FREUDE Magazin Ausgabe 8 "Holz"

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DAS MAGAZ I N FÜ R FR E U N D E VON SO N N E NTO R Nummer 8 // Oktober 2016

Holz:

Hauptsache: Wer reift, der wächst, der lebt Laufrichtung: Eine zündende Idee Kostprobe: Der Geschmack des Holzes

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INHALT

FREUDE 08 SON N E N G R U SS

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Ich glaub’, ich steh’ im Wald Junges Holz wird auch als Splintholz bezeichnet; die Schicht unter der Rinde, in der Wasser und Mineralsalze für das Wachstum des Baumes fließen. Dort, wo das Wasser bergauf fließt, wo Unmögliches möglich wird. Deshalb war ich auch nicht verzagt, als man mir vor fast 30 Jahren sagte, dass ich doch viel zu unerfahren sei – junges Splintholz quasi –, um ein Kräuter-Unternehmen aufzubauen. Ganz in „bio“ noch dazu. „Das hat noch keiner gemacht, also warum sollte es bei dir funktionieren?“ Wenn man so was zu euch sagt, dann seid ihr auf dem besten Weg, erfolgreich zu werden. Wobei Erfolg nichts mit schnellem Reichtum zu tun hat. Vielmehr geht es darum, den Weg des ständigen Lernens einzuschlagen. Die gesammelten Erfahrungen lassen uns reifen und wachsen wie die Jahresringe eines Baumes. Wer zusätzlich Sinn und Freude in seinem Tun findet, der wird nicht nur erfolgreich, sondern auch glücklich. Denn wo die Freude wächst, da trägt die Arbeit Früchte. Meine Mutter würde entgegnen, dass auch mein Baum nicht in den Himmel wachsen wird. Sie hat natürlich recht. Deshalb habe ich einfach viele neue Bäumchen gepflanzt, anstatt alleine nach den Sternen zu streben. Inzwischen ist daraus ein ganzer Wald entstanden. Ein gesunder Mischwald aus Mit-UnternehmerInnen – mit jungem Splintholz und alten Baumveteranen –, der allen Stürmen und Wetterkapriolen standhält. Alleine 300 von ihnen sind im Waldviertel verwurzelt. Viele andere lassen die Freude auf der ganzen Welt wachsen. Lauter kleine Wäldchen, jeder Standort für sich. Ich bin überglücklich, dass meine Vision wahr geworden ist. Vom jungen Splintholz zum Sonnentor Wald – mit tiefen Wurzeln und tragenden Werten.

Die Anthroposophie nach Rudolf Steiner beschreibt Reifeprozesse in sieben Jahresschritten. Wir werden immer mehr „wir selbst“.

10 KO S T P R O B E Räuchern ist die älteste Art des Würzens und bietet eine spannende Möglichkeit, den Geschmack der Natur einzufangen.

30 SON N E N S E I T E N Aus dem Teekästchen geplaudert: aussichtsreiche Termine, Produktneuheiten und Aktuelles von SONNENTOR.

JOHANNES GUTMANN Sonnentor Gründer 34 HE R ZE NSANGE LEGE NHE ITE N Johannes Gutmanns Kolumne: offene Worte zu aktuellen Themen.

34 I M P R E S S U M Für Illustratoren ist es entscheidend, eine eigene, ganz spezielle Bildsprache zu kreieren. Der in Weimar und Toulouse ausgebildeten Anne Baier ist das gelungen. Für FREUDE illustriert sie den Spruch „Mit kleinem Holz entzündet man große Feuer“. Wie wahr!

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FREUDE 08 HAU P TSAC H E

Das Baum-Prinzip:

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Wachsen Reifen Die Natur macht es uns vor: Aus einer kleinen Eichel kann ein mächtiger Baum heranreifen. Bis es so weit ist, vergehen Jahre. Hunderte, manchmal sogar tausende Ringe – gut versteckt im Bauminneren – deuten vom lebenslangen Wachsen und Reifen der Pflanze. Und auch wir Menschen entwickeln uns stetig weiter, mit allen Höhen und Tiefen. Denn was wir aus unserem Leben machen, liegt zu einem großen Teil in unserer eigenen Hand. Nehmen wir die Herausforderungen an, begegnen wir den Schwierigkeiten und heißen das Glück willkommen. Text: Susanne Wolf

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Das Leben will behßtet sein. Jeder Gedanke lässt uns wachsen.

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FREUDE 08 HAU P TSAC H E

Das Leben muss gelebt werden. Jede Hürde lässt uns reifen.

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leben vollziehen. Der Umzug in ein eigenes Heim, eine BerufsLEBEN IN SIEBENJAHRESPERIODEN. In der von Rudolf Steiner begründeten Anthroposophie, wie auch in anderen ausbildung oder die erste Arbeitsstelle prägen diese Zeit. Philosophien, wird das Leben in Siebenjahres-Schritten eingeteilt: Demnach vollziehen sich alle sieben Jahre innerliche ETWAS WEITERGEBEN. Haben wir schließlich die Schwelle Reifeprozesse in der geistigen, körperlichen und seelischen Entvom Teenager zum Erwachsenen geschafft, geht die Reise auch wicklung. Wenn der Mensch geboren wird, sind alle seine schon munter weiter. Manche stellen sich dann vielleicht der Wesenszüge schon veranlagt. Sie sind dem Menschen zunächst Aufgabe, Eltern zu werden, und damit ihr bisheriges Leben auf nur verliehen; wir sind gefordert, sie nach und nach zur Reife den Kopf. Kinder spiegeln uns nur allzuoft die eigenen Schwächen, zu bringen. Das erste Jahrsiebt ist nach dieser Lehre die Zeit was uns nur bewusst macht, dass das Leben ein ständiger Lernder Körperlichkeit und beinhaltet das intensive Lernen über prozess bleibt. Verantwortung ist hier das Stichwort und der den Körper: Laufen, sprechen, soziale Kontakte knüpfen. In der vielleicht größte Schritt ins Leben. Ob in der Familie, im Beruf, sogenannten Trotzphase lernt das Kind, Nein zu sagen und ob in der Freizeit, im sozialen oder im politischen Bereich. Wer seinen eigenen Willen durchzusetzen. Es beginnt, sich körpersich für etwas engagiert, weckt oft ungeahnte Stärken und muss darüber hinaus oft lernen, auch hin lich und emotional von seinen und wieder etwas loszulassen. Aber Bezugspersonen zu trennen. Vorauseines ist gewiss: Alles, was wir geben, setzung für das Gelingen dieses Wer hätte gedacht, dass das Leben kommt hundertfach zurück. Entwicklungsschritts ist, dass es sich so viele Überraschungen bereithält? bejaht, geliebt und angenommen GEMEINSAM MIT DEM fühlt, dass es die Zuwendung und Jede Erfahrung, jede erbauliche gleichzeitig die Freiräume bekommt, oder seltsame Verquickung, der eine PARTNER WACHSEN. Damit wir uns als Menschen weiterentwickeln, die es braucht. Das Kind wird unvergessliche Glücksmoment, der traurigste erfordert jede zwischenmenschdann trotzig, wenn ihm signalisiert Tag – all das macht uns zu dem, was wir sind. liche Begegnung, die wir im Leben wird: „So wie du bist, bist du nicht Wir wachsen und reifen in jedem Moment machen, achtsame Aufmerksamin Ordnung“. und lernen stets dazu. Zum Beispiel ... keit, im Besonderen die Partnerschaft. Anfangs noch auf die Hilfe der In einer Beziehung ist es die BereitGroßen angewiesen, lösen wir uns nach und nach aus dem Kokon, der schaft, sich mit dem Partner zusammen uns schützend umgibt. In den Babyweiterzuentwickeln, ohne sich dabei und Kinderjahren leistet der Mensch selbst aus den Augen zu verlieren. irgendwann sind sie vorbei, die Zeiten, in Unglaubliches: In kurzer Zeit wird denen wir alles an uns reißen wollten, bis spät Die Imago-Methode zum Beispiel aus dem bedürftigen Säugling ein geht vom Gedanken aus, dass wir uns in die Nacht verfügbar waren und keine Kleinkind, das die Welt verstehen unseren Partner nicht zufällig ausGelegenheit ausgelassen haben. Ganz langund seinen Platz darin finden suchen. „Vielmehr ist er die einzig sam und schleichend nehmen wir uns mehr möchte. Und bereits hier ist auch richtige Person, mit der wir gemeindas Scheitern ein Teil des großen sam heil werden und wachsen Zeit und hören mit stetig ruhigerem Gewissen Ganzen, ein Teil des Gelingens, wenn können“, erklärt Roland Bösel, Paarauf unser Bauchgefühl. Wir haben gelernt, man so will. Denn, „kaum ein und Imagotherapeut. Bösel berät auch mal „Nein“ zu sagen. Mensch kann auf eine ideale Kindmit seiner Frau Sabine Paare, die an heit zurückblicken“, sagt die systemiihrer Beziehung arbeiten möchten. „Jeder von uns sucht unbewusst einen sche Familientherapeutin und Partner, der ein ähnliches LebensBuchautorin Ulrike Dahm. Die gute alles muss sofort klappen und am besten thema hat wie wir selbst, der etwa in Nachricht aber ist: Als Erwachsener der Kindheit seelische Verletzungen hat man die Chance, die Wunden aus ohne Probleme. Unruhe, sogar Hektik macht erlitten hat“, erklärt Bösel. „Der der Vergangenheit selbst zu heilen. sich breit, wenn etwas nicht unmittelbar Partner ist der beste Trainer, diese funktioniert. Und plötzlich ertappt man sich daVerletzungen aufzuarbeiten, wenn wir AUF DEM WEG ZUM ERWACHbei, gelassener auf Dinge zu warten. Eine uns darauf einlassen.“ Roland und SENSEIN. Kinder sind von Geburt E-Mail auch mal liegen zu lassen, zu erkennen, Sabine Bösel sind seit 40 Jahren ein an neugierig, sie wollen die Welt dass sich einiges auch ohne Zutun löst und Paar. Als sie sich trafen, konnten verstehen und daran teilhaben. Im ihre Geschichten nicht unterschiedlibesten Fall begleitet uns diese man an Problemen stets auch wachsen kann. Neugierde ein Leben lang und trägt cher sein: Er entstammte einer dazu bei, uns immer weiter zu entFamilie, die einen Fleischereibetrieb wicklen und nicht eines Tages im führte, mit dem Auftrag, das familienStillstand zu verharren. Wir können eigene Unternehmen weiterzuwenn wir erst einmal begriffen haben, dass es von Kindern viel lernen, von ihrer führen. Sie gehörte dem Bildungskeinen „einzig richtigen Zeitpunkt“ gibt, steht Hingabe, ihrer Ausgelassenheit bürgertum an. „Sabine war damals einem erfüllten Leben wenig entgegen. Nehmen die Erste, die mich fragte, ob und Offenheit. Leider gehen Vielen diese Eigenschaften im Laufe der ich meine Zukunft wirklich in der wir auch die zweite Chance wahr und erJahre verloren oder werden zuminFleischerei sah. Sie ermutigte mich, klären der Zeit die Unabhängigkeit. Reifen wir so wie sie eine Psychotherapieausdest überdeckt vom rationalen mit dem Leben! bildung zu machen.“ Mit 34 Jahren Denken der Erwachsenen. beschloss Bösel, der Fleischerei den In der Pubertät, dem dritten Rücken zu kehren und sich voll und ganz der Psychotherapie zu Jahrsiebt, beginnen Jugendliche, sich von ihren Eltern zu lösen. widmen. Später lernten er und seine Frau die Imago-Methode Eltern stehen während dieser Zeit vor der großen Heraus kennen und beschlossen, zusammenzuarbeiten. „Wichtig forderung, ihre Kinder loszulassen und sie dabei zu unterstütist, sich in einer Beziehung selbst treu zu bleiben“, ergänzt Bösel. zen, ihren Weg zu finden. Die Pubertät ist geprägt von Hormon„Denn wie soll ich meinem Partner treu sein, wenn ich es bei schwankungen und einer Umstrukturierung des Gehirns – mir selbst nicht schaffe?“ dementsprechend unvorhersehbar gestaltet sich das Verhalten von Jugendlichen und ihre Beziehung zu den Erwachsenen. Wenn alles gut geht, können Jugendliche sich ohne SchuldgeDIE MITTE DES LEBENS. Wenn die Jahre ins Land ziehen fühle von zuhause lösen und den Übergang ins Erwachsenenund sich die Lebensmitte nähert, kommt bei vielen Menschen

ZEICHEN DER REIFE:

�/ ... „NEIN“ ZU SAGEN –

�/... GEDULDIG ZU BLEIBEN–

�/...WEITER ZU STAUNEN –

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BUCHTIPP:

Viele sind schon ehrfürchtig vor einer alten Eiche gestanden oder haben eine uralte Platane bestaunt. So auch die Umweltschützer David Suzuki und Wayne Grady. Darüber hinaus haben sich die beiden aber auf Recherche begeben und schrieben über das Leben einer 700 Jahre alten Douglasie. Eine großartige Hommage an das Wunder namens Leben. Titel: Der Baum. Eine Biographie Von David Suzuki und Wayne Grady, Oekom Verlag, 208 Seiten

der Zeitpunkt, an dem sie sich fragen: Was habe ich bisher erreicht? Habe ich mir meine Träume erfüllt? „Die Lebensjahre zwischen 40 und 50 sind für viele Menschein eine krisenanfällige Phase“, sagt Pasqualina Perrig-Chiello, Entwicklungspsychologin an der Universität Bern. „Es ist die Zeit der Bilanzierung, und damit auch der Chance zum Neustart: Man überprüft seine Partnerschaft, den Beruf, die eigenen Ansprüche.“ Nach dieser Umbruchphase geht jedoch die Lebenszufriedenheitskurve wieder nach oben. „In allen Umbruchphasen sind wir gefordert, unsere Identität neu zu definieren“, ergänzt Perrig-Chiello. „Man muss akzeptieren, dass man nicht mehr der ist, der man war.“ In der Anthroposophie gilt das sechste Jahrsiebt, die Zeit zwischen 42– 49 Jahren, als die Zeit der ersten Seelenweisheit. Menschen dieses Alters sehen klarer zurück als je zuvor, stoßen aber auch an Grenzen. Sie gewinnen Weitblick und erschließen sich neue innere Kraftquellen.

Zur Autorin: Susanne Wolf arbeitet als selbstständige Journalistin mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Soziales für Magazine wie „Konsument“, die „wirtschaft“ oder „Option“. Ihr Anliegen ist es, mit lösungsorientiertem Journalismus einen Kontrapunkt zu Negativschlagzeilen zu bieten. http://susanne-wolf.com

GEMEINSAM MIT DEM PARTNER ÄLTER WERDEN. Das achte Jahrsiebt (56 – 63 Jahre) ist die Zeit der Entscheidung. Wir finden heraus, welchem Lebensfeld wir oberste Priorität einräumen wollen. „Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen und das Leben bis zum letzten Moment zu gestalten“, ist Gerontologe Andreas Kruse überzeugt. Viele Ängste und Vorurteile ranken sich um das Alter, viele Menschen blenden dieses Thema lieber aus, als sich damit auseinanderzusetzen. Unsere Gesellschaft, allen voran Medien und Werbung, wollen uns weismachen, dass Altern nicht erwünscht ist (warum sonst gäbe es so viele „Anti-Aging“-Produkte?), der Jugendwahn treibt seltsame Blüten. Dabei liegt gerade im Älterwerden die Chance, zu sich selbst zu finden. Jedes Jahr kann uns dabei helfen, zu reifen, Dinge neu zu betrachten. Die Fragen, die wir uns in dieser Lebensphase stellen können, lauten: Wer bin ich? Wo sehe ich mich in der Gesellschaft? Wie sehe ich meine Zukunft? Das Älterwerden bietet neue Freiheiten und Chancen. Das Schöne daran: wir werden reifer und weiser. Menschen in der zweiten Lebenshälfte sehen vieles gelassener; was andere über sie denken, wird unwichtiger. Die Entwicklungspsychologin Pasqualina Perrig-Chiello von der Universität Bern ist überzeugt: „In der zweiten Lebenshälfte bekommen alte Träume eine große Bedeutung. Je mehr man versucht, sie zu unterdrücken, umso mehr sind sie da.“

SEIN, WIE MAN WIRKLICH IST. Elisabeth Krimmer begann zu malen, als ihr Mann krank wurde und kurz darauf verstarb. Heute sind ihre Bilder regelmäßig in Ausstellungen zu sehen. Daneben hält die 75-Jährige Deutschkurse mit syrischen Flüchtlingen ab und besucht regelmäßig alte Menschen, die im Seniorenheim leben. „Ich besinne mich jetzt im Alter auf meine Werte und setze Prioritäten“, sagt Krimmer, die drei Kinder geboren hat und heute in Perchtoldsdorf lebt. „Ich finde es wichtig, auf die körperliche und seelische Gesundheit zu achten, aber auch, mit sich selbst im Reinen zu sein und nichts zu bereuen.“ Das zehnte Jahrsiebt (70 – 77) ist gemäß der Anthroposophie die Zeit der Verjüngung. Das mag paradox klingen, doch die innere weise Frau (oder der innere weise Mann) gewinnt an Spannkraft und Flexibilität, sobald „die Dinge der Jugend“ mit Anmut aufgegeben werden. In einem erweiterten Sinn lässt man los und wird noch freier. Psychologin Perrig-Chiello bringt es auf den Punkt: „In der Lebensmitte merkt man oft: Vor lauter Kompromissen ist die Frage offen geblieben, wo man denn selbst bleibt. Das ist die Chance der zweiten Lebenshälfte: So zu sein, wie man wirklich ist und sein will.“ — 08

Was große Denker über das Reifen sagen ... „Man kann die zweite Lebenshälfte nicht nach dem Muster der ersten leben.“ Carl Gustav Jung „Kein kluger Mensch hat jemals gewünscht, jünger zu sein.“ Jonathan Swift „Je älter man wird, desto ähnlicher wird man sich selbst.“ Maurice Chevalier WER JUNG FÜHLT, LEBT LÄNGER Eine britische Studie beweist, dass Menschen, die sich jünger fühlen, tatsächlich länger leben: Isla Rippon und Andrew Steptoe vom University College London fragten 6.489 Männer und Frauen, die älter als 52 Jahre waren, wie alt sie sich fühlten. Das tatsächliche Durchschnittsalter betrug 66 Jahre, der Mittel wert des selbst empfundenen Alters lag dagegen bei 57 Jahren. Fast 70 Prozent der Befragten fühlten sich mindestens drei Jahre jünger, als sie waren. Bei etwa jeder vierten Person stimmten gefühltes und tatsächliches Alter überein; knapp fünf Prozent fühlten sich mehr als ein Jahr älter. In einem Zeitraum von acht Jahren starben 14,3 Prozent derjenigen, die sich als noch nicht so alt empfanden, wie sie waren. Unter denen, die sich älter fühlten, lag dieser Anteil bei 24,6 Prozent. Auch wenn bekannte Einflussfaktoren wie aktuelle Krankheiten, Ausmaß sozialer Beziehungen und körperlicher Aktivität, Geschlecht, Tabak- oder Alkoholkonsum bei der statistischen Auswertung berücksichtigt wurden, lag die Sterbewahrscheinlichkeit für die, die sich älter fühlten, als sie waren, noch immer 41 Prozent höher als bei denen, die sich jünger fühlten.

FILMTIPP Wenn Bäume zu Wäldern reifen Das Geheimnis der Bäume Regie: Luc Jacquet, 75 Minuten Die Hauptdarsteller in dieser beeindruckenden Dokumentation von Oscar-Preisträger Luc Jacquet sind diesmal nicht die Pinguine („Die Reise der Pinguine“), sondern die Bäume. Ein faszinierender Einblick in den Mikrokosmos einzelner Bäume bis hin zum Gesamtorganismus Wald. Jacquet enthüllt umwerfend schöne Geheimnisse und sensibilisiert gleichzeitig für die Gefährdung des Ökosystems Wald.

RAUM FÜR ALT UND JUNG Am besten klappt es im harmonischen Miteinander, das gilt für Mensch und Natur gleichermaßen. Das Lebensgut Miteinander im niederösterreichischen Rohrbach an der Gölsen hat es sich daher zum Ziel gemacht, generationenübergreifende Räume zu schaffen. Kinderbetreuung, Tageszentrum für ältere Menschen, Landwirtschaft, Wohnen und vieles mehr und alles unter einem Dach. Schön, wenn Visionen wahr werden. www.lebensgutmiteinander.com

Fotos: Getty Images (3)

700 J AH RE . E I N BAUM LE BE N LANG


FREUDE 08 H A U P T S AC H E

Das Leben möchte geliebt werden. Jedes Jahr lässt uns erblühen.

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Text: Tobias Müller

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FREUDE 08 KOST P R O B E

W

er nicht völlig blind ist für den Zauber des Waldes, die Schönheit von alten Obstbäumen auf saftigen Wiesen, von Weingärten auf steilen Hügeln oder endlosen Latschenteppichen über schroffem Fels, der kann auch Gefallen am Räuchern finden. Denn Räuchern ist nicht nur die vielleicht älteste Art zu würzen – es ist auch einer der besten Wege, eine Landschaft ess- und kost- bar zu machen. EIN REH SCHMECKT PLÖTZLICH nicht nur indirekt nach den Gräsern und Eicheln, die es gefressen, sondern auch ganz direkt nach dem Wald, in dem es gelebt hat, ein Karfiol kann die Aromen der Sträucher, Kräuter und Gräser aufnehmen, mit denen er sich den Garten geteilt hat. Und während der Biss in einen Apfelbaum unerfreulich ist, macht es das Räuchern mit Apfelholz möglich, ihn genussvoll zu kosten. Egal, was und wie geräuchert wird: Die Technik verleiht Speisen einen wohlig-heimeligen, gleichzeitig komplexen Geschmack, der sich mit wenig vergleichen lässt. Das Geschmacksspektrum reicht von Gewürzen wie Nelken und Vanille bis hin zu brotigen, blumigen, nussigen oder torfigen Aromen. „Rauch lässt niemanden kalt, er emotionalisiert. Da kommen archaische Emotionen ans Feuer hoch, die jeder versteht, das haben wir eingespeichert“, sagt Christoph Fink, Koch der schwedischen Botschaft in Wien, der gern mit wilden Zutaten aus der Natur arbeitet und sich daher als „Waldkoch“ einen Namen gemacht hat. „Räuchern erlaubt dir, bei Speisen nicht nur mit Konsistenzen und klassischen Gewürzen zu spielen, sondern eine oder sogar mehrere neue Dimensionen zu geben.“ Für Fink gibt es wenig, was sich nicht räuchern lässt: Neben Fleisch und Fisch räuchert er regelmäßig Gemüse, etwa Tomaten, Zwiebeln und Wurzelwerk für Suppen und Saucen, und Butter und Öle, um darin Gemüse zu braten. Für Grillevents greift er gern zu einem Trick: Er gart Zwiebel zwei Stunden im Rohr, bis sie ganz weich werden, packt sie anschließend 20 Minuten in den Räucherofen, und mixt sie mit Ketchup, Essig und etwas Chili auf – fertig ist die schnelle hausgemachte BBQ-Sauce. Auch Schokolade kommt bei ihm immer wieder in den Räucherofen, seit er einmal für einen Zigarrenliebhaber erfolgreich ein Schokomousse über einer zerbröselten Havanna aromatisierte. SO VIELSEITIG WIE DIE VERWENDUNGSMÖGLICHKEITEN sind auch die Pflanzen, mit denen sich räuchern lässt: Guillemette Barthouil vom Nordic Food Lab hat sich intensiv

mit Räuchern beschäftigt und schätzt, dass Menschen etwa 1.500 verschiedene Pflanzen für ihren Rauch verbrennen. Laubbäume wie Buchen oder Birken, Obstbäume wie Kirsche, Apfel oder Birne, Büsche wie etwa Latschen, immergrüne Nadelbäume wie Föhren oder Lärchen, Kräuter wie wilder Thymian oder schlicht Wiesenheu – sie alle können verwendet werden. Mein Onkel, der Förster, Jäger und Fischer ist, verwendet als Geheimtipp Buchenmoder, also das Holz, das tot ist und sich korkig anfühlt“, sagt Lukas Nagl, Chefkoch im Restaurant „Bootshaus“ am Traunsee im Salzkammergut und einer der experimentierfreudigsten und besten Köche des Landes. „Der Moder riecht frisch zwar nicht sehr ansprechend, verleiht aber beim Räuchern dann einen super Geschmack und glimmt gut, weil er die richtige Konsistenz und Feuchtigkeit hat.“ Nagl selbst räuchert Aal mit Kirschholz („fruchtig-rauchig“ beschreibt er den Geschmack), Reinanken mit Buche („der Klassiker, mild-aromatisch, nicht so penetrant“), Reh mit Latschen, Fichtennadeln und Wacholder („wegen der ätherischen Öle“), Seesaibling mit Lärche („wieder ganz eigen, mild, fruchtig, wenig Harz“) und Mayonnaise mit Birnenholz. Ganze Schweinsbrüste aromatisiert er gern „über einem großen Scheit Buche mit Wacholder und Latschennadeln“. Waldkoch Fink setzt ebenfalls gelegentlich auf Buche („vertrauter, klassischer Räuchergeschmack“) und öfter auf Fichte („weicher, duftiger, blumiger, weniger schwerer Körper, geht mehr in die Nase“). Und beide, Nagl, und Fink, packen gern Gewürze mit in ihre Räuchermischung: Nagl empfiehlt vor allem Kardamom, Zimt und geklärte Butter (direkt auf die Glut gegossen!), Fink Nelken oder Kümmel. Beide arbeiten in ihrer Küche öfter mit Heiß-Räuchertechniken. Dabei wird das Räuchergut nah an der Hitzequelle geräuchert – in der Räucherkammer hat es daher zwischen 40 und 80 Grad, das Räuchergut, etwa der Fisch oder die Schweinsschulter, wird gleichzeitig auch gegart. Zum Heißräuchern eignet sich feuchtes oder frisches Holz besser, weil mehr Dampf entsteht, wenn es verglost, was den Garprozess unterstützt. 11


Beim Kalträuchern hingegen wird der Rauch erst auf 15 bis 30 Gras abgekühlt – etwa in einem langen Kaminrohr –, bevor er in die Räucherkammer geleitet wird. Hierfür ist trockenes Holz besser geeignet. Generell gilt: Kalträuchern erzeugt einen delikateren, komplexeren Geschmack, Heißräuchern hingegen sorgt für mehr Süße und das klassisch-üppige Raucharoma im Endprodukt. MENSCHEN RÄUCHERN ÜBRIGENS schon mindestens so lange, wie sie über Feuer kochen: Ging beides anfangs oft wohl oder übel Hand in Hand, wurde Rauch bald gezielt verwendet, um Essen, vor allem Fleisch, länger haltbar zu machen: Er enthält einerseits Stoffe, die verhindern, dass das Fett ranzig wird, andererseits verliert das Räuchergut beim Räuchern Feuchtigkeit, der pH-Wert an der Oberfläche sinkt (es wird saurer) – beides macht es für Bakterien schwerer, das Essen verderben zu lassen. Immer noch wird Rauch wegen seiner beschützenden Kraft daher in zahlreichen Kulturen und Ritualen verwendet, um Krankheiten und böse Geister auszutreiben. Öfter geht es beim Räuchern heute aber um den köstlichen Geschmack: Verschiedene Zucker aus den Holzbestandteilen Cellulose und Hemicellulose führen zu einer sogenannten Maillard-Reaktion auf der Oberfläche des Räucherguts – ein Prozess, der umgangssprachlich von Köchen gern als „Karamellisieren“ bezeichnet wird und für eine Vielzahl köstlicher Röstaromen zuständig ist. Lignin, jener Stoff, der Holz seine feste Struktur gibt, sorgt wiederum beim Räuchern für die Aromen von Nelken, Vanille oder anderen Gewürzen. Außerdem verhindert es, dass Fett, etwa beim Speck, oxidiert und ranzig wird – Geräuchertes hält sich so länger. Und Kräuter und Gräser enthalten jede Menge ätherische Öle, deren Duft sich auf das Räuchergut überträgt. Rauch sieht zwar bloß nach heißer Luft aus, besteht aber aus drei Komponenten: feste Partikel, flüssige Tröpfchen und verdampfte Chemikalien aus dem Holz. Letztere machen zwar weniger als 10 Prozent des Volumens von Rauch aus, sind aber für 90 Prozent des Geschmacks verantwortlich. Laut Forscherin Barthouil kommt es für den guten Geschmack vor allem auf die Temperatur an, bei der das Räuchergut verglost: 400 Grad Celsius sind dabei ideal – bei dieser Temperatur werden die meisten gut schmeckenden Komponenten und die wenigsten unerwünschten Schadstoffe im Holz freigesetzt. Verbrennen Holz oder Kräuter heißer, wird der Rauch sauer und harsch. Es gilt also, bewusst und richtig zu arbeiten. Ein heißer Tipp: Holzchips, die auf die Glut geworfen werden, vorher eine Stunde in Wasser einlegen. So glosen sie langsamer und bei richtiger Temperatur. DAS HOLZ VON OBSTBÄUMEN oder Laubbäumen wie Buche oder Birke ist bei europäischen Räucherern besonders beliebt, weil seine Zusammensetzung – das Verhältnis von Cellulose und Heimicellulose zu Lignin – besonders gut geeignet ist. Selbst wenn es etwas zu heiß verbrennt oder sehr lange mit ihm geräuchert wird, bleibt der Geschmack angenehm. Holz von Nadelbäumen ist etwas heikler: Es kann ganz köstlich sein, zu heiß verbrannt oder zu lang geräuchert schmeckt das Ergebnis aber schnell bitter oder rußig. Ähnliches gilt für Rinde: Wer sie zu verwenden weiß, kann Köstliches aus ihr machen – zu viel, zu lang oder zu heiß geräuchert macht sie das Essen bitter und/oder sauer. Der Rest ist Geschmacks-und Landschaftsfrage. 12

Speziell für SONNENTOR produziert eine kleinen Räucherei auf der Schwäbischen Alb eine goldene Köstlichkeit: Rauchsalz. Es verleiht Speisen wie Fisch, Linsen oder Gegrilltem ein zartes Raucharoma. Passt auch hervorragend zu Butterbrot und Eierspeis. Wer einen Schritt weitergehen möchte, legt mit dem Räuchergewürz gleich selber los. Egal ob im Kugelgrill oder im Wok, mit dem Gewürz lockt die rauchige Herausforderung. Würzig-zitronig mit dezenter Schärfe. Ausprobieren! Mehr unter: www.sonnentor.com

SELBSTGEMACHT:

Eröffne Deine eigene Haus- und Hofräucherei!

HEISS R ÄUCHERN IN DER KÜCHE: Mit einem schweren Kochtopf mit gut schließendem Deckel, einem Dampfeinsatz und einem Induktions- bzw. Gasherd kann jeder zu Hause in der Küche räuchern. Schwarzen Tee, Holzmehl und Gewürze auf dem Topfboden verteilen, Dämpfeinsatz darüberstellen, Räuchergut darauf platzieren, Deckel schließen, Hitze hoch schalten und nach Lust und Laune räuchern. Wer kann, der öffnet den Topf im Garten oder am Balkon – sonst ist Haus oder Wohnung gleich mitgeräuchert. HEISS R ÄUCHERN AM KUGELGRILL: Am Kugelgrill ist es besonders leicht zu räuchern: Glühende Kohlen auf eine Seite des Grills legen, in Wasser eingeweichte Holzchips oder -späne darauflegen, Rost darüber platzieren, Räuchergut auf die kalte Seite legen, Deckel schließen, Luftzufuhr regulieren und nach Lust und Laune räuchern. TIPP: Wer keinen großen Räucherofen hat und mit Holzmehl statt Spänen oder Scheiten arbeitet, für den hat „Bootshaus“-Chefkoch Lukas Nagl einen Tipp: Einfach das Räuchermehl gemeinsam mit einem Apfel in ein luftdicht verschlossenes Gefäß packen und ein paar Tage stehen lassen. Das gibt dem Mehl die nötige Feuchtigkeit und ein feines Aroma. Tobias Müller isst, trinkt, kocht und schreibt seit 2010 darüber. Wenn nicht für FREUDE, dann für Zeitungen und Magazine wie „Standard“, „News“, „Falstaff“ und „Süddeutsche Magazin“. Sein Blog „Gruß aus der Küche“ auf derStandard.at erreicht bist zu 50.000 Leser am Tag. Sein neuestes Projekt hat den vielversprechenden Titel ALL YOU CAN EAT. Ein Magazin mit dem Anspruch, all die Geschichten übers Essen zu erzählen, die „sonst so wohl nirgends erscheinen würden.“ Man darf gespannt sein.

Fett

THEMA EINS DAS IST NOCH EIN BLINDTEXT THEMA ZWEI NATÜRLICH AUCH NOCH NICHT ORIGINAL THEMA DREI DER TEXT IST NOCH SEHR BLIND

Fotos: Getty Images (2)

R ÄU C H E RLI E BHABE R AU F G E PASST!

ALLES, WAS MAN ESSEN KANN NUMMER 1, NOVEMBER 2016

SONNENTIPP:


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DEN WALD UND ALLE BÄUME SEHEN

Wolfgang Riener ist Förster im Nationalpark Thayatal. Im Interview erzählt er, warum er den Wald liebt, wie altes Holz im Nationalpark für Leben sorgt und dass die Natur keine Grenzen kennt. Interview: Stefanie Platzgummer 14

Foto: Katja Greco


FREUDE 08 WOR T W E C H S E L

FREUDE: Herr Riener, Sie sind Förster im Nationalpark Thayatal. Was unterscheidet die Arbeit eines Nationalparkförsters von der Arbeit anderer Förster?

WOLFGANG RIENER: Prinzipiell, dass man in einem Nationalpark arbeitet und wir eine andere Zielsetzung haben. Im normalen Forstbetrieb ist das Ziel, dass man aus dem Wald nachhaltig Gewinne erwirtschaftet. Im Nationalpark ist das nicht der Fall. Wir sind ein Nationalpark mit über 90 Prozent Waldanteil. Es hat Flächen gegeben, wo der Mensch massiv eingegriffen hat, und da wachsen Nadelbäume wie Fichten, Douglasien und Kiefern. Diese Flächen werden in naturnahe Laubmischwälder „umgewandelt“. Das ist die Hauptaufgabe des Nationalparkförsters. Dazu kommen Tätigkeiten wie die Jagd – wir sagen dazu Wildstandsregulierung – und die Instandhaltung der Wanderwege sowie verschiedene Verwaltungsaufgaben. Worauf achten Sie besonders, wenn Sie durch den Wald gehen?

Das kommt darauf an, warum ich draußen bin. Ob es darum geht, einen Weg zu kontrollieren, oder ob ich in meiner Freizeit im Wald bin. Da wird der Kopf frei. Also ist es nicht so, dass Sie nach der Arbeit auch einmal genug vom Wald haben?

Nein, im Gegenteil! Schon mein Vater war Förster, wie auch mein Großvater und jetzt auch ich. Das ist aber nicht so, dass da Druck ausgeübt wurde. Bei uns in Geras, wo ich wohne, gibt es gleich in der Nähe einen sehr schönen Wald, da geh’ ich in der Früh und am Abend mit meinem Hund spazieren. Für mich ist das der Tagesbeginn und das Ende. Wandern ist für mich eigentlich Meditieren – das habe ich immer schon unbewusst gemacht, aber erst jetzt ist es mir bewusst geworden. Für mich ist das extrem wichtig. Ich bin gerne im Wald. Es ist nicht so, dass ich meinen Beruf nur mache, um Geld zu verdienen. Für mich ist das Beruf und Berufung. Welche Beziehung haben Sie zu Holz?

Als Förster ist der Baum ja eigentlich das Produkt, das man veredelt, um Holz zu bekommen. Mit Holz kann man sehr viel machen und es wächst bei uns vor der Haustür. Was mich ein bisschen stört, ist, dass wir im Waldviertel – einem sehr waldreichen Gebiet – noch zu wenig daraus machen. Ich finde, Holz ist viel zu wertvoll, um es nur zu verheizen. Man sollte es vorher nutzen und das Abfall- oder das Nebenprodukt kann man dann verbrennen. Holzfasern wären zum Beispiel ein sehr interessantes Ersatzprodukt für Erdöl, oder auch Holzgas. Es gibt viele Ansätze, nur hat es Holz noch nicht geschafft, dass es mit den Erdölprodukten kostengleich ist. Aber die Voraussetzung hat Holz, vor allem durch die vielen unterschiedlichen Holzarten, die alle ihre Besonderheit haben. Das macht Holz auch zu einem sehr wertvollen Baustoff. Welche besondere Rolle spielt Holz im Ökosystem Wald?

Holz ist ein riesengroßer Lebensraum. Die Bäume haben es geschafft, ihre Zellwände so zu verstärken, dass sie sehr hoch wachsen können. Das unterscheidet sie von allen anderen Pflanzen. Dennoch können sie nicht unbegrenzt in den Himmel wachsen, ihre Höhe ist durch den Wassertransport begrenzt. Jeder Baum hat einen anderen Lebenszyklus, es ist von Baumart zu Baumart unterschiedlich, wie alt die Bäume werden können. In der Mitte dieses Lebenszyklus hat ein Baum seine optimale Höhe und seine optimale Breite erreicht. Dann wird der Baum schön langsam wieder kleiner,

hat keinen oder nur noch einen minimalen Zuwachs und wird schließlich immer weniger. Das sieht man zum Beispiel bei Eichen, wo Kronenteile dürr werden, wenn nicht mehr der ganze Baum mit Wasser versorgt werden kann. Eine Eiche mit dürrer Krone kann dann aber auch noch 100 Jahre leben. Im Wirtschaftswald wird so ein Baum meistens umgeschnitten, weil ab diesem Zeitpunkt Holz und damit Ertrag verloren geht. Und im Nationalpark?

Bei uns dürfen Bäume alt werden und absterben. Das ist das Besondere. Es dauert ja oft genauso lange, wie ein Baum gewachsen ist, bis er wieder weg ist. Wenn ein Sturm kommt, kann das aber auch wiederum viel schneller gehen. Vielleicht bleiben dann nur noch Baumfragmente, die noch leben, aber gar nicht mehr als Baum wahrgenommen werden. Und selbst wenn ein Baum einmal abgestorben ist, ist er ein wichtiger Lebensraum. Zum Beispiel für den Hirschkäfer. Seine Larve lebt bis zu sieben Jahre im toten Eichenholz und wenn es kein totes Eichenholz gibt, gibt es auch keinen Hirschkäfer. Wenn ein toter Baum stehen bleibt, kommt vielleicht ein Specht und klopft eine Höhle, in die dann wieder Fledermäuse einziehen. Es ist einfach ein wunderbarer Lebensraum. Gibt es in den Nationalparkwäldern noch besonders mächtige und alte Baumriesen oder Urwaldreste?

Urwald gibt es keinen bei uns. Aber es gibt Gebiete, die sehr naturnah sind. Das sind vor allem die Thayagräben. Sie sind von der Topografie so schlecht zugänglich, dass es fast unmöglich ist, sie zu nutzen. In schlechten Zeiten hat man zwar auch das geschafft, aber ich weiß bis heute nicht, wie das funktioniert hat. Wirtschaftswälder, so wie man sie kennt, hat es hier nie gegeben. Die Gegend ist schlecht erschlossen, es gibt wenige Straßen und auch die Nähe zur Grenze spielte eine Rolle. Vor allem in der Zeit des Eisernen Vorhangs ist in diesem Bereich sehr wenig passiert. Der Nationalpark Thayatal grenzt direkt an den tschechischen Nationalpark Podyji. Wie darf man sich die grenzübergreifende Zusammenarbeit vorstellen?

Es gibt zwei Verwaltungen, wobei vor allem die Sprache eine Herausforderung ist. Aber wir beide haben dasselbe Ziel: den Schutz des Thayatals, und das funktioniert sehr gut. Es gibt zum Beispiel Treffen, die das gemeinsame Naturraum-Management betreffen, gemeinsame Wachgänge und Führungen für die Besucher. Der Eiserne Vorhang bildete hier früher eine scharfe Grenze. Wie hat sich das auf die Natur bzw. den Wald in diesem Gebiet ausgewirkt?

Für die Natur war das sehr positiv. Vor allem das Niemandsland zwischen der Staatsgrenze und dem Eisernen Vorhang, die sogenannte Todeszone, ist fast nicht genutzt worden. Dort hat die Natur sich frei entfalten können. Hier an der Grenze wurde auch nicht in Infrastruktur investiert. Das war für das Waldviertel wirtschaftlich natürlich sehr schlimm. Für die Natur war es ein Lotto-Sechser.

NATUR BEGREIFEN:

Erlebe den Nationalpark auf einer geführten Wanderung. Infos unter www.np-thayatal.at

Lesen Sie das gesamte Interview auf www.freude. sonnentor.com

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FREUDE 08 E N E R G I E F E LD

AUF

HOLZ KLOPFEN

Die Wirkung von Holz im Wohnraum

Es fördert gesunden Schlaf, stärkt das Immunsystem, beruhigt Puls und Herzschlag – kurz: Holz tut uns einfach gut. Was schon unsere Ahnen intuitiv spürten, ist mittlerweile wissenschaftlich nachweisbar. Die Magie des Wunders Holz aber ist ungebrochen.

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Illustration: Elke Hanisch


AM ANFANG WAR DAS HOLZ. Buchstäblich, war es doch eines der ersten Worte der Menschheitsgeschichte. Im Deutschen blieb es seit den ersten Belegen aus dem 8. Jahrhundert unverändert. Doch die vier Buchstaben beschreiben mehr als Zellulose und Lignin. Sie sind aufgeladen mit Erinnerungen und Emotionen. An den Geruch des Nussbaums, um den wir als Kinder gespielt haben. An die knarrenden Bretter in unseren Händen, aus denen wir ein Baumhaus gezimmert haben. An den Kasten, der unsere Oma seit ihrer Hochzeit begleitet hat und ihre Geschichten heute noch erzählt. Holz ist und war ständig um uns. Und das hat gute Gründe. „Holz ist das Material, das aus dem Gedanken entstanden ist, allen Beteiligten etwas Gutes zu tun“, schwärmt Erwin Thoma in seinem Buch „Holzwunder“ und spricht dabei die technisch messbaren Qualitäten des Materials an: Holz ist stabil und dauerhaft, leicht und wetterbeständig. Es reguliert die Feuchtigkeit, ist atmungsaktiv, Wärme dämmend und winddicht. Außerdem leitet es so gut wie keine elektromagnetischen Strahlen, sondern schützt vielmehr vor den Belastungen, die unter anderem durch Mobiltelefonmasten von draußen nachweisbar unser Wohlbefinden im Drinnen

beeinträchtigen können. Der Salzburger muss es wissen, hat er doch vom Polarkreis bis zum Mittelmeer Gebäude aus naturreinem Holz errichtet. Es ist eine natürliche Bauweise, wie sie die alten Holzbaumeister der Almhütten, der hölzernen Kirchen im Norden Europas oder der imposanten Tempelanlagen Asiens angewandt haben. Doch was früher aus Mangel an chemischen Hilfsmitteln geschah, setzt der ehemalige Förster bewusst ein und verknüpft dabei Jahrhunderte altes Wissen mit moderner Technik. Als Vorbild dient ihm nichts Geringeres als die Natur: Bei seinem eigens entwickelten Massivholzbausystem verwendet er keinen Leim, keine Nägel – nur Holzdübel. DASS ER DABEI BEVORZUGT MONDHOLZ nutzt, das im Winter bei abnehmendem Mond geschlagen wurde, soll die Qualität seiner Häuser zusätzlich verstärken: „Das Holz hat dann optimale Dichte und ist resistenter gegen Schädlinge wie Pilze und Insekten“, ist der Experte und Autor von der Kraft des Mondes überzeugt, die mittlerweile auch wissenschaftlich nachgewiesen ist. „Der größte Irrglaube von uns Menschen ist, Zauberlehrling spielen zu müssen“, setzt Thoma auf die Perfektion der „ungehobelten

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Natur“. „Wir versuchen alles synthetisch nachzubauen oder zu erweitern. Doch was bei Kräutern selbstverständlich ist, führt auch beim Holz zum besten Ergebnis: Naturrein, puristisch und unverfälscht entwickelt das Material seine größte Qualität, wenn es ums Bauen und Wohnen geht.“ VON DER GENIALITÄT DER NATUR ist auch Roman G. Lechner begeistert. In seiner Waldviertler Vollholztischlerei setzt er das im Wohninnenraum fort, was Thoma im Außenbereich schafft: Er arbeitet ausschließlich mit Massivholz. Es stammt aus Sägewerken der Umgebung, darf jahrelang trocknen und wird später nach den Prinzipien des Goldenen Schnitts verarbeitet, jenen Proportionen also, die uns aus der Natur so vertraut sind. Vor allem aber gelangen auf seine Möbelstücke nur Naturharzöle und Bienenwachs. „In der Natur kann alles atmen. Selbst durch einen Stein kann Wasser durchlaufen“, hält der Experte nichts von künstlichen Lacken, die wie ein „Plastiksackerl“ die Möbel ersticken, „auch in einem Haus muss alles atmen können.“ Dann entsteht ein Raumklima, das selbst Allergiker vertragen, in dem Atemwege geschont und dessen Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit als angenehm empfunden werden. DOCH HOLZ KANN MEHR. Was Menschen zu aller Zeit intuitiv gespürt haben, bestätigen inzwischen medizinische Untersuchungen: Die Ergebnisse einer Studie von Univ. Prof. Dr. Maximilian Moser von der Medizinischen Universität Graz und dem Weizer „Human Research Institut für Gesundheitstechnologie und Präventionsforschung“ waren revolutionär, denn: „Je niedriger der Herzschlag, desto höher die Lebenserwartung“, erklärt der Studienleiter. Ein Zirben-Boom war die Folge und führte dazu, dass das früher günstige Holz heute im deutschsprachigen Raum zu den begehrtesten Nadelhölzern gehört. Dabei muss man nicht immer zur Zirbe greifen, um von den positiven Auswirkungen von Holz zu profitieren. „Fichte und Tanne, die viel häufiger vorkommen, sind zwar nicht ganz so wirkungsvoll“, weiß Moser aus anderen Versuchen, „sie haben etwa ein Drittel des Effektes der Zirbe.“ Damit ist nicht nur die Verringerung des Herzschlags gemeint. In verschiedenen Studien wurde festgestellt, dass Holzräume den „Erholungsnerv“ Vagus stärken, der das Herz vor Belastungen schützt und Entzündungen im Körper verhindert. „Genau das brauchen wir in unserer hektischen Zeit“, ist der Forscher überzeugt, „Stress führt nämlich zu einer erhöhten Entzündungsbereitschaft. Die wiederum verursacht einen Großteil der chronischen Erkrankungen.“ DASS DIE HEILENDE WIRKUNG vermutlich besonders den Terpenen zu verdanken ist, die als Inhaltsstoff in Nadelhölzern ätherische Öle produzieren, konnten

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Moser und seine internationalen Kollegen herausfinden. Anderorts hingegen herrscht noch Erklärungsbedarf. Nicht nur, weil die Gelder für die Forschung in Sachen Holz rar sind. Auch weil viele der positiven Effekte auf ganzheitlichen Wechselwirkungen beruhen, die nur mit interdisziplinären Forschungsmethoden nachweisbar sind. Das bestätigen andere Studien des Physiologen gemeinsam mit Psychologen, bei dem Versuchspersonen Laminatund Massivholzfußböden anschauen, angreifen und bewerten sollten. Sie ahnen, wer gewonnen hat? Moser kann sich die eindeutige Präferenz für Holz zweifach erklären: „Erstens vermittelt uns unser Organismus über unsere Sinnesorgane ein Bild über unsere Umwelt“, meint er, „wenn es stimmig riecht, klingt und sich auch wie Holz anfühlt, dann signalisiert uns das Sicherheit und Behaglichkeit. Wir wissen, womit wir es zu tun haben. Wir können uns entspannen.“ Ein künstliches Material wie Laminat hingegen verursacht Zweifel und Unsicherheit, die unseren Organismus in einen Stresszustand versetzen. „Der zweite Aspekt ist evolutionär bedingt: Wir Menschen sind seit Millionen Jahren mit Holz vertraut.“ TATSÄCHLICH VERBINDET UNS seit Beginn der Menschheitsgeschichte eine innige Beziehung mit Holz. Nicht nur als Werkstoff. Vielmehr war und ist Holz in allen Kulturen Teil von Mysterien und Legenden. „Das Holz mit seinen Ästen, Jahresringen und Strukturen ist wie Landkarten, wo im Kleinen das große Leben abgebildet ist“, erklärt sich Erwin Thoma diese Faszination, wenn wir die feinen Maserungen an der Bretterwand nachfahren, wenn uns Zirbenduft entgegenströmt oder wenn wir auf Holz klopfen. Nicht unbedingt, um uns vor Unglück zu bewahren, sondern um Holz mit all seiner wohltuenden Kraft auf uns wirken zu lassen. — doris neubauer


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Madagaskar

WE N N BÄU M E SPREC H E N KÖN NTE N. Ein märchenhafter Anblick. Fünf anmutige Frauen durchschreiten eine Baobab-Allee. Welche Geschichten uns diese Frauen erzählen könnten? Und was hätten diese einzigartigen, mächtigen Bäume wohl zu sagen? Viele hundert, mitunter sogar ein- oder zweitausend Jahre lebt ein Baobab. Für die Menschen in seiner Umgebung ein besonderes Geschenk, denn Rinde, Fasern, Früchte und Samen werden seit jeher vielfältigst genutzt. Er wächst im südlichen Afrika, in Australien und in Madagaskar. Auf den Sandböden der tropischen Insel gedeiht übrigens auch ein anderer Baum, dessen Rinde für SONNENTOR und alle Gewürzliebhaber ein einzigartiges Präsent bereithält: der Echte Zimtbaum.

Foto: Cultura RM Exclusive/Romona Robbins Photography

Foto: Romona Robbins

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FREUDE 08 U R S P R U N G SZ E U G N I S

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Meine

GENIALE GEHOBELT ODER GESCHLIFFEN? Im Wald gehackt oder doch lieber am Flussufer gesammelt? Holz ist so vielfältig, fantasievoll und einzigartig wie die Menschen, die damit ihre ganz persönlichen Holzideen verwirklichen.

HOLZIDEE 22


FÜR HOLZWÜRMER: I DE E N ZUM N AC H WAC H S E N

WERKZEUG FÜR NACHWUCHSTISCHLER: Die Unimat Basic ist eine vollwertige und zugleich völlig kindersichere Säge-, Drechsel- und Schleifmaschine, die von www.thecooltool.com angeboten wird. EIN STAMPERL FÜRS ZIRBERL: Wie Christoph Waldharts Holzvasen und Zirbenholzstamperl genau entstehen und wo sie käuflich erhältlich sind, erfährt man auf www.boscoduro.com NATÜRLICH DIGITAL: Mit seiner Cargo-Cult-Bildersammlung entführt uns Peter Moosgard in eine magische Welt. www.cargoclub.tumblr.com

Eichenholz in einem Baucontainer. Wenn so etwas weggeWÜRDE DER TURMBAU ZU BABEL heute wieder stattworfen wird, blutet mir das Herz!“ Nachdem er die schmalen finden, käme zur Verwirrung der Sprachen höchstwahrscheinGründerzeit-Parkettbretter abgehobelt, geschliffen, geölt und lich auch noch der Wirrwarr der Materialien. Wer kann im mit kreisrunden Aussparungen versehen hatte, entstanden 21. Jahrhundert noch genau sagen, woraus unsere alltäglich Welt Teelichthalter aus dauerhaftem Eichenholz, die im flackernden eigentlich gebaut ist? Da gibt es Smartphones aus Kunststoff, Kerzenschein das Fischgrätmuster und den einstigen Glanz Silikon und seltenen Erden wie Praesodym und Gadolinium, eines Parkettbodens wieder zum Leben erwecken. Gebäude aus Verbundglas, Faserbeton und Styropor, und noch eine einfache Bratpfanne muss zumindest aus rostfreiem HOLZ SPEICHERT ABER NICHT NUR Geschichten aus der Edelstahl geschmiedet und mit Polytetrafluorethylen beschichtet Vergangenheit, es kann uns auch helfen, unser modernes Leben sein (was übersetzt so viel heißt wie „Teflon“). So praktisch wieder selber in die Hand zu nehmen. Davon ist jedenfalls diese Materialvielfalt sein mag, ohne spezialisiertes Know-how der Wiener Medienkünstler Peter Moosgard überzeugt, der sich und komplizierte Verfahren können wir kaum noch verstehen, gerade auf einer mehrmonatigen Forschungsreise durch den womit wir es zu tun haben, geschweige denn selber etwas daraus Südpazifik befindet. Für seine Holzarbeiten benutzt er weder Axt bauen. Liegt es vielleicht auch daran, dass wir für unsere noch sonstiges Werkzeug. Allein mit seinen Händen baut er eigenen kreativen Projekte meist viel lieber zu einem einfachen aus gefundenen Zweigen, Ästen und Blättern hochkomplexe und altbewährten Material wie Holz greifen – trotz oder technische Geräte: Computer, Drohnen, Segway-Roller, und wegen aller Möglichkeiten, die uns heute offenstehen? sogar eine lebensgroße Seilbahngondel wurde auf diese Weise „Holz passt sich jeder Idee an, ist günstig und leicht zu schon realisiert. Als Inspiration dafür dient der „Cargo Cult“, transportieren und ist ein internationales Material, über das ein einzigartiges Ritual, das im zweiten Weltkrieg auf der Insel man in der Sahara genauso gut sprechen kann wie in Kanada Vanatu entstand. Als die einheimische oder Beijing“, sagt der Tiroler Bildhauer und Bevölkerung dort erstmals sah, wie amerikaLehrer Christoph Waldhart, der sich bei seiner Arbeit besonders gern von der Kraft nische Flugzeuge aus heiterem Himmel und den ureigensten Eigenschaften von Nahrungsmittel und Hilfsgüter für die BesatHolz inspirieren lässt. So vertreibt er unter zungssoldaten abwarfen, bauten sie diese seiner Eigenmarke Boscoduro – abgeleitet flugs in voller Lebensgröße aus Holz nach – vom italienischen Bosco (Wald) und in der Hoffnung, dass dadurch auch für Duro (Hart) – etwa Holzvasen, die auf den sie bald Reichtümer vom Himmel fallen ersten Blick kaum von gewöhnlichem würden. „Man kann schnell darüber lachen“, Kaminholz zu unterscheiden sind. Doch meint Moosgard, „aber wir benutzen unsere dank ihrer gerade abgeschnittenen Kanten Handys ja auch wie ein magisches Spielzeug, Arthur Rimbaud und einem einzigen, mittig eingebohrten ohne wirklich zu verstehen, wie sie funktioLoch lassen sich diese simplen Holzscheite nieren. Und auch an der Börse imitieren die senkrecht aufstellen und verwenden – als Blumenvase. An den einen das Verhalten der anderen, einfach weil sie sich dadurch Seiten belässt Waldhart das Holz genauso fasrig und rau, wie er wundersamen Gewinn versprechen.“ So sorgen Moosgards rein es mit der Axt gespalten hat. „Solche Spaltungen findet man händische Holzimitate dafür, dass wir wieder über uns selbst auch in der Natur, bei Blitzschlägen und in Gebirgsbächen. Sie und unseren Aberglauben lachen können. Vor Weihnachten hält machen die besondere Kraft des Holzes spürbar.“ Eine Idee, der Künstler auch in Schulen Workshops ab, bei denen Kinder die zum Nachahmen anregt, aber auch viel Geduld und genaue ihre Weihnachtswünsche mit Ästen, Zweigen und dem bloßen Beobachtung erfordert: Für einen perfekten, vasentauglichen Geschick ihrer Hände nachbauen – auf dass die heiß ersehnten Holzscheit spaltet Waldhart oft einen ganzen Tag lang Holz mit Kopfhörer, Handys und Markenklamotten dann auch tatsächlich der Axt. „Im Grunde genommen kann man so mit einem bald vom Himmel fallen mögen! einzigen Werkzeug fast alles aus Holz formen.“ Ein Gedanke, der auch ein weiteres Boscoduro-Produkt inspiriert hat, nämOB ES WOHL NOCH EINE EINFACHERE und genialere Idee lich die Grappalino-Schnapsstamperln aus handgespaltenem gibt, die Kinder und Eltern selbst mit Holz realisieren können? Zirbenholz. Das weiche Material lässt sich hervorragend Vielleicht diese eine: man gehe in den Wald oder den eigenen bearbeiten und liegt als Schnapsstamperl wunderbar in der Garten, suche sich einen herabgefallenen Ast oder einen morHand und an den Lippen. Sein Eigengeschmack verstärkt schen Baum und tue – nichts. Das Holz soll einfach liegen oder vorzüglich jeden Zirbenschnaps, und es wird im jahrelangen stehen bleiben, wie es ist. Denn dieses sogenannte Totholz Gebrauch immer geschmeidiger und bekommt einen intensiven ist ökologisch höchst wertvoll und seine Wirkung noch wunderFarbton. samer als die von Moosgaards Holzcomputern: Es zieht wie von Zauberhand neues Leben an, von verschiedensten MikroorganisVOM KREATIVEN WERT des gebrauchten Holzes weiß auch men und Pilzen über Wildbienen-, Käfer- und Insektenarten bis Alexander Kamenski zu berichten. Unter dem Label „20 Foot hin zu Spechten, Singvögeln, Fledermäusen, Kröten und vielen Standard“ fertigt er in Wien und Niederösterreich Möbel und anderen Höhlenfreunden. Natürlich darf Totholz im eigenen Wohnaccessoires aus Holz und Stahl – in einem zur WerkGarten auch kreativ arrangiert, zu stimmungsvollen Skulpturen statt umfunktionierten, genau 20 Fuß langen Baucontainer, der geformt oder mit malerischen Wildrosen und Efeu überderzeit auf einer grüne Wiese geparkt ist. „Wenn man mit wachsen werden. Kommen dazu noch etwas Geduld, Fantasie offenen Augen durch die Stadt geht, findet man oft ganz besonund Beobachtungsfreude, kann man sich sicher sein: Die dere Schätze“, meint der Autodidakt, der ausschließlich Uniallerbesten Ideen wachsen und reifen wie das Holz ganz von kate herstellt. „Unlängst fand ich einen ganzen Parkettboden aus selbst heran. — fabian faltin

Foto: Getty Images

„Was kann das Holz dafür, wenn es als Geige erwacht?“

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Foto: Gerhard Wasserbauer

Fragt man Anita Preiss, woran sie der Geruch von Holz erinnert, dann erzählt die Bio-Bäuerin, wie gern sie als Kind mit ihrem Vater in den Wald ging zum „Holzmachen“. Die alten Baumriesen haben es ihr bis heute angetan. Aber statt um Riesen kümmert sich Anita gemeinsam mit ihrem Mann Franz mittlerweile um Pflanzen in 24

einem anderen Maßstab: um Kräuter. Brennnessel und diverse Minzarten gedeihen auf den Preiss’schen Feldern. Dabei hat man das der gelernten Bürokauffrau anfangs gar nicht zugetraut. Doch mittlerweile ist die Quereinsteigerin zur Kräuterbäuerin mit Leib und Seele herangewachsen.


FREUDE 08 AUG E N BLIC K

AN I TA P R E I SS

BIOBÄUERIN IN STETTELDORF, NIEDERÖSTERREICH

Seit 2002 im Kreis der Sonnentor Gemeinschaft.

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VIER HEK TAR VIELFALT

Vom Land in

den Mund

Ob Sonnensteine, Pfefferminzstängel oder Regenwasser: Um im 21. Jahrhundert gut und nachhaltig von der Landwirtschaft leben zu können, sind neue Ansätze dringend gefragt. Am SONNENTOR Frei-Hof werden sie jetzt schon in die Tat umgesetzt. Drei PermakulturBauern arbeiten hier ohne landwirtschaftliche Förderungen und chemische Hilfsmittel, dafür aber mit Überzeugung: Dauerhafte Landwirtschaft funktioniert am besten im Einklang mit der Natur. Redakteur Fabian Faltin war für FREUDE am Frei-Hof zu Besuch.

VERGANGENEN WINTER KAMEN DREI BESUCHER ins Waldviertler Sprögnitz, um ihr zukünftiges Quartier in einem alten Bauernhof zu beziehen. Im Waldviertel sind Temperaturen von minus 25 °C in der kalten Jahreszeit keine Seltenheit, aber ihre Zimmer am Hof, nur wenige Schritte von Sonnentor entfernt am Ortsrand gelegen, waren seit Längerem unbewohnt und unbeheizt. Auch Strom, Gas und Fließwasser gab es in diesem Teil des Hofes keines. Unbeirrt bezogen die drei das Wohnzimmer, wo noch gemusterte Tapeten aus Großmutters Zeiten hingen, breiteten am eiskalten Boden ihre Schlafsäcke aus. Was hier war, das musste fürs Erste genügen. Dann würden sie beginnen, den verlassenen Räumen neues Leben einzuhauchen, wo immer möglich auch mit eigener Körperkraft, und rund um den ortstypischen „Vierkanter“ ein neues landwirtschaftliches Projekt starten: den Sonnentor Frei-Hof. „Es war wie Indoor-Camping“, erzählt die Ökologin Sigrid Drage, eine von drei Waldviertler Neo-BäuerInnen, die früher auch schon im tropisch temperierten Costa Rica lokale Nährstoffkreisläufe im Regenwald erforscht hat. „Den Kaffee haben wir uns auf einem Gasbrenner gekocht, das Wasser für die Klospülung aus geschmolzenem Schnee gewonnen. Irgendwann haben wir auch begonnen, im Wohnzimmer zu graben. Wir haben riesige Steine aus dem Boden geholt und Leitungen für einen unterirdischen Regenwasserspeicher verlegt. Natürlich konnten wir uns drüben bei Sonnentor aufwärmen!“ WORAUF ZIELTE DIESER KONSEQUENTE ANSATZ AB? Selbstversorgung? Oder sogar Autarkie? Am besten trifft es wohl der Begriff „Permakultur“, ein Konzept, das in den 1970ern von den Australiern Bill Mollison und David Holmgren entwickelt wurde, als Alternative zu einer zunehmend industrialisierten und naturverbrauchenden Landwirtschaft. Permakultur steht für Kreislaufwirtschaft nach dem Vorbild der Natur: Natürliche Ökosysteme sollen dauerhaft – permakulturell – mit menschlichem Leben und Wirtschaften in Einklang gebracht werden. Für Bill Mollison fängt das bewusste Haushalten mit vorhandenen Ressourcen und Energiequellen bei uns selber an: Wir brauchen „fortlaufende, überlegte Observation statt fortlaufender, gedankenloser Aktion“. Eine Philosophie der 26

Achtsamkeit, in der alte Traditionen ebenso Platz haben wie Wissenschaft und Selbsterfahrung – angefangen mit der essenziellen „Ortsaufnahme“, wozu eben auch die erste Übernachtung in einem alten bäuerlichen Wohnzimmer gehört. LÄNGST HAT DIE PERMAKULTUR-IDEE weltweite Verbreitung gefunden. Ob in Agrarprojekten oder Selbstversorgungsgärten, die achtsame und liebevolle Hinwendung zur Natur, ökologisches 1 Fachwissen und ein kooperatives Miteinander ergänzen sich bestens: So landeten die großen Steine aus dem Wohnzimmer keineswegs als Bauschutt auf einer Deponie, sondern fanden direkt vor dem Frei-Hof wieder ein neues Zuhause, am Rande eines dicht bepflanzten Staudenbeets. Dort absorbieren sie tagsüber die Sonnenwärme, um sie abends wieder an Kräuter und Blumen abzugeben, die so auch im rauen Waldviertel problemlos gedeihen. „Am Frei-Hof wollen wir einen ganzen Schritt über den Garten hinausgehen. Wir wollen wissen, ob sich auch eine 4 Hektar große Permakultur-Landwirtschaft in diesem Klima wirtschaftlich betreiben lässt“, erklärt Thomas Meier, auch er ein Frei-Hof-Bauer der ersten Stunde. Gerade kniet sich der hochgewachsene Mann mit dem sonnengegerbten Gesicht und schlohweißen Haar in den ersten Frei-Hof-Kartoffelacker. Wenn er seine Gabel gekonnt durch die Kartoffeldämme riffeln lässt, ist ihm die jahrzehntelange Erfahrung am Acker gut anzumerken. Dabei bezeichnet er sich selbst als „klassischen Aussteiger“, der mit seinem Studium der Landschaftsplanung unzufrieden war. In den 1980ern begann er mit Selbstversorgung und alternativer Schafhaltung zu experimentieren, ehe es ihn nach Indien zog. Dort brachte ihn ein Vortrag der Permakultur-Lehrerin Rosemary Morrow auf neue Ideen, die er seither in eigenen Gartenplanungen umsetzt. „Am Frei-Hof sehe ich dabei auch die einzigartige


1 l Frei-Hof-Bauer Thomas Meier auf dem Traktor 2 l Die Kartoffeln gedeihen unter einer dicken Mulchschicht 3 l Das Gemüse am Frei-Hof wächst in Mischkultur 4 l Mitarbeiterin Manuela Mayr erntet Kohl fürs LeibspeisGasthaus

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Fotos: Katja Greco

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Chance, unsere Idee an viele Menschen weiterzugeben.“ Was das konkret bedeutet, merkt man rasch, wenn man Thomas am Kartoffelacker bei der Ernte beobachten will: Sofort bekomme auch ich als Besucher vom FREUDE-Magazin eine Grabegabel in die Hand gedrückt, um bei der Ernte mitzumachen. „Begreifen kommt ja vom Greifen“, meint Thomas, ohne seinen konzentrierten Blick von der Erde zu heben. Während andernorts alles in Reih und Glied wächst und Pestizide und Herbizide zwischen den Zeilen für strenge, monokulturelle Ordnung sorgen, ist das Bild am Permakultur-Acker wesentlich komplexer: die Frei-Hof-Kartoffeln in einer bunten Pflanzenvielfalt aus Gänsefuß, Kornblume, Scheinkamille, Süßgräsern und vielem mehr – eine wichtige Lebensgrundlage für „tierische Mitarbeiter“ wie Regenwürmer, Insekten und Vögel. Dazwischen liegt natürliches Mulchmaterial wie Wiesenheu und Schafwolle, und darunter finden sich die Kartoffeln in 16 verschiedenen Sorten. Behutsam graben wir uns durch dieses Biotop und blicken auf die immer länger werdenden Erdspuren hinter uns. Sie sehen nicht nach Traktor aus, sondern eher nach einigen fleißigen Wühlmäusen. „BODEN BEDEUTET VIEL MEHR ALS NUR ERTRAG“, betont auch der Biologe und Permakultur-Lehrende Andreas Voglgruber. Er ist der dritte Frei-Hof-Bauer und lebt zur Zeit

mit Sigrid und weiteren überzeugten Permakulturisten in einer „Permakultur-WG“ nahe Wien. Dort entsteht in einem ehemaligen Swimmingpool gerade ein Natur-Teich, und anstelle breiter Wege und großer Rasenflächen ist im Garten jeder freie Zentimeter mit Pflanzen, Holz, Steinen und Recyclingobjekten aller Art besetzt. Für Andreas eine bewusste Entscheidung: „Boden ist Lebensraum, Hochwasserschutz, Klimaschutz und vor allem auch Grundlage für Ernährungssouveränität. Ich erinnere mich noch gut, wie ich als Kind am Land Überschwemmungen auf verdichteten Ackerböden sah. Und fruchtbare Bodenschollen, die von Traktoren auf der Straße liegengelassen wurden.“ AM FREI-HOF will er sich ebenso dafür engagieren, dass wertvoller Boden erhalten bleibt. Wie im WG-Garten soll dabei auch die lokale Kulturlandschaft als Ganzes verbessert und bereichert werden. Ideen dafür gibt es schon viele: Der Kartoffel- und Gemüseacker könnte sich im Laufe der kommenden Jahre zu einem dauerhaft bepflanzten „Waldgarten“ entwickeln, wo Gemüsekulturen im lichten Schatten von Obstbäumen, Haselnuss und Wildsträuchern gedeihen. Zwei große Secondhand-Glashäuser werden diesen Winter hinterm Frei-Hof aufgestellt und mit „Biomeilern“ beheizt: Dafür wird organisches Material, etwa gehäckselte Äste aus 27


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FREUDE wird in den kommenden Ausgaben laufend von den Entwicklungen am Frei-Hof berichten und dabei auch viel praktisches Wissen weitergeben. Rechtzeitig zum Frühjahr lernst du in unserer nächsten Ausgabe die ganze Vielfalt der Beete am Frei-Hof kennen: von Hochbeet und Hügelbeet bis Mulch- und Baumscheibenbeet. FREI WIE AM BAUERNHOF: Auf www.frei-hof.at oder www.sonnentor.com/erlebnis#oeffnungszeiten gibt es alle aktuellen Neuigkeiten und Informationen über Führungen und Workshops am SONNENTOR Frei-Hof. PERMAKULTUR LERNEN: PIA, die Permakultur Akademie im Alpenraum (www.permakultur-akademie.com), bietet eine Vielzahl von Permakultur-Lehrgängen, -Ausbildungen, -Kursen und -Fachbüchern an.

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der Forstwirtschaft, meterhoch aufgeschichtet und die bei der Kompostierung entstehende Wärme mithilfe von Wasserrohren in die Glashäuser geleitet. Auch aus der angrenzenden Sonnentor-Teeproduktion sollen kostbare „Abfälle“ übernommen werden, etwa Pfefferminzstängel. Damit werden am Frei-Hof Wege aufgeschüttet und Beete gemulcht. Das angebaute Gemüse findet dann wieder seinen Weg zurück in die Betriebsküche und zum angrenzenden Bio-Restaurant „Leibspeis“. Eine vollständige Selbstversorgung der 300 Sonnentor Mitarbeiter ist nach momentanen Erkenntnissen zwar noch nicht realistisch. Und auch andere Aspekte, wie etwa die im Waldviertel oft unvermeidbaren Autofahrten, warten noch auf kreative Lösungsansätze. Aber, so ist man am Frei-Hof überzeugt, es geht vor allem darum, den Anfang zu machen und Schritt für Schritt weiterzugehen. „Wir fangen bei uns selber an: Was können wir tun? Und wie können wir am meisten bewirken? Wollen wir uns nur im eigenen Garten selbst versorgen oder auch versuchen, andere Menschen zu erreichen?“, erklären Sigrid, Andreas und Thomas. Mit jedem weiteren kleinen Kreislauf, den sie in Gang setzen, gestaltet sich das Leben am Freihof reichhaltiger und tragfähiger. Läuft alles nach Plan, soll bereits binnen drei Jahren die wirtschaftliche Tragfähigkeit erreicht sein und in einem ehemals kalten und dunklen Wohnzimmer ein reich gedeckter Tisch stehen. — fabian faltin 28

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DAS SONNENTOR Die Sonne schickt keine Rechnung Ein typischer Waldviertler Bauernhof ist oft hundert Jahre alt. Der Frei-Hof ist gerade frisch gezimmert und das Holz noch leuchtend hell: ein großes, mit 24 Strahlen verziertes Eingangstor, das sogenannte SONNENTOR. Darauf basiert nicht nur der Firmenname von SONNENTOR, es ist auch ein starkes Symbol für freie und unabhängige Bauern. „Die Sonne schickt uns ja keine Stromrechnung“, erklärt Frei-Hof-Mitarbeiterin Manuela Mayr. Die ausgebildete Gärtnerin und Pferdewirtin wohnt im Nachbardorf und ist froh, direkt im Waldviertel eine neue Arbeit gefunden zu haben. Früher war das selbstverständlich: Auf den Bauernhöfen haben Menschen immer lokal gelebt, gearbeitet und sich von der Frucht ihrer Arbeit selber ernährt, wodurch lauter geschlossene Kreisläufe bestanden. Heute kann ein einziger Bauer womöglich 1.000 Leute ernähren, doch sein „Output“ bleibt nicht mehr im Ort. Saatgut und Düngemittel, teure Gerätschaften und hoch-


FREUDE 08 SON N E N S E I T E N

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spezialisiertes Know-how müssen auch wieder aus externen Quellen herangeschafft werden – was oft nur mit Hilfe von Förderungen möglich ist. Der Sonnentor Frei-Hof möchte zeigen, dass unabhängige Landwirtschaft auch noch im 21. Jahrhundert möglich ist: Durch Permakultur, Selbstversorgung und lokale Kreisläufe können Bauern und Bäuerinnen wie Manuela Mayr ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen.

S onnentor und der Frei-Hof

Fotos: Katja Greco

FREIHEIT UND UNABHÄNGIGKEIT – diese zwei wesentlichen Grundsätze bilden das Fundament der Vision von Johannes Gutmann, dem Gründer von Sonnentor. Und er wollte es genau wissen: Ist es in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich, einen Bauernhof frei von Förderungen und chemischen Hilfsmitteln zu führen? KANN MAN DAVON DANN AUCH LEBEN und eine sichere Existenz aufbauen? Die einzig richtige Antwort auf diese Fragen lautete für Johannes und Sonnentor, es schlichtweg anzugehen und einfach mal auszuprobieren. Schnell war die Idee des Frei-Hofs geboren. Jetzt geht es an die Umsetzung und die ersten Pflanzen wurzeln bereits. Den Rest wird die Zeit zeigen und FREUDE darf berichten.

1I Biologe Andreas Voglgruber und Ökologin Sigrid Drage arbeiten nach Permakultur-Prinzipien 2 l Frisch getopfte Kräuter, Beeren- und Wildsträucher bereit zum Auspflanzen 3 l Thomas Meier und FREUDE-Redakteur Fabian Faltin bewundern Wildpflanzen und Beikräuter 4 l Auf der warmen Erde eines Hügelbeets gedeihen Mangold und Salat 5 l Die letzten Lavendelblüten des Sommers werden geerntet 6 l Im Frei-HofShop gibt es Gemüse-, Paradeiserund Wildkräuterraritäten zum Selberziehen 7 l Nach der Ernte: Feine Raritäten, die auf den Feldern des Frei-Hofs reifen durften

MITMACHEN Vom Wert des Tuns! Könnte man einen Kartoffelacker nicht auch ruck, zuck mit einer Maschine abernten, anstatt sich mühsam mit der Gabel zu bücken? „Natürlich kann man das“, räumt Frei-Hof-Bauer Thomas Meier bereitwillig ein. „Bei uns am Frei-Hof geht es aber auch um den Wert des Tuns. Warum sollten wir denn nicht auch einen Teil unseres Lebens mit Kartoffelernten verbringen?“ Für Besucher werden deshalb viele Möglichkeiten geboten, sich am Bauernhof zu beteiligen und selber Hand anzulegen. Nicht nur bei der Kartoffelernte, sondern das ganze Jahr über ist Mitarbeit bei saisonalen Tätigkeiten möglich – ab 2017 auch mit Wohnmöglichkeiten vor Ort. Wer zuvor noch landwirtschaftliche Grundkenntnisse erwerben möchte, findet vor Ort Permakultur-Workshops und Seminare sowie einen offenen Permakultur- FREUDE wird in den kommenden Garten. Für erfahrene gibt es im Frei-HofAusgaben laufend Laden seltene Sämereien, Jungpflanzen uvm.

www.sonnentor.com/ erlebnis#oeffnungszeiten

von den Entwicklungen am Frei-Hof berichten!


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Für jene Teetrinker, die mit einer Tasse einfach nicht genug haben. Die neuen KANNENTEES haben dem Genuss noch mehr Platz eingräumt. Ein Kannenbeutel reicht für 1/2 Liter Wasser. 10 HERRLICHE GESCHMACKSRICHTUNGEN warten auf den Vieltrinker, einzeln oder im Probierset TeeFreuden für Kannentrinker vereint. Die Variationen reichen von PUREN SORTEN wie duftender Pfefferminze, kräftigem Assam oder feinem Darjeeling über KRÄUTER - MISCHUNGEN wie Barfuss durch die Wiese, Tanzend im Teegarten oder Reisen mit der Sonne. Jede bietet ganz besondere Geschmackserlebnisse und noch mehr Zeit zum Genießen. Grüntee-Liebhaber entspannen mit WINTERWONNE und SEELENSONNE und die fermentierten Blätter der Teepflanze verführen als Schwarztee-Mischungen zu STERNENTANZ und LICHTERGLANZ. Und aus Liebe zu Mensch und Natur sind die Kannenbeutel selbstverständlich aus Maisstärke und kompostierbar! N E U JA H R S T E E

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Was wäre das Neujahrsfest ohne Glücksbringer? Doch die kleinen Schweinchenund Kleeblattfiguren aus Plastik oder Glas landen bald nach dem Fest in der Krimskramslade. Verwöhne Deine Liebsten stattdessen mit Neujahrstee. Jeder Teebeutel enthält eine kleine Botschaft. Eine sinnvolle Alternative, seine Lieben nach alter Tradition mit Glück zu beschenken, ist der NEUJAHRSTEE von Sonnentor. Eine herrliche Mischung aus Zitronenverbene, Holunderblüten, Kamille und Co. erwärmt an kalten Winterabenden. Außerdem erfreut jeder Teebeutel mit einem von sechs FEIERLICHEN MOTIVEN und einem persönlichen NEUJAHRSWUNSCH. Bei so viel Genuss lässt das Glück bestimmt nicht lange auf sich warten!

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Auf den Sonnenseiten ...

FREUDE 08 SON N E N S E I T E N

Entdecke Neues und Wissenswertes aus der SONNENTOR Schatzkiste. Genussvolle Produkte, liebenswerte Ideen und aussichtsreiche Termine. REZEPT:

Kurkuma Detox Suppe

—— FÜR 4 PORTIONEN: 850 g Karotten 200 g Petersilienwurzeln 1 große Zwiebel 1 Schuss Olivenöl 4 EL Ingwer-Zitrone Bio-Sirup 1/2 Knolle Ingwer 2,5 TL Sonnentor Kurkuma-Pulver 300 g Blattspinat 1 Zehe Knoblauch 1 Liter Sonnentor Hildegard-Gemüsesuppe klar 2 TL Sonnentor Bio Adios Salz! Gartengemüse 2 EL Joghurt

D I E N E U E N KUR KUM A - T EES

Strahlende Kraft in der Tasse ——

WUNDERWUR Z KURKUMA –

Kurkuma, die leuchtende Gelbwurz, spielt in der asiatischen Ernährung schon lange eine tragende Rolle. Mittlerweile hat die edle Wurzel aber längst auch die heimischen Küchen erobert und das erfreut nicht nur unsere Gaumen. Kurkuma enthält eine Reihe positiver Eigenschaften. Sein wichtigster Wirkstoff ist das enthaltene Curcumin, das auch für die strahlend gelbe Farbe verantwortlich ist. Außerdem ist die Gelbwurz reich an Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralstoffen. AB IN DIE TASSE! Kurkuma bringt seit geraumer Zeit ORDENTLICH WÜRZE in die Kochtöpfe. Jetzt erobert die Wunderwurz

endlich auch unsere Teetassen – in DREI WUNDERBAREN SORTEN. Der BLUMIGE KURKUMA TEE hilft, wieder zu freiem Atem zu finden, und bringt schon frühmorgens viel Energie! Er schmeckt köstlich würzig, süßlich und blumig. ÜBRIGENS: Kalt getrunken und mit frischem Zitronensaft verfeinert, ergibt er einen wunderbaren Eistee. Der GOLDENE KURKUMA TEE ist die goldrichtige Wahl, um immunfit durchzustarten. Er leuchtet in einem satten, dunklen Gelb und schmeckt dabei herrlich würzig und vollmundig. Mit einem kleinen Schlückchen (Pflanzen-) Milch verfeinert, bietet er eine für Körper und Geist anregende Alternative zu Kaffee. Mit dem MILDEN KURKUMA TEE ist Wohlbehagen garantiert, denn er sorgt für ein großartiges Bauchgefühl. Er präsentiert sich in einem warmen Bernstein, schmeckt harmonisch nach Vanille und Zimt und sorgt für ein rundum wohliges Gefühl. IN DIESEM SINNE: NAMAS-TEE!

ZUBEREITUNG: Die Gemüsesuppe mit den Bio-Gartenkräutern zubereiten. Karotten, Petersiliewurzeln und Zwiebel schälen und schneiden. Den Ingwer schälen und reiben. Etwas Olivenöl erhitzen, die Zwiebel und den geriebenen Ingwer kurz darin glasig dünsten. Karotten- und Petersilienwurzel zugeben und mehrere Minuten unter Rühren anrösten. Mit Ingwer-Zitronensirup aufgießen, kurz einkochen und den Kurkuma einrühren. Einen Schöpfer Gemüsesuppe zur Seite stellen. Das geröstete Gemüse mit Gemüsesuppe aufgießen. Für ca. 25 – 30 Min. einkochen und anschließend pürieren. Knoblauch schälen, schneiden und mit dem Blattspinat in der restlichen Gemüsesuppe blanchieren. Die Suppe in Tellern anrichten, Blattspinat darauf verteilen und mit Joghurt garnieren. 31


SO N N E N TO R G E N USS & L E BE N S F R E U D E GANZ I N I H RE R N ÄH E

DRESDE N

REGE NSBU RG LI NZ W E LS

DI E S O N N E N TO R L ÄDE N :

BRÜ N N Cˇ EJ K OVI C E ZW ETTL S P RÖ G N I TZ KREM S ST. P Ö LTE N

WI E N

M Ü NC H E N SALZBU RG

WI E N E R N E USTADT

KITZBÜH E L ALTAC H

I N NSBR U C K G RAZ

Hier und im gut sortierten BioFachhandel findest du die ganze Welt von Sonnentor ADRESSE N, ÖFFN U NGSZE ITE N U N D WE ITE RE I N FOS F I N D E ST D U A U F

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DI E ESSE NZ D E R D I NG E : ——

Balsam für Körper und Geist

NEU:

WIEDERGUT- ÖLE

FÜR DI C H

Ätherische Öle im Geschenkset ——

Naturreine ätherische Öle von SONNENTOR, ohne künstliche oder synthetische Zusätze, bieten kleinen und großen Spürnasen unverfälschte Wohlgerüche. Seit jeher vertrauen wir Menschen auf die Heilkraft der Pflanzen, „Hausmittel“ werden von Generation zu Generation weitergegeben. In den Wieder Gut!Ölen wird dieses Wissen kombiniert mit den natürlichen Aromen aufeinander abgestimmter Pflanzen. Ihre Düfte umschmeicheln unsere Nase, ihre Kraft unterstützt uns sanft in allen Lebenslagen. Immerhin stecken das überlieferte Wissen und die Erfahrung aus über 20 Jahren Arbeit mit Kräutern in jedem Fläschchen: Abwehrstark, Freier Kopf, Frauensache, Freier Atem oder Konzentration – bei den NATURREINEN ÄTHERISCHEN ÖLEN ist der Name Programm. Für ein GANZHEITLICHES WOHLBEFINDEN!

Ob für die Duftlampe, an stillen Orten oder zum Schnuppern für zwischendurch, naturreine ätherische Öle aus kontrolliert biologischem Anbau sind vielfältig einsetzbar. Mit je DREI HIMMLISCHEN DÜF TEN und einem Duftstein aus Keramik bereiten sie auch als Geschenk viel Freude: Für die kalte Jahreszeit: „Oh Du duftende“ Für besondere Menschen: „Meine Lieblingsdüfte“ Für Gesundheit & Ausgleich „Duftende Helferlein“

Einen FREUND zum Pferdestehlen braucht jeder. Und viel . Mehr ab Ende März 2017. N U R KE I N E N U M M E R VE RPASSE N! GLE IC H GRATIS ABON N I E RE N: WWW.FRE U DE.SON N E NTOR.COM 32


FRANCHISENEHMERIN DORIS WINKLER ERZÄHLT:

„Das ist mehr als ein Geschäft“

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Engagement, Ideenreichtum und eine Prise Selbstverwirklichung sind die Zutaten für Doris Winklers Erfolgsrezept.

DIE FRANCHISE PARTNER

F RA N CH I S E KO N ZEPT

Partner fürs Leben Im eigenen Sonnentor Geschäft verwirklichen Franchise-Partner sonnige Ideen.

Beim sogenannten Franchising verleiht ein bestehendes Unternehmen seine Geschäftsidee an weitere interessierte UnternehmerInnen. Franchisegeber und -nehmer gehen eine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung ein und teilen Verantwortung und Risiko. Auch SONNENTOR steht seit 2008 als Franchisegeber zur Verfügung und legt größten Wert darauf allen Partnern auf Augenhöhe zu begegnen. „HANNES GUTMANN SAGT IMMER: Es ist wie eine gute Ehe“, erzählt Dustin Andrews. Er leitet die Franchise-Abteilung in Deutschland. Das heißt, er steht Unternehmern und Unternehmerinnen, die ihr eigenes Sonnentor Geschäft eröffnen möchten, mit Rat und Tat zur Seite. „Interessenten können sich bei mir melden und bekommen erste Informationen zu unserem Franchise-System. Wir unterstützen z. B. bei der Standortsuche, sind in Kontakt mit allen Franchise-Partnern und arbeiten gemeinsam daran, unsere Idee lebendig zu halten und weiterzuentwickeln.“ Der Erfolg der Sonnentor Geschäfte basiert auf langjährigen Partnerschaften, von denen alle Beteiligten profitieren sollen. Diese Franchise-Partnerschaften werden in der Regel für zehn Jahre vereinbart – Vertragsverlängerungen erwünscht. „In dieser Zeit entstehen

natürlich auf beiden Seiten Bedürfnisse, die eine offene Gesprächskultur benötigen“, sagt Dustin Andrews. „Wir wünschen uns, dass sich unsere Partner einbringen.“ Konkret heißt das zum Beispiel, Bio-Zusatzsortiment aus der Region anzubieten oder regionale Kooperationen aufzubauen. Wie in jeder Partnerschaft sind auch gemeinsame Werte wichtig – „und natürlich der Spaß an der Arbeit“, erklärt Dustin Andrews. Denn so entwickeln sich, gemeinsam mit Sonnentor, erfolgreiche Unternehmer. AUCH IN DEUTSCHLAND SUCHT SONNENTOR BIO-PIONIERE, die in Orten ab 100.000 Einwohnern ein Sonnentor Geschäft eröffnen möchten. Für zwei bereits bestehende Geschäfte in Dresden und Regensburg werden innovative Köpfe mit frischen Ideen gesucht, die sich als Franchise-Partner verwirklichen wollen.

„Ich finde, dass man Sonnentor nicht einfach als Geschäft sehen darf, sondern dass man mit Herz und Freude dabei sein sollte. Dann stellt sich auch der Erfolg ein“, sagt Doris Winkler. Vor drei Jahren hat sie ihr erstes Sonnentor Geschäft in der Linzer Herrenstraße eröffnet. Seitdem sind zwei weitere Adressen dazugekommen: Lentia City und – ganz neu – das Geschäft in der Plus City. VORHER WAR DIE ENGAGIERTE GESCHÄFTSFRAU 25 Jahre lang in der Pharma- und Medizintechnik tätig, zuletzt als Geschäftsführerin. Seither hat sich in ihrem Leben vieles verändert: „Es ist sehr viel ruhiger und selbstbestimmter geworden. Ich habe eine gute Work-LifeBalance und viel Freude in meinem neuen Betätigungsfeld“, sagt sie. An Sonnentor schätzt sie die Firmenphilosophie und die gute Zusammenarbeit im Team. „Die positiven Rückmeldungen über unsere Produkte und die Diskussionen mit Kunden, was mit unseren Produkten alles gemacht werden kann, freuen mich immer sehr.“ Gefragt nach ihren persönlichen Lieblingsprodukten, kann sich Doris Winkler kaum entscheiden: „Die wechseln öfters, weil wir immer wieder neue, tolle Produkte bekommen. Aber der Guten Morgen Tee und das Habermus gehören definitiv dazu.“

Neugierig geworden? www. sonnentor. com/ franchise

I N F OS F I N D ES T D U U N T E R:

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„Wir haben es aus eigener Kraft geschafft und das werden wir auch in Zukunft so halten, weil ich es meinen Kindern so vorlebe.“

Johannes Gutmanns offene Worte

Was mir besonders am Herzen liegt

I

ch bin Familienvater und Unternehmer – diese Verantwortung trage ich gern und mit entsprechendem Engagement. Daher und aus vielen weiteren Gründen liegt mir auch unsere Zukunft am Herzen. Aus diesem Grund erhebe ich auch meine Stimme gegen CETA (geplantes Freihandelsabkommen EU-Kanada) und gegen TTIP (geplantes Freihandelsabkommen EU-USA). Uns UnternehmerInnen (speziell Klein- und Mittelunternehmen = KMU) versuchen unsere politischen Vertreter (EU Kommission, Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer) einzureden, dass diese Handelsabkommen neue Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven eröffnen. Schätzungen von 0,05 % Wirtschaftswachstum pro Jahr stehen im Raum. Studien warnen uns vor diesem Abkommen. Ich stelle mich ganz bestimmt nicht grundsätzlich gegen freien Handel, Sonnentor hat sehr vom EU-Beitritt Österreichs profitiert. Wir haben innerhalb der EU einen Wirtschaftsraum von 500 Mio. Menschen vor unserer Haustür.

nachweislich allein in Mexiko rund 1,9 Mio. Arbeitsplätze vernichtet und als Gewinner sind die internationalen Groß-Konzerne übrig geblieben. Wir wollen nicht auf der Strecke bleiben, unsere Kinder sollen nicht das ausbaden müssen, was wir in unserer kurzsichtigen Gier unterschrieben haben. Wer nach USA oder Kanada exportieren will, der kann das auch ohne TTIP und CETA. Wir tun das auch in kleinen Mengen und sind glücklich damit.

ICH WAR IM MÄRZ 2016 in Kalifornien, habe die größte Bio-Messe der Welt in Anaheim besucht. Habe gesehen, welche Systeme durch TTIP aufeinander losgelassen werden sollen. Speziell im Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor passen unsere Systeme nicht zusammen, hier prallen Hormon- und Gentechnik auf im Vergleich kleinstrukturierte europäische Betriebe. Bio ist bereits in den USA und in der EU gegenseitig anerkannt. Wenn die Europäische Union also CETA und TTIP unterschreibt, dann werden wir die gleichen Auswirkungen wie die NAFTA-Staaten (Freihandelsabkommen zwischen Kanada, USA und Mexiko seit 1992) erleben, es wurden

Das Freihandels- und Investitionsabkommen TTIP, abgeschlossen zwischen der EU und den USA, soll die größte Freihandelszone der Welt schaffen. Die Liste an Kritikpunkten ist lang, das Abkommen dient vor allem den Interessen international agierender Großkonzerne. 250 Organisationen aus fast allen EU-Mitgliedsstaaten haben eine europaweite Bürgerinitiative ins Leben gerufen, um TTIP ebenso wie das CETA-Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada zu stoppen. www.umweltinstitut.org/stop-ttip

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Lass die

Vorfreude

aufkommen, stimm Dich ein und erlebe den S onnentor Advent. Komm’ zum A dvent markt in Sprögnitz vom

16. bis 18. Dezember 2016.

FUTUR E FI TN E SS I N DE X

SONNENTOR bleibt engagiert ——

ALS ICH DIE HEIMREISE AUS DEN USA ANTRAT, war ich sehr dankbar über zwei wichtige Entscheidungen aus meiner Unternehmensgeschichte. Vor 10 Jahren habe ich mich bewusst gegen eine Unternehmensgründung zum flächendeckenden Vertriebsaufbau in den USA entschieden. Die zweite Entscheidung: Ich bin sehr dankbar, dass ich nie einen Kapitalgeber oder einen Investor in die Sonnentor GmbH gelassen habe. Anfragen und Angebote gab und gibt es genug.

Der Future Fitness Index zeigt klar, dass sich SONNENTOR im Vergleich mit 1.000 nationalen und internationalen Marken gut behaupten kann. 25.000 Menschen wurden über den Zeitraum eines Jahres vom OnlineMarktforschungsunternehmen Marketagent. com um ihre Meinung zum Thema „zukunftsfitte Marken“ gebeten. Besonders freut, dass beim Thema Nachhaltigkeit 54,3 % der Befragten für SONNENTOR die Bestnote vergaben. Auch bei den Themen Weiterempfehlung, Alleinstellung, Authentizität und Qualitätsanmutung schenkt man SONNENTOR – so zeigt das Ergebnis – viel Vertrauen. Für uns ein schönes Zeichen, engagiert weiterzumachen. VIELEN DANK!

STOPP TTI P U N D CETA

I M P R E SSUM FREUDE erscheint zwei Mal jährlich und wird herausgegeben von Sonnentor Kräuterhandelsgesellschaft mbH, Sprögnitz 10, 3910 Zwettl, Österreich, Telefon +43 2875 -7256, office@sonnentor.at, www.sonnentor.com Für den Inhalt verantwortlich: Sonnentor Alle Rechte vorbehalten. Druckfehler vorbehalten. Kontakt: Maria Manger Abonnenten-Service: abo@sonnentor.at Chefredaktion: Katja Greco Stellv. Chefredaktion: Claudia Eipeldauer Konzept, Artdirection & Layout: d.signwerk Kommunikationsagentur, Linz Coversujet: Getty Images Lektorat: Ewald Schreiber Druck: Janetschek, Heidenreichstein Klimaneutral gedruckt auf 100 % Recyclingpapier, chlorfrei gebleicht


Bei Sonnentor in Sprögnitz ist ganz schön viel los!

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SON N ENTOR SEMI NAR E

BIO-GASTHAUS LEIBSPEIS

ADVENTMARKT

Denken, fühlen, begreifen: Die Seminare des Sonnentor Erlebnis bieten ein buntes Programm für Herz, Hirn und Hand! Entwickle Dich weiter, sei kreativ und freue Dich über das Ergebnis. www.sonnentor.com/seminare

Nahrung für Leib und Seele: Im Bio-Gasthaus von Sonnentor werden kulinarische Träume wahr. Die kulinarischen Veranstaltungen sind bestimmt der Höhepunkt beim nächsten Ausflug ins Waldviertel. www.sonnentor.com/kulinarik

Wenn ein Lichtlein brennt, wird’s warm ums Herz: Vom 16. bis 18. Dezember lässt ein besinnlicher Adventmarkt das Kräuterdorf Sprögnitz in weihnachtlichem Glanz erstrahlen. Stimme Dich ein bei Musik und Striezerlflechten und finde sinnliche und sinnvolle Geschenke.


Willst Du zeigen, dass Du von ganzem Holz, sei nach unten bescheiden, nach oben stolz! Heinrich Leuthold (1827 – 1879), schweizerischer Dichter

HOHO. Das weltweit größte Hochhaus in Holzbauweise soll bis 2018 in der Seestadt entstehen. Auf 4.000 m2 investiert die Kerbler Gruppe 60 Mio. Euro in das 84 Meter hohe HoHo Wien im Seeparkquartier. Dank innovativer Holz-Technik wird der Holzbauanteil ab dem Erdgeschoß bei rund 75 Prozent liegen.

Aus gutem

Holz

DU RC H S A STLOC H BETR AC HTET: Der Bräutigam soll seine Braut und der Zimmermann sein Holz sieben Jahre kennen, bevor er anhebt. Peter Rosegger Der eine trägt Holz, der andere wärmt sich daran. Wilhelm Busch Man muss sein Leben aus dem Holz schnitzen, das man hat, und wenn es krumm und knorrig wäre. Theodor Storm

HOLZ IST NUR EIN EINSILBIGES WORT, ABER DAHINTER STECKT EINE WELT VON MÄRCHEN UND WUNDERN. Theodor Heuss, ehemaliger deutscher Bundespräsident

VI E R GUTE

DI NGE

SI N D AU F DE R WE LT: 1

ALLES GESCHMACKSSACHE Australische Forscher haben herausgefunden, dass Termiten schneller Holz fressen, wenn sie mit Rockmusik beschallt werden. Im Versuch reagierten die Termiten auf bestimmte Audiofrequenzen und knabberten sich lieber durch einen Holzblock, der in einem bestimmten Bereich vibrierte. Die Frequenzen von typischen Rockinstrumenten wie E-Gitarren und Bässen schienen ihnen dabei besonders zu gefallen.

geschnitzt!

ALTER SCHWEDE! Der älteste Baum der Welt hat in etwa 9.550 Jahre auf dem Buckel. Die Fichte „Alt Tjikko“ wurde von Leif Kullman, Professor für Physische Geografie an der Universität Umeå, auf der Fulufjallet-Hochebene in Schweden entdeckt. Der Wind und niedrige Temperaturen hatten dazu geführt, dass „Alt Tjikko“ klein wie ein Bonsai ist. Große Bäume können nicht so alt werden.

altes Holz,

um Feuer zu machen;

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alter Wein,

um ihn am Feuer zu trinken;

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alte Bücher,

um darin zu lesen;

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und alte Freunde,

WARUM KNISTERT ES AM LAGERFEUER? Ein Lagerfeuer ist nicht nur warm und wohltuend, es begleitet so manche Abende mit einem stimmungsvollen Knistern und Knacken. Diese Geräuschkulisse wird vom Wasser, das sich in jedem Holz befindet, verursacht. Dabei kommt es gar nicht darauf an, wie lange das Holz getrocknet wurde, denn es findet sich immer irgendwo noch ein Tröpfchen Wasser. Sobald diese Wassertröpfchen erhitzt werden, verdampfen sie explosionsartig.

um ihnen zu vertrauen.

AU F

HOLZ KLOPFE N

I N DE R SE E FAH RT HATTE E I N MATROSE DAS R ECHT, AM MAST FUSS ZU KLOPFE N, UM SICH E I N B I LD Ü B E R DE N ZU STAN D DES SCH I FFES ZU MACH E N. MAN TUT ES, UM U NGLÜCK ZU VE R H I N DE R N ODE R UM J EMAN DE N DAMIT GLÜCK ZU WÜ NSCH E N.

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SONNENTOR Kräuterhandels GmbH

Sprögnitz 10, 3910 Zwettl, Österreich Telefon +43-2875-7256, office@sonnentor.at www.sonnentor.com www.facebook.com/SONNENTOR

kompensiert Id-Nr. 1658999 www.druckmedien.at


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