SORECOtoday
JUBILÄUMSAUSGABE
EINE PUBLIKATION DER SORECOgroup 20 jähriges jubiläum der soreco
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DIE Soreco übernimmt HR Mathieu
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DIE SORECO WIRD CO2 NEUTRAL INTERVIEW MIT RENATO STALDER - CEO SORECOGROUP DIE SORECO GEWINNt INNOVATIONSPREIS AN DER CEBIT INTERVIEW MIT EVELYN BINSACK SOS-Kinderdorf gibt verlassenen Kindern ein Zuhause 20 jahre soreco - Von Anfang an und immer noch dabei hause
April 08
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Impressum SORECOtoday April 08 Auflage: 12'500 Ex.
CELEBRATION!
Soreco AG Ringstrasse 7 CH-8603 Schwerzenbach ZH Telefon +41 44 806 25 25 Fax +41 44 806 25 26 www.soreco.ch
Haltepunkt
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b und zu braucht es einen Haltepunkt, um Bilanz zu ziehen, zurückzuschauen, zu prüfen, sich zu orientieren und nach vorne zu blicken. Haltepunkte braucht es als Massstab und Orientierungspunkt, damit alles Wichtige im Leben seinen richtigen Platz zugewiesen erhält. Wir brauchen Erfolge, Misserfolge, Krisen, Feier- und Trauertage, Tage des Abschieds und des Kennenlernens zwischen den Alltagen, damit unser Leben ein Profil erhält und wir ihm eine Richtung geben können, damit es sich vom Einheitsbrei abhebt und zu uns passt. Am 28. Mai 2008 feiern wir unser 20 jähriges Bestehen mit unseren Kunden, Partnern und Mitarbeitenden. Ein idealer Haltepunkt um unsere Soreco Geschichte Revue passieren zu lassen, kurz stehen zu bleiben, Atem zu holen und uns für die Zukunft inspirieren zu lassen. Wir freuen uns, wenn Sie an unserem Haltepunkt zusteigen und mit uns feiern.
PAUL SPRENGER VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENT SORECOgroup psprenger@soreco.ch
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» SORECO WIRD 20 UND FEIERT
20-Jähriges Jubiläum: Ein runder Geburtstag für die Macher von Xpert.Line von Monika Nyendick
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ie Geschichte beginnt im Jahr 1988. Das Unternehmen Soreco AG wird als Entwicklungszentrum für Business Software aus der Taufe gehoben. In dieser Zeit entsteht für die IBM-Plattform AS/400 (heute System i) das Softwareportfolio Classic-Line. Die Lösungen rund um Personalverwaltung, Finanzmanagement und Berichtswesen etablieren sich über die Jahre äussert erfolgreich am Markt. Bis zur Jahrtausendwende bewährt sich die Classic.Line bei rund 2.000 Unternehmen. die Macher von Xpert.Line ihre Marktpräsenz in Diese Erfolgsgeschichte wird mit dem Launch der Deutschland und gründen die Tochtergesellschaft branchenneutralen ERP-Suite Xpert.Line im August Soreco International Ltd. mit Sitz in Hamburg. Im 2000 weiter geschrieben. Die Vision zum neuen Sommer sorgt die Partnerschaft mit dem EntwickMillennium: Xpert.Line wird mit seiner flexiblen und lungsspezialisten Canoo Engineering AG für einen Service Orientierten Architektur (SOA) im ERP-UmInnovationsschub in Sachen internetbasierte User feld technologische Standards setzen. Grundlage Interfaces. Mit Hilfe des UltraLightClient von Canoo dafür ist vor allem die Business Process Manageentwickelt Soreco völlig neuartige Business Software ment Plattform (BPM) «ivy» des Technologiepartners Oberflächen. Diese basieren auf der so genannten ivyTeam AG. Ivy ist der IT-Dirigent, der alle funktioRich Internet Application Technologie und verfügen nalen Webservice-Komponenten von Xpert.Line entzum einen über den Bedienkomfort, die Event-Orilang grafisch definierter Prozessabläufe orchestriert. entierung und die Performance einer Desktop-AnDamit diese technologische Verschmelzung auch wendung. Zum anderen lassen sich die webbasierorganisatorisch auf gesunden Füssen steht, überten User Interfaces flexibel an Prozessänderungen nimmt Soreco im Jahr 2004 die Mehrheit an der anpassen. Doch damit nicht genug: Im November ivyTeam AG. Das BPM-Werkzeug, das nun Xpert.ivy übernimmt Soreco den heisst, ist ab sofort auch Enterprise Performance namentlich in das Portfo«...zu den Kunden zählen zirka 30 Management (EPM) lio Xpert.Line integriert. Prozent der Top 500 Unternehmen Spezialisten Orfas AG. in der Schweiz» Die Orfas-Lösung b.on. Das Jahr 2006 bringt viele target wird vollständig in das Xpert.Line-Portfolio Veränderungen mit sich und wird zu einem weiteintegriert und auf den Namen Xpert.EPM getauft. ren Meilenstein für Soreco. Im Frühling verstärken
Das neue Modul ergänzt Xpert.Line nun um ein unternehmensweites Ziel- und Kompetenzsystem, das sich in allen Belangen rund um die Zielsetzung und -erreichung von Mitarbeitenden befasst. Das Jahr 2007 startet mit gleicher Geschwindigkeit. Im ersten Quartal eröffnet Soreco seine Niederlassung in Wien und auf der IT-Messe Orbit feiert die Beta-Version der BPM-Plattform Xpert.ivy 4.0 Premiere. Diese basiert nun erstmals vollständig auf der Rich Internet Application Technologie von Canoo. Die Internationalisierungs-Strategie ist in der mittlerweile stark gewachsenen Kundenbasis deutlich spürbar. Gemeinsam mit den Entwicklungspartnern T.I. Informatique Codi SA und SISA Studio Informatica SA betreut Soreco über 2.000 Xpert.Line- und rund 1.000 Classic.Line Kunden. Zu ihnen zählen zirka 30 Prozent der Top 500 Unternehmen in der Schweiz. Im Rahmen der Expansion sind die leistungsstarken Xpert.Line-Module heute sowohl im europäischen Ausland als auch in Übersee im Einsatz – von Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein über Frankreich und Belgien bis hin zu Kanada sowie den USA. Heute im Jahr 2008 angekommen, wird die vor 20 Jahren gestartete Erfolgsgeschichte mit 270 Mitarbeitenden (inklusive externer Berater) und 40 Geschäftspartnern weiter in den Markt getragen. Das Jubiläumsjahr wird wieder geprägt sein von viel Dynamik und Wachstum – aber auch von der Freude am Feiern!
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SORECOtoday APRIL 08 EINE PUBLIKATION DER SORECOgroup RINGSTRASSE 7 8603 SCHWERZENBACH
DIE Soreco übernimmt mit HR Mathieu einen IT-Spezialisten im Public Bereich von Monika Nyendick
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um 1. Januar 2008 hat der Schweizer Business Software-Hersteller Soreco AG aus Schwerzenbach das Unternehmen HR Mathieu Software AG mit Sitz in Fislisbach übernommen. Der 20 Mitarbeiter starke IT-Spezialist für Sozialversicherungs-Unternehmungen wird unter dem neuen Dach «Soreco Publica AG» vollständig in die Soreco-Gruppe eingegliedert. Sowohl das Lösungsportfolio in den Hauptbereichen Beiträge und Leistungen für AHV-Ausgleichskassen, als auch der bestehende Mitarbeiter- und Kundenstamm wird dabei als Soreco Publica AG weitergeführt. Die Geschäftsleitung der neuen 100-Prozent Tochter von Soreco, die ihren Sitz in Fislisbach behalten wird, übernimmt Markus Fischer (42). Als langjähriger Geschäftsführer und Verwaltungsratsmitglied der ZEIT AG konnte mit Fischer ein ausgewiesener IT-Profi gewonnen werden. Mit dem Zusammenschluss baut Soreco seine Marktstellung im Bereich öffentliche Verwaltung und verwaltungsnahe Institutionen kontinuierlich aus. «Die Lösungen von HR Mathieu ergänzen unser ERP-Portfolio Xpert.Line in den Bereichen HR und Finance auf optimale Weise. Die Übernahme versetzt uns in die Lage, unser klassisches ERP-Kerngeschäft im mittleren und oberen KMU- sowie Grossfirmenbereich durch das Marktumfeld der Sozialversicherungen ideal zu erweitern», erläutert Renato Stalder, CEO der Soreco AG, die Hintergründe des Abschlusses. Mit der Eingliederung der HR Mathieu Software AG wird ein Unternehmen in die Soreco-Gruppe aufgenommen, das über eine Branchenexpertise von 32 Jahren verfügt. Seit 1976 beschäftigt sich das IT-Haus mit Software-Lösungen für AHV/
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IV-Ausgleichskassen, die heute bei 13 kantonalen Kassen sowie Branchen- und Berufsverbänden im Einsatz sind. Diese Fachkompetenz wird mit der Überführung in die Soreco Publica AG konsequent ausgebaut. «Die Verbindung der Entwicklungs- und Vertriebspower von Soreco mit dem Expertenwissen von HR Mathieu ist die optimale Basis für Soreco Publica, als Lösungs-Kompetenzzentrum für öffentliche Institutionen und Organisationen am Markt zu agieren», beschreibt Markus Fischer die Symbiose. Der neue Geschäftsführer der Soreco Publica AG bringt langjährige Erfahrung im Vertrieb, Marketing und Partnermanagement mit. Zu seinen künftigen Aufgaben zählen vor allem der Aufbau und die Weiterentwicklung der bestehenden Vertriebs- und Kooperationspartnerschaften. Zudem trägt er die Gesamtverantwortung für die Neuausrichtung und Abstimmung der vormaligen HR Mathieu-Lösungen auf die Software-Architektur der SORECOgroup. Die Software-Produkte für AHV/IV-Ausgleichskassen werden mit den SOA- (Service Orientierte Architektur) und RIA- (Rich Internet Application) Technologien von Soreco konsequent weiterentwickelt. Das Ziel: die vollständige Einbettung in Xpert.Line und den zugrunde liegenden prozessorientierten Ansatz der Business Process Management Plattform Xpert.ivy. «Somit werden die Kunden der Soreco Pu-
blica in der Lage sein, ihre Abläufe hinsichtlich der Verwaltung von Beiträgen und Leistungen noch besser zu gestalten und zu steuern», beschreibt Markus Fischer die Synergien.
«Die Verbindung der Entwicklungs- und Vertriebspower von Soreco mit dem Expertenwissen von HR Mathieu ist die optimale Basis für Soreco Publica»
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Die Soreco AG wird CO2 neutral von Paul Sprenger
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ass die vieldiskutierte und rasch stattfindende Klimaerwärmung weitgehend vom Menschen verursacht ist, bestreitet heute kaum mehr jemand ernsthaft. Diese Erkenntnis war für den VR und das Management der Soreco Grund genug zu entscheiden, dass Soreco seinen Beitrag zum Klimaschutz leistet und die bei der täglichen Arbeit anfallenden CO2-Emissionen vollständig neutralisiert. Nach anfänglichem Werweissen, wie ein solches Projekt am besten anzupacken ist, haben wir uns für ein möglichst pragmatisches Vorgehen entschieden, bei dem zunächst der Gesamtverbrauch aller Energie im Vordergrund stand. Zuerst haben wir eine Emmissionsbilanz für den Elektrizitäts-, Gas- und Oelverbrauch pro Lokation sowie die Mobilität erstellt. Im Rahmen der Mobilität erfassten wir sämtliche Fahrzeuge von Mitarbeitenden, die eine Autospesenpauschale beziehen nach CO2-Emmission sowie den gefahrenen Kilometern für Geschäftsreisen und den Arbeitsweg. Aus den Spesenabrechnungen konnten wir alle übrigen fürs Geschäft gefahrenen Kilometer sowie sämtliche Bahn- und Flugreisen herauslesen und in CO2-Emmissionen umrechnen. Die so erstellte Emmissionsbilanz wurde schliesslich von einer Fachperson der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt EMPA geprüft. Die Analyse war einfach, das Ergebnis jedoch schockierend: 83% unserer CO2-Emmissionen betreffen die Mobilität, 94% davon stammen vom PW-Einsatz. 10% betreffen die Heizung und 7% Beleuchtung und Wirkenergie. Unser Werweissen ging also weiter:
den Verbrauch Einfluss nehmen. Ohne grundlegende Gebäudesanierung in Richtung Minergie- oder Passiv-Standard geht hier praktisch nichts und einfach etwas an Temperaturreglern zu drehen, bringt auch nicht die gewünschten Resultate.
dass wir von einer erfolgreichen Implementierung ausgehen können. Unser Ziel ist, 50% der Soreco internen Sitzungen samt Reisezeit und gefahrener Auto-KM einzusparen. •
Versuchsweise haben wir in einem ganzen Stockwerk einen zentralen „Power-off“ Schalter installiert, der der letzte Mitarbeitende mit einer unübersehbaren „roten Ampel“ betätigt, wenn er die Etage verlässt. Diese „Ampel“ macht den Schulungsraum, Kunden- und Demoräume, Arbeitsplätze inkl. Klimaanlage stromfrei. Die Erfahrung ist positiv, es werden weitere Stockwerke folgen.
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Immer mehr Aufmerksamkeit schenken wir nun dem Thema Energieeffizienz beim Ersatz von IT- und Bürogeräten – Energystar, GreenIT etc. sind Labels, die es konsequent zu berücksichtigen gilt. Wie in allen Industriesegmenten sind auch in der IT gewaltige technologische Anstrengungen im Gang, Geräte energieeffizienter zu machen. Dies ist auch bitter nötig, gemäss Fachpresse verdoppelt sich der weltweite Energieverbrauch der IT alle 18 Monate!
Unsere dritte Werweiss-Runde hat nun doch noch einige kreative Lösungsansätze hervorgebracht:
• Mitarbeitende mit einer AutospesenpauschalEin direkter Interessenskonflikt besteht bei der regelung, die sich in den nächsten fünf Jahren Mobilität. Als IT-Service-Unternehmen leben wir für ein PW-Modell mit besonders geringem vom möglichst rationellen und produktiven Einsatz C02-Ausstoss entscheiden, erhalten für drei unserer Mitarbeitenden im Verkauf- und DienstleisJahre einen monatlichen Extrabonus von CHF tungsbereich vor Ort. Eine forcierte Umstellung auf 100.-. Dabei gilt folgende Abstufung: 2008: öffentliche Verkehrsmittel steht hier im Widerspruch 150g CO2/KM, 2009: 140g und 2010: 130g, zum Geschäftsinteresse. Psychologisch gesehen ist 2011: 120g (avisierte Euronorm). Für die Mitdas Auto immer noch des Mannes liebstes Spielzeug arbeitenden, die KM-Spesen abrechnen, gilt und erst wenige, wenn auch immer mehr, sind bebei der gleichen Abstufung ein KM-Ansatz reit, bei der Typenwahl oder der dynamischen Wahl von CHF -.80 des Verkehrsmittels ratistatt -.70. Dieses onale Überlegungen zu «83% unserer CO2-Emmissionen betrefUnterstützungsmachen. fen die Mobilität, 94% davon stammen programm mag vom PW-Einsatz» vielleicht auf den Unsere Absicht, überall ersten Blick bescheiden erscheinen. Jedoch effizientere Leuchtmittel und Geräte einzusetzen könnte es zusammen mit dem stark redusowie Standby-Schalter zu installieren haben zwar zierten Benzinverbrauch und einer eventuellen eine wichtige psychologische Wirkung bezüglich der Steuervergünstigung den Einen oder Anderen Bewusstseinsbildung, aber nur einen marginalen Efzum Wechsel animieren... und hat es tatsächfekt auf das Resultat. Die Nachhaltigkeit einer sollich auch – die ersten Mitarbeitenden haben chen Aktion hängt zudem stark vom Goodwill und bereits ihre Anträge eingereicht. Drandenken vieler Personen und deren Bequemlichkeit ab, denn selbst ein Standby-Schalter muss • Seit gut und gerne 25 Jahren ist Video Conschliesslich auch gedrückt werden. ferencing ein immer wiederkehrendes Thema. Im Gegensatz zu früher haben nun aber die Als Mieter sind wir bezüglich Heizung immer «am Technik und Kosten einen Stand erreicht, so Tropf» des Vermieters und können nur schwer auf
Etwas ernüchtert stellen wir als mittleres Schweizer IT-Unternehmen fest, dass durch Eigenleistung allein keine Chance besteht, CO2-neutral zu werden. Der Ausgleich muss also durch Zukauf von KlimaZertifikaten erfolgen. Trotzdem lassen wir uns nicht entmutigen, gezielte Aktionen im eigenen Haus anzupacken und beabsichtigen in einer weiteren Phase auch Soreco-Veranstaltungen sowie unsere Lieferanten CO2-mässig in unser Engagement einzubeziehen.
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SORECOtoday APRIL 08 EINE PUBLIKATION DER SORECOgroup RINGSTRASSE 7 8603 SCHWERZENBACH
INTERVIEW MIT RENATO STALDER, CEO SORECOgroup
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von Carmen Daetwyler
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enato Stalder ist seit fünf Jahren CEO der SORECOgroup. Nach mehreren Jahren Verkaufserfahrung bei IBM wechselte er in die Funktion des Entwicklungsleiters bei der Soreco. Sein Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre lesen Sie unten. Herr Stalder, was haben Sie vor 20 Jahren gemacht? «Vor 20 Jahren habe ich bei Unilever im Controlling gearbeitet und bin dort erstmals in Kontakt gekommen mit Tabellenkalkulationen – damals noch in Lotus 1 2 3. Ganz kurz vor dem Militärdienst habe ich noch die Stelle gewechselt und bei IBM in Bern angefangen. Ich wollte nicht mehr von Bern nach Zürich pendeln. Wenn ich heute daran zurückdenke, muss ich schmunzeln – heute verbringe ich nämlich einen Grossteil meiner Zeit mit reisen. Damals hätte ich mir das nie vorstellen können.» Seit wann sind Sie bei Soreco tätig? «Diese Frage kann ich nicht sehr präzise beantworten, wofür es natürlich eine Erklärung gibt. Für Soreco arbeite ich nämlich bereits seit 1992 – allerdings noch als Mitarbeiter von IBM. Damals war ich im Rahmen eines Assignments zwischen IBM und Soreco für den Verkauf der Soreco-Produkte mitverantwortlich. Definitiv zu Soreco gewechselt habe ich dann im Jahr 1996. In den ersten paar Jahren war ich als Entwicklungsleiter tätig und seit 2003 als CEO.» Welche Ereignisse waren für Sie die prägendsten in der Geschichte von Soreco? «Die definitive Übergabe der Verkaufsverantwortung des damaligen Produkts «Personal400» von IBM an Soreco im Jahr 1996 war mit Sicherheit ein prägendes Ereignis für Soreco. Davor hatten wir oft mit
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Problemen zu kämpfen zwischen der Entwicklung – damals bei Soreco angesiedelt – und dem Verkauf des Produkts, der von IBM gehandhabt wurde. Diskussionen wie «was ihr entwickelt, kann man nicht verkaufen» und «was ihr verkauft, kann man nicht entwickeln» waren an der Tagesordnung. Ab dem Moment der Übergabe der Gesamtverantwortung, also auch Marketing und Verkauf an Soreco, gehörten solche Aussagen der Vergangenheit an.» Wo sehen Sie die grössten Erfolge und Misserfolge in den vergangenen Jahrzehnten? «Mir fallen zahlreiche Erfolge ein, ich kann mich da fast nicht für einen bestimmten entscheiden. Die im letzten Jahr erstmalig durchgeführte Soreco Innovation Session werte ich als einen grossen Erfolg. Einen weiteren Erfolg sehe ich darin, dass es uns gelungen ist, innerhalb von 20 Jahren 100 Arbeitsplätze zu schaffen. Dies mag in den Augen so manches Managers als kleiner Erfolg erscheinen, aber das macht vielleicht den Unterschied zwischen einem Manager und einem Unternehmer aus. Uns war es immer wichtig, langsam, stetig und kontinuierlich zu wachsen. Ein Indiz dafür, dass uns das gelungen ist, ist unsere tiefe Fluktuationsrate. Unsere vor drei Jahren gestartete Internationalisierungsstrategie ist auf gutem Wege auch zu einem Erfolg zu werden. Und dann wäre da noch unsere enge Zusammenarbeit mit unserem Westschweizer Partnerunternehmen TI Informatique aus Sierre – über die Sprach- und
Mentalitätsgrenze hinweg hat sich diese Kooperation als sehr fruchtbar und erfolgreich erwiesen. In meinen Augen können selbst Misserfolge, davon gab es natürlich auch ein paar, im Nachhinein oft in Erfolge gewandelt werden. Dann nämlich, wenn man aus kleinen Misserfolgen keine Grossen entstehen lässt, aus Fehlern lernt und sich ständig weiter entwickelt.» Soreco ist geprägt von einem sehr intensiven Miteinander. Woher kommt diese positive Unternehmenskultur? «Ich war schon immer der Überzeugung, dass eine positive Unternehmenskultur - und die damit verbundenen Werte wie Herz, Verstand und Respekt - von der Führungsetage vorgelebt werden müssen. Alles andere ist aussichtslos, wenn es darum geht, ein angenehmes Miteinander zu schaffen. Die SorecoGeschäftsleitung ist auf diese Werte sensibilisiert.» Der Begriff Software hat sich in den letzten Jahrzehnten doch stark verändert. Wie haben Sie ihn vor 20 Jahren definiert? Wie definieren Sie ihn heute? «Ich definiere den Begriff heute im Prinzip noch genau gleich wie vor 20 Jahren. Software ist ein Programm, des dem Benutzer hilft, seine Arbeit besser zu erledigen. Der einzige Unterschied besteht wohl darin, dass heute möglich ist, was man sich vor 20 Jahren noch erträumt hat.» Welche Produkt-Highlights feiert Soreco im Jubiläumsjahr? «Das ist ganz klar die Lancierung von Xpert.ivy 4.0. Wir haben während den letzten 2 Jahren alles daran gesetzt und intensiv daran gearbeitet, die ange-
strebte Ideallösung Wirklichkeit werden zu lassen. Ich bin der nicht ganz unselbstbewussten Meinung, dass wir mit Xpert.ivy 4.0 gegenüber unseren Mitbewerbern 2 Jahre Vorsprung haben und mit diesem Produkt etwas haben, das andere gerne hätten. Dass diese Ansicht begründet ist, zeigt sich auch darin, dass wir für Xpert.ivy an der diesjährigen CeBIT mit dem Sonderpreis «Schweiz» des renommierten Innovationspreises der deutschen Initiative Mittelstand ausgezeichnet worden sind. Die ausschlaggebenden Kriterien der Fach-Jury waren der Innovationsgehalt, der unternehmerische Nutzen sowie die Mittelstandseignung des Produkts. Xpert.ivy entspricht also voll und ganz unserem Leitsatz: «einfach mehr als Standard». Wo sehen Sie Soreco in 20 Jahren? «In der IT-Branche ist es natürlich ein abenteuerliches Unterfangen, die Zukunft vorauszusagen. Oberstes Ziel bleibt, herausragende Produkte zum Nutzen unserer Kunden zu erstellen. Soreco verfolgt ganz klar eine Internationalisierungsstrategie. Es ist eines unserer Ziele, in 20 Jahren nicht nur in Europa präsent zu sein. Wir haben sehr gute und innovative Produkte – die Herausforderung besteht nun darin, so laut zu schreien, dass man auch international gehört wird. Ich denke, dass dies eine umsetzbare Herausforderung ist. Dann wollen wir natürlich in den nächsten 20 Jahren unsere Innovationskultur beibehalten, denn im Endeffekt verdanken wir ihr die letzten 20, sehr erfolgreichen Jahre. Was mit Sicherheit nicht geschehen wird, ist die von gewissen Leuten prophezeite Vision, dass es in 20 Jahren im Software-Bereich nur noch 3 Anbieter geben wird.»
die soreco gewinnt den innovationspreis an der cebit in hannover von Monika Nyendick
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m 6. März 2008 wurde auf der CeBIT in Hannover, der weltweit grössten ITK-Messe, der renommierte Innovationspreis der deutschen Initiative Mittelstand verliehen. Die Sonderauszeichnung «Schweiz» ging dabei an den SoftwareHersteller Soreco AG.
Das 120 Mitarbeiter starke IT-Unternehmen mit Sitz in Schwerzenbach konnte sich aus über 1.600 eingereichten Bewerbungen durchsetzen. Die ausschlaggebenden Kriterien der unabhängigen Fach-Jury waren der Innovationsgehalt, der unternehmerische Nutzen sowie die Mittelstandseignung des Produkts Xpert.ivy. Die Business Process Management Suite von Soreco erlaubt es, Softwareprogramme an den ablaufenden Unternehmensprozesse auszurichten, also prozessorientiert zu gestalten, zu verbinden und zu steuern. Der funktionale Umfang reicht von der grafischen Gestaltung der Unternehmensabläufe über die Ausführung des Prozessdesigns in einer Web-Anwendung bis hin zum Prozess-Controlling. Auf diese Weise müssen die Anwender nicht länger verschiedene Programme erlernen und bedienen. Sie arbeiten nur noch mit denjenigen Funktionen, die sie in ihren Arbeitsprozessen benötigen und werden mit allen notwendigen Informationen versorgt. So lässt sich eine bestmögliche Arbeitseffizienz erreichen. Seit dem Jahr 2004 verleiht die Initiative Mittelstand jährlich den Innovationspreis. Die Auszeichnungen richten sich an Unternehmen, die neuartige Produkte in den Bereichen Informationstechnologie und Kommunikation für den deutschen Mittelstand präsentieren. Eine unabhängige Jury bestehend aus ITK-Fachredakteuren, Branchenexperten sowie Professoren aus den Fachbereichen bewertet die eingereichten Produkte bzw. Dienstleistungen nach folgenden Kriterien: Innovationsgehalt (Neuheit,
Produktreife, Zukunftsorientierung), Nutzen (erkennbarer Nutzen, Auswirkung auf die Profitabilität, Effizienzsteigerung) und Mittelstandseignung (Relevanz für KMU, Praktikabilität, Implementierung). Ausgezeichnet werden 33 Kategoriesieger sowie 16 Bundesländer. Darüber hinaus werden jeweils die innovativsten und mittelstandgeeignetsten Produkte aus der Schweiz und Österreich gekürt. Zu den Kategorien der Preisverleihung gehören: Beratung & Consulting, BPM, Branchensoftware, Consumer Electronics, Content Management, CRM, DMS/Datenmanagement, E-Commerce, E-Learning, ERP, Finance, Green-IT, Hardware, Human Resources, Identifikationstechnik, Internet Service, IT-Security, IT-Service, Logistik, Messaging, Mobile, Office, On Demand, Online Marketing, Open Source, RFID, SOA, Storage/Netzwerke, Systemmanagement, Telekommunikation, VoIP, WEB 2.0, Wissensmanagement.
bau einer IT-Infrastruktur Zugriff auf Expertenwissen zu gewähren. Anlässlich der modernen Ausrichtung von Industrie-Unternehmen wurde der Fokus im Jahr 2006 auch auf andere Technologie-Bereiche ausgeweitet. Zur Informationstechnologie kamen Bereiche wie Mikrotechnik, Nanotechnologie oder Optik hinzu. Mit der Publikation Brennpunkt Mittelstand und dem ersten deutschen Aktiv-Verzeichnis informiert die Initiative Mittelstand dabei nicht nur über aktuelle Produkte und Technologien, sondern erklärt auch Begriffe und beschreibt das Einsatzgebiet direkt angebotener Lösungen.
«Soreco hat sich gegen 1.600 eingereichte Bewerbungen durchgesetzt»
Über Initiative Mittelstand Als dem Mittelstand zugehöriges Unternehmen bemüht sich der Karlsruher Huber Verlag für Neue Medien seit seiner Gründung, Small und Medium Business-Firmen als Ratgeber und Leitmedium zur Seite zu stehen. Die Gründung der Initiative Mittelstand erfolgte 2003 mit dem Ziel, Unternehmen beim Auf-
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SORECOtoday APRIL 08 EINE PUBLIKATION DER SORECOgroup RINGSTRASSE 7 8603 SCHWERZENBACH
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Interview mit Evelyne Binsack von Viviane Koller & Carmen Daetwyler
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ie Extremsportlerin Evelyne Binsack ist am 1. September 2006 von der Schweiz in Richtung Südpol aufgebrochen, wo sie am 28. Dezember 2007 angekommen ist. Diese einmalige Kombination aus Abenteuer und sportlicher Herausforderung hat Evelyne Binsack auf dem Velo, zu Fuss oder mit Skiern gemeistert. Dabei hat die 40-Jährige nahezu alle Landwege – im Klartext rund 28.000 Kilometer – aus eigener Kraft bewältigt. Am 10. Januar 2008 ist Evelyne Binsack in die Schweiz zurückgekehrt, wo sie von zahlreichen Vertretern ihres Hauptsponsors Xpert.Line herzlich empfangen wurde. SORECOtoday hat Evelyne Binsack unmittelbar nach ihrer Rückkehr getroffen und ihr die Fragen gestellt, die wohl so manchem, der von der Expedition Antarctica gehört oder gelesen hat, auf der Zunge brennen. SORECOtoday: Evelyne, auf deiner Reise hast du eine Menge Hürden überwunden, es gab schöne Momente aber auch einschneidende und prägende Erlebnisse. Wenn du jetzt an diese Zeit zurückdenkst: was ist dir besonders in Erinnerung geblieben, was hat dich verändert? Evelyne Binsack: Diese Frage ist extrem schwierig zu beantworten. Auf den 25'000km Fahrradstre«In der Antarktis cke, die mich zwischen Qualität und die der Schweiz und dem ken» Ausgangspunkt in die Antarktis, Punta Arenas in Chile, trennten, gab es nicht nur erhellende Erlebnisse, sondern auch totale Ablöscher. Die Bedrohung durch das männliche Geschlecht, und das sage ich nun ungern, war in ganz Mexiko, in Zentralamerika, in Ecuador, Peru und
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Argentinien allgegenwärtig. Diese Bedrohung hat mich zu noch mehr Entschlossenheit und auch zu einer gewissen Kaltblütigkeit gezwungen. Dies war meine sicherste Waffe. In reichen sowie armen Gegenden gehörte ich als Radfahrerin zur untersten Gesellschaftsschicht. Ich musste mich in Bescheidenheit und auch Demut üben, musste lernen, Vorkommnisse nicht persönlich zu nehmen. In der Antarktis lernte ich viel über die Qualität und die Macht positiver Gedanken und bin heute überzeugt, dass das positive Führen der eigenen Gedanken unmittelbar mit Erfolg oder Misserfolg verknüpft ist. Ich wäre eher bereit gewesen, lernte ich viel über die in der Antarktis Macht positiver Gedanzu sterben, als mit einem Misserfolg weiterleben zu müssen. Das tönt, zurück in der Schweiz, selbst in meinen Ohren nun weit entfernt, da ich mein Leben über alles schätze. Aber ich hätte den Südpol, ohne die Fähigkeit, selbst am allerletzten Limit positiv zu bleiben, wohl nicht
überlebt. Oder ich hätte, als Alternative, aufgeben müssen. St: Mit ein bisschen Abstand: wie hast du die Zeit auf dem Fahrrad erlebt?
ich mit einer Gegenfrage: Was ist der Sinn des Lebens?
Für viele Menschen ist diese Frage nämlich gar nicht so einfach zu beantworten. Ich für mich glaube, dass der Sinn des Lebens u.a. darin steckt, durch EB: Ich habe vor allem die letzten 1000 Kilometer gute und weniger gute Erfahrungen zu lernen, um (von 25'000km) total genossen. Die schwierigsten zwischen gut und schlecht, oder besser ausgedrückt: Länder (Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, zwischen sinnvoll und weniger sinnvoll zu unterEcuador und Peru) lagen hinter mir, ich war sehr erscheiden und um sich - je nach Situation - bewusst leichtert und Patagonien versprach Abenteuer und und verantwortungsvoll für das Eine oder Andere Freiheit pur. In Chile wurde ich nie belästigt. Das entscheiden zu können. Erfahrungen macht jeder war genial. Mensch, das ist mir auch klar. Extreme Erfahrungen, in welchen es nur einen richtigen Entscheid gibt, Der Europa-Teil gestaltete lernen wir entweder thesich schwierig wegen der oretisch in Büchern und «Ich wäre eher bereit gewesen, in grausamen Unwetter in in Seminaren oder ein der Antarktis zu sterben, als mit Nordspanien und PortuSchicksalsschlag zwingt einem Misserfolg weiterleben zu gal. Die Unwetter waren uns zu einer Handlung. müssen» jedoch nur eine Ausrede, um einen kurzen Schweizaufenthalt, bevor es in die Ich liebe die wilde und menschenfeindliche Natur, USA weiterging, einzulegen. Zwei Wochen nach der weil sie mir schnelle Lernprozesse aufzwingt. Sie Abreise am 1.9.06 stellte sich heraus, dass die Adzwingt mich, schnelle, der Situation angepasste, ministration, die mich durch Expedition Antarctica korrekte und ehrliche Entscheide zu fällen, sie lehrt hätte begleiten sollen, einen irreparablen Vertraumich, Verantwortung zu tragen. Damit erweitere ich ensbruch vollbrachte. Ich fand zum Glück mit busimeine Komfortzone ungemein. Das heisst, wenn in ness4you einen neuen Partner, um die Expedition schwierigen Situationen im Alltag viele Menschen Antarctica fortsetzen zu können. bereits am Anschlag laufen, wärme ich mich erst auf... ;-) St: Die grösste Hürde hattest du da ja noch vor dir. Während 47 Tagen bist du durch die Eiswüste St: Neben der körperlichen Leistung steckt ja gewandert – bei unmenschlichen Temperaturen auch eine Menge mentale Stärke hinter deinem von bis zu -40°. Welcher Sinn steckt hinter einer Erfolg. Wie hast du dich immer wieder von neuem solchen Expedition? motivieren können? Und was hast du aus der Expedition Antarctica gelernt? EB: Ich liebe philosophische Fragen! Also beginne
SOS-Kinderdorf gibt verlassenen Kindern ein Zuhause von Marc Bächler
EB: Ich habe das Ziel nie aus den Augen verloren und ich versuche, Emotionen nicht allzu ernst zu nehmen. Gelernt habe ich so einiges. Hinter Newtons drittem Gesetz verbirgt sich eine weit grössere Weisheit, als ich bis anhin erkennen konnte. Wenn wir von allen Weisheiten nur Newtons 3. Gesetz zu 100% verstehen würden, würden wir alle auf einen Schlag anders handeln. Es ist das Gesetz von Wirkung und Gegenwirkung. «On every action there is an equal or opposite reaction.» Ursprünglich musste ich dieses Gesetz bei meiner Ausbildung zum Hubschrauberpiloten lernen, um Aerodynamik zu verstehen. Aber das Gesetz beinhaltet eine weit grössere Spannweite als ausschliesslich den physikalischen Aspekt. Es ist Naturwissenschaft.
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eit über fünfzig Jahren engagiert sich SOS-Kinderdorf weltweit für verlassene Kinder. Auch Evelyne Binsack ist von SOS-Kinderdorf überzeugt.
Jedes Kind wächst in einer Familie auf – geliebt, geachtet und behütet. Dies ist die Vision von SOSKinderdorf. Das private, politisch und konfessionell unabhängige Kinderhilfswerk gibt verlassenen und in Not geratenen Kindern ein bleibendes Zuhause, eine Mutter und Geschwister. Dieses Prinzip funktioniert seit über fünfzig Jahren erfolgreich in allen Kulturen. Die Kinder wachsen in ihrem Ursprungsland auf, werden von einheimischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut und können sich so in ihrer natürlichen Umgebung entwickeln. Weltweit ist SOS-Kinderdorf in 132 Ländern und Territorien tätig und betreibt 1766 SOS-Kinderdorf-Einrichtungen. Die Stiftung «Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer» wurde 1964 gegründet. Ihre Hauptaufgaben liegen in der Information über die weltweite SOSKinderdorf-Arbeit sowie in der Mittelbeschaffung. Die Stiftung ist in der Schweiz von der ZEWO als gemeinnützige Organisation anerkannt.
Evelyne Binsack unterwegs für SOSKinderdorf Auch Evelyne Binsack ist von der Arbeit von SOSKinderdorf überzeugt. Deshalb bestritt sie ihre Expedition Antarctica nicht aus reiner Reiselust sondern sammelte Geld für ein Familienhaus im SOS-Kinderdorf León in Nicaragua. «Ich wollte diese Reise nicht nur um meiner selbst Willen machen. Es war mir immer ein Anliegen, die Kinder in León nach Kräften zu unterstützen.» So besuchte sie auf ihrer Reise auch das SOS-Kinderdorf in León. Dabei konn-
te sie mit den Kindern und den SOS-Müttern essen und erlebte den Alltag im SOS-Kinderdorf hautnah. Dieser Besuch hat Evelyne Binsack nachhaltig beeindruckt. «SOS-Kinderdorf ist eine vertrauenswürdige Hilfsorganisation und in allen Ländern vertreten, durch die ich reiste. Die Verantwortlichen sind «Herzblutmenschen», die sich für die Anliegen von Kindern in Not einsetzen», begründet sie ihr Engagement für SOS-Kinderdorf. Auch weiterhin kann unter www.sos-kinderdorf.ch/binsack für das Familienhaus von Evelyne Binsack in León gespendet werden.
Das SOS-Kinderdorf in León Die Provinz León liegt im westlichen Teil Nicaraguas. Sie gehört zu den Gebieten, die 1998 von Hurrican «Mitch» am schwersten verwüstet wurden. Im Rahmen eines SOS-Nothilfeprogramms für die Katastrophenopfer wurde damals in der gleichnamigen Provinzhauptstadt León eine Notunterkunft errichtet. Eine 2002 von SOS-Kinderdorf durchgeführte Studie zeigte, dass in der Region dringend familiennahe Betreuung für verwaiste und verlassene Kinder gebraucht wurde. Deshalb wurde der Bau des SOS-Kinderdorfes León in Angriff genommen, welches 2004 seinen Betrieb aufnahm. Gebaut wurde das SOS-Kinderdorf in León dank Schweizer Spenden. Es besteht aus zwölf Familienhäusern, einem Dorfleiterhaus, einem Mehrzwecksaal und einem Verwaltungsgebäude und verfügt über einen eigenen Spielplatz.
Ausserdem gibt es in León ein SOS-Sozialzentrum mit Kindertagesstätte, das vor allem verarmten, allein erziehenden Frauen und kinderreichen Familien aus der Umgebung zu Gute kommt. Auch werden mit Familien aus der Nachbarschaft Tagesmütterprogramme organisiert. In beiden Betreuungsformen erhalten die Kinder Nahrung, Vorschulerziehung und medizinische Grundversorgung. Im SOS-Sozialzentrum gibt es auch eine Kinder- und eine Zahnarztpraxis sowie medizinische Beratung. Eltern können an einkommensschaffenden Kursen wie Schneiderei, Kosmetik, Konditorei oder Gemüseanbau und an persönlichkeitsbildenden Workshops teilnehmen. All diese Massnahmen dienen der Familienstärkung, so dass so viele Kinder wie möglich in ihrer Ursprungsfamilie aufwachsen können. SPENDENKASTEN So helfen Sie den Kindern: Indem Sie die SOS-Kinderdörfer unterstützen, schenken Sie verlassenen Kindern ein neues, bleibendes Zuhause. Sie können dies auf unterschiedliche Art und Weise tun: • Allgemeine Spenden • Baupatenschaft: Fr. 30.- pro Monat • Dorfpatenschaft: Fr. 40.- pro Monat Spendenkonto: PC 30-31935-2 Kontakt: Schweizer Freunde der SOS-Kinderdörfer Hesstrasse 27A, 3097 Liebefeld Tel. 031-979 60 60 info@sos-kinderdorf.ch www.sos-kinderdorf.ch
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SORECOtoday APRIL 08 EINE PUBLIKATION DER SORECOgroup RINGSTRASSE 7 8603 SCHWERZENBACH
20 Jahre soreco - von anfang an und immer noch dabei
XPERT LINE
von Carmen Daetwyler
Interview mit Christoph Kölbener, Entwicklungsleiter Xpert.Finance Herr Kölbener, Sie sind seit 1988 – also seit den Anfängen – bei Soreco angestellt. In welcher Funktion waren Sie damals tätig? Ich wurde damals als Software-Entwickler für das Produkt Finanz400 eingestellt und war damit einer der ersten vier Soreco-Mitarbeiter. Welche Vorstellungen hatten Sie damals von der perfekten Software? Und wie sehen Ihre Vorstellungen heute aus? An meinen Grundvorstellungen hat sich eigentlich nicht viel geändert. Software muss funktionieren und die Bedürfnisse des Benutzers vollumfänglich abdecken. Wir konnten uns damals natürlich noch nicht vorstellen, welche riesigen Entwicklungsschritte in den folgenden 20 Jahren stattfinden würden und was in der IT alles möglich und machbar ist. Wie sind Sie zu Soreco gekommen und wie haben Sie Soreco vor 20 Jahren erlebt? Nach meiner KV-Ausbildung bin ich – wie so viele damals – als Quereinsteiger zur Informatik gekommen. Zurück in der Schweiz nach einer rund 18 Monate dauernden Reise war ich im Frühsommer 1988 auf Stellensuche und habe mich dann um die Stelle als Entwickler bei Soreco beworben. An der ausgeschriebenen Stelle hat mich insbesondere das junge und neue Unternehmen Soreco gereizt und die «grüne Wiese», auf der ich im übertragenen Sinne als Entwickler tätig sein konnte. Wie erleben Sie Soreco heute? Ich habe mir vor 20 Jahren natürlich nicht vorstellen
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können, dass aus einem vierköpfigen Team ein international erfolgreiches KMU mit 120 Mitarbeitenden entstehen wird. Naturgemäss sind mit diesem Wachstum einige Veränderungen einhergegangen. So werden zum Beispiel die Wege länger und der Kommunikationsfluss muss durch den Einsatz von anderen Mitteln als dem direkten Gespräch sichergestellt werden. Manchmal fehlt mir die direkte Kommunikation, aber das geht sicher nicht nur mir so. Auch mein persönliches Arbeitsgebiet hat sich natürlich verändert – als Entwicklungsleiter Finance habe ich zahlreiche administrative, personelle und organisatorische Aufgaben, um die ich mich als Entwickler nicht gekümmert habe. Es gibt Zeiten, in denen ich gerne ein bisschen mehr entwickeln und ein bisschen weniger organisieren würde. Dennoch mag ich meinen Job, habe ein Top-Team und fühle mich wohl bei Soreco. Umso mehr, als dass wir als Entwickler hier zu jeder Zeit die Möglichkeit hatten und haben, auf den modernsten Werkzeugen und Umgebungen tätig zu sein. Die Bereitschaft für Investitionen in neue Technologien ist bei Soreco ungebremst.
Interview mit Gaby Flury, Leiterin Customer Care Frau Flury, Sie sind seit 1992 – also seit den Anfängen von Soreco in Bolligen – bei Soreco angestellt. In welcher Funktion waren Sie damals tätig? Als Mitarbeiterin in der Support-Abteilung für den Bereich HRM (damals noch Personal/400). Es hat mir grossen Spass gemacht, unsere Kunden und unsere Partner telefonisch oder durch direkten Zugriff auf deren Server bei fachlichen sowie tech-
nischen Fragen zu unterstützen. Die Tätigkeit in der Support-Abteilung war (und ist heute noch) mit dem breitgefächerten Aufgabengebiet wie Kunden- und Verkaufsunterstützung, Schulung, Dokumentation und Qualitätsicherung ein Garant dafür, dass sich keine Langweile einschleichen konnte. Welche Vorstellungen hatten Sie damals von der perfekten Software? Und wie sehen Ihre Vorstellungen heute aus? Ich bin heute im Prinzip noch der gleichen Meinung wie vor 16 Jahren: die perfekte Software gibt es nicht. Die Bedürfnisse eines jeden einzelnen Kunden sind derart unterschiedlich, dass keine StandardSoftware sie alle abdecken kann. Soreco bewegt sich heute in eine Richtung, in der mit RIA (Rich Internet Application) bereits während der Entwicklungsphase die ganze Prozessorientierung berücksichtigt wird. Dies erlaubt uns, sehr schnell und flexibel auf die Bedürfnisse unserer Kunden einzugehen. Der Kunde wiederum muss nicht befürchten, den Standard definitiv zu verlassen, was gerade bei Releases mit einem grossem Aufwand und damit mit hohen Kosten verbunden wäre. Wie sind Sie zu Soreco gekommen und wie haben Sie Soreco vor 16 Jahren erlebt? Zu Soreco bin ich durch einen puren Zufall gekommen. In meiner Brust haben eigentlich immer zwei Herzen geschlagen – eines für die Personaladministration, eines für Informatik. Soreco hat mir eine Stelle angeboten, die meinem Fachwissen aus beiden Richtungen entgegen gekommen ist und mir die Möglichkeit gegeben hat, beides unter einen Hut zu bringen. Dafür bin ich heute noch dankbar. Als ich bei Soreco angefangen habe, ist die Ge-
schäftsstelle in Bolligen gerade neu gegründet worden. Aufbruchstimmung und Zusammengehörigkeitsgefühl waren enorm stark zu spüren – wir verstanden uns als Team, das gegen den Rest der Welt anzutreten hatte. Umso mehr, da wir alle gleichzeitig von IBM zu Soreco gewechselt haben und einige Leute bei IBM der Meinung waren, dass wir den Turnaround nicht schaffen könnten. Diese Tatsache hat zu einem sehr positiven und motivierenden Team-Spirit geführt, der heute noch spürbar ist. Die Soreco als Ganzes habe ich als sehr innovativ erlebt – als ein Unternehmen mit kurzen Wegen, bei dem sich jeder einbringen konnte. Wie erleben Sie Soreco heute? In Bezug auf die Stimmung im Unternehmen erlebe ich Soreco heute genau so wie damals. Die Aufbruchstimmung ist nach wie vor zu spüren – auch, wenn wir manchmal ein bisschen müde sind (lacht). Es ist ganz klar, dass im Rahmen des Wachstums neue Strukturen eingeführt werden, was manchmal in einer ersten Phase gewisse Leerläufe mit sich bringt und, ob der strapazierten Nerven, das gelbblaue Blut zeitweise etwas blasser wirken lässt. Aber die über die langen Jahre aufgebauten Grundwerte werden sich immer durchsetzen und die Strukturen müssen so lange angepasst werden, bis aus den Grundwerten und den neuen notwendigen Strukturen eine funktionierende Einheit geschaffen ist. Als wichtig in diesem Zusammenhang erachte ich, dass man die Grundsätze, die man sich vorgenommen hat, berücksichtigt und nicht aus den Augen verliert. Das Motto lautet «keep it simple». Soreco befindet sich auch heute noch in einem konstanten Wandel. Solange wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren, werden wir alles meistern.