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DIAGNOSE PROSTATAKREBS

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DAS KLEINGEDRUCKTE

DAS KLEINGEDRUCKTE

Aufgeben Ist Keine Option

Mit einem Anteil von knapp 23 Prozent ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung von Männern in Deutschland. Eine Diagnose, die tief in den Alltag der Männer und ihrer Angehörigen einschneidet. Zwar treten die meisten Neuerkrankungen statistisch gesehen ab ca. 70 Jahren auf, doch es kann einen auch in jüngeren Jahren betreffen. Der bekannte Travestie-Künstler Jens Müller aka Gina kämpft seit gut zwei Jahren entschlossen gegen die Erkrankung. Regelmäßig berichtet er in gesundheitlichen Updates auf Facebook über den Verlauf seiner Krankheit, klärt auf und will für das Thema sensibilisieren. KOMPASS traf Jens Müller zu einem Gespräch.

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Als wir uns vor rund zweieinhalb Jahren zu einem Interview anlässlich des 30-jährigen Bühnenjubiläums der Kunstfigur Gina trafen, philosophierten wir angesichts einer an Fahrt aufnehmenden Pandemie und den damit einhergehenden Auftrittsbeschränkungen noch darüber, wie wichtig Gesundheit für uns alle ist. Man kann leicht reden, wenn man nicht betroffen ist – nicht mal ein halbes Jahr später hast Du die Diagnose Prostatakrebs erhalten ...

»Richtig, schon als Corona losging, habe ich gemerkt, dass mit mir etwas nicht stimmt. Ich war aber der Meinung, dass ich einfach erschöpft vom vielen Arbeiten, vom Stress mit der Familie etc. bin. Also dachte ich: O.K., jetzt machst du mal ›notgedrungen‹ eine Pause. Doch so etwas wie Erholung wollte sich auch im weiteren Verlauf nicht einstellen. Erklären lässt sich das eigentlich nicht, es war mein Allgemeinzustand. Ich war völlig erschöpft, ich war lustlos und irgendwie tat mir alles weh. Schon während meiner letzten Auftritte als Gina vor und während Corona hatte ich Probleme beim Zuschnüren der Korsage. Ich hatte irgendwie Schmerzen im Unterbauch, dachte aber: Wer weiß, vielleicht habe ich mir irgendwo wehgetan oder vielleicht habe ich auch etwas zugenommen. Dem war aber nicht so, vielleicht habe ich da schon unterbewusst etwas gemerkt?! Als wir dann im September 2020 in den Urlaub gefahren sind, bekam ich massive Unterleibsschmerzen. Ich saß eines Nachts auf Toilette und hatte derartige Schmerzen, dass ich fast vom Sitz gekippt bin. Ich bekam kaum Luft und habe am ganzen Körper gefroren und gezittert, bin aber wieder ins Bett und am nächsten Morgen ging es mir wieder ein wenig besser.« Doch die Unruhe blieb. Direkt nach der Rückkehr aus dem Urlaub kontaktiert Jens eine gute Freundin und bittet sie um Hilfe bei der Arztsuche. Denn seit »DDR-Zeiten« hat er keinen Hausarzt mehr, schlicht, weil er keinen benötigte. Die Freundin kümmert sich und vereinbart innerhalb kurzer Zeit einen Termin.

Eine Diagnose Wie Ein Paukenschlag

Die Ultraschalluntersuchung bestätigt die Vermutung, dass da etwas »ist«: »Auf dem Ultraschallmonitor war auf einmal ganz viel rot zu sehen. Und ich dachte nur: Ich habe zwar keine Ahnung, aber ich glaube nicht, dass diese Farbe günstig ist und sie war im gesamten Unterleib zu sehen. Der Arzt meinte dann: Ja, du hast überall Geschwüre.« Bestätigung soll eine CT-Untersuchung (Computertomografie) bringen, doch dazu kommt es gar nicht mehr. Bereits wenige Tage später sind die Schmerzen derart akut, dass nur noch die Notaufnahme bleibt.

»Schon das ist der Punkt, wo ich den Männern sagen will: ›Liebe Männer geht zum Urologen! Einmal Finger im Hintern ist nicht schlimm. Ich habe in der Klinik die Finger von drei Ärzten hintereinander im Po gehabt. Allein das braucht man definitiv nicht! Danach musste ich ins CT. Später kam der Arzt zu mir ins Zimmer, legt die Hand auf meine Schulter und sagte: ›Ich überbringe jungen Männer ungern schlechte Nachrichten ...‹ Da habe ich noch gelacht und meinte: Von wegen junger Mann! ›Aber sie sind zu jung für eine derartige Diagnose: Sie haben Prostatakrebs und dieser hat bereits überall hin gestreut.‹ Und da ist wirklich von einer Sekunde auf die andere die gesamte Welt für mich zusammengebrochen.«

Die Schmerzen, die Jens Müller in die Notaufnahme brachten, stellten sich später als Nierenkoliken heraus, weil die Metastasen zu dem Zeitpunkt bereits so groß waren, dass sie den Harnfluss aus der Niere blockierten, wodurch diese stark angeschwollen war. »Auch beim Stuhlgang hatte ich schon länger Probleme, – na ja Stress! – Ich habe einfach alles beiseitegeschoben und ich bin auch nicht auf die Idee gekommen, wo es herkommen könnte. Es waren für mich alles Kleinigkeiten und ich habe sie schlicht ignoriert.«

Es folgt ein Krankenhausaufenthalt mit: »Darmspiegelung, Blasenspiegelung, Magenspiegelung … Überall wo man eine Kamera reinstecken konnte, war ich dabei.« Schlussendlich offenbart die Bestandsaufnahme, dass zwar weitere Organe bisher verschont geblieben waren, allerdings waren sämtlich Lymphknoten im Unterleib bereits in Mitleidenschaft gezogen. Auch an den Knochen hatten sich Metastasen festgesetzt, allerdings waren diese noch nicht in den Knochen vorgedrungen, was sich als »Glück« herausstellte. Die schiere Anzahl der Tochtergeschwüre, von denen die größten einen Durchmesser von 12 Zentimetern hatten, machte einen sprachlos und veranlassten den behandelnden Arzt beim Entlassungsgespräch aus dem Krankenhaus zu einem Rat: »Wenn Du noch irgendwelche Dinge zu erledigen hast: Mach es! Und mach es schnell.«

Bei dem hier vorliegenden fortgeschrittenen Prostatakarzinom mit Metastasenbildung sprechen Ärzte davon, dass die Erkrankung bereits systemisch geworden ist. In diesem Stadium gilt die Krankheit als nicht mehr heilbar. Therapeutisch empfahl ein Ärzte-Gremium in Jens' Fall eine Hormonbehandlung durchzuführen und keine Chemotherapie. Für Jens zunächst unverständlich. Gemeinsam mit seinem behandelnden Onkologen entscheidet er sich für eine Kombination aus Chemo- und Hormontherapie. Den tatsächlichen Ernst der Lage, so erzählt er heute, habe er zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht so richtig begriffen. »Wenn dir von einer Minute auf die andere alles umstürzt, das bekommst du nicht gebacken. Wenn ich mir die ersten Videos, die ich bei Youtube reingestellt habe, nochmals ansehe – da habe ich teilweise noch dagesessen und gelacht. Ich habe es einfach nicht geschnallt! Ich dachte: ›Na, dann macht mich doch auf, holt den Mist raus und gut.‹ Erst nach ein, zwei Monaten, – ich hatte die ersten Chemos hinter mir – habe ich mich der Frage gestellt: Wie lange habe ich eigentlich noch? Die Antwort: Bei metastasierendem Prostatakrebs haben nur rund 30 Prozent der Männer eine Überlebensrate von 5 Jahren und danach geht es rapide bergab. Zwei Jahre davon sind bereits rum.«

»Der sogenannte PSA-Wert sollte bei einem gesunden Mann meines Alters zwischen zwei und vier ng/ml liegen. Ins Krankenhaus kam ich mit einem Wert von unglaublichen 1.336. Da waren selbst die Ärzte geschockt. Ich selbst habe es zu diesem Zeitpunkt noch sportlich genommen und gemeint: Wenn ich was mache, dann richtig.« Das Prostataspezifische Antigen (PSA)1 ist ein Protein, welches in der Vorsteherdrüse (Prostata) gebildet und über die Samenflüssigkeit abgegeben wird. Seine Aufgabe besteht darin, das Ejakulat flüssiger zu machen, damit sich die Spermien darin bewegen können. Bei Männern mit Prostatakrebs ist der PSA-Spiegel im Blut stark erhöht. Über den PSA-Test, einen speziellen Bluttest, lassen sich die Menge an PSA im Blut – und somit Auffälligkeiten der Prostata – bestimmen. Nicht zuletzt dank der bis dato rund 20 durchgeführten Chemotherapiesitzungen, wobei drei Sitzungen jeweils als ein Zyklus gelten, liegen Jens' PSA-Werte heute im Normalbereich und auch die Metastasen sind stark zurückgegangen. Die größten (vormals 12 cm) sind jetzt bei drei Zentimetern (Stand CT-Untersuchung im September 2022). Grund zur Entwarnung gebe es allerdings nicht, erzählt der 52-Jährige. »Wir hätten zwar nie gedacht, dass ich mit den Werten so weit runter komme, wie ich heute bin. Man muss sich allerdings im Klaren sein, dass selbst wenn sich der Wert gen Null nähern würde, wäre der Krebs noch immer da, er ist dann nur in seiner Aktivität nicht messbar.«

1 Quelle: https://www.wertvoll-er.de/psa-wert?gclid=Cj0KCQiA_P6dBhD1ARIsAAGI7HDjHMXHeBUz3KAlXPJWv2do-tQemd56n_ lXJP9XCa8_i7heuTNGSmMaAtylEALw_wcB

Wie lang bist du außer Gefecht nach einer Chemo?

Das wird von Mal zu Mal länger. Am Anfang war es nicht ganz so schlimm, da war es rund eine Woche bis 10 Tage. Nach der letzten Chemo waren es drei Wochen. Das macht mir schon sehr zu schaffen. Mittlerweile ist es ein Albtraum. Aber ich bin mir bewusst, dass ich ohne die Chemos vermutlich auch schon nicht mehr da wäre.

Was bedeutet die Erkrankung für dich in deinem Mannsein?

Es ging damit los, dass ich gemerkt habe, dass »untenrum« auf einmal immer weniger passierte. Ich muss dazu sagen, dass ich im Gegensatz zu vielen anderen Männern in meinem Alter nie Probleme mit meiner Potenz hatte. Und auf einmal habe ich gemerkt, es funktioniert immer weniger. KurzbevorichinsKrankenhausgekommenbin,warendieAbgängebereits trocken (Höhepunkt ohne Ejakulation, Anm. d. Red.). Keine Ahnung, ich dachte:Naja,beiFrauenverschiebtsichdieRegel,kannschonmalsein–›Altersproblem‹.Dasistnatürlichsogeblieben,daranwirdsichwohlauch nichtsmehrändern.Undwiegesagt:Esgehtnahezunichtsmehr.Könnte ich noch Sex haben? Theoretisch ja, praktisch nein! Mit ganz viel Mühe erreiche ich noch den Zustand der Erektion, muss das aber im wahrsten Sinne des Wortes selbst in die Hand nehmen und benötige darüber hinaus eine wirklich gute optische Stimulanz mittels Film oder Ähnlichem. Ich habe keinerlei Libido mehr, die ist weg. Und das ist für mich als sehr sexuelle Person eine Katastrophe. Das geht so weit, dass man keine Gefühle mehr hat. Ein Beispiel: Wenn ich mir früher einen Slip angezogen habe, dann muss man das ja zurecht rücken. Das Genital ist also gefühls mäßig präsent, man spürt es. Heute spüre ich mehr oder minder nichts mehr,esistzeitweisefastwietaub.

Was macht das mit deiner Psyche? Die gesamte Hor monproduktion gerät ja durch die Behandlungen ins Wanken …

Nicht nur das, ich habe ja auch anfangs die Hormontherapie bekommen. Und diese macht eigentlich nichts anderes, als meinem Körper zu signalisieren: Du darfst kein Testosteron mehr herstellen. Ich habe – ähnlich wie Frauen in den Wechseljahren – furchtbare Hitzewallungen bekommen. Ich bin von einer auf die andere Minute klitschnass, völlig außer Atem und kann fast nicht mehr laufen. Das wurde mit der Zeit so schlimm, dass ich schon fast nicht mehr wusste, was ich bin. Ich habe mich überhaupt nicht mehr als Mann wahrgenommen.

Das war mein Gefühl und ist es noch. Das lässt sich auch nicht richtig erklären. Ich schau in den Spiegel und denke: Wer bist du? Ich erkenne mich nicht wieder. Auch optisch hat sich viel verändert. Ich habe aufgrundderganzenMedikamenteüber25Kilogrammzugenommen.Das ganzeGesichtwarzugeschwollen.DieProblemehabeichbisheute,aber ich gebe mich nicht auf. Ich habe es geschafft, dass die Metastasen soweit geschrumpft sind, ich bin noch nicht tot und man allerdings aus eigener Tasche zah len und kostet so um die 60 EUR. Da bekommst du Blut abgenommen und dann weiß man, wie hoch der Prostatawert ist. Das würde ich empfehlen!

Obwohl ich als Frau auf der Bühne stehe, bin ich privat immer ein Mann gewesen, nichts anderes.Gleich die erste Chemotherapie führte zudem bei mir zu einer sogenannten Polyneuropathie, d. h. mir sind die Nerven in den Beinen und Füßen teilweise abgestorben. Daraufhin wurde das Chemotherapeutikum gewechselt. Heute bin ich deshalb bei einem Neurologen in Behandlung und bekomme entsprechende Medikamente, reversibel ist die Schädigung aber leider nicht. Laufen ist für mich entsprechend sehr schwierig geworden, auch das Sitzen tut mir weh.WasgeradewährenddesAuftretensderNeuropathiehinzugekommen ist, das sind Depressionen. Ich hatte nie auch nur eine Ahnung, was es heißt, depressiv zu sein. Zwar gab es Depressionen in meinem Freundeskreis, aber nachvollziehen konnte ich sie nicht, bis es mir passiert ist. Wie ist das denn verständlich zu machen, dass man scheinbar aus heiterem Himmel anfängt zu heulen? Und noch etwas ist eingetreten: das sogenannte Chemobrain (der Begriff bezeichnet eine von Krebspatienten nach einer Chemotherapie empfundene kognitive Beeinträchtigung,Post-chemotherapycognitiveimpairment(PCCI),Anm. d. Red.). Die Chemo greift alles im Körper an, auch das Gehirn, d.h. ich bin sehr vergesslich und habe starke Konzentrationsschwierigkeiten.

Der Doc sagte zu mir: ›Du musst dir im Klaren sein: Du hast eine tödlich verlaufende Krankheit.‹ Doch ich akzeptiere das nicht! Ich bin nicht bereit! Ich erzähle zwar jedem, dass ich nur noch wenige Jahre habe, weil dasnunmalderStandderMedizinist.Abergebeichmichdamitzufrieden? Nein! Ich will verdammt noch mal mein altes Leben wiederhaben.

Unterdessen bekomme ich medizinisches Cannabis, sowohl als Schmerzmittel, aber eben auch für den Kopf. Aktuell nehme ich die Tropfen nach Bedarf ein, nach der Chemo beispielsweise zweimal am Tag höherdosiert.WennesmirindenChemopausenetwasbessergeht,reicht einmal täglich und weniger hoch dosiert. Es erdet mich. Ich habe die Depressionen damit etwas im Griff. Und auch mit der Neuropathie bin ich jetzt so eingestellt, dass ich keine Schmerzen mehr habe. Dafür bin

Was ist dein Appell an die Männer da draußen?

Mein Appell ist nicht zu warten, bis man 50 Jahre alt ist, um zu einer Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Es ist wahrscheinlich, dass der Krebs bei mir schon mit 40 ausgebrochen ist, dass der zehn Jahre gebraucht hat, bis er an den Punkt gekommen ist, dass ich ihn gemerkt habe. Ich weiß, dass die meisten Männer jetzt sagen: Ich lass mir doch nicht von einem Typen am Gehänge rumspielen, auch nicht von einer Frau. Also gehen sie nicht zum Arzt. Aber ich kann nur wiederholen: Vorsorge ist wichtig! Und darüber hinaus braucht man ja heute nicht mal mehr den berühmten »Finger im Po« ertragen. Es gibt den PSA-Test, den muss

Zu viele Männer sind noch immerderMeinung:O.K., dann bekomm ich halt Krebs, fall um und bin tot. Aber so läuft das nicht. Du fällst nicht einfach um und bist tot. Sondern du krepierst Stück für Stück, ganz allmählich und ganz ganz jämmerlich. Glaubt mir: Das will niemand! Und das Problem daran ist ja auch: Es geht nicht nur einem selbst schlecht, man zieht das ganze Umfeld mit rein. Du brauchst dann Leute, die für dich sor gen, die sich um dich küm mern. Das darf man seinem Umfeld, seinem Partner, seiner Partnerin, einfach nicht antun, dass man entscheidet: Du bleibst zurück. Wie unfair ist denn das? Und allein des halb muss man Vorsorge – Frauen wie Männer – nicht nur ernst, sondern auch in Anspruch nehmen. Du stirbst ja nicht und alle anderen leben einfach weiter, als wäre nichts geschehen. Du hast Verantwortung für dein Umfeld und das muss jedem bewusst sein. Dann geh halt alle zwei Jahre zum Arzt, gib die 60 EUR für den Bluttest aus und dann hat man zumindest schon mal alles einigermaßen im Blick. Und sollte doch etwas sein: Prostatakrebs ist früh erkannt gut behandelbar.

Meine große Hoffnung ist, dass ich solange durchhalte, bis BioNTech einen entsprechenden mRNA-Impfstoff rausbringt. Die haben da etwas entwickelt, was spezifisch für jeden einzelnen Patienten angepasst werden muss, das wird gerade klinisch getestet. Ich will mit jeder Faser meines Körpers daran glauben, dass ich solange durchhalte.

Hinweisd.Red.:EinigesehrumgangssprachlicheAusdrückeindenOriginalzitatendesInterviewswurdeninAbsprachemitunseremInterviewpartner Jens Müller ein wenig »entschärft«.

Weitere Infos findet Ihr unter: www.krebsinformationsdienst.de und www.wertvoll-er.de.

Philharmonic Rock Am Sachsenring

PhilharmonicRockamSachsenring ist eine einzigartige Klangsymbiose aus Orchestersound und Rockmusik – eingebettet in die Racingatmosphäre der besico Tribüne an der traditionsreichen Rennstrecke in Oberlungwitz. Wo sonst PS-Bulliden mit dem Asphalt kämpfen, duellieren sich über 60 Musiker der Vogtland Philharmonie mit der René Möckel Band aus Leipzig. Wo sonst ein Safty-Car für Ordnung sorgt, gibt Dirigent GMD Stefan Fraas den Takt an und hüllt bekannte Songs mit dem sinfonischen Klang seines Orchesters, dem energetischen Sound der Rockband und stimmgewaltigen Solisten in ein gänsehautbereitendes Gewand. Wo sonst der ohrenbetäubende Lärm der Rennmaschinen die Luft zerreist, erklingt anlässlich 750 Jahre Oberlungwitz ein breites Spektrum aus populären, klassischen Melodien, temperamentvollen Rockrhythmen, romantischen Balladen und Klängen aus Jazz und Musical. Gesanglich getragen werden die Titel von der Sopranistin Elena Fink, dem Tenor Victor Campos Leal, den Popsängerinnen Jasmin Graf und Aneta Sablik, dem Queen Interpreten Marcus Engelstädter sowie dem Backgroundtrio Voc A Bella. Mit einer effektvollen Lichtshow, gestochen scharfen LED-Wänden, Musikfeuerwerk und 3.100 Sitzplätzen, entsteht ein Sommernachts-Open-Air, das noch lange in Erinnerung bleiben wird. Tickets gibt es in allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online über Eventim oder im vergünstigten Direktvertrieb in der Stadtverwaltung Oberlungwitz (Tel.: 03723-4050) und in der Stadtinformation Hohenstein-Ernstthal (Tel.: 03723-449400).

SPIEGELBILD-TOUR 2023

Adel Tawil gehört zweifelsohne zu den Künstlern, deren Botschaften eine ungeheure Wirkung auf die Menschen haben. Man könnte noch die harten Fakten erwähnen, die zahlreichen Platin- und Gold-Auszeichnungen für Adel Tawil, die unzähligen Awards und Nummer 1 Platzierungen in den Charts. Viel wichtiger ist aber, wie sehr der Berliner als Künstler und Mensch überzeugt. Adel Tawil ist ein Menschenfänger im positivsten Sinne – wer ihn einmal live erlebt oder sogar persönlich getroffen hat, kann sich seiner Ausstrahlung nur schwer entziehen; wer bei einem Konzert war, wird wiederkommen. Es dürfte also sehr voll werden, wenn Adel Tawil in diesem Sommer wieder auf der Bühne steht. »Lieder«, »So schön anders«, »Alles Lebt« – jede Tour, jedes Konzert ein unvergessliches Live- Erlebnis. Inzwischen hat Adel Tawil zusammen mit seiner Band vor über zwei Millionen Zuschauern gespielt und freut sich ein weiteres Kapitel aufzuschlagen: Im Frühjahr 2023 veröffentlicht Adel Tawil sein mittlerweile viertes Studioalbum »Spiegelbild«. Man darf sich auf ein sehr persönliches Album freuen, dass von tiefen Gefühlen, Selbstreflektion und Hoffnung geprägt ist. Zur Freude aller Fans tritt Adel Tawil am 5. August 2023 im Hofwiesenpark Gera auf sowie am 10. August 2023 auf der Festwiese am Wasserschloss Klaffenbach. Tickets gibt es auf eventim.de.

EINE THERMEN-TOUR MIT DEM EGRONET-TICKET: EINSTEIGEN UND LOS GEHT'S

Die kühle Jahreszeit hat das Vierländereck in vielen Regionen voll im Griff und sorgt vielleicht auch noch für die ein oder andere weiße Winterlandschaft. Dabei laden die Mittelgebirgslagen nicht nur Sportbegeisterte ein, sondern faszinieren auch Wellnessliebhaber beim Blick aus den wohlig warmen Thermen. Egal ob Erz- oder Elstergebirge auf sächsischer und tschechischer Seite, dem Thüringer Schiefergebirge, dem Fichtelgebirge in Oberfranken oder dem Kaiserwald in Böhmen –die EgroNet-Region bietet viele Höhenlagen, die mit ihren diversen Highlights zu einem gelungenen Tagesausflug locken. Und mit dem EgroNet-Tagesticket ist eine günstige Anreise in der Gruppe garantiert!

Im oberen Vogtland lädt die Bäderregion in Bad Elster und Bad Brambach zum Verweilen ein. Auf Thüringer Seite ist in Bad Lobenstein für thermale Entspannung gesorgt. In den Ausläufern des Schiefergebir ges auf oberfränkischer Seite bietet Bad Steben Erholung in wohliger Wärme und im benachbarten Fichtelgebirge lässt es sich in der Sie benquell Therme entspannen. Im böhmischen Karlsbad, Marienbad und Franzensbad locken unterschiedlichste Wellnessangebote nah des Kaiserwaldes und im benachbarten Erzgebirge sorgen die Badegärten Eibenstock und das Gesundheitsbad in Bad Schlema für den entspannten Ausgleich.

Internet: www.egronet.de sowie in der Tourismus- und Verkehrszentrale unter der Servicenummer 03744-19449.

OLDSCHOOL-BLUEGRASS AUS BAYERN

Foto Ron Ronson Photography | Info www.katharinenkirche-oelsnitz.de

Sie beweisen, dass Folk und Country mehr zu bieten hat als Cowboy-Kitsch und Flaggenpatriotismus: Johnny & the Yooahoos. Dabei wurde die Band, die aus den sympathischen vier Bayernjungs Johnny Schubeck, Bastian Schubeck, Bernie Huber und Jonas Kollenda besteht, in Polling bei Mühldorf am Inn gegründet und hat sich eigentlich der Stilrichtung des »Bluegrass« verschrieben. Also jener Musik, die in den 1940er-Jahren im Südosten der USA entstand und durch Musiker wie Bill Monroe, Earl Scruggs oder die Stanley Brothers geprägt wurde. Die Yooahoos haben dabei auch das typische Instrumentarium, bestehend aus Mandoline, Gitarre, Banjo und Kontrabass am Start und zeigen, dass die vermeintlich alte Musik auch immer wieder junge Menschen in ihren Bann ziehen kann. Fakt ist, die Mixtur der vier Jungs macht Spaß und geht ins Blut – ein Hörerlebnis für jeden, der bereit ist, sich von handgemachter, weil ausschließlich analoger, Musik faszinieren zu lassen. Zu erleben sind Johnny & the Yooahoos am 29. April 2023 ab 20 Uhr in der altehrwürdigen Katharinenkirche Oelsnitz/Vogtl. Dabei ist ein frühzeitiger Ticketkauf für das Ausnahmekonzert ratsam, Karten sind ab 15 Euro im Vorverkauf erhältlich. Weitere Informationen auf der Website oder in der Kultur- und Tourismusinformation Oelsnitz/Vogtl. unter Telefon 037421/20785.

DEINE CHANCE AUF BIS ZU 1000% RENDITE

Grafik Sachsenlotto | Info www.sachsenlotto.de/spielerschutz

Sie sind bunt, beliebt und haben es in sich: Die Rubbellose von Sachsenlotto. Mit ihren lustigen Motiven verbreiten sie gute Laune und versprechen Höchstgewinne bis zu einer Million Euro. Bei der Vielzahl an spannenden Losen hat man die Qual der Wahl, halten sie doch für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas Passendes bereit. Wir stellen unser Los des Monats vor.

Unser Los des Monats: Bull or Bear

Die Tage werden länger, die Sonnenstunden steigen. Und auch unser Los des Monats ist mit Aufwärtstrends bestens vertraut. Aber Achtung: Genauso wie der bevorstehende April ist es unberechenbar. Setzt sich der Bulle oder der Bär durch? Wer wird gewinnen? Verfolge den Kursverlauf unter der Rubbelfläche, um herauszufinden, wo die Kurslinie stehen bleibt. Spannung bis zum Schluss und gleich zwei Gewinnchancen – das verspricht unser 10 €-Los »Bull or Bear«. Das Los ist ausgestattet mit besonders vielen Gewinnen von 10 € über 20 € bis hin zu 100 €. Zusätzlich gibt es im Bonusspiel die Chance auf stattliche 100.000 € (Chance 1 : 500 000).

Mitspielen und Gutes tun

Dank dem Lotto-Prinzip wirst du mit jeder Spielteilnahme zum Lottogewinner – direkt oder indirekt: Fast 40 Prozent der Gelder kommen über den Landeshaushalt automatisch dem Gemeinwohl zugute – ein wichtiger finanzieller Beitrag für die Bereiche Sport, Jugend, Suchtprävention, Kultur, Wohlfahrtspflege und Umwelt.

Rubbellose gibt es in allen Sachsenlotto-Annahmestellen, auf sachsenlotto.de und in der Sachsenlotto-App. Spielteilnahme ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen, mehr Infos unter www.sachsenlotto.de/spielerschutz.

Tipp der Eigenheimexpertinnen

Catrin Canis und Annkathrin Just

Hausbau-Tipp:

Das Eigenheim finanzieren –Aktuelle Förderungen für Familien

Gestiegene Zinsen und das allgemeine Preisniveau haben Bauwillige verunsichert. Bei vielen steht die Frage im Raum, ob und wann sie sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollen. Generell gilt: Wie der individuelle Zinssatz für die persönliche Finanzierung aussieht, hängt nicht nur vom Marktzins, sondern auch von den Eckdaten der Finanzierung sowie von den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Interessenten ab. Eine solide Baufinanzierung beginnt bei der realistischen Planung: Welche Geldmittel stehen maximal zur Verfügung und wie viel wollen Sie monatlich ausgeben? Je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto günstiger ist die Finanzierung. Empfehlenswert ist, mindestens die Kaufnebenkosten selbst zu stemmen. Eigenleistungen werden ebenfalls als eine Art Eigenkapital angesehen. Seit 1. März fördert der Bund den Bau klimafreundlicher Wohngebäude. Ab Juni soll es zudem eine neue Eigentumsförderung geben. Die Länder bieten aktuell regionale Zuschüsse für den privaten Hausbau an. In jedem Fall lohnt es die Angebote der Darlehensgeber von einem bankenunabhängigen Finanzierungsservice vergleichen zu lassen.

Jetzt zum Info-Abend anmelden: www.happy-haus-bau.de/veranstaltung

Mehr Tipps zur Baufinanzierung: www.happy-haus-bau.de/finanzierung

HAPPY HAUS BAU GmbH

Town & Country Lizenzpartner

Musterhaus Gera

Arminiusstraße 60, 07548 Gera

Telefon: 0365 8326827

E-Mail: info@happy-haus-bau.de

Sa

10.00 Uhr Burg Posterstein

Postkarten-Ausstellung

Die Kabinett-Ausstellung »Liebe Omi, wie geht es Dir? – Postkarten aus Löbichau und Umgebung« zeigt 300, teilweise seltene Postkarten aus der privaten Sammlung Frank Erlers. Allein Löbichau, die Heimat des Sammlers, ist mit 80 Motiven vertreten. Tannenfeld, wo der spätere Schriftsteller Hans Fallada Patient der Kurklinik war, mit rund 40. Dazu kommen Karten aus umliegenden Ortschaften – vor allem aus dem Altenburger Land, aber auch aus angrenzenden Dörfern in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus gibt die Ausstellung Einblicke in die Geschichte der Postkarte, die Löbichauer Ortsgeschichte und die Gasthof-Geschichte im Altenburger Land. Die Schau ist bis 19. März 2023 im Museum Burg Posterstein zu sehen.

www.burg-posterstein.de

14.00 – 18.00 Uhr H.-Hartmann-Haus, Oelsnitz/E.

Ausstellung: Grafik & Literatur

Mit dem Titel der Ausstellung »Wegzeichen 23« erinnert die Galerie zum Jahresbeginn traditionellerweise an ihren Gründer, den Künstler und Grafiker Heinrich Hartmann (1914 – 2007). In diesem Jahr widmen wir uns dem Thema Grafik & Literatur, das auf eine große Tradition zurückblicken kann. Neben Illustrationen für Bücher bilden grafische Mappenwerke ein Hauptbetätigungsfeld für Künstlerinnen und Künstler bei der Beschäftigung mit literarischen Texten. Hier besteht vor allem die Möglichkeit, mit größeren Formaten zu arbeiten und auch die Textbausteine stärker künstlerisch zu gestalten. Die Exponate stammen aus privaten und öffentlichen Sammlungen der Region. Die Ausstellung geht noch bis zum 2. April 2023.

www.heinrich-hartmann-haus.de

19.00 Uhr

Villa Mocc, Zwickau

Seth Lakeman www.liederbuch-zwickau.de

Der britische Folksänger, Songwriter, Gitarrist und Geigenvirtuose Seth Lakeman veröffentlichte im November 2021 ein atemberaubendes neues Studioalbum – »Make Your Mark«. Das Album wurde während des 18 Monate dauernden Lockdowns geschrieben und enthält 14 kraftvolle, brandneue Songs, die im BBC Radio 2 abgespielt wurden. Seth Lakeman wurde 2005 für »Kitty Jay« für den Mercury Music Prize nominiert. Es katapultierte Lakeman an die Spitze der neuen britischen Folk-Bewegung und sein Nachfolger war das vergoldete »Freedom Fields«, das 2006 zweimal veröffentlicht wurde.

19.30 Uhr Stadttheater, Glauchau Horst Evers

Horst Evers erzählt Geschichten aus dem Alltag: Doch was als unspektakuläre Realsatire beginnt, steigert sich innerhalb kürzester Zeit in eine atemberaubend absurde Komik. Evers‘ ganzer Witz entfaltet sich dann auf der Bühne. Seine Performance ist lakonisch und geprägt von einer einzigartigen minimalistischen gestischen und mimischen Präzision. Gleichermaßen geistreich wie schräg erlebt man in Horst Evers einen wahren Meister des literarischen Kabaretts. Es ist sehr viel drin in diesem Programm, wie immer verpackt in vielen kleinen, harmlos beginnenden Geschichten. Vor allem aber ist es ein grandioser Spaß. Aber am Besten schauen Sie sich das selbst an. Bislang hat sich das eigentlich immer für alle Beteiligten sehr gelohnt.

www.glauchau.de

19.00 Uhr

König Albert Theater, Bad Elster

Stefan Gwildis & Band: Bunt www.koenig-albert-theater.de

Der deutsche »Soulman« aus Hamburg präsentiert in Bad Elster sein neues, buntes Bühnenprogramm, welches in Stilrichtungen wie Soul, Funk, Reggae, Jazz und sogar einer Ska Nummer leuchtet. Als »Mr. Gänsehaut« oder »deutscher George Clooney« wird er betitelt, doch wer das Multitalent auf der Bühne live erlebt hat, weiß, mit welcher Kraft er das Publikum zu begeistern versteht. Jedes Konzert hat seine ganz eigene Faszination. Stefan Gwildis ist und bleibt ein Entertainer seiner ganz eigenen Klasse und man spürt immer das intensive Zusammenspiel mit seinem Publikum. Von einem Punkt kann man definitiv ausgehen: Es wird BUNT!

Fr-So

10.00 Uhr Messe, Chemnitz

Chemnitzer Frühling

Es kann wieder losgehen: wir eröffnen die Gartensaison. Endlich wieder graben, buddeln und pflanzen. Endlich wieder »Chemnitzer Frühling«! Die Türen der beliebten Frühjahrsschau öffnen sich vom 10. bis 12. März in der Messe Chemnitz. Nach dem Winter soll es endlich wieder heißen: »Und deine Stadt blüht auf!« Passend zum Motto wird es in Halle 1 grünen und blühen. In diesem Jahr soll unter anderem die Eröffnung der Messe Chemnitz vor 20 Jahren floral gefeiert werden. Auf der Grünfläche dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf eine über 2 x 2 Meter große, blühende »20« freuen. Erweitert wird der »Chemnitzer Frühling« in diesem Jahr um einen großen Freizeitbereich mit Ausstellern von A wie Auto bis Z wie Zubehör für den privaten Spielplatz.

www.chemnitzer-fruehling.de

17

20.00 Uhr

Malzhaus, Plauen Baby Sommer Quartett

Das Baby Sommer Quartett, bestehend aus Antonio Lucaciu, Simon Lucaciu , Robert Lucaciu und dem Schlagzeuger Baby Sommer, präsentiert ein außergewöhnliches Projekt. Inspiriert von den Songlines der Aborigines verfolgen die vier Musiker das Ziel, Informationen ausschließlich durch Klang und Ohr weiterzugeben. Dabei entstehen bewegende Linien und erzählerische Pfade, die durch die unterschiedlichen musikalischen Ansätze der Quartettmitglieder zu einer einzigartigen Erzählstruktur verschmelzen. Mit Baby Sommer, einer der bedeutendsten Figuren des europäischen Jazz, und drei begabten jungen Musikern, die zusammen gerade so alt sind wie er allein, trifft das Quartett aufeinander und stellt eine besondere Art von Generationenbegegnung dar.

www.malzhaus.de

9.30 Uhr A.-Horch-Museum, Zwickau Automobil und Aerodynamik

1910 diente die Lenkung des Luftstroms um die Karosserie herum nicht dem Zugewinn von Geschwindigkeit, sondern in erster Linie der geringeren Aufwirbelung des Straßenschmutzes von den in der Regel unbefestigten Straßen. In den 1920er Jahren erkannten Techniker die Aerodynamik als wissenschaftliches Thema zur Verringerung des Luftwiderstandes und des Brennstoffverbrauches sowie zur Verbesserung der Langstreckentauglichkeit von Automobilen. Ab der zweiten Hälfte der 1930er Jahre setzten, neben dem Automobilbau, auch andere Verkehrsbereiche auf Aerodynamik und Stromlinienform als Argument für Fortschritt und moderne Mobilität. Genau dieser Entwicklung widmet sich vom 10.3.– 22.10.2023 die Sonderausstellung »Windschnittig« im August Horch Museum.

www.horch-museum.de

10.00 Uhr

Stadthalle, Zwickau Baufachmesse

Fr-So www.zwickau-messe.de

Drei Tage lang dreht sich dann wieder alles ums Bauen, Wohnen, Renovieren sowie die Themen Energie, Finanzierung und Sicherheit. Die Messe bietet die optimale Plattform erste Informationen einzuholen und zu vergleichen um dann mit der Planung des Bau- oder Modernisierungsvorhabens zu beginnen. Das breit gefächerte Ausstellungsspektrum reicht vom Keller bis zum Dach und bietet für jeden etwas: Jung und Alt, Singles und Großfamilie, Hauseigentümer oder Mieter sowie Bauwillige und Sanierer. Ein interessantes Fachprogramm zu aktuellen Themen bieten dem Besucher der Baumesse zusätzliche kompetente und attraktive Informationsmöglichkeiten. Geöffnet ist die Messe täglich von 10.00–18.00 Uhr.

Sa

15.00 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Yves Macak

Yves Macak ist seit über 20 Jahren staatlich geprüfter Erzieher und öffnet für uns die Tür in eine Welt, die nur ein Bruchteil von Männern in Deutschland überhaupt zu sehen bekommt. Eine Welt in der Männer in der Unterzahl sind und Frauen wie »Tofu-Tina und Häkel-Heike« die Mehrheit bilden. Yves führt uns in eine Welt ein, in der Stuhlkreise, Töpferkurse und pädagogische Webarbeiten zum Tagesgeschäft gehören. Mit vollem Stimm- und vor allem Körpereinsatz berichtet Yves mitreißend und pointiert über den langen Weg vom Menschen zum Erzieher und lässt uns mit Lachtränen in den Augen hautnah nacherleben, wie sich der Berufsalltag in Kitas, Schulen und Jugendfreizeitheimen wirklich anfühlt.

www.koenig-albert-theater.de

20.00 Uhr

Alter Gasometer, Zwickau

Sandow

SANDOW, benannt nach einem Cottbuser Stadtteil, entwickeln seit den frühen achtziger Jahren eine eigene Klangsprache mit einem in ihrem Kulturraum adäquaten und subversiven Gesamtausdruck. Sie prägten mit ihrem experimentellen Sound die ostdeutsche Subkultur der Wendezeit entscheidend mit. Zwei wesentliche Begriffe sind für diese Arbeit grundlegend und maßgeblich: Transformation und Entfesselung. Eine Vielzahl von künstlerischen Einflüssen, die gefiltert, gespiegelt und verformt werden, finden über viele Jahre hinweg Einzug in den Schmelztiegel der Bandarbeit SANDOWs. In den letzten vier Jahrzehnten spielten Sandow über 500 Konzerte in einer Vielzahl von Städten in ganz Europa.

www.alter-gasometer.de

Fr - Sa

ganztägig

Kreativbetriebe der Region

Tage des Kunsthandwerks www.kunsthandwerkstage.de

Willkommen, treten Sie ein! Kunsthandwerker und Kreative öffnen ihre Werkstätten und Ateliers für Besucher. Entdecken Sie regionale Besonderheiten und künstlerische Trends, schauen Sie Kreativen bei der Arbeit über die Schulter und kommen Sie ins Gespräch. Probieren Sie Neues und tauschen Sie sich aus. Betrachten Sie die Regionen Sachsens aus einer ganz neuen Perspektive. Besuchen Sie Regionen mit langer Geschichte und besonderer Tradition im Kunsthandwerk wie das Vogtland mit seinem Musikinstrumentenbau und die Drechsler- und Holzspielzeugmacherregion Erzgebirge. Viele Kreative bieten Mitmachaktionen, besonderes für Kinder und Schauvorführungen an. Planen Sie Touren durch die Regionen. Die Türen sind offen!

15.00 Uhr Theater, Crimmitschau Theaterbar Live: Herzkasper

08 Fr www.crimmitschau.de

Dirk Zöllner sucht seine Mitte und setzt sich mit seinem Herzen ins Benehmen. Zwischen den beiden gibt es einiges zu diskutieren. Herz oder Zahl? Geld oder Liebe? Im Zentrum der pointiert autobiografischen Geschichten und herzgesteuerten philosophischen Betrachtungen steht bei Dirk Zöllner wie immer die Musik. Puhdys, Silly, Angelika Mann, André Herzberg, Dirk Michaelis, Julia Neigel – alle, die für ihn wichtig waren, kommen hier vor. Und last but not least auch Corona –und was die Pandemie im Leben des Musikers veränderte. Herzkasper ist sowohl Geständnis eines vernachlässigten Herzens als auch ironische Selbstbetrachtung eines freischaffenden Überlebenskünstlers und optimistischen Träumers in turbulenten Zeiten.

Vorschau Sa

8. April 2023, 20.00 Uhr Neue Welt, Zwickau Ostertanz in der »Neuen Welt« www.kultour-z.de

Zu Ostern bittet das Konzert- und Ballhaus »Neue Welt« zum Tanz in den wunderschönen Jugendstilsaal. Für das passende musikalische Rahmenprogramm sorgt dabei die Band »update 4«. Absolut tanzbar! Mit drei Musikern nicht zu klein, aber auch nicht zu groß, bietet update 4 ein abwechslungsreiches Cover-Programm – von Klassikern über Charthits bis hin zu Schlagern. Freuen Sie sich auf Songs, wie »Calm After The Storm«, »Crying At The Discoteque«, »Get Lucky«, »Smooth Operator« oder »Wonder Why«. Lust mal wieder zu tanzen? Dann sollten Sie sich jetzt schon schnell Ihre Karten für den Ostersamstag in der »Neuen Welt« sichern!

Die K Nstlerin Anja Werner Aus Plauen

Lebensfrohe Damen, seltene Vögel und fliegende Fische. All dies und noch viel mehr lässt sich in der Kunst von Anja Werner finden. Die Bildhauerin, Grafikerin und Kunstvermittlerin wandert dabei nicht nur an den Grenzen der verschiedenen kreativen Genres entlang, sondern auch an denen der Wirklichkeit.

Der Winter neigt sich dem Ende zu. Ein scharfer Wind rauscht durch die noch kahlen Wälder. Er pfeift den Wanderern um die Ohren und jagt am Himmel die Wolken vor sich her. Vor dem blassblauen Himmel erheben sich Baumkronen. Ihre Zweige sind filigrane Silhouetten. Viele Meter ragen die Stämme in die Höhe. Ein imposanter Anblick. Die Bäume sind ein Kunstwerk der Natur. In den Werkstätten der Bildhauer wird ihnen ein zweites Leben eingehaucht, seit Jahrhunderten.

Bildschnitzerei hat in unserer Region eine große Tradition. Und sie geht weit über das Erzgebirge hinaus. Im Vogtland beispielsweise, hat sich die Künstlerin Anja Werner einen Namen als Holzbildhauerin gemacht. Sie absolvierte zunächst eine Lehre als Bau- und Möbeltischlerin in Glauchau. Anschließend studierte sie Design. Seit dem Ende der 1990er Jahre ist sie freischaffend tätig. In den Jahren 2004 bis 2006 führte sie ihr Studium fort und schloss als Diplom-Designerin im Bereich der Holzgestaltung ab. Heute lehrt sie unter anderem an ihrer Alma Mater in Schneeberg und bietet zahlreiche Kurse im Bereich der Kunstvermittlung an. Bekannt ist sie aber insbesondere für ihre bildhauerischen Werke. Eindrucksvoll sind ihre »Holzgestalten«, die farbenfrohen Figuren aus ihrem ganz persönlichen künstlerischen Kosmos. Sie laden uns ein in die Welt von Anja Werner – in der sie den schnöden Alltag unter die Lupe nimmt, ihn betrachtet, reflektiert und gern einmal mit einer guten Prise Humor würzt. Besonders gern verwendet sie Linde, Erle, Pappel und Eiche. Sie bearbeitet das Material mit Beil, Kettensäge und Schneidewerkzeug. Wir haben ihr über die Schulter geschaut.

KOMPASS : Was fasziniert Sie an der künstlerischen Arbeit und vor allem an dem Umgang mit dem Material Holz?

AnjaWerner: Kunst ist für mich der Versuch des Sichtbarmachens von Geschichte, von Erinnerungen,Gedanken,Emotionen,Denkstrukturen,

Wahrnehmungen,verschiedenerRealitätenund auchSurrealitäten.IchhinterfragedabeidasLeben selbst und seine Dimensionen. Auf diese WeisefindeichmeineneigenenAusdruck.Und Holz? Das ist ein wesentlicher Teil meines Lebens.EsisteinMaterialmiteigenerGeschichte, mit eigensinniger Struktur und Gestalt. Es fasziniert mich immer wieder aufs Neue, in jedem Stück Holz die vorhandene Form zu finden und freizulegen, sie zu vollenden oder neu zu definieren.Holzistzugleichhartundweich,spröde und elastisch. Es lässt sich von mir bearbeiten undinGestaltbringen,aberbehältimmerseine eigeneAusdrucksfähigkeit.Eigenwilligüberden ZustandmeinerFormgebunghinaus,verändert es sich auch noch nach Jahren! Genau diese Zwiesprache mit dem Material Holz lässt mich immer wieder zu ihm zurückkehren.

Unter Ihren Skulpturen ist mir vor allem ein recht neues Werk im Gedächtnis geblieben, mit dem Titel »Ach, spiel mir doch«. Es ist eine dynamische und mehrdeutige Arbeit – mit einem Augenzwinkern. Gezeigt wird eine Querflötistin, deren Instrument in einen Fisch verwandelt ist. Hinzu kommt eine Violinistin, die ihren Bogen über den Bauch einer Katze streicht, sowie ein Cellist mit einem Schäfchen. Gibt es bestimmte Themen, die Ihnen besonders am Herzen liegen und die in Ihren Werken stetig wiederkehren?

DassindvorallemBeziehungenzwischenMenschen, die Beziehungen zwischen dem Menschen und dem Tier oder die Beziehungen zwischen dem Menschen und seiner Umgebung. Darüber hinaus beschäftige ich mich mit alltäglichen Momenten ebenso wie mit einmaligen Situationen. Mich fasziniert ihre zu jeder Zeit mögliche Wiederholung und Veränderung. All diese Dinge begleiten mich als künstlerische Motive seit vielen Jahren. Hinzu oder darin enthalten kommt wiederkehrend die Wahrnehmung des Realen oder Surrealen meines Lebendigseins. Die Frage nach dem »Woher?« und »Wohin?« versuche ich in Bildern und Skulpturen, Grafiken und Collagen zu stellen. MeinZielistes,beimkünstlerischTätigseinAntworten zu finden und Strukturen zu begreifen.

Seit vielen Jahren sind Sie in der Region als Künstlerin aktiv. Bekannt sind Sie aber auch für ihr Engagement in der Kulturvermittlung. Was geben Sie jungen Leuten mit auf den Weg?

IchlehreanderFakultätfürAngewandteKunst der Westsächsischen Hochschule Zwickau als Vertretungsprofessorin im künstlerisch-gestalterischen Grundlagenstudium. Zuvor habe ich anderFachoberschulefürGestaltunginPlauen 17 Jahre lang im Fachbereich Kunst die Schüler zum Fachabitur begleitet. Und zudem habe ich in langjährigen Kursen mit Erwachsenen und Kindern die vielfältigen Möglichkeiten des künstlerischen Arbeitens erprobt. Kunst als Möglichkeit zu begreifen und zu nutzen – um scheinbare Grenzen zu verschieben, im Denken und Tun – Ausdruck in friedlichen Räumen der Kunst zu finden – Methoden des Sichtbarmachens,eigenesehrpersönlicheBeziehungen zum Leben intuitiv und emotional zu erarbeiten … dabei wollte ich und will ich hilfreich zur Seite stehen. Hier lassen sich Methoden des Sichtbarmachens finden, um eigene Beziehungen zum Leben intuitiv und emotional zu erkunden. Dabei wollte ich und will ich hilfreich zur Seite stehen. Dankbar für meine Möglichkeiten in der angewandten und bildenden Kunst, versuche ich meine Kenntnisse weiterzugeben. Ichbinüberzeugt,dassessichmiteinersoliden künstlerischen,handwerklichenundgestalterischenGrundausbildungganzwunderbarreisen lässt. Man hält dann den Kompass für die Reise durchsLebeninseinenHänden,dieFreiheitder persönlichen Entwicklung.

Was planen Sie für das Jahr 2023?

Gerade freue ich mich auf meine Reise nach New York. Ich kann zwei meiner Holzbilder auf der ARTEXPO New York mit ausstellen und möchte zur Eröffnung der Kunstmesse anwesend sein. Es ist meine erste Fahrt nach Amerika und ich bin total gespannt auf diesen Kontinent und meine Begegnungen dort. Des Weiteren werde ich einige kleine Ausstel lungeninDeutschland bestücken und an mei nem Thema: »Es denkt in mir. Gedanken.« weiterarbeiten. Text Dorothea List Fotos Anja Werner Info www.holzgestalten.net

DIE

Besondere

BUCHGESCHICHTE AUS CHEMNITZ

Wer mit offenen Augen und vor allem Ohren durch Chemnitz geht, wird ihr mit Sicherheit schon begegnet sein: Conny Hartmann. Dabei ist die Radio-Chemnitz-Moderatorin vielseitiger, als man es auf den ersten Blick denken würde. Neben vielen weiteren Projekten hat sie nun auch ein »jüngstes Baby«; ihr 2021 erschienenes Buch »Maskenball«.

Im Jahr 2018 entsteht in Chemnitz eine Filmdokumentation mit dem Titel »Die letzten Zeugen«. Inhalt ist die Zerstörung der Stadt am 5. März 1945, also am Ende des Zweiten Weltkrieges, durch massive Bombardements alliierter Bomberstaffeln. Conny Hartmann ist an den Dreharbeiten beteiligt und lernt Sigrid Klemm kennen. Diese wiederum, Jahrgang 1941, erzählt, wie sie als kleines Mädchen im Alter von vier Jahren das Bombardement erlebt und im besten Sinne nur knapp überlebt hat. Conny Hartmann im Gespräch mit mir: »Bei unseren Gesprächen spürte ich das nicht verarbeitete Trauma und blieb mit ihr verbunden, um sie auf ihrem Weg der Bewältigung zu begleiten. Als 2020 Corona kam, brach für sie erneut eine Welt zusammen. Alte Erinnerungen wurden wachgerufen und sorgten für Unruhe.« Aber es muss sich um eine produktive Unruhe gehandelt haben, denn beide Frauen entwickelten gemeinsam die Idee, die bis dahin völlig unbekannte Situation der Pandemie lyrisch-künstlerisch zu verarbeiten: Die Idee war geboren, gemeinsam ein Buch zu machen.

DER BESONDERE »MASKENBALL«

»Maskenball«, so lautet der Titel des einhundertzwanzig Seiten starken Bandes. Und der Untertitel gibt die thematische Auskunft, die den treffend gewählten Titel noch einmal unterstreicht: »Wie ein Virus die Welt verändert«. Dass es sich um ein ganz besonderes Buchgenre handeln muss, wird deutlich, wenn man außerdem auf der Titelseite liest: »Zeitgeschichte in Kunst & Poesie«. Und tatsächlich handelt es sich um alles andere, als ein »gewöhnliches Buch« (sollte es so etwas wie »gewöhnliche Bücher« überhaupt geben). Bereits ein erster und vielleicht noch flüchtiger Blick in das Buch gibt Auskunft über die Art und Weise, wie es seine Rezipienten ansprechen will: durch die Möglichkeit, sich künstlerisch mit den bisher ungekannten Gefahren einer Pandemie auseinanderzusetzen. Und in geradezu bildhafter Einprägsamkeit wird das deutlich, am Werk der eigentlichen Künstlerin, die den Inhalt des Buches verantwortet: Sigrid Klemm.

SIGRID KLEMM –VIELSCHICHTIGE KUNST

Sigrid Klemm ist gelernte Möbelfachverkäuferin, wollte aber eigentlich immer Porzellanmalerin werden. Da sich dieser Berufswunsch nicht erfüllte, eignete sie sich autodidaktisch die Techniken der Ölmalerei und der Aquarellmalerei an. Im Jahr 2002 begann sie außerdem, eigene Texte zu schreiben. Den damaligen Anlass fand sie in der Jahrhundertflut in Sachsen, die in weiten Teilen des Freistaates zu Rekordpegelständen führte und viele Städte überflutete, Straßen und Brücken unpassierbar machte, Wohngebäude und Gewerbebetriebe zerstörte und so unglaubliches Leid nach Sachsen brachte. Sigrid Klemm ist auch Mitglied im 1. Chemnitzer Autorenverein. Auch sie schätzt die ja doch eher zufällige Begegnung mit Conny Hartmann heute als glückliche Fügung für ihr künstlerisches Schaffen ein, denn es war der Wunsch von Conny Hartmann gewesen, die Corona-Zeit mit ganz unüblichen Stilmitteln, Bildern und Gedichten, sozusagen zu illustrieren und damit auch zu verarbeiten.

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