E i n e T h e m e n z e i t u n g v o n S m a r t Me d i a
moderne industrie Immer eine Idee voraus
dezember 2013
Firmen-IT Technischer Fortschritt
Automation Effizienz erhöhen
Innovation
Neue Ansätze finden
«Das ist ein Mythos» Industrieexperte Roman Boutellier über die Deindustrialisierung der Schweiz
Fachkräfte
Den Mangel beheben Anzeige
Life-Cycle
Instandhaltung
Maschinenbau
Neue Entwicklungen
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E d itorial lesen Sie mehr...
Die Chancen ergreifen Unser Alltag ist durchdrungen von technologischen Errungenschaften, die uns das Leben erleichtern und die Lebensqualität steigern. Technologien helfen bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Klimawandel, Urbanisierung und alternder Gesellschaft.
Peter Dietrich, Direktor Swissmem
Um diese Technologien effizient in verschiedene Anwendungen umsetzen zu können, braucht es eine leistungsfähige, innovative Industrie. Damit sie ihre wettbewerbsfähige Position halten und ausbauen kann, ist sie einerseits auf geeignete Rahmenbedingungen (Stichworte sind liberaler Arbeitsmarkt, erstklassiges Bildungssystem und Zugang zu den Märkten) angewiesen. Andererseits muss sie ihre Produkte und Prozesse stetig weiterentwickeln. Aktuelle Themen sind die immer leistungsfähigeren generativen Fertigungsverfahren (3DDruck) sowie die neuen Produktionskonzepte unter dem Begriff «Industrie 4.0». Neue Modelle in der Fertigung und die Anwendung der neuesten Informations- und Kommunikationstechnologien ermöglichen den Industrieunternehmen Effizienzsteigerungen, innovative Produktkonzepte und neue Dienstleistungen. Um dieses Potenzial zu nutzen, sind verstärkte F&E-Aktivitäten bei den Firmen und den Hochschulen notwendig. Aufgrund der erhöhten technologischen Komplexität spielt die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure bis hin zu vorwettbewerblichen Projekten eine zunehmend stärkere Rolle. Die rund 150jährige Geschichte der Schweizer Industrie war wechselvoll. Phasen aussergewöhnlicher Erfolge und Marktleistungen wurden durch Krisen unterbrochen. Grosse Firmennamen verschwanden, neue Unternehmen entstanden. Auch die Finanzkrise ab 2008 hinterliess tiefe Spuren und beschleunigte den strukturellen Wandel. Die Frankenstärke und die weltweit unsichere Konjunkturlage bleiben eine Herausforderung
und setzen die Industrie unter hohen Anpassungsdruck. Sie ist gezwungen, nebst Effizienzsteigerung und Automatisierung vor allem auf Innovationen zu setzen. Und sie tut das erfolgreich. Wer den grössten Teil seiner Produkte ins Ausland verkauft, muss beweglich auf die Erschliessung neuer Absatzmöglichkeiten reagieren. In den letzten zwanzig Jahren sind ausserhalb des stagnierenden europäischen Raums Wachstumsmärkte entstanden. Zudem ist die Industrie aufgrund der hohen Zollschranken oft gezwungen, lokale Produktions- und Servicezentren aufzubauen. Gleichzeitig sind Schwellenländer nicht nur Abnehmer, sondern auch Produzenten und somit Konkurrenten. Und das längst nicht mehr nur als Hersteller billiger Massenware. Zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren für die Zukunft der Schweizer Industrie gehören Bildung, Forschung, Innovation und Qualität.
» Die Industrie kann
sitären Hochschulen und Fachhochschulen haben einen ausgezeichneten Ruf. Zudem versorgt das bewährte System der dualen Berufsbildung die Wirtschaft mit hervorragenden Fachkräften. Trotz dieser guten Rahmenbedingungen sind die Unternehmen gefordert, wenn sie ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig erhalten wollen. Eine Studie von McKinsey zeigt fünf konkrete Handlungsfelder auf:
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• Globalisierung: Die Geschäfts modelle müssen stärker international ausgerichtet werden. • Produktivität: Der Ressourceneinsatz muss kontinuierlich optimiert werden.
04 Maschinenbau
• Agilität: Die Chancen, die das volatilere Wirtschaftsumfeld bietet, müssen konsequent genutzt werden.
05 Instandhaltung: Ein wichtiger Teil der Wertschöpfung
• Innovation: Die Ressourcenallokation ist so zu priorisieren, damit der Inno vationsvorsprung gehalten werden kann.
auf einen starken Forschungsplatz bauen.
• Fachkräfte: Die Unternehmen der Industrie müssen zur Bearbeitung all dieser Handlungsfelder neue Potenziale wie ältere Mitarbeitende und Frauen gewinnen und ausbilden, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
Die Voraussetzungen am hiesigen Standort sind hervorragend. Die Schweiz wird seit einigen Jahren als das innovativste Land der Welt bezeichnet. Die Industrie kann auf einen starken Forschungs- und Ausbildungsplatz bauen. Die univer-
Im Wissen um eine erfolgreiche Vergangenheit lässt sich positiv nach vorne schauen. Die Schweizer Industrie wird sich dank ihrer Stärken auch in Zukunft behaupten und mit innovativen Leistungen am Markt erfolgreich sein. Sie trägt damit weiterhin entscheidend zum Wohlstand in der Schweiz bei.
06 Fachkräfte 08 Interview mit Roman Boutellier 10 Innovation 11 Automation 12 Die IT 13 Nachhaltige Betriebe sparen Kosten 14 Gastbeitrag
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Moderne Industrie
Über Smart Media
Projektleitung: Alexander Sgouros, pascal.buck@smartmediapublishing.com Produktionsleitung: Matthias Mehl, matthias.mehl@smartmediapublishing.com Text: Cyril Schicker, Franco Brunner, Matthias Mehl Grafik und Layout: Benedikt Schmitt Produktion: Smart Media Publishing Schweiz GmbH Druck: DZZ Druckzentrum Zürich AG Veröffentlicht mit dem Tages-Anzeiger im Dezember 2013. Für mehr Informationen, Fragen oder Inserate: Jeroen Minnee, jeroen.minnee@smartmediapublishing.com, Smart Media Publishing Schweiz GmbH, Tel. 044 258 86 00
Smart Media entwickelt, produziert und veröffentlicht themenspezifische Zeitungen, die gemeinsam mit führenden Medien auf dem jeweiligen Markt vertrieben werden. Dank unseren kreativen Medienlösungen helfen wir unseren Kunden, Aufmerksamkeit zu erzeugen, Marken zu stärken und Interesse sowie Wissensstand über die Unternehmen in ihrem jeweiligen Geschäftsbereich zu erhöhen. Unsere Veröffentlichungen zeichnen sich durch hohe Qualität und inspirierende redaktionelle Inhalte aus.
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Mikron: Präzision und Qualität in gewaltiger Stückzahl
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Die Mikron Gruppe entwickelt und vertreibt Fertigungs- und Automatisierungslösungen für hochpräzise Herstellungsprozesse. Diese ermöglichen es den Kunden von Mikron Produktivität und Qualität zu steigern. Um die hohen Ansprüche erfüllen zu können, ist Mikron in zwei Divisionen unterteilt. Es gehe darum, den Kunden die ideale Lösung an die Hand zu geben, erklärt Martin Blom, CFO der Mikron Gruppe und Head Corporate Communication. «Und unsere Kunden verlangen stets nach höchster Qualität.» Dies ist eine der Kernkompetenzen des Unternehmens Mikron. Wobei man hier präzisieren muss: Denn Mikron ist nicht einfach ein Unternehmen, das sich gewissen Produkten und Dienstleistungen verschrieben hat – sondern besteht eigentlich aus zwei. «Mikron besteht aus zwei Divisionen, die eigenständig am Markt auftreten und voneinander unabhängig sind», führt Blom aus. Dort arbeiten die jeweiligen Fachleute an unterschiedlichen, hochspezialisierten Produkten. Doch welche Divisionen sind das und was wird dort produziert? Da wäre einerseits die Division «Mikron Machining». «Diese Division kommt dann ins Spiel, wenn Kunden ihre Produktionsprozesse optimieren wollen», erklärt Axel Warth, Head of Marketing & Business Development von Mikron Machining. Denn Mikron Machining ist der führende Anbieter von kundenspezifischen, leistungsfähigen Fertigungslösungen für die Herstellung komplexer sowie hochpräziser Metallkomponenten. Die dazu notwendigen Hochleistungs-Schneidwerkzeuge werden bei Mikron Machining zudem inhouse entwickelt und produziert. Axel Warth führt ein Praxisbeispiel an: «Gehen wir von einem Kunden aus, der in der produzierenden Industrie tätig ist und präzise Metallkomponenten herstellt.» Um die Produktion sicherzustellen, sind zehn Bearbeitungszentren nötig. «Diese können dann ersetzt werden durch ein hochspezialisiertes System von Mikron Machining.» Wo vorher 18 Personen im 3- Schichtbetrieb auf 200 Quadratmetern nötig waren, kann die gleiche Leistung nun von drei Mitarbeitern erbracht werden – auf einer Fläche von gerade einmal knapp 100 Quadratmetern. Der Kunde spart, arbeitet effizienter – und dank der Lösung von Mikron mit erhöhter, maximaler Präzision sowie grösstmöglichem Output. So werden z.B. weltweit täglich ca. 8 Mio. Automotive-Komponenten auf leistungsfähigen Mikron Systemen produziert.
Ein stabiles Fundament für die massgeschneiderte Lösung
Doch wie gelingt es Mikron, für jeden Kunden die passende Lösung anzubieten? Schliesslich sind deren Arbeitsfelder und damit die Ansprüche sehr heterogen: Mikron bedient unter anderem Unternehmen aus der Automobilindustrie, der Medizinalgeräte-Branche oder Hersteller von Schreibgeräten. «Wir arbeiten mit unseren fünf Standardplattformen», sagt Warth. Diese bilden quasi das Fundament
setzt. Die Standartplattformen sind reinraumtauglich und speziell für die Pharma- und Medizinalindustrie nach strikten Normen (FDA) zertifiziert. 100 Prozent Qualität und Zuverlässigkeit sind unabdingbar, z.B. bei der Montage von Injektionsgeräten für Insulin. Der Patient benötigt absolute Sicherheit, dass die gewählte Dosis exakt stimmt – sein Leben kann davon abhängen.
Mikron Automation: Hochgeschwindigkeits-Montageoperationen auf der Mikron G05 Standartplattform
Weil es sich bei den Automatisierungslösungen um hochkomplexe Systeme mit einem langfristigen Investitions- und Entwicklungsbedarf handelt, können gemäss Bauer zwischen dem Erstgespräch mit dem Kunden und der Lieferung des endgültigen Systems zwei bis drei Jahre vergehen.
Der grosse gemeinsame Nenner zwischen Machining und Automation: «Create value with passion for precision.» In beiden Divisionen geht es um die Produktion grosser Stückzahlen mit hoher Präzision und Qualität mit dem Ziel, Wertschöpfung zu erzielen für Kunden, Investoren aber auch Mitarbeitende.
Getrennt, aber mit gemeinsamen Stärken
Arbeiten die Divisionen denn in keiner Weise zusammen? «Wie bereits erwähnt fungieren sie weitgehend unabhängig, dies ermöglicht es uns, spezifisch auf die jeweiligen Kunden einzugehen, und das mit maximaler Effizienz», erklärt Martin Blom. Gewisse Überlappungen bestünden zwar und selbstverständlich sei man bemüht, Prozesse und Tools, wie etwa die IT, zu harmonisieren. Wichtiger als der Kontakt zwischen den beiden Divisionen sei aber vor allem der Austausch zwischen den verschiedenen Standorten von Mikron. Denn das Unternehmen ist weltweit tätig und führend in mehreren Märkten. «Wir fördern den Austausch des Know-hows zwischen den einzelnen Standorten, um neue Erkenntnisse und Ideen zirkulieren zu lassen – und so Innovation zu fördern.»
Mikron Machining: Führende Hersteller in der Automobil-, Uhren-, Hydraulik und Pneumatik- Industrie zählen bereits seit Jahren auf das Mikron NRG Konzept.
einer jeden Kundenlösung. Auf diesem Fundament wird dann aufgebaut und es entsteht genau die Fertigungslösung mit den Hochpräzisionsschneidewerkzeugen, welche der Kunde benötigt. «Um diese Anpassungen vornehmen zu können, ist natürlich sehr viel Engineering-Fachwissen gefragt.» In welch präzisem Massstab diese Fertigungslösungen funktionieren, zeigen die Zahlen zu den Schreibwerkzeugen. Kugelschreiberspitzen werden mit einer Geschwindigkeit von 80 Stück pro Minute (Edelstahl im Einfachzyklus ) und bis zu 300 Stück pro Minute (Neusilber oder Messing im Doppelzyklus) produziert. Die Fertigung erfolgt mit einer Genauigkeit von ± 0,002 Millimetern. Diese Qualität hat die Branche nachhaltig überzeugt: 95 Prozent aller weltweit produzierten Kugelschreiberspitzen werden auf einer Anlage von Mikron hergestellt, ca. 145 Millionen täglich. «Mikron ist damit der unangefochtene Marktführer in diesem Bereich», führt Warth aus.
Automation für Kunden mit höchsten Ansprüchen
Was zeichnet nun die zweite Division, «Mikron Automation», aus? «Die Division gehört zu den weltweit führenden Herstellern von kundenspezifischen, leistungsfähigen Automatisierungslösungen», erläutert Jean-François Bauer, Head of Marketing & Business Development Mikron Automation. Die Automatisierungslösungen von Mikron ermöglichen die hochkomplexe Montage sowie die Prüfung von Produkten – sieben Tage die Woche, 24 Stunden pro Tag. Dabei erreichen die Automatisierungslösungen von Mikron Montagegeschwindigkeiten von bis zu 400 Fertigteilen pro Minute. Ungefähr 45 Mio. Produkte werden täglich auf Automatisierungslösungen von Mikron montiert. «Natürlich weist Mikron Automation auch eine andere Kundenstruktur auf als Mikron Machining», ergänzt Martin Blom. Die Mikron Automatisierungslösungen werden vor allem in der Pharma- und Medizinalgeräte-, der Automotive- und Elektroindustrie einge-
Diese Innovationsfähigkeit will sich die Mikron Gruppe bewahren, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Die Division «Mikron Automation» ist der europäische Marktführer. «Diese Position müssen und wollen wir natürlich halten und ausbauen», ergänzt Jean-François Bauer. Dafür wird man weiterhin neue Lösungen erarbeiten und gleichzeitig die Kernkriterien «Präzision» und «Qualität» beibehalten. In Asien und den USA besteht für Mikron hingegen noch grosses Wachstumspotenzial, insbesondere bei der Medizinalgeräte- und Pharmaindustrie. «Dieses Potenzial gilt es auszuschöpfen.» In der Division «Mikron Machining» gelte es ebenfalls, die Leadership-Position zu halten, sagt Axel Warth. «Und natürlich wollen wir unsere gute Position noch weiter ausbauen.» Auch die Service-Leistungen, in denen die Mikron Group in ihren jeweiligen Segmenten führend ist, wolle man künftig stärken.
Über die Mikron Group Die Maschinenfabrik Mikron AG wurde im Jahr 1908 in Biel gegründet. Mit ihren Verzahnungsmaschinen und Werkzeugen leistete Mikron in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts einen wichtigen Beitrag zur Industrialisierung der Schweizer Uhrenindustrie. Ab 1960 weitete Mikron die industriellen Tätigkeiten unter anderem auf Fräsmaschinen, Kunststoffkomponenten und Bearbeitungssysteme aus. Mikron übernahm die Haesler SA, Boudry (Schweiz), die vor allem Transfermaschinen für die Uhrenindustrie herstellte, und die Albe SA, Agno (Schweiz), die mit ihren Rundtaktautomaten Weltmarktführerin für Maschinen zur Herstellung von Kugelschreiberspitzen war. Seit 1983 ist Mikron eine Publikumsgesellschaft. Das Unternehmen entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem global tätigen, technologisch führenden Anbieter von Fertigungsund Automatisierungslösungen zur Herstellung von hochpräzisen Produkten in grossen Stückzahlen.
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Future
masch inenbau
» Der gute Ruf wird durch
eine weitere typische Eigenschaft der Schweiz verstärkt: Zuverlässigkeit. Oliver Müller, Direktor Swissmechanic
Die Schweiz geniesst im Bereich Maschinenbau einen hervorragenden internationalen Ruf. Doch die Unternehmen müssen sich fragen: Muss wirklich jeder Produktionsschritt selber ausgeführt werden?
Die Branche muss ihren Horizont erweitern Die Schweizer MaschinenbauIndustrie gehört zu den hochwertigsten der Welt. Präzision und Qualität sind ihre Aushängeschilder. Die hohen Preise wiederum bremsen sie im internationalen Wettbewerb aus. Oder nicht? Experten meinen, es brauche einen neuen Ansatz. Und eine breitere Perspektive. text Matthias Mehl
Der ganz grosse Vorteil der Schweiz liegt in ihrer Reputation. «Schweizer Maschinenbauer sowie Zulieferer haben den Ruf, Hervorragendes zu leisten», erklärt Oliver Müller, Direktor von Swissmechanic, dem Dachverband für die KMU-Maschinenzulieferer. Doch nicht nur die Qualität sei ein wichtiges Verkaufsargument, sondern auch die grosse Bandbreite an angebotenen Produkten und Dienstleistungen. «Man weiss, dass die Schweizer Industrie eigentlich eine Lösung für jedes Problem finden kann.» Ob es sich nun um die Produktion von Komponenten, hochkomplexe Verarbeitungsprozesse oder um Messtechnik handelt. Möglich macht dies der hohe Entwicklungs-
stand der verwendeten Technik. Das gute Image der hiesigen Maschinenbauer wird durch eine andere typische Schweizer Tugend noch verstärkt: die Zuverlässigkeit. Alle diese Faktoren zusammen ergeben einen wichtigen Wettbewerbsvorteil – und führen zu unterwarteten Partnerschaften. «Kunden aus Indien klopfen zum Beispiel bei uns an, weil sie Schweizer Kernkompetenzen in ihre eigenen Maschinenprozesse einbinden wollen.» Denn schon durch eine minime Teilnahme vom Schweizer Partner am eigenen Projekt könne der indische Kunde die von ihm erbrachte Dienstleistung als qualitativ hochwertig deklarieren. «Der Mehrwert in Qualität, aber auch Image, ist für ausländische Kunden ausgewiesen», stellt Oliver Müller fest.
«Und gleichzeitig haben die betroffenen Firmen keine Handhabe, um irgendwo Geld einzusparen.» Der Hauptkostentreiber sind die Löhne. Man könne den Nachteil im Markt zwar teilweise abfangen, indem man auf Innovation setze und sich in einer Nische etabliere. Das ist vor allem etwas, das KMU vermehrt ins Auge fassen sollten.
» Man muss sich
Nicht nur eitel Sonnenschein
genau überlegen, wie und wo man das eigene Unternehmen positionieren möchte.
Trotz tollem Ruf und internationaler Nachfrage: Die hiesigen Maschinenbauer und Zulieferer haben auch mit Problemen zu kämpfen. Das Image des «Hochpreislandes Schweiz» halte sich hartnäckig und sei leider auch begründet. «Die Fixierung des Wechselkurses vor drei Jahren hat sich negativ auf die Branche ausgewirkt», sagt Müller. Denn dies habe zur Folg gehabt, dass die hochwertige Arbeit in der Schweiz vergleichsweise teuer wurde und blieb.
«Damit man heute bestehen kann, ist es enorm wichtig, dass man sich genau überlegt, wie und wo man das eigene Unternehmen positionieren will.» Zudem müsse man als Unternehmer auch ehrlich mit sich selber sein. Ist es wirklich nötig, jeden Produktionsschritt, auch wenn es vergleichsweise einfache Arbeiten sind, selber zu
erledigen? «Wahrscheinlich nicht», sagt Müller. Durch die Auslagerung gewisser Arbeitsschritte, die nicht direkt zur Kernkompetenz oder Teil der Hauptwertschöpfung sind, könne man den Kostendruck senken. Die Auslagerung könne im Ausland oder in der Schweiz erfolgen. Auch Mut zu neuen Märkten schade nicht. Oliver Müller nennt ein Beispiel aus seiner eigenen Erfahrung als Mitarbeiter eines MaschinenbauUnternehmens: 2006 reiste er mit einem Team seines damaligen Arbeitsgebers an eine Messe in China. «Die ganze Zeit über fragten wir uns: Was tun wir hier eigentlich?» Doch letztlich habe sich der Schritt nach Asien gelohnt. Denn das Unternehmen gewann durch die Messepräsenz Kunden in Korea. Auch andere Experten aus der Industrie attestieren den Schweizer Unternehmen zu wenig Expansionsdrang. Das ist eine verpasste Chance, denn das Gütesiegel «Made in Switzerland» funktioniert offenbar nicht nur auf Uhren oder Schokolade, sondern auch im Bereich Maschinen und High-Tech. Entsprechende Einrichtungen, die hiesigen Unternehmen bei der Etablierung von Geschäftskontakten im Ausland unterstützen, gibt es mehr als genug. Und die nationalen Maschinenbauer sind für den Wirtschaftsplatz Schweiz sehr wichtig: Gemäss Branchenverband
Swissmem beschäftigt die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM) 340 000 Personen. Das macht sie zur grössten industriellen
» Die schweizerische
Maschinen-, Elektround Metall-Industrie beschäftigt etwa 340 000 Personen.
Arbeitgeberin. Mit Exporten im Wert von 64,6 Milliarden Franken (Stand 2012), macht sie fast einen Drittel der Güterausfuhren aus der Schweiz aus. Die MEM-Industrie präsentiere sich heute als eine facettenreiche HightechBranche: Von Wohnen und Mobilität über Ernährung bis hin zu Gesundheit und Sicherheit beeinflusst sie alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Zudem würden zahlreiche Unternehmen der Schweizer MEM-Industrie in ihren Subbranchen eine international führende Rolle einnehmen.
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insta ndhaltung
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Ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen Weder ist es ein aufregender Anglizismus noch ist sie phonetisch betörend – die Instandhaltung. Doch egal, denn diesem unternehmerischen Erfolgstreiber gehört die Zukunft. text Cyril Schicker
Ob im Vortragsraum oder im Board Meeting: Was findet stärker Anklang –Expansion oder Instandhaltung? Ersteres dürfte eher für grosse Augen sorgen, Letzteres hingegen auf taube Ohren fallen. Zu Unrecht, denn Instandhaltung ist durchaus erfolgstreibend und darum auch wichtig für ein zukunftsgerichtetes Unternehmen. Das weiss auch Prof. Dr. Christoph Heitz. Er leitet seit 2009 den CAS-Lehrgang Instandhaltungsmanagement an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) «Bei der Instandhaltung geht es darum, die Funktionsfähigkeit technischer Anlagen auf Dauer und zu minimalen Kosten sicherzustellen. Typische Tätigkeiten hierfür sind Wartung, Revision sowie Ersatz», so der promovierte Physiker. Und das ist nicht alles. Ein wichtiger Begriff ist «Physical Asset Management». «Es geht darum, technische Anlagen so zu betreiben, dass sie für die Firma den grösstmöglichen Nutzen schaffen – zu minimalen Kosten.» Dabei müsse nicht alleine die technische Funktionsfähigkeit gewährleistet werden. Die Frage laute auch, wie genau Anlagen im Kontext einer ganzen Unternehmung Wert für die Firma erzeugen. Im Unterschied zur Instandhaltung berücksichtigt man also noch zusätzlich die Nutzenkomponente technischer Anlagen. «Die typischen Tätigkeiten umfassen Massnahmen der Instandhaltung, darüber hinaus kommen aber noch Entscheidungen über Anschaffung, Abschaffung, technologische Umrüstung usw. dazu», führt Christoph Heitz aus
Doch wie gross ist der Umsatzanteil der Division «Instandhaltung» im Vergleich zum gesamten Siemens-Geschäft? «Das lässt sich so nicht im Detail beziffern», antwortet Nadine Paterlini, Communications Consultant bei der Siemens Schweiz AG. Das Thema «Industrielle Instandhaltung» sei bei der Division «Customer Services» angesiedelt, die – zusammen mit den Divisionen «Industry Automation» und «Drive Technologies» – den Industriesektor ausmacht. Auf Konzernebene beträgt der Umsatz 75,88 Mrd. Euro, der Industry Sector-Umsatz wiederum schlägt mit 16,94 Mrd. Euro zu Buche, führt Paterlini aus. Die Kommunikationsspezialistin mit Schweizer Fokus: Der Umsatz der Siemens Schweiz AG betrug Ende vergangenes Geschäftsjahr 1,255 Mrd. Franken. Der Auftragseingang des «Industry Sectors» mit 180 Mitarbeitenden erreichte deren 169,1 Mio. Auch wenn sich die Wertschöpfung der Instandhaltung also nur schwer festmachen lässt, zeigen die vorhandenen
Zahlen doch, dass eine professionelle Instandhaltung für ein Unternehmen wie Siemens elementar ist. Implementierung und Reglementierung
Wenden wir uns an dieser Stelle einem anderen Marktteilnehmer hin. Denn es ist auch interessant zu wissen, wie die Schweiz – im von Prof. Heitz
» Anlagen werden so
betrieben, dass sie maximalen Nutzen bringen. angesprochenen Facility-Management-Bereich – auf europäischer Basis dasteht. «Insbesondere, wenn es um Instandhaltungstechnologien geht, ist die Schweiz in der Spitzengruppe vertreten.
Wie sehen die Trends aus?
Wie hoch ist die Wertschöpfung?
Heitz auf die Frage, welche Branchen am stärksten bei ihm vertreten sind: «Bei uns besteht ein grosser Industrie-Mix. Es sind Bahnen-Betreiber, Versorgungsunternehmen (v.a. Elektrizität), Spitäler, Facility-ManagementFirmen, Kantons- und Bundesbetriebe. Vertreten ist aber auch die industrielle Produktion.» Und einer der bekannteren Exponenten ist sicherlich Siemens.
Das Interesse an neuen Technologien ist da; der Einsatz eben dieser wird vor der Implementierung sorgfältig geprüft, Stichwort Kosten-Nutzen-Verhältnis», lässt Dr. Ekkehard Nann einblicken. Nann, seines Zeichens District Project Management Leader, Honeywell Building Solution, Honeywell AG, führt weiter aus: «Am ehesten wird sich das in stark reglementierten Bereichen zeigen. Neue Technologien, u.a. Monitoring, Anbindung an Leitsysteme, Dokumentationsführung und andere, erleichtern die Nachweisbarkeit durchgeführter Instandhaltungstätigkeiten und dadurch die Compliance mit geltenden Vorschriften.» Und wie stark ist diese Reglementierung? Ekkehard Nann, auch Leiter des Schweizerischen Verbandes für Facility Management und Maintenance (fmpro): «Hierzulande unterscheidet sie sich nicht sehr von jener in angrenzenden EU-Ländern. Viele Vorschriften gehen in eine ähnliche Richtung, viele EU-Regelungen werden in der Schweiz entsprechend angepasst und umgesetzt.»
Die professionelle Wartung von Anlagen und Maschinen ist ein Erfolgsfaktor.
Neue Technologien, Implementierung und Reglementierung hin oder her, wie sieht es aus mit der Entsorgung all dieser Maschinerien? Das Hause Siemens dazu: «Selbstverständlich achten wir bei der Herstellung unserer Produkte darauf, diese so energieeffizient, CO2-arm – und somit unserem Umweltportfolio entsprechend – wie möglich herzustellen. Als Produkt-, Lösungs- und ServiceLieferant betrifft das Thema Entsorgung von Industrieanlagen hauptsächlich unsere Kunden und Partner. Natürlich bieten wir auch dazu entsprechenden Support respektive Lösungen an.» Lösungen? Das verspricht viel und heisst nichts. Oder doch? «Die Kunden wollen heutzutage in erster Linie ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern», betont Nadine Paterlini. Es gehe darum, den Betriebsmitteleinsatz zu minimieren und die Produktion zu optimieren. Das Schlagwort ist OEE (Operating Equipment Efficiency). «Genau an diesem Punkt setzen unsere Dienstleistungen an. Effizienz der Systeme ist für unsere Kunden ein Muss, um die höheren Kosten in der Schweiz zu kompensieren und auch international wettbewerbsfähig zu sein.» Die momentanen (Dienstleistungs-)Trends sind «Energy Analytics», «Data Driven Services» und «Condition Monitoring» – für eine optimierte Instandhaltung.
Teile für extreme Bedingungen Die Teile, welche die Franke Industrie AG herstellt, müssen viel aushalten. Und zwar richtig viel: «Sie widerstehen beispielsweise Betriebstemperaturen von bis zu 1200 Grad», erklärt Sales Manager Paul Würsch. Benötigt werden solche Teile und Komponenten etwa für Brennkammern von Gasturbinen. Die Herstellung dieser extrem widerstandsfähigen Teile ist das Kerngeschäft der Franke Industrie AG. Das in Aarburg beheimatete Unternehmen gehört zur weltweit tätigen Franke Gruppe. Die Kernkompetenzen der Franke Industrie AG sind unter anderem das Schneiden und Bohren per Laser, das Umformen von Metall sowie das Qualitätsmanagement. «Qualität und Präzision sind in unserer Arbeit absolut entscheidend», führt Würsch aus. Da das Unternehmen auch im Luftfahrtbereich tätig ist, müsse man höchsten Auflagen genügen und sei entsprechend zertifiziert. Um die besten Leistungen erbringen zu können, setzt die Firma auf ein bewährtes Netzwerk von Zulieferern, die sich um alle Bereiche kümmern, die nicht zur direkten Kernkompetenz der Franke Industrie AG gehören. «Diese Partnerschaften sind bewährt und wir suchen unsere Partner nach strengen Kriterien aus», erklärt Würsch. Die Schweiz biete mit ihren hochspezialisierten und hochtechnisierten Unternehmen das ideale Umfeld. «Doch all der Technologie zum Trotz – für uns sind Vertrauen und direkte Kommunikation nach wie vor entscheidend, sowohl mit Kunden wie auch Lieferanten.» (smp)
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Über den Fachkräftemangel zu jammern nützt wenig. Der Schweiz muss es gelingen, die idealen Voraussetzungen zu schaffen, damit Junge sich für technische Berufe entscheiden.
Einen Blick über den Ländertellerrand werfen Gute Unternehmen, gute Ausund Weiterbildungsmöglichkeiten, gute Mitarbeiter. Die Schweiz zeigt sich von ihrer attraktiven Seite, doch das reicht dennoch nicht. Der Fachkräftemangel grassiert und verstärkt sich zunehmend. Auslandsrekrutierungen werden immer wichtiger, reichen aber nicht aus. text Cyril Schicker
Eigentlich dürfen wir uns nicht beklagen: Das SECO, das Staatssekretariat für Wirtschaft, veröffentlicht unter anderem die hiesige Arbeitslosenquote – die Ende Oktober 2013 bei 3,1 Prozent stand. Gegenüber 2012 (2,9 Prozent) und 2011 (2,8 Prozent) stieg diese also nur leicht an. Prickelnd ist das selbstredend nicht. Dieser leichte Anstieg schlägt gleichzeitig aber auch keine panischen Flügelschläge, denn im europäischen Vergleich zeigt sich die Schweiz von ihrer besten Seite. Doch nicht nur da setzt sich die Schweiz gekonnt in Szene, auch als Wissenshochburg präsentiert sie sich erhaben und fast schon uneinnehmbar. Universität Zürich, ETH, FHS St. Gallen, Lucerne University of Applied Sciences and Arts, Zürcher Hochschule für angewandte
Wissenschaften – diese und Dutzende weitere renommierte Bildungsstätten gibt es in der Schweiz. . Ob Ausbildung, Weiterbildung, Matura oder Studium – den Möglichkeiten, sich den Biografie-Rucksack zu füllen, sind keine Grenzen gesetzt. Solange man die nötigen Fähigkeiten mitbringt, um in der entsprechenden Wissenshochburgen Einlass gewährt zu kriegen. Alle genannten Institutionen stehen hoch im Kurs. Seit längerer Zeit am höchsten: Universitäten sowie Hochschulen. Und erfreulich dabei ist, dass sowohl Mann wie Frau ein ungefähr gleich starkes Interesse an den Bildungsangeboten bekunden. Laut Bundesamt für Statistik, BfS, beträgt der weibliche Anteil an erfolgreich absolvierten Bachelor- und Master-Studiengängen (2011) jeweils fast 55 Prozent. Erfolgreich, motiviert und angetrieben
Apropos Erfolg: Schaut man sich die Studienerfolgsquote an den Fachhochschulen an – BfS-Datenerhebung 2012, für die Zeit von 2006 bis 2008 – so glänzen die meisten Fachbereiche mit Zahlen nahe 100 Prozent. Auch wenn dies nicht die aktuellsten Daten sind, so machen sie immerhin deutlich, dass dort draussen ganz viele erfolgreiche, motivierte und angetriebene Fachkräfte zu haben sind, die dem Wirtschaftsmotor die nötige Wachstumsschubkraft verleihen. Diese gibt es selbstredend. Doch leider nicht genug. Das zumindest ist der heutige Tenor. Ein Tenor, der alles andere als eine
inhaltsleere Worthülse ist. Gestochen scharf wird zum Beispiel in der Monster.ch-Studie «Recruiting Trends 2012» gespiegelt, dass der anhaltend hohe Fachkräftemangel in hiesigen Personalabteilungen als grösste Herausforderung gesehen wird. 500 Schweizer Topfirmen im Fokus
Die repräsentative Arbeitgeberstudie publiziert «Monster Schweiz» bereits zum sechsten Mal in Folge. Durchgeführt wurde sie zwischen November 2011 und März 2012 bei den Schweizer Top-500-Unternehmen, vom Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS), den Univer-
» Viele Jobs seien
schwer zu besetzen. sitäten Bamberg und Frankfurt am Main. Die breit angelegte Studie dokumentiert die wichtigsten Trends und Herausforderungen der Personalbeschaffung in der Schweiz und enthält Einschätzungen der Wirtschaft zur Entwicklung des Arbeitsmarkts. Der Fachkräftemangel bleibt ein zentrales Problem der Personalbeschaffung in der Schweiz. Und die Aussichten der Unternehmen auf die zukünftige Entwicklung machen
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www.fhsg.ch FHO Fachhochschule Ostschweiz
wenig Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation: Mit 34,9 Prozent werden gegenüber der letztjährigen Befragung nur geringfügig weniger offene Jobs als «schwierig zu besetzen» eingestuft. Und mit 4,6 Prozent bleibt der Anteil der als nicht besetzbar eingestuften Profile im Vergleich mit den vergangenen Jahren etwa gleich hoch. Die Einschätzung der Zukunft bestätigt aber den langfristigen negativen Trend. Die Studienteilnehmer gehen davon aus, dass 2015 fast die Hälfte der offenen Stellen nicht oder nur schwer zu besetzen sein werden. Ganzheitlich und innovativ?
Können die passenden Kräfte im Schweizer Arbeitsmarkt nicht rekrutiert werden, weichen die Unternehmen in ausländische Märkte aus. Laut Studie werden in den Top-500-Unternehmen aus der Schweiz aktuell bereits 15 Prozent aller freien Stellen mit Kandidaten aus dem Ausland besetzt. Und die Bedeutung der internationalen Rekrutierung steigt weiter. Für 40,6 Prozent der Unternehmen – der bis heute höchste Anteil – hatte die internationale Rekrutierung 2011 einen hohen Stellenwert. Mit Ausblick auf das Jahr 2016 wird sie für fast 50 Prozent der Studienteilnehmer wichtig oder sehr wichtig werden. Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PriceWaterhouseCoopers, PwC, gelangt im Rahmen ihrer Studie «Talent mobility – 2020 and beyond» zu einer ähnlich-prekären Schlussfolgerung:
Immer mehr werde der Reisepass zum Arbeitsinstrument. In vergangenen zehn Jahren stieg das «Asssignee Level» um stolze 25 Prozent. Und auch wenn man viel lieber im eigenen Teich fischen täte, so ist in der PwC-Studie bis 2020 von einem 50 prozentigen Anstieg der Auslandseinsätze die Rede. Was ist nun zu tun? «Ganzheitliche Konzepte und innovative Kanäle sind gefragt, wenn es darum geht, Fachkräfte im In- und Ausland gezielt anzusprechen», kommentiert Michel Ganouchi, Country Manager der Monster Worldwide Switzerland AG. Mit der Veröffentlichung der Vakanz auf einer OnlineStellenbörse mit starker internationaler Präsenz und Relevanz sei die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Rekrutierung gegeben. «Zusätzliche Massnahmen wie die Recherche in einer lokalen oder internationalen Lebenslaufdatenbank, zielgruppenspezifische Rekrutierungskampagnen oder ein Engagement im Bereich Social Media können die Erfolgschancen aber weiter steigern.» Das alles tönt gut, doch ob, wann und wie der Fachkräftemangel pulverisiert wird, hängt nicht nur von internationalen Rekrutierungserfolgen ab. Ebenso wichtig ist die von Wirtschaftsminister Johann SchneiderAmmann lancierte Initiative zum «Ausbau des Angebots an qualifizierten Fachkräften». Gemeinsam mit der Konferenz der kantonalen Volkswirtschaftsdirektoren wurden 40 Massnahmen eruiert und gebündelt. Ein Bündel, das hoffentlich tragbar ist.
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In terview
«Die Schweiz ist nicht deindustrialisiert» Wer Zusammenhänge und Entwicklungen der Schweizer Industrie verstehen will, wendet sich an ihn: Prof. Dr. Roman Boutellier. Als langjähriger CEO von SIG und Professor für Technologie- und Innovationsmanagement an der ETH, weiss Boutellier, welche Entwicklungen und Trends die Branchen prägen. Und was die hiesige Industrie tun muss, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. text Matthias Mehl Bild zvg
Roman Boutellier, was zeichnet die Schweizer Industrie Ihres Erachtens aus? Das sind – natürlich – mehrere Dinge. Aber ein ganz grosser Vorteil, und den kann man kaum genug betonen, ist die Stabilität. Dazu kommt vergleichsweise günstiges Kapital. Dadurch ist die nationale Industrie in der Lage, hochentwickelte automatisierte Prozesse durchzuführen. Zudem geniesst die Schweiz, gerade wenn es um das Thema «Sicherheit» geht, einen hervorragenden Ruf und hat entsprechend einen grossen Vorteil gegenüber Mitbewerbern. Für Produkte, bei denen der Safety-Aspekt im Zentrum steht, zieht man idealerweise Schweizer Experten heran. Und natürlich ist generell die hohe Innovationskraft der Schweizer Unternehmen ein wichtiges Differenzierungsmerkmal. Mit welchen Nachteilen wiederum hat die hiesige Industrie zu kämpfen? Mit bereits bekannten: Da ist das hohe Lohnniveau, gekoppelt mit dem unvorteilhaften Frankenkurs. Diese beiden Faktoren in Kombination stellen ein Problem für Schweizer Industriebetriebe dar. Wie lässt sich dem entgegenwirken? Ein Ansatz ist die Kombination von Billiglohntätigkeiten mit einer Produktion in der Schweiz. Lassen Sie mich ein konkretes Beispiel nennen, welches in der Praxis auch angewandt wird: Unternehmen können die Fabrikation von Komponenten auslagern, etwa nach Ägypten, während die finale Fertigung in der Schweiz erfolgt. Diese Art der Kombination hilft, Qualität zu waren und dennoch kostengünstiger zu produzieren. Zudem können Unternehmen so nach wie vor das Gütesiegel «Swissness» für sich in Anspruch nehmen, was im weltweiten Wettbewerb ein wichtiges Kriterium darstellt.
Der Begriff «Schweizer Industrie» fasst eine Vielzahl unterschiedlicher Branchen zusammen. Welche dieser Branchen muss am dringendsten einen Wechsel einleiten, damit die Deindustrialisierung gestoppt wird? Ich denke es ist verfehlt, von einer Deindustrialisierung zu sprechen. Was hierzulande geschah und geschieht ist nicht einfach ein Rückgang der Industrie an sich, es ist vielmehr die Industrialisierung des Dienstleistungssektors. Nehmen wir die Banken
» Die Schweiz ist kein
Land, in dem einfache Handarbeit noch Platz hat. Das lohnt sich nicht. als Beispiel, ein klassisches Dienstleistungssegment. Heute benötigen Banken sehr viel IT-Fachwissen, Prozesse werden ausgelagert und automatisiert, Abteilungen und Aufgaben werden viel klarer und stärker segmentiert. Ein Industrialisierungsprozess findet also statt. Ein Trend, der auch andere Dienstleistungssektoren erfasst hat. Eine Entwicklung, die verständlich ist. Denn wir müssen ehrlich festhalten: Die Schweiz ist kein Land, in dem einfache und billige Handarbeit noch Platz hat. Das lohnt sich schlichtweg nicht. Das Zuschneiden von Textilien etwa, um Windjacken herzustellen: Solche Dinge werden entweder ausgelagert oder automatisiert.
Sie haben eingangs erwähnt, dass Innovation eine Schlüsselrolle spielt in der Entwicklung der hiesigen Industrie. Welche Rolle spielen die Bildungsstätten dabei?
Eine zentrale. Primär müssen Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen genügend gut ausgebildete Absolventen liefern, die ihr Wissen in die verschiedenen Unternehmen einbringen können. Sie müssen im Markt bestehen können und in der Lage sein, Innovationen voranzutreiben. In diesem Bereich sind die Schweizer Bildungsstätten stark. Unsere Ingenieure sind sehr gut auf die praktischen Anforderungen ihres künftigen Berufsfeldes vorbereitet, sie können sich während ihrer Ausbildung viel Praxiswissen aneignen. Darin unterscheiden sie sich deutlich von beispielsweise chinesischen Ingenieuren, deren Ausbildung ist viel theoretischer. Die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Ausbildung darf aber nicht einseitig sein. Der Wissenstransfer ist vielmehr ein Kreislauf. Denn damit die Branchen vom Wissen der Studenten profitieren können, müssen sie denen auch echte Probleme liefern.
Wie meinen Sie das? Indem die Studenten die Möglichkeit erhalten, echte Praxisprobleme anzugehen, lernen sie, ihr Wissen konkret einzusetzen. Das ist der Praxisbezug, von dem ich gesprochen habe. Und das scheint zu funktionieren: Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, die KOF, führt jedes Jahr Umfragen durch unter Unternehmern zum Technologietransfer. Dieser scheint in der Schweiz besser zu funktionieren als gedacht. Sie waren fünf Jahre lang CEO des Lebensmittel-Verpackungsunternehmens SIG. Welche Herausforderungen gab es dort zu meistern? Es ergeben sich bei international tätigen Firmen immer gewisse Grundherausforderungen. Dies gilt auch für Konzerne wie Novartis, ABB und so weiter.
Roman Boutellier sieht Chancen für die Schweizer Industrie. Die Betriebe müssen sich aber
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Inte rv iew
» Ich bin überzeugt, dass die Schweiz über
eine sehr gute öffentliche Hand verfügt. Sie verwaltet sehr viel Geld und setzt dieses auch ein – sie trägt eine hohe Verantwortung.
» Die Zusammenarbeit zwischen Industrie
und Ausbildung darf nicht einseitig sein. Der Wissenstransfer ist vielmehr ein Kreislauf.
Die Grundfrage lautet: Wie organisiere ich die Arbeitsteilung zwischen der Schweiz und dem Ausland? Welche Aufgaben behalte ich hier? Es läuft ein bisschen nach dem Motto «Die kleine Schweiz gegen den Rest der Welt» (lacht). Denn man darf nicht vergessen, dass wir in der Schweiz zwar hochwertig produzieren, letztlich aber nur ein Prozent des weltweiten Wissens erarbeiten.
Sie forschen heute als Professor für Innovations- und Technologiemanagement an der ETH Zürich. Wo liegt Ihr Forschungsschwerpunkt? Derzeit konzentrieren wir uns auf die Wechselwirkung zwischen Kreativität und Architektur. «Wie kann die Einrichtung eines Arbeitsplatzes die Kreativität fördern?», lautet die Grundfrage. Der Zusammenhang wird von der Wirtschaft mehr und mehr berücksichtigt. Ein Beispiel: Überspitzt kann man sagen, dass Novartis vor kurzem 2,5 Milliarden Franken in neue Backsteine investiert hat. Da wurde eben erkannt, dass Architektur auch grosse Auswirkungen auf das Verhalten der Menschen und deren Performance hat. Wir sehen ganz klar: Selbst mit all unseren modernen Kommunikationstechnologien bleibt der Austausch Face-to-Face wichtig.
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Kommen wir auf die Politik zu sprechen: Welche Rolle muss sie spielen, um eine starke Schweizer Industrie zu begünstigen? Die Politik muss die idealen Rahmenbedingungen bereitstellen, in denen sich die Unternehmen bewegen können. Die Frage lautet allerdings weniger, was die Politik tun muss – sondern vielmehr, was sie lassen sollte. Politik soll nicht aktiv zu Handlungen anreizen, sondern vielmehr offensichtlich falsches Verhalten ahnden. Aufgrund dieses Grundgedankens bin ich kein Freund von Subventionen. Wenn der Staat beispielsweise den Bau von PhotovoltaikAnlagen finanziell fördert, ist dies keineswegs ein nachhaltiger Ansatz.
So sagt der Staat nämlich: «Wir wissen ganz genau, was richtig ist und fördern das entsprechende Verhalten.» Doch sollten vielmehr Ingenieure und Wirtschaftsexperten in den verschiedenen Branchen Lösungen und neue Wege aufzeigen. Die öffentliche Hand kann und soll aber falsches Verhalten bestrafen können. Wenn ein Unternehmen beispielsweise einen massiv zu hohen CO2-Ausstoss verzeichnet, dann muss der Staat Einfluss nehmen. Wenn diese Rollenverteilung funktioniert, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaft möglich – die übrigens sehr effizient funktioniert.
Sie erachten den Staatsapparat der Schweiz als effizient? Das tue ich. Ich bin überzeugt, dass die Schweiz über eine gute öffentliche Hand verfügt. Sie verwaltet sehr viel Geld und setzt dieses ein, sie trägt eine hohe Verantwortung. Darum muss man den Bedürfnissen der öffentlichen Hand Rechnung tragen. Durch meine Arbeit an der ETH lerne ich viele Menschen unterschiedlichster Herkunft kennen. Die meisten schätzen die effiziente Art und Weise, mit der hierzulande die bürokratischen Prozesse abgewickelt werden. Wir Schweizer müssen das selber wieder mehr schätzen. Und wir müssen darauf achten, in Zukunft möglichst tolerant zu sein – nach innen, aber auch nach aussen. Wir haben zu unseren Nachbarstaaten ein gutes Verhältnis. Dieses gilt es zu festigen und auszubauen. Denn man muss es klar sagen: Die Schweiz profitiert massiv von ihren guten Nachbarn.
Smart Facts: Prof. Dr. Roman Boutellier forscht an der ETH Zürich in den Bereichen Innovations- und Technologiemanagement. Zwischen 1999 und 2004 war er der CEO von SIG in Neuhausen am Rheinfall. (smp)
Zunahme der Produktion in der Industrie Es ist vielleicht nicht gerade Grund für Euphorie, aber immerhin darf man zuversichtlich sein: Denn gemäss den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hat die Produktion in der Industrie im 3. Quartal 2013 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,7 Prozent zugenommen. Der Umsatz ist ebenfalls angestiegen, um 0,8 Prozent. Wehrmutstropfen: Die Auftragseingänge haben um 2,3 Prozent abgenommen, ebenso sind die Auftragsbestände um 0,2 Prozent gefallen. So sieht die Sachlage im Bereich «Produktion» aus: Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Produktion im Juli (+1,3) und August (+3) gestiegen. Im September lag sie jedoch mit minus 2,2 Prozent tiefer als im Vorjahr. Für das gesamte 3. Quartal 2013 ist bei der Produktion eine Zunahme von 0,7 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal zu verzeichnen. Die Branche «Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen» erzielte mit einer Zunahme von 10,6 Prozent im Berichtsquartal den deutlichsten Anstieg. Schaut man sich den Umsatz an, zeigt sich folgendes Bild: Im Juli sind die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent gestiegen. Ein Anstieg war auch im August zu beobachten (+2,9), im September nahmen sie hingegen um 2,3 Prozent ab. Für das gesamte 3. Quartal 2013 wurde beim Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal eine Zunahme um 0,8 Prozent verzeichnet. Die Branche «Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen» erzielte mit einer Zunahme von 10,4 Prozent im Berichtsquartal den deutlichsten Anstieg. (smp, bfs)
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Überblick
automat ion
Industrieroboter und automatisierte Prozesse ermöglichen eine schnellere und günstigere Produktion. Die Schweiz kann ihr Know-how in der Entwicklung dieser Automatisierungslösungen einbringen.
Auf Knopfdruck läuft alles vollautomatisch Ohne Automation funktioniert eigentlich nichts mehr. Sie ermöglicht es der hiesigen Industrie, Produkte schnell, qualitativ hochwertig und effizient zu produzieren. Das Potenzial ist gross und Fachleute gefragt. text Matthias Mehl
Es wird immer mehr automatisiert. Dieses Fazit ziehen die Verantwortlichen der Fachmesse «Automation Schweiz 2013», die anfangs Jahr in Winterthur über die Bühne ging. Eine Trend: Die Automatisierung erfasst immer mehr Lebensbereiche. So wird sich laut Experten der Gesundheitsbereich stark verändern. Die Pflege von Patienten wird mehr und mehr von Robotern erbracht. Führend in diesem Bereich ist Japan, das Land mit der höchsten Überalterung überhaupt. Dort werden schon heute für die Bewohner beispielsweise künstliche Katzen und Robben eingesetzt, die den alten Menschen Gesellschaft leisten. So wird versucht, den Mangel an Personal auszugleichen und den Auswirkungen des demografischen Wandels entgegenzuwirken. Der nächste Schritt in Japan: Pflegeroboter, die verschiedene komplexe Tätigkeiten
selbstständig übernehmen können. In der Schweiz ist dies ist allerdings noch Zukunftsmusik. In anderen Bereichen dagegen, wie etwa der Industrie, sieht das ganz anders aus, weiss Prof. Dr. Roland Anderegg, Leiter des Institutes für Automation der Fachhochschule Nordwestschweiz. «Es gibt heute eigentlich kein industrielles Produkt mehr, das ohne automatische Prozesse entsteht.» Denn unter «Automation» werden eigentlich drei Begriffe zusammengefasst, die auch zusammenspielen: Maschinenbau, Elektrotechnik sowie Informatik, gemeinsames Bindeglied ist die messund Regeltechnik (Systemtechnik). Die Maschine Macht, was der Mensch nicht tun sollte
Die Automation war und ist die Folge der zunehmenden Industrialisierung. Arbeitsprozesse, die stets gleich blieben und dazu repetitiv waren, wurden schnell an Maschinen «ausgelagert». Die Vorteile liegen auf der Hand: schnellere und präzisere Produktion, das Einsparen von Personalkosen und eine bessere Berechenbarkeit. Doch ging es damals wie heute nicht ausschliesslich um die Steigerung der Arbeitseffizienz. Maschinen werden auch eingesetzt, um Arbeiten zu erledigen, die man Menschen nicht zumuten kann, da sie schlicht zu gefährlich sind. Und
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je häufiger Maschinen in der Industrie zum Einsatz kamen, desto besser und technisch vielseitiger wurden sie. Heutige Maschinen sind – je nachdem, in welchem Einsatzgebiet sie gebraucht werden– sehr komplex und können weit mehr, als einfach nur immer den gleichen Ablauf zu reproduzieren. «Heute gibt es Baumaschienen, da drücken Sie auf einen einzigen Knopf und die Maschine führt dann ganze Arbeitsschritte autonom durch», führt
» Heutige Maschinen
können je nach Einsatzgebiet sehr komplex sein.
Anderegg aus. Zudem ist es möglich, dass ein System völlig ohne das Eingreifen von Menschen funktioniert oder den Menschen optimal bei seiner Arbeit unterstützt. Heute gehe es beim Automatisieren von Prozessen allerdings längst nicht mehr nur um eine schnellere oder präzisiere Produktion. «Ganz wichtig ist mittlerweile auch die Energieeffizienz.» Viele technische Innovationen der Auto-
mationstechnologie dienten nämlich dazu, den Energieverbrauch der eingesetzten Maschinen und angewendeten Prozesse zu reduzieren. Um die Energieziele des Bundes zu erreichen, wird es eine zentrale Rolle spielen, dass die Industriebetriebe ihre Energieemissionen langfristig verringern können. Auch hier sind Ingenieure gefordert. Ein markt mit klarem Wachstumspotenzial
Roland Anderegg ist überzeugt davon, dass die Automation Zukunft hat. «Man benötigt sie überall.» In allen wichtigen Segmenten der verarbeitenden Industrie spielt sie eine Hauptrolle. Dieser Meinung ist auch Lukas Inderfurth, Leiter der Medienstelle von ABB Schweiz, einem Wegbereiter der Automation in der Schweiz und weltweit. Denn nicht nur grosse Konzerne generieren eine Nachfrage nach automatischen Prozessen, sondern auch KMU. «Wir haben für ein mittelständisches Unternehmen eine Lösung umgesetzt, die dazu geführt hat, dass dieser Betrieb trotz Standort in der Schweiz international wettbewerbsfähig bleibt», sagt Inderfurth. Das zeigt, dass die Automatisierung auch genutzt werden kann, um den eigenen Produktionsstandort zu stärken und zu halten. Dies passt zu einer weiteren Beobachtung, die man an der
«Automation 2013» machte: Mechatronik und automatisierte Prozessabläufe bedeuten nicht zwingend weniger Arbeitsplätze, sie können sogar neue schaffen. Die Arbeit an den Maschinen verlagert sich aber zunehmend von
» Die Fachleute im
Automatikbereich sind im Markt gefragt. «Kontrollieren» hin zu «Überwachen». Damit dieser vorlaufende Automatisierungs-Prozess durchgeführt werden kann, braucht es die nötigen Fachleute. Roland Anderegg merkt deutlich, das die Absolventen Hochschule für Technik der FHNW gefragt sind. «Unsere Absolventen finden auch alle sehr schnell einen Job.» Die Nachfrage sei klar zu spüren. Damit die Praxistauglichkeit der Ausbildung gewährleistet ist, arbeiten Hochschule sowie Industrie sehr eng zusammen, etwa im Rahmen von Dimplomarbeiten, die sich mit «echten» Fällen und Problemen aus der Praxis auseinandersetzen.
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Innovation
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cha lleng e
«Swissness» als innovativer Erfolgsfaktor Die Schweiz gilt gemeinhin als einer der führenden Innovationsstandorte überhaupt. Auch, ja vielleicht ganz besonders, im industriellen Bereich. Dass dies so ist, hat verschiedene Gründe. Doch der Vorsprung im Vergleich zu anderen Ländern kommt nicht von ungefähr. text Franco Brunner
Die Schweiz ist ein Land der Innovatoren. Dies bestätigt auch das Ranking des «Innovation Union Scoreboard», welches im März dieses Jahres im Bericht der EU-Kommission zur Innovationsleistung aufgeführt war. Die Schweiz führt die aktuelle Rangliste demnach mit 0,835 Punkten deutlich an, vor Schweden mit 0,747 Punkten, Deutschland (0,720), Dänemark (0,718) und Finnland (0,681). Dieses positive Innovationsbild spiegelt sich auch in der nationalen Industrie wieder. «Die Geschichte und die heutige Realität beweisen, dass Innovation, auch im Industriebereich, tatsächlich eine ‘Schweizer Tugend’ ist.» Dies sagt Jürgen Dold, CEO der Firma Leica Geosystems AG. Das Unternehmen mit Hauptsitz im st. gallischen Heerbrugg gehört zu den Pionieren in der Entwicklung und Produktion von Vermessungsinstrumenten. Gerade die Entwicklungen der Feinmechanik zur heutigen Schweizer Präzisionsindustrie sei ein gutes Beispiel für Schweizer Innovationskraft, fährt Dold fort. «Die Schweizerinnen und Schweizer haben sich mit ihrer Ingenieurskunst ein Image geschaffen, das unser Land auf der ganzen Welt zu einem Synonym für Innovation und Qualität gemacht hat», ist sich der Experte sicher.
Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit – mit diesen Attributen lässt sich wohl auch die immer wieder gern zitierte «Swissness» umreissen. Also jene Faktoren, die scheinbar den InnovationsErfolg der Schweiz mitausmachen. Dass diese Swissness weit mehr ist als bloss ein medientaugliches Schlagwort, davon ist Dold überzeugt. «Die Swissness ist in unserem Marksegment von sehr grosser Bedeutung.» Für die Kunden würden diese Attribute bedeuten, dass sie dem Unternehmen vertrauen können. «Denn in unseren Produkten steckt Schweizer Technologie, hinter der umfassendes Fachwissen und globales Verständnis für ihre Bedürfnisse und Ansprüche stehen.» Doch wie weit reichen diese Swissness-Faktoren tatsächlich? Oder anders gefragt, wo liegen die Stärken und allenfalls auch die Schwächen des Innovationstandortes Schweiz für ein international tätiges Unternehmen? Das Label «Made in Switzerland» sei ein wichtiges Argument für den Wirtschaftsstandort Schweiz,
für den Innovationsgeist und für gut ausgebildete, hoch motivierte Mitarbeitende, sagt Dold hierzu. Gleichzeitig sei für einen produzierenden Betrieb allerdings die Frankenstärke eine grosse Herausforderung der man aktiv begegnen müsse. Von nichts kommt nichts
Dass die Schweiz im Laufe der Jahre nicht einfach so zu einem der globalen Innovationsleader geworden ist und diese Position ganz bestimmt auch nicht für die Zukunft gepachtet hat, darin sind sich alle einig. Die Unternehmen müssen stets am Ball bleiben und weiter in Forschung und Innovationsgeist investieren. Denn wie verschiedene Experten und Statistiken bestätigen, ist die Innovationsführerschaft der Schweiz in den letzten Jahren vermehrt unter Druck geraten. Das betrifft sowohl die Schweizer Industriefirmen als auch den Werkplatz als Ganzes. Denn die meist kostengünstigeren Produktionsstandorte im Ausland haben bezüglich Qualität und Innovationskraft aufgeholt.
» Swissness ist weit
mehr als nur ein medientaugliches Schlagwort, sagen Experten. Strategie», sagt er. Hexagon, der schwedische Konzern, zu dem Leica Geosystems gehört, investiert zum Beispiel jedes Jahr rund elf Prozent des Umsatzes in diese beiden Geschäftsfelder. «Wir besitzen einen sehr starken Forschung- und Entwicklungsstandort in der Schweiz, können aber auch auf ein weitverzweigtes internationales Forschungsteam zurückgreifen, das gemeinsam mit Partnern wie Universitäten, internationalen Institutionen und Think Tanks Basisforschung betreibt», sagt Dold weiter. Dies seien nötige Punkte, um der Konkurrenz immer einen Schritt voraus zu sein. Innovationskultur etablieren
Viele Industrieperlen
Eine grosse Stärke des industriellen Innovationsstandortes Schweiz ist der, dass er vielschichtig ist und sich nicht bloss auf eine Branche beschränkt. Dies sieht auch Jürgen Dold so. «Die Schweiz hat einige Industrieperlen», sagt er. So gäbe es neben führenden Firmen in der Pharma- und Uhrenindustrie auch in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie eine Vielzahl spezialisierter Firmen, die auf dem Weltmarkt führende Positionen einnehmen würden. «Diese Firmen vereinen gekonnt die Innovation mit den typischen Schweizer Tugenden wie Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit.»
Dies sieht auch Jürgen Dold nicht anders. «Für uns sind Forschung und Entwicklung ein essenzieller Bestandteil unserer
Innovation hat viel mit Unternehmenskultur und Geisteshaltung zu tun.
Dass ein breit abgestütztes Unternehmen mehr Innovationspotenzial hat, erscheint logisch. Entscheidend, um innovativ zu sein, sei laut economiesuisse eine entsprechende unternehmerische Grundhaltung – die Firma müsse durch eine «Innovationskultur» geprägt sein. Dieser Befund widerspricht damit der landläufigen Meinung, dass in der Schweiz vor allem junge Start-ups die grössten Innovationsleistungen erbringen. Doch wie funktioniert eine solche Firmenkultur? Experten aus Forschung Wirtschaft sind sich einig, dass unternehmerische Innovation ein Kreislauf sein muss. Auf eine neue Idee sollte möglichst bald die nächste folgen. Geschieht dies nicht, droht der Stillstand. Und das kann verheerend sein, denn Innovationszyklen werden in praktisch allen Branchen kürzer. Das wiederum führt zu einer verschärften Konkurrenzsituation und einem zunehmend harten Wettbewerb. Ein massgeblicher Treiber dafür sind neue Technologien, allen voran das Internet. Die Globalisierung tue laut Wirtschaftsvertretern ihr Übriges, um diesen Prozess zu beschleunigen.
Alles richtig verpackt Wer in Zürich Schlieren unterwegs ist, dem ist sicher schon der grosse blaue Bürobau aufgefallen, der seit rund einem Jahr das Ortsbild prägt. Dabei handelt es sich um den neuen Firmensitz der Brieger Verpackungen AG. Das Zürcher Traditionsunternehmen (100 Jahre im Kanton Zürich tätig) ist spezialisiert auf Karton-Verpackungslösungen unterschiedlichster Art. Die Firma betreibt in Schlieren den grössten Showroom sowie das grösste Kompetenzzentrum für Kartonagenartikel in der Schweiz. Die Brieger Verpackungen AG ist Teil der Bourquin Gruppe. Diese gehört zu den grössten Anbietern von Standardprodukten und massgeschneiderten Produkten sowie Dienstleistungen im Verpackungsbereich – sowohl in der Schweiz wie auch im angrenzenden Ausland. Egal welche Form, welche Grösse oder welches Gewicht ein zu verschickender Gegenstand hat, das Unternehmen findet die richtige Verpackungslösung. Versandhüllen, Klappschachteln, höhenvariable Verpackungen und noch mehr Produkte werden angeboten. Die grosse Auswahl macht das Unternehmen zu einem bewährten Industriepartner. Die Brieger Verpackungen AG hat sich auch der Nachhaltigkeit verschrieben. So hat die gesamte Bourquin Gruppe in Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft daran gearbeitet, den CO2-Ausstoss zu senken. Alle Standorte der Gruppe sind zudem nach den ISO-Anforderungen für Umweltmanagement zertifiziert. (smp)
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DER EXPERTE FÜR HEISSGASTEILE Franke Industrie AG Franke Industrie AG ist in Aarburg/AG beheimatet und gehört zur Franke-Gruppe – weltweit bekannt für ihre Spülen, Abzugshauben etc. (Franke Kitchen Systems), Kaffeemaschinen (Franke Coffee Systems), Sanitäreinrichtungen (Franke Washroom Systems), Getränkekegs (Franke Beverage Systems) und für Küchensysteme für die globale Systemgastronomie (Franke Foodservice Systems). Die ursprüngliche Palette der von Franke Industrie AG hergestellten Produkte reichte von Färbemaschinen für Labortests für die Textilindustrie, über Briefkästen bis hin zu Triebwerkkomponenten. Ein bedeutender Meilenstein war unter anderem die Herstellung des Nachbrenners (ATAR 09C) für die Mirage Flotte der Swiss Air Force in den 1960er Jahren. Die Produkte erforderten ein hohes Mass an technischem Wissen, nicht nur im Bereich der Herstellung, sondern auch der Metallurgie und Prozesssicherheit. Gerade die hochwertigen Nickel- und Kobalt-Basis-Werkstoffe öffneten neue Türen oder besser gesagt neue Kundensegmente. Der Weg zur Produktion von Heissgasteilen für Industrie-Gasturbinen und für die Luft- und Raumfahrt war damit geebnet, und das Unternehmen konnte sich als zuverlässiger Zulieferer namhafter OEMs etablieren. Heute zählt Franke Industrie AG rund 60 Mitarbeitende und ist spezialisiert in der mechanischen Bearbeitung (Wasserstrahlschneiden, DrehenFräsen), Schweiss- und Prüfverfahren, Umformtechnik sowie Laserbearbeitung (Laser-Bohren und Laser-Schneiden).
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Erfolgsmodell eines Zulieferers Franke Industrie AG tritt als Generalunternehmer für hochkomplexe Bauteile auf. Eine enge Zusammenarbeit ist mit Kunden wie auch Lieferanten essenziell und bringt oftmals den so wichtigen persönlichen Kontakt mit sich. Nicht selten kommt es vor, dass Bauteile noch während der Produktionsphase optimiert oder Prozesse und Zeichnungen geändert werden. Dies fordert von allen Beteiligten Flexibilität und insbesondere von den Projektmanagern schnelle und transparente Kommunikation.
Kontinuierliche Verbesserung Wie viele andere Industrien konkurrieren auch vermehrt Lieferanten für die Gasturbinen sowie für die Luft- und Raumfahrtindustrie mit internationalen Anbietern. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, fokussiert sich Franke Industrie AG auf die stetige Verbesserung der Prozesse und investiert in die Weiterbildung ihrer hochqualifizierten Mitarbeitenden.
Gewisse Abhängigkeiten von Kunden oder Lieferanten sind gerade in Nischenmärken nicht auszuschliessen. Daher lautet das oberste Kredo der Franke Industrie AG: «Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit allen Anspruchsgruppen.» Dabei ist die Basis für jede erfolgreiche Geschäftsbeziehung gegenseitiges Vertrauen. Vom Prototypen zur Serie Um nachhaltig erfolgreich zu sein, ist die Mitarbeit bei neuen Projekten und Prototypen entscheidend. Denn, die Prototypen von heute werden die Serienteile von morgen sein. Franke Industrie AG unterstützt die Kunden in dieser Phase bei der Entwicklung und investiert – wenn nötig – parallel in Prozesse und Arbeitskräfte. Netzwerke Ein Unternehmen in der Grösse von Franke Industrie AG kann nicht alle Prozesse zur Herstellung von Heissgasteilen im Haus abdecken. Daher ist ein gut funktionierendes Netzwerk von Lieferanten und Experten entscheidend. Hier kommt der Unternehmung die Vielfalt und Kompetenz der schweizerischen Industrie zugute. Zudem sind Partnerfirmen für diverse Spezialprozesse nur eine Fahrstunde von Aarburg entfernt.
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Luft- und Raumfahrt): verantwortlich für die Vakuum Testdurchführung. ESA (European Space Agency)/CNES (Centre National d’Études Spatiales): Auftraggeber für Entwicklung. AE (Arianespace): Auftraggeber für Produktion.
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Die moderne Industrie verfügt nicht nur über intelligente Fabriken, sondern stellt auch intelligente Produkte her.
Von smarten Produkten und intelligenten Fabriken Die Möglichkeiten der Industriellen Informationstechnik scheinen beinahe unbegrenzt zu sein. Die Rede ist von «smarten Produkten» und «intelligenten Fabriken». Ein paar Baustellen gibt es allerdings auch bei dieser besonderen Form der Informationstechnik noch zu überwinden. text franco brunner
Es gibt wohl kaum einen anderen Bereich, der so schnelllebig ist wie jener der Informationstechnik (IT). Beinahe im Tagesrhythmus kommen neue Systeme für die Informationsund Datenverarbeitung sowie dafür benötigte Hard- und Software auf den Markt. Alles wird scheinbar besser, schneller und einfacher. So auch im industriellen Bereich. Die sogenannte «Industrielle Informationstechnik» befasst sich grundsätzlich mit der Vernetzung der Maschinen in Herstellungs- und Produktionsprozessen innerhalb eines Werkes. Vermehrt breitet sich dieser Einflussbereich
allerdings auch über die Werk- und Firmengrenzen hinweg aus - Stichwort Supply Chain. So wird die Industrielle IT neuerdings direkt an die Geschäftsprozesse angebunden. Damit entstehen Schnittstellen zwischen den verschiedenen Steuerungs- und Planungs-Systemen.
smart, sprich intelligent sein und Zusatzfunktionen besitzen. Die Waren aus der Industrie 4.0 würden ohne Zweifel einen riesigen Markt bieten, sie seien allerdings auch gefährlich, sind sich die verschiedensten Experten einig. Vor allem was den Sicherheitsbereich betreffe. Ohne IT würden die
Die vierte industrielle
grossen maschinen stillstehen
revolution ist angebrochen
Die grundsätzliche Wichtigkeit der Industriellen IT ist nicht wegzudiskutieren. Dies sieht auch René Sidler so, Geschäftsführer des IT-Unternehmens
In dieser Beziehung kommt auch immer wieder die sogenannte «Industrie 4.0» zur Sprache. Also die vierte industrielle Revolution, wenn man so will. Nach der Mechanik, der Massenfertigung und der programmierten Logistik besitzen künftig demnach alle Produkte «smarte» Funktionen. Die Industrie 4.0 produziert sozusagen mitdenkende Waren. Kurzum handelt es sich also um ein Zukunftsprojekt in der HightechStrategie, mit dem die Informatisierung der klassischen Industrien, wie zum Beispiel der Produktionstechnik, vorangetrieben werden soll. Das Ziel hierbei ist die intelligente Fabrik – die sogenannte «Smart Factory» – die sich durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz und Ergonomie sowie durch die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse auszeichnet. Künftige Industrieprodukte sollen also
» Grundsätzlich sollte
die Industrielle IT mit Blick in die Zukunft etwas robuster und ausfallsicherer gebaut werden. Sidmar AG mit Sitz in Mönchaltdorf. «Ohne die Informationstechnik würden an vielen Orten die grossen, teuren Maschinen schlicht keinen Wank mehr
machen», bringt es Sidler auf den Punkt. Durch den stetig zunehmenden Druck von Seiten der Wirtschaft und aufgrund der grossen Abhängigkeit von Partnern sei die Bedeutung der Industriellen Informationstechnik mittlerweile grundsätzlich erkannt worden, fährt er fort. Dementsprechend werde nun auch endlich gehandelt. «Überalterte Systeme werden ausgewechselt und der Verfügbarkeit und Sicherheit wird jetzt die dringend nötige Aufmerksamkeit geschenkt.» Grundsätzlich sollte die Industrielle IT mit Blick in die Zukunft etwas robuster und ausfallsicherer gebaut werden, da jeweils ganze Produktionen davon abhängig sind, gibt Sidler weiter zu bedenken. Was allerdings leider noch nicht immer der Fall sei und somit zu Ausfällen in der Produktion führen könne. Ausfälle, welche dann wiederum in die Kalkulation der Einzelstücke miteinfliessen würden.
Zudem sei die Technologie im Bereich der Hardware nicht unbedingt auf dem aktuellsten Stand. Steht die Industrielle Informationstechnik also vor einer ungewissen oder gar düsteren Zukunft? René Sidler winkt ab. «Die Automatisierung wird auch hier weiter vorangetrieben», sagt er. So würden die Bemühungen von zuverlässigen
» Wegen der Abhängig-
keit der Firmen von der Industriellen Informationstechnik werden nun Investitionen getätigt.
es gibt noch baustellen
Sidler sieht derweil auch noch eine weitere Baustelle im Bereich der Industriellen Informationstechnik. So sagt der Experte, dass Systeme wie Industrie-Computer, Industrie-Tablets und -Softwares sowie Clouds und Big Data von den Maschinenherstellern oftmals überteuert angeboten werden, da sie im Vergleich zum Gesamtpreis nur unwesentlich ins Gewicht fallen.
operator-losen Betrieben weiterhin stetig verfeinert und die nötigen Systeme zugleich immer ausfallsicherer. «Durch die Abhängigkeit der Firmen von der Industriellen Informationstechnik werden nun Investitionen getätigt», ist sich Siedler sicher. Und dies bedeute für die Zukunft einen weiteren, stetigen und auch nötigen Ausbau dieses Bereiches.
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27/11/2013 16:48
E i n e T h e m e n z e i t u n g v o n S m a r t Me d i a
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C ha nce n
energie
Eine nachhaltige Industrie ist auch günstiger Industrielle Betriebe verzeichnen einen hohen Energieverbrauch. Das überrascht nicht, schliesslich müssen Maschinen, Computer und Roboter angetrieben werden. Doch wo hoher Verbrauch herrscht, ist auch das Einsparpotenzial entsprechend gross. text Matthias Mehl / Andrea Söldi
Die Unternehmen in der Schweiz sollen weniger Energie verbrauchen. Diese Forderung ist bekannt. Damit das auch klappt, stellt ihnen der Bund im Rahmen seiner Bemühungen, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen im ganzen Land zu senken, das Programm «EnergieSchweiz» zur Seite. Dieses wartet mit diversen Instrumenten für Unternehmen auf und stellt ihnen Lösungsansätze zur Verfügung. Damit können teilnehmende Firmen ihren Energiekonsum überprüfen und geeignete Massnahmen einleiten. In der Schweiz gibt es rund 300 000 Unternehmen. In Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) trifft der Bund Zielvereinbarungen für die Energiereduktion – vorwiegend mit grossen Verbrauchern. 2300 Firmen sind für 40 Prozent des Energiekonsums in der Wirtschaft verantwortlich. Dazu gehören etwa Giessereien, Zementhersteller, Metallverarbeiter und die Papierindustrie. «Ihre Motivation zum Mitmachen war vor allem, die Befreiung von der CO2-Abgabe», sagt Hans-Peter Nützi, Leiter Sektion Industrie und Dienstleistungen beim Bundesamt für Energie. In einem zweiten Schritt wolle man nun auch den Elektrizitätsverbrauch senken. Betriebe können von Gebühren auf den Strom befreit werden, vorausgesetzt, sie schliessen eine Zielvereinbarung ab und halten diese ein. Doch auch bei den vielen anderen Unternehmen bestehe grosses Potenzial, sagt Nützi. In zahlreichen Fabriken treiben zum Beispiel veraltete Elektromotoren die Maschinen an. Diese Millionen von Motoren verbrauchen gemäss einer Erhebung der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (Safe) 27 Prozent des gesamten Schweizer Stroms. Für den Ersatz von alten Elektromotoren durch effizientere stehen in begrenztem Mass
Fördergelder zur Verfügung. Auch in den Bereichen «Wärme» und «Treibstoff» könne noch viel optimiert werden, weiss der Fachmann. So schaue man etwa bei Produktionsprozessen in der Industrie, wo Abwärme entsteht und wie diese innerhalb des Prozesses oder des Betriebs sinnvoll genutzt werden kann. Bis zu 30 Prozent einsparen
Es gibt verschiedene Unternehmen, die Industriebetrieben dabei helfen, ihre Energiebilanz zu verbessern. Eine dieser Firmen ist Cofely, die auf die Bedürfnisse der Industrie spezialisiert ist. Gemäss Cofely zeige sich auch, dass ein erheblicher Teil der vorhandenen wirtschaftlichen Energiesparpotenziale in industriellen Betrieben nicht genutzt wird. Eine verpasste Chance: In beinah jedem Betrieb könnten nämlich Einsparungen von bis zu 30 Prozent
erzielt werden. Hier liegt ein gewaltiges Potenzial brach. In der Praxis zeige sich, dass bestehende Potenziale von
» Die Abwärme,
die bei industriellen Prozessen entsteht, lässt sich zum Beispiel ideal zum Heizen nutzen.
veränderten Abläufe angepasst worden. Das wirkt sich stark auf die Energieeffizienz eines Gesamtsystems aus. In den meisten Fällen helfe darum ein ganzheitlicher Ansatz zu klären, ob eine Sanierung und/oder eine Betriebsoptimierung möglich sind. Vielfach fehle es auch an Wissen über die Zusammenhänge zwischen Produktionsenergie und Energie für die Infrastruktur. Doch gerade hier bestehen viele effektive Möglichkeiten zur Energieoptimierung: So lasse sich beispielswiese die Abwärme aus industriellen Prozessen zum Heizen nutzen, oder Sprinklerbecken können als Speicher verwendet werden. Ein Klick auf die Steckerleiste
den Unternehmen oft schlicht nicht erkannt werden. In vielen Fällen sei etwa die Steuerung nicht mehr an die
Dienstleistungsunternehmen verbrauchen in der Regel im Vergleich mit der Industrie bedeutend weniger Energie. Doch auch sie haben Sparpotenzial. So sind in der Schweiz rund 1,5 Millionen Faxgeräte rund um die Uhr eingeschaltet und verbrauchen Strom. Sie warten auf ankommende Dokumente – meist vergeblich, weil diese heutzutage grösstenteils elektronisch verschickt werden. In Grossbüros, wo sich niemand so richtig zuständig fühlt, bleiben Computer, Drucker, Lampen und Kaffeemaschine oft über Nacht eingeschaltet oder im StandbyModus. Obwohl jedes Gerät nur wenig Strom braucht, wie Anbieter beflissen versichern, schenkt die grosse Zahl ein. Mit Hilfe von Steckerleisten können mehrere Geräte gleichzeitig abgeschaltet
» 1,5 Millionen
Faxgeräte sind rund um die Uhr eingeschaltet.
Firmen kennen häufig ihr eigenes Energiesparpotenzial nicht.
werden. In grossen Unternehmen lassen sich zum Teil intelligente Massnahmen umsetzen wie etwa, dass mit der Abluft der Server die Räume geheizt werden. Doch von sich aus unternehme nur ein kleiner Teil der Firmen Anstrengungen, um den Energieverbrauch zu senken, sagt Nützi. Die meisten seien nur bereit, wenn sich die Investitionen innert zwei bis vier Jahren auszahlen. «Vielen fehlt es an Zeit und Knowhow. Und es wird knallhart gerechnet.»
Was bringt ein Freihandelsabkommen? Die Schweiz verhandelt ein Freihandelsabkommen mit China. Dass dies Auswirkungen haben wird auf die Industrie, ist unbestritten. Doch worum geht es in einem Freihandelsabkommen genau? Die Freihandelsabkommen mit Partnern im Raum Europa-Mittelmeer sowie die Abkommen mit Kanada und der Südafrikanischen Zollunion (SACU) beinhalten in erster Linie Bestimmungen über den Warenverkehr (insbesondere Abbau der Zölle und anderer Handelsbeschränkungen) sowie in der Regel über den Schutz der Rechte an Geistigem Eigentum, heisst es beim SECO. Solche Abkommen werden auch «Abkommen erster Generation» genannt. Die EFTA-Freihandelsabkommen regeln den Handel mit Industrieprodukten, Fisch und verarbeiteten Landwirtschaftsprodukten. Der Handel mit unverarbeiteten Landwirtschaftserzeugnissen wird demgegenüber in separaten bilateralen Landwirtschaftsvereinbarungen geregelt. Grund für diese besondere Behandlung der Basisagrarprodukte ist die Tatsache, dass die EFTA-Staaten keine gemeinsame Landwirtschaftspolitik kennen. Die EFTA-Abkommen mit Chile, GCC, Mexiko, Singapur, Südkorea, Peru und der Ukraine sowie das bilaterale Abkommen über Freihandel und wirtschaftliche Partnerschaft Schweiz-Japan sind umfassende Freihandelsabkommen (sogenannte Freihandelsabkommen der zweiten Generation). Diese Abkommen enthalten über die Bereiche Warenverkehr und Geistiges Eigentum hinaus zusätzlich substanzielle Verpflichtungen, in der Regel für den Handel mit Dienstleistungen, für Investitionen und für das Öffentliche Beschaffungswesen. (smp)
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Gastbeitrag
sicherheit
Noch immer sterben Menschen bei Unfällen mit Maschinen. Das Ziel der Suva ist es, hier nachhaltige Aufklärungsarbeit zu leisten.
Vor dem Instandhalten sicher ausschalten In der Schweiz verlieren beim Instandhalten von Maschinen und Anlagen jedes Jahr mehr als zehn Menschen ihr Leben. Die Suva führt deshalb schweizweit eine PräventionsKampagne zu diesem Risikoschwerpunkt. Den Betrieben stehen attraktive Einsatzmittel zur Verfügung. text Serkan Isik, Mediensprecher Suva
Bei Instandhaltungs-Arbeiten kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Die Betroffenen werden zwischen Maschinenteilen eingeklemmt, erdrückt, von einer Last erschlagen. Sie stürzen ab, erleiden Stromschläge, ersticken oder werden Opfer von Explosionen. Allzu oft verlieren die Verunfallten ihr Leben oder bleiben invalid. Xaver Bühlmann, Leiter der Suva-Kampagne «Sicheres Instandhalten», erklärt: «Besonders gefährlich wird es immer dann, wenn wegen einer Maschinenstörung die Produktion stillsteht. Jede Minute kostet Geld. Hektik bricht aus. Man beginnt, gefährlich zu improvisieren.» Xaver Bühlmann hat zusammen mit seinem Team unzählige Unfälle analysiert. Dabei hat sich gezeigt, dass die Gefahren bei der Instandhaltung äusserst vielfältig sind. Sie umfassen das ganze
Spektrum der Arbeitssicherheits-Probleme. Im Zentrum der Suva-Kampagne stehen acht lebenswichtige Sicherheitsregeln. Sie richten sich an das Instandhaltungs- und Produktionspersonal und ihre Vorgesetzten. Trotz der Vielfalt der Gefahren hat sich die Suva das Ziel gesetzt, einfache konkrete Verhaltensregeln zu formulieren, die sich im Arbeitsalltag umsetzen lassen. Im Zentrum stehen folgende Botschaften: • Planen Sie die Instandhaltung sorgfältig, und improvisieren Sie nicht beim Ausführen der Arbeit. Treten unerwartete Situationen auf, ist die Arbeit zu stoppen und zu überlegen, wie sicher weitergearbeitet werden kann. • Schalten Sie die Anlage vor dem Instandhalten aus. Anschliessend ist sie mit einem persönlichen Vorhängeschloss zu sichern, damit niemand die Anlage unerwartet wieder in Betrieb setzt. • Sorgen Sie dafür, dass von noch vorhandenen Energien keine Gefahren ausgehen. So ist beispielsweise zu berücksichtigen, dass nach dem Aus schalten einer Maschine der Druck im Hydrauliksystem bestehen bleibt und sich durch einen Eingriff unerwartet abbauen kann. Dadurch kann sich ein schweres Element der Maschine absenken und den Instandhalter erdrücken.
die Führungskräfte sind besonders gefordert
Welches sind die tiefer liegenden Ursachen der Instandhaltungs-Unfälle? Xaver Bühlmann nennt folgende Punkte: Neben mangelhafter Planung und Arbeitsvorbereitung kommen fehlende Instruktion der Mitarbeiter, Stress und Zeitdruck sowie fehlende Kontrolle und Durchsetzung der Sicherheitsregeln hinzu. Das Fehlen von technischen Sonderbetriebseinrichtungen sowie das Manipulieren von Schutzeinrichtungen verschärfen die Lage zusätzlich. Um diese Ursachen zu bekämpfen sind vor allem die Führungskräfte gefordert. Wichtig ist, dass sie für die Instandhaltung nur Fachleute einsetzen,
» Die Gefahren bei
der Instandhaltung sind äusserst vielfältig.
die die Maschinen und ihre Gefahren kennen. «Produktionsmitarbeiter sind in der Regel nicht ausgebildet, um Produktionsstörungen zu beheben», sagt
Bühlmann. «Das ist Sache von Profis.» Die Kampagne «Sicheres Instandhalten» ist eingebettet in die Suva-
ten in Kleingruppen sowie Beispiele aus der Praxis helfen, eine Instandhaltungsschulung im eigenen Betrieb durchzuführen und damit Unfälle zu vermeiden.
» Es wurden unzählige
Analyse der tödlichen Unfälle
Unfälle mit tödlichem Ausgang analysiert.
Vision «250 Leben». Sie verfolgt das Ziel, die Zahl der schweren Arbeitsunfälle in der Schweiz zwischen 2010 und 2020 zu halbieren. Weniger Unfälle bedeuten auch weniger Produktionsausfälle und tiefere Unfallkosten – Einsparungen, die die Suva in Form von tieferen Versicherungsprämien an die Betriebe weitergibt. Betroffene direkt vor Ort informieren
In regional organisierten Workshops orientiert die Suva, wie breit das Spektrum der Verantwortung bei der Arbeitssicherheit ist. Vorgesetzte und Mitarbeitende werden informiert, wie die lebenswichtigen Regeln der Instandhaltung umzusetzen sind. Ein interaktiver Aufbau, Arbei-
Die Suva hat unzählige Unfälle mit tödlichem Ausgang analysiert. Dabei hat sich gezeigt, dass die Gefahren bei der Instandhaltung von technischen Anlagen und Maschinen äusserst vielfältig sind. Sie umfassen das ganze Spektrum der Arbeitssicherheits-Probleme. Die tödlichen Unfälle lassen sich vor allem auf folgende Gefahren zurückführen: • 50 Prozent auf mechanische Gefahren (eingeklemmt, zwischen Walzen eingezogen, von einer Last erschlagen werden usw.) • 20 Prozent auf Abstürze • 12 Prozent auf Stromschläge • 12 Prozent auf Explosionen, Brände, Vergiftungen und Ersticken • Sechs Prozent auf übrige Gefahren Mehr Informationen zu den Bestrebungen der Suva für bessere Arbeitssicherheit finden Interessierte auf der Suva-Homepage: suva.ch.
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Modernes Management trifft auf Traditionsunternehmen
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Der Zürcher Norbert Frei übernahm im September 2013 dieCH-8032 Zürich ses Jahres die Geschäftsführung des Trainingsunternehmens Dale Carnegie Switzerland. Tel. +41 44 266 88Er99folgt auf Kurt Straumann, der das Unternehmen nach 22 88 Jahren Fax +41 44 266 98 abgibt.
das erste europäische Land, in dem Dale Carnegie Kurse stattgefunden haben. Mit Sitz in New York führt das Unternehmen heute in 86 verschiedenen Ländern Seminare und Tagungen durch. Die Bilanz: Über acht Millionen Personen, die bereits ein Trainingsprogramm besuchten.
info@dalecarnegie.ch An der neuen Spitze der Geschäftsleiwww.dalecarnegie.ch tung von Dale Carnegie Switzerland steht künftig der 48-jährige Norbert Frei. Als ehemaliger CEO bei Mediaswiss AG und heutiger Inhaber sowie Geschäftsführer der Dale Carnegie Switzerland blickt er auf eine neue Herausforderung.
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