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„35 Jahre DYNAMO und Erfolgsrezepte“ DYMAMO
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01 JAHRESBERICHT 2
Die Jahresrechnung, sowie der Bericht der Kontrollstelle kรถnnen kostenlos beim Wohnheim DYNAMO bezogen werden.
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Bericht des Prasidenten Liebe Mitglieder, liebe Gönnerinnen und Gönner des Vereins Sozialpädagogische Wohnheime Luzern Der diesjährige Jahresbericht ist dem Thema „35 Jahre DYNAMO und Erfolgsrezepte“ gewidmet. Diese beiden Stichworte passen auch für das Jahr 2014 der Trägerschaft: Das Wohnheim DYNAMO und das Therapieheim UFWIND engagieren sich als stationäre Einrichtungen seit 36 bzw. 18 Jahren für Jugendliche. Die Trägerschaft, der Verein Sozialpädagogische Wohnheime Luzern (SpWL), nimmt diese gelebte Vergangenheit als Basis für die Zukunft. Einerseits gehören die Aussenwohngruppen Maihof AWG seit anfangs 2014 ebenfalls zur Trägerschaft SpWL. Hier werden in drei Wohneinheiten insgesamt acht Jugendliche betreut. Gegründet wurden die AWG Maihof vor 35 Jahren durch das heutige Schul- und Wohnzentrum Schachen. Andererseits gibt sich die Trägerschaft ab 2015 professionelle Strukturen: Jedes Vorstandsmitglied ist nicht nur strategisch verantwortlich, sondern auch in einem Fachressort operativ für die drei Betriebe tätig. Die neue Geschäftsstelle entlastet den Vorstand und die Betriebe bei administrativen Aufgaben. Sie koordiniert die Aufgaben der Betriebe und nutzt Syner-
gien. Auch ist sie Adressatin für alle Anliegen Dritter an die Trägerschaft. Zudem hat der Vorstand die Einführung der Mandantensoftware e-Case sowie des QM-Systems EFQM erfolgreich abgeschlossen. Die IT-Unterstützung erleichtert die Aufgabe der Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. Das Qualitätsmanagement wird verbessert. Weiterhin massgebend ist das professionelle Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dank der täglichen Förderung und Begleitung der Jugendlichen finden diese nach Austritt aus dem DYNAMO ihren eigenverantwortlichen Weg. Für diese grosse Arbeit bedanke ich mich herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dieser Erfolg ist nur möglich, wenn auch das Umfeld qualitativ hoch stehende Arbeit verrichtet. Mein Dank gilt deshalb auch Markus Achermann als Fachdelegierter Finanzen und Kurt Gschwind als Fachdelegierter Pädagogik und Personal sowie allen Mitgliedern des Vorstandes. Zum Schluss danke ich den für das Heimwesen Verantwortlichen des Bundesamtes für Justiz und der kantonalen Dienststelle Soziales und Gesellschaft
für die kooperative Zusammenarbeit. Mein Dank richtet sich auch an die beiden Landeskirchen. Sie unterstützen unseren Verein seit der Gründung regelmässig mit grosszügigen finanziellen Beiträgen und durch engagierte Mitarbeit von kirchlichen Vertreterinnen und Vertretern im Vorstand.
Stadtlauf, Luzern
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Hans Stricker, Prasident
März 2015
35 Jahre Wohnheim DYNAMO und seine Erfolgsrezepte oder „ Ohne Ursach en keine Wirkun gen! “ Wenn wir das Alter vom Wohnheim DYNAMO in jenes Alter eines Menschen übertragen, dann könnte man sagen: „Wir sind im besten Alter!“ und so fühlt es sich auch an. Ich schreibe diese Zeilen auch aus der eigenen Erfahrungszeit von 29 Jahren Mitarbeit im Wohnheim DYNAMO und aus der seit 15 Jahren ausgeübten Weiterbildungs- und Beratertätigkeit in diversen Institutionen der deutschen Schweiz und dem Süden Deutschlands. Vor allem die Weiterbildungs- und Beratertätigkeit erlaubten mir vertiefte Einblicke in unterschiedliche Formen der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und der Zusammenarbeitsstrukturen innerhalb der Betriebe. Dadurch wurde mein Blick auch für die Wahrnehmung der „eigenen“ Institution geschärft. Ich beginne im Folgenden bei den Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Trägerschaft und ende bei der konkreten Arbeit mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Die Trägerschaft zeigte über all die Jahre grosses Vertrauen in unsere Arbeit. Dieses Vertrauen bewirkte eine hohe Verantwortungsübertragung an die Mitarbeitenden im operativen Bereich und war und ist Ansporn für ein grosses Engagement. Die Trägerschaft war und ist darauf bedacht, sich auf ihre grundsätzliche Arbeit im strategischen Bereich zu beschränken. Auch liess sie unterschiedliche Leitungsstrukturen gelten, obwohl sie vor Zeiten auch dafür belächelt wurde, ein „Leitungsteam“ unter ihrem Dach zu führen. Dies, obwohl doch alle im Umfeld zu wissen schienen, dass eine Leitung auch eine/n Leiter/in brauchte, aber sicher keine Gruppe von Leitenden. Als Rezept beschrieben könnte dies folgendermassen auf den Punkt gebracht werden: von Verantwor¨ - Vertrauen fördert die Ubernahme tung und Engagement. Begrenzung der Aufgabenbereiche bringt Klarheit ins System. - Ein Leitungsteam funktioniert auch wenn „der Mainstream“ das Gegenteil behauptet. Die Leitungsteamstruktur hat sich bei uns nun über 35 Jahre hinweg bewährt. Um Entscheide wird ab und zu gerungen. Umso mehr werden sie dann von allen getragen und umgesetzt. Es gab eine Zeit im Leitungsteam da trat an die Stelle der inhaltlichen Auseinandersetzung die Machtfrage. Dadurch zerfiel umgehend die Funktionalität dieser Leitungsstruktur. Das Arbeitsfeld Sozialpädagogik ist der Familie
recht ähnlich. Wenn also die Eltern sich nicht einig sind und die Machtfrage in den Vordergrund tritt, dann machen die Kinder was sie wollen. Der Gesetzgeber hat vor Jahren beschlossen, dass es kein Familienoberhaupt mehr gibt, sondern dass sich die Eltern einigen sollen zum Besten aller in der Familie. Ein paar unserer Teamrezepte lauten: - Breit abgestützte Entscheide werden eher umgesetzt. - Breit abgestützte Entscheide fördern Orientierung und Führungsqualität. - Die Leitungsteamstruktur fordert inhaltliche Auseinandersetzung und behindert die dümmliche Machtfrage, weil man sich zusammenraufen muss. Die Zusammenarbeit mit unseren Jugendlichen ist durch den Begriff „Rezepte“ schlecht zu definieren. Dies würde ja bedeuten, dass wenn wir uns an die Rezeptur halten, Erfolg eintritt. So einfach ist es nicht. Die Zusammenarbeit beruht auf unserer Seite vorerst einmal darauf, dass wir die Jugendlichen annehmen und ihre Entscheidungen zu respektieren versuchen. Dazu brauchen wir immer wieder grosses Vertrauen. Vertrauen, dass es gelingen wird ohne unser Ziehen und Schieben. Wir versuchen gegenseitig unsere Standpunkte zu klären und gehen inhaltliche Auseinandersetzungen ein. Wir können nicht wirklich wissen, was für die Jugendlichen gut ist. Eine wertschätzend-forschende und fragende
Haltung hilft meist. Glauben, zu wissen was für den Anderen gut ist, bringt eher Verstörung in die Beziehung. Wir wollen selber auch keine Mützen auf den Kopf gesetzt bekommen, die wir uns nicht selbst gewählt haben. Hinzu kommt noch eine weitere simple Wahrheit, die vom Komiker Karl Valentin folgendermassen formuliert wurde: „Kinder und Jugendliche kann man nicht erziehen, die schauen uns eh alles ab!“ Wenn wir nun also selber wertschätzend und zielorientiert mit den Jugendlichen und uns selbst umgehen, dann erhöht sich die Wahrscheinlichkeit enorm, dass eine Spiegelung erfolgt und wir leichter Ziele erreichen und eine gute Atmosphäre entwickeln können. Was uns dann noch in einem sinnvollen Zusammensein stören könnte, sind die unterschiedlichen „Ich’s“ die in einem Haus wie dem unseren aufeinandertreffen und jeweils sich selber gerne als das wichtigste „Ich“ sehen. Hier hilft uns die folgende mathematisch bewiesene Aussage für welche John Nash den Nobelpreis für eine revolutionäre Wirtschaftstheorie erhielt: „Das beste Resultat erzielt man, wenn jeder in der Gruppe das tut, was für ihn selbst am Besten ist und für die Gruppe!“ Einen letzten Stolperstein will ich hier noch ansprechen. Wenn wir bei Erfolgen die Idee bekommen, dass wir als „DYNAMO“ die Ursache des Erfolgs wären, dann torpedieren wir selber jeden Erfolg der Jugendlichen. Erstens sind sie selbst
die allergrösste Ursache für ihren Erfolg und ihnen gebührt richtigerweise die Anerkennung dafür. Zweitens haben sie in aller Regel viel länger bei ihren Eltern oder in anderen Kontexten gelebt als bei uns und somit sind die Voraussetzungen und Entwicklungen vor der Zeit unserer Einflussnahme sehr viel bedeutsamer für jeden Erfolg. Also üben wir uns in Bescheidenheit.
Gruppenwoche
erg nende, Sörenb
Joseph Birrer
Gruppenwochenende, Sรถrenberg
Gruppenwochenende, Sรถrenberg
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Ruckblick auf meine Zeit im DYNAMO Was war es, dass ich mich für die Aufgabe in der Hauswirtschaft im DYNAMO angesprochen fühlte? Ich denke, es war das gelebte Leben.
Meine Kindheit, mit zwei Geschwistern, verlief in bescheidenen Verhältnissen in der Stadt Luzern. Was die ganze Familie prägte, war eine herzensgute, grosszügige Mutter. Sie meisterte schwierige Situationen, verkraftete den Tod zweier Kinder und vom Wenigen, das sie hatte, schenkte sie weiter. Sie war ein echtes Vorbild für mein Leben. Bald wollte geheiratet sein. Ich war ja schon 22! Mein Mann war ein humorvoller, positiv gesinnter, und zielbewusster Mensch. Drei Kinder kamen zur Welt. Die Familie machte Spass und forderte. Jahre später kam der Mündel Roman hinzu. Nebst der Familie, auch in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen war uns ein Anliegen, eine Haltung, die sich nicht nach dem eigenen Nutzen richtete. Wir freuten uns über Erfolge im Beruf, der Jugendarbeit (wir reisten jeweils mit 60 Buben in die Jungwachtlager), Militär und Gemeinde. Dann über-
raschte uns die lange, schwere Krankheit meines Mannes. Vieles geriet aus dem Lot. Ein „Warum“ kannten wir nicht, es wurde nicht gehadert, wir waren nur zunehmend erschöpft. Es war eine Grenzerfahrung. Wer war nun Freund? Wir wurden dankbar für die verbliebenen echten Freunde. Heute möchte ich diese Erfahrung nicht missen. Es war eine Lebensschule. Es ist gut so. Ich machte die Ausbildung zur Audio- Pädagogin, leitete Kurse und betreute im Amt für Berufsbildung Lehrmeisterkurse, entwickelte die Altersbetreuung in Adligenswil, war im Vorstand eines Kinderheimes und engagierte mich in Vormundschaften. Und dann?! Spontan, wie ich bin, habe ich bei der Besprechung zur Beistandschaft einer Jugendlichen gesagt: „Ja, hier im DYNAMO würde ich auch gerne arbeiten.“ Kurz darauf wurde die Stelle als Hauswirtschafterin frei. Ich sagte zu und so freute ich mich auf die neue Aufgabe im jugendlichen Alter von 60plus! Glück! Und jetzt? Während sechs Jahren durfte ich im DYNAMO Gelerntes neu verpackt einbringen. Bald war mir klar: das ist mein Platz in der Arbeitswelt. Mir konnte nichts Besseres passieren! In einer Küche sind Kopf, Herz und Hand gefragt. Hier bietet sich unterschiedlichste Nahrung an! Auch für die Seele.
Schnell fand ich das Vertrauen der Jugendlichen. Sie kamen zu mir in die Küche, schnupperten, schmausten, erzählten und meckerten über Gott und die Welt. Unvoreingenommen konnte ich ihnen begegnen, da mir keine bestimmte Erziehungsaufgabe zufiel. Ich schenkte Zeit, versuchte im Zuhören ihre Geschichten mitzutragen, liess mich in Geheimnisse einweihen, durfte Gefühle zeigen, mit ihnen lachen und schweigen, konnte manches verstehen und liess sie Fühlen, dass man nicht über allen Dingen stehen muss, es sich aber lohnt nach Lösungen zu suchen. Wo lag mein Geheim- oder Erfolgsrezept? Eine Jugendliche drückte es bei einer Qualifikation so aus: „Du hörst uns zu, weil du uns gern hast, die Sozis weil es ihr Auftrag ist.“ Ich denke, da liegt etwas Wahres drin. Möglich war aber diese Art der Betreuung nur, weil mich das Team unterstützte, mir Freiraum liess und ich ihr Vertrauen hatte. Oder war es auch meine Erfahrung als Mutter, die von den eigenen Kindern ebenso gefordert wurde und die mich natürlich erscheinen liess? Oder war es die Zeit, die ich ihnen schenkte und dabei auch mal eine Rösti anbrannte?
Ich glaube, es war die Summe und vor allem, dass die Jugendlichen spürten, dass ich sie akzeptierte wie sie waren und es mir Spass machte bei ihnen zu sein. Für mich waren die sechs Jahre mit den Jugendlichen die Krönung meiner beruflichen Herausforderungen, ähnlich wie meine Kinder und Enkel die Krönung meines Lebens sind.
Verena Kühne Herbstlager, Korsika
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Tragerschaft Verein Sozialpädagogische Wohnheime Luzern :
Prasident · lic. iur. Hans Stricker, Rechtsanwalt, Buobenmatt 1, 6003 Luzern
Mitglieder · Tullia Spörri, Sozialarbeiterin HFS, Luzern, Vizepräsidentin · Markus Achermann, Betriebsökonom HWV, Luzern · Therese Baigger-Rufer, Sozialarbeiterin HFS, Kriens, Evangelisch-Reformierte Kirche des Kantons Luzern · Hans Burri, Malters, Synodalrat der Römisch katholischen Landeskirche Luzern · lic. iur. Sandra Fasola Bolliger, juristische Mitarbeiterin, Luzern · Prof. Kurt Gschwind, Dozent HSLU, Luzern · Dr. Wolfgang Widulle, Dozent FH Nordwest- schweiz, Luzern (bis Mai 2014)
Mit beratender Stimme · Brigitte Fischer, Mitglied Leitungsteam Wohnheim DYNAMO · Toni Stofer, Leiter Therapieheim UFWIND · Karin Herger, Teamleiterin Aussenwohngruppen Maihof
Fachdelegierte UFWIND · lic. iur. Hans Stricker, Rechtsanwalt, Luzern · Finanzen/Rechnungswesen: Markus Achermann Treuhand Luzern DYNAMO · Finanzen/Rechnungswesen: Markus Achermann Treuhand Luzern Prof. Kurt Gschwind, Dozent Pädagogik/Personal: · HSLU, Luzern Aussenwohngruppen Maihof AWG · Finanzen/Rechnungswesen: Markus Achermann Treuhand Luzern · Pädagogik/Personal: Prof. Kurt Gschwind, Dozent HSLU, Luzern
Revisionsstelle
Sommerfest und Abschied Regula
Ruedi Schmidig Treuhand, Luzern
Team Heidi Kathriner (Teilzeit neu), Nicole Leu(in Ausbildung neu), Adrian Schweizer (Leitungsteam), Franziska S채gesser (LT), Brigitte Fischer (LT), Philipp Zimmermann (LT), Karin Bl채ttler (TZ), Franziska Fischbach (TZ), Joseph Birrer (TZ). Es fehlt Regula Amgarten (LT), Elena Bopp (TZ) und Ursula Heer (TZ)
Die Jahresrechnung, sowie der Bericht der Kontrollstelle kรถnnen kostenlos beim Wohnheim DYNAMO bezogen werden.
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