E-Business

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E i n e T h e m e n z e i t u n g v o n S m a r t Me d i a

e-business Mit Sicherheit in neue Dimensionen

Oktober 2012

Cloud Software Die IT schwebt auf Wolke Sieben

Serverstandort Schweiz Datenwolken im Bergmassiv

Nachwuchs Mit MINT ist man Arbeitgebers Prinz

Georg Polzer

Thinking Big: Die Nadel im Datenhaufen

Mobile Marketing

Das Marketing wird mobil

Software

Massanzug oder Massenware?

Online Payment

Zahlen, bitte – aber sicher

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E d itorial lesen Sie mehr...

Aktuelle Entwicklungen im Schweizer E-Commerce E-Commerce erlebt derzeit auf Anbieterseite einen regelrechten Boom. Treiber sind einerseits traditionelle Unternehmen, andererseits eine neue Generation von Start-ups. Marktstrukturen verändern sich und die Identität des Handels löst sich auf.

Prof. Ralf Wölfle Leiter Kompetenzschwerpunkt ­E-Business an der FHNW

Viele Unternehmen, die zunächst eine abwartende Haltung zum Online-Handel eingenommen haben, messen heute dem Internet einen hohen Einfluss auf ihre Branche bei. Nicht selten geschieht dies als Reaktion auf Marktanteilsverluste, vor denen sie auch dann nicht gefeit waren, wenn sie bereits einen Online-Shop als Ergänzungskanal betrieben. Neben Unternehmen, die als Late Follower überhaupt erst mit E-Commerce starten, wollen viele Anbieter mit einem E-Commerce-Auftritt zweiter Generation Versäumnisse nachholen und Marktanteile hinzugewinnen. Die Aufholer treffen einerseits auf die ECommerce-Anbieter der ersten Generation, die den E-Commerce in ihrer Branche dominieren, und andererseits auf neue Start-ups wie DeinDeal oder QoQa. Diese verfolgen überwiegend Flash-Sale-Geschäftskonzepte, indem sie eng limitierte Kaufgelegenheiten mit hohen Rabatten schaffen und dadurch Preisdiskussionen anheizen. Noch zwei weitere Anbietergruppen spielen eine Rolle: Aggressive, stark auf Wachstum ausgerichtete Anbieter wie Zalando, die sich Amazonlike positionieren wollen und nun auch die Schweiz ins Visier nehmen, sowie Markenanbieter, die zunehmend direkt vertreiben. Letztere kommen auf diese Weise in wertvollen Direktkontakt mit ihrer Zielgruppe, können dabei ihre Marke optimal inszenieren und erzielen Direktverkäufe mit hoher Marge. Starke Marken haben begonnen, das aufwendige Fulfillment zu organisieren, und etablieren neben dem Massenmarketing auch

eigene Kommunikationsbeziehungen zu Kunden als Einzelpersonen. Das allseitige Engagement für E-Commerce hat gute Gründe: Trotz Abschwächung entwickelt sich der OnlineHandel weiterhin besser als andere Kanäle. In Branchen mit einem E-Commerce-Anteil von unter 10 Prozent wird auch für die nächsten fünf Jahre mit sehr hohen Wachstumsraten gerechnet.

» Durch das Internet

entstehen immer wieder neue Möglichkeiten einzukaufen, auch unabhängig vom klassischen Handel. Eine Reihe qualitativer Faktoren machen E-Commerce zudem zu einem strategisch wichtigen Geschäftsfeld, beispielsweise der Zugang zu Kunden oder die Möglichkeit von Produkt- und Serviceinnovationen. Allerdings wächst das erweiterte Angebot stärker als die Nachfrage, sodass sich der Wettbewerb verschärft. Die allermeisten Schweizer Anbieter versuchen, nicht primär

über den Preis zu verkaufen. Sie reagieren mit einer Verbesserung ihrer Leistungen, zum Beispiel durch Cross-ChannelServices, suchen nach Innovationen und optimieren die Kundenerlebnisse. Ausserdem werben sie vermehrt, wobei stark gestiegene Kosten für Online-Werbung in Kauf genommen werden. Es scheint vielen Anbietern derzeit vor allem um eine Positionierung bei den Kunden zu gehen. Die unmittelbaren Kosten- und Ertragsaspekte der Services scheinen im Moment zweite Priorität zu haben. Das Internet und die sich rund um den kontinuierlich wachsenden E-Commerce positionierenden Dienstleistungsanbieter schaffen gute Voraussetzungen für diesen Leistungswettbewerb: Online-Anbieter können sich auf wenige Wertschöpfungsfunktionen konzentrieren und diese innovativ weiterentwickeln, während sie andere als Commodities durch Dritte ausführen lassen. Das Internet hat das klassische Set der Wertschöpfungsfunktionen des Handels entbündelt und jede Funktion einzeln dem Wettbewerb zugeführt, zum Beispiel die Sortimentsbildung. Vom Hersteller bis zum Konsumenten führen heute viele Akteure Tätigkeiten aus, die ehemals dem Händler zugeordnet waren. Dabei entstehen immer mehr und immer unterschiedlichere Möglichkeiten zum Konsum. Die klassische Identität des Handels löst sich auf. Zur Vertiefung dieses Themas sei der E-Commerce-Report 2012 empfohlen: E-commerce-report.ch.

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04 IT auf Wolke Sieben 05 E-Business erobert die Schweiz 06 Interview mit Georg Polzer 08 Datenwolken im Bergmassiv 09 Mit MINT ist man Arbeitgebers Prinz 10 Das Marketing wird mobil 11 Consumerization 12 Zahlen, bitte – aber sicher! 13 Massanzug oder Massenware? 14 Das Bezahlen von morgen

E-Business

Über Smart Media

Projektleitung: Bruno Roeder, bruno.roeder@smartmediapublishing.com Produktionsleitung: Sarah Brandenberger, sarah.brandenberger@smartmediapublishing.com Text: Gerold Brütsch-Prévôt, Karl-Gerhard Haas, Michael Jud Foto Titelseite: Foto Studio Ganz Grafik und Layout: Benedikt Schmitt Produktion: Smart Media Publishing Schweiz GmbH Druck: Tamedia Druckzentrum  Veröffentlicht mit dem Tages-Anzeiger im Oktober 2012. Für mehr Informationen, Fragen oder Inserate: Salar Roshandel, salar.roshandel@smartmediapublishing.com, Smart Media Publishing Schweiz GmbH, Tel. 044 258 86 00

Smart Media entwickelt, produziert und veröffentlicht themenspezifische Zeitungen, die gemeinsam mit führenden Medien auf dem jeweiligen Markt vertrieben werden. Dank unseren kreativen Medienlösungen helfen wir unseren Kunden, Aufmerksamkeit zu erzeugen, Marken zu stärken und Interesse sowie Wissensstand über die Unternehmen in ihrem jeweiligen Geschäftsbereich zu erhöhen. Unsere Veröffentlichungen zeichnen sich durch hohe Qualität und inspirierende redaktionelle Inhalte aus.

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Produkte gehen wireless Ob M2M Kommunikation im Industrieumfeld oder Nahfeldkommunikation beim Bezahlen, die drahtlose Verbindung wird für Produkte immer wichtiger. Wenn das Netzwerkkabel verschwindet, zahlen sich nicht nur Komfort sondern auch Preisvorteile für Nutzer und Hersteller aus. Die zudem gewonnene Bewegungsfreiheit schafft zusätzliche Wettbewerbsvorteile. Auf dem Weg dorthin gibt es aber eine Menge Stolpersteine. An Produktbeispielen von UKW bis GSM werden Experten bei Albis Talks auf die folgenden Fragen eingehen: – Kostengünstiges Referenzdesign oder teurer individueller Entwurf? – Keramikantenne oder optimierte PCB-Antenne? – Batterielebensdauer – lohnt sich eine Entwurfsoptimierung? – Simulation von Schaltung und Layout – lohnt sich das? – Kostengünstig zu Funkzertifizierung und CE-Zeichen - ist das möglich? Sie erfahren alles Wissenswerte zu Wireless Design und Zertifizierung und können anschliessend Ihre Erfahrungen im Albis Café mit unseren Experten von Albis Technologies und Eurofins sowie anderen Teilnehmern diskutieren. Die Veranstaltung richtet sich an Ingenieure und Produkt Manager.

Anmeldung für Albis Talks: Web: www.albistechnologies.com/talks eMail: event@albistechnologies.com Telefon: +41 58 252 4077

Ort: Albis Technologies Zürich Albisriederstrasse 199 Beginn: 16:00 Uhr am Donnerstag, den 25.10.2012 Detailprogramm: www.albistechnologies.com/talks


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Ch ancen

Cloud Software

Viele Angebote beinhalten bereits ein Back-up-Feature, was die Gefahr von verlorenen Daten auf Null dezimiert, da die Dateien ebenfalls in der Cloud gespeichert werden.

Die IT schwebt auf Wolke Sieben Gerade fĂźr Freischaffende oder kleinere Unternehmen liegt es finanziell oft nicht drin, sich teure Business-Software zu kaufen. Sei es weil sie schlichtweg zu teuer ist oder weil sie nur temporär beziehungsweise sehr selten gebraucht wird. An dieser Stelle kommt die Cloud-Software zum Zug, und verspricht neue MĂśglichkeiten um im Markt konkurrenzfähig zu bleiben, denn vor allem als Selbstständiger ist es wichtig, schneller, flexibler und besser zu arbeiten als die Mitbewerber. Neben dem ständigen Druck fallen zusätzlich zur eigentlichen Tätigkeit noch andere Arbeiten an, die ebenfalls erledigt werden mĂźssen – ob nun Buchhaltung, Offertenerstellung oder Besprechungen. Wie oft wĂźnscht man sich fĂźr diese Aufgaben einen Assistenten oder noch besser eine kleine Fee, die all diese Aufgaben im Hintergrund erledigt?

aber die Wartung und Pflege der Systeme durch die Anbieter Ăźbernommen. Ăœber leistungsfähige Rechner braucht man sich den Kopf zukĂźnftig ebenfalls nicht mehr zu zerbrechen, denn die Software läuft auf den Rechnern des Anbieters und der Kunde greift via Internetverbindung darauf zu – der eigene Computer wird somit nur noch fĂźr die Anzeige verwendet. Dieses Prinzip erĂźbrigt auch sämtliche Kompatibilitätsfragen, diese gehĂśren definitiv der Vergangenheit an. Selbst stundenlange, nervige Installationsprozesse fallen per sofort weg, mit der Cloud verbinden und schon ist man startklar. Bezahlt wird monatlich und so bleibt fĂźr den ExistenzgrĂźnder Ende Monat mehr Geld fĂźr andere Investitionen oder Anschaffungen Ăźbrig. Wird die Software nur fĂźr ein einzelnes, zeitlich begrenztes Projekt gebraucht, wird die Software ebenso nur fĂźr diese Zeit gemietet. So kann einiges an Kosten eingespart werden. Zudem muss man sich nie wieder Gedanken um Updates oder das aktuelle Release der Software machen, auch das ist Teil der Dienstleistung. Viele Angebote beinhalten bereits ein Back-up-Feature, was die Gefahr von verlorenen Daten auf Null dezimiert, da die Dateien ebenfalls in der Cloud gespeichert werden.

Der perfekte Assistent

Flexibilität als grosser Trumpf

... gibt es tatsächlich. Und zwar in Form von Cloud-Software, die eine eigene IT gänzlich ßberflßssig macht. Ein Computer ist natßrlich trotzdem vonnÜten, dafßr wird

Nichts ist wichtiger, als sich zeitnah an ein dynamisches Umfeld anpassen zu kÜnnen. Hier bietet Software auf Cloud-Basis ebenfalls erhebliche Vorteile. In vielen Fällen kann

Business-Software ist nicht gerade die GĂźnstigste, warum also nicht auch bei diesem Punkt Kosten einsparen? text Michael Jud

Âť Wichtig

ist, sich an ein dynamisches Umfeld anpassen zu kĂśnnen.

von verschiedenen Endgeräten auf die Programme zugegriffen werden, was die Arbeit an Projekten zeit- und ortsunabhängig macht. Dies bietet die MÜglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten und sich unter Umständen die Fahrt ins Bßro zu sparen und man kann die Zeit stattdessen fßr die Arbeit einsetzen. Sollte der Fall eintreffen, dass man aus irgendeinem Grund nicht im Stande ist an einem Auftrag weiterzuarbeiten, kann dies durch ein Stellvertreter oder Angestellten ßbernommen werden, indem diese Person direkt auf die Cloud zugreift. Somit ist eine gewisse Redundanz gewährleistet und der Arbeitsfluss wird nicht unterbrochen. Was muss beachtet werden?

Bevor man den Schritt in Richtung Cloud wagt, sollte man einige Punkte vorgängig abklären und sich Gedanken ßber die Nutzung der Rechnerwolke machen. Die grundlegendste Frage ist wohl, in welchen Bereichen die verwendete Software ausgelagert werden soll und inwiefern dies lohnenswert wäre. Weiter sollte man sich gewisse Kriterien ßberlegen, damit der richtige Anbieter gefunden wird und man ein auf die eigenen Bedßrfnisse angepasstes Softwarepaket bekommt. Mßssen allenfalls noch Anpassungen in der eigenen Infrastruktur vorgenommen werden, damit Cloud-Software genutzt werden kann? Es kÜnnte sein, dass mit der Cloud-Software-Nutzung auch plÜtzlich der Netzwerkverkehr ansteigt, deswegen sollte dringend

ĂźberprĂźft werden, ob die Infrastruktur mit dem Datenvolumen Schritt halten kann, und die Internetanbindung Ăźber genĂźgend Bandbreite verfĂźgt, damit jeder Benutzer zĂźgig arbeiten kann. Trotz den vielen Vorteilen sollte auch Ăźberlegt werden, welche Nachteile oder Gefahren ein Umstieg mit sich ziehen kĂśnnte und ob die Sicherheitsanforderungen oder Richtlinien weiterhin erfĂźllt werden. Es kĂśnnte vorkommen, dass der Anbieter ÂŤĂźberwachtÂť werden muss, sei es in Bezug auf die ErfĂźllung der Vertragsbedingungen oder andere Aspekte. Welche Folgen hat Cloud-Software?

Die Leistung und Kosten der IT kÜnnen grundlegend geändert und optimiert werden, ohne grosse Umstrukturierungen nach sich zu ziehen. Dies ist einerseits kostenschonend und es muss kein Personal abgebaut werden. Durch die Auslagerung der Systeme kann die IT-Abteilung viel zentralisierter eingesetzt und der Service verbessert werden. Davon profitieren sowohl die Anwender, wie auch die IT-Mitarbeiter durch die Bßndelung des Know-hows. Bei Unterstßtzungsprozessen wie dem Personalwesen, Einkauf und der Buchhaltung kÜnnen ebenfalls immense Einsparungen gemacht oder gar ganze Automatisierungen erzielt werden. Die zahlreichen MÜglichkeiten und die ßberwiegenden Vorteile versprechen der Cloud-Software eine erfolgreiche Zukunft, obschon diese Technologie erst in den Teenagerschuhen steckt.

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E i n e T h e m e n z e i t u n g v o n S m a r t Me d i a

E-Business vs. E-Commerce

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Übe rblick

E-Business erobert die Schweiz Was ist eigentlich der Unterschied zwischen E-Business und E-Commerce? Die Frage ist berechtigt, weil es dafür tatsächlich noch keine präzisen Definitionen gibt. So kommt es auch, dass die Begriffe verschieden interpretiert und verstanden werden – und viele damit fälschlicherweise das Gleiche meinen. text Gerold Brütsch-Prévôt

E-Commerce kann man als einen Teilbereich des E-Business bezeichnen; es ist für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen zuständig. E-Business stellt die Prozesse sicher, ist also das Dach oder der Sammelbegriff aller Geschäftsmodelle, die über das Internet betrieben werden. Richtiges E-Business setzt voraus, dass der gesamte Wertschöpfungsprozess online abgewickelt wird – von der Produktion zum Lieferanten beziehungsweise Händler bis hin zum Kunden. Es stellt sicher, dass die Geschwindigkeit gesteigert wird, die Effizienz verbessert und dadurch auch die Kosten gesenkt werden können. Und vor allem lassen sich dadurch Märkte erreichen, die zum Beispiel mit dem stationären Handel, also mit einem Filialnetz, nur mit grossem finanziellen und logistischen Aufwand zu erschliessen wären.

E-Commerce überlebenswichtig

Unter E-Commerce versteht man also alle Arten von Geschäften und Dienstleistungen, die auf elektronischem Wege abgewickelt werden können. Das geht vom Online-Shop über Werbung und Marketing, bis zu OnlineBanking oder Kundenservice. Der Versandhandel zum Beispiel ist ohne E-Commerce fast nicht mehr denkbar. Der Internethandel in der Schweiz boomt beeindruckend: Eine Studie der Universität St. Gallen zeigt, dass sich das Internet innerhalb von nur zehn Jahren zu einem der wichtigsten Verkaufskanälen entwickelt hat. 2010 kauften die Schweizer und Schweizerinnen Produkte und Dienstleistungen im Wert von rund 8,7 Milliarden Schweizer Franken via Internet – dies entspricht einem Wachstum von über 48 Prozent in den letzten zwei Jahren. Immer mehr Produkte «onlinetauglich»

Hätte man sich früher vorstellen können,

auch Früchte und Gemüse über das Internet zu bestellen? Kaum. Heute ist es bereits Alltag. Sogar einige Bauern haben diesen Kanal entdeckt und bieten frische

» E-Business setzt

voraus, dass der gesamte Wertschöpfungsprozess online abgewickelt wird. Ware vom Bauernhof nicht nur im «Hoflädeli» sondern auch online an. Zu den Pionierzeiten des Internets wurden in erster Linie Bücher verkauft, später dann auch immer mehr Flugtickets. Heute

Attraktive Aussichten

Das Wachstum im E-Commerce wird auch in den nächsten Jahren überdurchschnittlich sein. Die Akzeptanz wird auch in den älteren Zielgruppen immer grösser. Zudem werden die Digital Natives zu immer wichtigeren Konsumenten. Und für sie ist OnlineShopping so selbstverständlich wie der Tablet-PC in der Umhängetasche. Aber auch auf Handelsseite spricht vieles für das Internet. Die Ertragsmöglichkeiten schneiden im Vergleich zu anderen Kanälen meistens besser ab. Mobile Shopping hat Zukunft

Digital – von der Herstellung bis zum Kunden

Digitale Geschäftsabläufe haben viele Vorteile – für kleine und grosse Unternehmen. Dabei tauschen Unternehmen mit ihren Geschäftspartnern Informationen aus, zum Beispiel über Produktedetails und Transportwege. Standardisierte Datenformate sorgen für den Informationsaustausch und sind die Basis für die elektronischen Geschäftsprozesse. Damit wird der gesamte Ablauf von der Bestellung bis zur Rechnung an den Kunden sichergestellt. Zum E-Business gehört auch, dass die Schnittstellen von der realen in die virtuelle Welt gesichert sind. Dazu gehören zum Beispiel der EAN-Code als Basis für ein modernes und effizientes Warenverfolgungs- und -steuerungssystem. Oder auch die Radiofrequenz- Identifikation (RFID), damit Daten mit Radiowellen und ohne Sichtkontakt übertragen werden können.

kaufen die Konsumenten praktisch alles «virtuell» ein. Dieses Einkaufsverhalten ist auch ein grosse Chance für viele Branchen. Und zudem auch eine für kleine, spezialisierte Unternehmen. Dank Suchmaschinen können sie ohne grossen Aufwand in neue Märkte eintreten und gezielt nach neuen Kunden und Kundinnen suchen. Dadurch kommen aber auch die klassischen Distributionskanäle unter Druck – der stationäre Handel zum Beispiel. Alles was über das Internet bestellt wird, geht hier vom Umsatz weg.

Digitale Geschäftsabläufe von der Herstellung bis zur Auslieferung.

Bei den beiden grössten Online- Supermärkten, Le Shop (Migros) und Coop, hat man eine sprunghafte Zunahme der Bestellungen per Smartphone und Tablet-Computern festgestellt. Das bestätigt den Trend des neuen Einkaufsverhaltens und den Umgang mit den «digitalen Medien». Schätzungsweise nutzen rund 1,5 Millionen Schweizer und Schweizerinnen das Internet auch unterwegs. Und kaufen auf dem Arbeitsweg im Zug auch gleich ein. Zeit und Geld zu sparen, sind die entscheidenden Faktoren, warum Menschen über ihr Handy online einkaufen. Wer kauft online ein? Etwas über 80 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen nutzen das Internet, 60 Prozent kaufen bereits online ein. Der typische «Heavy User» ist eher jung, männlich, in einer guten beruflichen Position mit einer entsprechenden Ausbildung und wohnt in der Stadt oder in der Agglomeration. Senioren und Frauen sind daran, aufzuholen. Auch die Hälfte der über 60 - Jährigen bewegt sich fast täglich im Internet. Betrachtet man als Beispiel den Lebensmittelhandel, ist der Online-Einkauf bei Müttern zwischen 25 und 49 Jahren besonders beliebt. In diesem KonsumentinnenSegment beträgt der Anteil der OnlineShopperinnen rund 20 Prozent.

2 Fragen an Kurt Strässle Wie entwickelt sich Ihrer Meinung nach Mobile Shopping generell in Zukunft? Dies ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum einen wird sich in naher Zukunft zeigen, inwieweit die Retailer ihre Bonus- und Promoprogramme auf das Handy verlagern. Je nachdem kann dies auch einen Schub auf das Payment auslösen: Wenn jemand schon einmal das Handy für die Promo- oder Bonuseinlösung in der Hand hat, kann er auch gleich die Zahlung auslösen. Das ist einfacher, als das Handy zurückzustecken und Geld oder Karte hervorzukramen. Diese Lösung gibt es bereits unter «Samy4me», vorläufig bei Spar als Promo- und Zahlplattform in einem. MF Group wir dieses Jahr einige weitere Retailer im gleichen Stil aufschalten. Ein weiterer Schub wird sich natürlich einstellen, wenn Kreditkarten mobil einsetzbar sind, hierfür ist aber NFC (Near Field Communication) Technologie erforderlich, die aber bis heute weder bei den Handys noch bei den Terminals flächendeckend vorhanden ist.

Mobile Payment, also bezahlen mit dem Handy, wird immer beliebter. Wie funktioniert das genau? Die einfachste Variante ist über das App «PowerPay» verfügbar: Einfach das App runterladen und registrieren, Kleinstlimiten sind sofort verfügbar, für höhere Limiten wird der Postweg eingesetzteine Unterschrift des Kunden für die AGBs ist erforderlich. Zurzeit akzeptieren Spar, Mobilezone und Steg die PowerPay App als Zahlungsmittel mittels einfachem Scanningverfahren, die schnellste verfügbare Zahlungsart weltweit. Kurt Strässle, GL-Mitglied und Verantwortlicher Marketing und Finanzen, MF Group St. Gallen

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Ein Online-Shop ohne Kreditkarten ist wie ein PC ohne Tastatur. Verlassen Sie sich im E-Business auf einen zuverlässigen Partner. Dank unserem sicheren sowie komfortablen Zahlungssystem sorgen wir im Online-Handel für höchste Sicherheit und bieten Ihnen die passenden Zahlungsmittel. Und Sie können sich voll und ganz auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren. www.six-payment-services.com/e-business


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In terview

Thinking Big: Die Nadel im Datenhaufen In jedem Unternehmen fallen täglich grosse Mengen von Daten an – ein Grossteil davon bleibt ungenutzt. Georg Polzer, CEO der Zürcher ETH-Ausgründung Teralytics, will dies ändern. text Karl-Gerhard Haas

Die Menge weltweit verfügbarer Daten verdoppelte sich im vergangenen Jahr alle 11 Stunden, Tag für Tag wandern 300 Milliarden E-Mails und 200 Millionen TwitterNachrichten um den Globus. Auch in Unternehmen wächst die Menge der generierten Daten rasant. Trotzdem versandet ein Grossteil dieser Informationen ungenutzt. Doch Fortschritte bei Rechnern und Programmierung erlauben es jetzt, versunkene Datenschätze zu heben. Sie helfen, Unternehmen Antworten auf Fragen zu finden, die sie noch gar nicht gestellt hatten.

Herr Polzer – was kann Teralytics anderen Unternehmen bieten? Wir liefern unseren Kunden Werkzeuge, um aus grossen Mengen von komplexen Daten, sogenannten «Big Data», Schlüsse zu ziehen. Das können Vorhersagen des Kaufverhaltens sein, aber auch die Optimierung von Fertigungsprozessen oder das Finden von Datendieben unter den Mitarbeitern. Alles Dinge, die es schon gibt… …im Prinzip: ja. Das Besondere an unserem Ansatz ist: Wir beziehen alle verfügbaren Daten in die Analyse ein. Sehen sie sich den Alltag in einem typischen Unternehmen an: Der Vertrieb hat vielleicht Software für die Warenwirtschaft, der Aussendienst führt eigene Kundenlisten und das Marketing wiederum eigene Mailing-Listen. Bisher fehlte die Verknüpfung dieser Daten zu einem

» Für die Marktforschung dürf-

ten unsere Analysewerkzeuge des Kaufverhaltens nützlich sein. Gesamtbild. Zudem treten die Konsumenten immer häufiger per E-Mail oder Facebook ans Unternehmen heran. Die dabei anfallenden Informationen sind für klassische Datenbanken ungeeignet und bleiben deshalb häufig ungenutzt, obwohl sie wichtige Einsichten über die Zufriedenheit und Bedürfnisse der Kunden enthalten.

Programme, die auch diese unstrukturierten, also nicht datenbanktauglichen Informationen durchsuchen, sind aber bereits auf dem Markt. Für reines Durchsuchen der Daten gibt es tatsächlich bereits leistungsfähige Lösungen. Doch jede Analyse, die über die Volltextsuche hinausgeht, ist bisher nur sehr schwer möglich. Unsere Apps beantworten schwierige Fragen wie zum Beispiel die Gruppierung von Kunden nach Einkaufsverhalten oder die Vorhersage von Ausfällen einer Maschine. Wirklich in die Zukunft sehen können Sie mit Ihren Applikationen aber nicht – oder hätten Sie aus Nokias Firmendaten den von Apple initiierten Smartphone-Trend herauslesen können? Selbstverständlich sind auch wir den Grenzen der Physik und Statistik unterworfen. Aber bleiben wir bei Ihrem Beispiel. Big-Data-Anwendungen sind nicht auf unternehmensinterne Daten beschränkt – wer ein halbes Jahr vor der Ankündigung des Apple iPhone Fachpublikationen, Technikblogs und Twitter analysierte, konnte durchaus Signale dafür finden, dass im Markt der Smartphones Umwälzungen bevorstehen. Warum sind Unternehmen gerade heute mit «Big Data» konfrontiert? In einem weltweit agierenden Konzern mit einer grossen Zahl an Kunden entstehen jede Woche Tera- oder Petabyte, also Billionen oder Billiarden Informationen. Zum Vergleich: Ein E-Mail ohne Anhang ist etwa zehn Kilobyte gross. Die quelloffene Speicher- und Analyse-Plattform

Georg Polzer: «Die Kunst besteht darin, die Abfragen und Analysen zu formulieren.»

«Hadoop» macht nun den Umgang mit solch grossen Datenbeständen möglich. Anwendungen für Hadoop sind aber keineswegs einfach zu entwickeln; vielen Firmen fehlt die Fähigkeit, Abfragen so zu formulieren, dass sie die richtigen Antworten erhalten.

Und da kommen Sie ins Spiel? Exakt. Unsere «Big Data Apps» decken bereits typische Anwendungsfälle ab. So bieten wir Abfragemodule, mit denen sich beispielsweise die Protokolldaten einer Fertigungsstrasse nach Schwächen im Produktions-

» Selbstverständlich sind auch

wir den Grenzen der Physik und Statistik unterworfen.

prozess durchsuchen lassen und die auch gleich den Ausfall von einzelnen Maschinen zuverlässig vorhersagen. Für die Marktforschung dürften unsere Analysewerkzeuge des Kaufverhaltens nützlich sein. Dabei geht es selbstverständlich nicht nur um Statistik, also den Blick in die Vergangenheit, sondern auch um Vorher-

sagen der Konsumentenwünsche. Ein Eishersteller etwa hat die Information, dass es in der kommenden Woche regnen soll. Ihn interessiert: «Wie viel werde ich in dieser Zeit verkaufen?» Schliesslich können wir Banken eine App anbieten, die in den Log-Dateien der IT Anzeichen für Datendiebstahl aufspürt.

Wie es scheint, spielt Ihnen bei der Speicherung der Daten der technische Fortschritt in die Hände. Absolut. Früher mussten Unternehmen täglich die Entscheidung treffen, welche Daten sie dauerhaft speichern und welche sie wieder löschen sollten. Heute ist Speicher so günstig und leistungsfähig, dass es sinnvoll ist, einfach alle anfallenden Daten abzulegen und sie bei Bedarf mit unseren Werkzeugen zu analysieren. Welche Auswirkungen hat dieser Fortschritt auf die Unternehmensführung? Augenblicklich werden Daten bei Unternehmen vor allem aus der Not heraus genutzt – man will unmittelbare Schwierigkeiten in bestehenden Geschäftsfeldern lösen. Richtig interessant wird jedoch die Nutzung von Daten für explorative Analysen, mats.gylldorff@smartmediapublishing. an deren Ende die Antwort auf Fragen steht, die zu com Beginn noch gar nicht gestellt werden konnten. Allgemeiner gesprochen: Im ersten Schritt können Unternehmen mit Big Data ihre bestehenden Geschäftsmodelle verbessern. Im zweiten Schritt gewinnen Unternehmen nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Einsich-

ten aus ihren Daten. Diese fliessen in eine datengetriebene Produktentwicklung ein. Drittens lässt sich auch mit den Daten selbst Geld verdienen – indem man beispielsweise die daraus gewonnenen Erkenntnisse vermarktet.

Warum machen Unternehmen diese Analysen nicht selbst, sondern greifen auf Ihre Big Data Apps zurück? Wie bereits erwähnt: Die Kunst besteht darin, die Abfragen und Analysen zu formulieren. Das bedarf eines ganz neuen Programmierertypus – üblicherweise als «Data Scientist» bezeichnet. Als Daten-Wissenschaftler muss er nicht nur das eigentliche Programmieren beherrschen, sondern auch profunde Statistikkenntnisse mitbringen. Unsere Big-Data-Applikationen erlauben Unternehmen, von komplexen Analysen über grosse Datenmengen zu profitieren, ohne selbst Data Science Know-how entwickeln zu müssen.

Smart Facts: Georg Polzer ist Mitgründer der Teralytics AG, einem Spin-off der ETH Zürich. Zuvor hielt er Positionen bei Accenture India und als CTO bei ETH Juniors, eine der grössten studentischen Unternehmensberatungen Europas. Georg Polzer hat einen Bachelor- und Master-Abschluss in Informatik von der ETH Zürich.

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Überblick

Server in Bunke rn

In Sicherheit wissen: Daten in Bunkern.

Datenwolken im Bergmassiv Das Ende des Kalten Krieges macht viele Armeebunker nutzlos. Als buchstäblich bombensichere Rechenzentren und Serverstandorte erleben manche derzeit einen zweiten Frühling. text Karl-Gerhard Haas Foto Mount10.ch

Die Berglandschaft der Schweiz bot der Armee des Landes in den Jahrzehnten des Kalten Krieges einen unschätzbaren Vorteil: In ihr liessen sich unauffällig auch ausgedehnte Bunkeranlagen verstecken. Gräbt man den eigentlichen Bunker tief genug ins Innere des Berges, bildet zudem schon das massive Gestein einen robusten Schutzschild. Die Armee beliess es nicht dabei: Viele Bunker wurden atomsicher ausgebaut. Aber seit dem Zusammenbruch der früheren Sowjetunion vor rund 20 Jahren ist der Kalte Krieg vorbei – ein Gutteil der Bunker wird nicht mehr gebraucht. Armasuisse, die Beschaffungs- und Veräusserungsstelle des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS), hat die für die Armee nutzlosen Schutzanlagen unter ihren Fittichen und verkauft sie. Laut Spre-

cher François Furer sind per heute rund 6500 Bunker entbehrlich, «dabei können jedoch weniger als hundert Objekte als grössere Bunker bezeichnet werden». Auf die Einschränkungen vieler nochmilitärischer Liegenschaften weisen die VBS-Merchants gleich selbst hin: Als gewöhnliche Gewerbe- oder gar Wohnimmobilie sind sie nur selten zu nutzen – nicht nur wegen der baulichen Eigenheiten militärischer Gebäude, sondern vor allem, weil sie ausserhalb der jeweiligen Bebauungszonen liegen. Zwar kann, so François Furer, «die zuständige zivile Bewilligungsbehörde eine Ausnahmebewilligung erteilen. Diese bezieht sich jedoch in der Regel nur auf den Besitzstand, das heisst: Ein ehemaliger militärischer Lagerraum kann nur als ziviler Lagerraum genutzt werden.» Was die meisten Interessenten abschreckt, zieht eine bestimmte Klientel magisch an: die Betreiber von Rechenzentren. Egal, ob ein Unternehmen seine Daten in Eigenregie sicher lagern und verarbeiten will, oder ob sogenannte Cloud-Dienstleister die Server betreiben und vermieten wollen: Der Berg ruft! Bombensicher

Denn die Vorteile der Datensicherung in den Schweizer Bergen (oder anderen versteckten Ex-Bunkern) liegen auf der Hand: Die Bunker sind im Wortsinne bombensi-

cher. Zudem müssten Kriminelle, die ein Unternehmen durch Androhung eines Anschlags auf seine Datenverarbeitung erpressen wollen, erst einmal wissen, wo genau die Daten lagern und dann unbemerkt herankommen – beides Dinge, die bei einer ehemals militärischen Anlage schwierig sind.

Im von Deltalis in Attinghausen (Kanton Uri) eingerichteten Rechenzentrum reicht zurzeit noch die Gesteinstemperatur; im Vollausbau soll aber das Grundwasser aus einem ehemaligen Trinkwasserbecken die warme Luft aus den Hallen zusätzlich kühlen. Ähnlich verfährt die Zuger Siag AG in ihren «Swiss Fort Knox» genannten Rechenzentren im Berner Oberland.

» Die Anbieter ver-

Konzepte der Bunker-Dienstleister

sprechenden einen ausfallsicheren Betrieb. Und so bauen IT-Dienstleister aus dem In- und Ausland in den Schweizer Bergen und anderen Ex-Bunkern Rechenzentren auf. Mit dem Aufstellen der Computer ist es aber nicht getan: Ein Problem der oft Serverfarmen genannten Rechneransammlungen: Sie erzeugen viel Wärme. Die muss abtransportiert werden – sonst stürben die empfindlichen Schaltkreise in Minutenschnelle den Hitzetod. Ein von IBM Schweiz für die GIB-Services AG in Uitkon (Kanton Zürich) geplantes Rechenzentrum in einem ehemaligen Bunker heizt mit seiner Abwärme das örtliche Hallenbad.

Während manche Schweizer Betreiber der verborgenen Rechenzentren mehr oder weniger offensiv um öffentliche Aufmerksamkeit und damit Kunden werben, haben andere Cloud-Anbieter, die auf die unterirdischen Ex-Militäranlagen als Standort setzen, buchstäblich Bunkermentalität. Im Detail unterscheiden sich die Konzepte der Bunker-Dienstleister. So bieten manche Betreiber besonders sicherheitsbedürftigen Kunden persönliche, vom übrigen Rechenzentrum technisch und räumlich abgetrennte Server an. Auch eigene Datenträger lassen sich vom Kunden bei vielen Anbietern in separaten Schliessfächern deponieren – andere Wertgegegenstände selbstverständlich auch. Zum Erfolg der Schweizer Rechenzentren trägt aber nicht nur deren abgeschiedene wie sichere Lage bei. Die Anbieter versprechen durch Dieselaggregate und Notbatterien einen ausfallsicheren Betrieb und damit ständigen Zugriff der Kunden

auf ihre Daten. Die Schweizer Diskretion wird ebenfalls grossgeschrieben: Wer bei der Siag-Tochter «Mount 10» Speicherplatz mietet (ab 9 Franken im Monat), erhält einen verschlüsselten Zugang mit einem Passwort, das auch bei Mount 10 niemand kennt. Auch die eigentliche Datenübertragung in die Bunker-Server wird oft verschlüsselt – selbst, wenn ein Eindringling sich zu einem Server schleichen und von dort Daten kopieren könnte, nützte ihm das nichts – er sähe nur unbrauchbaren Datensalat. Schliesslich profitieren Serverbetreiber von der Schweizer Gesetzeslage: Anders als etwa in den USA haben Behörden in der Eidgenossenschaft grundsätzlich keinen Zugriff auf fremde Daten. Setzt jetzt also der grosse Run auf Bergbunker ein? Wahrscheinlich nicht. Wie beschrieben betreiben schon diverse Unternehmen Serverfarmen in ausgemusterten Miltäranlagen. Handelt es sich dabei um ehemalige Kommandozentralen, sind sie so geräumig, dass sie zur Zeit noch üppig Platz für zusätzliche Server offerieren. Zudem stimmt dort auch die Anbindung an die Aussenwelt. Bei kleineren Anlagen winkt François Furer ab: «In der Regel verfügen die Bunker nicht über die notwendige Erschliessung und Innenausbau, also etwa Klima und Lüftung. Deshalb können diese nicht ausdrücklich als Rechenzentren angepriesen werden»

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«Mission Control»-Veranstaltungen in New York, London und Singapur rücken EMC’s «Human Face of Big Data» ins Rampenlicht – Auf den Veranstaltungen stellten Wissenschaftler, Erfinder und Unternehmer Beispiele vor, wie die Arbeit mit grossen Datenmengen (Big Data) unser Leben verändert. «Mission Control»-Veranstaltungen in London, Singapur und New York haben die Diskussion rund um das Projekt Human Face of Big Data gestartet. Führende Experten gaben den Teilnehmern vor Ort und den weltweiten Zuschauern des Live-Streams einen Einblick in die neuen Möglichkeiten, die das Sammeln, Analysieren, Verknüpfen und Visualisieren von riesigen Datenbeständen in Echtzeit bietet. Rick Smolan und EMC als Hauptsponsor des Projekts Human Face of Big Data richteten die Aufmerksamkeit darauf, wie Big Data unsere Welt verändert. Sie adressierten einige der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit und schufen durch die gesammelten Daten eine Art Zentrales Nervensystem unserer Welt. Rick Smolan wurde bekannt als Mitinitiator der Serie «Day in the Life» und anderer weltweiter Crowd-Sourcing-Medienprojekte. «Big Data ist dabei, jeden Aspekt unserer Existenz zu beeinflussen», sagte Smolan. «Jeder, der ein Smartphone mit sich führt, ist ein menschlicher Sensor. Unsere zunehmenden Möglichkeiten, die Welt in Echtzeit zu erfassen und zu vermessen ist etwas, das unser Planet vorher nie gesehen hat. Big Data könnte genau das Werkzeug sein, das wir brauchen um viele

der drängendsten Fragen unserer Zeit anzugehen – von der Heilung von Krankheiten bis hin zum Schutz kostbarer Ressourcen wie Wasser und Energie.» Bei der Veranstaltung in New York konnten die Besucher einer beeindruckenden Liste von Präsentatoren zuhören, darunter Carlos Dominguez, Esther Dyson, Juan Enriquez, Sheldon Gilbert, Scott Harrison, Aaron Koblin, Deb Roy, Paul Sagan sowie Jer Thorp. Sie erhielten ausserdem eine Vorschau auf Bilder und Stories des kommenden Buches «The Human Face of Big Data». Das Buch beinhaltet Fotos, Essays und Infografiken von Nigel Holmes und wird am 20. November 2012 an 10.000 führende Persönlichkeiten, Wissenschaftler, Unternehmer sowie andere Einflussnehmer in 30 Ländern verteilt.

schieht, indem sie die Sensoren in ihren Telefonen nutzen und auf anregende Fragen über ihre Träume, Interessen sowie ihre Sicht auf Familie, Schlafgewohnheiten, Vertrauen, Liebesleben und Glück antworten. Die App ist bis zum 20. November verfügbar; dann werden das Buch Human Face of Big Data sowie die kostenfreie iPad-App veröffentlicht. Die Android-Version der App ist bereits verfügbar, die iOS-App wird in Kürze vorgestellt.

Im Anschluss gaben mehr als 25 führende Unternehmer, Wissenschaftler und Vordenker in einem «Big Data Lab» Einblick in ihre Arbeit.

Videos von den Veranstaltungen in New York, London und Singapur sowie Videos jedes Redners werden in Kürze auf www.HumanFaceofBigData.com veröffentlicht.

Zu den Rednern in Singapur gehörten Kristian Kloeckl und Russell John, in London Jake Porway sowie Dave Lundberg.

Zusätzliche Informationen über weitere Elemente des Projektes The Human Face of Big Data inklusive des Buches, die kostenlose iPad-App und die Schüler-Initiative unter den Namen Data Detectives finden sich auf der Website.

Bei den Veranstaltungen wurden auch erste Ergebnisse aus den Daten präsentiert, die in der ersten von insgesamt acht Wochen durch die «Human Face of Big Data» Mobile App gesammelt wurden. Diese kostenlose Anwendung ermöglicht es Menschen weltweit, Details ihres Lebens anonym miteinander zu teilen und zu vergleichen. Das ge-

Zum Ende des Projektes am 20. November werden die anonymisierten Daten Pädagogen, Historikern, Anthropologen, Wissenschaftlern und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sie erhalten so einen Schnappschuss aus zwei Monaten im Leben der Menschheit.

Das Human Face of Big Data-Projekt ist redaktionell unabhängig und wird ermöglicht durch die Unterstützung des Hauptsponsors EMC Corporation sowie Sponsorings von Cisco, FedEx, VMware, Tableau und Originate.


E i n e T h e m e n z e i t u n g v o n S m a r t Me d i a

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IT-Nach wuchs

Aktuell

Mit MINT ist man Arbeitgebers Prinz Der Schweizer Wirtschaft fehlen die Ingenieure – nicht nur, aber besonders in der Informationstechnik. text Karl-Gerhard Haas

Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2010 diagnostizierte das Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien (BASS) für die Schweiz eine «strukturelle Lücke von rund 10 000 fehlenden MINT-Fachkräften». MINT – das sind Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Für die Zukunft sind die Perspektiven noch trüber – im Juli dieses Jahres schlug der Schweizerische Arbeitgeberverband Alarm. In der besonders betroffenen Informationstechnik (IT) fehlten «ohne wirksame Gegenmassnahmen bis ins Jahr 2020 rund 25 000 Fachkräfte». Dabei erwirtschaften IT und Telekommunikation laut Bundesamt für Statistik 5,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. 40 Prozent des gesamtwirtschaftlichen Wachstums entstehen durch den Einsatz von Informatik. Die zuletzt fürs Jahr 2011 erstellte Studie von Economiesuisse, dem Verband der Schweizer Unternehmen, und Swiss Engineering schätzt, dass der «Schweiz rund 14 000 bis 15 000 Ingenieure fehlen; der direkte Wertschöpfungsverlust pro Jahr beläuft sich auf zwei bis drei Milliarden Franken.» Besonders die KMU leiden unterm Fachkräftemangel: Während Grossunternehmen praktisch immer mit Initiativbewerbungen und Resonanz auf Stellenausschreibungen rechnen können, bleiben KMU oft nur Personaldienstleister, neudeutsch Headhunter genannt, um aufs eigene Unternehmen aufmerksam zu machen. Die Industrie hat das Problem erkannt und steuert bereits fleissig gegen. Dazu musste sie sich zunächst selbst sortieren.

Der kämpft an vielen Fronten, denn die eine, alleinige Ursache für den Fachkräftemangel gibt es nicht. Jörg Aebischer, Geschäftsführer der ICT-Berufsbildung, nennt im Gespräch mit der UnternehmerZeitung bestehende Schwachpunkte im System. «Leider ist es tatsächlich so, dass im Bereich der ICT der Ruf der Wirtschaft nach qualifizierten ICT-Fachkräften viel grösser ist als ihr Engagement, selber aktiv dagegen anzutreten, sprich: auszubilden. Grundsätzlich gäbe es genügend junge Leute, die in der ICT tätig werden möchten, aber es gibt zu wenige Lehrstellen.» 3000 zusätzliche Ausbildungsplätze strebt Aebischer an. Für die muss sich aber auch erst mal jemand interessieren. Eine Untersuchung des BASS aus dem Jahr 2008 stellt in etwas geschraubtem Schriftdeutsch fest: «(Auf) dem gymnasialen Bildungsweg (wird) das technische Potenzial, welches am Ende der Sekundarstufe I existiert, nicht ausgeschöpft. (..) Eine Zunahme des technischen Interesses am Ende der Sekundarstufe I wäre wünschenswert und scheint für eine

» 40 Prozent des

gesamtwirtschaftlichen Wachstums entstehen durch den Einsatz von Informatik. Des einen Leid, des anderen Freud

Erste Erfolge kann Jörg Aebischer vermelden: «Im Kanton Bern wird 2012 neu eine Informatikmittelschule aus der Taufe gehoben. Im Kanton Zürich konnten schon

in diesem Jahr zusätzliche Schulplätze geschaffen werden. Andernorts werden vermehrt Mediamatiker ausgebildet.» Des einen Leid ist des anderen Freud: Für ausgebildete Ingenieure scheint die Situation rosig. Sie können sich die Stellen aussuchen und oft ein üppiges Gehalt aushandeln. Wie üppig – da gehen die Informationen auseinander. Der zitierte BASS-Bericht von 2010 meint: «Während das reale Lohnwachstum aller Erwerbstätigen zwischen 2004 und 2007 nur gerade 0,6 Prozent betrug, sind die Löhne der MINT-Fachkräfte mit 3,3 Prozent real fast sechsmal so stark gewachsen.» Ganz anders sah es 2011 das Schweizer Onlineportal «Der Arbeitsmarkt»: «Allgemein verdienen Ingenieure in der Schweiz – verglichen mit gewissen anderen akademischen Fachrichtungen – heute eher wenig. Zwar konnten sie 2010 ihren Bruttojahreslohn steigern, doch nur marginal auf 120 000 Franken (Median), sagt die Salärstudie von Swiss Engineering.» Die Wahrheit dürfte, wie so oft, in der Mitte liegen: Zur MINT-Gruppe zählen Bauingenieure ebenso wie IT-Spezialisten – naheliegend, dass Letztere besser bezahlt werden. Neue Perspektiven

Für lern- und umsteigewillige Arbeitnehmer eröffnet die Arbeitsmarktlage neue berufliche Perspektiven: Die zwei Eidgenössischen Technischen Hochschulen, zehn Universitäten und 13 auf technische Berufe spezialisierten Fachhochschulen haben sich längst auf Fort- und Weiterbildung eingestellt. Ob angesichts des ICT-Fachkräftemangels die umstrittenen Studiengebühren wegfallen – darüber kann man nur spekulieren: Ein Anlauf der SP im Jahr 2005 blieb ergebnislos. Aktuell fordern Grüne und Piratenpartei den Verzicht auf Studiengebühren. Passiert ist bislang das Gegenteil – für die Studierenden wurde die Ausbildung immer teurer.

Smart Facts:

Nachwuchs gesucht

Laut Computerworld Schweiz tummeln sich in der Eidgenossenschaft rund 100 Branchenverbände und -organisationen. Immerhin: Durch Swiss ICT (ICT steht für Information and Communication Technology, also die Informations- und Kommunikationstechnik) und deren Dachverband ICT Switzerland fühlen sich 59 Prozent der von Computerworld befragten Unternehmen am besten repräsentiert. Da lag es nahe, dass ICT Switzerland 2010 gemeinsam mit den kantonalen und regionalen Organisationen der Arbeit (OdA) den Verein «ICT-Berufsbildung» ins Leben rief.

nachhaltige und substantielle Erhöhung der Absolventenzahlen von tertiären Studiengängen der Ingenieurwissenschaften und Informatik Voraussetzung zu sein.»

Die neue Studie des Berufsverbands ICT-Berufsbildung Schweiz zeigt auf, dass gegenüber dem Jahr 2009 die Anzahl Beschäftigte der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) um 3.5 Prozent auf 177 000 zugenommen hat. ICT-Berufsbildung Schweiz schätzt einen gesamtschweizerischen Rekrutierungsbedarf von 72 500 Personen bis ins Jahr 2020. Der zurzeit sehr geringe Zugang von jungen Frauen und Männern in die Informatik führt bis im Jahr 2020 zu einem Fachkräftemangel von 25 000 Personen.

Richtig kommunizieren In der internen wie der externen Kommunikation von Unternehmen werden immer wieder dieselben Fehler gemacht. Wer potenzielle Kunden per Mail ansprechen will, muss besonders auf der Hut sein. Wichtigster Punkt: Wenn der Kunde ausdrücklich erklärt hat, dass er keine Angebote wünscht, ist dies zu respektieren. Aber auch Kunden, die für Publi offen sind, wollen gezielt angesprochen werden. Wer hierfür auf automatisierte Mechanismen zurückgreift, sollte sie regelmässig prüfen. Wenn der Kunde eines Getränkehandels einmal eine Flasche Wein bestellt hat und ansonsten nur Whisky, liegt der Gedanke nahe, dass er selbst lieber Whisky mag und den Wein nur als Geschenk benötigte. Wenn ein automatisiertes Mailprogramm dem Kunden dennoch ständig Werbung für Wein schickt, führt dies zu Verdruss. Soziale Medien – Chance und Risiko Unternehmen sollten sich vorsichtig in soziale Netzwerke pirschen. Die wichtigste Frage überhaupt: Was bringt dem Unternehmen die Präsenz in sozialen Netzwerken, was nicht auch konventionelle Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und Kommunikation bieten? Reicht nicht die Internetpräsenz des Hauses, E-Mail und Telefon? Steht am Ende dieser Überlegungen ein «Ja», sollte man soziale Netzwerke soziale Netzwerke sein lassen. Denn wenn man dort präsent sein will, braucht es auch Mitarbeiter, dies sich um den Facebook oder Google+-Auftritt kümmern können. Nichts ist schlimmer für die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen, als Kommunikationsangebote, die im digitalen Nirwana enden.

Früh übt sich: IT-Nachwuchs ist gesucht.

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Erschwingliche IT für die Logistikbranche Für KMU waren viele IT-Logistiklösungen in der Vergangenheit schlicht zu teuer. Mit iCoss24 will Logway das ändern.

Mancher Inhaber eines kleinen Fuhrunternehmens wird neidisch, wenn der Bote von DHL oder UPS ein privates Paket bringt. Den Empfang quittiert er auf einem mobilen Datenerfassungsgerät (MDE), während des gesamten Transports kann er im Internet verfolgen, wo sich die Ware gerade befindet. Klar – entsprechende Software ist verfügbar. Die Zürcher Logway Informatik AG bietet seit rund zehn Jahren mit «iCoss» die passenden Programme rund um Lagerhaltung und Warentransport an. Für die KMU der Logistikbranche ist iCoss aber schlicht zu teuer. Logway-Chef Jörg Müller will das jetzt ändern: Mit iCoss24 steht die cloudbasierte Version von iCoss am Start. Ab 99 Franken monatlich sind Logistikdienstleister bei der Lagerverwaltung des 21. Jahrhunderts dabei. Trotz des niedrigen Preises ist iCoss24 kein Schmalspurprodukt – im Gegenteil: Die Cloudlösung bildet sämtliche Prozesse der Logistik ab. Jedes Gerät mit Webbrowser ist Ein-, Ausgabe- oder Kontrollstation – gleich, ob (Tablet-) PC, Smartphone oder die erwähnten MDEs. Neben der Produkterfassung und -verfolgung per Strichcode oder Funkchip (RF-ID) gehört zum Leistungsumfang von iCoss24 beispielsweise die Routenplanung für Staplerfahrer. Auch vor Hochregallagern kapituliert der Cloud-Dienst nicht. Für Geschäftssoftware selbstverständlich: die Schnittstellen zu anderen Warenwirtschaftsprogrammen wie etwa SAP. Jörg Müller: «Unser Cloud Service deckt sämtliche Intralogistikprozesse ab, also die Verwaltung, Kommissionierung, das Erstellen von Lieferscheinen oder etwa die Chargenverfolgung.» Den prototypischen Anwender sieht Logway in Fuhrunternehmern mit etwa 10 bis 30 Camions, die Lieferungen für Dritte abwickeln. Müller: «Die brauchen eine mandantenfähige Software zur Leistungsabrechnung. ICoss24 bietet genau das.» Und wenn ein Betrieb deutlich wächst? Jörg Müller: «ICoss24 skaliert – und wenn es sinnvoll ist, ist auch der Wechsel zu unserem klassischen iCoss kein Problem.»

www.logway.ch

www.iCOSS24.ch


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Akt uell

Mobile Marketing

Der sogenannte QR-Code ermöglicht die Verknüpfung klassischer Werbemittel mit dem Mobile Marketing.

Das Marketing wird mobil Man kann davon ausgehen, dass drei Viertel der Bevölkerung in unseren Breitengraden bereits mobil kommuniziert und damit auch jederzeit erreichbar ist. Mobile Marketing nutzt die Chance, die Konsumenten jederzeit und in jeder Situation zu erreichen. text Gerold Brütsch-Prévôt

Wenn sich im Lebensmittelgeschäft die Bananen langsam bräunlich verfärben, ist es höchste Zeit für eine Nachricht: «Bananen ab sofort 70 Prozent reduziert!». Die Botschaft erreicht alle Schnäppchenjäger, die sich das App der Ladenkette heruntergeladen haben. Und gleichzeitig wird ihnen, dank der Möglichkeit, den Standort des Empfängers zu bestimmen, der kürzeste Weg zu den reduzierten Bananen aufgezeigt. Kein Werbekanal ist schneller, kein Medium situativer und schon gar keines näher an den potenziellen Kunden und Kundinnen. Alles Superlative – aber es kommt noch besser: Es ist auch noch günstiger als alles andere. Was man mit Bananen tun kann, ist natürlich auch mit allen anderen Produkten möglich.

Reduzierte Preise, Aktionen und Promotionen werden schnell auf die Handys geschickt. Und nach dem Kauf ist auch eine Segmentierung möglich: Wer einmal Bananen gekauft hat, wird auch weiterhin mit Bananenschnäppchen bedient oder affinen Produkten dazu. Unterscheiden kann man dabei sogenannte Pull- oder Push-Massnahmen. Im Bananenfall handelt es sich um eine Push-Massnahme (der Empfänger ruft die Information nicht aktiv ab, er lässt sie höchstens zu). Eine «Pull-Nutzung» ist beispielsweise der Abruf von Informationen aus einer Online-Version einer Tageszeitung; der Nutzer verlangt diese also aktiv.

will, lädt sich ein App auf sein Handy und logt sich mit seinem FacebookAccount ein. Auf diesem Weg können die Teilnehmenden zum Beispiel eine Frage beantworten, die auf einen Server übermittelt wird. Jeder dieser Über-

» Die neuen

Printmedien

mobilen Technologien eröffnen im Marketing praktisch grenzenlose Möglichkeiten.

Der sogenannte QR-Code ermöglicht die Verknüpfung klassischer Werbemittel (zum Beispiel Inserate und Plakate) mit dem Mobile Marketing. In den gedruckten Medien wird der Lesende zum Scannen des Codes aufgefordert, um mehr zu erfahren. Folgt er diesem Aufruf landet er direkt auf der Landingpage des Inserenten und erfährt Weiteres zum beworbenen Produkt. Hier können auch die aktuellsten Fernsehspots angeschaut oder das Produkt auch gleich bestellt werden. Es sind aber auch spannende, interaktive Gewinnspiele in Verbindung mit Facebook möglich. Wer teilnehmen

mittlungsvorgänge wird als «Check-in» gewertet und mit den anderen Teilnehmern des Wettbewerbs verglichen – dadurch können die Gewinner bestimmt werden. Um Frequenz zu generieren können dazu klassische Werbemittel wie Inserate, Plakate und Handouts mit QRCode eingesetzt werden. Wer über den QR- Code allerdings nur ein belangloses Filmchen oder eine langweilige Preisliste zeigt, ist selber schuld und nutzt das Potenzial von Mobile Marketing nicht.

QR-Code als Schnittstelle zu den

Mobile Marketing im Vormarsch

Das Einkaufen per Mausklick erhält zunehmend eine neue Dimension. Der stationäre PC zu Hause oder am Arbeitsplatz wird mehr und mehr von den mobilen Geräten abgelöst. Mit den Smartphones ist es den Kunden und Kundinnen möglich, jederzeit und überall Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. So entwickelt sich E-Commerce zukünftig zu M-Commerce. Und die wachsende Akzeptanz in den verschiedenen Kundengruppen zeigt auch, wohin sich die Konsumenten der Zukunft hinbewegen: Sie wollen frei und unabhängig von Öffnungszeiten einkaufen, sich von überall aus schnell informieren, Zeit sparen und zum Beispiel nicht mehr an der Kasse anstehen, Reise- und Wartezeiten nutzen, um zu kommunizieren. Das Konsumentenverhalten wird sich also mit zunehmendem Tempo nachhaltig verändern. Vorsicht mit Persönlichkeitsrechten

Um die verschiedenen Services zu nutzen, sind die Konsumenten auch bereit, einiges von sich preiszugeben. Sie sind jederzeit aufspürbar, es kann nachverfolgt werden, wohin sie sich bewegen und wo sie sich gerade befinden. Und mit jeder Bestellung machen sie einen weiteren Schritt Richtung «gläserner Konsument»: Durch ihr Einkaufsverhalten können sie bald einmal segmentiert und ziemlich genau beschrieben und mit den ent-

sprechenden Angeboten bedient werden. Wer mobil, aber auch am Schreibtisch, einkauft, Reisen bucht, Software herunterlädt, eine Zugsverbindung abfragt oder an einem Online-Kurs teilnimmt, hinterlässt Spuren und lässt sich von den Marketingspezialisten gut einordnen. Aber Vorsicht: Wer Mobile Marketing nicht professionell einsetzt und beispielsweise Kunden fantasielos und in hohem Rhythmus mit Angeboten überhäuft, kann es mit ihnen schnell verderben und auch das Image der Firma beeinträchtigen. M-Marketing im Marketingmix

M-Commerce wird zunehmend entscheidenden Einfluss auf das Marketing haben, für das sich mit der Hilfe der neuen mobilen Technologien neuartige und praktisch grenzenlose Möglichkeiten ergeben. Der klassische Marketingmix mit Inseraten, Plakaten, Radio- und Fernsehspots wird um die digitale Komponente ergänzt, die es ermöglicht, mit dem potenziellen Kunden zu kommunizieren. Im «herkömmlichen» Marketing spricht man von den vier «P», also Price, Product, Place und Promotion. Bleibt man bei diesem Raster gehört das Mobile Marketing zur Promotion. Mit dem mobilen Kanal wird ja vor allem kommuniziert, es ist eine gezielte Kundenansprache möglich und lässt sich wie oben beschrieben in die verschiedensten Werbeund Promotionsmassnahmen einbinden.

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Was bedeutet Windows 8 für Ihr Unternehmen? Seit dem 1. August steht Windows 8 zum Download zur Verfügung und am 26. Oktober kommt das neue Microsoft Betriebssystem in die Läden. Aber was bedeutet die schöne, neue Windows Welt mit den bunten Kacheln für Unternehmen? Verschaffen Sie sich einen Überblick an unserem Info Seminar.

MÖCHTEN SIE IN ­Z UKUNFT EIN ­E RFOLGREICHES ­U NTERNEHMEN ­LEITEN?

Der Trend zur „Consumerization of IT“ verursacht vielen IT Verantwortlichen und Unternehmern einiges an Kopfschmerzen. Zwar sind die Mitarbeiter dank iPhone, iPad & Co. praktisch jederzeit erreichbar und können von überall auf E-Mails und Terminkalender zugreifen. Die Kehrseite der Medaille sind jedoch Sicherheitslücken, schwierig zu verwaltende und unterschiedliche Endgeräte und hohe Entwicklungskosten für mobile Anwendungen. Auch stehen viele Firmeninformationen nicht überall zur Verfügung, der Datenaustausch zwischen den verschiedenen Plattformen gestaltet sich schwierig, Inkompatibilitäten beeinträchtigen die Produktivität und die Supportanfragen nehmen zu. Mit der Ankündigung von Windows 8 verspricht Microsoft die Neuerfindung von Windows. Das neue Betriebssystem soll vom Handy über Tablet bis zum PC und Notebook eine durchgehende, einfach zu bedienende und offene Plattform bieten. Zudem soll die Integration und Verwaltung der Clients dank dem ebenfalls neuen Microsoft Server 2012 und der ManagementSuite Systemcenter 2012 wesentlich vereinfacht werden. Viele Unternehmen arbeiten aber noch mit dem mittlerweile über 10 jährigen Windows XP. Oder sie stecken mitten in einer Migration auf Windows 7.

Senden Sie Ihren Lebenslauf an karriere@smartmediapublishing.com oder rufen Sie uns an unter 044 258 86 00

Was bedeutet nun in diesem Zusammenhang Windows 8 für Ihr Unternehmen? Ist Windows 8, Server 2012 und Systemcenter 2012 wirklich das Dreamteam? Und wie verhält es sich mit Aufwand und Ertrag bei einer Migration?

Diese Fragen behandeln wir an unserem kostenlosen Info Seminar am Mittwoch 7. November, 15:30 – 17:30 im Microsoft Conf Center in Wallisellen. Sie erhalten dabei in zwei Stunden einen praxisnahen Überblick. Mischa Faden, Technology Advisor, Microsoft, wird dabei die Neuerungen von Windows 8 und die strategische Einbindung in die Microsoft Systemumgebung beleuchten. Eckard Neuhaus, Teamleader Consulting, Baggenstos, geht auf die Aspekte eines erfolgreichen Rollouts und des Client Managements ein. Ebenso werden die wesentlichen Konzepte anhand von Live Demos präsentiert. Das Seminar richtet sich an Führungskräfte mit IT-Verantwortung und Systemverantwortliche mit fundierten IT-Kenntnissen. Sie erhalten in kompakter Form eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Ihre Strategie rund um die Themen Client, Server und Systemmanagement. Detaillierte Info und Online Anmeldung hier: www.baggenstos.ch/win8


E i n e T h e m e n z e i t u n g v o n S m a r t Me d i a

Consumerization

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Übe rblick

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier ...und neigt schon mal zur Bequemlichkeit. Das gilt auch für die Arbeit, er macht sich das Leben leicht, wo immer es möglich ist. text Michael Jud

In der IT wird dabei von Consumerization gesprochen, was wörtlich übersetzt «Verbraucherisierung» bedeutet, sinngemäss wäre es eine Annäherung an den Verbraucher. Was das nun heisst, ist ganz einfach, nämlich dass Arbeitnehmer ihre privaten Geräte auch für die Erwerbstätigkeit benützen. Arbeitstier Mensch

Seit jeher arbeitet der Mensch, pflügt Äcker, trägt Saatgut aus und erntet am Ende die Früchte. Er ist aber auch ständig auf der Suche nach Dingen oder Vorgängen, die ihm die Arbeit erleichtern oder in sonstiger Weise angenehmer gestalten. Das war früher auf den Feldern genauso wie heute in den Grossraumbüros. Grundsätzlich wird der Arbeitsprozess bereits vereinfacht, wenn der Benutzer die Bedienung eines Rechners nicht noch extra erlernen muss. Durch die Nutzung von Geräten, mit deren Umgang der Anwender bereits vertraut ist, erlangt der Arbeitnehmer mehr Souveränität über die Zeit und Arbeitsbeziehungen, und die Effizienz wird deutlich gesteigert. Gewisse Arbeiten lassen sich des Weiteren dezentralisieren, flexibler organisieren und durchführen. Der Mensch kann sein Arbeitsstil nach seinen eigenen Vorstellungen und Vorlieben gestalten, damit ein bestmögliches Arbeitsergebnis erzielt wird.

mit Computern und digitalen Medien aufgewachsen sind, wollen sich durch restriktive Richtlinien und einheitliche Standardgeräte in ihrem Arbeitsenthusiasmus nicht gedämpft werden und sich eingeengt fühlen. Stattdessen wird von vielen Unterstützung und Förderung erwartet. Weiter besteht für die IT-Abteilung die Möglichkeit mithilfe von Entwicklersystemen, einfach zu bedienende und massgeschneiderte Apps für die firmenspezifischen Einsatzgebiete zu entwickeln. Grenzen ausloten

Neue Hardware und die Nutzung von Cloud-Services bieten Firmen ganz neue Möglichkeiten. Einerseits um die Arbeitsabläufe effektiver zu gestalten, andererseits um konkurrenzfähig zu bleiben. Leider bedeuten neue Möglichkeiten auch immer neue Grenzen, die es erst einmal festzulegen und einzuhalten gilt.

Diese sollen trotz der Anwendung auf privaten Geräten vorab auf Herz und Nieren getestet werden. Bei einer Verschmelzung von Privat und Geschäftlich, sei es auch nur in Bezug auf Geräte, müssen klare Linien gezogen werden – es sollte eine gesunde Mischung sein und kein Nährboden für Überarbeitung oder Vernachlässigung der Pflichten bei der Arbeit.

Man stelle sich vor: In einer Firma mit 250 Angestellten dürfen ab sofort die privaten Smartphones zu Firmenzwecken verwendet werden. Auf einen Schlag umfasst die IT-Landschaft zig Geräte mehr, ohne dabei Rücksicht auf die bestehende

» Sollte ein Endgerät

Cloud-Computing als Basis

das Zeitliche segnen, ist das kein Desaster mehr.

Auch bei der IT-Consumerization spielt die Cloud eine grosse Rolle. So stellt die Firma beispielsweise Programme, Daten und IT-Dienstleistungen via Cloud zur Verfügung und die Mitarbeitenden können - unabhängig von Gerät, Zeit und Ort - darauf zugreifen und ihre Arbeit verrichten. Der Anwender entscheidet frei wann, wo und wie die Ressourcen genutzt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die interne IT die notwendigen Freiheiten schafft, im gleichen Atemzug aber auch um die Sicherheit und Zuverlässigkeit bemüht ist und diese gewährleisten kann. Der Arbeitsplatz befindet sich somit überall, wo eine mobile Internetverbindung zur Verfügung steht und damit wird der Arbeitsweg unter Umständen zur erweiterten Arbeitszeit. Sollte ein Endgerät das Zeitliche segnen, ist das kein Desaster mehr: Die Dateien und Programme werden alle in der Cloud gespeichert. Es muss lediglich das Gerät ausgetauscht werden und der Anwender kann sofort weiterarbeiten. Mit Clouds besteht ebenfalls die Möglichkeit im Team an einem Dokument oder einem Projekt zu arbeiten, so können die Mitarbeitenden entlastet werden und im Krankheitsfall bleibt die Arbeit nicht auf dem Tisch liegen.

Infrastruktur und deren Leistungsfähigkeit zu nehmen. Vorsicht ist weiter geboten, wenn es um die Einführung von neuen Produkten und Lösungen geht.

Kein Blick in die Kristallkugel

Gemäss einer Studie von IDC, einem namhaften IT-Marktforschungsinstitut, gab die Mehrzahl der Befragten an, dass sie keine wirkliche Vorstellung davon haben was «Cloud-Computing» oder «Consumerization of IT» sein soll. Erstaunlicherweise gab aber etwa die Hälfte an, Cloud-Dienste für geschäftliche Zwecke auf privaten Smartphones oder Notebooks zu verwenden. Der tatsächliche Prozentsatz wird wohl noch höher sein, da es in vielen Firmen noch kein Reglement zur geschäftlichen Nutzung von privater Hardware und umgekehrt gibt. Dennoch zeigt diese im April 2012 in Deutschland durchgeführte Studie, dass Consumerization of IT in vielen Unternehmen bereits Realität ist und zum Alltag gehört.

Umstellung auch für die IT - Abteilung

Bisher stellte die firmeninterne IT die notwendige Hard- und Software nach Unternehmensansprüchen für die Angestellten zur Verfügung, vermehrt muss nun jedoch auf die Anliegen und Bedürfnisse der Benutzer eingegangen werden. Viele bevorzugen es, mit den bereits bekannten Geräten zu arbeiten, wenn nicht sogar mit den Privaten. Dabei wird unter Umständen mit dem eigenen Notebook gearbeitet, das Smartphone für den E-Mail-Verkehr und der Cloud-Speicher für den Datentransfer genutzt. Unternehmen die Profit aus diesen Leistungs- und Motivationspotenzialen schlagen möchten, müssen sich auf diese Entwicklung einstellen. Speziell jüngere Generationen, die bereits

Bei einer Verschmelzung vom Privaten und Beruflichen, sei es auch nur in Bezug auf Geräte, müssen klare Linien gezogen werden.

5 Fragen an Mike Meier Was bedeutet «Consumerization of IT» für Informatikdienstleister? Kurz gesagt geht es darum, dass Mitarbeitende ihre eigenen Geräte wie Smartphones, Tablets und Notebooks ins Unternehmen bringen, um damit ihre Arbeit zu erledigen.

«Bring your own device» - hat das überhaupt Zukunft? Die Antwort dazu hängt sehr stark von der Art der Arbeit sowie dem jeweiligen Unternehmen ab. Ich bin überzeugt, dass es sowohl für den Arbeitgeber, als auch für gewisse Arbeitnehmer Vorteile bringen kann.

Worin bestehen die grössten Vorteile? Mobile Geräte sind zu ständigen Begleitern von vielen Mitarbeitern geworden. Die Nutzung von mobilen Unternehmenslösungen auf einem bekannten Gerät erhöht die Akzeptanz der Applikationen, die Flexibilität sowie die Erreichbarkeit der Mitarbeiter. Dies steigert klar die Produktivität.

In welchen Belangen könnte es zu Problemen kommen? Hier sind sicherlich technische Risiken, wie zum Beispiel Datendiebstal, ungewollte Fremdzugriffe bei Geräteverlust oder Virenverseuchungen zu nennen.

Auf was gilt es bei der Einführung von Consumerization of IT sonst noch zu achten? Der wichtigste Aspekt aus meiner Sicht ist das Erstellen eines Regelwerkes. Darin sollte enthalten sein welche Informationen die Mitarbeiter brauchen, um ihre Arbeit erledigen zu können. Auch klare Richtlinien für die Benutzung, den Support, die Eigentumsverhältnisse von Daten und Applikationen sowie den Datenschutz sind nötig. Zum Schluss darf eine Regelung über die Mitteilungspflicht im Falle eines Geräteverlustes oder ähnlichem nicht fehlen. Mike Meier, CIO, Competec Service AG

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Fo kus

Online Payment

In der Praxis erledigen meist Payment Service Provider (PSP) die Abrechnungs- und Transaktionsdienstleistungen.

Zahlen, bitte – aber sicher! Man kann davon ausgehen, dass drei Viertel der Bevölkerung in unseren Breitengraden bereits mobil kommuniziert und damit auch jederzeit erreichbar ist. Mobile Marketing nutzt die Chance, die Konsumenten jederzeit und in jeder Situation zu erreichen. text Gerold Brütsch-Prévôt

In der Theorie ist alles ganz einfach. Dr. Georg Wittmann, Senior Consultant bei Ibi Research im deutschen Regensburg, berät viele in der Schweiz aktive Finanzdienstleister. Er kennt «das magische Dreieck des Zahlungsverkehrs: Kosten, Akzeptanz, Risiko». Zwischen diesen drei Kriterien müssen Web-Merchants wie Konsumenten abwägen, wenn sie sich für ein Zahlungsmittel entscheiden. Dummerweise sind die Risiken oft ungleich verteilt: Kann der Kunde sicher sein, dass er erst zahlt, wenn er die Ware erhalten hat, ist das gut für ihn, aber schlecht für den Händler. Umgekehrt: Der Merchant freut sich über Vorauskasse, die Konsumenten scheuen aber deren Risiko. Aber nicht nur das ist in der virtuellen Warenwelt ein Problem. Das Geld muss

auch vom Kunden zum Händler gelangen. Rund ums digitale Zahlen hat sich eine ganze Industrie entwickelt. Für Kunden wie angehende Online-Händler verwirrend: Viele Player spielen auf mehreren Feldern und bieten unter einem Namen gleich mehrere, nicht zwingend zusammengehörende Dienste an. Dienstleister für die Abrechnung und Transaktion

Weshalb ist das Zahlen im Internet überhaupt kompliziert? Denn wer online kauft, hat meist ein Bankkonto, oft auch eine Kreditkarte. Der Betreiber eines Webshops könnte doch einfach nach den Kontodaten oder der Kreditkartennummer eines Kunden fragen und den Rechnungsbetrag abbuchen. Stimmt: Aber dann hätte er die ganze Arbeit damit. Meist steht der damit verbundene Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag. Zumindest Kreditkartendaten dürfen auch nicht ohne weiteres vom Händler gespeichert werden – er muss sich an den «Payment Card Industry Data Security Standard» (PCI-DSS) halten, was nicht trivial ist. Wichtiger noch: Kunden schrecken davor zurück, in vielleicht Dutzenden Webshops ihre Bankdaten zu hinterlassen. In der Praxis erledigen meist Payment Service Provider (PSP) die Abrechnungsund Transaktionsdienstleistung.

Dr. Georg Wittmann: «PSPs nehmen einem Online - Shop Arbeit ab. Sie kümmern sich um die komplette technische Integration. Die PSPs fordern Lastschriften für den Webshop ein und sind mit anderen Banken und Dienstleistern vernetzt. Zudem halten sie Bankdaten des Kunden vom Merchant fern – er muss sich also auch nicht mit der Sicherheit dieser Informationen befassen.» Einer der grössten PSPs für die Online - Shops der Schweiz ist Postfinance.

» Der PSP nimmt einem Online-Shop Arbeit ab.

Grund laut Post: Nur über Postfinance PSP ist im Land Bezahlen mit der Postfinance Card möglich. Webshops, die mit Postfinance zusammenarbeiten, integrieren die Eingabemaske des Dienstleisters in ihren Auftritt. Für die Konsumenten ist der Umweg über Postfinance kostenlos, von den Shopbetreibern verlangen die Postler aber Gebühren. Dabei gibt Postfinance Verkäufern und Konsumenten kaum zusätzliche Sicherheit. Sprecher Marc

Andrey: «Wenn unsere Transaktion korrekt ablief und das Geld gutgeschrieben ist, sind wir nicht mehr Partei.» Soll heissen: Wenn der Käufer vergebens auf Ware wartet, ist dies nicht das Problem der Postfinance, wenn jemand mit erschlichenen Kreditkartendaten bei einem Webshop einkauft, auch nicht. Immerhin: Die Postler versprechen, digitale Bankräuber zu erkennen. Optional bieten sie Internet-Merchants ihr erweitertes Betrugserkennungsmodul an – im schönsten Denglisch «Fraud Detection Modul Advanced» geheissen. Andere Zahlungsdienstleister gehen weiter: Die Zürcher Niederlassung von SIX/Saferpay verspricht Risikomanagement, die ebenfalls in Zürich ansässige Ogone GmbH standardmässig neben der Erkennung technischer Manipulationen auch schwarze und weisse Listen im System, in denen sich beispielsweise IP-Adressen oder Kreditkartennummern gezielt sperren oder freigeben lassen. Extra kosten Werkzeuge zur Käufer- Authentifizierung oder der Bewertung der Bonität («Scoring») von Kunden. Das richtige Zahlungsmittel

Dem Händler können aber alle angebotenen Dienste von PSPs nicht zu absoluter Sicherheit verhelfen. Die bringt erst das richtige Zahlungsmittel. Klassisch und auch in der nichtdigitalen Welt etabliert ist der

Versand per Nachnahme. Bei den Kunden ist der wegen der hohen Gebühren aber kaum populär. Kreditkarten sind für den Merchant nur sicher, wenn sie per 3D-Secure geschützt sind, einer zusätzlichen Sicherheitsabfrage. Überweisungen oder Buchungen von Guthabenkarten entsprechen einer Vorauszahlung: Gut für den Händler – aber das mögen die Kunden nicht. Bleiben Dienste wie Paypal, Giropay oder Billpay. Sie stellen eine – für den Konsumenten in der Regel kostenlose – digitale Geldbörse dar, mit der er oder sie im WWW einkaufen kann. Der Händler hat sein Geld sicher, der Kunde kann es aber bei ausbleibender Ware zurückbuchen. Paypal und viele ähnliche Dienste spielen eine Doppelrolle: Einerseits bieten sie eine digitale Währung, die von vielen PSPs akzeptiert wird. Gleichzeitig offerieren sie Web-Merchants aber auch direkte Transaktionen. Wer ausschliesslich Zahlungen über Paypal & Co. akzeptiert, kann sich den PSP sparen – verprellt damit aber Konsumenten, die auf anderem Weg zahlen wollen. Konsumenten tragen beim Bezahlen im Internet mit Kreditkarten das geringste Risiko – oder bei Merchants, die erst mit der Ware die Rechnung schicken. Dienste wie Paypal sind im Prinzip auch für Käufer sicher. Immer wieder finden sich im WWW dennoch Beschwerden – aparterweise in der Mehrzahl solche, in denen es um Probleme mit Käufen bei Paypals Konzernmutter Ebay geht.

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Software

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Massanzug oder Massenware? Ohne leistungsfähige Computerprogramme lässt sich ein Unternehmen heutzutage kaum noch führen. Zur richtigen Geschäftssoftware führen aber verwirrend viele Wege. text Karl-Gerhard Haas

Wenn einer eine Software sucht – dann kann er was erleben! Mehrere Dutzend Softwareprodukte buhlen im ERP-Segment (Enterprise Resource Management, Programme für unternehmenstypische Aufgaben) um die Kundengunst. Sie unterscheiden sich massiv in Preis und Leistung. Ähnliches gilt für das zweite Schlagwort der elektronischen Datenverarbeitung, CRM (Customer Relation Management): Auch diese Programme, die versprechen, die Beziehung zwischen Firmen und ihren Kunden zu verwalten und zu optimieren, finden sich in den unterschiedlichsten Darreichungsformen – gern auch mit ERP kombiniert. Wie soll da der Chef eines KMU mit ein paar Angestellten oder gar ein selbstständiger Handwerker durchblicken? Aber auch grösseren Betrieben fällt die Entscheidung für entsprechende Softwareprodukte oft schwer. Wichtigstes Thema bei der Neuanschaffung oder einem Wechsel von ERP und CMS: Welche Software und welche Datenbestände sind vorhanden? Ist es sinnvoll, bezahl- und technisch machbar, die vorhandenen Programme in eine neue Umgebung zu integrieren? Der Vorteil ist klar: Die betroffenen Mitarbeiter müssen sich nicht umgewöhnen, was Reibungsverluste und Schulungskosten minimiert. Mögliche Nachteile: Die Verbindung etwa eines vorhandenen CRM mit einem neuen ERP-Programm kann aufwendig und entsprechend teuer sein. Ein heterogener Software-«Zoo» ist ausserdem schwieriger zu betreuen. Die entscheidende Frage für oder gegen den Verbleib vorhandener Programme dürfte sein: Sind die an ein bestimmtes Betriebssystem gebunden? Falls ja, wird man sich meist von ihnen verabschieden. Mit ihnen gespeicherte Daten lassen sich fast immer in andere Formate konvertieren, gehen also nicht verloren. Und die Zeiten, in denen in Geschäfts-PCs Microsofts Windows-Betriebssysteme dominierten, neigen sich dem Ende zu. Auf den Arbeitsplatzrechnern ist die Software aus Redmond zwar immer noch stark vertreten. Die IT-Verantwortlichen sind hier aber genervt vom Aufwand, den die Pflege und Lizenzverwaltung der installierten Software mit

sich bringt. Zudem, gehören Mobiltelefone und Tablet-Computer mittlerweile zum Handwerkszeug vieler Firmenmitarbeiter – nicht nur, aber vor allem im Aussendienst. Diese arbeiten mit allen möglichen Betriebssystemen – in der nahen Zukunft könnten weitere hinzukommen. Logisch: Auch auf diesen Geräten müssen die Mitarbeiter Daten lesen und eingeben können.

in den Servern, für die Mitarbeiter reichen leistungsschwache und entsprechend günstige Geräte. Der Vorteil dieses Konzepts: Alle Daten sind zentral verfügbar

einer Präsentation entfällt. Nachteil: Sind Server oder Netzwerk gestört, können die Mitarbeiter nach Hause gehen – sie kommen nicht an ihre Unterlagen heran und können sie nicht bearbeiten.

» Auf die Testphase soll-

Rund um die Uhr verfügbar

Umsichtige Auswahl

te man nicht verzichten.

Zum kleinsten gemeinsamen Nenner hat sich der Webbrowser gemausert. Bei einer solchen ERP-/CRM-Lösung lagern Daten und Anwendungen auf den Servern des Unternehmens (oder angemieteten), der Webbrowser ist nur Betrachter und Eingabemaske. Die Rechenleistung steckt also

und entsprechend leicht zu sichern. Alle Mitarbeiter haben Zugriff auf identische Informationen; das in vielen Unternehmen zu beobachtende Problem unterschiedlicher Versionsstände etwa eines Berichts oder

Zum kleinsten gemeinsamen Nenner hat sich der Webbrowser gemausert.

Aber nicht nur über die Einbindung von Alt-Software und über server- oder arbeitsplatzbasierte Konzepte müssen sich IT-Verantwortliche Gedanken machen. Auch die Wahl der Software will überlegt sein. Ein wichtiger, aber selbstverständlich nicht alleiniger Aspekt: die Lizenzkosten pro Arbeitsplatz. Damit zusammenhängend: Was kostet es mehr, wenn zehn zusätzliche Mitarbeiter in die Firma kommen? Gibt es technische oder lizenzrechtliche Obergrenzen bei der Zahl der Nutzer? Genauso wichtig: Findet sich eine Software, die alle Erfordernisse in einer Firma abdeckt? Also Personal und deren Gehälter genauso verwalten kann wie Einkauf und Lagerhaltung, Rechnungsund Buchhaltungswesen, den Webshop und dessen Kunden? Muss die Software auch Papierdokumente erfassen und verwalten können? Was erwarten Geschäftspartner, welche Schnittstellen zu anderen Kunden sind nötig? Gleich, ob die Entscheidung für eine Software oder eine Kombination mehrerer Produkte fällt: Wie schwierig ist es, das Programm, die Programme an die konkreten Erfordernisse des Unternehmens anzupassen? Können dies die eigenen Mitarbeiter mit ein paar Mausklicks erledigen oder bedarf es dazu teurer Spezialisten vom Hersteller? Werden landes-, kantons- und branchenspezifische Eigenheiten korrekt in der Software abgebildet? Schliesslich: Wie lange und zu welchen Kosten unterstützt der ERP-/CRM Hersteller die IT-Abteilung oder die Mitarbeiter an den einzelnen Arbeitsplätzen? Wie gut kommen die Mitarbeiter mit dem Programm beziehungsweise dessen Nutzeroberfläche zurecht? Um all diese Fragen zu klären und die geeignetste ERP-/ CRM-Lösung zu finden, sollten Firmeninhaber oder die betroffenen Mitarbeiter vor dem Entscheid für eine neue Software klären: Was muss sie können und was wäre für die Zukunft wünschenswert? Sind mehrere Produkte in der engeren Auswahl, sollten die meist verfügbaren Vorführversionen an einer kleinen Zahl von Arbeitsplätzen ausprobiert werden. Meist zeigt sich schon hier, womit die Mitarbeiter am besten zurechtkommen und welche Stärken und Schwächen die ERP- oder CRM-Software hat. Auf die Testphase sollte man nicht verzichten: Wer hier spart, zahlt später in Form entgangener Aufträge und unzufriedener Mitarbeiter doppelt und dreifach.

4 Fragen an Thomas Köberl Herr Köberl – was kann Ihre ERP-Software «Abacus vi»? Sie bildet alle typischen Vorgänge in Unternehmen digital ab, also: Auftragsbearbeitung, elektronischen Handel, Kundenbetreuung und -verwaltung sowie Rechnungsstellung und alle anderen buchhalterischen Aufgaben.

Nicht nur der Detailhandel fordert weitestgehend papierlose Transaktionen. Wie gut ist «Abacus vi» dafür gerüstet? Unsere AbaNet-Programmkomponente handhabt die Verbindung zwischen Rechnungsstellern und -empfängern und den wichtigsten Schweizer E-Business- Netzwerken. Für unsere Kunden bedeutet dies: Der Datenaustausch mit ihren Handelspartnern wird schneller und billiger.

Viele Geschäftssoftware ist nur für aktuelle Windows-Versionen verfügbar. Wie sieht das bei «Abacus vi» aus? Wir bieten natürlich Abacus-Versionen für Windows an. «Abacus vi» wurde aber von vornherein plattformübergreifend fürs Netz entwickelt. Je nach Kundenbedürfnis können die Mitarbeiter mit beliebigen Geräten und Betriebssystemen auf für sie wichtige Daten zugreifen – nur einen Webbrowser braucht man. Ob dies nur im internen Netz oder auch übers Internet erfolgt, ist unseren Kunden überlassen. Demnächst werden wir mit «AbaCockpit» eine App fürs iPad offerieren, mit der beispielsweise ein Hausverwalter die Wohnungsübergabe digital abwickeln kann – Fotos von eventuellen Schäden inklusive.

Sie sind nicht allein auf dem ERP-Markt – wo sehen Sie die Abacus-Stärken? Unsere Software ist optimal an Schweizer Verhältnisse angepasst. Zudem ist sie auf dem neusten technologischen Stand. Thomas Köberl, Marketingverantwortlicher, Abacus Research AG

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Mobile Payment

Tatsächlich gibt es bereits einige Händler die bedeutende Umsätze mit mobilen Lösungen erzielen.

Das Bezahlen von morgen Den Kaffee bezahlen ohne die Geldbörse zu zücken und Rechnungen begleichen ohne am PC zu sitzen – keine Zukunftsmusik sondern bereits Wirklichkeit. text Michael Jud

Was sich im ersten Moment liest wie eine schon etwas in die Jahre gekommene Pressemitteilung zum Thema E-Banking, ist tatsächlich die Einleitung zum sogenannten Mobile-Payment. Dabei handelt es sich um eine Zahlmöglichkeit wo mindestens der Zahlungspflichtige mobile elektronische Technologien zur Einleitung, Berechtigung oder Durchführung einer Zahlung einsetzt. Dieser Vorgang kann mit den meisten mobilen Geräten durchgeführt werden. Das Mobiltelefon ist längst zu einem Alltagsgegenstand geworden, das wir praktisch permanent bei uns tragen, so ist es nicht weiter erstaunlich, dass für diese Geräte Bezahlsysteme entwickelt werden. Wie bei jeder drahtlosen Technologie gehen vielen erst einmal diverse Fragen durch den Kopf. Braucht es denn so etwas überhaupt?

Ob mobiles Bezahlen wirklich benötigt wird, braucht man sich nicht zu fragen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen bereits alle grundsätzlich in Richtung Mobilität, permanente Erreichbarkeit und digitale Wirtschaft, insofern war Mobile-Payment nur eine Frage der Zeit. Früher oder später wird es so sein, dass man in ein Geschäft geht, seine Einkäufe in den Korb packt und beim Verlassen alles automatisch via Mobilgerät abgerechnet wird – an der Kasse anstehen würde somit endgültig wegfallen und wir hätten mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben.

destanzahl von Käufern zuschlagen) erfreut sich auch das Preis- und Produktevergleichen während dem Einkaufsbummel wachsender Beliebtheit. Der Schweizer Nutzer legt im Moment ein starkes «Research mobile, purchase online»-Verhalten an den Tag. Das heisst, dass Produkterecherchen und -suchen mobil durchgeführt werden, der eigentliche Kauf dann aber stationär online oder offline, direkt im Laden durchgeführt wird. Wo wird Mobile Payment heute schon angewendet?

Tatsächlich gibt es bereits einige Händler die bedeutende Umsätze mit mobilen Lösungen erzielen. So zum Beispiel bei Leshop.ch, wo rund elf Prozent aller Bestellungen über Apps für Mobilgeräte getätigt werden. Dazu kommt, dass jeder vierte Auftrag auch mobil bezahlt wird. Wachsend sind auch die Umsätze bei Angeboten, die auf die momentane Situation des Kunden zugeschnitten sind, exemplarisch dafür ist der mobile Ticketshop der SBB. Wieso hat der absolute Durchbruch noch nicht stattgefunden?

Der Hauptgrund dafür könnte wohl das Fehlen eines überzeugenden Mehrwerts sein. Durch die kleineren Displays der Smartphones und die Tatsache, dass nicht alle Webshops für mobile Geräte optimiert sind, ist es meist bequemer und entspannender via Notebook einzukaufen. Ein solches Mehrwert-Zückerchen könnten beispielsweise spezielle Rabattangebote für Mobile-Kunden, eine verbesserte

Produktesuche oder die Einbindung von Social-Media Funktionen sein. Auch die Verwendung von QR- und Barcodes könnte weiter eingebunden werden und somit die Bedienung erleichtert werden.

Gibt es sonstige Risiken Wie sicher ist Mobile Payment?

für die Konsumenten?

Ein Smartphone als Geldbörse scheint ein gefundenes Fressen für Malware (schädliche Software) und Hacker zu sein, da fragt man sich zu Recht, ob die verwendeten Plattformen genügend Schutz für Kunden bieten. Gemäss Forschungen sind die

Nicht mehr als in anderen Bereichen des Lebens, denn beim mobilen Bezahlen ist ebenfalls nicht sicher, welche Informationen vom Servicebetreiber an den Verkäufer weitergeleitet werden. Grundsätzlich könnten auch persönliche Informationen, beispielsweise Telefonnummern, weitergegeben und anschliessend für Werbezwecke verwendet werden. Im Gegensatz zu E-Mail-Adressen verfügt man meist nur über eine Mobiltelefonnummer, meist über eine die man bereits seit einigen Jahren hat, umso ärgerlicher wäre es, wenn diese wegen Werbenachrichten geändert werden müsste. Zudem besteht weiter das Risiko, dass die via Mobile Payment gemachten Transaktionen eindeutig einer Person zugeordnet werden können. Hauptsächlich bei Beträgen bis 20 Franken, die bisher immer bar und somit anonym abgewickelt worden sind, liessen sich fehlende Daten erheben und das Kaufverhalten eines Einzelnen genauer analysieren. Um die Daten des Konsumenten zu schützen, werden die Anbieter von Mobile-Payment-Services verpflichtet, auf die Übertragung von solchen Daten zu verzichten und müssen dies permanent gewährleisten.

» Grosses Potenzial – noch wenig Umsatz.

aktuell verfügbaren Betriebssysteme von Smartphones sogar sicherer als Desktopsysteme (Computerbetriebssysteme). Wie sicher der Kunde schlussendlich ist, hängt hauptsächlich von der in der ZahlungsApp verwendeten Verschlüsselungstechnik ab. Als zusätzlichen Schutz für den Kunden müssen Apps immer zuerst nach gewissen Sicherheitsaspekten zertifiziert werden, bevor sie auf den Markt kommen. Weiter ist es von Bedeutung, dass der Benutzer seine Bank oder seinem Händler, dessen Zahlungslösung er verwendet, als vertrauenswürdig erachtet. Sobald

Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Wenn es um die Dichte von Smartphones in Europa geht, so hat die Schweiz die Nase zweifellos ganz weit vorne. Hierzulande sind nämlich gleich viele iPhones registriert wie bei unserem grossen Nachbarn im Norden, obwohl die Schweiz gerade mal ein Zehntel der Einwohner Deutschlands hat. Verblüffend ist auch, dass es sich bei jedem dritten Mobiltelefon bei uns um ein Smartphone handelt. Schätzungen gehen davon aus, dass dieser Anteil bis 2015 auf rund 75 Prozent ansteigen wird. Neben der Verbreitung von Smartphones sind Breitbandinternetzugänge und damit verbundene Flatrates Ursachen und treibende Kraft für die rasche Ausbreitung des mobilen Webs. Mittlerweile greift jeder vierte Schweizer mit einem mobilen Gerät auf das Internet zu, dies vor allem zur Unterhaltung und Informationsbeschaffung, egal wo man sich gerade aufhält. Ganz hoch im Kurs stehen bei Herr und Frau Schweizer laut Accenture neben News-, Wetter- und anderen InfoApps sogenannte Location-based Services (standortbezogene Dienste), ebenfalls ausserordentlich beliebt sind Social-MediaAnwendungen und Dienste wie Youtube. Neben dem mobilen Couponing (Angebote von beschränkter Laufzeit, die nur zu Stande kommen, wenn eine festgelegte Min-

das Smartphone für Zahlungszwecke verwendet wird, sollte man sich zweimal überlegen welche Apps man neu herunterlädt und ob diese ebenso vertrauenerweckend sind wie die Zahlungs-App.

» Wachsend sind auch die

Umsätze bei Angeboten, die auf die momentane Situation des Kunden zugeschnitten sind.

Und für die Anbieter?

Wie erwähnt sind die Anbieter dazu verpflichtet, eine Datenabwicklung anzubieten, die den Datenschutz des Konsumenten sicherstellt. Spezielle Beachtung sollte dort den personenbezogenen Daten geschenkt werden, es sollen nur Angaben übermittelt werden, die auch unbedingt benötigt werden. Zudem sollte dem Kunden die Möglichkeit gegeben werden, selbst zu entscheiden, welche Daten er von sich übermittelt haben will. Generell sollte eine zentrale Speicherung aller Daten, seien sie nun vom Produkt oder dem Käufer, vermieden werden. Dies bedeutet für die Anbieter, dass sie entsprechende Massnahmen treffen müssen damit nur derjenige, der gerade mit der Abwicklung eines Arbeitsschrittes der Transaktion beschäftigt ist, Zugriff auf die Daten erhält. Wie kann ich eine mobile Lösung anbieten?

Zuerst gilt es zu entscheiden, ob eine eigene Shop-App entwickelt oder der bestehende Webshop für mobile Geräte kompatibel gestaltet werden soll. Deutlicher Vorteil des mobilen Webshops gegenüber der App sind die geringen Kosten der Programmierung und Instandhaltung, dafür lassen sich via Shopping-App klassische Smartphone-Features wie die Positionsbestimmung (beispielsweise um zum nächsten Offline-Shop zu navigieren) oder die Kamera (unter anderem zum Scannen von Codes) wunderbar einbinden und nutzen. Will man sämtliche Smartphonebenutzer bedienen, so muss für jedes Betriebssystem eine App entwickelt, getestet und gepflegt werden, was je nach Umfang mit hohen Kosten verbunden ist. Will man auf Nummer sicher gehen, können beide Varianten oder eine Mischform (Hybridlösung) umgesetzt werden. Nach Expertenaussagen sollen sich solche Lösungen in der näheren Zukunft vermehrt behaupten können. Das Hauptmerkmal der Hybridform ist, dass sie eine eigenständige App ist und sich auch so verhält. Gleichzeitig kann aber der Applikationsinhalt live geändert werden, ohne dass erst ein Update für die App herausgegeben werden muss. Abschliessend lässt sich sagen, dass im Mobile Commerce und Mobile Payment grosses Potenzial steckt und die mobilen Umsätze weiterhin ansteigen werden. Mit der richtigen Handhabung, sei es auf der Seite des Konsumenten oder auf der des Anbieters, kann dieses Potenzial auch voll ausgeschöpft werden. Bietet Mobile Payment erst einen überzeugenden Mehrwert gegenüber herkömmlichen Zahlungsmethoden, so wird dessen Vormarsch unaufhaltsam weitergehen.

Smart Facts: Ibi Research stellt unter www.ecommerce-leitfaden.de kostenlos eine Broschüre bereit, die wichtige Aspekte des Onlinehandels beleuchtet und auch für Schweizer Merchants lesenswert ist.


Integrierte und innovative IT-Lösungen Mit weltweit rund 74 000 Mitarbeitenden in 42 Ländern und einem Umsatz von 8,6 Milliarden Euro zählt Atos zu den führenden europäischen Anbietern integrierter ITServices. In der Schweiz entwickeln nach der Übernahme von Siemens IT Solutions and Services im Sommer 2011 rund 500 Mitarbeitende innovative Dienstleistungen aus einer Hand. Als Anbieter hochstehender und innovativer IT-Lösungen betreibt Atos unter anderem Europas grösste Managed-Services-Plattformen. Die Expertise und Führungskompetenz des Unternehmens zeigt sich auch an der Tatsache, dass Atos als globaler IT-Partner der Olympischen Spiele für die Integration, die Verwaltung und die Sicherung des gewaltigen IT-Systems verantwortlich zeichnet. Atos fokussiert sich auf vier strategische Geschäftsfelder: Sie stellt den Kunden umfassende Technologien für Cloud Computing zur Verfügung. Zum anderen setzt Atos ihre lange Erfahrung im elektronischen Zahlungsverkehr für Hi-Tech Transactional Services (HTTS) ein – im Zentrum von HTTS steht die sichere und kosteneffiziente elektronische Übermittlung, Bearbeitung und Speicherung von kritischen Daten. Ein weiterer Fokus gilt der SAP-Systemintegration: Atos trägt mit Branchen-Know-how, Prozess- und IT-Wissen zum Erfolg ihrer Kunden in verschiedenen Industrien bei. Der vierte Schwerpunkt betrifft das Identity, Security and Risk Management (ISRM). Mit ihrem innovativen End-to-EndAnsatz und den von Siemens übernommenen Lösungen DirX Identity Suite, Smartcard und Biometric erfüllt Atos auch die aktuellsten Anforderungen umfassend.

Schweizer Qualität für höchste Ansprüche Mit einer breiten Palette an professionellen IT-Lösungen und -Services unterstützen die rund 500 Spezialisten der Schweizer Atos AG öffentliche Behörden und Organisationen sowie Firmen aus der Industrie-, Energie-, Gesundheits-, Transport- sowie Finanzbranche. Atos begleitet ihre Kunden über die ganze Projekt- und Prozesskette vom Consulting über Systemintegrationen bis zum Management von komplexen IT-Infrastrukturen. Die globale Vernetzung im Atos-Konzern ermöglicht zudem die Unterstützung von Kunden bei internationalen Projekten. Das gilt beispielsweise auch für ISRM, denn die rasante elektronische

Vernetzung wirft sowohl im nationalen und im internationalen als auch im privaten und im öffentlichen Bereich zentrale Fragen auf. Atos verfügt über die entsprechenden Antworten für die Realisierung und Implementierung von integralen ISRM-Lösungen: Mit DirX bietet sie ein Angebot an ISRM-Services vom Identity- und Access Management sowie Identity Federation über High-EndDirectory-Server und Compliance-Unterstützung bis zum Identity Auditing und biometrischer Authentifizierung. Zugleich betreibt Atos eines der weltweit grössten Identity-Managementsysteme und unterstreicht so ihre führende Rolle im Bereich der Managed Services.

Business als Treiber der IT-Transformation In den vergangenen 20 Jahren hat die Informationstechnologie grosse Veränderungen gebracht: Sie ist heute integraler Bestandteil jedes Unternehmens – selbst wenn IT und Geschäftsstrategie im Laufe dieser Zeit häufig im Widerspruch zueinander standen. Businesstechnologie führt die zwei Elemente wieder zusammen, um die IT-Lösungen der Zukunft verantwortungsvoll, nachhaltig und profitabel zu machen. Unsere umfassende Herangehensweise wird dem Begriff Innovation wieder Bedeutung verleihen. Die Erfüllung von veränderten technologischen Anforderungen steht dabei im Gleichgewicht mit der Gewinnorientierung und wird Wettbewerbsvorteile verschaffen. In diesem Bereich unterstützt Atos Schweiz mit mehr als 500 Businesstechnologie-Experten ihre Kunden aus allen Branchen und Regionen der Schweiz und trägt zu deren nachhaltigem Erfolg bei.

Walter Kägi CEO ATOS AG, Schweiz

Bereit für ein neues Zeitalter Für den öffentlichen Sektor trägt Atos mit Lösungen zu E-Government, Web- respektive WAP-Anwendungen, Sicherheitsnetzwerken, Portalen und Redaktionssystemen zur hohen Servicequalität der öffentlichen Hand bei. Eine zentrale Rolle spielt dabei die nahtlose Verbindung zwischen Systemen und Prozessen. Die Integration führt zu Shared Services, minimiert Doppelspurigkeiten und erhöht die Schnelligkeit des öffentlichen Sektors. Dies ergibt tiefere Kosten bei einem grösseren Engagement und steigert die Zufriedenheit der Bürger. Nur ein Beispiel ist der Ansatz für das Online Identity and Access Management in Verbindung mit sicheren Cloud-Technologien. Seit Jahren in diesem Bereich aktiv, macht Atos den öffentlichen Sektor bereit für ein neues Zeitalter interaktiver und geteilter Services.

Lösungen für umfassende Sicherheit Der Geschäftsbereich Civil and National Security ist das weltweite Kompetenzzentrum von Atos in den Bereichen Defense & Intelligence sowie Public Security. So vertrauen Rettungs- und Sicherheitskräfte, Nachrichtendienste sowie das Militär mehrerer Länder auf die Zuverlässigkeit ihrer IT-Systeme in der sprichwörtlichen Schweizer Qualität. Mit einem kompletten Leistungspaket, von der Beratung und der Entwicklung über die Implementierung, den Betrieb und die Wartung bis zur Schulung und der Finanzierung, tritt Atos gegenüber den Kunden als Generalunternehmer auf. Ihre Experten verfügen über aktuelles Fachwissen und verstehen die Prozesse der Kunden. Sie sind fähig, sich effizient in neue Herausforderungen einzuarbeiten, und entwickeln IT- und Kommunikationslösungen, die den höchsten Sicherheitsansprüchen gerecht werden. So konzipiert, entwickelt und realisiert Atos kundenspezifische Projekte und hochwertige Lösungen in Bereichen wie Führungsinformation, Notfall- und Krisenmanagement, professioneller Mobilfunk, Alarmierung, Intelligence, IT-Security, Grenzkontrolle oder elektronische ID-Dokumente.

Dies gilt auch für das Gesundheitswesen, wo Atos die Health Professionals in ihrer täglichen Arbeit dahingehend unterstützt, dass die in den meisten Spitälern vorhandenen Datensilos und Insellösungen so integriert werden, dass alle notwendigen Daten und Informationen jederzeit sofort zur Verfügung stehen. Ergänzend verfügt Atos mit Smart Grid und Metering über ein innovatives System, mit dem sich intelligente Stromzähler kontrollieren lassen. Abgerundet wird das umfassende Angebot an professionellen Lösungen durch kundengerechte Service- und Wartungsdienstleistungen. Lokal verankert und global vernetzt unterstützt Atos die Kunden mit einer breiten Palette an professionellen Lösungen und Services.

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E - Business: Softskills als Erfolgsfaktor E-Business Eine Konstante in der Informatik sind die regelmässig wiederkehrenden Hypes – allerdings schaffen es nur wenige im beruflichen Alltag zu bestehen. Ein Begriff, der es geschafft hat, ist E-Business. Geschäftsprozesse sind heutzutage weitgehend durch E-Business Prozesse getrieben und nur wenige Bereiche sind immun dagegen. Der Begriff ist, wie so manch andere aus dem Englischen übernommene Bezeichnung, nicht klar abgrenzbar. Generell sprechen wir von E-Business, wenn automatisierbare Geschäfts­ prozesse mit Hilfe von ICT-Technologie integriert werden. Die Fachhochschule für Wirtschaftsinformatik, der Kalaidos Fachhochschule Schweiz, IfWI und die Wirtschaftsinformatikschule Schweiz, WISS, beschäftigen sich seit Jahren mit dem Thema E-Business und Wirtschaftsinformatik. Wo Belange der Wirtschaft durch ICT umgesetzt werden und damit einen Ausbildungsbedarf schaffen, setzen wir aktiv Akzente, sei es in der Grund-, der Aus- oder in der Weiterbildung.

ermöglichen erfolgreiche Interaktion und Teamarbeit gezielt und erfolgreich umzusetzen. Der Massstab ist aber nicht was, sondern mit wem und wie umgesetzt wird. Wir sind überzeugt, dass sich mit diesem anthropozentrischen Ansatz E-Business menschlicher und weniger technologiezentriert umsetzen lässt.

Da wir möglichst nahe am Puls des Geschehens sein wollen, suchen wir fortlaufend den Kontakt mit den Arbeitgebern unserer Studierenden. Dabei holen wir nicht nur die Bedürfnisse der Arbeitswelt ab, sondern binden vermehrt in den Unterricht ein. Dies kann beispielsweise durch Praxisfälle aus dem Berufsalltag geschehen, die in den Unterricht einbezogen und mit dem Lehrstoff in Bezug gesetzt werden. Der Ansatz des IfWI und der WISS ist nur glaubwürdig umsetzbar, wenn das Studium berufsbegleitend erfolgt, einen maximalen Praxisbezug hat und von Dozierenden vermittelt wird, welche zu einem grossen Teil in der Berufswelt tätig sind. Weitere Eckpunkte sind die praxisorientierte Themen-wahl der Studiengänge und die Inhalte der einzelnen Module. Dadurch bieten wir gegenüber Vollzeitstudiengängen einen höchstmöglichen Praxistransfer und einen hohen Reifegrad, mit dem positiven Effekt, dass das Gelernte rasch im Berufsalltag umgesetzt wird.

Abbildung 1: Methodenansatz des Institut für Wirtschaftsinformatik der Kalaidos Fachhochschule

Massstab einer erfolgreichen Umsetzung ist die Zufriedenheit der Kunden. Nachfolgende das Statement eines Studierenden:

Über den Bachelor zum Master

Ganzheitlicher Ansatz Die ICT-Branche ist nach wie vor stark technokratisch getrieben. Dabei geht in IT-Projekten oft vergessen, dass die Schnittstelle zwischen wirtschaftlichen Anforderungen und anspruchsvoller technischer Umsetzung, den zentralen Erfolgsfaktor darstellt. Sowohl IfWI wie auch die WISS beachten diesen Aspekt in der Ausbildung. Durch den gewählten ganzheitlichen IT-Projektmanagement-Ansatz berücksichtigen wir nicht nur den technischen, prozessualen, methodischen und qualitativen Ansatz der rund 15% eines Projekterfolges ausmacht (hellblauer Anteil in der Abbildung 1), sondern verstärkt den beziehungs-, interdisziplinären- und interkulturellen Lösungsansatz (dunkelblaue Flächen). E-Business Projekte und die damit verbundenen Phasen wie: ProjektUmfeldanalyse, Ermitteln der Kundenwünsche, Definieren von Projektanforderungen, Projekt- und Mitarbeiterkommunikation, Konfliktmanagement, usw., sind nachhaltige Lernerfahrungsprozesse und daher wichtige Bestandteile bei der Umsetzung von E-Business Projekten.

Dipl. Wirtschaftsinformatiker mit eidg. Fachausweis (FAWI) Fachleute mit dem eidg. Fachausweis Wirtschaftsinformatik unterstützen zentrale Geschäftsprozesse mit optimalen ICT-Lösungen. Sie sind gut qualifizierte Berufsleute, die einen rasch zu erlangenden eidg. Abschluss wünschen und gleichzeitig interessante Anschluss- und Aufstiegsoptionen zur höheren Fachschule oder sogar Fachhochschule suchen.

Softskills als Erfolgsfaktor Rückfragen bei Vorgesetzten und Personalverantwortlichen zeigen, dass die fachliche Ausbildung der Arbeitnehmer durchaus auf dem gewünschten Niveau sind oder schon bei der Anstellung vorausgesetzt werden. Die Fähigkeit Probleme gesamtheitlich zu betrachten, interdisziplinär zu denken, Konflikte in Gruppen zu lösen und eigenverantwortlich zu handeln, sind dagegen zu fördern und wo möglich zu schulen. Dort wo die Technik wichtige Prozesse der Kommunikation übernehmen soll, braucht es technologisch und zwischenmenschlich starke Persönlichkeiten, die sich der Verantwortung und der Relevanz bewusst sind. Zum gleichen Schluss kommt die Studie «Qualitative Berufsfeldanalyse in der ICT» die im Auftrag der ICTBerufsbildung.ch erstellt wurde. Beim IfWI und der WISS, steht der Mensch im Zentrum des Handelns und Tuns. Aktuelle Technik und Methodik sind die Grundlagen, die es uns

Nachdiplomstudium Projektmanagement HF (NDSPM) Erfolgreiches Planen, Abwickeln und Führen von Projekten setzt bei der Projektleitung und den Projektmitarbeitenden besondere Kompetenzen und Eigenschaften voraus. Personen, die die branchenneutrale Ausbildung als Projektmanager/in NDS HF absolvieren, qualifizieren sich für verantwortungsvolle Aufgaben in der Projektarbeit und Projektführung in ihren Unternehmen.

Das IfWI wird dort starke Akzente in Forschung und Wissenschaft setzen, wo eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und den Anspruchsgruppen angestrebt wird. Vielen Auszubildenden eröffnen wir mit unseren individuell zugeschnitten Programmen die Möglichkeit, sich sowohl fachtechnisch, wie auch zwischenmenschlich zu entwickeln. Als einer der wenigen interdisziplinären Ausbildungsinstitutionen, bieten wir unter anderem ein komplett berufsbegleitendes Ausbildungskonzept an, welches auch ein Studieren neben einer 100% Erwerbstätigkeit zulässt. Das Institut für Wirtschaftsinformatik der Kalaidos Fachhochschule, bietet neben einer Passerelle für Absolventen einer höheren Fachschule zum «Bachelor of Science FH in Business Information Technology» , natürlich auch das berufsbegleitende Vollzeitstudium zu diesem Thema an.

Über CAS oder MAS zum Experten Ergänzende vor- und nachgelagerte Studiengänge «Certificate of Advanced Studies FH» (CAS) in den Bereichen: Software Project Management, IT Project Portfolio Management, Business Intelligence und weitere im Frühling 2013 startende CAS-Studiengängen, können zu einem «Master of Advanced Studies (MAS) in IT Project Management» zusammengeschlossen werden. Die Studierende können nach dem Grundstudium, das gewünschte Vertiefungssemester wählen. Zurzeit sind das ein technischer/prozessualer Ansatz mit einer methodisch/ qualitativen Ausrichtung oder ein interkultureller, interdisziplinärer Beziehungsansatz. Alle Studiengänge beinhalten die Möglichkeit internationale Zertifizierungen in den verschiedensten Bereichen wie ITIL, PMI, IPMA etc. zu absolvieren. Auch dies ein Hinweis auf den praxisorientierten Standard in der Ausbildung beim IfWI und der WISS. Nachfolgend ein Auszug der Studiengänge des Instituts für Wirtschaftsinformatik der Kalaidos Fachhochschule Schweiz.  Bachelor of Science FH in Business Information Technology Der Studiengang «Wirtschaftsinformatik» besteht wie in der Abbildung 2 ersichtlich aus den Bereichen Wirtschaft und Informatik. Zwischen diesen Bereichen gibt es diverse Module der Interaktion, bei denen Methodenund Sozialkompetenzen praxisorientiert vermittelt werden. Mit dem IfWI- Ausbildungskonzept, welches ein Studium neben einer vollen Erwerbstätigkeit zulässt, wird das Erlernte unmittelbar im Berufsalltag umgesetzt. Nicht umsonst hat das IfWI den Ruf eine «Hochschule für Berufstätige» zu sein. Das Studium ist für die Unternehmen äusserst attraktiv. Einerseits können die Mitarbeiter voll berufstätig sein. Anderseits werden die während des Studiums erarbeiteten Analysen und Fallstudien sehr geschätzt, da sie konkrete Problemstellungen aus dem Arbeitsumfeld behandeln und Lösungsansätze bereitstellen. Hier kann von einer eigentlichen Win-Win Situation gesprochen werden. Übrigens: HF Absolventen haben die Möglichkeit durch eine Passerelle das berufsbegleitendes Bachelor Studium in 2-3 Jahren zu absolvieren.

Abbildung 3: IT-Projektmanagement des Master of Advanced Studies in IT Project Management (Ansatz nach St. Galler Modell)

der Schwerpunkt bei den Abschlüssen auf Stufe Höherer Fachschule (HF). HF-Ausbildungen bieten die ideale Voraussetzung um den weiter oben beschriebenen Ansatz umzusetzen. Bei ihnen, lässt der Gesetzgeber einen angemessenen Freiraum, um qualitativ hochwertige, auf den Nutzer zugeschnittene Angebote anbieten zu können. Die Qualität der Angebote wird einerseits vom Bund durch ein strenges Akkreditierungsverfahren, andererseits durch die Reaktionen des Markts sichergestellt. Für uns sind die Nutzer eine Ausbildung immer Arbeitgeber und Arbeitnehmer, welche beide durch Rückmeldungen sicherstellen, dass das Notwendige in der richtigen Tiefe und guter Qualität ausgebildet wird. Die langjährige didaktische Erfahrung der WISS stellt dabei sicher, dass nicht einfach Wissen, sondern nachhaltig wirkende Handlungskompetenz vermittelt wird. Nachfolgend ein Auszug des umfangreichen Angebotes der WISS. Dipl. Wirtschaftsinformatiker höhere Fachschule (HFWI) Der Studiengang Wirtschaftsinformatiker/in HF spricht IT-Fachpersonen und IT-Generalisten an, die Führungsverantwortung übernehmen möchten und einen eidgenössisch anerkannten Abschluss anstreben. Dank fundiertem Informatikwissen und betriebswirtschaftlichem Know-how werden Planung und Realisierung von EDV-Konzepten ein leichtes Unterfangen.

Berufsalltag und Weiterbildung im Einklang

«Das oft abstrahierte Thema von E-Business, hat nebst dem hohen Anteil an Informationstechnologie, einen wesentlich wichtigeren Anteil als Erfolgsfaktor: Der Mensch und sein Beziehungsverhalten. In unseren Studiengängen nimmt das Thema der zwischenmenschlichen Beziehung, Interaktion und der Kommunikation einen genau so wichtigen Part ein, wie modernsten Programmiertechniken, Architekturen und prozessuale Software-Entwicklungsmethoden.»

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Certificate of Advanced Studies FH in Business Intelligence In diesem CAS, der speziell für Führungskräfte und Experten aus der Wirtschaft, Finanz- und IT Branche entwickelt wurde, wird Business Intelligence aus einer wissenschaftlich fundierten Perspektive durch hochkarätige und praxisorientierte Dozierende vermittelt. Pro-aktiv gezielt reagieren - das ist Business Intelligence in Reinform! Essentiell weil im globalisierten Umfeld die kontinuierlichen wirtschaftlichen Veränderungen die Regel und nicht die Ausnahme darstellen. Gezielt proaktiv auf diese zu reagieren, benötigt präzise Unternehmensprozesse und deren Leistungsindexierung. Kennzahlen als Führungs- und Entscheidungsgrundlage richtig einzusetzen ist ein Schwerpunkt dieser Weiterbildung. Die Studierenden lernen zu verstehen, wie sie von Geschäftsprozessen über KPI’s zu einem effektiven und realen Unternehmenscockpit finden, welches nicht nur die Einsicht der eigenen Unternehmensverhaltensweisen aufzeigt, sondern auch globale Abhängigkeiten miteinbezieht. Durch das erworbene Know-how befreien sich die Studierenden vom reaktiven Verhalten. Sie entwickeln genügend BI- Kompetenz, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und so Massnahmen zu Gunsten ihres Unternehmens pro-aktiv einzuleiten.

WISS: Von der Berufslehre bis zum Nachdiplomstudium HF Die WISS bildet Fachleute im IT-nahen Umfeld aus. Eine grosse Palette auf verschiedenen Ausbildungsstufen ermöglicht Interessenten, gezielt ihre Lücken zu schliessen und eidgenössisch und international anerkannte Abschlüsse zu erlangen. Nebst der Grundbildung (Informatiker EFZ) liegt

Abbildung 2: Bachelor of Science FH in Business Information Technology mit seinem Ausbildungsansatz

Nachdiplomstudium Business Analyst HF (NDSBA) Das Nachdiplomstudium Dipl. Business Analyst/in NDS HF eignet sich für Berufstätige aus allen Bereichen, die sich der Analyse von fachlichen Anforderungen, deren Priorisierung, der methodischen Planung und deren Umsetzung widmen wollen. Erfolgreiche Business Analysten sind oft Experten aus Fachbereichen die strategisches Denken und methodisches Arbeiten erfordern oder IT-Spezialisten mit einem hohen Verständnis der Geschäftsprozesse. Melden Sie sich noch heute für unseren Newsletter an, um laufend über die aktuellsten Studiengänge und Veranstaltungen informiert zu werden: news@kalaidos-fh.ch

Dr. Georg Balmer Leiter des Instituts für Wirtschaftsinformatik

Thomas Fahrni Leiter Produktmanagement & Prüfungswesen

IfWI Institut für Wirtschaftsinformatik der Kalaidos Fachhochschule Schweiz ifwi@kalaidos-fh.ch www.kalaidos-fh.ch/ifwi Hohlstrasse 535 CH-8048 Zürich +41 58 404 42 50

Wirtschaftsinformatikschule Schweiz WISS zuerich@wiss.ch www.wiss.ch Hohlstrasse 535 CH-8048 Zürich +41 58 404 42 01


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