Impuls Mai / Juni 2018

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DAS MAGAZIN DES STAATSTHEATER NÜRNBERG

MAI / JUNI

SCHAUSPIEL Uraufführungen: Körper. Raumstation Sehnsucht

OPER Der Barbier von Sevilla Die Rückkehr des Odysseus

: 2018

BALLETT Dekade Förderverein Ballett

KONZERT Mahler & Zimmermann Bruckner in St. Lorenz


11 TOWNHÄUSER

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: INHALT

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SCHAUSPIEL

:

„Körper.“ · „Raumstation Sehnsucht“ · TAB: Theater aus dem Baltikum · Rückblick: „Glück gehabt“

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BALLETT

:

„Dekade“ · Wechsel im Vorstand des Fördervereins

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OPER

:

„Der Barbier von Sevilla“ · „Die Rückkehr des Odysseus“ · Gesangswettbewerb

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KONZERT

:

Philharmonisches Konzert: Himmel und Erd‘ · Mit Bruckner bei der ION

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U18 PLUS

:

Impressionen aus der BlueBox · Konzert der Musikschule im Opernhaus

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STAATSTHEATER EXTRA

:

Die Blaue Nacht 2018 · Egersdörfer · HITLER.MACHT.OPER · Besucherservice · Nachruf Erich Ude

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KURZ UND BÜNDIG Best of · Newsletter

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MUSIK HÄLT UNS ZUSAMMEN „RAUMSTATION SEHNSUCHT“ ROCKT DAS SCHAUSPIELHAUS

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SCHAUSPIEL

: RAUMSTATION SEHNSUCHT

Früher als erwartet stehen wir vor einem historischen Wendepunkt: Der Planet Trappist 1g kann besiedelt werden, und eine ausgewählte Delegation von Erdenbewohner*innen soll bald die Raumfähre in eine andere Welt besteigen. Ein großes Wagnis – aber auch eine große Chance. Abschied, Ende, Neustart – ob man will oder nicht, das Leben hält immer wieder solche Situationen für uns bereit. Bahnsteige, Flugplätze und demnächst vielleicht Weltraumbahnhöfe sind Schauplätze von Entscheidungen, die das Leben verändern. Natürlich liegen große Gefühle in der Luft: Liebe, Abschiedsschmerz, Euphorie, Vorfreude ... und für alles gibt es die passende Musik. Nach achtzehn Jahren Schauspieldirektion Klaus Kusenberg heißt es am Schauspiel Nürnberg für viele Abschied nehmen und zu Neuem aufbrechen. Wie könnte sich dieses besondere Gefühl besser ausdrücken als in Form einer musikalischen Produktion? Mit einer achtköpfigen Band, den sangesfreudigen Mitgliedern des Ensembles und vielen unvergesslichen „songs of love and change“ von Queen über Cohen bis zu Beyoncé wird Bettina Ostermeier das Schauspielhaus also noch einmal zum Beben bringen.

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Neun Jahre war Bettina Ostermeier Musikalische Leiterin am Schauspiel des Staatstheater Nürnberg unter der Direktion von Klaus Kusenberg. Mit „Raumstation Sehnsucht“ verabschiedet sie sich jetzt vom musikbegeisterten Publikum des Schauspiels. Höchste Zeit, ein wenig Revue passieren zu lassen …

Die Position der „Musikalischen Leitung“ wurde 2009 eigens für Dich geschaffen. Wie kam es dazu? Bettina Ostermeier: So ganz genau sind mir die Hintergründe bis heute nicht bekannt. Ich erinnere mich noch, dass ich Klaus Kusenberg bei einer Vorstellung im Theater Mummpitz traf – wir kannten uns schon länger – und wir uns unterhielten. Da ich zu dieser Zeit „Sugar – Manche mögen’s heiß“ am Theater Bamberg leitete, musste ich mich irgendwann verabschieden, um rechtzeitig zur Abendprobe zu kommen. Und da hakte er nach: „Ach, interessant, so was machst du …“, oder so ähnlich. Und kurze Zeit später erhielt ich einen Anruf vom damaligen Chefdramaturgen Frank Behnke, ob ich mir eine solche Aufgabe fest am Schauspiel Nürnberg vorstellen könnte. In der kommenden Spielzeit war „Blutsbrüder“ in der Tafelhalle geplant, mein erster


RAUMSTATION SEHNSUCHT

: SCHAUSPIEL

» W E‘RE LEAVING TOGETHER BUT STILL IT’S FAREWELL AND MAYBE WE’LL COME BACK TO EARTH, WHO CAN TELL? « Europe

Großeinsatz als Musikalische Leiterin. Nun sollte aber zunächst auch das Ensemble mitentscheiden, ob ich ans Haus geholt werde und ich sollte aus diesem Grund eine Probe mit einer Testperson absolvieren: Pius Maria Cüppers. Er gab sein „ok“ für meine Anstellung, wofür ich ihm bis heute sehr dankbar bin. In „Ewig Jung“ stehen wir aktuell gemeinsam auf der Bühne, worüber ich mich immer wieder sehr freue.

Wie würdest Du einem Außenstehenden beschreiben, was Deine Aufgaben sind? Eigentlich ist man eine eierlegende Wollmilchsau. Dass man eine gute Musikerin sein muss, die idealerweise mehr als ein Instrument beherrscht, ist sowieso klar. Aber das reicht nicht. Man muss Musik auch gut vermitteln können, also mit Schauspieler*innen einstudieren, Chöre einstudieren etc. und auch künstlerisch muss man natürlich

etwas wollen. Von kleinen Nummern, die ich für die ein oder andere Inszenierung einstudiert habe, über Abende, für die ich umfassende Soundtracks komponiert habe, große musikalische Produktionen, die ich komplett selbst arrangiert, einstudiert und teilweise selbst auf der Bühne gespielt habe, ist alles dabei gewesen. Ich habe immer versucht, das Musikalische am Haus zu fördern und stark zu machen, habe versucht, auf den Spielplan, auf die Besetzungen, auch die Neuanstellungen von Schauspieler*innen Einfluss zu nehmen, mir meinen Platz für die Musik zu erkämpfen auf allen Bühnen – vom großen Haus bis zur BlueBox. Musik kann nämlich so viel mehr: berühren, Spaß machen und vor allem: verbinden. Musik hält uns zusammen! Das ist auch für ein Ensemble ein durchaus positiver Nebeneffekt.

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SCHAUSPIEL

: RAUMSTATION SEHNSUCHT

Jenseits der künstlerischen Tätigkeiten umfasst meine Arbeit aber auch Aufgaben, die zwar eher unsexy, aber wahnsinnig wichtig für ein Haus dieser Größe sind: die Pflege des Equipments zum Beispiel. Instrumente sind sensibel, sie müssen kontrolliert und regelmäßig gewartet werden. Und auch die technischen Möglichkeiten sollten für einen wirklich guten Klang immer auf dem neuesten Stand sein. Ich behalte das alles im Auge.

Was waren Deine musikalischen Highlights der letzten neun Jahre? Dazu gehören auf jeden Fall „Die Kontrakte des Kaufmanns“, „Immer noch Sturm“ und „Das Leben der Bohème“, allesamt Produktionen, die ich mit Stefan Otteni realisieren durfte. Das waren große musikalische Herausforderungen für mich: einen Laienchor formen, ein Crossover-Konzept zwischen E- und U-Musik erfinden. Eine ganz andere, aber nicht minder wertvolle Erfahrung war natürlich „Rocky“. Da konnte auch ich dem Affen mal so richtig Zucker geben und mit großer Band auftrumpfen. Genauso wie diese großen Produktionen habe ich aber auch immer die Möglichkeit geschätzt und wahrgenommen, mich im Kleinen auszutoben. Ich habe das Format „Music Box“ entwickelt und dafür kleine, feine Programme mit einzelnen Kolleg*innen entworfen. Sie fanden in der BlueBox statt und sind teilweise bis heute lebendig. Mit Josephine Köhler und Elke Wollmann gehe ich beispielsweise ab und an auf Tour.

Und nun zum Abschied „Raumstation Sehnsucht“ – was wird das Publikum musikalisch erwarten? Ich denke, wir haben den perfekten Rahmen geschaffen, um noch einmal ein großes musikalisches Feuerwerk zu zünden. Das wird ein großer Spaß. Ich freue mich sehr, erneut mit einem Großteil der Kolleg*innen der „Rocky“-Band zusammen zu arbeiten und diese bereits stattliche musikalische Besetzung noch um Violine und Posaune erweitern zu können. Sieben Musiker*innen zur Verfügung zu haben, also inklusive meiner Wenigkeit acht, das spricht wirklich für einen satten großen Sound. Wir werden uns in „Raumstation Sehnsucht“ auf liebenswert-trashige Weise vor allem durch die Musikgeschichte des Pop bewegen und zwar mit absolut syntiefreier Acoustic-Power. Das wird bei einigen Songs – ich spoiler‘ hier mal –, zum Beispiel „Voyage Voyage“ von Desireless, zu ganz neuen Klangerlebnissen und Entdeckungen führen. Auch im Ensemble sind wir bestens aufgestellt und können alle zum Ende dieser letzten Spielzeit hoffentlich musikalisch noch einmal begeistern.

Und Deine Zukunft? Ich bleibe dem Nürnberger Publikum erhalten und werde weiterhin für Stadt und Region Musik und Theater machen, auch jenseits der Bühnen des Staatstheaters. Einige Gastengagements für die nächste Saison sind auch schon fix. Genaueres verraten darf ich allerdings noch nicht. Aber ich würde mich freuen, den ein oder anderen wiederzutreffen …

Das Gespräch führte Friederike Engel

URAUFFÜHRUNG

: 02. JUNI 2018, 19.30 UHR, SCHAUSPIELHAUS

RAUMSTATION SEHNSUCHT   Bettina Ostermeier und Friederike Engel Songs of love and change Musikalische Leitung: Bettina Ostermeier Inszenierung: Patricia Benecke Bühne: Franziska Isensee Kostüme: Birgit Leitzinger Choreographie: Tatjana Diara Dramaturgie: Friederike Engel Mit: Lilly Gropper, Josephine Köhler, Bettina Langehein, Elke Wollmann; Frederik Bott, Frank Dame-

rius, Michael Hochstrasser, Marco Steeger, Stefan Willi Wang Band: Maike Hilbig, Peter Adamietz, Gerhard Gschlössl, Markus Rießbeck, Gustavo Strauß, Werner Treiber WEITERE VORSTELLUNGEN: 05., 10., 11., 16., 21., 22.06.; 04., 07., 12., 14.07.2018 (zlM)

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EIN MULTIPLER BLICK KAMMERSCHAUSPIELERIN ADELINE SCHEBESCH IM GESPRÄCH ÜBER IHR NEUES STÜCK „KÖRPER.“ Mit der Premiere von „Körper.“ endet nicht nur eine intensive Probenphase für Schauspieler*innen und Regieteam, sondern auch der Schreib- und Konzeptionsprozess der Autorin und Kammerschauspielerin Adeline Schebesch. Dass sie nicht nur auf der Bühne steht, sondern auch zur Feder greift, wundert jene, die sie näher kennen, kaum. Denn schon lange gehört ihre Leidenschaft auch dem Schreiben und Erforschen unterschiedlichster Wissensfelder. Mit „Körper.“ kommt bereits ihr zweites Stück zur Uraufführung, ein Auftragswerk für das Staatstheater Nürnberg.

Ist der Wechsel von Prosa zur Dramatik ohne größere Probleme zu bewältigen? Die dramatische Form ist eine Herausforderung der besonderen Art, vor der ich immer großen Respekt hatte, vielleicht gerade weil ich als Schauspielerin selbst deren Fallstricke erfahren habe: Man muss in knappe Handlung gießen, was in Prosaform beliebig großen Raum einnehmen kann und man muss die Handlung im Dialog verankern. Dabei bleibt der Theatertext bewusst unvollkommen – er vollendet sich erst durch die kreative Interpretation von Spielern, Regie und Raum. Erst die Bühne vollendet die Arbeit.

Das Publikum schätzt und kennt Dich als unverzichtbaren Bestandteil unseres Schauspielensembles. Doch bereits 2013 hast Du den Marilyn Monroe-Abend „Letzte Stunde(n)“ für das Haus geschrieben. Was hat Dich zur Autorschaft inspiriert?

„Körper.“ ist ein vielseitiges Szenentableau, das verschiedene Aspekte des titelgebenden Themas beleuchtet. Wie und wann hast Du diesen Stoff für Dich entdeckt?

Auch auf die Gefahr hin, banal zu klingen: Meine Ambition kommt aus meiner Liebe zu Geschichten und dem Geschichtenerzählen. Deswegen bin ich Schauspielerin geworden und deswegen schreibe ich, dies ist meine Inspiration. Ob man Geschichten schreibt oder spielt, ist lediglich eine Frage der Form. Der Mensch ist die Spezies, die sich Geschichten erzählt. Für die eigene Schublade schreibe ich schon lange, ein paar kleine Arbeiten wurden schon in Anthologien publiziert, nichts Weltbewegendes. Ich habe auch Dramatisierungen gemacht oder kleinere Monologe geschrieben, z.B. für Die Blaue Nacht in ihren Anfangsjahren.

Das Thema bewegt mich schon jahrelang. Mich irritiert die kulturhistorisch-religiöse Trennung von Körper und Geist, die sich meines Erachtens heutzutage aus profanen Gründen eher verstärkt. Das ist sehr ungesund. Wir sind untrennbar beides, Körper und Geist, das eine bedingt, beeinflusst das andere. Die ausgeprägt materialistische Haltung unserer Gesellschaft – vermutlich Erbe des wissenschaftlichen Positivismus – hat unser Denken verändert: Wir betrachten uns selbst als Material, das man nach Belieben optimieren kann. Wir gehen mit uns um, als seien wir Autos: „Wir erfinden uns selbst.“ Nur: Wer genau erfindet was? Glauben wir

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SCHAUSPIEL

: KÖRPER.

vielleicht nur, uns selbst zu erfinden und in Wahrheit werden wir erfunden? Die Entwicklungen im Bereich Medizin etwa sind rasant, es gibt großartige Forschungen in Prothetik, Implantattechniken oder in den Neurowissenschaften. Dennoch hat auch dieser Fortschritt Licht- und Schattenseiten: Welche realistischen Auswirkungen das vermeintlich verbesserte Einzelteil auf das Wesen hat, darüber denkt kaum jemand nach. „Körper.“ setzt sich aus einer Reihe von Szenen zusammen, die dieser Frage nach den emotionalen Konsequenzen körperlicher Eingriffe nachgehen.

Wie würdest Du den Weg von der Idee zum fertigen Stück beschreiben? Am Beginn steht meine Liebe zu den Wissenschaften, insbesondere den Naturwissenschaften. Sie haben mich immer fasziniert. Deswegen lese ich auch Aufsätze über Evolution, Biologie oder Medizin, verfolge die einschlägigen Newsfeeds. Ich kann die leidenschaftliche Neugier des Wissenschaftlers sehr gut nachempfinden. Als eines der größten Geschenke des Schauspielerberufes empfinde ich, einen multiplen Blick, eine Art Vogelperspektive einnehmen zu dürfen. Während der Proben zu Dea Lohers „Olgas Raum“ und inspiriert durch ein Gespräch mit der damaligen Dramaturgin Kathrin Mädler habe ich begonnen, mich mit den tiefgreifenden Einflüssen unserer Wissenschaftsgläubigkeit zu beschäftigen. Das Thema zu „Körper.“ hatte ich im Hinterkopf, und als die Spielzeit geplant wurde, schrieb ich ein Exposé – es hat Klaus Kusenberg, Friederike Engel und Dich überzeugt. Danach begann eine ausufernde Arbeitsphase: Ich schrieb, verbrachte ganze Nächte mit Recherche und stellte mir wiederkehrende Fragen: Wie lassen sich komplexe Themen in einen knappen Zusammenhang bringen? Der rote Faden war schnell gefunden, von Anfang (Geburt) bis Ende

URAUFFÜHRUNG

(Tod). Manche Szenen sah ich sofort vor mir, um andere musste ich kämpfen. Inzwischen gibt es eine Fassung, die ich ohne Zucken lesen kann. Aber die Leseprobe mit meinen Schauspielkollegen ist die erste Bewährungsprobe.

Julia Prechsl wird die Inszenierung übernehmen, es war Dein Wunsch, sie für die Arbeit zu gewinnen. Was ist Dir für den Inszenierungsprozess wichtig? Ich freue mich sehr, dass Julia sich mit dem Stoff auseinandersetzen wird. Ich habe Vertrauen in ihren Instinkt und schätze ihr Engagement: Sie ist eine junge, einfühlsame und kluge Regisseurin. Und ich freue mich, dass Birgit Leitzinger Raum und Kostüm übernommen hat. Beide zeichnet eine Eigenschaft aus, die ich sehr schätze: Sie sind lässig – wie man in Österreich sagen würde. Die BlueBox ist ein widerspenstiger Raum. Bühnenelemente, die nicht zum Prinzip dieses Raumes passen, wirken vollkommen falsch. Birgit hat zuletzt bei „Gift" ihr Talent bewiesen und einen Bühnenraum geschaffen, in dem Michael Hochstrasser und ich sehr frei agieren und atmen können. Das ist extrem wichtig für die Dynamik einer Aufführung. Die Spieler sind diejenigen, um die ich am meisten werbe, um deren Einsicht jeder Autor buhlt. Nicola Lembach, Svetlana Belesova und Julian Keck müssen den Wörtern Leben, Gedanken und Wünsche einhauchen – sie Fleisch werden lassen. Vor allem hoffe ich, dass der „Funke" überspringt, der mich während der Arbeit beflügelt hat und den sie ans Publikum weitergeben. Jeder Text ist zunächst nur Arbeitsgrundlage. Mein Wunsch ist es, eine Grundlage für das Team und eine inspirierende Arbeit gelegt zu haben, in deren Zentrum eine Frage steht: Wen erschaffe ich in mir, wenn ich mit den neuen Mitteln der Wissenschaften Hand an mich lege?

Das Gespräch führte Jascha Fendel

: 15. MAI 2018, 20.15 UHR, BLUEBOX

KÖRPER.   Adeline Schebesch Szenen für drei (Schau-)Spieler*innen Inszenierung: Julia Prechsl  Bühne und Kostüme: Birgit Leitzinger  Dramaturgie: Jascha Fendel Mit: Svetlana Belesova, Nicola Lembach; Julian Keck

WEITERE VORSTELLUNGEN: 22., 29.05.; 02., 07., 10.06., 04.07.2018

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HÖRGERÄTE

MECKLER IHR PARTNER FÜR GUTES HÖREN

FREITAG , 29. JUNI 18.00 Uhr Historisches Galadinner 21.30 Uhr Sommerliches Maskenfest

SAMSTAG, 30. JUNI

ANSBACHER

ROKOKO F E ST S P I E L E 29. Juni bis 3. Juli 2018

10.00 bis Barockes Leben 14.00 Uhr in der Stadt 21.30 Uhr Markgräfliches Hochzeitsfest

SONNTAG, 1. JULI TAG DER FRANKEN: „Essen in Franken damals und heute“ 11.00 Uhr Festliche Eröffnung des Tages der Franken

4x in Nürnberg

Nürnberg Nord Am Stadtpark 2 St. Johannis Schnieglinger Str. 15 Nürnberg Zabo Valznerweiherstr. 17 Nürnberg Mögeldorf Ostendstr. 229 - 231

14.00 bis Fürstliche Gartenlust: 18.00 Uhr Unterhaltung für Groß und Klein im historischen Hofgarten

Tel. 0911/552226 Tel. 0911/37739240 Tel. 0911/4807195

19.30 Uhr Theaterstück „Der Tartuffe oder der Betrüger“

PROGRA MM UND KARTEN VORVER KAUF:

DIENSTAG, 3. JULI

Tel. 0911/5400347

oder besuchen Sie uns im Internet: www.meckler-hoergeraete.de

Gefördert durch:

MONTAG, 2. JULI

19.00 Uhr Schlosshofserenade mit dem Stadt- und Jugendblasorchester der städtischen Musikschule

Amt für Kultur und Tourismus Joh.-Seb.-Bach-Platz 1 91522 Ansbach Tel. 0981/ 51243 www.ansbach.de


SCHAUSPIEL

: TALKING ABOUT BORDERS

EIN BALTISCHER SOMMER URAUFFÜHRUNG – GASTSPIELE – SZENISCHE LESUNGEN TALKING ABOUT BORDERS ist in den letzten Jahren zum festen Bestandteil des Saisonfinales am Staatstheater Nürnberg geworden. Auch dieses Jahr haben die Organisator*innen ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das die aktuellen und ehemaligen Partnerländer in den Mittelpunkt stellt. Für die neue Festivalausgabe TALKING ABOUT BORDERS und den internationalen Dramenwettbewerb ist die Region des Baltikums Partnerland 2017/2018. Insgesamt werden fünf Gastspiele aus Estland, Lettland und Litauen sowie aus dem letztjährigen Partnerland Tschechien zu Gast sein. Die drei bestplatzierten Stücke des Dramenwettbewerbs werden außerdem in szenischen Lesungen präsentiert, und zum ersten Mal feiert das letztjährige Siegerstück seine Uraufführung während der Festivaltage.

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TALKING ABOUT BORDERS

Eröffnet wird auch dieses Jahr mit der Preisverleihung an die Autor*innen der besten drei Stücke des Wettbewerbs. Dieser ist bereits seit Herbst 2017 in den Partnerländern ausgeschrieben und wird von einer Fach-Jury ausgewertet. Dem Erstplatzierten winkt eine Uraufführung am Theater Regensburg. Im Anschluss gibt es mit der Uraufführung von „Schloss an der Loire“ in der BlueBox bereits das zweite Highlight: Ein bestechendes Kammerspiel des tschechischen Autors Roman Sikora, das mit schwarzem Humor und Dialog-Feuerwerken bereits im Vorjahr als Stück überzeugte. Den Freitag wird neben der szenischen Lesung des Zweitplatzierten auch ein besonderes Wiedersehen auszeichnen: Das Schauspielensemble des Theaters Liberec kehrt mit der Uraufführung „Leben wir? (Kein Land für Fremde)“ nach Nürnberg zurück. Bei dem Titel handelt es sich um den 2. Platz des Vorjahres-Wettbewerbs. Die slowakische Autorin Lenka Čepková zeichnet darin ein Mosaik von Begegnungen und erzählt von Unterschieden und Missverständnissen der Menschen in unserem Alltag. Mit einem weiteren Kleinod wird der Sommerabend anschließend ausklingen. Die litauische Band Merope vertont Antanas Škėmas Roman „Das weiße Leinentuch“ mithilfe des ältesten litauischen Musikinstruments, der Kanklės. Ein moderner Klassiker der litauischen Literatur trifft so auf traditionell inspirierte Klänge. Der Samstag steht ganz im Zeichen estländischer Gastspiele, dabei rückt das Performative in diesen Aufführungen in den Vordergrund. Iggy Lond Malmborg thematisiert in seinem Solo „Physics and Phantasma“ das Theater selbst. Die Bühne ist für ihn ein leerer und schwarzer Raum, den er durch die Fantasie des Publikums auf scheinbar magische Weise zum Leben erweckt – ein Spiel mit Illusion und Wirklichkeit. Bei der Late-Night Vorstellung am Samstagabend gibt es diesmal ein Tanz-Solo zu

: SCHAUSPIEL

entdecken: Sigrid Savi wird in „Imagine there’s a fish“, wie zuvor Iggy Lond Malmborg, die Wahrnehmung der Zuschauer*innen auf die Probe stellen und vor allem die Imagination als Mittel des Theaters in den Vordergrund rücken. Am Sonntag, zum Abschluss, wird neben der zweiten Aufführung von „Schloss an der Loire“ ein Dokumentartheaterstück zu sehen sein, das aktueller nicht sein könnte: In „What will tomorrow bring?“ treffen vier junge Leute aufeinander: Ein Syrer aus Aleppo, eine in Belgien lebende Türkin, eine Chilenin aus Polen und ein Lette. Alle vier haben mittels Videotagebüchern ihren Alltag dokumentiert und somit ihre Lebensbedingungen aufgezeichnet. So wird auf eindringliche Weise nachvollziehbar, was sich in den jeweiligen Ländern ereignet, wie alle Geschehnisse und Entscheidungen letztlich doch miteinander zusammenhängen. Das Festivalprogramm ist in diesem Jahr besonders dicht und abwechslungsreich, doch ein Festival ist auch immer weit mehr als das, was auf den Bühnen zu sehen ist: Unterschiedlichste Künstler*innen und Schauspieler*innen werden für ein Wochenende zu Gast sein, eine einmalige Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Künstlergespräche bieten den Zuschauer*innen die Möglichkeit, neugierige Fragen zu stellen. Aber auch auf dem Vorplatz und in den Foyers werden die Gäste anzutreffen sein – zum Austausch über Kunst und Kultur und bereit für neue Bekanntschaften, über Grenzen hinweg.

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SCHAUSPIEL

: GLÜCK GEHABT

GLÜCK GEHABT EIN RÜCKBLICK AUF 18 JAHRE SCHAUSPIELDIREKTION KUSENBERG Im Jahr 2000 trat Klaus Kusenberg seine Schauspieldirektion in Nürnberg an. Niemand konnte damals auch nur ahnen, dass dieser ersten Spielzeit 17 weitere folgen würden. 18 Jahre voll von Glücksmomenten auf und hinter der Bühne. „Glück gehabt“ – unter diesem Titel versammelt Maren Zimmermann als Herausgeberin in einem Buch Geschichten darüber, was das Schauspiel Nürnberg in den letzten 18 Jahren ausmachte. Der damalige Chefdramaturg Frank Behnke etwa erzählt von der intern durchaus auch turbulenten ersten Spielzeit, die Schauspielerin Jutta Richter-Haaser erinnert sich an die Begeisterungsfähigkeit des Nürnberger Publikums, Regisseur Georg Schmiedleitner lässt intensive Probenmomente Revue passieren und der Technische Leiter des Schauspiels, Florian Steinmann, beschreibt die Herausforderungen, vor die das frisch sanierte Schauspielhaus seine Mannschaft stellte. Vor allem aber präsentiert „Glück gehabt“ eine Auswahl besonderer Theaterfotos der Fotografin Marion Bührle, die die gesamten 18 Jahre

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mit der Kamera begleitet hat und damit als einzige in diesem flüchtigen Medium Theater einige Glücksmomente für immer einfangen konnte. „Glück gehabt“ ist ein Bilderbuch und ein Erinnerungsbuch, es ist ein Dankeschön an ein Theater, seine Stadt und sein Publikum, oft humorvoll, manchmal sentimental, ab und zu nachdenklich, meist subjektiv – aber vor allem voll von Glücksmomenten. GLÜCK GEHABT – SCHAUSPIEL NÜRNBERG 2000 BIS 2018 Mit Beiträgen von Alice Asper, Frank

Behnke, Horst Busch, John von Düffel, Friederike Engel, Josephine Köhler, Kathrin Mädler, Jutta RichterHaaser, Georg Schmiedleitner, Marion Siems, Florian Steinmann, Dieter Stoll, Maren Zimmermann und Fotografien von Marion Bührle  Erhältlich ab dem 24. Juni 2018 im Theaterbuchladen Der Abschiedsabend „Glück gehabt“ im Schauspielhaus findet am 20. und 21. Juli, 19.30 Uhr statt.


Klinik Hallerwiese/ Cnopfsche Kinderklinik Ob medizinische Versorgung oder Pflege – unsere kleinen und großen Patienten haben immer oberste Priorität. Dafür stehen wir mit unserem diakonischen Auftrag.

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Die Fachabteilungen der Klinik Hallerwiese: . Allgemein- und Viszeralchirurgie . Anästhesie und Intensivmedizin . Geburtshilfe und Pränatalmedizin . Gynäkologie und onkologische Gynäkologie . Innere Medizin und Gastroenterologie Die Fachabteilungen der Cnopfschen Kinderklinik: . Kinderanästhesie . Kinderchirurgie und -urologie . Kinder- und Jugendheilkunde . Kinderorthopädie . Neonatologie und Kinder-Intensivmedizin

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BALLETT

: STEFAN KLEEBERGER

CHOREOGRAPHIE UND KAMERA – EINE KÜNSTLERISCHE PARTNERSCHAFT FILMEMACHER UND VIDEOJOURNALIST STEFAN KLEEBERGER IM PORTRÄT

Er fängt das Kunstwerk mit seinem Blick durch die Kamera ein; dann laufen die aufgenommenen Bilder bei ihm durch einen kreativen Transformator und geben am Ende in einem kurzen Trailer das künstlerische Potenzial einer Choreographie von Goyo Montero wieder: Stefan Kleeberger ist seit vielen Jahren für die mediale Präsentation der Ballett-Sparte ein zuverlässiger Wegbegleiter an Goyo Monteros Seite. Anlässlich der „Dekade“-Premiere hat Stefan Kleeberger nun in Zusammenarbeit mit Goyo Montero einen ganz besonderen Clip angefertigt, in dem alle künstlerischen Weggefährt*innen seit 2008 gewürdigt werden. Höchste Zeit, einen Künstler vorzustellen, der hinter den Kulissen einen entscheidenden Beitrag für die Nürnberger Compagnie leistet. STATIONEN UND SEITENWEGE Seit über zehn Jahren arbeitet Stefan Kleeberger als freier Videojournalist und Filmemacher. Er entwickelt, dreht und schneidet Imagefilme, Reportagen, Webcasts, Kurzfilme und Dokumentationen. Meistens alleine – nur manchmal im Team. Sein Anspruch ist es, Geschichten packend zu erzählen und dabei entsprechend eindrucksvolle Bilder zu liefern. Begonnen hatte er zunächst mit einem Studium zum Bauingenieur: „Aus der Zeit fand ich aber eigentlich nur die Praktika gut – weil mich immer schon mehr die Menschen interessiert haben, mit denen ich in Kontakt gekommen bin“, blickt Stefan Kleeberger zurück. Der „Umweg“ führte dann zunächst über eine Assistenz bei einem Fotografen. „Ich hatte damals im besten Sinne gar keine Ahnung, war aber für fast alles offen – eigentlich sollte es in Richtung Fotojournalismus gehen, aber dann landete ich stattdessen bei einem Still LifeFotografen – egal! Ich habe alles » ALLEINE MIT DER KAMERA LOSZIEHEN, gelernt, was ich für später brauchen konnte.“ DREHEN, SCHNEIDEN – Die ersten Schritte im FernUND GESCHICHTEN ERZÄHLEN. « sehgeschäft machte er Ende der 90er Jahre in den Niederlanden – als Kameramann und Cutter bei einem kleinen TV-Sender in Rotterdam. „Da hat auch schon das begonnen, was ich eigentlich jetzt immer noch mache: Alleine mit der Kamera losziehen und drehen, schneiden – und Geschichten erzählen. „Rotterdam war Kulturhauptstadt Europas und die Menschen haben diesen Titel mit Leben erfüllt. Überall entstanden kreative Inseln und ich war mit meiner Arbeit mitten drin. Ich habe zusammen mit zwei Musikern in einem besetzten Haus gelebt. Das wurde dann leider abgerissen und ich musste etwas Neues suchen. So bin zurück nach Deutschland ge-

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STEFAN KLEEBERGER

: BALLETT

gangen. Ohne Kontakte war es am Anfang gar nicht so leicht, in der Branche Fuß zu fassen.“ Der Einstieg gelang dann bei RTL Franken Life. Ab 2002 arbeitete er dort als Kameramann. Parallel hat er sich ab 2003 mit einem Studium an der Hochschule Ansbach in den Bereichen Journalismus, Fernsehtechnik und Neue Medien weiterentwickelt und später als Videojournalist im Studio Franken des Bayerischen Rundfunks gearbeitet. „Das Studium in Ansbach hat mich sehr gut auf die jetzige Medienwelt vorbereitet. Ich bin multimedial ausgebildet – mit einem journalistischen Schwerpunkt. Und heute unterrichte ich selbst dort. So schließt sich der Kreis.“ Seit 2016 gibt er sein Wissen weiter als Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Ansbach. VERBINDUNG AUF DEN ERSTEN BLICK Der Kontakt mit Goyo Montero kam ebenfalls über die Hochschule zustande: „Die Ballettdirektion hatte kurzfristig jemanden gesucht, um „Banditos Malditos“ – damals noch in der Tafelhalle – mitzuschneiden. Es gab kaum Vorlauf für Vorbereitungen und meine Professorin war glücklicherweise der Meinung, der Einzige, der das könnte, wäre ich. Ich hatte viel Praxiserfahrung und konnte durchaus ‚losgelassen werden‘ auf so einen Job wie für das Staatstheater Nürnberg.“ Aus dem ersten Projekt wurden dann die ersten Jahre gemeinsamen Weges mit Goyo Montero. „Mir ist wichtig, immer wieder Neues einzubringen, nicht in Routine zu verfallen und das jeweilige künstlerische Spielfeld auszuloten. Damit man sich das erhält, muss man manchmal auch Brüche wagen. Deswegen habe ich mir erlaubt, nach einer Weile der Zusammenarbeit eine Auszeit beim

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Staatstheater Nürnberg Ballett einzulegen, um mir neue Impulse zu holen.“ Bereits nach zwei Jahren kam eine erneute Anfrage der Ballettdirektion – „und ich war sofort wieder dabei. Unser Vertrauensverhältnis hat sich seit dieser Zeit vertieft. Ich schätze sehr, dass Goyo mir sehr viel Freiheit bei meiner Arbeit lässt. Wir müssen uns in der Arbeit ja auf ganz unterschiedliche Weise ausdrücken – finden aber immer sehr schnell einen gemeinsamen künstlerischen Nenner.“ Über das Charakteristische seiner eigenen Bilderwelt, seiner individuellen Filmsprache sagt er: „Ich habe schon ein paar Bilder, auf die ich es anlege – aber eigentlich überlasse ich mich meist der Spontaneität und schwinge mich immer möglichst gut auf mein Gegenüber ein. Das ist auch der Grund, warum ich am liebsten autark und alleine arbeite; es erleichtert die Begegnung und erzeugt eine persönliche Atmosphäre z. B. für ein Porträt. Der Interview-Partner kann leichter vergessen, dass eine Aufnahme stattfindet, wenn nur ich da bin. Man kommt schneller an einen Punkt der Authentizität.” FILMISCHES PANORAMA Wie macht er Monteros Inszenierungen – mal dramatisch-überbordende, mal abstrakt-asketische – zu seinen Bildern mit den Mitteln des Films? „In der Regel weiß ich vorher nichts von der Inszenierung; ich lasse sie im Moment auf mich wirken. Dann greife ich mir die Szenen heraus, in denen ich etwas sehe, das ich für meine Bildsprache ansprechend finde und entwickle eine filmische Idee. Z. B. bei ‚Latent‘ 2015 hatte ich eine spezielle Idee im Vorfeld, in dem Fall eine technische: Ich wollte ein Kamerastabilisierungssystem zum Einsatz bringen, mit dem ich mich frei unter und mit den Tänzern bewegen konnte. Doch dann kam ich auf die Probebühne und sah diese Wand mit dem Stuhl; diese enge Kammer, in der das Stück spielt. Mir war sofort klar, dass ich

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STEFAN KLEEBERGER

: BALLETT

genau anders herum denken musste: Die Kamera sollte fest an einen Ort stehen und das filmen, was ihr gerade vor die Linse kommt. Der inhaltliche Aspekt, nämlich das Gefangensein eines Menschen, das sollte sich durch das Bild übertragen; und da schien mir die Unbeweglichkeit der Kamera sehr viel sinnfälliger als meine Beweglichkeit mit der Kamera innerhalb der Tänzer-Gruppe.“ Genau diese inhaltlichen Herausforderungen sucht Kleeberger bei jedem einzelnen Projekt, sie geben ihm Ansporn, dabei zu sein. „Ich versuche Goyos Choreographien filmisch gerecht zu werden, in dem ich diese Spannung herausarbeite, die seine Stücke prägen: Stille Phasen werden von großen, dramatischen Bildern abgelöst. Diese Dynamik greife ich auf, arbeite mit schnellen Schnitten. Anderen Szenen gebe ich wiederum genügend Atem, um sie wirken zu lassen. Ich versuche dabei immer, das Auge des Betrachters zu führen, d. h. wenn mal eine Bewegung nach oben geht, dann schneide ich so, dass im nächsten Moment auch wieder eine Bewegung nach unten geht. Durch den Bildschnitt soll der Bewegungsfluss nicht gestört werden, den man beim Betrachten von Tanz empfindet. Die Bilder müssen auch tänzerisch und harmonisch sein – oder bewusst gebrochen, wenn es das Stück verlangt.“ 10 JAHRE IN 4 MINUTEN Pünktlich zur „Dekade“-Premiere des Staatstheater Nürnberg Balletts entstand nun eine filmische Retrospektive – aber nicht nur als bloße Werkschau, sondern mit ganz klarem Fokus auf allen Mitstreiter*innen vor und hinter der Bühne, die in den letzten zehn Jahren das Staatstheater Nürnberg Ballett mit geformt und gestaltet haben. Kleebergers künstlerische Grundidee hat für alle treuen Ballett-Fans eine große Überraschung bereit: Ausschnitte aus den Clips nahezu aller Choreographien von Goyo Montero der letzten zehn Jahre werden auf die Tänzerkörper der aktuellen Mitglieder der Compagnie projiziert. So ist das Hier und Jetzt, aber vor allem auch Vergangenes, Geleistetes präsent. Persönlichkeiten der Compagnie, die jahrelang in vorderster Reihe mitgewirkt haben sind ebenso zu sehen wie die Tänzerbesetzung der derzeitigen Formation, die bei den Vorstellungen von „Dekade“ tatsächlich auf der Bühne stehen werden. Als wäre es eine große Compagnie, als wären Monteros Stücke eins aus dem anderen gewachsen, verschränken sich hier die Bilder und schließen somit auch inhaltlich den Bogen der unaufhaltsamen künstlerischen Entwicklung. Zudem hat er als klangliche Zutat das Stück „El Día de la Creación“ des brasilianischen Dichters und Musikers Vinicius de Moraes hinterlegt und die Schnitte analog zu den Textinhalten gesetzt. Dadurch entsteht binnen weniger Minuten ein sehr charakteristischer Blick auf die gesamte künstlerische Laufbahn Goyo Monteros mit seiner Compagnie und es gelingt ein Brückenschlag zum ersten, in Nürnberg präsentierten Werk, mit dem alles begann: „Benditos Malditos“.

Sonja Westerbeck Der Film ist ab Mitte Mai auf der Homepage des Staatstheaters und bei YouTube zu sehen. PREMIERE

: 23. JUNI 2018, 19.30 UHR, OPERNHAUS

DEKADE: ZEHN JAHRE BALLETT NÜRNBERG Jubiläumsgala Choreographie und Inszenierung: Goyo Montero Mit: Staatstheater Nürnberg Ballett und Gästen WEITERE VORSTELLUNGEN: 24., 28., 29.06.; 02.07.2018

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BALLETT

: BALLETTFREUNDE DES STAATSTHEATERS

EIN GESCHENK PETER HERING UND DAS STAATSTHEATER NÜRNBERG BALLETT

Die Beziehung Peter Herings zur Kunstform Tanz als Liebesverhältnis zu bezeichnen, ist weder eine allzu blumig geratene Metapher noch eine Übertreibung. Seit Jahrzehnten engagiert sich der bekennende Schwabe in Franken für den Tanz in all seinen vielfältigen Ausprägungen und dies sowohl als Privatmensch wie auch in seiner Funktion als Sponsor, Mäzen und Vorstand des Fördervereins „Ballettfreunde des Staatstheater Nürnberg Ballett e.V.“. Aus gesundheitlichen Gründen verabschiedet sich dieser großartige Wegbereiter des Tanzes in Nürnberg aus einer Vielzahl seiner öffentlichen Ämter – höchste Zeit, von ganzem Herzen „Danke“ zu sagen! Als Goyo Montero als – damals noch designierter – Ballettdirektor 2008 erstmals Peter Hering begegnete, war er nervös. Würde der Vorstandsvorsitzende der Sparda Bank Nürnberg eG das Engage» PETER HERING HAT GROSSE ment als Hauptsponsor der Sparte Tanz fortsetzen? FUSSSTAPFEN HINTERLASSEN « Die Sparda Bank hatte bislang das Tanztheater unter der Leitung von Direktorin Daniela Kurz unterstützt – würde man nun dem jungen spanischen Ballettchef gleichermaßen Vertrauen schenken und die Neuausrichtung der Tanzsparte am Staatstheater wohlwollend begleiten? Peter Hering investierte dieses Vertrauen – und aus der beruflichen Partnerschaft zwischen den Repräsentanten beider Institutionen entwickelte sich rasch eine persönliche Freundschaft, getragen von der gemeinsamen, gelebten Leidenschaft für den Tanz. Denn, was den Tanz betrifft, ist Peter Herings Herz ein sehr großer und dehnbarer Muskel! Er begeistert sich für die Tanzmariechen der großen Karnevalsgesellschaften ebenso aufrichtig wie für die internationalen Stars und ersten Solist*innen weltberühmter Compagnien, die er in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender der „Ballettfreunde“ zu den vom Förderverein verantworteten Gala-Abenden nach Nürnberg einlud. Eben dieser Verein verdankt seine Gründung an erster Stelle dem großen Einsatz Peter Herings. Nachdem er nach 22 Jahren im Vorstand der Spardabank 2010 in den

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Ruhestand wechselte, erstarkte seine Liebe zum Tanz und ganz konkret zum Ballett Nürnberg nochmals neu. Mit Peter Hering als Mann der Tat war es von der Gründungsidee bis zur Eintragung ins Vereinsregister nur ein sehr kurzer Weg: Seit November 2010 verfügt so auch die Ballettsparte am Staatstheater über einen eigenen Förderkreis. Und zu was für einer enorm schlagkräftigen „Task force“ sich dieser Verein doch in den vergangenen Jahren entwickelt hat! Hier dürfen einmal die nackten Zahlen für sich sprechen: Mehr als 220 Mitglieder zählen derzeit zu den „Ballettfreunden“, über 390.000 Euro wurden insgesamt an Mitgliederbeiträgen und Spenden dem Ballett für seine Projekte zur Verfügung gestellt, drei (stets ausverkaufte) internationale BallettgalaProgramme konnten in Zusammenarbeit mit der Ballettdirektion realisiert werden. Zweifelsfrei lässt sich festhalten: Ohne die Unterstützung durch die Ballettfreunde hätten viele Produktionen Goyo Monteros so nicht stattfinden können. Hinter diesem unscheinbaren „so“ verbirgt sich beispielweise das aufwändige Videodesign bei „Cinderella“, die Auftragskomposition bei „Latent“, die Verpflichtung manch jungen Nachwuchstalentes oder das von den Tänzer*innen als absolut „segensreich“ empfundene Angebot einer Physiotherapie im Haus. Für die Tanzsparte ist „ihr“ Förderverein ein weiteres Geschenk, das Peter Herings Liebe zum Tanz zu verdanken ist. Dass er mit seiner Begeisterung so viele Tanz-Afficionados nachhaltig infizieren konnte, beweist auch die Riege seiner Vorstandskolleg*innen. So übernimmt Michael Schöpe, bislang als Revisor für den Verein aktiv, den Vorsitz. Als neue Revisorin der „Ballettfreunde" wurde Frau Dr. Claudia Balzer gewählt. Michael Schöpe, Principal Counsel in der Rechtsabteilung der Siemens AG, sagt über den Stabwechsel: „Peter Hering hat große Fußstapfen hinterlassen, die auszufüllen mir eine Herausforderung und ein steter Antrieb sein werden. Es ist mir eine große Freude, diesen so erfolgreichen Verein nun als Vorsitzender zusammen mit meinen Vorstandskolleg*innen zum Wohle unseres Balletts Nürnberg weiter führen zu dürfen.“

Dorothea Mosl

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OPER

: DER BARBIER VON SEVILLA

UNA CASA IN CONFUSIONE! JOSEF E. KÖPPLINGER INSZENIERT GIOACCHINO ROSSINIS „DER BARBIER VON SEVILLA“

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DER BARBIER VON SEVILLA

: OPER

chaotischen Theatersaison im römischen Teatro Argentina. Angeblich entstand die Musik in nicht mehr als 16 Tagen – aber Rossini hatte einige Stücke aus früheren Werken übernommen, darunter die berühmte Ouvertüre. Unter solchen Bedingungen geriet die Uraufführung zu einem Misserfolg, doch schon nach wenigen Vorstellungen hatte sich das Eigentlich geht mal wieder alles nur ums Geld: Blatt gewendet, und „Der Barbier von Sevilla“ wurde Doktor Bartolo will seine Pflegetochter Rosina heiRossinis beliebteste komische Oper. Anders als die raten, um sich ihre Mitgift zu sichern. Die schwärmt ernsten Opern dieses Komponisten war der „Barbier“ aber für den armen Schlucker, der sich Lindoro nennt, zu jeder Zeit Teil des Opernrepertoires. in Wirklichkeit aber der adelige und schwerreiche Das wiederum ist nicht erstaunlich, denn nicht Graf Almaviva ist. Diesem wiederum nützt sein Geld nur die Musik der Oper ist einfach unwiderstehlich. beim eifersüchtigen Bartolo erst mal gar nichts. Er Der „Barbier von Sevilla“ präsentiert eine typische kann sich mit einer kleinen Stange Geld aber die Situation der italienischen Commedia dell’arte: Den Unterstützung des umtriebigen Figaro sichern, jealten Doktor, der sein Mündel heiraten will, dem nes Barbiers, der außer aber der schlaue DieHaareschneiden auch ner einen Strich durch noch Intrigen aller Art die Rechnung macht. anbietet. Der wieder» ES GEHT IMMER UMS GELD « Doch bei Rossini ist das um schmiert den koralles etwas raffinierter: r upten Musik lehrer Rosina ist keine naive Don Basilio, der norSchöne, sondern eine malerweise für die Gegenseite allerlei Verleumdundurchtriebene junge Frau, die ganz genau weiß, gen ausstreut, aber für eine kleine Zuwendung auch was sie will und wie sie ihre Ziele erreicht. Und Graf mal die Seiten wechselt. Und so kann sich Almaviva Almaviva benötigt nur am Anfang Figaros Nachhilfe als falscher Gesangslehrer bei Rosina einschleichen – in Sachen List und Verstellung. Schon bald ist der und bringt dem cleveren Mädchen schon nach kurzer Adelige sich für keine Verkleidungen und ÜberrumpZeit ganz neue Töne bei. Am Ende ist Bartolo sein lungen mehr zu schade. Dass die Titelfigur Figaro Mündel endgültig los, und Rosina wird mit Almaviva zwar unablässig seine Schlauheit und sein Geschick reich – und vielleicht auch glücklich. anpreist, zum guten Ende der Komödie aber wenig beiträgt, ist eine der vielen ironischen Wendungen EIN STÜCK AUS UMBRUCHSZEITEN der Oper. Gioacchino Rossinis „Der Barbier von Sevilla“, Voller Witz ist auch die Musik des „Barbier uraufgeführt 1816 in Rom, ist ein Klassiker der italievon Sevilla“, eine der Opern, bei denen fast jede nischen Spieloper. Die Handlung ist die Vorgeschichte Musiknummer ein „Hit“ ist: Figaros großspurigvon Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“. Kein Wunder, plapperndes Auftrittslied ebenso wie die erste Arie denn beide Opern basieren auf der Figaro-Trilogie des der gewitzten Rosina mit ihrem Koloratur-Feuerwerk; französischen Schriftstellers Beaumarchais, KomödiBasilios Arie über die Kunst der Verleumdung mit en, die in den 1770er Jahren in ganz Europa für Furore ihrem berühmten Orchestercrescendo ebenso wie sorgten. Beaumarchais beschreibt in seinen Stücken die nervöse Arie des Bartolo; und nicht zuletzt das eine Gesellschaft kurz vor den großen revolutionären rasante Quintett im zweiten Akt und das tumultöse Veränderungen, von denen er noch gar nichts wissen Finale des ersten Aktes, eines der Musikstücke, bei konnte. Der gerade einmal 24 Jahre alte Rossini, der denen die Akteure kopflos durcheinander torkeln gerade mit „Tancredi“ und „Die Italienerin in Algier“ – während die Musik in präziser Rhythmik über sie berühmt geworden war, schrieb „Der Barbier von hinwegfegt. Sevilla“ unter den schwierigen Bedingungen einer Liebe und Geld, Wahnsinn und Belcanto: Mit Gioacchino Rossinis Komischer Oper „Der Barbier von Sevilla“ kommt eine der beliebtesten Opern überhaupt auf die Bühne des Opernhauses. Josef E. Köpplinger inszeniert, Volker Hiemeyer dirigiert die quirlige Komödie.

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OPER

: DER BARBIER VON SEVILLA

EIN EINGESPIELTES REGIETEAM Josef E. Köpplinger, Intendant des Münchner Staatstheaters am Gärtnerplatz, hat in Nürnberg bereits mehrfach inszeniert, zuletzt Strauss’ „Ariadne auf Naxos“. Den „Barbier von Sevilla“ bringt er als Panorama einer Gesellschaft kurz vor dem Kollaps auf die Bühne. Sein Sevilla ist eine Stadt im Spanien der 1960er Jahre, als die Herrschaft General Francos eine autoritäre Ordnung konservierte, die im restlichen Europa bereits nicht mehr existierte. Zu dieser Ordnung gehören die katholischen Priester, das Militär, die Angehörigen einer alten Elite, die Mittelschicht der Bartolos ebenso wie die Profiteure einer allgemeinen Korruption. Kostümbildnerin Gabriele Heimann lässt diese so nahe und doch so ferne Zeit in der Kleidung der Figuren wieder auferstehen. Bühnenbildner Harald Thor hat für dieses Gesellschaftspanorama ein drehbares Haus als Heim Bartolos auf die Bühne gebaut, das immer neue Spielorte ermöglicht und dabei seine häuslichen Geheimnisse samt dem Diener Ambrogio ebenso enthüllt wie verbirgt. Vor dem Hintergrund einer starren gesellschaftlichen Ordnung entfaltet sich der Wahnsinn dieser rasanten Screwball-Comedy.

Nicht zuletzt ist „Der Barbier von Sevilla“ ein umwerfendes Ensemblestück, das mit seinen virtuosen Arien und witzigen Ensembleszenen alle Protagonist*innen als Sänger*innen und Darsteller*innen gleichermaßen fordert. Eine Steilvorlage also für das Nürnberger Ensemble: Als Figaro wird der junge Bariton Ludwig Mittelhammer zu erleben sein, der bereits als Danilo in der „Lustigen Witwe“ die Herzen des Nürnberger Publikums im Sturm erobert hat. Ida Aldrian, die bereits in Rossinis „Die Italienerin in Algier“ begeisterte, ist Rosina. Ihr Tenor-Partner ist Martin Platz, der ebenfalls bereits in der „Italienerin“ sein Talent für rossinische Koloraturen wie auch für Komödiantik unter Beweis gestellt hat. Nicolai Karnolsky ist der korrupte Musiklehrer Basilio, im Wechsel mit Alexey Birkus; Jens Waldig der eifersüchtige Bartolo. Seine Haushälterin Berta singt und spielt Eun Joo Ham, den Diener Fiorillo singt Petro Ostapenko. Und nicht zuletzt immer dabei: Bartolos Diener Ambrogio, den der Schauspieler Dieter Fernengel spielt. Kapellmeister Volker Hiemeyer sorgt aus dem Orchestergraben für den rhythmischen „Drive“ der Komödie.

Kai Weßler

PREMIERE

: 13. MAI 2018, 19.30 UHR, OPERNHAUS

DER BARBIER VON SEVILLA

IL BARBIERE DI SIVIGLIA

Gioacchino Rossini KOMISCHE OPER IN ZWEI AKTEN

Text von Cesare Sterbini nach der Komödie „Le Barbier de Séville ou La Précaution inutile“ (1775) von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Musikalische Leitung: Volker Hiemeyer Inszenierung: Josef E. Köpplinger Bühnenbild: Harald Thor Kostüme: Gabriele Heimann Chor: Tarmo Vaask Dramaturgie: Kai Weßler Mit: Martin Platz (Conte Almaviva), Ludwig Mittelhammer (Figaro), Jens Waldig (Bartolo), Ida Aldrian

(Rosina), Alexey Birkus/Nicolai Karnolsky (Don Basilio), Petro Ostapenko* (Fiorillo), Dieter Fernengel (Ambrosio), Eun Joo Ham (Berta), Benjamin Weaver (Offizier) Chor des Staatstheater Nürnberg, Staatsphilharmonie Nürnberg Mit freundlicher Unterstützung der Freunde der Staatsoper Nürnberg e.V. * Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg

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OPER AKTUELL DER BARBIER VON SEVILLA Einführungssoirée mit dem Leitungsteam am 07. Mai 2018, 18.00 Uhr, Gluck-Saal WEITERE VORSTELLUNGEN: 15., 19., 21., 31.05.; 06., 10., 16., 26.06.; 03., 05., 15.07.2018 (zlM)

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TOSCA Oper von Giacomo Puccini

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WIEDERAUFNAHME 15. JUNI 2018 WEITERE TERMINE: 19.6.; 8., 14., 19.7.2018

Die Nürnberger Tosca ist nichts für schwache Nerven, aber schaurig-schön. BR-Klassik

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MENSCHEN, GÖTTER, KEINE HELDEN MONTEVERDIS „DIE RÜCKKEHR DES ODYSSEUS“ IM OPERNHAUS Die letzte Premiere der Spielzeit – und damit der Intendanz von Peter Theiler – führt zurück zu den Anfängen der Oper. Claudio Monteverdis „Die Rückkehr des Odysseus“ ist das zweite erhaltene Bühnenwerk des „göttlichen Claudio“, wie seine Zeitgenossen ihn nannten. Regisseurin Mariame Clément, die in Nürnberg bereits „Platée“ und „Figaros Hochzeit“ inszenierte, wird das Werk mit dem Ensemble erarbeiten, Wolfgang Katschner ist der Musikalische Leiter dieser frühen Oper. Nach Berlioz’ „Die Trojaner“ und Mozarts „Idomeneo“ beschließt Monteverdis Oper die Troja-Trilogie dieser Spielzeit. VOM VERGEHEN DER ZEIT Eine „Tragödie mit glücklichem Ausgang“ heißt „Die Rückkehr des Odysseus“ im Untertitel. Und wahrlich tragisch sind die Ereignisse um Odysseus, den König von Ithaka, der mit den Griechen zehn Jahre lang Troja belagert und schließlich mit seiner Idee des trojanischen Pferdes den Sieg der Griechen herbeigeführt hatte. Doch gerade dem listenreichen Odysseus verweigern die Götter lange die Rückkehr. Unterdessen wartet seine Frau Penelope auf die Rückkehr ihres Mannes, belagert von zahlreichen Freiern, die die

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Königin zwingen wollen, den totgesagten Odysseus zu vergessen und erneut zu heiraten. Penelope, die wartende Ehefrau und Mutter des Telemachus, ist die eigentliche Hauptfigur dieser Oper, die vom Vergehen der Zeit und vom Warten handelt. Penelope zweifelt nicht an ihrer Liebe zu Odysseus, aber sie zweifelt, ob ihr Warten belohnt wird – und ob der Fremde, der zuerst als alter Bettler an ihren Hof kommt, tatsächlich der lang vermisste Ehemann ist. Erst ganz am Ende der Oper, wenn Odysseus die Freier im Bogenkampf besiegt hat, traut sie sich, an die Rückkehr des lange Vermissten zu glauben. Monteverdi und sein Librettist Giacomo Badoaro folgen in ihrer 1640 in Venedig uraufgeführten Oper sehr genau der Erzählung, die Homer im 13. bis 23. Gesang seiner „Odyssee“ gibt. Ganz in der Tradition der venezianischen Oper dieser Zeit ist die Handlung auf mehreren Ebenen angesiedelt. Ein Erzählstrang ist die Tragödie der Penelope, die zu Beginn ihr einsames Warten beschreibt und sich der Freier erwehren muss, die sie bedrängen. Parallel dazu erreicht Odysseus mit Hilfe der ihm gewogenen Göttin Athene in Gestalt eines alten Bettlers sein Heimatland, überzeugt zunächst den Hirten Eumete und seinen Sohn von seiner


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INSTRUMENTATION ENTSTEHT BEIM PROBEN Identität, bevor er in das Treiben in seinem Palast Typisch für die venezianische Oper dieser Zeit eingreift. Darüber liegen die Auseinandersetzungen ist aber auch die skizzenhafte Notation der gesamten der Götter: Während Athene Odysseus unterstützt, Partitur. Monteverdi schrieb „Die Rückkehr des Odysist der Meeresgott Neptun sein Gegner. Die vierte seus“ für eines der ersten kommerziell betriebenen Ebene schließlich ist die der komischen Nebenfiguren, Opernhäuser, nicht für eine der prunkvollen höfischen die das Geschehen kommentierend begleiten: ein Opern dieser Zeit. Die Darsteller der Uraufführung junges Dienerpaar, das die Hochzeit der Penelope waren zum großen Teil Schauspieler, die allerdings herbeisehnt, um selbst heiraten zu können, Penelopes hervorragend singen konnten. Ein großer Teil des alte Amme und nicht zuletzt der Schmarotzer Iro, der Werkes besteht daher aus sich an den Essensresten komponierter Deklamatider Freier schadlos hält. on, die sich immer wieder „Die Rückkehr des Odyssezu Liedern, Arien und Duus“ bringt so einen ganzen » EIN WAHRES ABBILD etten verdichtet, die aber Kosmos von menschlichen DER WELT « weit von dem virtuosen Empfindungen und VerhalBelcanto späterer Barockotensweisen auf die Bühne, pern entfernt ist. Um diese ein wahres Abbild der Welt. Art des „singenden SpreMonteverdi, dessen 450. chens“ begleiten zu können, hatten die venezianischen Geburtstag die Musikwelt 2017 begangen hat, war Opernhäuser nur kleine Orchester, die sehr flexibel bereits 73 Jahre alt, als er den „Odysseus“ schrieb. auf den Gesang reagierten. Monteverdi hat neben Er tat dies im Bewusstsein einer krisenhaften Welt den Gesangstimmen nur die Basslinie und gelegentmitten im 30-jährigen Krieg, dessen Ausläufer Monlich einige Vor- und Zwischenspiele komponiert. Die teverdi auch in Norditalien spürte, in einer religiösen Ausgestaltung dieser fast skizzenhaften Notation ist Umbruchzeit und der „kleinen Eiszeit“, der Klimakrise Aufgabe der Interpreten. Am Staatstheater Nürnberg der frühen Neuzeit. Mit der allegorischen Figur der wird der Dirigent und Lautenist Wolfgang Katschner „menschlichen Zerbrechlichkeit“ beginnt daher die diese spannende Aufgabe übernehmen. Katschner, Oper: Der Mensch als Spielball des Schicksals, ausgeGründer und Leiter der Berliner Lautten Compagney, liefert den launischen und oft ungerechten Göttern, hat ein Orchester zusammengestellt, bei dem die das ist das Welt- und Menschenbild, das der Oper Streicher*innen der Staatsphilharmonie Nürnberg zugrunde liegt.

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OPER

: DIE RÜCKKEHR DES ODYSSEUS

durch barocke Instrumente ergänzt werden: durch Lauten und Theorben, Cembalo und Orgel, Gamben und Zinken. Die Instrumentation, Aufteilung der Farben und die Harmonien entstehen bei den Proben und begleiten die Sänger*innen. Monteverdis Musik erweist sich so als regelrechte Theatermusik, Musik, die unmittelbar der dramatischen Handlung zuarbeitet. Wolfgang Kaschner, der vor zwei Jahren bei der ION mit einer konzertanten Aufführung von Monteverdi „Orfeo“ für Furore sorgte, wird in diesem Jahr dessen Messe „Piano della Madonna“ aus der Sammlung „Selva morale e spirituale“ ebenfalls bei der ION aufführen. Am Wochenende des 13. und 14. Juni kann man mit dieser Aufführung und einer Vorstellung von „Die Rückkehr des Odysseus“ also ein echtes Monteverdi-Wochenende in Nürnberg erleben – und damit den 375. Todestag dieses wichtigen Komponisten begehen. IN KOPRODUKTION MIT PARIS Regisseurin Mariame Clément hat „Die Rückkehr des Odysseus“ im Frühjahr 2017 am Pariser Théâtre des Champs-Élysée inszeniert und erarbeitet diese Produktion in einer Nürnberger Version mit dem En-

PREMIERE

semble. Das Bühnenbild von Julia Hansen bildet mit mehreren Ebenen in einem großen Holzraum genau die Kosmologie ab, die für das Stück so wichtig ist. Im Zentrum der Inszenierung steht die Frage nach Warten und Wiedererkennen: Wen erkennt Penelope eigentlich in dem Mann, der 20 Jahre weg war? Was hat sich verändert? Wie haben sich die Menschen verändert? Zur Seite steht der Regisseurin dabei ein großartiges Ensemble: Als Penelope kehrt die Mezzosopranistin Jordanka Milkova, langjähriges Ensemblemitglied, ans Staatstheater zurück. Der Tenor Ilker Arcayürek ist nach seiner Darstellung des Idomeneo nun mit der Ulisse-Partie zum zweiten Mal als Kriegsheimkehrer aus Troja zu erleben. Martin Platz wird wenige Wochen nach seinem Debüt als Almaviva in „Der Barbier von Sevilla“ Odyssseus’ Sohn Telemaco singen, alternierend mit Dávid Szigetvári, der 2016 am Staatstheater einen großartigen Evangelisten in Bachs Johannes-Passion gesungen hat. Daneben sind mit von der Partie Michaela Maria Mayer als Minerva, Alex Kim als Eumete, Hans Kittelmann als Jupiter und viele andere.

Kai Weßler

: 03. JUNI 2018, 19.00 UHR, OPERNHAUS

DIE RÜCKKEHR DES ODYSSEUS IL RITORNO D’ULISSE IN PATRIA Claudio Monteverdi TRAGEDIA DI LIETO FINE IN EINEM PROLOG UND DREI AKTEN

Libretto von Giacomo Badoaro; In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln Musikalische Leitung: Wolfgang Katschner Inszenierung: Mariame Clément Bühne und Kostüme: Julia Hansen Dramaturgie: Kai Weßler Mit: Iestyn Morris (L´humana fragilità/Pisandro), Alexey Birkus (Tempo/Nettuno), Irina Maltseva*

(Fortuna/Melanto), Michaela Maria Mayer (Amore/Minerva), Hans Kittelmann (Giove/Anfinomo), Theresa Steinbach* (Giunone), Ilker Arcayürek (Ulisse), Ida Aldrian / Jordanka Milkova (Penelope), Martin Platz / Dávid Szigetvári (Telemaco), Wonyong Kang (Antinoo), Dávid Szigetvári (Eurimaco), Alex Kim (Eumete), Yongseung Song (Iro), Martina Langbauer (Eridea) Chor des Staatstheater Nürnberg, Staatsphilharmonie Nürnberg Mit freundlicher Unterstützung von Opera Viva, Patronatsverein des Staatstheaters Nürnberg Koproduktion mit dem Théâtre des Champs-Élysées, Paris, und der Opéra de Dijon * Mitglied des Internationalen Opernstudios Nürnberg

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OPER AKTUELL DIE RÜCKKEHR DES ODYSSEUS Einführungssoirée mit dem Leitungsteam am 28. Mai 2018, 18.00 Uhr, Gluck-Saal WEITERE VORSTELLUNGEN: 05., 14., 17., 27., 30.06.; 09., 18.07.2018 (zlM)

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DIE BESTEN 80 TEILNEHMER*INNEN AUS RUND 850 BEWERBUNGEN SINGEN IM JULI UM DEN TITEL Im Juli 2016 feierte der Internationale Gesangswettbewerb „Die Meistersinger von Nürnberg“ sein Debüt und knüpfte damit gleichzeitig an die Tradition der „Meistersingerwettbewerbe“ des 20. Jahrhunderts in unserer Stadt an. Zählte die erste Ausschreibung im Herbst/Winter 2015/2016 noch rund 500 Bewerber*innen, so waren es jetzt für den zweiten Wettbewerb bereits ca. 850 Anmeldungen von Teilnehmer*innen aus 67 Nationen aus Mexiko, USA, Kanada, Brasilien über Norwegen, Finnland, Spanien, Ungarn und Russland, aus China, Japan, Mongolei, Israel, Iran, Indien und Südafrika. Die meisten Bewerbungen kamen allerdings aus Südkorea und Deutschland. Nach dem Abschluss der Vorauswahlen in Paris, Hamburg, Toronto, Moskau, Stockholm, Bologna und Nürnberg sind nun die 80 Besten eingeladen für die Endrunde des Wettbewerbs, die vom 21. Juli bis 25. Juli 2018 in der Meistersingerstadt stattfindet. Der Gesangswettbewerb wird in zwei Fächern ausgetragen und prämiert: im Allgemeinen und im Deutschen Fach. Eine elfköpfi ge Jury unter dem Vorsitz von Prof. Siegfried Jerusalem entscheidet dann, wer die „Meistersinger von Nürnberg“ 2018 sind, unter denen im Finale 10 Preise zu vergeben sind. Die ersten Preisträger*innen der beiden Kategorien können

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2. GESANGSWETTBEWERB „DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG“

: OPER EXTRA

sich jeweils über ein Preisgeld von 10.000 Euro freuen. Der Förderverein der Freunde der Staatsoper Nürnberg e.V. vergibt an diesem Abend sogar einen eigenen Preis, der mit einem Gastengagement des ausgezeichneten Künstlers in der kommenden Saison belohnt wird. Der Bayerische Rundfunk zeichnet das Finale auf und sendet im Programm von BR-Klassik Anfang August eine zweistündige Zusammenfassung des Konzertes. Am Abend nach dem Finale präsentieren sich die frischgebackenen Preisträger*innen bei einem Open Air Konzert mitten in der Stadt, auf dem Nürnberger Hauptmarkt, und geben damit gleichsam den Startschuss für das am nächsten Tag beginnende Bardentreffen. Begleitet werden die Wettbewerbsgewinner*innen von der Staatsphilharmonie Nürnberg unter der Leitung von GMD Marcus Bosch, der sich mit diesem Konzert auch von seinem Nürnberger Publikum verabschiedet. Auf der Internetseite www.nuernberg-competition.com ist u. a. der Kanon mit den zum Wettbewerb zugelassenen Gesangspartien nachzulesen, die Liste der Juror*innen, zu denen erstmals auch der des. Staatsintendant Jens-Daniel Herzog gehört, und eine Übersicht über die zu vergebenden Preise und Preisstifter sowie die Sponsoren, Unterstützer, Förderer und Partner des Gesangswettbewerbs.

Verena Kögler ENDRUNDE: 21. BIS 25. JULI 2018, OPERNHAUS

2. GESANGSWETTBEWERB „DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG“ 21. UND 22. JULI 2018, OPERNHAUS

26. JULI 2018, 20.00 UHR, HAUPTMARKT

ÖFFENTLICHE VORRUNDEN

MEISTERSINGER OPEN AIR

23. JULI 2018, AB 11.30 UHR, OPERNHAUS

Musikalische Leitung: Marcus Bosch Mit: Preisträger*innen des Wettbewerbs und der

SEMIFINALE MIT KLAVIER 25. JULI 2018, 19.00 UHR, OPERNHAUS

FINALE Musikalische Leitung: Marcus Bosch Mit: Finalist*innen des Wettbewerbs und der

Staatsphilharmonie Nürnberg

SCHIRMHERR: Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg

MÄZENE:

Staatsphilharmonie Nürnberg In Kooperation mit

Informationen zum 2. Gesangswettbewerb „Die Meistersinger von Nürnberg“ unter: www.staatstheater.nuernberg.de oder www.nuernberg-competition.com

HAUPTSPONSOR:

UNTERSTÜTZER:

PREISSTIFTER UND PREISSPONSOREN: Stadt Nürnberg · Damenclub zur Förderung der Oper Nürnberg e. V. · GfK · Marcel und Marco

Megerle · KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft · Anonymer Stifter · Freunde der Staatsoper Nürnberg e.V. · Ursula Flechtner, Fachanwältin für Erbrecht · Richard-Wagner-Verband Nürnberg BASISPARTNER: alpha Gruppe - Gerd Schmelzer · I.K. Hofmann GmbH · OBI · defacto X stiftung HOTELPARTNER: Sheraton Carlton Nürnberg · Motel One Nürnberg-Plärrer PARTNER DER INTERNATIONALEN VORAUSWAHL: Commerzbank AG · KPMG Bayerische Treuhandgesellschaft / KPMG Moscow · NürnbergMesse Group PARTNERTHEATER DER INTERNATIONALEN VORAUSWAHL: Canadian Opera Company Toronto · Laeiszhalle, Hamburg · Kungliga Operan (Royal Swedish Opera) Stockholm · Stanislavsky and Nemirovich-Danchenko Moscow Music Theatre, Moscow · Théâtre des Champs-Elysées Paris · Teatro Comunale di Bologna PARTNER PREISTRÄGERKONZERT: Stadt Nürnberg MEDIENPARTNER: Bayerischer Rundfunk

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KONZERT

: 6. PHILHARMONISCHES KONZERT

„NOBODY KNOWS ...“ WERKE VON BERND ALOIS ZIMMERMANN UND GUSTAV MAHLER IM 6. PHILHARMONISCHEN KONZERT

Zwei prägende Komponisten des 20. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt des 6. Philharmonischen Konzertes „Himmel und Erd‘“: Gustav Mahler, der zur Jahrhundertwende die Musik der Spätromantik in die Moderne geführt hat, und Bernd Alois Zimmermann, der nach 1945 zu ganz neuen Klangwelten vorgestoßen ist. Wurde Mahler erst etwa 50 Jahre nach seinem Tod zum „Klassiker“, so scheint Zimmermann sich im Jahr seines 100. Geburtstags endgültig als wichtigster Komponist der 50er und 60er Jahre durchzusetzen. Wie sehr Zimmermanns Musik heute berührt, konnten die Zuschauer*innen seiner Oper „Die Soldaten“ im Nürnberger Opernhaus gerade erst erfahren. Wie vielseitig Zimmermann als Komponist gewesen ist und welche stilistische Entwicklung er gemacht hat, kann man im Philharmonischen Konzert erleben. Das Trompetenkonzert von 1954 ist ein Beispiel für den frühen Stil des Komponisten, aber auch für die Jazz-Begeisterung im Deutschland der 1950er Jahre. Zimmermann versucht in dem Stück nicht weniger, als die traditionelle Form des Solokonzertes mit dem Jazz und der Methode der Zwölftonmusik zu verbinden. Die Basis des Konzertes ist jedoch das Spiritual „Nobody Knows De Trouble I See“, das Zimmermann wie einen Cantus firmus verwendet. Dabei geht es ihm nicht nur um das Lied als musikalisches Material für seine Musik, die die Besetzung des klassischen Orchesters mit der einer Big Band verbindet. Mitte der 1950er Jahre versteht Zimmermann das Spiritual als politische Botschaft gegen die Unterdrückung der afro-amerikanischen Bevölkerung in den USA. Nur acht Jahre nach dem Ende der NS-Herrschaft und ihrer Rassenideologie ist dies eine bemerkenswerte Haltung. Den virtuosen Trompetenpart, bei dem Zimmermann Spieltechniken von Louis Armstrong und Dizzy Gillespie

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6. PHILHARMONISCHES KONZERT

verwendet, wollte Zimmermann am liebsten einem echten Jazz-Trompeter anvertrauen. Mittlerweile ist das Konzert ein Klassiker der modernen Musik und findet sich im Repertoire fast aller großen Trompeter. In Nürnberg wird Simon Höfele, Preisträger des U21 Preises des renommierten ARD-Wettbewerbs, das Konzert spielen. 15 Jahre nach dem Trompetenkonzert erhielt Zimmermann den Auftrag der Stadt Nürnberg, zum Dürer-Jahr 1971 ein Orchesterstück zu schreiben, das der damalige GMD Hans Gierster uraufführen wollte. Zimmermann, damals bereits schwer an Depressionen erkrankt, schrieb für unser Orchester sein Stück „Stille und Umkehr“, das eine Art Fortschreibung der letzten Szene seiner Oper „Die Soldaten“ ist. Er selbst nahm sich noch vor der Nürnberger Uraufführung des Werkes am 19. März 1971 das Leben. In seinem letzten Orchesterstück lässt er den Ton ‚d‘, der bereits „Die Soldaten“ durchzieht, als Zentralton erklingen und erzählt so von der Grenze zwischen Musik und Verstummen. „Stille und Umkehr“ ist ein Blues für großes Orchester, eine klingende Stille und eine Meditation darüber, was Musik überhaupt ist. PARADIES ALS SCHLARAFFENLAND Nach der Pause dann eine ganz andere klangliche Welt. Gustav Mahlers um 1900 komponierte Vierte Sinfonie ist dessen letzte Sinfonie, die sich auf die romantische Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ bezieht. Mahler hatte in diesen vier großen Werken die deutsche Romantik mit ihrer Verehrung der Natur, ihrer Sinnsuche in der Religion, aber auch mit dem Menschen als Wanderer zwischen den Welten aufgearbeitet. Immer wieder geht es bei Mahler um Himmel und Erde, um den Menschen in der Welt gegen Gott und sein Verspre-

: KONZERT

chen von Himmel und Hölle. Die Vierte Sinfonie ist die wohl klassischste Sinfonie Mahlers, die auch mit der kleinsten Besetzung auskommt. Auch in diesem vergleichsweise kleinen Rahmen erzählt Mahler von den letzten Dingen, aber er tut dies so, wie ein Kind es vielleicht tun würde. „Der erste Satz beginnt – als ob er nicht bis drei zählen könnte – dann aber geht es gleich ins große Einmaleins und zuletzt wird schwindelnd mit Millionen und Abermillionen gerechnet“, beschrieb Mahler den Beginn seiner Sinfonie. Naives Gottvertrauen, das Weltbild eines Märchens und die Vorstellung des Todes als Sensenmann geistern durch diese Sinfonie. Am Ende steht die von einer Sopranstimme vorgetragene Vision des Paradieses als eines Schlaraffenlandes. Doch wie so oft hat das scheinbar Naive bei Mahler einen doppelten Boden. Als Gastdirigent wird der Österreicher Günter Neuhold die Staatsphilharmonie Nürnberg dirigieren. Der in Graz geborene Dirigent bekleidete Chefpositionen in Parma, Antwerpen, Karlsruhe, Bremen und zuletzt in Bilbao. Als Gast dirigierte er alle großen Orchester Europas und der USA und gastierte u. a. an Opernhäusern wie der Mailänder Scala, der Semperoper, der Bayerischen Staatsoper, der Wiener Staatsoper, den drei Berliner Opernhäusern und dem Teatro Real Madrid. Seine Einspielung von Wagners „Der Ring des Nibelungen“ gilt als Geheimtipp der Diskographie. Mit seinen Aufzeichnungen mehrerer Mahler-Sinfonien beweist sich Günter Neuhold als versierter Kenner dieses Komponisten, der mit Rolf Liebermanns Jazz-Concerto auch bereits ein zeitgenössisches Pendant zu Zimmermanns Trompetenkonzert eingespielt hat.

Kai Weßler

18. MAI 2018, 20.00 UHR, MEISTERSINGERHALLE

HIMMEL UND ERD’

6. PHILHARMONISCHES KONZERT

Bernd Alois Zimmermann STILLE UND UMKEHR KONZERT FÜR TROMPETE UND ORCHESTER „NOBODY KNOWS DE TROUBLE I SEE“ Gustav Mahler SINFONIE NR. 4 G-DUR Solist*in: Simon Höfele, Trompete; Michaela Maria Mayer, Sopran  Musikalische Leitung: Günter Neuhold Staatsphilharmonie Nürnberg KONZERTFÜHRER LIVE UM 19.15 UHR

Anschließend: Philharmonische Lounge Lassen Sie den Konzertabend in der Lounge im Foyer bei Musik und Gesprächen ausklingen.

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11. JUNI 2018, 20.00 UHR, ST. LORENZ

KONZERT IM RAHMEN DER INTERNATIONALEN ORGELWOCHE NÜRNBERG Anton Bruckner SINFONIE NR. 4 ES-DUR (2. FASSUNG) Musikalische Leitung: Marcus Bosch Staatsphilharmonie Nürnberg Bruckner und die Internationale Orgelwoche Nürnberg – Musica Sacra (ION), das gehört seit Langem zusammen. In diesem Jahr steht eine der populärsten Sinfonien Bruckners auf dem Programm der Staatsphilharmonie Nürnberg und ihres Generalmusik­direktors Marcus Bosch: Die Vierte Sinfonie, die „Romantische“, ist das Werk, in dem Bruckners monumentaler Stil am unmittelbarsten zu seinen Zuhörer*innen spricht.

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LABORATORIUM MUSICALE

: U18 PLUS

AUFTAKT MIT FANFARENKLÄNGEN MUSIKSCHULE BIETET VOR DEM KONZERT INSTRUMENTENKARUSSELL IM OPERNHAUS AN Wer in Bayreuth zu den berühmten Festspielen Richtung Grüner Hügel läuft, wird vor Beginn der Vorstellung von einer knackigen Bläserfanfare begrüßt. Was für die Freund*innen von Richard Wagner gerade gut genug ist, kann natürlich auch für die Musikschule Nürnberg nicht verkehrt sein. Und so wird das jährliche Konzert der Musikschule im Opernhaus, das „Laboratorium musicale“, am Sonntag, 10. Juni, mit Musik vom Bläserensemble „Generation Brass“ vom Balkon des Opernhauses eröffnet. Der Name der Gruppe deutet es schon an – in diesem Jahr sind erstmals auch Erwachsene mit dabei bei der alters- und fächerübergreifenden Leistungsschau auf der großen Opernbühne im Staatstheater. Neben den Blechbläsern wird auch ein Blockflötenorchester mit 40 bis 50 Musiker*innen aller Altersgruppen mit vertreten sein. Bevor jedoch das Konzert beginnt, können Familien mit ihren Kindern ab 10 Uhr beim Instrumentenkarussell die verschiedenen Angebote der Musikschule kennen lernen. Kundige Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen stehen in den Foyers des Opernhauses bereit und informieren über die Instrumente und musikalischen Gruppen. Dabei dürfen

kleine und große Interessierte natürlich auch einmal ausprobieren, wie etwa die Geige und das Fagott klingen, um sich besser für das eine oder andere Instrument entscheiden zu können. Zum Beginn der Vorstellung öffnet sich dann der Vorhang für die vielen Solist*innen und Ensembles, die das breite Spektrum der Musikschule veranschaulichen. Auftritte von Sänger*innen, Bläserensembles und Streichergruppen sind ebenso zu hören wie solistische Beiträge mit Preisträger*innen des renommierten Wettbewerbs „Jugend musiziert“. Der Altersbogen spannt sich von Erwachsenen über Jugendliche und Grundschüler*innen bis hin zu den Allerkleinsten: den Kindern der Musikalischen Früherziehung, die auch in diesem Jahr wieder ihren wohl ersten Auftritt auf einer großen Bühne am Staatstheater Nürnberg haben. Das Publikum darf in jedem Fall gespannt sein, wenn wieder über 250 Musiker*innen für einen Vormittag lang das Opernhaus bevölkern und ihre musikalischen Highlights des Jahres präsentieren.

Marina Pilhofer

SONNTAG, 10. JUNI 2018, 11.00 UHR, OPERNHAUS, AB 10.00 UHR: INSTRUMENTENKARUSSELL

LABORATORIUM MUSICALE Mitwirkende: über 250 Schüler*innen der Musikschule Nürnberg Moderation: Kai Weßler und Rudolf Wundling

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FREUNDE&FESTE

: U18 PLUS

IMPRESSIONEN AUS DER BLUEBOX BESONDERE PERFORMANCENACHMITTAGE Bereits zum zweiten Mal präsentierten zwei Clubs der Sparte u18 plus die Ergebnisse ihrer performativen Projekte in der BlueBox des Schauspielhauses. Den Auftakt machte der Samstagsclub „Freunde&Feste“ Mitte Dezember mit einer Interpretation des Kinderbuches „Frieda tanzt“: Zwölf Menschen erzählen über Sound- und Bewegungscollagen eine Tanzgeschichte auf einem blauen Teppich. Anfang März füllte sich die dritte Etage erneut um 15 Uhr. Der Performancenachmittag ging in die zweite Runde, der Samstagsclub „Freunde&Feste“ präsentiert die Performance „Music Room“: Drei Monate lang hat sich die Gruppe mit der gleichnamigen Ausstellung von Nevin Aladağ im Neuen Museum auseinandergesetzt, in der Möbelstücke in Musikinstrumente verwandelt wurden. Die Gruppe erzeugt mit Hilfe von Stühlen, Bändern und einer Loop-Station live einen abstrakten Bewegungs- und Klangraum. Stille Momente wechseln sich mit Geräuschen ab, Rhythmen werden zu abstrakter Musik. Am Ende gehen die Spieler*innen von der Bühne, und was bleibt, sind Bänder, produzierte Klänge in Endlosschleife und Stühle. Die Auseinandersetzung mit den Dingen klingt nach. Im Anschluss zeigte der Mittwochsclub „Land&Leute“ mit „Hands On“ eine emotionale Performance aus selbst geschriebenen, sehr persönlichen Texten und assoziativen Bewegungsbildern, die von Albrecht Dürers Handstudien inspiriert sind. Nach den Präsentationen kamen alle Anwesenden im Foyer der BlueBox ins Gespräch. In den Clubs „Freunde&Feste“ und „Land&Leute“ können Menschen die deutsche Sprache, die Stadt und das Theater entdecken. Bei Stadtführungen und Museumsbesuchen beschäftigen sich die Teilnehmer*innen mit der deutschen Kulturgeschichte vor der Schablone ihrer eigenen ganz persönlichen Kontexte und aktuellen Lebenswelten. Im Anschluss daran findet eine intensive Probenphase auf den Probebühnen des Staatstheaters statt. Vielfach ergeben sich Bezüge zu den Inszenierungen des Staatstheaters, die gemeinsam besucht werden können. Mit der BlueBox haben die beiden Spielclubs eine Plattform und optimale Spielstätte gefunden, um das Erarbeite auf die Bühne zu bringen.

Andra-Maria Jeblean In Zusammenarbeit mit der AFI Akademie Nürnberg

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KINDERUND FAMILIENPROGRAMM AB 17 UHR

LESSINGSTRASSE DIE BLAUE NACHT 2018 PROGRAMM

HORIZONTE Wie schon im letzten Jahr startet das KulturDREIeck Lessingstraße bereits um 17 Uhr in Die Blaue Nacht. Freuen Sie sich auf ein buntes Mitmachprogramm für die ganze Familie. Kinder können in die Welt des Zirkus eintauchen, sich von einer Luftballonkünstlerin begeistern lassen und zu den Klängen der Kinderrockband „Andi und die Affenbande“ über die Straße tanzen. Ab 20.30 Uhr verzaubert DUNDU, ein fast fünf Meter hoher Leuchtriese, die Besucher auf der Lessingstraße. Im Museumsgebäude Lessingstraße 6 erwartet Sie eine Black Box mit SONNENAUFGÄNGEN AUS ALLER WELT – Horizonte ins beste Licht gesetzt! Das Staatstheater bietet zusammen mit der Sternwarte Führungen auf das Dach des Theaters mit spannenden Ausblicken an. Die Staatsphilharmonie gibt ein Konzert unter dem Motto GRIECHISCHE NACHT IM OPERNHAUS, im Schauspielhaus wird, neben AUSGEBÜXT vom Theater Mummpitz wieder die Technik-Show geboten sowie der Dauerrenner: EWIG JUNG – erweitert um Gäste aus dem Opernensemble. Den Abschluss bildet die beliebte Party im Gluck-Saal HINTERM HORIZONT GEHT’S WEITER mit DJ Chris Slim … Udo soll sich angekündigt haben! Familien und Hobbyphotographen können bei einer (Instagram-)Schnitzeljagd durch die drei Institutionen des KulturDREIecks ihren Spürsinn auf die Probe stellen und bekommen eine ganz andere Wahrnehmung von Raum und Zeit.

STAATSTHEATER NÜRNBERG OPERNHAUS

AB 17.00 UHR (alle 15 Min.) BLICKE WEITEN – AUF STERNE WARTEN Führungen auf das Dach des Opernhauses in Kooperation mit der Sternwarte Nürnberg 17.15 UND 18.45 UHR

POWERHOUSE / DEKADE Moderierte offene Probe mit Ballettdirektor Goyo Montero und dem Ballettensemble 22.00 - 23.00 UHR

GRIECHISCHE NACHT – AUF NACH ARKADIEN! Werke von M. Theodorakis und N. Skalkottas GLUCK-SAAL

SCHAUSPIELHAUS

23.00 - 02.00 UHR

„HINTERM HORIZONT GEHT’S WEITER“ Party mit DJ Chris Slim und Udo Lindenberg-Show 17.30 - 18.30 UHR

TECHNIK-SHOW Mit Josephine Köhler und Pius Maria Cüppers 20.00 - 21.00 UHR

EWIG JUNG – DIE OPER ZIEHT EIN Songdrama von Erik Gedeon – Sonderedition! FOYER SCHAUSPIELHAUS

KAMMERSPIELE

17.00 - 20.00 UHR

HEUTE BIN ICH BLAU! Selfie-Aktion in blauen Kostümen 17.15 UHR

AUSGEBÜXT Nach „Tom Sawyer“ von Mark Twain Kindertheater Mummpitz 19.30 UHR

TICKETS Für das Konzert „Griechische Nacht“ gibt es Karten im Vorverkauf: 10 € an den Theaterkassen im Opern- und Schauspielhaus sowie im Webshop auf www.staatstheater.nuernberg.de Während der Blauen Nacht gibt es kostenlose Platzkarten (ab 17 Uhr, am Stand der Service GmbH, RichardWagner-Platz, nur in Verbindung mit dem Blaue-NachtBändchen, je Bändchenbesitzer*in 1 Platzkarte, und ab 21 Uhr im Foyer Opernhaus). Nur solange Vorrat reicht. Zugang zu sämtlichen übrigen Veranstaltungen mit Blaue-Nacht-Bändchen.

JUGENDCLUB MEETS FREUNDE&FESTE Zwei Clubs fusionieren und zeigen Auszüge aus ihrem Programm – eine wilde Mischung! 21.30 UHR

QUALITYLAND Szenische Lesung nach dem Roman von Marc Uwe Kling BLUEBOX

PREVIEW: 04. MAI, 20.00 UHR 17.00 - 24.00 UHR

DOGS Interaktive Kunstinstallation

17 bis 22 Uhr AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, LOS! Begeben Sie eine aufregende Instagram-Version. Werden Sie krea

38 WWW.STAATSTHEATER.NUERNBERG.DE


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MUSEUMSGEBÄUDE FOYER, EG

FOYER, 1. OG

FOYER, 2. OG

FESTSAAL, 1. OG

K I, 1. OG

K II, 2. OG

KIBALA, 2. OG

EINGANG MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION (MKN), 2. OG

17.15 – 22.15 Uhr (stündlich, Dauer je 30 Min.) SEI REALISTISCH: PLANE EIN WUNDER! Steampunk-Kurzführungen rund um die Geschichte der Eisenbahn

SCHREIBWERKSTATT (MKN), 2. OG

18.00 – 22.00 UHR

WERDEN SIE ZUR COMICFIGUR! Künstlerin Mai zeichnet Sie als Comicfigur

20.00 BIS 24.00 UHR

VERGRÖSSERN SIE IHREN RADIUS! Grüße und Geschichten geschnitten, gestempelt, gedruckt oder getwittert an bekannte und unbekannte Empfänger.

17.00 - 24.00 UHR

CHILL-OUT-AREA Mit Bar- und Lounge-Musik 19.00 - 23.00 UHR

FRESH-UP-MASSAGE Schöpfen Sie bei einer Kurzmassage Kraft

WECHSELAUSSTELLUNGSRAUM (MKN), 2. OG

17.00 - 24.00 UHR

CHOOSE YOUR FAVOURITE SONNENAUFGANG – PURE HORIZONTERFAHRUNG! In der Sunrise-Black-Box erleben Sie Sonnenaufgänge aus aller Welt

17.00 BIS 20.00 UHR

SCHAUT IN SCHÖNE WELTEN! Baut ein eigenes kunterbuntes Kaleidoskop, das mit jedem Dreh einen neuen Blick eröffnet – natürlich zum Mitnehmen.

19.00 BIS 23.00 UHR

ERWEITERN SIE IHRE SICHT AUF SCHRIFT! Das Typographische Fundbüro hat geöffnet: Künstler Oliver Heß nimmt Ihre BuchstabenFunde entgegen.

LESSINGSTRASSE

17.00 - 24.00 UHR

NEUES AUS DER ROBOTIK Roboter Nao aus dem Bionicum im Tiergarten und seine Freunde von der FAU zeigen neue Horizonte 17.00 - 21.00 UHR

DER TRAUM VOM FLIEGEN In der Kreativ-Werkstatt für Kinder basteln wir allerhand Flugtaugliches 17.00 - 20.00 Uhr (stündlich, Dauer je 30 Min.) AUF ZU NEUEN UFERN! ANKER GELICHTET? SEGEL GESETZT? Theateraktion von und für abenteuerlustige Kapitäne und pfiffige Seefahrerinnen ab 6 Jahren.

17 BIS 24 UHR

STARTEN SIE MIT DER GANZEN FAMILIE BEREITS UM 17.00 UHR IN DIE BLAUE NACHT! Auf der Lessingstraße herrscht ein buntes Treiben: Vom Mitmachzirkus bis zur Rockband Andi und die Affenbande lässt das Straßenprogramm für Kinder keine Wünsche offen (bis 20 Uhr). Foodtrucks bieten den ganzen Abend über kulinarische Köstlichkeiten und Stärkung für die Nacht. Ab 20.30 Uhr regt der phantasievolle Leuchtriese DUNDU zum Träumen an.

18.00, 20.00, 22.00 Uhr (Dauer je 25 Min.)

BLICKEN SIE ÜBER DEN TELLERRAND Kurzführung 19.00, 21.00, 23.00 Uhr (Dauer je 25 Min.)

ENTDECKEN SIE NEUE HORIZONTE! Kurzführung

Angebote für Kinder

n Sie sich auf eine spannende Schnitzeljagd und erleben Sie Raum und Zeit einmal ganz anders. Neben der klassischen Schnitzeljagd erwartet ativ! Ihren Laufzettel erhalten Sie an der Kasse im Foyer des Museumsgebäudes Lessingstraße oder im Foyer des Schauspielhauses.

39 WWW.DBMUSEUM.DE

WWW.MFK-NUERNBERG.DE



AUSSTELLUNG PROPAGANDA UND MUSIKTHEATER

: STAATSTHEATER EXTRA

HITLER.MACHT.OPER – PROPAGANDA UND MUSIKTHEATER IN NÜRNBERG AUSSTELLUNG IM DOKUMENTATIONSZENTRUM REICHSPARTEITAGSGELÄNDE

Als im Jahre 2013 das Staatstheater Nürnberg zusammen mit dem Forschungsinstitut für Musiktheater Thurnau (fi mt.) das Forschungsprojekt „Inszenierung von Macht und Unterhaltung – Propaganda und Musiktheater in Nürnberg 19201950“ initiierte, war nicht absehbar, wie sich dieses entwickeln würde. Seither ist einiges geschehen: In zwei Tagungen wurden Teilaspekte untersucht und Zwischenergebnisse vorgestellt. Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) ist seit 2017 in die Förderung des Projektes eingestiegen, sodass sich zwischenzeitlich acht junge Forscher*innen mit unterschiedlichen Fragestellungen beschäftigen können; die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg und die Mariann Steegmann Foundation konnten ebenfalls als Unterstützer gewonnen werden … Schnell wurde deutlich, dass das Musiktheater eine wichtige Rolle in der nationalsozialistischen Propaganda gespielt hat – gerade in Nürnberg: Seien es „Die Meistersinger von Nürnberg“ zur Eröffnung der Reichsparteitage im Opernhaus oder „Die Götterdämmerung“ als letzte Vorstellung vor der kriegsbedingten Schließung aller Theater. Die Stadt wurde selbst zur Bühne und Kulisse für die Aufmärsche der Nationalsozialisten. Opernbühne und Stadt traten in einen inszenierten Dialog: Die letzte Szene der Meistersinger im Opernhaus glich der Szenerie in den Straßen Nürnbergs bis in manche Details. Auch der von Adolf Hitler veranlasste Umbau des Opernhauses zeigt, dass in Nürnberg Ästhetik, Urbanität und politische Machtausübung in besonderer Wechselwirkung zueinanderstanden. Die Ausstellung HITLER.MACHT.OPER geht der Frage dieser Wechselwirkungen nach, bringt Zeitzeugen zu Gehör, zeigt die besondere Funktion, die Adolf Hitler (vor allem) der Nürnberger Oper zumaß und beleuchtet exemplarisch die Instrumentalisierung von Kunst für politische Propaganda.

Dank der Bereitschaft und der großartigen Kooperation des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände ist es möglich, in einer Ausstellung die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Der Bühnenbildner Hermann Feuchter hat dafür eine theatrale Installation entworfen, mit der die 40 Meter lange und 20 Meter breite Ausstellungshalle eindrucksvoll „bespielt“ wird. Ein Beiprogramm aus Sonderführungen, Vorträgen und musikalischen Abenden ergänzt die Ausstellung.

Johann Casimir Eule

15. JUNI 2018 – 03. FEBRUAR 2019

HITLER.MACHT.OPER – Propaganda und Musiktheater in Nürnberg Eine Ausstellung im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände zum Forschungsprojekt „Inszenierung von Macht und Unterhaltung – Propaganda und Musiktheater in Nürnberg 1920-1950“ des Forschungsinstituts für Musiktheater (fimt.) der Universität Bayreuth

In Kooperation mit:

Gefördert durch:

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07. JULI 2019, 19.00 UHR, DOKUMENTATIONSZENTRUM REICHSPARTEITAGSGELÄNDE

SOUND DER FREIHEIT Jazz im NS mit der Big Band der Hochschule für Musik Nürnberg

BEGLEITPRORGAMM 23. JUNI 2018, 19.00 UHR, DOKUMENTATIONSZENTRUM REICHSPARTEITAGSGELÄNDE

VERFEMTES LIED Liederabend mit Ks. Jochen Kupfer, Margarita Vilsone und Marcelo Amaral (Klavier) In den vergangenen Jahren wurden an der Oper in Nürnberg immer wieder Werke von Komponisten aufgeführt, die zur Zeit des Nationalsozialismus als verfemt galten – so „Der ferne Klang“ von Franz Schreker, „Die Jüdin“ von Jacques Fromental Halévy, „Die Hugenotten“ von Giacomo Meyerbeer, „Wozzeck“ von Alban Berg oder „Die tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold. Der Bassbariton Jochen Kupfer und die Sopranistin Margarita Vilsone bringen zusammen mit ihrem Begleiter Marcelo Amaral Lieder von Franz Schreker, Alban Berg und anderer zum Verstummen gebrachter Komponisten auf der Bühne der Ausstellung „HITLER.MACHT.OPER“ wieder zum Erklingen. Mit: Margarita Vilsone (Sopran), Jochen Kupfer

(Bariton) und Marcelo Amaral (Klavier) Moderation: Jasmin Goll, Forschungsinstitut für Musiktheater Thurnau (fimt) 42

Jazz, das war der Sound der Freiheit. Die Nationalsozialisten wollten Saxofone verbieten, sperrten Jazz-Fans ein, immer wieder gab es Razzien bei Konzerten; Jazz war schon allein deshalb verhasst, weil er aus Amerika stammte und viele Musiker Schwarze oder jüdischer Herkunft waren. Und so wurde bereits 1935 deutschen Radiostationen verboten, „Negerjazz“ zu senden. Allerdings fiel es den NS-Bürokraten schwer, zu definieren, was Jazz überhaupt sei … dafür sollte die Anti-Jazz Rundfunksendung „Vom Cakewalk zum Hot“ mit „besonders eindringlichen Musikbeispielen“ abschreckend wirken. Vergeblich. Das Genre konnte sich – teils im Verborgenen – behaupten, und bereits kurz nach Ende des Krieges war auch im Nürnberger Opernhaus wieder Big Band-Sound zu hören. Unter der Leitung von Steffen Schorn präsentiert die Big Band der Hochschule für Musik Nürnberg mit Kompositionen u.a. von W. C. Hester, Ted Koehler, Peter Iglhoff, George Gershwin, Sholom Secundo und Lester Young Un-Erhörtes und Verbotenes aus der Welt des Jazz während des NS.

Es spielt die Big Band der Hochschule für Musik Nürnberg Leitung und Moderation: Steffen Schorn

In Kooperation mit:

20. JULI 2018, 19.00 UHR, DOKUMENTATIONSZENTRUM REICHSPARTEITAGSGELÄNDE

AUF WIEDERSEH’N IRGENDWO AUF DER WELT Weill, Hollaender und ihre Zeit- und Schicksalsgenossen Ein Liederabend zwischen Tingeltangel, Broadway und Hollywood von Frederike Haas und Ferdinand von Seebach Frederike Haas – in Nürnberg bekannt als eindrückliche Darstellerin in den Musicals „Sweet Charity“ und „Funny Girl“ sowie der Revue „The Lights of Broadway“ – hat ein Programm voller Sprachwitz und Leichtigkeit zwischen Tingeltangel, Broadway und


AUSSTELLUNG PROPAGANDA UND MUSIKTHEATER

Hollywood zusammengestellt, das sich der „leichten Musik“ in schwerer Zeit zwischen den Jahren 1932 und 1945 widmet. Es erklingen Lieder wie „Allein in einer großen Stadt“, „I’m A Stranger Here Myself“ und „On Green Dolphin Street“ von Kurt Weill, Emmerich Kálmán, Franz Waxmann, Friedrich Hollaender oder Mischa Spoliansky. Sie prägten den Sound des bunten Berliner Nachlebens und emigrierten nach 1933 nach London, New York oder Hollywood, wo sie als Komponisten von Film-Soundtracks, als Arrangeure in Hollywoodstudios oder als Songwriter für den Broadway ihre Karrieren fortsetzen … Auf Wiederseh’n irgendwo auf der Welt! Mit: Frederike Haas (Gesang) und

Ferdinand von Seebach (Klavier) AB 16. JUNI 2018, OPERNHAUS

HITLER IN DER OPER Sonderführungen durch das Opernhaus

: STAATSTHEATER EXTRA

es auf Wunsch und nach Maßgabe von Adolf Hitler umgebaut und erhielt Sondermittel, um im Sinne der NS-Ästhetik mustergültige Inszenierungen u.a. der „Meistersinger von Nürnberg“ herauszubringen. Am 31. August 1944 fand mit einer Aufführung der „Götterdämmerung“ die letzte Vorstellung statt. Am 25. Januar 1945 wurde schließlich das Opernhaus durch die Luftangriffe der Alliierten beschädigt. Die Sonderführung geht den immer noch sichtbaren, aber auch unsichtbaren Spuren der NS-Zeit im Opernhaus nach und eignet sich sowohl zur Vor- als auch Nachbereitung des Ausstellungsbesuches im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.

Weitere Informationen zu der Ausstellung, Kuratoren-Führungen durch die Ausstellung, Vorträgen und weiteren Sonderveranstaltungen entnehmen Sie dem Flyer zur Ausstellung und der Homepage des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände Nürnberg www.museen.nuernberg.de

1905 als damals modernstes Opernhaus Europas eröffnet, wurde das Nürnberger Opernhaus seit den Reichsparteitagen zum zentralen Ort nationalsozialistischer Propaganda: 1934/35 wurde

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06 JUNI 2018

JUNI 2018

Internationale Orgelwoche Nürnberg www.ion-musica-sacra.de Karten unter: ion.reservix.de oder telefonisch 09 11 / 21 444 88 Gefördert durch:

Gefördert durch den Freistaat Bayern

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STAATSTHEATER EXTRA

: BEI EGERSDÖRFERS UNTERM SOFA

FINALE VON „BEI EGERSDÖRFERS UNTERM SOFA“

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BEI EGERSDÖRFERS UNTERM SOFA

Ein Kult-Format im Nürnberger Opernhaus: „Bei Egersdörfers unterm Sofa“ ist Kabarett, Talk und coole Musik. In der chaotischen Wohnung der „Egersdörfers“ hausen Kabarettist Matthias Egersdörfer mit seiner Partnerin Carmen (Claudia Schulz). Sie kocht, er lässt sich bedienen und schimpft derweil auf Gott und die Welt. Doch dann kommen Gäste und alles ist anders … Bei der jüngsten (und vorerst letzten) Ausgabe bekommt Egersdörfer Besuch von zwei Hausherren: Staatsintendant Peter Theiler und sein designierter Nachfolger Jens-Daniel Herzog statten der Wohnung der Egersdörfers einen Besuch ab. Theiler, seit 2008 Intendant und Operndirektor des Staatstheaters, wird im Sommer an die Semperoper in Dresden wechseln. Herzog, der in Nürnberg bisher „Aida“ und „Tosca“ inszenierte, leitet derzeit noch die Oper Dortmund. Kurz nach der Präsentation seines ersten Nürnberger Spielplans treffen die beiden Theatermänner nun auf der Couch bei Matthias Egersdörfer zusammen. Außerdem auf der Couch: die Erlanger Übersetzerin und Arabistin Claudia Ott, die mit einer Neuübersetzung der berühmten Märchensammlung „1001 Nacht“ für Furore gesorgt hat (Johann-

: STAATSTHEATER EXTRA

Friedrich-von-Cotta-Literatur- und Übersetzerpreis der Landeshauptstadt Stuttgart). Die unermüdliche Vermittlerin arabischer Literatur und Musik, die u. a. mit Günther Grass auf dessen Lesereise in den Jemen zusammenarbeitete, wird am 24. Juni 2018 im Gluck-Saal gemeinsam mit dem Sänger Eric Ferguson ihr Programm „Die arabische Magelone“ vorstellen. Damit das nicht allzu ernst wird, nimmt auch Kabarettist Kay Ray auf dem Sofa Platz. Der schrille Comedian und Kabarettist wurde u. a. im Hamburger „Schmidts Tivoli“ und dem Gruenspan Theater bekannt. Kay Ray ist bekannt für seinen schwarzen Humor, raucht auf der Bühne, spricht Zuschauer*innen an oder setzt sich auf deren Schoß. Ein idealer Gast also für Egersdörfers Wohnzimmer! Aus der Nachbarwohnung tönt diesmal die Band „Schubsen“ herüber und wird für coole Klänge sorgen, während Carmen wie üblich am Herd stehen muss. „Schubsen“ besteht aus ehemaligen Mitgliedern von Robocop Kraus und Reflekta Reflekta und „spielt frenetischen Post-Punk, der vor allem in Liveshows zu sich selbst findet“ (taz).

16. MAI 2018, 20.00 UHR, OPERNHAUS

BEI EGERSDÖRFERS UNTERM SOFA KABARETT, MUSIK UND TALK IM OPERNHAUS

Mit: Matthias Egersdörfer, Claudia Schulz, Claudia Ott, Peter Theiler, Jens-Daniel Herzog, Kay Ray Musik: Schubsen Konzeption: Matthias Egersdörfer Bühne und Kostüme: Anne Cierpka; Lena Scheerer Dramaturgie: Kai Weßler Medienpartner

Freude schenken - Spaß am Spiel

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e g a t s k Bac „SO NAH WIE WIR

IST KEINER AM GAST“ DER BESUCHERSERVICE IM STAATSTHEATER – EIN GESPRÄCH MIT ANNE STRUCKMEYER UND HAGEN RISTOW

Zu einem Theaterbesuch gehört viel mehr als das Genießen einer Aufführung. Viele Zuschauer*innen empfinden den Besuch als gesellschaftliches Event und als Möglichkeit, Freund*innen zu treffen, über die Kunst zu sprechen und zu diskutieren oder einfach einen schönen Abend zu erleben.

» DER THEATERBESUCH SOLL EIN GESAMTERLEBNIS SEIN «

Anne Struckmeyer

Die Ersten, die die Zuschauer*innen im Theater begrüßen, sind die Damen und Herren am Einlass und an der Garderobe. Sie gehören zum Besucherservice der geleitet wird von Anne Struckmeyer und Hagen Ristow. Die beiden sind zuständig für Dienstpläne, Schulungen der rund 60 Kolleg*innen und natürlich auch für das Wohl der Zuschauer*innen.

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DER BESUCHERSERVICE

» W IR REPRÄSENTIEREN DAS HAUS «

: STAATSTHEATER EXTRA

Hagen Ristow

Der Besucherservice betreut sowohl das Opernhaus als auch das Schauspielhaus und arbeitet eng mit der Gastronomie und dem Vertrieb zusammen. Aber auch der Kontakt zu anderen Abteilungen des Hauses ist wichtig, wie der zum Marketing, zum Künstlerischen Betriebsbüro, zur Kommunikationsabteilung und zur Technik. Letztere ist unverzichtbarer Partner für die Einrichtung von Sonderveranstaltungen beispielsweise im Gluck-Saal, bei denen besondere technische Voraussetzungen zu erfüllen sind. Au ch mit d e r D ramaturgi e s te h e n di e Kolleg*innen in Verbindung. Einmal jährlich gibt es ein Treffen, bei dem die Dramaturg*innen über die kommenden Inszenierungen informieren. Schließlich stehen die Mitarbeiter*innen am Abend einer Aufführung im unmittelbaren Kontakt mit dem Publikum, sind erste Ansprechpartner – das „Gesicht des Theaters“. Daher ist es sehr wichtig, dass jede/r über die einzelnen Stücke informiert ist und auch Fragen dazu beantworten kann. Vor jeder Vorstellung gibt es ein Briefing mit allen Mitarbeiter*innen. Gibt es Gäste mit besonderen Betreuungswünschen? Sind die Endzeiten der Vorstellungen auf den Aushängen korrekt? Gibt es Änderungen in der Besetzung? EIN STARKES TEAM Anne Struckmeyer und Hagen Ristow leiten den Besucherservice gemeinsam, haben sich aber jeweils Arbeitsschwerpunkte gelegt. Während Anne Struckmeyer eher administrativ arbeitet, ist Hagen Ristow vorwiegend bei den Vorstellungen am Abend im Dienst. Anne Struckmeyer beginnt ihren Arbeitstag vormittags im Büro, erstellt Dienstpläne und Personalstatistiken, erkundigt sich über Vorstellungsänderungen und ist überdies für das Beschwerdemanagment verantwortlich. Ab 14 Uhr ist dann auch Hagen Ristow im Haus. Gemeinsam besprechen sie die letzten Abende und informieren einander über besondere Vorkommnisse. Hagen Ristow ist unter anderem für die Tages- und Wochenberichte zuständig. An jedem Abend wird ein Tagesbericht verfasst, in dem alle Vorfälle oder Probleme des Abends festgehalten werden. Auch Reaktionen des Publikums werden notiert. Hagen Ristow kommuniziert diese dann weiter in die anderen Abteilungen des Theaters. Anne Struckmeyer studierte Touristik, bevor sie als Reiseleiterin auf einem Kreuzfahrtschiff „anheuerte“. Geplant waren nur einige Monate – letztlich blieb sie vier Jahre und bereiste die ganze Welt. Als Reiseleiterin und Gästebetreuung organisierte sie die Ausflüge an Land und kümmerte sich um die Anliegen der Passagiere. Danach war sie bei einem Servicepartner der Messe Nürnberg und am Flughafen beschäftigt und arbeitete außerdem in der Personalabteilung einer Dienstleistungsfirma. Doch dort vermisste sie den direkten Kontakt mit Gästen – und so zog es sie im Dezember 2014 ans Staatstheater Nürnberg. Auch Hagen Ristow kennt sich bestens aus mit der Betreuung von Gästen. Er ist gelernter Hotelfachmann und Hotelbetriebswirt und arbeitete als Concierge in einem 5-Sterne-Hotel in München. Danach war er in der Mitarbeiterdisposition einer Personaldienstleistungsfirma beschäftigt, bevor er sich selbstständig machte. Zehn Jahre leitete er ein Hotel nahe Bayreuth, bis sein Pachtvertrag auslief. Auch in der Theatergastronomie sammelte er Erfahrungen, so arbeitete er für Feinkost Käfer in München als Betriebsleiter in der Theatergastronomie der Philharmonie und des Gasteigs. Im Januar 2014 trat er dann seine Stelle als Leiter des Besucherservices an.

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STAATSTHEATER EXTRA

: DER BESUCHERSERVICE

Seit ihrem Antritt hat sich einiges getan. „Dieser Aufgabenbereich war nicht immer so strukturiert und organisiert“, erzählt Anne Struckmeyer. „Zusammen mit Hagen Ristow haben wir das gesamte Aufgabenfeld systematisiert und ausgebaut. Ohne unsere motivierten Mitarbeiter*innen wäre das nicht möglich gewesen.“ Mit einem Augenzwinkern fügt sie hinzu: „Früher wurde sogar manchmal an der Garderobe gestrickt, das kommt jetzt nicht mehr vor.“ Heute haben die Kolleg*innen mehr Verantwortung. Sie unterstützen die Gastronomie und die Marketing-Abteilung, kontrollieren die ausliegenden Flyer, kümmern sich um zu spät kommende Gäste und gewähren gegebenenfalls Nacheinlass. Um gut auf alles vorbereitet zu sein, gibt es ein Handbuch mit Verhaltenstipps und regelmäßige Schulungen. Auch für die Sicherheit der Zuschauer*innen ist das Team von Anne Struckmeyer und Hagen Ristow zuständig. Es gibt einen detaillierten Evakuierungsplan, der regelmäßig in Übungen auf die Probe gestellt wird. Außerdem wird darauf geachtet, dass keine großen Taschen, Jacken oder Mäntel mit in den Zuschauersaal genommen werden, die im Notfall eine Entfluchtung behindern könnten. In einigen Inszenierungen wird der Besucherservice auch mit eingebunden, wie in dieser Spielzeit beispielsweise bei Bernd Alois Zimmermanns Musiktheaterwerk „Die Soldaten“. Hier werden alle Zuschauer*innen nach der Pause auf die Bühne gebracht – ein organisatorischer Kraftakt für alle Beteiligten. Bereits im Vorfeld waren Hagen Ristow und Anne Struckmeyer in die Planungen dafür eingebunden, nahmen an Konzeptionsgesprächen teil und überlegten, wie die 700 Zuschauer*innen auf verschiedenen Wegen auf die Bühne gebracht werden können. So eine Einbindung des Besucherservices in die Planungen ist dabei nicht üblich – an anderen Theatern wird so ein Aufgabenbereich häufig an einen externen Dienstleister abgegeben, bei dem es dann leider wenig Bindung an das Haus gibt.

» MAN MUSS MIT MENSCHEN UMGEHEN KÖNNEN «

Anne Struckmeyer

Hagen Ristow und Anne Struckmeyer sind sowohl für die Zuschauer*innen, als auch für die Mitarbeiter*innen Ansprechpartner. Gerade bei den Vorstellungen am Abend ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und alles im Blick zu behalten. Dabei kommt es auch zu kuriosen Erlebnissen. Von Versuchen, kleine Hunde mit in den Zuschauersaal zu schmuggeln, bis zu Besucher*innen, die ihre Geburtstagsgrüße gerne auf der Bühne überbringen möchten, ist alles dabei. Heute gibt es viel mehr Service für den Gast als noch vor ein paar Jahren. So kann man sich beispielsweise an der Garderobe eine kleine Theatertasche für seine Wertsachen leihen. Auch Operngläser, Sitzerhöhungen, faltbare Gehstöcke und sogar einen Rollstuhl gibt es. Und wem in der Vorstellung mal ein Knopf von der Kleidung abfällt, der kann ihn sich sogar an der Garderobe wieder annähen lassen. Dadurch soll der Gast einen rundum gelungenen Abend erleben. „Der Servicegedanke wurde in vielen Häusern entdeckt, aber hier wird er schon gelebt“, schmunzelt Hagen Ristow.

Julia Deppe

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ANDENKEN AN ERICH UDE SCHAUSPIELER, PERSONALRATSVORSITZENDER, EHRENMITGLIED Am 25. März 2018 ist unser Ehrenmitglied Erich Ude im Alter von 87 Jahren verstorben. Der am 03. Januar 1931 in Hannover geborene Schauspieler gehörte von 1959 bis 1997 dem Ensemble der Städtischen Bühnen an. Unvergesslich sind seine Auftritte, seine Stimme, seine hochpersönliche Gestaltung von Rollen wie in „Mann ist Mann“, „Luther und Müntzer“, „Draußen vor der Tür“, „Der Sturz des Engels“ oder zuletzt in „Ich bin nicht Rappaport“. Nach seinem Abitur in Hannover absolvierte er an der dortigen Hochschule für Musik und Theater ein Schauspielstudium, dem verschiedene Theaterengagements folgten, in Hannover, Lüneburg, Trier, Hildesheim und Braunschweig. Dazwischen beteiligte er sich auch an Deutschlandtourneen mit diversen Ensembles. Seit 1958 war er mit Lydia Ritter verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder. Schnell wurde Erich Ude über das Theaterumfeld hinaus bekannt, seine markante sonore Stimme ließ ihn schnell im Hörfunk zur ‚Stimme Frankens‘ avancieren. Neben zahlreichen Hörspielen übernahm er auch mehrere Fernsehrollen. Dazu ergab sich auch schnell ein Lehrauftrag für Sprecherziehung am Nürnberger Meistersingerkonservatorium. Seit 1964 war Erich Ude gewerkschaftlich aktiv und im Vorstand der Gewerkschaft IG-Medien. Neben dem Schauspielerberuf war er von 1974 bis 1997 Personalratsvorsitzender der Städtischen Bühnen Nürnberg und Mitglied im Gesamtpersonalrat der Stadt Nürnberg. Bei seinem Ausscheiden aus dem Bühnenbetrieb wurde er für sein großes Engagement vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Ludwig Scholz zum Ehrenmitglied der Städtischen Bühnen ernannt. Das Theater feierte Erich Udes 80. Geburtstag mit einer Sondervorstellung in den Kammerspielen, zum 85. Geburtstag erstellte seine zweite Frau, Annette Dahms ein Buch über sein Lebenswerk, in dem seine ehemalige Weggefährten in Aufsätzen erzählten, was ihnen aus den gemeinsamen Jahren am meisten im Gedächtnis geblieben war. Erich Ude erlebt in seiner Laufbahn vier Kulturreferent*innen in Nürnberg: Hermann Glaser, Karla Fohrbeck, Georg Leipold und Julia Lehner. Vor allem mit Hermann Glaser verband ihn eine jahrzehntelange Freundschaft.

Eine Selbstverständlichkeit war für Erich Ude das gesellschaftliche Engagement, er war aktives Mitglied der Friedensbewegung, Mitorganisator der Ostermärsche in Nürnberg und engagierte sich ohne Rücksicht gegen jede Art von Rechtsradikalismus. Das Staatstheater Nürnberg verneigt sich vor Erich Udes Lebensleistung und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Für mich als Gewerkschafter und sein Nachfolger als Personalratsvorsitzender an diesem Haus war und ist Erich ein Vorbild als Mensch, der sich wie kein Zweiter für die Rechte von Minderheiten, gegen jede Art von Rechtsradikalismus und für den Frieden in der Welt genauso engagiert hat, wie für seine Kolleg*innen vor Ort. Mit dieser Einstellung wird er immer ein Vorbild bleiben. Dieter Lang, Personalratsvorsitzender

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ÜBER DIE WIEDERAUFNAHME DES „NUSSKNACKERS“ FREUTE SICH BESUCHER ANDREAS HÜBNER: Die Aufführung hat uns wieder einmal umgehauen!!! Einfach phänomenal!!! Wir freuen uns schon auf das nächste Stück. DIE NEUE ZÜRCHER ZEITUNG BERICHTETE ÜBER DIE PREMIERE VON ZIMMERMANNS „DIE SOLDATEN“: Das wahrhaft Unbewältigbare an diesem Werk aber spürt Konwitschny auf, indem er es zum ersten Mal in dessen Rezeptionsgeschichte einer entschiedenen Neudeutung mit den Mitteln des Regietheaters unterzieht. [...] DER MÜNCHNER MERKUR BERICHTETE DARÜBER: Musikalisch wächst das Staatstheater weit über sich hinaus. Vor allem imponiert, wie wenig sich die Sänger an ihren Rollen abarbeiten müssen […] Eine Aufführung, die eine Fahrt nach Franken dringend lohnt: Konwitschnys Deutung besticht in ihrer Klarheit, ihrer Reduktion und in ihrer immensen Musikalität.

DIE DEUTSCHE BÜHNE HEBT HERAUS: GMD Marcus Bosch vor der enorm dicken Partitur, der diesen ganzen Apparat samt Zuspielungen aus dem Off mit einer Seelenruhe koordiniert – eine unglaubliche Leistung! Bernd Alois Zimmermanns Musik bleibt ein großes Ereignis. ÜBER DIE PREMIERE VON „ROBERT REDFORDS HÄNDE SELIG“ BERICHTETEN DIE SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: Stück und Inszenierung haben am Ende der Intendanz noch mal das Zeug zum Publikumsrenner. Das liegt nicht zuletzt an den Schauspielern, die auf der Kammerspielbühne zwischen Löwenköpfen, Trachtenfolklore und Müllsäcken (Überreste der Trinkexzesse) auf Campingstühlen lümmelnd sich Bosheiten im Maschinengewehrtempo an den Kopf knallen. … UND DIE NÜRNBERGER ZEITUNG: Wenn bei Wang langsam das Gift wirkt, während er es noch leugnet, wenn Schebesch im Stammeskostüm völlig weggetreten zu tanzen beginnt, auch wenn Nunner

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nach dem schlimmsten Schlagabtausch seelenruhig behauptet, „Wir lieben uns“ – dann ist auf jeden Fall für blendende Unterhaltung bestens gesorgt. UND AUF NACHTKRITIK.DE WAR ZU LESEN: Auf äußerst unterhaltsame, aber nie ins überdreht albern abrutschende und kurzweilige Weise wird wahnsinnig viel gebabbelt in der Bubble. […] Adeline Schebesch und Thomas Nunner ergänzen sich dazu als überdrehte gute Laune Alice und trocken, zynischem Ben perfekt als desillusioniertes, abgestumpftes Paar, in ihrer „Endstation-Total-Symbiose“. Vielleicht wäre der so herrlich kauzige Ben doch mal lieber nach Sylt gezogen, doch da hätte er bestimmt nicht über nicht beleuchtete „Wischmöppe“ sinniert. DIE NÜRNBERGER NACHRICHTEN WAREN ZU GAST BEI DER PREMIERE IM SCHAUSPIELHAUS: Deftig, witzig und melancholisch zugleich: Shakespeares Komödie „Wie es euch gefällt“ ist in der Inszenierung von Frank Behnke am Staatstheater ein Liebes-Verwirrspiel mit nachdenklichen Untertönen. […] Die eigentliche Bank der mit kräftigem Beifall bedachten Aufführung sind die Schauspieler, allen voran Josephine Köhler, die ihre überbordende Spiellust diesmal angemessen zügelt, dafür brilliert in blitzschnellen Wechseln vom kühl kalkulierenden Ganymed zum heiß liebenden Mädchen Rosalind, von der Strippenzieherin zur sehnsüchtig Verlangenden. UND AUCH INFRANKEN.DE BERICHTETE: Frank Behnke macht am Nürnberger Staatstheater aus Shakespeares Komödie „Wie es euch gefällt“ ein ironisches Spektakel mit großartigem Ensemble. […] Bietet doch die Komödie nach über 400 Jahren noch immer reichlich Stoff zum Staunen, zum Bewundern, wie artifiziell da ein Autor der elisabethanischen Zeit das Motiv „Theater im Theater“ umgesetzt hat, zum Amüsement – kurz: Stoff für Hirn und Herz. […] Was auch das Publikum fand und heftig applaudierte.


IN DER KRITIK AUF KULTURWELT BAYERN 2 WAR ZU HÖREN: Absolut herausragend, die junge charismatische Schauspielerin Josephine Köhler als Rosalind beziehungsweise Ganymed. Köhler, vor allem in der männlichen Rolle ausdrucksstark, artikuliert Shakespeares Text in der tollen Übersetzung von Jürgen Gosch und Angela Schanelec brillant präzise. NÜRNBERGER NACHRICHTEN ÜBER DEN KULTURAUSTAUSCH MIT DEN KRAKAUER PHILHARMONIKERN BEIM 4. PHILHARMONISCHEN KONZERT: So etwas darf man getrost ein stattliches Gastgeschenk nennen: […] Charles Olivieri-Munroe lenkte sein geschmeidig aufspielendes Riesenorchester sehr effizient und passgenau. Bereits in der letzten Saison war der 48-jährige Kanadier mit maltesischen Wurzeln bei der Staatsphilharmonie zu Gast. … UND DIE NÜRNBERGER ZEITUNG SCHREIBT ÜBER DAS FINALE DES ABENDS, KRZYSTOF PENDERECKIS 2. SINFONIE: Zwischen einem Sich-Aufbäumen der Musik in großer Leidenschaftlichkeit und fast übergangslosen Momenten der Introspektion beackert Pendereckis Schöpfung rastlos und mit großem Aufwand die Felder spätromantischer Gesinnung. […] Großer Applaus für eine beeindruckende Darbietung, auch wenn die Töne den Trost letztlich verweigern. UND ÜBER DAS 5. PHILHARMONISCHE KONZERT WAR IN NÜRNBERGER ZEITUNG … Der Orchesterpart dieses Konzerts war bei GMD Marcus Bosch in den besten Händen. Kraftvoll und trotzdem leicht, federnd, klang dieser Mendelssohn, bei dem die Staatsphilharmonie mit Trompeten und Hörnern markante Akzente setzte. … UND NÜRNBERGER NACHRICHTEN ZU LESEN: Auch das gemütlichgemütvolle, bewusst Altväterliche (etwa im Scherzo-Trio) gelang Bosch als Bild einer vergangenen romantischen Welt: genüsslich-lyrische Albumblätterei nach der Klangorgie zuvor. […] Dafür ein entschiedenes Bravo vom Publikum. DER DONAUKURIER BERICHTETE ÜBER DIE PREMIERE VON „POWERHOUSE“: „Wenn ein Theater zum Kraftwerk wird, kommt die Kunst zu sich selbst. Und die Zuschauer können was erleben. Genau das passiert beim neuen Ballettabend „Powerhouse“ […] Der knapp zweistündige Abend zeigt die Nürnberger Company in Hochform: ein vielarmiger, vielbeiniger, vielköpfiger Generator, der – angetrieben vom kreativen Input dreier Choreografen und der rhythmisch-emotionalen Kraft der Klänge – technisch überragend und musikalisch exakt die Bühne unter Strom setzt und das Publikum elektrisiert.

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Das Ensemble des Staatstheaters verabschiedet sich mit einer festlichen MATINÉE von Tenor RICHARD KINDLEY, der 39 Jahre dem Nürnberger Opernensemble angehörte. Mit unzähligen großen und kleinen Partien war er hier über beinahe vier Jahrzehnte eine feste Größe im Ensemble und wird nach wie vor vom Publikum für seine eindringliche Rollengestaltung geliebt, ob als Osgood Fielding in „Sugar – Manche mögen’s heiß“, als Mime in „Siegfried“, als Cavaradossi in „Tosca“ oder in der Titelpartie von Brittens „Peter Grimes“. Zusammen mit Richard Kindley lassen wir zahlreiche seiner Partien, die er in Nürnberg gesungen hat, Revue passieren, erinnern mit Weggefährten an einzelne Stationen seiner Nürnberger Opernkarriere und feiern mit Kaffee, Kuchen und Sekt den Abschluss einer lagen, erfolgreichen Sängerkarriere. 06. MAI, 11 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ Unter dem Titel „DIE WILDE 13“ stellen die AKA­DEMIST*INNEN im Rahmen der Kammerkonzerte ihr eigenes Programm vor. Die

dreizehn jungen Musiker*innen, die zur Zeit in der Staatsphilharmonie praktische Erfahrungen sammeln, präsentieren dabei Kammermusik in ungewöhnlichen Besetzungen. Dies reicht von dem Nonett von Louis Spohr über intime Stücke wie „The Jet Whistle“ von Heitor Villa-Lobos bis zur fast orchestralen Sinfonietta des jungen Benjamin Britten. 27. MAI, 11 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ Bereits mit dem P-SEMINARPREIS 2018 DES BEZIRKS MITTELFRANKEN ausgezeichnet, gehört das Peter-Vischer-Gymnasium mit dem P-Seminar „STAGING AN ENGLISH PLAY: HANS LITTEN AND HIS TIME“ auch auf Landesebene zu den Gewinnern. Am 13. April überreichte Staatssekretärin Carolina Trautner im Kultusministerium den Schüler*innen die URKUNDE DES FREISTAATS BAYERN, für dieses Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Nürnberg im Rahmen der Produktion „Der Prozess des Hans Litten“ im Schauspielhaus entwickelte wurde. +++ +++ +++ +++ +++

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Das Programm des 6. KAMMERKONZERTS betrachtet die Musikszene der USA einmal aus der Klassik: SECHS MAL USART mit Werken von Steve Reich, Charles Ives, Morton Feldmann u.a.. Zahlreiche Einwanderergenerationen aus allen Teilen der Erde haben den Nordamerikanischen Kontinent bevölkert und dort eine ganz eigene Mischkultur entwickelt, die heute wiederum die ganze Welt beeinflusst. Charles Ives hat zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts sein Handwerk noch in Europa erlernt, aber Henry Cowell und John Cage haben bereits Generationen von Komponist*innen und Musiker*innen auf der ganzen Welt unterrichtet und inspiriert – bis heute. 10. JUNI, 11 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ Ensemblemitglied LEAH GORDON hat beim Internationalen GESANGSWETTBEWERB „MARCELLO GIORDANI“ in Noto (Sizilien) den 3. PLATZ belegt. Außerdem wurde die Sopranistin mit dem SONDERPREIS DER NEW YORK CITY OPERA ausgezeich-


net, der mit einem Rollendebüt in der kommenden Saison in New York verbunden ist. +++ +++ +++ +++ +++

ben eine Summe von 15 812,16 EURO erbracht. Diese kam in gleichen Teilen dem Verein RETT S Y N D RO M D E U T S C H L A N D E.V., dem STRASSENKREUZER NÜRNBERG und dem JESUITENPROJEKT GEIGENKINDER vom Himalaya zugute. +++ +++ +++ +++ +++

Der türkische Bariton LEVENT BAKIRCI, der in den letzten drei Spielzeiten dem Ensemble des Staatstheater Nürnberg angehörte und hier u.a. als Papageno („Die Zauberflöte“), Marcello („La Bohème“) und Taddeo („Die Italienerin in Algier“) zu erleben war, gastierte im April 2018 an der OPERA NACIONAL DE CHILE in Santiago, wo er in Mozarts „DON GIOVANNI“ die Titelpartie unter der Musikalischen Leitung von Attilio Cremonesi sang. +++ +++ +++ +++ +++

Das Thema ‚Ferne‘ – von Fernbeziehung bis zu fernen Ländern – umkreist der Abend LIEDGUT 42, für den die kanadische Sopranistin LEAH GORDON das Programm ausgewählt hat. Zusammen mit dem brasilianischen Pianisten CRISTIAN PEIX präsentiert sie eine Liedauswahl von Schubert, Schumann, Strauss, Korngold und Berg, und nennt den Abend „Lieder aus der Ferne“. 17. JUNI, 20 UHR, GLUCK-SAAL +++ +++ +++ +++ +++ Die gespendeten Orchesterdienste der Musiker*innen der STAATSPHILHARMONIE NÜRNBERG beim diesjährigen BE NE FI ZKONZERT in der Reihe der Neujahrskonzerte am 06. Januar ha-

„Im Kasten“: GENERALMUSIKDIREKTOR MARCUS BOSCH und die STAATSPHILHARMONIE NÜRNBERG haben alle Sinfonien und Sinfonischen Dichtungen von Antonín Dvořák aufgeführt und als CD eingespielt. Mit der 1865 entstandenen ZWEITEN SINFONIE des böhmischen Komponisten fand die Gesamtaufnahme seines Werkes ihre Vollendung. Zum Abschluss des Projektes, das in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur und dem Label Coviello Classics seit 2011 entstanden ist, werden die neun Sinfonien sowie Dvořáks späte Sinfonische Dichtungen als Box erscheinen. Alle CDs sind auch im Theaterbuchladen erhältlich.

RADIO F SENDET IN DER REIHE „VOR ORT – SPEZIAL“ EIN INTERVIEW MIT STAATSINTENDANT PETER THEILER, mit einem Rückblick auf die zurückliegenden 10 Jahre seiner Intendanz in Nürnberg. Die Sendung von Radio F-Moderator Günther Moosberger wird zwei Mal ausgestrahlt, am 20. MAI, 19.03 – 20 UHR, UND 3. JUNI, 09.03 – 12 UHR, RADIO F +++ +++ +++ +++ +++

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Stiftung Staatstheater Nürnberg, Richard-Wagner-Platz 2-10, 90443 Nürnberg Tel.: 0911-231-3575 · info@staatstheater.nuernberg.de

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INFORMATION UND TICKETS 0180-1-344-276 (Festnetz 3,9 ct/Min; Mobilfunk bis 42 ct/Min) www.staatstheater.nuernberg.de ADRESSEN SPIELSTÄTTEN: Opernhaus (und Gluck-Saal), Schauspielhaus mit Kammerspielen und BlueBox, Richard-Wagner-Platz 2–10, 90443 Nürnberg, Meistersingerhalle, Münchener Straße 21, 90478 Nürnberg

IMPRESSUM Herausgeber: Staatstheater Nürnberg Staatsintendant: Peter Theiler Geschäftsführender Direktor: Christian Ruppert Redaktion: Dramaturgie, Kommunikation, Marketing, Theaterpädagogik Titel: Powerhouse Im Bild: „Alexander Ekman ‚Tuplet‘“, Hirkoki Ichinose (links oben), Alexsandro Akapohi Foto: Jesús Vallinas Fotos: Kilian Bishop, Marion Bührle, Julia

Deppe, Sebastian Heck, Simeon Johnke, Stephan Minx, Jutta Missbach, Ludwig Olah, photocase.de:hrizdee/photögraphy. com, Vincent Pontet, Peter Roggenthin, Christian Ruppert, Ingo Schweiger, Heiko Stahl, Jesús Vallinas Gestaltung: Julia Elberskirch, Jenny Hobrecht Druck und Anzeigen: Offsetdruck Buckl GmbH Das Staatstheater ist eine Stiftung öffentlichen Rechts unter gemeinsamer Trägerschaft des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg Stand: Mai 2018, Änderungen vorbehalten

Hauptsponsor

Mäzenin Oper

Henriette Schmidt-Burkhardt †

Hauptsponsor Schauspiel

Hauptsponsor Ballett

Sponsor Konzert

Hauptsponsor Talking about Borders

Medienpartner


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