Magazin 3 / 2013

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NEU: SPORTAKTIV NUN AUCH ALS APP





















































































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Auch ein Zweitausender will erst erobert werden. Aber danach winkt als Lohn eine einsame Singletrail-­Abfahrt.

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GIRO-BERG MIT STOLLENREIFEN T O U R E N T I P P

Wenn Mountainbiker einen vom Giro d’Italia bekannten Berg für sich entdecken, hat das nur wenig mit Asphalt und Bergsprints zu tun, ­dafür umso mehr mit Singletrails und Freeride-Flow. Der Monte Zoncolan in den Karnischen ­Alpen: Bergauf in gemütlichem Tempo auf einfachen Wegen – und bergab mit viel Spaß auf herausfordernden Trails.

TEXT: J Ü R G E N P A I L

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SPORTaktiv Nr. 3; Juni / Juli 2013


Pflichtstopp Monte Zoncolan: Wo die Giro-Helden drüberklettern, machte auch das Stattegger Team Rast.

FOTOS: Harry Tauderer

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evor sich das Trainerteam vom Bikeclub Giant Stattegg von Graz aus zu seiner alljährlichen „Vereinstour“ aufmacht, steht am Anfang der Planungen entweder der Wunsch nach Entdeckung eines neuen Bikereviers oder die Definition der Vorgaben für den „Way of Ride“. Die letzte Edition der Clubtour vereinte beide Vorhaben in einem Projekt. Nach zwei Etappenfahrten in den Vorjahren war die Zeit reif für die Erforschung eines neuen Bikegebietes von einem Standort aus. Zu weit entfernt von der steirischen Heimat sollte es nicht sein – und vor allem tolle Trails sollte es geben. Zweiteres hatte einen guten Grund: Giant, der Ausstatter des Stattegger Bikeclubs, hatte nämlich die Lücke zwischen Cross Country Hardtail und Downhill-Bike gleich mit mehreren Modellen geschlossen. Diese Geräte versprachen ganz einfach „Spaß bergab“ – die Fachwelt sagt wohl in ihrem Neusprech „All Mountain“ und „Enduro“ dazu. Und die Stattegger wollten nun im Praxistest überprüfen, ob dieses Versprechen hält.

ABSEITS AUSGETRETENER PFADE Der Begriff „wild-romantisch“, so abgedroschen er oft wirken mag, sei hier trotzdem in den Artikel geworfen. Die Region Carnia im nördlichsten Teil von Friaul-Venezia, nur 20 Kilometer südlich vom Plöckenpass in Kärnten, ist nämlich definitiv beides! Trotz der Lage mitten in Europa zeigt sich die Abgeschiedenheit dieser Region durch eine erhaltene eigene r­ ätoromanische Sprache und noch immer vorhandene deutsche Sprachinseln. Aus Sicht eines Mountainbikers sind aber weniger die sprachlichen Besonderheiten Grund für die relative Einsamkeit der Region, sondern eben die wahrhaft „wild-­ romantische“ Bergkulisse! Ziemlich in der Mitte des Valle del But, das sich vom Plöckenpass an der Kärntner Grenze bis zur Mündung des Flusses But in den Tagliamento bei Tolmezzo zieht, liegt die Ortschaft Sutrio, direkt am Beginn der Passstraße zum Monte Zoncolan. Aber nicht nur durch die Nähe zum Zoncolan ist Sutrio ein ideales ­Basislager für wunderbare Bike-

touren in allen Schattierungen. In Sichtweite stehen drei weitere Zweitausender in der Gegend herum: Monte Zoufplan (Terzo, Crostis), Monte Paularo und Monte Tersadia. Zweitausender sind auf den ersten Blick keine wirklichen Bergriesen. Weil aber Sutrio als „Basislager“ auf nur 560 Meter Seehöhe liegt, kommen gleich einmal einige Höhenmeter zusammen. Als Faustregel für M ­ ountainbike-Touren ab Sutrio könnte man sagen: Ein Berggipfel als Tagesziel ergibt eine für zünftige Biker relativ gemütliche Tour – mit rund 1.500 Höhenmetern Anstieg; zwei Berge ergeben schon eine recht ordentliche Kletterpartie mit rund 3.000 Höhenmetern. In jedem Fall aber garantiert sind traumhaft schöne Downhill-Trails als verdienter Lohn fürs Hochkurbeln. Diese hier rundum gültige Tourencharakteristik p ­ asst auch genau zum Zauberwort „Enduro-Mountainbiking“, das derzeit bei Bike­industrie, Rennveranstaltern und Tourismus in aller Munde ist. Frei interpretiert soll diese Enduro-Bewegung zurück zu den 97


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HOTELTIPP

Unterwegs auf einsamen Wanderwegen.

Endurobikes machen downhill viel Spaß.

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„Homebase“ ist das neue 4-Sterne-­Hotel Karawankenhof in Warmbad Villach. Ein Wochenende im Zeichen des Mountainbikens, guten Essens und exklusiven Relaxens: Das hat der Karawankenhof, das Hotel der neuen Kärnten Therme, im Angebot. Höhepunkte sind zwei geführte, mittelschwere Biketouren mit Guide Matthias Hoi. Das Weekend ist außerdem voll familientauglich – Kinder unter 4 Jahren nächtigen sogar gratis. Alle Details stehen nebenan.

KARAWANKENHOFMOUNTAINBIKE-PAKET • 2 Übernachtungen inkl. VerwöhnHalbpension (Freitag–Sonntag) • Genussfrühstück mit Vitalecke • 4-Gang-Wahlmenü oder Buffet am Abend • Kostenlose Benutzung der Fun-, Fit- und Spa-Bereiche der neuen Kärnten Therme • Freitag: Spinning-Einheit auf der Dachterrasse als „Warm-up“ • Samstag: Fahrtechniktraining und ganztägige MTB-Tour mit rund 1.200 hm • Sonntag: Fahrtechniktraining, dann halbtägige MTB-Tour mit ca. 600 hm • Tiefenentspannung im „Energy Cube“ der Kärnten Therme • Kinderbetreuung im Hotel • Versperrbarer Radkeller und ­Radwaschplatz • Zum Sonderpreis von € 30,– ­ dazu buchbar: Fitnesscheck im Fitnessclub der Kärnten Therme mit Körperanalyse und Muskelfunktionstest • Kinder unter 4 Jahre gratis PREIS: € 233,– (p. P. im DZ); EZ-Aufschlag: € 30,– TERMINE: 7.–9. Juni (Fr.–So.) und 28.–30. Juni (Fr.–So.). Weitere Termine im August/September unter www.karawankenhof.com THERMENHOTEL KARAWANKENHOF**** Kadischenallee 27, 9504 Warmbad Villach Tel. 0 42 42/30 01-10 reservierung@warmbad.at www.karawankenhof.com

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Wurzeln des Mountainbikens führen: Bergauf in gemütlichem Tempo auf einfach zu befahrenden Wegen – und bergab dann mit viel Spaß auf herausfordernden Trails. Genau das liefern die Zweitausender rund um Sutrio sowohl topographisch als auch in Bezug auf das vorhandene Wegenetz: Sie sind über Pass-, Forst- oder Almstraßen bis in Gipfelnähe sehr gut und einfach erschlossen. Am Gipfel angekommen stellt sich dann meist die spannende Frage, welcher der ins Tal führenden Wander­wege in die Ziehung zum „Trail of the day“ kommen soll. Bei näherer Betrachtung bietet sich noch eine Vielzahl weiterer informeller Fußwege an, die zusammengenommen eine beachtliche Spielwiese für kundige Lenker entsprechender Sportgeräte ergeben. Für Mountainbiker mit wenig oder gar keiner DownhillRoutine passt hier ein kleiner Materialtipp dazu: Abseits des weit verbreiteten Gewichtsfetischismus bei den Racebikes wird bei Endurobikes in die Spaßfaktoren – vom Federweg bis hin zur absenkbaren Sattelstütze – investiert. Dadurch werden Singletrails auch für fahrtechnisch weniger versierte Tourenbiker interessant und fahrbar. Den gelernten österreichischen Biker wird es wohl kurz „gerissen“ haben, wenn vorhin von zu befahrenden Wanderwegen die Rede war. Was aber hierzulande immer wieder für Ärger und auch rechtliche Konsequenzen sorgt, ist in Italien absolut legal – und die italienischen Wanderer sind den Bikern gegenüber durchaus freundlich eingestellt. Zumindest während der Stattegger Exkursionen im September war dieses Thema in Carnia ohnehin irrelevant: Bei drei Tagestouren war weder ein einziger Wanderer noch ein anderer Mountainbiker zu sichten. Das Ergebnis: freier Trailgenuss für freie Biker! ALBERGHI DIFFUSI Ein dickes Plus ist noch anzuführen: Die Region Carnia ist völlig ungeeignet für den Massentourismus! Intelligenterweise wurde dieser Sachverhalt auch im Beherbergungskonzept

SPORTaktiv Nr. 3; Juni / Juli 2013

Fotos: Bikeclub Giant Stattegg, Karawankenhof, Villach-Warmbad/Faaker See/Ossiacher See Tourismus

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Die Orientierung ist hier ein Problem.

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Gemütliche Nachbesprechung in Sutrio.

Natur-Kraft aus dem Vulkan © Salomon

verinnerlicht. Sozusagen unter dem Motto „mittendrin statt nur dabei“ wurde in Sutrio kein Hotel auf die grüne Wiese gestellt, sondern die historische Bausubstanz zur Bildung eines „virtuellen Hotels“ genutzt. Das System „alberghi diffusi“ basiert auf individuell ausgestatteten Ferienwohnungen, die auf den neuesten Stand gebracht und in die bestehenden Bauwerke über den ganzen Ort verteilt eingebaut wurden. Die gewachsene und durch Abwanderung frei gewordene Bausubstanz konnte so erhalten und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die Gäste des Ortes wohnen eben „mittendrin“ in der Dorfgemeinschaft. Rund 120 Betten können über eine zentrale Anlaufstelle, wie in einem Hotel, gebucht werden. Das Frühstück kommt entweder per Körberl vor die Wohnungstür oder wird wie auch das Abendessen in einem der Restaurants des Ortes eingenommen. Alles in allem: ein perfektes, individuelles Konzept, das wie geschaffen ist für einen individuellen B ­ ike-Urlaub!

Marco Haller Radrenn-Profi

Jonathan Wyatt

Berglauf-Weltmeister

TOURENTIPP: BIKEN AM MONTE ZONCOLAN UNTERWEGS IN DEN KARNISCHEN ALPEN

© by katushateam.com

REGION: Nordöstlicher „wilder“ Teil von Friaul-Venezien, südlich des Kärntner Plöckenpasses. Stützpunkt und Ausgangspunkt für Touren ist der Ort Sutrio. TOUREN: Tagestouren über einfach zu befahrene Wege auf vier Zweitausender; darunter die Ostauffahrt auf den Monte Zoncolan: 13,5 km-Passstraße, auf den letzten 3,5 km vor dem Gipfel müssen durchschnittlich 13 % Steigung bezwungen werden. Von allen Gipfeln wunderbare Singletrail-Abfahrten zurück nach Sutrio. UNTERKUNFT: Borgo Soandri - Albergo Diffuso, Sutrio/Zoncolan, Preis für N/F: € 28,- bis 32,-; HP: € 43,- bis 47,- p.P. Info: www.albergodiffuso.org

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INFOS: zur Tour: Bikeclub GIANT – Stattegg - www.bike09.at Tourismusinfo: Friuli Venezia Giulia, www.fvg.info Alpi Friulane, www.alpifriulane.com

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