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Interview

DR. HANS R. HERREN Der Insektenforscher, Landwirtschafts- und Entwicklungsexperte sowie Gründer der gemeinnützigen Stiftung «Biovision» über seine Vision eines weltweit nachhaltigen Ernährungssystems. Lesen Sie mehr auf www.fokus.swiss

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EDITORIAL

WWW.FOKUS.SWISS

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LESEN SIE MEHR... 04 Smart City 06 Mobilität 10

Alternative Energiequellen

12 Interview: Dr. Hans R. Herren 14

Nahrungsmittelindustrie

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Recycling & Upcycling

FOKUS CLEAN PLANET. PROJEKTLEITUNG:

Aus Krisen lässt sich lernen

Teresa Felix COUNTRY MANAGER: Pascal Buck PRODUKTIONSLEITUNG: Miriam Dibsdale TEXT:

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as Jahr 2020 hat die Menschheit unvorbereitet getroffen. Quasi über Nacht veränderte sich grundlegend, wie wir leben, arbeiten und konsumieren. Die Fragilität unserer Gesellschaft und Wirtschaft wurde uns schonungslos vor Augen geführt. Wir erinnern uns an Bilder verwaister Städte. Unvergessen bleiben die Särge in den Strassen von Bergamo. Globale Lieferketten brachen zusammen, der Flugverkehr kam zum Erliegen. Fiskalmassnahmen brachten zwar temporär Erleichterung, dennoch stieg die Arbeitslosigkeit dramatisch an. Viele Unternehmen kämpfen ums Überleben, die Schere der sozialen Ungleichheit ging und geht weiter auf. Hunger und Not sind die Folgen – nicht nur in Schwellenländern –, erstmals nach zwanzig Jahren steigt die Armut auch global.

Und trotz allem: Krisen bringen auch Chancen mit sich. Unternehmen und Unternehmer, die sich agil auf neue Rahmenbedingungen einlassen, sich den Herausforderungen stellen und innovativ nach Lösungen suchen, profitieren. Allein, dass in Rekordzeit mehrere Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt wurden, zählt zu den grossen Erfolgen der modernen Wissenschaft. Keine Organisation hätte dies im Alleingang geschafft, erfolgreich waren die, die zusammengearbeitet haben. Oder denken wir an die zahllosen Technologie-Unternehmen – etablierte ebenso wie Start-ups – die dank der Krise florierten, weil sie die wandelnde Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen auch mit dem Aufkommen der Pandemie bedienen konnten. Digitale Geschäftsmodelle wie eCommerce, e-Learning oder e-Health erfreuen sich einer beispiellosen Nachfrage, was sich auch in den Börsenbewertungen zeigt.

Aus Krisen lässt sich lernen. Eine der wohl wichtigsten Lehren aus der aktuellen Krise ist, dass Unternehmen, die dem Wandel aktiv begegnen, einen Wettbewerbsvorteil haben. Im Gegensatz zur Coronakrise trifft uns die Klimakrise nicht unvorbereitet. Wir werden immer öfter Zeugen des zunehmenden physischen Tributs, den die

Im Gegensatz zur Coronakrise trifft uns die Klimakrise nicht unvorbereitet. - MIRJAM STAUB-BISANG, JURYPRÄSIDENTIN «GREEN BUSINESS CEO RATING», CEO BLACKROCK SWITZERLAND

Erderwärmung in Form von Bränden, Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürmen fordert. Auch die direkten finanziellen Folgen schlagen immer stärker zu Buche. Parallel dazu rücken Regulierer die Risiken, die der Klimawandel für Unternehmen der Realwirtschaft aber auch für das globale Finanzsystem mit sich bringt, in den Fokus. Die EU unterstützt mit einem Kranz von Regulierungsmassnahmen die Transition zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Unternehmen sind angehalten, Klimarisiken – physische wie regulatorische Risiken – offenzulegen, mit der potenziellen Folge milliardenhoher Abschreibungen für verlorene Investitionen. Auch hier gilt: Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle aktiv an der neuen Realität einer emissionsarmen Wirtschaft ausrichten, werden langfristig florieren. Das zeigt sich auch in der Gunst der Investoren. Es wird immer deutlicher, dass Nachhaltigkeit für Unternehmen nicht nur ein schönes Nebenprodukt, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor ist, um an dem geeinten Ziel des Pariser Klimaabkommens von NettoNull-Treibhausgasemissionen bis 2050 mitzuwirken. Auch in der Schweiz hat sich das Bewusstsein geschärft, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft, erhebliche Chancen mit sich bringt. Je stärker sich die Transition beschleunigt, desto mehr werden Unternehmen mit einer fundierten Nachhaltigkeitsstrategie profitieren und sich bei ihren Stakeholdern profilieren. Eine zentrale Voraussetzung dieser Transition ist allerdings, dass Nachhaltigkeit zur Chefsache wird. Weitere Informationen auf Seite 4.

Akvile Arlauskaite, Evgenia Kostoglacis, Kevin Meier TITELBILD: Peter Lüthi LAYOUT: Anja Cavelti DISTRIBUTIONSKANAL: Tages-Anzeiger DRUCKEREI: DZZ Druckzentrum AG

SMART MEDIA AGENCY AG Gerbergasse 5, 8001 Zürich, Schweiz Tel +41 44 258 86 00 info@smartmediaagency.ch

Viel Spass beim Lesen! Teresa Felix

TEXT MIRJAM STAUB-BISANG

Project Manager

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STANDORTFÖRDERUNG BASEL-STADT, AMT FÜR UMWELT UND ENERGIE BRANDREPORT

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Basler Modell: Wärmepumpen senken CO2-Emissionen Der Kanton Basel-Stadt will Hauseigentümer motivieren, Öl- und Gasheizungen durch erneuerbar betriebene Heizsysteme wie Wärmepumpen zu ersetzen. Dazu hat er ein Dutzend Beispielprojekte gesammelt, die zeigen, dass sich – mit Kreativität und Support des Kantons – Wärmepumpen fast immer realisieren lassen.

Matthias Nabholz Leiter Amt für Umwelt und Energie

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eit gut drei Jahren ist im Kanton Basel-Stadt das neue Energiegesetz in Kraft. Ein Ziel des Gesetzes ist, durch die Veränderung der Wärmeproduktion, also durch den Einsatz von Heizsystemen mit erneuerbarer Energie, die klimapolitischen Ziele zu erreichen. Das Gesetz schreibt unter anderem vor, dass nur dort eine Öl- oder Gasheizung wieder mit einer fossil betriebenen Heizung ersetzt werden kann, wenn der Einbau einer klimafreundlichen Heizung zu Mehrkosten führen würde, die die Förderbeiträge nicht ausgleichen, oder wenn der Ersatz technisch nicht möglich ist. Das Basler Modell beim Heizungsersatz hat schweizweit Vorbildcharakter und ist zurzeit etwa im Kanton Appenzell Ausserrhoden in Diskussion.

«Die neue Gesetzgebung hat dazu geführt, dass bei einem Heizungsersatz fast ausschliesslich erneuerbar betriebene Heizungen eingesetzt werden», sagt Matthias Nabholz, Leiter Amt für Umwelt und Energie. Gemessen an der installierten Leistung bei den ersetzten Heizungen konnte der Anteil an erneuerbar erzeugter Energie zwischen 2017 und 2019 von 50 auf 94 Prozent gesteigert

werden. Der Kanton Basel-Stadt ist massgeblich an diesem Erfolg beteiligt. Neben den Förderbeiträgen wurden weitere Massnahmen getroffen. «In Wohnquartieren mit hoher Einfamilienhaus-Dichte haben wir über die gesetzlichen und technischen Möglichkeiten informiert. Die kostenlose Energieberatung des Kantons wurde von uns beworben und ausserdem wurde der Teilrichtplan Energie entwickelt, um in den unterschiedlichen Quartieren aufzuzeigen, welche erneuerbaren Wärmequellen verfügbar sind», erläutert Matthias Nabholz. Alternativen zu fossil betriebenen Heizungen sind beispielsweise Holzheizungen, Anschlüsse an die Fernwärme oder Wärmepumpen. Im Kanton Basel-Stadt wurden die gesetzlichen Vorgaben für die Baubewilligung von Wärmepumpen gelockert. Matthias Nabholz erklärt: «In Basel ist der Bestand an Altliegenschaften sehr hoch, zudem ist die Stadt dicht besiedelt. Lärm- und Denkmalschutzprobleme sind deshalb vorprogrammiert, wenn es darum geht, die Ausseneinheit einer Wärmepumpe zu platzieren.» Kellerräumlichkeiten seien in Altliegenschaften zudem oft klein und unzugänglich.

Als Unterstützung hat der Kanton Basel-Stadt deshalb kürzlich zwölf Best-Practice-Bespiele von Wärmepumpen publiziert. Die Beispiele zeigen, wie gute technische Lösungen gefunden werden, wenn die Einbausituation schwierig ist. Probleme können zum Beispiel die Platzund Sichtverhältnisse, der Lärm- oder Denkmalschutz sein. Installateure von Wärmepumpen müssen deshalb flexibel sein, wenn sie eine Öl- oder Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen. Der Umstieg verspricht aber nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern beschert den Heizungseigentümern auch günstigere Heizungsrechnungen, da die Wärmepumpe effizienter ist, der Kaminfeger und Abgasmessungen wegfallen und der Unterhalt einer Wärmepumpe gering ist. Eines der Best-Practice-Beispiele, die der Kanton Basel-Stadt gesammelt hat, zeigt den Einbau einer Wärmepumpe in einem historischen Eckhaus. Statt mit mehreren Wärmepumpen zu arbeiten, was bei der Grösse des Hauses nötig gewesen wäre, haben die Eigentümer auf einen Wärmepumpenboiler im Keller zurückgegriffen. Damit konnte der Vorgarten geschont

werden und als angenehmer Nebeneffekt ist der sonst feuchte Keller nun trocken. Doch auch in einem denkmalgeschützten Haus ist der Wechsel zu einer Wärmepumpe möglich. In einem für Basel typischen, sogenannten Baumgartnerhaus aus den 1930er-Jahren wurde die Pumpe unter dem Balkon des Erdgeschosses aufgestellt. Die Balkonuntersicht wurde mit Schallschutzmaterial ausgekleidet, um so Lärmemissionen zu vermeiden. Die Betriebskosten der Heizung sind um rund einen Fünftel zurückgegangen. Manchmal müssen die Fachleute aber noch kreativer werden, etwa bei einem Mehrfamilienhaus, das einen kleinen Keller hatte und vorher eine Gasheizung mit einer solarthermischen Anlage kombinierte. Da bereits die Solaranlage auf dem Flachdach des Hauses stand, wurde auch die Wärmepumpe dort aufgebaut. Die Lärmimmissionen liegen im Grenzbereich und um Körperschall zu vermeiden, wurden elastische Dämpfer eingesetzt. Der Kanton Basel-Stadt zeigt, dass im Gebäudebereich mit den neuen Vorschriften eine Dekarbonisierung der Wärmeproduktion möglich ist. Damit bis 2050 das Netto-Null-CO2-Emissionsziel für die Schweiz erreicht werden kann, muss die Entwicklung aber schneller gehen. Alle zwölf Best-Practice-Beispiele können unter www.aue.bs.ch/heizung-innovativ eingesehen werden.

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SMART CITY

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Im smarten Zürich nachhaltig leben Denkt man an eine Stadt der Zukunft, so landet man schon bald beim Begriff «Smart City». In diesem Kontext sollen urbane Lebensräume künftig effizient, vernetzt, sauber und, wie der Name bereits verrät, smart sein. Wie dies auch in der Stadt Zürich mittels daten- und informationsbasierter Technologien nachhaltig erreicht werden soll, schildert David Weber, Leiter von «Smart City Zürich» im Interview mit «Fokus». «GREEN BUSINESS SWITZERLAND» Die Schweizerische Umweltstiftung und der Verein «Go for Impact» lancieren «Green Business Switzerland». Unter diesem Dach realisieren sie den «Green Business Award» und ab Sommer 2021 auch das «Green Business CEO Rating». Mirjam Staub-Bisang, CEO Blackrock Switzerland, wird dessen Jurypräsidentin. «Green Business Switzerland» rückt den positiven Zusammenhang zwischen unternehmerischem Erfolg und nachhaltigem Handeln in den Fokus. Wenn wir unseren Planeten für die zukünftigen Generationen erhalten wollen, muss die Wirtschaft Teil der Lösung sein. Dafür braucht es einen Bewusstseinswandel und Vorbilder, an denen sich ihre Entscheidungsträger*innen orientieren. «Green Business Switzerland» engagiert sich hierfür mit verschiedenen Formaten. Hinter der zukunftsweisenden Kooperation zentraler Akteure aus Wirtschaft und Umweltschutz stehen u.a. economiesuisse, öbu, Pusch, Swissmem, die Schweizerische Umweltstiftung und der WWF Schweiz. Gemeinsam präsentieren sie das «Green Business CEO Rating» der nachhaltigsten Schweizer CEOs. Dieses erscheint erstmals in der Juli-Ausgabe 2021 der Bilanz sowie im PME. Das Rating analysiert sowohl die Unternehmensleistung als auch den persönlichen Beitrag der CEOs mit Blick auf den gesellschaftlichen und ökologischen Impact. Das «Green Business CEO Rating» soll zum nationalen Barometer für den Nachhaltigkeitsimpact von Schweizer Wirtschaftsleadern werden und damit einen sichtbaren Anreiz für CEOs schaffen, nicht nur wirtschaftlich erfolgreich zu sein, sondern auch einen positiven Beitrag zur Lösung bedeutender gesellschaftlicher Probleme leisten», erklärt Mirjam Staub-Bisang, Jurypräsidentin des Ratings. Das «Institute for Business Sustainability» aus Luzern hat die zugrundeliegende wissenschaftliche Methodik speziell für dieses Rating entwickelt. www.greenbusiness.ch

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«Ebenfalls wird der Ausbau geplanter und neuer Energieverbunde beschleunigt, um Hauseigentümerschaften eine zusätzliche Option für eine klimafreundliche Wärmeund Kälteversorgung zu bieten», führt Weber weiter aus.

erausforderungen wie Ressourcenknappheit und Klimawandel bedürfen auch in der Stadt Zürich innovativer Lösungen. An dieser Stelle ist das Smart-City-Konzept für David Weber schon längst kein Zukunftsszenario, sondern ein klares Ziel: «Die Stadt Zürich möchte auch in Zukunft eine lebenswerte, ressourcenschonende und wirtschaftlich attraktive Stadt sein. Dazu wurde mit «Smart City Zürich» eine Strategie geschaffen, welche die Stadt dabei unterstützt, neue Technologien und Methoden zielführend einzusetzen und Akteur*innen so zu vernetzen, dass ein gemeinsamer Mehrwert für die Bevölkerung und für die Stadtverwaltung geschaffen wird.» Komplexität mittels Vernetzung bewältigen Die heutige Zeit ist geprägt von Komplexität und Unsicherheit. Welche Challenges in Zukunft auf uns zukommen und welche Mittel sich zu deren Bewältigung eignen werden, ist gemäss Weber ungewiss. Dennoch betont er, dass durch eine Vernetzung von Akteur*innen und Information im Sinne einer Smart City eine flexible und wirkungsvolle Reaktion auf solch neuartige Veränderungen ermöglicht werden würde – zum langfristigen Wohl aller Bürger*innen. «Gerade die Coronakrise hat veranschaulicht, dass Herausforderungen nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können. Die Themen Gesundheit, Umwelt und Mobilität beispielsweise beeinflussen sich gegenseitig und sollten kooperativ bearbeitet werden. Durch eine dienstabteilungsübergreifende Zusammenarbeit stellt die Stadt Zürich sicher, dass wir der Verzahnung von Herausforderungen gerecht werden», erläutert der Experte. Die Rolle der Technologie Gerade in puncto Vernetzung gilt es bei einer Smart City, informations- und datenbasierte Technologien in den Fokus zu rücken, die mittlerweile wohl in jeder Stadt eine wichtige Rolle spielen. Neu dazugekommen sind hier gemäss Weber «die Möglichkeiten der Vernetzung von Daten, Sensoren und

Applikationen, um fundierte und effektive Entscheidungen treffen sowie neue und effizientere Lösungen entwerfen zu können». Und genau solch eine intelligente Vernetzung strebe die Stadt Zürich auch an. Gemäss dem Experten ist dabei entscheidend, die Technologien immer als Instrumente und nicht als Selbstzweck einzusetzen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen: «So steht beispielsweise die Partizipation als ein strategischer Schwerpunkt im Fokus unserer Arbeit. Diese wird, wo sinnvoll, durch Technologie unterstützt, findet aber nach wie vor auch im analogen Raum statt.» Und obwohl sie enormes Potenzial zur Ressourcenschonung bergen, können neue Technologien auch das Gegenteil bewirken. Zum Beispiel, wenn die Verarbeitung grosser Datenmengen zu einem erhöhten Stromverbrauch führt. «An dieser Stelle will Zürich als smarte Stadt testen, welche Technologien sich dazu eignen, die Ziele der Stadt zu erreichen», verrät der Leiter von «Smart City». Smarte Nachhaltigkeit Die Stadt Zürich leistet bereits an vielen Fronten Beiträge, um Ressourcen zu schonen: Die Stadtpolizei patrouilliert neu mit Elektroautos, die Energieberatung setzt einen Chatbot ein und die Stadtverwaltung digitalisiert bereits städtische Dienstleistungen.

Doch gerade im Bereich Nachhaltigkeit will die Stadt Zürich laut David Weber noch weiter vorankommen: «Im Rahmen des Netto-Null-Szenarios wird derzeit ausgearbeitet, mit welchen Massnahmen Zürich klimaneutral werden kann. Nachdem der Bund das Netto-Null-Ziel für die Schweiz bis 2050 bereits beschlossen hat, möchte Zürich einen Schritt weiter gehen.» Auch in diesem Kontext soll experimentell herausgefunden werden, welche Massnahmen tatsächlich funktionieren und der Stadt einen Mehrwert bringen. «So haben beispielsweise die Verkehrsbetriebe Zürich zusammen mit dem ewz eine innovative LED-Beleuchtung an vier Haltestellen getestet. Die Auswertung der Ergebnisse hat gezeigt, dass eine Senkung des Stromverbrauchs um bis zu 90 Prozent möglich ist. Nun werden alle Haltestellen damit umgerüstet», erzählt Weber. Vor allem soll in der Stadt Zürich das Tempo der Umsetzung von Klimaschutzmassnahmen erhöht werden. Hierzu hat der Stadtrat sechs klimapriorisierte Massnahmen verabschiedet. Zu diesen gehört unter anderem das «Anschubprogramm Heizungsersatz und energetische Optimierung», bei welchem gemäss Weber die schnellere Ablösung fossil betriebener Heizungen und die Reduktion des Energieverbrauchs von Liegenschaften angestrebt werden.

Moralische Herausforderungen einer Smart City Dass Technologie kein Allheilmittel ist, mag vielen bewusst sein – die digitale Transformation von Städten wird daher heiss debattiert. «Neue Technologien sind weder werte- noch klimaneutral», betont David Weber. Deshalb müssen Städte zunächst bedenken, inwiefern der Einsatz einer Technologie für die Erreichung ihrer Ziele sinnstiftend ist. «Das Schürfen der Kryptowährung Bitcoin verbraucht beispielsweise eine enorme Menge an Energie. Das bedeutet nicht, dass Bitcoins nicht eingesetzt werden können – aber als Stadt muss man abwägen, wie sich Kosten und Nutzen einer neuen Technologie verhalten, auch im Bereich Nachhaltigkeit», erklärt der Leiter von «Smart City Zürich». Ein weiteres viel diskutiertes Thema im Rahmen des Smart-City-Konzepts ist der Datenschutz. «Dieses hat zu Recht einen hohen Stellenwert bei der Bevölkerung. Gerade als öffentliche Organe müssen wir persönliche Daten, die wir halten und verarbeiten, vor Missbrauch schützen», beteuert Weber. Somit sei auch «Verfügbarkeit, Selbstbestimmung und Schutz im Umgang mit Daten» eine Leitlinie der Smart-City-Strategie. «Städtische Projekte, die persönliche Daten erheben oder nutzen, durchlaufen einen rigorosen Informationssicherheits- und Datenschutzprozess. Und nicht zuletzt haben wir durch unsere unabhängige Datenschutzstelle fachmännische Expertise zur Seite, die uns beim Datenschutz unterstützt», so der Experte. Schlussendlich orientiere sich eine smarte Stadt an erster Linie an den Bedürfnissen ihrer Bewohner*innen.

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HYDRO | WICONA BRANDREPORT

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Mehr aus weniger – sowohl eine Strategie als auch ein Credo Der Aluminium-Hersteller Hydro gehört zu den führenden Industrieunternehmen der Welt. Und wie schon zu Zeiten seiner Gründung vor über 100 Jahren, sieht sich Hydro auch heute einer nachhaltigeren Zukunft verpflichtet. Um dieser Pflicht nachzukommen, setzt das weltweit tätige Unternehmen auf Produkte und Lösungen, die auf innovative Weise aus natürlichen Ressourcen entwickelt werden.

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on Beginn an waren es die grossen Herausforderungen und Problemstellungen, denen man bei Hydro Aufmerksamkeit widmete: Bei der Unternehmensgründung im Jahre 1905 ging es den Initianten vor allem darum, die Versorgung einer rasant wachsenden europäischen Bevölkerung mit Nahrungsmitteln sicherzustellen. «Doch natürlich ist die Welt heute eine andere – und dementsprechend sehen wir uns mit neuen Fragestellungen und Herausforderungen konfrontiert», betonen Philippe Benoit und Marco Leusciatti von Hydro DACH / Wicona. Das Unternehmen ist führend in der Herstellung sowie im Vertrieb aller Arten von Aluminiumprodukten; von Präzisionsrohren über Gebäudesysteme bis hin zu Lichtmasten und kundenspezifischen Aluminiumprofilen.

Doch auf welche neuen Herausforderungen und Fragestellungen beziehen sich Benoit und Leusciatti konkret? «Wir müssen den Klimawandel mit seinen weitreichenden Konsequenzen für Mensch, Natur sowie die Tierwelt mit allergrösster Priorität behandeln.» Eine einzigartige Kombination Tatsächlich befindet sich die weltweit tätige Hydro-Gruppe, die insgesamt mehr als 34 000 Menschen beschäftigt, in der besonderen Lage, einen merklichen positiven Einfluss auf den Klimawandel erzielen zu können. Denn nicht nur ist das Unternehmen als Produzent, Verarbeiter sowie Anbieter eines breit gefächerten Angebots an Aluminiumprodukten entlang der gesamten Wertschöpfungskette tätig – Hydro verfügt darüber hinaus auch über jahrzehntelange Erfahrung im Feld der erneuerbaren

Energien. Heute mehr denn je, ist der Bereich «Energie» eine wichtige Kernkompetenz von Hydro. Die Welt wird grüner und Hydro fokussiert sich als einer der Top-DreiEnergielieferanten in Norwegen auf erneuerbare Energien sowie den Ausbau verwandter Geschäftsbereiche (wie z.B. Batterien für e-mobility).Damit vereint der Konzern zukunftsrelevantes Know-how auf eine einzigartige Art und Weise. «Dementsprechend sehen wir uns in der Pflicht, mit nachhaltigen Aluminiumprodukten zu einer deutlich umweltverträglicheren internationalen Industrie beizutragen», erklären Benoit und Leusciatti. Die Produktlinien «Hydro Circal» und «Hydro Reduxa» stellen zwei grosse Meilensteine in diesem Bestreben dar: Bei «Hydro Circal» handelt es sich um ein Produktsortiment, das mindestens zu 75 Prozent aus rezykliertem Verbraucherschrott besteht. Durch Wiederaufbereitung und -verwendung von

bereits benutzen Materialien lässt sich der Energieverbrauch merklich senken. Man spricht hier auch von Endof-Life-Materialien. Das Sortiment «Hydro Reduxa» wiederum zeichnet sich durch produktionsbedingt sehr niedrige CO2-Emissionen aus, die aus der Verwendung von erneuerbaren Energien resultieren. «Fokus Clean Planet» sprach im Interview in der Box unten mit drei Fachleuten über die Vorzüge von «Hydro Circal» und «Hydro Reduxa». Über Hydro / Wicona Hydro ist ein führendes Industrieunternehmen, das Betriebe und Partnerschaften aufbaut, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten. Hydro entwickelt Industrien, die für Mensch und Gesellschaft gleichermassen wichtig sind, weiter. Seit 1905 verarbeitet Hydro natürliche Ressourcen zu wertvollen Produkten für Menschen und Unternehmen. Gleichzeitig bietet das Unternehmen 34 000 Beschäftigen an mehr als 140 Standorten und in 40 Ländern einen sicheren Arbeitsplatz. Firmensitze: Hydro Building Systems / Wicona: Mägenwil (CH): info@wicona.ch / www.wicona.ch Hydro Extrusion Nenzing GmbH: Nenzing (AT) sales.dach@hydro.com / www.hydro.at

Die nachhaltige Wicona-Fassade von Surber in Dietikon aus Hydro Circal.

Der Hydro Kunde Keller Spiegelschränke aus Roggwil gestaltet mit Hydro Reduxa-Material die Zukunft nachhaltiger.

«Aluminium ist ein Werkstoff mit Zukunft»

Philippe Benoit, Sales Director Hydro Extrusions: Diese Beispiele zeigen das enorm breite Einsatzpotenzial auf, über das Aluminium verfügt. Darüber hinaus handelt es sich dabei um einen hochwertigen Werkstoff, weswegen sich Vertreterinnen und Vertreter von immer mehr Branchen mit seinen Einsatzmöglichkeiten auseinandersetzen. Aluminium ist auch gerade wegen seiner hervorragenden Recyclingeigenschaften ein Werkstoff mit Zukunft. Trotz seiner positiven Eigenschaften gilt Aluminium aber als Energie-intensiv in der Herstellung. Was unternimmt Hydro im Bereich Nachhaltigkeit? Marco Leusciatti, Sales Director Hydro Building Systems/ Wicona: Die Themen CO2-Reduktion, Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit geniessen bei uns oberste Priorität. Das zeigt sich bereits an unserer Rohstoff- und Produktpalette: Über 60 Prozent des heute verkauften Alus bei Hydro Building Systems ist «Hydro Circal», also Teil einer Kreislaufwirtschaft – Tendenz stark steigend. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte des von uns produzierten und eingesetzten Metalls bereits einmal verbaut war – in Fenstern, Türen, Rohren sowie unzähligen anderen Produkten. Dieses Material sammeln wir am Ende seines Lebenszyklus ein und führen es einer neuen Nutzung zu. Damit benötigen wir nur noch fünf Prozent der Energie, die für eine Neu-Produktion notwendig wäre. Hydro / Wicona setzt damit einen neuen Benchmark und emittiert ca. viermal weniger CO2 als der europäische Durchschnitt. Wir sind der einzige Anbieter, der Alu in diesem Umfang «End of Life»-recyceln und echtes «Urban Mining» betreiben kann. Zur Veranschaulichung: Weltweit sind 200 Millionen Ton-

nen Aluminium verbaut. Dieses Material holen wir zurück und führen es wieder der Kreislaufwirtschaft zu – woraus letztlich unser Produktsortiment «Hydro Circal» entstanden ist. Vier Jahre lang haben wir dessen Entwicklung vorangetrieben und viel investiert, um unsere Kreislaufwirtschaft in ihrer jetzigen Form zu erarbeiten. Doch die Mühe lohnt sich: Dank «Hydro Circal» können wir pro Jahr gut 126 000 Tonnen CO2 einsparen – das entspricht etwa 630 Millionen Autokilometern. Das sind in der Tat eindrückliche Zahlen. Marco Leusciatti: Und das Fördern von Recycling sowie der Kreislaufwirtschaft ist nicht die einzige Massnahme, mit der sich Hydro für mehr Nachhaltigkeit einsetzt: Der Konzern beschreitet schon lange den Weg hin zu einem sensiblen Umgang mit Ressourcen. So gewinnen wir beispielsweise auch unsere Energie aus erneuerbaren Quellen, vornehmlich der Wasserkraft. Bis 2020 hatte sich der Konzern ursprünglich das Ziel gesetzt, CO2-neutral zu operieren. Dieses Ziel hatten wir dann aber bereits 2019 erreicht – indem wir 219 000 Tonnen weniger CO2 ausstiessen, als ursprünglich prognostiziert. Sandra Brändle: Auf diese positiven Entwicklungen sind wir natürlich sehr stolz. Jedoch sind wir nach wie vor auch auf Primärmaterial angewiesen. Aus diesem Grund arbeiten wir daran, uns kontinuierlich zu verbessern und bedeutende Innovationen zu entwickeln, die für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Nebst unserer Produktlinie «Hydro Circal» darf sicherlich auch «Hydro Reduxa» als ein Meilenstein der nachhaltigen Aluminiumherstellung bezeichnet werden. Was zeichnet denn «Hydro Reduxa» genau aus? Philippe Benoit: Es handelt sich dabei um ein bewusst CO2-reduziertes Aluminium-Primärmaterial. In der Produktion entstehen durch die bereits angesprochene Verwendung von erneuerbaren Energiequellen nur sehr niedrige CO2-Emissionen. Dadurch verbessert sich die CO2-Bilanz deutlich: Wir sprechen von gerade mal einem Viertel der Werte, die im weltweiten Durchschnitt üblich sind. Das Ergebnis ist ein Primär-Aluminium mit einem der besten Klimabilanzwerte, die heutzutage möglich sind. Der Einsatz von 100 Tonnen «Hydro Reduxa» bedeutet bereits eine Einsparung von ca. 460 Tonnen an CO2-Emissionen im Vergleich zum Durchschnitt des in der EU verbrauchten Primärmaterials – und das

allein durch die Wahl des Vormaterials! Daher ist es ausschlaggebend, wo und wie Aluminium hergestellt wird. (Siehe Grafik unten) Sandra Brändle: Die Vision von Hydro ruht auf den drei Säulen «Umwelt», «Soziales» und «Governance». Dementsprechend ist «Nachhaltigkeit» nicht einfach ein Trend-Thema für uns, sondern ein wichtiger Teil unserer unternehmerischen DNA. Wir lassen unsere Massnahmen und Produkte auch von externen Stellen und Fachleuten zertifizieren, unter anderem durch die «Aluminium Stewardship Initiative» (ASI) oder die DNV GL, welche etwa die Umweltproduktdeklarationen unserer grünen Produkte zertifiziert hat. Mittlerweile sind auch alle unserer 42 europäischen Presswerke gemäss dem ASI Performance Standard zertifiziert.

Sandra Brändle

Philippe Benoit

Wie sieht die Zukunft der Aluminiumherstellung aus? Philippe Benoit: Die Nachfrage wird wachsen und die Komplexität der Projekte zunehmen. Gleichzeitig wird noch wichtiger werden, möglichst nachhaltig und umsichtig zu agieren. Das bedeutet für Hydro, dass wir weiterhin die Forschung und Entwicklung vorantreiben und unsere Kunden für die Vorteile von nachhaltigem Aluminium sensibilisieren werden. Marco Leusciatti: Diese Sensibilisierung ist ein wichtiger Punkt. Darum stellt sich letztlich die Frage, was uns als Gesellschaft «Nachhaltigkeit» wert ist. Wir sind aber überzeugt davon, dass sich das Thema für Investoren, Bauherren, Produktdesigner, Architekten als Vorteil erweisen wird, da Konsumentinnen und Konsumenten

Marco Leusciatti

nachweislich bereit sind, für nachhaltig hergestellte Produkte einen fairen Preis zu bezahlen. Weitere Informationen unter www.hydro.at und www.wicona.ch.

20 kg CO2 / kg Aluminium

Hydro Extrusions und Wicona unterstützen ihre Kundinnen und Kunden mit Services und Produkten über die gesamte Wertschöpfungskette von Aluminium hinweg. Wer sind Ihre primären Kundensegmente? Sandra Brändle, Marketingverantwortliche im Bereich Nachhaltigkeit: Uns erreichen zahlreiche Anfragen von Kund*innen aus diversen Sektoren und Branchen. Das überrascht nicht, denn einer der ganz grossen Vorzüge des Werkstoffes Aluminium liegt in seiner Vielseitigkeit. Daher findet er beispielsweise Anwendung in der Baubranche und bei Technologieherstellern, erfreut sich durch das geringe Gewicht enormer Beliebtheit in der Automobilproduktion und ist auch aus dem Food- und Getränkebereich nicht wegzudenken.

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Hydro Primär Primärmaterial produziert Extrusion Europa in Europa Durchschnitt

Primär verbraucht in Europa Durchschnitt

*gegenüber Durchschnitt zu Primärmaterial «in EU produziert»,** Aluminium, das bereits ein Produkt war und einen Lebenszyklus hinter sich hat. Quelle: Europäische Durchschnittswerte: EAA 2018, weltweiter Durchschnitt: IAI 2018, Durchschnitt China: IAI 2017

Primär weltweiter Durchschnitt

Primär China


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E-MOBILITÄT

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Der Umstieg auf E-Mobilität einfach erklärt Die Elektromobilität verbreitet sich zunehmend auf den Schweizer Strassen. Viele haben den Wechsel bereits gewagt und weitere werden folgen. Doch wie findet man individuell das passende E-Auto? Ein Einblick.

Marco Piffaretti

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ie Neuzulassungen von alternativ angetriebenen Personenwagen erfahren seit 2018 ein exponentielles Wachstum. Bis Ende 2020 erreichten die Neuimmatrikulationen von reinen E-Autos einen Marktanteil von 8,3 Prozent. Die Tendenz der alternativen Antriebe ist also steigend, ein Abbruch ist nicht in Sicht. Aber welche Kriterien sind bei einem Umstieg auf EAutos entscheidend? «Zu beachten sind die Qualität der Bedienung, die Gesamtkosten und die Lademöglichkeiten», weiss der Elektromobilitätspionier Marco Piffaretti. Faktoren für einen erfolgreichen Wechsel Eines der Kriterien, das für oder gegen ein bestimmtes Modell sprechen kann, ist die Bedienung. Einige Hersteller liefern zum E-Auto auch eine Smartphone-App mit dazu. Über diese kann man beispielsweise den Ladezustand im Auge behalten oder das Fahrzeug aus der Ferne vorheizen, vorkühlen und sogar auch «ent-eisen». Ausserdem sollte man Wert auf ein gutes Navigationssystem legen. Denn ein Routenplaner mit einer Ladestationsauswahl nach passender Ladeleistung bringt Sorglosigkeit in das Fahrvergnügen.

Laut Piffaretti sind auch die Gesamtkosten ausschlaggebend: «Das relevanteste Kriterium ist der TCO, Total Cost of Ownership.» Verglichen mit einem Verbrenner ist ein E-Auto günstiger, je mehr Kilometer man pro Jahr mit dem Fahrzeug zurücklegt. Konkret besagt eine Faustregel, dass man ab 30 000 Kilometern mit einem E-Auto meist günstiger fährt. Dies passiert in Kantonen, in denen die Motorfahrzeugsteuer nach CO2-Ausstoss berechnet wird oder Subventionen für E-Mobilität bereitgestellt werden, noch früher. Des Weiteren sind neue E-Autos mittlerweile auch für kleinere Budgets erschwinglich: Beispielsweise beträgt der Listenpreis für einen neuen viersitzigen Renault Twingo Electric nur 19 000 Franken. Wie, wo und wann laden? Bei der Wahl eines E-Autos sollte man sich auch damit auseinandersetzen, wo man überhaupt laden kann: zu Hause, unterwegs und am Arbeitsort. Zudem sollte man auch die tatsächliche Ladegeschwindigkeit beim DC-Laden genau anschauen, denn diese kann zwischen den Modellen stark variieren. Neuerdings sollte man sich überlegen, ob man ein Elektrofahrzeug mit der Möglichkeit des bidirektionalen Ladens anschaffen soll. «V2G, Vehicle to Grid, ist eine Technologie, die in den nächsten Jahren boomen wird und den Wert des Fahrzeugs erhöht. Dank V2G können E-Autos das Stromnetz positiv stabilisieren, anstatt es negativ zu belasten», erklärt Piffaretti. Der Honda-e ist das erste Serienauto, das über den europäischen Steckerstandard «CCS-Combo» bidirektional geladen werden kann. Der Wohnort entscheidet mit Beim Thema Lademöglichkeiten stellt sich natürlich auch die Frage nach der Infrastruktur zu Hause. Wer

bereits eine rote CEE-Steckdose beim Parkplatz hat, kann eine Heim-Ladestation einfach und günstig anschliessen. Schwieriger ist es für Mietende und Stockwerkeigentümer*innen. Denn bei Mehrfamilienhäusern muss erst abgeklärt werden, wer einverstanden ist, die Grundausstattung zu installieren und zu bezahlen. Piffaretti blickt aber bereits in die Zukunft: «Zumindest bei Neubauten dürfte das Laden zukünftig kein Problem mehr sein, denn Neubauten oder Totalsanierungen müssen bereits heute für E-Ladestationen ausgerüstet sein.» Für diejenigen mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage scheint der Fall klar zu sein. Sie sind geradezu prädestiniert, auf ein E-Auto umzusteigen. Schliesslich können sie ihr Auto mit der eigenen, umweltfreundlichen Energie laden und gleichzeitig den Eigenverbrauch der Solaranlagen optimieren. Jedoch braucht es dafür ein intelligentes Ladesystem. Wenn man wirklich nicht laden kann, ergibt ein vollkommener Verzicht auf ein Privatauto zu Gunsten eines geteilten Fahrzeuges eventuell Sinn. «Auch aus Umweltgründen», erläutert Piffaretti, «ein Carsharing-Auto von Mobility ersetzt bis zu elf PWs!» Die Batterie ist geladen. Und nun? Die Reichweite von Elektroautos bereitet noch vielen Sorgen. Abhängig vom Autotyp bestehen dahingehend noch Unterschiede. Trotzdem seien diese Sorgen laut Piffaretti heutzutage unberechtigt: «Es gibt Lösungen für alle, man muss nur richtig auswählen.» Wichtiger ist, dass man das Auto schnellladen kann und das auch idealerweise die ersten 30 Minuten konstant hochlädt. «In dieser Disziplin ist der Audi eTron ein Champion,

der am längsten mit konstanten 150 kW Ladeleistung laden kann», gibt Piffaretti als Beispiel. Die Reichweite kann man zu einem gewissen Grad durch das eigene Verhalten beeinflussen. Der Fahrstil, Luftdruck in den Reifen und insbesondere die Heizung im Winter haben durchaus Auswirkungen. «Bedeutend optimieren kann man den Verbrauch beim Rekuperieren, also beim ‹vorausschauenden› Fahren», rät Piffaretti. Damit ist gemeint, alle Pedale loszulassen, sodass das Auto frei ausrollt und erst am Ende der Verzögerung elektrisch zu bremsen. «Diese Faktoren können zusammen sehr wohl bis zu 20 Prozent Differenz punkto Reichweite und Energiekosten ausmachen.» Das richtige Modell erlesen und erfahren Beim Umstieg auf die Elektromobilität kommen also verschiedenste Fragen auf, die sich bei einem Verbrenner nicht unbedingt stellen würden. Nichtsdestotrotz kann man sich gut zurechtfinden. Der TCS bietet einen «Autosuche»-Konfigurator, der auch eine «erweiterte Suche» ermöglicht – inklusive TCO-Kosten und Umweltbilanz. So kann man sich vorhergehen ein Bild machen. «Danach lohnt es sich, ein E-Auto Probe zu fahren», empfiehlt Piffaretti. Auch 2021 finden in vielen Schweizer Städten E-Test-Drives statt. Alternativ kann man eine Probefahrt auch über den Handel organisieren oder – noch besser – ein Carsharing-Angebot von Mobility nutzen. Letzteres hat den Vorteil, dass man das E-Auto – und dank der vorhandenen Ladekarte in jedem Elektroauto, auch die Schnelllader von Gofast – ausgiebig über mehrere Tage testen kann.

BRANDREPORT VIGIER RAIL AG

Nachhaltigkeit bei der Produktion von Bahnschwellen Vigier Rail beliefert die schweizerischen Bahngesellschaften seit 2020 mit nachhaltigeren Betonschwellen. Dies wird durch eine verbesserte Betonrezeptur mit rezyklierter Gesteinskörnung und klimafreundlicherem CEM-II-Zement ermöglicht. Alleine bei dem jährlichen Betonschwellenbedarf der SBB (ca. 150 000 Betonschwellen) können so 8 000 Tonnen Kies und 570 Tonnen CO2 eingespart werden. Diese Einsparung entspricht über vier Millionen Autokilometern.

A

uf technisch modernsten Anlagen produziert Vigier Rail mit verschiedenen Verfahren jährlich zwischen 200 000 und 300 000 Betonschwellen. Die Qualität, Funktionalität und Langlebigkeit der produzierten Schwellen sind dabei stets ein Muss, um zu sicheren und leistungsfähigen Schienennetzen beizutragen. Stets im Fokus liegt für Vigier Rail die Nachhaltigkeit und die Schliessung des Rohstoffkreislaufs. Jahrelang wurde deshalb an einer neuen Betonrezeptur gearbeitet, um Betonschwellen möglichst nachhaltig zu produzieren. Seit 2020 hat es Vigier Rail geschafft, die Betonschwellen mit klimafreundlicherem CEM-II-Zement herzustellen und rezyklierte Gesteinskörnung zu

verwenden. Der neu verwendete CEM-II-Zement hat einen geringeren Anteil an Zementklinker und verursacht in der Produktion somit weniger CO2-Emissionen als der bisher verwendete Zement. Mit der neuen Rezeptur wurde ebenfalls ein wichtiger Schritt in Richtung Schliessung des Materialkreislaufs geschafft: Ausgediente Betonschwellen erhalten ein neues Leben, indem sie gebrochen und als Gesteinskörnung in der Herstellung neuer Betonschwellen verwendet werden. Dadurch werden unsere natürlichen Ressourcen Tag für Tag geschont.

Vigier Rail AG Industriezone 2, CH-3225 Müntschemier Tel. +41 (0)32 312 98 05, info@vigier-rail.ch www.vigier-rail.ch


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GROUPE E AG BRANDREPORT

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«Wir sind stolz, als beste Dienstleister für E-Automobilisten getestet worden zu sein» Die Groupe E geht davon aus, dass der Anteil Stecker-Fahrzeuge bis 2030 auf rund 50 Prozent ansteigen wird. Nicolas Müller, Verantwortlicher Elektromobilität, erklärt im Interview, welche Voraussetzungen die Ladenetzbetreiber dafür erfüllen müssen.

Anzahl öffentlicher Ladestationen im Vergleich zu Tankstellen. Im Verhältnis zur Anzahl Elektroautos sind wir in der Schweiz aber Spitzenreiter. Verteilt über die ganze Schweiz gibt es bereits heute über 5000 öffentliche Ladepunkte.

Nicolas Müller Verantwortlicher Elektromobilität

D

ie Firmen Groupe E AG und MOVE Mobility AG (kurz MOVE) sind Gesamtlösungsanbieter für die öffentliche und private Ladeinfrastruktur für Stecker-Fahrzeuge. Als das sind sie auch Anbieter von Move-Ladekarten, die in der Schweiz den Zugang zu insgesamt über 5200 Lademöglichkeiten herstellen, wovon 1300 eigene MOVE-Ladepunkte sind. In ganz Europa kommen rund 60 000 weitere Lademöglichkeiten dazu. In der Schweiz bietet MOVE insbesondere auch viele DC-Ladestationen entlang des Nationalstrassennetzes für den elektrischen Fernverkehr an.

Was zeichnet die beiden Firmen aus, wie positionieren sie sich, und was grenzt sie von den Mitbewerbern ab? Groupe E als eine der grössten Energieversorger in der Westschweiz und Gründerin von MOVE verfügt über zehn Jahre Erfahrung als Investorin, Installateurin und Betreiberin von Ladeinfrastruktur. Mit über 2500 Mitarbeitenden und ihrer finanzkräftigen Ausgangslage bietet sie Sicherheit und breit abgestütztes Know-how. MOVE betreibt eines der grössten Ladenetze der Schweiz, für das sie unlängst auch den Betrieb des Ladenetzes von Ost-mobil übernommen hat. Einzigartig ist aber das transparente und einheitliche Tarifsystem von Move: Die Preise fürs Laden an öffentlichen Ladepunkten sind fix und im Vornherein bekannt – und zwar sowohl im eigenen Move-Ladenetz als auch in den Partnernetzwerken in der Schweiz und in ganz Europa. Als erste Anbieterin von Ladelösungen überhaupt erfüllt MOVE damit eine alte Forderung von Elektroauto-Fahrern und garantiert fixe und faire Preise über alle angebundenen Ladenetzwerke.

Heute fährt man mit einem benzinbetriebenen Auto an eine Tankstelle und tankt in fünf Minuten. Ist das ultraschnelle Laden die Antwort darauf? Abhängig vom Fahrzeug und der Ladestation ist in 15 bis 20 Minuten theoretisch ein Aufladen von 20 auf 80 Prozent möglich. Die schnellsten DC-Ladestationen, die wir verbaut haben, können die Batterie mit bis zu 300 kW Leistung füllen. Wer zukünftig ein Elektroauto kauft, das mit dieser Leistung laden kann, schafft das Aufladen von 50 kWh in rund 15 Minuten und hat Zeit für einen kurzen Kaffee. Was heisst «ultraschnelles Laden» genau und warum ist das in Zukunft wichtig, um der Elektromobilität einen Schub zu verleihen? Eine genaue Definition für «ultraschnelles Laden» gibt es nicht. Der Begriff hat sich aber eingebürgert für das Laden mit über 100 kW Leistung. Was versteht man unter Second-LifeBatterien und welche Rolle spielen sie in der Elektromobilität? Die Second-Life-Batterie hat, wie es das Wort erahnen lässt, ihr zweites Leben in einer neuen Rolle gefunden. Die Batterie baut im Laufe des Lebens an Kapazität ab und erreicht nach acht Jahren vielleicht noch rund 75 bis 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität. Vollgeladen fährt man damit weniger weit.

einem umfassenden Test unterzogen. Weil MOVE ein Full-Service-Provider ist, hat das Magazin das Unternehmen in beiden Versuchsanordnungen getestet, sowohl als CPO (Charge Point Operator, also die eigentlichen Betreiber der Ladesäulen) als auch als EMP (Electro Mobility Providers, welche etwa die Apps und Abrechnungsplattformen bereitstellen). In beiden Kategorien hat MOVE höchst erfreuliche Resultate erzielt. In der Kategorie CPO (für das Ladenetz) landete der Netzbetreiber auf dem dritten Rang in der Schweiz, in der Kategorie EMP belegte er gar den ersten Platz und darf damit künftig den Titel «Best in Class EMP für 2020-2021» tragen. In ihrem Fazit attestierten die Prüfer von «Connect» MOVE, «für eidgenössische E-Mobilisten eine gute Wahl für Identifikation und Abrechnung» zu sein. Wir sind natürlich sehr stolz, in diesem von aussen und mit umfassenden Bewertungsmethoden durchgeführten Test als bester Dienstleister für Fahrer von Elektroautos hervorgegangen zu sein. Stand Ende 2020 verkehrten auf Schweizer Strassen erst rund 45 000 Stecker-Fahrzeuge. Also zu wenig «Kundschaft», um ein Netz von Ladestationen rentabel zu bestreiten. Ab welcher Anzahl wird es interessant? Der rentable Betrieb einer Ladestation ist in erster Linie eine Frage der Anzahl geladener Kilowattstunden (Energiemenge) und somit der Frage, wie viele Autos öffentlich laden. Wir rechnen damit, dass ein rentabler Betrieb von Ladestationen erst in rund drei bis fünf Jahren möglich sein wird und dafür mindestens 500 000 bis eine Million Fahrzeuge in der Schweiz elektrisch fahren müssten. Dieser Wert entspricht etwa 15 bis 25 Prozent der in der Schweiz fahrenden Autos.

Nicht unerwähnt soll schliesslich bleiben, dass MOVE alle Dienstleistungen auf der ganzen Wertschöpfungskette der Elektromobilität anbietet. Neben dem Kerngeschäft wie Zugang, Identifikation und Abrechnung im Ladenetz sind das seit kurzer Zeit alle Dienstleistungen rund ums Laden von Elektroautos – beginnend bei der Beratung und Planung der Hardware, also den Ladestationen, über deren Installation und Inbetriebnahme bis hin zu ihrer Wartung.

In der Autobahnraststätte Glarnerland wurde die erste Highpower-Ladestationen mit Second-Life-Batterien eingerichtet. Weshalb und welche kamen hier zum Einsatz? Der limitierte Netzanschluss des Energieversorgers war in diesem Fall einer der Hauptgründe. Ein anderer waren die Erschliessungs- und Betriebskosten des Netzanschlusses. Ein Ausbau mit einer eigenen Trafostation und sehr dicken Kupferleitungen ab Netzanschluss konnte somit gespart werden. Die enormen Leistungsspitzen werden während dem Laden einfach aus den Second-Life-Batterien abgerufen.

Ist der Normalfall nicht so, dass das Elektrofahrzeug über Nacht zu Hause in der Garage geladen wird? Für die Pendler und für den Gebrauch des Fahrzeugs im Alltag ist das doch die beste Lösung? Das ist absolut richtig. 80 bis 90 Prozent ihrer Bezüge laden Elektroautomobilisten dort, wo ihre Fahrzeuge am meisten stillstehen: zu Hause oder am Arbeitsplatz. Folgerichtig bietet MOVE mit dem Produkt myNet auch für Besitzer dieser Parkplätze Lösungen an. Als Arbeitgeber können sowohl Grossbetriebe als zunehmend auch kleine oder mittelgrosse Unternehmen damit eigene Ladestationen auf ihrem Firmengelände errichten. Dies, weil sie selber Elektroautos in ihren Flotten unterhalten oder weil sie ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten möchten, während der Arbeitszeit ihre Elektroautos aufzuladen. Andererseits können Eigentümer einer Immobilie deren Attraktivität steigern, indem auch sie eigene Ladestationen errichten, um diese ihren Mieter*innen oder Käufer*innen von Wohneigentum zur Verfügung zu stellen.

Ein Argument gegen den Kauf eines Elektromobils ist neben der als gering empfundenen Reichweite auch die ungenügende Anzahl Ladestationen. Was sagen Sie zu dieser Einschätzung? Dieser Eindruck mag etwas täuschen. Tatsächlich haben wir in der Schweiz aber noch nicht die gleiche

Gemäss einem Test des deutschen Portals «Connect» bietet MOVE das beste Ladenetzangebot. Wie hat es diese Auszeichnung vergeben? Connect, ein wichtiges Konsumentenforum in Deutschland, hat die öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektroautos in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Gleich ist bei beiden Modellen, dass MOVE den Zugang zur Ladestation, die Abrechnung für die Bezüger und die Entschädigung/Rückvergütung für die Ladestationsbesitzer gewährleistet. MOVE verbindet somit die verschiedenen Bedürfnisse aller Nutzer*innen über ein System, ein Zugangsmedium und eine Abrechnung.

Diese «alten» Batterien dienen aber problemlos noch als stationäre Speicher und sind für das Zwischenspeichern von Strom ideal, der später bei einer nachgefragten Spitzenleistung abgerufen werden kann. Oder sie speichern den Strom aus der Photovoltaikanlage am Tag und am Abend, um ihn in der Nacht fürs Laden des Elektroautos wieder abzugeben.

Für die Fahrer*innen von Elektroautos hat ein derartiges Modell die Vorteile, dass sie immer mit demselben Zugangsmedium, also mit der App oder der MOVE RFID Karte, laden können, unabhängig davon, ob das zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs an einer öffentlichen Ladestation geschieht. Auf alle diese Ladungen haben sie dank der MOVE-App jederzeit und überall Zugriff. Und sollte mal etwas nicht klappen, können sie auf den 24/7-Support über die MOVE-Hotline zählen. Ein Blick in die Zukunft: Wie entwickelt sich die E-Mobilität in den kommenden zehn Jahren in der Schweiz und in Europa? Wir rechnen damit, dass der Anteil an Stecker-Fahrzeugen bis 2030 auf rund 50 Prozent ansteigt und dass auch der Schwerverkehr (Lastwagen) teilweise elektrisch unterwegs ist. Dieser Schritt erfolgt nicht nur, weil wir jetzt auf erneuerbare Energie oder ökologischeres Fahren setzen, sondern einfach auch darum, weil auch die Gesamtkosten für alle günstiger sind. Schon heute berichten mir Elektroauto-Fahrer*innen: «Mein letzter Fahrzeugservice hat 70 Franken gekostet. Die haben den Luftfilter gewechselt und die Bremsflüssigkeit kontrolliert. Mehr gab’s nicht zu tun.» oder «Einmal Vollladen für 400 km kostet mich, zu Hause geladen, 16 Franken, und wenn ich unterwegs lade, rund 40 bis 50 Franken. Das ist oft immer noch günstiger als mit meinem alten Benziner.» www.move.ch www.groupe-e.ch


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

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BRANDREPORT FACHVEREINIGUNG WÄRMEPUMPEN SCHWEIZ (FWS)

«Die Wärmepumpentechnik ist betriebssicher und effizient» Im Mai 2020 hat der Zürcher Regierungsrat eine Gesetzesrevision vorgestellt, die fossile Brennstoffe zur Gebäudeheizung in Zukunft verbieten will. Was bedeutet das für Hausbesitzer? Ein Interview mit Stephan Peterhans, Geschäftsführer der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz (FWS). obwohl das Zeitgeschehen Fortschritt gemacht hat. Nehmen wir als Beispiel die Kommunikationstechnologie. Als vor 30 Jahren Zukunftsforscher verkündeten, dass künftig Kleinkinder mit Mobiltelefonie optimal betreut und behütet werden können. Eben das ist eingetreten. Die Steinzeit ging nicht zu Ende, weil die Steine ausgegangen sind. Ebenso wird die Heizöl- und Erdgaszeit zu Ende gehen, obwohl es noch Heizöl und Erdgas gibt. Schon heute werden mehr Wärmepumpen als Öl- und Gasheizkessel verkauft und trotzdem gibt es speziell im Kanton Zürich Kräfte, die den Erhalt dieser Technologie erhalten wollen. Verkaufte Wärmeerzeuger Markt Schweiz 2020

Öl‐ / Gaskessel 33 % Wärmepumpen 48 %

Öl‐ / Gasbrenner 16 % Holzkessel 3 %

Herr Stephan Peterhans, wir stehen vor dem Rathaus in Zürich, welches die älteste Wärmepumpe der Schweiz beherbergt. Können Sie uns mehr zu dieser historischen Anlage sagen – und auch erklären, warum die Schweiz eine eigentliche Wärmepumpenpionierin ist? Die Installation 1938 der ersten Wärmepumpe im Rathaus Zürich durch die Firma Escher Wyss war ein weltweiter Meilenstein. Sie hat eine Heizleistung von 100 kW. Erstaunlicherweise hat man schon damals erkannt, dass man mit Wärmepumpen auch kühlen kann. Vor und während dem zweiten Weltkrieg litt die Schweiz unter der Kohleknappheit. In dieser Situation wurden technische Lösungen gesucht, um die Abhängigkeit zu reduzieren. Ich bin der Meinung, dass die hervorragenden Forschungs- und Bildungsstätten, wie die Eidgenössisch Technische Hochschule Zürich (ETH) immer wieder Lösungen für gesellschaftliche Probleme entwickeln. Das Rathaus in Zürich steht aber auch für die Politik, die sich fürs Klima und damit auch saubere Heizanlagen einsetzt. Im Mai 2020 hat der Zürcher Regierungsrat eine Gesetzesrevision vorgestellt, die fossile Brennstoffe zur Gebäudeheizung in Zukunft verbieten will. Was bedeutet das für Sie und Ihren Verband? Für mich und den Verband bedeutet das Arbeit. Spass beiseite, diese gesetzliche Ausrichtung hat inhaltliche Bedeutung für unsere Mitglieder. Die Planer, Energieberater, Installateure und Behörden müssen sich mit der neuen Technologie Wärmepumpe befassen. Es geht auch darum, den Hausbesitzern aufzuzeigen, dass die Wärmepumpentechnik betriebssicher und effizient ist. Das heisst, die Betriebskosten sind niedrig und die Investition ist zielkonform. Ein Haus mit einer fossilen Heizung lässt sich heute schlechter verkaufen als ein Haus mit einer Wärmepumpenheizung. Einen grossen Aufwand haben wir auch mit der Aufklärung von Behördenmitglieder und der Politik. Diese beiden Gefässe hinken systembedingt immer der technischen Entwicklung hinterher. Also geht es darum, dass sinnvolle Gesetze (auch kantonal), Verordnungen und Vollzugsmassnahmen definiert werden. Heisst das, dass Ihr Verband eine Lobbyorganisation ist, die mit «Mauscheleien» versucht, Vorteile für Ihre Mitglieder herauszuholen? Ich verstehe, was Sie ansprechen wollen. Während meinem Ingenieur- und meinem Ökonomiestudium haben wir nie gehört, wie der Gesetzgebungsprozess in der Schweiz abläuft. Während 25 Jahren habe ich Abteilungen und eine Firma geführt und mich immer um Umsatz, Gewinn und sichere Betriebsabläufe gekümmert. Erst mit der Übernahme der Geschäftsführung des Wärmepumpen Verbandes bin ich mit den eidgenössischen und kantonalen Politikern und Behörden in Kontakt gekommen. Mit den Arbeiten für diese Stellen habe ich gesehen, wie der Gesetzgebungsprozess abläuft und was man bewirken kann. Ein Beispiel: Als bei den Autos der Katalysator von Gesetzesseite vorgeschrieben wurde, mussten keine Inserate und Videospots im Fernsehen geschaltet werden. Die Autos verkauften sich auch so. Ein zweites Beispiel mit Kältemittelvorschriften: Als bei Kühlschränken und Klimaanlagen in Autos und Gebäuden umweltverträgliche Kältemittel vorgeschrieben wurden, machte niemand mehr Werbung mit entsprechenden Produkten.

Ähnlich läuft es hoffentlich mit Wärmepumpen. Es geht darum, den Politikern und der Verwaltung Lösungen für eine klimafreundliche Zukunft zu präsentieren. Die Lösungen kommen aus der Wirtschaft und nicht aus der Politik oder der Verwaltung. Die Politik bildet die Brücke zwischen Gesellschaft und Verwaltung. Natürlich gibt es dankbare Themen wie Wärmepumpen, Photovoltaik oder Kreislaufwirtschaft. Es gibt auch Themen, für die ich nie arbeiten wollte, zum Beispiel die Tabakindustrie. Lobbyarbeit ist für mich politische Beratung; faktenbasiert, transparent und zum Wohle der Gesellschaft. Am 13. Juni 2021 stimmen die Berechtigten über das CO2-Gesetz ab. Dabei werden wichtige Weichen gestellt – auch hier müsste Ihr Verband zufrieden sein? Es geht nicht darum, dass unser Verband zufrieden ist. Es geht darum, die Frage der Umweltbelastung seriös zu diskutieren, die Auswirkungen zu analysieren und Beschlüsse, wie die Gesellschaft fortfahren will, zu fassen. Man könnte schon so weiterfahren wie bisher. Die Wissenschaft hat dargestellt, was zum Beispiel mit den Weltmeeren passieren wird. Die Fakten sind klar. Bei diesem Szenario verlieren weltweit rund 400 Millionen Personen ihr Land infolge des Anstieges der Meeresspiegel. Diese Personen müssen umziehen und das gäbe auch Druck auf Zentraleuropa, ob wir wollen oder nicht. Über die Veränderung des Permafrosts oder die Ausdehnung der Wüstengebiete müssen wir hier nicht debattieren, auch nicht darüber, ob auf dem Ricken künftig Skilanglauf betrieben werden kann. Mit der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens hat die Schweiz beschlossen, wohin die Reise gehen muss. Unsere Mitglieder sind aufgerufen, für die Gesellschaft nachhaltige Wärme- und Kälteerzeugerlösungen anzubieten. Im Moment heisst das, die Umwelt vom CO2-Ausstoss zu erleichtern und umweltverträgliche Kältemittel anzuwenden. Damit die Mitglieder mitarbeiten können, ist der Verband dafür da, Informationen und Lösungen auf technischer und politischer Ebene zu verbreiten. Was braucht es nun konkret, um im grossen Stil fossile Systeme zum Beispiel mit Wärmepumpen zu ersetzen und damit die Klimaziele 2050 zu erreichen? In erster Linie müssen die Hausbesitzer*innen und institutionellen Bauherr*innen davon überzeugt werden, dass fossile Heizungen ein Ablaufdatum haben. Sie müssen bewegt werden, einen Umbau der fossilen Heizungen in eine Wärmepumpenheizung zu planen. Das Bewilligungsverfahren bei den Behörden muss vereinfacht werden. Planer und Installateure benötigen Ausund Weiterbildung sowie Erfahrungen bei nachhaltigen Heizsystemen. Was nicht zu vergessen ist, ist die Finanzindustrie. Die Banken müssen den Wert und das Risiko eines Kredites für einen Umbau einer fossilen Heizung sehen und begreifen. Das Risiko ist nämlich gleich Null, weil sich die Mehrinvestitionen in 10 Jahren zurückzahlen, eine Wärmepumpenheizung 20 bis 30 Jahre hält und der Wert der Liegenschaft steigt. Also kann ein Umbaukredit einem pensionierten Bauherrn ohne monatliches Erwerbseinkommens ohne weiteres gewährt werden. Das klingt logisch und ist nachvollziehbar. Wollen liegen die Hemmnisse? Es gibt Organisationen, die meinen, das Volk zu vertreten, indem sie an veralteten Technologien festhalten,

Öl‐/Gaskessel

Öl/Gas‐Brenner

Holzkessel

Wärmepumpen

Welche Typen von Wärmepumpen gibt es, wo sind die Anwendungsfälle? Die Wärmepumpentechnologie basiert auf dem Carnot-Prozess, der 1824 entworfen wurde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde der Carnot-Zyklus zu einem Dreh- und Angelpunkt der akademischen Auseinandersetzung um Wärme. In den frühen 90er Jahren begann der Aufschwung der Wärmepumpentechnologie. Wärmepumpen entnehmen dem Wasser (See, Grundwasser, Abwässer, Kläranlagen), der Umgebungsluft oder der industriellen Abwärme, zum Beispiel aus Kühlanlagen von Lebensmittelgeschäften, Computerräumen oder Produktionsprozessen Energie. Mit strombetriebenen Kompressoren werden die Systemtemperaturen auf Heizniveau gehoben. Wärmepumpen mit Erdwärmesonden haben die beste Effizienz. Man kann nicht überall Erdwärmesonden verbauen. Auskunft darüber geben die kantonalen Gewässerschutzbehörden. Wärmepumpen, die Energie aus der Umgebungsluft ziehen, sind kostengünstiger, aber ca. 15 Prozent weniger effektiv. Trotzdem ist die Technik umweltfreundlich, weil sie kein CO2 ausstösst (Definition Kyoto-Protokoll) und ca. viermal effizienter ist, als eine Öl- oder Gasheizung. Luft-/Wasser-Wärmepumpen können ausserhalb oder innerhalb der Gebäude installiert werden.

Bürokratie ist zum Teil mühsam bis entmutigend. In diesen Fällen unterstützt der Verband die Bauherren gegenüber den Behörden. Welchen Stellenwert hat für Ihren Verband die Kombination von Wärmepumpen und Photovoltaik? Die Kombination ist ideal. Es braucht aber noch viel Koordination und Know-how. Die Komponenten müssen miteinander kommunizieren können, damit ein wirkungsvolles Gesamtsystem entsteht. Dabei geht es auch um die Integration von Batteriespeichern, Ladestationen für Elektroautos, Tiefkühlgeräten, Gebäudeenergiemanagementsystemen etc. Diese Systeme müssen mit den Stromlieferanten kommunizieren können, damit die Stromlieferanten überschüssigen Strom zurücknehmen und im Bedarfsfall Strom liefern können. Heute gibt es Insellösungen, aber rentabel ist der Verkauf von Gesamtsystemen nicht, weil der Beratungsaufwand unverhältnismässig hoch ist und nicht bezahlt wird. Der Weg ist jedoch sehr spannend. Welches sind für Ihren Verband die nächsten Schritte auf dem Weg zur Energiewende? Wir müssen sicherstellen, dass Wärmepumpenanlagen weiterhin den heute hohen Qualitätsstandard hinsichtlich Betriebssicherheit und Effizienz behalten. Es darf nicht passieren, dass Abkürzungen gesucht werden, weil der Gesetzgeber Wärmepumpen- oder ähnliche Heizungen vorschreibt. Eine weitere Aufgabe ist die Integration von Wärmepumpenheizungen bei mittleren, grossen und grössten Gebäuden. Dazu braucht es technisches Know-how bei Planern und Installateuren. Nicht zu vernachlässigen ist die Zusammenarbeit mit den europäischen Verbänden auf technischer, normativer und politischer Ebene. Viele Wärmepumpen werden heute aus dem Ausland importiert. Da der Schweizer Markt im Vergleich zu Europa sehr übersichtlich ist und daher die internationalen Konzerne von Schweizer Vorschriften nur schwer zu überzeugen sind, brauchen wir den Konsens auf internationaler Ebene. Dass auch die Behörden mitgenommen werden müssen, ist ein eigenes Kapitel. Wir denken an vereinfachte Bewilligungsverfahren und die Möglichkeit nicht unnötig eingeschränkt Erdwärmesondenanlagen zu bauen. So sind wir sicher, dass wir sicher und motiviert einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

Matthias Samuel Jauslin Präsident der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FDP, Nationalrat

Im Aussenbereich aufgestellt Luft/WasserWärmepumpe. ©ait Schweiz AG Bei innen aufgestellten Wärmepumpen geht Wohnraum verloren. Dieser Verlust wiegt zum Teil schwer, wenn man bedenkt wie hoch die Kosten pro Kubikmeter Wohn- oder Geschäftsraum sind.

Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz

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Verein nach ZGB 60ff 500 Mitglieder, Hersteller/Lieferanten, Bohrfirmen, Installations- und Planungsunternehmen, Elektrizitätswerke und Verbände Information und Beratung in der ganzen Schweiz Aus- / Weiterbildung Qualitätszertifikat für Wärmepumpen Qualitätszertifikat für Bohrunternehmen Qualitätszertifikat für Heizsysteme Normen/Technik Ombudsstelle Politik und Rahmenbedingungen Internationales Wärmepumpen-Club für Hausbesitzer

Weitere Informationen: www.fws.ch

Innen aufgestellt Luft/Wasser-Wärmepumpe. ©ait Schweiz AG Bei beiden Ausführungen müssen Baubewilligungen mit Lärmschutznachweis beantragt werden. Die


Interview Sascha Koppe

Strom selbst erzeugen - Warum Solarstrom, Speicher und Elektroauto zusammengehören Die Zahl der Haushalte mit einer Solarstromanlage und einem Batteriespeicher wächst in der Schweiz recht schnell. Warum das so ist, und welche Rolle Elektroautos spielen, erklärt Sascha Koppe von sonnen, einem der weltweit grössten Hersteller für Stromspeicher.

Immer mehr Menschen hierzulande entscheiden sich für eine Photovoltaik-Anlage und einen Speicher. Warum? Sascha Koppe

Weil es Spass macht, weil es

sauber ist und weil es sich langfristig lohnt. Das ist jetzt etwas salopp aber Menschen brauchen nun einmal Anreize, um so etwas fundamentales wie ihre Energieversorgung umzustellen. Und der grösste Anreiz ist heute eben die Möglichkeit, eigenen, sauberen Strom mit einer Photovoltaik-Anlage zu erzeugen und ihn gleich dort zu verbrauchen, wo er auch erzeugt wird. Und wer einen Speicher hat, kann das eben auch rund um die Uhr und nicht nur dann, wenn es hell ist. Die Energiewende ist damit kein abstrakter Begriff mehr, sondern jeder kann sie selbst zu Hause in die Hand nehmen. Welche Anreize gibt es speziell? Sascha Koppe

Da ist zum einen der Gedanke

der Unabhängigkeit. Jeder kann seinen eigenen Strom produzieren und ist damit weniger abhängig von äusseren Entwicklungen. Wir sehen

Die sonnenBatterie 10 performance – der leistungsstarke Stromspeicher aus dem Hause sonnen.

aber auch, dass das Bewusstsein in der Bevölkerung für eine saubere Energieversorgung in den

Zurück zu den Speichern, sind die denn heute

phone, vom E-Bike oder vom Elektroauto. Bei

Sascha Koppe

letzten Jahren gestiegen ist. Das war vor fünf

technisch ausgereift?

diesen Batterien handelt es sich in der Regel

rien spielen ja auch andere Bauteile wie Wech-

um Lithium-Nickel-Kobalt-Batterien, sie haben

selrichter oder Verkabelung eine Rolle. Die

eine andere chemische Zusammensetzung als

sonnenBatterie ist sehr kompakt. Sie ist etwa

Lithium-Eisenphosphat. Ihre Energiedichte ist

1,80 m hoch und 36 cm tief, also in etwa so wie

sehr hoch, sie können also sehr viel Energie auf

ein Schuhregal.

oder sogar zehn Jahren noch anders, da gibt es definitiv einen Wandel. Nicht zuletzt ist es hier in der Schweiz nicht besonders lukrativ, Solarstrom ins Netz einzuspeisen. Wer ihn selbst erzeugt, möchte ihn auch möglichst selbst nutzen. Das geht mit einem Speicher eben am besten. Und dann sehen die Menschen natürlich auch, dass sie für ihr Geld auf dem Konto gerade nicht viel bekommen und investieren es lieber in ihr Haus und ihre eigene Energieversorgung.

In den letzten 10 Jahren hat

sich die Speichertechnologie rasant entwickelt, sowohl was die Kosten aber auch die Qualität betrifft. Eigentlich alle Speicher am Markt sind heute standardisierte Serienprodukte. Wir produzieren die sonnenBatterie an unserem Hauptsitz in Wildpoldsried im Allgäu. Wir testen

minimalem Raum speichern. Daher sind diese Batterien verhältnismässig klein und leicht. Bei den Heimspeichern kommt es hingegen nicht so sehr auf die maxi-

auch die Batterietech-

male Energiedichte an.

nologie sehr aufwendig

Ein

in unserem eigenen La-

wenn ich Strom selbst mache? Nein, im Gegenteil. Wir stehen

spielen hier keine Rol-

nicht jeder Hersteller

le. Dafür schneiden Li-

in dieser Tiefe. Auf-

thium-Eisenphosphat-

grund unserer doch

Batterien bei unseren

recht eindeutigen Er-

dafür, dass saubere Energie nicht Verzicht und

gebnisse

Einschränkung bedeutet. Wenn ich meinen eige-

wir ausschliesslich die

nen Strom erzeuge, kann ich damit nicht nur das

Lithium-Eisenphos-

Licht anschalten sondern auch per Wärmepum-

phat-Technologie.

Sicherheits- und Lang-

verwenden

pe damit heizen oder mein Elektroauto damit be-

lebigkeits-Tests

dere Batterien. Für uns Sascha Koppe, General Manager Europe bei sonnen.

Was ist denn der

eigenen Dach kommt, ist es doch das Beste, was

Unterschied zwischen

ich tun kann. Strom wird der Energieträger Num-

Lithium-Eisenphosphat-Batterien und anderen

mer 1 der Zukunft und dieser Strom muss natür-

Lithium-Ionen-Batterien? Sascha Koppe

Sie haben gerade das Elektroauto erwähnt,

deut-

lich besser ab als an-

tanken. Und wenn dieser Strom auch noch vom

lich sauber sein.

paar Zentimeter

oder Kilogramm mehr

bor. Das macht sicher

Muss ich mich denn irgendwie einschränken,

Sascha Koppe

Sascha Koppe

Die meisten Menschen ken-

nen Lithium-Ionen-Batterien ja vom Smart-

sind diese Eigenschaf-

Viele unserer Kunden möchten

Was passiert, wenn der Strom ausfällt? Sascha Koppe

Mit der sonnenBatterie und der

Notstrombox sonnenProtect bleibt bei unseren Kunden auch bei Stromausfall das Licht an. In seiner konsequentesten Umsetzung nennen wir das "Full-Home-Backup", das bedeutet, dass der Haushalt bei einem Stromausfall einfach sein eigenes Stromnetz aufbaut. Damit kann man dann auf unbestimmte Zeit weiter Solarstrom produzieren und die Batterie für die Nacht damit laden. Wie kann ich mit sonnen in Kontakt treten und wer installiert die PV-Anlage und die sonnenBatterie?

ten am wichtigsten für

Sascha Koppe

einen Haushalt. Und

lich über unsere Website. Die Beratung vor Ort

wie es der Name schon sagt, enthalten unsere

und Installation wird von einem unser in der gan-

Batterien kein Kobalt.

zen Schweiz aktiven Partner vorgenommen. Das

Am einfachsten geht es natür-

kann der Elektro-Installateur um die Ecke sein, in Ist die sonnenBatterie denn dann grösser als

der Regel ist es aber zumindest ein Handwerker

andere Stromspeicher?

aus der Region, also nicht allzu weit weg vom Kunden.

welche Rolle spielt das? Sascha Koppe

Nein, denn neben den Batte-

Technische Daten – das kann die sonnenBatterie

ihren selbst erzeugten Strom auch nutzen, um ihr Elektroauto zu laden. Denn dieser Strom

Die sonnenBatterie kann je nach gewünschter Grösse zwischen 11 und 55 Kilowattstunden

ist sauber und eine Rechnung stellt die Sonne

Energie speichern. Sie stellt dem Haushalt dabei 7 bzw. 8 Kilowatt Leistung bereit und kann

bekanntlich auch nicht. Ausserdem kann ich es

so auch grosse Verbraucher wie Wärmepumpen oder Elektroautos versorgen. Die sonnen-

jederzeit zu Hause laden. Für viele ist das Elek-

Batterie ist ein Komplettsystem. Das bedeutet, dass alle Bauteile wie Batteriemodule, Bat-

troauto der Einstieg in die eigene Stromver-

teriewechselrichter oder Energiemanager sich bereits in einem Gehäuse befinden und nicht

sorgung. Wir sind der Überzeugung, dass der

einzeln vor Ort miteinander verkabelt werden müssen. Mit der Notstrombox sonnenProtect

sonnen GmbH

Eigenverbrauch eine wichtige Rolle für Verbrei-

8000 kann die sonnenBatterie sogar bei langanhaltenden Stromausfällen dafür sorgen,

Am Riedbach 1

tung der Elektromobilität im privaten Umfeld

dass der Haushalt weiterhin sauberen Strom erzeugt.

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spielt.

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E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

010

ALTERNATIVE ENERGIEQUELLEN

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Energiegewinnung: Quo vadis? Schöne neue Energiezukunft: Wenn der politische Wille vorhanden wäre, könnte man in ganz Europa die fossilen Kraftwerke innert zweier Jahre abschalten. TEXT SMA

I

n naher Zukunft werden sich bei der Energiegewinnung die verschiedensten Systeme etablieren. Während Privathaushalte am ehesten mit dezentralen Photovoltaik-Systemen versorgt werden, reicht diese Stromquelle im öffentlichen und industriellen Bereich nicht aus. Zudem liegen die am stärksten industrialisierten Regionen der Erde in den nicht so sonnigen Gebieten. Dann kommt fast nur noch die Concentrating Solar Power (CSP) in Frage. Dabei gibt es CSP-Anlagen, die zu 99 Prozent aus recyclierbarem Material bestehen und bei der Stilllegung nichts als Beton und Stahl zurücklassen. Ausserdem können diese CSP-Anlagen vor Ort von lokalen Unternehmen gebaut werden, was neue Arbeitsplätze schafft. Die meisten CSP-Anlagen arbeiten allerdings bei Temperaturen bis 500 Grad Celsius: Je höher die Temperatur, desto effizienter die Stromproduktion. Dementsprechend gibt es bereits Anbieter auf dem Markt, die Betriebstemperaturen bis zu 1000 Grad und mehr erreichen. So gesehen kann der Bereich fossile Brennstoffe für die Gewinnung thermischer Energie für Heizungen und industrielle Anwendungen durch CSP-Anlagen vollständig lokal abgedeckt werden. Flüssige Brennstoffe wie Diesel, Benzin und Flugbenzin (Kerosin) können mittels der Gewinnung von CO2 aus der Luft oder anderen Quellen (Hochöfen für die Stahlgewinnung etc.) gewonnen werden

und sind preislich schon in naher Zukunft konkurrenzfähig. Für die Gewinnung von Wasserstoff als Substitut für fossile Energieträger sowie für Methangas (Erdgasersatz) gilt das Gleiche. Kurz: Für all diese Prozesse wird in erster Linie thermische Energie verwendet und diese wird gemäss Fachleuten am effizientesten und billigstem mit CSP gewonnen. Darum wird CSP schon bald einen Grossteil der benötigten Energie zur Verfügung stellen. Die Schweiz muss umdenken Leider setzt die Schweiz in erster Linie auf Wasserkraft, wobei die Fauna und Flora einheimischer Bäche und Flüsse sowie der Bergtäler aufs Spiel gesetzt wird. Die Photovoltaik (PV ) wird zu wenig gefördert, die Windkraft ist wegen der unzähligen Einsprachen praktisch tot und CSP inexistent. Die Produktion von Compogas ist nicht wirklich klimaneutral. So gesehen wird auch in der Schweiz ein Umdenken stattfinden müssen. Für manchen Experten wäre es intelligenter, kosten- und ressourcensparender, Strom dezentral zu produzieren durch PV, Wärme zentral zu produzieren und via Fernwärmenetze zu verteilen. Viele Kritiker monieren seit Jahren, dass man mit alternativen Energien (Wind, Sonne, Wasser) niemals den Energiebedarf bei einem Atom-Ausstieg decken kann. Doch Fehlanzeige: Innert zwei Jahren kann die gesamte

Menge Strom, die heute durch fossile und atomare Kraftwerke in Europa verbraucht wird (ca. 2.8 Mrd. kwh), durch alternative Energien (CSP) abgedeckt werden. Die Kosten dafür sind bekannt. Sowohl die Lobbyisten verschiedener Interessegruppen als auch die Unwissenheit vieler Politiker versperren aber den Weg in eine CO2-freie Zukunft. Intelligentere Energieproduktion Insbesondere in der Dritten Welt steht der Klimaschutz längst nicht überall an oberster Stelle. So sehnen sich viele Länder nach dem Wohlstand westlicher Vorbilder. Solche Nationen könnte man gemäss Fachleuten zum Umdenken bewegen, indem man die Energieproduktion in diese Länder verlagert und dort gleichzeitig eine Infrastruktur in Form von Bewässerung zur Verfügung stellt. Wenn man die Sahel-Zone wieder begrünt, werden die Menschen auch dortbleiben und sich eine Zukunft und Wohlstand aufbauen können. Solange die industrialisierte Welt in erster Linie daran denkt, wie sie den eigenen Wohlstand auf Kosten der dritten Welt vergrössern kann, werden sich die Flüchtlingsströme nicht verlangsamen, die Radikalisierung gewisser Kreise nicht abnehmen und der Hunger nicht enden. So gesehen könnte eine sinnvolle und intelligente Produktion von Energie die Weichen für die Lösung vieler Probleme stellen.

Innovative Technologien fördern Im geopolitischen Umfeld sind interessanterweise jene Länder, die heute das Öl fördern, bei der Anwendung von CSP und PV führend. Dies kann dazu führen,dass in Europa inskünftig die gleichen Abhängigkeiten bestehen wie heute: China und Indien sowie der gesamte mittlere Osten gehen mit einem sehr hohen Tempo Richtung CO2-Neutralität und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen während sich Europa – etwas salopp formuliert – damit beschäftigt, jeden einzelnen Kritiker zu überzeugen. Europa benötigte ein langfristig ausgelegtes Konzept. Es bräuchte den Willen, heute Geld zu investieren, um langfristig unabhängig zu werden und Baugesetze zu erlassen, die innovative Konzepte zulassen. Zudem sollten sich die europäischen Länder überlegen, ob die Förderung innovativer Technologien nicht deutlich sinnvoller wäre, als weiter in die Erforschung von Atomkraft und die Speicherung von CO2 aus Kohlekraftwerken zu investieren. Auch die Speichermöglichkeiten im Bereich der elektrischen Energie werden immer besser. Dies zum einen durch effizientere Batterien, zum anderen durch die Nutzung anderer Energieforen wie etwa kinetischer Energie in Form von Stauseen, Druckaufbau oder Lastentürmen. Mittels natürlicher Materialien wie Steine oder Asche lässt sich thermische Energie über Monate hinweg speichern – zweifellos eine grosse Chance für die Energie-Zukunft!

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ADEV BRANDREPORT

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Solar-Pionierprojekt in Gelterkinden In kurzer Zeit sind in Gelterkinden zwei markante Solaranlagen entstanden: auf dem Dach des Hallenbades und auf der Tennishalle nebenan. Das Besondere daran ist nicht nur ihre Grösse, sondern auch, dass sie miteinander verbunden sind. Dies macht sie zu Vorreitern für einen neuen Typ von Anlagen.

W

er mit der Bahn von Basel in Richtung Hauenstein fährt, dem sind die beiden neuen Hallen am Ortsrand von Gelterkinden auf der rechten Seite bestimmt schon aufgefallen: seit 2020 das neue Hallenbad, daneben die kürzlich vollendete Tennishalle. Beide Gebäude tragen jeweils eine grosse Solaranlage. Auf dem Flachdach des Hallenbades ging bereits im vergangenen Jahr eine Photovoltaikanlage mit 151 Kilowatt Leistung in Betrieb. Die regionale Energiegenossenschaft ADEV mit Sitz in Liestal erstellte die Anlage in einem sogenannten «Contracting». Mit anderen Worten: Die ADEV finanzierte und baute auf eigene Kosten. Sie betreibt die Anlage und verkauft der Schwimmhalle den Strom zu einem konkurrenzfähigen

Preis. Rund ein Viertel des Stromverbrauchs des Hallenbades soll fortan umweltfreundlich auf dem eigenen Dach erzeugt werden. Unmittelbar neben dem Hallenbad plante der Tennisclub Gelterkinden (TCG) den Bau einer Tennishalle mit zusätzlichen Aussenplätzen. Der TCG entschied sich wie zuvor schon die Gemeinde für ein Solarstrom-Contracting bei der ADEV. So entstand in diesem Winter auf dem Dach der Tennishalle eine weitere Solaranlage mit einer Leistung von 161 Kilowatt. Seit Januar liefert auch sie sauberen Strom. Ein optimales Modell: der ZEV Noch vor wenigen Jahren hätte jede der beiden Anlagen einen eigenen Anschlusspunkt ans öffentliche Stromnetz benötigt. Im Fall der Tennishalle hätte dies bedeutet, eine lange und teure Leitung zu verlegen. Das vor

Zusammen geht's besser: Die Anlagen auf den beiden Hallen sind verbunden. ©Lukas Pitsch/ADEV

drei Jahren erneuerte Energiegesetz des Bundes ermöglicht nun aber, dass auf benachbarten Parzellen eine gemeinsame Anlage betrieben werden darf, auch wenn sie auf verschiedenen Dächern liegt. Für die Wirtschaftlichkeit ist dies natürlich ein enormer Vorteil, denn je grösser die Fläche, desto tiefer die Gestehungskosten pro erzeugte Kilowattstunde. Eine solche nachbarschaftliche Verbindung von Energieanlagen nennt man im Fachjargon «Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV)». Es ist ein Erfolgsmodell, das von immer mehr grösseren Immobilienbesitzenden eingesetzt wird. «Der ZEV ist inzwischen fast zum Standard geworden», sagt Thomas Tribelhorn, Vorsitzender der Geschäftleitung der ADEV. «Dieses Modell bietet für alle Beteiligten handfeste Vorteile.»

Dank dem ZEV deckt die Solaranlage nicht bloss den Eigenbedarf der Tennishalle ab, sondern leistet auch einen Beitrag an die Versorgung des Hallenbads. Damit zeigt dieses Projekt beispielhaft, wie Strom nahe am Verbrauchenden produziert werden kann. Davon profitiert nicht zuletzt auch die Gemeindekasse, denn die Anlagebetreiberin ADEV bietet der Gemeinde den nachhaltigen Strom zu stabilen und wettbewerbsfähigen Konditionen an. 35 Jahre Erfahrung mit erneuerbarer Energie Die ADEV Gruppe mit Sitz in Liestal baut seit über 30 Jahren an einer dezentralen erneuerbaren Strom- und Wärmeversorgung. Das Genossenschaftsunternehmen bietet über seine publikumsgeöffneten Tochtergesellschaften Beteiligungsmöglichkeiten in den Bereichen Wasser, Sonne, Wind und Wärme an. Die ADEV Gruppe hat über 2000 ökologisch bewusste Impact-Investor*innen. Zudem verkauft das Unternehmen schweizweit Ökostrom mit dem strengen Label naturemade star. Die ADEV Gruppe besitzt 116 Produktionsanlagen, die 2020 gut 37 Mio. Kilowattstunden Strom und 17 Mio. Kilowattstunden Wärme produzierten. Die Aktien der ADEV-Gesellschaften werden als Nebenwerte an der BEKB (www.otc-x.ch) gehandelt.

Rund ein Viertel des Stroms für das Hallenbad entsteht auf dem eigenen Dach. ©Lukas Pitsch/ADEV ANZEIGE

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012

INTERVIEW DR. HANS R. HERREN

WWW.FOKUS.SWISS

Die Rückkehr zum nachhaltigen Landwirtschaftssystem Die industrielle Landwirtschaft vergiftet seit Jahrzehnten die Natur mit Chemie und Pestiziden und bringt das gesamte System ausser Balance. Ein drastischer Wandel in Richtung gesunde, nachhaltige Landwirtschaft ist an dieser Stelle laut Dr. Hans R. Herren längst überfällig.

TEXT VANESSA BULLIARD, AKVILE ARLAUSKAITE

©Wolfang Schmidt

drohte eine Hungerkatastrophe für 200 Millionen Menschen in 24 Ländern! Wir fanden daraufhin heraus, dass die Schmierlaus aus Paraguay nach Afrika eingeschleppt wurde. Dort entdeckten wir dann auch den natürlichen Feind des Schädlings: die Schlupfwespe. Diese züchteten wir in Labors und verbreiteten sie anschliessend in den betroffenen Gebieten. Diesen Ansatz nennt man «klassische biologische Bekämpfung».

D

r. Hans Rudolf Herren ist ein angesehener Insektenforscher, Landwirtschafts- und Entwicklungsexperte sowie Gründer der gemeinnützigen Stiftung «Biovision». Spezialisiert auf den ökologischen Umgang mit der Landwirtschaft, bringt er jahrelange Erfahrung in biologischer Schädlingsbekämpfung mit. Im Interview mit «Fokus» erzählt er von seiner Vision eines weltweit nachhaltigen Ernährungssystems. Herr Dr. Hans R. Herren, ursprünglich stammen Sie aus der Schweiz, waren 26 Jahre lang in Afrika tätig und leben zurzeit in Kalifornien. Nach meinem Agronomiestudium sowie der Doktorarbeit an der ETH wurde mein zweijähriges Postdoktorat an der University of California in Berkeley vom Schweizer Nationalfonds finanziert. So verliess ich die Schweiz. Nach meinem Postdoc wanderte ich nach Afrika aus, um biologische Schädlingsbekämpfung zu betreiben. Meine Frau, die ich in Berkeley kennengelernt hatte, bewegte mich schliesslich dazu, nach Kalifornien zurückzukehren. Weshalb haben Sie sich nach Ihrem Agronomiestudium für ein Doktorat in biologischer Schädlingskontrolle entschieden? Als ich jung war, wollte ich Richtung Pflanzenzüchtung gehen, dazu wurde ich von dem Nobelpreisträger Norman Borlaug motiviert. Doch schlussendlich hat mich mein Professor und Mentor, Dr. Delucchi, der Entomologe und Spezialist für biologische Schädlingsbekämpfung war, inspiriert, auf dieses Feld umzusteigen. Dies hat mich schon als Kind sehr fasziniert: Auf unserer eigenen Tabakplantage erlebte ich den tragischen Umstieg von natürlicher auf chemische Landwirtschaft. Ich war damals jedes Jahr immer öfters mit der Giftspritze auf den Feldern unterwegs. In den Achtzigern haben Sie mit Ihrer biologischen Schädlingsbekämpfungsmethode Millionen von Menschen in Afrika vor dem Hungertod gerettet. Ich war im richtigen Moment am richtigen Ort: In Afrika bot sich die Chance, ein biologisches Programm zur Bekämpfung einer Schmierlausplage zu leiten. Maniok, eine Kartoffelpflanze, welche in den Feuchtgebieten Afrikas wächst und dort ein wichtiges Grundnahrungsmittel ist, war massiv von dem eingeschleppten Schädling bedroht. Normalerweise herrscht in der Natur fast immer und überall Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen. Da die Schmierlaus in Afrika jedoch keinen natürlichen Feind hatte, breitete sie sich explosionsartig aus. So

Auf welche Reaktionen stiess Ihre biologische Bekämpfungsmethode in Afrika? Mein Grossprojekt stiess zunächst auf Kritik, da man sich eine derart immense biologische Bekämpfung nicht gewohnt war. Dennoch fand ich rasch Geldgeber*innen, welche mich unterstützten. Schwieriger war es mit Politiker*innen, Wissenschaftler*innen und Behörden. Für die Einfuhr der Schlupfwespe war in jedem Land eine separate Bewilligung nötig. Dies war sehr mühsam und leider nicht immer erfolgreich. Doch die Nützlinge kennen zum Glück keine Landesgrenzen. Die Schlupfwespen verbreiteten sich über alle Landesgrenzen hinaus – mit oder ohne Visum (lacht). Auch nach 30 Jahren funktioniert dieses System immer noch perfekt. Dafür wurde ich mit dem Welternährungspreis ausgezeichnet, was mir eine grosse Ehre war. 1998 haben Sie die gemeinnützige Stiftung «Biovision» gegründet. Welche konkreten Massnahmen betreibt diese für eine nachhaltige Landwirtschaft? Biovision wurde mit dem Ziel gegründet, den Kleinbäuerinnen und -bauern in Afrika nachhaltige Landwirtschaft näherzubringen. Mit lokalen Partnern und der Bevölkerung entwickelten wir wissenschaftlich basierte Lösungen und ermöglichen damit heute Hilfe zur Selbsthilfe. Nachhaltige Landwirtschaft ist aber ebenfalls in der Schweiz ein Thema, weshalb Biovision sich auch hier dafür einsetzt. Wir sind in der Schweiz sowohl für einen Kurswechsel in der Landwirtschaft tätig wie auch für die Sensibilisierung für nachhaltigeren Konsum. In Ihrem Buch «Transformation of our food systems: the making of a paradigm shift» argumentieren Sie für einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel im Landwirtschaftssystem. Unser Ernährungssystem ist ein Zyklus, in dem alles zusammenhängt. Deshalb sollte die Produktion wieder in Harmonie mit der Umwelt gebracht werden. Mit der sogenannten «Grünen Revolution», die im Widerspruch zu ihrem Namen alles andere als natürlich ist, sind wir Mitte des vergangenen Jahrhunderts komplett von diesem Weg abgekommen. Wichtige Ökosystemdienstleistungen wurden in der modernen Landwirtschaft mit unnatürlichen, kommerzialisierten Produkten wie synthetischem Dünger oder Pestiziden ersetzt. Dadurch sind unsere Bienen heute stark gefährdet – Stichwort: Artenschwund – oder auch unsere Böden, deren Nährstoffzyklen durch Chemikalien zerstört werden. Deshalb ist eine Umstellung dringend nötig.

Durch eine stärkere Nachfrage nach möglichst regionalen und mehrheitlich biologischen Lebensmitteln würden Landwirt*innen wieder diverser anbauen.

sind aber nicht alleine in der Pflicht. Es braucht auch dringend bessere Rahmenbedingungen, hier ist also die Politik gefragt. Bessere Bedingungen sind auch bei der Bildung und Forschung nötig. Es braucht beispielsweise mehr Investitionen für agrarökologische Forschung oder Themen wie biologische Bekämpfungsmethoden an den Universitäten. So kann auch das Interesse junger Studierenden dafür angekurbelt werden. Wo sehen Sie weitere Möglichkeiten, die Rahmenbedingungen für mehr Nachhaltigkeit zu verbessern? Ein vielversprechender Ansatz zur Unterstützung und Beschleunigung der Transformation wäre die wahrheitsgetreue Kostenrechnung. Im Grunde können wir uns die scheinbar billigen Nahrungsmittel aus der industriellen Landwirtschaft gar nicht leisten. Sie verursachen langfristig zu viele und zu hohe Folgekosten. Auf schwindelerregende zwölf Billionen US-Dollar jährlich werden die weltweiten externen Kosten für die Behebung von Gesundheits- und Umweltschäden geschätzt. Bis ins Jahr 2050 sollen diese auf 16 Billionen US-Dollar steigen! Der vermeintliche Erfolg des Modells der industriellen Landwirtschaft erfolgt sozusagen «auf Pump» zu Lasten nachfolgender Generationen, da er gravierende Umweltschäden verursacht. Wie müsste in diesem Fall die Politik konkret vorgehen? Das könnte zum Beispiel geschehen, indem der Gesetzgeber Lenkungsabgaben erlässt. Wie bei den Zigaretten, die heute stark besteuert werden, um sie unattraktiv zu machen. Aktuell geschieht aber genau das Gegenteil. Auf Pestizide, zum Beispiel, wird der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 2,5 Prozent anstelle von 7,7 Prozent erhoben. Der allererste Schritt wäre also, Praktiken, die für die Umwelt schlecht sind, nicht noch zu subventionieren. Der nächste wäre dann, eine

Lenkungsabgabe einzuführen, welche die Umweltfolgen und die Wissens- und Erfahrungsleistungen der Bäuerinnen und Bauern mit einberechnet. Damit für die Konsumierenden nicht einfach alles teurer wird, müssten konsequenterweise bestehende Agrarsubventionen und die Einnahmen von Lenkungsabgaben für die Förderung nachhaltiger Systeme eingesetzt werden. Nachhaltiger Konsum würde günstiger, weil er zur Norm werden würde. Wie steht es aktuell mit der «grünen Revolution»? Die «Grüne Revolution» aus den 1950er Jahren wird heute wider besseren Wissens immer noch gefördert: 90 Prozent der Forschungsgelder fliessen in nicht nachhaltige Landwirtschaft. Fälschlicherweise lautet das Ziel immer noch: Möglichst viel möglichst billig zu produzieren. Die Folgen für unsere Gesundheit, die Umwelt und das Klima sind jedoch gravierend. Angesichts der zahlreichen Partikularinteressen sollte man sich vielleicht fragen, ob unsere Landwirtschaft nicht besser staatlich geregelt werden sollte. Denn der gesellschaftliche Nutzen kommt heute viel zu kurz. Die Anreize im heutigen System führen zu riesigen Profiten für Wenige. Der Weg zu einer vollkommenen, nachhaltigen Landwirtschaft ist noch lang. Sind wir mittlerweile auf dem richtigen Weg? Ja, ich glaube auf jeden Fall an eine Rückkehr zu natürlichen Methoden. Insbesondere, weil die gravierenden Nachteile der industriellen Landwirtschaft immer mehr Menschen bewusst werden. Die kontinuierlich wachsende Zahl der Personen, die qualitativ hochwertige, saisonale, chemikalien- und antibiotikafreie, nachhaltig produzierte Lebensmittel fordern und einkaufen, zeigt, dass diese Erkenntnis sowohl in der Schweiz wie auf der ganzen Welt mittlerweile auf fruchtbaren Boden gefallen ist und gedeiht.

Wovon ist diese Umstellung abhängig? Diese hängt nicht zuletzt von jeder einzelnen Person ab, mit den Entscheidungen, die sie zu ihrem Essen trifft. Durch eine stärkere Nachfrage nach möglichst regionalen und mehrheitlich biologischen Lebensmitteln würden Landwirt*innen auch wieder diverser anbauen. Ein ökologischer Wandel macht die Landwirtschaft nicht nur widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels, sondern leistet sogar einen Beitrag zu dessen Bekämpfung, ebenso wie gegen die Wasserverschmutzung und das Bienensterben. Inwiefern können einzelne Personen diesen Wandel noch weiter antreiben? Indem wir unsere heutige Ernährungsweise ändern – weniger Fleisch und Milchprodukte beispielsweise – und indem wir die Verschwendung von Lebensmitteln drastisch reduzieren. Fast die Hälfte der Lebensmittelabfälle landet im Kehricht. Die Konsument*innen

Hans Rudolf Herren, Präsident der Stiftung Biovision, im Gespräch über ökologische Anbaumethoden mit Bäuerinnen und Bauern auf dem Feld in Thika, Kenya. ©Biovision/Ch. Sonderegger, Rheineck


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BARILLA BRANDREPORT

013

Italienische Exzellenz für das Wohlbefinden und den Planeten Die Barilla Group sorgt mit ihren Produkten für kulinarische Freude und italienisches Flair. Aber nicht nur das: Auch die Umwelt wird geschont. TEXT SMA

D

er Duft von Tomatensauce in der Luft. Mit den Liebsten gemeinsam um den Tisch sitzen, plaudern, eine Mahlzeit geniessen. Essen ist so viel mehr als nur Nahrungsaufnahme. Das sieht auch Barilla so. «Give people food you would give to your own children» ist seit Jahren das Credo des Familienunternehmens und gibt damit den Qualitätsanspruch von Barilla wieder. Und zwar sollen Nahrungsmittel hergestellt werden, die man den Liebsten bedenkenlos auftischen kann. Wenn es um unser Wohlbefinden und die Zukunft des Planeten geht, ist Barilla eine sichere Wahl. Für Mensch und Umwelt Barilla ist ein Familienunternehmen in vierter Generation mit einer starken Mission: Good for you, good for the Planet. Dabei legt es einen besonderen Fokus auf die Qualität der Rohstoffe. Daher verwendet Barilla für das Pesto nur frisches, italienisches Basilikum. Dieses wächst rund um die Produktionsstätte des Pestos und hat somit einen kurzen Weg vom Feld in die Sauce. So wird ein wunderbar frisches Basilikumaroma garantiert, aber auch unnötige, lange Transporte, welche die Umwelt belasten, verhindert. Ausserdem verarbeitet Barilla für das Pesto ganze Räder Parmigiano Reggiano DOP, die erst vor Ort frisch gerieben werden, um die Qualität immer im Blick zu haben. Ein einzigartig cremiger Genuss. Selbiges gilt für die Tomatensauce. In diese schaffen es nur sonnengereifte, italienische Tomaten. Für ein Glas Barilla-Tomatensauce werden ganze zehn Tomaten

verarbeitet. Auf den Einsatz von Gewächshäusern wird dabei verzichtet. Stattdessen sorgen Sonnenschein und mediterranes Klima für das besondere Aroma, das Tomaten erst dann entwickeln, wenn sie vollreif geerntet werden. Und das schmeckt man. Die unvergleichliche Barilla Pasta wird aus eigens entwickelten Hartweizensorten hergestellt, welche wiederum in den unternehmenseigenen Betrieben gemahlen werden. Nach einer schonenden Verarbeitung und Trocknung ist das Resultat eine Pasta in perfekter aldente Qualität. Innovativ & nachhaltig Auch die Entwicklung der Neuprodukte verläuft mit Fokus auf Nachhaltigkeit. So bestehen die neuen Barilla Risoni zu 100 Prozent aus Hülsenfrüchten und sind somit voller pflanzlicher Proteine sowie glutenfrei. Dabei sind sie vielfältig einsetzbar: Als Basis für eine Bowl, im Salat oder als Beilage. Zubereitet sind sie in kurzen neun Minuten. Hülsenfrüchte sind nicht nur gut für den Menschen, sie verbessern auch die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens und weisen einen niedrigen CO2-Fussabdruck auf. Somit sind die Barilla Risoni eine umweltschonende Proteinquelle. Als Pünktchen auf dem I sind die Verpackungen von Barilla auch noch zu 100 Prozent rezyklierbar. Barilla überarbeitet laufend die Produktrezepturen, um das Nähwertprofil zu verbessern und beispielsweise den

Wenn es um unser Wohlbefinden und die Zukunft des Planeten geht, ist Barilla eine sichere Wahl.

Salz- und Zuckergehalt zu reduzieren. In den letzten zehn Jahren wurden ganze 455 Produktrezepturen angepasst. Auch die neuen Barilla Vero Gusto Pastasaucen eignen sich für gesundheitsbewusste Geniessende. Sie kommen ganz ohne Zusatz von Konservierungsstoffen, Geschmacksverstärkern oder Zucker aus. Ausserdem werden für diese Premium-Saucenlinie hochwertige, traditionsreiche italienische Zutaten verwendet, wie beispielsweise Basilico Genovese DOP, kalabrische Peperoncini und feine Datterini-Tomaten. Mehr als nur Pasta Bei Barilla denkt ein jede*r sofort an Pasta. Das Unternehmen bietet jedoch weit mehr als das. So gehören beispielsweise Wasa Knäckebrot und die italienischen Biscuit-Marken Mulino Bianco und Gran Cereale ebenfalls zur Barilla-Gruppe. Diese drei Gebäckmarken sind bereits heute zu 100 Prozent CO2- neutral. Die Barilla Group versteht sich als Teil der globalen Herausforderung, gegen den Klimawandel vorzugehen. So ist Barilla unternehmensübergreifend komplett palmölfrei. Ebenfalls wurden seit 2010 der Verbrauch von CO2 und Wasser um jeweils 21 bzw. 30 Prozent reduziert.

Im Familienunternehmen Barilla ist das Bewusstsein für die Umwelt und nachfolgende Generationen tief verwurzelt. Dies macht Barilla zur ersten Wahl für alle, die nicht nur gut essen wollen, sondern auch einen Beitrag für die Umwelt leisten wollen. Good for you, good for the planet.


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LEBENSMITTEL

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Die Kultivierung unseres Essens Was bei uns auf dem Teller oder im Mund landet, das interessiert alle. Ist zumindest die Vermutung des Autors. Gewisse weniger und gewisse mehr. In erster Linie muss es geschmacklich stimmen, da stimmt wohl jede*r zu, doch damit ist die Neugier bei den wenigsten schon befriedigt. TEXT CARLO WEBER

Z

unehmend interessieren die Konsumierenden auch die Nährwerte oder die Produktionsart. Wie viel Zucker, Fett, Protein oder Mikronährstoffe drin sind oder ob es Bio, Fairtrade oder regional produziert und verarbeitet wurde. Vielen Konsument*innen ist dies wichtig, denn damit wird der wahre Wert des Lebensmittels definiert. Ist es gesund und tu ich damit Gutes, mir selbst, der Umwelt, ist es etwas Nachhaltiges.

sehr gewünscht. Das hängt vor allem mit den Fördermitteln, Importregelungen und gezielter Kommunikation von den Branchen zusammen. Gegenüber anderen Ländern in Europa fühlt man sich in der Schweiz dennoch sehr der inländischen Herkunft und Produktion verbunden. Seit einigen Jahren bewerben die Detailhändler zunehmend die inländische Herkunft und auch die Bio-Produktion.

In der Schweiz wurden laut Bundesamt für Landwirtschaft (BWL) im Jahr 2020 29.9 Milliarden Schweizer Franken im Schweizer Detailhandel für Lebensmittel ausgegeben. Davon wurden 10.7 Prozent in Bio-Qualität produziert und verarbeitet. Das entspricht fast 3.2 Milliarden Schweizer Franken, die von der Bevölkerung für Bio-Lebensmittel ausgegeben werden. Das ist noch lange nicht der grosse Teil, doch ist es viel. Denn die Entscheidung für Bio-Lebensmittel wird bewusst getroffen und widerspiegelt damit das Interesse an der Produktion der Lebensmittel. Doch woher kommen die Lebensmittel auf dem Teller? Dies ist zwar auf der Verpackung deklariert, doch spielt es noch eine untergeordnete Rolle, zumindest bei vielen generellen Produkten wie Getreide, Snacks oder Gemüse. Bei anderen Produkten wie Fleisch, Kartoffeln oder auch Dinkel hingegen ist die Herkunft Schweiz

Doch was heisst inländisch, regional und bio? Wo liegen die Grenzen? Da helfen Labels, welche die Bedingungen definieren und den Konsument*innen klar aufzeigen sollen, wo und wie das Lebensmittel produziert worden ist. Klar erkennbar und verständlich. Das ist keine leichte Aufgabe und birgt viele Risiken zur Täuschung. Das Vertrauen in Labels ist ähnlich gross wie zu Marken. Laut Labelinfo sind 82 Labels im Lebensmittelbereich in der Schweiz auffindbar. Die bekanntesten sind IP Suisse, Knospe BioSuisse, Migros Bio, Aus der Region für die Region (der Migros) oder Miini Region (der Coop). Es gibt einige gesamteuropäische Labels wie EU Bio oder aus einzelnen europäischen Ländern wie Demeter oder BioLand aus Deutschland. Zudem gibt es einige Labels, die spezifische regionale Herkunft zeigen sollen. Wie Culinarium, Alpinavera oder Terroir Fribourg. Oder das Label Pro Montagna

von Coop, welches die Herkunft aus Bergzonen schildern soll. Und ganz gross im Trend ist das Label Vegan. Alles in allem also ein ziemlicher Dschungel und dennoch sind die meisten Labels vielen Leuten bekannt. Die Lebensmittelindustrie war bis vor ca. einem Jahrzehnt sehr wenig an diesen Labels interessiert. Die Detailhändler hingegen erkannten deren Nutzen für den Verkauf. Doch gegenüber dem Detaillisten stehen beim Produzenten vor allem die Kosten für den Rohstoff hoch im Kurs. Denn deren Einkaufspreis hat einen direkten Einfluss auf die Marge. Der Detaillist interessiert sich für tiefe Einkaufspreise, dennoch aber für Labels, die ein Verkaufsargument mehr liefern. Mit Labels lassen sich Produktpreise besser rechtfertigen und insgesamt gut Werbung machen. Bei den beiden Aspekten Preis und Label liegen sich die Produzenten und Vertreiber in den Haaren oder gehen gute Geschäfte ein. Was dabei den vielen Beteiligten in der Wertschöpfungskette jedoch zu oft oder gar immer vergessen geht, ist, dass Kund*innen zunehmend der eigentliche Wert des Lebensmittels wichtig ist. Dass es eben entscheidend für eine Wahl für das eine oder andere Lebensmittel ist, wie und wo produziert wird. Welchen Einfluss die Produktion auf die Umwelt hat. Wie gesund das Lebensmittel

ist. Wie gesund und nachhaltig der Boden ist, aus dem das Lebensmittel entwachsen ist. Worin das Lebensmittel verpackt ist. Wie es transportiert wurde. Welchen CO2-Fussabdruck es mit sich bringt. Dieser Aspekt für den wahren Wert eines Lebensmittels wird gleichzeitig den Konsument*innen, wie auch kleinen Produzierenden bewusst. Die grosse Industrie merkt es erst, wenn der Trend bereits da ist. So gesellen sich neue Akteure oder Businessmodelle mit alten, neuen und anderen Produkteangeboten auf den Markt. Das ist gut so und bringt die Lebensmittelwelt in Schwung und voran. Die Kundschaft hat die Wahl und kann sich nach ihren Wertvorstellungen das Lebensmittel aussuchen. Endlich findet in der Schweizer Lebensmittellandschaft eine grosse Veränderung statt und verändert damit die Akteure, auch die Grossen – getrieben von den Kund*innen. Neue Produzenten probieren was Neues, indem sie Lebensmittel auf den Markt bringen, die kaum bekannt sind, momentan vor allem im veganen Bereich. Die innovativ sind und dennoch traditionell. Wichtig ist den meisten dieser Produzenten, dass die Herstellung hier in der Schweiz stattfindet. Die Wertschöpfung in der Region und Inland verbleibt. Deren Produkte nachhaltig, ökologisch, gesund und gut sind. Gut für den Menschen in der Ernährung, gut für die Umwelt, gut für das Gewissen, gut im Geschmack. Das sind Lebensmittel, die Sinn machen.

BRANDREPORT ALPENPIONIER AG

Hanf zurück auf den Teller

«U

nser Ziel ist es, Hanf in unterschiedlicher Form auf den Schweizer Teller zu bringen und als nachhaltigen, regional produzierten Superfood zu etablieren », deklariert Emanuel Schütt, «AgrarDirigent» des Startups AlpenPionier. Im August 2017 standen sechs wagemutige Pioniere vor der Presse in einem der ersten Hanffelder in Malans. Damals hatten sie die Vision, Hanf grossflächig anzupflanzen, um proteinreiche Nahrungsmittel aus dem heimischen Superfood herzustellen. Über ein Crowdfunding konnten die sechs Pioniere die Gründung der Firma AlpenPionier sowie die Umsetzung der Vision «Hanf zurück auf den Teller» erfolgreich finanzieren. «Seit März 2018 sind wir mit einer eigenen Produktlinie aus Lebensmittelhanf auf dem Markt. Aktuell liegt unser Fokus auf konsumfertigen Produkten mit einer Geschichte», führt KapitalMinister Roman Eggenberger weiter aus. Von Beginn weg hat sich AlpenPionier bewusst für ein Wirtschaften hier in der Schweiz und für eine biologische Herstellungsweise entschieden. Eine Wertschöpfungskette für Hanflebensmittel hat in der Schweiz bis dahin gar nicht bestanden. Dies haben die Pioniere geschafft aufzubauen. AlpenPionier arbeitet derweil mit über 30 Bio-Bauern und -Bäuerinnen zusammen. Die Landwirt*innen bauen vom Bündner Rheintal ins Luzernische

über den Thurgau bis ins angrenzende Liechtenstein an. Ökologisches Wirtschaften liegt den Pionieren im Blut und sie möchten dies mit ihren Partner*innen in langfristigen Kooperationen leben. Bis zur Kundschaft soll das spürbar werden. Nicolas Müller, Snowboardlegende und Mitgründer: «Unsere Lebensmittel sind, was sie sind. Sinnvoll für den Körper, die Region und die Umwelt.» Seit dem Frühjahr 2020 stehen die Pioniere in der eigenen Manufaktur, der «Fabrigg». SnackBaron und Geschäftsführer Carlo Weber unterstreicht: «Der Schritt, eine Fabrigg aufzubauen, war für uns und die Schweiz ein Meilenstein.» Aus einer Idee, die anfangs viele als ziemlich verrückt abtaten, ist ein Unternehmen entstanden, das eigenständige, neuartige Lebensmittel herstellt und die Landwirtschaft mit einer wertvollen Pflanzenkultur erweitert. Damit wird die Vision der AlpenPioniere «Hanf zurück auf den Teller» nicht nur wahr, sondern geht darüber hinaus zu «Hanf im Schweizer Haushalt». Zum Ende des letzten Jahres warteten die Pioniere mit der neuesten Kreation für Kund*innen auf. Die ersten Bio-Hanf Riegel mit natürlichen Zutaten aus der Schweiz. Das ist ein Novum, kommen die meisten Zutaten für Snacks generell doch aus der gesamten Welt. Pflanzliches Protein, Bio, Schweiz und mit Zutaten, als wäre es selbst gemacht: Das macht die Produkte der Pioniere aus. Mit diesen Riegeln versuchen sie das Verständnis und

Bewusstsein für Regionalität, heimische Wertschöpfung und Nachhaltigkeit zu verändern. www.alpenpionier.ch


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BIOSFERA VAL MÜSTAIR BRANDREPORT

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Zertifizierte Produkte zur Freude von Mensch, Tier und Natur Das Beste der Natur geniessen, ohne der Region zu schaden? Das geht! Der Naturpark Biosfera Val Müstair lädt dazu ein, lokale Produkte zu geniessen und gleichzeitig dem Tal Sorge zu tragen.

D

as idyllische Val Müstair ist eine Welt für sich. Sattgrüne Wiesen und malerische Dörfer kontrastieren mit der wilden Natur des nahen Nationalparks. Es verwundert somit nicht, dass dem Tal 2011 das Label «Park von nationaler Bedeutung» verliehen wurde. Mehr noch: Bis heute ist die Biosfera Val Müstair der einzige Naturpark mit zwei UNESCO-Labels. Der Park ist Heimat des UNESCO Welterbe Klosters St. Johann in Müstair und bildet gemeinsam mit dem Schweizerischen Nationalpark und Teilen der Gemeinde Scuol das erste hochalpine UNESCO Biosphärenreservat der Schweiz. Ein kleines Tal von Weltformat also.

Naturpärke wie die Biosfera Val Müstair sind Gebiete mit besonders hohen Natur- und Landschaftswerten. Vielen mag es aufgrund der naturbelassenen Landschaften bekannt sein, aber dahinter steckt noch mehr. In Naturpärken steht der Schutz der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen im Einklang mit deren nachhaltiger Nutzung. Zudem soll die Bevölkerung miteinbezogen werden. Die Biosfera Val Müstair geht noch einen Schritt

© Noëmi Bräm

weiter und zeigt, dass eine blühende lokale Wirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Strenge Vorgaben für ein nachhaltiges Label Seit 2018 können Unternehmen aus dem Val Müstair ihre Waren mit dem begehrten Produktelabel des Naturparks auszeichnen lassen, welches auch das Gütesiegel «regio.garantie» trägt. Trotz – oder gerade wegen – der zu erfüllenden Bedingungen dieser Zertifikation, entstand daraus eine einmalige Erfolgsgeschichte. Um das Label zu erhalten, müssen die Produkte einige Vorgaben nachweislich erfüllen. Zum einen müssen 80 Prozent der enthaltenen Rohstoffe aus dem Val Müstair stammen. Zum anderen ist eine weitere Bedingung, dass zwei Drittel der Wertschöpfung in der Region erbracht werden. Das Label bescheinigt, dass die Herstellung der Produkte im Sinne des Nachhaltigkeitsprinzips erfolgt und zur Stärkung der regionalen Wirtschaft beiträgt. Genauso wird damit bestätigt, dass der Produzent den Naturpark beim Erreichen seiner Ziele unterstützt.

© Tony Oertli

© Marco Cadonau

Der Zertifizierungsprozess erfolgt über mehrere Schritte, um die Erfüllung der Vorgaben sicherzustellen. Das produzierende Unternehmen stellt einen Antrag auf Verleihung des Produktlabels an den Naturpark. Die Alpinavera, die Regionalprodukte zertifizieren, prüfen die Angaben des Unternehmens, bevor eine Kontrolle durch die offizielle Kontroll- und Zertifizierungsstelle bio.inspecta stattfindet. Erst wenn bio.inspecta das Zertifikat ausstellt, dürfen die vereinbarten Produkte mit dem Label gekennzeichnet werden. Diese Überprüfung wird alle zwei Jahre wiederholt und die Zertifizierung so up to date gehalten.

© Janosch Hugi

einiges, das lokal nachhaltig produziert wurde. Das Val Müstair trägt so der eigenen Region Sorge und strahlt trotzdem seine Werte in die ganze Welt hinaus. Mehr zum Label und dem Zertifizierungsprozess sowie eine Übersicht der ausgezeichneten Produkte sind zu finden unter: biosfera.ch/produkte

Zertifizierte Produkte mit spürbarer Qualität Seit der Einführung wurde insgesamt 84 verschiedenen Produkten das Label verliehen und die Palette wächst ständig weiter. Mittlerweile sind mehrere Lebensmittel unterschiedlicher Produktgruppen auf der Liste, darunter Getränke, Fleisch, Milch- und Getreideprodukte. Von Butter und Käse über Brot und Mehl bis hin zu Würsten und sogar Spirituosen wie Gin findet man

VALPOSCHIAVO TURISMO BRANDREPORT

Eine Region schliesst die Reihen Im Bündner Südtal arbeiten Landwirtschaft, Gastronomie und Tourismus eng zusammen. Dies mit dem Ziel, die Region zu stärken sowie authentische und nachhaltige Ferienerlebnisse zu kreieren.

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as Puschlav im Kanton Graubünden, für die Einheimischen Valposchiavo, hat einen ganz speziellen Charme. Deutsch spricht hier fast niemand freiwillig. Und doch fühlt man sich als Besucher*in sofort willkommen. Die Puschlaver*innen wissen, dass der Fremdenverkehr für die ganze Region eine zentrale Lebensgrundlage darstellt. Nicht nur diese Erkenntnis, auch die topografisch bedingte Verbundenheit der Menschen schweisst die rund 4500 Puschlaver*innen seit jeher zusammen. Das spürte Kaspar Howald sehr schnell, als er vor sechs Jahren seinen Job als Tourismusdirektor im Valposchiavo antrat. Die touristische Entwicklung der Region hat seither rasant zugenommen. Im Sommer 2020 schrieb das Valposchiavo in Sachen Ankünfte und Übernachtungszahlen ein Rekordergebnis. Projekt «100% Valposchiavo» Das touristische Erlebnis ist stark vom Gemeinschaftssinn der einheimischen Bevölkerung geprägt. Dieser suchte aus Tradition immer wieder Wege, die lokale Landwirtschaft zu stärken, sie mit dem restlichen Gewerbe zu verknüpfen und damit möglichst viel Wertschöpfung im Tal zu behalten. Wo also Valposchiavo draufsteht, ist meist auch tatsächlich Valposchiavo drin. Unter diesem Stern steht auch das Projekt «100% Valposchiavo». Dieses entstand im Sommer 2015 und entwickelt sich heute noch fortlaufend weiter. Das Ziel?

Die Puschlaver Produzenten wollen ein gemeinsames Vermarktungskonzept aufbauen und ihre Produktionsanlagen erneuern. Über 90 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Valposchiavo sind bis heute von BioSuisse-zertifizierten Betrieben bewirtschaftet. Kaspar Howald erklärt, dass die Verarbeitung dieser lokalen Biospezialitäten künftig möglichst vor Ort stattfinden soll. Gleichzeitig fokussiert man sich auf eine noch gezieltere Verteilung an die lokalen Hotels, Restaurants und Läden. Das Ziel ist klar: 100 Prozent bio-zertifiziert Die Valposchiavo und seine Landwirtschaft will sich nun als 100 Prozent bio-zertifiziert positionieren. Das setzt man vor Ort fleissig um. Neben dem Label «100% Valposchiavo» für Produkte, die vollständig aus lokalen Rohstoffen bestehen, schaffte man ein zweites: «Fait sü in Valposchiavo.» Es umfasst Produkte, die zwar nicht aus lokalen Rohstoffen bestehen, jedoch aus dem Tal stammen, wobei 75 Prozent des Mehrwerts lokal anfallen. Für beide Labels erstellte man ein Reglement. Eine eigens gegründete Markenkommission, bestehend aus Vertretern der Bauernverbände von Poschiavo und Brusio, des Handels- und Gewerbeverbands Valposchiavo sowie von Valposchiavo Turismo, wacht streng über die Vergabe der Labels. Auch extern kontrolliert die Organisme Intercantonal de Certification (OIC) mit. Ferner haben sich verschiedene Leistungsträger in der Puschlaver Wirtschaft, etwa Restaurants, Metzgereien oder

Imkereien eigene Chartas auferlegt, mit denen sie sich verpflichten, lokalen Rohstoffen einen besonderen Platz in ihrem Angebot zu geben. Aller Anfang ist erfreulich Kaspar Howald ist erfreut, wie solidarisch und motiviert sich die Puschlaver*innen bereits in der Startphase für das Projekt einsetzen. «Zurzeit sind 62 Betriebe im Tal aus den Sektoren Landwirtschaft, Lebensmittelveredelung, Gastronomie und Handwerk involviert, entweder als Markenträger oder Unterzeichner der verschiedenen Chartas.» Darunter sind viele Restaurants sowie alle vier Metzgereien des Tals. Die wachsende lokale Begeisterung für das Projekt überträgt sich auch auf die Gäste. «Sie nehmen das Thema Essen mittlerweile viel bewusster wahr und fragen immer öfter ganz spezifisch nach regionalen Produkten. Nicht selten decken sie sich damit gleich auch für den heimischen Bedarf nach den Ferien ein», so Howald. Trotz der Aufbruchstimmung erklärt Howald, dass viel Entwicklungspotenzial bestehe. Er nennt als Beispiel das Fleisch. Produzenten, Verarbeiter*innen und Köch*innen seien gefordert, durch besser abgestimmte Prozesse den Anteil des lokalen Puschlaver Fleisches kontinuierlich zu erhöhen. Gleichzeitig möchten sie den Gästen zusätzliche Möglichkeiten bieten, um «100% Valposchiavo» hautnah zu erleben. Angebote wie

Hofbesuche oder Pizzoccheri-Kochkurse gibt es schon. Es kommt also noch einiges hinzu. TEXT EVGENIA KOSTOGLACIS

Drei Stimmen aus Valposchiavo Ornella Isepponi, Besitzerin und Köchin des Restaurants Motrice «Ich gehöre zu den zehn Erstunterzeichnern der Charta ‹100% Valposchiavo-Ristoranti›. Ohne zu zögern, habe ich mich von Anfang an am Projekt beteiligt. Dessen Stossrichtung entspricht genau der Philosophie und der Arbeitsweise unseres Restaurants Motrice, welches unsere Familie seit vier Generationen führt.» www.ristorante-motrice.ch Annina Raselli, Gemüseproduzentin «Ich bin Präsidentin des Vereins ‹100% Valposchiavo›. Zusammen mit meinem Partner Renzo Tosio haben wir einen Bauernbetrieb und produzieren Milch, Fleisch und Gemüse. Im Rahmen von ‹100% Valposchiavo› möchten wir unseren Betrieb mit Lokalen für die Fleisch- und Gemüseverarbeitung erweitern.» www.ravisintera.com Nicolò Paganini, Beerenproduzent «Wir produzieren und verarbeiten Beeren im Valposchiavo. Ausserdem betreiben wir auch einen Agriturismo und bieten Führungen in unseren Beerenfeldern an. Wir arbeiten ausschliesslich mit und auf dem lokalen Territorium. Daher ist das Projekt ‹100% Valpos- chiavo› von fundamentaler Bedeutung für unseren Betrieb.» www.coltiviamo-sogni.ch Weiterführende Informationen unter www.valposchiavo.ch


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19.04.2021

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E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

ARTISAN ROASTERS AG BRANDREPORT

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Erfolgreiches Kaffee-Start-up auf Investorensuche Es riecht nach frisch geröstetem Kaffee in den Hallen der Kaffeerösterei Seehallen. Wie jeden Tag, röstet die Kaffeerösterei Seehallen den nachhaltigen Onesto-Kaffee. Aus einem Start-up ist mittlerweile ein kleines KMU geworden und Fox Hardegger, der Gründer und seine rund zwanzig Mitarbeitenden sind stolz darauf, in den Seehallen nur Kaffeebohnen aus nachhaltigem, sprich biologischem Anbau unter Einhaltung der Fairtrade Standards zu rösten.

«W

ir sind die einzige Schweizer Kaffeerösterei, die Spitzenkaffee ausschliesslich aus doppelt zertifizierten Bohnen herstellt», sagt Hardegger. Der Spitzenkaffee, der unter dem Brand Onesto vertrieben wird, wird dabei auch mit 100 Prozent Biogas und somit klimaneutral geröstet. «Wir empfinden uns als Tesla der Kaffeebranche», sagt Hardegger. «Tesla hat bewusst kein Öko-Auto gebaut, sondern ein modernes, schnelles Auto. Dass es dabei ökologisch fährt, ist eine Selbstverständlichkeit, kein Kompromiss. Wir sehen uns in derselben Rolle. Wir

Fox Hardegger

Interview mit Fox Hardegger, dem Gründer der Seehallen Kaffeerösterei Was ist die Vision mit Onesto-Kaffee? Ich denke, es ist an der Zeit, dass wir nachhaltigen Kaffee als Standard setzten und Bio bei Lebensmittel als Selbstverständlichkeit betrachten. Aus dieser Perspektive ist es für mich einfach schwer zu verstehen, wieso Bio und Fairtrade als Basis für Spitzenkaffee in der Schweiz nicht selbstverständlich sind. Meine Vision ist es, mit Onesto-Kaffee einen solch grossen Erfolg zu haben, dass die kommerziellen Grossröstereien sich gezwungen sehen, ihre Strategie zu überdenken, nachzuziehen und ihre Kaffeeproduktion auf nachhaltige Bio und Fairtrade Bohnen umstellen müssen. Wieso tun diese dies aus Ihrer Sicht nicht von selbst? Warum sehen Sie die Kaffeerösterei Seehallen hier als Pionier? Sie tun dies nicht, weil es schwierig ist, die gleichen Margen auf nachhaltigem Kaffee zu erzielen, wie sie es aktuell mit Kaffee erreichen, der nur nach kommerziellen Kriterien eingekauft wird. Wir bei Onesto-Kaffee verzichten auf einen Teil der Marge, um so den nachhaltigen Spitzenkaffee für jedermann und jederfrau erschwinglich zu machen. Dies unterscheidet uns auch von den Boutique Röstereien, die teilweise auch sehr grossartige und nachhaltige Kaffee im Angebot haben, aber diese dann zu ganz anderen Preisen. Die Pionierarbeit besteht darin, dass wir die kritische Grösse im Absatz erreichen, um trotz der geringeren Marge in die Gewinnzone zu kommen. Dies setzt ein starkes Wachstum voraus und dieses wiederum benötigt eine hohe Fremdfinanzierung bis zum Erreichen des Break Evens. Diese Pionierrolle haben wir bewusst gewählt und gehen damit einen anderen Weg als andere.

rösten Spitzenkaffee und selbstverständlich ist er Bio und Fairtrade. Nicht umgekehrt. Einen Kaffee zu geniessen, der nicht aus nachhaltigem Anbau kommt, von welchem man weiss, dass die Bäuerinnen und Bauern nicht gut davon leben können, den kann man nicht im Ernst als Genussvoll bezeichnen.» Onesto-Kaffee ist hier ein Vorreiter und hat sich auf die Fahne geschrieben, den Kaffeemarkt in einer Leuchtturm Funktion umzukrempeln. «Man stelle sich vor, wie absurd es wäre, wenn man im Coop ein Gestell finden würde, das mit Eiern aus Und warum muss es denn der Massenmarkt sein? Warum machen Sie nicht einfach alles eine Nummer kleiner? Weil wir daran glauben, dass der Markt sich erst bewegt, wenn wir einen kommerziellen Erfolg in einer grösseren Dimension erreichen. Solange die grossen Röstereien mit einem Lächeln auf diese Kleinströstereien mit deren nachhaltigem Kaffee, «runtersehen» können und sich aber weiterhin mit kommerziellen Kaffee eine goldene Nase verdienen, wird sich nichts ändern. Nur wenn wir es schaffen, im Gesamtmarkt eine namhafte Rolle zu spielen, werden sie sich bewegen. Wie oben erwähnt, es ist ein bisschen wie bei Tesla, wo auch alle etablierten Autokonzerne gesagt haben, Elektro geht nicht und macht keinen Sinn und heute, wo ihnen die Felle davon schwimmen, wollen sie alle plötzlich Milliarden investieren und die Ersten sein. Wir hoffen auf den gleichen Effekt mit unserem nachhaltigen Onesto-Kaffee im Schweizer Markt. Was brauchen Sie in erster Linie, um dieses visionäre Ziel zu erreichen? Kund*innen (lächelt). Wir brauchen in erster Linie die Kund*innen, die bereit sind, pro Tasse 5-10 Rappen mehr für einen Kaffee auszugeben als sie es heute tun. Insbesondere suchen wir auch bewusst nach mittleren und grossen Firmen, da in Büros sehr viel Kaffee getrunken wird. Firmen, die unserer Vision teilen, die bereit

Batteriehühnerhaltung werben würde. Was bei Eiern absurd erscheint, ist leider bei Kaffee immer noch der Standard. Es ist grotesk, vor einer Tasse Kaffee zu sitzen und diese zu geniessen, wissend, dass die Bäuerinnen und Bauern, welche ihn angebaut haben, davon ihre Kinder nicht zur Schule schicken können und ihre Familien dabei hungern müssen.» Solch einen Kaffee zu geniessen und somit Bäuerinnen und Bauern in Drittweltländern jegliche Wertschätzung abzusprechen, ist schon absurd. Denn Genuss darf nie auf Kosten von Dritten stattfinden. Deshalb muss ein Kaffee aus Fairtrade-Anbau stammen und das ist für uns keine Option, sondern einfach eine Selbstverständlichkeit.»

Den Kaffeemarkt zu modernisieren, ihn mit Markterfolg substanziell unter Druck zu setzen, das ist die Vision von Onesto-Kaffee.

sind, Nachhaltigkeit zu leben und ihren Mitarbeitern ein nachhaltiges Spitzenprodukt in der Kaffeepause anbieten wollen. In unseren Augen ist dies der einfachste Beweis von gelebter Nachhaltigkeit. Und wohl trotz des geringen Mehraufwandes, immer noch eine der günstigsten Möglichkeiten eines «internen Marketings», um seinen Mitarbeiter*innen zu zeigen, dass die Firma dieses Thema ernst nimmt und die Mitarbeiter*innen für ihre Leistungen mit einem Spitzenprodukt belohnt. Also nebst den privaten Kund*innen benötigen wir ganz besonders auch Firmenkund*innen, die Onesto-Kaffee im Büro geniessen. Dazu haben wir auch einen eigenen Aussendienst aufgebaut, der speziell auf Office Solutions zugeschnittene Kaffeeangebote, inklusive Kaffeemaschinen anbieten kann.

Welche Art Investoren sprechen Sie an? Banken, Private oder wie muss man sich das vorstellen? Wir lernen, dass man in der Schweiz von seitens der Banken kein Kapital erhält, wenn man sich in einer Wachstumsphase befindet und keine Sicherheiten vorweisen kann. Unsere Kapitalgeber sind eher aus dem professionellen Investorenumfeld, welche Vermögen Dritter verwalten und für diese nachhaltige Investitionslösungen suchen. Also eher im Bereich Family Offices, Private Equity oder Fonds, die in nachhaltige Produkte investieren.

Was ist die grösste Herausforderung für ein nachhaltiges Start-up in der Schweiz? Die Finanzierung. Wir haben zwar dank eines Family Offices, welches uns seit Längerem unterstützt, eine gute Finanzierungssituation und konnten bis hierher auch stark und nachhaltig wachsen. Aber einen Markt wie den Kaffeemarkt zu erobern und umzukrempeln, benötigt sehr grosse finanzielle Mittel. Wir sind deshalb eigentlich auch immer auf der Suche nach Investoren, die unsere Vision teilen wollen, die nachhaltig investieren wollen und mit einem nachhaltigen Investment etwas verändern wollen.

Ein Start-up, das solch grosse Ambitionen hat, muss sich eine solide Grundlage erarbeiten, eine Struktur legen, auf welcher dann auch eine schweizweite, allenfalls gar eine europaweite Expansion stattfinden kann. Dies benötigt viel Kapital, bevor man aus dem Wachstumspfad in die Gewinnzone kommt. Die Kaffeerösterei Seehallen hat mittlerweile mehrere Investor*innen und ist dank diesen auf einem äusserst erfolgreichen und nachhaltigen Weg.

Suchen Sie aktuell noch Investoren? Ja, wir sind jederzeit ansprechbar. Unserer Reise ist noch lange nicht zu Ende und wir haben noch viel vor. Wir freuen uns auf Gespräche mit potenziellen Kapitalgebern, die unserer Vision und unseren Weg kennenlernen wollen. Auch wir lernen immer wieder aus diesen Gesprächen und finden neue Wege, um unsere Vision eines nachhaltigeren Kaffeekonsums in der Schweiz und hoffentlich eines Tages darüber hinaus, erfolgreich umzusetzen. Die Kaffeerösterei Seehallen wurde im Jahr 2017 gegründet und beschäftigt heute rund 20 Mitarbeiter*innen. Sie hat sich verpflichtet, ausschliesslich Kaffee aus zertifizierter Bio und Fairtrade Produktion zu verwenden. Der Kaffee wird unter dem Brand Onesto vertrieben und stammt unter anderem aus Kolumbien, Peru, Honduras, Tansania und Uganda. Alle Kaffees können sowohl einzeln, also als sogenannte Single Origins gekauft werden. Des Weiteren kredenzt die Seehallen Rösterei zwei Hausmischungen. Dies sind die Kapitänsmischung, ein typisch italiensicherer Espresso und die Seehallen Mischung als klassischer Kaffee Crema. Die Kaffees sind sowohl im eigenen Onlinestore (www. onesto.ch) oder unter anderem auf Farmy.ch oder Coop.ch erhältlich. In der Region Zürich kann man den Kaffee auch in ausgewählten Coop-Filialen finden oder direkt im Rösterei-Laden in Horgen kaufen. www.onesto.ch


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

018

RECYCLING & UPCYCLING

WWW.FOKUS.SWISS

Nachhaltig leben – Vom passiven Wissen zum aktiven Handeln Heute geht es längst nicht mehr nur darum, Bewusstsein und Aufmerksamkeit für das Thema «Umweltfreundlichkeit» zu schaffen. Ein gewaltiger Unterschied besteht zwischen dem blossen Bewusstsein und dem tatsächlich umweltbewussten Handeln. TEXT EVGENIA KOSTOGLACIS

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m den Wechsel von passivem Wissen zu aktivem Handeln zuwege zu bringen, muss sich die Denkweise der Menschheit um 180 Grad drehen: «Nachhaltigkeit sollte nicht als Verzicht, sondern als Bereicherung wahrgenommen werden. Oft setzen viele ein nachhaltigeres Leben mit einer reduzierten Lebensqualität gleich. Das muss gar nicht sein. Wer sich nachhaltige Ziele setzt, wird schnell merken, dass umweltbewusstes Handeln gar nicht so kompliziert und spassbefreit ist – oft ist es auch noch sehr günstig», erklärt Anina Gepp, Nachhaltigkeitsbloggerin und Bestseller Autorin von «Iss dich Grün». Ist Zero Waste die Antwort auf alle Probleme? Gar keinen Müll mehr zu produzieren, scheint für viele zu extrem und unrealistisch. Orte wie Kamikatsu, welche durch ihr Zero-Waste-System zur müllfreien Stadt wurden, stempelt man als Ausnahmefälle ab. «Wir sind viel motivierter, nachhaltiger zu leben, wenn das gesetzte Ziel auch erreichbar zu sein scheint», erläutert Gepp. Schlussendlich ist eine hundertprozentige Abfallvermeidung nicht das oberste Ziel. «Es geht darum, sich überhaupt auf den Weg der Nachhaltigkeit zu machen», beteuert die Nachhaltigkeitsexpertin.

Aktives Handeln – was kann man wirklich tun? In der Schweiz wird fleissig recycelt. Laut dem Bundesamt für Umwelt landeten 2019 etwa 94 Prozent Altglas und 81 Prozent PET in den dafür vorgesehenen Sammelstellen. Doch Recycling allein kann auf Dauer nicht alle Umweltprobleme lösen, es ist nämlich Teil

des Problems. Bei dem permanent wachsenden Konsum kann der Verbrauch der Ressourcen nicht absolut verringert werden. «Der grosse Nachteil beim Recycling von Plastik ist, dass bei der Aufbereitung von altem Plastik auch wieder Energie aufgewendet wird, wobei man logischerweise wiederum CO2 ausstösst. Das führt dazu, dass der Ressourceneinsatz und die Transportwege einen so grossen ökologischen Fussabdruck hinterlassen, dass der Konsum von Recyclingprodukten einen deutlich negativeren Einfluss auf die Umwelt hat, als dass ihn die positive Recyclingbilanz ausgleichen könnte. Hinzu kommt, dass Produkte aus Plastik nie zu 100 Prozent aus Recyclingplastik bestehen, sondern immer einen Anteil von neuem Plastik beinhalten. Bei der Verarbeitung werden die Kunststoffe aufwendig getrennt und anschliessend oft über weite Wege transportiert», erklärt Gepp. Es braucht mehr Sammelstellen – auch für schwer recycelbares Plastik Wer versucht, Plastik zu recyceln, der nicht leicht recycelbar ist, wie beispielsweise Plastik mit angetackertem Papier oder Metall, stösst auf Hindernisse. «Man kann zwar Getränkekartons wie Tetra Paks ordnungsgemäss entsorgen, das aber nur schwierig. Es gibt leider zu wenige Sammelstellen.» In der Tat existiert in der Stadt Zürich momentan nur eine einzige Sammelstelle für Tetra Pak: Beim Spar im Zollfreilager. «Zurzeit wird aber die Idee diskutiert, dass im Kaufpreis jeder Tetra-Pak-Verpackung ein paar Rappen enthalten sein sollen, um das Recycling-System mitzufinanzieren. Das wird bei PET auch so gelöst», führt die Nachhaltigkeitsbloggerin aus.

Upcycling – Aus alt mach neu! Am nachhaltigsten wäre es natürlich, den Plastikstrom direkt an der Quelle zu reduzieren. Durch Upcycling wird der Umwelt Gutes getan. «Beim Upcycling werden ausrangierte Produkte zu neuen Produkten umgearbeitet oder gar zu einem vollkommen neuen Produkt aufgewertet. Praktisch dabei ist, dass keine neuen Rohstoffe kostenintensiv verarbeitet werden müssen. Ich hebe beispielsweise schöne Flaschen aus Glas auf und benutze sie als Blumenvase. Oder ich entferne Etiketten von Gurkengläsern und mache darin selbst gemachte Marmelade ein», erzählt die Nachhaltigkeitsbloggerin mit Freude. Schluss mit der Wegwerfmentalität Auch in der Modewelt muss Nachhaltigkeit zum Grundkonzept werden. Das heutige Konsumverhalten ist gefährlich unstillbar. Ständig kauft man sich neue Kleidung, welche kurz getragen wird und schnell keine Freude mehr bereitet. Und schon macht man sich wieder auf die Suche nach etwas Neuem. Dies ist der Inbegriff von Fast Fashion – Kleidung, die billig hergestellt und verkauft wird, sodass die Menschen öfter und mehr konsumieren. Diese «Wegwerfeinstellung» muss jetzt aufhören. Dabei steht eine tiefere Bindung zwischen der Kundschaft und den jeweiligen Kleidungsstücken im Zentrum. Bei interessanten Upcycling-Marken oder ökofreundlichen Kleidungsmarken wird jedes Stück zu etwas Besonderem, weil bewusst produziert wird. Wenn Kleidungsstücke ästhetisch ansprechend sind und gleichzeitig auch noch zum Allgemeinwohl unseres

Planeten beitragen, sieht man sie auch durch völlig andere Augen und behandelt sie dementsprechend auch komplett anders. Auch Anina Gepp betont: «Buy less, choose well, make it last – das, was wir bereits haben, sollten wir so lange wie möglich tragen. Und alles, was wir neu kaufen, sollte möglichst von einem Label sein, welches fair und nachhaltig herstellt.» Umweltfreundliche Ernährung und nachhaltiger Einkauf Ein anderer Lebensbereich, in dem Nachhaltigkeit eine grosse Rolle spielt, ist die Ernährung: «Mit unserer Ernährungsweise können wir unseren persönlichen Fussabdruck sehr stark beeinflussen. Wichtig ist auch, weniger Esswaren wegzuwerfen. Neben dem zu hohen Fleisch- und Milchkonsum ist Food Waste ein riesiges Problem», erklärt die Nachhaltigkeitsexpertin. «Ein grosser Schritt, den wir alle jeden Tag tun können, ist zu entscheiden, was bei uns auf dem Teller landet. Sprich: Indem wir weniger Fleisch- und Milchprodukte konsumieren und auf Regionalität und Saisonalität achten. Damit ist schon sehr viel getan.» Aber auch der Einkaufsort kann infrage gestellt werden. Beispielsweise gilt der Einkauf auf dem Wochenmarkt als besonders umweltfreundlich. «Direkt bei der Bäuerin oder dem Bauer einzukaufen ist ein tolles Erlebnis und schafft einen ganz anderen Bezug zu Lebensmitteln. Wer keinen Markt in der Umgebung hat, kann sich auch ein Abo für eine Bio-Kiste lösen. So bekommt man wöchentlich frisches saisonales Gemüse geliefert», erklärt Gepp.

BRANDREPORT ENESPA AG

In Plastikrecycling investieren «Mit dieser Technologie ist die 100-prozentige Kreislaufwirtschaft für Plastikmüll in der Realität angekommen. Das Verfahren ist auch wirtschaftlich sehr spannend», sagt Cyrill Hugi, CEO Enespa AG. sich am grossen Potenzial dieser Recycling-Technologie finanziell, über die Enespa AG, zu beteiligen.

Cyrill Hugi Inhaber und CEO Enespa AG, Appenzell

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ie Enespa AG entwickelt zurzeit zusammen mit der Biofabrik Technologies GmbH eine Recycling-Anlage auf der Basis der Thermolyse-Technologie. Bei diesem Verfahren werden die gemischten Kunststoffabfälle unter Sauerstoffausschluss in kontinuierlichem Prozess auf ca. 400° erhitzt. Dabei werden die längeren Molekülketten zu kleineren gecrackt und im anschliessenden Destillationsprozess gewinnt Enespa AG den hochwertigen Rohstoff. Dieses Verfahren ist die Grundlage, um die Plastikabfallflut weltweit zu lösen. Investoren haben die Möglichkeit,

Die seit Jahren bestehende Zusammenarbeit von Enespa und Biofabrik erzeugt Synergieeffekte, die zur Entstehung der ersten wirtschaftlichen chemischen RecyclingAnlage für Plastikabfall führt. Der Inhaber von Biofabrik ist Mitglied im Verwaltungsrat der Enespa AG als CTO und somit voll eingebunden. Die Enespa AG verantwortet die Bereiche Finanzierung, Standortentwicklung, Zuführungssysteme und Betrieb der Anlagen. Abfall wird zum Rohstoff «Unsere heutige Art, mit Kunststoff zu wirtschaften, ist nicht nachhaltig und sollte deshalb baldmöglichst durch eine echte Kreislaufwirtschaft ersetzt werden», weiss Hugi. Die in der ersten Phase geplante Recycling-Anlage verarbeiten acht Tonnen/Tag vorsortierten Plastikmüll mittels Thermolyse zu hochwertigem Paraffinöl. Aus 1000 kg Plastikabfall werden 890 kg schwefelarmes Paraffinöl gewonnen, das in der Industrie als Ersatz für herkömmliches Rohöl zur Plastikgranulatherstellung verwendet wird. Das Recyclingverfahren ist sehr

wirtschaftlich und nahezu CO2-neutral. Die KunststoffRecycling-Anlage ist modular aufgebaut. Diese Technologie bietet mehrere Vorteile. Das System ist so skalierbar und damit besser gegen Ausfälle gewappnet: Fällt ein Modul aus, arbeiten die anderen trotzdem weiter. Durch die leichte Skalierbarkeit bietet sich die Möglichkeit, so viele Kunststoffabfälle zu recyceln, wie der

Standort benötigt. Beginnend mit 1000 kg täglich (je P-1000 Modul) ist die Kapazität nach oben hin praktisch unbegrenzt. «Im Moment befinden wir uns im Abnahmeprozess des ersten P1000 Moduls der Enespa Wastx, welches täglich bis zu 1000 kg Kunststoff verarbeiten kann. Es wird in Deutschland eine Fabrikation entstehen, die mehrere hundert Tonnen Kunststoff pro Tag verwertet», erklärt Cyrill Hugi. Grüne Investition mit grossem Potenzial Wann, wenn nicht jetzt sofort, sollte mit einem solchen Projekt gestartet werden? Wer umweltfreundlich und wirtschaftlich attraktiv investieren möchte, kann sich an der Enespa AG beteiligen. Es gibt zwei Investitionsmöglichkeiten. Neben Obligationen mit einer Jahresverzinsung von 4.5 Prozent bei einer Laufzeit von 4 Jahren, können sich Investoren mittels Aktien am Unternehmen beteiligen.

Für unsere Kinder: In CO2-neutrales Kunststoffrecycling investieren

Weitere Informationen auf: www.enespa.eu/investoren


E I N E P U B L I K AT I O N V O N S M A R T M E D I A

HITACHI ZOSEN INOVA AG BRANDREPORT

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Kreislaufwirtschaft Made in Switzerland Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling sind oberste Priorität für jedes nachhaltige Abfallmanagementsystem. Gemäss BAFU-Studien weist die Schweiz mit jährlich rund 700 kg Abfall pro Person eines der höchsten Siedlungsabfallaufkommen der Welt auf. Während wir in den Bereichen Vermeidung und Wiederverwendung noch ein paar Dinge lernen können, hat sich im Verwertungs-Bereich in den letzten Jahren bereits sehr viel getan.

I

n der modernen Abfallwirtschaft werden Siedlungsabfälle getrennt gesammelt und entsorgt. So ist es möglich, einen maximalen Anteil dem Recycling zuzuführen – die Schweizer*innen recyceln heute circa 53 Prozent ihrer Haushaltsabfälle. Doch nicht jeder Abfall ist recycelbar, zum Beispiel wenn es sich um einen Verbundstoff handelt oder bei generell nicht recycelbaren Materialien wie Windeln. Diesen nicht recycelbaren Teil gilt es möglichst hygienisch und umweltschonend zu entsorgen. Seit dem 1. Januar 2000 gilt in der Schweiz ein Verbot zur Lagerung brennbarer Abfälle – oder anders gesagt: ein Deponierverbot. Restabfälle werden heute stattdessen einer der 30 modernen Kehrichtverwertungsanlagen der Schweiz zugeführt und in einem thermischen Verfahren verwertet. Dabei wird Energie generiert und aus den Reststoffen der Verbrennung können wertvolle Materialien zurückgewonnen werden. Neben der thermischen Verwertung von nicht recyclebaren Abfällen spielen weitere Technologien eine gewichtige Rolle, um den Bedürfnissen einer gesamtheitlichen Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden. Einer vernetzten Nachhaltigkeit verschrieben Als Schweizer Cleantech-Unternehmen hat sich Hitachi Zosen Inova (HZI) den Themen Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung verschrieben. Seine Technologien zur energetischen Abfall- und Bioabfallverwertung sowie Gasaufbereitung haben nicht nur eine Schlüsselfunktion in der modernen Abfallwirtschaft inne, sondern spielen auch im Bereich der erneuerbaren Energien eine tragende Rolle. Das Produktportfolio des Unternehmens beinhaltet verschiedene, komplementäre Technologien für die energetische Abfallverwertung. Neben dem thermischen Prozess, in der Abfallindustrie auch Energy-from-Waste (EfW) genannt, ist HZI

ebenfalls federführend im Bereich der Verwertung biogener Abfälle zu Biogas. Zudem verfügt das Unternehmen mit Hauptsitz in Zürich über ein eigens entwickeltes Verfahren zur Aufbereitung zu Biomethan. Mithilfe der Technologien zur CO2-Abscheidung und Powerto-Gas-Konzepten leistet HZI einen Beitrag zu einer ganzheitlichen Abfallwirtschaft – der sicheren Entsorgung von Abfällen mit maximaler Recyclingquote und kontinuierlicher Erzeugung erneuerbarer Energie unter Einhaltung ambitionierter Dekarbonisierungsziele. Energy-from-Waste: Kein Recycling-Ersatz sondern eine Ergänzung Im Fokus der EfW-Technologie stehen die Rückgewinnung der in den Abfällen enthaltenen Wertstoffe wie Metalle und Salze, die hygienische, sichere Entsorgung nicht recycelbarer Abfälle sowie die konstante Erzeugung regenerativer Energie. Der Prozess bietet diverse Vorteile: Abfalldeponien werden abgebaut bzw. verhindert. Das führt zu einer Reduktion der Treibhausgase, die bei der Deponierung entstehen, und schützt den menschlichen Lebensraum vor Verunreinigung und Schadstoffbelastung. Die erstklassige Technologie sichert die umweltfreundliche Umwandlung von Abfall in Energie, die als Bandenergie ins Netz eingespeist wird und viele

Haushalte mit Strom oder Fernwärme versorgt. So produziert eine moderne EfW-Anlage aus einer Tonne Abfall Fernwärme, die rund 240 kg Öl ersetzt; oder generiert 800 kWh Strom – die Jahresmenge, die ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Gesamtjahresverbrauch von ca. 3500 kWh für die Beleuchtung benötigt. Biogas: Anaerobe Vergärung und Gasaufbereitung ersetzen fossile Treibstoffe Zusätzlich zur Bandenergie aus EfW-Anlagen und Laufkraftwerken ergänzen Biogas-Anlagen die Energieproduktion: In Kompogas-Anlagen wird aus biogenen Abfällen in einem anaeroben Vergärungsprozess neben hochwertigem Kompost und Flüssigdünger auch Biogas gewonnen. Nach dessen Aufbereitung zu Biomethan wird dieser Energieträger in Erdgasqualität ins Netz eingespeist oder dient als Bio-CNG-Kraftstoff zur Betankung von erdgasbetriebenen Fahrzeugen. Dabei ersetzt das erneuerbare Biomethan fossile Brennstoffe. Eine Tonne Grünabfälle ist gleichzusetzen mit rund 60 Litern Kraftstoff, was – je nach Fahrzeug – ca. 1000 km Fahrdistanz entspricht. Alternativ kann das Biogas zu 220 kWh verstromt werden, genügend, um den jährlichen Strombedarf für die Unterhaltungselektronik eines 2-Personenhaushalts zu decken.

Power-to-Gas und Carbon Capture: Der Kreislauf schliesst sich Bei der Power-to-Gas-Technologie wird Wasser mittels Strom aus regenerativen Quellen über ein Elektrolyseverfahren in Wasserstoff umgewandelt. Dieser kommt entweder in Industrie und Mobilität sowie bei der Erzeugung von Sauerstoff zum Einsatz oder kann alternativ mit CO2 in einem katalytischen Reaktor in Methan umgewandelt und ins kommunale Gasnetz eingespeist werden. Das für diesen Methanisierungsprozess benötigte CO2 stammt entweder aus biogenen Mischgasen (Biogas, Klärgas) oder industriellen Quellen. In einem System, das alle Komponenten betrachtet, wird CO2 – wo immer möglich – aus Prozessen abgeschieden und als Ressource verwertet oder aber im Rahmen von Carbon Capture and Storage (CCS)-Ansätzen aus dem Kreislauf abgeschieden und gesichert. Dank eines breiten Technologieportfolios und konstanter Forschung und Weiterentwicklung in den Bereichen EfW, Biogas und Power-to-Gas leisten die rund 1000 Mitarbeitenden von HZI weltweit – und rund 600 davon vom Standort Zürich aus – einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Für Hitachi Zosen Inova ist Kreislaufwirtschaft nicht nur ein Schlagwort, sondern täglicher Antrieb dafür, unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Weitere Informationen zum Thema nachhaltiges Abfallmanagement als Teil der Kreislaufwirtschaft finden sich auf der Firmenwebseite www.hz-inova.com.


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BRANDREPORT KNEIPP (SCHWEIZ) GMBH

Keine Kompromisse bei Pflege für Haut und Umwelt Sebastian Kneipp hat eine Philosophie entwickelt, die nicht nur Individuen, sondern auch der Gesellschaft und Natur Sorge trägt. Der Balance mit der Natur kommt eine wichtige Rolle zu und hat Kneipp dazu veranlasst, eine ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg zu bringen. TEXT KEVIN MEIER

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er auch als «Wasserdoktor» bekannte Sebastian Kneipp wurde vor beinahe 200 Jahren am 17. Mai 1821 in Bayern geboren. Sein Leben lang war er von der Hydrotherapie überzeugt und setzte diese erfolgreich ein. Die Wasserbehandlungen ergänzte er durch eigene Erfahrungen und praktische Erkenntnisse. So entstand sein ganzheitliches Gesundheitskonzept, aus dem schliesslich auch die Marke Kneipp hervorkam – vor 130 Jahren. Seit 1891 verfolgt Kneipp die allumfassende 5-Säulen-Philosophie seines Urhebers. Die fünf Säulen des nachhaltigen Lebens Die erste Säule des Wassers ergänzte Sebastian Kneipp bald durch die Säule der Pflanzen. In der Natur sind viele Heilkräuter zu finden, die das Wohlergehen aktiv und wirksam unterstützen können. Zugleich ist auch ausreichend Bewegung der Gesundheit zuträglich. Zusammen mit einer ausgewogenen Ernährung ergeben sich zwei weitere Säulen, denen Kneipp Bedeutsamkeit zumass. Die fünfte Säule zieht sich durch alle Säulen hindurch und setzt diese in einen Kontext: die Balance. Denn Achtsamkeit ist wichtig. Ein ausgewogenes Verhältnis von Wasserbehandlungen, Heilpflanzen, Bewegung und Ernährung verhilft nach individuellen Bedürfnissen zum ganzheitlichen Erfolg. Das Gleichgewicht bzw. die Balance geht viel weiter und muss über die Säulen hinaus Beachtung finden. Im Einklang mit der Natur Die Marke Kneipp sucht stets die Balance zwischen optimaler Verträglichkeit, nachgewiesener Wirksamkeit und Ressourcenschonung. Ziel ist, die Kraft der Natur zu nutzen, ohne dass sie derer beraubt wird. Denn nur so kann man das Beste der Wissenschaft mit dem Besten der Natur verbinden. Beispielsweise ist in vielen Produkten die Lieblingspflanze von Sebastian Kneipp zu finden: die Arnika. Das Unternehmen verwendet nur die Art Arnika montana atlantica aus dem spanischen Galizien, wo sie sorgfältig, kontrolliert und nachhaltig

wild gesammelt wird. Für Kneipp ist also klar, dass man mit der Umwelt in Balance sein und mit ihr verantwortungsvoll umgehen muss. Folglich hat sie eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg gebracht. In der Nachhaltigkeitsvision hat sich Kneipp der Umweltfreundlichkeit verschrieben und gleichzeitig einen Weg dahin skizziert. Ein Nachhaltigkeitsindex soll dabei jede Produktentwicklung bewerten und so zu verbessernde Schritte zeigen. Die Gesamtnote besteht aus sechs Bausteinen: Rezeptur, Einkauf, Produktion, Logistik, Packmittel und Entsorgung oder Wiederverwertung. Die ersten Schritte unternommen Auf der Roadmap zu einer nachhaltigen Produktion hat das Unternehmen bereits einige Fortschritte verbuchen können. Seit 2010 beziehen sie ihren Strom aus Wasserkraft und speisen Abwärme der Produktion, überall wo technisch möglich, in ihr Heizsystem ein. Natürlich lassen sich CO2-Emissionen nicht vollständig vermeiden. Aus diesem Grund kompensiert Kneipp diese seit 2012 über ein Waldschutzprojekt von im Kongo. Der Kongo ist die Heimat des weltweit zweitgrössten Regenwalds. Dieser ist durch illegale Abholzung bedroht. Das Projekt widmet sich dem Schutz von mehr als 185 000 Hektar Waldfläche mitsamt seiner Vielfalt an Biodiversität. Einen weiteren Ansatz verfolgt Kneipp auch bei der Verpackung. Beispielsweise wurden die 100-ml-Glasflaschen um neun Gramm reduziert, was bei sechs Millionen Flaschen jährlich bereits rund 35 Tonnen an CO2-Einsparungen ausmacht. Diese Bemühungen zur Materialersparnis geht aber noch weiter: 2020 hat Kneipp 305 Tonnen Verpackungsmaterial gegenüber 2018 eingespart. Aufgrund all dieser und weiterer Fortschritte erhält Kneipp regelmässig das Green-BrandsSiegel und das Umweltmanagementsystem ist nach ISO 14001 und EMAS zertifiziert. Der grösste Schritt nach vorne kommt aber erst noch.

Keine Abstriche mehr bei nachhaltiger Verpackung Kneipp möchte sich nicht auf Siegeln und Awards ausruhen, sondern beständig weiter Fortschritte machen. Das wohl ambitionierteste Ziel des Fahrplans ist der komplette Verzicht auf Plastik ab 2025. Auf dem Weg dahin sind auch Zwischenstationen eingeplant. Bis Ende 2021 sollen nur noch natürliche Papieralternativen eingesetzt werden, die ohne frische Holzfasern auskommen. Bis 2023 sollen alle Verpackungen vollständig recyclingfähig sein und nur noch aus recyceltem Kunststoff hergestellt werden. Zusätzlich enthält dieser Schritt auch die Einführung eines eigenen, zertifizierten Kreislaufsystems zur Nutzung von Altplastik. Die ultimative Zielsetzung ist aber, bis 2025 alle Kunststoffe, inklusive recycelte, durch nachhaltigere Alternativen zu ersetzen. An diesen neuartigen Verpackungen tüftelt Kneipp schon länger und sie sind bereits im regulären Sortiment zu finden. Nachwachsende Rohstoffe als Verpackung Einen Zwischenschritt zur komplett plastikfreien Verpackung kann man zum Beispiel bei den Kneipp Lippenpflege-Produkten finden. Die Kappe der Lippenpflegestifte fühlt sich wie Plastik an und hat dessen vorteilhafte Eigenschaften: Stabilität, Hygiene und Schutz vor Feuchtigkeit. Tatsächlich besteht sie aber aus innovativem und biobasierten Paper Blend, welches wiederum zu 99 Prozent aus Rohstoffen hergestellt wird, die man von ganz normalem Papier kennt. Paper Blend hat das Zertifikat OK Compost nach EN13432 erhalten, denn es zersetzt sich zu CO2 und Wasser, falls die Verpackung in die Umwelt gelangen sollte. Übrigens kommen hier weitere nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz wie Kork für den unteren Teil der Hülse und Graspapier für die Faltschachtel. Kneipp beweist mit diesen Produkten auch, dass Design und Nachhaltigkeit zusammengehören: Die innovativ verpackte Lippenpflege hat sich den German Design Award 2020 eingeheimst.

Raus aus dem Meer in ein zweites Leben Eines der grossen Probleme, das Plastik nach sich zieht, ist, dass es buchstäblich die Meere überschwemmt. Kneipp beobachtet die zunehmende Vermüllung der Ozeane mit Sorge und hat entschlossen, einen Teil zur Lösung beizutragen. Zusammen mit ReSea und ihrem Ocean-Waste-Projekt wird Plastik aus den Gewässern in und um Indonesien gefischt und recycelt. Nach der Aufbereitung wird dieser für die Verpackung der neuen «Mindful Skin»-Linie verwendet. In allen Belangen steht diese Linie im Sinne der Achtsamkeit. Einerseits stellt sie einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit durch die Verringerung des ökologischen Fussabdrucks dar. Andererseits ist diese Pflegelinie das Resultat aus fünf Jahren hochrangiger Hautmodellforschung, modernster Produktentwicklung und dermatologischer Studien. Die Gesichtspflege aktiviert die hauteigenen Prozesse für mehr Feuchtigkeit, Energie und Schutz. «Mindful Skin» hilft, besser auszusehen, sich besser zu fühlen und sich besser zu verhalten – für eine schönere Welt im Gleichgewicht. Weiterführende Informationen: kneipp.swiss


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CERVO MOUNTAIN RESORT BRANDREPORT

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Nachhaltigkeit in der 5-Sterne-Hotellerie Das Cervo Mountain Resort umfasst 54 Zimmer und Suiten verteilt auf sieben Lodges. Zum Hotel gehören ausserdem die drei Restaurants Bazaar, Madre Nostra und Ferdinand und das exklusive Mountain Ashram Spa.

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n einer Bergregion wie Zermatt zu Hause zu sein, setzt einen engen Austausch mit der Natur voraus. Das Cervo ist einer Art von Reisen verschrieben, das naturverbunden, authentisch und bewusst funktioniert. Eingebunden in den Tourismus der Alpenregion und im Einklang mit der Natur Zermatts, basieren die Handlungen im Resort auf einem starken Umweltbewusstsein. Nachhaltigkeit ist dabei der zentrale Faktor, der allen Entscheidungen zugrunde liegt. Seit der Gründung des Cervo 2009 ist die ökologische und soziale Verantwortung ein zentraler Grundsatz. Der ethische Umgang mit Mensch und Umwelt ist Teil aller Prozesse im Cervo und zieht sich durch sämtliche Bereiche:

Eine nachhaltige Energieversorgung sowie die natürliche Produktion von Warmwasser und Heizenergie sind genauso Teil davon, wie auch das Engagement für verschiedene Projekte auf lokaler und internationaler Ebene. Nachhaltigkeit beinhaltet jedoch nicht nur den bewussten Umgang mit der Natur, sondern auch das durchdachte Miteinander. Deshalb hat sich das Cervo mit mehreren Labels und Organisationen zusammengetan. Mit der Organisation SlowFood u.a. wird das Bewusstsein für gute, regionale Lebensmittel gestärkt. Für die CO2-Kompensation des gesamten Aufenthaltes und jeglicher Fleischkonsumation existiert eine enge Zusammenarbeit mit MyClimate. Diverse weitere Partner und Organisationen

helfen, jeden Tag neue Projekte in Angriff zu nehmen und noch nachhaltiger zu werden. Nimmt man es aber genau, geht «nachhaltig» nicht weit genug. Regenerative Energienutzung greift auf Quellen zurück, die sich nicht erschöpfen lassen. Fast 95 Prozent des Energiebedarfs im Cervo kann mit Erdwärme gedeckt werden. Für die restlichen 5 Prozent kommt Erdgas zum Einsatz und in den nächsten Jahren ist der Umstieg zu Biogas geplant. Das langfristige Ziel ist es, eine 100-prozentige CO2-neutrale Energieerzeugung für Heizung und Warmwasser zu erreichen. Bereits jetzt wird sämtliche Abwärme im Hotelbetrieb wiederverwendet. Die Wärmerückgewinnung der thermischen Energie und ein umfassendes Wassermanagementsystem schonen Ressourcen und dienen der Umwelt. Während der Um- und Neubauarbeiten im Sommer 2020 konnten mit Bohrungen im gesamten Resort Erdsonden gelegt werden, welche als Energiequelle, als Energiespeicher und zur Effizienzsteigerung dienen. Als weitere Energiequelle wird mit Kollektoren Sonnenenergie gesammelt. Zur Einsparung von Heizenergie wurde in der neuen Lodge VI eine bedarfsabhängige Lüftung eingebaut. Die Verunreinigung der Luft wird gemessen und dann wird nur so viel gelüftet, dass immer frische Luft vorhanden ist. Im Cervo werden die regionalen Besonderheiten mit den Gästen geteilt. Das sorgt nicht nur für ein authentisches Erlebnis der Region, sondern vermeidet lange Transportwege und die Verschwendung von Ressourcen. Die Faustregel sind 150 Kilometer Distanz, aus welcher die Produkte für Küche, Ausstattung oder Dienstleistungen bezogen werden. Bei all den Produkten ausserhalb

dieses Rahmens wurden nachhaltige Unternehmen als Partner gewählt. Zu einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Natur gehört auch eine durchdachte Wertschöpfungskette. Die Umgebung des Cervo ist daher als Permakultur angelegt und produziert Energie, Nahrungsmittel und lehnt sich an gewachsene Strukturen an. Im kommenden Frühling und Sommer ist ein eigener Kräuter- und Gemüsegarten geplant, wo sich sowohl die Köch*innen wie auch die Gäste bedienen werden können. Eine durchdachte Bepflanzung wird sowohl mehr Privatsphäre für das Mountain Ashram Spa bieten als auch die lokale Flora unterstützen. Ab dem 7. Mai wird das erste Mal das Nomad by Cervo Mountain Resort für die Gäste geöffnet sein. Ob als moderne Basisstation für Expeditionen in die Bergwelt Zermatts oder als romantisches Hideaway – alle Gäste finden da ihr Zuhause. Sowohl unter der Woche als auch am Wochenende, alleine oder mit den Liebsten, mit den Packages für Mai und Juni steht einer nachhaltigen Auszeit in den Bergen nichts mehr im Weg. www.cervo.swiss ANZEIGE

ClimateAction Schweizferien. Wohin die Reise beim Klimawandel geht, hängt von uns allen ab. Auch davon, wie und wohin es in die Ferien geht. Wenn wir Ferien in der Schweiz machen, sparen wir viel CO2. Trag auch du zum Schutz des Klimas bei – es ist höchste Zeit. Die besten Klimatipps findest du jetzt auf der ClimateActions-App. myblueplanet.ch/climateactions

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OCEANCARE BRANDREPORT

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Mehrwegmasken – damit wir und die Meere gesund bleiben Die Welt hat sich drastisch verändert. Gesichtsmasken sind Teil unseres täglichen Lebens geworden. Unsere Gesundheit ist wichtig und die Notwendigkeit der Masken unbestritten. Unser Wohlergehen hängt aber auch von der Gesundheit des Planeten ab, die wir mit unserer Schutzausrüstung gerade massiv gefährden.

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asken sind notwendig. Das ist unbestritten. Unsere Gesundheit hängt aber auch von der Gesundheit des Planeten ab, die wir mit unserer Schutzausrüstung gerade massiv belasten. Würde jeder Mensch ein Jahr lang eine Einwegmaske pro Tag tragen, müssten drei Billionen Exemplare entsorgt werden. Seit Beginn der Pandemie landen Einwegmasken auf Strassen und Äckern, in Flüssen und im Meer. Sie verseuchen die Natur mit Mikrofasern und Chemikalien, denn sie bestehen unter anderem aus Polypropylen, einem Kunststoff, der nicht ohne Weiteres abbaubar ist. Gemäss Hochrechnungen landen zusätzlich zum laufenden Plastikmüll monatlich rund zehn Mio. Einwegmasken in der Umwelt und möglicherweise auch im Meer. Die Plastikkrise spitzt sich zu Viel Arbeit war nötig, um das Plastikproblem ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Corona stellte die Welt auf den Kopf, als die Zero Waste-Bewegung gerade Fahrt aufnahm. Mit Ausbruch der Pandemie kam Unsicherheit bezüglich Virusübertragung durch Berührung von Oberflächen auf. Umgehend propagierten jene, die davon profitieren, Einwegplastik als das hygienische Material der Stunde und stellten es punkto Sicherheit über Mehrweglösungen.

Albtraum

Physisch müssen wir weiterhin Distanz halten. Eng zusammenstehen sollten wir, wenn es um die Gesundheit des Planeten geht.

Über OceanCare OceanCare sorgt weltweit dafür, dass die Ozeane und deren Bewohner geschützt werden. Seit 2011 als UN-Sonderberaterin für den Meeresschutz. Danke, dass Sie OceanCare mit Ihrer Spende helfen, gegen die Plastikflut anzugehen.

jene, die nicht im Gesundheitswesen arbeiten oder einer Risikogruppe angehören, Mehrwegmasken benutzen. Zertifizierte Textilmasken sind bei korrekter Anwendung und Reinigung sicher und ökologisch. Wer Einwegmasken oder Handschuhe verwenden muss, soll diese zumindest sachgerecht im Abfall entsorgen. Das Virus wird uns wohl noch einige Zeit beschäftigen.

Umso mehr müssen wir unsere Anstrengungen verstärken, den Planeten vor Plastikmüll zu schützen. Zusammenstehen für einen gesunden Planeten OceanCare setzt sich für gesunde Ozeane ein. Mit UNO-Sonderberaterstatus für Meeresfragen engagiert sich der Verein in internationalen Gremien für ein

Spendenkonto OceanCare CH-8820 Wädenswil Postfinance, CH-3030 Bern Konto Nr. 80-60947-3 IBAN: CH14 0900 0000 8006 0947 3 Mehr Information unter www.oceancare.org

SPINAS CIVIL VOICES

Mehrwegmasken den Vorzug geben Weiterhin müssen wir alles daransetzen, den Verbrauch von Kunststoffen zu reduzieren. OceanCare begrüsst die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation, dass

Traum

weltweites, rechtlich bindendes Plastikabkommen, das die Plastikproduktion regelt und die Plastikflut reduziert. Mit der Kampagne «I Care» sensibilisiert OceanCare dafür, den Plastikverbrauch im Alltag einzuschränken.

Schön

Was uns im Moment schützt, richtet im Meer enormen Schaden an. Bitte entsorgen Sie Ihre Schutzmasken sachgerecht. oceancare.org

Stöhn


Publireportage

Gebäudetechniker auf Mission Klimaschutz Die Verletzlichkeit als Gesellschaft wurde uns allen im Corona-Jahr 2020 bei der Herausforderung Klimawandel schmerzhaft vor Augen geführt. Aber auch das Weltklima befindet sich braucht es ein Miteinander aller. in einem zunehmend kritischen Zustand. «Handeln» lautet deshalb das Gebot der Stunde. Engagement mit langer Tradition Der Klimawandel vollzieht sich zwar schleichend. Die Dringlichkeit des Handelns ist deswegen aber nicht geringer. Zuwarten wäre fatal. Denn kein oder ein zögerlicher Klimaschutz kostet langfristig deutlich mehr als rasches und entschiedenes Handeln. Es macht also auch ökonomisch Sinn, jetzt etwas zur Begrenzung des Temperaturanstiegs zu unternehmen. suissetec Klimakampagne Der Schweizerisch-Liechtensteinische Gebäudetechnikverband suissetec handelt und lancierte kürzlich seine erste nationale Klimakampagne. In dieser Kampagne trifft die Welt der demonstrierenden Klimabewegung auf die Welt der installierenden Gebäudetechniker. Trotz anderer Ausgangslage – die Ziele sind identisch. Die suissetec Kampagne schlägt eine Brücke: Sie verbindet die Klimabewegung, die einen Wandel fordert, mit den Gebäudetechnikern. Diese handeln im

Berufsalltag und erzielen so eine ganz konkrete Wirkung. Beide Welten verfolgen nämlich dasselbe Ziel eines möglichst baldigen, CO2-neutralen Planeten. Ob demonstrieren, debattieren oder installieren: suissetec ist überzeugt,

Die Thematik der suissetec Kampagne ist hochrelevant, sind doch sowohl Nachhaltigkeit als auch Klimaschutz Megatrends, die bleiben werden. Gleichzeitig ist suissetec aufgrund ihres langjährigen Engagements für eine CO2-neutrale Zukunft eine

überaus glaubwürdige Absenderin. Auf der Landingpage suissetec.ch/klima findet man neben dem KampagnenClip sämtliche Fakten der vergangenen zwanzig Jahre sowie auch ein animiertes Erklärvideo. Jobs mit Zukunft – auch für Frauen! Attraktiv, sinnhaft und krisensicher: Die Perspektiven der Berufe Gebäudetechnikplaner, Spengler, Lüftungsanlagenbauer sowie Heizungs- und Sanitärinstallateur sind ausgezeichnet. Wer also konkret etwas für den Klimaschutz bewirken will, ist in der Gebäudetechnik am richtigen Ort. Die Berufe sind selbstverständlich auch für selbstbewusste und engagierte Frauen perfekt geeignet.

Die Gebäudetechniker sind bereit – für die Energiewende, für den Klimaschutz!

Fakten, Kampagnensowie Erklärvideo: suisstec.ch/klima Jobs mit Zukunft: toplehrstellen.ch


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