Fokus KMU

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FOKUS KMU

DAS RÜCKGRAT DER SCHWEIZER WIRTSCHAFT

EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

FEBRUAR 2015

NEUES POTENZIAL

RICHTIG INVESTIEREN

NIE AUSGELERNT

Dank der NEAT

Die Finanzen managen

Weiterbildung 2015

E-Commerce Die Chancen des Webs nutzen

Den Schritt wagen

Die Gründung des eigenen Unternehmens

Digitale Helfer

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Moderne Firmen-IT

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ITE 2

Interview

ROLAND BRACK So machte er BRACK.CH zum Erfolg FOKUSKMU.COM

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EINE THEMENZEITUNG VO N SMART MEDIA

2 Editorial Petra Gössi

FOKUSKMU.COM

KMU in der Regulierungsund Steuerfalle

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Frankenstärke, jährlich 50 Milliarden Regulierungskosten und mit der neuen Billag-Mediensteuer und der Erbschaftssteuer gleich zwei neue Steuern. Das alles soll den KMU zu-gemutet werden. Das geht nicht. Jetzt braucht es eine Zäsur. Die Schweiz ist ein ausgeprägtes KMU Land. 99,8 Prozent der Schweizer Unternehmen sind KMU. Diese beschäftigen zwei Drittel aller Arbeitnehmenden in der Schweiz. Über 70 Prozent der Lernenden werden in KMU-Betrieben ausgebildet. Die KMU sind das unbestrittene Rückgrat der Schweizer Volkswirtschaft. Zu ihnen müssen wir Sorge tragen. Denn auf einer gesunden und starken KMU Wirtschaft basiert unser Wohlstand. EINE ZUMUTUNG FÜR UNSERE KMU Aktuell kumulieren sich jedoch die Belastungen, die wir den KMU zumuten wollen. Der starke Franken setzt viele KMU unter enormen Druck. Ihre Kosten schnellten nach der Aufgabe des Franken-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank über Nacht um 10 bis 20 Prozent in die Höhe. Besonders exportorientierte Firmen stehen vor enormen Herausforderungen. Auch wer die Hausaufgaben gemacht und in seinem Betrieb die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit gesteigert hat, sieht sich mit einer sehr schwierigen Situation konfrontiert. Gleichzeitig leisten wir uns in der Schweiz eine Regulierungsdichte, die jährlich Kosten von 50 Milliarden Franken verursacht. Alleine in 12 Bereichen

auf Bundesebene rechnet der Bundesrat mit 10 Milliarden Franken, die an Regulierungskosten anfallen und die die KMU enorm belasten. Und als wäre das noch nicht genug: Mit der neuen Billag-Mediensteuer und der nationalen Erbschaftssteuer drohen uns gleich zwei neue KMU-feindliche Steuern. Voraussichtlich am 14. Juni 2015 stimmen wir darüber ab. KONSEQUENTE DEREGULIERUNG In dieser Situation ist ein konsequentes Vorgehen gegen die Regulierungskosten zwingend. Dies zumal die konkreten Massnahmen und deren Potenzial auf dem Tisch liegen. Die Regierung selbst hat 2013 einen Bericht veröffentlicht, der aufzeigt, wie man die Wirtschaft mit der Senkung der Regulierungskosten um mindestens 2,2 Milliarden Franken entlasten könnte. Passiert ist nichts. Das muss sich ändern. Als Sofortmassnahmen könnten beispielsweise die Harmonisierung von Fristen und Zahlungsintervallen sowie der Verzicht auf unnötige und kostentreibende SwissFinish Regulierungen direkt umgesetzt werden. KEINE NEUEN STEUERN Nur mit einer konsequenten Deregulierung schlagen wir eine gezielte

Wachstumsstrategie ein. So kann Beschäftigung gesichert und jedem Schweizer und jeder Schweizerin eine Perspektive gegeben werden. Zur Deregulierung gehört aber auch, dass wir nicht ständig neue Steuern und Abgaben schaffen. Genau das droht aber gleich im Doppelpack. Per Initiative wird eine nationale Erbschaftssteuer gefordert. Diese entzieht den KMU während der Nachfolgeregelung just in dem Moment die liquiden Mittel, die für den Fortbestand der Firmen dringend nötig sind. Oben drauf soll mit der Einführung der neuen Billag-Mediensteuer von allen Haushalten und Firmen gleich nochmals ein happiger Betrag ans Staatsfernsehen abgeliefert werden. Kombiniert mit der alleinigen Kompetenz von Regierung und TV-Bossen, die Mediensteuer ohne demokratische Kontrolle unbeschränkt erhöhen zu können. Beträge von 1000 Franken BillagMediensteuer pro Haushalt und Jahr bis 2030 sind vorprogrammiert. Das sind Schritte in die komplett falsche Richtung. Überrissene Zusatzbelastungen können sich weder KMU noch Privathaushalte leisten. Sie müssen zwingend aus der Steuer und Regulierungsfalle befreit werden.

Country Manager Jeroen Minnee Produktionsleitung Matthias Mehl

Wir müssen den KMU Sorge tragen.

05

Weiterbildungen

06

Auswirkungen der NEAT

08 Finanzmanagement 10 Interview mit Roland Brack 12 ERP-Systeme 13 Ergonomie im Büro 14

E-Commerce

16 Gastbeitrag: KMU-Forum Scanne mich!

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Viel Spass

Petra Gössi, Nationalrätin FDP Kanton Schwyz und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv

ÜBER SMART MEDIA

FOKUS KMU davide.ingrosso@smartmediapublishing.com

04 Neugründung: So klappt's

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14

Text SMP Titelbild ZVG Design Smart Media Publishing Schweiz GmbH Grafik und Layout Anja Cavelti

Distributionskanal Tages-Anzeiger, 27. Februar 2015 Druck DZZ Druckzentrum AG

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4 Leitfaden Firmengründung

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Man muss sich darauf einstellen, dass bis zu zwölf Monate lang kein Geld mehr fliesst. Es ist ein Sprung ins kalte Wasser – aber einer, der sich lohnt. Und: Um den Traum des eigenen Unternehmens zu verwirklichen, muss man das Rad nicht neu erfinden.

Vom Traum zur traumhaften Realität Viele träumen davon: Eine eigene Firma, der eigene Chef sein, Unabhängigkeit, in die eigene Tasche wirtschaften. Während einige versuchen, sich diesen Traum zu verwirklichen, bleibt es bei den meisten bei Träumereien. Dabei gibt es genügend Institutionen, die einen auf dem Weg zur Selbständigkeit unterstützen. TEXT TOBY STÜSSI

Wer kennt dieses Gefühl: Man rackert, leistet Überzeit und fragt sich, für wen man dies alles eigentlich macht. Nicht selten wird diese Frage zähneknirschend beantwortet. Genau dann wünscht man sich, sein eigener Chef zu sein. Doch einerseits den Mut aufbringen, sich selbständig zu machen, andererseits die richtige Idee im richtigen Moment zu finden, ist ganz schön komplex. Doch: «Ideen sind wie Kinder – die eigenen sind die besten», sagt Simon May. Er ist Mitglied der Geschäftsleitung des IFJ Institut für Jungunternehmen in St. Gallen. Das Institut hat es sich vor 25 Jahren zur Aufgabe gemacht, Menschen auf dem Weg in die Selbständigkeit zu begleiten. «Wir ermutigen Personen, den Schritt der Firmengründung zu wagen.» Schliesslich

könne man von diversen kostenlosen Hilfestellungen beim IFJ profitieren. Und im Rahmen des Gründungsservice gibt es sogar ein Startguthaben für Gründer. «Den Antrieb, die Idee und die Gründungsabsicht muss aber jeder selbst mitbringen», meint May. Mut und Leidenschaft gehörten einfach dazu. DIE SIEBEN GOLDENEN REGELN Ebenso umfassende Hilfsangebote gibt’s bei Startups.ch. Auch hier – vieles ist kostenlos, einige Angebote kosten. Doch dank der Zusammenarbeit mit diversen Partnern kann die eigentliche Firmengründung via Startups.ch kostenlos sein. Vorausgesetzt man entscheidet sich, mit diesen Partnern zusammenzuarbeiten. «Wichtig erscheint mir, dass man sich für die Einhaltung und Abwicklung der wichtigen Rahmenbedingungen Hilfe holt – sodass man sich voll und ganz aufs Kerngeschäft fokussieren kann», findet Walter Regli, CEO von Startups.ch in Winterthur. Daneben sind es sieben goldene Regeln, die Regli den Jungunternehmern ans Herz legt. Diese gehen von der Findung des richtigen Geschäftsmodells über eine Marktanalyse bis hin zur Entwicklung der Marketingstrategie. «Diese Regeln basieren auf unserer praktischen Erfahrung bei der Begleitung von über 9000 Firmengründungen.» Empfehlenswert also, sich diese goldenen Regeln vor der Gründung zu Gemüte zu führen. Genügend Hilfe ist vorhanden. Diese Hilfe allein reicht aber noch nicht aus, um den wichtigen Entscheid zur Selbständigkeit auch wirklich

Ich hatte stets Ideen, stiess mit ihnen aber oft auf taube Ohren.

zu machen - und den sicheren Lohn von einem Tag auf den anderen hinter sich zu lassen. Wer jedoch schon lange an einer Idee rumstudiert und ständig das Gefühl hat, noch nicht das exklusivste Geschäftsmodell gefunden zu haben, der kann eigentlich beruhigt sein. Denn nicht nur die innovativste Idee bringt Erfolg. Auch ein bestehendes Business, das man modifiziert oder Teile davon einfach besser macht, führt sehr oft zum Erfolg. «Die Erfolgschancen sind in diesen Fällen dank der Berufserfahrung und dem bestehenden Netzwerk durchaus hoch», so Regli. Genau dieses «Modell» ist der Beginn des Startups «eyeonX» aus Zürich. Patrick Stüssi und Dario Piccinno haben beide eine Vergangenheit im Bereich des Online-Marketings. Stüssi als Entwickler neuer Geschäftsmodelle, Piccinno als Verkäufer deren. «Ich hatte stets Ideen. Als Angestellter stiess ich damit bei den Vorgesetzten aber desöfteren auf taube Ohren», so Stüssi. «Ich sah im Bereich von speziellen Werbemitteln grosses Potenzial.» Und so machte der 30-Jährige aus der Not eine Tugend. «Ich trug die Idee, mich selbständig zu machen, mehrere Jahre mit mir herum», so der Jungunternehmer. Irgendwann sagte er sich: «Die kochen doch auch nur mit Wasser, ich kann das auch!» EINE LANGE VORBEREITUNGSPHASE HILFT Klar, auch bei Stüssi waren die Finanzen lange eine Hemmschwelle. «Man muss sich darauf einstellen, dass bis zu zwölf Monate kein Geld mehr fliesst. Egal, wie gut du arbeitest.»

Dann fiel – wie oft – bei einem Glas Wein der Entscheid, es zu wagen. «Wir liessen uns aber Zeit, analysierten unseren angepeilten Markt, feilten am Businessplan und stellten die Finanzierung für mindestens sechs Monate sicher.» Ein Jahr dauerte die Vorbereitungsphase, bis die «eyeonX AG» letzten Sommer gegründet war. Den Entschluss, es zu wagen, bereut Stüssi keine Sekunde. «Die ersten sechs Monate waren aber schon hart», meint er schmunzelnd. Es sei extrem wichtig, dass man sich stur an seinen Businessplan hält und das Ziel nicht aus den Augen verliert. Und – auch dies überrascht wenig – man müsse sich voll reinhängen. «Die Freizeit ist natürlich plötzlich sehr knapp bemessen. Aber der Beruf sollte ja mit der Selbständigkeit auch ein wenig zum Hobby werden.» Nach zehn Monaten Geschäftstätigkeit konnten sich Stüssi und Piccinno erstmals einen Lohn ausbezahlen. Zudem stehen sie vor der Einstellung eines ersten Angestellten. «Nebst dem Mut zur Selbständigkeit braucht es auch Investitionen. Dafür darf man sich gerade am Anfang nicht zu schade sein.» Somit steht fest: Wer sich genügend Zeit lässt, die Idee reifen zu lassen, sich Hilfe und Informationen besorgt, ein Netzwerk aufbaut, sich an den Businessplan und die Finanzierungsvorgaben hält, der braucht das Rad nicht neu zu erfinden. Denn wenn man gewillt ist, etwas besser und mit mehr Herzblut zu machen als andere, dann führt die Selbständigkeit zum Erfolg.

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Weiterbildung Overview 5

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Auch Profis bilden sich weiter Fast 80 Prozent aller Schweizer Unternehmen sind Familienunternehmen. Doch welchen Herausforderungen muss man sich stellen, will man mit Family-Business auch über Generationen hinaus aus erfolgreich sein? Und wie bildet man sich gezielt weiter? TEXT TOBY STÜSSI UND MATTHIAS MEHL

Die Schweiz ist ein Land der Familienunternehmen. Fast 80 Prozent aller Firmen sind in Familienbesitz. Auch im Zuge von Globalisierung und technischem Aufschwung hat sich diese Quote nicht merklich verändert. Denn helvetisches Familien-Unternehmertum geniesst einen ausgezeichneten Ruf, steht mit dem Namen als «Marke» für gute Qualität. Es ist aber ebenso ein Fakt, dass das Umfeld für familiengeführte Firmen nicht einfacher geworden ist. «Gerade die Rahmenbedingungen sind nicht einfacher geworden. Und Wachstum ist nicht mehr selbstverständlich», sagt Dr. Frank Halter. Er forscht zum Thema Unternehmensnachfolge und ist Geschäftsleitungsmitglied des Center for Family Business (CFB-HSG) der Universität St. Gallen, das auch Seminare für Familienunternehmen anbietet. «Die Anforderungen an das Leben als Unternehmerfamilie sind gestiegen.» Dies bedeutet auch, dass bei einem Generationenwechsel der Druck auf den Junior steigt. «Der Wert der Familienunternehmen beträgt in der Regel 80 bis 90 Prozent des gesamten Familienvermögens», so Halter. Logisch also, dass dies zu Diskussionen innerhalb der Verwandtschaft führen kann. Oder eben nicht. Denn: «Geht es um die Unternehmensnachfolge fällt uns auf, dass es eigentlich immer an der Kommunikation innerhalb der Familie hapert.»

übergibt – und man selbst mittlerweile über 50 ist – kann demotivierend sein», so Astrachan Binz weiter. Eine gesunde Kommunikation innerhalb der Familienbande hilft also. Dies auch im Bereich der Finanzen. Denn wird dem Nachfolger nur die halbe finanzielle Wahrheit übermittelt, kann dies ganz schnell zu einem grossen Problem führen. «Meist werden gewisse Dinge nicht offen ausgesprochen», erklärt Frank Halter. «Für viele ist es schwierig, die verschiedenen Rollen der Familienmitglieder zu verbinden.» Ist man offen und ehrlich innerhalb der Familie, sind wichtige Grundvoraussetzungen für eine gesunde Nachfolge gegeben. Nur: Immer weniger Junge wollen das Geschäft der Eltern weiterführen. Vor allem im handwerklichen Bereich ist diese Tendenz signifikant. «Nebst den gestiegenen fachlichen Anforderungen sind es die unzähligen Optionen, die junge Menschen heute haben», sagt Halter. Die Multioptionsgesellschaft – ein Hemmer für erfolgreiche Familienunternehmen? Sicherlich ein Faktor, den man genug früh beachten soll. Oder – und das empfiehlt

OFFENE KOMMUNIKATION: FEHLANZEIGE Dies stellt auch Dr. Claudia Astrachan Binz von der Hochschule Luzern fest. «Oft setzt man sich viel zu spät mit dem Thema der Nachfolge auseinander.» Jedoch wäre es wichtig, schon früh offen zu kommunizieren und diese Thematik auch aus der Sicht des Nachfolgers anzuschauen. «Warten zu müssen, bis Mutter oder Vater mit 75 endlich das Zepter

sich, wenn die Fronten verhärtet sind oder die Kommunikation nicht klappt – man besucht zum Beispiel eines der Seminare des KMU-CFB-HSG in St. Gallen oder der Fachhochschule in Luzern. WEITERBILDUNG IST ESSENZIELL Seminare und Weiterbildungen lohnen sich aber selbstverständlich nicht nur für Familienunternehmen. Gängige und sehr praktische Angebote sind zum Beispiel MBAs und EMBAs. Diese vermitteln nicht nur wichtiges Fachwissen der jeweiligen Branche, sondern vor allem vertiefte Kenntnisse zur effizienten Unternehmensführung – ein Muss für KMU. Zudem gibt es für Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeiter eine grosse Fülle an Seminaren, Kursen und Modulen. Wer mit dem Gedanken spielt, ein solches Angebot zu buchen, sollte sich bei den Weiterbildungsstätten in seiner Region schlau machen, öffentliche wie privaten. Eine Alternative zu eher klassischen Weiterbildungsangeboten stellen Firmenprogramme an. Dabei handelt es sich um

Wir gewähren neue Einblicke auf Bekanntes, aus einer gänzlich ungewohnten Perspektive.

Kursangebote, die individuell auf ein Unternehmen und seine jeweiligen Gegebenheiten zugeschnitten sind. «Wir wollen mit unseren Firmenprogrammen Führungskräften neue Inspiration geben», erklärt Yvonne Bello vom Lorange Institut of Business in Zürich, einem führenden Anbieter von Kaderweiterbildungen. «Wir erreichen dies, indem wir ihnen neue, innovative Einblicke auf Bekanntes gewähren, aus einer gänzlich ungewohnten Perspektive.» Wie kann man sich dies in der Praxis vorstellen? «Ein massgeschneidertes Firmenprogramm beginnt mit einem Vorgespräch, bei dem wir die Erwartungen und die Vorgeschichte des Unternehmens besprechen», erklärt Bello. Das sei entscheidend, denn schliesslich soll das Programm auf die speziellen Anforderungen des jeweiligen Betriebs fokussieren. In welche Richtung es dann gehen soll, liegt in der Entscheidung des Kunden. Zur Auswahl stehen mehrere Angebote. So kann zum Beispiel der Fokus auf Ertragsmanagement, Führung oder auf Finanzierung und Zeitplanung gelegt werden. «Bei jedem Programm konzentrieren wir uns ausschliesslich auf das Kundenunternehmen, nur die Mitarbeiter dieser Firma nehmen am Programm teil, es gibt keine auswärtigen Teilnehmer», versichert Yvonne Bello. Ein Unternehmen, welches das Angebot des Lorange Instituts bereits in Anspruch nahm, ist die Amag AG. In Zusammenarbeit mit dem Institut entwickelte das Autohaus einen spezifischen PROFI Führungslehrgang, von dem nun Amag-Mitarbeiter profitieren können. Zielgruppe sind oberes sowie mittleres Management. Inwiefern hat Amag nun von der Zusammenarbeit mit Lorange profitiert? «Wir wollten der Betriebsblindheit entgegenwirken», erklärt Morten Hannesbo, CEO von Amag Schweiz. «Auch wenn wir solche Führungslehrgänge mit internen Kräften durchführen könnten, so bin ich überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit einem Schulungs-Profi neue Wege aufzeigt.» Das Beschreiten neuer Wege ist für Hannesbo entscheidend, denn er ist überzeugt, dass sich die Anforderungen an Führungskräfte einerseits und an die Automobil-Branche andererseits sehr verändert hat und noch weiter verändern wird. «Was gestern einfach funktionierte, gilt es heute zu überdenken. Wir wollen unseren Führungskräften das Rüstzeug mit auf den Weg geben, um in diesem fordernden Umfeld erfolgreich zu sein.»

Steigern Sie lhre Chancen, vor der Konkurrenz gefunden zu werden Die Erstellung einer Website ist für viele Startups Herausforderung genug. Wer diesen Schritt einmal gemeistert hat, muss sich jedoch noch um die Bekanntmachung der eigenen Präsenz kümmern. Denn was bringt eine Website, die niemand kennt? Ein elementarer Schritt, um leichter gefunden zu werden, besteht in der Aufnahme der Webadresse im Firmeneintrag bei local.ch. Die Firmenadresse erscheint so nicht nur im Telefonbuch sondern auch auf mehr als 4 Mio. mobilen Geräten. Doch wie wird die Firma über den exakten Namen hinaus von Neukunden gefunden? Wer nicht jeden Besucher einzeln durch Suchmaschinenwerbung einkaufen möchte, sollte seine Website gezielt mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) bearbeiten. Doch allzu oft werden die SEO-Bemühungen durch die konstanten Updates des Google-Algorithmus neu gefordert. Bessere Chancen hat, wer die local.ch SEO-Power nutzt und seinen Eintrag auf local.ch mit Öffnungszeiten, Texten und Bildern ausbaut. Dies beeinflusst die Platzierung in der Resultatliste von local.ch positiv und steigert die Auffindbarkeit in den Suchmaschinen deutlich. Profitieren auch Sie mit einem erweiterten Eintrag von einem besseren Ranking! Übrigens, mit local Présence Web Plus können Sie sich Ihre SEO-optimierte Website unkompliziert erstellen lassen. Für Auffindbarkeit wird bestens gesorgt: 86% der von local.ch erstellten Websites erscheinen auf der 1. Seite bei Google bei einer Suche nach Spezialität und Ort. Informationen: unter: website.local.ch

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6 Fokus Schienenverkehr

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Rollen die Züge schneller durch die Schweiz, schafft das für Unternehmen, Kantone sowie Regionen neue Möglichkeiten.

Mehr Schienenverkehr bringt die Wirtschaft in Schwung Der Schweizer Zugverkehr gilt als der beste und zuverlässigste der Welt. Und dennoch kann er noch besser werden: Die NEAT soll das Reisen durch die Alpen schneller machen. Das Grossprojekt hat damit nicht nur Auswirkungen auf den Schienenverkehr, sondern auch auf die Wirtschaft. Ein Beispiel.

Allein für die Anbringung der Bahntechnik im Gotthard Basistunnel sind vier Millionen Arbeitsstunden vorgesehen. 3200 Kilometer Kupferkabel, 131 000 Kubikmeter Beton sowie 2600 Kilometer Lichtwellenleiter werden verbaut. Und das ist nur ein kleiner Auszug. Die neue Gotthardbahn ist als Hochgeschwindigkeitsstrecke konzipiert. Reisezüge können auf einer Strecke von etwa 60 Kilometern mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 250 km/h verkehren.

TEXT MATTHIAS MEHL

Es ist ein wahres Mammutprojekt: Mit der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) entsteht eine schnelle und leistungsfähige Bahnverbindung, von der die gesamte Schweiz profitieren soll. Aber auch international hat das Projekt Gewicht, denn es soll nicht nur das Reisen in und durch die Schweiz vereinfachen, sondern auch einen effizienteren Güterverkehr auf der Schiene ermöglichen. Herzstück dieses Vorhabens sind zwei Basistunnels, einer am Gotthard und einer am Ceneri. Für die Verwirklichung beider Tunnels ist eine gewaltige Arbeitsleistung nötig. Zur Veranschaulichung:

MEHR MATERIAL AUF DIE SCHIENE Zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs und für die Verlagerung von möglichst viel Güterschwerverkehr von der Strasse auf die Schiene muss die Infrastruktur modernisiert und ausgebaut werden. Die Wettbewerbsposition der Bahn im Güterverkehr werde damit deutlich gestärkt, heisst es auf der offiziellen Website des Alptransit. Dies begünstige die Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene, was wiederum die Umsetzung des Alpenschutzartikels erlaubt. Und: Die NEAT Achse am Gotthard ist das grösste Bauprojekt der Schweiz. Der Gotthard-Basistunnel geht voraussichtlich Ende 2016 in Betrieb, der Ceneri-Basistunnel Ende 2019.

Die NEAT Achse am Gotthard ist das grösste Bauprojekt der Schweiz. NEUE REGIONALE KOMPETENZCLUSTER Das sind die Fakten. Die Auswirkungen der NEAT reichen indes deutlich weiter als nur in den Alpenraum. Zum Beispiel in den Kanton Schwyz. Dort zonte die Kantonsregierung rund 25 Hektaren Land zwischen Küssnacht am Rigi und Brunnen ein – um Platz zu schaffen für die Ansiedlung neuer Unternehmen. Der Gedanke dahinter: Der sich abzeichnende, effizientere Schienenverkehr durch die Schweiz ermöglicht es, dass Firmen grossräumiger denken können als bisher. Die verkürzte Reise-

zeit macht die Eröffnung neuer Standorte zu einer attraktiven Option – nicht nur für Schweizer Unternehmen, sondern auch für solche aus dem benachbarten Ausland. Die Rechnung scheint aufzugehen: «Wir stellen bereits fest, dass sich neue Unternehmen bei uns ansiedeln, das Interesse an dem von uns geschaffenen Raum ist da», erklärt Urs Durrer, Vorsteher des Amtes für Wirtschaft Kanton Schwyz. Dem Kanton Schwyz geht es indes nicht einfach darum, weitere Firmen anzulocken, man will vor allem Unternehmen einer ganz bestimmten Branchen anziehen: der Gesundheitstechnologie. «Das ist ein hochspannendes Feld, das nicht nur viel Innovation und Wertschöpfung schafft; die darin tätigen Firmen sind auch auf das erstklassige Know-how angewiesen, welches wir in der Schweiz zu bieten haben», führt Durrer aus. Im April vergangenen Jahres lancierte das Technologiezentrum Schwyz den «Health Tech Cluster Switzerland». Dabei handelt es sich um ein Netzwerk von Herstellern, Zulieferern, Forschungsund Ausbildungseinrichtungen sowie Dienstleistern und Investoren im Bereich der Gesundheitstechnologien. Der Cluster bringt Firmen aus den unterschiedlichen Fachgebieten gewinnbrin-

gend zusammen, etwa aus der Medizintechnik, dem Gesundheitswesen oder der Pharmatechnik. «So schaffen wir Synergien für diese Unternehmen und erhöhen damit die Wertschöpfung»,

Wir stellen bereits fest, dass sich neue Unternehmen bei uns ansiedeln. sagt Durrer. Durch das Eingehen strategischer Partnerschaften, primär mit internationalen Cluster, soll den angehörigen Firmen zudem der Markteintritt im Ausland erleichtert werden.

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8 Challenge Finanzen

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Wer das eigene Unternehmen finanziell absichern möchte, muss vor allem realistische Prognosen wagen und sollte die Hilfe von Experten in Anspruch nehmen.

Wie stabil ist Ihr Finanz-Fundament? TEXT SMP

Die Finanzen werden einen Unternehmer immer beschäftigen. Von der Gründung bis hin zum Vollbetrieb spielen das Geld und insbesondere die Geldflüsse eine grosse Rolle. Unter die Finanzierung fällt also nicht nur die Geldbeschaffung für die Unternehmensgründung, sondern auch die ständige Bereitstellung, Verwaltung und Sicherung der für den Betrieb benötigten finanziellen Mittel. Sie ist somit ein fortlaufender Prozess. STARTKAPITAL BESCHAFFEN Eine reine Eigenfinanzierung kann sich kaum jemand leisten. Besonders Jungunternehmer haben es oft schwer, an die nötigen Mittel für eine Unternehmensgründung zu gelangen. Auch die besten Ideen und vielversprechendsten Projekte benötigen Startkapital. Daher ist in den meisten Fällen die Aufnahme eines Kredits vonnöten. Bevor man aber bei der Bank oder einem Kreditinstitut eine solche Leistung nachfragt, sollte man sich sorgsam vorbereiten, am besten mit

einem gründlichen Businessplan. Ein Businessplan dient dazu, das Geschäftsvorhaben detailliert zu erklären und dadurch den Kreditgeber davon zu überzeugen, die Vergabe der benötigten finanziellen Mittel zu genehmigen. Der Plan muss daher aufzeigen, dass das Vorhaben mit Erfolg umgesetzt werden kann – aus marktwirtschaftlicher wie auch finanzieller Sicht. Unbedingt notwendig ist deshalb vor allem eine realistische Kalkulation. Zu erwartende Aufwände und Erträge müssen ebenso enthalten sein, wie die voraussichtlichen Fixkosten sowie angestrebten Rückstellungen. Auch die Rückzahlung des Kredits sollte mit einberechnet werden. Je detaillierter der Businessplan ist, umso höher ist die Chance für die Vergabe eines angestrebten Kredits. Für bereits bestehende und funktionierende Unternehmen gibt es noch weitere Möglichkeiten zur Geldbeschaffung. Darlehen, Obligationen, der Gang an die Börse und verschiedene Arten von Krediten, wie etwa dem Kontokorrentkredit, sind nur einige Beispiele für kurz- und langfristige Lösungen bei der Kapitalbeschaffung. FINANZIERUNGSMÖGLICHKEITEN Die richtige Art der Projektfinanzierung und die nachhaltige Entwicklung des Betriebes sollten das Ziel jedes dynamischen Unternehmers sein. Wer beispielsweise expandieren will, benötigt dafür natürlich

Geld. Aber die Expansion wird sich wohl kaum mit den eigenen Rückstellungen finanzieren lassen. Zudem ist es auch nicht ratsam, diese anzubrauchen, falls sie wegen Renovationen und anderen Aufwendungen plötzlich dringend benötigt würden. Der Handel mit Wertpapieren ist zwar verlockend, jedoch muss man sich des damit verbundenen Risikos bewusst sein. Da ist es schon verlockender, gleich selbst an die Börse zu gehen. Dies lohnt sich aber nur, wenn die eigenen Marken und Produkte stark sind und eine grosse Nachfrage besteht. Ansonsten ist es schwer, für Aktionäre attraktive Wertpapiere bieten zu können. Zwei Dinge sollten zudem beachtet werden: Bis ein genügendes Aktienkapital zusammen kommt, kann es Monate oder Jahre dauern. Ausserdem haben die Aktionäre mit ihrer Investition einen Anteil am Unternehmen und somit ein Mitbestimmungsrecht. Wer weitgehend autonom bleiben will, sollte sich den Gang an die Börse gut überlegen. Kunden- und Lieferantenkredite sind vor allem für Fabrikationsbetriebe interessant. Dabei wird kein Kredit im klassischen Sinne ausgezahlt, sondern es wird eine verlängerte Zahlungsfrist für geschuldetes Geld gewährt. Dieses Geld steht dem Unternehmen somit während dieser Frist für andere Zwecke zur Verfügung. Doch Vorsicht. Vor dem Abschluss solch eines

Kredits müssen die in etwa zu erwartenden Umsätze bekannt sein. Bleiben zum Beispiel viele Kundenzahlungen über lange Zeit aus, so kann dies dazu führen, dass die Schuld nicht fristgerecht beglichen werden kann.

Unbedingt notwendig für den Erfolg ist vor allem eine realistische Kalkulation. Um eine passende und vor allem nachhaltige Finanzierung zu erreichen, lohnt es sich, Experten zu Rate zu ziehen. Diese helfen nicht nur, die parallel zur Firma wachsenden, zunehmende Komplexität zu

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bewältigen, sondern auch, gängige Fallstricke zu umgehen. FACTORING Bei der Finanzplanung ist es deshalb wichtig, dass nicht nur die Beschaffung des Geldes sondern auch dessen Verfügbarkeit gewährleistet ist. Konjunkturschwankungen, Marktmechanismen und säumige Schuldner sind Beispiele für Umstände, die zu finanziellen Engpässen und in schweren Fällen gar zur Zahlungsunfähigkeit eines Unternehmens führen können. Gegen die Mechanismen von Konjunktur und Markt lässt sich, ausser Rückstellungen zu bilden, kaum etwas machen. Eine bequeme Lösung, um sich gegen ausbleibende Zahlungen abzusichern, gibt es jedoch: das sogenannte Factoring. Dabei handelt es sich, einfach gesagt, um das Outsourcing von geforderten Zahlungen. Ein Factoringunternehmen erwirbt sich das Recht, die vom Unternehmen ausgestellten Zahlungsaufforderungen durchzusetzen. Der vom Unternehmen erwartete Zahlungsbetrag wird durch das Factoringunternehmen beglichen. Abzüglich eines Prozentsatzes für Aufwand und Risiko erhält das Unternehmen somit umgehend sein eingefordertes Geld, was die Liquidität sichert. Die Kunden müssen ihre Schuld dann später direkt beim Factoringunternehmen begleichen. Dies nimmt dem Auftraggeber zusätzlich die Last, sich um Inkasso-Angelegenheiten kümmern zu müssen.

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Ein Unternehmen steht und fällt mit dem ihm zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln. Daher sollte deren Beschaffung und Sicherung sorgfältig geplant werden.


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10 Interview Roland Brack

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«Man sollte den Schritt möglichst früh wagen» Der Name BRACK.CH steht in der Schweiz quasi stellvertretend für Online-Shopping. Dass der Webshop von Roland Brack einen solchen Erfolg verzeichnet, hat mehrere Gründe. Brack hat sie «KMU» verraten. TEXT MATTHIAS MEHL FOTO ZVG

Roland Brack, Sie gründeten BRACK. CH bereits im Jahr 1994. Was bewog Sie damals zum Schritt in die Selbstständigkeit? Meine Situation ist da wohl etwas speziell, da ich nicht von einer Anstellung in die Selbstständigkeit gewechselt bin, sondern während des Studiums damit angefangen habe. Der Grund für den Handelsregistereintrag war denkbar pragmatisch: Ich wollte Bücher verkaufen, die man fürs Studium brauchte. Dies ging wegen dem Buchpreisbindungsgesetz nur mit HR-Eintrag. Wie reagierte Ihr Umfeld auf Ihre ersten Schritte als Unternehmer? Ich komme aus einer eher traditionellen Familie. Meine Eltern hätten sich schon gewünscht, dass ich bis zur Pensionierung in einer Firma angestellt bin. Aber letztlich kam es anders, denn der Drang zur Selbständigkeit steckte immer schon tief in mir. Das habe ich ironischerweise auch meinen Eltern zu verdanken: Sie haben mir nie viele Regeln auferlegt, sondern den Sinn für Eigenverantwortung in mir gefördert. Das war sehr hilfreich für mich. Zudem verfüge ich über ein sehr selektives Gehör. Das soll aber nicht heissen, dass ich die Bedenken aus meinem engsten Umfeld nicht ernst genommen hätte. Ich denke ein guter Unternehmer hört nie einfach weg, gleichzeitig darf man Zweifler aber auch nicht zu ernst nehmen. Nichts ist gänzlich ohne Risiko. Ihr Portal BRACK.CH feierte im vergangenen Jahr das 20 Jahr-Jubiläum. Sie beschäftigen heute über 400 Leute an zwei Standorten. Haben Sie den Erfolg kommen sehen? Ich konnte mir in den 90er-Jahren schon

vorstellen, dass das Internet als Verkaufskanal grosses Potenzial birgt. Als ich meine ersten Büroräumlichkeiten anmietete, legte ich Wert darauf, dass es genug Platz hatte, um zu wachsen. Die IT-Branche befand sich damals zwar erst am Anfang, aber ich dachte mir, dass signifikante Veränderungen auf uns zukommen würden. Das Ausmass dieser Veränderungen, und damit auch der Erfolg von BRACK. CH, waren dann allerdings doch etwas überraschend.

Der Usernutzen stand immer im Vordergrund, das hat sich bewährt. Erschien es Ihnen nicht riskant, in den 90er-Jahren auf die Karte «Internet» zu setzen? Ganz im Gegenteil. Für mich zeigte sich früh, dass das Web fantastische Möglichkeiten bot, um effizient zu interagieren. Das setzt aber auch eine gewisse Transparenz voraus: Wir waren die ersten, die damals ihre Lagerbestände online anzeigten. Das konnten viele Leute überhaupt nicht nachvollziehen. «Dann kann euch die Konkurrenz ja ganz einfach ausspionieren», bekam ich zum Beispiel zu hören. Aber davon liessen wir uns nicht

abbringen, der Usernutzen stand immer im Vordergrund. Das hat sich bewährt. Sie starteten als Ein-Mann-Betrieb, heute sind Ihnen hunderte Leute unterstellt. Welches waren die grössten Herausforderungen, die sich durch das Wachstum der Firma ergaben? Ganz ehrlich: Ich verfügte damals zwar über das technische Fachwissen, aber die Prinzipien der Führung waren mir komplett fremd. Ich hatte an der Fachhochschule Windisch Elektrotechnik studiert, was mir einen guten Rucksack mitgab. Aber ich konnte anfangs einfach nicht verstehen, warum sich Mitarbeiter mit der Umsetzung gewisser Dinge so schwer taten. Dadurch lernte ich, dass man nicht von sich selber auf andere schliessen kann. Wir durchliefen alle Phasen des Managements, viele Abläufe und Strukturen mussten angepasst werden. Zu Beginn, im kleinen Team, lief alles noch sehr kollegial ab, die Kommunikationswege waren kurz und Hierarchien kaum existent. Irgendwann erreichten wir eine kritische Grösse. Wir mussten Teamleiter einstellen und ich selber musste lernen, Verantwortung abzugeben. Wann genau kam dieser Moment? Anfangs nahm ich Einblick in sämtliche Angelegenheiten. Als BRACK.CH 100 Mitarbeiter erreichte, änderte sich dies. Das Abgeben von Verantwortung fällt zwar zu Beginn schwer, aber es bringt mehr Qualität in ein Unternehmen. Auch die Finanzen waren immer ein Thema. Wir sind und waren stets unabhängig, das Unternehmen hat sein Wachstum immer selber finanziert. Das ist bis heute eine Challenge, aber eine positive.

Roland Brack legte den Grundstein für sein Unternehmen bereits im Studium.

Hertz Autovermietung Nutzen statt besitzen Mit knapp 40 Stationen gehört Hertz in der Schweiz zu den festen Grössen, wenn es um die Automiete geht. Als weltweit erste Autovermietung überhaupt ist Hertz inzwischen in über 150 Ländern vertreten und bietet an mehr als 9 500 Standorten massgeschneiderte Mobilitätslösungen für Privat- und Geschäftskunden an. Immer mehr Unternehmen in der Schweiz entscheiden sich dafür, ihre Geschäftsfahrzeuge zu mieten. Gegenüber Kaufund Leasingangeboten bestechen moderne Mietangebote vor allem durch hohe Flexibilität und ein interessantes Kosten-Nutzen-Verhältnis. In der Tat trumpfen die Mietangebote der Hertz-Autovermietung gegenüber Kauf- und Leasingangeboten auf. Dabei gibt es keine Kündigungsfristen, vielmehr können Mietautos während den Ferien kurzfristig

zurückgegeben werden und die Kaution und das Restwert-Risiko eines Leasingangebots entfallen. Bei über 120 Modellen von 25 verschiedenen Herstellern lassen sich bei Hertz für jedes Unternehmen die richtigen Fahrzeuge finden.

Kurz- oder langfristig Fahrzeuge können sowohl für einzelne Tage als auch für mehrere Monate gemietet werden. Derweil gibt es viele Firmen, die sich nicht an Leasingverträge binden oder Fahrzeuge kaufen möchten. Sie können Fahrzeuge zu attraktiven Monatspreisen mieten. Die Konditionen sind mit einem Fullservice-Leasing vergleichbar, schliessen jedoch die Risiken eines mehrjährigen Vertrages aus. Wer plötzlich weniger Mitarbeitende hat, kann die nicht mehr benötigten Fahrzeuge jederzeit zurückgeben. Da das Durchschnittsalter der Flotte bei Hertz rund sieben Monate beträgt, erhalten die Kunden immer aktuelle Modelle und sind somit stets repräsentativ unterwegs.

Neue Technologien Mit «Hertz 24 / 7» bietet Hertz seit 2010 als erste Schweizer Autovermietungsfirma nicht nur die bekannten Tagesund Wochenmieten, sondern eine vollständige Mobilitätslösung mit Carsharing- Technologie für Unternehmen an. Die ausgeprägte Automatisierung des Flottenmanagements und der damit verbundenen Prozesse führen zu einem schnellen und hohen Return on Investment. Mit der vollautomatisierten Mobilitätslösung über ein Online-Tool können bisherige Flottenkosten bis zu 50 Prozent reduziert werden, indem die Flotte optimal ausgelastet und entsprechend verkleinert werden kann. Hertz bietet den Unternehmen mit seinem Carsharing-System die Möglichkeit, mit der Selbstverwaltung seiner Flotte etwas für den Umweltschutz zu tun. Die neue Technologie hat sich auch bei Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen bewährt.


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Roland Brack Interview 11

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Nicht alles ist geplant. Man muss sich einfach mal auf den Weg begeben, ohne zu wissen, wo der hinführt. Ist Ihr Unternehmen heute so, wie es sich vorgestellt oder erhofft haben? Nein, das kann man so nicht sagen. Es ist interessant dass viele Menschen annehmen, alles sei geplant und gewollt, wenn man ein Unternehmen entwickelt. Dabei muss man sich einfach mal auf den Weg begeben, ohne zu wissen, wo der hinführt. Es bringt nichts, wenn man alles zu detailliert vorausplant, vielmehr sollte man flexibel bleiben, agil. Das Angebot (insbesondere von Dienstleistungen) von BRACK.CH war in der Startzeit zu breit gefächert, wir mussten uns auf IT-Produkte fokussieren um zu verhindern, dass wir uns verzetteln. Heute kennt man uns für das grösste ab Lager lieferbare Elektroniksortiment der Schweiz. Vom PC fürs Büro über moderne Babyphones bis hin zur elektrischen Zahnbürste bieten wir heute alles an. Viele Unternehmen haben versucht, mit dem Internet Geld zu machen. Viele sind gescheitert. Warum hat es bei Ihnen funktioniert? Das ist schwierig zu sagen. Wir haben das einfach gelebt, es ging von Anfang an darum, unseren eigenen Weg zu machen und nicht einfach etwas zu kopieren. Das setzt Mut voraus. Auch den Mut zum Scheitern. Wichtig ist es dann, sich angesichts solcher Rückschläge zu verbessern. Welchen Rat erteilen Sie angehenden Unternehmern? Ich denke dass, wenn man sich selbstständig machen will, man diesen Schritt möglichst früh tun sollte. Je später man das Wagnis eingeht, desto schwieriger ist es meistens, weil die Lebensumstände schwieriger und die Ansprüche grösser werden. Und wenn man den Schritt unternommen hat ist es entscheidend, sich auf

Je später man das Wagnis eingeht, desto schwieriger ist es. die eigenen Kompetenzen zu konzentrieren und sich nicht zu verzetteln. Und: Profitiert von den Erfahrungen anderer. Ich denke das ist heute einfacher als zu meiner Zeit. Es gibt im Internet zahlreiche Ratgeber aber vor allem auch Foren, in denen sich Unternehmer untereinander austauschen können. Von solchem Wissen kann man extrem profitieren.

Smart Facts Roland Brack, Jahrgang 1972, gründete 1994 das Unternehmen Brack Consulting Computersysteme. Dieses setzte schon früh auf das Internet und E-Commerce. Heute generiert die BRACK.CH AG den grössten Teil ihres Umsatzes über ihren Onlineshop BRACK.CH. Dieser bietet über 70 000 Produkte von über 1000 Herstellern ab Lager und beliefert 200 000 Privat- und Geschäftskunden. (smp)

30 Jahre Business Software aus der Ostschweiz Das bei Standardgeschäftslösungen im KMU-Bereich führende Schweizer Softwarehaus ABACUS Research feiert sein 30-jähriges Bestehen. Zum Firmenjubiläum erweitert das Unternehmen mit einem zusätzlichen Firmengebäude seinen Hauptsitz in Wittenbach bei St. Gallen. In Hamburg eröffnet es sein zweites Geschäftsbüro in Deutschland. Für Smartphone-Anwender lancieren die Entwickler zwei Gratis-Apps zur Verwaltung von Spesenbelegen sowie zum Tracking des eigenen Standorts mit gleichzeitiger Projektzeiterfassung. Aus ABACUS Research ist das grösste unabhängige Schweizer Software-Unternehmen geworden, das sich auf die Entwicklung von standardisierter Business Software für KMU spezialisiert hat. Es zählt derzeit am Hauptsitz in Wittenbach und der Zweigniederlassung in Biel 264 Mitarbeitende. Über 40 000 KMU haben sich für ABACUS Software entschieden. Jüngster Beweis der Innovationskraft sind mobile Lösungen für Tablet-Rechner und Smartphones: Mit AbaClik und AbaTrak veröffentlicht ABACUS soz. gleich zwei Jubiläumsgeschenke. Die beiden kostenlosen Apps sind für praktisch alle Smartphone-Nutzer gedacht. Sie dienen der Organisation von Spesenbelegen sowie der Erfassung eigener Aufenthaltsorte, geleisteten Arbeiten und zusätzlichen Projektinformationen (vgl. www.abacus.ch). ABACUS hat es als Schweizer Software-Unternehmen geschafft, in Deutschland Fuss zu fassen. Bereits im sechsten Jahr bearbeiten 20 Mitarbeitende vom Standort München aus den deutschen Markt. Pünktlich zum Jubiläum hat das Unternehmen auf Anfang 2015 ein weiteres Büro in Hamburg eröffnet. Claudio Hintermann, CEO, kommentiert das Jubiläum wie folgt: «Wir glauben an die Zukunft unserer Software und unseres Unternehmens. Deshalb heisst die Devise für uns: vorwärts!».

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25/02/2015 12:34


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12 Chancen IT

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Die Vermeidung von langwierigen, ineffizienten Geschäftsabläufen spart Kosten ein. Moderne Software- und ERP-Lösungen können auf die Grösse sowie die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens massgeschneidert werden.

Ein IT-System gegen Ineffizienz Die Einführung eines sogenannten ERP-Systems kann, ganz besonders für KMU, weitreichende Folgen haben. Denn richtig eingesetzt führt solch ein unternehmensweites IT-System zu mehr Möglichkeiten und weniger Kosten. TEXT FRANCO BRUNNER

MODERNE KOMMUNIKATIONSTECHNIK ERP bezeichnet die unternehmerische Aufgabe, Ressourcen wie Kapital, Personal, Betriebsmittel, Material, Informations- und Kommunikationstechnik, IT-Systeme im Sinne des Unternehmenszwecks rechtzeitig und bedarfsgerecht zu planen und zu steuern. So lautet zumindest die offizielle Definition. Ein ERP-System soll demnach sowohl einen effizienten, betrieblichen Wertschöpfungsprozess als auch eine stetig optimierte Steuerung der unternehmerischen und betrieblichen Abläufe gewährleisten. Eine Kernfunktion von ERP ist zum Beispiel, die Materialbedarfsplanung in produzierenden Unternehmen, die sicherstellen muss, dass alle für die Herstellung der Produkte und Komponenten erforderlichen Materialien an der richtigen Stelle, zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge zur Verfügung stehen. Eine Aufgabe, die heutzutage nur noch mit Hilfe von IT-Systemen auf Basis einer modernen Informations- und Kommunikationstechnik zu erreichen ist. Einfach formuliert heisst das, dass solch eine Unternehmenssoftware die Planung und Steuerung sämtlicher Unternehmensressourcen unterstützt und alle Managementprozesse

– von der Planung über die Produktion bis hin zu den Finanzen – in einem übergreifenden System integriert. Vorbei also die Zeiten, in denen die Planung einen Kundenauftrag abstempelt, ihn per Fax in die Produktion schickt und die ihn dann wiederum auf einer Excel-Liste erfasst. Vorbei die Zeiten, in denen Lagerhaltung und Produktionsprozesse nicht mit dem Finanzwesen verbunden waren und dadurch eine langwierige, zeit- und geldraubende monatliche Rapportierung entstand. Ohne Zweifel, ein passendes, einwandfrei funktionierendes und möglichst einfach gehaltenes ERP-System kann für ein KMU Gold wert sein. Denn die Vermeidung von langwierigen und somit ineffizienten Geschäftsabläufen ist in direktem Sinne kostensenkend. Nicht weiter verwunderlich also, dass auch in der Schweiz immer mehr KMU auf ERP-Systeme setzen. Demnach kann der hiesige, marktführende ERP-Anbieter, das Schweizer Softwareunternehmen Abacus, immer mehr Kunden vermelden. So wurde zum Beispiel Ende des vergangenen Jahres laut Joachim Vetter, verantwortlich für das Abaweb-Team bei Abacus, die Verbuchung des Lohnes von einer Million Arbeitnehmern in der Schweiz über die Software von Abacus getätigt. Die beiden weiteren grossen ERP-Anbieter in der Schweiz sind Oracle aus den USA und SAP aus Deutschland.

NIEDRIGE EINSTIEGSBARRIERE Natürlich sind Anschaffung und Betrieb eines ERP-Systems für den Unternehmer nicht kostenlos. Doch auch

Eine kritische Grösse für die Einführung eines ERP-Systems gibt es praktisch nicht mehr. hier gibt es Positives zu vermelden. So sinkt die finanzielle Einstiegsbarriere für die Unternehmen dank des «Cloud»-Systems. Denn dank leistungsfähigen Datennetzen braucht ein an einem ERP-System interessiertes Unternehmen

heutzutage Hard- und Software nicht mehr selber zu kaufen, sondern kann all dies als Gesamtpaket-Dienstleistung aus der «Wolke» (Cloud Computing) beziehen. Das hat laut Christoph Lüönd, der in der Schweiz beim amerikanischen Anbieter Oracle für ERP-Lösungen zuständig ist, zur Folge, dass die Einstiegsbarrieren für KMU, die sich für ein unternehmensweites Betriebs- und Planungssystem entschieden, in den letzten Jahren merklich niedriger geworden seien, wie er kürzlich in einem Bericht der «Neuen Zürcher Zeitung» erklärt hatte. Demnach gebe es so etwas wie eine kritische Grösse für die Einführung eines ERP-Systems praktisch nicht mehr, da einfache Varianten bereits ab ungefähr 20 000 Franken realisierbar seien. Wichtig sei, so Lüönd in besagtem «NZZ»-Artikel weiter, dass bei der Anschaffung respektiv beim Aufbau eines ERP-Systems ein externer Berater beigezogen werde, der zuerst abklären könne, welche Ziele mit einem ERP-System überhaupt genau anvisiert oder allenfalls welche Wachstumsschritte damit begleitet werden sollen. Denn ohne die Erarbeitung eines Geschäftsszenarios mit dem Kunden gehe es heutzutage nicht mehr und besonders wichtig sei es, im Vorfeld die Geschäftsprozesse zu konsolidieren.

Ecknauer+Schoch ASW

In der heutigen Wirtschaft herrscht vor allem eines: Zeit- und Kostendruck. Auch, ja vielleicht sogar ganz besonders, bei KMU. Zeit- und kostenraubende Posten müssen demnach möglichst vermieden werden. Im Besonderen gilt dies für KMU, die sich auch über die Grenzen hinaus orientieren wollen. International aufgestellt zu sein, ist heute für eine wachsende Zahl von KMU ein wichtiges Unternehmensziel – gleichzeitig lauern in der globalen Wirtschaftsszene jedoch auch Gefahren und Risiken. Denn das globale Business ist schnell, aggressiv und komplex. Ineffiziente interne Kommunikationswege und Geschäftsabläufe können da ganz schnell zu einem abrupten Ende der unternehmerischen Exportträume führen. Umso wichtiger und entscheidender kann demnach die Einführung eines passenden,

unternehmensweiten IT-Systems, eines sogenannten ERP-Systems (Enterprise Resource Planning), sein.

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Ergonomie Fokus 13

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Beim Arbeiten gesund bleiben Bandscheibendrehstühle oder Stehtische in den verschiedensten Variationen. Hilfsmittel für einen ergonomisch optimal gestalteten Arbeitsplatz gibt es genug. Eine Anschaffung, die sich lohnen kann – sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber. TEXT FRANCO BRUNNER

In unseren eigenen vier Wänden machen wir es uns gerne gemütlich. Das Sofa im Wohnzimmer muss nicht nur besonders nett aussehen, sondern es muss auch unseren höchsten Liegekomfortvorstellungen entsprechen. In den Fernsehsessel muss man sich beim Betrachten der abendlichen Lieblingsserie förmlich hineinschmiegen können. Und das Bett muss ohnehin allen Gemütlichkeitsansprüchen genügen. Ja, sogar das Licht muss die richtige Stärke haben und kleinere oder grössere Dekor-Elemente sollen uns das Wohngefühl noch zusätzlich versüssen. Schliesslich soll das eigene Zuhause eine Oase der Ruhe, Erholung und Zufriedenheit sein, wenn man abends von einem anstrengenden Tag am Arbeitsplatz zurückkehrt. Dumm nur, dass wir an ebendiesem Arbeitsplatz oft mehr Zeit verbringen als Zuhause. Dementsprechend wäre es nur logisch, dass der ergonomische Komfortgedanke im Büro ebenso wichtig ist, wie jener Zuhause. Denn wer im Büro Stunde um Stunde vor dem Computer absitzt, kann schnell zum Opfer typischer Bürobeschwerden wie Kopfweh, Rücken- und Nackenschmerzen, Augenleiden oder gar Sehnenscheidenentzündungen werden. Doch was bedeutet Ergonomie am Arbeitsplatz überhaupt? Oder anders gefragt: Worauf muss bei einer ergonomischen Arbeitsgestaltung geachtet werden, um ebendiese unerwünschten Folgeschäden tunlichst zu vermeiden? Ein Überblick. INDIVIDUELLE ANPASSUNGSFÄHIGKEIT Gemäss diversen Ratgebern gibt es auf dem Weg zu einem ergonomisch optimal gestalteten Büroplatz vier grundlegende Punkte zu beachten. Wichtig ist demnach eine passende Einstellung von Bürostuhl, Tisch- respektive

Arbeitshöhe, Bildschirm und Tastatur sowie der Luft- und Lichtverhältnisse, dem sogenannten Raumklima. Bei der Auswahl der Büromöbel, die all diese Punkte möglichst einwandfrei erfüllen sollen, herrscht wie so oft die Qual der Wahl. Laut Experten ist beim Kauf von ergonomisch sinnvollem Büroeinrichtungsmaterial jedoch vor allem auf eines zu achten: auf die individuelle Anpassungsfähigkeit des jeweiligen Objekts. Will heissen, dass zum Beispiel bei Drehstuhlmodellen – auch den preiswerteren Ausführungen – immer darauf geachtet werden muss, dass sowohl Rückenlehne als auch Sitzfläche verstellbar sind. Selbstverständlich gibt es auch Spezialausführungen, wie zum Beispiel die sogenannten Bandscheiben-Drehstühle mit speziellen Stützfunktionen für eine gezielte Entlastung der Wirbelsäule. Solche Spezialmodelle eignen sich laut Experten hauptsächlich für besonders empfindliche Dauersitzer. Im Pult- respektive Tischbereich liegt derweil nach wie vor das Prinzip des Steharbeitsplatzes im Trend. Eine ergonomisch korrekte Einrichtung des Arbeitsplatzes ist beinahe ausnahmslos mit

Kosten seitens des Arbeitgebers verbunden. Kosten, die sich aber sehr wohl lohnen. Diese Einsicht hat sich im Laufe der vergangenen Jahre auch mehr und mehr durchgesetzt, wie der Zürcher Ergotherapeut und Ergonom Matthias Emmenegger in einem Interview mit dem Magazin «Context» des Kaufmännischen Verbands erklärte. «Das Bewusstsein der Arbeitgeber, dass sie für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden mitverantwortlich sind, ist in den letzten Jahren stetig gewachsen», sagt er. Eine der grössten Herausforderungen der kommenden Jahre sieht Emmenegger derweil in der immer grösser werdenden Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden. «Denn wenn die Arbeitsbelastung per se zu gross ist, nützt es letztlich wenig, nur den Bürostuhl richtig einzustellen», sagte er im angesprochenen Interview weiter. So gäbe es heute viele Angestellte, die den grossen Teil ihrer Arbeitszeit vor dem Computer verbringen und immer wieder dieselbe Handbewegungen machen würden. Wie zum Beispiel Angestellte im Datenerfassungsbereich. Mischtätigkeiten würden

Auch in Berufen mit körperlich herausfordernden Arbeiten ist der Blick auf die Ergonomie von zentraler Bedeutung. immer mehr abhanden kommen, erklärt der Ergonom. Und genau hier müsse die Ergonomie ansetzen und Möglichkeiten bieten, damit diese Angestellten sich auch mal bewegen könnten. Möglich wäre dies zum Beispiel, so Emmenegger weiter, mit Angeboten, die im Alltag eingebaut werden könnten und somit die Verhältnisse am Arbeitsplatz optimieren würden. Konkret denkt der Experte da unter anderem an Arbeitsplätze, an denen beispielsweise die Papeterie so plaziert sei, dass die Post im Stehen erledigt werden könne oder, dass man Berichte und dergleichen schlicht und einfach an einem Stehpult lesen würde. WIN-WIN-SITUATION Ergonomie am Arbeitsplatz ist derweil beileibe nicht bloss ein Thema für Büroangestellte. Ganz im Gegenteil. Gerade auch in Berufen mit körperlich herausfordernden Arbeiten ist der Blick auf die Ergonomie von zentraler Bedeutung. Hier hinein spielt zum Beispiel das körpergerechte Heben und Tragen von Lasten oder das Vermeiden von unnatürlichen Körperhaltungen, den sogenannten Zwangshaltungen. Kein Zweifel – Ergonomie am Arbeitsplatz hilft ganz grundsätzlich, eine gute Arbeitsplatzumgebung zu schaffen. Ein Umstand, der sowohl im Sinne des Arbeitnehmers als auch des Arbeitgebers sein sollte. Denn Angestellte, die sich bei der Arbeit wohl fühlen, erzielen die gewünschte Produktivität und tragen zu einem guten und gesunden Betriebsklima bei.

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14 Future Online

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Mobile Commerce und Second Screen sind Trends, denen sich Onlinehändler in Zukunft nicht mehr verschliessen können. Mobile Commerce und Second Screen sind Trends, denen sich Onlinehändler in Zukunft nicht mehr verschliessen können.

Die Möglichkeiten sind vielfältig Während E-Commerce schon seit geraumer Zeit ein immer wiederkehrendes Thema ist, ist der Bereich des Working Capital Management noch vergleichsweise unbekannt. Die wirtschaftliche Bedeutung für KMU ist in beiden Fällen hoch. TEXT FRANCO BRUNNER

E-Commerce ist vielleicht der Wirtschafts-Modebegriff der vergangenen Jahre. Überall wurden die Möglichkeiten des elektronischen Handels gepriesen und dessen Wichtigkeit – gerade auch für KMU – immer wieder aufs Neue unterstrichen. Mag sein, dass der Begriff tatsächlich inflationär verwendet wurde und es wohl noch immer wird. Der tatsächlich weitreichenden Bedeutung tut dies derweil keinen Abbruch. Dies bestätigt auch Stefan Meier, Leiter E-Commerce bei der Schweizerischen Post. «Der E-Commerce ist in der Schweiz in den letzten fünf Jahren jährlich zwischen vier und fast zehn Prozent gewachsen», sagt Meier. Entsprechend sei der E-Commerce ein Wachstumsmarkt und biete insbesondere KMU die Möglichkeit, neue Kundensegmente zu erschliessen. Insofern sei die Be-

deutung für KMU gross, besonders für jene, die im B2C-Bereich tätig seien. «Man kann fast sagen, wer nicht – oder nur schlecht – online ist, ist quasi nicht vorhanden», bringt es Meier auf den Punkt MOBILE COMMERCE ALS TREND Die Wichtigkeit von E-Commerce für KMU ist unbestritten. Doch worauf muss der Unternehmer achten, wenn er mit seiner Firma in den E-Commerce einsteigen möchte? «Zuerst einmal sollte das Geschäftsmodell als solches sorgfältig beurteilt werden», erklärt Meier. Denn Produkte und Dienstleistungen, für die es keine Nachfrage gäbe, würden auch in einem Onlineshop keinen Erfolg haben. Zudem solle man den Aufwand, den der Betrieb eines Onlineshops verursacht, nicht unterschätzen, mahnt der Experte. Dieser sei in der Regel nämlich gleich hoch wie bei einem Ladengeschäft. Im Hintergrund eines Onlineshops braucht es demnach komplexe Leistungen. Vermarktung, Bestellabwicklung, Zahlungs- und Mahnwesen, Lager, Versand, Kundendienst und – im Onlinehandel besonders wichtig – ein Retourenmanagement. «Funktioniert einer dieser Prozesse nicht oder ist schlecht auf die anderen abgestimmt, kann das den ganzen Betrieb stören», sagt Meier weiter. Deshalb seien gerade KMU gut beraten, sich professionelle Unterstützung für diese Aufgaben zu holen. Die Post biete da zum Beispiel entlang der

gesamten Wertschöpfungskette des E-Commerce Dienstleistungen und Beratung an, damit sich die Kunden voll auf ihr Kerngeschäft – den Einkauf und Vertrieb – konzentrieren könnten. Eine Wertschöpfungskette übrigens, die sich laut Meier in Zukunft durchaus noch verändern kann und wird. «Mobile Commerce und Second Screen – die Parallelnutzung des Internets während des TV-Konsums – sind Trends, denen sich Onlinehändler in Zukunft nicht mehr verschliessen können», ist sich der Experte sicher. In der Schweiz würden inzwischen fast zehn Prozent der Bestellungen die Onlinehändler über mobile Geräte erreichen. Von grosser Bedeutung sei auch das Multichanneling. Dabei würden Händler ihren Kunden die Möglichkeit bieten, verschiedene On- und Offlinekanäle für Informationsbeschaffung, Bestellung, Bezahlung, Lieferung/ Abholung, Retournierung und Rückerstattung zu nutzen. Immer wichtiger werde zudem die Nutzung von Big Data. Dabei würden Händler Kundendaten systematisch auswerten und so aus den Resultaten personalisierte Angebote entwickeln. NEULAND WORKING CAPITAL MANAGEMENT Während man im Bereich der E-Commerce zwar noch lange nicht am Ende der Möglichkeiten angelangt ist, aber zumindest schon verschiedene Erfahrungswerte vorweisen kann, ist das sogenannte Working Capital

Management (WCM) noch eher Neuland für hiesige KMU. Das WCM hat grundlegend zwei Ziele. Erstens die Steuerung des Netto-Umlaufvermögens zur Verbesserung

Produkte, für die es keine Nachfrage gibt, haben auch in einem Onlineshop keinen Erfolg. des Cashflows und zweitens die Stärkung der Innenfinanzierungskraft des Unternehmens. Damit sollen zum einen die Abhängigkeit von Fremdfinanzierungen und zum anderen die Liquiditätsrisiken für ein Unternehmen reduziert werden. Im Fokus dieses WCM

stehen vor allem die Bereiche Lagerbestände, Forderungen und Verbindlichkeiten. In diesen Bereichen sollen ineffiziente Abläufe und Handlungsweisen ausgemacht und behoben respektive verbessert werden. Dass WCM tatsächlich ein Bereich mit grossem Potential und enormen Möglichkeiten ist, zeigt eine kürzlich vom Forschungszentrum Supply Chain Finance-Lab der Schweizerischen Post an der Universität St. Gallen durchgeführte Benchmarkstudie auf. Demnach ergeben sich für Schweizer Unternehmen nach einer ersten Schätzung kalkulatorische Gesamtkosten im Zusammenhang mit dem WCM in Höhe von knapp 530 Milliarden Franken. Dieser Wert umfasse neben den Kapitalkosten für Bestände, Debitoren und Kreditoren, auch Material-, Waren-, Personal- und sonstige Betriebsaufwände, die in Verbindung mit dem Nettoumlaufvermögen stehen. Die Studie belege, heisst es im Fazit, dass «die Haupttreiber für eine Verbesserung des Nettoumlaufvermögens in einer Stärkung der Selbstfinanzierungskraft sowie der Vermeidung von Liquiditätsengpässen liegen. Auch wenn aktuell viele Unternehmen nicht mit Liquiditätsengpässen konfrontiert sind, sollten sie die Chance nutzen, um durch eine systematische und umfassende Auseinandersetzung mit ihrem Working Capital Management für Krisensituationen vorzusorgen.»

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16 Gastbeitrag KMU-Forum

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Optimale Rahmenbedingungen für KMU erarbeiten Die kleinen und mittleren Unternehmen spielen für die Schweizer Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Die KMU-Politik des Bundes will deren Rahmenbedingungen weiter optimieren. Dabei stehen die administrative Entlastung und das E-Government im Zentrum. TEXT DR. ERIC JAKOB

Die Schweiz lebt von ihren vielen flexiblen und innovativen KMU. Sie bilden mit ca. 99% die überwältigende Mehrheit der hiesigen Unternehmen und stellen zwei Drittel aller Arbeitsplätze. Somit sind die KMU eine wichtige Basis für unsere leistungsfähige Volkswirtschaft und ihre Anliegen geniessen beim Bundesrat einen hohen Stellenwert. Mit einer auf ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmten Politik setzt er alles daran, deren Rahmenbedingungen langfristig zu optimieren. Dabei stehen wichtige Ziele im Vordergrund, wie z. B. die Verbesserung des Marktzugangs, die Erleichterung der Unternehmensfinanzierung und die administrative Entlastung einschliesslich E-Government für Unternehmen. Dreh- und Angelpunkt der Schweizer KMU-Politik ist das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO).

Es arbeitet mit verschiedenen Partnern zusammen, wie z.B. der Organisation Switzerland Global Enterprise (SGE, vormals Osec), der Schweizerischen Exportrisikoversicherung (SERV) und den Bürgschaftsgenossenschaften. Im Zentrum stehen dabei immer die Interessen der KMU.

ADMINISTRATIVE ENTLASTUNG Die administrative Entlastung ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Sie stellt eine wahre Sisyphusarbeit dar, die immer wieder aufgenommen werden muss. Der Bundesrat versteht sie als wichtige Daueraufgabe, da eine möglichst geringe Belastung von Unternehmen zur Attraktivität unseres Wirtschaftsstandortes und zum langfristigen Wachstum beiträgt. Bei den rechtlichen Rahmenbedingungen und der administrativen Belastungen im Allgemeinen steht die Schweiz im internationalen Vergleich relativ gut da. Die Resultate einer im Auftrag des SECO 2014 durchgeführten repräsentativen Befragung bei 1'809 Unternehmen haben jedoch gezeigt, dass die wahrgenommene Belastung über alle Unternehmen hinweg in den letzten Jahren tendenziell zugenommen hat. Dies ist nicht zuletzt der immer schnelleren Verabschiedung von Gesetzen und Verordnungen zuzuschreiben. Diese Regulierungshektik findet ihre Wurzeln in dem sich rasch wandelnden wirtschaftlichen und sozialen Umfeld, das immer

Jede Stunde, welche ein Unternehmen weniger für unnötige administrative Belange braucht, ist eine Stunde mehr für wertschöpfende Tätigkeiten Herr Botschafter Dr. Eric Jakob ist Mitglied der Geschäftsleitung SECO, Leiter der Direktion für Standortförderung und Co-Präsident des KMU-Forums

komplexer wird. Die Zunahme an Regulierungen ist auch Ausdruck unserer gesellschaftlichen Wünsche und den immer engeren internationalen Verflechtungen der Schweiz.

BEITRAG DES KMU-FORUMS Die Arbeiten des KMU-Forums, dessen Co-Präsidium ich zusammen mit Herrn Nationalrat Jean-François Rime leite, haben in den letzten fünfzehn Jahren dazu beigetragen, in mehreren Bereichen die administrative Belastung zu reduzieren bzw. die Regulierungsflut etwas einzudämmen. Das KMU-Forum ist eine ausserparlamentarische Expertenkommission des Bundesrates. Sie setzt sich früh im gesetzgeberischen Prozess für die Interessen der KMU ein, wie z. B. bei der Vernehmlassung zu einem Bundesgesetz oder einer Verordnung. Sind Regulierungen geplant, welche KMU unnötig belasten könnten, schlägt die Kommission den Bundesämtern Vereinfachungen vor. Dank der intensiven und engen Zusammenarbeit mit den Bundesämtern und mit Wirtschaftsverbänden lag die Erfolgsquote des KMU-Forums in den letzten Jahren – bei den abgegebenen Entlastungsempfehlungen – bei knapp 70 Prozent. Verschiedene Studien und Schätzungen haben zudem aufgezeigt, dass die auf Initiative der Kommission erreichten administrativen Entlastungen je nach Fall mehrere dutzend oder sogar mehrere hundert Millionen Schweizer

Franken pro Jahr betragen können. So hat das KMU-Forum beispielsweise eine Erhöhung der Schwellenwerte für die umfassende ordentliche Revision im Revisionsrecht empfohlen. Diese Erhöhung erlaubt der KMU-Wirtschaft potentielle Einsparungen von rund 750 Millionen Schweizer Franken pro Jahr. Die Arbeiten des KMU-Forums tragen somit wesentlich zur administrativen Entlastung der Schweizer Unternehmen bei.

E-GOVERNMENT Einen wichtigen Beitrag zum Abbau von Bürokratie leisten ferner vereinfachte elektronische Bewilligungs-, Antragsund Meldeverfahren. Mit dem Ziel Unternehmen administrativ zu entlasten, betreibt das SECO Online-Angebote wie das KMU-Portal (www.kmu.admin.ch) oder die Gründerplattform StartBiz (www. startbiz.ch). Bei StartBiz können die Unternehmen heute für die Anmeldung bei Handelsregister, Mehrwertsteuer, AHV und Unfallversicherung auf denselben Datenbestand zurückgreifen. Ziel des SECO ist ein schrittweiser Ausbau von StartBiz hin zu einem «One-Stop-Shop», der unterschiedliche Behördengänge medienbruchfrei auf Bundes-, kantonaler und kommunaler Stufe beinhalten kann. Ein solcher «One-Stop-Shop» soll für die Unternehmen 24 Stunden, 365 Tage im Jahr verfügbar sein und mit einer elektronischen Identität bzw. den notwendigen Zugangsberechtigungen ausgestattet sein.

WEITERE MASSNAHMEN SIND GEPLANT In den letzten Jahren sind mehr als 200 Massnahmen zur administrativen Entlastung der Unternehmen erarbeitet worden. 140 davon sind bereits realisiert oder teilweise realisiert worden. Die vergleichsweise schlanke Administration gehört zu den wichtigsten Standortvorteilen der Schweiz. Lorbeeren, auf denen wir uns nicht ausruhen können. Die Unternehmen in der Schweiz wünschen sich eine noch stärkere Entlastung, und auch das Ausland verbessert laufend seine Standortbedingungen. Das internationale wirtschaftspolitische Umfeld ist geprägt von zunehmendem Wettbewerb unter den Staaten mit Bezug auf die Rahmenbedingungen. Die Schweizer Wirtschaft steht ausserdem nach der Aufhebung des Franken-Mindestkurses vor grossen Herausforderungen. Der Kampf gegen die Bürokratie muss also in der Schweiz noch intensiviert werden. Der Bundesrat lässt deshalb gegenwärtig weitere Massnahmen zur Entschlackung der Regulierung und zur Verbesserung der Institutionen und Instrumente vorbereiten. Diese sollen im Rahmen des Berichts zur administrativen Entlastung 2015 verabschiedet werden. n Weitere Informationen: seco.admin.ch > Themen > Standortförderung sowie forum-kmu.ch

Auch mobile verfügbar! FOKUSKMU.COM Die Expertenkommission KMU-Forum. Hier im Bild mit Herrn Bundesrat Schneider-Ammann und Frau Staatssekretärin Ineichen-Fleisch. Bild: KMU-Forum

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