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MANAGEMENT & KARRIERE Marktcheck: Geschenkartikel

Wo das Christkind einkauft Kleine Geschenkläden haben vor Weihnachten Hochsaison. Mit „Überraschungsmomenten“ kann man aber durch Stamm- und Laufkunden das ganze Jahr über gut leben. VON STEFAN TESCH

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Sabine Klaps von der Gräfin vom Raimundhof in Wien baut auf ihre Stammkunden und ein Sortiment von mehr als 200 Artikel

Grund: „Wir haben hauptsächlich Stammkunden, und die wollen ständig Neuigkeiten sehen“, verrät Sabine Klaps, Inhaberin des Geschäfts „Gräfin vom Raimundhof“. In den mittlerweile zwei gegenüberliegenden Lokalen in Wien-Neubau verkauft sie auf insgesamt 100 Quadratmetern sowohl teure Handtaschen bis 200 Euro, aber auch Modeschmuck um 20 Euro. Ihr Sortiment umfasst grob geschätzt mehr als 200 verschiedene Artikel. Eines der Geschäftslokale richtet sich speziell an männliche zu Beschenkende – also maskuline Ledertaschen, Email-Schilder sowie Geldbörsen im Vintagelook. „Durchschnittlich müssen wir täglich 500 Euro Brutto-Umsatz pro Ge84

Foto: Die Liebelei

Foto: Peter Schmidt

b Armband, Handtasche, Kaffeetasse oder Smartphone-Hülle – das Sortiment kleiner Geschenkläden ist häufig sehr vielfältig. Das hat seinen

schäft machen, damit der Laden funktioniert“, so Klaps. Pro Monat sind das 12.000 Euro, in der Weihnachtszeit kann man mit dem Doppelten rechnen. Die Personalkosten halten sich mit etwa 1.500 Euro brutto recht gering – die Familie hilft in Spitzenzeiten mit. Die

bauen. Jetzt bestellt Klaps dreimal pro Jahr Saisonware (Sommer, Herbst, Weihnachten) nach. Ähnliches berichtet auch Alexandra Boldizsar, Co-Geschäftsführerin der „Liebelei“ in Krems: „Die Gewinne der ersten vier Jahre haben wir gleich wieder in Ware gesteckt.“ Sie spezialisiert sich vorwiegend auf Möbel und Geschirr im Shabby-Chic und Industriestil, hat aber auch Dekorationsartikel sowie Stoffprodukte in ihrem äußerst breit gestreuten Sortiment. Zudem restaurieren die beiden Chefinnen, die ohne

Auch Alexandra Boldizsar (li.) und Alexandra Birochs von der Liebelei in Krems investieren ihre Gewinne regelmäßig in neue Ware

Mitarbeiter auskommen, alte Kästen und stellen Taschen her. „Unsere Kunden sind zwischen 25 und 40 Jahre alt, kreativ und ausgefallen“, skizziert Boldizsar. Einen OnlineInvestition ins Sortiment Shop hat sie vor Kurzem als Testballon Vom Umsatz wandert viel wieder in gestartet – „der ist aber sehr zeitintensiv frische Warenbestellungen, um der und bringt derzeit noch kaum Umsatz“, Kundschaft regelmäßig Neues präsen- so die erste Zwischenbilanz. Um ihre Kunden bei der Stange zu tieren zu können. „Die Hälfte des Jahresumsatzes fließt in den Warenein- halten, haben sich Boldizsar und auch kauf“, rechnet Klaps vor. Für Neulinge Klaps auf Produkte spezialisiert, „die ist in Sachen Einkauf eine große An- es sonst nirgends zu kaufen gibt“. Dazu fangshürde zu überwinden. Bei der ist es nötig, viel Zeit in Produktrecherche Gräfin vom Raimundhof war der Start und Messebesuche zu investieren. im Jahr 2007 durch zwei große Bestel- Klaps: „Das Sortiment muss sich ständig lungen über je 30.000 Euro geprägt, verändern. Überraschungsmomente um ein solides Basissortiment aufzu- sind die kräftigsten Kaufmotivatoren.“

monatliche Miete beträgt rund 2.200 Euro. Die Warenpräsentation erfolgt unkonventionell auf selbst gezimmerten Tischen und Ständern.

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