Ob Bezahlen mit dem Smartphone oder Kreditvergabe innerhalb von zehn Minuten – Start-ups bringen mit neuen Ideen die Bankenwelt ins Schwitzen. Doch diese könnte davon profitieren. update skizziert die fiktive Reise eines Studenten durch die neue Fintech-Welt.
Story v on Stefa n Tesch
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ür den Studenten Martin ist es eine Tragödie: die Waschmaschine ist plötzlich kaputt geworden. Doch mit sei nem Nebenjob verdient er gerade so viel, um sich seine Wohnung leisten zu kön nen. Woher soll er schnell 400 Euro für eine neue Waschmaschine nehmen? Genau hier setzt das Geschäftsmodell von cashpresso an. Das Wiener Fintech verspricht einen Sofortkredit von bis zu
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1.500 Euro via Smartphone innerhalb von zehn Minuten. „Wir sehen uns als Service für Digital Natives und die junge Generation“, so Gründer und Geschäfts führer Daniel Strieder. „Banken vergeben ungern derart kleine Kredite, die Studen ten für kurzfristige Anschaffungen benö tigen.“ Seit dem Start im September ver gangenen Jahres hat cashpresso über drei Millionen Euro an Krediten ver geben und zählt 3.000 aktive Nutzer. Martin muss zur Authentifizierung sei nen Ausweis in die Handykamera halten, der Bonitätscheck erfolgt automatisch.
Allerdings liegt die Ablehnungsquote bei 70 Prozent. Martin hat es geschafft und ist nun liquide. Das Geld von cashpresso transferiert er gleich auf sein Girokonto. Pro Monat muss er mindestens drei Pro zent zurückzahlen. Das hat allerdings seinen Preis: knapp zehn Prozent Zinsen, was etwa a ktuellen Überziehungszinsen bei Girokonten entspricht. cashpresso ist eines von rund 50 in Ös terreich agierenden Fintechs, wie Startups mit Lösungen rund um das Thema Finanztechnologie genannt werden. Die Digitalisierung der Finanzbranche
chombos an /Sto ck. adob e.com, Cashp resso
i m fa d e n kreuz der fintechs
Ö s t e rre i c h isc h e F i n t e c h s baningo Die Finanzberater-Plattform baningo erlaubt es Usern, einen Berater zu jeglicher Finanz thematik selbst auszusuchen. Aktuell sind rund 200 Berater von 15 Banken vertreten. Blue Code Blue Code ist digitales Bargeld auf dem Smartphone – und funktioniert mit jedem österreichischen Bankkonto. Via PIN-Code bekommt man an der jeweiligen Kassa einen Strichcode, mit dem man vor Ort bezahlt. cashpresso Das Unternehmen bietet einen Sofortkredit von bis zu 1.500 Euro via Smartphone innerhalb von nur zehn Minuten. Das Konto ist kostenlos. Für ausbezahlte Beträge verrechnet cashpresso 9,99 Prozent Zinsen. Coinfinity Das Unternehmen ist ein Bitcoin-Broker und bietet Services für Privatpersonen sowie für Unternehmen an. Diese er strecken sich vom Bitcoin-Handel über Bitcoin-Consulting bis hin zu Vorträgen. Conda Auf der mehrsprachigen CrowdfundingPlattform kann man in junge Unter nehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz investieren, und das schon ab einem Mindestinvestitionsbetrag von 100 Euro.
„Wir schliessen die Lücke der kleinen Kredite, die Banken nicht gerne vergeben.“ Daniel Strieder Geschäftsführer und Gründer von Cashpresso
Dimoco Dimoco bietet als Service Zahlungen via SMS an. Die Firma ist reiner Dienstleister und zieht beispiels weise für Kunden auch Geld über Handyrechnungen ein.
( auswahl )
kWallet kWallet ermöglicht es Nutzern, per App bargeldlose Transaktionen durchzuführen, ohne dabei Kreditkartendaten an ein Unter nehmen weiterzugeben oder diese lokal am Smartphone zu speichern. predictR Das Unternehmen analysiert Kontobewegungen und prognostiziert den Cashflow der Bank kunden. Auf Basis der Daten werden so Kunden frühzeitig Kredite angeboten. wikifolio wikifolio ist ein Marktplatz und vernetzt Investoren mit Experten und Handelsideen. Diese werden sichtbar geteilt. Es ist eine Art Facebook für Investment-Portfolios.
deutsche F i n t e c h s ( auswa hl) Compeon Mittelständische Unternehmen können über Compeon kostenlos maßgeschneiderte Angebote für Finanzierungsvorhaben einholen, etwa für Kredite, Leasing, Darlehen oder Factoring. Liqid Liqid bietet digitale Vermögensverwaltung und Anlagestrategie für unterschiedliche Risiko profile. Dem Kunden stehen eine durch Algorithmen gestützte passive Variante oder eine von Portfoliomanagern umgesetzte aktive Variante zur Verfügung. Savedo Savedo versteht sich als Marktplatz für Investmentprodukte für Einlagen mit fixem und variablem Zinssatz sowie für die Edelmetalle Gold und Silber. Die Plattform sucht die besten Zinssätze von Partnerbanken aus Deutschland, Tschechien, Kroatien, Portugal und Estland.
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führt dazu, dass nicht mehr für jedes Geldgeschäft zwangsläufig eine Bank notwendig ist. Das läutet für alteinge sessene Banken eine neue Ära ein. cashpresso-Gründer Strieder beobach tet: „Früher haben Banken Fintechs be lächelt, aber schön langsam ändert sich die Situation. Das Konkurrenzdenken zwischen Banken und Fintechs ist nicht zielführend, denn man braucht sich gegenseitig.“ Sein Fintech steht stellvertretend für diese Symbiose, denn cashpresso tritt bei der Vergabe der Kredite lediglich als Ver mittler zwischen Kreditnehmer und der Deutschen Handelsbank als Kreditgeber
„Hackathons dienen zur Talentesuche. Gute Ideen müssen aber lange reifen, bis man sie tatsächlich einsetzen kann.“ Isabella Frey Mobile-StrategyVerantwortliche Erste Bank
auf. Eine eigene Banklizenz ist für Kleine so gut wie nicht finanzierbar. Ausnahme kandidat ist das Berliner Fintech N26, das sich eine solche geleistet hat und mittler weile zur virtuellen Bank mutiert ist. Jeder Zweite nutzt Fintechs Noch lässt sich nicht absehen, welchen Platz Fintechs künftig in der Finanz branche einnehmen werden. Doch die Zahlen des „World Fintech Report 2017“ des Beratungsunternehmens Capgemini lassen aufhorchen: Die Hälfte aller Bank kunden in Österreich nutzt ein Produkt
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oder eine Dienstleistung eines Fintechs. Dies entspricht dem weltweiten Durch schnitt. Anders sieht es bei Chinesen und Indern aus, sie sind mit je rund drei Viertel die Fintech-Pioniere. Allerdings hapert es noch am Vertrauen: Nur knapp ein Viertel der Bankkunden weltweit vertraut in Fintech-Anbieter. In Europa ist es sogar nur ein Sechstel. Ein Punkt, wo Banken die Nase vorn haben. Doch das kann sich ändern. Um künftig keine Marktanteile an kleine Start-ups zu verlieren, investieren global agierende Großbanken in Fintechs. Laut Wirt schaftsprüfer KPMG hält etwa Goldman Sachs Anteile an neun solcher Start-ups, Citigroup und Santander an je sieben. Weltweit wurden vergangenes Jahr ins gesamt 5,4 Milliarden Euro in FinanzStart-ups investiert, ein Großteil davon stammt von Venture-Capital-Unter nehmen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 40 Prozent. Alleine in Deutschland liegt das Investitions volumen bei 100 Millionen Euro. Milch, Eier, Zahlungspieps Martin hat sich vom Schock durch die ka putte Waschmaschine erholt. Nun möch te er sich der Romanze mit seiner Studi enkollegin Sonja widmen. Im Supermarkt kauft er fürs Candle-Light-Dinner ein. Während die Frau vor ihm noch Münzen aus ihrer Geldbörse kramt, zückt Martin sein Smartphone. Einen PIN-Code spä ter spuckt die App „Blue Code“ einen Strichcode aus, der an der Kassa einge scannt wird. Pieps, und Martin hat be zahlt. Im Hintergrund löst dies eine Lastschrift auf seinem Konto aus. Mög lich ist diese Art des bargeldlosen, kon taktlosen Zahlens an über 15.000 Kassen
in Österreich, darunter bei Billa, Spar, Merkur, MPreis sowie bei Bipa, Hervis und Hartlauer. Das Tiroler Fintech Blue Code hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, europäi sches Zahlungsmittel Nummer eins zu werden. Der Zeitpunkt dafür sei ideal, meint Christian Pirkner, Investor bei Blue Code: „Gerade jetzt findet ein Medien wandel statt, denn die Plastikkarte wan dert ins Mobiltelefon.“ Zudem spielt ihm die Gesetzgebung in die Hände: Die No velle der EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD II) muss bis Anfang 2018 in natio nales Recht gegossen werden. Karten ausgebende Banken dürfen am Zah lungsverkehr künftig weniger verdienen und Fintechs profitieren, da sie als Ver mittler Zahlungen selbstständig auslösen dürfen. Die ersten Schritte vor fünf Jahren waren für Blue Code schwierig, denn es galt, die ersten Kooperationspartner zu gewin nen. Ohne Händler wollte keine Bank mitmachen und umgekehrt. Als aber die Hypo Tirol und MPreis die Henne-EiFrage lösten, ging es bergauf, vor allem als der Rewe-Konzern eingestiegen ist. Auf Bankenseite hat man unter anderem schon die Erste Bank sowie Raiffeisen als Partner gewonnen. Wichtig für Blue Code, denn das Unternehmen strebt die Integration in Banken-Apps an. Derzeit verzeichnet Blue Code eine fünfstellige Nutzerzahl, nächstes Quartal soll sie sechsstellig sein. Seit Mai ist der Dienst in die österreichische StammkundenApp „mobile-pocket“ integriert. Bankberater aus dem Katalog Die wilden Jahre sind vorbei und Martin und Sonja ein sesshaftes Paar geworden.
SK IDATA, D aniel Hi nterramskogler, S ecure_Paymen t_Tech nologies, bankenverba nd
Die App „Blue Code“ ermöglicht ein schnelles Bezahlen mit mobilen End geräten – öster reichweit an über 15.000 Kassen.
Die beiden Endzwanziger stehen vor dem Kauf einer Eigentumswohnung. Solch ein hoher Kredit lässt sich nicht via Smart phone aufstellen. Ein Gang zur Bank ist notwendig. Doch davor wirft Martin ei nen Blick auf die Plattform baningo und wählt seinen Berater sorgfältig aus. Aktu ell sind rund 200 Berater von 15 Banken, darunter Bawag P.S.K., Bank Austria, Raiffeisen und Oberbank, gelistet. Sie präsentieren sich mit Foto und kurzem Profil über ihre Beratungsschwerpunkte. Aber nicht bei allen Banken stößt Harald Meinl, Gründer und Geschäftsführer von
baningo, auf offene Türen. „Einige sind der Meinung, sie müssen bei der Digita lisierung nicht mitziehen, da es ihnen eh gut gehe.“ Auch auf Kundenseite tut man sich noch schwer. „Wir betreten mit un serem Dienst Neuland, denn der Kunde muss erst lernen, dass er sich Bankbe rater aussuchen kann, wie es eigentlich nur im Private Banking üblich ist.“
„Es findet g erade ein Medienwandel statt. Die Plastikkarte wandert ins Smartphone.“ Christian Pirkner Blue-Code-Investor
Kuscheln statt kämpfen Im Digitallabor BeeOne der Erste Bank hat man so gar nicht das Gefühl, im Headquarter einer alteingesessenen
Neue Spielregeln für die Finanzwelt
Ab Jänner 2018 müssen Banken ihre Infrastruktur für Drittanbieter öffnen. Das schafft Chancen für Start-ups, wirft aber auch etliche Fragen auf. vo n S tefa n M ey Der 13. Januar 2018 ist Stichtag für die heimische Finanzbranche – denn bis zu diesem Tag muss die zweite EU-Zahlungsdienstericht linie (kurz: PSD II) in nationales Recht umgesetzt werden. So sper rig das auch klingen mag, so sehr hat die Richtlinie das Potenzial, des Österreichers Umgang mit dem lieben Geld grundlegend zu verändern – allem voran, weil für Start-ups aus dem Finanzsektor (Fintechs) neue Chancen winken. Denn mit der PSD II entsteht ein „Öffnungszwang“ für Banken. Die se müssen ihre Infrastruktur für Drittanbieter öffnen, sodass d iese Informationen wie den Kontostand abrufen können und sogar im Auftrag des Endkunden Überweisungen durchführen können. Für die Banken gilt dabei ein Diskriminierungsverbot, sie dürfen die Überweisungen des Drittanbieters also nicht schlechter behandeln als ihre eigenen Überweisungen – für Fintechs ist das also ein gefundenes Fressen, da sie nun ihre Apps an die Infrastruktur an docken können; in einer App für die Dokumentation von Haus haltsausgaben könnte also der User Barzahlungen manuell doku mentieren, Abbuchungen von der Bank würde sich die App automatisch holen. Bank zahlt und haftet Die Kosten für die Öffnung der entsprechenden Schnittstellen, in klusive der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen, trägt ausschließ lich die Bank. „Im ersten Schritt müssen die Banken Investitionen tätigen, um die Schnittstellen zur Verfügung zu stellen und zu ver walten“, sagt Michael Ernegger, Generalsekretär-Stellvertreter des Bankenverbands. Danach stelle sich die Frage, wie die Banken die neue Regelung selbst für Innovationen nut zen können. Allerdings sieht Ernegger noch weitere Herausforderungen, die auf die Branche zukom men – zum Beispiel bei der Haftung: Denn wenn es zu einem Schadensfall kommt, dann reklamiert der Kunde dies bei seiner Bank, die den Schaden zuerst ersetzen muss und sich erst anschließend an das Fin tech wenden kann. „Aus Konsumentensicht ist dies nachvollziehbar, aber das Verhältnis zwischen Fintech und Bank ist nicht ganz fair“, sagt Ernegger. Michael Ernegger, Generalsekretär-Stellvertreter des Bankenverbands
Und dann wäre da noch das Thema Datenschutz: So heißt es in der PSD II, dass sensible Daten zu schützen sind – allerdings ist laut Ernegger nicht klar festgelegt, was genau diese „sensiblen Daten“ sind. Wenn etwa eine Haushaltsbuch-App in großen Mengen Da ten abruft, so könnte sich dies zu einem datenschutzrechtlichen Problem entwickeln; unter anderem könnte das Fintech Rück schlüsse auf die Bonität des Kunden ziehen. Unterbindet die Bank dies aber, so verstößt sie gegen das eingangs erwähnte Diskrimi nierungsverbot. Mehr Sicherheit Zugleich bringt die PSD II aber eine Neuerung, die so manches Fin tech vor Herausforderungen stellt – denn ab dann erfordern alle elektronischen Transaktionen eine sogenannte Zwei-Faktor-Au thentifizierung, bei der zwei von drei der folgenden Elemente ver wendet werden müssen: erstens Wissen (also ein Passwort oder ein PIN), zweitens Besitz (also etwa eine Kreditkarte) und drittens et was, was Teil des Nutzers ist – dazu werden Fingerabdruckscanner oder Stimmerkennungssoftware genutzt. Manche Start-ups wird dies herausfordern, andere sehen für sich einen Wettbewerbsvor teil. „Uns betrifft vor allem das Thema Authentifizierung“, sagt etwa Eric Demuth, CEO des Wiener Fintechs Coinimal GmbH, welches mit BitPanda die laut Eigenangabe führende europäische Plattform für Kryptowährungen betreibt. Laut Demuth hat sein Unterneh men das Thema Authentifizierung bereits im Griff: „Unprofessio nelle Anbieter hingegen werden durch die Regelung vom Markt verschwinden.“ Ferner müssen Zahlungsdienste im Rahmen der PSD II über eine Konzession verfügen, für die sie etwa einen Ge schäftsplan mit dreijähriger Budgetplanung und eine Sicherheits strategie vorweisen müssen sowie Anforderungen in Bezug auf Kontrolle und Geschäftsleiter erfüllen müssen. Auch hier wird es für jene Fintechs schwierig werden, die auf die Anforderungen nicht mit der nötigen Professionalität reagieren. Die PSD II wird also Banken und Start-ups gleichermaßen vor neue Aufgaben stellen, ihnen aber auch neue Chancen eröffnen. Der Gewinner ist aber auf jeden Fall der Endkunde, der auf mehr Möglichkeiten und eine erhöhte Sicherheit zählen kann.
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Bank zu sitzen. Hier herrscht Start-upFeeling mit Tischtennistisch. In diesem Teil des Erste Hubs arbeiten neben Ban kern auch Programmierer, Wirtschafts experten und Designer daran, ein würdi ges Pendant zu Fintechs zu sein und nach passenden Fintechs Ausschau zu halten. 2012 veranstaltete man dazu den ersten Hackathon, um neue digitale Ideen ins Boot zu holen. Doch so schnell geht das nicht, weiß Isabella Frey, Mobile-Strate gy-Verantwortliche bei BeeOne: „Proto typen übernehmen und gleich anwen den geht nicht. Solche Events dienen in erster Linie zur Talentesuche.“ Drei Jah re später hat es dann geklappt und die Erste Bank arbeitet nun mit dem Fintech predictR zusammen. Dessen Spezialität ist es, Kontobewegungen zu analysieren und Prognosen über den Cashflow von Kunden abzugeben. „Auf Basis dieser Daten können wir dem Kunden früh zeitig Kredite bei nahenden finanziellen Engpässen oder Sparprodukte bei ho hem Kontostand anbieten“, schildert Frey. Aktuell arbeitet man an der Inte gration in das Online-Banking George. Auch die Erste Bank profitiert von der neuen EU-Zahlungsdiensterichtlinie. „In Zukunft wird sich in George das Konto
j eder beliebigen Bank integrieren lassen“, so Frey. Hackathons im groSSen Stil Auch die UniCredit veranstaltete vergan genes Jahr einen europaweiten Hacka thon mit knapp 200 Teilnehmern. Über Kooperationen hält man sich noch be deckt. Genauso wie bei Raiffeisen. Vor standsmitglied Michael Höllerer, der den Bereich Digitalisierung verantwortet, ant wortet diplomatisch: „Während die klas sischen Banken von der Dynamik der Fin techs profitieren, müssen diese auf unser Know-how zugreifen, um ihr Angebot
„Wir betreten Neuland, denn er Kunde muss erst lernen, dass er sich Bankberater aussuchen kann.“ Harald Meinl Geschäftsführer und Gründer von Baningo
e rweitern zu können. Da sind wir gerne mit an Bord, denn wir sind überzeugt, dass es sich dabei um eine Win-win-Situ ation für alle Beteiligten handelt.“ Und da
Zahlungsmethoden via Smartphone über kurz oder lang das Plastikgeld torpedie ren, streckt der Kreditkartenanbieter Visa mittels Förderprogramm seine Fühler in Richtung Fintechs aus. Martin und Sonja erleben gerade die An fänge der Fintech-Ära. Noch stecken vie le Dienste in den Kinderschuhen, doch bald werden Innovationen das klassische Bankgeschäft kräftig umkrempeln. Gro ße Banken haben oft nicht die Ressour cen, neue Lösungen für den digitalen Zahlungsverkehr zu entwickeln. Für Fintechs eine Chance, ihre Produkte im Wind der Großbanken aufzuziehen.
Schon mal nach Afrika g eschaut?
Die Euphorie der Afrikaner bezüglich des mobilen Bezahlens ist aus dem Status quo entstanden, der einen gewissen Erfindergeist erfordert – denn 330 Millionen Afrikanern fehlt der Zugang zu herkömmlichen Finanzdiensten. Dementsprechend widmen sich dortige Anbieter diesem drängenden Problem, während man hierzulande Antworten auf Fragen sucht, die niemals gestellt wurden. Als Paradebeispiel gilt das von der kenianischen M obilfunkfirma Safaricom schon 2007 eingeführte M-Pesa – ein mobiler Payment-Dienst, der inzwischen in mehreren Ländern des Kontinents verfügbar ist. Zu den neueren Anbietern wiederum gehört FarmDrive, welches über einfache Handys die Bonität von Kleinbauern misst, sodass d iese an Kredite kommen: An über 2.000 Bauern wurden dadurch seit dem Start im Dezember 2015 mehr als 350 Kredite in einer Gesamthöhe von 120.000 US-Dollar vergeben, heißt es von den Anbietern. Gewiss, gemessen an hiesigen Kreditsummen ist das ein Klacks – allein die Umsetzung zeigt aber, dass dort deutlich lösungsorientierter und pragmatischer vorgegangen wird als hierzulande.
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Markus T hums, lcswart/s toc k.adboeb.com
Wer wissen möchte, wie die Zukunft der Finanztransaktionen aussehen könnte, der sollte einen Blick nach Afrika werfen: Laut einer Studie von Gartner nutzten 2016 bereits 101,3 Millionen Afrikaner Mobile Payment, v o n S t e fa n Mey während es in Europa 64 Millionen Menschen waren. Auch heruntergebrochen auf die einzelnen Länder zeigt sich ein starkes Gefälle: Laut einer aktuellen Umfrage des MarketingAnalyse-Experten Aimia in einzelnen Ländern zur Nutzung von Mobile Wallets nutzen neun Prozent der Südafrikaner bereits die Geldbörse auf dem Handy, 25 Prozent werden dies mit großer Wahrscheinlichkeit bald tun – während Deutschland im Ländervergleich das Schlusslicht bildet: nur vier Prozent nutzen mobile Zahlmethoden, 75 Prozent stehen dem ablehnend gegenüber.