Impuls Juni / Juli 2016

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DAS MAGAZIN DES STAATSTHEATER NÜRNBERG

JUNI / JULI 2016

SCHAUSPIEL Premiere: Wilhelm Tell TALKING ABOUT BORDERS

BALLETT UA: Projekt X Young Company

OPER Christian Gerhaher singt Schubert

KONZERT „Lebensbeichte“ und „Liebeslieder“


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: INHALT

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SCHAUSPIEL

:

Premiere: „Wilhelm Tell“ · UA: „Linke Läufer“ · TALKING ABOUT BORDERS · Forum · Interview ohne Worte

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OPER

:

„Töt‘ erst sein Weib“ · LiedGut extra: Christian Gerhaher

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SPIELZEIT 2016 / 2017

:

Höhepunkte der neuen Saison · Premierenübersicht · Abonnements · letzte Vorstellungen

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BALLETT

:

Vor der Premiere: Projekt X · Die Young Company

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KONZERT

:

„Lebensbeichte“ und „Liebeslieder“ im Phil. Konzert · Der Dirigent im Kinderkonzert

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U18 PLUS

:

„Freunde und Feste“ – über ein Projekt mit geflüchteten Jugendlichen

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STAATSTHEATER EXTRA

:

Leidenschaft Theater · Symposium: „Leichte Muse im Wandel der Zeiten“ · STOMP im Sommerprogramm

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KURZ UND BÜNDIG Best of · Newsletter

:


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WIR WOLLEN SEIN EIN EINZIG VOLK VON BRÜDERN GEDANKEN ZU SCHILLERS „WILHELM TELL“

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Allein der Name Wilhelm Tell lässt einen an Nationalheld, Eidgenossenschaft, Rütli-Schwur und Apfelschuss, aber auch an den gemeinschaftlichen Aufstand der Schweizer gegen Tyrannei und Unterdrückung sowie Befreiung von der habsburgischen Fremd- und Schreckensherrschaft denken. Noch heute feiern die Schweizer am 1. August ihren Nationalfeiertag im Gedenken an ihren traditionellen Gründungsmythos um den „Rütli-Schwur“ mit Beflaggung, Nationalhymne und meterhohen, brennenden Holzkegeln auf den Berggipfeln. Aber auch Zitate aus Friedrich Schillers Drama „Wilhelm Tell“ wie: „Wir » W IR SIND wollen sein ein einzig Volk von Brüdern. In keiner Not uns trennen und Gefahr“, „Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“ oder „Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt“ gehören zu den „geflügelten Worten“ (Georg Büchmann) ganzer Generationen. TELL HEUTE Doch was interessiert uns heute an Schillers hoch poetisch gestaltetem Freiheitsmythos? Wovon kann sein Drama „Wilhelm Tell“, das am 17. März 1804 am Weimarer Hoftheater unter der Regie von Johann Wolfgang von Goethe uraufgeführt wurde, noch erzählen? Wie bewerten wir heute die nationale Gesinnung und den Volksaufstand gegen Fremdherrschaft in Schillers heroischem Freiheitsdrama?

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Elfriede Jelinek formulierte es einmal so: „An den Schiller‘schen Dramen interessiert mich am meisten diese Sprech-Wut der Personen. Ich will ihnen sofort meine eigene Wut dazulegen, es ist ja, als warteten sie nur darauf, immer noch mehr Wut aufzusaugen.“ In den Medien wird oftmals der Begriff des Wutbürgers und der (Politik-)Verdrossenheit verwendet. AfD, Pegida und eine sogenannte „Identitäre Bewegung“ sind aktuelle gesellschaftspolitische Phänomene, die wir mit diesen Begriffen in Verbindung bringen. Menschen, die bisher unpolitisch waren, begehren DAS VOLK « öffentlich gegen unabwendbare Veränderungen unserer Zeit auf und brüllen unter dem Deckmantel angeblich gefährdeter Werte und Traditionen: „Wir sind das Volk!“. Ein Satz, der in der bundesdeutschen Wiedervereinigungsgeschichte eine große Rolle spielte, wird pervertiert und zu einer Parole für Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt. Schon aus Schillers „Wilhelm Tell“ lassen sich die Gefährdungen von Befreiungs- und Demokratiebewegungen herauslesen. Wenn der Wunsch nach Freiheit und Demokratie durch rückwärtsgewandte und nationalistische Motive überdeckt wird, geht es nicht mehr um staatliche Souveränität und persönliche Freiheit, sondern um Abschottung und Abgrenzung.


WILHELM TELL

: SCHAUSPIEL

VOLKER SCHMALÖER Von 2004 bis zum Ende der Spielzeit 2009/ 2010 war Volker Schmalöer als Oberspielleiter am Staatstheater Kassel engagiert. Dort inszenierte er u. a. „Die Möwe“, „Don Karlos“, „Judith“, „Liliom“, „Oedipus“, „Publikumsbeschimpfung“, aber auch die Opern „Der Liebestrank“, „Orlando“ und „Otello“. Vor seiner Tätigkeit in Kassel führten ihn seine Engagements u. a. nach Zürich, Graz, Köln, Mannheim, Oberhausen, Münster, Hannover und Essen. Am Schauspielhaus Bochum führte er u. a. bei „Katzelmacher“ und „Preparadise Sorry Now“ Regie und arbeitete mit Frank-Patrick Steckel und Andrea Breth zusammen. In den letzten Jahren arbeitete er u. a. am Staatstheater Kiel, den Kammerspielen Paderborn und dem Theater Regensburg. Nach „Die Götter weinen“, „Der Menschenfeind“ und „Der Diener zweier Herren“ inszeniert Volker Schmalöer nun zum vierten Mal im Schauspielhaus Nürnberg.

VALENTINA CRNKOVIĆ D i e K ro at i n Va l e nt i n a Crnković studierte von 1996 bis 2000 an der Kunstakademie ihrer Geburtsstadt Zagreb Malerei. An der Kunstakademie Düsseldorf setzte sie ihr Malerei-Studium bei Prof. Siegfried Anzinger fort. Bei Professor Karl Kneidl studierte sie 2002 bis 2006 Theaterbühnenbild und wurde dessen Meisterschülerin. 2006 bis 2008 war Valentina Crnković feste Ausstattungsassistentin am Staatstheater Kassel. Seit 2008 ist sie als freie Bühnen- und Kostümbildnerin tätig. Seitdem entwarf sie die Ausstattungen u.a. für das Theater Ingolstadt, das Staatstheater Kassel, das Staatstheater Kiel und das Theater Münster. Für das Bühnen- und Kostümbild in „Das Märchen von einem Vagabunden“ wurde sie beim 13. internationalen Assitej-Treffen der professionellen Schauspielhäuser für Kinder und Jugendliche in Èakovec ausgezeichnet. Am Staatstheater Nürnberg entwarf sie die Bühnenbilder für die Inszenierungen von Volker Schmalöer.

ZEITEN GESELLSCHAFTLICHER UMBRÜCHE Volker Schmalöers Inszenierung fragt: Was passiert, wenn Wut und Unterdrückung auf (Politik-) Verdrossenheit stoßen? Wie gefährdet ist das Individuum in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und wie positioniert sich der Einzelne in der Masse? Schiller, der sich für die Konzeption seines Dramas „Wilhelm Tell“ auf historische Quellen stützte, zeigt ein unterdrücktes und zunächst gespaltenes Volk von Schweizern, das sich erst in seiner Wut und in seinem Aufstand gegen die Unterdrückung durch Habsburg eint. Unausgesprochene Ängste treten ans Tageslicht, Pläne werden geschmiedet. Man will sich wehren. Und klug soll es angegangen werden – schließlich möchte man ja ernst genommen werden. Einer – der, den alle für Mut und Stärke bewundern – hält sich aus all dem heraus. Er ist ein unpolitischer Einzelgänger und reagiert lediglich dann, wenn sich jemand einer konkreten Gefahr und Notsituation ausgesetzt sieht. Ansonsten meidet er lieber die Menschen. Sein Name ist Wilhelm Tell und seine Devise lautet: „Der Starke ist am mächtigsten allein.“ IST TELL EIN HELD? Was für eine absurde Situation! Der Stärkste einer Gesellschaft zeigt keine Bereitschaft zum gemeinschaftlichen Handeln. Er bedarf des Ratschlags der Gemeinschaft nicht. Wenn Tell handelt, handelt er instinktiv und aus persönlichen Motiven. Erst als er selbst von Reichsvogt Gessler schikaniert und genötigt wird, regt sich sein Widerstandsgeist. Tell wird zum Mörder an Gessler, dem Tyrannen. Für die Gemeinschaft ist es der Startschuss zum Aufstand. Wilhelm Tell wird ihr Held und zum Helden einer ganzen Nation. Soweit Schiller. Ein Tyrannenmord scheint gerechtfertigt, wenn er aus edlen Motiven heraus geschieht. Wenn ein Mutiger einen Tyrannen tötet, um ein ganzes Volk zu schützen, kann er sich dessen Verehrung sicher sein. Doch ist Tells Handeln tatsächlich heldenhaft? Gessler zwingt Tell, seinem Sohn einen Apfel vom Kopf zu schießen. Der Schuss gelingt, doch Gessler nimmt Tell gefangen. Dieser entkommt und rächt sich. Der Mord an Gessler hat also primär nichts mit dessen Tyrannei gegenüber dem Volk zu tun. Geschieht der Mord an Gessler nicht vielmehr aus Selbstjustiz?

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XXX

: XXX

Und wie sieht es mit der Gesellschaft aus, die Tell umgibt? Gelten ihre Wut und ihr Kampf allein ihren Unterdrückern oder spielen weit diffusere Gründe eine Rolle? Ist es nicht auch die Angst vor der Veränderung? Die Angst vor einer neuen Generation mit anderen Ansichten und Werten? Die Angst, seinen Besitz, seinen Einfluss und seine Macht an die fremde, habsburgische Kultur zu verlieren? Doch der Aufstand gelingt und Tell wird als Retter gefeiert. Der Stolz eines ganzen Volkes wird auf ihn projiziert. Aber welchen Preis muss er dafür zahlen?

Anna Appel und Horst Busch

FALK BAUER Falk Bauer studierte Kostümdesign in Hamburg und arbeitet seit 1993 als freischaffender Kostümbildner für Schauspiel und Oper (1. Opernproduktion 1993 in Nürnberg „Moses und Aron“ von Schönberg in einer Inszenierung von Niels-Peter Rudolph). Er arbeitete u.a. am Thalia Theater Hamburg, Schauspielhaus Zürich, Theater Köln und Schauspiel Frankfurt mit den Regisseuren Sven-Eric Bechtolf, Niels-Peter Rudolph, Amelie Niermeyer, Dieter Giesing und Günter Krämer. Opernproduktionen mit den Regisseuren Nikolaus Lehnhoff, Robert Carsen und Günter Krämer führten ihn u. a. an die Oper Amsterdam, zu den Münchner Opernfestspielen und Salzburger Festspielen, an die Deutsche Oper Berlin, die Semperoper Dresden, die Opéra National de Paris und die Royal Opera Covent Garden. Mit dem Regisseur Volker Schmalöer ist es die erste Zusammenarbeit.

DAVID RIMSKY-KORSAKOW David Rimsky-Korsakow, 1988 in Ingolstadt geboren, studierte in Regensburg Deutsche Philologie und arbeitete nebenbei als Studio- und Livemusiker. 2013 folgte ein Engagement als Regieassistent am Staatstheater Nürnberg, wo er auch erste Regieund Kompositionsarbeiten realisierte. Seit Oktober 2015 ist David Rimsky-Korsakow Student der Elektronischen Komposition an der Folkwang Universität der Künste Essen. Nebenbei entwirft und erarbeitet er Kompositionen zu Regiearbeiten u. a. für Christoph Mehler an verschiedenen Theatern im deutschsprachigen Raum.

PREMIERE

: 04. JUNI 2016, 19.30 UHR, SCHAUSPIELHAUS

WILHELM TELL   Friedrich Schiller Inszenierung: Volker Schmalöer Bühne: Valentina Crnkovi´c Kostüme: Falk Bauer Musik: David Rimsky-Korsakow Dramaturgie: Horst Busch Mit: Josephine Köhler (Hedwig, Berta von Bruneck, Gertrud u. a.), Nicola Lembach (Arnold von Melchtal

u. a.); Ksch. Pius Maria Cüppers (Walther Tell u. a.), Stefan Drücke (Itel Reding u. a.), Heimo Essl (Walther Fürst u. a.), Ksch. Michael Hochstrasser (Werner Stauffacher u. a.), Julian Keck (Ulrich von Rudenz u. a.), Thomas Klenk (Hermann Gessler u. a.), Stefan Lorch (Konrad Baumgarten u. a.), Rainer Matschuck (Werner, Freiherr von Attinghausen u. a.), Jörg Scheiring (Leuthold u. a.), Daniel Scholz (Wilhelm Tell) WEITERE VORSTELLUNGEN: 05., 07., 09., 12., 16., 18., 22., 24.06.; 03., 14., 23.07.2016

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ELEGANT IN GEDANKEN UND GEFÜHLSWELTEN „LINKE LÄUFER (ERSTER SEIN)“ EIN REQUIEM FÜR JENÖ KONRAD

Jenö Konrad war von 1930 bis 1932 Fußballtrainer beim 1. FC Nürnberg. Er legte den Grundstein dafür, dass die Mannschaft wenig später Pokalsieger und Meister wurde. Jenö Konrad, der aufgrund einer Hetzkampagne des Nazi-Blattes „Der Stürmer“ den Club und Nürnberg nach nur zwei Jahren erfolgreicher Arbeit auf eigenen Wunsch verließ, geriet in Vergessenheit, bis Anhänger des 1. FCN im Jahr 2012 seiner Person und Geschichte mit einer aufwendigen Choreographie gedachten. Der Münchner Schriftsteller, Festivalleiter und ausgewiesene Fußballkenner Albert Ostermaier hat für das Staatstheater Nürnberg ein Stück über Konrad geschrieben, das der junge Regisseur Oliver D. Endreß zur Uraufführung bringen wird. Mit der 87-Jährigen, in New York lebenden Tochter von Jenö Konrad, Evelyn, sprach Dramaturgin Katja Prussas über ihren Vater, die Stadt Nürnberg und den Optimismus in dunklen Zeiten:

2012, 80 Jahre, nachdem Ihr Vater mit Ihnen und Ihrer Mutter Grete wegen einer Hetzkampagne der Nazis Nürnberg verlassen hatte, haben Fans mit einer aufwendigen Choreographie im Stadion an ihn erinnert. Wie war das für Sie? EVELYN KONRAD: Es war für mich eine große Genugtuung, dass mein Vater, ein ehrlicher und gebildeter Sportler, endlich anerkannt wurde. Er war ein bescheidener Mensch und ein Mann des 19. Jahrhunderts, einer, der an eine rationale Welt glaubte. Ein Beispiel: Im Jahre 1938 sah er Hitler und Stalin als „Wasser und Feuer“ und hätte sich nie im Leben einen „Nichtangriffspakt“ vorstellen können. Er dachte, Deutschland sei ein sehr zivilisiertes und rationales Land. Er konnte sich gar nicht vorstellen, was den Juden angetan wurde … und auch den Anderen. Er zeigte mir das, was er für alle Leute empfand: Respekt für das Individuum.

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Dieses Gedenken der Fans hat einen bleibenden Eindruck beim Autor des Stückes, Albert Ostermaier, hinterlassen, so dass er die Geschichte Ihres Vaters für die Nürnberger Bühne erzählt. Würde Ihr Vater sich geehrt fühlen? EVELYN KONRAD: Vati hat nie nach Ehre gesucht. Aber für mich ist diese Anerkennung sehr herzerwärmend. Ich wünsche mir, dass die Anhänger und alle Deutschen der jungen Generation durch dieses Beispiel sehen, dass es gute und begabte Menschen in jeder Gruppe gibt und dass weder heute noch damals Rassenideen verziehen werden.

Der Erfolg Ihres Vaters mit der Mannschaft des 1. FCN war sehr groß, und auch nachdem er Nürnberg verlassen hatte, war er als Trainer in Europa weiterhin tätig. Wieso hat er in den USA nicht mehr als Trainer gearbeitet?

Puccini, Rossini, Wagner war nicht so sein Fall!). Als ich in Stanford war, schrieb ich meinen Eltern täglich und meinem Vater über all die Bücher, die ich für die Uni lesen sollte. Jedes Mal war es so, dass er nicht nur dieses Buch gelesen hatte, sondern tatsächlich alle Bücher desselben Autors. Und er war elegant in Bezug auf seine Gefühle, sein Wesen. Er schenkte mir bedingungslose Liebe. Und er liebte seine vier Enkel.

EVELYN KONRAD: Leider gab es in AmeWoran denken Sie, wenn Sie an Nürnberg denken? rika keinen Fußball. Vielleicht hätte mein Vater an EVELYN KONRAD: Ich erinnere mich an zwei einer Schule oder einer Namen: Hans Kalb und Universität einen Platz einen Bleistiftfabrikbe» ER WAR EIN SEHR WARMER, gefunden, aber er musssitzer Graf, irgendwas. te sofort anfangen zu Mein Vater hat immer EIN SEHR HUMANER MANN arbeiten – denn als wir d e n S o n nt a g m o rg e n MIT EINEM FEINEN SINN am 28. Mai 1940 auf dem mit mir verbracht, um Cargoschiff „San Miguel“ entweder ein Museum FÜR HUMOR « in Amerika angekomzu besuchen oder um im men sind, hatten wir gerade mal 500 Dollar bei Wald spazieren zu gehen. Ich liebte es, wenn wir einen uns. Er hat leider nie Gefälligkeiten angenommen Fiaker nach Hause nahmen und die großen Jungs und schon gar kein Geld. rannten uns hinterher, um von meinem Vater ein Autogramm zu bekommen. Ich war so stolz.

Was war Ihr Vater für ein Mensch? EVELYN KONRAD: Mein Vati war ein eleganter Mensch. Nicht im Sinne von „Kleidung“ – vielmehr in seinen Gedanken und in seinem Gefühlsleben. Er war ein sehr warmer, ein sehr humaner Mann, mit einem feinen Sinn für Humor. Für mich ist es unmöglich, human zu sein, ohne sein Gefühl für Geschichte und Literatur (die er mir sehr früh nahegebracht hat) und ohne seine Liebe für die Musik (Opern vor allem von

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Bernd Siegler, Historiker aus Nürnberg, begab sich 1996 auf Spurensuche und gab eine Anzeige in einer amerikanischen Zeitung auf, haben Sie diese gelesen? EVELYN KONRAD: Ich las diese Zeitung nie, aber jemand aus der Familie oder aus unserem Freundeskreis hat mir die Annonce geschickt. Meinem zweiten Ehemann, er war Segelweltmeister, hat mein Vati sehr imponiert und er wollte, dass ich


LINKE LÄUFER (ERSTER SEIN)

Herrn Siegler unbedingt antworte. Für mich waren das dann warme und schöne Kindheitserinnerungen.

Sprachen Ihre Eltern mit Ihnen über ihre Ängste in Nürnberg 1932 und über den Entschluss, die Stadt zu verlassen? EVELYN KONRAD: Nur meine Mutter hat mir darüber einiges erzählt. Sie hatte Angst vor den Nazis und hat mir aber auch gesagt, dass der Club sich sehr gut benommen hat und nicht wollte, dass Vati Nürnberg verlässt wegen den Angriffen von Julius Streicher. Aber es gab zwei Gründe, warum wir nach Wien zurück sind: Vati wollte dem 1. FCN nicht schaden, und zudem hatten wir es nicht nötig, diese scheußlichen Angriffe zu dulden.

Hatte Ihr Vater ein Lebensmotto? EVELYN KONRAD: Vatis Lebensmotto, wenn man das so nennen kann, war, dass er ein ewiger Optimist war. Er schaute immer froh und heiter in die Zukunft.

URAUFFÜHRUNG

: SCHAUSPIEL

Ihr Lebensmotto? EVELYN KONRAD: Ich würde sagen, dass mein Vater mir das Geschenk des Optimismus, der Entschlossenheit und der Energie mitgegeben hat. Er sagte von klein auf zu mir: „Schau nicht nach rechts und nicht nach links. Mach’ ganz einfach, was Du machen willst.“ Ich habe gerade 10 Jahre damit verbracht, die korrupte Regierung des Village of Southampton zu bekämpfen. All dies wird in meinem demnächst erscheinenden Buch „Thumb of the judges / The fix is in“ enthalten sein. Ich habe zwar nicht die athletischen Talente und Fähigkeiten meines Vaters geerbt, aber was würde ich denn mit diesen im Alter von 87 noch machen? Aber ich mache jeden Tag Yoga.

Evelyn Konrad, 87, ist die Tochter von Jenö Konrad. Sie lebt in New York. Nach ihrem Jurastudium war sie als Rechtsanwältin tätig. Noch heute kämpft sie rechtlich gegen die Immobilienspekulanten in den USA und hat ein Buch darüber geschrieben, das dieser Tage in den USA erscheint.

: 09. JUNI 2016, 20.15 UHR, BLUEBOX

LINKE LÄUFER (ERSTER SEIN)   Ein Requiem für Jenö Konrad von Albert Ostermaier Inszenierung: Oliver D. Endreß Bühne: Birgit Leitzinger Kostüme: Linda Siegismund Musik: David Rimsky-Korsakow  Video: Christoph Mergard Dramaturgie: Katja Prussas Mit: Gerd Beyer (Jenö Konrad), Martin Bruchmann (SA-Mann ‚Stürmer‘/Reporter)

Vielen Dank an Bernd Siegler (Historiker) und die Fans des 1. FCN. In Kooperation mit dem Über Jenö Konrad, den Schriftsteller Albert Ostermaier und die Nürnberger Inszenierung berichtet das ZDF in der Sendung „aspekte“ am 03. Juni, 23 Uhr. WEITERE VORSTELLUNGEN: 12., 16., 18., 28., 29.06.; 03., 14., 27.07.2016

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SCHAUSPIEL

: TALKING ABOUT BORDERS

THEATER IN POLEN TALKING ABOUT BORDERS PRÄSENTIERT KÜNSTLER AUS DEM NACHBARLAND Im zweiten Jahr des Festivals TALKING ABOUT BORDERS ist Polen Themenschwerpunkt und gleichzeitig Partnerland des internationalen Dramenwettbewerbs. Bis Mitte Mai 2016 waren polnische Autor* innen eingeladen, ihre Theatertexte zum Thema „Über Grenzen sprechen. Das Lebensgefühl in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels“ einzureichen. Am Eröffnungsdonnerstag findet nicht nur die diesjährige Preisverleihung der Gewinnerstücke des Dramenwettbewerbs statt, sondern auch Pawel Potoroczyn, der Direktor des Adam Mickiewicz Instituts, hält einen Festvortrag über die Kunst- und Kulturlandschaft Polens und eröffnet eine Ausstellung polnischer Theaterplakate der Kuratorin Natalia Dydo im Schauspielhaus. Am folgenden Freitag präsentiert die geheimagentur ihre Ergebnisse der mobilen CheckpointAktion UNLIMITED LIMITED in Nürnberg auf dem Theatervorplatz und es ist eine erste Werkstattinszenierung polnischer Theaterliteratur in Zusammenarbeit mit der Regieklasse der Theaterakademie August Everding zu erleben. Am Samstag starten wir in das Festivalwochenende mit einer Warm-Up-Party mit dem polni-

schen DJ Ludwik Zamenhof. Neben der hauseigenen Produktion „Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek stehen die zweite Werkstattinszenierung und mit „Strick mein Gedicht mein Herz“ polnische Literatur und Musik auf dem Programm des Festivalwochenendes. Unter dem Motto „Was ist los in Polen?“ fragen wir am Sonntagnachmittag in einem Podiumsgespräch nach der (kultur-)politischen Situation in Polen. Zu Gast sind die Expert*innen Katja Puto (Journalistin, Herausgeberin und Chefredakteurin „Korporation ha!art“), Brygida Helbig (deutsch-polnische Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin) und Ziemowit Szczerek (Journalist, Schriftsteller), die unter der Moderation von Olaf Kühl (Slawist, literarischer Übersetzer, Schriftsteller und Osteuropa-Referent des Regierenden Bürgermeisters von Berlin) ihre Einschätzungen der aktuellen Situation in Polen abgeben und über die Rolle von Kultur und Kulturaustausch diskutieren. Mit zwei weiteren Highlights – dem Theatergastspiel „Granice / Borders“ des Teatr Polski Bydgoszcz und dem Konzert „Kozmik Blues“ der Sängerin Natalia ‚Natu‘ Przybysz mit ihrer Band – klingt am Abend das Festivalwochenende aus.


2. FESTIVAL 23.-26. JUNI 2016

BRAVE NEW WORLD  Film

19.15 UHR

KOMMKINO IM KÜNSTLERHAUS

TIEFE WASSER (PLYNACE WIEZOWCE)  Film

19.00 UHR

KAMMERSPIELE

FESTVORTRAG  von Pawel Potorczyn Adam Mickiewicz Institut Krakau

20.30 UHR

KAMMERSPIELE

PREISVERLEIHUNG  Dramenwettbewerb 2016

21.30 UHR

FOYER SCHAUSPIELHAUS/ BLUEBOX

POLNISCHE PLAKATKUNST Ausstellungseröffnung

17.00 UHR

THEATERVORPLATZ

UNLIMITED LIMITED  Ein Projekt der geheimagentur

18.00 UHR

KAMMERSPIELE

TRASH-STORY  von Magda Fertacz Werkstattinszenierung

19.00 UHR

THEATERVORPLATZ

WARM-UP-PARTY  mit DJ Ludwik Zamenhof

19.15 UHR

KOMMKINO IM KÜNSTLERHAUS

THE QUEEN OF SILENCE  Film

17.00 UHR

THEATERVORPLATZ

WARM-UP-PARTY  mit DJ Ludwik Zamenhof

19.30 UHR

SCHAUSPIELHAUS

DIE SCHUTZBEFOHLENEN Schauspiel von Elfriede Jelinek

19.30 UHR

BLUEBOX

DIE KARTEI von Tadeusz Rózewicz Werkstattinszenierung

21.30 UHR

FOYER SCHAUSPIELHAUS

STRICK MEIN GEDICHT MEIN HERZ Literatur & Musik mit Ryszard Krynicki & ´ der Künstlergruppe RDZEN2

14.00 UHR

FOYER SCHAUSPIELHAUS

WAS IST LOS IN POLEN? Podiumsgespräch zur (kultur-)politischen Situation in Polen

16.00 UHR

BLUEBOX

DIE LOTTERIE / FRAUEN DES KRIEGES (UA) Schauspiel von Karine Khodikyan

18.00 UHR

KAMMERSPIELE

GRANICE / BORDERS Schauspiel von Julia Holewinska, Gastspiel des Teatr Polski Bydgoszcz

20.30 UHR

SCHAUSPIELHAUS

KOZMIK BLUES R&B-Konzert mit Natalia ‚Natu‘ Przybysz und Band

19.15 UHR

MI 15.06. DO 23.06.

FR 24.06.

SA 25.06.

SO 26.06.

SUPER UNIT (SUPERJEDNOSTKA)  Film

KOMMKINO IM KÜNSTLERHAUS

MI 08.06.

Wir danken für die finanzielle Unterstützung des Festivals:

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SCHAUSPIEL

: FORUM

DIE WÜRDE DES MENSCHEN EIN FORUM AM 02. JULI 2016, UM 17 UHR, IN DER BLUEBOX „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ – so der erste Artikel unseres Grundgesetzes. Doch wie sieht es in der Realität mit der Wahrung dieses universellen Prinzips aus? In Zeiten von Krieg und Flucht? Was verstehen wir überhaupt unter der Würde des Menschen und was garantiert sie uns eigentlich? „Achtung, die Menschenwürde kommt! Machen Sie ein Foto, schnell, bevor sie wieder weg ist!“, spottet Elfriede Jelinek in „Die Schutzbefohlenen“. Die Autorin leiht in ihrem Stück einer Gruppe von Flüchtlingen ihr Wort. Sie ändert die Vorzeichen der antiken Tragödie „Die Schutzflehenden“ des Aischylos, macht aus Schutzflehenden Schutzbefohlene und fragt nach unserem Umgang mit Fremden. Wie viel Menschlichkeit bringen wir auf und was ist uns unser westliches Rechts- und Wertesystem wirklich wert? Vor dem Hintergrund des Stückes wollen wir uns mit dem wesentlichen Prinzip dieses Systems, der Würde des Menschen, auch jenseits der Bühne auseinandersetzen. Was ist die Menschenwürde aus historischer und philosophischer Perspektive? Ist sie mehr als eine universale, unverhandelbare Formel? Wie können wir dafür eintreten, sie auch im Alltag unantastbar zu halten?

IM FORUM ZU GAST PROF. DR. HEINER BIELEFELDT: Theologe, Philosoph und Historiker. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Juni 2010 ist Heiner Bielefeldt außerdem Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfreiheit des UN-Menschenrechtsrats. HERBERT FUEHR: Diplom-Sozialwirt und Journalist. Er war stellvertretender Ressortleiter Politik bei den Nürnberger Nachrichten und ist außerdem führendes Mitglied der Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken.

Der Eintritt zum Forum ist frei.

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GEORGE KAPLAN

: SCHAUSPIEL

SAGEN SIE JETZT NICHTS, GEORGE KAPLAN EIN INTERVIEW OHNE WORTE Name: George Kaplan Geboren: 28. Mai 2016 Status: Neues französisches Stück von Frédéric Sonntag über die Unkontrollierbarkeit

der Wirklichkeit und die Macht der Fiktion. Beunruhigend und hochkomisch zugleich …

Kann ein Huhn die Welt retten?

Gibt es eine Art unsichtbare Regierung in diesem Land?

Was ist von Aristoteles und seiner „Poetik“ zu halten?

Ist hier wirklich niemand der Chef?

Sind Sie der Erfinder des Fußballs mit 3 Toren?

Wer ist George Kaplan?

Fragen von Friederike Engel, Antworten in Bildern von Kathleen Draeger

GEORGE KAPLAN   Frédéric Sonntag; Deutsch von Jakob Schumann Inszenierung: Klaus Kusenberg Bühne: Günter Hellweg Kostüme: Franziska Isensee Video: Boris Brinkmann  Dramaturgie: Friederike Engel Mit: Karen Dahmen (B), Bettina Langehein (E); Thomas L. Dietz (C), Christian Taubenheim (A),

Philipp Weigand (D) WEITERE VORSTELLUNGEN: 03., 09., 12., 16., 18.06.; 03., 06., 09., 14., 16., 23.07.2016 15


OPER

: TÖT’ ERST SEIN WEIB!

(K)EIN DRAMA DER UTOPIE? DAS MUSIKTHEATERPROJEKT „TÖT‘ ERST SEIN WEIB!“ NACH LUDWIG VAN BEETHOVENS „LEONORE“ IM DOKUZENTRUM

„Ich habe versucht, die Tage zu zählen. Ich kann es nur schätzen. Ich weiß nicht, ob Tag oder Nacht ist. […] Wenn ich denke, es ist Tag, stehe ich auf und beginne das Morgengebet.“ – Ein Mann sitzt in Isolationshaft und hat jegliches Gefühl für Zeit verloren; Gott ist seine einzige Hoffnung und Stütze. Diese Beschreibung könnte die Situation des politischen Häftlings Florestan in Ludwig van Beethovens Oper „Leonore“ bzw. „Fidelio“ schildern. Florestan wird allein in einer dunklen Zelle gefangen gehalten und seine Angehörigen erfahren nichts über seinen Verbleib. Allerdings ist dieses Zitat erst wenige Jahre alt. Es stammt nicht aus der Entstehungszeit von Beethovens Oper zu Beginn des 19. Jahrhunderts, sondern aus den Erinnerungen des ehemaligen Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz. Dieser war ohne Anklage fünf Jahre unschuldig im US-amerikanischen Gefangenenlager auf Kuba inhaftiert und wurde von der deutschen Regierung verleumdet. Das Musiktheaterprojekt „Töt‘ erst sein Weib!“ setzt sich mit diesen Parallelen, die zwischen Beethovens Opernsujet und der Thematik der politischen Gefangenschaft in Vergangenheit und Gegenwart bestehen, auseinander. POLITISCHER STOFF Mit der Geschichte über eine couragierte Frau, der es gelingt, sich als Mann verkleidet in das Staatsgefängnis zu schmuggeln, in dem ihr Ehemann als politischer Häftling gefangen gehalten wird, und ihn trotz aller Gefahren zu befreien, wählte Beethoven einen zur damaligen Zeit politisch brisanten Opernstoff: Die Handlung beruht auf einer wahren Begebenheit, die sich in Paris erst wenige Jahre zuvor während der Französischen Revolution ereignet haben soll, als eine gewisse Madame de Touraine ihren Mann aus der Jakobinischen Gefangenschaft rettete. Bereits im Jahr 1798, erst vier Jahre nach Ende der Terrorherrschaft Robespierres‘ und noch ein Jahr bevor durch die Wahl Napoleon Bonapartes zum Ersten Konsul die Französische

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Revolution beendet wurde, verarbeitete der französische Komponist Pierre Gaveaux dieses Ereignis in seiner Oper „Léonore ou L’amour conjugal“. Und Gaveaux war nicht der Einzige, der sich für die Geschichte interessierte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Stoff so beliebt, dass er innerhalb von zehn Jahren von drei weiteren Komponisten vertont worden war: 1804 als „Leonora“ von Ferdinando Paër, 1805 als „L’amor coniugale“ von Simon Mayr und zwischen 1805 und 1814 als „Leonore“ bzw. „Fidelio“ – der Deckname der Frau Leonore, die ihren Mann rettet – von Ludwig van Beethoven. Da das Stück die Inhaftierung eines politischen Gegners, Florestan, durch einen staatlichen Rechtsvertreter, Don Pizarro, zeigt, mussten Beethoven und seine Librettisten Joseph Sonnleithner und Stephan von Breuning die Handlung aus der Gegenwart ins 16. Jahrhundert verlegen, um die Oper durch die höfische Zensur in Österreich zu bekommen. An thematischer Aktualität und politischer Brisanz hat Beethovens Werk auch über 200 Jahre später nichts verloren. Laut Amnesty International geraten jährlich tausende Menschen – Regimekritiker, Terroristen, Oppositionelle, Journalisten usw. – in 95 Ländern in politische Gefangenschaft; viele davon „verschwinden“ einfach, ohne, dass Anklage erhoben wird und die Angehörigen über ihren Verbleib aufgeklärt werden. Diese Methode des sogenannten ‚Verschwindenlassens‘ und des rechtlosen Gefangenhaltens gilt als politisches Erfolgsinstrument zur Machtsicherung aller Diktaturen, aber auch teilweise sogenannter demokratischer Staaten – und wurde während der Jakobinischen Terrorherrschaft im 18. Jahrhundert ebenso praktiziert wie in der NS-Herrschaft, den südamerikanischen Militärdiktaturen des 20. Jahrhunderts oder den USA, die die Existenz von Gefängnissen wie Guantanamo als Maßnahme zum Schutz von Bevölkerung und Demokratie vor dem Terrorismus rechtfertigen.


» GOTT! WELCH DUNKEL HIER! / O GRAUENVOLLE STILLE! / ÖD IST ES UM MICH HER, / NICHTS LEBET AUSSER MIR. / O SCHWERE PRÜFUNG! « Arie des Florestan

VON BEETHOVEN BIS GUANTANAMO Der Spielort des Abends, die THW-Halle des Dokumentationszentrums am Reichsparteitagsgelände, bietet aufgrund seiner Vergangenheit als Teil der NS-Bauten eine passende Bühne für das Projekt: Obwohl sich Regisseur Stefan Otteni in seiner Inszenierung nicht explizit mit (politischer) Gefangenschaft im Dritten Reich und den Verbrechen der Nazis beschäftigt, lässt die von Albert Speer geplante Halle Assoziationen dazu aufkommen. Durch das Aufbrechen der Dramaturgie der Oper Beethovens und das Einfügen einer weiteren Erzähl- und Kommentarebene mit historischen und v. a. zeitgenössischen Dokumentartexten, die v.a. von den Erfahrungen in Isolation und dem rechtlosen Gefangenhalten – wie z.B. die Guantanamo-Erinnerungen von Murat Kurnaz – berichten, schlägt der Abend eine thematische Brücke zwischen Beethovens Oper und politischer Haft über die Jahrhunderte hinweg. Macht die Rettung Florestans durch Leonore und die Befreiung aller Kerkerinsassen Beethovens Werk zu einem Drama der gesellschaftlichen und menschlichen Utopie, so wirft das Musiktheaterprojekt „Töt‘ erst sein Weib!“ die Frage auf, ob eine Menschenverbrüderung der kompletten Gesellschaft im Sinne Beethovens in Gegenwart von Kriegen, Konflikten und der Tatsache, dass Menschen nach wie vor scheinbar spurlos verschwinden und in politische Gefangenschaft geraten, realistisch erscheint.

Christina Schmidl

17


OPER

: TÖT’ ERST SEIN WEIB!

DER MUSIKALISCHE LEITER GUIDO JOHANNES RUMSTADT ÜBER DIE MUSIKALISCHE FORM DES PROJEKTS IM GESPRÄCH MIT DRAMATURGIN CHRISTINA SCHMIDL:

Welche Möglichkeiten eröffnet die offene Form des Projektes dem Abend aus musikalischer Sicht? GUIDO JOHANNES RUMSTADT: Das Projekt ermöglicht uns einen Blick in Beethovens Werkstatt an dieser Oper. Es gibt insgesamt drei Fassungen aus den Jahren 1805, 1806 und 1814 und wir begeben uns in diesem Projekt auf eine Reise zwischen diesen Fassungen. Das Projekt gibt uns außerdem die Möglichkeit eines freien Umgangs mit der Dramaturgie des Stückes. Wir können in die Dramaturgie einzugreifen und überlegen, an welcher Stelle die Musik in welcher Form die Hauptrolle übernehmen kann und wo sie in den Hintergrund treten muss. Die drei verschiedenen Vorlagen Beethovens können wir wie einen Baukasten verwenden, aus dem wir einzelne musikalische Elemente neu miteinander kombinieren, sie aber auch fragmentieren können. Aus diesem Grund haben wir ja auch den Titel des Abends geändert, weil wir nicht „Leonore“ in der Dramaturgie von Ludwig van Beethoven spielen, sondern sowohl textlich als auch musikalisch etwas Neues schaffen.

Die Mitwirkenden des Abends sind neben den beiden Schauspielern Mitglieder des Internationalen Opernstudios Nürnberg und Studierende der

PREMIERE

Hochschule für Musik Nürnberg. Worin bestehen die Möglichkeiten und Herausforderungen, wenn man Beethovens Musik mit jungen Sängern erarbeitet? G. J. R.: Die musikalische Grundlage für den Abend liefert nicht die letzte Fassung der Oper „Fidelio“, sondern die früheren „Leonore“-Fassungen. Darin sind die teilweise stimmlich extrem ermüdenden Passagen des „Fidelio“ noch nicht enthalten. Es gibt beispielsweise den Schluss der Florestan-Arie „Gott, welch Dunkel hier“ mit der Engels-Vision noch nicht. In unserer heutigen Vorstellung denken wir immer, dass Florestan von einem jugendlichen Heldentenor gesungen werden muss und die Rolle knapp vor dem Tannhäuser kommt. Das hängt mit der Aufführungstradition zusammen, war aber früher nicht unbedingt so. Die Rollen sind also durchaus auch mit etwas leichteren Stimmen zu bewältigen. Dadurch, dass unsere Orchesterbesetzung nicht übermäßig groß ist, der Spielort eine Halle ist, in der die Stimmen tragen, und musikalische Stellen, die Beethoven sozusagen „gegen die Stimme“ geschrieben hat, wie das Finale der 9. Sinfonie, die Missa Solemnis oder das Chorfinale der „Leonore“ bzw. des „Fidelio“, gestrichen sind, erzielen auch unsere jungen Sänger die nötige stimmliche Dramatik für Beethovens Musik.

: 06. JUNI 2016, 19.30 UHR, DOKUMENTATIONSZENTRUM

TÖT' ERST SEIN WEIB!   nach „Leonore“ von Ludwig van Beethoven Text von Josef Sonnleithner und Stephan von Breuning Musikalische Leitung: Guido Johannes Rumstadt Inszenierung: Stefan Otteni Bühne und Kostüme: Ay¸se Özel, Peter Scior Dramaturgie: Christina Schmidl, Kai Weßler Mit: Isabel Blechschmidt/Margarita Vilsone* (Leonore), Elke Wollmann (Die Frau), Daniel Dropulja

(Don Fernando), Wonyong Kang* (Don Pizarro / Rocco), Sunggoo Lee (Florestan), Franziska Zwink** (Marzelline), Daniel Thomas** (Jaquino), Stefan Herrmann (Spezialist), Ning Lu** (Erster Gefangener), Benedikt Al Daimi** (Zweiter Gefangener) * Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg ** Hochschule für Musik Nürnberg

Orchester der Hochschule für Musik Nürnberg, Hans Sachs Chor Nürnberg Extrachor des Staatstheater Nürnberg In Kooperation mit der Hochschule für Musik Nürnberg und dem Dokumentationszentrum im Reichsparteitagsgelände – Museen der Stadt Nürnberg WEITERE VORSTELLUNGEN: 09., 16., 17., 26., 29.06.2016

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OPER

: LIEDGUT EXTRA

LIEBE ZUM WERK CHRISTIAN GERHAHER SINGT SCHUBERT Nach dem fulminanten LiedGut-ExtraAuftakt der letzten Spielzeit mit Marlis Petersen folgt nun der nächste Höhepunkt der Reihe: Der lyrische Bariton Christian Gerhaher ist einer der herausragenden Liedinterpreten unserer Tage. Gemeinsam mit dem Pianisten Gerold Huber setzt er im Kunstlied Maßstäbe, die weltweit gefeiert werden. In der Oper seit Jahren ein gefragter Darsteller, hat Christian Gerhaher sein Hauptaugenmerk auf den Lied- und Konzertgesang gerichtet. Seit ihrer gemeinsamen Studienzeit an der Hochschule für Musik in München sind Gerhaher und Huber ein renommiertes musikalisches Gespann, das auf den Bühnen der internationalen Liedzentren bejubelt wird: in der New Yorker Carnegie Hall, in der Londoner Wigmore Hall, im Concertgebouw Amsterdam, in der Kölner und Berliner Philharmonie, im Konzerthaus und im Musikverein in Wien. Die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Simon Rattle, Nikolaus Harnoncourt, Kent Nagano, Mariss Jansons, Daniel Harding, Bernard Haitink und Christian Thielemann führte ihn in die bedeutendsten Konzertsäle der Welt. Er wird seit vielen Jahren von den weltweit bekanntesten Orchestern eingeladen, darunter die Berliner und Wiener Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und das London Symphony Orchestra. Als erster Sänger war er 2013/2014 „Artist in residence“ der Berliner Philharmoniker. Inzwischen ist Christian Gerhaher selbst Lehrer und unterrichtet in ausgesuchten Meisterklassen sowie als Honorarprofessor der Münchner Hochschule für Musik. AUF DEM WEG ZUR MUSIK Dabei kam er auf Umwegen zu seiner Kunst. Zunächst studierte Gerhaher Philosophie – sattelte dann um auf Medizin, mit Abschluss, aber auch mit der Gewissheit, Sänger werden zu wollen. „Nebenher“ nahm er also Gesangsstunden und studierte an der Hochschule für Musik in München. Mit seinem Klavierpartner Gerold Huber gab er von der Stunde null an Liederabende und spielte eine erste DemoKassette beim Bayerischen Rundfunk ein. Anfangs geradezu als „Underdogs“ unterwegs, also ohne

20


LIEDGUT EXTRA

entsprechende Förderung für Auftrittsmöglichkeiten, schoben sie sich mit ihren Lied-Interpretationen nach und nach an Widrigkeiten vorbei und bekamen mehr und mehr Aufmerksamkeit – sowohl in Fachkreisen als auch bei einem großen Publikum. Und mit Widrigkeiten sind durchaus die Hürden inhaltlicher Art gemeint, die im Vorfeld für den Musiker zur Arbeitsweise dazu gehören: Gerhaher analysiert akribisch, präpariert Details heraus, bis es sich leicht gelungen und authentisch anhört. Seine Lied-Kunst rührt von der Verbindung aus Wissen und Fühlen her. Und durch die lange und enge Zusammenarbeit erreicht der musikalisch intensive Dialog zwischen Gerhaher und Huber dabei ein Höchstmaß an Zusammenspiel, Klangausdeutung und musikalischer Durchdringung. PROGRAMM FÜR NÜRNBERG Für Nürnberg hat das Duo unter dem Titel „Nachtviolen“ Lieder von Franz Schubert zusammengestellt. Titelgebend ist dabei das gleichnamige Lied (D 752) mit dem Text von Johann Mayrhofer. Über 600 Lieder hinterließ Franz Schubert – obwohl er nur 31 Jahre alt wurde. Seine Leistung auf diesem Gebiet ist so groß, dass sie lange sein instrumentales Schaffen in den Schatten gestellt hat. Das Lied rückte durch Schubert als vollwertiges Kunstgebilde in die Mitte der Musik. Dabei ist seine größte Errungenschaft

wohl der unendlich wirkende Erfindungsreichtum an Melodien. Singstimme und Klavier sind unnachahmlich gearbeitet: das vokale und das instrumentale Element sind als symphonisches Gewebe organisch, gleichrangig und untrennbar miteinander verbunden. Schubert schöpfte aus der Dichtung seiner Zeit wie etwa Matthison, Klopstock, Goethe, Schiller, Claudius, Rellstab und Heine. Das romantische Lied also, das aus der Begegnung einer phantasiegeladenen, dunkle Bewusstseinstiefen aufrührenden Dichtung und einer zu voller Ausdrucksmacht erstarkten Musik hervorging, ist eine Schöpfung Franz Schuberts. Christian Gerhaher und Gerold Huber verschreiben sich voll und ganz diesem Duktus, erkunden die gedankenschweren und überwiegend melancholischen Miniaturen von Schubert. Die musikalische Dichtung vertont Nachtgedanken, beschreibt Naturzustände, erzählt vom Mond als Begleiter, vom unsteten Wanderer und beweint die unglückliche Liebe. Gerhaher und Huber erfassen all dies mit Intellektualität, praktizieren mit Liebe zum Werk und unbändiger Freude an der Interpretation der Musik. Es ist ein enthusiastisch vorgetragener Liederabend zu erwarten – und ein absoluter Höhepunkt der Reihe LiedGut extra!

14. JULI 2016, 20.00 UHR, OPERNHAUS

LIEDGUT EXTRA: NACHTVIOLEN CHRISTIAN GERHAHER SINGT LIEDER VON FRANZ SCHUBERT Mit: Christian Gerhaher (Bariton),

Gerold Huber (Klavier)

: OPER

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Operettenfans können ihr Herz hier getrost verlieren. Das Weiße Rössl in Nürnberg: bonbonfarben, krachledern, albern, ein bisschen selbstironisch und überraschend. BR-Klassik

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LUST AM SPIEL DIE NEUE SAISON AM STAATSTHEATER NÜRNBERG Die Saison 2016/2017 startet wieder mit einem großen Theaterfest am 25. September: Ein vielfältiges Programm von offenen Proben, Technikshow, Theatertalk, Kindertheater und Veranstaltungen zum Mitmachen (u.a. Training mit den Ballettmeistern, Singen mit dem Opernchor) erstreckt sich vom Opernhaus über den Richard-Wagner-Platz bis ins Schauspielhaus. Im Gluck-Saal öffnet die Schneiderei des Staatstheaters wieder die Fundus-Schatzkiste für den Kostümverkauf und ein Mitmachorchester der Staatsphilharmonie markiert erneut den musikalischen Schlusspunkt der Veranstaltung. Ein Programmangebot, das Lust macht auf mehr Musik, Theater und Tanz in der anbrechenden Spielzeit.

OPER

BALLETT

Im Programm des Musiktheaters setzt Staatsintendant und Operndirektor Peter Theiler die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Regisseur*innen fort, die das Profil der Nürnberger Oper in den letzten Jahren geprägt haben, und knüpft an bisherigen Themenschwerpunkten des Spielplans an: Die Opernsaison eröffnet mit einer Neuinszenierung von Peter Konwitschny, der Modest Mussorgskis „Boris Godunow“ zusammen mit Generalmusikdirektor Marcus Bosch in der Urfassung von 1869 heraus bringt. Broadway-Stimmung zaubert das Regieteam um Thomas Enzinger zusammen mit Kapellmeister Volker Hiemeyer mit Jule Stynes Musical „Sugar – Manche mögen's heiß“ – nach Billy Wilders Filmklassiker – auf die Opernhausbühne. Nach der erfolgreichen Produktion von „Les Indes galantes“ legt Lokalmatadorin Laura Scozzi nach mit Rossinis „Die Italienerin in Algier“, deren Musikalische Leitung Guido Johannes Rumstadt übernimmt. „Ring“-Regisseur Georg Schmiedleitner inszeniert mit Alban Bergs „Wozzeck“ ein Schlüsselwerk des Musiktheaters des 20. Jahrhunderts, die Musikalische Leitung für diesen „Klassiker der Moderne“ hat Gábor Káli. Zum ersten Mal dagegen arbeitet der französische Regisseur und Theaterleiter Stéphane Braunschweig 2017 am Staatstheater Nürnberg und bringt Bellinis „Norma“ heraus. Eine weitere Konwitschny-Inszenierung folgt am Ende der Saison mit Verdis „Attila“. Die aufsehenerregende „Ring“-Deutung, die Georg Schmiedleitner von 2013 bis 2015 zusammen mit GMD Marcus Bosch hier erarbeitet hat, wird in der kommenden Spielzeit im Mai und Juni 2017 zwei Mal im Zyklus aufgeführt. Bereits ab März werden die einzelnen Abende wiederaufgenommen.

Jede Premiere eine Uraufführung – damit geht in der Saison 2016/2017 für Ballettdirektor Goyo Montero ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Der zweiteilige Ballettabend „Monade“ präsentiert dabei im Dezember ein neues Werk des Mailänder Ballettdirektors Mauro Bigonzetti, den Goyo Montero bereits zum zweiten Mal für eine Zusammenarbeit gewinnen konnte, zu Musik von Ottorino Respighi. Nürnbergs Ballettdirektor selbst wird für „Monade“ eine neue Choreographie entwickeln, deren musikalische Ausgangsbasis und Quelle das umfangreiche Kantatenwerk Johann Sebastian Bachs ist und die erste Zusammenarbeit mit dem Opernchor darstellt. Beide Stücke werden live von der Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Leitung von Guido Johannes Rumstadt begleitet. Die zweite Premiere der Saison widmet Goyo Montero erneut einer der herausragenden und einzigartigen Figuren der Weltliteratur: Miguel de Cervantes‘ „Don Quijote“. Monteros Auseinandersetzung mit dem

25


Mann aus La Mancha schlägt auch eine dramaturgische Brücke zu seinem Tanzstück „Latent“ und ist zugleich die dritte Zusammenarbeit mit dem Komponisten Owen Belton. Zur Ballettpremiere im Schauspielhaus präsentieren die beiden Choreographen Jeroen Verbruggen und Jiří Bubeníček zwei Neukreationen unter dem Titel „Made for us II“, die sie dem Nürnberger Ensemble auf den Leib schneidern. Beide blicken auf eine glänzende Tänzerkarriere zurück und haben sich auch als Choreographen international bereits ein großes Renommee erarbeitet. Der Förderverein des Balletts präsentiert im März 2017 erneut zwei Gala-Abende mit Ersten Solisten international renommierter Compagnien und dem Staatstheater Nürnberg Ballett.

SCHAUSPIEL „Umbrüche“ - so lautet das Motto im Schauspiel und reflektiert damit die neuen Herausforderungen durch Migration, Integration, neuen Nationalismus und alten Ressentiments, zum anderen aber auch die Chance zum Besseren, die in Um- und Aufbrüchen immer auch enthalten ist. Eröffnet wird die Spielzeit mit „Der Prozess des Hans Litten“, einer ungeheuerlichen Episode der deutschen Vergangenheit, die erstmals auf einer deutschen Bühne zu sehen sein wird. Klaus Kusenberg setzt mit der „Römischen Trilogie“ seine Zusammenarbeit mit John von Düffel fort. Mit „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ kehrt Georg Schmiedleitner zurück, Sascha Hawemann wird die Tragikomödie „Die Ratten“ gegen den Strich bürsten. Erstmals stellen sich Bernadette Sonnenbichler mit „Pension Schöller“ und Peter Wittenberg mit „Die Jungfrau von Orleans“ vor. In den Kammerspielen inszeniert Anne Bader das bitterböse Generationenduell „Und dann kam Mirna“ aus der Feder von Sybille Berg, Petra Luisa Meyer zeigt „Schönheit“ von Nino Haratischwili. Elf Jahre nach dem Welterfolg „Hautnah“ hat Patrick Marber ein neues Stück geschrieben – „The Red Lion“. Für „Biedermann und die Brandstifter“ kommt Christoph Mehler mit seiner achten Regie nach Nürnberg. Eine ganze Reihe von Uraufführungen wird es in der BlueBox zu sehen geben, darunter ein Stück des jungen Autors Jakob Nolte, „Sämtliche Erzählungen“, und „Blackbox 149“ von Rosemary Johns. Im Frühjahr wird das polnische Siegerstück TALKING ABOUT BORDERS 2016 zur Uraufführung kommen und am Ende steht eine Reise durch die Geschichte der Türkei: „2023 – Atatürks Erben“, ein dokumentarisches Rechercheprojekt von Tuĝsal Moĝul.

KONZERT Ganz dem Schaffen eines Komponisten ist die Konzertsaison gewidmet. Unter dem Motto „Leben mit Brahms“ erwartet die Besucher ein vielgestaltiges Programm, das alle Sinfonien, ausgewählte Konzerte und Motetten vereint. Mit Brahms und ungarischen Klängen startet die Staatsphilharmonie in die neue Spielzeit. Für diesen Auftakt konnte der Star-Pianist Tzimon Barto gewonnen werden, der Franz Liszts Klavierkonzert Nr. 2 musizieren wird. Im 2. Konzert setzt Marcus Bosch die Erste Sinfonie von Johannes Brahms und die Erste Sinfonie Antonín Dvořáks in reizvollen Kontrast. „Alte Bekannte“ feiern ihre musikalische Begegnung im Februar mit dem Cellisten Alban Gerhardt und Samuel Barbers Konzert für Violoncello und Orchester op. 22. Vom Geheimtipp zu einem der großen Stars der Klassikszene avancierte Sergey Khachatryan, der im 4. Philharmonischen Konzert Brahms‘ Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 77 spielen wird. Als Solistin des Violin-Konzerts des ungarischen Komponisten Györgi Ligeti musiziert mit Carolin Widmann eine der berühmtesten Geigerinnen für zeitgenössische Musik mit der Staatsphilharmonie. Um „Tragische Liebe“ geht es beim Konzert im Mai, bei dem Paul Goodwin und Martin Stadtfeld zu Gast sein werden. Nach den bewegenden Aufführungen der „Johannespassion“ in der vergangenen Spielzeit wird das Vokalwerk Nürnberg das Konzert „Der Welt abhanden“ bereichern. Im letzten Philharmonischen Konzert dirgiert Charles Olivieri-Munroe Smetana, Glanert und Brahms, es spielen Baiba Skribe und Harriet Krijgh. Eine Reihe von Sonderkonzerten vervollständigt das facettenreiche Konzertprogramm, darunter die beliebten Neujahrskonzerte und die „Einkehr“, die diesmal mit Brahms’ „Deutschem Requiem“ in die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche führt.

Verena Kögler und Agnes Manier


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SPIELZEIT 2016 / 2017

:

Tag

: ÜBERSICHT

ORT

2016   SEPTEMBER 20.

O

25.

:

RIGOLETTO  Giuseppe Verdi WA THEATERFEST

OKTOBER 01.

O

BORIS GODUNOW  Modest Mussorgski

02.

O

LIEDGUT EXTRA: PAVOL BRESLIK

03.

O

07.

AEG

IM WEISSEN RÖSSL  Ralph Benatzky

:P

: WA

PHIL&CHILL I DER PROZESS DES HANS LITTEN  Mark Hayhurst

: DSE

08.

S

08.

O

09.

B

DIE LOTTERIE / FRAUEN DES KRIEGES  Karine Khodikyan

12.

B

„AUS EINEM TOTENHAUS“ JANÁČEK-FESTSPIELE BRÜNN

15.

K

UND DANN KAM MIRNA  Sibylle Berg

21.

M

22.

S

26.

S

26.

K

29.

O

29.

S

29.

K

29.

B

30.

O

:

KAMMERTANZ  Choreographien von William Forsythe, Christian Spuck & Goyo Montero WA

: WA

:P

1. PHILHARMONISCHES KONZERT  Johannes Brahms, Franz Liszt, Béla Bartók

RÖMISCHE TRILOGIE  John von Düffel nach William Shakespeare

: WA

TERROR  Ferdinand von Schirach

: UA

: WA :P

DIE 39 STUFEN  John Buchan & Alfred Hitchcock SUGAR – MANCHE MÖGEN’S HEISS Jule Styne

WILHELM TELL  Friedrich Schiller

: WA : WA

GEORGE KAPLAN  Frédéric Sonntag

LINKE LÄUFER (ERSTER SEIN)  Albert Ostermaier ZU GAST BEI ROSSINI  Belcanto-Matinee

:P

: WA

NOVEMBER 01.

GA

02.

S

02.

K

02.

B

06.

S

EINKEHR MIT BRAHMS  Johannes Brahms

DER NACKTE WAHNSINN  Michael Frayn WINNETOU  nach Karl May

: WA

: WA

FREIER FALL Karsten Dahlem / Stephan Lacant

LAMETTA  Fitzgerald Kusz 1984  George Orwell

: WA

: WA

: WA

06.

K

12.

O

18.

M

19.

O

AVISHAI COHEN TRIO – NUEJAZZ STARKONZERT

22.

S

EWIG JUNG  Erik Gedeon

26.

O

27.

HR

BENVENUTO CELLINI  Hector Berlioz

: WA

2. PHILHARMONISCHES KONZERT  Antonín Dvoˇrák, Johannes Brahms

: WA

HÄNSEL UND GRETEL  Engelbert Humperdinck

NUR IM RATHAUS  Ludwig van Beethoven

: WA

DEZEMBER

:

:P : UA

DIE KATZE AUF DEM HEISSEN BLECHDACH  Tennessee Williams

09.

S

10.

O

12.

O

15.

B

16.

K

18.

O

1. KINDERKONZERT Babar, der kleine Elefant

O

NEUJAHRSKONZERTE Franz Liszt, Béla Bartók, Johannes Brahms, Johann Strauss u. a.

MONADE  Choreographien von Mauro Bigonzetti und Goyo Montero

3. KAMMERKONZERT  Wintermärchen: Der Nussknacker SÄMTLICHE ERZÄHLUNGEN  Jakob Nolte

SCHÖNHEIT  Nino Haratischwili

:P

: UA

2017   JANUAR 03.-06. 15.

K

21.

O

ARMIDE ODER ZICKENKRIEG IM ZAUBERREICH  nach Christoph Willibald Gluck

DIE ITALIENERIN IN ALGIER  Gioacchino Rossini

:P

P: Premiere   WA: Wiederaufnahme   UA: Uraufführung  DSE: Deutschsprachige Erstaufführung   EE: Europäische Erstaufführung

: WA


ÜBERSICHT

Tag

: SPIELZEIT 2016 / 2017

ORT

FEBRUAR 04.

O

05.

GS

12.

O

18.

O

CYRANO  Ballett von Goyo Montero

: WA

5. KAMMERKONZERT  Brahms & Freunde

2. KINDERKONZERT Was macht der Komponist? WOZZECK  Alban Berg

:P

:

BLACK BOX 149  Rosemary Johns EE

23.

B

24.

M

25.

K

THE RED LION  Patrick Marber DSE

S

DIE RATTEN  Gerhart Hauptmann

MÄRZ

3. PHILHARMONISCHES KONZERT  Samuel Barber, Johannes Brahms

:

04.

O

:P DAS RHEINGOLD  Richard Wagner : WA

10.+ 11.

O

INTERNATIONALE BALLETTGALA

19.

O

DIE WALKÜRE  Richard Wagner WA

24.

M

4. PHILHARMONISCHES KONZERT  Johannes Brahms

02.

O

3. KINDERKONZERT  Des Kaisers neue Kleider

09.

O

SIEGFRIED  Richard Wagner WA

13.

B

SIEGERSTÜCK „TALKING ABOUT BORDERS“

21.

M

5. PHILHARMONISCHES KONZERT  Richard Wagner, György Ligeti, Johannes Brahms

22.

O

04.

:

APRIL

:

: UA

DON QUIJOTE  Tanzstück von Goyo Montero mit Musik von Owen Belton

:

PENSION SCHÖLLER  Wilhelm Jacoby und Carl Laufs P

23.

S

30.

O

GÖTTERDÄMMERUNG  Richard Wagner WA

12.

K4

PHIL&CHILL II

13.

O

19.

SL

MATTHÄUS.PASSION Johann Sebastian Bach

19.

M

6. PHILHARMONISCHES KONZERT  Johannes Brahms, Robert Schumann, Leonard Bernstein

:

: UA

MAI NORMA Vincenzo Bellini

:P

:P

DER RING DES NIBELUNGEN – ZYKLUS I Richard Wagner

23.-04.06.

O

27.

O

STUMMFILM PHILHARMONISCH Dreimal Chaplin

02.-04.

GS

HITLER.MACHT.OPER – TAGUNG (02.-04.06.)

07.-18.

O

DER RING DES NIBELUNGEN – ZYKLUS II Richard Wagner

JUNI

08.

B

09.

K

09.

M

10.

S

23.

S

:

2023 – ATATÜRKS ERBEN  Tuˇgsal Moˇgul UA

:

BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER  Max Frisch P

7. PHILHARMONISCHES KONZERT  Gustav Mahler, Johannes Brahms

:

DIE JUNGFRAU VON ORLEANS  Friedrich Schiller P

:

MADE FOR US II  Choreographien von Jeroen Verbruggen und Jiˇrí Bubeníˇcek UA ATTILA Giuseppe Verdi

:P

24.

O

25.

GS

25.

O

25.

O

STUMMFILM PHILHARMONISCH Dreimal Chaplin

29.-02.07.

S

TALKING ABOUT BORDERS FESTIVAL

30.

O

MY FAIR LADY  Frederick Loewe

07.

M

8. PHILHARMONISCHES KONZERT  Detlev Glanert, Johannes Brahms, Bedˇrich Smetana

08.

GS

23.

L

7. KAMMERKONZERT  Hommage à Francis Poulenc 4. KINDERKONZERT Ein Sommernachtstraum

: WA

JULI GESUNGENE WELTEN  Symposium Belcanto KLASSIK OPEN AIR  Stars und Sterne

AEG: Auf AEG B: BlueBox CC: Congress Centrum Heidenheim GA: Gustav-Adolf-Gedächtniskirche GS: Gluck-Saal   HR: Historischer Rathaussaal K: Kammerspiele   K4: Festsaal im K4 L: Luitpoldhain M: Meistersingerhalle O: Opernhaus S: Schauspielhau s  SL: St. Lorenz


FÜR JEDEN EIN ABO Sie lieben das Musiktheater, das Schauspiel, das Ballett, die Staatsphilharmonie oder möchten sich nicht zwischen den Sparten entscheiden? Mit einem Abonnement können Sie Ihrer Leidenschaft nachgehen, ohne sich jedes Mal um Termine und Karten kümmern zu müssen, und haben Ihren Lieblingsplatz in jeder Vorstellung. Und das Beste: Sie sparen dabei auch noch. Je nachdem, wie viel Zeit Sie haben und welchen Tag Sie zu Ihrem Theatertag machen möchten, aus unserem Angebot von mehr als 50 Abonnements wird es sicher auch das Passende für Sie geben. Werden Sie mit dem Start in die Spielzeit 2016/2017 Mitglied im großen Kreis der Staatstheater-Begeisterten und profitieren Sie neben den Abo-Vorteilen auch von den exklusiven Angeboten und Veranstaltungen unter ABOplus, die wir Ihnen ab der neuen Saison als weiteren Service anbieten.

EINE AUSWAHL UNSERER ABONNEMENTS

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GEMISCHTES ABO O1 20.09.2016 Rigoletto O 21.10.2016 Ungarn! (1. Philh. Konzert) K 23.12.2016 Sugar – Manche mögen’s heiß O 10.01.2017 Der nackte Wahnsinn S 04.03.2017 Das Rheingold O 28.04.2017 Don Quijote (UA) B 19.05.2017 Römische Trilogie (UA) S 07.07.2017 Gemischtes Doppel (8. Philh. Konzert) K

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OPERNHAUS MONTAG M 14.11.2016 Boris Godunow O 19.12.2016 Monade (UA) B 23.01.2017 Sugar – Manche mögen’s heiß O 06.03.2017 Wozzeck O 17.04.2017 Die Italienerin in Algier O 15.05.2017 Don Quijote B 17.07.2017 Attila O

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SCHAUSPIELHAUS-ABO MITTWOCH B 16.11.2016 Der Prozess des Hans Litten (DSE) 18.01.2017 Die Katze auf dem heißen Blechdach 15.02.2017 Römische Trilogie (UA) 05.04.2017 Die Ratten 10.05.2017 Pension Schöller 19.07.2017 Die Jungfrau von Orleans

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KAMMERSPIELE-ABO WOCHENENDE K3 22.10.2016 Und dann kam Mirna 17.12.2016 Schönheit 18.03.2017 The Red Lion (DSE) 17.06.2017 Biedermann und die Brandstifter

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BALLETT-ABO Q1 03.12.2016 Ballett aktuell: Monade 20.01.2017 Monade (UA) 24.05.2017 Don Quijote (UA) 25.06.2017 Made for us II (UA)

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KONZERT-ABO FREITAG K 21.10.2016 Ungarn! (1. Philh. Konzert) 18.11.2016 Erstlinge (2. Philh. Konzert) 24.02.2017 Alte Bekannte (3. Philh. Konzert) 24.03.2017 Nur Brahms (4. Philh. Konzert) 21.04.2017 Tiefensicht (5. Philh. Konzert) 19.05.2017 Tragische Liebe (6. Philh. Konzert) 09.06.2017 Der Welt abhanden (7. Philh. Konzert) 07.07.2017 Gemischtes Doppel (8. Philh. Konzert) O Oper  B Ballett  S Schauspiel

K Konzert


IHRE VORTEILE AUF EINEN BLICK

: Sie sparen bis zu 30 % im Vergleich zum Einzelkartenkauf, 20 % bei den Theaterschecks und

10 % bei den Premieren-Abos. Sie müssen sich nie wieder um Karten und Termine kümmern. Sie wählen Ihren Sitzplatz für die gesamte Spielzeit. Ihr Abonnement ist übertragbar, wenn Sie selbst keine Zeit haben. Alternativ können Sie einzelne Vorstellungen telefonisch oder persönlich im Abonnementbüro umtauschen, dies ist allerdings nicht im Webshop möglich. Bei Abonnements mit mindestens acht Terminen können Sie bis zu drei Aufführungen tauschen, bei Abonnements mit bis zu sechs Terminen maximal zwei Vorstellungen. Bei Zahlung des Gesamtbetrages bis zum 31. Oktober 2016 erhalten Sie als Bonus zwei Gutscheine mit dem Abo-Preisvorteil. Mit dem Abonnementausweis können Sie zur Hin- und Rückfahrt alle öffentlichen Verkehrsmittel der VGN benutzen (4 Stunden vor der Vorstellung bis Betriebsschluss).

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ABOPLUS Wir laden Sie ein, noch tiefer mit uns in die Welt des Theaters einzutauchen, zum einen durch mehr Informationen und zum anderen durch spezielle Veranstaltungen. Diese Veranstaltungen – z.B. Sonder- und Themenführungen, ausgesuchte Endprobenbesuche oder Reiseangebote in Zusammenarbeit mit „Studiosus Reisen“ – sind exklusive Angebote für unsere Abonnent*innen. Gehen Sie mit uns auf Tuchfühlung und erleben Sie die Faszination des Theateralltags hautnah.

ABONNENT*INNEN WERBEN ABONNENT*INNEN Gewinnen Sie Bekannte, Verwandte, Freund*innen oder einfach jemanden, von dem Sie wissen, dass er/sie ein/e Schauspiel-, Opern-, Ballett- oder Konzertliebhaber*in ist, für ein Abonnement des Staatstheater Nürnberg. Für alle Abonnent*innen, die andere Theaterinteressierte für ein Abonnement werben, wird es als Dankeschön einen ganz besonderen Theaterabend im Nürnberger Opern- oder Schauspielhaus geben. Unsere Aktion „Abonnent*innen werben Abonnent*innen“ läuft bis einschließlich 05. August 2016. Unter allen Abonnent*innen, die mehr als zwei Neuabonnent*innen werben, verlosen wir Preise.

Wir danken folgenden Partnern für die Bereitstellung der Preise: BMW Niederlassung Nürnberg, Modehaus Breuninger Nürnberg, Maritim-Hotel Nürnberg. SPIELZEIT

: 2016 / 2017

ABONNEMENTS

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Ausführliche Informationen zum Spielplan, zu den Abonnementangeboten und ABOplus finden Sie auf unserer Internetseite und im aktuellen Spielzeitheft. Dieses erhalten Sie an den Theaterkassen und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Gegen Berechnung der Portokosten können Sie es sich auch bequem per Post zuschicken lassen. (Bestellungen über die Staatstheater-Hotline oder info@staatstheater.nuernberg.de)

Für Fragen und Wünsche rund um Ihr Abonnement steht Ihnen unser Team um Angelika Koppernock und Gisela Gottschalk im Abonnementbüro am Sterntor zur Verfügung: Abonnementbüro • Grasersgasse 25-29 (Parkhaus Sterntor) • 90402 Nürnberg Tel.: 0911 231 3531 / 0911 231 10846 angelika.koppernock@staatstheater.nuernberg.de • gisela.gottschalk@staatstheater.nuernberg.de

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≈ [ungefähr gleich]

ALLE LIEBEN GEORGE

von Jonas Hassen Khemiri

von Alan Ayckbourn

ZUM LETZTEN MAL

: 15. JULI

ZUM LETZTEN MAL

WINTERSONNENWENDE

THE EFFECT

von Roland Schimmelpfennig ZUM LETZTEN MAL

: 01. JULI

von Lucy Prebble

:

ZUM LETZTEN MAL

22. JULI

: 07. JULI

PINOCCHIO  Kinderoper von Gioacchino Rossini LETZTE FAMILIENVORSTELLUNG

DER FRÜHE HASE FÄNGT DIE AXT  von Jörn Klare ZUM LETZTEN MAL

:

07. JULI

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17. JULI

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DAS FLEISCHWERK  von Christoph Nußbaumeder ZUM LETZTEN MAL

: 24. JULI

KÖNIG LEAR

von William Shakespeare ZUM LETZTEN MAL

: 26. JULI

HEUTE BIN ICH BLOND  von John von Düffel ZUM LETZTEN MAL

: 25. JULI

ZUM LETZTEN MAL NICHT VERPASSEN!

EIN VOLKSFEIND  von Henrik Ibsen ZUM LETZTEN MAL

: 27. JULI

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BALLETT

: PROJEKT X

DIE SUCHE NACH EINER GEMEINSAMEN SPRACHE DER UMGANG MIT DEM FREMDEN

Sutherland sagt; was nur dann gelingen kann, wenn wir offen sind für Fremdes, Geduld haben, Dinge entstehen zu lassen, mutig sind, etwas zu riskieren, Vertrauen zu investieren in Menschen, die wir (noch) nicht kennen. Genau damit hat auch das „Projekt X“ begonnen: für die Jugendlichen mit dem Ablegen der Scheu vor der Hochkulturinstitution Theater, vor den Künstlern, vor der großen Theaterbühne und dem nüchternen Probensaal mit Spiegelwand und Tanzteppich. Das abstrakte Bild, das man sich vom „Hörensagen“ bisher gebildet hat, weicht mehr und mehr einem aus konkreter Erfahrung Erwachsenden. Gleiches vollzieht sich auch auf der anderen Seite des Teilnehmerfeldes. Denn so vage die Vorstellung der Schüler*innen vom Theater und seinen Künstlern VON ZWEI CHOREOGRAPHIEN ZU EINEM STÜCK war, so ungefähr war auch bei den Tänzer*innen die Beide Choreographen lassen den JugendliVorstellung von den 11- bis 14-Jährigen, von denen chen viel Spielraum sich auszuprobieren, mit den man eben das eine oder andere Bild durch die Medien Tänzern zusammen Bewegungen zu entwickeln, vermittelt mitbekommt, denen sich mal in Partnerarbeit und mal man im Alltag auf der Straße als Gruppe zu finden. Doch beide oder in der U-Bahn begegnet, verfolgen dabei schon ein klares Ziel, und vielleicht auch mal im Foyer wägen ab, sortieren für sich, was » ALLTÄGLICHES IN des Theaters. Aber bisher war die Schüler*innen und Tänzer*innen TANZ UMSETZEN « die Grenze klar: Wenn Tänzer anbieten. Im aktuellen Prozess (Mitund Jugendliche im Theater aufte bis Ende Mai) arbeiten die Choeinander treffen, sind Erstere reographen getrennt voneinander, die Akteure und Zweitere die jeder von ihnen gestaltet zunächst Zuschauer. Diese Grenze hebt „Projekt X“ auf und mit den Projektteilnehmer*innen einen eigenen Teil. stellt alle Teilnehmer vor die Herausforderung: Nur In der Endprobenphase Ende Juni / Anfang Juli wird gemeinsam gibt es ein Stück! man dann sehen, wie weit sich diese beiden Teile miteinander verschränken lassen, ob sie zu einem SPRECHEN SIE TANZ? großen Ganzen zusammenwachsen können. Eine Herausforderung auch für die beiden Choreographen des Abends, die hier zum ersten Mal zuREFUGEES ODER DER UMGANG MIT DEM sammen arbeiten, auch für sie bedeutet „Projekt X“ FREMDEN die Konfrontation mit Fremdem in vieler Hinsicht. Ein Thema, das alle am „Projekt X“ Beteiligten Natürlich unterscheidet die beiden Künstler vieles, betrifft, berührt und herausfordert, eine Welt, in ihre Herkunft, ihr künstlerischer Werdegang usw., der viele Menschen ihre Heimat verlassen müssen wie die Vorstellung der beiden in der April/Maiund in der Fremde Zuflucht suchen. Es ist das Thema Ausgabe des IMPULS-Magazins zeigt. Es gibt jedoch unserer Gegenwart und Zukunft, und am meisten auch Gemeinsamkeiten, wie beide schon beim ersten Zukunftsthema der Jugendlichen, die in eine gloWorkshop-Nachmittag mit den Jugendlichen festbalisierte Gesellschaft hineinwachsen, wie James

Nur noch sieben Wochen bis zur Premiere von „Projekt X“, dem Tanzprojekt von Nürnberger Jugendlichen mit dem Staatstheater Nürnberg Ballett. Die Arbeit wird intensiv! Beinahe täglich kommen die Schüler*innen jetzt zu Proben ins Staatstheater und arbeiten abwechselnd mal mit den Profi-Tänzer*innen und mal nur mit einem der Choreographen, Gentian Doda oder James Sutherland, zusammen. Bewegungen werden improvisiert, wiederholt, variiert, kombiniert und genauestens beobachtet; denn jetzt geht es um das konkrete Material für das Stück, das man gemeinsam am 9. Juli zur Uraufführung bringen wird.

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PROJEKT X

: BALLETT

stellen konnten: „Wir funken auf der gleichen Wellenlänge“, wie James Sutherland es in Worte fasst oder wie Gentian Doda die gemeinsame Arbeitsbasis beschreibt: „Wir suchen ähnlich, trotz verschiedener Ausgangssituationen“. Beide verstehen Tanz als eine Art Sprache, die alle Menschen mehr oder weniger teilen. Nur scheint diese Sprache in unserer mitteleuropäischen Kultur etwas vergessen oder verlernt zu sein. Dabei ist gerade eine so universale Verständigungsform eine ideale Grundlage, um mit den großen Bevölkerungsbewegungen, die gerade eingesetzt haben, positiv und konstruktiv umzugehen. Sutherland nennt den Tanz „ein Mittel der Kommunikation“, das es uns ermöglicht, miteinander auf eine zutiefst menschliche Art zu interagieren, ganz ohne Worte. Doda formuliert es nur etwas anders, wenn er sagt, Tanz sei eine Sprache, in die man das Alltägliche übersetzen kann. DISKURS AUF AUGENHÖHE Beider Ansat z macht klar, dass sie den Schüler*innen nicht ihre eigene Tanzsprache und Choreographie überstülpen werden, sondern dass sie mit den Jugendlichen gemeinsam Tanz entwickeln. Dazu gehört als Arbeitsgrundlage, dass man sich im ganzen Teilnehmerkreis auf Augenhöhe befindet: die Choreographen, die Jugendlichen, die Theaterpädagog*innen und die Tänzer*innen des Staatstheater Nürnberg Balletts. Jeder bringt andere Voraussetzungen mit, bringt sich ein und ist offen für die anderen. Die unterschiedliche Herkunft, Lebensalter und Erfahrung stellen keine Grenze dar, denn „Kinder können auf ihrer Ebene auch alles verstehen, manchmal sogar unmittelbarer als Erwachsene“, weil die Aufnahme von Neuen bei ihnen noch nicht so viele Erfahrungsschichten durchdringen muss, meint Gentian Doda. Dem gegenüber steht die Arbeit mit den Tänzer*innen des Ensembles, mit denen die Choreographen eigene Abschnitte des Tanzabends gestalten. Hier startet man natürlich auf einer ganz

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BALLETT

: PROJEKT X

anderen Grundlage der Kommunikation, auch wenn die Choreographen den Compagnie-Mitgliedern ebenfalls einigen Gestaltungsfreiraum lassen. Im Vergleich zu den Proben mit den Jugendlichen ist unübersehbar, dass Tänzer*innen untereinander auf einer anderen Ebene in einer sehr viel komplexeren motorischen Ausdrucksform miteinander in Austausch treten können. Es ist nicht in erster Linie die Demonstration von technischen Möglichkeiten, die beeindruckt, es ist die Komplexität der Verständigung, die unter Tänzern mittels Bewegung spontan möglich ist. Der Funke springt hier sofort über: Freude am „Spielmaterial“, das der jeweilige Choreograph vorgibt und Begeisterung daran, wie die Tänzer*innen sich sofort auf die Anforderung einlassen und das Bewegungsmaterial mit ihren Körpern gestalten, verändern und daraus neue Ideen mit dem Choreographen kreieren.

URAUFFÜHRUNG

WAS GEMEINSAM MÖGLICH IST Letztlich bildet sich in diesem Projekt ein und dasselbe Muster auf unterschiedlichen Ebenen immer wieder ab: Bei allen Teilnehmer*innen des Projektes werden die individuellen Fähigkeiten abgerufen, in einzelnen Abschnitten präsentieren sich die unterschiedlichen Potentiale. Doch die Choreographie sucht immer wieder die Überschneidung dieser Ebenen, aus der Verschiedenheit etwas Gemeinsames entstehen zu lassen, innerhalb der einzelnen Stücke von Gentian Doda und James Sutherland, wie auch zwischen diesen beiden Arbeiten. Letztlich bildet sich damit ein Muster auf den Bühnen ab, wie aus vielen einzelnen Fertigkeiten und individuellen Möglichkeiten ein großes Gemeinsames werden kann: das Projekt X.

Verena Kögler

: 09. JULI 2016, 19.30 UHR, SCHAUSPIELHAUS

PROJEKT X   Ein Tanzprojekt mit Jugendlichen und dem Staatstheater Nürnberg Ballett Choreographie und Inszenierung: Gentian Doda, James Sutherland Bühne: G. Doda J. Sutherland Kostüme: G. Doda, J. Sutherland, A. Alberto Lichtdesign: G. Doda, J. Sutherland, E. Schießl Mit: Staatstheater Nürnberg Ballett, Jugendlichen der Metropolregion Nürnberg

Mit freundlicher Unterstützung von

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BALLETT AKTUELL PROJEKT X Einführungsmatinée mit dem Leitungsteam am 02.07.2016, 11.30 Uhr, Schauspielhaus WEITERE VORSTELLUNGEN: 12., 13., 15.,16.07.2016


JUNG, DYNAMISCH, TANZT … DIE NEUEN MITGLIEDER DER YOUNG COMPANY Die Young Company des Staatstheater Nürnberg Balletts ist seit der letzten Saison neben dem Internationalen Opernstudio und der Orchesterakademie die dritte Form der künstlerischen Nachwuchsförderung am Nürnberger Staatstheater. Junge Tänzer aus aller Welt erhalten hier die Möglichkeit des betreuten Übergangs vom Abschluss ihrer Tanzausbildung bis zum Eintritt ins volle Berufsleben. Die jungen Tänzer erwarten ein breites Ausbildungsangebot und die Chance, in unseren Produktionen erste berufliche Erfahrungen zu sammeln und sich dem Publikum zu präsentieren. Im Rahmen ihres Engagements trainieren sie gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzern der Ballettcompagnie und tanzen mit ihnen in ausgewählten Vorstellungen des Repertoires – eine ideale Ausgangssituation für den Start ihrer Bühnenkarriere. In der letzten Saison waren David Valls und Daniel Roces die ersten beiden Mitglieder der Young Company. Sie tanzten u. a. in den Choreographien von Ohad Naharin und Johan Inger und in den Uraufführungen „Cyrano“ und „Latent“ von Goyo Montero. Außerdem bereicherten sie das Tanzensemble im Musical „Kiss me, Kate“. Daniel Roces wird nun zur nächsten Saison in die Compagnie des Staatstheater Nürnberg Balletts übernommen; David Valls, der zuletzt in Christian Spucks „das siebte blau“ im Ballettabend „Kammertanz“ überzeugte, wird seinen Vertrag für die Young Company um ein weiteres Jahr verlängern. Für die Spielzeit 2016/2017 ist der nächste planmäßige Schritt eingeleitet, eine Vergrößerung der Young Company um weitere zwei Stellen: Von nun an werden vier Stipendiaten die Möglichkeit erhalten, ihre Persönlichkeit, ihre Technik, ihren Ausdruck und ihre Musikalität in der engen Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Ensemble und im Spielbetrieb am Staatstheater Nürnberg weiterzuentwickeln. Für Ballettdirektor Goyo Montero ist diese Möglichkeit, mit heranwachsenden Tänzern zu arbeiten, immer auch die Chance, zukünftige Persönlichkeiten für seine eigene Compagnie auszubilden.

DIE MITGLIEDER DER YOUNG COMPANY IN DER SAISON 2016/2017 SIND: ISIDORA MARKOVIC aus Serbien hatte nach ihrer Ausbildung in Belgrad und München ihr erstes Engagement 2014 in der Junior Company des Bayerischen Staatsballetts. Beim internationalen Tanzwettbewerb „Tanzolymp“ belegte sie im Jahr 2013 den 2. Platz und schaffte es bis ins Halbfinale des Prix de Lausanne. Der gebürtige Hannoveraner MAX OSSENBERG-ENGELS schließt in diesem Sommer seine Ausbildung an der Ballettakademie in München ab und war bereits als Gast beim Bayerischen Staatsballett engagiert. Beim Youth American Grand Prix erreichte er 2015 den 3. Platz. Nach seine Tanzausbildung im spanischen Sitges vervollständigte DAVID VALLS seine tänzerischen Fertigkeiten bei der Junior Company des Ballet Classica de Catalunya in Barcelona sowie am Studio Center und bei der Companie Images of Dance in London. Ein Engagement bei LaMov führte ihn zunächst nach Spanien zurück, bevor er erste Gastengagements beim Staatstheater Nürnberg Ballett erhielt. An den Akademien im heimatlichen Antwerpen und in Monte Carlo erhielt die Belgierin SOFIE VERVAECKE ihre Ausbildung. Erste Bühnenerfahrung sammelte sie in den letzten Monaten bei Gastengagements beim Königlichen Ballett Flandern und beim Staatstheater Nürnberg Ballett.

Sonja Westerbeck und Verena Kögler

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KAMMERTANZ  Choreographien von W. Forsythe, Ch. Spuck, G. Montero

EINIGE HIGHLIGHTS DER SAISON

AUS EINEM TOTENHAUS  Oper von Leoš Janáˇc ek

GRENZGÄNGER 4. PHILHARMONISCHES KONZERT

Werke von J.Brahms, R. Liebermann & D. Ellington Musikalische Leitung: Marcus Bosch Solisten: SWR Big Band

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TERROR  von Ferdinand von Schirach


GÖTTERDÄMMERUNG  Oper von Richard Wagner

NICHT DIESE TÖNE ...? 3. PHILHARMONISCHES KONZERT

Werke von R. Strauss & L. van Beethoven Musikalische Leitung: Sir Roger Norrington

LATENT  Sinfonisches Ballett von Goyo Montero

LES INDES GALANTES  Ballett-Oper von Jean-Philippe Rameau

DIE SCHUTZBEFOHLENEN  von Elfriede Jelinek


KONZERT

: 7. & 8. PHILHARMONISCHES KONZERT

LEBENSBEICHTE UND LIEBESLIEDER WERKE VON TSCHAIKOWSKI, CHOPIN UND MESSIAEN IN ZWEI PHILHARMONISCHEN KONZERTEN

Emotion, Bekenntnis und Klangrausch: Mit zwei Philharmonischen Konzerten endet die Konzertsaison der Staatsphilharmonie Nürnberg. Beinahe – denn dann geht das Orchester im Juli noch zweimal auf die Open Air Bühne. MUSIKALISCHE LEBENSBEICHTE Ein introvertierter Mensch und ein Musiker voller Ausdruckskraft; ein Russe, der doch in ganz Europa zu Hause ist; ein Komponist von Sinfonien, der für viele bis heute vor allem ein Ballettkomponist ist: Der Komponist Peter Tschaikowski war ein Mensch und Künstler voller Widersprüche. Das 7. Philharmonische Konzert „Lebensbeichte“ zeigt mit zwei von Tschaikowskis bekanntesten Werken die ganze Spanne in Leben und Werk des russischen Komponisten. Generalmusikdirektor Marcus Bosch dirigiert das Konzert, das anschließend auch als Gastspiel bei den Opernfestspielen Heidenheim zu erleben sein wird. Ausgerechnet das populäre Violinkonzert schrieb Tschaikowski in einer Zeit der tiefsten Krise. Tschaikowski hatte völlig überraschend eine seiner Schülerinnen geheiratet, um – wie man heute weiß – seine eigenen homosexuellen Neigungen zu unterdrücken. Die kurze Ehe endete in einer Katastrophe: Tschaikowski erlitt einen Nervenzusammenbruch und stürzte sich in die eiskalte Newa. Zur Erholung fuhr er in die Schweiz, und hier entstand in engem Kontakt zu einem befreundeten Geiger das Violinkonzert, das nichts von den psychischen Belastungen der zurückliegenden Monate hören lässt. Im Gegenteil, das Konzert ist ein lebensfrohes und virtuoses Meisterstück, von dem Polonaise-artigen Kopfsatz bis zum Finale mit dem Rhythmus des russischen Trepak. Die junge spanische Geigerin Leticia Moreno wird dieses Paradestück jeden Geigers in Nürnberg spielen. Ganz anders steht es mit der Sechsten Sinfonie, die Tschaikowski

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7. & 8. PHILHARMONISCHES KONZERT

: KONZERT

15 Jahre später komponierte und die er selbst als sein persönlichstes und bestes Werk ansah. Seine innere Zerrissenheit hat Tschaikowski vor allem in den ersten Satz gelegt. Und während das Violinkonzert die Persönlichkeit des Schöpfers eher verbirgt, schlägt der introvertierte Komponist in seiner letzten Sinfonie einen bekenntnishaften, fast autobiografischen Ton an. Vor allem endet das Stück als eine der ersten Sinfonien überhaupt mit einem langsamen Adagio, statt mit einem triumphalen Finale. Nicht zuletzt der resignative Schluss, der bereits bei der Uraufführung als ein Requiem verstanden wurde, macht die Sinfonie zu einer Art musikalischer Biografie: Tschaikowski starb nur neun Tage nach der Uraufführung völlig überraschend. KEINE ANGST VOR MUSIK DES 20. JAHRHUNDERTS Ganz andere, kaum weniger persönliche Klänge sind im 8. Philharmonischen Konzert zu erleben. Nach dem großartigen Erfolg der Staatsphilharmonie mit John Adams‘ „Harmonielehre“ im April steht nun ein weiteres sinfonisches Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts auf dem Konzertprogramm: Olivier Messiaens 1949 entstandene „Turangalîla“-Sinfonie ist sicher das schönste Orchesterwerk aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Kein Wunder, denn der französische Komponist schreibt eine monumentale, zehn Sätze umfassende Hymne auf die Liebe. Das mittelalterliche Epos von „Tristan und Isolde“ hat Messiaen zu seiner Sinfonie angeregt. „Turangalîla“ ist ein Wort aus dem Sanskrit und steht für ein bestimmtes rhythmisches Muster der indischen Musik des 13. Jahrhunderts. Messiaen schreibt für die

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KONZERT

: 7. & 8. PHILHARMONISCHES KONZERT

„Turangalîla“-Sinfonie einen riesigen Orchesterapparat vor: Viel Schlagzeug, ein Solo-Klavier und die Ondes Martenot, ein elektronisches Instrument, für das Messiaen eine besondere Vorliebe hatte. Das Stück vereint gewaltige rhythmische Bewegungen, die an Strawinskys „Le sacre du printemps“ erinnern, mit verführerisch leuchtenden Orchesterklängen. Das Hauptthema der Sinfonie und das exotische Sirren der Ondes Martenot gehen dem Hörer noch lange nach dem Konzert nicht aus dem Kopf. Mit Simone Young wird eine der renommiertesten Dirigentinnen der Gegenwart die Staatsphilharmonie Nürnberg leiten. Die Australierin Young war 10 Jahre lang Generalmusikdirektorin und Intendantin der Hamburgischen Staatsoper, dirigierte viele Jahre u. a. an der Wiener Staatsoper und gastierte bei allen großen Orchestern der Welt. OPEN AIR ZUM FINALE Traditionell endet die Spielzeit der Staatsphilharmonie Nürnberg mit dem Klassik Open Air und dem Familienkonzert am Vormittag. In diesem Jahr widmet Marcus Bosch das ganze Konzert dem amerikanischen Komponisten George Gershwin, seinen Songs und Musicals ebenso wie seinem witzigen Tongemälde „Ein Amerikaner in Paris“. Der Höhepunkt wird die Suite aus der Volksoper „Porgy and Bess“ sein, mit Evergreens wie „Summertime“ oder „It Ain’t Necessarily So“. Mit dabei sind die Sopranistin Melba Ramos – in Nürnberg bereits in vielen Rollen zu erleben – und der US-amerikanische Bariton Kevin Short sowie der Opernchor des Staatstheaters. Doch

OLGA SCHEPS Mit Chopin ist sie berühmt geworden: Als die deut sch-russische Pianistin Olga Scheps zum 20 0. G ebur t st ag von Frédéric Chopin ein Klavier-Album herausbrachte, wurde die 24-Jährige über Nacht zum „neuen Stern am Chopin-Himmel“ ausgerufen. Als Newcomerin des Jahres erhielt sie 2010 den ECHO-Klassik. In Nürnberg war die Tochter zweier Pianisten bereits 2014 mit dem 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninow zu erleben und erntete begeisterten Applaus. Nun kommt sie erneut als Solistin zur Staatsphilharmonie Nürnberg und spielt das erste der beiden Klavierkonzerte von Chopin. Ein Heimspiel für die junge Musikerin, denn wie kein anderer stellt der Klavier-Komponist Chopin „sein“ Soloinstrument in den Mittelpunkt des musikalischen Geschehens.

wenn am Ende des Konzertes das Feuerwerk den Himmel über dem Luitpoldhain erleuchtet, ist die Spielzeit noch nicht zu Ende: Am 27. Juli 2016 feiert die Staatsphilharmonie Nürnberg mit ihrem GMD Marcus Bosch mit einem Galakonzert das Finale des 1. Nürnberger Meistersinger-Wettbewerbs.

Kai Weßler

10. JUNI 2016, 20.00 UHR, MEISTERSINGERHALLE

08. JULI 2016, 20.00 UHR, MEISTERSINGERHALLE

LEBENSBEICHTE

LIEBESLIEDER

7. PHILHARMONISCHES KONZERT

8. PHILHARMONISCHES KONZERT

Peter Tschaikowski

Frédéric Chopin

VIOLINKONZERT D-DUR OP. 35 SINFONIE NR. 6 H-MOLL OP. 74 „PATHÉTIQUE“

KLAVIERKONZERT NR. 1 E-MOLL OP. 11 Olivier Messiaen TURANGALÎLA-SINFONIE

Solistin: Leticia Moreno, Violine  Musikalische Leitung: Marcus Bosch

Solistinnen: Olga Scheps (Klavier; Chopin),

Staatsphilharmonie Nürnberg

Musikalische Leitung: Simone Young

Rita Kaufmann (Klavier; Messiaen) Staatsphilharmonie Nürnberg

KONZERTFÜHRER LIVE UM 19.15 UHR

Anschließend: Philharmonische Lounge Lassen Sie den Konzertabend in der Lounge im Foyer bei Musik und Gesprächen ausklingen.

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: XXX

KLASSIK OPEN AIR: SUMMERTIME George Gershwin „PORGY AND BESS“-SUITE; OUVERTÜRE ZU „GIRL CRAZY“; „EIN AMERIKANER IN PARIS“ Mit: Melba Ramos (Sopran), Kevin Short (Bariton) Opernchor des Staatstheater Nürnberg; Staatsphilharmonie Nürnberg Musikalische Leitung: Marcus Bosch

24. JULI 2016, 20.00 UHR, LUITPOLDHAIN; 11.00 UHR FAMILIENKONZERT


U18 PLUS

: KINDERKONZERT

DER EINZIGE MUSIKER OHNE INSTRUMENT „DER MANN MIT DEM STOCK“ IM KINDERKONZERT Die erfolgreiche Serie der Kinderkonzerte geht in die letzte Runde für diese Spielzeit: Am Sonntag, 26. Juni, steht das vierte Kinderkonzert auf dem Plan. Die musikalische Leitung hat Gábor Káli, 1. Kapellmeister und Stellvertreter des Generalmusikdirektors. Gemeinsam mit Konzertdramaturg Kai Weßler und Theaterpädagogin Marina Pilhofer hat er ein einstündiges Konzept entwickelt, das sich diesmal einem ganz speziellen Musiker im Orchester widmet.

Worum geht es in „Der Mann mit dem Stock“? GÁBOR KÁLI: Es geht um die Rolle des Dirigenten. Wir wollen gemeinsam mit den Kindern das Geheimnis dieses Berufes ergründen und entdecken, welche Aufgaben ein Dirigent im Konzert und in den Proben hat. Schließlich ist er der einzige Musiker ohne Instrument.

Fühlt man sich denn überhaupt noch als Musiker, wenn man kein Instrument in der Hand hat? G. K.: Aber klar, denn das ganze Orchester ist sozusagen mein Instrument. Der Organist kann bei einer Orgel beispielsweise auch verschiedene Register ziehen und so den Klang des Instrumentes verändern. So versuche ich, auch als Dirigent zu arbeiten. Ich habe diese unglaubliche Palette an Klangfarben vor mir und mische sie zusammen. Deshalb klingt das Orchester bei jedem Dirigenten anders, weil jeder eine andere „Farbmischung“ aus dem Gesamtklang kreiert.

Was ist für Dich das Besondere an Kinderkonzerten? G. K.: Das junge Publikum ist noch relativ unbeeinflusst oder unbelastet. Für Kinder ist noch alles neu, auch die klassische Musik. Sie haben sich noch keine Meinung – positiv oder negativ – gebildet und lassen sich vom Klang und den vielen Musikern schnell begeistern. Ich sehe die zunehmende Anzahl an Konzerten als große Chance – für die Kinder, aber auch für uns als professionelle Musiker oder die klassische Musik im Allgemeinen.

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KINDERKONZERT

Ist Dir aus den vergangenen Kinder- und Jugendkonzerten eine Sache besonders in Erinnerung geblieben? G. K.: Bei unserem Jugendkonzert für die 5. bis 7. Klassen im letzten Jahr hatten wir auch die jungen Sängerinnen und Sänger aus dem Internationalen Opernstudio mit dabei. Da sind die Schüler in den ersten Reihen alle aufgestanden zum Applaus und wollten uns abklatschen. Wir haben uns wie Popstars gefühlt. Das war ein tolles Gefühl, weil man sonst normalerweise nicht so gefeiert wird. Es war schön zu sehen, dass wir die Mädchen und Jungen mit unserer Musik und dem Operngesang erreichen konnten. Es geht uns ja auch nicht darum zu sagen, klassische Musik wäre wichtiger als Popmusik. Aber sie sollen sie einmal kennen gelernt haben. Und die Reaktionen damals fand ich einfach so ehrlich und direkt, das hat mir sehr gefallen.

Hast Du das Gefühl, die Staatsphilharmonie Nürnberg spielt bei Kinderkonzerten anders im Vergleich zum „normalen“ Opernbetrieb? G. K.: Ich würde die Stimmung bei Kinderkonzerten im Orchester als im besten Sinne „locker“ bezeichnen. Die Musiker sind entspannt, die Atmosphäre ist gelöst und man merkt den einzelnen Musikern auch an, dass sie mit großer Spielfreude – musikalisch und szenisch – dabei sind. Sie alle wissen, dass die Förderung der Jugend eine wichtige Aufgabe für alle Orchester ist. Wir wollen natürlich auch immer höchste Qualität präsentieren, da sind die Kinderkonzerte keine Ausnahme. Von daher

Unsere vier Kinderkonzerte gibt es auch im Abonnement. Wer sich schon für die nächste Spielzeit über die Konzerttermine informieren will, findet alle wichtigen Informationen in unserem neuen Spielzeitheft, das im Schauspielund Opernhaus ausliegt. 26. JUNI 2016, 10.00 UND 12.00 UHR, OPERNHAUS

DER MANN MIT DEM STOCK

: U18 PLUS

nehmen die Musiker ein Kinderkonzert sehr ernst, spielen aber trotzdem mit sehr viel Lust an den oftmals auch sehr witzig verarbeiteten Themen und mit den entsprechenden Reaktionen der Kinder.

Wenn Du Kindern Deinen Beruf als Dirigent schmackhaft machen müsstest: Was ist das Schönste an Deiner Arbeit? G. K.: Dass ich mit so vielen Menschen gleichzeitig Musik mache.

Und das Schwierigste? G. K.: (lacht) Dass ich mit so vielen Menschen gleichzeitig Musik mache. Nein, im Ernst: Es ist manchmal schwierig, alle gemeinsam auf der Bühne zusammenzubringen. Und da meine ich nicht den Ort. Körperlich sind alle da und sitzen vor mir. Aber sie alle in einem einzigen Moment dazu zu bringen, daselbe zu denken und zu spüren in der Musik, das ist eine sehr schwierige Aufgabe. Wir müssen uns einig sein und daran muss man gemeinsam arbeiten.

Zum Abschluss noch eine letzte Frage: Welche Musik hören wir denn bei „Der Mann mit dem Stock?“ G. K.: Wir werden Ausschnitte aus Igor Strawinskys „Feuervogel-Suite“ spielen.

Das Gespräch führte Marina Pilhofer

3. Juni bis 3. Juli 2016

Mozarts Europa Scottish Chamber Orchestra, Kammerorchester Basel, Prager Kammerorchester, Camerata Salzburg, Irish Chamber Orchestra, Trondheim Soloists u.v.a.

4. KINDERKONZERT

© I. Zandel

Mojca Erdmann

Waltraud Meier

Sir John Eliot Gardiner

Staatsphilharmonie Nürnberg SCHULVORSTELLUNGEN AM 29. JUNI UND 11. JULI, JEWEILS 9.30 UHR UND 11.15 UHR

www.mozartfest.de | 09 31 / 37 23 36

© S. Canetty-Clarke

Kit Armstrong

© N. Baumgartl

Musikalische Leitung: Gábor Káli

© F. Broede

Igor Strawinsky SUITE „DER FEUERVOGEL“

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U18 PLUS

: FREUNDE UND FESTE

SEHT DER/DIE SCHÖNE, WER MAG DAS SEIN? „FREUNDE UND FESTE“, EIN PROJEKT MIT UNBEGLEITETEN GEFLÜCHTETEN JUGENDLICHEN UND DEM JUGENDCLUB

Kommen alle eingeladenen Gäste? Ist genug zu essen da? Stimmt die Musikauswahl? Klappt der künstlerische Beitrag? Alle diese aufgeregten Fragen schwirren durch die Luft. Soll ich mein Lied wirklich auf tigrinisch singen? Das Lampenfieber steigt. Dann treffen die ersten Gäste ein, ebenfalls unbegleitet geflüchtete Jugendliche aus den Wohngruppen, Pflegeeltern, ihre Angehörigen und Schulfreunde, neugierig und ähnlich aufgeregt wie die Gastgeber. Wozu sind sie geladen? Ihre Freunde, unbegleitete Flüchtlinge, spielen mit dem Jugendclub eine Kurzversion von „Romeo und Julia“. Viele sind zum ersten Mal im Theater, die meisten Spieler*innen zum ersten Mal auf der Bühne. Und dann geht es los. Die Werkschau läuft, alle sind begeistert und dann kommt der eigentlich spannende Teil. Das Fest beginnt und alle werden aufgefordert zu tanzen, denn „Romeo und Julia“ endet bei uns unerwartet glücklich und da brauchen wir einen Hochzeitstanz. Andra-Maria Jebelean, die das Team der Theaterpädagogik in der nächsten Spielzeit erweitert, leitet die Spieler und Gäste an. Danach geht es einfach weiter, die Jugendlichen haben auf ihren Smartphones die passende Musik und es wird gegessen, geredet und getanzt.

Anja Sparberg: Du kommst ja in der nächsten Spielzeit in unser Theaterpädagoginnenteam. Wie war der Beginn unserer Zusammenarbeit für Dich? ANDRA-MARIA JEBELEAN: Das Projekt war für mich ein Pilotformat für meine zukünftige Arbeit am Staatstheater. Ich empfand die behutsame Arbeit in Bezug auf Sprache, Verständnis, Körper und was an sich möglich ist, zusammen mit dir, als sehr inspirierend. Dadurch konnte ich für mich neue Impulse und Ideen im Hinblick auf „Freunde und Feste“ sammeln. Insgesamt habe ich das Projekt als ein Happening mit bereichernden Begegnungen wahrgenommen und hoffe, dass ich die positive Atmosphäre so weiter etablieren und fortführen kann.

Wie geht es weiter? A.-M. J.: Zwei der Jugendlichen waren so theaterinteressiert, dass sie einfach in den regulären Jugendclub gegangen sind. Am 23. April 2016 feierten sie mit der Inszenierung „wir gingen weil alle gingen“ schon ihre erste Premiere. Im Juni fahren sie damit zu den 10. Bayerischen Theaterjugendclubtagen nach München. Ab der nächsten Spielzeit geht diese Reihe weiter. Wer Lust hat mitzumachen, kann sich melden. Das Einstiegsalter ist 16 Jahre. Nach dem erfolgreichen Start des Projekts wird die Reihe „Freunde und Feste“ in der kommenden Saison fortgesetzt.

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Theater Futter Seele ist XXX

: XXX

für die

Stefan 50 Jahre Koch und Barmann

Leidenschaft Theater Was bedeutet Theater für Dich? Stefan (50 Jahre) ist Koch und Barmann. Er kocht gerade sehr fränkisch in Gostenhof, wo er auch gerne lebt. Zur Erholung arbeitet er als Barista in der Altstadt. Seine Leidenschaft für das Theater hat er bereits mit dem Schultheater entdeckt, und noch heute lässt er sich immer gerne vom Geschehen auf der Bühne verblüffen. Außerdem liebt er den Jazz, fährt gerne Motorrad und ihm schmeckt der Wein. Theater als „Futter für die Seele“ – und was soll der Magen bekommen? Zurzeit vor allem Vietnamesische Nudelsuppen. Und das am besten vor und nach der Vorstellung. 47


OPER

: SYMPOSIUM

FRIVOL UND (KOSMO-)POLITISCH? SYMPOSIUM ZUR OPERETTE ZWISCHEN WEIMARER REPUBLIK UND DRITTEM REICH Mit Exotik, Witz und Erotik begeisterte die (Jazz-) Operette das Publikum der 20er Jahre; unter dem Hakenkreuz wurde diese einst frivole Unterhaltungsgattung zum Mittel politischer Propaganda umfunktioniert – auch und v. a. in Nürnberg, der Stadt der Reichsparteitage. Mit diesem Werdegang des musikalischen Unterhaltungstheaters von der Weimarer Republik bis in die NS-Zeit beschäftigt sich das Symposium „Leichte Muse im Wandel der Zeiten“, zu dem das Staatstheater Nürnberg nicht nur Fachleute, sondern auch interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer einlädt. Als Referent*innen konnten namhafte Spezialisten des Genres gewonnen werden und die Besucher erwartet zudem ein Konzert, in dem vergessene, unbekannte, aber auch vermeintlich bekannte Melodien der Operette der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erklingen werden. Die Tagung ist daneben auch die Auftaktveranstaltung des Forschungsprojektes „Inszenierung von Macht und Unterhaltung – Musiktheater in Nürnberg 1920-1950“, das seit 2014 an der Universität Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände läuft. Das Projekt untersucht u. a. durch die Befragung von Zeitzeugen und die Analyse von Spielplänen die Instrumentalisierung des Musiktheaters in Nürnberg als Propagandainstrument der NS-Kulturpolitik. Erste Forschungsstände und -ergebnisse werden ebenfalls beim Symposium präsentiert.

Christina Schmidl

PROGRAMM 11.00 Uhr  Begrüßung 11.15 Uhr  Einführung zum Forschungsprojekt „Inszenierung von Macht und Unterhaltung: Musiktheater in Nürnberg 1920-1950“

Prof. Dr. Anno Mungen, Universität Bayreuth 11.30 Uhr  Populäres Musiktheater im „Dritten Reich": Paradigmen und Fragen der Forschung

Prof. Dr. Nils Grosch, Universität Salzburg 12.45 Uhr  Quellen zur Operette am Nürnberger Stadttheater 1920 bis 1945: Eine Bestandsaufnahme.

Daniel Reupke, M.A., Universität Bayreuth 13.00 - 14.00 Uhr  Mittagspause 14.00 Uhr  „Zu 100% deutsch - zu 100% anders?" Stichproben zu Kontinuitäten und Brüchen im populären Musiktheater der 1930er-Jahre

Dr. Carolin Stahrenberg, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck 14.45 Uhr  „Ich reiß mir eine Wimper aus und stech' dich damit tot!" Die Entnazifizierung der NS-Operette zwischen 1945 und 2015

Dr. Kevin Clarke, Operetta Research Center Amsterdam 15.30 Uhr  „Leise erklingen Glocken vom Campanile“

Musikalisches Programm mit Hans Kittelmann (Tenor), Kurt Schober (Bariton) und Andreas Paetzold (Klavier) 16.15 - 17.00 Uhr  Abschlussdiskussion

SONNTAG, 12. JUNI 2016, AB 11.00 UHR, GLUCK-SAAL

LEICHTE MUSE IM WANDEL DER ZEITEN EINE TAGUNG ZUM FORSCHUNGSPROJEKT „INSZENIERUNG VON MACHT UND UNTERHALTUNG – MUSIKTHEATER IN NÜRNBERG 1920-1950“

In Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth und dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände – Museen der Stadt Nürnberg 48


SINGENDER MÜLL, SINFONISCHER SCHROTT UND BRITISCHER HUMOR DAS RHYTHMUSSPEKTAKEL STOMP VOM 02. BIS 07. AUGUST IM OPERNHAUS „Furios“, „originell“, „sehr, sehr witzig“. Wenn über die Klangperformance STOMP gesprochen wird, fallen diese Attribute mit traumwandlerischer Sicherheit. Vor allem aber ist STOMP eine tiefe Verneigung vor den Rhythmen dieser Welt. Mit dem einen oder anderen Augenzwinkern – und voller Lebendigkeit. Im Sommer 2016 feiert STOMP 25-jähriges Jubiläum. In New York gehört der wild wummernde und rauschhaft raschelnde Spaß mittlerweile so fest zum Stadtbild, dass das Empire State Building zu Ehren des zwanzigsten Broadway-Jahrestags 2014 ganz in Rot erstrahlte. Manhattan benannte sogar die 8th Street in „STOMP Avenue“ um. Auch in London ist STOMP seit vierzehn Spielzeiten einer der Kassenmagneten im West End. Und dennoch, bei allem weltweiten Erfolg: Tief im Herzen ist das Rhythmusspektakel ein höchst lebendiges Etwas, das sich beständig fortentwickelt. Es steht niemals still und hüpft, springt, rutscht und hämmert sich im wahrsten Sinne seinen Weg nach vorn durch immer neue Klangwelten. Und so haben die donnernden Müllwerker, wenn sie im August nach fünf Jahren wieder zurück nach Nürnberg kommen, einige neue Showszenen im Gepäck, die hier noch nie zu sehen waren. Das Setting für STOMP? Eine Arbeitertruppe, Alltagsgegenstände und der Versuch, sich die monotone Arbeit – und die schrägen Kollegen – erträglich zu machen. Die Klangperformance aus Brighton steckt

einen Haufen Individualisten in die Rollen dieser komischen Typen und schickt sie, mit nichts als Schrott und untrügbarem Taktgespür bewaffnet, in die Untiefen der schwerkörperlichen Arbeitswelt. Damit erzeugt STOMP eine geradezu haarsträubende Komik. Da ist zum Beispiel „Mozzie“, die allgegenwärtige, nervtötende Klette, oder „Particle Man“, der Superman ähnliche Kraftprotz. „Bin Bitch“ ist hart, kompromisslos und benutzt – natürlich – grobe Hammerstiele als Trommelstöcke. „Potato Head“, der mit den Besen tanzt, besitzt ein Rhythmusgefühl, das in seiner Präzision an ein Metronom erinnert. „Doctor Who“ ist ein wilder Typ, der genau dann die verrücktesten Dinge tut, wenn keiner damit rechnet. Allen voran tut der Anführer „Sarge“ sein Bestes, den verrückten Haufen mit militärischer Strenge zusammenzuhalten. Im Klangkosmos dieser herrlich chaotischen Truppe ist alles zu finden, was aus den Dingen des Alltags akustisch herauszuholen ist, vom rhythmischen Stilleben bis zum harmonischen Höllenlärm. Mit dieser klanggewordenen Vision aus singendem Schrott und sinfonischem Müll lassen die STOMP-Performer nicht nur die Augen und Ohren des Publikums vor Staunen übergehen, sie sorgen auch für eine der größten Zwerchfellattacken, die man in nächster Zeit auf den Bühnen Nürnbergs erleben wird.

BB Promotion

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DIE NÜRNBERGER ZEITUNG DAZU: Dass die konzertante Version einer Oper nicht notwendigerweise eine Einschränkung bedeuten muss, bewies die mit viel Applaus bedachte Premiere von Georges Bizets „Die Perlenfischer“ […]. STEFAN REUTHER LOBT AUF FACEBOOK „DIE PERLENFISCHER“: Es war überwältigend. ÜBER DIE PREMIERE VON „KAMMERTANZ“ SCHREIBT DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: Dass [der Abend] so außergewöhnlich ist, liegt daran, dass sich Ballettdirektor Goyo Montero nicht auf Forsythe ausruht. Vielmehr entspinnt er von Forsythe ausgehend einen dramaturgisch klugen und tänzerisch berückend erfüllenden Abend. […] Auch Dank seines guten Ensembles gelingt Montero so eine neue ästhetische Geschlossenheit, die im Zusammenspiel mit Spuck und Forsythe ein künstlerisches und dramaturgisches Niveau präsentiert, an das gerade nicht viel heranreicht. DIE NÜRNBERGER NACHRICHTEN BERICHTEN ÜBER DEN DREITEILIGEN BALLETTABEND: Ein fulminanter Abend und ein Triumph für die unglaublich leistungsstarke Nürnberger Compagnie. […] Ein ganz großer Wurf, der mit begeistertem Applaus belohnt wurde. UND DIE NÜRNBERGER ZEITUNG BILANZIERT DAS TANZEREIGNIS: Die seit Jahren praktizierte Arbeit mit erstklassigen Gastchoreographen trägt hier ebenso Früchte wie die intensive Weiterentwicklung von Monteros Bewegungsvokabular. […] „Kammertanz“ ist ein Höhepunkt im Schaffen von Montero und des Balletts Nürnberg!

Was Französische Romantik ohne jedes Fitzelchen Wagner vermag – ATTESTIERTE DIE BAYERISCHE STAATSZEITUNG DER KONZERTANTEN PREMIERE VON „DIE PERLENFISCHER“: Sie ist anrührend, hinreißend. […] Die Königin des Abends aber ist Leah Gordon als Leila. […] Ihre brillanten Koloraturen, ihr beherrschtes Portato erinnern an die legendäre Joan Sutherland. Die Staatsphilharmonie spielt unter Gábor Káli französische Romantik so authentisch, als würde sie es jeden Tag tun: bebend vor Leidenschaft und mit Lust an der „mélodie“.

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EINHELLIG SIND DIE PROGNOSEN ZUM ERFOLG VON „EWIG JUNG“… IN DER NÜRNBERGER ZEITUNG: Kathleen Draegers Debüt im Schauspielhaus wird – so lässt sich voraussagen – der Hit nicht nur dieser, sondern auch der nächsten Spielzeiten werden. […] Bei „Born to be wild“ wird der Rollator zum Motorrad samt Rückspiegeln, bei „Sex Bomb“ noch der Schlips zur Reizwäsche. […] Das ist mal zum Schreien komisch, dann wieder voll Herz und zartestem Sentiment („I got you Babe“), klug und zügig gemischt. Klaus Kusenberg als Schauspielchef kann also stolz sein. … IN DEN NÜRNBERGER NACHRICHTEN: Das Nürnberger Schauspiel hat einen neuen Publikumsrenner. […] Schon wenn die in Nürnberg bestens bekannten Akteure auf die Bühne humpeln, starrsinnig, schwerhörig und gehbehindert, brandet im Zuschauerraum Gelächter auf: Frank Damerius im bunten Strampelanzug hängt am Tropf, Ruth Macke im Silberglitzerkleid mag´s ordinär, Marco Steeger kommt mit seinem Goldfisch im Glas, Pius Maria Cüppers und Josephine Köhler bilden ein hinreißend komisches Pärchen. […] Dieser musikalische Seniorenteller garantiert jedenfalls einen Heidenspaß! … ODER DER DONAUKURIER: Jetzt kam es, vom Publikum stürmisch gefeiert, am Staatstheater heraus und hat in der Inszenierung von Kathleen Draeger das Zeug, zum Bühnenrenner der nächsten Spielzeit zu werden. SIGLINDE WEDEMANN SCHRIEB AUF UNSERER FACEBOOK-SEITE: Was für ein grandioser Abend!!!! […] Prädikat: sehr empfehlenswert!


DIE NÜRNBERGER ZEITUNG KOMMENTIERTE DAS 5. PHILHARMONISCHE KONZERT: Jubel gab es zum Finale des Philharmonischen Konzerts am Freitag, bei dem sich die Kombination aus Wagners „Parsifal“ und John Adams` „Harmonielehre“ als so erhellende wie geglückte Verbindung erwies. […] „Gralssuche“, die Suche nach dem erhebenden, die Seele bewegenden Moment in der Musik, war der passende Titel für dieses außergewöhnliche Konzert. DIE NÜRNBERGER NACHRICHTEN BERICHTEN ÜBER DIE RESONANZ BEIM PUBLIKUM: Der durchgängig hohe Energielevel entlädt sich schließlich in tosendem Applaus. Das von Adams visionär empfundene Ziel einer Verbindung von Minimal Music und dem Ausdrucksreichtum der Spätromantik wurde erreicht. Das Publikum auch. VIEL LOB GAB ES VON DEN NÜRNBERGER NACHRICHTEN ZUR DVOŘÁK-INTERPRETATION IM 6. PHILHARMONISCHEN KONZERT: Der Staatsphilharmonie gelang eine fließende, wo nötig schwelgerische, stets klare, luzide Darstellung zwischen Seufzermotivik, elegischem Englischhorn und dem ausgelassenen Scherzo-Tanz. Mit dieser plausiblen, an manchen Stellen sogar wohltuend unsentimentalen Darstellung, die Deutschlandradio Kultur gestern sendete, braucht sich das Orchester hinter der mächtigen Phalanx an Vorgänger-Einspielungen nicht zu verstecken.

lismus haben und dazu aufrufen, George Kaplan zu werden. […] Karen Dahmen spielt die Gute-LauneTante, Bettina Langehein mimt eine nervige Protokollführerin und Philipp Weigand einen herrlichen Diskurs-Klugscheißer. […] Wer eineinhalb Stunden intelligent unterhalten werden möchte, der sollte sich diesen „George Kaplan“ anschauen UND B5 AKTUELL BERICHTET ÜBER DIE PREMIERE: Klaus Kusenbergs Inszenierung […] gelingt es tatsächlich, die inneren Strukturen des Textes zu schärfen und ihnen klare Kontur zu verleihen. Dafür steht ihm ein fünfköpfiges, weitgehend junges und im Rollenwechsel super flexibles Ensemble zur Verfügung. Glaubwürdig können die sich wandeln von den postpubertären Wortgefechten der Untergrundaktivisten mit ihren lächerlich gestrickten Mützen hin zu den coolen Experten der Macht, in grauen Anzügen mit harten Pokerfaces. BEREITS WENIGE STUNDEN NACH DER PREMIERE LOBTE BR-KLASSIK DIE NEUINSZENIERUNG VON „RIGOLETTO“ ALS: verstörend brillanten Neudeutung [...] Theater also, das nicht kaltlässt. So soll es sein! ÜBER UNSER NEUES SPIELZEITHEFT FREUT SICH MICHAEL KORDICK AUF FACEBOOK: Bei diesem Programm werde ich öfter nach Nürnberg fahren.

UND DIE NÜRNBERGER ZEITUNG SCHRIEB DAZU: Dvořáks Vorliebe für das metrische Spiel mit Synkopen gibt die Nürnberger Staatsphilharmonie fabulös wieder. Marcus Boschs Erfahrung verleiht dieser Interpretation eine faszinierende Dramatik, die alle Möglichkeiten der Dynamik ausschöpft und zu einem überzeugenden Ganzen formt. AUF FACEBOOK NOTIERTE KONZERTBESUCHER PETER VOIGT DAZU: Sensationelles Konzert – das war Spitze! DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG EMPFIEHLT „GEORGE KAPLAN“ Im ersten Teil des Stückes, das Klaus Kusenberg mit viel Drive und fünf spielwütigen Schauspielern auf die Kammerspiel-Bühne gebracht hat, geht es um die Gruppe „George Kaplan“ - junge Aktivisten, die keinen Bock mehr auf Turbokapita-

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S C H U L PL AT Z M I E T E N LEHRERTREFFEN Rund 40 000 Schüler*innen besuchen jährlich im Rahmen der Schulplatzmiete das Staatstheater Nürnberg. Um die betreuenden Lehrkräfte über die Pläne der neuen Spielzeit zu informieren, laden wir zum Schulplatzmieten-Lehrertreffen: 20. JULI, 17 UHR, SCHAUSPIELHAUS +++ +++ +++ +++ +++ DAS PROJEKT „HEIMAT“ versucht Kulturen musikalisch zu verbinden: Dieser Herausforderung stellt sich das Internationale Opernstudio zusammen mit dem Schulchor der Theo-Schöller-Mittelschule in einer Präsentation im geschlossenen Rahmen. Volkslieder aus den Herkunftsländern der Sänger*innen und Schüler*innen bilden den Rahmen des gemeinsamen Musizierens. +++ +++ +++ +++ +++ Am 16. April 2016 starb WILFRIED WEISEL , der von 1962 bis 2005 am Theater Nürnberg bz w. Staatstheater Nürnberg tätig war. Er begann seine Laufbahn zunächst als Darsteller und Regieassistent in der Oper und wechselte später ins Künstlerische Betriebsbüro, das er schließlich viele Jahre leitete. Zuletzt hatte er die Position des Künstlerischen Direktors Musiktheater inne. +++ +++ +++ +++ +++

DON GIOVANNI  Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

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WIEDER AB 24. JUNI WEITERE TERMINE: 28.06.; 02., 11., 15., 17.07.2016

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Das Staatstheater Nürnberg präsentiert sich mit der Erfolgskomödie „Alle lieben George“ in der Inszenierung von Schauspieldirektor Klaus Kusenberg bei den 34. BAYERISCHEN THEATERTAGEN IN REGENSBURG. Von 28. Mai bis 10. Juni werden dort Stücke aus ganz Bayern zu sehen sein, über 30 Bühnen sind bei den Theatertagen zu Gast. 08. JUNI, 19.30 UHR, THEATER REGENSBURG +++ +++ +++ +++ +++ M it e i n e m b e s o n d e r e n P r o gramm verabschiedet sich die K AMMERKONZERT-REIHE in die Spielzeitferien: „VOLKSLIEDER UND HIRTENGESÄNGE“ gibt es zu hören, welche die Grundlage des Schaffens vieler namhafter Komponisten sind. Von Schuber t und Schumann über Henze und Berio bis zu Enjott Schneider spannt sich der Bogen des Repertoires, das die kanadische Sopranistin Leah Gordon mit den Musikern der Staatsphilharmonie vorträgt. 12. JUNI, 15.00 UHR, GERMANISCHES NATIONALMUSEUM +++ +++ +++ +++ +++ THEATERPREIS 2016 DES FÖRD E RV E R E I N S S C H AU S PI E L NÜRNBERG E.V.: Am Donnerstag, den 21. Juli 2016 im Anschluss

an die Vorstellung „Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen verleiht der Förderverein Schauspiel den Förderpreis 2016. Vom 4. Juni bis zum 10. Juli 2016 sind alle Fördervereinsmitglieder aufgerufen, ihre Stimme für die beste künstlerische Leistung in den Spielzeiten 2014/2015 und 2015/2016 abzugeben. Dies kann über die aufgestellte Stimmbox im Foyer des Schauspielhauses oder direkt über eine Mail an den Vorstand des Vereins man.schmid@t-online.de oder an isabelle.schober@staatstheater. nuernberg.de geschehen. So erhielten beispielsweise Ksch. Michael Hochstrasser, Elke Wollmann, Ksch. Jutta Richter-Haaser, Ksch. Pius Maria Cüppers und Henriette Schmidt, aber auch Produktionen wie „Die Kopien“, „Die fetten Jahre sind vorbei“, „Ermittlung“ und „Immer noch Sturm“ den begehrten Förderpreis, der seit 2006 in zweijährigem Abstand vergeben wird. +++ +++ +++ +++ +++ Um das Zus am m e nsp i e l vo n Staatsphilharmonie Nürnberg mit der SWR-Big-Band beim 3. Philharmonischen Konzert realisieren zu können, unterstützte der FÖRDERVEREIN PHILHARMONIE E.V. das außerordentliche Konzertereignis am 18. März mit einem SPENDENBEITRAG VON 7.500 EURO. Am Rande des Konzertgeschehens in der Meister-


singerhalle übergaben Prof. Ulf Klausenitzer (1. Vorsitzender) und Frank Haberzettel (Commerzbank) den Scheck an GMD Marcus Bosch.

nächste Saison auch bereits einige Gastengagements in der Tasche: Am Theater Klagenfurt ist sie für die Rolle der Lisa in „Das Land des Lächelns“ engagiert, an der lettischen Nationaloper in Riga wird sie Rosalinde in „Die Fledermaus“ und Anna in Puccinis „Le villi“ singen. +++ +++ +++ +++ +++

+++ +++ +++ +++ +++ Großer Auf trit t vor dem Absprung: Bariton VIKRANT SUBRAMANIAN, der zwei Spielzeiten lang dem Internationalen Opernstudio Nürnberg angehörte, gehört ab Saisonbeginn 2016/2017 dem Opernensemble des Theaters Bremerhaven an. Zudem hat er auch schon einen Gastvertrag für die Oper in Wuppertal in der Tasche. Abgesehen von seiner letzten Nürnberger Produktion „Rigoletto“, wo er als Marullo zu hören ist, wird er sich mit seiner persönlichen Traumpartie in der konzertanten Aufführung von Bizets „Die Perlenf ischer“ von Nürnberg verabschieden: als Zurga, Anführer der Perlenfischer und Konkurrent um die Liebe der schönen Priesterin Leila. 03. JULI, 19.00 UHR UND 13. JULI, 19.30 UHR, OPERNHAUS +++ +++ +++ +++ +++ Die lettische Sopranistin MARGARITA VILSONE, die auch in der kommenden Spielzeit noch dem Internationalen Opernstudio Nürnberg angehört, feiert am 2. Juli im Opernhaus ihr Rollendebüt als Donna Anna in „Don Giovanni“. Neben der Vertragsverlängerung für das Opernstudio hat sie für die

Zur Premiere von „RIGOLETTO“ kommen zum ersten Mal die n e u e n V E N T I L- P O S AU N E N der STA ATSPHILHARMONIE NÜRNBERG zum Einsatz, die auch als Verdi-Posaunen bezeichnet werden, weil sie den speziellen Klang von Verdis Instrumentation unterstreichen und dem von ihm angestrebten dezenten Klang der Orchesterbegleitung entsprechen. Diese Sonderanschaffung war nur durch das Engagement unseres Sponsors COMMERZBANK NÜRNBERG möglich und durch zusätzliche Einnahmen des Orchesters aus den Gastspielen der Staatsphilharmonie.

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+++ +++ +++ +++ +++ Zum großen Abschlusskonzert des THEATERFESTES sind auch in diesem Jahr leidenschaftliche Hobbymusiker eingeladen, als ORCHESTERMITSPIELER zusammen mit unseren Profis von der Staatsphilharmonie einige Stücke aus dem Konzer tprogramm zu musizieren. Interessenten melden sich bitte bis Ende Juni bei Orchesterdirektor Hendrik Schröder: Tel. 0911 - 231 - 54 12, E-Mail: hendrik.schroeder@staatstheater.nuernberg.de 25. SEPTEMBER, AB 11.00 UHR, OPERNHAUS, SCHAUSPIELHAUS, RICHARD-WAGNER-PLATZ +++ +++ +++ +++ +++

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INFORMATION UND TICKETS 0180-5-231-600 (Festnetz 14 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de ADRESSEN SPIELSTÄTTEN: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchener Straße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Kommunikation, Marketing, Theaterpädagogik Titel: Kammertanz Im Bild: Maeva Lassere Foto: Jesús Vallinas Fotos: Uwe Arens, Omar Ayyashi, Marion Bührle, Bertold Fabricius, Jenny Hobrecht, Maria Kossak, Steve

McNicholas, Jutta Missbach, Uwe Niklas, Ludwig Olah, Miroslav Petrasko, Privat, Jim Rakete - Sony Classical, Foto Sexauer, Jörg Singer, Bettina Stöß, svennesvensson/photocase.de, Jesús Vallinas, www.bartpogoda.com Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Druck und Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: Juni 2016, Änderungen vorbehalten

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