Fokus Innovation

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AUG 21

INNOVATION

Interview

Lea von Bidder

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Die Mitbegründerin und CEO von Ava über ihre Ambitionen und Visionen.

#CYBERSICHERHEIT FÜR ALLE Machen Sie den Check unter securitycheck.suissedigital.ch twitter.com/suissedigital facebook.com/suissedigital


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2 EDITORIAL

FOKUS.SWISS

Martina Hirayama 04

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LESEN SIE MEHR. 04 Risikobereitschaft 06 Chancen 08 Innovationshub Schweiz 14 Interview: Lea von Bidder 17 Augmented Reality 18 Fehlerkultur 22 Forschung 26 Innovation Cluster 28 Innovationsindikatoren 30 Digitalisierung

Ohne Freiräume keine Innovation

W

as haben ein Klettverschluss, das Rastertunnelmikroskop und der Mini-Satellit «Clearspace-1» gemeinsam? Sie kennen die Antwort vermutlich: Alle drei sind Schweizer Erfindungen, die weit über unser Land bekannt und gefragt sind. Sie stehen exemplarisch für das grosse Innovationspotenzial der Schweiz. Dieses zeigt sich auch in Innovations-Rankings, in denen die Schweiz regelmässig auf den vorderen Plätzen zu finden ist. Damit das in Zukunft so bleibt, gilt es, die Chancen zu nutzen, welche beispielsweise die Digitalisierung und die nachhaltige Entwicklung bieten. Die Schweiz investiert massgeblich in Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2019 waren es knapp 23 Milliarden Franken, wovon die Privatwirtschaft rund zwei Drittel beisteuerte. Diese Investitionen und das Engagement der Privatwirtschaft sind essenziell, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Wettbewerb ist zugleich auch eine wichtige Antriebskraft für Innovationen. Das gilt nicht nur für die Wirtschaft, in der die Unternehmen in Konkurrenz

Elemente für die Innovationsfähigkeit sind auf Wettbewerb und Exzellenz ausgerichtete Forschungs- und Innovationsförderung, der Zugang zu erstklassigen Infrastrukturen, internationale Vernetzung und ein geeigneter Wissens- und Technologietransfer. Auch neue Geschäftsmodelle, neue Formen der Innovation und die Unterstützung von Start-ups bedürfen adäquater Fördermöglichkeiten.

Die Schweiz investiert massgeblich in Forschung und Entwicklung. - Martina Hirayama Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation

zueinanderstehen, sondern auch für Hochschulen und Forschungseinrichtungen untereinander. Aus Sicht des Bundes müssen staatliche Fördermassnahmen deswegen so konzipiert sein, dass es zu möglichst geringen Wettbewerbsverzerrungen kommt und dass die Autonomie der Akteure erhalten bleibt. Wichtige

FOKUS INNOVATION. PROJEKTLEITUNG BERYL GUHL COUNTRY MANAGER PASCAL BUCK PRODUKTIONSLEITUNG MIRIAM DIBSDALE LAYOUT ANJA CAVELTI TEXT SMA TITELBILD KELLY SMITH VORVES DISTRIBUTIONSKANAL BILANZ DRUCKEREI SWISSPRINTERS

Durch gute Rahmenbedingungen und grosszügige Fördergelder kann der Bund eine fruchtbare Basis legen für die Innovationstätigkeit in der Schweiz. So gesehen hat er die Rolle eines smarten «Enablers», der Freiräume schafft. Das heisst im Umkehrschluss: Innovationen zu entwickeln, ist eine Aufgabe, die bottom-up durch die Akteure selbst zu erfolgen hat. Mehr denn je braucht es ihrerseits engagierte Anstrengungen bei der Schwerpunktsetzung und der Synergienutzung auf dem nationalen wie auf dem internationalen Feld der Zusammenarbeit.

SMART MEDIA AGENCY. GERBERGASSE 5, 8001 ZÜRICH, SCHWEIZ TEL +41 44 258 86 00 INFO@SMARTMEDIAAGENCY.CH REDAKTION@SMARTMEDIAAGENCY.CH FOKUS.SWISS

Viel Spass beim Lesen!

Text Martina Hirayama Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation

Beryl Guhl

Project Manager

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#FOKUSINNOVATION

HELBLING GRUPPE • BRANDREPORT 3

«Wir ermöglichen nachhaltige Innovation auch in Krisenzeiten» Die Helbling Gruppe steigert mit ihrem Dienstleistungsangebot die Innovation in Unternehmen nachhaltig, wie Thomas Bertschinger, Geschäftsleiter der Helbling Business Advisors und Dr. Urban Schnell, Geschäftsleiter bei der Helbling Technik, ausführen.

Thomas Bertschinger

Geschäftsleiter Helbling Business Advisors, Partner

Dr. Urban Schnell

Geschäftsleiter Helbling Technik, Partner

Wie steigert die Helbling Gruppe die Innovation bei ihren Kunden? Thomas Bertschinger (TB): Helbling bietet nachhaltige Lösungen, hauptsächlich für international aufgestellte Industriekunden im Verbund von Engineering-Dienstleistung und Unternehmensberatung. Innovation liefern wir in enger Zusammenarbeit über Ideation, Technologie- und Produktentwicklung, Infrastrukturlösungen, Strategie- und Geschäftsmodellentwicklung sowie die Gestaltung von Prozessen und IT. Nachhaltig ist nach unserem Verständnis, dass unsere Lösungen gleichermassen hohen kunden- und marktspezifischen, wirtschaftlichen, technologischen, ökologischen sowie auch sozialen Kriterien gerecht werden. Welche Auswirkungen hatte die Coronapandemie auf die Zusammenarbeit? Urban Schnell (US): Glücklicherweise konnten wir den überwiegenden Teil unserer Projekte ohne grössere Unterbrüche weiterführen. Dabei waren die Kunden zunächst froh, dass wir während der ganzen Pandemie die Erstellung unserer Dienstleistungen, inklusive den Laborbetrieb, ohne Unterbruch sicherstellen konnten. Zugute kam uns auch unser robuster Ansatz – den wir schon seit Langem etabliert hatten – der digitalen, stark vernetzten Zusammenarbeit der Spezialisten bei uns und den Kunden über verschiedene Teams und Standorte hinweg. Auch ist es bei einzelnen Kunden, zum Beispiel in Folge von Kurzarbeit, zu Ressourcenengpässen oder infrastrukturbedingt

zu Unterbrüchen im Betrieb gekommen. Hier konnten wir dank unserer flexibel verfügbaren Kräfte und IT-Infrastruktur ebenfalls weiterhelfen und die Projektfortschritte gemäss Plan sicherstellen. TB: In der Beratung agieren wir typischerweise eher vor Ort beim Kunden. Eine grosse Umstellung der Zusammenarbeit auf digitale Plattformen und Medien war also zwingend. Wir waren am Anfang skeptisch, ob die Akzeptanz der Kunden hierfür gegeben war. Die Sorge war rückblickend völlig unbegründet. Die Anpassungsbereitschaft war riesig und dank dem Einsatz neuer, kollaborativer Tools konnten gemeinsam in kürzester Zeit auch grosse Lernsprünge vollzogen werden.

Es scheint, dass sich die Lage langsam verbessert – wie geht es weiter? US: Vor allem der persönliche Kontakt hat stark gefehlt, das ist an allen Fronten spürbar. Die Menschen wollen sich wieder treffen. Wir haben nun grossen Aufholbedarf, die Kunden wieder mit physischer Präsenz zu betreuen und allgemein die persönliche Beziehungspflege wieder zu normalisieren. Wie unterstützen Sie Industriekunden mit ihren verschiedenen Kompetenzen ganz konkret – können Sie ein Beispiel nennen? TB: Aktuell betreuen wir ein äusserst erfolgreiches, sehr stark wachsendes, global tätiges Unternehmen im Sektor Medizintechnik mit fast allen Kompetenzen der Helbling Gruppe: Aus der Beratung kommt die Unterstützung der Transformation von einem multi-regionalen Geschäftsmodell zu einem global integrierten Unternehmen, die konsequente, IT-gestützte end-to-end Durchgestaltung der Entwicklungs- und Operationsprozesse unter anderem durch die Einführung von SAP S4/HANA. Darüber hinaus wird das Standortkonzept, unter anderem durch den Aufbau des Headquarters und eines neuen Produktionsstandorts in

der Innerschweiz weiterentwickelt. Von Seiten Engineering liefern wir konkrete Fabrikplanungen, Logistiklösungen sowie die Entwicklung modularer Produktplattformen für die Weiterentwicklung der Sortimentsgestaltung.

TB: Start-ups können zudem in ihren sensitiven Technologie-, Finanzierungs- und häufig auch Führungsthemen stark von der Stabilität und Erfahrung von Helbling profitieren und so die Erfolgschancen ihres Vorhabens massiv erhöhen.

Weshalb ist eine Zusammenarbeit mit Helbling – trotz vermeintlich hoher Kosten – insbesondere auch für Startup-Unternehmen interessant? US: Helbling erstellt ihre Entwicklungsdienstleistungen ohne Einbringen von Vorleistungen zu marktgerechten Preisen. Von unseren qualifizierten Ingenieuren, unserem professionellen Projekt- und Qualitätsmanagement, den bewährten, branchenspezifischen Entwicklungsprozessen und unserer Design- und Laborinfrastruktur profitieren insbesondere auch Start-up-Unternehmen und deren Investoren. Dazu gehört auch die umfassende Designhoheit über die Entwicklungsergebnisse, an deren Rechten Helbling keinen Anspruch erhebt. So resultieren zielgerichtete, professionell umgesetzte Technologie- und Produktinnovationen, dokumentiert durch eine lange Liste zufriedener Kunden – ganz unabhängig von ihrer Grösse.

Wie stellen Sie die erfolgreiche Innovation in zukünftigen Krisenzeiten sicher? US/TB: Unsere Werte haben sich in der aktuellen Krise bewährt, und wir wollen diese bewusst weiter stärken: Nachhaltiges Partnermodell, finanzielle Unabhängigkeit, unternehmerische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, höchste Leistungsansprüche, Tools und Plattformen auf der Höhe der Zeit – mit unseren Kunden im Zentrum, bei allem was wir tun. Weitere Informationen: www.helbling.ch


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4 RISIKOBEREITSCHAFT

FOKUS.SWISS

Für bahnbrechende Ideen sind starke Nerven gefragt Wer innovativ sein möchte, muss zwangsläufig neue Wege beschreiten. Idealerweise führen diese zu neuen Horizonten und Potenzialen. Doch dieses Vorgehen birgt auch Risiken. Die Kernfrage lautet daher: Wie viel Risikobereitschaft ist notwendig, damit daraus Agilität und Innovation erwachsen können?

D

ie Schweiz gilt weltweit als Synonym für Beständigkeit und Sicherheit. Gleichzeitig steht das Land im Ruf, aussergewöhnlich innovativ zu sein. Besteht da bereits ein Widerspruch? Schliesslich kann ohne das Eingehen gewisser Risiken keine Entwicklung neuer Ideen und Ansätze vorangetrieben werden. Diese Ansicht vertritt zumindest Daniel Kahneman, emeritierter Professor für Psychologie der Universität Princeton und Wirtschaftsnobelpreis-Träger. In einem 2020 im «Harvard Business Manager» veröffentlichten Fachartikel hält Kahnemann fest, dass es irrational sei, wenn Managerinnen und Manager riskante Investitionen

ablehnen. Dies, weil auf diese Weise nicht die besten Ideen vorangetrieben werden, sondern einfach nur die risikoärmsten. Sein Appell an Unternehmerinnen und Unternehmer lautet daher, dem eigenen Sicherheitsreflex bewusst zu widerstehen. Doch genau damit tun sich gerade Entscheidungsträger:innen des mittleren Managements schwer. Woher kommt diese Risikoaversion? Expertinnen und Experten aller Branchen betonen immer wieder, dass das unternehmerische Scheitern gerade in unseren Breitengraden nach wie vor stark stigmatisiert ist. Eine Studie der Universität Hohenheim aus Deutschland

untermauert diese Ansicht: Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben dort an, dass man kein Unternehmen gründen sollte, wenn das Risiko des Misserfolgs besteht.

Wenn Risiko zum Plusfaktor wird Doch selbstverständlich handelt es sich um Wunschdenken, wenn man auf eine Erfolgsgarantie für die eigene Firma hofft. Allerdings gibt es in der Schweiz zumindest bewährte Starthilfen für innovative Unternehmen mit riskanten Ansätzen. Eine davon ist die Innosuisse, die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Ergebnisse einer

Ende 2020 veröffentlichten Untersuchung der «Konjunkturforschungsstelle KOF» der ETH Zürich: Diese befragte sämtliche Unternehmen, die Gesuche für Innovationsprojekte und Innovationsschecks bei Innosuisse eingereicht hatten. Die Studie zeigte unter anderem, dass Innosuisse risikoreiche Innovationsprojekte von hoch innovativen Unternehmen unterstützt. Gemäss der Erhebung bewillige die Agentur aus Sicht der gesuchstellenden Unternehmen sogar vor allem diejenigen Innovationsprojekte, die ein höheres Risiko aufweisen. Dies zeigt: Zumindest, wenn es um wirtschaftliche Innovation geht, ist das Klischee der risikoaversen Schweiz offensichtlich nicht korrekt.

BRANDREPORT • SCHWEIZER INNOVATIONSBERATUNG

Fokus auf erfolgversprechende Ideen

I

nnovationskraft benötigt Mut und Risikobereitschaft. Risiken dabei zu eliminieren oder zu überwachen, ist die Kernkompetenz von Schweizer Innovationsberatung. Ein wichtiges Werkzeug: das Ideenbewertungsverfahren. Das zugrunde liegende Ideenbewertungsverfahren basiert auf demjenigen von R. Cooper und wurde von Schweizer Innovationsberatung skalierbar weiterentwickelt sowie optimal auf KMUs zugeschnitten. Daraus ergeben sich wertvolle Vorteile:

• Transparente, nachvollziehbare Entscheidungen, die Ideengebenden helfen und deren Engagement im Ideenmanagement weiter fördern • Fokussierung auf strategiekonforme Ideen • Einstufung der Machbarkeit und Kommerzialisierbarkeit • Generierung von Ideenportfolios Letzteres ist für die Budgetallokation von grösster Wichtigkeit. Florian Schweizer, Spezialist für Innovationsmanagement und strategische Frühaufklärung,

betont: «Alle Projekte entstehen aus einer Idee, ob Produktentwicklungen, Informatikprojekte oder Prozessoptimierungen. Deshalb ist das Ideenbewertungsverfahren so ausgelegt, dass es die Risiken und Erfolgschancen aller Arten von Ideen transparent macht.» Das 4-W-Modell von Schweizer Innovationsberatung implementiert einen systematischen Ansatz im Innovationsmanagement. Durch Offenheit, Neugierde, Durchhaltewillen und Austausch mit Andersdenkenden entwickelt sich dadurch

Florian Schweizer

eine Ideenkultur, die sich mittel- bis langfristig im Ertrag niederschlägt. schweizer-innovationsberatung.ch – eine gute Idee!


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#FOKUSINNOVATION

STRYBER AG • BRANDREPORT 5

«Corona setzt dem Innovationstheater ein Ende» Schweizer Unternehmen stehen weltweit im Ruf, innovativ und agil zu sein. Doch die Pandemie legt schonungslos offen, dass Anspruch und Realität häufig auseinanderklaffen. Das Schweizer Unternehmen Stryber unterstützt Firmen dabei, echte und nachhaltige Innovation zu schaffen. Wie funktioniert «Corporate Venture Building»? Und was hat das mit einer Baumschule zu tun? Interview mit Jan Sedlacek und Alex Mahr, Gründer und Geschäftsführer der Stryber AG.

Jan Sedlacek

Alex Mahr

Jan Sedlacek, Alex Mahr – aufgrund der Coronapandemie hinterfragen immer mehr Unternehmen ihre Konzepte. Stellen Sie das auch bei Ihrer Kundschaft fest? Jan Sedlacek: Es findet tatsächlich ein Umbruch statt, denn die Pandemie war quasi ein Warnschuss vor den Bug vieler Unternehmen. Zahlreiche Betriebe litten stark unter den teilweise einschneidenden Massnahmen und mussten zu ihrem Schrecken feststellen, dass sie doch nicht so widerstandsfähig sind, wie sie bis dahin dachten. Für manche Firmen stellte dies ein Weckruf dar, für andere kam die Warnung zu spät. Diejenigen Unternehmen, die mit einem «blauen Auge» davongekommen sind, stehen nun unter hohem Druck und müssen sich verändern, um für künftige Entwicklungen gewappnet zu sein. Gleichzeitig gibt es auch die «Corona-Profiteure», die sich ebenfalls neu aufstellen wollen, um die neue Ausgangslage möglichst optimal nutzen zu können. Welche Unternehmen zählen zu den Profiteuren? Alex Mahr: Dafür gibt es zahlreiche Beispiele. Unter anderem gehören all jene Firmen dazu, die Produkte oder Dienstleistungen rund ums Eigenheim anbieten. Hier wären etwa Küchenmaschinen-Hersteller oder Gartenprodukte-Anbieter zu nennen. Zudem konnten natürlich auch der Bereich «E-Commerce» sowie Anbieter von Digitalisierungsmassnahmen einen enormen Anstieg der Nachfrage verzeichnen.

Corona zwingt also gewisse Firmen zur Veränderung – und animiert andere dazu, diesen Schritt zu tun. Führt das zu mehr Innovation? Jan Sedlacek: Das muss sich noch zeigen. Was wir allerdings schon jetzt festhalten können ist: Corona setzt dem Innovationstheater ein Ende. Wie meinen Sie das? Jan Sedlacek: Viele Unternehmen haben sich zu lange auf ihren Lorbeeren ausgeruht. Sie realisieren nun, dass unter dem Begriff «Innovation» häufig nur PR betrieben, aber keine echte Substanz geschaffen wurde. Wir beobachten, dass diesbezüglich nun ein Kulturwandel stattfindet und Firmen echte Veränderungen anstreben.

Diese können auf die Ressourcen des Mutterkonzerns zurückgreifen, dabei aber gleichzeitig wie ein typisches Start-up dynamisch agieren. Diese neuen Ventures erarbeiten dann neue Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, die langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Mutterkonzerns sichern. Wir nennen dieses Konzept «Corporate Venture Building». Man kann sich dies, vereinfacht gesagt, wie eine Baumschule vorstellen: Die jungen Bäume profitieren von der Nähe zum Wald, indem sie unter anderem Nährstoffe erhalten und von den Elementen geschützt werden. Sobald sie heranwachsen, tragen sie ihrerseits ihren Teil zum Erhalt des Waldes bei und werden zu essenziellen Stützen des Gesamten.

Ihr Unternehmen Stryber unterstützt Firmen und Konzerne aller Art dabei, echte unternehmerische Innovation einzuleiten und umzusetzen. Wie tun Sie das? Alex Mahr: Wir greifen vor allem mittelgrossen bis grossen Unternehmen unter die Arme. Denn diese verfügen zwar häufig über die notwendigen Mittel, um echte Innovation zu schaffen – sind gleichzeitig aber aufgrund ihrer starren Strukturen, Prozesse sowie ihrer schieren Grösse oft nicht in der Lage, die dafür notwendige Agilität aufzubringen. Wir von Stryber ändern das: Wir unterstützen unsere Kundschaft dabei, unabhängige Ventures zu gründen.

Wie legt man mit Stryber eine solche «Baumschule» konkret an? Jan Sedlacek: Wir verfügen über ein breites Framework, in das wir potenzielle Kundenbetriebe zuerst einordnen. Das ist wichtig, da wir immer im Bereich der Geschäftsmodellinnovation tätig sind und nicht inkrementelle Innovationen innerhalb der Betriebe vorantreiben können und wollen. In unserem Portfolio finden sich diverse Branchen wieder, darunter Banken, Versicherungen, Medizin, Pharma oder Immobilien. Stellen wir fest, dass die Voraussetzungen für ein Corporate Venture Building mit uns gegeben sind, steigen wir in den Prozess ein.

Alex Mahr: In einer frühen Phase identifizieren wir sinnvolle Geschäftsideen auf einer Longlist. Dann diskutieren wir diese und wenden sowohl unsere bewährten strategischen Filter als auch unsere technischen Werkzeuge an, wodurch wir die Shortlist erhalten. Wurde dann eine Strategie ausgewählt, geht es schon bald in die Phase der Seed-Finanzierung. Hier zeigt sich einer der grossen Vorteile unseres Ansatzes: Bei einer durchschnittlichen Neugründung vergehen bis zur Seed-Finanzierung rund 22 Monate. Erst dann kommt also das Venture Kapital zusammen und finden die ersten Transaktionen statt. Die Ventures, die wir aufsetzen, gelangen bereits nach neun Monaten an diesen Punkt. Dies einerseits, weil wir enorm versiert sind in dem, was wir tun. Und andererseits, weil wir aus den letzten fünf Jahren Erfahrungen, Daten und Ressourcen angesammelt haben, die uns dabei zugutekommen. Der Zeitraum von der Idee bis zum eigentlichen Markteintritt unterscheidet sich dann je nach Unternehmen und Branche deutlich und kann von wenigen Wochen und Monaten bis hin zu mehreren Jahren reichen. Weitere Informationen unter www.stryber.com

Über Stryber Der Corporate Venture Builder wurde 2016 von Jan Sedlacek und Alex Mahr in der Schweiz gegründet. Stryber beschäftigt heute über 90 Personen, ist einer der europäischen Marktführer in diesem Segment, und wächst weiter. Das Unternehmen hat für seine CorporateKunden schon mehr als 20 Start-ups zur Marktreife gebracht und dabei Shareholder Value von rund 500 Millionen Euro geschaffen. www.stryber.com


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6 CHANCEN

FOKUS.SWISS

Innovation auch in schwierigen Zeiten Jede Krise birgt nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen für einen Aufschwung in sich.

I

n nahezu allen Krisen wird bereits der Grundstein für den nachfolgenden Aufschwung gelegt. Wer in dieser schwierigen Phase die richtigen Entscheidungen trifft, geht gestärkt daraus hervor: «Beispielsweise haben viele Exportbetriebe in den Monaten nach dem Frankenschock 2015 ihre Lieferketten optimiert, die Prozesse effizienter gestaltet und breiter diversifiziert», sagt Prof. Dr. Rudolf Minsch, Chefökonom bei Economiesuisse. «Anschliessend waren sie umso wettbewerbsfähiger. Und diese Erfahrung hat ihnen zweifellos geholfen, auch beim Ausbruch der Coronapandemie im Frühling 2020 rasch die richtigen Weichen zu stellen.» Economiesuisse hat diese erste Phase der Pandemie mit regelmässigen Umfragen zu den Auswirkungen auf die Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen begleitet und herausgefunden, dass die Krise auch viel Positives hervorgebracht hat.

Neue Möglichkeiten in der Pandemie Ein Teil der Chancen ergab sich durch die raschen Marktveränderungen. So konnten manche Unternehmen wegen der Unterbrechung internationaler Lieferketten vorübergehend mehr Umsatz mit inländischen Produkten erzielen, oder die Nachfrage nach gewissen Produkten wie Elektronikoder Hygieneartikeln stieg vorübergehend stark an. Dieses Ausnutzen von Opportunitäten ist der Courant normal in einer Marktwirtschaft und sorgt dafür, dass die Versorgungsengpässe mit Gütern und Dienstleistungen rasch behoben werden. Darüber hinaus gab es jedoch viele Antworten, die auf grundlegendere Veränderungen hindeuten. Oft als Chance genannt wurden der allgemeine Digitalisierungsschub und flexiblere Arbeitsformen und Arbeitsplatzmodelle. Bei manchen wurde dies begleitet von Effizienzsteigerungen oder einer verbesserten Kundenbindung.

Mehr freie Zeit Ein weiterer Grund erleichterte den Veränderungsprozess in Unternehmen: Weil physische Meetings, Kundenbesuche oder geschäftliche Reisen plötzlich nicht mehr möglich waren, hatten viele Führungskräfte und Know-howTrägerschaften in den Unternehmen gleichzeitig freie Zeit in ihren Agenden. Es wurde dadurch möglich, relativ kurzfristig einen Austausch zu organisieren, um über das Alltagsgeschäft hinausgehende Fragen eingehend zu diskutieren. Gemäss Economiesuisse nutzten denn auch etliche Unternehmen diese Zeit, um sich grundsätzliche Fragen zur Unternehmensstrategie zu stellen und vertieft zu bearbeiten. Die gewonnene Zeit wurde von Unternehmen auch dazu genutzt, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und die Innovation im Betrieb voranzutreiben.

Fokus auf Innovation Gerade der Schock der Coronapandemie liess viele Unternehmen noch mehr auf ihre Stärken und Kernkompetenzen fokussieren. Aber wie wappnet man sich da für die Zukunft? – «Durch Innovation», sagt Minsch. «Vielen Unternehmen ist klar geworden, dass Innovationsprozesse ein permanenter Bestandteil ihrer Tätigkeit sein müssen. Diejenigen Firmen, welche die Innovation trotz Krise nicht vernachlässigt, sondern vielmehr noch stärker vorangetrieben haben, starten nun mit einem deutlichen Wettbewerbsvorteil in die Zeit nach der Pandemie.» An den Untersuchungsergebnissen hat Minsch am meisten erstaunt, «wie anpassungsfähig unsere Privatwirtschaft ist, wie rasch und konsequent viele Schweizer Unternehmen auf die völlig neue Herausforderung reagiert, Chancen entdeckt und auch genutzt haben». Text SMA

BRANDREPORT • INNOHUB

Verhandeln: der Schlüssel zum Erfolg Lioudmila Thalmann

Gründerin InnoHub, Delegierte des Veraltungsrates InnoPark Schweiz AG

I

mmer wieder scheitern Verhandlungen an mangelnder Vorbereitung oder daran, dass eine Seite einen Gesichtsverlust riskiert. «Das muss nicht sein», meint Lioudmila Thalmann, Gründerin von InnoHub. Und erklärt, wie sie ihre Verhandlungsziele wirkungsvoll erreicht: «Beim Verhandeln ist mir wichtig,

dass es zwei Gewinner gibt. Das geht einfacher, wenn man Interessen ergründet und aktiv zuhört, statt über Forderungen zu verhandeln.» Auf ein Beispiel angesprochen meint sie: «Stellen Sie sich zwei Schwestern vor, die sich auf je eine halbe Orange einigen. Während die eine die Frucht isst, braucht die andere nur die Schale zum Backen. Hätten sie statt der Forderung «ich will die Orange» ihre Interessen ergründet, wäre eine bessere Lösung entstanden». Weiter wichtig ist Thalmann auch, mit einem Eröffnungsangebot einen Anker zu setzen.

Oder Raum für Entgegenkommen zu haben und so Zugzwang zu kreieren. Neben Wissen ist es am Ende aber vor allem eines, was laut Thalmann zum Verhandlungserfolg führt – die Übung. Aus diesem Grund bietet InnoHub neben einem übungsintensiven Verhandlungskurs auch Coachings an. Denn gerade gestandene Verhandler wissen, wie wichtig die realitätsnahe Vorbereitung mit einem Profi ist. Thalmanns Fazit: «Verhandeln ist eine lernbare Fähigkeit, die regelmässig geübt werden muss und von der man enorm profitiert: beruflich durch

bessere Deals und privat zum Beispiel durch kostenlose Hotelzimmer-Upgrades oder günstigere Autokäufe».

Seminar: Dank geschickter Verhandlung zum Ziel 12. August, 10% Rabatt mit Code «FOKUS21» www.innohub.ch


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#FOKUSINNOVATION

AGENTUR FÜR RADIKALE INNOVATION GMBH • BRANDREPORT 7

«Unsere Ranking-Spitzenposition ist ein Fluch, kein Segen» Der Begriff «Innovation» ist sexy. Darum preisen Unternehmen aller Art ihre Produkte und Services als «innovativ» an – unabhängig davon, ob dies gerechtfertigt ist oder nicht. Jean-Philippe Hagmann setzt mit seiner Agentur für radikale Innovation einen Gegentrend – und unterstützt Firmen dabei, wirklich innovativ zu sein.

Jean-Philippe Hagmann, die Schweiz belegt seit Jahren den ersten Podestplatz im globalen Innovationsranking. Verdient?

Selbst wenn wir tatsächlich Innovationsweltmeister wären, bliebe die Aussagekraft dieser Ehre gering. Denn der oder die Beste einer Gruppe zu sein, bedeutet noch nicht, gut zu sein. Es gibt kaum ein Unternehmen hierzulande, welches nicht über ein enormes, unerschöpftes Innovationspotenzial verfügt. Ich unterscheide gerne zwischen Innovationen, die von einem Unternehmen oder einer Branche erwartet werden (fast immer sind das Verbesserungen bereits bekannter Lösungen) und den unerwarteten Innovationen. Die Fähigkeit, unerwartete radikale Innovationen zu entwickeln ist in unserer hochvernetzten und schnelllebigen Welt zunehmend überlebenswichtig. Was die Spitzenplatzierung der Schweiz im internationalen Vergleich angeht, stellt sich viel mehr die Frage: Kann Innovationskraft überhaupt gemessen werden?

Innovation ist zukunftsgerichtet und besteht immer aus einer Prise Unvorhersehbarkeit und Unsicherheit. Kann sie? Mir ist bis heute noch keine sinnvolle Messung begegnet, was eigentlich kaum überrascht. Denn Innovation ist zukunftsgerichtet und besteht immer aus einer Prise Unvorhersehbarkeit und Unsicherheit. Messen kann man aber nur Vergangenes. Aus den 80 Messwerten, die für den Global Innovation Index zusammengetragen wurden, besteht für keinen einzigen eine Kausalität zur Innovationskraft. Meiner Meinung nach sind die einzelnen Ergebnisse aus dieser Studie durchaus interessant, aber sie lassen keinesfalls den Schluss einer höheren oder tieferen Innovationskraft zu.

Unabhängig davon, ob wir wirklich innovativer sind als andere Staaten – was ich bezweifle – halte ich unsere Spitzenposition für einen Fluch, nicht für einen Segen. Denn nur wer erkennt, wie wenig er weiss, ist wirklich bereit, sich weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen unter. radikale-innovation.ch. JeanPhilippe Hagmann hat überdies das vielbeachtete Buch «Hört auf, Innovationstheater zu spielen!» geschrieben. Er unterstützt Unternehmen unterschiedlichster Branchen beim Aufbau eines Fundaments für radikale Innovation.

SWISSCOM (SCHWEIZ) AG • BRANDREPORT

Mitarbeitende werden zum CEO ihrer Ideen Michael Hunkeler leitet das Swisscom KickBox Intrapreneurship Programm. Im Interview erklärt er, wie damit jede Mitarbeiterin zur CEO ihrer Idee wird und was damit erreicht werden kann.

Michael Hunkeler

Michael, Deine Mitarbeitenden werden dazu aufgefordert, die Swisscom von morgen zu gestalten. Wie ist die Idee entstanden, dieses Wissen und diese Ideen anzuzapfen? Angefangen hat es mit dem Ziel, mit StartUps zusammenzuarbeiten. Wir haben aber schnell gemerkt, dass dazu zuerst eine Innovationskultur etabliert werden muss. Zudem haben wir auch intern helle Köpfe mit tollen Ideen. Beides lösen wir mit KickBox und heute arbeiten StartUps und Intrapreneure Hand in Hand: Letztes Jahr wurde beispielsweise ein Wettbewerb zu neuen Ideen für 5G gemeinsam durch die

StartUp Challenge und KickBox Intrapreneurinnen durchgeführt.

Die Vorschläge können über das Swisscom-KickBox-Programm eingebracht werden. Wie funktioniert dieses und was ist speziell daran? Jede Mitarbeiterin weiss: KickBox ist der Ort für neue Ideen. Auf unserer internen Plattform kann sie in fünf Minuten eine Idee eingeben und ein paar Tage später mit der Validierungsphase loslegen. Falls diese erfolgreich ist, folgt eine Pilotierung und dann eine Skalierungsphase. Das Spezielle daran ist, dass jede

Idee in der Validierung unterstützt wird und die Ideengeberin als «CEO der Idee» direkt unternehmerische Erfahrung sammeln kann.

Ein Beispiel, wie eine Mitarbeiterin, ein Mitarbeiter eine Idee mit der KickBox erfolgreich umsetzten konnte? Eines meiner Lieblingsprojekte ist Instafix. Bei Internetproblemen zu Hause kann man damit einfach sein Handy an der Internet-Box einstecken und hat dann sofort wieder eine Wifi-Verbindung, bis das Problem behoben ist. Die Lösung wird heute rund 60-mal pro Woche genutzt.

Intrapreneurship setzt auch einen Kulturwandel in den Unternehmen voraus, insbesondere in der Führung. Wie weit sind diesbezüglich die Schweizer Firmen Deiner Meinung nach und wie zwingend ist dieser Wandel in Zukunft? Dieser Wandel ist tatsächlich essenziell! Zum Kulturwandel tragen vor allem diese drei Komponenten bei: Alle Mitarbeitenden können ohne Hierarchie loslegen, auf die Kundenbedürfnisse fokussieren, und auch disruptive Ideen müssen ernst genommen werden. Ich glaube, dass die Schweiz relativ gut aufgestellt ist; viele Führungskräfte sind offen für neue Ideen. KickBox hilft hier, spannende Innovationen zu filtern und etabliert eine nachhaltige Innovationskultur – getrieben von innovationshungrigen Mitarbeiterinnen. Weitere Informationen: swisscom.getkickbox.com


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8 INNOVATIONSHUB SCHWEIZ

FOKUS.SWISS

Der ewige Innovationsleader Schweiz – doch wie lange noch? Jahrelang gehörte die kleine Schweiz zur internationalen Weltspitze, wenn es um das Thema «Innovation» ging. Und auch in diesem Jahr führt sie wieder das europäische Ranking an. Doch auf diesen Lorbeeren kann sich die Schweiz kaum ausruhen, wie Fachleute betonten: Denn bereits zeigen sich negative Auswirkungen des gescheiterten EU-Rahmenabkommens auf den Wissensstandort.

E

s mutet mittlerweile wie ein Déjà-vu an: Erneut belegt die Schweiz in einem internationalen Innovationsranking den Spitzenplatz. Konkret geht es in diesem Fall um das «European Innovation Scoreboard 2021», welches von der EU-Kommission herausgegeben wird. Damit konnte sich die Eidgenossenschaft einmal mehr gegen 27 andere europäische Staaten durchsetzen. Gründe dafür gibt es verschiedene, für die Verantwortlichen der EU-Kommission sind vor allem sieben Faktoren ausschlaggebend. Dazu gehören etwa ein attraktives Forschungssystem sowie gut ausgebildete Fach- und Arbeitskräfte. Nebst der Schweiz dürfen sich Schweden, Finnland, Dänemark und Belgien als «Innovationsführer» bezeichnen.

So positiv diese Ergebnisse auch sind – ausruhen kann sich die Schweiz auf diesen Lorbeeren nicht. Denn der Vorsprung der Eidgenossen schmilzt seit 2014 kontinuierlich: Während die Innovationskraft der EU im Schnitt um 12,5 Prozent angewachsen ist, schafft es die Schweiz im Vergleich nur auf ein Jahreswachstum von 7,7 Prozent.

Kooperation wird erschwert Hinzu kommt die politische Dimension. Die Zusammenarbeit mit der EU, dem wichtigsten Handelspartner der Schweiz, dürfte künftig durch das Scheitern des Rahmenabkommens komplizierter werden: Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass die EU die Schweiz im Bereich der Forschungskooperation «Horizon Europe» zum Drittstatt herabgestuft hat. Daraus entstehen für hiesige Forschende Nachteile: Zwar könnten

sich gemäss SECO «auch in diesem Modus Forschende in der Schweiz in beschränktem Ausmass an den Ausschreibungen beteiligen und direkt vom Bund finanziert werden» – die Teilnahme an Einzelprojekten, namentlich bei künftigen Ausschreibungen des European Research Council, der Marie Skłodowska Curie Aktionen und des European Innovation Council, ist jedoch prinzipiell nicht mehr möglich. Das ist bedauerlich. Denn das Rahmenprogramm der EU für Forschung und Innovation «Horizon Europe» (Dauer von 2021 bis 2027) stellt mit einem Gesamtbudget von gut 95 Milliarden Euro das grösste Forschungs- und Innovationsförderprogramm der Welt dar. Zusammen mit dem ausserordentlichen Konjunkturmassnahmenpaket «Next

Generation EU» soll es den grünen und digitalen Wandel in ganz Europa fördern. Hierbei handelt es sich um Forschungs- und Einsatzfelder, die nicht nur aus ökologischer, sondern auch ökonomischer Sicht wichtig sind für den Innovationsstandort Schweiz. Natürlich stellen diese Entwicklungen noch keinen Abgesang auf die Innovationskraft der Schweiz dar. Erfolgsfaktoren wie die Stärke im ICT-Bereich, die herausragende Bildungslandschaft, die Vielzahl innovativer KMU sowie eine geografisch günstige Lage bleiben bestehen. Doch wie die Zahlen belegen, muss die Schweiz ihre berühmte Innovationskraft künftig wohl mehr denn je unter Beweis stellen, um mittel- bis langfristig an der Spitze bleiben zu können. Text SMA

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STANDORTFÖRDERUNG, AMT FÜR WIRTSCHAFT UND ARBEIT, KANTON ZÜRICH • BRANDREPORT 9

Gemeinsam den Innovationsstandort Zürich stärken! Die Chance für Zürich sei das gemeinsame Handeln und Wirken aller Akteure, sagt Fabian Streiff, Leiter Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich, und zeigt die Herausforderungen auf. Fabian Streiff

Leiter Standortförderung Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich

Fabian Streiff, was sind die grossen Herausforderungen für den Innovationsstandort Zürich in den nächsten Jahren? Das gescheiterte Rahmenabkommen gefährdet den Zugang zu wichtigen Absatz- und Rekrutierungsmärkten. Dadurch droht der Innovationsstandort Zürich im internationalen Wettbewerb zurückzufallen. Gleichzeitig gewinnen branchenübergreifende Zukunftstechnologien für wirtschaftliches Wachstum und Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Deshalb ist es enorm wichtig, interdisziplinär und koordiniert zu

handeln und zu wirken. Darin liegt auch die grosse Chance für Zürich.

Kompetenzen sichtbar zu machen und den Nachwuchs zu fördern.

Welchen Beitrag leistet die Standortförderung des Kantons Zürich? Co-Creation und Open Innovation sind wichtige Erfolgselemente für die Zürcher Wirtschaft. Dafür braucht es starke Innovationsökosysteme. Mit Fokus auf ausgewählte Schlüsselbranchen unterstützt und vernetzt die Standortförderung Akteure miteinander und initiiert gemeinsame Projekte. Ein gutes Beispiel dafür ist das eZürich Kooperationsnetzwerk, das die Energien der ICT-Akteure bündelt, um den ICT-Standort Zürich zu stärken,

Wir wollen den Akteuren mehr Sichtbarkeit und Orientierungshilfe bieten, damit bestehende Synergien genutzt und der Innovationsstandort Zürich gestärkt werden. Dafür arbeiten wir an innovation.zuerich, einer organisationunabhängigen WebPlattform, die einen Überblick über das bereits bestehende Innovationsgeschehen, aber auch über Innovationsvorhaben und -möglichkeiten im Kanton Zürich schaffen soll. Zudem unterstützen wir den Aufbau von Technologie- und

Innovationsparks, damit neue Leuchttürme innerhalb von aufstrebenden Industrien entstehen können – wie beispielsweise das Digital Health Center in Bülach. Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz und Cyber Security beschäftigen die Zürcher Unternehmen in allen Schlüsselbranchen. Gleichzeitig verfügen wir am Standort Zürich – dank den Hochschulen und dem Branchenmix – über erfolgsversprechende Kompetenzen (IT, Blockchain etc.) zu diesen Themen. Nur gemeinsam können wir diese Kräfte bündeln und den Innovationsstandort weiter stärken.

zh.ch/wirtschaftsstandort

Co-Creation und Open Innovation sind wichtige Erfolgselemente für die Zürcher Wirtschaft.

WALDER WYSS AG • BRANDREPORT

Man darf die rechtlichen Aspekte der Innovation nicht vergessen Wer innovativ ist, begibt sich oft auch auf rechtliches Neuland. Deshalb ist für innovative Unternehmen juristische Begleitung essenziell. Wir sprachen mit zwei Experten über die brennenden Rechtsfragen, die dabei immer wieder aufkommen. Roger Staub, David Vasella, die Digitalisierung ist ein zentraler Innovationstreiber. Welche juristischen Themen ergeben sich daraus? David Vasella: Die Bandbreite an Fragestellungen ist sehr weit. Ein wesentliches Themenfeld ist das Datenschutzrecht. Es beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, zu welchen Zwecken und unter welchen Voraussetzungen Personendaten verwendet werden dürfen. Kann dies die Innovationskraft hemmen? David Vasella: Regulierung kann und soll einen hemmenden Effekt haben. Doch auch das Gegenteil ist zu beobachten: Sachzwänge lösen Ausweichbewegungen aus, die ihrerseits zu neuen Ideen führen können. Regulierung kann also auch ein Innovationstreiber sein, das sehen wir zum Beispiel im Gebiet der «Privacy Enhancing Technologies», die Analysen ohne Personendaten ermöglichen. Heute wollen Unternehmen Daten stärker

monetisieren oder mit Daten die Qualität oder Effizienz von Produkten und Dienstleistungen verbessern. Beides lässt sich im Rahmen des Datenschutzrechts realisieren, wenn bestimmte Vorgaben beachtet werden.

Was können Unternehmen tun, um möglichst wenig von Regulierungen gehemmt zu werden? David Vasella: Dazu müssen sie Regulierungen voraussehen und kennen sowie ihre Datenbewirtschaftung vorausschauend planen. Und wenn neue Business Cases entstehen oder eine Governance-Struktur aufgebaut wird, müssen rechtliche Gesichtspunkte von Anfang an miteinbezogen werden. Und wie können Firmen daraus entstehende Innovationen und Ideen schützen? Roger Staub: Dies muss von Fall zu Fall individuell beurteilt werden. Über das Patentrecht lassen sich etwa die technischen Aspekte einer Innovation gut schützen. Das Designrecht

ist ein probates Werkzeug, um die Gestaltung eines Produktes gegenüber Nachahmerprodukten zu verteidigen. Das Urheberrecht wiederum schützt geistige Schöpfungen mit individuellem Charakter und damit die Art und Weise, wie eine Idee zum Ausdruck gebracht wird. Sodann lassen sich über das Markenrecht diejenigen Aspekte eines Auftritts absichern, welche das Unternehmen und vor allem seine Produkte kennzeichnen. Und zu guter Letzt kann das Schutzkonzept schlicht und einfach auch nur darin liegen, dass man die Innovation geheim hält.

Welche zentralen Fragen stehen beim Schutz von geistigem Eigentum im Zentrum? Roger Staub: Immer wieder stellen wir fest, dass gerade Start-ups relativ unbedarft das Thema angehen und keine echte Strategie verfolgen. Als juristische Berater klären wir in solchen Fällen zuerst die essenziellen Grundsatzfragen: Worin besteht die Innovation? Wie soll sie später monetarisiert werden? Welche Art

David Vasella Anwalt und Partner

Roger Staub Anwalt und Partner

von Schutz ist notwendig? Zur Beantwortung muss man die Fragen zwingend im Kontext des jeweiligen Geschäftsmodells anschauen. Bei der Umsetzung geht es dann nicht zuletzt auch um das Budget. Zudem muss geklärt werden, wer an einer Innovation beteiligt ist. Oft sind das mehrere Personen oder Unternehmen, unter denen dann geklärt werden muss, wem die Rechte wie zugeordnet werden sollen.

www.walderwyss.com


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10 BRANDREPORT • INNOVATIONSHELDEN

#FOKUSINNOVATION

Open Innovation – alleine war gestern Wie geht radikal innovieren? Und warum bringen die für Innovation aufgewendeten, teils millionenschweren Ressourcen nicht die Ergebnisse, die man sich eigentlich wünscht? Das Schlüsselkonzept ist die Öffnung des Innovationsprozesses und die Förderung der Diversität der Innovationshelden.

D

ie Innovationsfähigkeit gilt unbestritten als eine der wichtigsten Eigenschaften zukunftsfähiger Unternehmen. Der berühmte Wirtschaftswissenschaftler Henry Chesbrough hat diese Dringlichkeit und Wichtigkeit bereits 2006 passend formuliert: «Companies that don’t innovate die». Viele Unternehmen haben diese Dringlichkeit und Wichtigkeit bereits erkannt und wenden teils millionenschwere Ressourcen für die Innovation auf. Dieser Aufwand trägt zur Steigerung der Innovationsfähigkeit der Unternehmungen und schlussendlich auch zur Steigerung der Innovationsfähigkeit der Schweiz bei. Nicht zuletzt ist die Schweiz eines der innovativsten Länder der Welt.

Das Schlüsselkonzept für radikale Innovationen Doch leider bringen diese Aufwände nicht die Ergebnisse zutage, für die sie meist geschaffen wurden. Es entstehen zwar Prozess- oder Produktinnovationen – die wahren, radikalen Innovationen bleiben aber aus. Weshalb ist dem so? Und was machen die Unternehmen falsch? Die Erklärung liegt auf der Hand: Wenn immer die gleichen Personen aus den gleichen Teams und den gleichen Unternehmen an den gleichen Themen arbeiten, werden auch die Ergebnisse immer identisch sein. Hingegen sind Diversität, neue Sichtweisen, Abwechslung und neue Fähigkeiten die Schlüsselaspekte von radikalen Innovationen.

Diese Art der Innovation nennt sich Open Innovation und beschreibt die Öffnung des Innovationsprozesses der Unternehmung, um mit Unterstützung von externen Ressourcen neue Ideen zu generieren, zu kombinieren und zu entwickeln.

Die vielseitigen Vorteile von Open Innovation Die verkürzten Innovationszyklen, die sinkenden industriellen Forschungs- und Entwicklungskosten sowie der Erhalt von neuem Wissen und Ressourcen stellen die entscheidenden Vorzüge von Open Innovation dar. Viele Unternehmen haben Gefallen an der Geschwindigkeit des Innovationsprozesses sowie einer viel kürzeren Timeto-Market gefunden und heben insbesondere die steile Lernkurve hervor, die durch das Heranziehen des Wissens von «aussen» entsteht. Die Generierung von neuen Ideen mit Inputs von aussen sowie die Zusammenarbeit mit externen Personen werden von anderen wiederum als weitere grosse Vorteile von Open Innovation angesehen. Damit werden bestehende Denkweisen durchbrochen und die Diversität stellt eine Bereicherung

Diversität, neue Sichtweisen, Abwechslung und neue Fähigkeiten sind die Schlüsselaspekte von radikalen Innovationen.

Die Innovationshelden fördern mit ihrer Dienstleistung die Diversität sowie die Kreativität und tragen damit massgeblich zu radikalen Innovationen bei.

für die Teams dar. Ein Ergebnis hieraus ist zudem die hohe Anzahl und Qualität an generierten Ideen innerhalb des Innovationsprozesses.

Ein Netzwerk, das Innovierende unterstützt Die Innovationshelden haben die erwähnten Vorteile bereits 2019 erkannt und seitdem eines der grössten aktiven Open-Innovation-Netzwerke der Schweiz aufgebaut. Damit begleiten sie Unternehmen in der Entwicklung von zukünftigen Innovationen, durchmischen deren Teams mit zusätzlichen Ressourcen aus anderen Unternehmen sowie Branchen und fördern die Innovationsfähigkeit mit modernen Methoden. Egal ob nach neuartigen Ideen für neue Produkte oder Geschäftsmodelle gesucht wird oder die Idee am Markt getestet und skaliert werden soll, die Innovationshelden fördern mit ihrer Dienstleistung die Diversität sowie die Kreativität und tragen damit massgeblich zu radikalen Innovationen bei. Mittlerweile umfasst das Netzwerk über 150 Expert:innen aus einzigartigen und hoch motivierten Designer:innen, Innovationsexpert:innen, Strateg:innen, Facilitator:innen, Moderator:innen, Fachspezialist:innen, Ingenieur:innen und vielen mehr – branchenübergreifend aus den bekanntesten Unternehmen der Schweiz.

Zusammenbringen, was zusammen gehört Wichtig für radikale Innovationen sind nicht nur externes Wissen und Ressourcen. Auch die angewandten Methoden und Tools tragen massgeblich zum Erfolg bei. Hier arbeiten die Innovationshelden entlang ihres Frameworkes «Continous Discovery & Delivery». Anhand dieses Frameworks werden die Ideen von Anfang an erlebbar gemacht und kontinuierlich durch die Stakeholder:innen, Auftraggeber:innen, Kund:innen, Projektleiter:innen und das Innovationsteam validiert und weiterentwickelt. Damit werden nicht nur die Gesamtkosten eines Innovationsprojektes minimiert, sondern auch Konzeptionsschulden vermieden und Misserfolge reduziert. Mehr Informationen unter www.innovationshelden.ch


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#FOKUSINNOVATION

XLIFE SCIENCES AG • BRANDREPORT 11

Investieren in nachhaltige medizinische Innovation Der Sektor der «Life Sciences» ist hochdynamisch und innovativ: Seit beinahe 30 Jahren sorgen das Gründerteam und der wissenschaftliche Beirat der heutigen Xlife Sciences AG dafür, dass neue pharmazeutische Ideen und innovative Konzepte für Patientinnen und Patienten einen Nutzen bringen. Wie sie das tun und warum Investorinnen und Investoren ebenfalls davon profitieren, wollte «Fokus» genauer wissen.

Oliver R. Baumann CEO

Dr. Frank Plöger CSO

Oliver R. Baumann, Frank Plöger – kürzlich durfte Ihr Unternehmen einen Durchbruch verkünden: Der neue Wirkstoff «ProcCluster» soll sowohl gegen Covid-19 als auch gegen Grippeviren eine hervorragende Wirkung zeigen. Oliver R. Baumann: Das ist korrekt. Der Wirkstoff zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sich keine Resistenzen bilden und dabei die Virenlast um mehr als 90 Prozent reduziert wird. Dieser Effekt konnte bei einer Vielzahl von Viren nachgewiesen werden und ist auch bei Mutationen zu erwarten. Wir erachten das Potenzial des Wirkstoffs dementsprechend als sehr hoch. Zudem konnten Medizinerinnen und Mediziner im Rahmen diverser Fallbeispiele bereits die Wirksamkeit bei der Behandlung von Covid-19- und Long-Covid-Patienten erfolgreich nachweisen. Der Wirkstoff steht Patientinnen und Patienten bereits schon jetzt als Rezepturarzneimittel sowie im Rahmen der erlaubnisfreien Eigenherstellung (gemäß §13 2b AMG) zur Verfügung. Ein nächster wichtiger Schritt besteht nun darin, den Wirkstoff in einer zulassungsfähigen Studie zu testen.

Entwickelt wurde «ProcCluster» von der inflamed Pharma GmbH, einer Ausgründung Ihres Unternehmens. Sprechen wir über Ihr Geschäftsmodell. Oliver R. Baumann: Sehr gerne. Wir sind ein Schweizer Unternehmen, das seinen Fokus auf die Wertentwicklung von erfolgversprechenden Technologien und Therapien im

Life-Science-Bereich legt. Auf diese Weise schlagen wir aktiv die Brücke von Forschung und Entwicklung hin zu den Gesundheitsmärkten. Wir tun dies konkret, indem wir gemeinsam mit universitären Einrichtungen oder industriellen Partnern Projekte durch die frühen Phasen begleiten und weiterentwickeln. Durch anschliessende Auslizenzierung verlagern wir das weitere Projektentwicklungsrisiko, partizipieren durch Meilensteinzahlungen und Royalties jedoch weiterhin am Erfolg.

Welche Strategie verfolgt Xlife dabei konkret? Oliver R. Baumann: Ein wesentliches Differenzierungsmerkmal besteht bereits im Prozessablauf, denn wie gesagt, kommen wir sehr früh ins Spiel. Da wir mit diversen Universitäten erfolgreiche und langjährige Kooperationen pflegen, beginnt die Zusammenarbeit meist direkt nach der sogenannten «Erfindungsmeldung»: Wird an einer Universität eine neue Erfindung gemacht, wird diese von der Koordinationsabteilung der jeweiligen Bildungsstätte auf Herz und Nieren geprüft. Danach nimmt die Universität Kontakt zu uns auf. In der Folge bewertet dann unser wissenschaftlicher Beirat, der sich aus 16 Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammensetzt, die neue Erfindung und unterzieht sie einer ausführlichen Due Dilligence. Werden die hohen Kriterien der Xlife Sciences AG erfüllt, übernehmen wir die Erfindungsmeldung – und gründen eine neue Gesellschaft. Frank Plöger: Hier kommt eine wesentliche Besonderheit unseres

Unternehmens zum Tragen: Denn wir legen grossen Wert darauf, dass die Forscherinnen und Forscher ihrer wissenschaftlichen Arbeit nachgehen können. Zu diesem Zweck halten wir ihnen den Rücken frei und arbeiten gemeinsam mit ihnen an der Entwicklung eines «Proof of Concept». Zudem scannen wir bereits während der Due-Dilligence-Phase den Markt und stehen im Dialog mit der Industrie. Dadurch erhöhen wir die Chance einer erfolgreichen Veräusserung – und verkleinern damit das Risiko für Investoren. Wir sehen uns nicht als eine reine Investment-Gesellschaft, sondern agieren viel mehr als ein Inkubator und Beschleuniger von medizinischer Innovation. Der von der inflamed pharma GmbH entwickelte Covid-19-Wirkstoff ist nur eines von vielen Beispielen dafür. Unser ganzes Portfolio diversifiziert sich in die vier Säulen Technologie-Plattformen, Biotech-Therapien, Medizintechnik sowie Künstliche Intelligenz.

Als Teil der Firmen-Mission gibt die Xlife Sciences AG unter anderem «Impact Investing» an. Oliver R. Baumann: Genau darum geht es: Unsere Investorinnen und Investoren sollen mit ihrem Investment nicht nur einen Gewinn erzielen, sondern einen echten gesellschaftlichen Impact bewirken. Der ethische Aspekt unserer Arbeit ist uns sehr wichtig. Wir möchten durch die Förderung von Innovation im Feld der Life Science die Gesundheit von Patientinnen und Patienten ebenso fördern wie die Nachhaltigkeit. Um dieser Mission nachzugehen, haben viele Mitglieder

unseres Management-Teams – darunter auch Frank Plöger und ich – unsere «gemachten Nester» in anderen Unternehmen verlassen, um etwas zu schaffen, das wirklich Sinn stiftet und über die reine Monetarisierung hinausgeht. Dennoch stehen aber natürlich auch die Bedürfnisse unserer Shareholderinnen und Shareholder stets im Fokus, die am ganzen Portfolio partizipieren. Ausserdem rechnen wir mit Gewinnausschüttungen von 35 bis 50 Prozent in Form von Dividenden der Xlife-Aktie.

Welches sind die künftigen Meilensteine für die Xlife Sciences AG? Frank Plöger: Für 2022 ist unser erstes IPO (Initial Public Offering) geplant: Mit dem Börsengang unserer Ausgründung «Veraxa Biotech» führen wir eines unserer stärksten Pferde ins Rennen. Das Unternehmen verfügt über eine einzigartige, patentgeschützte mikrofluidische Screenings-Technologie, welche zum schnellen Auffinden seltener funktioneller Antikörper aus mehreren Millionen Immun-B-Zellen sowie aus menschlichen Plasmazellen dient. Das Anwendungspotenzial ist gewaltig – was «Veraxa Biotech» natürlich auch aus Investoren-Sicht äusserst attraktiv macht. Wir rechnen zudem mit weiteren Lizenzgeschäften und Partnerschaften in den kommenden 24 Monaten. Weitere Informationen unter www.xlifesciences.ch


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12 BRANDREPORT • UNIVERSITÄTSSPITAL BASEL

#FOKUSINNOVATION

Sichere und schonende Diagnose bei Verdacht auf Prostatakrebs Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Wenn der Krebs früh erkannt wird, sind die Heilungsaussichten gut. Moderne Methoden zur hochpräzisen, sicheren und schonenden Diagnostik tragen hierzu bei. Das Universitätsspital Basel bietet als schweizweit erste und einzige Klinik die Durchführung von Prostatabiopsien mit dem robotergestützten «Mona Lisa System» an.

PD Dr. Christian Wetterauer

Oberarzt Urologie

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n der Schweiz erkranken jedes Jahr über 6000 Männer an Prostatakrebs. Damit ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Für die betroffenen Männer ist es entscheidend, dass der Tumor möglichst früh entdeckt wird, denn umso grösser sind die Heilungschancen. Regelmässige Vorsorgeuntersuchung sind deshalb besonders wichtig. Hierbei wird der PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen) bestimmt und die Prostata abgetastet. Experten empfehlen die Vorsorge ab dem 50. Lebensjahr, bei familiär gehäuft vorkommendem Prostatakrebs bereits ab dem 45. Lebensjahr.

Warum eine Biopsie? Besteht der Verdacht auf Prostatakrebs, brauchen die Patienten vor allem eines: Klarheit. Eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus der Prostata ist derzeit die einzige Methode, um sicher festzustellen, ob es sich um Prostatakrebs handelt. Die herkömmliche Biopsie Die meisten Prostatabiopsien werden durch den Enddarm (transrektal) durchgeführt, meist in lokaler Betäubung. Alternativ

kann eine Probenentnahme auch über den Damm (transperineal) durchgeführt werden. Dieses Verfahren wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Bei beiden Methoden werden ungefähr zwölf Gewebeproben entnommen und anschliessend im Labor untersucht. Die Treffsicherheit der herkömmlichen Verfahren ist allerdings eingeschränkt, da ein Tumor nur dann entdeckt wird, wenn er sich zufällig in einem der Bereiche befindet, aus denen Proben entnommen wurden.

Risiken der Biopsie Insbesondere bei einer Probeentnahme durch den Enddarm (Rektum) können bakterielle Infektion und im schlimmsten Fall lebensbedrohliche Blutvergiftungen auftreten, weshalb zur Vorbeugung üblicherweise ein Antibiotikum verabreicht wird. Eine Biopsie durch die Haut des Damms (Perineums) vermeidet das Eindringen von Darmbakterien (sterile Biopsie) und reduziert das Risiko für eine Infektion deutlich. Dadurch benötigt der Patient keine vorbereitende Antibiotikatherapie. Unabhängig vom Zugangsweg können nach einer Biopsie Blutbeimengungen in Urin, Stuhl oder der Samenflüssigkeit auftreten. Diese sind zumeist harmlos und vergehen nach einigen Tagen von selbst. In einigen Fällen treten nach einer Biopsie auch kurzfristige Probleme beim Wasserlassen auf.

Die roboterassistierte Fusionsbiopsie ermöglicht für jeden Patienten eine individuelle Biopsieplanung im dreidimensionalen Modell. Die zielgenaue Probeentnahme erfolgt roboterassistiert über nur zwei Einstichstellen.

MRT-Diagnostik und gezielte Biopsien In den letzten Jahren hat sich die strahlenfreie Bildgebung mittels Magnet Resonanztomographie (MRT) als führende Methode zur Früherkennung von Prostatakrebs etabliert. Behandlungsbedürftige Tumoren können so mit sehr hoher Genauigkeit erkannt werden. Informationen über die genaue Lokalisation dienen als Grundlage für die Fusionsbiopsie der Prostata, bei der MRT-Bilder und Ultraschall so übereinandergelegt (fusioniert) werden, dass eine gezielte Probenentnahme aus verdächtigen Arealen durchgeführt werden kann. Die roboterassistiere Fusionsbiopsie Das derzeit modernste und schonendste Verfahren für die Durchführung von Prostatabiopsien ist die roboterassistierte Fusionsbiopsie. Das sogenannte Mona Lisa System kombiniert die Vorteile der MRTFusionstechnik mit der Präzision der Robotertechnologie und ermöglicht eine zielgenaue Entnahme der Biopsien. Basierend auf der MRT Bildgebung wird ein dreidimensionales Modell der Prostata angefertigt, auf dem auch die verdächtigen Areale erkennbar sind. Für jeden Patienten wird dann ein individueller Biopsieplan erstellt und die Gewebeproben mit Hilfe des Biopsieroboters gezielt und hochpräzise entnommen. Dieser Vorgang wird zu jedem Zeitpunkt durch den Operateur überwacht und kontrolliert. Auch in puncto Patientensicherheit und Patientenkomfort setzt das Mona Lisa System neue Massstäbe. Die Biopsie wird im Dämmerschlaf oder in Kurznarkose durchgeführt und ist für den Patienten absolut schmerzfrei. Die robotergesteuerte Probeentnahme erfolgt über nur zwei Punktionsstellen durch die Haut des Damms, ist damit für den Patienten besonders schonend und minimiert das Infektionsrisiko im Vergleich zur bisher üblichen Biopsie durch den Enddarm.

Das robotergestützte Mona Lisa Biopsie-System ermöglicht eine schonende Entnahme der Gewebeproben mit höchster Präzision. Fazit Die Durchführung der ProstatakrebsVorsorgeuntersuchung ist besonders wichtig, da die Heilungsaussichten bei Früherkennung des Tumors sehr gut sind. Moderne Biopsieverfahren ermöglichen eine hochpräzise, sichere und schonende Diagnostik. Neben den konventionellen Methoden bietet die Urologie des Universitätsspitals Basel als schweizweit erste und einzige Klinik die Durchführung von Prostatabiopsien mit dem robotergestützten Mona Lisa Biopsie-System an. Bei Interesse oder Fragen steht das Team des Universitätsspitals Basel gerne zur Verfügung.

Universitätsspital Basel Klinik für Urologie Spitalstrasse 21 4031 Basel Tel. +41 61 265 72 80 Fax +41 61 265 76 90 anmeldung.urologie@usb.ch


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FOKUS.SWISS

HEMOTUNE AG • BRANDREPORT 13

Die Sepsis mit magnetischen Nanobeads besiegen Noch immer gehört die Sepsis zu den gefährlichsten Krankheitsbildern überhaupt. Die hemotune AG, ein mehrfach preisgekröntes ETH-Spin-off, rückt der Krankheit mit einem innovativen Ansatz sowie ganz neuer Technologie zu Leibe. Die Ergebnisse lassen Grosses hoffen. Interview mit Lukas Langenegger, CEO der hemotune AG Lukas Langenegger, bei Ihrem Unternehmen handelt es sich um ein Spin-off der ETH. Sie und Ihr Team arbeiten an einem wegweisenden Blutreinigungsverfahren. Was hebt Ihre Methode von bisherigen ab? Unter anderem die Tatsache, dass unser Blutreinigungsverfahren auf dem Einsatz magnetischer Nanobeads basiert. Unser Ansatz beruht auf jahrelanger Grundlagenforschung, die unter anderem an der ETH erbracht wurde. Dieses angesammelte Wissen setzen wir mit unserem extrem interdisziplinären Team um, entwickeln es weiter – und machen es nutzbar für die medizinische Praxis. Unser Ziel besteht letztlich darin, mit unserem Gerät «HemoSystem» dem Krankheitsbild der Sepsis wirkungsvoll entgegenzutreten. Warum ist das so wichtig? Weil die Sepsis eines der grössten globalen Gesundheitsprobleme überhaupt darstellt – und dementsprechend von der Weltgesundheitsorganisation als ein «dringend anzugehendes Krankheitsbild» klassifiziert wird. Es handelt sich bei der Sepsis um einen lebensbedrohenden Zustand, bei dem körpereigene Abwehrmechanismen sich nicht wie vorgesehen gegen Infektionen richten, sondern gegen die eigenen Organe oder das Gewebe. Auslöser der Sepsis können Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten sein. Das Problem: Während ein Grossteil der Betroffenen die erste Phase der Entzündung übersteht und vollkommen genesen kann, steigt die Mortalitätsrate in den späteren Phasen der Sepsis drastisch an. Hier fehlt bis anhin ein effektives Mittel, um betroffene Patient:innen zu heilen, bei denen sich der Krankheitsverlauf länger hinzieht. Genau an diesem Punkt setzt unsere Technologie «HemoSystem» an. Wie funktioniert die Blutreinigung mit magnetischen Nanobeads konkret? Man kann sich das Verfahren, vereinfacht gesagt, wie eine Dialyse vorstellen. Aber anstatt, dass Giftstoffe über

ab Ende 2024 beziehungsweise anfangs 2025 Behandlungen mit HemoSystem möglich sein.

eine Membran «herausgefiltert» werden, geben wir unsere magnetischen Nanobeads ins Blut. Diese Kügelchen sind 300-mal kleiner als ein rotes Blutkörperchen. Ihr grosser Vorteil: Sie sind dazu in der Lage, sich sehr gezielt an diejenigen Substanzen zu binden, die wir dem Blut entnehmen wollen. Und da sie äusserst magnetisch sind, können wir sie durch Magnetismus dem Blut entziehen – samt den Toxinen, mit denen sie sich verbunden haben. Auf diese Weise können wir sehr viel genauer und effizienter arbeiten als mit einer Dialyse. Die bis anhin genutzte Membran kann nicht jeden schädlichen Stoff entfernen, wir schon: Indem wir verschiedene Beads kombinieren, die an jeweils spezifische Toxine andocken, sind wir in der Lage, diese allesamt dem Blut zu entnehmen.

Wie lange haben Sie und Ihr Team geforscht, um an diesen Punkt zu gelangen – und auf welche künftigen Meilensteine arbeiten Sie hin? Ein derart neuer medizinischer Ansatz benötigt natürlich eine

lange Vorlaufzeit. An der Grundtechnologie von HemoSystem, den magnetischen Nanobeads, wird bereits seit rund 15 Jahren an der ETH geforscht und gearbeitet. Für den medizinischen Gebrauch wurde auch am Unispital Zürich enorm viel Grundlagenforschung erbracht, gefolgt von verschiedenen Versuchsreihen, Proof-of-Concept- sowie Sicherheitsstudien aller Art. Dabei standen immer der Patientennutzen sowie die Sicherheit im Zentrum. Gleichzeitig besteht unser Anspruch darin, mit HemoSystem ein Gerät zu entwickeln, das den Bedürfnissen der Mediziner:innen wirklich entspricht. Hinzu kommen natürlich diverse regulatorische Fragen. Der nächste Meilenstein besteht nun darin, die Sicherheit unserer Technologie im Rahmen unabhängiger Biokompatibilitätsstudien zu bestätigen. 2023 wollen wir mit klinischen Studien beginnen und erstmals mit Patient:innen arbeiten. Zu diesem Zweck führen wir unter anderem eine Kooperation mit dem Unispital Bern durch. Wenn alles gut verläuft, sollten

Ein langer Zeitraum von der Idee bis zur ersten konkreten Anwendung. In der Tat. Doch genau solche «Moon-Shot»-Projekte sind enorm wichtig, damit die Schweiz weiterhin ihre Stellung als Top-Innovationsstandort bewahren kann. Unser Land bietet mit der ETH sowie den Universitäten und Unispitälern einen weltweit einzigartigen Forschungsstandort, der auf kleinstem Raum interdisziplinäre Spitzenforschung ermöglicht. Diesen Vorteil müssen wir weiterhin nutzen. Daher sind Startups wie unsere hemotune AG auf Unterstützung sowie auf private Investitionen angewiesen, um wegweisende Projekte erfolgreich voranzutreiben. Damit das klappt, ist es wichtig, nicht nur in Grundlagenforschung, sondern auch in weiter gediehene Startups zu investieren. Nur so können diese auch bei höherem Investitionsbedarf die Ziellinie überqueren und die Wertschöpfung in der Schweiz behalten. Über die hemotune AG Die hemotune AG ist ein Spin-off-Unternehmen, das aus dem «Functional Materials Lab» der ETH Zürich hervorgegangen ist. Die Firma wurde 2017 gegründet und seither durch das Wyss Zurich, einem gemeinsamen Accelarator der ETH und Uni Zürich, unterstützt. Das 18 Personen umfassende Team ist enorm interdisziplinär und vereint in sich beinahe alle Lifescience- und Ingenieursdisziplinen, von Chemie über Pharmakologie bis hin zu Elektro- und Softwareengineering. Weitere Informationen unter hemotune.ch


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14 INTERVIEW • LEA VON BIDDER

FOKUS.SWISS

«Innovation an sich bringt nichts» Seit einigen Jahren prägt Lea von Bidder, Mitbegründerin und CEO von Ava, die Start-up-Szene. Mit Fruchtbarkeitstrackern möchte sie aber nicht nur die Innovation zelebrieren, sondern mit Forschung eine spürbare Veränderung in der Welt bewirken. Frau Lea von Bidder, was hat Sie damals inspiriert, Ava zu gründen? Meine Mitbegründenden und ich haben erkannt, dass im Bereich «Women’s Health», insbesondere der Fruchtbarkeit, die Zeit vor 40, 50 Jahren stehen geblieben ist. Damals versuchte meine Mitbegründenden, schwanger zu werden. Die verfügbaren Methoden zu jenem Zeitpunkt waren noch nie in irgendeiner Weise mit Hightech in Berührung gekommen. Da sahen wir eine Lücke, worin niemand investierte. Wir wollten die neuen Technologien und vor allem auch die künstliche Intelligenz in den Frauengesundheitsbereich bringen. Denn dieser Bereich wird bis heute kaum finanziert. Wir sahen das Potenzial und wollten es angehen. Dazu kommt noch ein sehr emotionaler Teil: Wir hatten das Gefühl, dass wenn wir nicht in die Frauengesundheit generell investieren und technologische Errungenschaften in diesen Bereich bringen, wird das vermutlich niemand tun. Schlussendlich sind wir eine sehr missionsgetriebene Unternehmung mit dem Ziel, die Frauengesundheit auf einen höheren Standard anzuheben. Was war Ihr Mindset, als Sie noch in den Startlöchern standen? Von Beginn an haben wir sehr gross und visionsbezogen gedacht. Unser Mindset war, dass wir mit dieser Technologie wirklich einen Unterschied im Leben von Frauen und Paaren bewirken können – wahrscheinlich noch weitergehender als wir denken. Diese Technologie hat beinahe unendliches Potenzial. Uns war klar, dass die Fruchtbarkeit erst der Anfang ist. Das ist nach wie vor so. Heute zählen Sie zu den wichtigsten Jungunternehmerinnen. Was würden Sie jungen Frauen raten, die in der Welt der Startups aufsteigen wollen? Das Gleiche, was ich auch Männern raten würde. Wenn man will, sollte man versuchen, beruflich etwas zu tun, das eine Wirkung erzielt. Für einige ist eine Firma der richtige Ort dafür. Für andere funktioniert es besser, wenn sie

mich zukommen und erklären, wie sie den Prozess erlebt haben. Ein Start-up zu gründen und zu führen, ist schwierig. Aber diese Erlebnisse setzen dies in einen anderen und wunderschönen Kontext.

Sie spüren also auch die emotionale und menschliche Seite der Innovation. Absolut. Innovation an sich bringt nichts (lacht). Sie kann nie das alleinige Ziel sein. Deshalb ist es wichtig, die Vision immer vor Augen zu haben.

ihr eigenes Unternehmen gründen. Das Leben ist kurz und ich würde deshalb empfehlen, die Zeit so gut es geht zu nutzen.

Sie selbst haben sich mit viel Ehrgeiz in der Hightech-Welt des Silicon Valley durchsetzen können. Welche Eigenschaften braucht es in diesem Umfeld? Es braucht eine grosse Vision und eine gewisse Portion Selbstbewusstsein. Ausserdem sollte man auch etwas Humor haben und sich selbst nicht wahnsinnig ernst nehmen (lacht). Und man braucht natürlich Freude an der Entwicklung. Auch heute verspüre ich noch eine Riesenfreude, wenn wir darüber nachdenken, was wir alles tun und bauen können. Um sich in diesen Reihen zu bewegen, braucht es zudem eine grosse Portion Ambition. Diese Welt ist sehr ehrgeizig.

Was bedeutet Ihnen die Forbes «30 under 30»Auszeichnung persönlich? Jetzt, da ich über 30 bin, erinnert es mich daran, dass ich alt geworden bin (lacht). Nein, für uns als Organisation war das ein grosser Beweispunkt. Man wird zwar als Person ausgezeichnet, aber schlussendlich ist es eine Auszeichnung für Ava. Mittlerweile gibt es mehrere Tausend Babys, die durch Ihr Ava-Armband auf die Welt kommen konnten. Wie fühlt sich das für Sie an? Das ist unglaublich toll und berührend, insbesondere wenn man einige der Ava-Babys und -Eltern treffen darf. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, zu wissen, dass man so vielen Menschen geholfen hat. Es kommt immer wieder vor, dass Leute beispielsweise auf Konferenzen auf

Mit dem Kauf jedes Ava-Armbands tut man gleichzeitig auch etwas für die Verbesserung der Frauengesundheit. Können Sie näher darauf eingehen? Uns war es wichtig, unserer Kundschaft vor Augen zu führen, dass unser grösster Kostenpunkt der Research im Frauengesundheitsbereich ist. Wir reinvestieren, um die Forschung in diesem Bereich voranzutreiben. Denn in einem grösseren Kontext ist unsere Forschung nicht nur relevant für unser Produkt, sondern für die Frauengesundheit als Ganzes und darüber hinaus. Wir haben ein sehr gutes Verständnis darüber entwickelt, wie sich die physiologischen Parameter von Frauen durch den Zyklus ändern. Dieses Grundverständnis fehlt in vielen Organisationen, obwohl es eine Voraussetzung für verlässliche Diagnosen ist. Ich gehe davon aus, dass diese Forschung zukünftig in vielen Bereichen relevant sein wird. Sie sind nun selbst Mutter. Gratulation! Sprechen wir hier auch von einem Ava-Baby? Vielen Dank und ja, es ist auf jeden Fall ein Ava-Baby. Was mögen Sie besonders am Muttersein? Es gibt sehr viele Augenblicke der Liebe im Leben. Wenn man ein Kind hat, gibt es wesentlich mehr Momente, in denen man Verbindung und Freude verspürt. Interview Kevin Meier Bild Kelly Smith Vorves


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#FOKUSINNOVATION

HAMILTON BONADUZ AG • BRANDREPORT 15

Hightech-Coronahilfe «made in Graubünden» Spätestens seit Corona ist Hamilton der Öffentlichkeit ein Begriff – auch über die Formel 1 hinaus. Durch die Pandemie wurden meist die Beatmungsgeräte des Hightech-Unternehmens wahrgenommen. Doch Hamilton trägt auch mit Testrobotern, Sensoren für die Impfstoffherstellung und weiteren Life Science Lösungen zur Krisenbewältigung und Wirtschaftlichkeit auf der ganzen Welt bei.

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ährend die Welt sich im Zuge von Covid-19 langsamer zu drehen schien, rauchten die innovativen Köpfe bei Hamilton zwischen den Bündner Berggipfeln umso mehr. Die Pandemiebekämfpung stand laut Achim Ott, Vice President Hamilton Robotics im Vordergrund: «In Bonaduz und Ems haben wir die Produktion unserer lebensnotwendigen Life Science-Geräte innert Kürze mehr als verdoppelt.» In der öffentlichen Wahrnehmung konnte man sich vor allem die Hamilton-Beatmungsgeräte konkret vorstellen, doch: «Hamilton steht noch für so viel mehr», betont Ott.

Weltverbesserer im besten Sinne Die Pipettierroboter von Hamilton finden bei PCR-Massentests in Grosslaboren sowie bei anderen Testungen in Kriminalämtern und Blutbanken auf der ganzen Welt Anwendung. Überall haben sie die Testkapazität, -sicherheit und -geschwindigkeit massiv erhöht. Je mehr getestet werden kann, desto besser kann die Ausbreitung von Covid-19 und anderen Erkrankungen eingedämmt beziehungsweise verhindert werden.

Bei Ausbruch der Pandemie hat Hamilton hinter den Kulissen genauso rasch wie entschlossen gehandelt. «Für die Bereitstellung der Hintergrundlösungen sind wir erhebliche unternehmerische Risiken eingegangen», erklärt Clara Caminada, Vice President Hamilton Process Analytics, und ergänzt: «Doch der Weitblick hat sich bezahlt gemacht. Wir konnten Millionen von Menschen auf der ganzen Welt helfen.» Die Hamilton-Produkte aus Graubünden sind in jeder Phase der weltweiten Pandemie-Response zu finden: Fast alle Impfstoffhersteller nutzen Hamilton-Sensoren, zwei Drittel aller automatisierten PCR-Tests laufen mit HamiltonTechnologien und jedes fünfte Beatmungsgerät im weltweiten Einsatz stammt von Hamilton.

- Achim Ott, Vice President Hamilton Robotics

Ohne uns wäre die Welt bei der Pandemiebewältigung nicht dort, wo sie heute ist.

Der Turbo unter den Testrobotern Seit 1971 entwickelt und produziert Hamilton Robotics technologisch führende und perfekt auf die Kundschaft abgestimmte Automationslösungen mit einem besonderen Fokus auf Innovation und Service. Diese Werte wurden auch in Pandemiezeiten nicht vernachlässigt, als die Produktion im Eiltempo hochgefahren wurde. 2020 brachte Hamilton revolutionäre Pipettierkanäle auf den Markt, die dank magnetischem Antrieb Höchstgeschwindigkeiten bei der Probenverarbeitung ermöglichen und winzige Volumen von weniger als 500 Nanolitern präzise dosieren können.

Biochemikerin Clara Caminadas Team revolutioniert mit den Hamilton-Sensoren den Biopharma-Markt.

Sechs Jahre tüftelten der Maschinenbauer Jonas Hilti und sein Team am magnetischen Turboroboter von Hamilton. Sechs Jahre dauerte es von der Idee bis zum fertigen Produkt. Eine Investition, die sich gelohnt hat, wie der Maschinenbauer Jonas Hilti findet: «Jetzt ist es eine Innovation für die Menschheit. Darauf sind wir stolz.» Diese revolutionäre Technologie ist zudem einfach zu bedienen und wurde mit Designpreisen wie dem reddot Award, dem German Innovation Award und dem iF-Designaward gekrönt.

Schnellere und günstigere Impfstoff-Herstellung Nicht nur bei Tests, auch in der Impfstoffentwicklung und -produktion leisten Hamilton-Technologien einen wertvollen Beitrag, wie Caminada bestätigt: Fast alle Impfstoffhersteller weltweit arbeiten mit Biopharma-Sensoren von Hamilton, die die Entwicklung beschleunigen und die Produktion noch sicherer machen. Caminada ergänzt: «Auch die Produktion unserer Sensoren haben wir innert Kürze um das Drei- bis Fünffache erhöht, damit die Milliarden von qualitativ hochwertigen Impfdosen überhaupt produziert werden konnten. Damit tragen wir dazu bei, Knappheitsprobleme künftig möglichst zu vermeiden.» Mit Biologika auf dem Vormarsch Ganz allgemein befindet sich die Pharmaindustrie im Umbruch von chemisch hergestellten Medikamenten zu Biologika. Letztere wirken gezielter gegen Krankheiten, sind aber auch komplexer in der Herstellung. Zum Beispiel, weil der CO2-Gehalt in einem idealen Verhältnis gehalten werden

muss, um die Qualität und Menge der kultivierten Zellen zu maximieren. Hier löst Hamilton die teuren, wartungsintensiven und zu ungenauen Messinstrumente ab und revolutioniert den Markt mit dem ersten wartungsfreien Sensor, der den gelösten CO2-Gehalt kontinuierlich direkt im Bioreaktor erfasst. «Dieser und weitere Hamilton-Sensoren werden die Herstellung rasant beschleunigen und Produktionskosten in Milliardenhöhe einsparen», prognostiziert Clara Caminada. Beispielsweise kosten 1000 Dosen eines monoklonalen Antikörpers mehrere Millionen US-Dollar. Zu spät entdeckte Qualitätsprobleme, die zur Vernichtung der ganzen Charge führen, resultieren folglich in immensen Schäden. Caminada resümiert: «Unsere Sensoren sind wie der Spurhalteautomat in Autos – sie vermindern Risiken bei voller Fahrt und halten die Produktion auf Kurs.»

Die Zahlen sprechen für sich Dank vieler Aufträge aus der ganzen Welt verzeichnete Hamilton im Geschäftsjahr 2020 ein rasantes Wachstum. Seit Beginn der Pandemie hat Hamilton Schweiz 320 neue Stellen geschaffen und ist mit über 1700 Beschäftigten mittlerwei­le der grösste private Arbeitgeber im Kanton Graubünden. Der Umsatz konnte im Vorjahresvergleich auf 1.2 Milliarden CHF verdoppelt werden und verzeichnet auch im laufenden Geschäftsjahr bereits einen Anstieg von knapp 50 Prozent. Weiterführende Informationen: jobs.hamilton.ch hamiltoncompany.com


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BRANDREPORT • MARKENREGISTRIERUNG.CH GMBH

#FOKUSINNOVATION

Warum Markenschutz jedes Unternehmen etwas angeht Die eigene Idee und die Marke rundum schützen. Warum ergibt das Sinn und wie geht das? Welche Schritte sind dafür nötig? François Cochard, Geschäftsführer der Markenregistrierung.ch GmbH, weiss Rat. François Cochard, warum sollten sich Unternehmen mit ihrer Marke beschäftigen? Marken gehören zu den wichtigsten Wertfaktoren eines Unternehmens. Jedes Unternehmen investiert viel Zeit und Geld, um seinen Firmennamen sowie seine Produkt- und Dienstleistungsnamen bekannt zu machen und Kundschaft zu gewinnen. Diese Investition kann mit einem Markenschutz optimal gesichert werden. Warum sind Marken vor allem in der digitalen Welt ein entscheidender Erfolgsfaktor? Marken sind Erkennungszeichen, die dazu dienen, dass die Kundschaft ein Unternehmen oder ein Produkt eindeutig findet und es nicht mit einem

anderen verwechselt. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten bei einem Kaffee von einem Freund einen Tipp für ein spannendes Unternehmen, das eine Lösung für Ihr Problem anbietet. Sie merken sich den Namen und werden die Unternehmenswebsite auf Google suchen. Nun zeigt ihnen Google mehrere Suchresultate von verschiedenen Firmen an und sie wissen nicht, welches Ihr Freund gemeint hat. Diese Verwechslungsgefahr, die durch die Digitalisierung noch grösser geworden ist, kann ein Unternehmen mit, starken geschützten Marken vermeiden.

Was kann passieren, wenn man die eigene Marke nicht schützen lässt? Die Fragen nach dem Inhaberrecht einer Marke stellt sich stets, wenn François Cochard, der Geschäftsführer der Markenregistrierung.ch GmbH

Probleme aufkommen. Möglicherweise lässt ein konkurrie­rendes Unternehmen den gleichen oder einen ähnlichen Marken­namen schützen, was ihnen das Ge­schäft massiv beeinträchtigen, wenn nicht sogar verunmöglichen kann. Im internen Streitfall könnten Ge­schäftspartner:innen versuchen, eine Marke für sich schützen zu lassen. Dies kann jeman­dem einen massiven Vorteil gegen­über dem anderen sichern. Unserer Erfahrung nach kommt diese Situa­tion leider oft vor. Darum empfehlen wir dringend, die Frage des Marken­ rechts in ruhigen Zeiten zu klären.

Einzigartigkeit einfach und wirksam schützen Lassen Sie jetzt Ihr Markenportfolio überprüfen.

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Sie bieten Markenschutz schweizweit sowie international an. Was genau beinhaltet diese Dienstleistung? Wir klären ab, ob ein Name oder Logo als Marke verwendet werden kann. Die Markenidee muss die rechtlichen Anforderungen für den Markenschutz erfüllen und darf die Schutzrechte von anderen Marken nicht verletzen. Erfüllt sie diese Anforderungen, so nehmen wir die Schutzanmeldung vor und begleiten die Eintragungsverfahren. Mit diesen Abklärungen kann viel Zeit sowie Geld gespart und die Marke als Wertfaktor des Unternehmen gesichert werden.

Für welche Branchen ist Ihre Dienstleistung besonders interessant? Für alle Branchen und alle Unternehmensgrössen. Einzigartigkeit ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor. Zumindest mit seinen Marken kann jedes Unternehmen – auch Selbständigerwerbende – einen Unterschied zur Konkurrenz machen. Markenregistrierung.ch GmbH ist der führende Anbieter für Markenschutz bei Schweizer KMUs. Ganz nach dem Motto «Einzigartigkeit einfach und wirksam schützen» engagiert sich das Team von Markenregistrierung.ch tagtäglich mit Begeisterung dafür, dass jeder Mensch seine Geschäftsideen schützen kann. Ein Markenname oder ein Design sind dabei wesentliche Elemente. Denn mit dem optimalen Schutz wird ein entscheidender Grundstein für den erfolgreichen Geschäftsaufbau gelegt. Weitere Infos unter markenregistrierung.ch


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FOKUS.SWISS

AUGMENTED REALITY 17

Die nächste Kommandozentrale im OP-Saal

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Dank langjähriger Forschung dringt die Augmented-Reality-Technologie immer häufiger in den Operationssaal vor.

ugmented Reality (zu deutsch: erweiterte Realität, kurz: AR) und Robotik kommen immer häufiger auch in der Medizin zum Einsatz. Ein Paradebeispiel sind sogenannte AR-Brillen, die der User am Kopf trägt: «Überrascht hat mich, wie gross die Akzeptanz bei der Ärzteschaft und deren Motivation ist, die Technik in der Medizin und der

Patientenbehandlung einzusetzen. Das zeigt das Potenzial von AR als Werkzeug zur Steigerung der Behandlungsqualität», erläutert Prof. Dr. Philipp Fürnstahl von der Zürcher Universitätsklinik Balgrist. Gerade chirurgische Eingriffe erfordern eine hochpräzise Durchführung, weshalb die Auflösung der eingebauten Sensoren noch verbessert werden muss, sodass man die Patientenanatomie und die chirurgischen Werkzeuge noch präziser dreidimensional erfassen kann. Ein weiterer Meilenstein wird darin bestehen, die AR-Systeme mit einer künstlichen Intelligenz auszustatten. Dadurch können die Systeme mitdenken, um einer Ärztin beispielsweise automatisch die notwendigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt einzublenden: «Durch Interpretation von Sensordaten mittels künstlicher Intelligenz lassen sich Bewegungsabläufe von Operierenden und die Lage der Anatomie in Echtzeit erfassen.

Beispielsweise kann man erkennen, ob eine Skalpell-Spitze nahe an einer wichtigen anatomischen Struktur, wie beispielsweise einem Nerv, schneidet. Dadurch kann man chirurgische Fehler vorhersagen bevor sie passieren und so den Chirurgen rechtzeitig warnen.»

AR im OP-Saal Wie andere hochspezialisierte Bereiche werden auch die Medizin und Chirurgie immer technischer und digitaler. Die meisten Ärztinnen und Ärzte wenden die Systeme «nur» an. Sie müssen sie also nicht entwickeln, aber in der Anwendung geschult sein. Dafür werden digitale Technologien immer häufiger in die medizinische Lehre und Ausbildung eingebunden. AR wird inskünftig immer häufiger eingesetzt werden, um Patientinnen und Patienten eine Behandlung besser zu erklären oder einen Teil der Behandlung via Tele-Präsenz aus der Ferne durchzuführen. Mit Stolz

erklärt Fürnstahl, dass es AR in der chirurgischen Behandlung in Form von Studien an der Universitätsklinik Balgrist schon in den Operationssaal geschafft hat: «Prof. Dr. med. Mazda Farshad führte im letzten Winter die erste direkt auf einen Patienten projizierte holografisch navigierte Wirbelsäulen-Operation erfolgreich durch. Die Operation ist Teil einer klinischen Studie, die weltweit erste dieser Art. Diese Technologie wurde zusammen mit Partnern an der Universitätsklinik Balgrist entwickelt.» In einigen Jahren wird AR als «Kommandozentrale des Operationsaals» aber in den meisten Operationssälen zu finden sein. Die Chirurginnen, Chirurgen, Patientinnen und Patienten werden aber nach wie vor im Zentrum der Behandlung stehen. Die vollautomatische Durchführung von Operationen bleibt weiterhin Zukunftsmusik, obwohl auch hier schon grosse Erfolge in der chirurgischen Welt erzielt werden konnten.

BALGRIST CAMPUS AG • BRANDREPORT

Forschung im Dienst der Patientinnen und Patienten

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Am Balgrist Campus wird im Bereich der muskuloskelettalen Medizin geforscht – immer mit dem Ziel, die Abklärung und Behandlung von Menschen mit Problemen am Bewegungsapparat zu verbessern.

edes fünfte Spitalbett in der Schweiz ist mit Patienten und Patientinnen mit einer Einschränkung oder Krankheit des Bewegungsapparats belegt. Von diesen sogenannten «muskuloskelettalen Erkrankungen» ist rund die Hälfte aller Menschen mindestens einmal in ihrem Leben betroffen. Das führt bei den Betroffenen nicht nur zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität, sondern verursacht auch hohe medizinische Kosten.

Der Bewegungsapparat im Fokus Der Ende 2015 eröffnete Balgrist Campus ist ganzheitlich auf die muskuloskelettale Gesundheit ausgerichtet. Hier arbeiten Forscher:innen, Mediziner:innen sowie Entwickler:innen aus Akademie und Industrie zusammen, um gemeinsam modernste Therapieansätze zu entwickeln und weiterzubringen. Einzigartig am Balgrist Campus ist, nebst dem klaren Forschungsfokus ,die Nähe zur Universitätsklinik Balgrist und somit zu den Patient:innen.

Forschungsinfrastruktur von nationaler Bedeutung Der Campus vereint nicht nur Forschungsgruppen, Start-ups und Industrievertreter aus dem MedTechBereich, sondern betreibt Plattformen, welche von externen Forschenden oder der Industrie genutzt werden können. «Es ist unser Auftrag, teure Forschungsinfrastruktur sowie akademisches Fachwissen auch für externe Gruppen zugänglich zu machen», sagt Caroline Sciullo, Geschäftsführerin des Balgrist Campus. Der Bund (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI) ernannte den Balgrist Campus 2016 zur Forschungsinfrastruktur von nationaler Bedeutung und unterstützt drei hochspezialisierte Zentren: Das Swiss Center for Musculoskeletal Imaging (SCMI) ist auf die diagnostische Bildgebung spezialisiert und bietet Zugang zu hochkarätigen radiologischen Bildgebungsgeräten. Als Flaggschiff erlaubt z.B. das 7-Tesla MRI, den Verlauf von

Nerven im Körper zu verfolgen. Das Swiss Center for clinical Movement Analysis (SCMA) betreibt und unterstützt Forschung im Bereich der klinischen Bewegungsanalyse mit dem Ziel einer objektiven und präzisen Quantifizierung von Bewegungsabläufen. Es ermöglicht Bewegungsanalysen in realitätsnahen Szenarien, was die Translation der Resultate in den Patientenalltag vereinfacht. Das Swiss Center for Musculoskeletal Biobanking (SCMB) ist ein nationales Zentrum für die Sammlung, Lagerung und Analyse von Gewebe- und Flüssigkeitsproben von Patient:innen mit muskuloskelettalen

Krankheitsbildern. Das übergreifende Ziel ist es, Krankheiten möglichst früh zu erkennen, zu verstehen und ultimativ möglichst auch zu verhindern.

Ohne Drittmittel und Unterstützungsgelder nicht möglich Um Forschung in der Spitzenmedizin betreiben zu können, sind die Forschenden am Balgrist Campus angewiesen auf Kooperationsprojekte oder Drittmittel aus nationalen und internationalen Förderprogrammen. Auch der Balgrist Campus als operationelle Institution dieser Plattformen braucht für den langfristigen Betrieb dieser Infrastrukturen die Unterstützung von Stiftungen und Privaten. Balgrist Campus AG Lengghalde 5, 8008 Zürich www.balgristcampus.ch scmi.balgristcampus.ch scmb.balgristcampus.ch scma.balgristcampus.ch


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18 FEHLERKULTUR

FOKUS.SWISS

«Failure» ist nicht gleich Fehler Übung macht den Meister – oder warum eine unternehmerische Fehlerkultur gerade auch in Pandemiezeiten nützlich ist.

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ie Krise im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie hat den Bedarf an strukturellen Veränderungen und insbesondere an der Digitalisierung der Wirtschaft massiv beschleunigt. Wenn aber von heute ein Grossteil der Mitarbeitenden im «Homeoffice» arbeitet, nur mehr an Team- und Zoom-Sitzungen teilnimmt, dann gehören Fehler zur Tagesordnung. Viele Führungskräfte vergessen dabei, dass eine gesunde Experimentieroder Fehlerkultur gerade auch puncto Innovationen in eine erfolgreiche Zukunft führen kann. Ganz wichtig: Oft genug wird der englische Begriff «Failure» auf Deutsch als «Fehler» übersetzt. Doch dies ist gemäss mehreren Fachpersonen

falsch. Während ein Fehler das Nichterreichen eines Soll-Zustandes beschreibt, so ist der Begriff Failure viel umfassender. Miteinbezogen ist nicht nur eine Fehlerkultur, sondern auch eine Kultur des Experimentierens und Herumpröbelns. So gesehen ist das Scheitern nicht verboten, sondern sogar begrüssenswert. Denn nur so ist unternehmerische Kreativität überhaupt möglich.

also jene Innovation, die zwischen Hochschulen und Unternehmen entstehen. Die Nachfrage nach Förderunterstützung durch Innosuisse blieb trotz der Pandemie unverändert gross und zeugt vom Innovationswillen der Schweizer Forschenden, Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie sichern sich damit nicht nur das kurzfristige Überleben, sondern gestalten die Zukunft aktiv mit.

Förderunterstützung willkommen Gemäss Innosuisse hat schon das Pandemiejahr 2020 gezeigt, dass Schweizer Unternehmen gerade in Krisenzeiten ihre Innovationen vorantreiben. Die Organisation fördert die wissenschaftsbasierte Innovation,

Innovationskraft Schweiz «Die Coronapandemie zeigt uns Grenzen auf, aber auch, dass vieles trotz aller Einschränkungen funktioniert und sogar prosperiert», sagt auch der Unternehmer und Innosuisse-Präsident André Kudelski über neue Chancen. Trotz der Pandemie

und des massiven Konjunktureinbruchs verzeichnete Innosuisse im vergangenen Jahr ein Wachstum bei allen Förderinstrumenten und bewilligte Förderbeiträge in der Höhe von 313,6 Millionen Franken. Anfang des Jahres 2021 lancierte der Bundesrat die neue Förderinitiative «Innovationskraft Schweiz». Mit dem Programm will er in Zeiten der Covid-19-Pandemie gezielt wissenschaftsbasierte KMU-Innovationsprojekte mit bis 500 Vollzeitstellen stimulieren. Und schon nach einem halben Jahr zeigt sich, dass das Impulsprogramm bei Schweizer Unternehmen auf grosses Interesse stösst. Text SMA

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#FOKUSINNOVATION

BUILDUP AG • BRANDREPORT 19

Das «Google» für Bauprodukte Die Suche nach den passenden Bauprodukten ist kompliziert und aufwendig. Zumindest war das bisher der Fall. Doch dank buildup, der Suchmaschine, die spezifisch für die Baubranche entwickelt wurde, klappt das Finden der benötigten Materialien so einfach und schnell wie nie zuvor. Interview mit Michael Häge, CEO der buildup AG

Michael Häge

CEO buildup AG

Michael Häge, Ihr Portal buildup könnte man auch als «Google für Bauprodukte» bezeichnen. Trifft dies zu – und wodurch zeichnet sich Ihre Suchmaschine aus? Ja, das kann man durchaus so sagen. Mit buildup bieten wir die grösste und am schnellsten wachsende Bauprodukte-Plattform im DACH-Raum an. Die Suchmaschine ist so optimiert, dass Nutzerinnen und Nutzer in 0,1 Sekunden aus über zehn Milliarden indexierten Inhalten die für sie passenden Kategorien, Hersteller sowie Bauprodukte finden. Diverse Filter erlauben eine gezielte Suche, damit Bauprodukte mit den spezifisch benötigten Eigenschaften gefunden werden. Ausserdem ermöglichen wir sowohl eine herstellerspezifische als auch eine herstellerneutrale Suche. Dies ist besonders im öffentlichen Vergabewesen sehr relevant. Eine Suchmaschine wird stetig optimiert. Ist dies bei buildup auch der Fall? Allerdings: Im Spätsommer gehen wir mit unserer weiterentwickelten «Plattform 2.0» live. Ein neues Feature stellt dabei die Mehrsprachigkeit dar: Neben Deutsch findet der Nutzer Produkte neu auch in englischer, französischer sowie italienischer Sprache.

Die Digitalisierung schreitet auch in der Baubranche voran. Der Initialaufwand, vor allem für die Indexierung, ist hoch. Wie unterstützt buildup hier seine Kundschaft? Wir beraten unsere Kundinnen und Kunden rund um die Digitalisierung ihrer Produktdaten – und zeigen ihnen auf, wie sie sich dadurch besser vernetzen können. Unser Kerngeschäft besteht darin, Bauproduktedaten nach Standards zu digitalisieren. Unabhängig von BIM (Building Information Modeling) stellen die digitalisierten Daten einen sehr hohen Mehrwert für die Hersteller und Zulieferer dar. Denn sind diese einmal digitalisiert, können sie beliebig verwendet und auch in interne Systeme integriert werden. Ausserdem bieten wir unseren Kunden seit diesem Jahr «PIM as a service» an. Was darf man sich darunter konkret vorstellen? Wir erfassen die Daten unserer Kundschaft entsprechend ihrer spezifischen Bedürfnisse und leiten diese im benötigten Format an Handelsorganisationen aus. Dadurch sparen Bauprodukte-Hersteller erhebliche Ressourcen – und damit verbunden natürlich auch Kosten. Sie haben bereits BIM angesprochen, einen zentralen Treiber der Digitalisierung von Bausortimenten. Welche Vorzüge ergeben sich diesbezüglich für die Kundschaft von buildup? Unsere buildup-Plattform arbeitet mit offenen Schnittstellen, sogenannten

APIs. Damit stellen wir die Möglichkeit zur Anbindung an Drittapplikationen sicher. Es existieren kostenlos verfügbare Schnittstellen zu gängigen Modellierungs-, Ausschreibungs-, Kollaborations- und CAFM-Softwares, die die Weiterverarbeitung der Bauprodukteinformationen in diesen Technologien ermöglichen. Wir tragen damit einen entscheidenden Teil zur Datendurchgängigkeit über die gesamte Wertschöpfungskette bei, einem Kernthema der BIM-Methodik. Wichtig dabei ist zu erwähnen, dass wir als neutrale und offene Bauprodukte-Plattform den «openBIMAnsatz» unterstützen und fördern. Unsere Kundschaft profitiert unter anderem also auch davon, dass sie mit ihren Daten sehr früh in Bauprojekte gelangen und ihre Produkte sowie Expertise entsprechend platzieren zu können. Die Nutzer, sprich Planerinnen und Planer, die Bauherrschaft, Ausführende, Betreiber usw. können die Daten kostenlos für ihre jeweiligen Anwendungen nutzen. Virtuelle Bauwerksmodelle werden durch unsere Daten quasi intelligent und auswertbar. Damit wächst die Projektdokumentation fortlaufend entlang der Prozesse – und muss nicht bei Projektabschluss aufwendig zusammengetragen werden.

Das Thema «Nachhaltigkeit» gewinnt immer grössere Bedeutung im gesellschaftspolitischen Bewusstsein. Ist dieser Begriff auch für buildup relevant?

Auf jeden Fall! Durch die digitalen Bauproduktedaten ermöglichen wir beispielsweise auch eine simulationsbasierte Planung. Bauteilgruppen und gebäudetechnische Anlagen können bereits vor der Realisierung durch Simulationen aufeinander abgestimmt und geprüft werden. Gebäude lassen sich dadurch in ihrer Ökobilanz optimieren. Wenn wir wissen, wo welche Materialien mit den entsprechenden Eigenschaften verbaut sind, können wir diese nach Ablauf eines Bauwerks-Lebenszyklus im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wiederverwerten. Weitere Informationen unter ch.buildup.group

Über die buildup AG Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die weltweit führende Informationsquelle für Bauprodukte zu werden. Jedes auf dem Markt verfügbare und verbaute Produkt soll bei buildup gelistet und auffindbar sein. Dadurch wird neues Potenzial für besseres Bauen geschaffen: Die buildup AG ist überzeugt, dass die Digitalisierung, Bereitstellung und Vernetzung von Informationen und Akteuren dieses Potenzial freilegen kann.


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20 BRANDREPORT • ELRON CLUB AG

#FOKUSINNOVATION

«Wir wollen den elron club schweizweit ausbauen» Roger Rieder, Geschäftsleiter der Elron Immobilien AG und Gründer der Elron Club AG, freut sich aktuell über immer mehr Interessenten für den elron club und dessen Bewirtschaftungspartner-Netzwerk. Roger Rieder, warum soll ich als Firmen- oder privater Immobilienbesitzer elron club Kunde werden? Weil unsere Standards des digitalen- und dienstleistungsorientierten Immobilienmanagements die nachhaltige Renditeentwicklung und Wertschöpfung der Liegenschaften optimierten. Zudem ist unser elron club Bewirtschaftungspartner-Netzwerk auf höchste Qualität geprüft, wobei die regionalen Partner das höchste Vertrauen ihrer Kunden geniessen. Unser Motto lautet: «Wir betreuen die Immobilien unserer Kunden, als wären sie unsere eigenen.» Was macht den elron club denn so einzigartig? Es handelt sich dabei um die erste Immobilienbewirtschaftung, welche flächendeckend mit den gleichen effizienten Bewirtschaftungsstandards arbeitet, ohne eine zentralistische Grossunternehmung zu sein. Wir sind vom Erfolgskonzept der regionalen Immobilienverwaltung mit KMU-Charakter überzeugt, müssen aber feststellen, dass viele Mitglieder die Digitalisierung aufgrund der hohen Investitionskosten und des fehlenden Knowhows nicht alleine meistern können oder wollen. So gesehen, ermöglichen wir regionalen Verwaltungen das Arbeiten mit den besten Tech-Tools ohne hohe Investitionskosten und viel Engagement. Können Sie an einem konkreten Fallbeispiel aufzeigen, wie der elron club eine Verbesserung herbeigeführt hat? Die Elron Immobilien AG, unsere eigene KMU-Immobilienverwaltung und Ideengeber des elron clubs, arbeitet seit einigen Jahren mit den sich immer weiterentwickelnden elron club Standards. So konnten wir etwa das Mieter-Onboarding vom Anmeldeformular bis hin zum unterzeichneten Mietvertrag von durchschnittlich zwei Wochen auf zwei Tage reduzieren. Dies bedeutet fast zwei Wochen weniger «Schwebezeitraum», in dem eine Wohnung nicht weiter vermarktet werden kann, aber dennoch nicht definitiv vermietet ist.

zunehmende Mietwohnungsangebot die Mieten unter Druck und die Leerstände nehmen zu. Aus unserer Sicht sind Top-Dienstleistungen immer wichtiger, um eine Immobilie nachhaltig, mit hoher Mieterzufriedenheit und geringen Leerständen zu bewirtschaften. So geniessen unsere Mieter etwa die elron club services, welche zum Beispiel Wohnungsreinigungen beinhalten und direkt über die App gebucht werden können.

Heutzutage kümmern Sie sich um über 2000 Objekte. Verliert man da nicht den Überblick? Überhaupt nicht. Die Organisation ist das A und O. Mit den richtigen Prozessen und Partnern könnten 200 000 Objekte nachhaltiger bewirtschaftet werden als zehn Wohnungen im Alleingang und ohne digitale und analoge Infrastruktur.

verschiedene digitale Tools modular an, wobei ein Modul als komplett unabhängiger und fertig durchdachter digitaler Prozess verstanden werden kann. Besonders beliebt sind die elron club-App und das Mieteronboarding. Das Modul Stammdaten-ERP befindet sich zurzeit in der der Fertigstellung. Im Gegensatz zu Proptechs und Softwareanbietern entwickeln wir unsere Lösungen aus der Praxis-Perspektive der Immobilienbewirtschaftung, können objektiv die besten Tools auswählen, zusammenführen und so die Prozesse als Ganzes abstimmen.

Viele User sind mit der fortschreitenden Digitalisierung überfordert… … und genau deswegen ist uns die Idee des elron clubs gekommen. Wir bieten

Was sind die grössten Schwierigkeiten im heutigen Immobilienmanagement? Nebst der erwähnten Digitalisierung setzt das hohe und stets

Im Falle eines Rückzugs der anderen Vertragspartei bedeutete dies bis anhin einen weiteren Monat Leerstand.

Mit den richtigen Prozessen und Partnern könnten 200 000 Objekte nachhaltiger bewirtschaftet werden als zehn Wohnungen im Alleingang und ohne digitale und analoge Infrastruktur.

Was für eine Vision haben Sie mit dem elron club? In den nächsten Jahren wollen wir das elron club Bewirtschaftungspartner-Netzwerk schweizweit ausbauen und Mietern sowie Verwaltungen eine starke Plattform in diesem dynamischen und sich rasant entwickelnden Immobilienverwaltungsmarkt bieten. So können wir Liegenschaftseigentümern überregional ein Qualitätsstandard garantieren. Zudem könnte ich mir spannende Kooperationen mit Restaurants, Handel und Sportfirmen vorstellen, um unseren Bewohnern noch mehr Vorteile zu verschaffen. Tauschen sich die ClubMember untereinander aus? Auf jeden Fall: Das starke Netzwerk zwischen Bewirtschaftungspartnern ist ein Grundgedanke des elron clubs. Hier können spannende Zusammenarbeiten stattfinden und gegenseitiges Fachwissen ausgetauscht werden. Wir freuen uns auf viele gelungene Events und auf neue wertvolle Partner, die unser Netzwerk ergänzen. Mehr Informationen: www.elronclub.ch


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#FOKUSINNOVATION

FIRSTCAUTION AG • BRANDREPORT 21

Die Mietkautionslösung, die maximale Flexibilität bietet Oft wird die Vorfreude über einen Umzug durch die Mietkaution getrübt. Denn sowohl bei Wohnungs- als auch Geschäftsraummieten stellt dieses Depot eine grosse und unflexible finanzielle Hürde dar. Aus diesem Grund hat Firstcaution bereits vor 13 Jahren mit der Einführung der Mietkautionsversicherung neue Wege beschritten. Nun wurde eine weitere Innovation eingeführt.

Céline Frey

CEO von Firstcaution

Céline Frey, Ihr Unternehmen bietet für Mieterinnen und Mieter eine Alternative zur bekannten Mietkaution an. Worin liegt der Mehrwert Ihres Angebotes? Wir haben 2008 damit begonnen, die sogenannte Mietkautionsversicherung ohne Bankdepot anzubieten. Unsere Dienstleistung entstand primär aus dem Wunsch heraus, Mietende vor, während sowie auch nach einem Umzug finanziell zu entlasten. Denn wie die meisten Menschen aus eigener Erfahrung wissen, kann die Mietkaution das eigene Budget beträchtlich strapazieren, da viel Geld auf einem Bankkonto blockiert wird. Bei der Wohnungsmiete müssen oft drei Monatsraten entrichtet werden, bei der Geschäftsraummiete werden meistens sechs fällig – wobei bei Geschäftsräumen die Grenze nach oben grundsätzlich offen ist. Dadurch werden wichtige finanzielle Mittel eingefroren, für die man praktisch immer eine bessere Einsatzmöglichkeit wüsste. Mit unserer Mietkautionsversicherung wird dieses Geld befreit und kann von den Mieterinnen und Mietern frei verwendet werden: Anstatt dass sie mehrere Monatsmieten deponieren müssen, bezahlen sie eine Jahresrechnung, die sich unter anderem aus Faktoren wie der Mietkautionsbürgschaft oder dem Mietbeginn ergibt. Kürzlich hat Firstcaution sein Produktportfolio erweitert. Das stimmt, denn seit diesem Jahr bieten wir unseren Kundinnen und Kunden noch mehr Flexibilität – mit der Mietkaution mit oder ohne Bankdepot. Worin liegen denn die Vorteile, wenn Mieterinnen und Mieter nun doch auf ein Depot setzen? Bei uns können sie selber wählen, ob sie ihre Mietkaution ganz, teilweise

oder ohne Einzahlung auf ihr Mietzinsdepot hinterlegen möchten. Das Tolle daran: Indem sie einen Teil der Sicherheit klassisch bei Firstcaution als Mietzinsdepot hinterlegen, können sie die Höhe ihrer Jahresrechnung reduzieren. Wir übernehmen zwar die Bürgschaft für den gesamten Betrag, stellen aber nur eine Jahresrechnung für den Kautions- beziehungsweise versicherten Anteil. Ein weiterer grosser Vorteil liegt in der Tatsache, dass selbst das als Depot hinterlegte Geld nicht blockiert wird, sondern frei verfügbar bleibt. Denn vielleicht ändert sich einmal die Ausgangslage und man benötigt schnell liquide Mittel. Auf diese Weise profitieren unsere Kundinnen und Kunden von maximaler Flexibilität und Sicherheit. Zwar konnte man auch schon zuvor von der Mietkautionsversicherung ohne Bankdepot zu einem klassischen Mietkautionsdepot wechseln – doch dieser Prozess war extrem umständlich und kompliziert. Als FINMA-akkreditiertes Unternehmen können wir von Firstcaution alles aus einer Hand anbieten. Transparent, sicher und zuverlässig.

Ein interessanter neuer Ansatz. Wie ist es Firstcaution gelungen, diesen neuen Weg einzuschlagen? Einerseits konnten wir auf unsere langjährige Erfahrung in der Immobilienbranche zurückgreifen. Andererseits haben wir kontinuierlich unsere Digitalisierungskompetenz ausgebaut. Diese Faktoren sowie unsere FINMA-Akkreditierung heben uns von unseren Mitbewerbern ab

und bilden das Fundament für neue Ideen. Die Mietkautionlösung mit der Möglichkeit eines flexiblen Depots haben wir Ende 2020 eingeführt und damit bereits enormes Interesse generieren können, sowohl vonseiten der Mieter:innen als auch von Immobilieneigentümer:innen und Banken.

Ein Unternehmen ist immer nur so innovativ wie sein Team. Was zeichnet Ihr Team bei Firstcaution aus? Unsere Teammitglieder sind für alle unsere Bemühungen absolut zentral. Im vergangenen Jahr durften wir einen regen Zuwachs bei Firstcaution verzeichnen und zahlreiche motivierte sowie versierte Menschen bei uns im Unternehmen willkommen heissen. Es handelt sich um aussergewöhnliche Personen, die vorausdenken und die Werte der Firma aktiv mittragen. Wir versuchen, uns in unserem Geschäftsfeld nicht als ein etabliertes Unternehmen zu sehen, sondern uns vielmehr einen agilen Start-UpMindset zu bewahren. Für uns steht immer die Frage im Zentrum, wie sich unsere Branche verändern wird – und wie wir noch besser werden können, um diesen Wandel aktiv vorantreiben zu können. Um das zu erreichen, hinterfragen wir immer wieder unsere etablierten Konzepte und Prozesse und holen aktiv Feedback von Kunden sowie Partnern ein. Die Digitalisierung ist ein wesentlicher Innovationstreiber. Auch für Ihr Unternehmen? Auf jeden Fall! Die IT ist das operationelle Herz von Firstcaution und

wir nutzen digitale Technologien entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dadurch wird es unter anderem möglich, dass User innerhalb von Sekunden auf unserer Website erfahren, wie hoch ihre individuellen Kosten für eine Mietkautionsversicherung sind – und sich innerhalb von drei Minuten anmelden können. In den vergangenen Monaten haben wir unsere IT-Abteilung in zwei Teams aufgeteilt. Eines davon trägt den Namen «Technology and Product». Dessen spezialisierte Mitglieder haben die Aufgabe, das Unternehmen zur ständigen Erarbeitung und Umsetzung von Innovation zu befähigen. Denn wir unser «Head of Technical & Products», Hamza Ghanimi, treffend gesagt hat: Innovation ist nicht einfach eine Idee, sondern schliesst auch deren gekonnte und professionelle Umsetzung ein. Doch so wichtig Digitalisierung und Automatisierung auch sind: Der menschliche Kontakt bleibt bei Firstcaution immer erhalten. Wer bei uns anruft, spricht mit Menschen – nicht mit einer KI.

Was dürfen wir von Firstcaution in Zukunft erwarten? Wir werden mit weiteren Immobiliengesellschaften Kooperationen aufbauen und gleichzeitig bestehende Partnerschaften festigen und erweitern. Zudem möchten und müssen wir uns für künftige Entwicklungen in unserer Branche wappnen – um dann weder zu früh noch zu spät mit unseren Lösungen bereit sein, sondern genau «on time». Weitere Informationen auf www.firstcaution.ch


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22 FACHARTIKEL • FORSCHUNG UND INDUSTRIE

FOKUS.SWISS

Wie können wir weltweit führend bleiben? Unser Land ist global vernetzt und behauptet sich bisher hervorragend in einem zunehmend kompetitiven Umfeld. Aber werden wir als Willensnation auch künftig noch den Biss haben, uns für eine gemeinsame Zukunft, für einen nachhaltigen Standort Schweiz einzusetzen?

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ie globalen Vernetzungen, aber auch die Herausforderungen werden immer komplexer. Dies hat die Pandemie erschreckend klar gezeigt. Plötzlich steigen Preise, weil Güter wegen unterbrochener Logistikketten nicht mehr lieferbar sind. Zudem packen die grossen Volkswirtschaften das Problem der Besteuerung multinationaler Tech-Konzerne mit weltweit abgestimmten Massnahmen entschlossen an; die Standortvorteile der Schweiz werden dadurch weiter sinken. Negativ zu Buche schlagen dürfte auch die Tatsache, dass wir unsere Beziehungen mit unserem wichtigsten Handelspartner, der EU, nicht auf eine solide Basis stellen konnten. Fehlen uns also letztlich der Wille und die Vorstellungskraft, unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten? Dies war doch immer die Stärke der Willensnation Schweiz. Hat folglich auch hierzulande der Hang, lediglich Partikularinteressen zu verfolgen, die Oberhand gewonnen?

Erfolgreiches System In unzähligen, teils hitzig geführten Diskussionen scheint indes in einem Punkt Einigkeit zu herrschen: Wir müssen uns unbedingt immer wieder neu erfinden, um über Innovationen unseren hohen Lebensstandard halten zu können. Die Grundlage hierzu ist das wohlaustarierte «Schweizer System»: ein hervorragendes duales Bildungssystem und eine starke, international vernetzte Realwirtschaft, eingebettet in stabile regulatorische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Und so rangiert die Schweiz nach wie vor regelmässig in den Spitzenpositionen diverser globaler Innovationsbarometer. Genau auf dieses volkswirtschaftliche «Biotop» ist auch das Schweizer Forschungs- und Technologiesystem zugeschnitten, in dem der Technologietransfer eine zentrale Rolle spielt, etwa im ETH-Bereich. Dabei geht es nicht nur um Start-ups und Kooperationen mit Grosskonzernen,

sondern vor allem auch um die Unterstützung der zahlreichen Schweizer KMUs. Anwendungsorientierte Forschungsinstitute ermöglichen es ihren Partnern, auf Forschungs- und Innovationsplattformen neuartige Demonstratoren und Prototypen auf deren Praxistauglichkeit abzuklopfen. Dadurch beschleunigen sie den Weg von der Entdeckung zur Innovation massiv.

Hohe Summen fehlen Und obwohl es zahlreiche Beispiele für erfolgreiche Kooperationen zwischen der hiesigen Forschung und der Industrie gibt, hat selbst ein Land wie die Schweiz Luft nach oben. Und zwar im Umgang mit (finanziellen) Risiken. Es ist zwar kein Problem, «Seed Money» zu finden oder eine Finanzierung für konkrete Produktentwicklungen mit einem klar definierten Zielmarkt. Benötigt man aber grössere Beträge, um durch disruptive Innovationen komplett neue Märkte zu erschliessen, dann

ist man in der Schweiz schnell am Ende. Hier brauchen wir mehr Mut beziehungsweise ein Zusammenstehen für gemeinsame Ziele. Warum also nicht einen breit abgestützten, privat finanzierten «Inventions-to-Innovations»-Fonds (I2I Fonds) aufsetzen mit dem einzigen Ziel, die Schweiz fit für die Zukunft zu «innovieren»? Dazu bedarf es – das ist klar – etwas mehr als ein paar Millionen eines einzelnen Investors oder Finanzinstituts, sondern eines kollektiven Efforts. Denn: Selbst einen Topf von rund 20 Milliarden Franken kann, nein, muss sich ein so wohlhabendes Land wie die Schweiz leisten können. Es sind häufig gerade die «durchgeknallten» Ideen von heute – von denen keiner weiss, ob sie sich am Markt behaupten werden, geschweige denn überhaupt je auf diesen kommen – die Grundlage unseres Wohlstands von morgen.

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Text Prof. Dr. Gian-Luca Bona


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#FOKUSINNOVATION

PRINS INTELLECTUAL PROPERTY AG • BRANDREPORT 23

Eigene Innovation schützen

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Erfolgsversprechende Innovationen rufen Nachahmer auf den Plan. Was kann man zum Schutz tun? Die Herren Patent- und Rechtsanwälte von Prins Intellectual Property AG geben Auskunft.

nnovationen sind mit riesigen Investitionen verbunden. Umso wichtiger ist ein entsprechender Schutz. Welche Idee wie geschützt werden kann, hängt von der Art der Idee ab. Gemäss Patentanwalt Mirko Bödecker seien es technische Entwicklungen, Erzeugnisse, Vorrichtungen, Verfahren und Verwendungen, die als Patente geschützt werden könnten.

Drei engagierte Berater für Prins: Mirko Bödecker, Raphael Nusser, und Bruno Meyer (v.l.n.r.)

Ästhetische Formen hingegen würden durch Designs, Produktnamen durch Markenrecht aktiv durch Hinterlegung geeigneter Anmeldungen z.B. beim Institut für geistiges Eigentum innerhalb der Schweiz geschützt. «Demgegenüber entstehen Urheberrechte an Werken, wozu auch Computerprogramme gehören, durch den blossen kreativen Akt des Urhebers, sodass keine Anmeldung notwendig ist», erläutert Rechtsanwalt Raphael Nusser.

Das optimale Vorgehen beim Schutz «Leider sind viele innovative Einzelerfinder, KMUs oder auch Entwicklungsabteilungen grosser Firmen zu wenig über das Anmeldeverfahren und die Möglichkeiten informiert und können nicht abschätzen, wie wichtig dies ist», gibt Patentanwalt Bödecker zu bedenken. Sein Kollege Bruno Meyer, Patentanwalt, rät darum: «Sobald ein Prototyp erstellt

als wertlose Weiterentwicklung eingestuft werden», betont Patentanwalt Bödecker abschliessend.

oder zumindest klar ist, wie und dass eine Idee funktioniert, sollte eine Patentanmeldung ausgearbeitet und eingereicht werden.»

Gefahren bei der Patentanmeldung Bei einer Patentanmeldung gilt es, Vorsicht walten zu lassen; die Unachtsamkeit des Erfinders selbst kann eine Patentanmeldung zerstören. Im Bereich der technischen Innovationen ist eine Veröffentlichung einer Idee vor dem Anmeldetag der Patentanmeldung gemäss Patentrecht schädlich. Die Erfinder selbst sind oft zu voreilig. Nicht jedes Prüfungsverfahren der angemeldeten Schutzrechte läuft einfach ab. So vergehen Jahre bis man die Urkunde des Schutzrechts erhält. Expertenrat einholen «Viele innovative Ideen werden nicht erkannt, weil sie vom Erfinder

Prins zählt zu den wenigen Kanzleien in der Schweiz, welche eine Full-Service-Beratung im Bereich des geistigen Eigentums anbietet, also Klienten bei technischen und rechtlichen Fragestellungen rund um Patente, Marken, Designs und Urheberrechte unterstützen kann. Prins bietet ein gratis Erstgespräch an. www.prins.swiss

PRICEHUBBLE • BRANDREPORT

Bestehende Schwachstellen des Immobiliensektors durch Digitalisierung beheben Der Immobiliensektor ist immer in Bewegung. Trotz der Coronapandemie erfreut sich Wohneigentum einer hohen Nachfrage. Doch die Branche kämpft mit anderen Problemen, von denen viele auf einen ungenügenden Digitalisierungsgrad zurückzuführen sind. Hier schafft Pricehubble Abhilfe. Julien Schillewaert CEO von Pricehubble

Julien Schillewaert, Pricehubble ist in neun Ländern aktiv. Welche Auswirkungen hatte Corona auf die internationalen Immobilienmärkte? Die globale Krise hat auch im Immobilienmarkt für Unsicherheit gesorgt. Gleichzeitig haben die Lockdowns zu einer beschleunigten Digitalisierung im Immobiliensegment geführt. Aus diesen Gründen sind Transparenz sowie verlässliche Informationen so relevant wie nie zuvor. Doch genau da besteht in der Branche noch Nachholbedarf. Wie meinen Sie das? Für viele Marktteilnehmende ist es schwierig, verlässliche und nachvollziehbare Informationen zur

Preisgestaltung sowie zur Bewertung von Immobilien zu erhalten. Dies schafft eine Asymmetrie, die eine optimale Kooperation verhindert. Die Ursache dieses Problems liegt auch in einer ungenügenden Digitalisierung. Bei diesem wichtigen Thema hinkt das Immobilienwesen leider noch immer hinterher. Darum haben wir von Pricehubble es uns zur Aufgabe gemacht, die Digitalisierung des Sektors voranzutreiben.

Und wie tun Sie das? Wir sind ein B2B-Anbieter von digitalen Lösungen für sämtliche Akteure der gesamten Immobilien-Wertschöpfungskette, seien dies Banken, Vermögensverwalter, Bewirtschafter, Portfolio Manager oder Immobilienmakler. Mit unseren präzisen Markteinsichten können unsere Kunden für sich und ihre Endkunden bessere Immobilien- und Investitionsentscheidungen treffen oder auch den Dialog mit ihren Endkunden verbessern. Nehmen wir die Finanzinstitute als Beispiel: Mit unseren Lösungen im Bereich Big Data Analytics, Machine Learning sowie Künstlicher Intelligenz sorgen wir dafür, dass ihre Kunden jederzeit den Überblick über ihr Anlagevermögen haben, wie zum Beispiel bei einer Aktie. Auf der einen Seite bringen diese Informationen den Eigentümern ein neues Level an Transparenz über ihre möglicherweise grösste Anlage. Auf der anderen Seite ermöglicht es den Finanzinstituten, das

Kundenerlebnis nachhaltig zu verbessern. Ihre Endkunden sind zufriedener, was die Kundenbeziehung stärkt und die Kundenbindung sichert.

Wie gelangen Sie zu den dafür notwendigen Daten? Unser versiertes Team sammelt, analysiert und organisiert Daten aus hunderten unterschiedlichen Quellen. Anschliessend wenden wir die neuesten Technologien aus den Bereichen Machine Learning und Künstlicher Intelligenz an, um exakte Bewertungen sowie aufschlussreiche Einblicke zu den relevanten Immobilien-Kenngrössen zu erhalten. Durch modernste Visualisierung machen wir es den Userinnen und Usern leicht, unsere Erkenntnisse zu nutzen. Weitere Informationen unter www.pricehubble.com


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24 BRANDREPORT • DAURA AG

#FOKUSINNOVATION

Kapitalbeschaffung «Equity Crowdfunding» 50 Prozent aller Schweizer wollen in Schweizer KMUs investieren; wissen jedoch nicht wie. Mittels «Equity Crowdfunding» können sich breite Personenkreise an Unternehmen beteiligen. Wie sich dies gestaltet, erklärt Peter Schnürer, CEO daura AG, im Interview.

Peter Schnürer CEO daura AG

D

urch die Digitalisierung werden heute aus Aktien hochgradig interoperable Vermögenswerte, wodurch die Marktteilnehmer effizienter miteinander interagieren können. «Das ist eine bahnbrechende Neuerung, denn der Prozess kann ohne zusätzlichen Dienstleister vom Unternehmen selbst angestossen, verwaltet und gesteuert werden. Dabei wird alles über unsere Plattform abgewickelt», erklärt Peter Schnürer, CEO der daura AG.

Partizipation an Kapitalerhöhungen «Ein Equity Crowdfunding ist eine neue Art der (Eigen-)Kapitalbeschaffung, in der breite Personenkreise die Möglichkeit haben, bereits mit kleinen Beträgen an einer Kapitalerhöhung zu partizipieren. Dies eröffnet Firmen die Möglichkeit, ihre Kunden, Partner oder Mitarbeitenden digital zu beteiligen und sich neue Investorenkreise zu erschliessen. Das Angebot von daura richtet sich dabei zunächst an Schweizer Aktiengesellschaften und internationale Teilhaber», betont Peter Schnürer. Unterstützung durch die Plattform Damit Schweizer Unternehmen digitale Aktien ausgeben und

Interessenten diese wiederum unkompliziert erwerben können, braucht es eine Plattform. «Als einziger Anbieter mit einer umfassenden Plattform leisten wir einen wesentlichen Beitrag, dass KMU-Investments einfach, schnell und günstig zugänglich sind. Wir verstehen uns als essenzieller Teil des Schweizer Ökosystems für digitale Vermögenswerte und wollen das Thema ‹Demokratisierung von Aktienbesitz› mit unseren Partnern stetig vorantreiben. Wir sind jedoch keine Börse, sondern bilden den sogenannten Primärmarkt ab; das heisst wir sind die Druckmaschine für digitale Aktien», erläutert der CEO weiter.

Einfache Durchführung Die Firmen erhalten bei Registrierung entsprechende Werkzeuge, um das bestehende Aktionariat zu digitalisieren. Dazu gehören insbesondere ein Statuten-Check und rechtliche Templates für automatisierte Prozess-Schritte. Anschliessend sind digitale Kapitalerhöhungen oder GVs durchführbar. «Die Kosten für die Nutzung der digitalen Aktienplattform variieren je nach Anzahl Aktionäre. Für eine Gesellschaft mit 25 Aktionären belaufen sich beispielsweise die jährlichen Kosten auf CHF 950. Für die einmalige Migration entsteht eine zusätzlich Basisgebühr von CHF 2250. Bei einem Equity Crowdfunding wird dann 1 Prozent des aufzunehmenden Kapitals verrechnet (bzw. mind. CHF 2500). «Für Aktionäre ist die Nutzung unserer Plattform kostenlos»,

informiert der CEO und meint weiter: «Ein Käufer oder Interessent kann mit wenigen Klicks ein Profil erstellen. Dafür benötigt es nebst einigen persönlichen Angaben ein gültiges Ausweisdokument. Nach einer Prüfung durch uns wird das Profil freigeschaltet und Aktien können per Knopfdruck digital gezeichnet werden. Dabei entstehen für den Käufer keine Gebühren und der Aktionär kann in der Folge die Investments selbst verwalten».

Vorteile für Unternehmen und Aktionäre KMUs und Start-ups können per Knopfdruck Angebote für ein breites Publikum erstellen, diese weltweit über digitale Kanäle bewerben und in einen strukturierten Zeichnungsprozess überführen. Die Aktien werden digital emittiert und das Aktienbuch automatisch aktualisiert. Dabei bleibt das Aktienbuch stetig aktuell, die Aktienüberträge können online verwaltet werden und es fallen für die Aktionäre keine Gebühren an. «Gerade wenn bei Firmen regelmässige Veränderungen im Aktienbuch vorkommen, eine Nachfolgeregelung oder Beteiligung von Mitarbeitenden geplant ist oder sie sich für strategische Kunden und Lieferanten öffnen wollen, dann ist der ideale Zeitpunkt gekommen, um auf digitale Akten zu wechseln», weiss Schnürer. Ausblick «Digitale Vermögenswerte, basierend auf der Blockchain-Technologie,

haben in der Schweiz per 1. Februar 2021 ein rechtliches Fundament erhalten. Dabei hat der Bundesrat erste Elemente der ‹DLT-Vorlage› in Kraft gesetzt. Was früher als physische, papierbasierte Wertschrift gehalten wurde, kann heute durch eine digitale Wertschrift ersetzt werden. In der Zusammenarbeit mit Banken wird es künftig möglich sein, digitale Aktien an Marktplätzen zu handeln. Die Plattform ermöglicht Kunden, zu entscheiden, ob sie die Aktie auf dem eigenen Computer oder bei einer Bank verwalten lassen wollen», sagt Peter Schnürer abschliessend.

daura digitalisiert mithilfe der Blockchain-Technologie Aktien von kleinen, mittleren und etablierten Unternehmen aus der Schweiz. User der daura Plattform erhalten Zugang zu neuen Beteiligungsmöglichkeiten an Schweizer Unternehmen und können ihre Unternehmensanteile ganz einfach selbst verwalten. daura ist ein Gemeinschaftsunternehmen der etablierten und zugleich innovativen Partner SIX, Swisscom und der Sygnum Bank. www.daura.ch


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#FOKUSINNOVATION

VOGEL COMMUNICATIONS GROUP AG • BRANDREPORT 25

Nach Jahren endlich wieder eine «reale» Fertigungsmesse Ende Jahr wird Zürich Oerlikon zum Treffpunkt der Fertigungsbranche: Vom 23. bis 25. November geht in der Messehalle 550 das «Swiss Production Forum 2021» über die Bühne. «Fokus» fragte bei den Verantwortlichen der Vogel Communications Group AG – dem Herausgeber des «Schweizer Maschinenmarkts» – nach, wodurch sich die Messe auszeichnen wird. Abetare Cakiqi, Matthias Böhm, bisher führte Vogel Communication das «SMM-Fertigungs-Forum» durch. Warum positionieren Sie diesen Fach-Kongress neu als Messe? Matthias Böhm: Wir kommen damit der Nachfrage sowie der Bitte der Schweizer Fertigungsindustrie nach. Da seit zwei Jahren keine «reale» Fertigungsmesse mehr stattgefunden hat und die nächste erst wieder 2023 lanciert wird, ist der Zeitpunkt für unser «Swiss Production Forum» (SPF) ideal. Mit der Messehalle 550 in Zürich Oerlikon, die mit gesamthaft 7000 Quadratmetern Fläche aufwartet, verfügen wir zudem über die perfekte Lokalität, um der hiesigen Branche eine professionelle Bühne zu bereiten.

Welche Bedeutung hat die Messe für die Fertigungsindustrie? Abetare Cakiqi: Eine wesentliche: Wir wollen das SPF als jährlichen Gross-Event im Kalender der Unternehmen verankern. Die Messe soll unter anderem einen kontinuierlichen Austausch zwischen produzierenden Betrieben sowie den Herstellern von Produktionssystemen ermöglichen. Der Messe-Fokus wird auf der klassischen Fertigungstechnik liegen, sprich auf Werkzeugmaschinen, Werkzeugen sowie Spannmitteln inklusive Automation. Natürlich werden sowohl additiv Manufacturing als auch Zulieferunternehmen in die Messe integriert. Wird das SPF auch ein Rahmenprogramm bieten? Abetare Cakiqi: Ja, nebst dem eigentlichen Messebetrieb wird auch eine

technologieorientierte Vortragsreihe von Unternehmen in das Forum integriert. Im Rahmen dieser Veranstaltung verleihen wir zudem den Innovationspreis «SMM-Award» (Schweizer Maschinenmarkt). Es lohnt sich also gleich in mehrfacher Hinsicht, Ende Jahr nach Zürich Oerlikon an die Premiere des «Swiss Production Forums» zu kommen.

Abetare Cakiqi

Messeleiterin «Swiss Production Forum»

Matthias Böhm

Geschäftsleiter Vogel Communications Group AG

Weitere Informationen unter swiss-production-forum.ch

Die Messe soll unter anderem einen kontinuierlichen Austausch zwischen produzierenden Betrieben sowie den Herstellern von Produktionssystemen ermöglichen.

DER NE DES UE TRE WE RK PLA FFPU N TZ SCH KT WE 23.–25. NOVEMBER 2021 IZ !

HALLE 550, ZÜRICH OERLIKON

ZIELPUBLIKUM:

ENTSCHEIDER | ANWENDER | UNTERNEHMER | PRODUKTIONSLEITER | MEISTER | POLYMECHANIKER ZERSPANUNGSSPEZIALISTEN | TECHNIKER | INGENIEURE | GESCHÄFTSFÜHRER | KONSTRUKTEURE THEMEN:

PRODUKTIONSVERFAHREN | FERTIGUNGSTECHNIK | ZULIEFERINDUSTRIE

LIVE VOR ORT:

SMM FertigungsFORUM SMM-AWARD Veranstalter:

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Inklusive Vortragsprogramm Prämierung der neuesten Fertigungstechnologien Partner:

07.07.2021 07:39:33


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26 INNOVATION CLUSTER

FOKUS.SWISS

Innovation im Firmenverbund Innovation Cluster heisst ein aktueller B2B-Trend. Aber was genau versteht man darunter?

A

kteure in einem Innovationscluster teilen ihr Wissen formell und informell untereinander, was letztlich zu einem innovativen Output für den gesamten Cluster führt: «Der innovative Output beschränkt sich dabei nicht nur auf Produkt- und Dienstleistungsinnovationen, die die Unternehmen auf den Markt bringen, sondern schliesst auch Prozessinnovationen ein, also Erneuerungen und Verbesserungen von Produktions- oder Organisationsabläufen», erklärt Prof. Dr. Georg von Krogh von der ETH Zürich. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Innovationscluster Zürich bietet die lokale Firma Wetrok. Sie hat mit einem ETH-Spin-off einen innovativen Reinigungsroboter entwickelt, der aktuell die Reinigungsbranche auf den Kopf stellt. In der Informatik

hört man oft von Open-Source-Softwarelösungen oder dem gegenseitigen Austausch von 50 Software-Firmen nur schon im Kanton Zürich. «Jede Softwarefirma entwickelte Softwareprodukte und Dienstleistungen, teilt aber ihr Wissen und ihre Technologie und integriert die Technologien von Wettbewerbern, um die Kundschaft besser zu bedienen», so von Krogh.

Formeller und informeller Austausch Firmen der gleichen Branche tauschen sich formell etwa durch Forschungs- und Entwicklungsallianzen untereinander aus: «Informell geschieht dies etwa an der Teilnahme an denselben Konferenzen, dem Besuch derselben Kurse oder der Organisation derselben Hackathons», weiss von Krogh. Natürlich seien auch die

branchenspezifischen Verbände und Plattformen wichtige Formate, wobei sich dieser Trend inskünftig wegen der Digitalisierung noch verstärken werde. Die fortschreitende Digitalisierung hat etwa im Maschinenbau dazu geführt, dass Kunden nach zusätzlichen digitalen Add-ons verlangen, welche eigentlich nicht zu den Hauptkompetenzen eines Maschinenbauunternehmens gehören. Wenn der Innovationsdruck dann genug hoch ist, schliessen sich Unternehmen gemäss von Krogh oft zusammen, um sich individuell auf bestimmte Teile der Technologie zu spezialisieren, und dem Kunden gleichzeitig und gemeinsam Komplettlösungen liefern zu können.

Weltweite Zusammenarbeit Von Krogh zählt auch seine Professur für Strategisches Management und

Innovation an der ETH Zürich zum Teil eines Innovationsclusters, in dem man sich mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Politik austauscht und gemeinsam Ideen entwickelt: «Aktuell arbeitet unsere Gruppe intensiv daran, die neusten wissenschaftlichen Methoden etwa puncto maschinelles Lernen einzusetzen, um wichtige Managementprobleme zu verstehen und Lösungen anzubieten. Aber der Wissens- und Technologiefortschritt in diesen Methoden ist so schnell, dass wir nicht alle Software und Anwendungen von Algorithmen selbst kreieren können. Darum arbeiten wir mit Kollegen an der ETH Zürich und auch weiteren Universitäten weltweit zusammen». Text SMA

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SOFTWARE FÜR ENERGIE UND EFFIZIENZ SOFTWARE FÜR EFFIZIENZ SOFTWARE FÜRENERGIE ENERGIEUND UND EFFIZIENZ Girsberger Informatik AG Bahnhofstrasse 53 CH-6440 Brunnen Tel +41 41 822 00 00 mail@giag.ch www.giag.ch Girsberger Informatik AG Bahnhofstrasse 53 CH-6440 Brunnen Girsberger Informatik AG Tel +41 41 822 00 00 Bahnhofstrasse 53 CH-6440 Brunnen mail@giag.ch www.giag.ch Tel +41 41 822 00 00 mail@giag.ch www.giag.ch


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#FOKUSINNOVATION

TELEINFORMATIK SERVICES AG • BRANDREPORT 27

Innovatives Büro, unbegrenzt mobil und interaktiv Mit dem Microsoft-Teams-Telefonsystem und den effizienten Möglichkeiten für standortunabhängige Zusammenarbeit ist man immer einen Schritt voraus.

S

chweizer KMU geniessen zu erprobte Business-Produkte einzuset- und überall über die eigene Telezen und daraus den höchsten Nutzen fonnummer erreichbar. Gleichzeitig Recht den Ruf, innovativ und zu erzielen. Microsoft Teams bietet kann man die bekannten Teamsagil zu sein. Doch um diese in diesem Sinne eine professionelle Funktionen wie Datei-Sharing, Erwartungen langfristig erfüllen und ausbaufähige Grundlage. Collaboration und Videotelefonie zu können, müssen Unternehmen weiter nutzen. Zusätzlich zu allen technisch immer am Puls der Zeit Telefonieren über üblichen Funktionen eines herbleiben. Genau dabei unterstützt Microsoft Teams mit kömmlichen Telefonsystems lassen die Teleinformatik Services AG Teleinformatik Services AG bestehender Rufnummer sich auch andere virtuelle Kommuihre Kunden – mit innovativen und Partner in Zürich Ob auf dem Teams PC oder Mac, über located nikationsoptionen wie Videokonindividualisierten IT-Lösungen. Ihr Microsoft ferenzen oder Bildschirmfreigabe die mobile App oder VoIP-fähige Besonders aktuell sind die Themen verwenden. Dank der uns vollständigen Tischtelefone: Mit Microsoft Teams Cloud-Telefonie und das Microsoft-Vertrauen Sie uns sorglos Ihre IT oder Telefonie an, wir kümmern um alles. Microsoft-365-Integration von hatHardman die freie Wahl und ist immer Teams-Telefonsystem, welches nichtEgal ob oder Software, Server oder Client, Telekommunikationslösungen nur für das Homeoffice eine echte oder Videoüberwachung, Installation oder Support. Bereicherung darstellt, sondern auch für den normalen Geschäftsbetrieb. IT-Solutions Ausgehend vom Kundenbedarf wählt Effiziente Lösungen für die moderne Arbeitswelt, Infrastrukturen die Teleinformatik Services AG die vor Ort oder in der Cloud technisch und wirtschaftlich geeignetsten Werkzeuge aus und nutzt Voice-Solutions deren ganzes Potenzial, um diese Telefonie-Lösungen für mehr Mobilität und standortunabhängige Tools zu echten Lösungen für ihre Zusammenarbeit Kunden zu machen. Dabei legt sie grossen Wert darauf, ausschliesslich IT-Security Mehrstufiger Schutz der Daten & Infrastruktur dank erprobten Business Lösungen

Microsoft Teams kann die Telefonie eines Unternehmens mit Kontakten, E-Mails, Dokumenten und vielem mehr in einer All-in-One-Lösung gebündelt werden. Bestehende Telefonnummern lassen sich problemlos in Microsoft Teams importieren.

Teleinformatik Services AG Ihr Microsoft Teams Partner located in Zürich Vertrauen Sie uns sorglos Ihre IT oder Telefonie an, wir kümmern uns um alles. Egal ob Hard- oder Software, Server oder Client, Telekommunikationslösungen oder Videoüberwachung, Installation oder Support. www.teleinformatik.ch +41 44 315 15 15

LIBS • BRANDREPORT

Videoüberwachung

Überwachungssysteme für mehr Sicherheit im und ums Gebäude, «Lebensunternehmer:innen sind den Anforderungen Büro oder im Parkhaus des zukünftigen Arbeitsmarktes gewachsen»

Teleinformatik Services AG, Schulstr. 37, 8050 Zürich www.teleinformatik.ch +41 44 315 15 15 Die Berufsbildung muss sich schnell an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes anpassen. Dafür braucht es neben der fachlichen Ausbildung auch ein Grundwissen im Unternehmertum. Interview mit Christian Villiger, Geschäftsführer der libs Industrielle Berufslehren Schweiz

Christian Villiger

Geschäftsführer libs

Christian Villiger, Ihre Vision ist es, Berufslernende zu «Lebensunternehmern und Lebensunternehmerinnen» zu entwickeln. Was zeichnet diese im Vergleich zu «normalen» Lehrabgängern aus? Lebensunternehmer:innen haben die Fähigkeit, in einem dynamischen Umfeld ihre persönliche und berufliche Entwicklung aktiv, bewusst und eigenverantwortlich zu gestalten. Sie sind offen für Veränderungen, fühlen sich für ihr eigenes Leben sowie für «ihr Unternehmen» verantwortlich und sind

den Anforderungen des zukünftigen Arbeitsmarktes auf Dauer gewachsen.

Wie ist die Ausbildung bei libs aufgebaut und was unterscheidet sie, trotz gleichem Abschluss, von der klassischen Lehre? Die Lehre beinhaltet alles, was zur Erreichung des eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses verlangt wird. Wir bieten jedoch eine breitere, berufsübergreifende Ausbildung an und fördern zudem die Begeisterung und das Grundwissen im Unternehmertum. Welche Vorteile hat dabei eine Partnerfirma? libs ist ein Unternehmen, das für 130 Partnerfirmen Berufslernende praktisch ausbildet. Durch unsere Grösse können wir uns auf die Qualität der Ausbildung fokussieren

und die Lernenden so optimal auf die weitere Lehrzeit vorbereiten. Zudem sind wir der Arbeitgeber der Berufslernenden – wir suchen die Talente, stellen sie mittels Co-Recruiting mit unseren Mitgliedsfirmen ein, vermitteln in der Grundausbildung spezifisches, erweitertes Wissen und bringen mehr als 97 Prozent der Lernenden zu einem erfolgreichen Abschluss.

Welche Rolle spielt dabei das libs Unternehmerhaus? Die Ausbildung des unternehmerischen Denkens und Handelns ist bis jetzt in den Bildungsgrundlagen nur wenig verankert. Aus unserer Sicht ist es für den Wirtschaftsstandort Schweiz ein Muss, dass wir die Berufslernenden genau in diesem Bereich begeistern und weiterbilden. Das libs Unternehmerhaus setzt hier an und schliesst eine wichtige Lücke.

Ein Blick in die Zukunft: Wie muss sich die Berufsbildung in der Schweiz entwickeln, um dem Arbeitsmarkt auch künftig zu genügen? Zwei Drittel der jungen Menschen in der Schweiz wählen den dualen Weg der Berufsbildung. Diese muss sich schnell an aktuelle Bedürfnisse anpassen können und damit die Attraktivität hochhalten. Die Chancen, die sie jungen Menschen bietet, sollen kontinuierlich durch die unterschiedlichen Stakeholder aufgezeigt werden, um den Werkplatz Schweiz auch in Zukunft zu stärken. www.libs.ch


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28 INNOVATIONSINDIKATOREN

FOKUS.SWISS

Innovation hat ihren Preis, zahlt sich aber aus Jedes Unternehmen verfügt über seine eigene Expertise und ist auf seinem jeweiligen Gebiet versiert. Doch Innovation entsteht nicht im Tagesgeschäft, sondern ausserhalb davon. Wie es dazu kommt und was innovative Unternehmen im Kern auszeichnet, wollte «Fokus» genauer wissen.

N

atürlich sind es die globalen Tech-Giganten, die das Ranking der 50 innovativsten Unternehmen der Welt anführen: So gehören Apple, Alphabet (Google), Amazon sowie Microsoft und Samsung zu den unangefochtenen Innovationsspitzenreitern. Zu diesem Schluss kommt die «Boston Consulting Group» (BCG), die jedes Jahr ihren viel beachteten Innovationsreport publiziert. In der letzten sowie der diesjährigen Ausgabe war die Schweiz durch Novartis ebenfalls vertreten. Doch weit aufschlussreicher als die Liste der 50 Unternehmen sind die im Bericht aufgezeigten Faktoren, die eine Firma innovativ machen. Diese wiederum werden anhand einer Befragung von 2500 Unternehmer:innen ermittelt.

Laut den Studienautorinnen und -autoren setzt erfolgreiche Innovation vor allem drei Dinge voraus: Erstens müssen Betriebe «Innovation» zur unternehmerischen Priorität erklären. Zweitens müssen sie bereit sein, sowohl Geld als auch Talent darin zu investieren. Und zu guter Letzt müssen sie es schaffen, diese Investitionen in Ergebnisse umzuwandeln.

Nicht wie alle anderen handeln Was bedeutet das konkret? Die Studie kommt unter anderem zum Schluss, dass innovative Unternehmen ihre Anstrengungen in Zeiten wirtschaftlichen Abschwungs intensivieren – und nicht verringern. Auf diese Weise sind sie in der

Lage, schneller zu investieren und sich besser zu positionieren als die Konkurrenz. Die BCG stellte zudem fest, dass Unternehmen, die eine konsequente und fokussierte Innovationsstrategie verfolgen, langfristig überdurchschnittlich abschneiden und rascher aus Finanzkrisen heraus gelangen als ihre Mitbewerbenden. Natürlich spielt auch die zielgerichtete Nutzung von digitalen Technologien eine Schlüsselrolle: So setzen innovative Firmen auf fortschrittliche Analytics-Werkzeuge, digitales Design sowie Technologieplattformen, um ihre Projekte und Vorhaben zu stärken und sich neue Möglichkeiten zu erschliessen. Gemäss der Studie sind diese Firmen auch dazu in der

Lage, die Vorteile von künstlicher Intelligenz für sich zu nutzen. Eine weitere wesentliche Erkenntnis aus der BCG-Studie ist die Tatsache, dass Innovation nicht günstig ist – sich aber finanziell auszahlt: Innovation-Leaders investieren 1,4-mal mehr als ihre Konkurrenz in Innovationsprogramme. Gleichzeitig erzielen sie mit diesen Programmen aber auch rund viermal mehr Umsatz als andere Betriebe. Und nicht zuletzt ist Innovationskraft auch eine Frage der Geduld: Innovative Unternehmen warten bis zu fünf Monate länger, um neue Produkte zu launchen, um damit wirklich dem Kundenbedürfnis zu entsprechen. Text SMA

BRANDREPORT • GRITEC AG

Systeminnovation aus einer Hand

D

ie Schweizer Gritec AG begegnet komplexen Herausforderungen mit Wissen, Geschick und Innovationskraft.

Keine Branche steht still. Daher steht es ausser Frage, dass Systeme und Abläufe betriebsintern laufend innoviert werden müssen. Systeminnovation ist ein komplexer Vorgang, welcher das Know-how und Skills mehrerer Disziplinen verlangt. Und genau hier kommt Gritec ins Spiel. «Wir bieten der Kundschaft eine Komplettlösung», sagt David Meier, Leader Innovation bei Gritec. Das Unternehmen

vereint Expert:innen verschiedenster Disziplinen unter einem Dach und bietet der Kundschaft somit eine effektive und optimierte Systeminnovation. «Wir sehen Probleme und

Herausforderungen ganzheitlich», sagt Meier. «Wir brechen Komplexität auf die einzelnen Funktionen herab und entwickeln dann gemeinsam interdisziplinär ein neues Produkt, eine neue Technologie, einen neuen Prozess oder eine neue technische Software.»

Mit breitem Wissen zur idealen Lösung Das Optimieren und bewusste radikale Neu-Denken eines Produkts oder Prozesses macht konkurrenzfähig und unabhängig. Unabhängig vom Stand der Idee im Entwicklungsprozess bei Gritec ist das Projekt

richtig aufgehoben. Das Unternehmen unterstützt und begleitet von der Ideenentwicklung über Mock-up, Simulationen und Entwicklung bis zur Realisierung. Gritec ist eine Firma, die aus Schaffenden besteht. Einzigartig ist dabei, dass das Unternehmen in den verschiedensten Branchen aktiv ist, von der Medizinaltechnik über Automotive bis zur Bau-Zulieferbranche. Mehr als 90 Techniker:innen sind jeder Herausforderung gewachsen. Weitere Infos: gritec.ch


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#FOKUSINNOVATION

B&R INDUSTRIE-AUTOMATION AG • BRANDREPORT 29

Die Zukunft der Industrie liegt in der digitalen Automatisierung Automatisierte Industrie-Maschinen, die flexibel sind und sich mit Produkten aller Art nutzen lassen? Das geht, wie das Konzept «Adaptive Machine» von B&R Industrie-Automation eindrucksvoll belegt. Denn dieses vereint mechatronische Transportsysteme mit modernsten Vision-Systemen und Robotik. «Fokus» wollte erfahren, wie B&R solche Innovationen erschafft. Interview mit Paolo Salvagno, Geschäftsführer von B&R Schweiz

Paolo Salvagno

Geschäftsführer B&R Schweiz

Paolo Salvagno, B&R hat den Begriff «Adaptive Machine» geprägt. Was bedeutet er? Im Kern beschreibt «Adaptive Machine» unseren Lösungsansatz für eine Herausforderung, mit der man bei allen Arten von verpackten Konsumgütern konfrontiert wird: Die Variantenvielfalt nimmt zu, während parallel der Anspruch besteht, dass Unternehmen in kleinsten Losgrössen produzieren. Hinzu kommt eine kaum vorhersehbare Nachfrage, die rasant ansteigen, aber

ebenso rasch auch wieder abflachen kann. Wir stellen darum mit unserem innovativen Adaptive-Machine-Ansatz sicher, dass Fertigung und Verpackung so flexibel sind, dass Anlagen für unterschiedliche Produkte adaptierbar sind.

Wie fördern Sie solche innovativen Ideen in Ihrem Unternehmen? Einerseits versuchen wir, das«Outside-the-box»-Denken in unserer Firma aktiv zu fördern. Dafür muss man Menschen dazu motivieren, Themen und Problemfelder bewusst aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Andererseits sind wir stark am Puls der Märkte und im stetigen Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden. Das führt dazu,

dass wir immer wieder neue Ideen aufgreifen und spannende Inputs erhalten. Zu guter Letzt stellt Innovationskraft eine Grundvoraussetzung für Automatisierungshersteller wie B&R dar – und ist damit Teil unserer DNA. Darum möchten wir in unserem Tätigkeitsfeld die Innovationsführerschaft einnehmen – und halten.

Wie können Sie das sicherstellen? Innovationskraft beginnt beim Recruitment und vor allem auch bei «Diversity and Inclusion»: Wir legen grossen Wert auf ein diverses Team, welches das Finden neuer Ideen befeuert und Agilität fördert. Darüber hinaus investieren wir viel in Forschung und Entwicklung und motivieren unsere Teams unter

anderem dadurch, dass wir besonders gelungene Ideen zum Patent anmelden. Gleichzeitig bieten wir unseren Mitarbeitenden eine attraktive Arbeitsumgebung an, die etwa Homeoffice sowie flexible Arbeitszeiten ermöglicht. Essenziell ist aber auch, eine Arbeit anzubieten, die sinnstiftend ist. Und da die Automation eine Grundvoraussetzung für die Zukunft der Industrie darstellt, können wir das problemlos anbieten. Weitere Informationen unter br-automation.com/ch/de

AUROVIS AG • BRANDREPORT

Innovationskraft bedeutet, Herausforderungen in Chancen zu verwandeln Die Aurovis AG ist der Spezialist für Automation, Robotik und Vision-Systeme. Wie viele andere Betriebe hatte das Unternehmen mit den Corona-bedingten Lockdowns zu kämpfen. Doch anstatt die Faust im Sack zu machen, rief Geschäftsführer Roger Schelbert neue Projekte ins Leben – wovon das Unternehmen nun profitiert.

Roger Schelbert

Geschäftsleitung Aurovis AG

«A

uf Knopfdruck keimfrei!» So lautet der Slogan des Aseptobots. «Denn unser smarter Roboter ist in der Lage, die Raumdesinfektion auf ein ganz neues Niveau anzuheben», erklärt Roger Schelbert, Geschäftsführer der Aurovis AG. Der Aseptobot überzeugt durch einfaches Handling sowie hohe Funktionalität: Zuerst wird der zu desinfizierende Raum vorbereitet, danach genügt ein Knopfdruck auf der Handy-App und der Roboter geht automatisch seiner Arbeit nach. Das hat diverse Vorteile: «Einerseits kann die bedienende Person in der Zwischenzeit einer anderen Arbeit nachgehen», führt Schelbert aus. Andererseits erfolgt die Raumreinigung auf höchstem Niveau

– und kann jederzeit detailliert nachverfolgt werden. Eine Raumreinigung nimmt nicht mehr als 30 Minuten in Anspruch. Darum eignet sich der Aseptobot ideal für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen, die regelmässig desinfiziert werden müssen, wie Spitäler, Alters- und Pflegeheime, Labors oder Hotels.

Eine Frage der Kultur Für Roger Schelbert ist der Aseptobot aber mehr als einfach eine neue Innovation, an der die Aurovis AG beteiligt ist. «Der Roboter ist quasi zu einem Sinnbild unserer Kultur

geworden.» Was der Geschäftsführer damit meint? «Im vergangenen Jahr wurden auch wir von den Massnahmen der Pandemie mit voller Wucht getroffen», erinnert sich Schelbert. Innerhalb eines Monats brach der Umsatz um fast zwei Drittel ein. Mit Kurzarbeit wurde die Dürreperiode bestmöglich überbrückt, die Aurovis AG konnte alle Mitarbeitenden behalten. Aber die Massnahmen des Bundes waren nicht die einzigen Faktoren, welche die Aurovis AG am Leben erhielten. «Wir haben in der Krisenzeit eine Flucht nach vorn angetreten», erklärt Schelbert. Denn anstatt die Firma in einen künstlichen Winterschlaf zu versetzen, investierte man: So wurde nicht nur eine neue Modulmontage aufgebaut, sondern darüber hinaus in einen neuen B2BShop investiert. Und Roger Schelbert bewies, dass für ihn «Outside-thebox»-Denken kein Fremdwort ist: «Ich habe bei unseren Kunden und Partnern, die sich ja in der gleichen Lage befanden wie wir, nachgefragt,

ob sie gemeinsam mit uns neue Projekte auf den Weg bringen wollten.» Dieser proaktive Mindset zahlte sich aus: Als sich die Novapura AG auf der Suche nach einem Steuerungspartner für eine neue automatisierte Desinfektionslösung befand, stand die Aurovis AG bereit. «Insgesamt kamen drei Firmen zusammen, um gemeinsam den Aseptobot zu realisieren», erklärt Schelbert. Die Kooperation entstand agil, ohne langwierige Vertragsverhandlungen. Und mit dem Aseptobot entstand letztlich ein Produkt, mit welchem Aurovis neue Märkte erschliessen wird. Weitere Informationen unter www.aurovis.ch


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30 DIGITALISIERUNG

FOKUS.SWISS

Digitale Zukunft der Industrie Wie Unternehmen die Chancen der Digitalisierung in der gesamten industriellen Wertschöpfungskette nutzen können.

T

echnologien und Methoden werden immer breiter und komplexer. Dies gilt generell, nicht nur im Zusammenhang mit der Digitalisierung, und das stellt insbesondere KMU vor grosse Herausforderungen. So braucht es etwa eine kritische Grösse und die entsprechenden finanziellen Mittel für den Betrieb von Forschung und Entwicklung. Die Kosten und Risiken sind bei den aktuellen Margen jedoch schwer zu stemmen. Ansätze für die Unternehmen liegen in der Anwendung von neuen agileren Innovationsmethoden und vor allem auch beim Eingehen von Kollaborationen sowie der Mitarbeit

in Innovationsökosystemen. «Grundsätzlich ist es richtig, wenn Unternehmen erst mal ausprobieren und mit einzelnen digitalen Projekten in einem überschaubaren Rahmen Erfahrungen sammeln», sagt Robert Rudolph, Leiter Digitalisierung und Innovation beim Branchenverband Swissmem. «Aber dies führt letztlich nicht daran vorbei, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt eine saubere, firmen- und marktspezifische Digitalstrategie entwickeln muss, um den Nutzen optimal ausschöpfen zu können.» Aus Rudolphs Sicht hat dies das Unternehmen Fraisa vorbildlich gemacht, zumal es auch in Innovationsökosystemen

mitarbeitet. Zweiteres sei vor allem deshalb sinnvoll, weil sie Teil einer Wertschöpfungskette seien und die Digitalisierung insgesamt effizienter angegangen werden könne, wenn die verschiedenen Akteure alle eingebunden seien.

Neue Nutzungspotenziale Jeder Akteur in der Wirtschaft oder Industrie ist von der Digitalisierung betroffen und kann einen Mehrwert daraus gewinnen. Wichtig sind gemäss Rudolph nicht nur Optimierungen von bestehenden Prozessen, sondern eigentliche Veränderungen, die dem Kunden neue Nutzungspotenziale eröffnen: sei es

beim Produkt, bei den Dienstleistungen oder auch in Form neuer Geschäftsmodelle: «In der Industrie ist der gegenseitige Bezug inhärent und eigentlich immer schon gegeben», sagt Rudolph zur zunehmenden Verschmelzung der virtuellen Welt mit der realen. «Digitale Projekte sind an reale Situationen gebunden. Dies kommt auch im Begriff der cyberphysischen Systemen zum Ausdruck, der zu Beginn von Industrie 4.0 aufkam. Heute spricht man eher von Digital Twin, wobei auch hier im Begriff der Bezug bereits vorhanden ist.» Schöne neue Datenwelt. Text SMA

BRANDREPORT • TBM AUTOMATION AG

Robo-Lösungen wie geschaffen für KMU

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ie TBM Automation AG bietet innovative Robotik-Lösungen für produzierende KMU.

In Schweizer KMU werden noch immer sehr viele repetitive Tätigkeiten von Hand ausgeführt. Industrieroboter gelten für KMU vielerorts als zu unflexibel, zu teuer und zu komplex in der Programmierung und Bedienung. Dabei gibt es ganz einfache und flexible Robotik-Lösungen: «Vielerorts herrscht noch immer der Glaube, dass sich Robotik nur für Grossserien lohnt. Das ist

heute nicht mehr so», sagt der TBMGeschäftsführer Silvester Tribus. «Die Berührungsängste fallen, sobald Interessierte die Einfachheit der Bedienung und Programmierung selbst erleben. Wir machen das in Form von Hands-On-Demos, Schulungen und Webinaren. Spontane Begeisterung ist da schon die Regel.»

Rascher Robo-ROI Aktuell profitieren insbesondere produzierende KMU aus den Bereichen Metallverarbeitung, Med-Tech, Elektronikfertigung oder Kunststoffverarbeitung. Die Anwendungen reichen

vom Beschicken von Maschinen, Palettieren-/ Depalettieren bis zu Montage und Prüfanwendungen: «Wenn wir etwa die Maschinenbeschickung einer CNC-Maschine in einem Ein-Schicht-Betrieb mit einem Roboter automatisieren, dann gewinnt der Kunde bis zu zwei mitarbeiterlose Schichten pro Tag und das Wochenende. Das führt nicht nur zu einem raschen ROI des Roboters, sondern auch zu einer rascheren Amortisation der CNC-Maschine und einer Erhöhung der Fertigungs-Kapazität.»

www.tbm.ch

TBM

AUTOMATION AG

Vision & Robotics


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#FOKUSINNOVATION

SCHUNK INTEC AG • BRANDREPORT 31

Neuartige Greifertechnologie erhält German Innovation Award 2021

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Mit der bionisch inspirierten Greifertechnologie Adheso von Schunk können Anwender empfindlichste Teile sanft, rückstandsfrei und völlig ohne externe Energie handhaben. Der Rat für Formgebung prämiert die neue Technologie dafür mit dem German Innovation Award 2021 in der Wettbewerbsklasse «Excellence in Business to Business».

ie neue Art der Handhabung basiert auf einem Funktionsprinzip aus der Natur und nutzt die intermolekular wirkenden Van-der-Waals-Kräfte, mit denen sich auch Geckos in Windeseile über verschiedenste Oberflächen bewegen. Die sanfte und völlig rückstandsfreie Handhabung empfindlichster Teile eröffnet eine Vielzahl neuer Einsatzgebiete. Federleichte Glasfasern

oder mikromechanische Teile lassen sich ebenso handhaben wie schwere Automotive- oder Maschinenbaukomponenten. Besonders in hygienisch sensiblen Umgebungen spielt die Adheso-Technologie ihre Stärken aus: Da sie ohne Partikelemission arbeitet, ist sie perfekt für Reinraumanwendungen in der Laborautomation, der Medizinund Pharmaindustrie sowie der

Elektroindustrie. Behälter, Spritzen, Wafer oder Platinen greifen und halten Adheso-Greifer sicher ohne externe Energie, was auch in puncto Betriebskosten ein echter Mehrwert ist. Auch die Inbetriebnahme ist dadurch leicht zu bewerkstelligen. Mit diesem funktionalen und nachhaltigen Gesamtkonzept überzeugte der Kompetenzführer für Greifsysteme und Spanntechnik nun beim German

Innovation Award 2021. Der Rat für Formgebung zeichnete den Schunk Adheso in der Wettbewerbsklasse «Excellence in Business to Business» in der Kategorie «Machines & Engineering» als Innovation aus. Die flexibel konfigurierbaren Haftgreifer entwickelte Schunk in Zusammenarbeit mit dem jungen Start-up Innocise. Wer die neue Technologie in seiner Robotikanwendung einsetzen möchte, kann diese im Schunk CoLab schon vor dem Kauf unter realen Bedingungen validieren lassen. Für mehr Sicherheit im Planungsprozess.

schunk.com/adheso

Für seine neuartige Greifertechnologie Adheso gewinnt Schunk den German Innovation Award 2021. Bild: Schunk ANZEIGE

DIE SINDEX 2021 FINDET STATT – LIVE UND DIGITAL Die SINDEX ist die führende Branchenplattform für die industrielle Automatisierung, verbindet alle Akteure der Technologiebranche und wird erstmals als hybrides Format angeboten. Freuen Sie sich auf drei Tage Expo, Networking, Konferenz zum diesjährigen Leitthema «Innovation im Dialog» und den drei Schwerpunktthemen Predictive Maintenance, Cyber Security und Artificial Intelligence. Überzeugen Sie sich von unseren attraktiven Angeboten und Standpaketen und sichern Sie sich Ihren Auftritt.

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24.06.21 10:09


E I N E P U B L I K AT I O N VO N S M A RT M E D I A

32 BRANDREPORT • BUCHER MUNICIPAL AG

#FOKUSINNOVATION

Nachhaltige Lösungen für eine effiziente Reinigung Jeden Tag wachen wir in einer Welt mit wachsenden Herausforderungen auf. Die Weltbevölkerung nimmt stetig zu, es wird mehr Abfall generiert und auch der Verkehr und die Emissionen steigen an. Bei Bucher Municipal setzt man sich dafür ein, diese Herausforderungen in Chancen umzuwandeln. Es werden intelligentere Technologien verwendet, um eine effizientere Reinigung zu erreichen und Lösungen anbieten zu können, die weniger verbrauchen und umweltfreundlicher sind.

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urch engagierte Zusammenarbeit und zuverlässige Technologien ist die Menschheit in der Lage, stetig neue, nachhaltigere Lösungen zu entwickeln. Beispielsweise durch die Entwicklung elektrifizierter Fahrzeuge, die geringe Emissionen erzeugen. Bucher Municipal kann heute als eine der einzigen Unternehmen weltweit behaupten, elektrische Kehrfahrzeuge in den Baugrössen 2 m3, 5 m3 und 6 m3 sowie elektrische Streuer im Produktportfolio zu haben.

Elektrifizierung der zweiten Generation Mit der brandneuen Bucher CityCat V20e geht Bucher Municipal den Schritt der Elektrifizierung konsequent weiter. Die dabei eingesetzte Batterie mit 63 kWh, die eine komplette 10-Stunden-Schicht überdauert, entspricht neuster Technologie und ist eigens für den Einsatz in diesem 2 m3 Kompaktkehrfahrzeug entwickelt worden. Ein On-Board-Ladegerät mit 22 kW ermöglicht das Wiederaufladen der Batterien in nur 2,5 h an jeder beliebigen öffentlichen Ladestation. Mit einer Energierückgewinnungsfunktion kann die Hochvoltbatterie auch beim Abbremsen aufgeladen und somit die Reichweite zusätzlich vergrössert werden. Die vollelektrische Kehrmaschine ist auch in der 3,5 Tonnen Klasse erhältlich und kann mit normalem Autoführerschein gefahren werden. Kraftvoll und doch mit Rücksicht auf die Umgebung, lässt sich die Bucher CityCat V20e dank der beeindruckend geringen Geräuschemissionen von 92 dB(A) rund um die Uhr einsetzen. Damit ist ihr Lärmpegel rund 10 dB(A) geringer als der Mittelwert des Wettbewerbs mit konventionellem

Bucher Municipal hat mit ihren elektrischen Kompaktkehrfahrzeugen bereits diverse Auszeichnung gewonnen, die für herausragendes Design und Innovation stehen.

Die Bucher CityCat V20e lässt sich dank der beeindruckend geringen Geräuschemissionen rund um die Uhr einsetzen.

Dieselantrieb. Zur Erklärung: Das menschliche Gehör empfindet eine Lärmzunahme von drei dB(A) als doppelt so laut. Für die Anwohnerinnen und Anwohner der Wohngebiete bedeutet dies weniger Lärm und CO2-Belastung und für die Gemeinden weniger Ausgaben. Ein einziges Kehrfahrzeug kann jährlich etwa 26 Tonnen CO2-Emissionen einsparen. Die Bucher CityCat V20e überzeugt nicht nur, weil sie deutlich leiser, völlig abgasfrei und auf lange Sicht kostengünstiger ist als herkömmliche Dieselfahrzeuge. Dank dem Entfall von fossilen Treibstoffen, niedrigeren Wartungs-, Service- und Reparaturkosten fallen die Betriebskosten rund 73 Prozent tiefer aus. Hinzu kommt der erhöhte Auslastungsgrad, der durch den Tag- und Nachtbetrieb erzielt wird und zu einer Effizienzsteigerung von 85 Prozent führt. Die Bucher CityCat V20e bietet somit auf lange Sicht sowohl ökologisch als auch ökonomisch gesehen ein grosses Plus und setzt neue Massstäbe im Bereich der Elektrifizierung.

Grosskehrfahrzeug für eine effektive Reinigung Mit dem vollelektrischen Grosskehrfahrzeug Bucher V65e setzt Bucher Municipal erneut Massstäbe in der emissionsfreien Flächenreinigung. Der Lithium-Ionen-Akku neuester Generation ermöglicht eine Betriebszeit bis zu acht Stunden. Das neue Gebläse- und Luftstromsystem setzt einen Meilenstein im Prozess der Kehrgutaufnahme und bietet gegenüber früheren Modellen erhebliche Vorteile. Die Kehrgutaufnahme wird um bis zu 40 Prozent verbessert

Der Lithium-Ionen-Akku neuster Generation ermöglicht der Grosskehrmaschine Bucher V65e eine Betriebszeit von bis zu acht Stunden.

und das Lärmlevel um zwei dB(A) gesenkt. Zusätzlich kann mit der optionalen Lärmreduzierungshaube und einer ergänzenden Schalldämmung eine weitere Reduzierung von drei dB(A) erreicht und so zu einer beachtlichen Minimierung der Geräuschemission beigetragen werden.

Bei dem Streuautomaten Bucher Phoenix Electra ersetzen bürstenlose Elektromotoren den herkömmlichen Hydraulikantrieb.

Klimafreundliche Streutechnologie Einen weiteren Beitrag für einen umwelt- und klimafreundlichen Strassen- und Winterdienst leistet Bucher Municipal mit dem Streuautomaten Bucher Phoenix Electra. Die weltweit erste professionelle, elektrisch betriebene Streumaschine arbeitet CO2-neutral bei gegen Null tendierenden Schadstoffemissionen. Erhältlich in Behältergrössen von 4 m³ und 5 m³, ist der Bucher Phoenix Electra optimal für den innerstädtischen Allround-Einsatz geeignet. Hocheffiziente, bürstenlose Elektromotoren ersetzen den herkömmlichen Hydraulikantrieb mit seinem typischen, physikalisch bedingten Wirkungsgradverlust. Die Elektromotoren arbeiten mit einem minimalen

Verlust an Wirkungsgrad direkt auf die Fördersysteme und liefern exakt die richtige Energiemenge zum Ausbringen des Streugutes. Zudem konnte die elektronische Steuerung des Streuautomaten so genau auf die Motoren abgestimmt werden, dass eine besonders hohe Dosiergenauigkeit und ein nahezu perfektes Streubild gegeben sind. Die nahezu wartungsfreien Elektromotoren verringern zudem die Unterhaltungskosten. Die elektronische Steuerung steht für höchste Zuverlässigkeit und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

«Bucher Connect» – optimal vernetzt Nicht nur in Bezug auf die Fahrzeuge zeigt sich Bucher Municipal als innovativ. Mit Bucher Connect wurde eine neue digitale ServiceDienstleistung entwickelt, die es ermöglicht, die Fahrzeuge einer Flotte miteinander zu vernetzen. Egal, wie viele Fahrzeuge eingebunden sind, Bucher Connect sorgt dafür, dass die Fahrzeuge im Optimum betrieben werden, Flottenmanager einen besseren Überblick haben und sich so die Stillstandzeiten, Betriebskosten sowie der CO2-Ausstoss reduzieren. www.buchermunicipal.com


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