Impuls April / Mai 2015

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dAS MAgAzin deS StAAtStHeAter nÜrnBerg

APril / MAi 2015

OPER „Siegfried“

BALLETT uraufführung: „dreiklang“

ScHAuSPiEL „das leben der Bohème“

KONZERT „Sommernacht“


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: inhalt

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oPer

:

„ring“-teil 3: „Siegfried“ ∙ Mikolaj zalasinski über regie und lieblingspartien ∙ Von toulouse nach nürnberg

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SCHAuSPiel

:

„das leben der Bohème” ∙ „die schmutzigen Hände” ∙ „der frühe Hase fängt die Axt“ ∙ 40-Stunden-lesung

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BAllett

:

dreiklang: Johan ingers Stück „rain dogs“ ∙ goyo Montero im gespräch

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Konzert

:

„Sommernacht“ ∙ düsteres bei „Phil & Chill“ ∙ Vielseitiges „liedgut“

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u18 PluS

:

das theater der zukunft – der theater-Jugendclub

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StAAtStHeAter nÜrnBerg

:

die Blaue nacht 2015 ∙ erlebnis theaterführungen ∙ das opernhaus in lego ∙ Posing in the rain

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PreSSeStiMMen

:

Singin‘ in the rain ∙ König roger ∙ Kinder der Sonne / nachtasyl ∙ Angry Bird ∙ Alle lieben george ∙ Konzerte

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neWSletter

:

nachrichten aus dem Staatstheater ∙ Sendehinweise


Gefördert durch:

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Auf deM Weg in die Götterdämmerung „Siegfried“ setzt Ring-Tetralogie Fort Ein kindlicher Held, der einen Drachen tötet; ein Zwerg, der die Weltherrschaft anstrebt; eine schlafende Jungfrau, die in einem Feuerring erweckt wird: Fast wie in einem Märchen geht es zu in „Siegfried“, dem dritten Teil von Richard Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“, der im April seine Premiere im Opernhaus des Staatstheater Nürnberg feiert. Doch das Märchenhafte ist nur die Oberfläche in dem Spiel um die Macht, das das Team um Regisseur Georg Schmiedleitner und Generalmusikdirektor Marcus Bosch auf die Bühne bringt. Denn die Macht liegt in „Siegfried“ ungenutzt im Wald: Der Riese Fafner hatte sich am Ende von „Das Rheingold“ mit dem Nibelungenschatz und dem Ring, der die Herrschaft über die Welt bedeutet, zurückgezogen und liegt in Gestalt eines Drachen in einer Höhle. Gott Wotan und der Nibelung Alberich, die beiden großen Kontrahenten um die Weltherrschaft, entwickeln beide Strategien, um den Ring an sich zu bringen. Wotans großer Plan, einen Helden zu schaffen, der ihm mit dem Schwert Nothung den Ring zurückgewinnt, ist in „Die Walküre“ an den eigenen Ambitionen gescheitert. Der Gott hat die Grenzen seiner Macht erkannt und sehnt das Ende der Götter herbei.

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Oper

: Siegfried

Überall in Deutschland, von Kiel bis München, ertönen seine „Siegfriedrufe“ - in den besten Orchestern der Republik ist er Gast; seit über 20 Jahren ist er in Bayreuth dabei und ließ dort zuletzt 2013 im „Ring“ von Frank Castorf unter Kirill Petrenko seinen „Siegfriedruf“ erklingen. Michael Lösch, Solohornist der Staatsphilharmonie, ist eine Institution! Jetzt ist er auch in Nürnberg wieder gefragt, wenn das wohl berühmteste Hornsolo der Opernwelt erklingt, bei dem der Hornist - für das Publikum unsichtbar - den „Siegfriedruf“ spielt, während der Siegfried-Darsteller auf der Bühne das Horn ansetzt. Dieses „Live-Playback“ verlangt einem Hornisten so einiges ab, wie uns Michael Lösch im Interview erzählt hat .

Kannst Du uns kurz die Situation vorm Erklingen des „Siegfriedrufs“ schildern? Wo befinden wir uns in der Handlung? Und wo bist Du kurz vor Deinem großen Auftritt? Michael Lösch: Siegfried ist allein vor Fafners Höhle zurückgeblieben. Verzaubert vom Gesang des Waldvogels, will er dessen Ruf mit dem Horn imitieren. Er hat aber auch soeben von Mime erfahren, dass sich der schlafende Fafner in der Höhle befindet. Der, der „das Fürchten nie erfuhr“, will das Fürchten nun endlich lernen. Sein „Siegfriedruf“ ist also auch ein Weckruf für Fafner, der sich ihm dann als feuerspeiender Drache entgegenstellt. Ich selbst bin vorher im Proberaum, übe und bereite mich vor allem auch mental vor. Über den Lautsprecher werde ich eingerufen, dann mache ich mich möglichst entspannt auf den Weg zur Bühne – außer Atem kommen sollte man vor dem „Siegfriedruf“ besser nicht! In Nürnberg ist die Wegstrecke relativ kurz, in Bayreuth brauche ich etwa drei Minuten bis zur Bühne. Dann nehme ich meinen Platz ein – meistens auf der Hinterbühne oder hinter einem Sichtschutz – und warte, bis der Siegfried-Darsteller

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Siegfried, der Drachentöter Das Ende der Götter bedeutet den Aufstieg der Menschen, und ein solcher Mensch, Siegfried, soll das vollbringen, was der Gott nicht leisten kann: den Drachen töten und den Ring retten, bevor Alberich sich mit ihm die Welt Untertan macht. Doch Siegfried, der Sohn des von Wotan gezeugten Zwillingspaars Siegmund und Sieglinde, wird noch von einem anderen instrumentalisiert: Mime, der glücklose Bruder Alberichs, zieht das elternlose Kind auf, weil er hofft, dass es eines Tages Fafner tötet und er selbst sich dann den Ring sichern kann. Das Doppelbödige in „Siegfried“ besteht darin, dass die Ebene des Märchens und die des Machtspiels vom ersten Takt an nebeneinander herlaufen. So komödienhaft die Streitigkeiten zwischen Siegfried und seinem Ziehvater Mime auch daherkommen, sie können kaum Siegfrieds Hass auf Mime und dessen Gier nach dem Ring verbergen. So endet diese VaterSohn-Beziehung fatal: Siegfried tötet den Drachen und trinkt von dessen Blut. Plötzlich kann er die Sprache der Tiere verstehen, und ein Vogel warnt ihn vor Mime. Der ebenso furcht- wie gewissenlose Siegfried erschlägt den verhassten Ziehvater und zieht weiter, um – auch das war ein Hinweis des Vogels – die schlafende Walküre Brünnhilde zu gewinnen. Alberich, der Jahre vor der Drachenhöhle verbracht hat, hat das Nachsehen, und auch Wotan muss bald einsehen, dass seine Zeit abgelaufen ist: Auf dem Weg zum Brünnhildenfelsen durchschlägt Siegfried Wotans Speer. Die Herrschaft der Götter ist zu Ende, die Menschen übernehmen die Welt. Was das bedeuten wird, davon handelt der letzte Teil der Tetralogie: „Götterdämmerung“. Letzte Ausfahrt Brünnhildenfelsen Doch das ist nur der eine Handlungsstrang von „Siegfried“. Der andere beginnt erst in der zweiten Hälfte des dritten Aktes, wenn nämlich Siegfried die schlafende Brünnhilde erweckt. In „Die Walküre“ war Brünnhilde von der unbedingt gehorsamen Tochter Wotans zu einer politisch handelnden Figur herangereift, die sich ganz bewusst in einen Feuerring legen lässt, um die politischen Pläne ihres Vaters Wotan zu verwirklichen. Der „furchtlose Held“ Siegfried soll ihr helfen, die Welt Wotans zu retten. Dass der jugendliche Heißsporn, als er das Feuer durchschreitet und in Brünnhilde zum ersten Mal eine Frau erblickt, ganz Anderes im Kopf (und vor allem in tiefer gelegenen Körperteilen) hat, bringt sie zunächst völlig aus der Fassung. Dann jedoch triumphiert die Liebe: Es ist nicht die romantische Liebe zweier junger Menschen, wie die zwischen Siegmund und Sieglinde


Siegfried

im ersten Akt von „Die Walküre“, sondern eine wild übersteigerte sexuelle Liebe, die über die Wirklichkeit triumphiert. Damit ist Wagner wieder beim zentralen Thema des „Ring des Nibelungen“ angekommen: Liebe und Politik sind zwei einander ausschließende Größen, und es bedarf der Liebe, um (vielleicht) die Welt vor der Politik zu retten. Auge in Auge Nach dem großen Konversationsstück „Das Rheingold“ mit seinen magischen Bühnenaktionen und dem Liebesdrama „Die Walküre“ ist „Siegfried“ das Stück, das konsequent aus Zwei-PersonenSzenen zusammengesetzt ist. Stärker noch als in „Die Walküre“ wird die zurückliegende Handlung der beiden vorigen „Ring“-Teile erzählt, erinnert und gedeutet. Wenn etwa Wotan im ersten Akt als namenloser Wanderer zu Mime kommt, dann wird die Rückblende in Form eines Ratespiels gekleidet, bei dem jeder der beiden Akteure seinen Kopf als Pfand aussetzt. Der Gewinner – Wotan – überlässt Mime am Ende großmütig sein Leben, prophezeit aber, dass jener Held es beenden wird, der das Fürchten nie gelernt hat: Siegfried. Wotan verknüpft hier Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, legt Mime eine schicksalhafte Falle aus und rekapituliert zugleich die wichtigsten musikalischen Motive des bisher im „Ring des Nibelungen“ Geschehenen. Für Regisseur Georg Schmiedleitner sind gerade diese Zweierszenen eine Steilvorlage, und er hat bereits in „Die Walküre“ gezeigt, dass er die langen Wagner’schen Dialoge mit Spannung und Intensität füllen kann. Die psychologische Verständlichkeit, die Konkretheit der Darstellung und das präzise Durchleuchten der machtpolitischen Strategien der Figuren sind so zum Markenzeichen des Nürnberger „Rings“ geworden. „Siegfried“ ist für Schmiedleitner das Stück der großen Lügen und Verstellungen: Mime spielt Siegfried den treusorgenden Vater vor, Fafner versteckt sich in der Gestalt des Drachen, Wotan maskiert sich als Wanderer. Zwar spielt auch „Siegfried“ in einer von Krieg und Katastrophen verheerten Welt, aber diese Welt wird nun konkreter. Waren in den beiden vorangegangenen „Ring“-Teilen die Relikte der menschlichen Zivilisation wie Plastikflaschen und Autoreifen zu skulpturalen Gebilden geschichtet, so hat Bühnenbildner Stefan Brandtmayr nun konkretere Räume gebaut: In einem ausgebrannten Haus hat Mime seine Bleibe aufgeschlagen, unter den Trümmern einer Autobahn hat Fafner Zuflucht gefunden.

: Oper

das Horn ansetzt. In der gleichen Sekunde geht es dann auch schon für mich los … Schließlich muss alles synchron ablaufen.

Du brauchst also in jedem Fall gute Sicht auf Siegfried? Unbedingt! Das Zusammenspiel muss genau abgestimmt sein, von daher müssen wir uns auch im Vorfeld schon sehr gut absprechen. Ich muss Siegfried immer im Blick haben. Umgekehrt muss der Darsteller zum Beispiel wissen, dass ich vor dem letzten Ruf eine längere Pause mache. Die Szene dauert dann alles in allem ca. fünf Minuten, und obwohl du für den Zuschauer nicht sichtbar bist, bist du ihm während des Spiels absolut ausgeliefert. Da musst du furchtbar konzentriert sein und Nerven aus Stahl haben, gut vorbereitet und auf den Punkt da sein, wir Musiker sagen: „im Flow“ sein. Nur dann gelingt die Szene.

Ist der „Siegfriedruf“ das große Ziel, auf das jeder Hornist hinarbeitet? Mit 16 habe ich angefangen zu studieren, da war der „Siegriedruf“ erst mal kein Thema. Das hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Als ich dann 1993 nach Bayreuth kam, ist der Wunsch immer größer geworden, einmal Siegfriedruf-Hornist in Bayreuth zu sein – der Ritterschlag für jeden Hornisten! Und eine echte Herausforderung: Wenn es soweit ist, gibt es nur Hopp oder Top – man muss bereit sein, dieses Risiko einzugehen. Das ist nicht nur eine Frage des Könnens, sondern vor allem auch der Nervenstärke … Hier gibt es nur perfekt, weniger geht nicht. Außerdem steht man in dem Moment nicht nur für sich allein dort oben, sondern als eine Art Repräsentant der ganzen Horngruppe, die in Bayreuth jedes Jahr aufs Neue den Siegfried-Hornisten demokratisch wählt …

Wann hast Du den „Siegfriedruf“ zum ersten Mal gespielt? Das war während meiner Zeit in Düsseldorf, zunächst konzertant. Da stand ich unglaublich nah an der ersten Reihe. Erst war mir das unangenehm, aber mir war auch klar: Zurückhaltung ist beim „Siegfriedruf“ fehl am Platz – also gib Vollgas oder lass es! Die vorderen Reihen taten mir trotzdem ein bisschen leid … Naja, und mein erster „Siegfriedruf“ auf

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Oper

: Siegfried

der Opernbühne begann auch erst mal recht dramatisch. Ich war gerade auf der Hinterbühne angekommen, noch drei Minuten bis zu meinem Einsatz … Kein Licht und kein Pult da! Trotzdem muss man da einfach erst mal ruhig bleiben und die Nerven schonen. Einer der Bühnentechniker kam dann in letzter Minute durch eine krachende Tür der Hinterbühne mit einem Pult und hat sich netterweise sogar mit einer Taschenlampe hinter mich gestellt … In Bayreuth habe ich den Ruf dann 2001, 2010 und 2013 gespielt. 2010 saß Eva Wagner direkt hinter mir – da muss man sich voll und ganz auf seinen Ruf konzentrieren und alles andere komplett ausblenden. Eine Gabe, die jeder Musiker lernen muss! Und eine verschlossene Tür hätte den „Siegfriedruf“ auch einmal fast verhindert – aber eben zum Glück nur fast.

Worauf freust Du Dich in der Nürnberger Inszenierung? Ich weiß noch nicht ganz, wo’s hingeht, von daher ist noch Vieles offen: wo ich platziert werde, welches Kostüm ich bekomme, ob ich auf der Bühne bin oder neben der Bühne, schwebend oder fliegend – vielleicht sogar mit Geweih, wie wir es beim Stierhornsolo bei der „Walküre“ hatten. Ich bin gespannt! Mein Solohornkollege Roland Bosnyák und ich teilen uns die vielen „Rufe“ – so hat jeder mal die Chance, diese besondere Situation zu trainieren und dadurch zu wachsen – in jeder Hinsicht.

Die Fragen stellte Nora Vogt.

29. MÄRZ 2015, 15.30 Uhr, GLUCK-SAAL

GESTATTEN: MICHAEL LÖSCH, SOLOHORNIST 6. Kammerkonzert Ludwig van Beethoven SONATE F-DUR OP. 17 Reinhold Glière KONZERT B-DUR OP. 91 Johannes Brahms TRIO ES-DUR OP. 40 FÜR HORN, VIOLINE UND KLAVIER sowie weitere Werke von

Franz Kanefzky, Oscar Franz, Eugène Bozza und Malcolm Arnold

Herausforderung „Siegfried“ Musikalisch ist „Siegfried“ eine der großen Herausforderungen des „Rings“. Richard Wagner hat die Komposition mitten im zweiten Akt für zwölf Jahre beiseitegelegt, in denen er „Tristan und Isolde“ und „Die Meistersinger von Nürnberg“ komponierte. Vor allem im dritten Akt hat die Erfahrung der Chromatik des „Tristan“ und des vielstimmigen Kontrapunkts der „Meistersinger von Nürnberg“ seine Spuren hinterlassen. Das bedeutet aber auch: Der Klang des groß besetzten „Ring“-Orchesters wird kompakter, das Orchestertutti wird häufiger eingesetzt. Eine Herausforderung nicht nur für Dirigent Marcus Bosch, der seinen Ansatz eines transparent, ganz aus dem Geist des lebendigen Dramas musizierten WagnerStils konsequent weiterentwickeln wird. Konkretheit, dramatischer Fluss und Verständlichkeit, die Georg Schmiedleitner von seinen Darstellern fordert, sind auch für Bosch wichtige Kriterien. Eine Herausforderung ist „Siegfried“ vor allem für den Darsteller der Titelrolle, Vincent Wolfsteiner. Der Tenor, der in Nürnberg zuletzt auch als Tristan auf der Bühne stand und im „Ring“ bereits Loge und Siegmund gesungen hat, gibt nun sein Debüt in der längsten Tenor-Rolle der Tetralogie. Als Siegfried ist er in den drei Akten fast ununterbrochen präsent und durchläuft eine Riesenentwicklung vom ungestümen Jugendlichen des ersten Aktes, über den Drachentöter des zweiten, bis hin zum jubelnden Liebhaber Brünnhildes im Finale. Sein Partner im ersten Akt ist als Mime der Tenor Peter Galliard, der seit über 25 Jahren Ensemblemitglied der Hamburgischen Staatsoper ist und nun zum ersten Mal als Gast ans Staatstheater Nürnberg kommt. Er hat die Rolle des Mime bereits 30 Mal gesungen, u. a. in der Inszenierung von Claus Guth in Hamburg. Gast im Ensemble ist auch Martin Winkler, der 2013 sein umjubeltes Debüt als Alberich bei den Bayreuther Festspielen gegeben hat und nun in dieser Rolle auch in Nürnberg zu sehen ist. Nach ihrem überwältigenden Erfolg in „Die Walküre“ sind Rachael Tovey und Antonio Yang erneut als Brünnhilde und Wotan/Wanderer zu erleben. Leila Pfister singt, wie bereits in „Das Rheingold“, die Erda, Leah Gordon und Csilla Csövari singen in wechselnder Besetzung den Waldvogel.

Kai Weßler,


MARTIN WINKLER

PETER GALLIARD

erhielt seine Ausbildung an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien bei Walter Berry und ist seit 2009 Ensemblemitglied der Wiener Volksoper. Der Bassbariton gastierte in den letzten Jahren u. a. an der Royal Opera Covent Garden in London, am Théâtre La Monnaie in Brüssel, am Theater an der Wien sowie bei den Bregenzer Festspielen und debütierte 2013 mit überwältigendem Erfolg als Alberich in Bayreuth. Im gleichen Jahr sang er diese Partie auch unter Marek Janowski in Bukarest. In der Saison 2013/14 übernahm er die Klingsor-Partie in „Parsifal“ an der Königlichen Oper Stockholm, gab in New York sein MET-Debüt als Graf Waldner in „Arabella“ und sang in Warschau die Partie des Orest in „Elektra“.

studierte zunächst bei Rico Peterelli, später am Konservatorium in Feldkirch bei Maria Eibenschütz, anschließend am Mozarteum in Salzburg bei Rudolf Knoll, wo er 1985 als Preisträger aus dem Internationalen Mozart-Wettbewerb hervorging. Seit 1986 ist der Tenor Ensemblemitglied der Hamburgischen Staatsoper, wo er zahlreiche Partien wie Tamino, Lenski, Narraboth, Eisenstein und Melot sang. Daneben gastierte er an renommierten Häusern im In- und Ausland, u. a. in Portugal, Japan, Australien, Spanien, Frankreich und Israel. In der Hamburger „Ring“-Inszenierung 2008 übernahm er den Loge, woran sich mit großem Erfolg die Mime-Partie in „Das Rheingold“ und in „Siegfried“ unter der Leitung von Simone Young anschloss.

Premiere : 19. APRIL 2015, 17.00 UHR, OPERNHAUS

SIEGFRIED   Richard Wagner Zweiter Tag des Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“ in drei Aufzügen Text vom Komponisten Musikalische Leitung: Marcus Bosch Regie: Georg Schmiedleitner Bühne: Stefan Brandtmayr Kostüme: Alfred Mayerhofer Dramaturgie: Kai Weßler Licht-Design: Olaf Lundt Mit: Leah Gordon / Csilla Csövari (Waldvogel), Leila Pfister (Erda), Rachael Tovey (Brünnhilde); Peter

Galliard (Mime), Nicolai Karnolsky (Fafner), Martin Winkler (Alberich), Vincent Wolfsteiner (Siegfried), Antonio Yang (Wanderer) Staatsphilharmonie Nürnberg Mit freundlicher Unterstützung von Opera Viva, Patronatsverein der Oper des Staatstheaters Nürnberg und des Damenclubs zur Förderung der Oper Nürnberg e. V.

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Oper aktuell Siegfried Einführungssoirée mit dem Leitungsteam am 08. April 2015, 18.00 Uhr, Gluck-Saal Weitere Vorstellungen: 26.04.; 03., 17., 25.05.; 21., 28.06.; 19.07.2015

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Oper

: Mikolaj Zalasinski

Wie ein Fisch im Wasser Mikolaj Zalasinski über Verdi, Regisseure und eine Herzenspartie

Der Sängerdarsteller Nabucco, Jago, Macbeth, Amonasro, Rigoletto Das ist die andere herausragende Qualität und Graf Luna – das sind die großen Verdi-Baritondieses Sängers, der ein „Sängerdarsteller“ im besten Partien, die Mikolaj Zalasinski hier in Nürnberg bereits Sinne des Wortes ist: Die musikalische Interpretation beeindruckend verkörpert hat. Die Verdi-Produktioist für ihn nicht von der Darstellung der Figur im Spiel nen waren allesamt große Publikumserfolge und so zu trennen. So erwartet er auch von den Regisseuren, haben über 22.000 Besucher (in 22 Aufführungen) mit denen er arbeitet, dass sie ihn als Darsteller in den Heldenbariton in der Titelrolle des größenwahnden Proben fordern, als Partner auf Augenhöhe, der sinnigen Babylonierkönigs Nabucco gesehen, rund mitgestaltet, und ihn nicht als „Gesangsmaschine“ 11.000 (in 12 Vorstellungen) haben ihn als intriganan der Bühnenrampe abstellen. Dabei ist es für ten Jago in Gabriele Rechs „Othello“-Inszenierung Mikolaj Zalasinski nicht entgefeiert. Im Juni darf sich scheidend, ob ein Regisseur Nürnberg auf eine weitere » Ich mag „historisch“ oder „modern“ große Verdi-Partie freuen, wenn er in die Rolle des beinspirierende Regisseure « arbeitet. Beides ist für ihn eine Herausforderung, trogenen Ehemanns und von allem kann man lerKönigsmörders Renato in nen. Aber: Er möchte überzeugt werden, genauso „Ein Maskenball“ schlüpft, eine Inszenierung des wie ein Publikum von einer Inszenierung überzeugt Franzosen Vincent Boussard, bekleidet von Kostümen werden will. „Ich mag inspirierende Regisseure mit des Modedesigners Christian Lacroix. klaren Konzepten, die aber von den Sängern auch etwas erwarten“, formuliert er sein Ideal. Das mache Gesangslinien wie MaSSgeschneidert auch eine bereits mehrfach gesungene Rolle immer Als habe der Komponist ihm direkt in die wieder interessant. Kehle komponiert: „Bei Verdi fühle ich mich wie ein Der an der Musikakademie in Kattowitz ausgeFisch im Wasser“, schwärmt Mikolaj Zalasinski, auch bildete Sänger gehört seit 2008 dem Opernensemble wenn die Bariton-Partien des Italieners höllisch des Staatstheater Nürnberg an. Zahlreiche Preise und schwer sind. Aber „Verdi liebte Baritone, weil er für Auszeichnungen begleiten seine Karriere, darunter seine Opernfiguren einen großen Farbenreichtum, zwei Preise seiner polnischen Heimat, auf die er große und tiefe Stimmen brauchte, Stimmen, die besonders stolz ist: den Jan Kiepura-Preis 2009 und zu Extremen fähig sind.“ Für seine Stimme liegen den Bernstein-Ring, mit dem sein Debüt als Renato die Verdi-Partien jedenfalls so ideal, dass er gleich in Verdis „Maskenball“ im Jahr 2000 ausgezeichnet bei seinem Italien-Debüt mit Rigoletto als „Voce wurde (gleichzeitig die Abschiedsvorstellung der Verdiano“ gefeiert wurde. 12 große Verdi-Partien Sängerin Fiorenza Cossotto). Mikolaj Zalasinski ist hat er bereits fest im Repertoire. Was er in nächster seit Jahren auf den Bühnen der ganzen Welt zuhauZeit angehen möchte, sind Simon Boccanegra und se und begeistert das Publikum von Rom, Venedig Francesco Foscari, für den Falstaff sei es dagegen über Tel Aviv, Chicago, Lissabon, Madrid, Zürich bis noch zu früh. Denn für diese Verdi-Partien müsse Peking und selbstverständlich auch an allen großen nicht nur die Stimme allein „reif“ sein, auch entspreHäusern in seiner polnischen Heimat. So gastierte er chende Lebenserfahrung gehöre dazu, um in diesen jüngst in Warschau in einer Koproduktion der New Rollen glaubhaft zu sein, versichert Mikolaj Zalasinski. Yorker MET als Robert in Tschaikowskys „Iolanta“, unter der Musikalischen Leitung von Valery Gergiev.

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Mikolaj Zalasinski

: Oper

Eine Rolle wie keine andere Verdi und die Komponisten des Verismo sind Mikolaj Zalasinskis Favoriten, doch auch Tschaikowsky singt er gern und immer wieder Mozart, der einfach „gut für die Stimme ist“, wie er sagt. Neben diesem Repertoire gibt es noch eine Oper, die für den polnischen Bariton etwas ganz besonderes und mit deren Titelpartie er seit März auch in Nürnberg zu erleben ist: „König Roger“ (Król Roger) von seinem Landsmann Karol Szymanowski. Bereits vier Mal hat er diese Partie in seiner Laufbahn gesungen, zwei Inszenierungen (an der Nationaloper in Warschau anlässlich der Ratspräsidentschaft der EU und in Kiew) und zwei konzertante Aufführungen (in Madrid und Bilbao). Was ihn an der Rolle des Normannenkönigs Roger reizt, ist nicht nur die Muttersprache, die ihn mit Szymanowski und dem Librettisten Iwaszkiewicz verbindet. Es ist vor allem die Charakterstudie eines Monarchen, der von einer Sekunde auf die andere den Boden unter den Füßen verliert. Eine kurze Begegnung mit dem charismatischen Hirten genügt, um den König zutiefst zu verunsichern. Eine höchst subtile Dreiecksgeschichte, die die Autoren zwischen König, Königin und Hirten entspinnen: Roger ist hin und hergerissen zwischen Zuneigung und Eifersucht in alle Richtungen und damit wie gelähmt. Szymanowskis Musik mit ihren vielen Farben und Stimmungen ist dabei eine Innenschau, die sehr genau erzählt, was die Figuren bewegt. Dass diese Oper lange unbekannt war, liege nicht allein daran, dass es lange Zeit keine Aufnahme davon gab, mutmaßt Mikolaj Zalasinski. Die politisch unruhige Entstehungszeit in Osteuropa und die Homoerotik, die das Werk durchzieht, seien wohl der eigentliche Grund für die späte Aufmerksamkeit, die dem Werk erst in den letzten Jahren zuteil wird. Für das Nürnberger Ensemblemitglied ging mit der Produktion von „König Roger“ in der Inszenierung von Lorenzo Fioroni und unter der Musikalischen Leitung von Jacek Kaspszyk ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, nämlich seinem Nürnberger Publikum diese Herzens­partie in der Erstaufführung vorstellen zu dürfen.

Verena Kögler 11


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Cyrano Tanzstück von Goyo Montero letzte Vorstellungen

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11.04., 17.04., 21.04.2015

„Atemberaubend“ tanz

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MO15AZImpuls04_05DD.pdf

Festspielstadt Feuchtwangen

Kreuzgangspiele Feuchtwangen Sommer 2015

www.kreuzgangspiele.de

/// Kurt Wilhelm

Der Brandner Kaspar /// Molière

Der eingebildete Kranke /// Astrid Lindgren

Michel

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25.02.15

08:47


Deutsch-Französische Beziehungen Stardesigner entwirft Bühnenkostüme für Toulouse und Nürnberg „Turandot“, „Hänsel und Gretel“, „Quai West“, „Ein Maskenball“ und „Die Hochzeit des Figaro“ – einen wichtigen Anteil der Opernpremieren dieser Spielzeit realisiert das Staatstheater Nürnberg in Zusammenarbeit mit anderen Theaterhäusern. Besonders intensiv und erfolgreich ist derzeit die Kooperation des Staatstheaters mit dem Théâtre du Capitole in Toulouse: Calixto Bieitos Deutung von „Turandot“ ist dort im Juni zu sehen (bevor die Northern Ireland Opera Belfast die Inszenierung übernimmt) und „Hänsel und Gretel“ war bereits in der letzten Spielzeit in Südfrankreich zu erleben. Die nächste Inszenierung auf dem Spielplan, die als Koproduktion zwischen den Häusern in Nürnberg und Toulouse angekündigt ist, ist Giuseppe

Verdis „Ein Maskenball“ in der Regie von Vincent Boussard (Premiere am 6. Juni 2015 im Nürnberger Opernhaus). Dabei übernahm das Staatstheater Nürnberg die Herstellung des Bühnenbildes von Vincent Lemaire, die Anfertigung der Kostüme fand am südfranzösischen Theater statt. Entworfen wurden sie vom renommierten Modeschöpfer und Couturier Christian Lacroix, der seit 1987 auch Theaterkostüme entwirft und seit 2003 regelmäßig mit Regisseur Vincent Boussard zusammenarbeitet. Gemeinsam realisierten sie u. a. „I Capuleti e i Montecchi“ an der Bayerischen Staatsoper, „Candide“ an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin oder „Madama Butterfly“ an der Hamburgischen Staatsoper.

„Die Einfachheit des Bühnenbilds ermöglicht eine Annäherung an die Seele der Figuren. [...] Die schlichte Dekoration kontrastiert mit der reichen Kostümierung des finalen und fatalen Maskenballs.“ Les Echos

Einpacken / Auspacken Nach der Dernière hat das Théâtre du Capitole sehr schnell die „Maskenball“-Kostüme nach Nürnberg versandt. Ein typischer Vorgang unter Kooperationspartnern, erläutert Henriette Barniske, die sich als Persönliche Referentin des Technischen Direktors auch um die Koordination eines reibungslosen Ablaufes der Koproduktionen und Gastspiele des Staatstheaters kümmert. Aufgrund übervoller Lager reicht man die Ausstattung rasch an das

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„Bemerkenswert sind die Kostüme von Christian Lacroix. [...] Sie sind von einer Eleganz ohne Gleichen.“ La Théâthrotèque

Partnertheater weiter, sobald die Produktion im eigenen Haus abgespielt ist. Die schnelle Übergabe ermöglicht dem Übernahmehaus außerdem ein relativ frühes Arbeiten mit den Originaldekorationen und -kostümen. – Laut Eva Weber, Kostümdirektorin und zu dieser Zeit Leiterin der Damenkostümabteilung am Staatstheater, blieben hier aber aufgrund des hohen Arbeitsaufkommens durch „König Roger“ und „Siegfried“ [bis zum Redaktionsschluss am 20. März] die aus Toulouse angelieferten Kostüme erstmal verpackt und ungesichtet. – Der zwischen den Häusern in Nürnberg und Toulouse geschlossene Kooperationsvertrag sieht im Übrigen vor, dass lediglich die Kostüme, nicht aber dazugehörige Schuhe und Perücken an das Staatstheater übergeben werden. Diese müssen in Nürnberg extra angefertigt werden. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Kostüme für die Sängerinnen und Sänger angepasst, dürfen jedoch vertragsgemäß nur soweit verändert werden, dass diese Änderungen jederzeit wieder rückgängig gemacht und die Produktion in Toulouse wieder aufgenommen werden könnte. Christian Lacroix hofft daher, dass sich Statur und Äußeres der Darsteller in Nürnberg nicht zu sehr von denen ihrer französischen Kollegen unterscheiden, denn er entwirft seine Kostüme immer mit Blick auf Silhouette, Aussehen und Eigenheiten des Trägers. Kostüme zwischen Gestern und Heute Entstanden sind Kostüme, die das 18. Jahrhundert und damit die Zeit des historischen Ereignisses zitieren, das der Oper zugrunde liegt, nämlich das Attentat auf König Gustav III. von Schweden. Vincent Boussard und Christian Lacroix war es aber wichtig, sich in der Inszenierung nicht in Historie zu verlieren und daher diesen historisierenden Kostümen eine

Aktualität und Zeitlosigkeit zu verleihen. Erreicht hat der französische Conturier dies durch Verarbeitung von Versatzstücken aus dem Theaterfundus und Fundstücken vom Flohmarkt mit neu angefertigten Kostümteilen, besonders aber durch die Kombination unterschiedlicher Epochen und Materialien: Page Oscar trägt zum aufwändig bestickten Frack eine glänzende Latexleggins und Riccardo eine weiße, an die spanische Mode des 16. Jahrhunderts erinnernde Halskrause zum leicht militärisch, aber doch vor allem klassisch-modern geschnittenen Mantel. Als inspirativer Ausgangspunkt für die Gestaltung der Kostüme der Hofgesellschaft auf dem Maskenball diente Lacroix die Farbe „Mondsilber“. Neben den Solisten ist jedes Chormitglied in individuell gestaltete, detailaufwendige Couture-Roben in weiß-silbrig oder goldfarben glänzenden Stoffen gekleidet. In der Wahrsager-Szene im Hause Ulricas dominieren hingegen verschiedenste Blauschattierungen die Kostüme. Eine dunkle Farbgestaltung in schwarz oder marineblau überwiegt in den restlichen Bildern der Oper. Für diese Szenen, in denen das Stück vor allem die Untreue Amelias mit ihren Folgen verhandelt und die historischen Ereignisse rund um das Attentat in den Hintergrund treten, haben sich Boussard und Lacroix für schlichte zeitgenössische Kostüme entschieden, die zur zeitlosen Thematik passen. So erzielt Lacroix mit seinem Mix aus historischen und aktuellen Modezitaten eine „Überzeitlichkeit“ in seiner Kostümkonzeption, die man auch seinen Haute Couture-Kreationen zuschreibt.

Christina Schmidl

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Das Leben der Bohème oder Ein Leben für die Kunst Fragen an das Ensemble und Bettina Ostermeier It’s better to burn out than to fade away. Es ist besser, auszubrennen als zu verblassen. Kurt Cobain im April 1994, letzte Worte in seinem Abschiedsbrief

Es war einmal in Paris, Nürnberg oder sonst wo auf der Welt, da strauchelte das kapitalistische System und hinterließ Ruinen. Ein sonderbarer Freiraum für das Leben und die Kunst entstand. Und so lernten sich in diesem neuen Künstler-Quartier der Musiker Alexandre, der Maler Marcel, die Philosophin Gustave und der Dichter Rodolphe kennen. Sie zählten sich zur intellektuellen, kritischen Subkultur, wetterten gegen alle bürgerlichen Regeln und Normen und ein abgesichertes Leben wurde ihnen verhasst. Hunger und Kälte schienen ihnen genauso wenig etwas anhaben zu können wie die ständigen Geldsorgen. Ihr Leben war ein Leben auf Pump. Sie fühlten sich „arm aber sexy“, und wenn doch mal Geld in ihre Kasse kam, gaben sie es mit vollen Händen wieder aus. Sie liebten ausschweifende

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Partys, feierten den Rausch und den Exzess. Ihr Leben lebten sie gegen den Tod, denn sie wussten, dass nichts von Dauer war und auch die Liebe war nur ein Gefühl des Augenblicks. Gemeinsam fristeten sie ein anarchisches Dasein und suchten neue Wege in der Kunst und der Musik. Doch auch an dieser Clique ging die Zeit nicht spurlos vorüber und der Alltag holte sie ein. Marcels Freundin Musetta heiratete einen Anderen und Rodolphes Geliebte Mimi starb an einer schmerzhaften Krankheit. Aber da war allen schon längst klar, dass man keine Krankheit zu einer „romantischen Krankheit“ verklären sollte ... Es blieben die sehnsüchtigen Erinnerungen an ein ausschweifendes Leben und ein unbeschwertes Künstlerdasein in der Gemeinschaft.


dAS leBen der BoHèMe

: SchauSpiel

WAS BEDEuTET FüR EucH BOHÈME uND WiRD EiN BOHÈME-DASEiN HEuTE NOcH GELEBT? ODER iST DAS ALLES NuR EiN KLiScHEE?

Bohème ist für mich längst vergangene, doch durchaus gelebte zeit. doch wer weiß … BucHTiPPS

Bettina Ostermeier

„Kunst hassen – eine enttäuschte liebe“ von nicole zepter „das hier ist Wasser / this is Water“ von david foster Wallace im theaterbuchladen erhältlich.

nach Henri Murgers roman „Scènes de la vie de bohème“ und der oper „la Bohème“ von giacomo Puccini entwickeln der regisseur Stefan otteni und die Musikerin Bettina ostermeier mit den Schauspielerinnen und Schauspielern einen eigenen Abend mit viel Musik von Blixa Bargeld, funny van dannen, Peter licht, giacomo Puccini und vielen, vielen anderen, und erzählen über die scheinbar ach so ganz andere Welt der Kunst.

Küsst mich die Muse, will ich tanzen, nicht unbedingt aber vielleicht. Wenn ich tanze, will ich trinken, nicht unbedingt aber vielleicht. text: Blixa Bargeld

Bohème-Sein heißt für mich, eine utopie zu leben! eine utopie der bedingungslosen freiheit. Wider den Kapitalismus und die gesellschaftlichen normen und Werte. ich denke schon, dass es heutzutage noch Menschen gibt, die so leben – oder es zumindest versuchen. ob es aber vollkommen in unserem heutigen System funktioniert, weiß ich nicht. ich denke, der grund dafür, dass es nur wenige gibt, die danach streben und sich trauen, dieses ideal zu verfolgen, ist die Angst. die Angst vor der freiheit, die entsteht. da ich glaube, dass das theater ein ort sein sollte, utopien zu schaffen, ist uns die Bohème gar nicht so fern. der unterschied besteht allerdings darin, dass wir diese utopien nur für eine begrenzte zeit in einem bestimmten raum schaffen. die Bohème lebt sie. in gänze!

Martin Bruchmann

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Bohème, oder vielmehr ein duft davon, war für mich eine erste Berührung mit der wilden Welt der Künstler in Stuttgart. nach der Schule ein erster geschmack von freiheit und freidenken. die freie theatergruppe, in der ich spielte, war eng verbunden mit der tango-Szene. Wir trafen uns in illustrer gesellschaft nächtelang in irgendwelchen Hinterhöfen, tranken roten Wein, zündeten Kerzen an, machten Musik, tanzten und rauchten und verliebten uns in uns selbst. Hier war zeit für Müßiggang und Verschwendung. Berauscht von dieser lebensart war ich entzündet. in der rückschau wird mir jedoch immer klarer, dass wir Bohème nur spielten. Was ja durchaus auch seine Berechtigung hat. Abgesehen von wenigen Bildenden Künstlern, Schauspielern, Musikern und Studenten trafen sich an diesen orten ärzte, Abteilungsleiter, Anwälte und andere gutsituierte Menschen, die sich ein wenig urlaub neben ihrem Alltag gönnten. ein echter Bohèmien war eigentlich nur das Herz dieser gruppe, der, der alles zusammenhielt, der uns teilhaben ließ an seinem traum. ein verkannter regisseur, lebens- und tangokünstler. Mit Holzofen und Visionen. oder waren vielleicht die tage dieser Menschen gespielt und die nächte die Wahrheit? Heute wie damals setzt ein leben in der freiheit der Bohème mit all ihren entbehrungen eine große Kompromisslosigkeit voraus, die nur zu verwirklichen ist, wenn man einzig und alleine für sich selbst verantwortlich ist. gesellschaftliche Vorgaben, Sicherheitsdenken und wirtschaftliche zwänge erschweren diese lebensentscheidung. Meine entscheidung für ein leben mit der Schauspielerei ist eine entscheidung für einen reichen, oft steinigen Mittelweg: ein Schauspielerdasein mit frau und Kindern. Brennen ohne zu verbrennen. Hunger nach idee und traum ohne Verhungern. Wahrheit ohne Verwahrlosung. das ist eine Aufgabe, aber keine Selbstaufgabe. ich habe das glück, Bohème zu schmecken, ohne sie in letzter Konsequenz leben zu müssen.

Thomas L. Dietz

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Bohemiens gibt es auf jeden fall heute. Vielleicht werden sie nicht genau so genannt. Alle, die die utopie lieben und versuchen, sie zu leben. Menschen, deren Motto ist: Her mit dem schönen leben! trotz oder wegen ihrer prekären Situation.

Julian Keck

der Bohemien lässt den frühen Vogel fliegen, das wurmt ihn nicht, er lobt dafür lieber den tag vor dem Abend. Hat er Hunger, holt er sich den Appetit zu Hause und isst dann selbstverständlich außerhalb – der Pfennig wird da nicht einmal angeguckt. nach dem Vergnügen arbeitet er. er mag, was er tut, weil er tut, was er mag. für liebe, lust und leidenschaft. nicht für das Häusle.

Karen Dahmen

Wenn wir feierten, wurden alle alkoholischen getränke in eine große Badewanne gekippt und kräftig umgerührt. So sah unsere Bohème im Club 13 aus!

Frank Damerius


„Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“ Karl Valentin

er ist Anfang dreißig. er arbeitet. er hat Jobs, die ihm die Miete einbringen. Sie erlauben ihm, sich die Kunst zu leisten. er arbeitet ungern für geld. Aber er tut es, weil man geld braucht. Man weiß nie, was seine Kunst ist und wofür er gerade arbeitet: grafiker, Bildender Künstler, Performance-Künstler, Musiker, Videokünstler, theatermacher, Sammler. Man weiß nie, ob es „gut“ ist, was er tut. es bringt ihm wenig bis kein geld ein. er lebt immer am existenzminimum. er investiert alles, was er hat. er leistet sich den freiraum. er zieht oft um. es sind immer Übergangslösungen. er hat Prinzipien, die er ungern bricht. er kauft im Bioladen, weil er auch ein politischer Mensch ist. er hat ein leben, das ihn erfüllt und quält. ein leben, das ihn belohnt und bestraft. er hat etwas zu sagen. er versucht, gehört zu werden. er ist Künstler. und lebenskünstler. Bohème ist für mich der Versuch eines gegenentwurfs. der Versuch, Prioritäten zu setzen. den Versuch gibt es auch heute noch. etwas anders vielleicht als das romantische Bild, aber es gibt ihn (s. o.). es ist kein Klischee. es gibt viele, die zumindest eine zeit lang so leben können. Spätestens, wenn Kinder im Spiel sind, wird es schwer, dieses leben aufrecht zu erhalten. Aber auch das funktioniert mitunter.

Philipp Weigand

Henriette Schmidt

Bohème war für mich bisher ein antiquierter Begriff ... durchaus auch mit Klischees besetzt (z. B. die romantische Vorstellung des armen Künstlers) Aber wenn wir Bohème mit Künstler-Sein gleichsetzen, dann natürlich: Ja, das gibt es sehr wohl ... immer noch und immer wieder. Stichworte dazu: die Suche nach dem ureigensten Ausdruck, sich ausprobieren, grenzen ausloten. Auch die Sehnsucht nach der Auseinandersetzung mit anderen Künsten ist für mich Ausdruck des Künstler-Seins. Wichtig ist noch eine gewisse unbestechlichkeit, was damals wie heute meist Armut mit sich bringt. luxus gibt es nur in Ausnahmefällen, aber trotzdem das Streben nach Stil.

Elke Wollmann

urAuffÜHrung

:

18. APril 2015, 19.30 uHr, SCHAuSPielHAuS

dAS leBen der BoHèMe

von Stefan Otteni und Bettina Ostermeier

nach Henri Murger und Giacomo Puccini inszenierung: Stefan Otteni Bühne: Peter Scior Kostüme: Sonja Albartus Musik: Bettina Ostermeier dramaturgie Horst Busch Mit: Karen Dahmen (Gustave, Philosophin), Henriette Schmidt (Mimi), Elke Wollmann (Musetta);

Martin Bruchmann (Alexandre, Musiker), Frank Damerius (Hausbesitzer, Kunsthändler u. a.), Thomas L. Dietz (Rodolphe), Julian Keck (Barbemuche u. a.), Philipp Weigand (Marcel, Maler), Band: Birgit Förstner (Violoncello/Singende Säge), Maike Hilbig (Kontrabass), Bettina Ostermeier (Klavier/Akkordeon/Klarinette), Maria Voigt (Violine); Werner Treiber (Schlagwerk) Weitere VorStellungen: 19., 22., 25., 28.04.; 03., 06., 07., 14.05.; 11., 20.06.2015

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WIE WIRD AUS DENKEN TUN? Die schmutzigen Hände von Jean-Paul Sartre in den Kammerspielen folgenschwer, denn er war lebenslang bemüht, der Wie wird aus Denken Tun? Das ist tatsächlich Bourgeoisie zu entkommen und gegen sie zu deneine gedankliche Grundbewegung Sartre’schen Exisken. Ähnlich ist die Gemütslage von Hugo Barine in tentialismus’. „Existentialismus? Sprechen wir nicht Sartres Drama in sieben Bildern mit dem Titel „Die davon!“, sagte der französische Schriftsteller und Phischmutzigen Hände“ aus dem Jahre 1948. Sartre losoph Jean-Paul Sartre (1905-1980) in einem Interjedoch lehnte rigoros jede Gemeinsamkeit mit der view in Menton an der Côte d’Azur im Juli des Jahres Figur Hugos im Stück ab. Also belassen wir es dabei. 1952. „Es gibt Ideen, die andauernd einer Korrektur bedürfen. Der Existentialismus ist wandlungsfähig, Idealismus versus Realität ergiebig an Entwicklungen, wertvoll durch seine Worum geht es im Stück, das in Paris von Vielfältigkeit.“ Zudem sei er, Sartre, „kein KathederPierre Valde unter der Mitarbeit von Jean Cocteau philosoph und kein drakonischer Programmatiker.“ uraufgeführt wurde? In erster Linie um ein politiSartre und der französische Existentialismus haben sches Gedankenmodell. Um mit seiner bürgerlichen sich in unser kulturelles Gedächtnis eingeschrieben. Existenz zu brechen, schließt sich der Intellektuelle Für Sartre, einen brillanten Absolventen der École Hugo Barine (Stefan Normale Supérieure, war Willi Wang) der Pares einfach, mit seinem » UND WAS IN IHREM KOPF tei an, der auch Olga Wissen, seinen ErfahrunVORGEHT, IST MIR EGAL. « (Josephine Köhler) mit gen und seinen philosoHugo Leib und Seele angephischen Überlegungen hört. Der Schreiber Andere, so etwa auch der Parteizeitung sucht, statt mit Worten, seinem Albert Camus, in den Schatten zu stellen. Berühmt Leben durch eine Tat Sinn zu geben. In seinen kühnswurde er, der eher hässliche Mann mit den „seltsaten Träumen schwebt ihm eine revolutionäre Tat vor. men“ Augen, auch durch seine Lebenspartnerschaft So stimmt er zu, als Privatsekretär gemeinsam mit mit der französischen Schriftstellerin, Philosophin seiner Frau Jessica (Louisa von Spies) ins Umfeld eines und Feministin Simone de Beauvoir. Ihr gemeinsagewissen Hoederer (Daniel Scholz) eingeschleust zu mer Lebensentwurf, ihre Reiseunternehmungen, werden, um im richtigen Moment ein Attentat zu ihre gemeinsame politische und schriftstellerische wagen. Denn in den Augen einiger Parteimitglieder Arbeit sind legendär und wegweisend. ist Hoederer ein Verräter und „Abtrünniger“. Diesen Ein prägendes Kapitel in Sartres Leben war gilt es zu „eliminieren“, bevor er durch sein Verhandseine Kriegsgefangenschaft, in die er 1940 geriet. lungsgeschick und Kalkül mit den politischen GegNach seiner Freilassung gründete er die Widerstandsnern mehr Macht erlangen kann. Der Machtkampf gruppe „Socialisme et liberté“. Die Kommunisten innerhalb der Partei ist eröffnet, es geht um Treue lehnten jedoch eine Zusammenarbeit mit der Gruppe und Verrat, sowohl politisch als auch privat. Hugo ab, denn sie hielten Sartre für einen kleinbürgerlichen wird zum Spielball der Partei und seiner Zeit. Je Intellektuellen. Diese Ablehnung war auch literarisch

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Versicherung‘“ mit der Sehnsucht nach Bedeutung länger er sich in der nähe des realpolitikers aufhält, und nach einer tat. Sie fokussiert, wie sie es nennt, umso mehr gerät seine gedankenwelt ins Wanken. das „zwischen-den-Welten-Hängen desjenigen, der er denkt zu viel. Hoederer gegen Hugo – ein Kampf grenzen überschreiten will, wie auch immer diese des realisten gegen den idealisten und ein Kampf des aussehen“. im unterschied zu Sartres original-Persopolitischen realismus gegen die revolutionäre Moral, nenregister entwirft sie die zwei figuren „der radikaan dessen ende der anarchistische intellektuelle den le eine“ und „der radikale Andere“ (thomas nunner realpolitiker erschießen wird. offen bleibt, ob es eine und thomas Klenk), die große Überzeugungsals Alter-egos von Hugo tat oder eine l aune aus privaten gründen » Ich habe schmuTzIge hÄnde und Hoederer eine rolspielen. diese beiden war – in diesem zwibIs zum eLLenbOgen. Ich habe le f lankieren mit ihrem schenbereich ist vieles sIe In scheIsse und bLuT geSpiel und textfragmenmöglich. nach Absitzen seiner Haftstrafe und TauchT. und? gLaubsT du man ten aus dostojewskis „Verbrechen und Strafe“ einem Mordversuch an ihm im gefängnis muss Kann unschuLdIg herrschen?« Hugos gedankenwelt und begleiten dessen Hugo feststellen, dass Hoederer erinnerungsbilder auf sich die politischen zieihre Art. Khodadadian le der Partei geändert unterstreicht somit „die sich selbst erfüllenden haben, seine mörderische tat mit der zeit politisch Prophezeiungen der rückschau Hugo Barines“ (das sinnlos geworden ist und er nun als Verräter da steht. Stück spielt in verschiedenen zeitebenen) und zeigt nach ihrer inszenierung von Schillers „don „die immer gleichen politischen und revolutionären Karlos“ in der vergangenen Spielzeit wird sich reKöpfe dieser merkwürdigen Hdyra Welt“ – und einen gisseurin Schirin Khodadadian nun dem politischen intellektuellen, der zuviel denkt. gedankenmodell Sartres widmen, gemeinsam mit in Sartres fesselndem, intelligentem Spiel ihrem team Carolin Mittler, die für Bühne und Kosgreifen Philosophie und Politik ineinander – ertüme verantwortlich zeichnet, und Katrin Vellrath, schreckend heutig. die die Musik komponiert. Khodadadian verknüpft „das paradoxe unterfangen der permanenten ‚ichKatja Prussas

BucHTiPP „Sartre. der Philosoph des 20. Jahrhunderts“ von Bernard-Henri levy, Hansa Verlag München 2002 im theaterbuchladen erhältlich.

PreMiere

: 11. APril 2015, 19.30 uHr, KAMMerSPiele

die SCHMutzigen Hände

von Jean-Paul Sartre

Deutsch von Eva Groepler inszenierung: Schirin Khodadadian Bühne und Kostüme: Carolin Mittler Musik: Katrin Vellrath dramaturgie: Katja Prussas Mit: Josephine Köhler (Olga), Louisa von Spies (Jessica); Thomas Klenk (Der radikale Andere), Thomas Nunner (Der radikale Eine), Daniel Scholz (Hoederer), Stefan Willi Wang (Hugo) Weitere VorStellungen: 15., 18., 25., 26.04.; 07., 09., 14.05.; 07., 11., 25.06.2015

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Die Bedeutung von Erinnerung Uraufführung von Jörn Klares Demenz-Stück

Der Autor und Journalist Jörn Klare, der für „DIE ZEIT“ und den Deutschlandfunk regelmäßig Features und Reportagen schreibt, hat mit „Der frühe Hase fängt die Axt“ ein zart komponiertes, berührendes Stück zum Thema Demenz geschrieben. Bereits in seinem Sachbuch „Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand“ hat er sich ausführlich dieser Thematik gewidmet. Anschließend verarbeitete er das Sujet zweifach für die Bühne. Während er für das Badische Staatstheater Karlsruhe unter dem Titel „Du sollst den Wald nicht vor dem Hasen loben“ eine Mutter-Tochter-Beziehung unter dem Einfluss von Demenz betrachtete, rückt er anschließend für das Staatstheater Nürnberg unter dem selben Thema eine Vater-Sohn-Beziehung in den Fokus seines Stückes.

Jörn, Du schreibst Bücher, Radio-Features und Beiträge für Printmedien. Dein wunderbares und höchst interessantes Buch „Als meine Mutter ihre Küche nicht mehr fand“ behandelt das Thema Demenz. Wie kam es dazu, dass Du diese Thematik noch einmal in einem Text für das Theater verarbeitet hast? Selbst als das Buch nach einer langen Recherche fertig war, gab es für mich noch so etwas wie einen Rechercheüberschuss und ein Verarbeitungsdefizit. Vieles war zwar für mich und somit hoffentlich auch für den potentiellen Leser erklärt, aber da war noch eine wesentliche Leerstelle. Denn neben allen Erschütterungen hat mich die Auseinandersetzung mit der Demenz auch sehr fasziniert. Etwa die Frage nach der Bedeutung von Erinnerungen und was es heißt, wenn man keinen Zugriff mehr auf diese Erinnerungen hat. Die Frage: Was bleibt? Solche Dinge lassen sich aber nur bedingt erklären. Mit den fiktionalen Möglichkeiten, die ein Theatertext im Gegensatz zum Sachbuch bietet, kann man dem aber schon mal grundsätzlich sehr nahekommen. Entscheidend ist dann aber schließlich die Übertragung auf die Bühne, wo zwei Menschen miteinander und für das Publikum miterlebbar um eben diese Fragen ringen.

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» Sohn: Wo gehst du hin? Vater: Ich bleibe hier bei dir, mein Sohn. Sohn: Und … deine Erinnerungen? Vater: Meine Erinnerungen … Sohn: Ja. Vater: Die reisen schon mal vor. «

Was verändert sich, wenn man für die Bühne schreibt? Man kann all diese Fragen und Themen wunderbar durchspielen, indem man den Schauspielern eine entsprechende Vorlage schreibt. Diese Freiheit habe ich sehr genossen. Ganz entscheidend waren und sind da für mich auch die Punkte, wo in der Begegnung mit einem Menschen mit Demenz die Sprache an ihre Grenzen stößt. Das ist sehr früh der Fall. Ihre Logik funktioniert immer weniger und sehr bald schon gar nicht mehr. Einem Menschen mit Demenz kann man nichts erklären. Man muss anders mit ihm kommunizieren. Sehr entscheidend sind die Pausen, das Schweigen, weil sie die Sprache und ihre Logik hinterfragen. Kein Medium kann das besser als das Theater. Die Frage: Was passiert, wenn nichts gesagt wird? Welcher Subtext bricht hervor? Oder welcher Sub-Abgrund?

Kathleen Draeger  Regie Klares Stück inszeniert Kathleen Draeger, die bereits am Theater Erlangen als Regisseurin tätig war („Genannt Gospodin“ von Philipp Löhle und „Nippel Jesus“ von Nick Hornby). Am Staatstheater Nürnberg hat sie zuletzt „Ich will alles! – Ein LIEDehrlicher Abend“ mit Josephine Köhler in Szene gesetzt.


der frÜHe HASe fängt die Axt

: SchauSpiel

Im Stück gibt es enorme Grabenkämpfe zwischen dem Sohn und seinem Vater, bis diese mit der zunehmenden Erkrankung des Vaters immer überflüssiger werden, da die Erinnerungen immer mehr aussetzen. Schon Dein Buch beschäftigt sich mit dem Wert des Lebens mit Demenz: Wie lange ‚lohnt‘ denn so ein Kampf?

Deine Mutter ist an Demenz erkrankt. Ist es schwer, über etwas zu schreiben, mit dem man persönlich konfrontiert wurde, oder macht es das Schreiben gerade einfacher?

nicht mehr fand: Vom Wert des lebens mit demenz“ von Jörn Klare, im theaterbuchladen für 17,95 € erhältlich.

Die Fragen stellte Diana Insel.

es ist eine gratwanderung. dass es ein Muttertochter- und ein Vater-Sohn-, aber kein Mutter-SohnStück gibt, ist sicher kein zufall. natürlich schöpft man es kommt darauf an, worum gekämpft wird. aus einem großen fundus von erlebtem, auch von den eltern-Kind-Beziehungen können ja durchaus auch dingen, die ich im Heim meiner Mutter von anderen belastet sein. (lacht) diese ganzen alten Konflikte, die Betroffenen mitbekommen habe. und natürlich mussnicht gelöst und immer nur aufgeschoben werden. te ich hin und wieder auch aufpassen, dass mir das Wenn bei einem Betroffenen dann eine demenz alles nicht zu nahe kommt. Auf beginnt, ist es für eine lösung jeden fall ist das kein Stück über oder den Versuch einer lösung » ach, VergIss es. « meine mittlerweile verstorbene aber zu spät. das ist eines der Mutter oder mich. dinge, die mich die demenz gelehrt hat. Bestimmte fragen sollten rechtzeitig geklärt werden – dann, wenn eine Was wünschst Du Dir, was die Zuschauer aus Auseinandersetzung und vielleicht sogar eine Verdem Abend „Der frühe Hase fängt die Axt“ mitnehmen ständigung auf Augenhöhe noch möglich sind. eine sollen? demenz macht das weniger „überflüssig“ als vielmehr Puh. Vielleicht etwas von dem, was mich die unmöglich. es kann für die nicht-Betroffenen dann Auseinandersetzung mit der demenz gelehrt hat: dass sehr schwierig sein, sich damit abzufinden. Wenn die eine demenz nicht der Horror sein muss, als der sie oft demenz voranschreitet, geht es um etwas Anderes, gesehen wird. dass sie uns fast schon zwangsläufig vor allem um nähe und Beistand. das ist auch eine auf unsere existenz zurückwirft, mit eigentlich allen große, durchaus belastende Herausforderung, die dazugehörigen wesentlichen fragen und Herausforich aber nicht als „Kampf“ bezeichnen würde. und derungen. dass wir uns diesen Herausforderungen wenn man diesen betroffenen Menschen liebt, stellt als Menschen, vor allem aber auch als Mitmenschen sich die frage des „lohnens“ ja eigentlich auch nicht. stellen müssen. dass die Auseinandersetzung mit einem Menschen mit demenz nur im Bewusstsein für den Moment gelingt, weil „gestern“ und „morgen“ für ihn keine Bedeutung haben. es gilt: „Alles ist jetzt!“ und dass es sich lohnt, all diese Herausforderungen anzunehmen, weil sie einen sehr viel über das leben auch jenseits der demenz lehren. das wäre doch schon mal was, oder? Ach ja: es ist durchaus sinnvoll, bestimmte Konflikte mit Menschen, die einem wichtig BucHTiPP sind, rechtzeitig zu lösen. „Als meine Mutter ihre Küche

urAuffÜHrung

: 10. APril 2015, 20.15 uHr, BlueBox

der frÜHe HASe fängt die Axt

Jörn Klare

inszenierung: Kathleen Draeger Ausstattung: Franziska Isensee dramaturgie: Diana Insel Mit: Rainer Matschuck (Vater), Marco Steeger (Sohn) Weitere VorStellungen: 11., 16., 24.04.; 03., 21.05.; 02., 21., 23., 30.06.2015

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Schauspiel

: Talking About Borders

TALKING ABOUT BORDERS Im Schatten des Kaukasus

Anfang März war die Einreichfrist für armenische Autorinnen und Autoren im Rahmen unseres Dramenwettbewerbs TALKING ABOUT BORDERS. Die internationale Jury berät derzeit in der Hauptstadt Jerewan über die aktuell besten Theatertexte des Landes. Unsere armenischen Partner, das dortige Kulturministerium und das internationale Theaterfestival „High Fest“, sind sehr stolz auf das gemeinsame Projekt, unterstützt es doch wesentlich die Schriftsteller-Szene des Landes. Auch ist die Zahl zeitgenössischer Dramatikerinnen und Dramatiker in Armenien sehr klein. Zu schlecht sind die Arbeitsbedingungen, zu wenig sind ihre geistigen Eigentumsrechte geschützt, ein Einkommen aus fließender Feder ist kaum zu generieren. Doch Gleiches gilt auch für viele andere Berufe im Land. Das durchschnittliche Einkommen beträgt oft nicht mehr als 200 US-Dollar pro Monat. Die offizielle Volksbefragung 2011 ergab, dass rund 3 Millionen Armenier im Land selbst lebten, davon wandern aber seither jährlich 30.000 bis 40.000 wegen der schlechten Lebensbedingungen aus. Wenig wissen wir über die kleine Nation, versteckt in den kaukasischen Bergen an der Grenze zur Türkei, dort, wo der Legende nach schon die Arche Noah am Berggipfel des Ararat strandete. Die Armenier sind stolz darauf, die älteste christliche Nation der Welt zu sein. Heute besteht die Bevölkerung zu 97 Prozent aus Armeniern. Allerdings leben mehr von ihnen außerhalb der Landesgrenzen als innerhalb, vermutlich acht bis zehn Millionen Menschen. Ihre Sprache ist dabei seit jeher der kulturelle Klebstoff, der das Jahrhunderte lang unterworfene und vertriebene Volk, das so lange keinen eigentlichen Staat besaß, zusammenhält. Doch die Vergangenheit lässt die Menschen nicht los. Der Völkermord an den Armeniern erfuhr vor 100 Jahren seinen traurigen Höhepunkt. Mehr über das Bergland und seine Besonderheiten sehen Sie in der kommenden Spielzeit. Das Staatstheater Nürnberg wird die Uraufführung des prämierten Theatertextes auf die Bühne der BlueBox bringen. Noch in dieser Saison findet am 31. Mai die Siegerehrung der diesjährigen Preisträger des Autorenwettbewerbs TALKING ABOUT BORDERS in den Kammerspielen statt. Und am 27. und 28. Juni erleben Sie weitere spannende Momente im Rahmen des ersten Festivalwochenendes von TALKING ABOUT BORDERS im gesamten Schauspielhaus.

Christian Papke

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Lesen Sie m

it!

Anmeldung zur Teilnahme mit aktivem Lesebeitrag (ca. 15 Minuten) im Online-Kalender

Erzählen und Erinnern Nürnberg liest „Die vierzig Tage des Musa Dagh“ von Franz Werfel Von 1894 bis 1923 geschah der Völkermord an den Armeniern in verschiedenen Regionen des Osmanischen Reichs. Die Ereignisse kulminierten während des Ersten Weltkriegs. Lebten zuvor geschätzte zwei Millionen Armenier im Osmanischen Reich, verloren davon zwischen 1915 und 1918 eineinhalb Millionen Menschen ihr Leben. Franz Werfel schrieb 1933 über diese Geschehnisse den epochalen Roman „Die vierzig Tage des Musa Dagh“, der heute eines der bekanntesten deutschsprachigen Werke in Armenien ist. Unter dem Titel „Vierzig Stunden für vierzig Tage“ findet vom 22. bis 24. April eine kollektive Lesung des Romans in den Kammerspielen statt – als Akt des Erinnerns und Zeichen für Völkerverständigung und Humanität. Das Staatstheater, das mit dem internationalen Dramenwettbewerb TALKING ABOUT BORDERS aktuell im Gastland Armenien vertreten ist, lädt dazu Bürgerinnen und Bürger ein, gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern des Hauses zu lesen. Wer mitmachen und sich für eine öffentliche Lesepassage für die Dauer von etwa 15 Minuten zur Verfügung stellen möchte, kann sich über die Internet-Seite des Staatstheaters unter TALKING ABOUT BORDERS und im Online-Kalender anmelden. Vierzig Stunden lang werden die Kammerspiele damit zu einem öffentlichen Ort des Erzählens und der Erinnerung an Leid, aber auch an Überleben und Widerstand. Am Mittwoch, 22. April, um 18 Uhr, hält

die Berliner Historikerin und Islamwissenschaftlerin Elke Hartmann einen einführenden Vortrag über armenische Kultur und das Leben vor dem Genozid. Zu Gast mit einem Grußwort zur Veranstaltung und als Lesender ist im Anschluss daran der armenische Botschaftsrat Ashot Smbatyan. Die 40-Stunden-Lesung findet ihren Abschluss am Freitag, 24. April, dem Völkermordgedenktag und Nationalfeiertag in Armenien. Um 19.30 Uhr wird Professor Ashot Hayruni, der führende Genozid-Experte der Staatlichen Universität in Jerewan, Werfels literarische Aufarbeitung der Ereignisse im historischen Kontext verorten. Im zweiten Teil des Abends singt die Sopranistin Hrachuhí Bassénz, die seit sieben Jahren dem Staatstheaterensemble angehört, Lieder des armenischen Komponisten und Priesters Komitas Vardapet, den seine eigene Geschichte der Verschleppung und Verhaftung direkt mit dem Völkermord verbindet. Heute gilt Komitas, dessen größte Leidenschaft das Erfassen und Dokumentieren armenischer Volkslieder war, als der Begründer der modernen klassischen Musik Armeniens. Das Programm wiederholt einen Ausschnitt aus Hrachuhí Bassénz’ „LiedGut“-Programm vom 18. April (s. S. 33). Gelegenheit zu Begegnung und Gesprächen gibt es am Abschlussabend und während der drei Tage im Foyer der Kammerspiele, wo armenische Weine und kleine armenische Spezialitäten zum Verweilen einladen.

Christian Papke

40-Stunden-Lesung 22. April, 12.00 bis 0.00 Uhr; 23. April, 8.00 bis 2.00 Uhr nachts 24. April, 8.00 bis 18.00 Uhr; 19.30 Uhr Abschlussveranstaltung in den Kammerspielen Eintritt frei

Wer gerne mitlesen (ca. 15 Minuten) und einen aktiven Beitrag leisten möchte, kann sich über unsere Homepage im Online-Kalender oder direkt per E-Mail an alexander.wang@staatstheater.nuernberg.de anmelden. 25


Ballett

: Dreiklang

Hunde im Regen Johan Ingers Rain Dogs vervollständigt den dreiteiligen Tanzabend

Aller guten Dinge sind drei: Für den neuen Tanzabend „Dreiklang“ des Staatstheater Nürnberg Ballett hat sich Goyo Montero zwei hochkarätige Gastchoreographen eingeladen. Einen Gast hatten wir Ihnen bereits in der letzten IMPULS-Ausgabe im Portrait vorgestellt, den Israeli Ohad Naharin, der einer der wichtigsten Choreographen zwischen dem 20. und 21. Jahrhundert ist, und sein Stück „Minus 16“. Der andere, der den „Dreiklang“ komplettiert, ist der Schwede Johan Inger. Vor zwei Spielzeiten hat er sich mit seiner Choreographie „Walking Mad“ innerhalb des Ballettabends „A sort of … Bolero“ dem Nürnberger Publikum vorgestellt. Nun wird sein Tanzstück „Rain Dogs“ zur Musik von Tom Waits mit dem Staatstheater Nürnberg Ballett einstudiert. Johan Inger ist in der internationalen Tanzszene in den letzten Jahren zu einem der bedeutenden zeitgenössischen Choreographen avanciert. In Stockholm geboren, erhielt er seine Ausbildung an der Königlich Schwedischen Ballettschule und der National Ballet School in Toronto, Kanada. Er begann seine Laufbahn 1985 im Ensemble des Königlich Schwedischen Balletts, wo er 1989 zum Solisten aufstieg. Inger folgte ein Jahr später dem Ruf Jiří Kyliáns ans Nederlands Dans Theater (NDT) und entwickelte sich dort zu einem der profiliertesten Tänzer. Nach ersten Choreographien im Rahmen von Workshops des NDT kreierte Inger für das Holland Dance Festival sein erstes eigenes Stück „Mellantid“. Im Jahr 2003 verließ Johan Inger das NDT, um die

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Künstlerische Leitung des renommierten Cullberg Balletts zu übernehmen. Im Sommer 2008 legte er diese Stelle nieder, um sich fortan gänzlich der Choreographie zu widmen. „Rain Dogs“ ist eine Kreation aus dem Jahr 2011, die mit dem Basel Ballett uraufgeführt wurde. Erzählt wird von gestrandeten Existenzen in emotionalen Bildern, die zugleich von Hintersinn, Witz und Melancholie leben. Ein immer dynamischeres Aufeinandertreffen brüchiger Charaktere wird vorgestellt, der Tanz wird hier zur Suche nach Identität und Nähe gleichermaßen. Dabei ist die Musik immer ein starker Partner. Einerseits die Lässigkeit des Jazz, andererseits die raue, melancholische Stimme von Tom Waits: Ein breiter und emotionsgeladener musikalischer Spielraum wird für das Bühnengeschehen vorgegeben. Was zunächst wie eine Party aussieht – junge Leute in lässiger Kleidung und mit ebensolcher Attitüde – gerät aus den Fugen. CrossDressing, also Männer in Frauenkleidern und umgekehrt, und eine immer dichtere Choreographie bebildern dies. Wie in Ohad Naharins Stück „Minus 16“, steht auch hier die Gruppendynamik im Fokus. Ein weiteres Mal kann die Nürnberger Compagnie unter Beweis stellen, dass ihre große Stärke in den Gruppenformationen liegt. Johan Inger, der seinen Tänzern fast akrobatisches Bewegungsrepertoire abverlangt, bietet dem Staatstheater Nürnberg Ballett erneut eine tolle Chance, sich im zeitgenössischen Tanz mit verschiedensten Handschriften vertraut zu machen und am Puls der Zeit zu orientieren.

Sonja Westerbeck


Mozart – Was heiĂ&#x;t hier Klassik? 22. Mai bis 28. Juni 2015

www.mozartfest.de | Tel. +49 (0) 931 / 37 23 36


Ein Buch, das geschrieben werden muss Goyo Montero im Gespräch über sein neues Tanzstück „111“ Für den diesjährigen dreiteiligen Ballettabend, der am 8. Mai Premiere feiert, steuert Goyo Montero eine sehr persönliche Choreographie zur Klaviersonate op. 111 von Ludwig van Beethoven bei. Zu dieser letzten Sonate Beethovens assoziiert Goyo Montero eine kleine Geschichte über die Lebensreise eines Mannes – und steht dafür auch selbst an ausgewählten Vorstellungsterminen als Tänzer auf der Bühne.

Goyo, welche Aufnahme verwendest Du von der Beethoven-Sonate op.111? Goyo Montero: Ich habe eine Aufnahme von Ivo Pogorelich ausgesucht, bei der er noch sehr jung war. Es gibt auch eine Aufnahme jüngeren Datums – auf den Cover-Fotos ist sein Gesicht zu sehen, früher und heute. Er sieht total anders aus. Und darin liegt eigentlich auch eine Parallele zu meiner Choreographie-Idee: Ich erzähle das Leben eines Mannes. Die Perspektive, aus der ich das Stück erzähle, ist diejenige einer Reise zurück zu den Ursprüngen, zur Quelle – also eine Art Rückbesinnung. Es geht vor allem auch um Begegnungen und Beziehungen im Leben; um die Geschichten, die man mit anderen Menschen erlebt. In der Choreographie ist es konkret die Begegnung mit einer Frau, die stellvertretend für alle Begegnungen steht, und gleichzeitig für die Rückkoppelung mit der eigenen Seele, dem eigenen Ich, der Wahrheit, nach der man im Leben sucht.

Bist Du dieser Mann? Ja und nein. Ich tanze nicht mein eigenes Leben oder Innenleben autobiografisch nach, aber ja: Ich stehe diesmal selbst auf der Bühne und verkörpere einen Aspekt dieses Mannes. In der Choreographie wird beschrieben, wie dieser Mann nach Erinnerungen sucht, die noch verschüttet liegen: Das wird mein Part sein. In einem sehr abstrahierten Sinne blicken wir auf unterschiedliche Lebensphasen. Oder bes-

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ser: Auf unterschiedliche Facetten des Fühlens und Denkens im Laufe eines Lebens.

Ist demnach die ganze Choreographie durchgehend ein Pas de deux? Nein, überhaupt nicht. Den Schwerpunkt bilden zwar schon die ausgearbeiteten Solos, Duette und Trios. Ich möchte damit Tanz ganz pur zeigen. Es geht mir dabei weniger um eine gesteigerte Virtuosität als vielmehr um das pure Gefühl und die Umsetzung ganz im Einklang mit der Musik, so, wie ich das eben empfinde. Die anderen Tänzer sind aber natürlich auch dabei, Beispielsweise gibt es eine Sequenz, da zeige ich ein Trio mit zwei Männern zusammen mit der Frau. Beide Männer haben dabei völlig verschiedene Haltungen zur Frau – der eine eher ängstlich, der andere stürmisch. Für einen dritten Mann ist es wie eine Rückschau. Und jedes Mal, wenn er sich ein bisschen erinnert, zum Beispiel an einen erlebten Blick, an eine Idee oder ein Bild aus seinem Leben, da kommen dann die anderen Tänzer ins Spiel: Sie verkörpern die einzelnen Erinnerungssplitter, die zunächst verborgen hinter einer schwarzen Wand sind. Gleichzeitig sind sie Spiegelbilder und Facetten des Mannes. Das wird auch in den Kostümen sichtbar: Alle tragen das gleiche Kostüm. Die einzige, die anders aussieht, ist die Frau.


Dreiklang

Die ganze Choreographie ist also eigentlich ein Spiel mit Dualismen: mit Nähe und Distanz, Anfang und Ende, Alter und Kindheit. War Beethovens Sonate, die genau auch unter diesem Dualismus-Aspekt analysiert werden kann, Grundlage zu Deiner Idee? In dieser neuen Choreographie bedeutet die Musik wirklich alles. Ich habe diese Sonate schon immer geliebt und wollte schon lange etwas damit machen; aber bislang habe ich gedacht, die Musik sei zu kompliziert. Nun habe ich mir den zweiten Satz vorgenommen, die Arietta. Es geht los mit einem ganz einfachen Thema, und über diesem Motiv eröffnet Beethoven im weiteren Verlauf der Gestaltung alles Erdenkliche: Schönheit, Wahnsinn, Freude – und es gibt Momente, da scheint man große Frustration, ja auch Angst zu hören. Für mich persönlich steckt bereits viel von Ansätzen der modernen Musik darin; das Stück begründet gleichsam die musikalische Moderne. Bei manchen Passagen muss ich an Jazzmusik denken. Das ist erstaunlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für Beethovens Zeitgenossen eine tonale Provokation war und auch missverstanden wurde. Das macht übrigens für mich die Herausforderung aus: diese Kraft der Musik, das Spezielle, das ihr innewohnt – eben z. B. in diesen Jazz-Passagen – so umzusetzen, dass es nicht gleichzeitig komisch oder sogar albern – also zu leicht – wird. Darum geht es stimmungsmäßig: die Ernsthaftigkeit beizubehalten.

Premiere

: Ballett

Wie nutzt Du diesmal den Bühnenraum? Wir verwenden schwarze Wände, die einmal eine große Wand darstellen und für eine Art Gefängnis der Gedanken und Erinnerungen stehen. Die Wände werden aber auch einzeln mobil eingesetzt und musikalisch inszeniert. Sie sollen sich dann wie Klaviertasten bewegen. Wir spielen mit dem Raum wie mit einem Instrument, um Musik auch auf dieser Ebene zu visualisieren.

Es scheint ein sehr persönliches Stück zu werden … … eines meiner persönlichsten. Für Nürnberg sowieso. Das ist auch der Grund, warum ich teilweise selbst tanze. Technische Aspekte waren dabei unwesentlich, das Stück ist kein „Showcase“ für mich als Tänzer. Doch es hat so viel zu tun mit meinem Gefühl für diese Musik. Das Stück ist zwar nicht biografisch, und trotzdem beschäftige ich mich in diesem Zusammenhang auch ganz bewusst mit meinen Zweifeln, mit meinen Träumen – alles, was mich innerlich bewegt. Und ich spüre, dass das mal raus muss. Wie ein Buch, das geschrieben werden muss. Ohne Filter.

Die Fragen stellte Sonja Westerbeck.

: 08. Mai 2015, 19.30 Uhr, Opernhaus

DREIKLANG: INGER / NAHARIN / MONTERO (UA) Choreographien von Johan Inger, Ohad Naharin und Goyo Montero (Uraufführung) Musik von Tom Waits, Dean Martin, Yma Sumac, Rolley Polley, Dick Dale, Tractor’s Revenge, Ohad Naharin, James Bowman, The Academy of Ancient Music, Marusha, Frédéric Chopin und Ludwig van Beethoven Choreographie und Inszenierung: Johan Inger; Ohad Naharin; Goyo Montero Bühnenbild: Johan Inger; Ohad Naharin; Goyo Montero, Eva Adler; Kostüme: Johan Inger; Ohad Naharin; Goyo Montero, Angelo Alberto  Licht-Design: Peter Lundin; Avi Yona Bueno; Olaf Lundt, Goyo Montero Mit: Sophie Antoine, Ana Baigorri, Yaiza Davilla, Nuria Fau, Macarena González, Sandra Guenin, Sayaka Kado, Linda Messina, Mariná Miguélez, Mariná Sánchez, Natsu Sasaki, Cagla Tuncdoruk; Oscar Alonso, Max Levy, Daniel Roces, Hirotaka Seki, Malcolm Sutherland, Luis Tena, Christian Teutscher, Miguel Toro, David Valls, Simon van Heddegem, Sául Vega, Max Zachrisson

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Ballett aktuell DREIKLANG: INGER / NAHARIN / MONTERO im Rahmen der Blauen Nacht 2015 am 02. Mai 2015, 19.00 Uhr, Opernhaus Weitere Vorstellungen: 11., 14., 24., 30.05.; 04., 10., 12., 20.06.2015 (zum letzten Mal)

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: xxx

Sommernachtsmusik Mit Felix Mendelssohn Bartholdy, Hector Berlioz und Jaques Ibert

Vor tänzerischer Leichtigkeit und sommerlich-luftigen Melodien und Klängen sprüht nicht nur das virtuos-schillernde Flötenkonzert von Jacques Ibert, sondern auch die beiden Shakespeare-Vertonungen „Ein Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy und Hector Berlioz‘ Suite aus „Romeo und Julia“. Mit diesem beschwingten Konzertprogramm leitet die Staatsphilharmonie Nürnberg im 6. Philharmonischen Konzert den Musiksommer ein. Die Musikalische Leitung dieses Konzertabends übernimmt der griechische Dirigent Vassilis Christopoulos, der seit 2005 als Chefdirigent die Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz leitet und von 2011 bis 2014 außerdem Künstlerischer Direktor des Staatsorchesters Athen war. Seine zahlreichen Einspielungen Sinfonischer Werke mit der Südwestdeutschen Philharmonie machen ihn zu einer regelrechten Kapazität im Konzertgeschehen. Daher gastiert der erfahrene Dirigent auch häufig bei renommierten Orchestern, wie dem Philharmonia Orchestra London, der NDR-Radiophilharmonie, dem New Japan Philharmonic und dem Orchester der Deutschen Oper am Rhein. Die Ouvertüre zu William Shakespeares Komödie „Ein Sommernachtstraum“ ist ein Geniestreich, den Felix Mendelssohn Bartholdy bereits im Alter von 17 Jahren komponierte. Wundersame Akkorde und flirrende Klänge eröffnen diese Komposition, in der Mendelssohn die Feenwelt und die Atmosphäre des nächtlichen Liebeswirrwarrs rund um das königliche Elfenpaar Titania und Oberon musikalisch heraufbeschwört. 16 Jahre später entstand im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. eine komplette Schauspielmusik zu Shakespeares Stück. Diese Nachkomposition von Notturno, Scherzo und dem berühmten, pompösen Hochzeitsmarsch weist dieselbe unverwechselbare Handschrift auf wie bereits die Konzertouvertüre. 1843 war Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ in der Inszenierung von Ludwig Tieck erstmals mit der Musik Felix Mendelssohn Bartholdys im Neuen Palais von Potsdam mit überwältigendem Erfolg zu erleben. Diese Uraufführung markierte den Beginn der bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts reichenden Tradition, die Inszenierungen von Shakespeares Komödie obligatorisch mit Mendelssohns Komposition aufzuführen.

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6. Philharmonisches Konzert

: Konzert

» französischer Charme und Esprit «

Von Oberon zu Romeo Auch Hector Berlioz ließ sich vom Werk William Shakespeares zu einer Komposition inspirieren: 1839 schrieb er die dramatische Sinfonie „Romeo und Julia“ – ein Werk für Chor und Orchester – deren Instrumentaleinlagen, vor allem das leichtfüßige Scherzo um die wundersame Fee Mab, zu den gelungensten Kompositionen Berlioz‘ gehören. Im Gegensatz zu Mendelssohns Schauspielmusik handelt es sich bei Berlioz‘ „Romeo und Julia“-Sinfonie um keine Literaturvertonung, sondern – typisch für den Komponisten, der auf diese Weise auch mit der Vorlage zu seiner dramatischen Legende „Fausts Verdammnis“ verfuhr – um eine freie Interpretation des Stoffes. Entstanden ist ein Selbstportrait Berlioz‘, das seine damals unglückliche Beziehung zur englischen Shakespeare-Darstellerin Harriet Smithson, seiner späteren Frau, widerspiegelt. Die Leichtigkeit des Sommers Ein vor lebendigem französischem Charme und Esprit sprühendes Flötenkonzert komponierte Jacques Ibert für Marcel Moyse, den Soloflötisten der Pariser Opéra Comique, der es am 24. Februar 1934 auch in Paris zur Uraufführung brachte. Ibert selbst verfolgte diese jedoch nicht im Konzertsaal, sondern vor dem Radio in einer Hotellobby in Marseille, „lächelnd, als ob er die Musik gar nicht kenne und sie gerade jetzt erst voller Vergnügen entdeckte“, wie ein zufällig anwesender Reporter die Szene schilderte. Jacques Ibert sympathisierte mit den musik­ ästhetischen Auffassungen der „Groupe des Six“, die sich um die Komponisten Darius Milhaud und Arthur Honegger formiert hatte und die sich von der romantischen Musik, wie sie Richard Wagner geprägt hatte, und vom musikalischen Impressionismus eines Claude Debussy losgesagt hatte. Stattdessen wandte man sich, neben zeitgenössischen Formen der Unterhaltungsmusik wie Varieté- oder Jazzmusik, dem Neoklassizismus zu. Und ganz im Stile dieses Neoklassizismus komponierte Ibert sein Flötenkonzert – mit kapriziöser und luftig-leichter Motivik, ausladenden träumerischen Melodien und überraschender und ausgefallener Rhythmik, die die Virtuosität des Solisten aufs Höchste herausfordern.

Die französische Flötistin Magali Mosnier ist die Solistin dieses Konzertes, mit dem sie den Ersten Preis und den Publikumspreis des ARD Musikwettbewerb 2004 gewann und das sie zwei Jahre später auch auf CD („Fantaisie“) einspielte. Magali Mosnier studierte in der Klasse von Pierre-Yves Artaud am Conservatoire National Supérieur de Paris und ist Soloflötistin des Orchestre Philharmonique de Radio France. Als international gefragte Solistin konzertierte sie u. a. mit dem Konzerthaus Orchester Berlin, dem Mahler Chamber, Orchestra, den Dresdner Kapellsolisten, der Philharmonia Prag, I Musici di Roma, den Stuttgarter Philharmonikern und der Deutschen Radio Philharmonie. Engagements führten sie u. a. zu den Salzburger Festspielen, zum Rheingau Musik Festival, an das Théâtre des Champs Elysées, zum Musikverein Wien, an das Festspielhaus Baden-Baden, das Konzerthaus Berlin, an die Kölner Philharmonie, die Hamburger Laeiszhalle oder das Concertgebouw Amsterdam. Im Februar 2015 erschien ihre dritte CD, eine Einspielung von Mozarts Flötenkonzerten.

Christina Schmidl

08. Mai 2015, 20.00 Uhr, Meistersingerhalle

Sommernacht  6. Philharmonisches Konzert Felix Mendelssohn Bartholdy  Ouvertüre, Notturno, Scherzo und Hochzeitsmarsch aus „Ein Sommernachtstraum“ op. 61 Jacques Ibert  Flötenkonzert Hector Berlioz  Suite aus „Romeo und Julia“ op. 17 Solistin: Magali Mosnier, Flöte  Musikalische Leitung: Vassilis Christopoulos

Staatsphilharmonie Nürnberg Konzertführer live um 19.15 Uhr

Anschließend: Philharmonische Lounge Lassen Sie den Konzertabend in der Lounge im Foyer bei Musik und Gesprächen ausklingen.

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Konzert

: Phil&Chill

Die Schwärze lebt Düsteres bei Phil & Chill im Hirsch Vom musikalischen Grenzübertritt zu reden ist einfach – ihn zu wagen oft nicht. Besonders wenn dabei Genres aufeinander treffen, die mit ihrer Eigendynamik auf den ersten Blick wie hermeneutische Zirkel erscheinen. Musiker der Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Leitung von Kapellmeister Peter Tilling machen sich zusammen mit den DJs Tommy Yamaha und Ekki Eletrico nun einmal mehr daran, auf Verbindungen zwischen Neuer Musik und elektronischen Discoklängen aufmerksam zu machen und selbst neue musikalische Brücken zu bauen. Brücken? Naja, vielleicht eher unterirdische Tunnel, denn der rote Faden des Programms ist die Dunkelheit. Er führt das Publikum direkt in ein Spinnennetz aus spukhaften Kantilenen, abgründigen Sound-Collagen, düsteren Beats und magischen Momenten. Dafür hat Peter Tilling eine ebenso eigenwillige wie stimmige „Setlist“ erstellt: Wolfgang Rihms „Versuchung“ und Edgar Varèses „Deserts“ bilden den ersten Teil des Konzerts und ziehen den Hörer auf unmittelbar emotionale wie gleichsam intellektuell-kompositorische

» ein spinnennetz aus spukhaften kantilenen « Weise in ihren Bann. Als Solist ist der junge Cellist Benedict Kloeckner zu hören, der neben seiner solistischen Tätigkeit rund um die Welt schon in Ensembles mit Künstlern wie Anne-Sophie Mutter, Gidon Kremer und András Schiff gespielt hat. Nach der Pause wird man Zeuge mutierter Spieltechnik: George Crumbs makabres „Black Angels“ vertauscht den elektrisch verstärkten Musikern mit „Absences“ die Hände, John Adams minimalistisches „Shaker Loops“ kreist technoartig-skurril um sich selbst und das träumerische „Terra Aria“ von Giovanni Sollima hüllt den Hörer in einen Kokon aus harmonischer Melancholie. Das Team hinter den Pulten greift Motive der Stücke auf, mixt, schneidet, legt Beats unter und formt so – ganz wie in langen Club-Nächten – die richtigen Verbindungen. Also: Auf ins Dunkel!

Konrad Bott

30. APRIL 2015, 21.00 Uhr, HIRSCH

PHIL & CHILL Mit Werken von Wolfgang Rihm, Edgar Varèse, George Crumb, John Adams und Giovanni Sollima Solist: Benedict Kloeckner, Violoncello Musikalische Leitung: Peter Tilling Mit: Mitgliedern der Staatsphilharmonie Nürnberg FÜR VERANSTALTER: VERWENDUNG DES LOGOS „CURT“ Stand: 10-2014

Die Logos sind vektorisiert.

In Kooperation mit dem Concertbüro Franken Wir bevorzugen Cyan, aber je nach Werbemittel und Umfeld bzw. Farbigkeit oder s/w-Druck können auch die anderen Varianten verwendet werden. Prio 1 KREIS CYAN Prio 2 KREIS BLACK Prio 3 KREIS WHITE Bitte achtet auf eine möglichst interessante und kontrastreiche Platzierung auf ruhigem Hintergrund!

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Präsentiert von Bitte das Logo in einer relevanten Größe abbilden. Es muss Sinn machen! ;)

Bitte Werbemitteln vor Drucklegung wenn möglich nochmals zur Ansicht an lampe@curt.de senden. Danke für die Kooperation! Bei Fragen wendet Euch bitte an Lampe: lampe@curt.de oder 0172-7423960.


Liedgut

: Oper

LIEDGUT Vielseitiger kann ein Format nicht sein: In den Monaten April und Mai bietet die Reihe LiedGut zwei gänzlich unterschiedliche und höchst bemerkenswerte Programmpunkte. Die in Nürnberg für viele Rolleninterpretationen gefeierte Sopranistin Hrachuhí Bassénz rückt ihr Heimatland Armenien und den Gedenktag des Genozids an den Armeniern in den Mittelpunkt. Im schönen Monat Mai wehen dann etwas leichtere Töne durch den Gluck-Saal: Mitglieder des Opernchores geben die äußerst charmanten Liebeslieder-Walzer von Johannes Brahms zum Besten.

Samstag, 18. april 2015, 14.30 Uhr, Gluck-Saal

LiedGut 23: Hrachuhí Bassénz singt Komitas Vardapet „Tun ari - Kehre Heim“ Hrachuhí Bassénz widmet sich mit ihrem Lied-Programm ganz ihrer Heimat Armenien. Anlässlich des 100-jährigen Gedenktags des Genozids an den Armeniern singt sie Lieder des armenischen Komponisten Komitas Vardapet und beleuchtet damit gleichzeitig einen wichtigen Teil der Geschichte. Mit einem einleitenden Kurzfilm über die Historie und das Schicksal des armenischen Volkes, einer Vorführung originaler Trachten sowie mit einer kleinen Auswahl an typischen kulinarischen Spezialitäten bringt die Sopranistin uns ihr Heimatland und seine Kultur auf ganz persönliche Weise näher. Darüber hinaus sind Bilder einer renommierten armenischen Malerin zu sehen, die sich ebenfalls sehr engagiert um die Belange des armenischen Volkes kümmert. Hrachuhí Bassénz stellt in ihrem Liedprogramm u. a. „Neun Lieder auf Texte deutscher Dichter“ aus dem Œuvre von Komitas Vardapet vor. Die Dichtung stammt dabei u. a. von Theodor Storm, Nikolaus Lenau und Johann Wolfgang von Goethe. Als Komponist, Wissenschaftler für armenische Volksmusik, Sänger, Chordirigent und Pädagoge ist Vardapet ein Klassiker der armenischen Musikgeschichte. Auszüge des Programms präsentiert die armenische Sopranistin bei der Abschlussveranstaltung der 40-Stunden-Lesung am 24. April im Schauspielhaus (s. a. Seite 25) Mit: Hrachuhí Bassénz (Sopran), Rita Kaufmann (Klavier)

Sonntag, 17. Mai 2015, 11.00 Uhr, Gluck-Saal

LiedGut 24: Vier singen Brahms Mitglieder des Opernchores des Staatstheater Nürnberg singen Liebeslieder-Walzer op.52 von Johannes Brahms Mit vier Vokalstimmen und Klavierbegleitung zu vier Händen bietet die beliebte Reihe der Liedinterpretation diesmal eine kleine, spektakuläre Abweichung zum sonst solistisch-konzentrierten Programm unserer Ensemblemitglieder. Ein Quartett aus Sängerinnen und Sängern des Opernchores des Staatstheater Nürnberg bietet erlesenstes Liedgut: Brahms‘ Liebesliederwalzer op. 52 beschreiben in heiterster Laune die vorehelichen Freuden der Liebe. Mit: Franziska Kern, Raquel Luis; Sebastian Köchig, Alexander de Paula; Marie-Elise Boyer, Tarmo Vaask (Klavier)

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U18 plus

: Jubiläum

Das Jubiläum „15 Jahre Theaterpädagogik“ wird am Staatstheater Nürnberg vom 2. bis 4. Juli 2015 im Schauspielhaus mit einem vielfältigen Theaterprogramm gefeiert. Dazu hat Anja Sparberg, die Leiterin der Abteilung, zahlreiche Partner eingeladen, mit denen sie in den vergangen Jahren zusammengearbeitet hat. In der letzten Ausgabe haben wir Ihnen daraus das Projekt des Griechischen Kunstclubs „Erotokritos“ vorgestellt, in der Dezember/Januar-Ausgabe das türkische Theater „Objektif Sahne“, das auch eine Produktion zum Thema „Romeo und Julia. Heute. Zwei Liebende – zwei Religionen“ für dieses Jubiläumsprogramm entwickelt. Zum Festwochenende bereiten auch die aktuellen Mitspieler des Jugendclubs eine eigene Produktion vor unter dem Titel: „R<3J – all you need is love“. Und auch ehemalige Jugendclubberer, namentlich Özlem Demirci, Rachel Roudyani und Burak Uzun, feiern das Fest der Theaterpädagogik mit und zeigen ihre Performance „Romeos Hochzeit“. Anja Sparberg stellt die Projekte und ihr „Netzwerk Jugendclub“ vor. In der nächsten IMPULS-Ausgabe berichten wir dann an dieser Stelle über das Projekt des Internationalen Opernstudios mit Schülerinnen und Schülern der Theo-Schöller-Mittelschule.

Theater der Zukunft Theaterjugendclub am Staatstheater Nürnberg „Nicht mehr nur zuschauen, sonder selber spielen, singen, tanzen, dichten, improvisieren, komponieren, kreieren!“ Dieser Satz war der Start! Bereits bei der Gründung der Theaterpädagogik am Staatstheater 2000/2001 lag ein Fokus auf der Nachwuchsförderung. Jeweils freitags von 16 bis 18 Uhr durften Jugendliche die Probebühne erobern und ihre Talente entdecken. Hier entwickelten sie ihre eigenen Vorstellungen von einem Theater der Zukunft. Über die Jahre haben sich aus diesen Gruppen heraus Schauspieler, Dramaturgen, Regisseure, Moderatoren, Filmschaffende, Internetstars und Theaterpädagogen etabliert. Die erste und zweite Generation hat jetzt bereits die Dreißig überschritten und steht fest im Künstlerleben. Einige von ihnen sind nach Nürnberg zurückgekehrt oder in Nürnberg geblieben und beleben die freie Theaterszene und das Staatstheater. Einmal im Jahr gibt es ein lockeres Treffen für alle, die gerade in der Stadt sind, dank facebook weiß man, wer wo ist, und man freut sich, wenn es heißt: „Ab nächstem Jahr spiele ich in Bamberg“ oder „Kommt alle, ich spiele in Richard III.“ oder „Philipp gibt Konzerte vor ausverkauftem Haus“ oder oder oder … Romeos hochzeit Da alle gerne ab und zu im „theatralen Heimathafen“ anlegen, gibt es immer wieder „generationenübergreifende“ Projekte mit ehemaligen Clubberern, die bereits als eigenständige Künstler arbeiten. Zum Jubiläum haben sich Özlem Demirci und Burak Uzun, die bereits zum internationalen Theaterfestival „Zugvögel“ eine fulminate Performance kreierten, Rachel Roudyani mit ins Boot geholt. Passend zum Jubiläumsthema „Romeo und Julia. Heute. Zwei Liebende – zwei Religionen“ haben sie einen Schwerpunkt auf den männlichen Part des berühmtesten Paares der Weltliteratur gelegt. In ihrer Performance „Romeos Hochzeit“ heißt es: „Nach dem Fest ist vor dem Fest“ – wenn die Torte brennt, die türkische Tante auf dem Tisch tanzt, die katholische Oma beflissen die Goldgeschenke in ihrer Handtasche bewacht und alle satt und betrunken sind, dann bist du auf einer

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(gelungenen) Hochzeit. Was aber, wenn die Familien nicht gemeinsam feiern wollen und das Liebesfest boykottieren? Oder es andere, unüberwindbare Hindernisse gibt? Wagt Liebe wirklich, was irgend Liebe kann? Lässt sich unsere Liebe durch Grenzen und Glauben nichts vorschreiben und besteht forthin gegen alle Widerstände? Welche kleinen und großen Kämpfe tragen wir tagtäglich aus, um unsere Liebe zu leben? Rachel Roudyani und Burak Uzun gehen auf der Bühne der Frage nach, wie Romeo und Julia heute lieben und feiern würden. Sie ergründen die Abgründe und Höhenflüge ihrer eigenen Erfahrungen und scheitern schon mal stellvertretend für alle Heiratswilligen. Das Nürnberger Modell Dass wir Jahr für Jahr einen so begabten Nachwuchs fördern können, liegt an unserem besonderen Nürnberger Modell. Die Theaterpädagogik arbeitete von Beginn an mit Schauspielerinnen (Anna-Maria Kuricova, Josephine Köhler) Schauspielern (Marco Steeger, Thomas L. Dietz, Julian Keck, Hartmut Neuber, Stefan Willi Wang), Tänzern (u. a. Ivo Bärtsch) und Bühnenbildnerinnen (Ayse Özel, Karin Stephany) in einer Art Tandem zusammen. Grundlagen, Gruppenbildung, Themenfindung sind das Steckenpferd der Theaterpädagogin Sparberg; die Vertiefung der schauspielerischen und tänzerischen Fähigkeiten übernehmen die Partner, die das neben ihren eigenen aufreibenden Premieren realisieren. Die Jugendlichen erleben den Alltag der Künstler hautnah, die Künstler probieren sich als Schauspiellehrer, Regisseure, Dramatiker und entdecken an sich ganz neue Talente – eine fruchtbare Zusammenarbeit, aus der langjährige Freundschaften und zahlreiche Projekte entstanden sind. Nach dem Jugendclub können die Jugendlichen Praktika in der Regie, der Dramaturgie und der Theaterpädagogik machen oder ihre ersten eigenständigen Projekte auf die Bühne bringen. Ehemalige Jugendclubberer unterrichten neue Jugendclubberer und machen ihre ersten Inszenierungsschritte. Das Theater wird so zum Spielraum und zur Ausbildungsstätte der neuen Generation mit hoher Vermittlungsrate an andere Theater. 02. JULI 2015, 19.30 Uhr, KAMMERSPIELE

ROMEOS HOCHZEIT Eine Performance mit Nachtisch Regie: Özlem Demirci Assistenz: Christina Gehre Mit: Rachel Roudyani und Burak Uzun

„R<3J – all you need is love“ Der neue Jugendclub arbeitet in diesem Jahr mit der Schauspielerin Josephine Köhler. Für sie ist es bereits die dritte Produktion und mit der gleichen Hingabe, die man bei ihr auf der Bühne erlebt, treibt sie die Jugendlichen zu außergewöhnlichen Leistungen. Mit schneller Hand stellte sie eine „Romeo und Julia“-Fassung zusammen, welche nun das Grundgerüst für die weitere Arbeit bildet. Mit ihrer Begeisterungsfähigkeit für durchaus komplizierte Texte schafft sie es, dass 20 Jugendliche wie mit einer Stimme im Chor flüstern, schreien, schmeicheln, sprechen. Schnell sieht sie das spielerische Potenzial in jedem Einzelnen und fordert zu immer neuen szenischen Experimenten heraus. Hinzu kommt Sophia Lierenfeld (ehemals Jugendclub), die die Gruppe passend zum Thema als Flirtcoach und Regisseurin unterstützt. Burak Uzun übernimmt in dieser Produktion den theaterpädagogischen Part, u. a. das Bewegungstraining. Im Juli präsentiert sich die neue Generation zum ersten Mal im Staatstheater.

Anja Sparberg

02. JULI 2015, 20.15 Uhr, Bluebox

R<3J – all you need is love Ein Jugendclub-Projekt Leitung: Josephine Köhler, Anja Sparberg,

Burak Uzun Inszenierung: Josephine Köhler Mit: Sofia Adygezalava, Andrej Agranovski, Marie

Bernard, Maria Degtyar, Magdalena Dietze, Julia Dietze, Carolin Fritz, Franziska Junge, Pia Rietzel, Anna Geißler, Vanessa Grießhammer, Martin Kesat, Ruby Meyer, Ira Oberfeld, Paula Orgeldinger, Matthias Schulz, Hugo Tiedje, Eleni Nikiforidou, Kai Weidinger 35


Die Blaue Nacht 2015

: Freiheit

FREIHEIT Die Blaue Nacht 2015 im KulturDREIeck LessingstraSSe

„Freiheit“ – das ist das Motto der Blauen Nacht 2015. Ein großes Thema, dessen sich das „KulturDREIeck Lessingstraße“ – die Blaue-NachtConnection aus DB Museum, Museum für Kommunikation und Staatstheater Nürnberg – mit Herzblut angenommen hat. Die Lessingstraße wird wieder für den Autoverkehr gesperrt und so zum Ort des Flanierens und der Begegnung. Neu in diesem Jahr: Neben dem Opernhaus wartet auch das Schauspielhaus auf all seinen Bühnen mit einem einmaligen Blaue Nacht-Programm auf. Seien Sie so frei – seien Sie dabei!

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Die Lessingstraße selbst wird durch eine Lichtund Rauminstallation zur „Straße der Freiheit“ und die Besucher werden in Kooperation mit der AIDSHilfe Nürnberg-Erlangen-Fürth e. V., die ihr 30-jähriges Jubiläum feiert, mit einer „Blauen Banane der Freiheit“ begrüßt. Im DB Museum und im Museum für Kommunikation erwartet die Besucher ein reiches Programm mit dem Theater Salz+Pfeffer, dem Deng Xiaomei Trio, das unkonventionell chinesische mit westlicher Klassik und Jazz mischt, einer MusicalPerformance der ACT CENTER AKADEMIE, Spezialführungen für Groß und Klein durch die Sammlungen, Freestyle-Cocktails für jeden Geschmack, einer Schreibwerkstatt zum „ABC der Freiheit“, sowie der Sonderausstellung „Body Talks – 100 Jahre BH“.


Die Blaue Nacht

Freiheit

2. Mai 2015, ab 19 Uhr www.blauenacht.nuernberg.de

BLAuMAcHEN iM STAATSTHEATER Auf sämtlichen Bühnen des Staatstheaters zeigen Künstlerinnen und Künstler ein abwechslungsreiches Programm. im opernhaus stellt Ballettdirektor goyo Montero zusammen mit den Choreographen ohad naharin und Johan inger – und natürlich seiner Compagnie – die neue Ballettproduktion „dreiklang“ vor. im Anschluss erklingt das außergewöhnliche Konzert „Video game Music in Concert“: die Staatsphilharmonie nürnberg spielt unter dem dirigenten eckehard Stier beliebte Kompositionen aus Computerspielen in großer Besetzung. Auch im Schauspielhaus wird es musikalisch: „libertango“ heißt das Programm, in dem Bettina ostermeier und Band Schauspieler und Sänger des Staatstheaters auf eine musikalische entdeckungsreise in die Welt des tangos schicken. „zur Sonne, zur freiheit“ strebt der opernchor mit einem Programm – ebenfalls im Schauspielhaus.

in den Kammerspielen schildern die Schauspieler Marco Steeger und Philipp Weigand Szenen einer fränkischen ehe und lesen aus fitzgerald Kusz‘ liebesdialogen „Sag nix“. Außerdem ist den ganzen Abend lang durchgängig in der BlueBox das Künstlerkollektiv „leo n.“ zu erleben, mit seiner interaktiven installation „Wechsel.Spiel“, welche sich mit dem Verhältnis von Kunst und Konsum auseinandersetzt. und wer am ende dieses Programms noch immer auf der Suche nach dem ultimativen Blaue nacht-erlebnis ist, der sollte sich ab 23.30 uhr wieder im opernhaus einfi nden zur großen 80er/90erParty mit dJ dennis H. unter den glitzernden Kronleuchtern des gluck-Saals und funkelnden Sternen auf der opernhausterrasse – „i’ve been looking for freedom“ …

STEMPELN uND GEWiNNEN Alle Besucher des Kulturdreiecks Lessingstraße erhalten in den Theaterfoyers und der Kassenhalle der Museen eine Stempelkarte. Lassen Sie die Karte im Staatstheater, im DB-Museum und im Museum für Kommunikation abstempeln und werfen Sie diese in eine der aufgestellten Boxen in den Eingangshallen. Unter den Teilnehmern werden attraktive Preise wie Führungen, Geschenkabonemments etc. verlost.

KARTEN Karten für „Ballett aktuell: dreiklang“ gibt es im Vorverkauf für 5,50 €; Karten für das Konzert „Video game Music in Concert“ sind ebenfalls im Vorverkauf zum Preis von 10 € erhältlich. Während der Blauen nacht erhalten Besucher mit einem Blaue nacht-Bändchen kostenlose tickets für die Ballett-Soirée und das Konzert – Ausgabe ab 18 uhr im foyer des opernhauses und am Staatstheater-Stand auf dem richard-Wagner-Platz (nur in Verbindung mit einem Blaue nacht-Bändchen, nur 1 Platzkarte pro Person, nur solange der Vorrat reicht). Alle übrigen Veranstaltungen sind mit einem Blaue nacht-Bändchen zugänglich. Mehr zur Blauen nacht unter: WWW.BLAuENAcHT.NuERNBERG.DE

Eine Kooperation mit:

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Die Blaue Nacht 2015

: Programm

: Staatstheater Nürnberg

: Museumsgebäude

Opernhaus

Festsaal, 1. OG

19.00 Uhr  Ballett Aktuell: „Dreiklang“

19.00 - 23.00 Uhr (stdl.) „DU SCHON WIEDER – Theater Comic“

Ballettdirektor Goyo Montero stellt zusammen mit Ohad Naharin und Johan Inger den neuen Ballettabend vor Dauer: ca. 90 Minuten 22.30 Uhr  Video Game Music in concert

Die Staatsphilharmonie Nürnberg und Dirigent Eckehard Stier spielen beliebte Kompositionen aus Computerspielen in großer Besetzung. Dauer: ca. 60 Min Gluck-Saal/Foyer 23.30 Uhr  „I’ve been looking for Freedom“

80er/90er-Jahre Party mit DJ Dennis H. unter funkelnden Kronleuchtern Schauspielhaus 19.00 Uhr „Libertango“

Schauspieler und Sänger des Ensembles singen und spielen mit Bettina Ostermeier Tangos von Argentinien bis Deutschland, Dauer: ca. 40 Min 20.00 Uhr „Zur Sonne, zur Freiheit“

Szenische Gesänge zur Freiheit mit dem Opernchor des Staatstheaters, Dauer: ca. 40 Min 21.00 Uhr „Libertango“ 22.00 Uhr „Zur Sonne, zur Freiheit“ 23.00 Uhr „Libertango“ Kammerspiele 19.30, 20.30, 21.30 Uhr „Sag Nix“ von Fitzgerald Kusz:

Szenen einer fränkischen Ehe im Geist von Loriot mit Marco Steeger und Philipp Weigand, Leitung: Klaus Kusenberg Dauer: ca. 30 Min

Theater Salz+Pfeffer 19.30, 20.30, 21.30 Uhr das Deng Xiaomei Trio mischt unkonventionell chinesische mit westlicher Klassik und Jazz. (in Kooperation mit dem Konfuzius-Institut) Foyer 1. OG 20.00, 21.00, 22.00 Uhr Modenschau mit aktuellen Kreationen der Modeschule Nürnberg, mit Unterstützung der Friseurinnung Nürnberg Foyer, 2. OG Cocktailbar „Tinto“ in Lounge-Atmosphäre mit Freestyle-Cocktails für jeden Geschmack

: DB Museum Kasse Museumsfoyer, EG 19.00 - 22.00 Uhr (halbstdl.) Kurzführung durch das Modellarium 19.00 - 23.00 Uhr (stdl.) „Zeit – Reise – Freiheit“

Kurzführung mit szenischer Begleitung durch das ACTCenter. Alle Führungen enden in der Fahrzeughalle I. Fahrzeughalle I 19.30 - 23.30 Uhr (stdl.)  Performance ACT-Center KIBALA, 2. OG 19.00, 19.30, 20.00, 20.30 Uhr  Kinderführungen

Clown Fabellini schaut auch vorbei!

BlueBox

: Museum für Kommunikation

19.00 Uhr nonstop bis 24.00 Uhr „Wechsel.Spiel“

Treppenhaus, 2. OG

Eine interaktive Installation des Künstlerkollektivs „Leo N.“ Dauer: ca. 15 Min

: Auf der Lessingstrasse 19.00 - 24.00 Uhr  Licht- und Rauminstallation „StraSSe der Freiheit“

Eine Licht- und Rauminstallation „verlängert“ die Straße der Menschenrechte über den Frauentorgraben in die Lessingstraße hinein und erklärt diese für eine Nacht zur „Straße der Freiheit“. „Blaue Banane der Freiheit“

In Kooperation mit der AIDS-Hilfe Nürnberg-ErlangenFürth e.V. gibt es für jeden Besucher eine Überraschung: Die „Blaue Banane der Freiheit“!

19.00 - 24.00 Uhr  Der kleine Roboter Nao aus dem Bionicum im Nürnberger Tiergarten zeigt seine Talente: Er kann kommunizieren, ein Gedicht aufsagen und sogar zu Musik tanzen! Eingang, 2. OG 19.00 - 24.00 Uhr  interaktive Lichtinstallationen

des Berliner Künstlers Felix Bonowski 2. OG Kurzführungen 19.30, 21.30, 23.30 Uhr  „Grenzenlos – Stationen der Kommunikationsgeschichte“ 20.30, 22.30 Uhr  „Body Talks – 100 Jahre BH“

Sonderausstellung Schreibwerkstatt, 2. OG 19.00 - 24.00 Uhr „Das ABC der Freiheit“

Experimente mit Wörtern und Schreibwerkzeug „Grüner Raum“, 2. OG 19.00 - 21.00 Uhr  Kinderprogramm

Beginn alle 20 Min., ab 6 Jahren „Freiheit – gespielt, gemalt und gestaltet von Kindern“


Video Game Music in Concert

: Die Blaue Nacht 2015

Video Game Music in Concert In 40 Jahren von einzelnen Pieptönen zu sinfonischen Klängen Aktuelle Musik für Computer- und Videospiele wird heute oft von Weltklasseorchestern eingespielt, aufgeführt und von renommierten Klassiklabels veröffentlicht. Längst ist der Soundtrack für die Spiele genauso wichtig wie für große Spielfilme, und längst haben Komponisten das sinfonische Potential erkannt, das in den Musiken von „Final Fantasy“ oder „Blue Dragon“ liegt. Bei ihrem Late-Night-Konzert zur Blauen Nacht spielt die Staatsphilharmonie Nürnberg ein Programm mit einigen der spektakulärsten Spielemusiken. Dirigent Eckehard Stier, Chefdirigent des Auckland Philharmonia Orchestra, ist Spezialist für die Spielemusikkonzerte, die er überall in der Welt dirigiert hat. „Es hat überhaupt nichts mehr mit der ,Schnipselmusik‘ von früher zu tun, sondern bildet ein richtiges Konzertprogramm und wird meistens mit Weltklasseorchestern gespielt – die perfekte Umsetzung“, weiß der in Dresden geborene Dirigent. „Diese Form der Musik generiert ein komplett differenzierendes Publikum als das, was wir sonst in einem Konzertsaal finden. Es ist einfach unglaublich.“ Produzent und Organisator Thomas Böcker hat seit 2003 in Deutschland Spielemusikkonzerte organisiert, zunächst in Leipzig, dann in Köln, später auch in Tokio und in London. Die Londoner Konzerte ab 2013 waren ein Meilenstein in der Geschichte der Spielemusiken, weil mit dem London Symphony Orchestra eines der Spitzenorchester der klassischen Musik die Partituren aufgeführt hat. Mit dem London Symphony Ochestra

hat Eckehard Stier das Programm „Final Symphony“ eingespielt und in den vergangenen Jahren mehrere Konzertprojekte realisiert. In Nürnberg steht sinfonische Musik aus fünf Spielen auf dem Programm: Nach der Fanfare zu „Common 8-bit Hero“ erklingt u. a. ein Sinfonisches Poem aus „Final Fantasy VI“ und Musik aus „Blue Dragon“, beide von Nobuo Uematsu.

Kai Weßler

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Staatstheater Nürnberg

: Führungen

Zwischen Bühne, Werkstatt und fundus Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen

… und das nicht bloß im metaphorischen Sinne: Werfen Sie einen Blick auf all das, was vor, hinter und neben der Bühne des Staatstheaters passiert und lassen Sie sich bei einer Führung durch das Opernhaus von der Faszination des Theaters begeistern!

» Hier eben bin ich am rechten Ort. Gesteh‘ ich‘s frei, vom Lande fort was mich nach Nürnberg trieb, war nur zur Kunst die Lieb‘. «  Die Meistersinger von Nürnberg Das Staatstheater – als ein besonderer Ort in Nürnberg, an dem die „Liebe zur Kunst“ auch heute täglich zu spüren ist – erweitert wegen der großen Nachfrage das Angebot von Backstage-Führungen und öffnet seine Tore: Bei einer geführten Tour durch das Opernhaus erfahren Sie alles von A wie Architektur bis Z wie Zuschauerraum. Angefangen bei der Geschichte des Staatstheaters, die mit der Errichtung des Opernhauses vor rund 110 Jahren begann, aber noch viel tiefer in der Entwicklung der Stadt Nürnberg verwurzelt ist, nehmen wir Sie mit auf eine Reise durch die Theater- und Architekturgeschichte des Hauses. Was die Gegenwart eines jeden Theaters jedoch ausmacht, ist die tägliche Arbeit: Rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten am Staatstheater Nürnberg in den verschiedensten Abteilungen – vom Transport über die Schreinerei bis hin zu den Künstlerensembles. Trotz der unterschiedlichsten Aufgaben und Verantwortlichkeiten haben sie

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alle ein gemeinsames Ziel bis es heißt: „Vorhang auf!“. Am Abend füllen sich die Reihen mit erwartungsvollen Zuschauern, die Künstler bekommen in der Maske den „letzten Schliff“, die Gastronomie räumt die ersten leeren Gläser zur Seite und die Vorstellung mit all ihren detailreichen Ausarbeitungen von Sängern, Tänzern, Schauspielern, Musikern sowie von Schneidern, Requisiteuren, Technikern und Co. kann beginnen. Bei einer Führung durch das Nürnberger Opernhaus wird Ihnen der Produktionsprozess in Oper, Ballett und Schauspiel vorgestellt und Sie erhalten Einblicke in den Theateralltag. Unsere erfahrenen Guides führen Sie durch das Haus, zeigen Ihnen die im Haus ansässigen Werkstätten, betreten mit Ihnen die Bretter, die die Welt bedeuten, und lassen Sie Theaterluft schnuppern – ab April an jedem Wochenende! Am Wochenende nach Ostern starten die neuen öffentlichen Führungen: Werfen Sie einen Blick hinter Nürnbergs Theaterkulissen, am besten gleich am 11.04. um 13.00 Uhr, am 12.04. um 11.00, 11.30 oder 12.00 Uhr.

Sophia Mohr Die nächsten Termine für unsere öffentlichen Opernhaus-Führungen (samstags jeweils 13.00, sonntags 11.00 Uhr): 25.04.; 03., 09., 10., 16., 23., 24., 31.05.; 06., 13., 14., 20., 28.06.; 04., 05., 11., 12., 18., 19., 26.07.2015 Dauer: ca. 1,5 Stunden Treffpunkt: Kassenhalle im Opernhaus Preise: 9,90 / 4,95 € Karten für öffentliche Führungen sind im Vorverkauf an der Theaterkasse und im Webshop erhältlich. Führungen durch das Schauspielhaus: Auch im Schauspielhaus lassen wir Sie regelmäßig hinter die Kulissen blicken. Weitere Informationen und Termine finden Sie im Monatsspielplan oder auf der Homepage.

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Individuelle Gruppenführungen: Gruppen bis zu 25 Personen können auch unter der Woche einen individuellen Termin vereinbaren. Kontakt und Terminvereinbarung: E-Mail: fuehrungen@staatstheater.nuernberg.de Tel.: 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/min, mobil bis zu 42 ct/min)

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Oper

: Opernhaus aus Lego

Oper ist Leidenschaft – Lego auch Jetzt voten: Das Nürnberger Opernhaus zum Nachbauen

Mit der mächtigen Kuppel über dem Bühnenturm und der imponierenden roten Schmuckfassade gehört das Nürnberger Opernhaus zu den ganz markanten Gebäuden der Nürnberger Innenstadt. Über 4 Millionen Goldmark ließ sich die Bürgerschaft diesen Sandstein gewordenen Stolz der Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts kosten, der nach Plänen des prominenten Thea­ terarchitekten Heinrich Seeling vor 110 Jahren eröffnet wurde. – All das hat für Andreas und Felix Helbig mehr oder weniger eine Rolle gespielt, als beide sich entschieden, im heimischen Kinderzimmer die Fassade des Opernhauses in Legosteinen zu errichten. Die zahlreichen Ausstellungsstücke in den Vitrinen des Lego-Stores hatten die beiden auf die Idee gebracht, ein prominentes Bauwerk ihrer Heimatstadt nachzubauen: Die Burg? Die Lorenzkirche? Den Tiergarten? Nein, das Nürnberger Opernhaus schien den beiden die rechte Herausforderung, da Vater und Sohn nicht nur die Leidenschaft für die kleinen bunten Plastikbausteine der dänischen Firma Lego, sondern ebenso für die Oper teilen. Und so machten sich die beiden frisch ans Werk und bauten mit den Standard-Steinchen, getreu nach Foto-Vorlagen, die Fassade des Opernhauses nach. Mozart inspiriert Anders als Vater Andreas kennt der sechsjährige Felix Oper bisher zwar nur von Tonträgern und szenischen Ausschnitten aus dem Internet, aber er hat bereits ein feines Ohr für schöne Stimmen und legt zum Sonntagsfrühstück vorzugsweise Musik seines Lieblingskomponisten Wolfgang Amadeus Mozart in den CD-Player. Auch beim gemeinsamen Legobauen trällert im Hintergrund häufig eine Primadonna zur Inspiration, während Stein für Stein fantastische Maschinen, Wunderflugzeuge oder sagenhafte Schiffskonstruktionen Gestalt annehmen. „Die Zauberflöte“ gefällt Felix besonders gut, und so ist er nicht nur ein Fan des Staatstheater-Clips auf YouTube geworden, sondern hat die Szene von Tamino mit den wilden Tieren aus der Scozzi-Kultinszenierung so getreu wie möglich mit seinem Vater nachgebaut und in den Innenraum der Lego-Oper übernommen. „Eine Musik, die einfach gute Laune macht“, finden die beiden. Neben der guten Laune und der Begeisterung für Opernmusik war aber bei diesem Bauprojekt vor allem die Geschicklichkeit im Nachempfinden der dekorreichen Sandsteinfassade gefragt und eine genaue Kenntnis des zur Verfügung stehenden Materials im

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» mozart macht einfach gute laune «

Baukasten, mit dem sich die eine oder andere Finesse der Seeling-Architektur und des „Zauberflöten“-Bühnenbildes pfiffig nachgestalten ließ. Vater Helbig war immer wieder überrascht von der Findigkeit seines Sohnes, mit der er Lösungen für verzwickte Details fand. Circa 12 Stunden benötigten Vater und Sohn für das erste Modell, das aber schließlich wieder zerlegt wurde, weil es so kunterbunt – wie Legobausteine nun mal sind – den mit dem Bau gewachsenen eigenen Ansprüchen nicht mehr genügte. Die zweite Version wurde ausschließlich aus roten Bausteinen zusammengesetzt. Vom Prototyp zum Standardbausatz Jetzt steht das Meisterwerk im Kinderzimmer, doch das Spiel mit den bunten Plastiksteinen hat den Ehrgeiz geweckt. Die Helbigs haben jetzt einen kleinen Videoclip zu ihrer LegoOper geschnitten (unterlegt mit Musik aus der StaatstheaterProduktion „Die Zauberflöte“) und im Internet-Forum ‚Lego Ideas‘ unter dem Künstlernamen A. + F. Brickfield eingestellt. Jetzt träumen die beiden davon, dass die Nürnberger Oper eines Tages als regelrechter Serien-Bausatz hergestellt wird. Wir Staatstheatermitarbeiter träumen selbstverständlich mit und drücken die Daumen, dass sich den beiden genügend „Follower“ anschließen unter: ideas.lego.com/projects/94477

Verena Kögler

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SIE SINGEN IM REGEN! Vielen Dank an alle Regenschirm- und Friesennerz-Poser, die unserem Aufruf gefolgt sind, Don Lockwood aus „Singin’ in the Rain“ ein bisschen Konkurrenz zu machen. Besser stand noch niemand im Regen! Möchten Sie auch einmal? Dann schicken Sie uns Ihr Poser-Foto per E-Mail an: marketing@staatstheater.nuernberg.de

Christine Lang als Mr. Don Lockwood

Frühlingsregen – Poser-Foto aus Berlin von Tatjana Sieber

Petra Schott

Karl Haverkamp und Sissi aus München

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SINGIN’ IN THE RAIN Der Abend lebt von temperamentvollen Tanz-Choreografien und hervorragenden musikalischen Leistungen. […] Im zum Filmset verwandelten Opernhaus sind es Gaines Hall und Filipina Henoch, die zusammen mit einer hervorragend zusammengestellten Besetzung und einer animierten Combo im Orchestergraben für unbefangenes Gute-Laune-Theater sorgen. […] Gaines Hall versieht Don Lockwood mit viel Eleganz und Lausbuben-Charme, tänzerischem Drive auf durchaus glitschigem Parkett. […] Über die mächtigere Röhre verfügt Filipina Henoch, die als Pop-Sopran gutes Feeling für Chanson und Schmelz mitbringt. Sophie Berner darf als Lina Lamont die wasserstoffblonde Dummheit vom Dienst geben und tut das mit Vollgas. Hinreißend agiert auch Robin Poell als Lockwoods bester Freund Cosmo mit einigen zirzensischen Tanzeinlagen.

Nürnberger Nachrichten Gar nicht trocken ist auch die Musik aus dem Orchestergraben: Gábor Káli führt die Staatsphilharmonie Nürnberg lässig und mit viel Swing-Gefühl durch die gefälligen Nummern, deren Klang nicht einfach glattpoliert wird, sondern sich nah am kernig-alten Bigband-Sound bewegt.

Nürnberger Zeitung Das Staatstheater Nürnberg konnte mit „Singin’ in the rain“ jedenfalls rundum überzeugen. […] Die Stimmung ist bestens. Das liegt an den fabelhaften Hauptdarstellern. Neben Gaines Hall als Herzensbrecher und Stummfilmstar Don Lockwood überzeugten Sophie Berner als zickige Filmpartnerin mit schrillem Organ und Robin Poell als tanzwütiger Komponist. […] Beste Unterhaltung, zwar rührselig, aber nicht seicht, witzig, aber nicht platt.

Bayerischer Rundfunk [Melissa Kings] Inszenierung verzichtet darauf, die Kino-Atmosphäre einfach zu imitieren, sondern beeindruckt mit eigenen ausdrucksstarken Bildern. [...] Überaus geschmeidig und beswingt wird der Augenund Ohrenschmaus von Chor und Staatsphilharmonie unter der Leitung von Gábor Káli begleitet.

Der Neue Tag Stehende Ovationen gab es am Ende der dreistündigen Show. Bekannte Melodien, rasanter Stepp-Tanz, glitzernde Kostüme und viel Gefühl begeisterten die Zuschauer.

Radio 8

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„Stark. Überzeugend. Wegweisend.“ access to dance

Cinderella Ballett von Goyo Montero 46

Zum letzten Mal

: 05. April 2015


König Roger Was ist große Bühnenkunst? Wenn sie den Zuschauern ein Geschehen aus fernen Orten, Zeiten oder Kulturen nahebringt und gleichzeitig etwas thematisiert, das ihnen aktuell auf den Nägeln brennt. Mit der Nürnberger Erstaufführung von „Król Roger“ […] ist dem Staatstheater Nürnberg ein solcher Coup gelungen. Ein Muss für neugierige Opernfreunde, für die Regietheater ein willkommenes Experiment ist. […] Bei aller Entschiedenheit und Konkretheit macht die Inszenierung nicht den Fehler, alles erklären zu wollen. Im Gegenteil. Sie schickt das Publikum mit einer Fülle von Assoziationen, Rätselbildern und Fragen nach Hause. […] Alle Solisten, die Chöre und die Staatsphilharmonie Nürnberg unter dem versierten Dirigenten Jacek Kaspszyk sind vorzüglich darin, genau das zu tun, was auch der Inszenierung gelingt: zu überwältigen.

Nordbayerischer Kurier Das alles ist in Nürnberg ungemein beeindruckend bebildert – der Aufwand ist enorm, die optische Wirkung überwältigend. Die Bühnentechnik gibt alles, wie übrigens auch das Orchester unter der Leitung des Polen Jacek Kaspszyk.

Bayerischer Rundfunk Noch überzeugender als diese Modernisierung durch Regisseur Lorenzo Fioroni gelingt die musikalische Realisierung durch den polnischen Gastdirigenten Jacek Kaspszyk. Auch tolle Sänger- und Chorleistungen machen diese Aufführung zu einem Ereignis. […] Das Ergebnis ist eine so ungewöhnliche wie fesselnde Produktion. […] Vor allem durch die apokalyptisch sich aufbäumende Musik überwältigt dieses Finale die Sinne […]. So viel Zauber hat die Staatsphilharmonie schon längere Zeit nicht mehr entfaltet. Überzeugend die Leistung Mikolaj Zalasinskis: In der Titelpartie spielt der gebürtige Pole die Stärken seines Charakterbaritons aus und gibt dem König einen komplexen, zerrissenen Charakter. Ekaterina Godovanets‘ Roxane gefällt mit intensiven Höhen […]. David Yim gebietet mit seinem Tenor über eine beachtliche stimmliche Tragfähigkeit und macht aus dem Hirten einen charismatischen Einzelgänger. […] An der mitreißenden musikalischen Qualität der Aufführung haben die auf den Punkt disponierten Chöre – inklusive Extrachor und Jugendchor des Lehrergesangvereins – einen wichtigen Anteil.

Nürnberger Zeitung

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Kinder der Sonne / Nachtasyl Die „Kinder der Sonne“ Maxim Gorkis sind so abgehoben, dass man sie auch als hirnverbrannt bezeichnen könnte. Nicht ganz einfach, diese als lebendige, immer noch liebenswerte Menschen auf die Bühne zu stellen und nicht nur als Karikaturen von Intellektuellen [...]. Sascha Hawemanns Inszenierung, die am Samstag im Nürnberger Schauspielhaus gefeiert wurde, gelingt die Balance. Ein Geniestreich, gelöst mit einer unvergleichlichen Mischung aus Ironie und Zärtlichkeit, Humor und Humanität.

Nürnberger Zeitung In zeitgemäßer Übersetzung und einer eigens erstellten Neufassung zeigt das Nürnberger Schauspiel „Kinder der Sonne“, Maxim Gorkis scharfe Analyse einer um sich selbst kreisenden, russischen Intelligenzija. Für die dichte, intensiv gespielte Inszenierung von Sascha Hawemann gab es bei der Premiere großen Applaus.

Nürnberger Nachrichten Das Nürnberger Ensemble punktet wieder mit Rollensicherheit und schauspielerischer Präsenz. [...] Eine [...] sehenswerte [...] und nachdenkenswerte [...] Inszenierung.

Der Neue Tag [Es] fasziniert ein wie geschmiert interagierendes Ensemble in dieser von Regisseur Sascha Hawemann und Dramaturgin Katja Prussas erarbeiteten Fassung von Gorkis 1905 entstandenem Drama. [...] Hawemann setzt auf die totale Destruktion. Am Ende bleibt nichts übrig, kein Traum, nirgends. Exzellente Schauspieler, die teilweise geradezu entfesselt aufspielen, machen dieses [...] Stück unbedingt sehenswert.

inFranken.de Christian Taubenheim spielt den verbissenen „Katzendoktor“, der beim bloßen Gerücht von Liebesglück vom Fahrrad fällt, und Julia Bartolome ist seine psychisch kranke Herzdame, die auch mal jenseits von Gorki durch Nonsens-Sehnsüchte stolpert [...]. Zwei Figuren von wahrhaft trauriger Verzweiflung. [...] Philipp Weigand und Thomas L. Dietz spielen diese bösen Spaßmacher gnadenlos spaßfrei bis in die gefakte Poesie hinein […]. Ein tolles Duo, in jeder Hinsicht.

Die Deutsche Bühne

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NachspielPreis des Heidelberger StückeMarktes 2014

Eine Schneise Händl Klaus Einmalige Wiederaufnahme

: 12. Mai 2015

Gastspiel im Rahmen der Mühlheimer Theatertage: 30. Mai 2015

Sommerzeit Festspielzeit

Bregenzer "Turandot“ Festspiele

8.8. / 16.8. / 22.8. 2 Tg. ab 199,Busfahrt, ****Hotel, HP, Eintritt

Thurn und Taxis

Schlossfestspiele Regensburg

18.7. „La Bohème“ 1 Tg. 189,Busfahrt, Eintr. 2. Kat., Schlossfüh. 22.7. Domingo-Gala 1 Tg. 222,Busfahrt, Eintritt 4. Kat.

Seefestspiele

Mörbisch

"Eine Nacht in Venedig“

18.7. / 14.8.15 3 Tg. 329,Busfahrt, ****Hotel in Wien, Eintritt

Römersteinbruch St. Margarethen „Tosca“

1.8. - 3.8.15 3 Tg. 275,Busfahrt, ****Hotel in Wien, Eintritt

Musikfestspiele

Krumau „Rusalka“

7.8. - 9.8.15 3 Tg. 279,Busfahrt, Hotel-HP, Eintritt, Ausfl.

Arena di Verona Aida · Nabucco · Tosca · Der Barbier von Sevilla

18.7. / 31.7. / 19.8. 3 Tg. ab 399,14.7. - 17.7.15 4 Tg. 565,Busfahrt, Hotel in Verona, Eintritt

Verona - Preisknaller

8.8. / 21.8.15 3 Tg. nur 249,Busfahrt, Hotel im ValpolicellaGebiet, Eintritt

Domstufen-Festspiele

Erfurt „Der Freischütz“

25.7. - 26.7.15 2 Tg. 219,Busfahrt, Hotel, Eintritt, Stadtführg.

KulturHighlights

Chopin-Festival

Marienbad

22.8. - 23.8.15 2 Tg. 255,Busfahrt, Hotel, HP, Führg.,Eintritt

„Ein Text, komplex und wundersam, raffiniert in seinen Überblendungen, poetisch und rätselhaft verschlüsselt. [...] Vier wunderbare Schauspieler [...] meistern die schwierige Aufgabe kongenial.“ B5 aktuell

Dresden Semperoper

„Die Zauberflöte“ · „Der Nussknacker“

21.11. - 22.11.15 2 Tg. 189,5.6. / 27.11.15 3 Tg. ab 309,Busfahrt, Hotel, Eintritt, Stadtführg.

Mailänder Scala „La Bohème"

28.8. - 30.8.15 3 Tg. 629,Busfahrt, ****Hotel in Mailand, Eintr.

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Angry Bird Es ist [...] ein krasser, krass lustiger Abend. [...] Dass man das Stück hier überhaupt zu sehen kriegt, ist ein Riesenverdienst des Hauses. [...] Es bleibt der schwarze Witz eines angstbesessenen Alltags, von den Schauspielern ziemlich grandios, weil ungerührt trocken ausgebreitet.

Süddeutsche Zeitung Christoph Mehlers Inszenierung macht aus [der] [...] Religionstragödie eine düstere, in die Absurdität gesteigerte Groteske, in der sich die Figuren wie schrille Comic-Gestalten eines Computerspiels bewegen. [...] Mit antikischer Wucht schleudern sich die gottverblendeten Kontrahenten Bibel-Sprüche und Koran-Verse, die die Güte und Barmherzigkeit ihres jeweiligen Gottes verkünden, in die blutig verschmierten Gesichter und bringen sich schließlich im Namen Gottes und Allahs um. [...] Ein sichtlich beeindrucktes Publikum applaudiert.

Bayerische Staatszeitung Christoph Mehler bleibt in seiner einstündigen Inszenierung des Stoffs dem Absurden auf der Spur. Dazu reicht eine von der Decke herabbaumelnde Glühbirne, um Licht und Schatten in diesem vom Schwarz-Weiß-Denken zerrissenen Dorf darzustellen, das im Hintergrund eigentlich recht idyllisch auf Papier gemalt in der Landschaft liegt [...]. Davor malt Mehler stimmige Szenen, auch hochkomische [...]. Vielleicht kann ja Lachen Hetze brechen. Das Stück weist jedenfalls einen solchen Weg.

Landshuter Zeitung / Straubinger Tagblatt Im Text übertragen die Kinder die virtuelle Welt auf ihre Lebenswirklichkeit, und Autor Janikashvili treibt die Geschichte immer mehr ins Groteske. Er unterstreicht so die Absurdität eines Krieges im Namen der Religion, bringt Europa und die Öffnung der Grenzen ins Spiel, thematisiert, wie leicht Intrigen und Angst, Gerüchte und Vorurteile Konflikte befeuern können. Kinderleicht.

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Alle lieben George Den Reiz der Vorlage, eine strenge, fast mathematische Konstruktion mit dem Chaos des Menschlich-Allzumenschlichen zu füllen, haben Klaus Kusenberg als Regisseur und Günter Hellweg als Bühnenbildner jedenfalls eins zu eins umgesetzt – und mit Hilfe eines blendend disponierten Ensembles zu einem hochunterhaltsamen Abend ausgebaut. [...] Alle lieben George, auch wenn er es nicht verdient hat! Dieses Stück hat es umso mehr.

Nürnberger Zeitung Fantastisch, was dieses Ensemble aus den unterschiedlichen Rollen herausholt. Da knistern kleine Feuer der Emotionen, und es wird mit scharfen Satire-Salven geschossen. [...] Ayckbourns schwarze Komödie ist bitterböse und sterbenskomisch zugleich. Schauspieldirektor Klaus Kusenberg [...] lässt den brodelnden Mix aus Konversationswitz, Situationskomik und Galgenhumor gekonnt zur Geltung kommen. Langeweile kommt da nicht auf. Das Publikum fiebert stets mit und darf [...] herzhaft lachen.

Der Neue Tag Weil [Klaus Kusenberg] dabei [...] die Fähigkeit hat, bei schillernden Dialog-Seifenblasen nicht nach Tiefsinn zu bohren, funktioniert „Alle lieben George“ unfallfrei nach den Gesetzen der Typen-Parade. Dafür kann der Schauspieldirektor [...] die Oberschicht seines Ensembles aufbieten. Jede Rolle ist glänzend besetzt.

Die Deutsche Bühne Genial einfach hat Bühnenbildner Günter Hellweg die Regieanweisung von Ayckbourn gelöst, der das Stück in vier Gärten spielen lässt: Auf der Spielfläche stehen zahllose Gartenstühle auf Kunstrasen-Resten, die vier Türöffnungen in der raumfüllenden Holzwand deuten die verschiedenen (Reihen-)Häuser an. Dieses Bühnenbild ist wie gemacht für rasche Szenenwechsel.

Nürnberger Nachrichten Auf dem Rasen vor den Reihenhausfassaden [...] trifft man sich zum giftigen Small-Talk, auf Gartenstühlen sitzend zerreißt man sich das Maul über den oder die jeweils Abwesenden. Das gelingt vor allem den Frauen am besten, allen voran Adeline Schebesch als Schnapsdrossel Kathryn, die ihren sowieso schon ehrpusseligen Gatten endgültig zum Pantoffelhelden stempelt. Aus dem macht Pius Maria Cüppers als Arzt Collin die brillante Studie des Sandalen tragenden und ziemlich verpeilten Spießbürgers, der nichts kapiert. Dazu liefert Michael Hochstrasser das Kontrastprogramm als erfolgsverwöhnter Selfmademan und Frauenversteher, dem seine attraktiv aufgetakelte Frau Tasmin (Josephine Köhler) nicht das Wasser reichen kann, obwohl sie mit allen Wassern gewaschen ist.

Bayerische Staatszeitung 51


4. Philharmonisches Konzert Im Dialog mit dem von Marcus Bosch souverän gesteuerten Orchester brilliert Gerhardt mitreißend klangbewusst. Pfeilschnelle Figuren, Passagen im Flageolett, Doppelgriffe, schwirrende Klangflächen sowie lyrische Einschübe vor vibrierender Orchesterkulisse bescheren bannende Hörerfahrungen. Das Publikum spendete dieser Trouvaille lang anhaltenden Beifall. Nach der Konzertpause sorgte Bosch für eine farbschillernde Wiedergabe der unschuldig in der Ecke stehenden fünften Sinfonie von Dvořák.

Nürnberger Zeitung Alban Gerhardt ist einfach ein Meister seines Fachs: Hoch- und Bravorufe gab es aber erst am Ende, als das Orchester zweimal seine Dvořák-Kompetenz unter Beweis gestellt hatte. […] bewundert man die souveräne sinfonische Anlage und die Sicherheit, mit der ganz gezielt orchestrale Detonationen und Akzente platziert werden – ein interessanter Baustein in der Gesamteinspielung aller Orchester-Werke Dvořáks durch die in allen Gruppen klangprächtige und wirkmächtige Staatsphilharmonie.

Nürnberger Nachrichten

5. Philharmonisches Konzert Kann es eine „randlose Insel“ überhaupt geben? Klanginseln mit schier unendlichen orchestralen, solistischen, vokalen Ausdrucksmöglichkeiten offenbar schon. […] Faszinierend hört sich das mit der fabelhaft auf das Stück eingestellten Solistin [Tanja Becker-Bender], der klanggewaltigen und dennoch präzisen Staatsphilharmonie und dem mittendrin sitzenden „Vokalwerk“-Chor an. […] Es gab kein einziges Verlegenheitsfüllsel an diesem philharmonischen Abend. […] Ruzicka formte samt der prächtig mitspielenden Staatsphilharmonie dabei ein Artikulationswunder nach dem anderen und zum Schluss des erst zögernd angenommenen, dann aber heftig beklatschten Abends das Klangwunder einer „Sinfonischen Fantasie“ von Richard Strauss. […] Die spürbar herausgeforderte Staatsphilharmonie gab der märchenhaft-orientalischen Exotik wie auch dem üppig strömenden Streicher-Lobpreis […] beredten Ausdruck und lieferte eine der Spitzenleistungen dieser Saison ab.

Nürnberger Nachrichten [A]n diesem Abend strebte alles ins XXL-Format. […] Was an Instrumentierung Strauss noch entbehrlich schien, ergänzte Ruzicka und nähte ein Gewand in der Kleidergröße der Opernaufführung, was zu einem opulenten Klangrausch führte, wie man ihn in dieser Form in der Meistersingerhalle selten vorgeführt bekommt. Zuvor war Ruzickas Eigenkomposition „...Inseln, randlos ...“ kennenzulernen, in der die Violinisten Tanja Becker-Bender einen so grandiosen wie einsamen Kampf gegen ein Gebirge aus percussivem Einsatz und orchestralem Beben durchstehen musste, so dass einem manchmal Angst werden konnte um ihr Überleben in diesen Klangschichtungen und Tonwelten […]. Großer Beifall für diese künstlerische Leistung.

Nürnberger Zeitung


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neWSletter

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der katalanische regisseur cALixTO BiEiTO, der mit einer spektakulären „turandot“-inszenierung die laufende opernsaison in nürnberg eröffnet hat, ist nun in london für den iNTERNATiONAL OPERA AWARD 2015 in der Kategorie ‚regie‘ nominiert worden. die Bekanntgabe der Sieger des finales erfolgt im rahmen einer gala am 26. April im londoner Savoy theater.

„Sonnenhell leuchtet der tag!“ Pünktlich zur Premiere von „SiEGFRiED“ am 19. April im nürnberger opernhaus erscheint eine neue Serie von t-Shirts mit zitaten aus dem dritten teil von Wagners „der ring des nibelungen“. fans der oper können die t-Shirts online über den internetauftritt des Staatstheater nürnberg erwerben (unter: staatstheaternuernberg.spreadshirt.net). Alle oberteile sind entweder als langarmoder Kurzarmshirt für damen und Herren (größen S bis xxl) erhältlich.

ein „MuSiKALiScHES MATcH“ zwischen Streichern und Bläsern bestreiten unsere Mitglieder der orchesterakademie im 3. Kinderkonzert. gemeinsam mit Schiedsrichter MARcO STEEGER, langjährigem Mitglied des Schauspielensembles, werden verschiedene einzel- und gruppendisziplinen bewertet – von der richtigen Staffelübergabe und Marathonnachschlägen bis zu den höchsten und längsten tönen der orchesterinstrumente.

im rahmen der Ausstellung „GiSÈLE FREuND. FOTOGRAFiScHE SZENEN uND PORTRAiTS“ lesen Mitglieder des Schauspielensembles texte von Walter Benjamin, James Joyce, JeanPaul Sartre, Simone de Beauvoir und Virginia Woolf. 6. MAi, 19.00 uHr, KunStHAuS, KönigStrASSe +++ +++ +++ +++ +++

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SYMPOSIUMSBERICHT

GIACOMO MEYERBEER

: DRAMEN DER ESK ALATION

SYMPOSIUMSBERICHT

MUSIKTHEATER IM DIALOG III

GIACOMO MEYERBEER DRAMEN DER ESKALATION

MUSIKTHEATER IM DIALOG III

der Bericht des Symposiums „DRAMEN DER ESKALATiON“ zum 150. todestag des Komponisten giacomo Meyerbeer, das im oktober 2014 am Staatstheater nürnberg stattgefunden hat, erscheint zur Premiere von „Siegfried“ am 19. April. das Heft enthält Beiträge von Birgit emich, Konrad Klek (beide universität erlangen-nürnberg), robert Sollich (fu Berlin) und Michael Walter (universität graz) sowie ein gespräch mit dem „Hugenotten“-regisseur tobias Kratzer.

Anfang Mai wird das SPiELZEiTHEFT für die Saison 2015/2016 erscheinen. freuen Sie sich auf die zahlreichen neuproduktionen und Wiederaufnahmen und seien Sie gespannt, was das Programm ab September 2015 für Sie bereit hält. das Bildkonzept des neuen Heftes wird erneut von fotograf ludwig olah entwickelt und verspricht faszinierende und bizarre Bildlandschaften. lassen Sie sich überraschen! +++ +++ +++ +++ +++

26. APril, 10.00 uHr, oPernHAuS +++ +++ +++ +++ +++

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Staatstheater im Rundfunk

: 10. April, 19.05 - 20.00 Uhr, BR-Klassik BR-Redakteurin Dorothea HuSSlein hat ein Hörfunk-Feature zum Thema ‚Sänger-Coaching und die Suche nach den Stars von morgen‘ aufgenommen, zu dem sie auch ein längeres Gespräch mit Staatsintendant Peter Theiler geführt hat. Der Bayerische Rundfunk sendet diesen Beitrag unter dem Titel „Caruso gesucht!?“.

: 22. April, 19.05 - 20.00 Uhr und 26. April, 9.00- 12.00 Uhr, Radio F Musical-Star Gaines Hall, der gerade im Opernhaus als John Lookwood in „Singin‘ in the Rain“ Publikumsherzen bezaubert, ist zu Gast in der Radio-Show „Vor Ort – spezial“ bei Moderator Günther Moosberger. Dort plaudert er nicht nur über die neuste Musical-Produktion am Nürnberger Staatstheater, sondern auch über den Alltag eines Musical-Darstellers und -Lehrers allgemein.

: 08. Mai, 21.05 - 22.00 Uhr, Bayern plus Zwei Staatstheater in Bayern setzen in dieser Spielzeit den Musical-Klassiker „Singin‘ in the Rain“ auf den Spielplan. Bei der Wahl des Premierentermins hatte das Staatstheater Nürnberg eindeutig die Nase vor den Kollegen vom Gärtnerplatztheater, erst am 23. April setzt München nach. Ob das auch für die Qualität und den Stimmungsfaktor gilt, darüber diskutieren die beiden BR-Journalisten Wolfgang Aschenbrenner und Markus Wagner in der Sendung „Showbühne“ live auf dem digitalen Kanal Bayern plus.

Stiftung Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg Tel.: 0911-231-3575 · info@staatstheater.nuernberg.de Information und Tickets 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de Adressen Spielstätten: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchener Straße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Kommunikation, Marketing, Theaterpädagogik Titel: Kinder der Sonne / Nachtasyl Im Bild: Thomas L. Dietz, Philipp Weigand, Stefan Lorch, Julia Bartolome, Louisa von Spies, Stefan Willi Wang Foto: Marion Bührle Fotos: Uwe Arens, Sophia Pauline Baier, Krzysztof Bielinski, Horst Busch, Marion Bührle, Andreas Helbig,

Sim Canetty-Clarke Hyperion Records, Urban Jörén, Christian Lacroix (Figurinen S. 14/15), Jutta Missbach, Ludwig Olah, Photocase.de: emanoo, Koosinger, mara.dd, pip, pphoto76; privat, Benh Lieu Song, Torsten de Souza Santos, Heiko Stahl, Georg Thum - www.wildunleise.de, Jesús Vallinas Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Druck und Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: März 2015, Änderungen vorbehalten

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Highlights 2015 Ansbacher Rokoko-Festspiele

Skulpturenmeile

Freitag, 3. Juli 2015 21.30 Uhr Sommerliches Maskenfest

mit dem Bildhauer Dietrich Klinge 20. Juni bis Ende Sept.

Samstag, 4. Juli 2015 18.00 Uhr Historisches Galadiner 21.30 Uhr Königlicher Besuch Sonntag, 5. Juli 2015 11.00 Uhr Große Feldmusik 14.00 Uhr Fürstliche Gartenlust Montag, 6. Juli 2015 19.00 Uhr „Feigenblatt und Citrusduft“ Szenische Lesung Dienstag, 7. Juli 2015 19.00 Uhr Schlosshofserenade Informationen und Kartenvorverkauf: Amt für Kultur und Touristik Tel. 0981/ 51243 • akut@ansbach.de www.rokoko-festspiele.de

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