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OKT 19
INNOVATION
Interview
WIM OUBOTER Für den Unternehmer gehören Rückschläge dazu.
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EDITORIAL
Es muss nicht immer gleich ein Firmenkauf sein
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n der Pharmabranche ist es ganz offensichtlich: Jungunternehmen entwickeln innovative neue Wirkstoffe so weit zur Reife, bis sie von Pharmakonzernen übernommen werden. Mit ihrer Finanzkraft wird der Wirkstoff bis zur Zulassung weiterentwickelt, über ein weltweites Distributionsnetz verkauft und kann vielleicht zu einem Blockbuster werden. Pharmakonzerne sind laufend bestrebt, ja, gezwungen, ihre Produkte-Pipeline zu füllen. Dieses Innovationsmodell, das als Ergänzung der eigenen Forschung auf Firmenkäufen basiert, ist akzeptiert und weit verbreitet. In anderen Industrien sind grössere Firmen aber noch zurückhaltend, sich die Innovationskraft von kleineren Einheiten zunutze zu machen. Wenn sie auf Firmenkäufe erpicht sind, dann wollen sie meist etablierte und profitable Firmen schlucken - sonst lohnt sich der Aufwand nicht. Mit Kleinfirmen gehen sie allenfalls, wenn sich intern jemand besonders dafür einsetzt, Kooperationen ein, wenn diese einen augenfälligen Nutzen haben.
Meiner Erfahrung nach ergänzen aber immer mehr Grossunternehmen, die sich ihre Innovationskraft bewahren oder sie erneuern wollen, ihre Corporate-Venturing-Aktivitäten mit finanziellen Beteiligungen an Startups. Und das ist richtig so: Nur als Startup-Aktionär erhält das Management tiefen Einblick in aufstrebende Technologien und Marktveränderungen. Gleichzeitig übt es sich in unternehmerischer Entscheidungsfreudigkeit und kann sich gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil im Falle einer späteren Akquisition sichern. Mit punktuellen Kooperationen erreicht man diese strategischen Ziele nicht. Die Summen, die für Beteiligungen nötig sind, sind nicht enorm. Sie betragen einen Bruchteil dessen, was für Firmenkäufe ausgegeben wird. Aus Sicht der Jungunternehmen ist Corporate Venturing ebenfalls erwünscht, können intelligente strategische Investoren doch Hilfe leisten zur eigenen Entwicklung, z.B im Vertrieb. Es lohnt sich auf jeden Fall, in Grossunternehmen (und auch in
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Blockchain Herzkrankheiten Interview: Wim Ouboter Wettbewerbsrecht Robotik
FOKUS INNNOVATION. PROJEKTLEITERIN:
Steffen Wagner Co-founder & CEO investiere.ch
Alix Seidel COUNTRY MANAGER: Pascal Buck TEXTE: Matthias Mehl, Gerold Brütsch-Prévôt
nicht ganz so grossen) auf Ebene des Verwaltungsrates zu diskutieren und abzuwägen, welche Wege am sinnvollsten sind, um sich den Zugang zu externer Innovation zu sichern: Sind es ausschliesslich Kooperationen, die einem bestimmten Geschäftszweck dienen, bei denen aber kaum Know-how fliesst? Sind es Firmenkäufe, mit denen man teuer künftige Umsätze ersteht? Oder setzt man mit Minderheitsbeteiligungen an Startups auf einen niederschwelligen Zugang zu innovativen Jungunternehmen, die in wesensverwandten Gebieten tätig sind, und eines Tages vielleicht sogar zu einem neuen Geschäftszweig werden könnten? TEXT STEFFEN WAGNER
COVER: Micro Mobility Systems AG LAYOUT: Anja Cavelti DRUCK: Swissprinters
SMART MEDIA AGENCY AG Gerbergasse 5, 8001 Zürich, Schweiz Tel. +41 44 258 86 00 pascal.buck@smartmediaagency.ch
Viel Spass beim Lesen! Alix Seidel Projektleiterin
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ACCENTURE BRANDREPORT
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«Digitalisierung ist nur eine Form von Innovation» Als Country Managing Director von Accenture Schweiz ist Thomas D. Meyer am Puls des digitalen Wandels. Für die Schweiz sieht er dabei grosse Chancen, doch auch dringenden Nachholbedarf. Nein, bis jetzt verwende ich nur den SwissPass der SBB. Sobald die SwissID aber auch bei meiner Bank verfügbar ist, werde ich mich sofort registrieren.
Thomas Meyer, auf welche Innovation können Sie in Ihrem Alltag nicht mehr verzichten? Auf mein Smartphone! Es ist eine Innovation, die mich wirklich überzeugt und mein Leben vereinfacht hat. Wie definieren Sie Innovation? Innovation hilft, bestehende Prozesse und dadurch das Leben von uns Menschen zu vereinfachen. Welches Wort können Sie in diesem Zusammenhang nicht mehr hören? Digitalisierung. Es ist ein Modewort geworden und die ursprüngliche Absicht dahinter ist längst verpufft. Jeder redet ständig von Digitalisierung und versteht etwas anderes darunter. Digitalisierung ist nur eine Form von Innovation, unter diesem Titel lässt sich heute vieles verkaufen. Seit es Computer gibt, findet Digitalisierung statt, mehrheitlich zur Automatisierung und Steigerung der Effizienz und Qualität. Technologien einsetzen zur Verbesserung des Kundenerlebnisses, dem Schaffen neuer Erlebniswelten und somit der Erschliessung neuer Ertragsquellen bedingt sehr viel Know-how, Mut und Umsetzungskraft und da hapert es oft noch gewaltig. Vor drei Jahren haben sie folgenden Tweet geteilt: «Eine Firma in der Schweiz zu gründen, ist so einfach wie in den USA. Es weiss nur niemand.» Ist das auch heute noch aktuell? Tatsächlich ist es in der Schweiz relativ einfach, eine Firma zu gründen. Das weiss ich aus meinem persönlichen Umfeld. Eine Firma erfolgreich zu machen und etwas Sinnvolles aufzubauen hingegen, ist schwieriger. Da sind viele auf Hilfe angewiesen. Ist uns die USA hier voraus? Ich glaube nicht, dass die USA in Sachen Unternehmertum grundsätz-
Thomas Meyer Country Managing Director Accenture Schweiz
lich besser sind. Die USA haben wie andere grosse Staaten den Vorteil, dass sie deutlich mehr Einwohner und damit einen grösseren Heimmarkt haben. Man muss dort nicht so innovativ oder speziell sein, um eine grosse Kundschaft zu erreichen. Darum gibt es auch den «American Dream», der wahrscheinlich in dieser Form nur in Amerika möglich ist. In der Schweiz stösst man schnell an die Grenzen, weil wir deutlich weniger Einwohner haben. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass viele Startups sich auf spezifische Nischen spezialisieren und diese sehr schnell international tätig sein müssen. Das erfordert neben viel Kapital auch viel Mut und Wissen. Der Bundesrat prüft seit 2015 einen staatlichen digitalen Identitätsnachweis. Ende September hat das Parlament das E-ID-Gesetz angenommen. Sind Sie erleichtert? Ich habe das E-ID-Gesetz unterstützt, eine vom Staat zertifizierte elektronische Identität zu schaffen. Es ist sehr wichtig, dass es angenommen wurde. Leider gibt es wahrscheinlich ein Referendum, welches das Ganze verzögern wird. Mit der SwissID existiert bereits eine kostenlose digitale Identität, die mit einem einzigen Log-in Zugang zu immer mehr Onlinediensten bietet, aber noch nicht staatlich anerkannt ist. Haben Sie sich schon registriert?
Trauen Sie der SwissID nicht? Ich finde es begrüssenswert, dass sich die SBB, Post, Banken und Versicherungen zusammengeschlossen haben, um ein einheitliches Log-in zu kreieren. Weniger gut finde ich den Aufbau als AG. Ich hätte eine Stiftungsform mit Stiftungszweck bevorzugt. Es geht ja nicht nur darum, eine technologische Lösung anzubieten, sondern dass diese auch vertrauenswürdig ist. Hat sie erst einmal den kommerziellen Ruf, bleibt dieser bestehen. Die Einführung von E-Voting stockt ebenfalls. Woran liegt das? E-Voting könnte man technologisch sofort einführen. Aber das ergibt aus meiner Sicht keinen Sinn. Es gibt zum Thema E-Government so viele andere Prozesse wie zum Beispiel das Grundbuch, Arbeitsbewilligungen und Handelsregister, deren Verbesserung einen grösseren Nutzen hat. Ein vereinfachter Online-Abstimmungsprozess birgt Gefahren und könnte Einfluss auf die direkte Demokratie nehmen. Wie das? Es ist wie beim Liken auf Social Media: Hier macht sich keiner lange Gedanken und entscheidet binnen Sekunden für Daumen hoch oder runter. Deshalb müssen die Konsequenzen des E-Votings wohl überlegt sein. Tut sich unser Land schwer mit neuen Technologien? Ja! Wir messen den Digitalisierungsgrad über ICTswitzerland zusammen mit economiesuisse und anderen Partnern. Der Index liegt bei knappen 50 Prozent. Bei Themen wie
E-Government und Digitalisierung des Gesundheitswesens schneiden wir ganz schlecht ab. Dabei ist die Schweiz als Zuliefererindustrie darauf angewiesen, sich dem Rest der Welt anzupassen. Doch sie nimmt eher eine abwartende als eine gestalterische Haltung ein. Was könnte die Schweiz besser machen? Heute lässt sich vieles automatisch produzieren. Dennoch stellen wir in der Schweiz, verglichen mit Asien, kaum mehr etwas lokal her. Dabei könnte eine automatisierte Fabrik genauso gut in der Schweiz stehen, statt in China. Diese Chance nutzen wir zu wenig, obwohl wir wirtschaftlich nur profitieren würden. Zudem würde es die Umweltbelastung, hervorgerufen durch die weltweite Verteilung von Waren, reduzieren. Dennoch gehört die Schweiz bei der Digitalisierung zu den fünf wettbewerbsfähigsten Ländern. Zu Unrecht? Wir belegen in vielen internationalen Rankings Spitzenplätze, doch wir können schnell zurückfallen. Vor elf Jahren gab es noch keine Smartphones – heute kann sich keiner mehr eine Welt ohne vorstellen. Wären wir damals nicht auf den Zug aufgesprungen und hätten die Infrastruktur und das Netz ausgebaut, wären wir jetzt weit abgeschlagen. Der Erfolg der Vergangenheit ist kein Versprechen für die Zukunft. Wir müssen dranbleiben, Mut haben und auch Themen angehen, die vielleicht etwas schwieriger sind. Sonst werden wir von der Spitze verdrängt. Weitere Informationen: www.accenture.com
INTERVIEW MIRIAM DIBSDALE
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BLOCKCHAIN
Die Chancen der Blockchain nutzen – und Risiken minimieren Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. gehören schon lange zu den «Hot Topics» der Finanzbranche. Mittlerweile haben sie sich derart etabliert, dass sogar manche Hilfswerke bereits Spenden in Form von digitalen Währungen annehmen. Möglich wird all dies dank der Blockchain-Technologie. Ein Einblick.
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ein anderes Thema versetzte in den vergangenen Jahren Expertinnen und Experten so vieler unterschiedlicher Branchen in Entzückung wie die Blockchain. Das überrascht nicht, schliesslich werden der Technologie gewaltige Potenziale zugeschrieben. Vor allem der Finanzsektor sowie die Logistikbranche werden immer wieder als zentrale Nutzniesser angeführt. In der öffentlichen Wahrnehmung gilt die Blockchain mittlerweile gar als Synonym für Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum Litecoin oder Ripple. Doch um das Potenzial von Kryptowährungen und der Blockchain nachvollziehen zu können, muss man beide Begriffe unterscheiden, um sie dann in einen Kontext zu setzen. Im Kern geht es um eine komplett neue Art der Datenorganisation – wobei die Blockchain die dafür notwendige Technologie darstellt und Kryptowährungen eine konkrete Anwendung davon sind. Als
Ein Wachstumsmarkt So faszinierend die technische bzw. die konzeptionelle Grundlage der Blockchain auch ist, lautet die Kernfrage vieler User doch anders: Ist es für Anleger sinnvoll, auf Blockchain und Kryptowährungen zu setzen? Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) sieht grosses Potenzial in diesem Segment: «Die Blockchain-Technologie kann neue und vielversprechende Möglichkeiten für den Finanz- und Technologiestandort Schweiz schaffen», heisst es in einer offiziellen Mitteilung. Aus diesem Grund unterstütze man die Bestrebungen zur Schaffung bestmöglicher Rahmenbedingungen für ein vielfältiges Fintech-Ökosystem. Gleichzeitig mahnt SBVg vor möglichen Stolpersteinen in der digitalen Währungswelt. «Mit den neuen Blockchain-Technologien können namentlich Risiken etwa im Bereich Geldwäscherei verbunden sein. Eine sorgfältige Prüfung bei der Kontoeröffnung ist deshalb für die Banken unerlässlich,
Blockchain werden systematisch abgelegte Datenblöcke bezeichnet, die dezentral organisiert aber mittels kryptografischer Verfahren (Verschlüsselung) miteinander verbunden sind. Das bedeutet, dass die Blockchain-Technologie Verbraucher und Lieferanten einer Transaktion direkt miteinander verknüpft. Der Clou: Grundsätzlich kann jeder Interessierte die notwendigen Programme herunterladen, mittels derer er am Netzwerk teilnehmen und virtuelle Währungen schöpfen kann («Mining»). Das Netzwerk funktioniert als «Peer-to-Peer», bei dem sich alle Nutzer quasi gleichberechtigt gegenüberstehen.
denn die Integrität und Reputation des Finanzplatzes Schweiz ist und bleibt von zentraler Bedeutung.» Auch Anleger müssen den Schritt in die Welt der virtuellen Währungen mit Bedacht unternehmen. Es kann für sie Vorteile bringen, wenn sie ihre «digital Assets» bei einer regulierten Bank verwahren lassen. Eine Möglichkeit dazu liegt im Erwerb von Zertifikaten auf Kryptowährungen. Dadurch partizipieren Anleger zwar an der Kursentwicklung ausgewählter digitaler Währungen, müssen dafür aber keine «Wallet», eine elektronische Geldbörse, um Bestände an Kryptowährungen zu speichern, besitzen. Diese Prozesse und Services übernimmt der Emittent der Zertifikate. Die Partizipations-Zertifikate sind ausserdem als Wertpapier an den Börsen handelbar, d.h. Handelszeiten, Market Making Qualitätsansprüche, Liquidität und Settlement regulierter Börsen können seitens der Investoren in Anspruch genommen werden. TEXT SMA
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VONTOBEL BRANDREPORT
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Die Tokenisierung von Vermögenswerten Vontobel hat ein strukturiertes Produkt als Asset Token emittiert. Die Bank beschreitet damit den Weg zur Digitalisierung von Vermögenswerten konsequent weiter.
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ie jüngste Meldung, wonach Vontobel als erster Emittent ein strukturiertes Produkt als Asset Token anbietet, ist ein folgerichtiger Schritt auf Vontobels Weg zur Digitalisierung von Vermögenswerten und schliesst den Kreislauf im Bereich der digitalen Assets. Von der Verwahrung des Produkts bis hin zum Handel kann nun alles auf der Blockchain abgebildet werden. Das Angebot entspricht einem Kundenbedürfnis, wie die Reaktionen nach der Emission zeigen. Vontobel ermöglicht es Finanzintermediären, den Handel und die Verwahrung eines Strukturierten Produktes auf der Blockchain mittels eines Smart Contracts abzubilden. Beim ersten Token-Produkt handelt es sich um ein Tracker-Zertifikat, das auf dem gefragten Vontobel Swiss Research Basket basiert. Diese so genannten Asset Token werden im Digital Asset Vault bei Vontobel aufbewahrt. Der Handel wird auf dem Smart Contract abgewickelt, der das Finanzprodukt auf der Ethereum-Blockchain abbildet. Den Anfang machte ein Tracker-Zertifikat auf Bitcoin Im Jahr 2016 nahm mit der Lancierung der ersten Tracker-Zertifikate auf Bitcoin die Strategie im Blockchain-Bereich ihren Anfang. Die Zertifikate ermöglichten eine einfache und transparente Partizipation (long oder short) an einer Kryptowährung. Die Nachfrage war so gross, dass Vontobel in der Zwischenzeit Bitcoin Cash, Ether, Ripple und – vor Kurzem – Litecoin hinzugefügt und damit das Angebot auf fünf Kryptowährungen ausgebaut hat. Digital Asset Vault macht digitale Vermögenswerte «bankable» Anfang 2019 folgte die Möglichkeit
diesem Fall Finanzprodukten – abzubilden und die Transaktionskette unveränderbar nachvollziehbar zu machen. Der Asset Token ist zwischen Vontobel und Finanzintermediären handelbar, ohne technologische Anpassungen vornehmen zu müssen. Das strukturierte Produkt kann ausschliesslich über die Blockchain gekauft und abgewickelt werden.
Roger Studer, Leiter Vontobel Investment Banking der Verwahrung von Digital Assets im Digital Asset Vault – eine Premiere auf dem Schweizer Finanzplatz und eine nicht zu unterschätzende Neuheit: Die digitalen Vermögenswerte können nun gegen eine Kontowährung in den Digital Asset Vault gebucht werden. Das bedeutet, dass Banken, Asset Manager und vor allem im Krypto-Bereich tätige Vermögensverwalter seither über Vontobel als Depotbank Kryptowährungen sowie andere digitale Assets wie
herkömmliche Anlageklassen innerhalb der Bankinfrastruktur handeln und übertragen können. Mit anderen Worten: Vontobel hat durch die Einführung des Digital Asset Vault digitale Vermögenswerte «bankable» gemacht. Vontobels Infrastruktur ist bereit für die digitalen Assets Und nun also die Emission eines Strukturierten Produktes in Form eines Smart Contracts. Sie sind in der Lage, sämtliche Funktionalitäten von Verträgen – oder in
Die Infrastruktur bei der Bank Vontobel ist so weit, dass sie Asset Tokens emittieren, handeln und verwahren kann. Sie emittiert die strukturierten Produkte selber, behält somit die Kontrolle über das Produkt und verwahrt es in ihrem Digital Asset Vault. Vontobel ist führend im Geschäft mit strukturierten Produkten. Es ist daher kein Zufall, dass der erste Vermögenswert, der es auf die Blockchain schaffte, ein strukturiertes Produkt ist. Die technische Infrastruktur von Vontobel erlaubt bereits heute den Handel und die Verwahrung anderer Wertschriften wie z. B. Aktien und Bonds. Wohin die Reise führt Roger Studer, Leiter Vontobel Investment Banking, hat bereits die nächste Entwicklung im Visier, nämlich die weitere Digitalisierung von weiteren Strukturierten Produkten und anderen Assetklassen wie Anleihen oder Aktien: «Wir investieren systematisch in technologische Entwicklungen, um Kundennutzen zu generieren und mittels Digitalisierung Prozesse zu verbessern. Die DLT (Distributed Ledger Technologie) birgt in diesem Bereich grosse Chancen», sagte er. Weitere Informationen: www.vontobel.com
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BRANDREPORT VISCHER
Das Tempo der Veränderungen steigt – auch in der Rechtspraxis Die digitale Transformation verändert Branchen und Unternehmen nachhaltig – und der Finanzsektor steckt mittendrin. Das wirft auch neue Rechtsfragen auf. Wie man diese adressiert und wie sich die Arbeit von Anwältinnen und Anwälten verändert, erklären Dr. Jana Essebier und Dr. Markus Guggenbühl, beide Partner bei der Kanzlei Vischer, im Interview. Jana Essebier, Markus Guggenbühl, die Digitalisierung erfasst alle Branchen und Sektoren. Welche Auswirkungen hat das auf den Finanzmarkt? Markus Guggenbühl: Die Auswirkungen sind tiefgreifend. Allerdings hat sich diese Entwicklung nicht über Nacht vollzogen. Für uns, die eng mit Klienten aus der Finanzbranche zusammenarbeiten, lässt sich dieser Wandel schon seit Längerem verfolgen. Er erfolgte in verschiedenen Phasen, in gewisser Weise bereits mit der Einführung des elektronischen Handels an der Börse in den 90er-Jahren. Nicht mehr wegzudenken sind die digitalen Tools auch für die Compliance. Signifikant zugenommen haben sicherlich das Tempo der technologischen Umwälzungen und deren Bandbreite: Heute betrifft die Digitalisierung letztlich alle Player und sämtliche Märkte. Inwiefern verändert sich dadurch Ihre juristische Begleitung von Finanzmarkt-Kunden? Jana Essebier: Wir spüren die Auswirkungen der Digitalisierung über unser gesamtes Klientenportfolio hinweg. Mandanten wie Banken, Börsen, Handelsplattformen oder Fonds – sprich die «klassischen Player» des Finanzmarktes – sehen sich angesichts der neuen technischen Möglichkeiten mit neuen rechtlichen Fragestellungen konfrontiert. Meistens geht es im Kern um die Frage: Was darf man mit dieser und jener Technologie tun, und was nicht? Und auf der anderen Seite des Spektrums haben wir die Fintech-Unternehmen, meist kleine und agile Start-Ups, die digitale Innovationen vorantreiben. Diese haben ihre ganz eigenen
Bedürfnisse bezüglich Rechtsberatung und -begleitung. Es lässt sich beobachten, dass die klassischen und neuen Player im Finanzmarkt vermehrt zusammenarbeiten. Jana Essebier: Das stimmt. Denn kleine Start-Ups können die Welt nicht alleine verändern, egal wie innovativ ihre Ansätze sind. Um im Finanzmarkt bestehen zu können, benötigen sie häufig einen Partner in Form eines Finanzinstituts. Unsere Aufgabe als Juristen besteht nun darin, vorauszudenken, welche rechtlichen Fragestellungen aus diesen veränderten Bedingungen entstehen könnten. Doch auch das ist an sich nicht neu, sondern gehört seit jeher zu den Grundkompetenzen von Anwältinnen und Anwälten. Wie macht sich die digitale Transformation in Ihrem täglichen Geschäft bemerkbar? Markus Guggenbühl: Intern geht es vor allem darum, neue Tools zu nutzen und unsere internen Prozesse effizienter und transparenter zu gestalten. Auch die Interaktion mit unseren Klienten findet vermehrt über digitale Kanäle statt. Zudem erreichen immer mehr branchenspezifische Anwendungen wie beispielsweise «Due-Diligence-Softwares» und andere E-Discovery-Tools einen Reifegrad, der ihren Einsatz für uns sinnvoll
macht. Darüber hinaus nutzen wir Search-Tools oder Übersetzungsprogramme und testen derzeit Möglichkeiten, um Vertragsvorlagen digital aufzubereiten und Registrierungsprozesse schnell und unkompliziert abwickeln zu können. Extern wiederum stehen neuere Anwendungen wie bspw. E-Billing oder Plattformen zum Teilen und Bearbeiten von Dokumenten mit Mandanten im Fokus. Und natürlich haben wir immer ein Auge auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich «Legaltech». Was darf man darunter verstehen? Jana Essebier: Gemeint sind digitale Anwendungen, mit denen sich juristische Dienstleistungen erbringen lassen. Das ist ein spannendes und dynamisches Feld, das für die Branche, aber auch weit darüber hinaus, durchaus transformativen Charakter hat. Ein Beispiel dafür sind etwa «Forderungsplattformen». Dort können Personen direkt ihre Legal-Anfragen platzieren. Wenn bspw. ein Flug gestrichen wird, melden dann nicht mehr wie bisher nur zwei betroffene Passagiere ihren Rechtsanspruch an, sondern vielleicht 100. Dies, weil Legaltech den Prozess extrem vereinfacht und beschleunigt. Für die davon betroffenen Unternehmen stellt sich die Frage, wie sie mit dieser Forderungsflut umgehen.
Dr. Markus Guggenbühl
Dr. Jana Essebier
Über VISCHER Mit über 100 Juristen an den Standorten Zürich, Basel und Genf zählt die VISCHER AG zu den grössten Anwaltskanzleien der Schweiz. In der heutigen Form seit dem Jahr 2000 bestehend, reichen ihre Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurück. Die Kanzlei ist in sämtlichen Bereichen des Wirtschaftsrechts tätig und berät zahlreiche namhafte Unternehmen sowie Privatpersonen im In-und Ausland. Durch die enge Begleitung zahlreicher Klienten aus dem Innovationsbereich haben sich neue Technologien und die rechtlichen Herausforderungen der zunehmenden Digitalisierung zu bedeutenden Gebieten in der Beratungspraxis der Kanzlei entwickelt.
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UBS BRANDREPORT
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Ein Kompass für die Zukunft des Bankings «Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.» - Alan Key
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n meiner Funktion als Head Innovation bei UBS Global Wealth Management sehe und erlebe ich täglich den Wandel in der Finanzindustrie. Er findet leise, oftmals im Hintergrund, statt und wird, auch in der Schweiz, getrieben von globalen «Megatrends» und «Shifts». Megatrends muss man nicht «voraussagen», denn sie sind schon da und markieren Veränderungen, die uns schon lange prägen und auch noch lange prägen werden. Megatrends sind Tiefenströmungen des Wandels. Als Entwicklungskonstanten der globalen Gesellschaft umfassen sie mehrere Jahrzehnte. Ein Megatrend wirkt in jedem einzelnen Menschen und umfasst alle Ebenen der Gesellschaft: Wirtschaft und Politik, sowie Wissenschaft, Technik und Kultur. Megatrends verändern die Welt – zwar langsam, dafür aber grundlegend und langfristig. Als Shifts bezeichnet man in der Zukunftsforschung Veränderungen und Verschiebungen - also Megatrends in Aktion. Sie beschreiben u.a. die Veränderung konkreter Verhaltensmuster des Menschen in seinem spezifischen Lebensumfeld, aber auch Verschiebungsmuster von Verhaltensweisen innerhalb der Gesellschaft. Ein Kompass für die Zukunft des Bankings Mein Team arbeitet täglich daran, das «Human Operating System» der bestehenden und kommenden Kundengenerationen weltweit zu verstehen – und die Bedürfnisse dieser Kunden für die kommenden drei bis sieben Jahre vorherzusagen. Die Erkenntnisse unserer Forschungsarbeit fliessen in die UBS Innovation Map. Auf Basis von globalen Megatrends und gesellschaftlichen Shifts, in Kombination mit technologischen Katalysatoren haben wir
New Wealth: Viel mehr als Cash, Fonds und Bonds In einer sich wandelnden Welt unterliegt auch der Vermögensbegriff einer Neudefinition:
Martin Meyer
eine Systematik entwickelt, um die komplexen Zukunftsbewegungen der Finanzwelt abzubilden. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die UBS und ihre Kunden relevant, sondern für alle Finanzinstitute auf nationaler wie internationaler Ebene. Und ganz im Sinne des Megatrends Sharing Economy glaubt UBS an Kollaboration und Ökosysteme um die Herausforderungen der Zukunft, nicht nur des Bankings, erfolgreich anzugehen. Aus diesem Grund steht die UBS Innovation Map 2.0 (in englischer Sprache) zum kostenfreien Download open source zur Verfügung. Zwei Einblicke in aller Kürze. New Advice: Schneller, einfacher und näher am Kunden Ein bedeutender technologischer Fortschritt der kommenden drei Jahre werden Algorithmen sein. Unser Research im Rahmen der UBS Innovation Map hat gezeigt, dass beispielsweise Brustkrebsdiagnosen dank maschineller Unterstützung in China heute schon statistisch präziser sind als analoge Diagnosen in der Schweiz. Mit dem Trend «New Advice» zeigt die Innovation Map die Teilelemente auf, die für die erfolgreiche Umsetzung zukünftiger Kundeninteraktionen wichtig sind, wie zum Beispiel den Personal Digital Assistant, der die einfachen Kundeninteraktionen komplett selbständig und aufgrund der Anweisungen der Kunden erledigt.
• Ein Instagram Account macht Kylie Jenner zur Milliardärin – wie wichtig wird «digitale Reputation»? • Facebook könnte die Einführung der digitalen Währung Libra ebenfalls dazu nutzen, um potentielle Kundenansprüche an Datenbesitz finanziell zu entschädigen – wie relevant werden solche Popup-Währungen in Zukunft für die Wealth-Management-Kunden? Im Trend «New Wealth» zeigt die Innovation Map viele weitere Opportunitäten auf, die in Zukunft für Vermögensverwalter relevant sein werden. Wealth Manager von morgen werden sich überlegen müssen, wie sie ihren Kunden mit solchen «non bankable assets» helfen wollen. Wo liegt die Zukunft des Bankings? Wir sind sicher, dass das «Traditional Swiss Private Banking» noch mehr an Bedeutung gewinnt. In einer Welt, in der grosse Veränderungen anstehen und neue Möglichkeiten auch zu mehr Unsicherheit führen, werden die Schweizer Banken weiterhin der sichere Hafen für das Vermögen unserer Kunden sein. Dabei stehen aufgrund langer Tradition Stabilität, Einfachheit und Systemsicherheit im Vordergrund. Wir glauben an die Zukunft der Wealth Management Industrie und insbesondere an den Finanzplatz Schweiz. Allerdings werden die anstehenden Veränderungen nur als funktionierendes Ökosystem in einer globalen Welt gelingen. Deswegen laden wir alle
Interessierten ein, mit uns die Innovation Map, ihre Themen und Annahmen zu diskutieren und weiterzuentwickeln.
Zum Autor Martin Meyer Martin Meyer ist seit über 25 Jahren in der Finanzindustrie der Schweiz zu Hause. Seit 2017 leitet er das WM Innovation Lab der UBS in Zürich und seit 2019 den Studiengang CAS Digital Wealth Management an der Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ). Das Innovation Lab der UBS hat den Auftrag die globalen Megatrends und Shifts zu verfolgen und neue Business Möglichkeiten für den Bereichen Global Wealth Management der UBS zusammen mit Kunden zu evaluieren und zu testen.
WM Innovation Map Die «WM Innovation Map» ist in Zusammenarbeit mit den führenden Zukunftsforschern Europas erarbeitet worden. Über mehrere Jahre wurden qualitative Interviews mit bestehenden und zukünftigen Kunden der Wealth Management Industrie geführt. Wir stellen diese Map bewusst online, um eine industrieweite Diskussion anzuregen und gemeinsame Lösungen anzustreben. ubs.com/innovationmap
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BRANDREPORT INCORE BANK AG
Ein risikofreier Einstieg in die Kryptowelt Kryptowährungen etablieren sich als Anlageform. Daraus ergeben sich für Banken neue Herausforderungen. Mark Dambacher, CEO InCore Bank AG, beantwortet die wichtigsten Fragen diesbezüglich. Kryptowährungen als Anlageform etablieren sich immer mehr. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Banken? Möchte eine Bank interessierten Kunden die neue Anlageform anbieten, dann ist sie mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert:
Mark Dambacher
Was hat InCore Bank mit Blockchain und Kryptowährungen zu tun? InCore Bank hat sich zum Ziel gesetzt, als B2B-Transaktionsbank zukünftig auch Kryptoassets anzubieten. Wir haben in einem strategischen Projekt die Basis gelegt für den Handel, die Verwahrung und den Transfer von Kryptoassets. Nun arbeiten wir mit Hochdruck an einer Erweiterung wie beispielsweise der Tokenisierung von Assets. Entsprechende strategische Allianzen haben wir bereits gebildet. Die Anwendung der Blockchain-Technologie ist nicht nur in den erwähnten Bereichen vielversprechend. Wir sehen auch sehr viel Potenzial in den zukünftigen Bankprozessen. Hier treiben wir Innovationen gemeinsam mit unseren Technologie-Partnern voran.
• Die Mitarbeitenden an der Front müssen über Knowhow im Kryptobereich verfügen, um ihre Kunden weiterhin optimal zu betreuen, respektive um neue Kunden zu gewinnen. • Die Bank muss über eine adäquate und sichere technische Infrastruktur und ausreichend geschultes Personal verfügen. • An den vorhandenen Core-Banking-Systemen müssen oft kostspielige Erweiterungen vorgenommen werden, um die Verarbeitung von Kryptotransaktionen zu ermöglichen. • Regulatorische Vorschriften, insbesondere bei den Eigenmittelanforderungen und der Geldwäscherei müssen berücksichtigt werden. Gerade für unser Zielsegment, die kleinen und mittelgrossen Finanz-
dienstleister, sind das enorme Bürden. InCore Bank kann ihnen diese abnehmen, denn sie können den Handel, Storage und Transfer von Kryptowährungen als Dienstleistung bei uns beziehen. So ermöglichen wir diesen Finanzdienstleistern einen einfachen und risikofreien Einstieg in die Kryptowelt. Wie sieht dieser Service im Detail aus? InCore Bank regelt die gesamte Abwicklung der Transaktionen inklusive Anti-Money-LaunderingPrüfung. Auch das Settlement und Clearing gegenüber dem Markt übernehmen wir. Die Bestände können wir für unsere Business-Kunden konsequent auf Kundenebene segregieren, damit sie kein zusätzliches regulatorisch vorgeschriebenes Eigenkapital benötigen. Da die Prozesse in unser bewährtes Core-Banking-System eingebaut sind, können unsere Kundenbanken die gesamte Palette an Dienstleistungen für traditionelle und Kryptoassets kombiniert anbieten, ohne sich Gedanken über die Abwicklung, Sicherheit und Eigenmittelanforderungen machen zu müssen.
Ihre Endkunden können ihre Kryptoportfolios ganz bequem via Online Banking managen – so simpel und einfach wie bei Fremdwährungskonti. Nicht zuletzt unterstützen wir unsere Kunden auch mit massgeschneiderten Kryptoschulungen sowie dem Zugang zu unserem Netzwerk von Partnern im Kryptobereich. Mit diesen neuen Crypto Services sowie den künftigen Token Services baut InCore Brücken zwischen den Endkunden, den Banken und den Handelsplattformen, welche für alle einen Mehrwert bieten. Über Mark Dambacher Bankkaufmann, dipl. Wirtschaftsingenieur M.S.c. und CEO der InCore Bank AG, der einzigen reinen Transaktionsbank in der Schweiz. Er ermöglicht es Finanzdienstleistern dank innovativen Outsourcing und Transaction Banking Services, sich auf ihr Kerngeschäft an der Kundenfront zu fokussieren. mark.dambacher@incorebank.ch
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BX SWISS BRANDREPORT
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Eine Schweizer Börse erobert den Markt
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as viele Anleger nicht wissen: In der Schweiz gibt es zwei Wertpapierbörsen. Harald Schnabel, der CEO von BX Swiss, stellt die Berner Börse vor. Harald Schnabel, die Schweiz hat eine zweite, kleinere Börse, neben der grossen SIX. Wie wollen Sie die BX Swiss bekannter machen und als relevante zweite Börse etablieren? Wir sehen uns als komplementäre Schweizer Börse, die auf private Anleger und Vermögensverwalter ausgerichtet ist. Wir wollen Retailanlegern im Zugang und Produktuniversum die gleichen Möglichkeiten wie institutionellen Anlegern geben und frischen Wind in den Finanzmarkt bringen. Die BX Swiss ist genauso eine regulierte Börse.
Harald Schnabel CEO BX Swiss
Welche Papiere können bei Ihnen gehandelt werden und was unterscheidet Sie? Neben mehr als 220 Schweizer Aktien können auch weiterhin mehr als 3 200 ausländische, darunter alle relevanten europäischen Aktien, in Schweizer Franken bei uns gehandelt werden. Damit fallen Währungsumrechnungskosten für den Anleger weg.
Neben dieser Vielzahl an Aktien, mit welchen Produkten wollen Sie weitere Kunden gewinnen? Seit August 2018 sind erstmals exklusiv bei uns über 2 400 wikifolioZertifikate handelbar. Daneben bieten wir mittlerweile 680 ETFs an, von denen 180 von starken Emittenten wie Blackrock, DWS, Lyxor und Tabula ausschliesslich nur bei uns kotiert sind. Unser jüngstes Segment für strukturierte Produkte, deriBX, ist mit der Commerzbank als erster Emittentin im Juni gestartet und heute sind bereits über 18 000 strukturierte Produkte verfügbar. Wie können Anleger von dieser grossen Produktpalette profitieren und vor allem wie können sie über die BX Swiss handeln?
Anleger dürfen sich auf enge Spreads, hohe Volumen und zuverlässige Kurse freuen, eine attraktive Gebührenstruktur rundet das Angebot ab. Der Handel über die BX Swiss steht grundsätzlich allen Schweizer Banken und damit deren Kunden offen. Allerdings müssen die Anleger oft noch eine Hürde nehmen, da viele Banken uns online nicht sichtbar machen. Wenn sie immer öfters telefonisch die BX Swiss als Börsenplatz einfordern, wird dies die Banken dazu bewegen, unsere umfangreiche Produktpalette auch online ihren Kunden anzubieten. Weitere Informationen unter www.bxswiss.com BX Swiss
SWISS LOCATED. WORLD TRADED.
GRIMALDI & PARTNERS VERMÖGENSVERWALTUNG BRANDREPORT
«Damit Investment innovativ ist, muss es ungebunden sein» Wer an den Finanzmärkten Geld anlegen will, muss verschiedene Hürden überwinden. Vor allem die häufig intransparenten Anlageprodukte stellen ein grosses Problem dar. Hier verfolgt die Grimaldi & Partners AG einen anderen Ansatz: Ihre Anlageprodukte sind auf die Bedürfnisse ihrer Klienten zugeschnitten – und ermöglichen so innovative Investmentansätze. daher zu «Pauschal-Gefässen». Unabhängige Vermögensberater hingegen können die Bedürfnisse der Kunden ins Zentrum stellen. Und dies erlaubt es auch, wirklich neue Ansätze zu verfolgen. Silvano Grimaldi CEO Grimaldi und Partners AG
Silvano Grimaldi, wodurch zeichnet sich innovatives Investment aus? Damit Investment wirklich innovativ sein kann, muss es zuerst einmal unabhängig von den Interessen Dritter passieren können. Genau diese Voraussetzung können aber Berater, die bei einer Bank angestellt sind, nicht wirklich erfüllen. Denn sie müssen vor allem die Ansprüche des Finanzinstituts im Blick behalten und raten
Wie finden Sie diese neuen Ansätze? Wir haben für unsere Klienten immer ein Auge auf aktuelle Entwicklungen und achten auf neue Ideen, innovative Technologien oder Produkte, die in den verschiedenen Branchen und Märkten entstehen. Daraus können wir dank unserer Expertise konkrete Investment-Empfehlungen ableiten. Können Sie ein Beispiel nennen? Wer in Innovation investieren möchte, kann z.B. sein Geld in Aktien von Microsoft anlegen.
Der Techgigant aus den USA hat in den letzten Jahren u.a. mit sehr guten Cloud-Lösungen die Art und Weise verändert, wie wir digitale Daten nutzen, teilen und über Plattform-Grenzen hinweg bearbeiten. Dementsprechend verzeichnet der Konzern ein sehr starkes Wachstum. Und daran können unsere Kunden partizipieren. Welche weiteren Investment-Empfehlungen haben Sie derzeit? Es ist und bleibt eine Tatsache, dass das Zinsniveau historisch tief ist. Daher empfehlen wir grundsätzlich den Kauf von Aktien. Die Zurich Versicherung beispielsweise ist aktuell sehr dividendenstark. Des Weiteren kann man auch mit FAANGAktien (Facebook, Apple, Amazon,
Netflix und Google) eine anständige Rendite erzielen. Zudem sind auch unabhängig gemanagte Branchen-Fonds interessant, etwa in den Bereichen Robotik, Medizinaltechnik oder Blockchain. Für Klienten, für die eher der Kaptalerhalt im Vordergrund steht, ist der Erwerb von Unternehmensanleihen in der Währung des Kundens ratsam. GRIMALDI & PARTNERS Vermögensverwaltung ist eine renommierte unabhängige Schweizer Vermögensverwalterin mit Domizil in der Stadt Zürich. Weitere Informationen: www.grimaldi-partners.ch
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010
BRANDREPORT INVESCO
Ein Leitfaden für die Wahl der passenden Strategie Noch vor gar nicht langer Zeit handelte es sich bei Fonds, die bei ihren Anlagen auch Umwelt-, Sozialund Governance-Kriterien (ESG-Kriterien) berücksichtigen, um Nischenprodukte, die nur für wenige Investoren interessant waren.
G
etrieben durch die zunehmende Nachfrage auf Anlegerseite haben sich ESG-Fonds heute im Mainstream etabliert. Vermögensverwalter haben mit neuen Produkten und Strategien auf diesen Trend reagiert. Damit dürfte heute praktisch jeder Anleger einen geeigneten Fonds für sich finden können – sofern er die richtigen Fragen zu stellen weiss. Was soll erreicht werden? Dies ist natürlich bei jeder Anlage eine der wichtigsten grundlegenden Erwägungen – bei ESG-Fonds aber vielleicht sogar noch mehr, weil die Ziele und Motivationen der Anleger hier sehr unterschiedlich sein können. Die vielen heute zur Auswahl stehenden Ansätze lassen sich drei Kategorien zuordnen, die nach ihrem wichtigsten Ziel und der Art und Weise, wie dieses erreicht werden soll, voneinander abgegrenzt sind. Gibt es Unternehmen oder Branchen, die gemieden werden sollen? Wertebasierte Strategien oder ein Multi-Strategy-Ansatz, der bestimmte Branchen oder Geschäftspraktiken ausschliesst, tun genau dies. Einige dieser Strategien werden umfassendere Ausschlusslisten haben, andere werden weniger restriktiv sein. Liegt der Fokus auf Unternehmen mit starkem ESG-Profil? In diesem Fall gibt es mehrere Möglichkeiten, dies mithilfe eines Investmentfonds umzusetzen. Beispielsweise würde eine Strategie, die ein «Best-in-Class»-Screening beinhaltet, gewöhnlich nur in die Unternehmen in jeder Branche investieren, die unter ESG-Gesichtspunkten am besten abschneiden. Der Faktor ESG-Momentum ist ein weiterer interessanter Aspekt,
Umweltfaktoren
Soziale Faktoren
Faktoren, die sich auf die Interaktion Faktoren die den Einfluss eines eines Unternehmens mit der Umwelt Unternehmens auf die Gesellschaft beziehen und Gemeinschaft messen • Klimawandel • Umweltverschmutzung • Wassermangel • Flächennutzung
• Arbeitsbedingungen • Gesundheit und Sicherheit Menschenrechte
Unternehmensführungs faktoren Faktoren. die die Unternehmensführung betreffen • Vergütung von Führungskräften • Unabhängigkeit des Vorstands • Aktionärsrechte
Die verschiedenen Elemente von ESG der von den MSCI ESG Universal Indizes berücksichtigt wird. Nachdem die umstrittensten Geschäftspraktiken herausgefiltert worden sind, werden unter den verbleibenden Anlagekandidaten die Unternehmen höher gewichtet, die nicht nur ein robustes ESG-Profil aufweisen, sondern dieses auch kontinuierlich verbessern. Untersuchungen von MSCI deuten auf eine potenziell positive Beziehung zwischen der ESG-Entwicklung eines Unternehmens und seiner Aktienkursentwicklung hin. Eine integrierte ESG-Strategie verfolgt einen etwas anderen Ansatz. Hier verschaffen sich die Analysten gewöhnlich anhand der ESG-Merkmale eines Unternehmens qualitative Einblicke, um in Verbindung mit den veröffentlichten Finanzkennzahlen ein möglichst ganzheitliches Bild des Unternehmens zu erhalten. Ist der aktive Dialog zwischen Vermögensverwalter und Unternehmen relevant? Um dies zu prüfen, sollte genau anschaut werden, welchen Austausch der Vermögensverwalter mit den Unternehmen pflegt, in die er investiert, und wie die Richtlinien zur Stimmrechtsausübung aussehen. Tätigt der Fonds – aktiv oder passiv – physische Wertpapieranlagen, kann er zu Anträgen abstimmen, die auch ESG-Themen betreffen.
Invesco ist überzeugt, dass die grundlegende Neuausrichtung von Geschäftsmodellen und die Sensibilisierung für wichtige Nachhaltigkeitsfragen zu den wichtigsten Zielen verantwortungsvollen Investierens gehören. Grundlegende Neuausrichtungen passieren nicht einfach so, sondern erfordern die Zusammenarbeit der Unternehmensführung mit den Aktionären. Welche Rendite ist beim einzugehenden Risiko zu erwarten? Ein Fonds zielt gewöhnlich entweder auf eine möglichst präzise Abbildung seines Referenzindex oder auf eine vergleichsweise überdurchschnittliche Entwicklung. Wenn der ESG-Index ganz andere Wertpapiere enthält als der breiter gefasste Index, weicht die Wertentwicklung des Fonds von der des Referenzindex häufig ab – positiv oder negativ. Wenn ein Fonds im Hinblick auf die Anzahl der Wertpapiere und die Branchen- und Länderallokationen ein ähnliches Profil wie der Index anstrebt, ist die Wertabweichung vom Index tendenziell kleiner. Wie wichtig sind die Kosten? Für Investoren gehören die Kosten gemeinhin zu den wichtigsten Erwägungen, wobei sie häufig vom eingegangenen Risiko und der Komplexität der Anlage abhängen. Aktiv verwaltete Fonds und
andere Strategien, die höhere Erträge als der Index anstreben, sind gewöhnlich auch mit höheren Kosten verbunden. ETFs hingegen, die (ESG-)Indizes abbilden, sind meist günstiger als aktiv verwaltete Fonds. Diese Fragen helfen, den ersten Schritt zu einer geeigneten Strategie zu machen. Grundsätzlich sollte bei der Auswahl der richtigen Strategie sichergestellt sein, dass die Strategie klar formuliert ist, der Anlageansatz Sinn macht, der Investmentprozess robust ist und die zugrundeliegenden Basiswerte transparent sind. Besuchen Sie etf.invesco.com um mehr über verantwortungsvolles Investieren zu erfahren. Wesentliche Risiken Der Wert von Anteilen und die Erträge hieraus können sowohl steigen, als auch fallen und es ist möglich, dass Investoren bei der Rückgabe ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. TEXT NIMA POUYAN HEAD OF SWITZERLAND & LIECHTENSTEIN ETF, BEI INVESCO
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TREESOLUTION BRANDREPORT
011
Innovationen schützen in einer zunehmend übergriffigen Welt Cyberangreifer auf Unternehmen nutzen heute gängige Arbeitsmittel, wie E-Mail, Internet oder Chats, die wir alle täglich brauchen. Denn der effektivste und einfachste Angriff ist das Austricksen von Menschen. Sie Informationen und damit Ihr Unternehmen vor Angreifern und Versehen, wirtschaftlichen Schäden und Imageverlusten.
Dr. Thomas Schlienger Geschäftsführer und Inhaber
T
reeSolution ist Partner für Unternehmen, die ihre Informationssicherheit intelligent verbessern wollen. Basierend auf wissenschaftlicher Arbeit, jahrelanger Erfahrung und tatsächlichen Fakten aus dem jeweiligen Unternehmen, entwickelt TreeSolution Massnahmen, die Informationssicherheit am wichtigsten Punkt stärken: bei den Mitarbeitenden. Ihr Partner für Security Awareness Wir sensibilisieren und schulen
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jeden in Ihrem Unternehmen, sodass Sicherheit strukturiert in der Kultur verankert wird – also im
alltäglichen Denken und Handeln aller Mitarbeitenden, bis in die Führungsetage. So schützen
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ABRAXAS INFORMATIK AG BRANDREPORT
So ist ein Unternehmen vor Cyberkriminellen geschützt Verheerende Cyberattacken auf Unternehmen nehmen zu und zeigen auf, wie wichtig der Schutz der eigenen IT-Infrastruktur ist. Weil IT-Sicherheit vielfach immer noch kostenintensiv ist, vernachlässigen vor allem kleinere Unternehmen dieses Risiko. Dabei gibt es eine einfache und günstige Lösung: nämlich IT-Sicherheit als Service von Spezialisten zu beziehen.
Anton Brauchli Solution Architect, Abraxas Informatik AG
D
ie heutige Bedrohungslage durch Cyberkriminalität, stellt Unternehmensführungen nicht vor die Frage ob, sondern wann das eigene Unternehmen angegriffen wird. Auch diesen Sommer fielen in der Schweiz einige namhafte Unternehmen Cyberattacken zum Opfer. Die neuartigen Risiken sind gross, die Verluste können sich auf
mehrere Millionen belaufen. Der finanzielle Schaden geht zudem einher mit einem erheblichen Reputationsverlust des Unternehmens, vor allem wenn sensitive Daten gehackt werden. Ausserdem kann es zu Produktionsausfällen und zum Unterbruch von Geschäftsprozessen kommen, wenn der Zugriff auf die eigenen Daten verloren geht. Sensibilisieren, Blockieren und Überwachen Doch wie können sich Unternehmen vor diesen neuen Risiken schützen? Bisherige Massnahmen, wie die Sensibilisierung von Mitarbeitenden durch AwarenessSchulungen und immer stärkere technische Firewalls als dickere Aussenmauern reichen bei den heutigen Angriffsmöglichkeiten alleine
nicht mehr aus, weil man davon ausgehen muss, dass die Bedrohung sich schon innerhalb der Firewall in der eigenen Infrastruktur befinden kann. Was es braucht, ist ein internes Sicherheitsdispositiv, das mittels implementierter Sensoren und Big-Data-Analysen eine 24x7-Rundum-Überwachung ermöglicht. Diese Früherkennung erlaubt es, Eindringlinge zu bekämpfen und der Gefahr für ein nächstes Mal vorzubeugen. Die Lösung: Sicherheit als Service Hier bietet sich der Bezug eines Security Operations Center (SOC) als Service an, der es Unternehmen ermöglicht, ihre IT-Sicherheit kostengünstig an einen Schweizer IT-Spezialisten auszulagern. Abraxas
hat sich der Sicherheit der digitalen Schweiz verschrieben. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden dabei, ein individuelles Sicherheitskonzept zu erarbeiten, die Bedrohungslage zu identifizieren und am Ende das entsprechende Sicherheitsdispositiv auch umzusetzen. Die Kunden profitieren zusätzlich von der umfassenden Supportorganisation und dem Know-how der Security-Spezialisten. Der SOC-Service von Abraxas befähigt Unternehmen dazu, die cyberkriminelle Bedrohung auf einfache Art und Weise zu überwachen, ihr vorzubeugen, sie zu bekämpfen und schliesslich auch zu eliminieren. Weitere Informationen: www.abraxas.ch TEXT ANTON BRAUCHLI
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HERZKRANKHEITEN
Wenn das Herz aus dem Takt gerät Herzkrankheiten sind weit verbreitet und gehören zu den zentralen Todesursachen. Wie entstehen sie und wie versucht die Medizin, dagegen anzukämpfen? TEXT SMA
D
as Herz erfüllt im menschlichen Körper eine essenzielle Funktion und wird nicht umsonst umgangssprachlich als «Pumpe» bezeichnet: Denn beim Herz handelt es sich um eine kräftige Muskelpumpe, die laut Schweizerischer Herzstiftung täglich etwa 100 000-mal schlägt und dabei rund 10 000 Liter Blut durch den Körper pumpt. Damit dieser Muskel diese gewaltige Arbeit leisten kann, muss er ständig mit Sauerstoff, sprich mit frischem Blut versorgt werden. Diese Versorgung geschieht über die Herzkranzgefässe, auch Koronararterien genannt. Hier entsteht eine der häufigsten Herzerkrankungen: die Arteriosklerose oder umgangssprachlich die «Arterienverkalkung». Dabei lagern sich gemäss «Beobachter» in
den Arterien des Körpers Fette an, die verkalken und mit der Zeit zu einer dicken, weniger elastischen Gefässwand und zu einem verengten Blutgefässquerschnitt führen – auch in den Herzkranzarterien. Als Folge nimmt der Blutfluss in den betroffenen Arterien stark ab. Bildet sich dann an einer verengten Stelle ein Blutgerinnsel, das das Gefäss gänzlich verstopft, kann es zum Herzinfarkt kommen. Wenn das Herz zu gross wird Ein anderes weitverbreitetes Krankheitsbild ist die Herzinsuffizienz oder Herzschwäche. Dabei ist das Herz nicht mehr in der Lage, die volle Pumpleistung zu erbringen. Dementsprechend staut sich das Blut vor dem Herzen und es findet eine Unterversorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut statt. Bei
der chronischen Herzinsuffizienz handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung: Die Wand der linken Herzkammer verdickt, und die Herzkammern weiten sich aus – die Herzleistung wird zunehmend schlechter. Das Herz wird mit der Zeit grösser und zugleich kraftloser. Die Hälfte der Patienten verstirbt an einem plötzlichen Herztod wegen einer Herzrhythmusstörung. Eine Herzschwäche kann die Folge hohen Blutdrucks oder eines zuvor erlittenen Herzinfarkts sein. Des Weiteren gehören Herzklappenfehler sowie Herzmuskelerkrankungen zu den potenziellen Auslösern. Eine grassierende Krankheit Es gibt Prognosen, die besagen, dass bis 2030 alleine in den USA acht Millionen Menschen unter dieser Krankheit leiden werden. Das
entspricht einer Verdreifachung gegenüber heute: In den Vereinigten Staaten geht man derzeit von etwa 6,5 Millionen Herzinsuffizienz-Patienten aus, in Europa belaufen sich die Zahlen auf 14,9 Millionen. Die Krankheit gilt als eine der zentralen Todesursachen weltweit und ist ein massgeblicher Treiber der Gesundheitskosten. Mit verschiedenen Innovationen und Eingriffen versucht man, dem Krankheitsbild entgegenzuwirken. Zu den heute angewendeten Eingriffen gehören nebst der Herztransplantation auch die Implantierung von Herzunterstützungssystemen (VAD), die kardiale Resynchronisationstherapie sowie – als neuer Ansatz – die Nutzung von Mikrostrom (mehr dazu finden Sie im Artikel gegenüber).
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Die Leichtigk Die Leichtigkeit
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BERLIN HEALS BRANDREPORT
013
Dem Herz mit Mikrostrom neue Kraft verleihen Noch immer stellt chronische Herzschwäche weltweit die häufigste Todesursache dar. Und selbst wenn Betroffene eine initiale Erkrankung überstehen, ist ihr Sterblichkeitsrisiko in den Folgejahren enorm hoch. Das innovative Schweizer Start-up Berlin Heals hat das revolutionäre Gerät C-MIC (Cardiac Microcurrent) entwickelt, welches die Beschaffenheit von Herzgewebe durch Mikrostrom verbessert. Mit C-MIC will Berlin Heals die Herztherapie markant verändern. Wir sprachen mit den Gründern von Berlin Heals über ihr Produkt und ihre Vision.
E
s sind Zahlen, die aufrütteln: Mehr als 26 Millionen Menschen leiden rund um den Globus an Herzerkrankungen. Damit ist Herzschwäche heute die Todesursache Nummer eins. Und selbst wenn Betroffene einen Herzinfarkt überleben, bleibt ihr Sterblichkeitsrisiko extrem hoch. So zeigen Statistiken, dass die Hälfte der Patientinnen und Patienten innerhalb der folgenden fünf Jahre nach dem Vorfall verstirbt – trotz ärztlicher Behandlung und verschiedener medizinischer Geräte. «Diese Zahlen sind schlicht inakzeptabel und waren für uns der Hauptbeweggrund für die Firmengründung 2014», sagt Marko Bagaric, CEO und Mitgründer der Berlin Heals Holding AG. Denn das Schweizer Start-up hat sich die Entwicklung eines Geräts auf die Fahne geschrieben, welches herzkranken Menschen wieder eine hohe Lebensqualität ermöglicht – und dies nachhaltig. «Das ist äusserst wichtig, nur schon deshalb, weil es sich bei Herzleiden um progressive Krankheitsbilder handelt, die sich mit der Zeit verschlimmern». Daher musste eine echte
Innovation her. Und genau diese habe Berlin Heals entwickeln können. Echte Genesung herbeiführen Das Resultat dieser Forschungsentwicklungen ist das Gerät C-MIC. Mitgründer und der Erfinder ist Dr. Johannes Müller, der auch hauptverantwortlich für die Entwicklung ist. Müller war 20 Jahre lang am Deutschen Herzzentrum Berlin als Arzt tätig, verfügt über ein Ingenieur-Masterdiplom der Technischen Universität Berlin und hat 1997 mit Berlin Heart ein erfolgreiches Unternehmen gegründet und aufgebaut. Doch was genau ist C-MIC – und was kann das Gerät? «C-MIC ist in der Lage, das Herzgewebe einer Patientin oder eines Patienten mit Mikrostrom zu versorgen», führt Dr. Johannes Müller aus. Das Implantat kann einen konstanten Stromfluss von einigen Mikroampere erzeugen. Das hat laut Müller diverse Vorteile: «Untersuchungen belegen, dass der Mikrostrom die Beschaffenheit des Bindegewebes eines Herzens normalisiert – von steif zurück zu elastisch.» Zudem werden Entzündungen am Gewebe vermindert und der ATP-Gehalt (Energie) in den Zellen erhöht.
Damit wird das Herz wieder gestärkt und kann seine Versorgungsfunktion im Körper wieder besser wahrnehmen. Dieser «Reverse Modeling»Ansatz ist deutlich nachhaltiger als die Nutzung eines implantierbaren Resynchronisationsgerätes (CRT) oder Defibrillators, die zur besseren Koordination des Herzens bzw. nur für den Notfall implantiert werden. C-MIC stärkt das Herz massiv, wovon der Patient unmittelbar profitiert. Dies macht sich für Betroffene insbesondere in einer deutlich höheren Belastbarkeit bemerkbar. Die nächsten Schritte Bisher wurde C-MIC erfolgreich an zehn Patienten in Europa getestet. Die gesammelten Erfahrungswerte sind durchwegs positiv: Die Herzfunktion verbesserte sich bei allen Betroffenen schnell und merklich und dies bei einer deutlich höheren Toleranz für kardiovaskuläre Beanspruchung. «Aufgrund dieser ermutigenden Resultate sind wir sicher, dass wir mit unserem Gerät einen ‹game changer› zur dauerhaften Stärkung insuffizienter Herzen entwickelt haben», führt Marko Bagaric aus. Derzeit gebe es auf dem Markt keine vergleichbare Behandlungsmethode wie C-MIC.
Marko Bagaric CEO und Mitgründer
Dr. Johannes Müller Erfinder und Mitgründer
Weitere Informationen unter www.berlinheals.ch
Die Vorzüge von C-MIC auf einen Blick • Mikrostrom verbessert die Struktur der Herzmuskulatur deutlich • Nicht grösser als vergleichbare Geräte wie implantierbare Defibrillatoren oder CRT Geräte • Minimal-invasiver Eingriff mit schneller Genesung (einstündige Operation) • Nach Implantation von C-MIC ist keine spezialisierte Nachsorge notwendig • Keine Nebenwirkungen, keine zusätzlichen Medikamente • Massiv geringere Eingriffs- und Nachsorgekosten im Vergleich zu Herzunterstützungssystemen oder künstlichen Herzen • Erfolgreiche Anwendung bei 10 Patienten • Patienten geht es nach kurzer Zeit deutlich besser
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BRANDREPORT WALDER WYSS
Digital Health – Der Datenschutz ist besser als sein Ruf Die Digitalisierung durchdringt sämtliche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche.
D
ie Digitalisierung macht auch vor dem Gesundheitssektor nicht halt. Drei Hebel stehen dabei im Vordergrund: Eine immer grössere und aussagekräftigere digitale Datenbasis (Big Data), die allgegenwärtige Verfügbarkeit und Verknüpfung von Informationen (Cloud Computing) sowie die globale Vernetzung von Menschen und Maschinen (Internet of Things, Services and People). Die Entwicklung ist rasant, ein Trend jagt den nächsten. Gegenwärtig wird unter anderem das Potenzial der künstlichen Intelligenz für die Entwicklung von Arzneimitteln ausgelotet. Die kürzlich Forschungsallianz zwischen Novartis und Microsoft ist nur ein Beispiel unter vielen. Eine immer bedeutendere Stellung nehmen sodann die mobilen Gesundheitsapps ein, die unter anderem bei der Beobachtung chronisch kranker Patienten, der Langzeitbetreuung älterer Menschen oder der Compliance bei der Einnahme von Medikamenten die Qualität und Effizienz der Behandlung steigern sollen. Auch die weit verbreiteten Fitness-Apps und Wearables tragen zum wachsenden Fundus von Vitaldaten bei. Chancen und Risiken Fortschritte wie das elektronische Patientendossier, personalisierte Zell- und Gentherapien oder telemedizinische Behandlungen wären ohne die treibenden Faktoren der Digitalisierung undenkbar. Neue Chancen bringen aber auch neue Risiken. Die Selbstvermessung über Schrittzähler, Pulsnehmer und Herzfrequenzmesser nimmt mitunter zwanghafte Züge an. Der Schutz von Gesundheitsdaten vor Missbräuchen wird aufgrund der vernetzten Zugriffsmöglichkeiten und der immer raffinierten Analysemethoden immer komplexer. Datenbasierte Diskriminierungen stellen auf längere Sicht den
Michael Isler Dr. iur., Rechtsanwalt Partner
Solidaritätsgedanken in der Sozialversicherung in Frage. Und nicht zuletzt können Cyberangriffe die gesamte vernetzte Gesundheitsversorgung lahmlegen. Ob und wie sich ein verstärkt datengetriebenes Gesundheitswesen langfristig auf die Kosten auswirkt, muss sich überdies erst noch weisen. So vielschichtig die Themen sind, einen gemeinsamen Nenner haben sie: Die Gesundheitsdaten. Sie sind Rohstoff und Produkt der Digitalisierung. Ein freizügiger und sorgloser Umgang mit ihnen untergräbt das Vertrauen in Digital Health; im schlimmsten Fall eines Datenlecks kehren unzählige Menschen ihr privatestes Inneres nach aussen. Bleiben die Informationen umgekehrt in Datensilos eingesperrt, liegt ein enormes wissenschaftliches und wirtschaftliches Potential brach. Es besteht ein ausgewiesenes Bedürfnis, Gesundheitsdaten, die im Rahmen einer individuellen Diagnose oder Therapie anfallen, für sekundäre Zwecke nutzbar zu machen. Da Gesundheitsinformationen
besonders schützenswert sind, stellt der Datenschutz richtigerweise strenge Vorgaben für solche Zweitverwertungen auf. Eine Bekanntgabe von Gesundheitsdaten an Dritte oder eine Erweiterung des ursprünglichen Bearbeitungszwecks ist ohne ausdrückliche Einwilligung der betroffenen Person in der Regel unzulässig. Der Ruf eilt voraus Der Datenschutz wird deshalb häufig als Blockade auf dem Weg zu einer sinnvollen Auswertung von Gesundheitsdaten gesehen. Forscher beklagen sich, dass die Hürden, um an eine kritische Datenmasse zu kommen, praktisch unüberwindbar seien. Immer wieder hört man aus Fachkreisen, dass Gesundheitsdaten zwingend in der Schweiz aufbewahrt werden müssten und daher nicht mit internationalen Teams geteilt werden dürften. Häufig handelt es sich dabei allerdings um vorgeschobene rechtliche Halbwahrheiten. Der Datenschutz ist gerade dann, wenn es um die Förderung öffentlicher Interessen wie die Forschung geht, nämlich weit besser als sein Ruf. Um Digitalisierungsprojekte im Gesundheitsbereich voranzutreiben, genügen als Datenbasis in der Regel pseudonymisierte Profile, die keinen Rückschluss auf die Identität der Patienten zulassen. Das schweizerische Datenschutzgesetz sieht vor, dass eine Zweckerweiterung gerechtfertigt werden kann, wenn Daten in der Forschung,
Planung oder Statistik bearbeitet werden, sofern keine Reidentifizierung möglich ist. Diese Privilegierung ist nicht nur auf die von der öffentlichen Hand finanzierte Grundlagenforschung begrenzt, von ihr profitieren auch kommerzielle Entwicklungsprojekte. Die Ausfuhr personenbezogener Daten zu Forschungszwecken bedarf nach dem Humanforschungsgesetz schliesslich nur dann einer Einwilligung, wenn es sich dabei um nicht-anonymisierte genetische Informationen oder Gewebeproben handelt. Die berühmt-berüchtigte Datenschutz-Grundverordnung der EU (DSGVO) ist in der Tendenz sogar noch liberaler. Ihr zufolge sind Datenbearbeitungen für Forschungszwecke nicht unvereinbar mit dem ursprünglichen Bearbeitungszweck. Ebenso gilt keine zeitliche Speicherbegrenzung. Vorausgesetzt wird aber, dass der Mangel an Datenschutz durch technische und organisatorische Massnahmen wie beispielsweise eine Verschlüsselung der Daten kompensiert wird. Es wurde deshalb sogar schon Kritik laut, die DSGVO gewichte die Interessen der Forschung zu stark. Der Datenschutz steht digitalen Innovationen im Gesundheitsbereich somit aufgeschlossen gegenüber. Damit das vielfach brachliegende Potential genutzt werden kann, müssen jedoch einheitliche Standards und Datenmodelle für eine robuste und qualitativ verlässliche Pseudonymisierung geschaffen werden. Zudem muss der vernetzte Gesundheitssektor dringend mehr in die Datensicherheit investieren, sonst ist das ohnehin labile Vertrauen der Bevölkerung in Digital Health rasch verspielt. Weitere Informationen: www.walderwyss.com TEXT MICHAEL ISLER
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WIM OUBOTER INTERVIEW
015
«Wer Erfolg haben will, muss etwas Verrücktes wagen» Am Anfang war die Lust auf Bratwurst: Weil der Zürcher Sternengrill zu weit weg war für einen Fussmarsch, aber nicht weit genug für eine Velofahrt, keimte die Idee des «Kickboards» in Wim Ouboters Kopf auf. Aus diesem Gedanken entstand mit «Micro» ein weltweit tätiges Unternehmen, welches die urbane Mobilität nachhaltig verändert hat. «Fokus Innovation» sprach mit Ouboter über den Mut zum Exotischen – und wie man Haifischbecken meidet. Wim Ouboter, warum sind Sie Unternehmer geworden? Meine Karriere entstand aus dem Willen heraus, etwas Neues zu schaffen und einen anderen Weg zu beschreiten. Und das nicht ganz freiwillig, schliesslich war ich ein Schulversager und Legastheniker. Darum war für mich schon immer klar, dass ich Dinge anders anpacken musste, um erfolgreich zu sein. Ende der 90er-Jahre kam es dann zum Bratwurst-Vorfall: Weil der Bratwurststand am Zürcher Bellevue zu weit weg war, um die Distanz zu Fuss zurückzulegen, aber gleichzeitig auch zu gering, um extra das Velo hervorzuholen, machte ich mir Gedanken über Mobilitäts-Alternativen. Aus diesen Überlegungen ging 1997 das allererste Kickboard hervor. Doch es war eine problembehaftete Erfindung. Inwiefern? Ein «Mini-Trottinett» war alles andere als ein cooles Gefährt. Praktisch durchaus, aber eben sehr kindisch. Daher kam ich auf die Idee, das Board zusammenklappbar zu machen. So konnte man es einfach und diskret in einer Tasche unterbringen. Das war der Startschuss für die portable Mobilität. Und, hat sich das Prinzip schnell durchgesetzt? Nein, zumindest nicht sofort. Denn meine Freunde fanden meinen «Kiddy-Scooter» lächerlich und so liess ich das Gerät entmutigt in der Garage verstauben. Doch meine Frau stellte fest, dass die Kids in der Nachbarschaft total aus dem Häuschen waren wegen dem Gerät und seiner besonders spassigen Fahrweise. Meine Frau war es dann auch, die mir den Mut gab, mich gegen die Nein-Sager durchzusetzen und den ersten MicroScooter zu lancieren. Das zeigt, dass man als Unternehmer
keine Angst von der Aussenansicht haben darf. Und man darf sich nicht davor fürchten, etwas Exotisches auszuprobieren. Der Erfolg gab uns Recht: 1998 starteten wir die Produktion mit 500 Fabrikangestellten in China. Gerade einmal eineinhalb Jahre später beschäftigten wir 15 000 Menschen in drei Fabriken. Haben Sie diesen Erfolg kommen sehen? Nein, keineswegs. Was sich allerdings durchaus abzeichnete, war die Flut an billigen Plagiatsprodukten, die den Markt bald überschwemmten. Während wir bei der Produktion von Kickboards und MicroScootern auf Qualität und Nachhaltigkeit achteten, ging es diesen Firmen nur um das schnelle Geld. Bald brach der Markt darunter zusammen. Wie haben Sie darauf reagiert? Wir hatten in der Zeit zuvor ein gutes finanzielles Polster aufbauen können und nutzten dieses, um in Innovationen zu investieren. Wir änderten auch unsere Markpositionierung nach dem Prinzip des «Blue Ocean Marketings»: Wenn in deinem Becken zu viele Haie schwimmen, suche dir einen neuen Ozean. Wir haben die portable Mobilität
also aus einem anderen Blickwinkel analysiert. Aus diesen Erkenntnissen entstand unter Anderem mit unserem Partner Samsonite ein Hybrid aus Koffer und Scooter. Zudem sind wir im Bereich der E-Scooter führend und setzen dort auf Kooperationen mit Mercedes und BMW. Darüber hinaus ist es uns gelungen, unsere Scooter als bevorzugtes Gefährt für Skateparks zu etablieren. Diese neuen Geschäftsfelder haben es ermöglicht, dass «Micro» trotz Plagiatswelle weiterhin erfolgreich blieb und sich neu positionieren konnte. Mit dem Microlino haben Sie auch eine Schritt in die Welt der E-Autos getan. Was ist dort der Stand? Dieses Vorhaben mussten wir vorerst unterbrechen. Der Industriepartner hat sich leider als nicht zuverlässig erwiesen. Mit zwei einstweiligen Verfügungen in Deutschland gegen ihn wurde die Basis für einen Neuanfang aber bereits gelegt. Dennoch sind Verzögerungen von rund einem Jahr entstanden. Glücklicherweise kann ich mich auf den Support meiner beiden Söhne Merlin und Oliver verlassen: Sie haben mir die nötige Kraft gegeben und mich bestärkt, dieses Projekt trotz der diversen Hürden weiterzuverfolgen.
Ihre Söhne übernehmen heute wichtige Lenkaufgaben im Unternehmen. War von Beginn an klar, dass die beiden dereinst die Firma übernehmen würden? Nein, sie hatten ursprünglich gar kein Verlangen danach (lacht). Und einfach in die Fussstapfen des Vaters zu treten ist in der Tat wenig attraktiv. Doch die Idee, dass sie die Lancierung unseres Elektroautos zu verantworten haben, weckte ihr Interesse. Ich finde es wichtig, dass jeder seine eigene Geschichte schreibt und genau das sollen auch meine Söhne tun. Und trotz der unvorhergesehen Schwierigkeiten sind wir mit Microlino auf dem richtigen Weg: Als wir quasi «aus Jux» 2016 am Genfer Autosalon teilgenommen haben, entpuppte sich unsere Vision laut Kennern als ein Highlight der Messe. Und die Liste an Vorbestellungen wurde immer länger. Umso mehr bin ich froh, dass ich mich auf die Arbeit und die Innovationskraft meiner beiden Söhne verlassen kann. Gemeinsam können wir Berge versetzen. Zum Schluss: Was raten Sie Menschen, die mit dem Gedanken spielen, ein Unternehmen zu gründen? Habt keine Angst vor Rückschlägen, die gehören einfach dazu. Und wenn Leute aus eurem Umfeld eure Ideen in Frage stellen, nehmt das Feedback ernst – aber lasst euch auch nicht beirren. Denn wer Erfolg haben will, muss etwas Verrücktes machen! Wim Ouboter wurde 1960 geboren, ist verheiratet und der Vater zweier Söhne. Sein Unternehmen «Micro» hat sein Hauptquartier im zürcherischen Küsnacht. INTERVIEW MATTHIAS MEHL
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WETTBEWERBSRECHT
Um Innovation zu ermöglichen, ist eine gute Balance nötig Geht es um das Finden neuer Ansätze und Ideen, spielen Schweizer Unternehmen und Forschungseinrichtungen ganz vorne mit: So schafft es die Schweiz im aktuellen «Global Innovation Index» auf den Spitzenplatz der europäischen Innovationsführer. Eine solche Innovationskraft kann nur in einem Umfeld gedeihen, das von Wettbewerb geprägt ist und den Akteuren die Möglichkeit zur Entfaltung bietet. Und dafür braucht es Rechtssicherheit. TEXT SMA
«W
ettbewerb belebt das Geschäft.» Was der Volksmund relativ salopp auf den Punkt bringt, gilt laut Fachleuten in der Tat als wesentlicher wirtschaftlicher Grundsatz. Denn Wettbewerb führt zu Innovation – und diese wiederum bringt Unternehmen, Branchen und ganze Volkswirtschaften voran. Die Schweiz ist ein Paradebeispiel dafür: Seit Jahren findet sie sich immer wieder an der Spitze internationaler Innovationsrankings wieder. Und auch im aktuellen «Global Innovation Index 2019», der sich auf die Entwicklung im medizinischen Sektor konzentriert, schafft es die Schweiz auf ANZEIGE
den Spitzenplatz der europäischen Volkswirtschaften. Doch damit Wettbewerb neue Ideen und Konzepte nachhaltig befeuern kann, benötigt er auch Regeln. Etwa um unlauteren Wettbewerb zu verhindern. Vereinfacht gesagt versteht man darunter den Verstoss von Unternehmen gegen Treu und Glauben oder die Anwendung täuschenden Verhaltens gegenüber Partnern, Mitbewerbern oder Kunden. Um dies zu verhindern kommen in der Schweiz das Kartellrecht bzw. das Wettbewerbsrecht zum Tragen. Fachleute betonen, dass dieses nicht nur den «fairen» Wettbewerb schützt, sondern damit in der Folge auch Innovation garantiert.
Die richtigen Rahmenbedingungen Die Aufgabe, wettbewerbskonformes Verhalten sicherzustellen, kommt letztlich sowohl den Unternehmen selbst als auch den Behörden und Kanzleien zu. Doch die Politik spielt eine entscheidende Rolle, denn es liegt am Gesetzgeber, mit einer sinnvollen Wettbewerbspolitik innovationsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Gemäss Expertinnen und Experten bedeutet das vor allem: Überregulierung vermeiden (denn das kann Innovationen bremsen), aber gleichzeitig auch nicht auf zu viel Liberalisierung setzen – denn auch marktmächtige Unternehmen stehen Innovationen im Weg.
Was bedeutet dies konkret für Behörden und Gerichte? Diese müssten sich gemäss Marktbeobachtern an die laufenden Entwicklungen anpassen und aktuelle Fragestellungen aufgreifen. So wirft z.B. «Künstliche Intelligenz» viele neue Rechtsfragen auf, die man adressieren muss. Die Anwaltskanzleien wiederum seien gefordert, in ihrer Beratung innovativ zu sein und die Veränderungen der Rahmenbedingungen zu erkennen. Gerade im «Kartellrecht» und «Compliance» müssten Kanzleien stets «up to date» sein. Hier kann «LegalTech» unterstützen, denn dieses Feld der Technologie fördert Innovation im Bereich der Anwaltsdienstleistungen.
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BRANDREPORT SWISS MECHATRONICS
Innovation «Made in Switzerland» Fragt man im Ausland nach typisch schweizerischen Innovationen, so erhält man schnell Antworten wie «Direkte Demokratie», «Banken» und «Uhren». Das ist aber nur die Spitze des «Schokoladeberges».
Marc Biker Geschäftsstellenleiter Swiss Mechatronics Cluster «Das Schweizer Netzwerk für Mechatronik»
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nnovation hat in der Schweiz eine lange und bewegte Vergangenheit. Sie ist eng verbunden mit dem «Change Prozess». Getrieben von äusseren Missständen oder Herausforderungen, war häufig schnelles Umdenken notwendig. Dies getreu jener Maxime, wonach Not erfinderisch mache. Gelegentlich kam es zu Schnellschüssen. Aber es gab und gibt in der Schweiz auch Unternehmen, die aus eigenem Antrieb immer wieder neue Produkte und Dienstleistungen hervorbringen. «Change» und Prozessstörungen haben in traditionellen Systemen wie etwa einer mechanischen Fertigung aus Sicht der Betreiber nichts zu suchen. Allerdings geht die Entwicklung genau in diese Richtung.
Der Markt verlangt in zunehmend höherem Rhythmus weitere Produktvarianten, auch werden die Produktlebenszyklen immer kürzer. Kundenwünsche werden für gewisse Unternehmen zum Störfall. Gleichzeitig treten agile Kleinbetriebe als ernsthafte Konkurrenz auf den Plan. Dies sind goldene Zeiten für Innovatoren. In der Schweiz innovieren Tausende von schlauen Köpfen Lösungen für brennende Fragen von morgen. Benzin aus Sonnenlicht und Luft, bahnbrechende Medikamente, solargetriebene Flugzeuge, welche die Welt umrunden: drei von zahlreichen Beispielen. Neben revolutionären Ideen entstehen viele Lösungen für den Alltagsgebrauch. Die Innovationskraft dahinter gilt es zu erhalten und zu fördern: Der Swiss Mechatronics Cluster strebt dieses Ziel an. Durch die Vernetzung der Mitgliedfirmen entsteht ein Wissensnetzwerk. Bewährte Lösungen werden weitergegeben und neue Ideen geboren. Die Erfahrung zeigt: Je heterogener das Netzwerk, desto bessere Lösungen bringt es hervor. Dabei werden unterschiedliche Akteure und Bereiche in Verbindung gebracht, z.B. KMU und
Innovationsdrehscheibe: Das Hightech Zentrum Aargau in Brugg.
Grosskonzerne, Forschungsabteilungen, Rechtskanzleien und Berater – national und international. Das Beispiel des Hightech Zentrums Aargau Der Aargau ist einer der aktivsten Kantone in der Innovationsförderung. Dabei spielen Netzwerke eine massgebliche Rolle. An erster Stelle gilt es das Hightech Zentrum Aargau (HTZ) in Brugg zu nennen. Dessen Fokus liegt auf Innovationsberatung, Energie- und Nanotechnologien. Eine Schlüsselrolle spielt das Dutzend hochqualifizierter Technologie- und Innovationsexperten. Sie zeichnen sich durch eine fundierte Ausbildung und langjährige Industrieerfahrung in leitenden Positionen aus. «Indem wir Unternehmen bei Innovationsprojekten und bei Technologiefragen unterstützen, tragen wir zu einer nachhaltigen Stärkung der Aargauer Wirtschaft bei», erläutert HTZ-Geschäftsführer Dr. Martin A. Bopp. Das HTZ wie auch der Swiss Mechatronics Cluster vermitteln Kontakte zu Spezialisten, öffnen Türen zu Hochschulinstituten und ermöglichen den Zugang zu Fördermitteln. Die Innovationsberatung zielt auf eine effiziente Lösungssuche und eine zielorientierte, pragmatische Umsetzung. Im Frühjahr 2019 hat das Hightech Zentrum Aargau das Netzwerk Aargau innovativ gegründet. Diese Plattform bietet
Dr. Martin A. Bopp Geschäftsführer Hightech Zentrum Aargau AG.
Aargauer Unternehmerinnen und Unternehmern Gelegenheit, sich im persönlichen Gespräch über aktuelle Themen wie Produkt- und Prozessinnovation, digitale Transformation oder neue Technologiefelder auszutauschen – Wissenstransfer von der Praxis für die Praxis.
trivanti.ch Die Schweizer Antwort auf eMobilität: Fahrspass für Stadt und Land.
Bereits seit mehr als vier Jahren gibt es einen Schweizer Elektroroller, den «trivanti». Dieser ermöglicht mit einer elektrischen Leistung von bis maximal 310 Watt bis zu 35 km uneingeschränkte elektrische Mobilität. Der «trivanti» wurde visionär zur Marktreife geführt, mit jenem Qualitätsanspruch, der für die Schweiz typisch ist. Der Roller ist in der Schweiz und im europäischen Ausland für die Strasse zugelassen. Bei der Entwicklung und Produktion des «trivanti» wurde auf das Netzwerk von Swiss Mechatronics zurückgegriffen. Im Mobilitätsmarkt ist «time-to-market» entscheidend. Nur dank einer soliden Partnerschaft war es möglich, im Lauf der Entwicklung die sich ändernden Anforderungen schnell und erfolgreich umzusetzen. «Smart Factory» hat Zukunft Geschwindigkeit ist heute weit über den Verkehrsbereich hinaus gefragt. Jüngste Konstruktions- und Produktionskonzepte gewährleisten
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SWISS MECHATRONICS BRANDREPORT
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schon heute Lösungen in kleinsten Stückzahlen, und dies zu Preisen, die noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wären. Unterstützt durch Produktionsverfahren wie der additiven Fertigung sind immer mehr Schweizer Unternehmen auf dem Weg zur «Smart Factory». «Smart» bedeutet dabei, nicht mehr alles selbst zu machen, sondern zur richtigen Zeit die richtigen Partner einzubinden. Ein innovativer Türöffner im doppelten Sinn des Wortes ist «smartdoor»: Diese Idee zielt ausschliesslich auf die intelligente Funktion des Zutritts ab. «smartdoor» steht für die Kombination von verschiedenen Zugangskriterien: beschränkbar, geschwindigkeitsabhängig und damit vor allem barrierefrei. Auch soll der Service wartungsoptimiert ausfallen. Dank der Digitalisierung lassen sich eine Reihe von Anforderungen erfüllen. Wie schnell soll sich eine Türe öffnen, wie lange geöffnet bleiben? Bei welchem Widerstand soll sie stehen bleiben, wann wieder geöffnet werden? Auch Abhängigkeiten von anderen Sensoren können berücksichtigt werden: Ist es draussen warm, dauert der Schliessvorgang länger, ist es jedoch kalt, erfolgt die Schliessung entsprechend schneller. Aargauer Innovationsrezepte Hinter «smartdoor» steckt ein Innovationsrezept der Antrimon Group mit Hauptsitz in Muri AG. Dieses Rezept und dessen Anwendung stehen im Mittelpunkt des 3. Innovation Talks des Netzwerks Aargau innovativ am 5. November 2019. Innovation soll dort erlebt werden, wo sie entsteht, mitten in der schweizerischen Unternehmenslandschaft. Als Folge der vielfältigen Aufgabenstellungen werden Unternehmer und ihre Teams immer öfter zu «modernen Mehrkämpfern». Beispielsweise gilt es, die IT-Sicherheit zu gewährleisten, intelligente Werkstoffe einzusetzen, von Künstlicher Intelligenz zu profitieren und auch für grösstmögliche Umweltverträglichkeit zu sorgen. Unter diesen Umständen werden vielen Unternehmen die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit
g3-smartdoor.swiss Der smarte Weg, Türen zu öffnen.
aufgezeigt. Um den hohen Ansprüchen professionell gerecht zu werden, ist nicht zuletzt die Bereitschaft nötig, temporäre Netzwerk-Allianzen einzugehen, wie sie zum Beispiel der Swiss Mechatronics Cluster bereits heute bietet. Einzelkämpfer haben es schwer Technologische Innovationen machen den versierten Anwender laufend schneller und flexibler. Dem steht jedoch die stetige Zunahme der Komplexität gegenüber. Internet der Dinge, Datensicherheit, gesteigerte Funktionalität, Sortimentsausbau, kürzere Entwicklungszyklen – und all das möglichst «lean». Einzelkämpfer stehen mehr und mehr auf verlorenem Posten. Dabei ginge es auch einfacher und «smarter», vorausgesetzt, ein Unternehmer löst sich von alten Gewohnheiten, vom Kontrolldenken und der Misstrauenskultur. Mit Angst vor Fehlern lassen sich keine Innovationen erreichen. Wer professionelle Netzwerke nutzt, erhält neue Ideen. Man erhält eine Vorstellung vom Machbaren und man lernt Entwicklungstendenzen kennen. Freie Energie und Zeit sollten in neue Projekte investiert werden, in neue Ansätze und unter Umständen auch in neue, kreative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Menschen, solange sie nicht überfordert werden, sind Träger der Kreativität. Egal, was Robotik und künstliche Intelligenz auch hervorbringen mögen: Letztlich ist es die natürliche
Intelligenz, die unsere Innovationen und damit unsere Zukunft prägen wird.
TEXT MARC BIKER
3. Innovation Talk am 5. November 2019 in Muri (AG) Gerne begrüssen wir Sie im Rahmen von Aargau innovativ bei der ANTRIMON Group AG, in Muri. Herr Stefan Schimon (CEO&VRP) wird sein «Innovationsrezept» und dessen Umsetzung präsentieren. Sie erhalten einen exklusiven Einblick in das Unternehmen, dessen neue Produkte und das Engagement für das Projekt Cargo Sous Terrain. Anmeldung unter event@antrimon.com
Stefan Schimon VRP der ANTRIMON Group AG, Präsident von Swiss Mechatronics, Mitglied der Forschungskommission des Kantons Aargau und im VR des Jahrhundertprojektes cargo sous terrain. «Mit 120 Mitarbeitenden entwickeln wir innovative mechatronische Systeme aus einer Hand. Seit Jahren bieten wir sämtliche Dienstleistungen - Entwicklung, Konstruktion und Produktion - in der Mechatronik für Zukunftsmärkte. Gesamtheitliche Produktentwicklung, Antriebstechnik, Mensch-Maschinen-Interfaces und Digitalisierung sind unsere Welt. Wir verfügen über ein einzigartiges Test- & Technologiecenter. Beispiele sind ein intelligentes Schloss für Verleihsysteme, ein intelligenter Türantrieb, ein Augenbestrahlungsgerät, den «trivanti», ein FTS für die Logistik und Vieles mehr. Cargo sous terrain ist für uns ein Zukunftsprojekt, bei welchem wir uns bei verschiedensten Themen einbringen.»
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ROBOTIK
Die Schweiz ist in der Forschung führend In der Robotik sind Qualität und Präzision gefragt. Auch deswegen spielt die Schweiz vor allem in der Forschung eine führende Rolle.
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oboter unterstützen die menschlichen Arbeitskräfte bereits in den verschiedensten Bereichen. Sie stehen zusammen mit den Chirurgen am Operationstisch, an der Sekundarschule büffeln sie mit den Schülern und Schülerinnen Vokabeln und Industrieroboter erledigen Tag und Nacht ohne zu murren Schweissarbeiten. Das sind keine Szenen aus einem Science-Fiction-Film, sondern längst Realität. Roboter haben in unserem Leben Einzug gehalten und teilweise arbeiten wir sogar Hand in Hand mit ihnen. Schweizer Forschung führend Die Schweiz spielt in der Robotik vor allem in der Forschung eine führende Rolle. Hotspots sind die ETH in Zürich und die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), die aus aller Welt Forscher anziehen. Dass die Schweiz in der Forschung zur Weltspitze gehört, ist unter anderem auf ihre Tradition im Maschinenbau, in der Optik und in der Uhrenherstellung zurückzuführen. Schon bevor der Sammelbegriff Robotik geschaffen wurde, waren die Schweizer
Maschinenhersteller in der Lage, Präzisionsmechanik, Sensoren und Intelligenz in einer komplexen Maschine zu vereinen. Auf dieser Basis konnten die Forschungslabors der Universitäten aufbauen. Die berühmte Schweizer Präzision und die weltweit geschätzte Qualität lassen sich so nahtlos in die digitale Zukunft überführen.
Forschungsprojekte mit weiteren internationalen Firmen engagiert – beispielsweise mit ABB, Microsoft oder mit Huawei.
Der Robotik gehört die Zukunft Die Forschung arbeitet mit Hochdruck an den Industrie- und Dienstleistungsrobotern der Zukunft. Die Entwicklung ist also noch lange nicht abgeschlossen. Roboter sind heute isolierte Geräte, die zwar über Sensoren eine gewisse Wahrnehmung ihrer Umgebung haben, diese aber nicht analysieren und einschätzen können. Die nächste Herausforderung der Forschenden ist es also, den Robotern beizubringen, wie sie lernen, sehen und sich erinnern können. Dazu ist in gewissen Bereichen auch eine taktile Interaktion notwendig, also das Fingerspitzengefühl, das wir Menschen den Maschinen noch voraushaben. Die Zukunft gehört sicher den Robotern, die mit den Menschen ergänzend zusammenarbeiten und so beide ihre Stärken einbringen können. Der Mensch übernimmt den kreativen Teil des Projekts und der Roboter die repetitiven Aufgaben, bei denen es r net: tePräzision im aufIn die ankommt und die gleichbleibend exakt wiederholt werden müssen.
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Diese Tradition und dieser gute Ruf haben auch Giganten wie Apple, Google und Facebook angezogen. Diese Firmen arbeiten teilweise auch an Geheimprojekten, für die am Standort Schweiz die entsprechenden Spezialisten gesucht werden. Sicher ist, dass das eine oder andere App oder Gadget auf Schweizer Boden ausgetüftelt wurde. Die Schweizer Universitäten sind aber auch in
Südostasien an der Spitze An der Spitze der am meisten automatisierten Länder stehen gemäss dem letzten World Robotics Report Südkorea und Singapur; in Europa sind es Deutschland und Schweden. China ist in der Automatisierung noch nicht in den Top Ten angekommen. Im Rahmen der Digitalisierungsstrategie der Regierung will das Land allerdings bis spätestens 2020 in die Spitzengruppe vorstossen. Bis dahin sollen auch insgesamt 100 000 im Inland produzierte Industrieroboter verkauft und damit der Import ausländischer Produkte entsprechend reduziert werden.
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SCHUNK BRANDREPORT
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Cobots, Co-acts und Bildverarbeitung
Kollaborativer Griff in die Kiste Wie lassen sich kollaborative Handhabungsszenarien in nicht-strukturierten Umgebungen realisieren? Dieser Frage ist SCHUNK in Kooperation mit Kuka und Roboception nachgegangen. In einer Technologiestudie zeigen die drei Unternehmen, wie der Griff-in-die-Kiste im kollaborativen Betrieb einfach, schnell und effizient gelingen kann.
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ie exemplarische Aufgabe ist realitätsnah gestaltet: Unsortierte Metallteile sollen mittels Cobot aus einer Kiste gegriffen, in eine Schleifmaschine eingelegt und nach der Bearbeitung passgenau abgelegt werden. Parallel sollen Werker im laufenden Betrieb die Möglichkeit haben, Transportboxen oder einzelne Teile manuell zuzuführen, zu verschieben oder zu entnehmen. Die Studie kombiniert also den Griff-in-die-Kiste mit dem Aspekt der Mensch-Roboter-Kollaboration (MRK) und nutzt dazu das Zusammenspiel unterschiedlicher Benchmark-Technologien aus Robotik, Greiftechnik und Bilderkennung. Über ein CAD-basiertes Matching erfasst das passive Stereokamerasystem rc_visard von Roboception die unsortierten Werkstücke. Der weltweit erste 3D-Sensor, der Ro-
Nachdem der Bestimmung der optimalen Greifpunkte legt der Kuka-Cobot das Teil voll automatisiert in die fiktive Maschine ein. Bild: Roboception
botern sowohl eine 3D-Messung als auch eine Positionierung im Raum ermöglicht, verarbeitet unmittelbar im Kamerasystem voll aufgelöste Tiefenbilder in < 1s, ermittelt daraus die jeweils optimalen Greifpunkte und übermittelt diese ohne Einsatz eines externen PCs unmittelbar an einen kollaborationsfähigen Roboter von Kuka. Neben dem Kamerabild liefert der preisattraktive, industrietaugliche Sensor ein Tiefenbild, ein Genauigkeitsbild sowie ein Konfidenzbild. Letzteres dient als Mass für das Vertrauen in die Tiefenmesswerte, das bei Einsatz von Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) als Basis für Entscheidungen herangezogen werden kann. Da das passive Kamerasystem seine Umgebung sowohl bei natürlichem Licht als auch bei künstlicher Beleuchtung in unterschiedlichen Arbeitsumgebung des Menschen erkennt, sind vielfältige Einsatzumgebungen möglich. Co-act Greiferportfolio Das Frontend des Cobots ist mit einem anwendungsspezifisch entwickelten SCHUNK Co-act Greifer ausgestattet, der die Anforderungen der EN ISO 10218-1/-2 sowie der ISO/TS 15066 erfüllt und eine gefahrlose Interaktion mit dem Menschen ermöglicht. Die komplette Regelungs- und Leistungselektronik ist im Innern des Greifers verbaut, so dass dieser keinerlei Platz im Schaltschrank beansprucht. Sowohl die Schnittstelle als auch die Abmessungen und Störradien wurden von SCHUNK individuell an die Applikation angepasst. Neben solchen anwendungsspezifischen Co-act Greifern bietet SCHUNK ein Standardgreiferportfolio für kollaborative Anwendungen, das
Die Applikation kann im Handumdrehen programmiert und an neue Arbeitsumgebungen angepasst werden. Bild: Schunk den DGUV-zertifizierten Kleinteilegreifer SCHUNK Co-act EGP-C sowie in Kürze den bis dahin ebenfalls für kollaborative Anwendungen zertifizierten Grosshubgreifer SCHUNK Co-act EGL-C umfasst. Mit Letzterem wird es erstmals möglich sein, in MRK-Applikationen Greifkräfte bis 450 N zu realisieren. Intuitive Roboterprogrammierung Über die Handführung des Cobots lassen sich neue Ablagepositionen sehr einfach und intuitiv programmieren. Bei ungeplanten Unterbrechungen merkt sich der Kuka-Roboter jede ausgeführte Bewegung oder Tätigkeit und kann ohne erneutes Anlernen ad hoc die Arbeit wieder aufnehmen. Da die Lösung sowohl sensorseitig als auch roboterseitig sehr einfach und mit geringem Trainingsaufwand zu realisieren ist, eignet sie sich für unterschiedlichste Einsatzzwecke und Nutzerkreise. Weder sind
hierfür umfassende Kenntnisse der Robotik noch der Bildverarbeitung erforderlich. Damit sinkt auch der Integrationsaufwand auf ein Minimum. Bei Bedarf kann das Kamerasystem modular um zusätzliche Projektoren sowie um Module zum neuronalen Lernen erweitert werden. Es lässt sich wahlweise stationär oder alternativ mobil auf dem Cobot betreiben, so dass auch flexible Greifszenarien auf mobilen Plattformen möglich sind.
KONTAKT. SCHUNK Intec AG Im Ifang 12 8307 Effretikon Tel. 052 354 31 31 info@ch.schunk.com ch.schunk.com
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BRANDREPORT AARGAU SERVICES STANDORTFÖRDERUNG
Im Aargau profitieren Unternehmen von Spitzenforschung
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er Aargau, viertgrösster Schweizer Kanton, ist eine starke Wirtschaftsregion und gleichzeitig ein bedeutender Technologie-Standort. Verkehrsgünstig zwischen Basel und Zürich gelegen, bietet die Region Unternehmen attraktive Areale und rund 340 000 Menschen einen Arbeitsplatz.
Nachwuchsförderung im iLab des Paul Scherrer Institutes: Schülerinnen am Spektrometer. Bild: PSI
Der Anteil an technologieorientierten KMU ist im Kanton Aargau im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch. Ein enges Netzwerk an Innovationstreibern sowie ein unternehmerfreundliches Umfeld liefern die Grundlage für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft.
Innovationspark Park Innovaare, die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), das Hightech Zentrum Aargau und die Forschungs- und Kompetenzzentren international führender Energietechnologie-, Pharmaund Chemiekonzerne, wie zum Beispiel ABB und Novartis.
Unternehmen finden im Kanton Aargau exzellente Partner in verschiedenen Wirtschaftszweigen und Forschungsfeldern: Das renommierte Paul Scherrer Institut (PSI), den
Förderung von Innovation Die Hightech Zentrum Aargau AG ist die Anlaufstelle für den Wissens- und Technologietransfer. Erfahrene Experten unterstützen Unternehmen in den
Bereichen Innovation, Technologie, Entwicklung und Patentrecht. Sie beraten Betriebe bei Innovationsvorhaben, vermitteln die richtigen Partner aus Industrie und Hochschulen oder helfen beim Beantragen von Forschungsfördermitteln. Zudem unterstützt das Zentrum Machbarkeitsstudien. Dank Wissenstransfer schneller zur Marktreife Im Park Innovaare finden Spitzenforschung und unternehmerische Tätigkeit zusammen. In den Bereichen Energie, Mensch und Gesundheit, Beschleunigertechnologien sowie Advanced Materials and Processes profitieren Unternehmen von der einmaligen Forschungsinfrastruktur und höchstem Know-how des PSI. Hier werden Innovationen schneller zur Marktreife gebracht. Im Herbst erfolgt der Spatenstich für den nächsten Ausbauschritt, bei dem rund 150 Millionen Franken
investiert werden. Der neue Campus wird externen Unternehmen spezialisierte Büros, Werkstätten und Labors zur Verfügung stellen. Fachkräfte im Fokus Attraktive Jobs und zukunftsorientierte Unternehmen ziehen nicht nur viele qualifizierte Arbeitskräfte an, im Aargau werden auch viele Spezialisten aus- und weitergebildet. Dies sind ideale Voraussetzungen, um wirtschaftlich dauerhaft erfolgreich zu sein. Gerne heissen wir auch Ihr Unternehmen im Aargau willkommen! www.aargauservices.ch TEXT ANNELISE ALIG ANDERHALDEN LEITERIN AARGAU SERVICES STANDORTFÖRDERUNG
BRANDREPORT BSI BUSINESS SYSTEMS INTEGRATION AG
Demokratisierung der Künstlichen Intelligenz Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Bekannt wurden die schlauen Algorithmen durch Datenriesen wie Facebook oder Google, die mit grosser Rechenleistung hochkomplexe Datenmodelle realisieren. In Zukunft ist die Datenintelligenz nicht länger den Silicon Valley Giganten und Grosskonzernen vorbehalten. Der Hack lautet «Transfer Learning».
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einen spezifischen Anwendungsfall eines Unternehmens umtrainiert wird. Mit kleinem Aufwand (und wenig Rechenleistung) lassen sich auf diese Weise schnell und einfach KI-Kampagnen testen, Pilotprojekte starten – und schlussendlich das Marketing effizienter gestalten.
or dem Hintergrund, dass Kunden nicht länger nach dem Giesskannenprinzip mit unrelevanten Inhalten angeschrien werden wollen, streben die Vorreiter der Kunden-Exzellenz individuelle und hyperpersonalisierte Kommunikation an: weg von Segmenten, hin zum individuellen Bedürfnis des einzelnen Kunden. Wer A klickt, bekommt anderen Content auf der Webseite oder im Newsletter angezeigt, als jemand der B klickt oder nicht reagiert. Persönliche Inhalte, im goldenen Moment, über den richtigen Kanal: Marketing Automation soll dies ermöglichen.
Stück Intelligenz, um herauszufinden, was Kunden wirklich wollen. KI schien lange zu gross dimensioniert für die Schweizerische Unternehmenslandschaft. Doch das ist mit Transfer Learning Geschichte.
Doch Marketing Automation alleine reicht nicht aus, um Kunden proaktiv abzuholen. Es braucht auch ein gutes
Unter Transfer Learning versteht man ein vortrainiertes Modell (Neuronales Netzwerk), das auf
Erfolgreich mit kleinen Datenmengen Voraussetzungen für die KI im Kleinen: gut gewartete Daten, die laufend korrigiert und gepflegt werden. Und Tools, die einen hohen Grad an Automatisierung erlauben und auf Kundendaten – zum Beispiel ein CRM-System - zugreifen. Sind diese beiden Voraussetzungen gegeben, reichen auch kleine Datenmengen, um sich KI zunutze zu machen, beispielsweise für die Marketing Automation:
Die KI kuratiert für jeden Kunden individuell passende Texte und Bilder; sie wählt den besten Zeitpunkt und den richtigen Kanal (Telefon, E-Mail, SMS etc.) für die ausgehende Kommunikation. Die Rückmeldungen der Kunden fliessen zurück, sodass die Kampagnen mit jedem Mal besser auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt sind. Damit lässt sich der Erfolg von Kampagnen immer genauer voraussagen. Zum Autor: Christoph Bräunlich ist KI-Experte bei BSI. Seine Passion gilt herausragenden Kundenerlebnissen, die leidenschaftlich weiterempfohlen werden. www.bsi-software.com/ai christoph.braeunlich@bsi-software.com
Weniger Administration
EasyGov.swiss – der Online-Schalter für Unternehmen Mit EasyGov.swiss wickeln Unternehmen, Startups sowie Gründerinnen und Gründer diverse Behördengeschäfte sicher auf einer einzigen Online-Plattform ab. Aktuell werden folgende Behördengeschäfte angeboten: • Firmengründungen • Anmeldungen im Handelsregister, bei der AHV, der Mehrwertsteuer und bei der Unfallversicherung • Handelsregister-Mutationen • Schuldbetreibung und Betreibungsauskünfte für Unternehmen und Privatpersonen • Bürgschaften für KMU Das Angebot an Behördendienstleistungen auf EasyGov.swiss wird in den nächsten Jahren kontinuierlich ausgebaut.
Der Online-Schalter für Unternehmen easygov.swiss
Die
Premium-Qualität des
PGN-plus-P makes me superior „… Top-Qualität für unsere PremiumAnlagen“ Benedikt Kreisel, Product Manager Biegeautomation, Bystronic Maschinenbau GmbH, Gotha Mehr auf
schunk.com/makesmesuperior