2014 05 gewinn

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Immobilien

Entwicklungsmotor Nationalpark Zehn Prozent der Fläche Österreichs werden von National- und Naturparks bedeckt. Gut für die Umwelt, aber auch ökonomisch ein echter Gewinn. rund 20 Millionen Menschen anziehen. Das Institut für Höhere Studien (IHS) Kärnten hat die regionalwirtschaftlichen ie sechs Nationalparks erstrecken Auswirkungen des Nationalparks Hohe sich über 237.000 Hektar, das sind Tauern im Kärntner Teil untersucht. knapp drei Prozent des Bundesgebiets. Demnach beträgt die direkte touristische Die 48 Naturparks, in denen die Schutz- Wertschöpfung 8,5 Millionen Euro, die bestimmungen etwas lockerer als in den gesamte Bruttowertschöpfung in allen Nationalparks sind, kommen mit 580.000 sieben Nationalparkgemeinden kommt Hektar auf rund sieben Prozent. sogar auf 219 Millionen Euro. Neben dem ökologischen Aspekt förAuch den Arbeitsmarkt erfrischt ein dern Natur- und Nationalparks die re- Nationalpark: Rund 350 zusätzliche Vollgionale Entwicklung, indem sie jährlich zeitstellen hat der größte und älteste NaVON STEFAN TESCH

D

tionalpark in Kärnten schon geschaffen. „Aufgrund des Nationalparks bleibt der Gast durchschnittlich eine Nacht länger in der Region“, rechnet Wolfgang Urban, Direktor des Salzburger Teils des Nationalparks Hohe Tauern. Das sei äußerst erfreulich, da vielerorts in Österreich der Sommertourismus gegenüber dem Wintertourismus verliert. „Der Nationalpark braucht den Tourismus, gleichzeitig braucht aber auch der Tourismus den Nationalpark“, beschreibt Urban die Symbiose und spricht damit Touristenattraktionen wie geführte Wanderungen und Exkursionen an. Ebenso sind die 48 Naturparks Touristenmagnete. Der Verband der Naturparke Österreichs (VNÖ) spricht von 16 Millionen Besuchern pro Jahr, die eine Wertschöpfung von 144 Millionen Euro mit sich bringen. VNÖ-Geschäftsführer

Alle Fakten zu den sechs heimischen Nationalparks Nationalpark Hohe Tauern

Bundes- Grün- Besucher Fläche land dung pro Jahr (ha) Kärnten, Salzburg, 1981 1,7 Mio 185.600 Tirol

Kalkalpen

1997

370.000

20.800

Gesäuse

Stmk.

2002

60.000

11.100

Wien, NÖ 1996

1,5 Mio.

9.300

Burgenland

1993

500.000

9.100

2000

50.000

1.300

DonauAuen Neusiedler See – Seewinkel Thayatal

Grundeigentümer1 3 Nationalparkverwaltungen (Körper62% privater Streubesitz, schaft öffentl. Rechts), Vertreter der 21% Alpinvereine, 15% BunLänder in jeder Nationalpark-Verwaltung desforste, 2% Sonstige Nationalpark Oberösterreichische 88% Bundesforste, 9% kath. Kalkalpen GmbH (50% OÖ LandesKirche, 2% Privat, 1% Geholding, 50%Republik Österreich) meinde Windischgarsten Nationalpark Gesäuse GmbH 99% Steiermärkische (50% Steiermark, 50% Rep. Österreich) Landesforste, 1% Privat Nationalpark Donau-Auen GmbH: (25% 48 % ÖBf, 33% Stadt Wien, NÖ, 25% Wien, 50% Republik Österreich) 14% Stadt Hainburg, 5% WWF 57% Stiftung Esterházy, Nationalparkverwaltung 43% priv. Streubesitz Nationalpark Thayatal GmbH (50% Nie95% Private, 5% Land NÖ derösterreich, 50% Republik Österreich) & Stadt Hardegg Betreiber

1) Quelle: Nationalparks Austria, GEWINN-Recherche; 2) ungefähre Budgets aus 2013

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Budget (Euro)2 9,2 Mio. (Kärnten: 2,7 Mio, Tirol: 2,5 Mio, Salzburg 4 Mio.) 6 Mio. 3 Mio. 3 Mio. 5,7 Mio. 720.000 Quelle: Lebensministerium

GEWINN

Mai 2014

Foto: Archiv Alpenpark Karwendel/S. Pilloni

Die 48 Naturparks erstrecken sich über 580.000 Hektar. Da wird trotz 16 Millionen Besuchern pro Jahr der Platz nicht knapp, wie hier im Tiroler Karwendel


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Immobilien Alle 48 Naturparks Österreichs und ihre Eigentümer Name

Fläche (ha)

Eigentümer Fläche*

Niederösterreich

Franz Handler blickt optimistisch in die Zukunft: „Der Naturtourismus hat erhebliches Potenzial, weil Entschleunigung und Naturerlebnis den Menschen immer wichtiger werden.“ Ein Indiz dafür: Vergangenes Jahr haben 80.000 Besucher Dienstleistungen, wie etwa Kanufahrten oder Erlebniswanderungen, entgeltlich besucht. „Das gab’s vor zehn Jahren noch nicht.“

Natur als Marketing-Turbo Vorwiegend Beherbergungsbetriebe und landwirtschaftliche Betriebe, die regionale Spezialitäten verkaufen oder Almhütten mit Bewirtung betreiben, profitieren von Nationalparks. „In den Regionen siedeln sich viele Klein- und Mittelbetriebe an“, so Erich Mayrhofer, Direktor des Nationalparks Kalkalpen – etwa Outdoor-Firmen und Hochseilgärten. Sie nutzen den Nationalpark als Marketing-Aufwind. Aber: National- oder Naturparks können keine strukturellen Probleme, wie etwa Landflucht, lösen. Statt Landflucht lässt sich rund um den Nationalpark Donau-Auen eine umgekehrte Strukturveränderung beobachten. Nationalparkdirektor Carl Manzano erklärt: „Der Park fördert die Immobilienentwicklung in der Umgebung enorm. Der Slogan ‚Wohnen am Nationalpark‘ transportiert Lebensqualität und treibt die Preise in die Höhe.“ Im Gegensatz zu den anderen Nationalparks werden die Donauauen vorwiegend von Tagestouristen besucht. Er liegt zwischen den Ballungszentren Wien und Bratislava. Mai 2014

Ötscher-Tormäuer

17.000

Jauerling-Wachau Föhrenberge Eisenwurzen Leiser Berge Eichenhain Kamptal-Schönberg Hohe Wand Sierningtal-Flatzer Wand Nordwald Sparbach Seebenstein Buchenberg Dobersberg Geras Hochmoor Schrems Blockheide-Gmünd Mannersdorf-Wüste Sandstein Wienerwald Türkensturz Heidenreichsteiner Moor Falkenstein-Schwarzau

11.500 6.600 4.943 4.000 3.847 2.500 2.000 1.450 750 450 280 240 200 134 119 105 104 76 57 30 14

35% Rothschild, 15% Stift Lilienfeld, 12% ÖBf, 8% Feistl, 5% Hagengut/Umdasch u. a. 20% ÖBf & Stift Göttweig 50% Gemeinden 100% ÖBf (Österreichische Bundesforste) 33% Schloss Ernstbrunn, 33% kath. Kirche 50% Bundesforste, 30% Stift Klosterneuburg u. a. 50% Gemeinde Schönberg 100% privater Streubesitz u. a. 20% Stadt Wien, 15% Stift Heiligenkreuz 100% privater Streubesitz 100% Stiftung Fürst Liechtenstein u. a. 30% Gemeinde Seebenstein 98% Stadt Waidhofen, 2% Pfarre Waidhofen 60% Gemeinde Dobersberg 100% Chorherrenstift Geras 66% Gemeinde Schrems u. a. 10% Gemeinde Gmünd 100% ÖBf 100% Stadtgemeinde Purkersdorf 100% privater Streubesitz 100% Agrargemeinschaft Heidenreichstein 100% Marktgemeinde Schwarzau im Gebirge

Steiermark

Steirische Eisenwurzen Südsteiermark

58.600 38.000

Sölktäler

28.800

Zirbitzkogel-Grebenzen Almenland Mürzer Oberland Pöllauer Tal

28.500 25.300 22.600 12.500

60% ÖBf, 30% Steirische Landesforste 100% privater Streubesitz u. a. 19% Colloredo-Mannsfeld, 10% Familie Feltrinelli, 7% Familie Amon u.a. 16% Kirche 100% privater Streubesitz 80% ÖBf, 5% Stadt Wien, 3% Gemeinde 100% privater Streubesitz

14.780 14.400 8.000 7.500 7.270 6.000

u. a. 10% Gemeinden u. a. 10% Gemeinden u. a. 50% Gemeinden, 25% Esterházy u. a. 10% Esterházy 100% privater Streubesitz 90 % Esterházy

Burgenland

Raab-Orség-Goricko Neusiedler See – Leithagebirge Geschriebenstein-Irottkö Rosalia-Kogelberg Weinidylle Landseer Berge Oberösterreich

Attersee-Traunsee Obst-Hügel-Land Mühlviertel

7.700 2.600 1.000

75% ÖBf u. a. 5% Gemeinden 100% privater Streubesitz

Tirol

Karwendel

72.700

Kaunergrat Ötztal Zillertaler Alpen Tiroler Lech

59.200 51.000 37.900 4.200

70% ÖBf, 10% Gemeinde Scharnitz, 10% Stiftung Sachsen-Coburg und Gotha 80% Gemeinden (u. a. Fließ, Faggen, Kauns) u. a. 40% ÖBf u. a. 65% ÖBf 90% Republik Österreich

Salzburg

Riedingtal in Zederhaus Weißbach Buchberg

3.600 2.780 35

u. a. 30% ÖBf 60% Bayerische Staatsforste 100% privater Streubesitz

7.640 7.250

u. a. 35% ÖBf 50% Stiftung Schloss Wasserleonburg, 35% ÖBf

Kärnten

Weissensee Dobratsch

*) ungefähre Anteile der Grundeigentümer. Rest: Privat- und Mischbesitz (z.B. Bauern, Almgemeinschaften Agrargemeinschaften)

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