E i n e T h e m e n z e i t u n g v o n S m a r t Me d i a
ingenieurwesen Innovation in der Wertschöpfungskette
märz 2014
Automation Prozesse optimieren
Packaging
Nachhaltige Lösungen
Infrastruktur Die Folgen von FABI
Daniel Küng
Der CEO von Switzerland Global Enterprise über den Export von Innovation Leader
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Ideenschmiede
So entsteht Innovation
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E d itorial lesen Sie mehr...
Hin zur angewandten Forschung Zahlreiche Entdeckungen aus der Grundlagenforschung haben die Schweiz international bekannt gemacht. Angewandte Forschung macht diese Entdeckungen nutz- und umsetzbar für innovative Produkte – und stärkt dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz in einer zunehmend globalisierten Welt.
Wissenschaftliche Neugierde fällt in unserem Land auf fruchtbaren Boden. Davon zeugen zahlreiche Entdeckungen und bahnbrechende Erfindungen durch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Nationalität und in verschiedenen Disziplinen, die unsere Grundlagenforschung zu einem internationalen Markenzeichen gemacht haben. Das Ansehen der Schweizer Universitäten, vor allem der beiden ETHs, ist dadurch stetig gewachsen, wie internationale Rankings zeigen. Die Anzahl der Nobelpreisträger pro Einwohner ist wohl
» Wir müssen uns in Zukunft auf unsere Stärken besinnen.
Prof. Dr. Gian-Luca Bona, Direktor der Empa
nirgends so hoch wie in der Schweiz. Neben den öffentlichen Forschungsinstituten gibt es zahlreiche private Laboratorien, die durch Spitzenleistungen in der Grundlagenforschung auf sich aufmerksam gemacht haben. So haben die Basler Chemiefirmen, aber auch die IBM schon früh erkannt, dass Investitionen in die Grundlagenforschung zu bahnbrechenden Entdeckungen führen können. Bekanntlich sind zwei Entdeckungen aus dem IBM-Forschungslabor in Rüschlikon mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Diese Investitionen tätigen kühl rechnende Manager wohl nicht nur um wissenschaftliche Meriten einzuheimsen, sondern vor allem, weil man sich
dadurch neue Produkte erhofft, die für einen langfristigen Erfolg am (Welt-) Markt auch regelmässig notwendig sind. In vielen Branchen schreiten Entwicklungen rasant voran, ständig verdrängen innovative Produkte und Technologien bewährte und etablierte Lösungen. Als Jugendlicher bin ich noch mit Musik von Schallplatten aufgewachsen, habe meine Lieblingsbands auf Tonbänder aufgenommen und mich bald danach über meinen ersten «Walkman» und über CD-Players gefreut – nur um wiederum einige Jahre später festzustellen, dass man all dies in ein kleines Gerät integriert hat, mit dem man erst noch telefonieren und im Internet surfen kann. Erfolgreich in der Umsetzung neuer Erkenntnisse
Entwicklungen wie diese beeinflussen unser tägliches Leben in zunehmend rascher Folge. Sie werden ermöglicht, weil Wissenschaftlerinnen und Ingenieure Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in praktisch nutzbare Materialien, Technologien und Systeme umsetzen. Diese angewandte Forschung ist meistens sehr aufwändig und benötigt Zeit, ist jedoch der Schlüssel, um schliesslich innovative Produkte mit entsprechendem Marktpotenzial herstellen zu können. Auch in der Umsetzung der Erkenntnisse waren wir in der Schweiz häufig sehr erfolgreich, sonst wären unsere Unternehmungen wohl kaum so stark im globalen Wettbewerb positioniert. Noch wichtiger ist es nun aber, uns für die Zukunft unserer Stärken zu besinnen und diese bestmöglich zu nutzen. Denn die Herausforderungen werden zunehmen. Denken wir nur an all die Fragen rund um eine nachhaltige
Energieversorgung bei gleichzeitig steigenden Mobilitätsansprüchen. Gerade hier wird die angewandte Forschung von enormer Bedeutung sein. Es braucht
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» Innovation entsteht
vermehrt an der Schnittstelle unterschiedlicher Disziplinen.
harte und kreative Arbeit sowie vertiefte Kenntnisse des kommerziellen Umfeldes, um sich erfolgreich am Markt zu behaupten. Diese altbekannten Eigenschaften sind nach wie vor hochmodern und für die erfolgreiche Umsetzung von Visionen in Innovationen mitentscheidend. Zudem gilt es, noch einen weiteren Punkt zu beachten, will die Schweiz ihren Spitzenplatz in den internationalen Innovationsranglisten auch in Zukunft halten: Innovationen entstehen vermehrt an der Schnittstelle unterschiedlicher Disziplinen. Den entscheidenden Wettbewerbsvorteil wird derjenige haben, der transdisziplinär denkt und handelt. Damit ist nicht nur eine möglichst enge Zusammenarbeit an der Grenzfläche verschiedener Disziplinen der Natur- und Ingenieurwissenschaften gemeint, sondern viel umfassender das Nutzen von Synergien mit Unternehmen, beispielsweise aus der Finanzbranche, um neue Businessmodelle, aber auch Gesellschaftmodelle nachhaltig zu entwickeln.
04 Die Marktnischen der Schweiz 05 Der Innovations- und Produktionsstandort Schweiz 06 Moderne Verpackungs- lösungen 08 Interview mit Daniel Küng 10 FABI und die Folgen 11 Schweizerisch bauen 12 Recycling 13 Automation 14 Gastbeitrag
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Ingenieurwesen
Über Smart Media
Projektleitung: Nino Jannasch, nino.jannasch@smartmediapublishing.com Produktionsleitung: Matthias Mehl, matthias.mehl@smartmediapublishing.com Text: Franco Brunner, Matthias Mehl, Claudia Benetti Grafik und Layout: Benedikt Schmitt Produktion: Smart Media Publishing Schweiz GmbH Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Veröffentlicht mit dem Tages-Anzeiger im März 2014. Für mehr Informationen, Fragen oder Inserate: Jeroen Minnee, jeroen.minnee@smartmediapublishing.com, Smart Media Publishing Schweiz GmbH, Tel. 044 258 86 00
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Fo kus
Marktchancen
» Die kleinen Nischen,
die nach kleinen Volumina verlangen, sind für die Schweiz sehr interessant. Daniel F. Keller, Hochschule für Technik Rapperswil
Schweizer Ingenieure sind zum Beispiel führend, wenn es um die Leichtbautechnik für Inneneinrichtungen von Flugzeugen und Hubschraubern geht.
Grosse Leistungen in kleinen Nischen erbringen Das Schweizer Ingenieurwesen ist international führend - zumindest in vereinzelten Nischenbereichen. Weshalb das so ist und was getan werden muss damit dies so bleibt, wissen Fachleute. text Franco Brunner
Klimawandel, Energieknappheit, Verkehrsüberlastung. Problemfelder, die nach innovativen und ausgeklügelten Lösungen suchen, gibt es genug. Kluge Köpfe sind also mehr denn je gefragt. Kluge Köpfe wie zum Beispiel Schweizer Ingenieure. Denn Ingenieure sind ein zentraler Treiber für den technischen Fortschritt und damit für den Wohlstand der Nation. Auf ihre Ideen und Entwicklungen ist die Menschheit angewiesen. Dass viele dieser ausergewöhnlichen IngenieurIdeen aus der Schweiz stammen, ist kein Geheimnis. Doch gibt es Bereiche, in denen die hiesigen Ingenieure im internationalen Vergleich gar führend sind? Und wenn ja, welche sind das? «Es ist schwierig, einzelne Bereiche zu nennen, da immer häufiger interdisziplinär gearbeitet wird»,
sagt Andrea Leu, Geschäftsführerin von «IngCH Engineers Shape our Future». Der Verband IngCH sensibilisiert laut eigener Angabe die Öffentlichkeit für die zentrale Bedeutung der Technik in Wirtschaft, Kultur und Politik und fördert das Technikverständnis der Gesellschaft, insbesondere der Jugend. «Ingenieure sind hierzulande in allen Fachbereichen gesucht», fährt Leu fort. Sei es in der Medizintechnik, im Bereich Materialwissenschaften oder Mikro- und Nanosysteme, aber auch in der Verfahrenstechnik und in der Informatik. «Die Schweiz behauptet sich im internationalen Vergleich in allen Bereichen gut bis sehr gut», bilanziert Leu.
Im Umkehrschluss seien also für Produkte mit kleinen Stückzahlen, rasch ändernden Anforderungen und komplexen Zusammenhängen mit dem Umfeld eine flexible Fertigung und entsprechende Menschen in Planung, Entwicklung und Umsetzung gefragt. «Deshalb bieten wir in der
» Die Schweiz behauptet
sich im internationalen Vergleich sehr gut.
Klein aber fein
Es seien vor allem die kleinen Nischen, die nach geringen Volumina und hohen qualitativen und technologischen Ansprüchen verlangen – und daher für den Produktionsstandort Schweiz sehr interessant seien. Dies sagt der Studiengangleiter für Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für Technik in Rapperswil (HSR), Daniel F. Keller. «Je grösser die international geforderten Stückzahlen eines Produktes sind, desto wichtiger werden die Produktionskosten im Vergleich zu einmaligen Investitionen wie Forschung und Entwicklung», so Keller.
Schweiz auch vermehrt interdisziplinäre Studiengänge an, die verschiedene Ingenieur-Disziplinen und Wirtschaftskompetenzen miteinander verbinden, damit die Absolventen befähigt werden, mit der wachsenden Komplexität und Schnelllebigkeit einer globalisierten Welt umzugehen.» Bei diesen angesprochenen Nischen handelt es sich zum Beispiel um die Leichtbautechnik für Inneneinrichtungen von Flugzeugen und Hubschraubern, um spezielle Veredelungsverfahren für Textil-Gewebe
zur Verwendung in Airbags, Ballons und Extrembekleidungen sowie um Präzisionsteile und Spezial-Bauzubehör. In all diesen Bereichen spielt das Schweizer Ingenieurwesen eine international bedeutende Rolle.
um rechtzeitig darauf vorbereitet zu sein.» Dasselbe gelte natürlich auch für die Hochschullandschaft, die sich laufend neuen Herausforderungen anpassen müsse. «Wir haben in der Vergangenheit an verschiedenen Beispielen
Hervorragende Ausbildung
Gründe für diese in besonderen Sparten herausragenden Schweizer Produkte und Leistungen gibt es viele. «Die Ausbildung ist in der Schweiz hervorragend», sagt Andrea Leu. Die Unternehmen würden auf Ingenieure zurückgreifen können, die bestens qualifiziert seien und auf solche, die systemisch denken und handeln können. Dem pflichtet auch Daniel F. Keller bei. «Mit Blick in die Zukunft ist zudem auch wichtig, sich nicht auf einzelne Trend-Technologien zu konzentrieren sondern breit aufgestellt zu bleiben und damit eine gesunde Diversität der Schweizer Industrie zu fördern und zu pflegen», erklärt der Studienleiter. Damit sei man bestens auf die vielseitigen Veränderungen der Zukunft vorbereitet. Denn dass es auch weiterhin stetig Veränderungen geben wird, ist für Keller unbestritten. «Möglichkeiten, Bedürfnisse, Kooperationen, alles verändert sich laufend und diese Veränderungen muss ein vorausschauendes Management antizipieren können,
» Für den Ingenieur-
Standort Schweiz sieht es nicht schlecht aus. erlebt, dass es sehr schwierig wird, in einem Bereich, in dem man die Ausbildung für einige Jahre vernachlässigt hat, den entstandenen Rückstand wieder aufzuholen», gibt Keller zu bedenken. Werden all diese An- und Herausforderungen angenommen und erfüllt, sieht es für den Ingenieur-NischenStandort Schweiz auch in Zukunft nicht schlecht aus. Dementsprechend hoch dürfen auch die Zielsetzungen und Ambitionen sein. Dies sieht auch Andrea Leu so. «Grundsätzlich wird in allen Bereichen, die Zukunftspotenzial aufweisen, eine Spitzenposition angepeilt», bringt sie es auf den Punkt.
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Challenges
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Pro dukt io n
Der Standort Schweiz wird auf die Probe gestellt – Lösungen sind gefragt Die Schweiz gilt nach wie vor als innovatives Land und somit als attraktiver Produktionsstandort für Unternehmen. Doch Rahmenbedingungen wie der starke Franken und verschiedene politische Entwicklungen machen die Ausgangslage nicht eben einfacher. Chancen und Möglichkeiten, die Position zu sichern, sind derweil sehr wohl vorhanden. text Franco Brunner
Die Schweiz gehört heute zu den innovativsten Ländern der Welt. Darüber sind sich Experten aus Wirtschaft, Forschung und Entwicklung einig. Und Innovation ist von zentraler Bedeutung wenn es darum geht, wirtschaftliches Wachstum erzielen zu können oder Arbeitsplätze zu sichern. Mit anderen Worten: Innovationskraft ist der erste und wohl auch einer der entscheidenden Schritte hin zu einem interessanten und attraktiven Produktionsstandort. Und als solchen darf sich die Schweiz durchaus bezeichnen. Noch, muss hier allerdings angefügt werden. Denn um diese Position zu sichern – und das ist das grundlegende Ziel – müssen nicht zuletzt verschiedene Rahmenbedingungen stimmen. Und diesbezüglich sieht sich die Schweiz als attraktiver Produktionsstandort gleich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert.
vergangenen Jahr veröffentlichten Studie «European Manufacturing Survey Schweiz» der Hochschule Luzern. Demnach nimmt der Trend der Produktionsverlagerungen ins Ausland seit zehn Jahren erstmals wieder zu. Just in solch eher schwierigen Zeiten lohnt es sich, sich wieder auf die eigenen Stärken zu besinnen. Stärken, die die Schweiz durchaus noch immer aufzuweisen hat. Dies sieht auch Daniel F. Keller so, seines Zeichens Studiengangleiter für Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für Technik in Rapperswil (HSR). «Eine der wichtigsten Stärken, über die die Schweiz heute noch verfügt, ist das generell sehr hohe Bildungsniveau», sagt Keller. Dank dem nationalen Bildungssystem verfüge man in der Schweiz in allen Branchen und auf allen Stufen über Mitarbeiter, die im Unternehmen
mitdenken und sich einbringen können. Die Schweiz biete auf engstem Raum eine enorme Dichte an technologisch hochstehenden Unternehmen und Spezialisten, die durch Synergien jeder-
» Outsourcing ist ein
sehr weiter Begriff, an dem heute kein Unternehmen mehr vorbeikommt. zeit in der Lage seien, grundsätzlich Neues zu schaffen, ist Keller überzeugt. Man müsse diese Synergien allerdings
Schwieriges Umfeld
Gemäss Economiesuisse, dem Dachverband der Schweizer Wirtschaft, bremst zum Beispiel der starke Franken, gepaart mit der Verschuldungskrise und einer schwächelnden Weltkonjunktur die Wachstumsdynamik des Landes und gefährdet somit Arbeitsplätze. Verschiedene politische Entwicklungen – wie zum Beispiel unlängst die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative – verbessern diesbezüglich die Ausgangslage laut diversen Experten auch nicht wirklich. In dieses Bild passt ebenso das Ergebnis einer im
Der starke Franken ist ein Nachteil für den Produktionsstandort Schweiz.
auch nutzen wollen, fügt der Experte an. «Vielfach sind wir noch zu wenig bereit, unsere Chancen auch tatsächlich zu nutzen.» Die Risiken würden meist höher gewertet als die Chancen, wodurch Mitarbeiter und Management durch Angst und Erfolgsdruck gelähmt würden. Also suche man den Erfolg auf der Kostenseite und spare damit meist die Möglichkeit ein, Neues zu forcieren. Vorhandene Möglichkeiten und Chancen
Die Möglichkeit, vorhandene Chancen zu nutzen, kann unter Umständen das sogenannte Outsourcing bieten – also die Abgabe von Unternehmensaufgaben und -strukturen an externe Dienstleister. «Outsourcing ist ein sehr weiter Begriff, an dem heute kein Unternehmen mehr vorbeikommt», sagt Daniel F. Keller hierzu. Grundsätzlich hänge es einzig und alleine von der eigenen Fertigungstiefe ab, was man selber produziere und ausführe und was von externen Stellen bezogen werde. Und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um Produkte, Komponenten oder Dienstleistungen handle. «Es ist wichtig, dass sich die Unternehmen ihrer Kernkompetenzen bewusst werden, diese fördern und im eigenen Haus behalten und dementsprechend strategisch korrekte Entscheidungen bezüglich Outsourcings treffen», bringt es Keller auf den Punkt. Auch wenn die Schweizer Wirtschaft und mit ihr auch der Innovations- und Produktionsstandort Schweiz derzeit ohne Zweifel auf eine harte Belastungsprobe gestellt werden – nur schwarzzumalen ist nicht angebracht. Nicht nur gilt es, die vorhandenen Chancen zu nutzen: Die Studie der Hochschule Luzern zeigt ebenfalls auf, dass es durchaus Beispiele für Segmente gibt – wie zum Beispiel die Uhrenindustrie – die mit dem Produktionsstandort Schweiz auch in der aktuellen Situation konkurrenzfähig und erfolgreich sein können. Zudem gibt es laut der Studie auch Beispiele von Rückverlagerungen aus dem Ausland. Der wichtigste Grund hierfür ist für Firmen, die diesen Weg wählen, demnach noch immer die gute alte und vor allem altbewährte Schweizer Qualität der Produkte.
Energieverbrauch visualisieren und optimieren Schweizer Ingenieursdienstleistungen und -produkte sind international gefragt. Hohe Qaulität, Präsizion und Langlebigkeit zeichnen sie aus. Aber auch hohe Preise. «Für Industrieunternehmen ist es daher entscheidend, dass sie so energieeffizient wie möglich arbeiten können», erklärt Séverin Koller, Verkaufsleiter der EMU Electronic AG (emuag.ch). Das Unternehmen mit Firmensitz in Baar stellt dafür unter anderem Energiezähler zur Verfügung, die mit einer Vielzahl von Messwerten aufwarten, die am grafischen Display oder via Ausleseschnittstelle auswertbar sind. «Die verarbeitenden Branchen haben dadurch den Vorteil, dass sie den eigenen Energieverbrauch transparent erfassen können – und so Optimierungspotenzial erkennen.» Neben der Datenerfassung unterstützt EMU ihre Partner auch bei der Auswertung: Herzstück jedes Energie-MonitoringSystem ist der Datenlogger mit integriertem Webserver, an den die Energiezähler (Elektrizität, Gas, Wasser, Wärme etc.) angeschlossen werden. Der Datenlogger übernimmt automatisiert die Zählerauslesung und speichert die Messwerte. Mit einem Webbrowser lässt sich direkt auf den Webserver des Datenloggers zugreifen. Sämtliche Messwerte werden inklusive Verbrauchsprofil dargestellt. Auf der Online-Webplattform «smart-me» werden die Energieverbräche dann grafisch dargestellt. «So ermöglichen wir eine übersichtliche Energiebilanz, die als Basis für weitere Verbesserungen dient.» Die EMU-Ansprechpartner in der Schweiz stehen ihren Partnern dabei beratend zur Seite. (smp)
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Akt uell
Verpackung
Moderne Verpackungslösungen sind effizient und nachhaltig. Bei jedem Produkt wird darauf geachtet, dass möglichst wenig Verpackungsmaterial benötigt wird
Verpackung ist eine eigene Wissenschaft Ein Produkt sicher und unversehrt von A nach B bringen. Das ist die Hauptaufgabe aller industriellen Verpackungsunternehmen. Auf welche Verpackungsart dabei gesetzt wird, ist so unterschiedlich wie die einzelnen Transportgüter selbst. text Franco Brunner
Man nehme ein Produkt, packe es in ein einigermassen schönes Papier oder einen halbwegs robusten Karton ein, vielleicht noch eine Schleife rundherum und fertig. Was unter Umständen vielleicht noch bei Geburtstags- oder Weihnachtspräsenten reicht, funktioniert in der internationalen Verpackungsindustrie natürlich ganz anders. Es ist nicht übertrieben, wenn man im Bereich der industriellen Verpackungsbranche von einer eigentlichen Wissenschaft für sich spricht. Da gibt es zum Beispiel modul- quadratische und lange Faltkartons. Faltkartons für schwere Güter und Paletten. Gefahrengut-Kartons und Automatik-Kartons. Versandverpackungen für kleinste und grösste Geräte. Luftpolsterfolie, Schaumfolie, Korrosionsschutzvorrichtungen, Druckverschlussbeutel.
Kartonverschliess- und Umreifungsgeräte, Stretchwickelautomaten und Ballenpressen. Nur um einmal ein paar wenige Möglichkeiten aufzuzählen. Kurzum: Es gibt für jedes Produkt oder für jedes Projekt ein passendes, individuelles Verpackungskonzept. Der Kunde fördert mit seinen Wünschen also die Innovation einer ganzen Branche. Denn er, respektive sein Produkt, bestimmt schlussendlich, was auf den Markt kommt. Einfach und effizient
Die Vielseitigkeit in der industriellen Verpackungsbranche scheint also schier unbegrenzt zu sein. Dies bestätigt auch Antje Weymann von der TransPack Schweiz AG. Das Unternehmen mit Sitz in Reinach im Kanton Baselland kümmert sich mit seinen rund 300 Mitarbeitern seit mehr als 35 Jahren um individuelle Verpackungslösungen für Kunden in ganz Europa. Doch aller Individualität und Vielschichtigkeit zum Trotz, liegt für Weymann der Weg zur perfekten Verpackung in der Einfachheit, respektive in der Effizienz. «Es geht darum, mit möglichst wenig Kosten für den Kunden das Optimale für ihn heraus zu holen», bringt es die Expertin auf den Punkt. Gewicht, Empfindlichkeit und Warenwert. Das sind laut Weymann die drei Faktoren, die es beim Verpacken von Industrieprodukten ganz besonders zu beachten gilt. Wobei selbstverständlich auch noch Unterschiede gemacht würden,
ob es sich um eine Land-, eine See- oder eine Luftfracht handelt. «Bei der Luft- und bei der Seefracht werden je nach Anforderungen der Empfangsländer zum Beispiel unterschiedliche Zertifikate und Zu-
» Es geht darum,
mit möglichst wenig Kosten für den Kunden das Optimale für ihn herauszuholen. lassungen verlangt», sagt Weymann. Und ganz grundsätzlich könne man sagen, dass hier eine höhere Qualität und Stabilität der Verpackung angestrebt werden müsse als bei der «gewöhnlichen» Landfracht. Die drei «S»
Weitere Schlagwörter, die es immer wieder zu hören gibt wenn es um das Packaging, also um industrielle Verpackung, geht, sind die drei «S»: safe, smart und substainable. Also sicher, intelligent und nachhaltig.
«Als nachhaltig bezeichnen wir zum Beispiel eine Verpackung, die nach einer ersten, reibungslos verlaufenen Lieferung wieder verwendbar ist», sagt Weymann hierzu. Als «intelligent» könne man derweil zum Beispiel eine speziell entworfene Verpackung betiteln, die mehreren Anforderungen gleichzeitig entspreche. Und die Garantie, dass das Gut sicher und ohne Schaden beim Empfänger ankommen muss, sei ohnehin das A und O. Zertifizierter Schutz
In der Tat ist der Schutz stets Hauptziel und Hauptaufgabe der einzelnen Verpackungsunternehmen. Der Schutz der Industrie- und Transportgüter vor den vielfältigen Belastungen, die im Verlauf der Logistikkette auf das Produkt einwirken können. Belastungen wie Vibrationen, Witterungseinflüsse und dergleichen. Nicht zuletzt deshalb gibt es sogenannte Verpackungsrichtlinien, an die es sich zu halten gilt. Auch gibt es verschiedene, weltweit gültige Qualitätssiegel wie zum Beispiel das Label «HPE-Certified Custom Packaging» aus Deutschland. Unter diesem Label treten ebenfalls zertifizierte Fachverpacker auf, die regelmässige Schulungen durchführen. Inhalte dieser Schulungen an der Holzfachschule im nordhessischen Bad Wildungen sind zum Beispiel die Statik der Verpackung, der Korrosionsschutz der
Packgüter, die fachgerechte Herstellung der Transportmittel sowie das Stauen von Packstücken im Container. Neben dem immer zentralen Schutz der Transportgüter empfindet Antje Weymann von der TransPak Schweiz AG noch etwas anderes als
» Bei der Luft- und
bei der Seefracht werden je nach Anforderungen der Empfangsländer zum Beispiel unterschiedliche Zertifikate und Zulassungen verlangt. wichtige Aufgabe eines Verpackungsunternehmens. «Wir stellen uns Tag für Tag der Herausforderung, die unterschiedlichen Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen und sie absolut zufrieden zu stellen», sagt sie. Ein Unternehmens-Qualitätsmerkmal, das nicht bloss in der Verpackungsbranche eine ganz entscheidende Rolle einnimmt.
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In terview
«Die Flexibilität ist unsere grosse Stärke» «Enabling new business». So lautet das Wertversprechen von Switzerland Global Enterprise. Die ehemalige Osec unterstützt Schweizer Unternehmen dabei, in fremden Märkten Fuss zu fassen, Partner zu finden und sorgt gleichzeitig dafür, dass ausländische Firmen in die Schweiz kommen. Zudem fördert die Organisation den Import. CEO Daniel Küng sprach mit «Ingenieurwesen» über Chancen und Gefahren des Exports sowie über die Schweizer Handelsware Nummer eins: Innovation. text Matthias Mehl Bild zvg
Daniel Küng, verschiedene Studien zeigen auf, dass sich hiesige KMU vermehrt im Ausland betätigen. Worauf führen Sie diesen Trend zur Internationalisierung zurück? Ich kenne diese Studien, bin aber nicht sicher, ob man wirklich von einem Trend sprechen kann. Ich denke eher, dass es sich um eine fortlaufende Entwicklung handelt. Die Schweizer Wirtschaft ist nämlich seit jeher sehr auslandsorientiert. Zum Beispiel gehörten Schweizer Unternehmen zu den ersten auswärtigen Firmen, die sich im 19. Jahrhundert in Japan etablieren konnten. Dieser Fokus auf neue Märkte hat viel mit unserem kleinen Markt zu tun. Hinzu kommt die Internationalität der Schweiz, die sich aus ihrer geografischen Lage sowie der Sprachenvielfalt ergibt. Ein weiterer Aspekt ist die Tatsache, dass die Weltwirtschaft derzeit schneller wächst als die schweizerische Wirtschaft –das macht fremde Märkte zunehmend attraktiv. Treiber dieser Entwicklung sind nebst den Schwellenländern vor allem Asien, Südamerika sowie bis zu einem gewissen Grad auch die USA. Das sind im übrigen auch diejenigen Märkte, in welche Schweizer Unternehmen verstärkt expandieren. Des Weiteren stellen wir fest, dass sich diejenigen Branchen am besten entwickeln, die sich dem internationalen Wettbewerb stellen. Für viele Firmen ist die Internationalisierung also vor allem ein logischer Schritt. Warum schlagen sich international tätige Firmen denn besser? Sie machen im Ausland mehr Erfahrungen und lernen neue Ansätze kennen. Sie müssen zum Beispiel plötzlich mit chinesischen Mittbewerbern konkurrieren – und diese übertreffen. Das ist ein sehr starker Antrieb, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Oft sind diese Unternehmen auch produktiver als solche, die nur den Heimmarkt Schweiz bearbeiten.
Der zweite Punkt ist der erleichterte Zugang zu einem grossen Reservoir an Talenten, die mit ihrem oft exklusiven Know-how international ausgerichtete Unternehmen einen wesentlichen Schritt vorwärts bringen.
Wenn man von der Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz spricht, kommt man um den Begriff «Währungsproblematik» nicht herum. Das ist richtig, aber die Problematik um den starken Franken hat vor allem einen Einfluss auf die Entscheidung, in welche Länder man exportieren möchte – und nicht darauf, ob man es überhaupt tun will oder nicht. Der Frankenkurs wird wahrscheinlich kein Unternehmen dazu veranlassen, eine Expansion einzuleiten. Hingegen ergeben sich für Firmen, die viel in den Euro-Raum exportieren, durchaus Schwierigkeiten. Diese Betriebe diversifizieren darum vermehrt ihr Exportgeschäft, etwa indem sie auch China, Japan, die ASEAN-Region, die USA oder Lateinamerika verstärkt bearbeiten. Diese Verlagerung lässt sich in Zahlen ausdrücken: Noch vor fünf Jahren lieferte die Schweiz rund 62 Prozent ihrer Exporte in die EU, Ende 2013 waren es noch 55 Prozent. Die Unternehmen haben also reagiert, und das schnell. Diese Flexibilität ist eine grosse Stärke des Schweizer Exports, beziehungsweise der Schweizer Wirtschaft an sich. Das liegt unter anderem am hohen Anteil an KMU, die sehr agil agieren können. Die gesamte Entwicklung hat einen bedeutenden positiven Effekt: Das Euro-Klumpenrisiko wird vermindert. Welche Märkte sind für Unternehmen interessant, die im Ingenieurbereich tätig sind? Grosses Potenzial bergen verschiedene Staaten Lateinamerikas. Es handelt sich um aufstrebende Länder, die einen grossen Bedarf an Infrastrukturen aufweisen. Gerade Andenstaaten wie Kolumbien oder Peru sind
darauf angewiesen, dass sie Strassen, Tunnel und Brücken bauen können. Darum ist man dort für ausländisches Ingenieurwissen sehr empfänglich. Die Schweiz kann hier ganz vorne mitspielen und ihre wichtigste Handelsware anbieten: die Innovation. Ebenfalls interessant in diesen Gegenden sind alle Bereiche, die mit Bergbau zu tun haben. Mining-Maschinen sowie Sicherheitslösungen werden benötigt – ein Bedarf, den Schweizer Unternehmen gut abdecken können. Gleiches gilt für Cleantech-Lösungen. Kürzlich waren wir in Argentinien und besichtigten dort eine Mülldeponie. Man kann sich das hier kaum vorstellen, aber dort wird aller Unrat einfach verbrannt. Der Bedarf an sauberen Alternativen ist daher gross und die Nachfrage steigt. Für Schweizer Ingenieurbetriebe tun sich hier also grosse Chancen auf. Selbiges gilt natürlich für Installationen zur sauberen Energiegewinnung.
Jetzt haben wir über die Chancen der Internationalisierung gesprochen. Welches sind aber die typischen Stolpersteine? Da gibt es mehrere. Pro Jahr beraten wir etwa 7000 Firmen, und da haben sich gewisse Voraussetzungen herauskristallisiert, ohne die eine Expansion zum Scheitern verurteilt ist. Nummer eins: «Excellence at home». Ein Unternehmen muss abgesichert sein und Stabilität aufweisen in der Schweiz. Vorher muss es sich gar nicht mit Internationalisierung befassen. Der zweite Punkt ist eine realistische Planung. Viele Unternehmer sind deutlich zu optimistisch. So dauert es bis zur Erreichung des «Break even» oftmals länger als erwartet. In unserer Beratung sagen wir den Unternehmern jeweils, dass sie die von ihnen geplante Zeitdauer am besten gleich verdoppeln sollten. Als nächstes ist eine sorgfältige Vorbereitung essenziell: Wie sieht der Zielmarkt aus? Welche Chancen ergeben sich
Daniel Küng, CEO von Switzerland Global Enterprise, unterstützt mit seinem Team Schweizer
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Das Label für echte Schweizer Produkte Das Markenzeichen von SWISS LABEL ist die Armbrust. Die Ursprünge von SWISS LABEL reichen bis 1917 zurück (Gründung der „Schweizer Woche“). Die Armbrust ist in der Schweiz und in wichtigen Exportländern geschützt. Als Ergänzung und / oder Alternative zum Schweizerkreuz steht sie für die Marke Schweiz ein. Die Armbrust ist ein Symbol für vertrauensbildende Werte wie Qualität, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Bodenhaftung – sowohl für die Unternehmen als auch für die Konsumentinnen und Konsumenten: Die SWISS LABEL-Mitglieder heben sich daher von der Konkurrenz ab!
Zusätzliche Informationen unter www.swisslabel.ch. Neumitglieder sind herzlich willkommen. SWISS LABEL Sekretariat, Schwarztorstrasse 26, Postfach, 3001 Bern, Tel. 031 380 14 35, Fax 031 380 14 15, info@swisslabel.ch
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Inte rv iew
» Es ist enorm wichtig, dass wir unseren Freihandels-
abkommen Sorge tragen. Nur so sichern wir uns einen Zugang zu attraktiven und aufstrebenden Märkten. für mich? Welche Partnerschaften kann ich nutzen und ausbauen? Kenne ich die dortige Kultur gut genug? Verfüge ich über die notwendigen Netzwerke? Solche und ähnliche Fragen muss man sich stellen. Und ganz wichtig: Internationalisierung ist Chefsache! Denn oftmals wird die strategische Planung einfach an den Exportverantwortlichen abdelegiert. Das funktioniert nicht.
Welche Auswirkungen könnte die Annahme der Masseneinwanderungs-Initiative haben? Die Auswirkungen des Volksentscheids sind derzeit nicht abschätzbar. Das wird schlussendlich von der Reaktion der EU abhängen, aber zuerst einmal von der Art und Weise, wie die Schweiz das Abstimmungsergebnis umsetzen will, mit welchen Vorschlägen sie auf die EU zugeht und wie gut sie verhandelt. Tatsache ist, dass das «Ja» die Position der Schweizer Exportwirtschaft in Bezug auf den Absatzmarkt EU tendenziell verschlechtert, z.B. dadurch, dass Produktzulassungen für Schweizer Exportgüter in der EU wesentlich komplizierter werden können. Vorderhand bedeutet die Annahme der Initiative für uns, dass wir Schweizer KMU in Zukunft wohl vermehrt beim Einstieg in aussereuropäische Absatzmärkte unterstützen müssen. Für welche Branchen sehen Sie derzeit gute Export-Chancen? Der Begriff «derzeit» erschwert die Antwort, denn man müsste einen Trend ausmachen. Doch sind die Exportschlager der Schweiz nicht wirklich trendgebunden, sondern vielmehr langfristig etabliert. Unsere Industrie kann am besten diejenigen Produkte vertreiben, die typisch schweizerische Werte aufweisen. Gefragt sind also hohe Qualität und Funktionalität. Das reicht vom Sackmesser über die Luxus-Uhr bis hin zu Pharmaprodukten. Generell kann man sagen, dass die Branchen reüssieren, die hochspezialisierte Produkte vertreiben, für die viel Know-how, Präzision und Innovation nötig sind – also auch Produkte, die Ingenieurkenntnisse voraussetzen. Was im Umkehrschluss generell nicht funktioniert, ist Massenware «made in Switzerland». Da können wir mit der internationalen günstigeren Konkurrenz nicht mithalten. Unternehmen bei der Internationalisierung.
Welche Rolle spielt «Swissnes» für den Auslandserfolg?
Eine bedeutende. Trotz Bankenkrise geniesst die Schweiz noch immer einen hervorragenden Ruf. Und «Swissness» ist ein Entscheidungsfaktor, wie eine Studie der Universität St. Gallen zeigt. So verkauft sich eine Tafel Schokolade mit einem Schweizerkreuz darauf z.B. in China zu 67 Prozent teurer als diejenige ohne Schweizerkreuz. Das gilt natürlich nicht für alle Produkte gleichermassen, doch muss auch die Industrie diesen Vorteil nutzen, um sich in Wachstumsmärkten zu positionieren. Und wir helfen den Unternehmen dabei. Wir selber können uns der Relevanz von Swissness auch nicht verschliessen: Seit wir unseren Namen von Osec zu Switzerland Global Enterprise geändert haben, öffnen sich im Ausland viele Türen auf einmal leichter. Davon profitieren letztlich unsere Kunden.
Kritiker der Internationalisierung führen ins Feld, dass durch die Konzentration aufs Ausland Stellen in der Schweiz verloren gehen. Das ist ein Trugschluss. Unsere Auslandsinvestitionen haben sich in den vergangenen 20 Jahren vervierfacht – wir sprechen 2013 von einer Summe von rund 1,1 Billionen Franken. Das ist fast das Doppelte unseres Bruttoinlandproduktes. Also sollte man jetzt annehmen, dass wir alle arbeitslos sein müssten, weil so viel Geld ausserhalb statt in der Schweiz investiert wurde. Und wie Sie wissen: Das Gegenteil ist der Fall. Als Beispiel kann ich Schindler anführen: Die haben hierzulande in den vergangenen Jahren 700 bis 800 neue Stellen geschaffen. Oder auch die Swatch Group, die in letzter Zeit weit über 1000 Stellen in der Schweiz geschaffen hat. Welche Herausforderungen kommen auf die Schweizer Exporteure zu? International werden immer mehr wirtschaftliche Blöcke gebildet, wie die EU einer ist oder auch der ASEAN-Raum, die Pazifische Allianz und so weiter. Und die Schweiz ist bei keiner dieser Gruppen mit dabei. Darum ist es enorm wichtig, dass wir unseren Freihandelsabkommen Sorge tragen. Nur über diese Instrumente können wir einen nachhaltigen Zugang zu attraktiven und aufstrebenden Märkten sicherstellen und durch den Handel zum Wohlstand in der Schweiz beitragen.
Schweizer KMU starten gut ins neue Jahr. Die Exportstimmung ist zu Beginn des 1. Quartals 2014 so zuversichtlich wie nicht mehr seit Mitte 2011 – wenn auch die verschiedenen Branchen unterschiedlich optimistisch sind. Das Wachstum ist geografisch breit abgestützt: In praktisch allen grossen Absatzmärkten dürfte die Nachfrage nach Schweizer Produkten steigen. Das zeigt der KMU-Exportindikator von Credit Suisse und Switzerland Global Enterprise (S-GE). Die Exportaussichten liegen nicht nur deutlich über der Wachstumsschwelle, sondern auch über dem langjährigen Durchschnitt. Der seit Anfang 2013 anhaltende Aufwärtstrend hat sich somit in den letzten Monaten noch akzentuiert. Wie die KMUExportperspektiven von S-GE zeigen, erwarten die Schweizer KMU ebenfalls ein Anziehen des Exportwachstums. Aktuell wird ein Wert von 64.9 Punkten erreicht. Das ist deutlich mehr als die 59.3 Punkte des Vorquartals und der höchste Wert seit dem 3. Quartal 2011. Der Wert errechnet sich aus der Exportstimmung der KMU für das 1. Quartal 2014 und den effektiven Exporten im Vorquartal. Auf der von 0 bis 100 reichenden Skala signalisieren Werte über 50 steigende Exporte. Unter den befragten KMU hat sich der Trend in Richtung Wachstum fortgesetzt: 42 Prozent erwarten für das kommende Quartal einen Exportzuwachs, gegenüber 37 Prozent im Vorquartal. 47 Prozent der KMU gehen von einer Stagnation ihres Exportvolumens aus – gleich viele wie zu Beginn des 4. Quartals 2013. Nur noch jedes zehnte KMU befürchtet rückläufige Exporte, während es im Vorquartal 16 Prozent waren. (smp)
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Fo kus
Infrastruktur
Mit dem «Ja» zu FABI wurde eine wichtige Weiche für die ÖV-Entwicklung gestellt. Nun gilt es, die verschiedenen Meilensteine fristgerecht zu erreichen.
Ein Milliarden-Fonds für die Schweizer Bahninfrastruktur Anfang Februar sagte das Schweizer Stimmvolk «Ja» zu bundesrätlichen Finanzierungsund Ausbaubeschlüssen für die Bahninfrastruktur. Unter dem Titel FABI entsteht nun ein Bahninfrastruktur-Fonds, der bis ins Jahr 2050 Massnahmen von rund 40 Milliarden Franken finanzieren soll. text Franco Brunner
Finanzierung und Ausbau der Eisenbahninfrastruktur – oder kurz FABI. Hinter dieser etwas sperrigen Bezeichnung verbirgt sich eine Vorlage von Bundesrat und Parlament zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs. Eine Vorlage, die in der Vergangenheit hie und da gar als strukturelle Meisterleistung bezeichnet worden ist. Meisterleistung oder nicht. Fakt ist, die Vorlage ist bei der eidgenössischen Abstimmung Anfang Februar vom Volk klar angenommen worden. Dieses 62-Prozent-starke «Ja» löste denn auch beim Bundesamt für Verkehr (BAV) grosse Freude aus. «Mit dem Ja zu FABI haben Stimmvolk und Stände zwei wichtige Weichen
gestellt», sagt BAV-Mediensprecher Andreas Windlinger zurückblickend. Der Unterhalt des schweizerischen Bahnnetzes werde nun langfristig finanziell gesichert, und die sich abzeichnenden Engpässe könnten durch Ausbauten beseitigt werden. Damit werde das schweizerische Bahnsystem noch verlässlicher, leistungsfähiger und sicherer, ist Windlinger überzeugt. Erster Schritt bis 2025
«Die Vorlage stellt sicher, dass das Bahnnetz längerfristig unterhalten und ausgebaut werden kann», fasst Windlinger die Grundidee der Finanzierungs- und Ausbaubeschlüsse zusammen. Kurzfristig ändere sich für Kunden und Passagiere nichts, die Fachleute und die Bahnen würden nun jedoch die Planung und die Umsetzung der Projekte des ersten Ausbauschritts in die Hand nehmen. Ein erster Ausbauschritt, der bis 2025 realisiert werden soll. Grundsätzlich handelt es sich bei FABI um die Schaffung eines neuen Bahninfrastruktur-Fonds. Das Geld dieses Fonds dient dazu, bis ins Jahr 2050 Massnahmen von rund 40 Milliarden Franken zu finanzieren. Beispielsweise gibt es ein grösseres Angebot an Zügen und die S-Bahnen werden ausgebaut. Zudem erhält auch
der Güterverkehr mehr Kapazitäten. Das Geld des Fonds stammt derweil aus der Schwerverkehrsabgabe, der Mehrwertsteuer und der Mineralölsteuer. Ausserdem wird in Zukunft der steuerliche Fahrkostenabzug
im Viertel- oder Halbstundentakt mit längeren und doppelstöckigen Zügen, welche mehr Sitzplätze anbieten würden. Und schliesslich würden auch das Strassennetz und die Umwelt entlastet. Lange Anlaufzeit für das Grossprojekt
» Die Vorlage stellt
sicher, dass das Bahnnetz längerfristig unterhalten und ausgebaut werden kann. beschränkt werden. Massnahmen, von denen die ganze Schweiz profitiere, wie Windlinger festhält. «FABI bringt nicht nur den grossen Agglomerationen eine bessere Erschliessung mit der Bahn, sondern auch den Tourismusregionen», sagt er. Die Wirtschaft profitiere von einem guten Service für ihre pendelnden Arbeitskräfte, was im internationalen Standortwettbewerb ein wichtiger Trumpf sei. Für die Reisenden ermögliche FABI zusätzliche Angebote
Entstanden sei die Idee zu diesem neuen Fonds bereits vor rund fünf Jahren, wie Windlinger erklärt. «Ein wichtiger Auslöser war die Erkenntnis, dass der Unterhalt der Bahninfrastruktur mehr Mittel erfordert.» Dies habe sich 2009/2010 im Rahmen des sogenannten «Netz Audits» der SBB und eines Gutachtens gezeigt, welches das Bundesamt für Verkehr in Auftrag gab. Zudem habe auch Handlungsbedarf bestanden, weil der bisherige FinöV-Fonds für die Finanzierung von Eisenbahngrossprojekten zeitlich befristet sei, gleichzeitig aber weitere Engpässe auf dem Schweizer Schienennetz absehbar geworden seien. Schliesslich sei dann 2010 die «Volksinitiative für den öffentlichen Verkehr» eingereicht worden, welche gefordert habe, die Bahninfrastruktur verstärkt auf Kosten der Strasseninfrastruktur zu finanzieren. Der Bundesrat und das Parlament hätten daraufhin die FABI-Vorlage als direkten Gegenentwurf zu dieser Initiative konzipiert.
Beim FABI handelt es sich also um ein komplexes, weitreichendes Projekt, das auch einige Anlaufzeit benötigt hatte. Ein Projekt aber auch, das so einiges kostet. Nicht zuletzt den Bahnkunden selbst. Wie viel es genau sein wird, wird sich in den nächsten Jahren noch herausstellen. Andreas Windlinger relativiert diesbezüglich jedoch. «Um den Finanzbedarf der Bahninfrastruktur zu decken, sieht FABI unter anderem vor, die Trassenpreise um jährlich 300 Millionen Franken zu erhöhen», sagt er. Eine erste Tranche von 200 Millionen Franken sei allerdings bereits auf Anfang 2013 umgesetzt worden, weil dies die gesetzliche Vorgabe, dass die Trassenpreise die sogenannten Grenzkosten decken müssen, erfordert habe. «Dies führte dann indirekt zu einer Erhöhung der Ticketpreise um rund fünf Prozent auf den Fahrplanwechsel 2012/13 hin», erklärt Windlinger. Die Bahnkunden hätten also den grössten Teil ihres Beitrags an FABI bereits geleistet. Die verbleibende Erhöhung um 100 Millionen bei den Trassenpreisen solle dann per 2017 erfolgen. Dabei liege es in der Kompetenz der Transportunternehmen, zu entscheiden, in welchem Ausmass und wann diese Zusatzkosten via Ticketpreise an die Kunden weitergeben werden würden.
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bauwesen
trend
Im Bauen sind die Schweizer vorbildlich Das «schweizerische Bauen» setzt im internationalen Vergleich hohe Standards. Darüber sind sich die Experten einig. Vor allem im Bereich der Regelwerke und Projektorganisation nehme die Schweiz eine internationale Vorreiterrolle ein. text Franco Brunner
In der Schweiz wird viel gebaut. Sehr viel sogar. In den vergangenen Jahren hat sich das jährliche Investitionsvolumen in einem Bereich von rund 60 Milliarden Franken eingependelt. Mit den Investitionen haben sich im Laufe der Zeit auch die Anforderungen an das Bauen stets erhöht. Heutzutage ist das Bauen in der Schweiz zu einem grossen, komplexen Gesamtprozess herangewachsen. Gefordert sind konzeptionelles Denken, interdisziplinäre Zusammenarbeit und nicht zuletzt effizientes und kostengünstiges Arbeiten. Hinzu kommt eine immer stärkere Gewichtung rund um das Thema Nachhaltigkeit. So hat zum Beispiel das Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz (NNBS) Mitte 2013 einen neuen Standard für nachhaltiges Bauen lanciert. Mithilfe dieses neuen Standards – der sich mit der Gleichbehandlung der drei Säulen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt beschäftigt – soll nachhaltiges Bauen als ganzheitliche, zukunftstaugliche Entwicklung von Siedlungen und Infrastrukturbauten in der Praxis umgesetzt werden.
Vergleich ein Vorbild, führt Marti weiter aus. «Architekten, Ingenieure und Planer erbringen qualitativ hochstehende, innovative, kreative und wirtschaftlich effiziente Planungsarbeiten.» Das umfangreiche, privat erstellte Normenwerk des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA sei gar weltweit einzigartig und von unübertroffener Qualität, betont der Fachmann. Marti ist überzeugt, dass Schweizer Bauten so etwas wie einen ganz eigenen, internationalen Standard setzen und auch als Vorzeigeobjekte für ausländische Bauprojekte dienen können. «Namentlich im Bereich der Baunormierung ist die Schweiz ein Spitzenreiter», sagt er. Das Normenwerk sei umfassend, fachlich hochstehend und geprägt vom typisch schweizerischen Pragmatismus. Gerade hier, also im Bereich der Vorschriften und Regelwerke, sieht Marti die Besonderheit in der Schweizerischen Umsetzung von Bau-Projekten. In der Schweiz haben sich – vor allem dank
den Regelwerken des SIA und des CRB – klare Spielregeln über die sinnvolle Projektorganisation, die Gliederung des Bauablaufs (phasenweises Vorgehen)
in Verbindung gebracht, ist sich Marti sicher. «Gerade Schweizer Planer, also Architekten und Ingenieure, sind international gefragte Fachleute bei der Bewältigung von herausfordernden Bauprojekten.»
» Schweizer Planer,
Ausgewogenes
also Architekten und Ingenieure, sind international gefragt. und die Begrifflichkeit der Bausprache entwickelt, sagt Marti. Dies erlaube ein effizientes und zielgerichtetes Arbeiten. Ganz grundsätzlich werde mit dem «Standard Schweizerisches Bauen» höchste Qualität auf allen Ebenen – von der Planung bis zum Innenausbau –
Preis- Leistungsverhältnis
Ob nun durch die nationale oder durch die internationale Baubrille betrachtet: Die Kosten, respektive die Minimierung selbiger, spielen sowohl hier als auch dort immer eine zentrale Rolle. Und dies selbstverständlich wenn möglich immer, ohne Qualitätsverluste eingestehen zu müssen. «Bei der Umsetzung eines jeden Bauprojektes ist die Erzielung eines guten Preis-/Leistungsverhältnis von zentraler Bedeutung», bestätigt Marti. Heute setze sich dabei vermehrt eine sogenannte Lifecycle-cost-Betrachtung durch. Die Bemühungen der Planer seien darauf ausgerichtet, dieses optimale Verhältnis von Preis und Leistung bestmöglich zu erreichen. Der Planungsphase komme dabei eine überaus wichtige Rolle zu, denn eine umsichtige Planung habe eine grosse Hebelwirkung auf die gesamten Lebenskosten eines Projekts. «Diese Erkenntnis und die Tatsache, dass die Planungsleistungen meist nur einen marginalen Teil des gesamten Projektbudgets ausmachen,
» Die Schweiz muss
weiterhin hohe Investitionen in die Aus- und Weiterbildung tätigen.
Drei Fragen zu «Cross Engineering» Was genau wird unter dem Begriff «Cross Engineering» verstanden? Cross Engineering ist eine Exklusivität von HELVETING. Darunter verstehen wir zwei Aspekte: Einerseits entwickelt HELVETING für Kunden branchenspezifische Produkte mit mechatronischen als auch Software-Komponenten. Wir übernehmen als Realisierungspartner die Gesamtverantwortung für solche komplexen, interdisziplinären Entwicklungen. Andererseits ist Cross Engineering auch der Ideentransfer von Lösungen aus einer Stammbranche in ein neues Anwendungsfeld.
Welche Vorteile hat dies für Ihre Auftraggeber? HELVETING verfügt als Entwicklungs- und Beratungspartner über die Erfahrung und das Wissen von über 120 Ingenieuren und Wissenschaftlern unterschiedlichster Disziplinen. Unsere Auftraggeber profitieren von diesem grossen Wissenspool, indem sie die Produktentwicklung vollumfänglich an uns auslagern. Wir übernehmen die Gesamtverantwortung für sämtliche Systemkomponenten bis zum Prototypen oder Rollout – als Single-Point-of-Contact.
Hohe Ansprüche
Das Bauen in der Schweiz zeichnet sich also durch sehr hohe Anforderungen und Ansprüche aus. Dies bestätigt auch Mario Marti, Geschäftsführer der Schweizerischen Vereinigung Beratender Ingenieurunternehmungen (usic). «Das schweizerische Bauen zeichnet sich ganz generell durch eine sehr hohe Qualität aus», sagt Marti. Die Schweizer Bauwirtschaft verfüge über qualitativ hochstehende Produkte und Materialien und erbringe fachlich hervorragende Ausführungsarbeiten. Zudem bürge das duale Bildungssystem für eine gute Ausbildung, welche auf allen Stufen der Bauausführung zum Tragen komme. Ebenso sei die Schweiz im Bereich der Bauplanung im internationalen
Der Begriff «Schweizerisch Bauen» verpflichtet zu Qualität und Nachhaltigkeit.
verdeutlichen, dass Kosteinsparungen bei der Planungsleistung in Bezug auf das gesamte Projekt oft nicht zielführend und effizient sein können», stellt Marti klar. Gespart werden darf laut Marti auch im Bereich der Ausbildung nicht, wenn die Schweiz ihre Leaderposition in Qualitätsfragen in Zukunft beibehalten wolle. «Die Schweiz muss weiterhin hohe Investitionen in die Aus- und Weiterbildung tätigen, muss Mittel gegen den akuten und die Führungsposition gefährdenden Fachkräftemangel finden und muss Sorge tragen zum pragmatischen und zielorientierten Normenwesen», bringt es der Experte auf den Punkt.
Wie stellen Sie sicher, dass Ihr Angebot aktuellen Marktanforderungen entspricht? Quer über unsere Linienorganisation sind wir in rund 30 Competence Centers aufgeteilt. Diese CCs pflegen unser Technologieund Branchenwissen und stellen sicher, dass unser Know-how stets dem aktuellen Stand entspricht. Unsere Chiefs of Competence Center praktizieren eine intensive und direkte Kundenorientierung. Unsere etablierten Prozesse garantieren einen maximalen Entwicklungsbenefit. Interview-Partner: U. Bastas, CEO
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Solides Handwerk & Nachhaltige Technologie Diese Aussage steht für das Engagement der Hälg Building Services Group für die Energiewende in der Schweiz. Umfassendes Know-how in allen Bereichen der Gebäudetechnik, in Kombination mit nachhaltigen Produkten und innovativer Planung, schaffen wirtschaftliche Lösungen, von denen Kunden und Umwelt profitieren. Eine Schweizer Unternehmensgeschichte
park über verschiedene Erzeuger mit Wärme versorgt: Wärme pumpen und ein Blockheizkraftwerk für die Grundabdeckung, dazu kommen 400 m2 Solaranlage sowie Wärmetauscher in den Lüftungsanlagen des Hallenbades und Abwärmenutzung bei den Kältemaschinen der Eishalle. Allein damit kann ein Drittel der benötigten Heizenergie gewonnen werden. Es geht dabei praktisch keine Energie verloren, alle Abwärme wird dem System wieder zugeführt. So erfüllt der Sportpark die Voraussetzungen des MinergieZertifikats für Bäder und Eissportanlagen. Energiesparend sind auch die Speicher auf Hochtemperatur und Niedertemperaturbasis, die durch Zortströmtechnologie mit dem Heizsystem verbunden sind. Damit kann jedes Verbrauchs system seine exakt benötigte Wärmetemperatur abgreifen.
Schon bei der Firmengründung 1922 setzte Ferdinand Hälg auf moderne Haustechnik. Zentralheizungen, heute selbst verständlicher Wohnkomfort, etablierten sich damals nur langsam. Der erste Auftrag erbrachte denn nur 693 Franken und 50 Rappen. Bald ergaben sich aber grössere Aufträge, die das Ansehen der Firma stärkten. Bereits vor dem Weltkrieg wurde in Zürich eine Filiale gegrün det. Die Baukonjunktur nach dem Krieg führte jedoch zum eigentlichen Entwicklungsschub mit neuen Niederlassungen von Chur bis Genf. Emil Hälg, der Sohn des Firmengründers, hatte 1940 die Unternehmensleitung übernommen und arbei tete bis in die 1980erJahre an der Zukunft des Unternehmens. 1989 wurde die Hälg Holding AG gegründet, die es erlaubte, ab 1995 mehrere Unternehmen in die Gruppe zu integrieren und Schweiz weit zu wachsen. In vierter Generation machten die Brüder Marcel und Roger Baumer ab 2008 den Ausbau des Dienstleistungsangebots zu ihrer Aufgabe. Neben dem Anlagenbau und Service stehen heute auch Consulting und Engineering im Portfolio. Es ent wickelte sich so eine fortschrittliche Unternehmensgruppe, deren Dienstleistungen auf die Bedürfnisse der Kunden massgeschnei dert werden: Von der Planung, über den Anlagenbau, bis zum umfassenden Service und Facility Management. Diese sind an insgesamt 19 Niederlassungen in der ganzen Schweiz verfügbar.
Firmeninhaber Roger Baumer (li) und Marcel Baumer (re)
Innovative Gebäudetechnik Ein Beispiel für den modernen Anlagenbau ist der Sportpark Bergholz in Wil, der im Februar 2014 eröffnet wurde. Dieser bietet in einer einzigen Anlage ein Hallenbad mit Wellness, ein modernes Fussballstadion und eine Eishalle. Hälg & Co. AG bekam von der Totalunternehmerin Implenia Schweiz AG die Aufträge für die Gebäudeautomation sowie Heizung und Lüftung und konnte zusätzlich das Mandat zur Anlagen planung GA ausführen. Die installierten Anlagen realisieren ein Maximum dessen, was heute an Energieoptimierung möglich ist. So wird der Sport
Hälg Building Services Group Lukasstrasse 30 9008 St. Gallen Tel.: +41 71 243 38 38 Fax: +41 71 243 38 40 haelg@haelg.ch www.haelg.ch
Kernstück und sozusagen Gehirn der technischen Anlage ist die Gebäudeautomation. Sie verbindet 1800 Datenpunkte der Gebäudetechnik sowie weitere Systeme miteinander, bildet diese auf einer intuitiv nutzbaren Leitebene ab und ermöglicht den manuellen Eingriff ins System. Das Energiemonitoring «Hälg Energy Services» greift relevante Daten ab und erstellt laufend verschiedene Kennzahlen zur Auswertung: Energiever brauch pro Tag oder pro Besucher, Verbrauchszahlen je nach Jahreszeit und vieles mehr. Der Sportpark ist so ein Musterbeispiel für die Möglichkeiten moderner Gebäudetechnik, die so oder so ähnlich zur Energie wende beitragen wird.
Sportpark Bergholz, Wil
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z ukunft
recycling
Das Reziklieren von Kunststoff hat noch viel Wachstumspotenzial. Zudem soll es möglich werden, Phosphor aus Klärschlamm zu gewinnen.
Schon beim Produktdesign ans Recycling denken Nirgendwo auf der Welt wird so viel Abfall wiederverwertet wie in der Schweiz. Mit neuen technischen Entwicklungen soll die Recyclingquote weiter wachsen. text Claudia Benetti
Die Schweizerinnen und Schweizer sind die Weltmeister im Recycling von Abfällen. Seit 2010 werden mehr Abfälle der Wiederverwertung zugeführt als verbrannt. Und das, obwohl die Menge Siedlungsabfälle in den letzten 35 Jahren kontinuierlich gewachsen ist: Haushalte und Gewerbetriebe produzieren heute mit rund 5,5 Millionen Tonnen doppelt so viel Kehricht wie noch 1980. Der Erfolg ist laut Matthias Traber von Swiss Recycling, dem Dachverband der in der Separatsammlung tätigen Schweizer Recycling-Organisationen, hauptsächlich auf das Engagement der Privatwirtschaft zurückzuführen. Der Aufbau von effizienten Sammelsystemen wurde gefördert und stabile Finanzierungssysteme wurden etabliert. Zudem ist die Bevölkerung auf die Abfallthematik sehr gut sensibilisiert: Abfälle separat sammeln und umweltgerecht entsorgen ist für die Schweizerinnen und Schweizer schon längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden.
Immer mehr wird heute separat gesammelt
Das Recycling ist keine neue Entwicklung. Schon in der Antike wurden Abfälle wiederverwertet. «Nur die Motive haben sich verändert», so Traber. Führten früher Armut und ein erhöhter Rohstoffbedarf in Kriegszeiten zu einer Abfallverwertung, stehen heute Rohstoffknappheit, Kosteneinsparungen und die Reduktion von Schadstoffemissionen im Vordergrund. Technische Entwicklungen in den letzten zwanzig Jahren führten dazu, dass immer mehr Faktionen der Wiederverwertung zugeführt werden konnten. So werden heute nicht mehr nur grobe Teile wie Glas, Papier, Aludosen und PET-Flaschen aus dem Abfall sortiert, sondern auch kleine Partikel aus der Asche des verbrannten Kehrichts. Mit speziellen Magneten etwa werden heute Metalle wie Kupfer und Eisen aus den Verbrennungsrückständen in Kehrrichtverbrennungsanlagen zurückgewonnen. Für eine schnelle, einfache und kostengünstige Abfallsortierung setzen Reyclingbetriebe heute zudem NIR-Geräte ein. Diese Apparate können mittels der Nahinfrarottechnologie kostengünstig grössere Gegenstände wie PET-Flaschen und Aludosen auf einem Laufband erkennen, so dass diese anschliessend mechanisch getrennt werden können. Denn auch wenn PET-Flaschen und Alumini-
umdosen in der Schweiz getrennt gesammelt werden, kommt es immer wieder vor, dass Abfallmaterial in den falschen Separatsammelbehälter geworfen wird. Phosphor- und Kunststoffrecycling kommt bald
Für weiter wachsende Recyclingraten in der Schweiz arbeiten Ingenieure und Forscher heute intensiv an neuen Innovationen
» Mit Ausnahme von
PET-Flaschen werden Kunststoffe heute so gut wie gar nicht wiederverwertet.
für die Branche. Vielversprechend sind die in Entwicklung stehenden Techniken, um Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen. Phosphor kommt in Düngern vor und gehört zu den Rohstoffen, dessen Vorkommen weltweit wohl schon in wenigen Jahren erschöpft sein werden. Neue technische Möglichkeiten werden
es aber schon bald möglich machen, diesen für Gartenbau und Landwirtschaft wichtigen Mineralstoff fast vollständig aus dem Klärschlamm zu extrahieren und ihn wieder neuen Düngemitteln zuzuführen. Ein grosses Potenzial hat auch das Recyceln von Kunststoffen. Mit Ausnahme der PET-Flaschen werden diese Materialien heute so gut wie nicht wiederverwertet. Denn Kunststoffe sind meist Verbundstoffe und bestehen aus mehreren Materialien, die oft so fest aneinanderkleben, dass sie nicht voneinander getrennt werden können. Die Trennung dieser Materialien aber ist fürs Recycling unumgänglich. «Doch es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Kunststoffe im grösseren Stil recycelt werden können», meint Patrik Geisselhardt, Geschäftsführer von Swiss Recycling. Entwickler testen bereits entsprechende Verfahren in Versuchsanlagen, mit denen beispielsweise die in Tetrapacks oft enthaltenen Materialien Polyethylen und Aluminium maschinell einfach voneinander getrennt und danach recycelt werden können. Kontinuierliche Sensibilisierung breiter Kreise
Für andere Kunststoffe, etwa für Hohlkörperverpackungen, die für Waschmittel und Shampoos benutzt werden, gibt es bereits praxistaugliche Recyclingtechniken. «Die Migros etwa führte die
flächendeckende Separatsammlung für diese Fraktion per Ende 2013 ein», so Geisselhardt. Steigende Rohstoffpreise fördern das separate Sammeln und Recyceln. Nicht nur technische Entwicklungen sind nötig, damit die schon hohe Recyclingrate in der Schweiz auch in Zukunft noch weiter wächst. Bevölkerung und Industrie müssen weiter sensibilisiert, politische Zielsetzungen für die Abfallwirtschaft klar formuliert werden. «Zudem müssen Produkthersteller vermehrt schon beim Design an ein späteres Recycling der Verpackung denken», so Geisselhardt. Beim Design von PET-Flaschen beispielsweise, wählten Produktdesigner bewusst von Anfang an nur recycelbare Etiketten, Deckel und Farben, damit diese nach Gebrauch leicht und kostengünstig wiederverwertet werden können. Auch wenn technisch in der Recyclingindustrie heute vieles möglich ist, gibt es noch einige «Knacknüsse» für die Forscher. Ein solches Problem stellen beispielsweise die «Seltenen Erden» dar. Diese speziellen Metalle können heute noch nicht aus einem Stoffkonglomerat herausgelöst werden. Sie werden etwa für die Herstellung von Handys, Röhren- und Plasmabildschirmen gebraucht und sind Bestandteil von speziellen Magneten, wie sie etwa in Elektro- und Hybridmotoren vorkommen. Viele dieser Seltenen Erden sind giftig und stellen eine entsprechende Belastung für die Umwelt dar.
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Future
Vollautomatisch in die Zukunft «Automation» ist das Zauberwort des 21. Jahrhunderts. Alles geschieht auf Knopfdruck, möglichst schnell und möglichst effizient. Doch wie können wir heute und morgen von der Automation profitieren – und steuern wir einer eigentlichen Roboter-Zukunft entgegen? text Franco Brunner
Mal angenommen: Sie sind schon ein wenig in die Jahre gekommen und benötigen Pflege. Vielleicht lassen Sie sich gleich bei Ihnen Zuhause helfen. Vielleicht müssen oder wollen Sie in ein Pflegeheim. So oder so, jemand kümmert sich um Sie. Eine Pflegerin, ein Pfleger – oder ein Roboter. Was zunächst nach reichlich abenteuerlicher Science-Fiction klingt, ist in Tat und Wahrheit gar nicht mehr so undenkbar. Zumindest in Japan nicht. Denn dort arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure eifrig an der Erschaffung von Pflegerobotern, die verschiedene komplexe Tätigkeiten selbständig übernehmen können. Ebenfalls ein aktuelles Thema in der Roboterforschung ist die Erweiterung des menschlichen Körpers. Zum Beispiel durch mechanische Teile oder hochauflösende Sensorik. Tatsächlich gibt es auch Theorien, die davon ausgehen, dass die Evolution des Menschen konsequenterweise durch eine Roboter-MenschEvolution fortgesetzt werden wird. Nun ja, ganz so weit ist die Menscheheit bisher noch nicht. Aber Automation gibt es mittlerweile dennoch überall. Selbstverständlich und ganz besonders auch im industriellen Bereich. «Die industrielle Automation strebt einem neuen Höhepunkt entgegen, dies ist aber nicht ihr erster und wird auch nicht ihr letzter sein», sagt Roland Anderegg, Leiter des Institutes für Automation der Fachhochschule Nordwestschweiz.
zu gestalten», erklärt Anderegg. Im Zusammenhang mit der Energieund Ressourceneffizienz stelle die Automation deshalb eine der Schlüsseltechnologien dar, um die anvisierten Einsparungen im Verbrauch überhaupt realisieren zu können. Meist gehe mit der Automation eine Produktivitätssteigerung einher, welche die Produkte verbillige und für einen grösseren Kreis potenzieller Anwender erschwinglich mache, führt Anderegg weiter aus. Also steuern wir eben doch einer eigentlichen Roboter-Zukunft entgegen? Kennt man das gute, alte Handwerk in ein paar Jahren demnach bloss noch vom Hörensagen? Ganz so schwarz-weiss will es Roland Anderegg nicht sehen. «Die Automation, insbesondere die Robotik, steht ohne Zweifel vor einer grossen Zukunft, gerade wenn man an Applikationen in kostenintensiven Gebieten denkt.» Die Automation verändere auch sehr wohl die Arbeitswelt des Einzelnen, sie befreie den Menschen von repetitiven, meist körperlich anstrengenden
Tätigkeiten und biete spannende, neue Herausforderungen in technischen Berufen. «Automation schafft neue,
und Arbeiten liessen sich nicht oder nur sehr schwer automatisieren, hier sei auch in Zukunft vermehrt das handwerkliche Können gefragt.
» Die industrielle
Effizient und nachhaltig
Automation strebt einem neuen Höhepunkt entgegen, dies ist aber nicht ihr erster und wird auch nicht ihr letzter sein. hochqualifizierte Arbeitsplätze, die zu einem neuen wirtschaftlichen Aufschwung führen», ist sich Anderegg sicher. Das Handwerk aber werde seine Bedeutung deshalb nicht verlieren, ganz im Gegenteil. Viele Aufgaben
» Automation, vor
allem Mess- und Regelungstechnik, erlaubt es, das Wohnen, die Industrie und den Verkehr effizienter zu gestalten.
Eine Schlüsseltechnologie
Automation ist aus dem Industrie-Sektor tatsächlich nicht mehr wegzudenken. Alles geschieht sozusagen auf Knopfdruck. Schnell, effizient und qualitativ hochwertig. «Die Automation erlaubt es, Prozesse, aber auch Produkte effizienter
Automation funktioniert also sehr wohl auch im Zusammenspiel mit Handwerk, zumindest im industriellen Bereich. Doch wie kann von der Automation ganz grundsätzlich profitiert werden – und zwar sowohl heute als auch morgen? «Die Automation in all ihren Facetten ist ein zentraler Bestandteil der industriellen Entwicklung und ermöglicht es, viele Produkte und Dienstleistungen effizient und kostengünstig zu erbringen», sagt Anderegg hierzu. Dieser Trend setze sich fort, ergänzt durch die Anforderungen an eine effiziente und nachhaltige Nutzung der Ressourcen. Gerade die Automation, die Messund Regelungstechnik erlaube es, das Wohnen, die Industrie und den Verkehr effizienter zu gestalten. So minimiere zum Beispiel eine Gebäudeautomation in Verbindung mit erneuerbaren Energiequellen den Energieverbrauch im Wohnund Arbeitsbereich ganz erheblich. Die Automation hat also Zukunft, ja sie ist die Zukunft. Eine Zukunft, in der auch die Schweiz ein wichtiges Wörtchen
Automation hilft, Industrieprozesse zu optimieren und Kosten einzusparen.
mitreden möchte und dies laut Roland Anderegg auch kann. «Die schweizerische Forschung auf dem Gebiet der Automation konzentriert sich auf spezifische Technologien und deren Anwendungen im Anlagen- und Produktegeschäft», sagt er. Die daraus resultierenden Automationslösungen würden im In- und Ausland erfolgreich vertrieben und die zugrunde liegende, anwendungsorientierte Schweizer Forschung in der Automation sei international führend.
Fachkräftemangel bekämpfen Georg Balmer*, warum herrscht Fachkräftemangel? Dieser ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass mehr qualifizierte Spezialisten altersbedingt aus dem Arbeitsprozess ausscheiden, als neue nachfolgen. Weiter ist er auch ein Zusammenspiel zwischen guter Konjunktur und Demographie.
Liessen sich die Stellen nicht mit Ingenieuren besetzen, die keinen Job finden? Der Ingenieurarbeitsmarkt unterliegt sehr starken Schwankungen und ist eng an die wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt. Auch wenn die wirtschaftliche Situation derzeit weniger gut ist, wissen die Unternehmen, dass sie in die Entwicklung investieren müssen und dafür benötigt es Ingenieure. Die gesuchten Experten sind TopAbsolventen, die auf dem neusten Stand der Technologie sind. Wir sehen den Trend, dass ehemalige Absolventen ein Technologie-Upgrade in Form eines Nachdiplomstudiums absolvieren, um fit für den geforderten Bedarf zu sein.
Wie wirken Sie dem Mangel entgegen? Unsere Institution ist mit praxisorientierten Studiengängen stark mit der Wirtschaft verbunden. Unser Studienangebot ist auf die Nachfrage unserer Wirtschaftspartner – und somit der Schweizer Wirtschaft – abgestimmt. So können wir bedarfsgerecht und praxisnah ausbilden und dem Mangel positiv entgegen wirken. Denn die Branche sucht heute Mitarbeiter nach dem Schlagwort «Unsere Mitarbeiter sollen die besten sein!» Der Mitarbeiter wird als das wertvollste Kapital des Unternehmens betrachtet und soll sein Potenzial für das Unternehmen erfolgsbringend umsetzen. * Prof. Dr. Georg Balmer, Institutsleiter Kalaidos Fachhochschule Schweiz
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IfWI-Konferenz – Vorsprung durch Innovation 19. – 23. Mai 2014 Frühjahrskonferenz für IT-Experten und Studierende.
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E i n e T h e m e n z e i t u n g v o n S m a r t Me d i a
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gastbeitrag
Um international wettbewerbsfähig zu bleiben ist es entscheidend, dass Schweizer Forscher und Studenten Zugang haben zu internationalen Projekten und Lehrstätten.
Das Erfolgsmodell Schweiz muss gepflegt werden Die Schweiz nimmt in internationalen Innovationsranglisten einen der vordersten Ränge ein. Gründe dafür sind die Spitzenforschung, innovationsstarke Unternehmen und gut ausgebildete Fachkräfte. Diese Erfolgsfaktoren sind durch die aktuelle Entwicklung bei den bilateralen Beziehungen mit der EU im Bereich Ausbildung und Forschung gefährdet. Um das Erfolgsmodell Schweiz weiterzupflegen, muss dies korrigiert werden. Als Sprachrohr der Technik engagiert sich Swiss Engineering dafür. text Laurent Favre, Nationalrat und Zentralpräsident Swiss Engineering
Dass die Schweiz zu den wirtschaftlich führenden Ländern zählt, ist vor allem unseren hervorragend ausgebildeten Fachkräften und einem offenen Innovationsplatz zu verdanken, der international stark vernetzt ist. Die Teilnahme der Schweiz am EU-Forschungsrah-
menprogramm zum Beispiel ist eine Erfolgsgeschichte: Nicht nur gelingt es den Forschern hierzulande, mehr Gelder für ihre Projekte zu akquirieren als die Schweiz investiert, die europaweite Kooperation ist auch ein treibender Motor in der Forschung und Entwicklung. So hat etwa die Schweiz die Führungsposition im mit über einer Mrd. Euro dotierten Human Brain Project erhalten. Zusammenarbeit mit Europa in Gefahr
Mittlerweile läuft bereits das achte EUForschungsprogramm unter dem Namen «Horizon 2020». Das Budget beträgt 70,2 Mrd. Franken. Doch ob unsere Forscher davon profitieren können, ist zurzeit fraglich: Nachdem die Schweiz das Abkommen zur Erweiterung der Personenfreizügigkeit auf Kroatien in Folge der Abstimmung vom 9. Februar 2014 nicht unterschreiben konnte, ist die künftige Teilnahme sowohl am EU-Forschungsprogramm als auch am Studenten-Austauschprogramm Erasmus akut gefährdet. Ein Ausschluss unseres Landes von diesen beiden Programmen hätte schwerwiegende Konsequenzen. Die Zukunft der internationalen Zusammenarbeit und die Teilnahme an europaweiten Forschungsprojekten wären bedroht, die Schweiz würde als Forschungsstandort stark an Attraktivität einbüssen. Leider zeigt sich, dass die Schweiz 2014 nicht am Erasmus-
Programm teilnehmen kann, in welchem sie seit über 20 Jahren integriert ist. Für unseren Nachwuchs ist dies gravierend: Um eine Forscherkarriere anstreben zu
» In der Schweiz
herrscht nach wie vor ein Fachkräftemangel.
können, wird an Studierende der Anspruch gestellt, dass sie während ihrer Studienzeit ihren Horizont an einer ausländischen Universität erweitern. Ohne Erasmus wird es für sie aber schwer, ein Semester in einem anderen europäischen Land zu studieren – was letztes Jahr knapp 3000 Schweizer Erasmus-Studierende taten. Es bleibt daher zu hoffen, dass die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU Früchte tragen und Erasmus ab 2015 für Schweizer Studierende wieder zugänglich ist. Swiss Engineering ist überzeugt, dass Forschung und Innovation für unseren technologischen Fortschritt und unseren Wohlstand entscheidend ist. Deshalb ist eine intensive internationale Zusammenarbeit in unser aller Interesse.
Die Innovation fördern
Aktiv für mehr Fachkräfte
Nicht zuletzt spielt die Innovationsförderung eine wichtige Rolle zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft. Im geplanten nationalen Innovationspark, an dem sich ein der frühere Swiss-EngineeringZentralpräsident und Nationalrat Ruedi Noser sehr stark engagiert hat, sollen Hochschulen und privatwirtschaftliche Unternehmen gemeinsam forschen und damit den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter verbessern. Die Grundlagen dafür legte das Parlament im Dezember 2012 mit den neuen Forschungs- und Innovationsförderungsgesetz FIFG. Der Innovationspark soll die bisherige Strategie mit den Technoparks und Gründerzentren, die sich hauptsächlich auf Jungunternehmen konzentrieren, ergänzen. Heute auch besonders gefragt sind Innovationen im Bereich Energie und Mobilität. Die Technik und mit ihr die Ingenieure und Architekten spielen dabei eine zentrale Rolle. Dies ist denn auch ein wichtiges Thema der politischen Arbeit von Swiss Engineering. Im Auftrag des Bundesamts für Energie erarbeitete der Berufsverband beispielsweise eine Studie zur Aus- und Weiterbildung im Bereich der Energieeffizienz industrieller Prozesse mit Vorschlägen zu ergänzenden Massnahmen.
Tatsächlich herrscht in der Schweiz nach wie vor ein Fachkräftemangel in den MINT-Bereichen Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaft und Technik. Auch hier zeigt Swiss Engineering Engagement: Der Berufsverband fordert auf parlamentarischer Ebene ein schlagkräftiges Programm für die Förderung der MINT-Fächer in unseren Schulen. Auf diese Weise soll die Begeisterung für die Fächer bereits früh geweckt werden; insbesondere bei Frauen besteht hier ein grosses Nachwuchspotential. Nach der Abstimmung vom 9. Februar ist die Förderung der inländischen technischen Ausbildung ins Zentrum gerückt. Dazu gehört auch, dass sich unser Verband für das Ansehen und den Stellenwert technischer Berufe in der Gesellschaft einsetzt. Als Sprachrohr der Technik fordert Swiss Engineering, dass die Anliegen aus der Welt der Technik und Wissenschaft vermehrt in die Politik einfliessen. In enger Zusammenarbeit mit Unternehmen, Schweizer Hochschulen, Partnerverbänden müssen die Rahmenbedingungen weiter verbessert, die Innovationskraft gestärkt und politisch gefördert werden, damit das Erfolgsmodell Schweiz erhalten und noch lange erfolgreich bleibt.
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Informatik-Boom an der FHNW: Frauenanteil in der Ausbildung steigt Schweizer Unternehmen suchen heute – und morgen! - fieberhaft nach Informatikerinnen und Informatikern. Junge, gut ausgebildete Fachkräfte erhalten attraktive Job-Angebote. Dies wiederspiegelt sich auch im Informatik-Studium an der FHNW in Brugg-Windisch, das einen eigentlichen Boom verzeichnet - gerade auch bei jungen Frauen.
Annette Lüthy im Gespräch mit Prof. Dr. Manfred Vogel, Studiengangleiter Informatik der FHNW, Brugg-Windisch
GEMEINSAM VORSPRUNG GESTALTEN
Gebäude sind feste Bestandteile unseres täglichen Lebens. Sie sind Ausdruck einer Kultur. Und die Vision einer Zukunft. Einer Zukunft, die den Menschen und seinen Lebensraum in den Mittelpunkt stellt. Gebäude zu gestalten erfordert Verständnis – der Menschen, die sie entwickeln. Und der Menschen, für die sie gedacht sind. Eine Aufgabe, der wir uns mit Leidenschaft widmen. Und die wir in jedem Projekt aufs Neue leben. Jeden Tag.
steiner.ch
AL: An der Hochschule für Technik FHNW hat sich die Zahl der neueintretenden Informatik-Studierenden in den letzten 5 Jahren verdreifacht. Wie erklären Sie sich das? Der Grund dazu sind neue Ausbildungsangebote, die auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zugeschnitten sind. Die Profilierung iCompetence, welche Informatik mit Design- und Managementkompetenzen verknüpft, wird nur an der FHNW angeboten und ist sehr attraktiv. Dazu kommen drei weitere Profilierungen: ICT System Management, Verteilte Software-Systeme und Information Processing and Visualization. Die Studierenden können aber auch von allen Profilierungen „das Beste“ auswählen und als sogenannter Generalist resp. Generalistin das Informatik-Studium abschliessen. Welche Studienzeitmodelle bietet die FHNW an? Nebst dem Vollzeit-Studium bieten wir auch das berufsbegleitende Studienmodell an. Die Verbindung von Studium und Beruf kommt vielen Studierenden entgegen, die meist auch in der Informatik-Branche tätig sind – eine ideale Ergänzung zu ihrer Ausbildung.
Ist das Informatik-Studium noch immer eine reine Männerdomäne? Nein, ganz im Gegenteil. Im Studiengang Informatik haben wir einen vergleichsweise hohen Frauenanteil mit fast 20%. In der Profilierung iCompetence beträgt er sogar 32%. Zudem ermöglichen viele Informatik-Berufe eine hohe Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und -ort, das wird zunehmend sowohl von jungen Frauen als auch von Männern geschätzt. Generell haben die Informatik-Absolventinnen und –Absolventen der FHNW hervorragende Berufsperspektiven im In- und Ausland.
Start des Studiengangs Informatik an der FHNW in Brugg-Windisch: 8. September 2014 Infoveranstaltungen in Brugg-Windisch: - Infoabend Technik: 7. März 2014 - Infoabend berufsbegleitende Studiengänge: 4. April 2014, www.fhnw.ch/technik Information und Kontakt Hochschule für Technik FHNW www.fhnw.ch/technik, admin.technik@fhnw.ch, Tel. +41 56 202 99 33
Naturphänomene spielerisch begreifbar machen
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Das Technorama in Winterthur vermittelt technische und wissenschaftliche Vorgänge „zum Anfassen“. Damit begeistert es Jung und Alt. Direktor Thorsten-D. Künnemann gewährt einen Blick hinter die Kulissen des Technoramas. Thorsten-D. Künnemann, was macht für Sie das Technorama aus? Das Swiss Science Center Technorama ist ein grosses Experimentierfeld, in dem ich Erfahrungen mit unzähligen Naturphänomenen machen kann. Es ist einer der wenigen Orte, an denen ich fast alle Exponate berühren und manipulieren darf und dabei Unerwartetes und Verblüffendes beobachte. Weil die sinnliche Erfahrung der Phänomene eine Voraussetzung für ihr Verständnis ist, kann man im Technorama die Welt im doppelten und wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“. Bei meinen Versuchen, dies in Museen zu tun, wurde ich bisher meistens zurückgerufen.
muss, sind die über 60 000 Schülerinnen und Schüler jährlich auch eine wichtige Zielgruppe für uns.
An welche Zielgruppe richten Sie sich primär? Bei der Auswahl der Exponate und ihrer Gestaltung haben wir keine bestimmte Zielgruppe im Kopf, sondern neugierige Menschen jeden Alters. Ohne thematische und szenografische Einengung sprechen wir verschiedene Zielgruppen an und ob Primarschüler oder Akademiker, jeder der rund 260 000 Besucher jährlich findet hier etwas, was seine Aufmerksamkeit fesselt. Da man Jugendliche in der Regel vor dem Alter von 15 Jahren für Naturwissenschaft und Technik begeistern
Die Menschen sollen das Haus nicht mit der Schlussfolgerung verlassen „Wow, was sind die hier alle gescheit im Technorama“, sondern mit dem Gefühl, durch das Experimentieren, Beobachten und Diskutieren selber neue Einsichten gewonnen zu haben. Das Entdecken der eigenen Fähigkeiten, der eigenen Rationalität und Kreativität bei der Suche nach einer Erklärung und das damit verbundene Erfolgserlebnis wirken sich nach meiner Einschätzung positiv auf die Entwicklung des Interesses und der Motivation aus. Neue Formate wie Tüftelworkshops
Bildungsstätten tun sich schwer damit, Leute für Ingenieurberufe zu begeistern. Wie kann eine Institution wie das Technorama hier Einfluss nehmen? Wir können eine Erfahrung vermitteln, die in Erinnerung bleibt. Das können Verblüffung und Staunen sein sowie Aha- und Erfolgserlebnisse. Freude an und Begeisterung für eine Sache sind bekanntlich die beste Motivation, mehr darüber erfahren zu wollen. Solche ersten Begegnungen mit dem Thema können auch das Bild von den Ingenieurberufen positiv beeinflussen.
oder Werkstattarbeiten, bei denen die konstruktive Lösung eines Problems durch den Bau einer Maschine oder Konstruktion im Vordergrund steht, werden es zukünftig erlauben, im Technorama auch Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien und Bearbeitungstechniken zu sammeln. Das Technorama hat sich das Lernen ausserhalb des Klassenzimmers auf die Fahne geschrieben. Welche Aspekte umfasst dieses? Es geht nicht nur darum, was wir lernen, sondern auch wie und wo. Der Kontext einer Erfahrung verleiht ihr eine Bedeutung und mit der sinnlichen Erfahrung der Welt bleiben Begriffe nicht nur Worthülsen. Das geschieht am besten im grössten ausserschulischen Lernort, der Natur selbst. Oder eben im Swiss Science Center Technorama, wo man Naturphänomenen in so grosser Vielfalt und Anzahl wie nirgendwo sonst begegnet. Die grossen ungewöhnlichen Exponate, die spektakulären Vorführungen und die vielfältigen Laborangebote bieten alle Erfahrungen, die so in den meisten Schulhäusern nicht möglich sind und dadurch den Unterricht ideal ergänzen. Wie für alle ausserschulischen Lernorte gilt auch hier, dass die andere Umgebung, andere Bezugspersonen und Vermittlungsformate
und die Erfahrung der Arbeit in der Gruppe sich positiv auf Motivation und Interesse auswirken können. Den grössten Effekt entfalten solche Erfahrungen aber erst, wenn sie in den Unterricht integriert werden. Unser Schulservice unterstützt die Lehrpersonen daher auch mit Beratung, Informationsveranstaltungen und Fortbildungen bei der Vor- und Nachbereitung eines Besuchs.
Thorsten-D. Künnemann Direktor des Swiss Science Center
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