EINE THEMENZEITUNG VON SMART MEDIA
ENERGIE UND UMWELT STRATEGIEN FÜR DIE ZUKUNFT
AUGUST 2014
Geld sparen
So verringern Sie den Energieverbrauch
Die Qual der Wahl Der Strommarkt öffnet sich
Smarte Mobilität
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Das Potenzial der E-Mobility
Ruedi Meier
PARTNE
Der Energie-Experte über zu billigen Strom – und die Folgen
Nachhaltig – aber wie?
So baut man heute
Die Zielsetzung des Bundes
Erneuerbare Energie fördern
Technologie im Fokus
Experten nehmen Stellung
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EDI T ORI AL
Dirt-cheap Mitte Juli präsentierten sich mehr als 70 Schweizer Forschende, Unternehmen und Verbände aus dem Energiebereich an den «Swiss-US Energy Innovation Days» in Boston, USA. Der Austausch zwischen der Schweizer Delegation mit den über 300 US-amerikanischen Teilnehmenden in Boston war sehr fruchtbar.
Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik, Bundesamt für Energie
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Neben der Energiebranche gibt es wohl kaum einen anderen Wirtschaftszweig, der sich in einem grösseren Umbruch befindet. Die Fragestellungen sind diesund jenseits des Atlantiks dieselben: Wie sollen die alternden Energieinfrastrukturen erneuert und ausgebaut werden? Wie können die erneuerbaren Energien wirtschaftlich in die Energieversorgung integriert werden? Wie intelligent sollen die Stromnetze der Zukunft sein? Und vor allem, wer soll und kann das alles bezahlen? In Boston zeigte sich, dass die Schweiz mit ihren innovativen Unternehmen und Hochschulen in der Weltliga spielt, wenn es darum geht, Lösungen für diese komplexen Herausforderungen zu entwickeln. Angesichts der riesigen, teils risikoreichen Investitionen, wissenschaftlich-techni-
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ENERGIE UND UMWELT
scher Probleme und neu zu entwickelnden gesetzlichen Vorschriften sind diese Herausforderungen nur in internationaler Zusammenarbeit zu lösen. Exemplarisch auf den Punkt brachte dies Donald Sadoway, Professor für Materialchemie am Massachusetts Institute of Technology (MIT), in einem Referat. Darin kritisierte er, dass die traditionellen Energieunternehmen oft nicht in der Lage sind, neue Wege zu gehen. Zu sehr seien sie in ihren alten Geschäftsmodellen und Technologien gefangen. So stiess er mit der Idee einer neuartigen Flüssigmetall-Batterie bei den Unternehmen der Batterieindustrie auf taube Ohren. Er begann also selbst mit der Entwicklung dieses neuartigen Energiespeichers auf Netzebene, der auf unbegrenzt vorkommenden
Rohstoffen basiert und daher spottbillig, eben «dirt-cheap» produziert werden kann. Er gründete das Start-up Ambri, an dessen Erfolg unter anderem branchenfremde Investoren wie Bill Gates oder die Gebäudeversicherung Bern glauben. Doch auch diese neue Gross-Speicher-Technologie wird nur ein Puzzleteilchen unserer Energiezukunft sein. Viele andere Innovationen werden folgen müssen. Wir tun gut daran, optimale Rahmenbedingungen für Forschung und innovative Unternehmen zu schaffen, dass möglichst viele davon auch in und mit der Schweiz entwickelt werden. Ganz im Sinne von Sadoways Credo: «If we're going to get this country out of its current energy situation, we can't just conserve our way out. We're going to invent our way out, working together.»
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04 Energieeffizienz in Unternehmen 05 Strom frei wählen 06 Energie speichern 08 Was ist E-Mobility? 10 Interview mit Ruedi Meier 12 Experten über die Energiestragie 14 Moderne Bauten 15 Die Rolle erneuer- barer Energien 16 Das smarte Netz 18 Gastbeitrag: EMPA
Das US-Nachrichtenmagazin Newsweek bewertet KONE als eines der "grünsten" Grossunternehmen weltweit. KONE erreicht den 12. Platz und ist das einzige Aufzug- und Rolltreppenunternehmen unter den Top 50. www.kone.ch
Projektleitung: Davide Ingrosso, davide.ingrosso@smartmediapublishing.com Text: Kathrin Würmli, Toby Stüssi, Franco Brunner, Matthias Mehl Foto zvg Druck: Swissprinters AG, veröffentlicht mit der Bilanz im August 2014. Informationen: Jeroen Minnee, jeroen.minnee@smartmediapublishing.com, Tel. 044 258 86 00
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AK T U ELL
FI NA N Z E N
Reduziert ein Unternehmen seinen Energieverbrauch, ist das nicht nur lobens-, sondern vor allem auch lohnenswert.
Etwas für die Umwelt tun – und Geld sparen Wer die Energieeffizienz des eigenen Unternehmens optimiert, leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, sondern profitiert auch finanziell. Vor allem, wenn man die richtigen Partner an der Hand hat. TEXT MATTHIAS MEHL
Die Schweiz sagt sich langfristig von der Kernenergie los. Was grundsätzlich absolut erstrebenswert ist, bringt in der Praxis aber verschiedene Schwierigkeiten mit sich – für Private, aber insbesondere für Unternehmen, die einen Grossteil der Energieressourcen verbrauchen. Experten sind sich einig: Der angestrebte Ausstieg aus der Kernenergie
sowie der weiterhin steigende Verbrauch werden den Energiemix in der Schweiz verändern. Dies bedeutet für KMU höhere Betriebskosten, welche den Gewinn und damit auch die unternehmerischen Möglichkeiten reduzieren können. Die Gleichung ist – zumindest in der Theorie – einfach: Die Wettbewerbsfähigkeit der KMU wächst mit jedem Franken, um den sie ihre Energiekosten reduzieren können. WO SOLL MAN ANSETZEN?
Für die meisten KMU ist es angesichts der Komplexität der Materie unmöglich, das eigene Energiesparpotenzial selbstständig zu ermessen und auszuschöpfen. Zum Glück aber gibt es in diesem Bereich
zahlreiche Unternehmen und Organisationen, die Hilfestellung leisten. Eine der bekanntesten ist die Energieagentur der Wirtschaft (EnAW). Deren Lösungen sind vom Bund wie auch den Kantonen anerkannt. Eine dieser Lösungen ist das «KMU-Modell». Dieses bietet Energiemanagement für Firmen, die keinen eigenen Energiebeauftragten haben, jährlich weniger als 1500 Tonnen CO2 ausstossen und unter 100 000 Franken für Energie ausgeben. Nach einem Energie-Check-up im Betrieb werden Einsparpotenziale aufgezeigt sowie eine Zielvereinbarung geschlossen. Die Umsetzung der Massnahmen durch das Unternehmen sowie die Einhaltung der Sparziele
werden jährlich überprüft. Fällt der Befund positiv aus, erhält das Unternehmen das EnAW-Label «CO2 & kWh reduziert». Die Auszeichnung ist auch ein wichtiges Marketing-Tool, da das «Grüne Bewusstsein» bei Kunden immer stärker wird. Die Umsetzung der Massnahmen kostet aber Geld. Hierbei lohnt es sich, die Angebote von Banken zu vergleichen, die ihrerseits Investitionen in eine verbesserte Energiebilanz unterstützen. Zudem tragen verschiedene Finanzinstitute die Klimastiftung Schweiz mit. Diese bietet Firmen finanzielle Starthilfe für die Realisierung von Energiesparprojekten. Weiter Informationen dazu sind unter klimastiftung.ch zu finden.
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S T ROM M A RKT
Liberalisierung erfolgt schrittweise Bereits seit fünf Jahren haben Grosskunden die Möglichkeit, ihre Stromlieferanten frei zu bestimmen. Die Politiker haben entschieden, dass frühestens ab diesem Jahr auch alle kleinen Strombezüger den Anbieter selbst wählen sollen. Wie sieht die Praxis aus? TEXT KATHRIN WÜRMLI
Nicht nur Grossbetriebe brauchen Strom, auch alle privaten Haushalte benötigen eine gewisse Kilowatt-Leistung. Vom Toaster über die Waschmaschine bis hin zum Elektroauto – die Liste an Geräten, die Strom benötigen, ist lang. Bis vor wenigen Jahren war klar, dass der Staat, bzw. Bund und Kantone, die Stromlieferanten vorgeben. Damit die Schweiz künftig Teil des europäischen Netzverbundes bleibt, fördern und fordern unsere benachbarten Länder die Liberalisierung des hiesigen Strommarktes. Die Strommarktöffnung in der Schweiz ist keine
leichte Aufgabe. Bereits per 1. Januar 2008 trat das neue Stromversorgungsgesetz (StromVG) in Kraft. Ein Jahr später folgte die erste Etappe der Liberalisierungswelle. Grosskunden, welche über 100 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr benötigen, steht es frei, ihren Stromanbieter zu wählen. Das StromVG sieht nach fünf Jahren einen zweiten Schritt der Liberalisierung vor, der zu einer vollständigen Marktöffnung führt. Dies aber nur unter einer Bedingung, nämlich: Das Volk muss zustimmen.
Ein fakultatives Referendum wird in den nächsten Monaten ergriffen werden. Die Vernehmlassung zu dieser Änderung ist für diesen Herbst vorgesehen. Vermutlich wird Anfang 2018 der Strommarkt für alle Konsumenten geöffnet weden. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass künftig nicht nur alle ein Recht auf frei-wählbaren Strombezug, sondern auch auf die Art der Produktion haben. Das Angebot an Stromproduzenten, welche Elektrizität ins Netz
Die Qual der Wahl – welchen Strom will ich?
einspeisen, wird künftig stark zunehmen. Was aber bringt die Marktöffnung den Kleinkunden konkret? MEHR ALS EIN GROSSES PLUS
Die Öffnung des Strommarktes soll allen Kunden – ob Privaten oder Firmen – den marktwirtschaftlichen Wettbewerb garantieren. Dies führt in der Folge zu besserem Service und neuen Produkten und Dienstleistungen. Die Vorteile sind aber bereits seit 2009 deutlich spürbar: Eine hohe Versorgungssicherheit und eine grössere Kostentransparenz sind nur zwei von vielen Pluspunkten. Auf den Stromabrechnungen werden die Kosten für Netznutzung, Energielieferung, Abgaben und Leistungen an das Gemeinwesen sowie die Zuschläge auf die Übertragungskosten des Hochspannungsnetzes bereits seit fünf Jahren getrennt ausgewiesen. Die Elektrizitätswerke sind zudem verpflichtet, ihre Kunden über die Herkunft und den Mix des bezogenen Stroms schriftlich zu informieren.
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Tools für die Energiewende «Im Hinblick auf die Energiewende gilt es, künftige Entwicklungen beim Netzbetrieb zu antizipieren. Dazu gehört die zunehmende dezentrale Einspeisung von erneuerbarer Energie, deren Anteil gemäss Bund markant erhöht werden soll. Schon heute gibt es Gebiete, wo Photovoltaik stark zugebaut wurde und sich in der Folge die Lastflüsse zwischen Verbraucher, Netz und Produzent verändert haben. Der Smart Grid Transformator von Schneider Electric ist ein Werkzeug für Verteilnetzbetreiber, um Spannungsschwankungen aufzufangen und Netzstabilität sicherzustellen. Bis zu einem gewissen Grad kann ein Netzausbau durch den Einsatz eines Smart Grid Transformators verzögert oder gar verhindert werden.» Franz Bürgi, Vice President Energy, Schneider Electric Schweiz
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F O K US
S PE IC H E R U N G
Mit dem Power-to-Gas-Verfahren lässt sich überschüssige Windenergie speichern.
Energie-Überfluss bringt keinen Verdruss mehr Die Energiewende ist als Thema allgegenwärtig. Während man in der Schweiz an der Energiestrategie 2050 herumnagt, testet man in Deutschland seit einem Jahr ein zukunftweisendes Projekt: Die Wasserstoff-Anlage in Falkenhagen löst die Speicherprobleme. TEXT TOBY STÜSSI
An einem stürmischen Tag könnten die Windkraftanlagen an der Küste Deutschlands schon heute einen Grossteil des gesamten Strombedarfs des Landes decken. Doch wenn die Windräder so richtig feste drehen, werden sie gedrosselt oder ganz abgeschaltet. Erscheint paradox. Der Grund:
Der zeitweise Überfluss an Windstrom droht die Stromnetze zu überlasten. Hinzu kommt, dass vor allem Atomkraftwerke zu unflexibel sind, um kurzfristig herunter zu fahren. Der Atomstrom «verstopft» die Leitungsnetze und blockiert Windstrom. Deshalb werden Windkraftanlagen ausgerechnet dann abgeschaltet, wenn sie am produktivsten sind. Durch den beschlossenen Atomausstieg und den künftigen Ausbau der Stromnetze wird zumindest ein Teil dieses Problems beseitigt. Dennoch wird es in den nächsten Jahren immer öfter zu einem Überschuss an Windstrom kommen, denn Windkraftanlagen werden künftig einen immer grösseren Anteil an der Stromerzeugung übernehmen.
Dabei kann überschüssiger Strom gespeichert werden. «Power-to-Gas» heisst die Technologie. Praktiziert in der Pilotanlage, die im brandenburgischen Falkenhagen steht und seit einem Jahr im Testbetrieb ist. «Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Lösung des im Zuge der Energiewende entstehenden Speicherproblems geleistet werden», heisst es von der Pressestelle des Energiekonzerns Eon, der für die Testanlage verantwortlich ist. Beim Power-to-Gas-Verfahren wird aus überschüssigem Windund Solarstrom durch Elektrolyse aus Wasser Wasserstoff hergestellt. Dieser wird entweder direkt genutzt, oder zusammen mit Kohlendioxid zu Methangas gewandelt. In Falkenhagen werden im
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Das Netzwerk für innovative Zukunftslösungen. Erneuerbare Energien im Erdgasnetz speichern und transportieren.
Jahr bis zu acht Millionen Kilowattstunden Gas produziert. Das entspricht etwa dem Gasverbrauch für Heizung und Warmwasser von 400 Einfamilienhäusern. SCHWEIZER MISCHEN MIT
Mitbeteiligt an der Testanlage sind auch die Eidgenossen. Die Swissgas AG hat sich stellvertretend für die schweizerische Erdgas-Wirtschaft als Projektpartner engagiert, mit 20 Prozent an die Anlageinvestition und dem Kauf eines Teils des erzeugten regenerativen Gases. «Wir sind überzeugt, dass die Lösung des Speicherproblems der Schlüssel ist. Zu einer Energiezukunft, die vermehrt auf erneuerbaren Energien basiert», so die Verantwortlichen der Swissgas AG.
Thurgauer Energiepolitik stärkt die lokale Wirtschaft Regelmässig sorgt der Kanton Thurgau mit seiner Energiepolitik für Schlagzeilen – sei es mit der grössten CO2-Reduktion pro Person im kantonalen Vergleich, der höchsten Dichte an Minergie-P-Bauten oder mit dem breiten Förderprogramm. Die Erfolge sind das Resultat einer langfristig ausgerichteten Energiepolitik, die verschiedene Akteure einbindet und in ihren Effizienzmassnahmen unterstützt. Die stabilen Rahmenbedingungen begünstigen Energieinvestitionen und wirken sich positiv auf die Thurgauer Volkswirtschaft aus. Die jüngste Anpassung des Förderprogramms zeigt die Strategie exemplarisch. Da der Bund mit der neuen Einmalvergütung für kleine Solarstromanlagen die kantonalen Förderziele abdeckt, setzt der Thurgau einen Teil der freigewordenen Fördergelder dort ein, wo ein weiteres eigenes Energiepotenzial brachliegt: bei der Biomasse. Grundlage dazu ist die Kenntnis des Potenzials. Diese liefert ein Biomas-
»Das Förderprogramm ermöglicht Wertschöpfung im Kanton. sekonzept, welches der Kantonsrat der Regierung zur Ausarbeitung in Auftrag gegeben hat. Neu spricht der Kanton Förderbeiträge für Biogasanlagen zur Vergärung von Hofdünger auf Landwirtschaftsbetrieben. Ausserdem will er im Rahmen des Biomassekonzepts die Energieholznutzung mittels För-
derung neuer sowie der Erweiterung bestehender Wärmenetze verbessern. Ebenso unterstützt er in einer Pilotphase die Produktion von Strom mit Wärmekraftkopplung in grossen Holzfeuerungen (siehe www.energie.tg.ch). Wertschöpfung im Kanton Seit Jahren verfolgt der Kanton mit seiner Energiepolitik konsequent das Ziel, die eigenen Energieressourcen zu nutzen, also sowohl das Effizienzpotential als auch die Möglichkeiten der einheimischen Energieproduktion auszuschöpfen. Dadurch
»Thurgauer Energiepolitik ist auf die Herausforderungen der Energiestrategie 2050 vorbereitet. werden Gebäude und Unternehmen energieeffizienter, Energieimporte verringert und die Energieversorgung diversifizierter und damit sicherer. Das wichtigste Instrument bildet das breite Förderprogramm, das einen Anreiz für Investitionen in Massnahmen zur effizienten Energieanwendung und in die Nutzung erneuerbarer Energien schafft. So investieren Unternehmen und Privatpersonen rund 189 Millionen Franken pro Jahr in die Gebäudesanierungen, energietechnische Betriebsoptimierungen oder in die Installation von Solaranlagen und Holzfeuerungen. «Das Förderprogramm bewirkt Aufträge für das Gewerbe, die Bau- und auch die Land- sowie die Forstwirtschaft und ermöglicht damit Wertschöpfung
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im Kanton», sagt Kaspar Schläpfer, erfolgte ursprünglich im Rahmen eines Vorsteher des Volkswirtschaftsdepar- Projekts der «Neuen Regionalpolitik» (NRP) des Bundes. tements im Kanton Thurgau. KEEST arbeitet im Auftrag des Kantons, des Technologieforums Thurgau Förderung reduziert Geldabfluss Regierungsrat Schläpfer hat als Reprä- und der Partner Thurgauer Gewerbesentant der kantonalen Energiepolitik verband sowie Industrie- und Handiese Haltung schon vor dem Start der delskammer. Es hat die Aufgabe, die Energiewende vertreten. Entsprechend Betriebe bei der effizienten und effekist heute die Thurgauer Energiepolitik tiven Energienutzung zu beraten und auf die Herausforderungen der Ener- zu begleiten. Im Mittelpunkt steht der giestrategie 2050 des Bundesrats vor- Effizienz-Check für kleine und mittlebereitet – und profitiert von den Vortei- re Unternehmen. Diese erhalten einen
Ausgelöste Zusatzinvestitionen in Mio. CHF
100 Ausbezahlte Förderbeiträge in Mio. CHF (inkl. Gebäudeprogramm)
Bei der Energieholznutzung bleiben von 100 investierten Franken 52 in der Region und 48 in der Schweiz. Bei der Erdgasnutzung fliessen von 100 Franken 74 ins Ausland (Bild: Simon Walther, www.2plus.ch). len der Energiewende. Dies belegt die aktuelle Studie der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften. Rund 13 Milliarden Franken fliessen jährlich ins Ausland. Die Schweizer Energieversorgung ist zu rund 80 Prozent von Energieimporten abhängig. Gemäss Studie reduzieren Investitionen in Massnahmen der Energieeffizienz und den Ersatz nicht-erneuerbarer Energieträger durch einheimische, erneuerbare Energien den Geldabfluss und sind mit volkswirtschaftlichem Nutzen verbunden. «Mit Fördergeldern», so folgert Schläpfer, «ermutigen wir zu Investitionen. So vermindern wir die Auslandabhängigkeit und bieten zusätzliche Arbeitsplätze.»
Dienstleistung für Unternehmen Mit Beratungs- und Informationsangeboten stützt der Kanton diesen Effekt. 0 Schweiz 2008 2009 2010 2011 2012 Ein Beispiel dafür ist das Kompetenz2012 Zentrum Erneuerbare Energie-Systeme Thurgau, KEEST, Ansprechpartner für Die ausbezahlten Förderbeiträge im Thurgau im Vergleich zu den ausgelösten Investitionen und zum entsprechenden Schweizer Durchschnitt. die Unternehmen. Dessen Lancierung 50
Überblick über wirtschaftliche Sofortmassnahmen zur Energieeinsparung mit Payback-Zeiten unter drei Jahren. Die Unternehmen mit grossem Energieverbrauch unterstützt KEEST bei der Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Grossverbraucheranforderungen, damit sie sich von der
»KEEST unterstützt KMU und grosse Betriebe bei Massnahmen der Energieeffizienz. CO2-Abgabe befreien lassen können. Zusätzlich gehört unternehmensspezifische Innovations- und Technologietransfer-Beratung zu den Dienstleistungen. «Beratungsangebote für Unternehmen tragen mittelfristig dazu bei, dass Betriebe die freigewordenen Mittel aus der Energieeinsparung in Innovationen investieren können und konkurrenzfähig bleiben», ist Kaspar Schläpfer überzeugt.
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A K T U ELL
E - MOB I L I TY
Elektrofahrzeuge gewinnen auch in der Schweiz an Fahrt. Die politischen Rahmenbedingungen könnten aber besser sein.
Mobilität, die aus der Steckdose kommt Elektrisch angetriebene Fahrzeuge sind längst keine Science-Fiction mehr. Auch in der Schweiz nicht. Damit sich die e-mobility hierzulande endgültig durchsetzt, braucht es allerdings noch ein paar wegweisende (politische) Entscheidungen. TEXT FRANCO BRUNNER
Es ist noch gar nicht so lange her, als Leute, die in der Öffentlichkeit von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen gesprochen haben, ein wenig belächelt wurden. Heute gehört das E-Mobil fast schon zum Alltag – sowohl auf Schweizer als auch auf internationalen Strassen. Immerhin existieren weltweit mittlerweile an die 400 000 Autos mit einem
Ladestecker. In der Schweiz wurden im Jahr 2011 zwar lediglich etwas bescheidene 452 Elektrofahrzeuge zugelassen, doch auch hier ist die Tendenz steigend. «Der Elektroantrieb im Individualverkehrsmittel ist etabliert», sagt Jörg Beckmann, Direktor der Denkfabrik Mobilitätsakademie sowie Geschäftsführer des Verbandes Swiss eMobility. Die Automobilhersteller hätten ihre Hausaufgaben gemacht und fast alle würden zahlreiche elektrisch angetriebene Modelle anbieten. SEHR WOHL ALLTAGSTAUGLICH
Die sogenannte e-mobility ist also in Mode und gewinnt global gesehen weiter an Boden. Doch wie praxistauglich ist solch ein Elektrofahrzeug? Kann es dem klassischen benzin- oder
dieselangetriebenen Auto überhaupt das Wasser reichen? «Das umweltfreundliche Auto mit Stecker ist heute absolut alltagstauglich und erschwinglich», sagt Beckmann. Der Preis sei bestimmt kein Hemmer mehr. Was es hingegen noch brauche, seien mehr öffentliche Ladeinfrastrukturen. «Um die Ladesicherheit für längere Fahrten zu garantieren, realisiert der Verband Swiss eMobility zum Beispiel seit Anfang letzten Jahres mit seinen Partnern aus der Privatwirtschaft das Schweizweite Schnellladenetz EVite’», erklärt Beckmann weiter. Doch anders als in vielen Ländern Europas, müsse dieses «Apollo-Projekt» in der Schweiz noch ohne staatliche Förderung auskommen, was den Netzausbau leider verzögere.
An politischer Unterstützung im Bereich der E-Mobiliät hapert es in der Schweiz laut Experten ganz grundsätzlich. «Anders als in vielen Ländern Europas wird die Elektromobilität in der Schweiz nur zaghaft gefördert», sagt Beckmann. Der Bund habe aber jetzt die Chance, mit dem vom Parlament verabschiedeten «Masterplan Elektromobilität» einen richtungweisenden ordnungspolitischen Rahmen zu schaffen. Doch damit dieser Masterplan nicht zu einem «zahnlosen Tiger» verkomme, brauche es jetzt seitens des Bundesrates ein klares politisches Bekenntnis. Nur so könne die Schweiz ihre langfristigen umweltpolitischen Ziele im Verkehrssektor erreichen und zu den elektromobilen Topnationen wie Norwegen aufschliessen.
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«Der Elektro-LKW zahlt sich doppelt aus!»
Der Elektro-LKW fährt täglich in der Innenstadt von Rotterdam mit einer Reichweite von 250 Kilometer.
Die technologischen Entwicklungen in der Elektromobilität sind in den letzten Jahren sehr schnell vorangeschritten. ceekon AG bringt nun den ersten wirklich marktreifen Elektro-LKW auf den Schweizer Markt. Frau Devi Bühler, Mitglied der Geschäftsleitung von ceekon AG, erklärt im Interview, weshalb sich die Investition in einen ElektroLKW lohnt.
Devi Bühler, Mitglied der Geschäftsleitung bei ceekon AG
Frau Bühler, wer ist Ihre Zielkundschaft für den Einsatz von ElektroLKWs? Wir wollen mit innovativen Unternehmen zusammenarbeiten, die nachhaltig denken und handeln. Unsere Kunden sind Unternehmen, die sich für die Umwelt engagieren und technisch-innovative und funktionale Lösungen in ihren täglichen Geschäftsbetrieb integrieren. Insbesondere im innerstädtischen Betrieb können unsere Kunden von den vielen Vorteilen elektrischer LKWs profitieren. Sie verursachen z.B. keinen Lärm oder das viele Anfahren und Abbremsen erfolgt mit Elektrofahrzeugen höchst energieeffizient – ganz im Gegenteil zu konventionell betriebenen Fahrzeugen. Dazu kommt, dass sie keine Schadstoff- und Treibhausgasemissionen erzeugen, was insbesondere in Städten ein grosser Vorteil ist.
Umweltvertäglichkeit ist heute für viele Unternehmen wichtig, doch zahlt sich die Investition in einen Elektro-LKW auch wirtschaftlich aus? Die Investition zahlt sich doppelt aus! Für die Umwelt und für die Erfolgsrechnung der Unternehmen. Unsere Kunden reduzieren Kosten, weil Elektro-LKWs viel tiefere Treibstoff- bzw. Stromkosten und tiefere Wartungskosten verursachen. Zudem entfällt die LSVA-Gebühr. Die Investition für das Umrüsten des LKWs auf Elektro-Antrieb amortisiert sich im Durchschnitt in rund 5 Jahren, danach können diese Einsparungen als Gewinn verbucht werden. Zum Vergleich: Investitionen in eine Solaranlage rechnen sich im Schnitt erst nach 15 Jahren. Sie sagen, dass Sie die ersten wirklich marktreifen Elektro-LKWs in der Schweiz verkaufen. Woran machen Sie diese «Marktreife» fest? Die eingesetzte Technologie wurde während 15 Jahren von unserem niederländischen Hersteller emoss entwickelt und erprobt. Es wurden bereits über 60 Elektro-LKWs pro-
duziert, die heute erfolgreich auf den europäischen Strassen im Einsatz sind. Wird ein Elektro-LKW zwischen 7,5 und 18 Tonnen bei uns bestellt, erfolgt die Elektrifizierung nach einem standardisierten Herstellungsprozess. Es müssen keine entwicklungstechnischen Schritte mehr gemacht werden. Alle Komponenten und der Prozess der Umrüstung sind erprobt und optimiert. Fahren bereits Elektro-LKWs von Ihnen in der Schweiz? Wir haben letztes Jahr mit dem Aufbau des Unternehmens begonnen und sind seither auf grosses Interesse bei unseren Kunden gestossen. Der erste Elektro-LKW wird Ende des Jahres in der Schweiz in Betrieb genommen.
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I N T E R VI E W
«Strom ist eindeutig zu billig» Ruedi Meier ist Experte und Berater für Fragen rund um erneuerbare Energien. Ein Steckenpferd sind «Plus-Energie-Gebäude», die langfristig jenen Anteil dazu beitragen, dass die Energiestrategie 2050 und der Ausstieg aus dem Atomgeschäft in der Schweiz gelingt. TEXT TOBY STÜSSI
Die Energiestrategie 2050 sieht mitgeholfen, diesen Trend zu verstärken. Die grössten Schwieden vollständigen Ausstieg aus rigkeiten bestehen aber auf den dem Atomgeschäft bis 2034 vor. internationalen Energiemärkten. Wie wird die Schweiz aus Ihrer Weltweit und insbesondere in Sicht dann konkret aussehen? Europa besteht ein Überangebot Das kann ich Ihnen leider nicht saan Energie, insbesondere Strom. gen, denn das wäre hochspekulativ. Stellen Sie sich vor, wie die Schweiz Die Strompreise liegen bei einem unrealistischen Niveau von drei bis 1964 ausgesehen hat. Seither hat es vier Eurocent pro Kilowattstunde. unglaublich viele Veränderungen Der Strom ist eindeutig zu günstig. gegeben. Dies wird in den kommenden Jahrzehnten ebenso sein. Wahrscheinlich noch viel deutlicher. Was wäre die Lösung? Sämtliche Instrumente wären vorhanden. Doch im Rahmen Das heisst konkret? des CO2-Handels werden sie Wichtig erscheint mir, dass man zu wenig konsequent eingesetzt. sich der heutigen Situation klar Günther Oetinger, EU-Kommiswird. In den letzten Jahren haben erneuerbare Energien einen wahren sar für Energie, lässt grüssen. Boom erfahren. Sie sind mengenmässig deutlich gewachsen. Woher sollten die erneuerPhotovoltaik wuchs in der Schweiz baren Energien kommen? 60 bis 70 Prozent pro Jahr in den Die wichtigste Quelle ist aus letzten fünf Jahren. Wenn dies so meiner Sicht die Solarenergie, weitergeht, wäre bis 2020 ein Drittel insbesondere Photovoltaik. Dazu des Verbrauches durch Solarstrom Wind, Wasser und Biomasse. gedeckt. Kommt hinzu, dass die Kosten und Preise für erneuerbare Sprechen wir über die Schweiz. Energien deutlich gesunken sind. 2011 wurde die Energiestrategie verabschiedet. Wie fällt Ihre Bilanz Ist dieser Boom auf die Enerder letzten drei Jahre aus? giestrategie zurückzuführen? Es kann festgestellt werden, dass bereits einiges erreicht worden ist. Die Energiestrategie hat sicher
Die erneuerbaren Energien verzeichnen auf tiefem Niveau zweistellige Wachstumsraten. Deutliche Fortschritte wurden bei der Energieeffizienz gemacht. Heute sollte bei Neubau oder Sanierung eines Einfamilienhauses die Plus-Energie Standard sein. Auch in der Dienstleistung ist eine positive Energiebilanz durchaus möglich. Defizite bestehen hingegen in der Mobiliät und bei der Stabilisierung des Stromverbrauches.
2013 wurden 2,5 Prozent mehr Energie verbraucht als im Vorjahr. Was läuft schief? Es fehlen die notwendigen Preissignale. Um die Energiewende zu erreichen, wird es unumgänglich sein, externe Kosten zu internalisieren und marktwirtschaftliche Instrumente einzusetzen. Das heisst konkret? Die CO2-Abgaben auf Heizöl müssen erhöht werden, auf einen Preis von gegen 200 Franken pro 100 Liter Heizöl. Zudem ist eine Lenkungsabgabe auf nichterneuerbarem Strom zu realisieren.
Realistisch oder frommer Wunsch? Erste Schritte sind in den letzten Jahren gemacht worden. Ich denke da an die Einführung der Schwerverkehrsabgabe oder die CO2-Abgabe auf Heizöl. Braucht es da finanzielle Unterstützung des Bundes? Ja. Wenn heute der Strom um 50 Prozent teuer wäre, würde das Umdenken weitgehend von alleine passieren. Ich denke da etwa an eine Lenkung, mit der während den nächsten zehn Jahren der Strompreis jährlich um einen Rappen erhöht wird. Das Geld, das damit eingenommen wird, bekommen Bevölkerung und Wirtschaft vollumfänglich zurückerstattet. Eine klassische Win-Win-Situation mit Lenkungseffekt. Wieso wir das denn nicht gemacht? Weil man das den Leuten bisher zu wenig erklärt. Preis erhöhen, Geld zurückerstatten. Das sind gleich zwei Faktoren. Politisch wird das seit den 90er-Jahren immer blockiert. Offenbar, weil sie nicht an die Marktwirtschaft glauben, nicht so überlegen.
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I NT ERV I E W Wie sieht es auf Bundesebene aus? Man diskutiert es jetzt wieder. Der Bundesrat hat vorderhand entschieden, finanzielle Anreize zu schaffen. Die konkrete Umstellung ist auf 2020 vorgesehen. Alles in allem ist es eine Frage der Aufklärung. So war man 1995 diesbezüglich weiter als heute. Die FDP war damals für Lenkungsabgaben. Doch man hat es verpasst,
richtig zu informieren und die Zusammenhänge zu erklären.
Wie sieht es mit den Zielen des Bundesrates aus? Bis 2035 soll der durchschnittliche Energieverbrauch pro Person um 35 Prozent sinken, bis 2050 gar um 50 Prozent. Wie realistisch ist dies? Ich erachte das im Prinzip als realistisch, vor allem im Gebäudebe-
reich. CO2-freie Häuser bringen wir bis dann hin. Man müsste dafür aber die Wärmedämmung, die Energieproduktion und die interne Nutzung der Energie anschauen. Ein Plus soll ein Plus sein mit möglichst wenig Vorschriften. Und der Wettbewerb soll bei den Technologien spielen können.
Aber es gibt 1,6 Mio. ältere Gebäude, die viel Energie verbrauchen. Saniert werden davon jährlich nur rund ein Prozent. Diese Zahlen sind umstritten. Es ist zu vermuten, dass auch sonst noch saniert wird, was nicht statistisch erfasst ist. Ich finde, dass man schauen muss, dass solche Sanierungen kostenoptimiert laufen. Denn es ist gefährlich, wenn man mit Subventionen beginnt und mit grossen Mitteln nur wenig erreicht. Sie sagten zuvor, dass die Mobiliät das Zünglein an der Waage ist. Eine ausgeglichene Bilanz kriegt man nur mittels Elektromobilität hin. Das E-Bike war ein grosser Fortschritt. Doch es gibt zu wenige E-Scooter oder Elektroautos. Kommt der Flugverkehr hinzu. Alleine ein bis zwei Tonnen CO2 gehen pro Person nur fürs Fliegen drauf.
Experte Ruedi Meier räumt der E-Mobilität hohe Wichtigkeit ein.
Ein Silberstreifen am Horizont ist der Automobilhersteller Tesla. Dieser hat sein Patent für Elektroautos offengelegt.
Das wird definitiv qualitative Sprünge geben. Und mehr Konkurrenz, mehr Markt. Die Frage ist nur: Wann passiert dieser Sprung? In der Mobilität erlebten wir schon sehr lange keine solchen Sprünge mehr.
Sie sind Messeleiter der BauHolzEnergie-Messe in Bern. Wie sieht es mit Neuheiten aus? Bei uns sind die Speichermöglichkeiten ein grosses Thema, wie thermische oder elektrische Speicher. Dazu gibt es Referate, z.B. von Bundesrätin Doris Leuthard. Wie sieht das Haus von Ruedi Meier aus? Ich lebe in einem Haus mit vier Partien. Dieses erreicht Minergiewerte. Zudem habe ich in Photovoltaik und Minergiebauten investiert. Das ist rentabel (lacht). Wie gehen Sie mit dem eigenen, ökologischen Fussabdruck um? Ich habe kein Auto seit 30 Jahren. Doch ich fliege ab und zu, eine Sünde, wenn Sie so wollen. Im Gegenzug baue ich dafür Photovoltaik-Anlagen und löse bei jedem Flug den Zusatz «Myclimate». Und ich gehe nun mit Zug und Velo in die Ferien. Bezüglich Mobilität bin ich also auch nicht so schlecht unterwegs. Weitere Infos zur BauHolzEnergie-Messe: bauholzenergie.ch
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EX P E R T E NP A NE L
ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN
Wie sieht die Energiezukunft aus? Eric Nussbaumer,
Daniel Krebs,
Jürg Härtli,
Nationalrat und Präsident der AEE SUISSE Dachorganisation der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energieeffizienz
Senior Consultant, pom+Consulting AG
Direktor Verkauf, KONE (Schweiz) AG
Ist die Energiestrategie 2050 des Bundesrates umsetzbar und finanzierbar?
Ja, die strategischen Ziele einer Energieversorgung mit verbesserter Energieeffizienz und mehr erneuerbarer Energie sind erreichbar und umsetzbar. Die Finanzierbarkeit ist über diesen langen Zeitraum unproblematisch. Die BIP-Wachstumsrate wird kaum beeinflusst, wenn Investitionen in Effizienzmassnahmen fliessen, statt in teurere Importe sowie Öl- und Uranabhängigkeit.
Die Energiestrategie 2050 gibt uns noch 36 Jahre Zeit. Im Laufe dieser Jahre wird ein Grossteil des heutigen Energieversorgungssystems im Sinne von Ersatzmassnahmen ersetzt werden müssen. Diese Massnahmen müssen vorausschauend und strategisch angegangen werden. Dazu kommt der technologische Fortschritt der letzten Jahre. Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit der Strategie sollten daher gegeben sein.
Dies ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Vor allem aber ist ein Umdenken von uns allen Voraussetzung. Jeder einzelne ist in der Pflicht seine tägliche Energieeffizienz zu verbessern. Innovative Lösungen zur Reduktion des täglichen Energieverbrauchs, so wie KONE es schon seit Jahrzehnten forciert, leisten dazu einen wesentlichen Beitrag.
Welche Chancen und Herausforderungen bieten sich der Schweiz mit der neuen Energiepolitik?
Die grösste Chance der Schweiz ist eine Strom-Vollversorgung mit 100 Prozent erneuerbarer Energie und die CO2-freie Wärmeversorgung. Wir sind mit der Wasserkraft, der Solarenergie und der Effizienztechnik in einer ausgezeichneten Ausgangslage. Es braucht gute Forschungsrahmenbedingungen, die Innovationskraft unserer Wirtschaft und einen förderlichen Investitionsrahmen.
Die neue Energiepolitik sieht vor, die Energieeffizienz zu steigern und die erneuerbaren Energien zu fördern. Beide Massnahmen können zu einer autarken Energieversorgung führen. Die Schweiz kann sich durch intensive Forschungsarbeit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Ausserdem führen Effizienzsteigerungen in der Regel zu Kostensenkungen. Die Herausforderung wird sein, alle Massnahmen richtig miteinander zu kombinieren.
Chancen bieten sich speziell bei der Entwicklung von «Zukunftstechnologien» zur Erhöhung der Energieeffizienz. Hier kann die innovative Schweiz sicherlich viele wegweisende Lösungen liefern. Die richtigen erneuerbaren Energien zu fördern, gehört zu den grossen Herausforderungen. Werden die falschen vom Staat subventioniert, kann dies zu Ineffizienzen führen.
Wie viel Förderung der erneuerbaren Energien verträgt die Wirtschaft? Wäre nicht eine transparente Preispolitik die wirksamere Intervention?
Die Förderung mit Steuermitteln ist in der Schweiz bescheiden. Die heutige Förderung setzt den Investitionsrahmen mit klaren Preissignalen bei der CO2-Abgabe (Lenkung) und bei der Einspeisevergütung zur erneuerbaren Stromproduktion. Investitionen erfolgen gerade wegen dieser klaren Preispolitik. Ein starkes Lenkungsziel kann diesen Rahmen weiter befördern, aber nicht ablösen.
Mittelfristig ist vorgesehen, das derzeitige Fördersystem in ein Lenkungssystem zu überführen. Gemäss Energiestrategie soll dies in der 2. Etappe ab 2021 der Fall sein. Förderungen sind sinnvoll, um erste Anreize zu schaffen bzw. um neue Technologien zu etablieren. Es darf es jedoch nicht sein, dass Förderungen übertrieben werden oder zu Marktverzerrungen oder Überkapazitäten führen, wie dies zum Teil im nahen Ausland der Fall ist.
Es sind beide Massnahmen notwendig. Das Potenzial von erneuerbaren Energien ist noch lange nicht absehbar, ausserdem werden sie in der Schweiz viel weniger stark vom Staat gefördert als in anderen europäischen Ländern. Langfristig gesehen sind aber Lenkungsmassnahmen die effektiveren Lösungen im Kampf gegen den steigenden Energiebedarf.
Wird der Umbau unserer Energieversorgung nicht vor allem nachfolgende Generationen massiv belasten?
Die heutige Energieversorgung mit Atommüll für Tausende von Jahren und CO2-Frachten – das sind die wirklichen Belastungen, die wir hinterlassen. Es ist im Interesse der nachfolgenden Generationen, das Nuklearzeitalter und das fossile Zeitalter jetzt konsequent zu verlassen. Das macht die Energiestrategie 2050. Heute gestalten wir die Chancen der zukünftigen Generationen.
Durch einen strategisch richtigen Umbau der Energieversorgung sollten nachfolgende Generationen profitieren und nicht belastet werden. Dabei ist langfristig zu denken, vor allem im Hinblick auf die erforderlichen Investitionen. Die Energieversorgung muss nicht innerhalb weniger Jahre umgebaut werden, sondern über zwei bis drei Jahrzehnte hinweg.
Eine mögliche monetäre Belastung ist nicht auszuschliessen, denn Änderungen und neue Technologien haben zu Beginn ihren Preis. Der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Ressourcen und der Umwelt hat aber Vorrang. Findet kein nachhaltiger Umbau statt, stehen unsere nachfolgenden Generationen vor einem viel grösseren Problem, nämlich der immer weiter wachsenden Umweltbelastung.
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AU S B LI CK
E N E R GI E V E R B R A U C H
Ob Minergie- oder Plusenergiehäuser – beide Varianten tragen zu einer Minderung des Energieverbrauches bei.
Vom Ölvernichter zur Energiequelle Wer heute einen Hausbau plant, kommt um das Thema «Energieeffizientes Bauen» nicht herum. Mit dem Minergie- und dem Plusenergiestandard liegen den Bauherren gleich mehrere Möglichkeiten vor. TEXT FRANCO BRUNNER
Die energietechnischen Anforderungen an Neubauten sind heute nicht mehr mit früher zu vergleichen. Die Zeiten, in denen z.B. für den Heiz- und Warmwasserbedarf bei jedem einzelnen Einfamilienhaus Heizöl in rauen Mengen verfeuert wurde, sind vorbei. Heute ist alles auf Energiesparen und Energieeffizienz ausgelegt.
Mehr noch: Die Konferenz kantonaler Energiedirektoren liess bereits vor zwei Jahren verlauten, dass sich «neue Gebäude ab dem Jahr 2020 ganzjährig möglichst selbst mit Energie versorgen sollen» und steckte somit ein Ziel, das auch die EU für ihre Mitgliedländer mit der Richtlinie «über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden» anstrebt. Sowohl in der Politik als auch in der Praxis fristet das «energiebewusste Bauen» in der Schweiz kein Stiefmütterchen-Dasein mehr. Schlagworte wie Minergieoder Plusenergiehäuser machen die Runde und gehören mittlerweile zum (Bau-) Alltag. Doch was genau steckt hinter diesen Begriffen? Was ist was und worin unterscheiden sie sich?
EINE FRAGE DER DETAILS
Die Unterschiede liegen im Detail. Dies bestätigt auch Werner Setz, Geschäftsleiter von Setz Architektur in Rupperswil. «Während die Minergie-Variante nur den Energiebedarf für Heizung, Warmwasser und Lüftung misst, kommt bei Plusenergie noch der Bedarf für den Haushaltsstrom hinzu.» Zudem müsse bei einem Plusenergiehaus – das zwingend den Bau einer Photovoltaikanlage mit sich ziehe – die Jahresenergiebilanz positiv sein. Für Setz bieten aber beide Möglichkeiten überzeugende Vorteile. «Mit einem Plusenergiehaus erreicht man zumindest teilweise eine Energieunabhängigkeit», sagt er. Mit der kommenden Energiespeichertechnik könne diese Unabhängigkeit stets erhöht werden,
bis das Haus schliesslich energieautonom sein sein könne. Zudem helfe jedes einzelne Plusenergiehaus mit, die politisch angestrebte Energiewende zu erreichen. Die Minergie-Variante könne derweil mit dem Vorteil trumpfen, dass sie im Vergleich zur Plusenergie ein offizieller, politisch anerkannter Standard sei und so je nach Kanton Subventionen und bessere Ausnützungs- und Überbauungsziffern generiere. Wichtig ist für Setz, dass die beiden Varianten nicht gegeneinander ausgespielt werden sondern vielmehr miteinander funktionieren. «Beide Standards haben ohne Zweifel ihre Berechtigung und beide Standards führen auf ihre jeweilige Weise auf den richtigen Weg in eine energiebewusste Zukunft.»
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VERBRA U C H
Auf gutem Weg – aber nicht am Ziel Die Schweiz ist im Bereich erneuerbarer Energien international gut aufgestellt. Ausgeschöpft ist das Potenzial derweil noch lange nicht. TEXT FRANCO BRUNNER
Wasserkraft, Sonne, Wind oder Biomasse – an erneuerbaren Energiequellen mangelt es der Schweiz nicht. Während hierzulande zumindest der grösste Teil des Potenzials an Wasserkraft ausgeschöpft ist, besteht in den anderen Bereichen noch Luft nach oben. «Heute stammen gut 76 Prozent unseres Energieverbrauchs aus Energieträgern aus dem Ausland», erklärt Andrea Paoli, Leiter der Abteilung Energie des Departements für Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau. Dabei würden die fossilen Brenn- und Treibstoffe wie Öl, Gas und Benzin den grössten Teil ausmachen. Bei der restlichen Energieerzeugung im eigenen Land seien derweil die Wasserkraft mit rund 14 sowie das Holz mit gut vier Prozent am bedeutendsten.
Die feuchte Biomasse liege bei rund 0,3 Prozent. WO ANSETZEN?
In welchen Bereichen ist Steigerung möglich? «Bei der Wärme, also bei der umweltfreundlichen Beheizung der Gebäude, sind wir auf gutem Weg», sagt Paoli. Bereits heute würden beispielsweise rund 80 Prozent aller Neubauten Umweltwärme über Wärmepumpen als Energieträger nutzen. Das grösste Potenzial biete allerdings die Erneuerung bestehender Gebäude. Eine einfache Möglichkeit zur Verbesserung der Energiebilanz von Gebäuden ist die Verbesserung der Dämmwirkung. Das Schweizer Unternehmen FIX IT etwa
bietet in diesem Bereich verschiedene Produkte an, wie etwa Aerogel Hochleistungsdämmputz-Lösungen. Dabei handelt es sich um ökologischen, wohnbaubiologischen Hochleistungsdämmputz für den Innen- und geschützten Aussenbereich. Als Untergründe sind Backstein, Kalksandstein, Naturstein, Bruchsteinmauerwerke sowie rauh geschalter Beton geeignet. Ohne dass einschneidende Veränderung an der Bausubstanz nötig werden, wird so die Dämmwirkung eines Gebäudes markant gesteigert. Die Schweiz muss den internationalen Vergleich im Umgang mit erneuerbaren Energien keineswegs fürchten. «Wir haben im
Grosses Potenzial bergen Gebäudesanierungen.
Vergleich zu anderen Ländern einen guten Strom-Mix weil rund 58 Prozent des Elektrizitätsbedarfs aus der Wasserkraft stammen», sagt Andrea Paoli. Im Hintertreffen befände man sich bei der Stromproduktion aus Wind, Sonne und Biomasse. Dort belege die Schweiz den zweitletzten Rang innerhalb der 28 europäischen Länder. Wie man sich im Bereich der Biomasse verbessern kann, zeigt der Kanton Thurgau. «Wir haben eine Studie zur feuchten Biomasse im Kanton erstellen lassen», erklärt Paoli. Mit diesen Grundlagen könne die Regierung ihre Strategie entwickeln und konkrete Massnahmen vorschlagen. Man fördere aber nicht bloss Biogasanlagen zur Stromerzeugung mit Beiträgen, sondern erweitere auch das Beratungsangebot zur Projektentwicklung und forciere die separate Grüngutsammlung in den Gemeinden. Dies alles stets mit der Absicht, den CO2-Ausstoss sowie die Abhängigkeit von fossilen Energien zu reduzieren und dabei gleichzeitig Wertschöpfung im eigenen Land zu schaffen.
F UT UR E
Schweizer Messe für Technologie Was trägt Automatisierung zur Energiewende bei? Welche technischen Applikationen werden den Markt der Zukunft prägen? Und welche Folgen hat dies für Unternehmen und Private? An der SINDEX 2014, die vom 2. bis 4. September in Bern stattfindet, finden Interessierte Antworten zu diesen Fragen. Über 400 Aussteller werden die neusten Trends und Technologien präsentieren – von Einzelkomponenten bis zu Gesamtlösungen, vom Stecker bis zum Simulations-Tool. Die SINDEX deckt dabei ein breites Themen-Spektrum ab und vereint führende Anbieter in den Bereichen Elektronik, Automation und Elektrotechnik auf einem Platz. Die Besucher können sich in einem Tag umfassend über die Branche informieren und Geschäfte initiieren. Mehr Informationen unter sindex.ch. (smp)
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F UT URE
S T R O M N E TZ
Digitalisierte Versorgungsnetze weltweit
Smart Grids sind in der Lage, Schwankungen in der Energieversorgung auszugleichen.
Die Intelligenz muss ins Netz Intelligente Netze, sogenannte Smart Grids, tragen erheblich zur Netzstabilität und Versorgungssicherheit bei. Sie kompensieren die Auswirkungen der immer stärker wachsenden dezentralen Energieeinspeisung. TEXT OLIVER KRONE
Die Energiestrategie 2050 des Bundesrates und die damit einhergehende Energiewende haben wesentliche Auswirkungen auf die Verteilnetze. Die Konzentration auf erneuerbare Energien wie Wind
» Auch der Verbraucher muss aktiv werden und beispielsweise effizientere Geräte einsetzen. und Sonne führt zu einer vermehrt dezentralen Einspeisung der elektrischen Energie. Dies erfordert eine Anpassung der Stromnetze, die vom konventionellen Ausbau bis zur intelligenten Steuerung der Verteilnetze reicht (Smart Grids). Ebenfalls eine Folge der Energiestrategie des Bundes ist die Forderung nach einer höheren Energieeffizienz. Dazu muss auch der Verbraucher aktiv werden und beispielsweise effizientere Geräte einsetzen.
Auch eine intelligente Steuerung in den eigenen vier Wänden (Smart Home) wirkt hier unterstützend. Damit der Verbraucher selbst eingreifen kann, muss er jedoch Informationen über seinen eigenen Stromverbrauch und sein Nutzungsprofil haben. Smart Meter, die neue Generation von Zählern, sind ein mögliches Hilfsmittel. ROLLENWECHSEL DER KUNDEN
So entwickelt sich der Endkunde vom Abnehmer zu einem Produzenten elektrischer Energie – in diesem Umfang ist das neu. Als «Prosumer» – Konsument und Produzent von Strom zur gleichen Zeit – nimmt der Endverbraucher jetzt aktiv am Energiemarkt teil und wird einen Teil der noch zu entwickelnden Smart Markets bilden. Hier geht es im Wesentlichen darum, die Nachfrage dem Angebot anzupassen – und nicht umgekehrt, wie bisher. Dies geschieht über neue Tarifmodelle, aber auch über eine Förderung des Eigenverbrauchs: Wird die bereitgestellte elektrische Energie zu einem Teil bereits am Ort der Produktion verbraucht, fällt die Netzbelastung geringer aus. Dieser Ansatz kann noch besser genutzt werden, sobald ausreichend wirtschaftliche lokale Energiespeicher verfügbar sind. Zusätzlich zur Unterstützung des Eigenverbrauchs können Energiespeicher zusammen mit weiteren steuerbaren Lasten wie
Elektroboilern oder Wärmepumpen das Netz stabil halten, indem Angebotsspitzen oder -lücken leichter ausgeglichen werden können. Mit herkömmlichen Rundsteueranlagen (RSA) ist dies schon heute möglich.
» Eine Vielzahl von kleinen Lasten zu steuern ist jedoch sehr anspruchsvoll. Eine Vielzahl von kleinen Lasten zu steuern, ist jedoch sehr anspruchsvoll, besonders wenn dies in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern, wie etwa Meteodaten, Netzkapazität und aktuellen Energiepreisen geschehen soll. Hier hat die BKW die Software «smartRSA» entwickelt, mit denen Lasten beispielsweise in Abhängigkeit von den aktuellen Energiepreisen gesteuert werden können. Das führt dazu, dass Strom dann genutzt wird, wenn das Angebot hoch und die Preise tief sind. Die Energiebranche ist daran, zur Umsetzung weiterer Ansätze zur Förderung der Energieeffizienz neue Tarifmodelle zu entwickeln. Diskutiert wird beispielsweise, die Anschlussleistung für die Netznutzung zu berücksichtigen, analog zu den Flatrates in der Telekomindustrie.
Manage energy better – das ist die Mission von Landis+Gyr, die der von Zug aus geführte Konzern mit Smart Metering-Lösungen für Energievesorgungsunternehmen (EVU) weltweit verfolgt. Über 10 Millionen Smart Meters für British Gas, ein als Rückgrat eines «Internet of Things» konzipiertes Kommunikationsnetz für 27 Millionen Endkunden in Japan, rund 300 Millionen installierte Zähler und Smart Metering-Lösungen für über 1000 Versorger rund um den Globus: Als Marktführer hilft Landis+Gyr mit 5500 Mitarbeitenden den wachsenden Verkehr auf den Stromnetzen zu bewältigen und leistet mit seinen Lösungen einen elementaren Beitrag zur Digitalisierung der Stromnetze und zum Bau sogenannter Smart Grids.
Steigende Nachfrage nach Holz Im Schweizer Wald wurde 2013 aufgrund steigender Nachfrage nach Energieholz mehr Holz geschlagen als im Vorjahr. Die wirtschaftliche Lage der Schweizer Forstbetriebe verbesserte sich. Dennoch weisen sie gesamthaft noch immer Verluste aus. Dies geht aus der Forststatistik sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz 2013 der Bundesämter für Umwelt BAFU und für Statistik BFS hervor. In der Schweiz wurden 2013 demnach rund drei Prozent mehr Holz geschlagen als im Jahr zuvor. Bei einer totalen Ernte von 4,78 Millionen Kubikmeter (m3) betrug die Zunahme rund 120 000 m3 Holz, wie aus der aktuellen Forststatistik hervorgeht. Weitere Informationen sind auf der Homepage des Bundesamtes für Statistik zu finden.
Energie- und Kostenoptimierung im Basler Hafenbecken
PUBLIREPORTAGE
Die Rhenus Port Logistics AG ist eines von schweizweit 700 Unternehmen, die am KMU-Modell der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) teilnehmen. In diesem Rahmen zeigt eine Analyse von IWB rund 100 Massnahmen auf, die Wärme, Strom und Geld einsparen. Das Effizienzpotenzial des Transportunternehmens am Rhein ist beträchtlich. Alles begann mit dem Wunsch nach einer detaillierten Stromrechnung. Die Verantwortlichen bei der Rhenus Port Logistics AG wollten wissen, in welchen Bereichen des Unternehmens exakt wie viel Energie verbraucht wird. Dabei waren sie überrascht über die grosse Menge «Blindleistung», welche IWB dem Unternehmen im Basler Hafen in Rechnung stellt. Beim Gespräch mit Energieberatern von IWB wurde deutlich, dass diese Blindleistung unweigerlich beim Betrieb grosser Elektromotroren entsteht. Die Empfehlung des IWB-Beraters, mit geeigneten Massnahmen die Blindleistung zu reduzieren, mündete schliesslich in der Teilnahme des Logistikunternehmens am KMU-Modell der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW). Das Modell bietet ein auf das Unternehmen massgeschneidertes Management- und Einsparpaket in Sachen Energie. Nach einem ausführlichen Check schlägt ein zertifizierter Energieberater dem Teilnehmer Massnahmen zur Effizienzsteigerung vor und begleitet deren Umsetzung. Das wendet sich primär an Unternehmen mit Betriebskosten bis zu einer Million Franken. Die Energieberater von IWB betreuen im Zusammenhang mit dem EnAW-Modell bereits über 20 Kunden. In der ganzen Schweiz partizipieren inzwischen über 700 Firmen am Programm. Pay-back garantiert Die umfassende Analyse der Rhenus Port Logistics kann sich sehen lassen: «Unser Massnahmenkatalog umfasst rund 100 Positionen, die sich alle rentieren. Die Möglichkeiten, Wärmeenergie, Strom, CO2-Emissionen und Kosten zu sparen, sind beträchtlich», sagt Edmond Eiger, Energieberater bei IWB. Bei der Teilnahme am EnAW-Modell wird mit dem Unternehmen vereinbart, mindestens 60 Prozent der Massnahmen innert zehn Jahren zu realisieren. Im Gegenzug erhält Rhenus einen umfassenden Massnahmenplan mit detaillierter Kosten-Nutzen-Rechnung und eine ebenso umfassende Betreuung durch
Bild: Leu & Partner AG, Riehen
Die Rhenus Port Logistics AG bietet Umschlaglagerung und Transport von Massen- und Schüttgut an, beispielsweise Getreide und Reis. Das Unternehmen betreibt einen grossen Teil der Hafeninfrastruktur und prägt mit seinen Bauten das Bild des Basler Hafens im Dreiländereck.
die Energieberater während der Umsetzung der Energie- und Kostensparmassnahmen.
gemeinsam ist: Sie rechnen sich spätestens nach acht Jahren, oft sogar viel früher.
LED, Isolation und Druckluft Ein grosses Potenzial in Sachen Energieersparnis besteht bei Rhenus im Bereich der Beleuchtung. Der Ersatz alter Leuchtmittel durch moderne LED-Lampen ist bereits im Gang. Diese benötigen bedeutend weniger Strom und beleuchten ohne unnötige Wärmeentwicklung punktuell dort, wo das Licht auch gebraucht wird. Präsenzmelder sorgen in Zukunft überdies dafür, dass kein unnötiges Licht brennt. Einen grossen Effekt verspricht auch die geplante Isolation von Heizungsleitungen, die Wärmeverluste minimiert. Viel Potenzial zur Energieersparnis ortete IWB Energieberater Edmond Eiger auch bei der Sanierung der Gebäudehülle von Rhenus. Allerdings sind in diesem Zusammenhang auch grössere finanzielle Investitionen nötig, etwa beim Ersatz von Fenstern und Türen. Ein namhafter Posten in Sachen Energieverbrauch geht bei Rhenus auch auf das Konto von Druckluftverlusten. Allen Massnahmen
Nachhaltiges Echo Durch die markanten Energieeinsparungen minimieren sich für die Rhenus Port Logistics AG künftig auch die entsprechenden Kosten. Das Unternehmen erwägt auch, finanzielle Ersparnisse für Projekte zur Einsparung von weiteren Energiefressern zu investieren, wie beispielsweise zur Reduktion des hohen Energieverbrauchs von Motoren der zum Teil in die Jahre gekommenen Maschinerie. Die Bestrebungen in Sachen Energieeffizienz sind wahrhaft nachhaltig: Weitere Schwesterunternehmen innerhalb der Rhenus Gruppe haben ihr Interesse am KMU-Modell von IWB bekundet und werden sich in Kürze über das Modell informieren lassen.
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G AS T BEI T RA G
F O R SC H U N G U N D E N TW I C K LU NG
Das «NEST» der Empa bietet den idealen Rahmen, um neue Verfahren der Energieeffizienz zu testen. Bilder: Empa / Gramazio&Kohler
Energie-Recycling im Haus der Zukunft Mit dem Projekt «NEST» untersucht die Empa, auf welche Weise Gebäude der Zukunft energie- und ressourcenschonender gestaltet werden können. Einzigartig am Projekt ist sein Energiekonzept. TEXT RETO LARGO, GESCHÄFTSFÜHRER NEST
Die Baubewilligung für die futuristische Anlage ist erteilt, jetzt steht dem «NEST» nichts mehr im Wege. Das Projekt, mit vollen Namen Next Evolution in Sustainable Building Technologies, dient Forschungen der Empa rund um das Thema «Künftiges Wohnen». Kernstück dabei ist ein Haus, das aus einzelnen, austauschbaren Modulen besteht.
Dieses Gebäude der Zukunft soll Forschern an der Empa in Dübendorf als Gästehaus dienen. Sie sollen es nutzen und evaluieren. Eine der vielen Spezialitäten des Projekts ist sein Energiekonzept. Dieses wird im Teilprojekt Energy Hub realisiert. Energy Hub ist ein System, das sowohl Energie liefern als auch recyceln kann. Man kann sich dies als eine Art Kreislauf vorstellen: Kaltwasser aus der Leitung wird mit einer Wärmepumpe erhitzt. Dazu verwendet das System Strom aus den Solarzellen auf dem Dach des «NEST». Gönnt sich nun ein Bewohner eine warme Dusche, wird das Wasser, immer noch lauwarm, im Abfluss durch einen Wärmetauscher geleitet. Mit der zurückgewonnenen Wärme kann Luft erwärmt werden, die zum
Heizen der Räume beiträgt. Der Energy Hub vereint mehrere solcher Kreisläufe. So kann die Energieplattform aus Abwärme heisses Wasser, aus überschüssigem Strom Wasserstoff oder im Sommer kaltes Wasser zur Kühlung gewinnen. Doch die Energieplattform kann noch mehr: So ist sie nicht nur in der Lage, Energie durch Umwandlung wieder nutzbar zu machen, sondern kann sie auch speichern. Mit Erdsonden, Warmwasserspeichern, Batterien und Gastanks kann Energie, die zwar rückgewonnen oder produziert, aber gerade nicht gebraucht wird, aufbewahrt werden. So ist es möglich, eine unregelmässige Stromproduktion, wie sie etwa durch Solarzellen entsteht, auszugleichen und dennoch nichts vom Solarstrom «zu verschenken».
Das Resultat aus diesem Zusammenspiel von Energie-Wiederverwertung und Speicherung ist ein äusserst energieeffizientes Gebäude, das einen hohen Wohnkomfort bietet. Der Energy Hub, der bis Anfang 2016 auf dem EmpaGelände aufgebaut und dann mehrere Jahrzehnte betrieben werden soll, ist als Testobjekt konzipiert. Wissenschaftler werden in Zusammenarbeit mit Industrie und Handwerk das System laufend optimieren, seine Zuverlässigkeit testen und dabei wichtige Inputs zur Energiewende sammeln. Fernziel des Projekt ist, dass in Zukunft nicht nur einzelne Häuser, sondern ganze Siedlungen oder Quartiere durch einen zentralen Energy Hub versorgt werden können. Weitere Infos: nest.empa.ch/de/
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