2009 03 fischundwasser

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Einsatz kommen, folgt ein mehrmonatiges Verkaufsverbot fĂźr die betroffene Zucht – ein gravierender finanzieller Schaden entsteht. Wie aber gelangen in solchen Fällen die Medikamente in den Fisch? „Bei Bakterienkrankheiten, die durch den Resistenztest festgestellt werden, kommt Medizinalfutter zum Einsatz“, erklärt Professor Mansour El-Matbouli, Fischmediziner an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, „das sind bereits in das Futter eingearbeitete Wirkstoffe.“

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enn die Natur zur Bestandsregulierung das Messer ansetzt, dann geschieht das meist zum Ă„rger des Menschen. Krankheiten in Naturgewässern und Aquakulturen sind schwierig zu behandeln und oft mit grĂśĂ&#x;eren Ausfällen verbunden. Allein 1600 Tonnen Regenbogenforellen brachten heimische Aquakulturen im Jahr 2007 auf den Teller. Ein Grund mehr, Fischkrankheiten genauer unter die Lupe zu nehmen, denn schlieĂ&#x;lich kommen sie häufiger in Aquakulturen vor und haben meist fatale Aus-

wirkungen auf den gesamten Bestand einer Anlage. Immerhin herrschen in Ă–sterreich strenge Regeln, was die laufende Gesundheitskontrolle der Schuppenträger betrifft. „Tierärzte mĂźssen regelmäĂ&#x;ig das Wohlbefinden kontrollieren. Im Europavergleich brilliert Ă–sterreich durch hochqualitative Zuchten“, sagt Matthias Pointinger, Fischereibeauftragter der Ă–sterreichischen Bundesforste. Dennoch, anzeigepflichtige Krankheiten kommen immer wieder vor, und sobald sie nachgewiesen sind und Medikamente zum

der sind dabei aber keine zu erwarten, denn die Sache hat einen wesentlichen Haken: Erkrankte Fische haben nämlich kaum Appetit. El-Matbouli sieht allenfalls noch Chancen im Anfangsstadium der Krankheit, wenn die Fische zumindest noch ein wenig Nahrung aufnehmen. Wesentlich problematischer sind allerdings Seuchen wie zum Beispiel die Virale Hämorrhagische Septikämie (VHS) oder Forellenseuche. El-Matbouli: „Dagegen gibt es gar keine massenwirksame Therapie. Ist eine Aquakultur betroffen, so hilft nur abwarten

und im schlimmsten Fall vernichten.“ Immerhin ist ein gewisser Grad an Selbstheilung, wie auch bei allen anderen Lebewesen, vorhanden. Ein Teil des Bestandes baut mit der Zeit ein Immunsystem auf und nimmt von der Krankheit keinen Schaden. Der erkrankte Teil regeneriert sich entweder oder muss vernichtet werden. Die Behandlung einzelner Exemplare ist zwar mĂśglich, aber in der Nutzfischzucht sinnlos. Auch die Behandlung von Parasitenbefall durch WĂźrmer oder GrieĂ&#x;kornkrankheit (Befall durch winzige Wimperntierchen) ist bei Nutzfischen kaum mĂśglich. „Vorhandene Präparate sind nur fĂźr Zierfische zugelassen“, erläutert El-Matbouli und empfiehlt, durch sorgfältige Hygiene vorzubeugen: „Parasitenbefall ist eine sekundäre Erkrankung, die auf Ursachen wie schlechte Wasser- oder Futterqualität zurĂźckzufĂźhren ist.“ Das ist auch ein Grund, warum in Aquakulturen viel leichter Krankheiten ausbrechen: „In der Zucht ist die Fischdichte so hoch, sodass eine wesentlich schnellere Verbreitung der Krankheit als in natĂźrlichen Gewässern mĂśglich ist“, sagt Matthias


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&ISCH 7ASSER enswĂźrdigen Quellen sieht Hochecker deshalb als wichtigste PräventivmaĂ&#x;nahme. „Durch reinrassigen Besatz, also Besatzfische aus einer Quelle, stellt sich das biologische Gleichgewicht innerhalb eines Gewässers ein, wodurch die Fische ein starkes Immunsystem aufbauen kĂśnnen.“ Medikamente als Krankheits-Prävention zu verabreichen ist illegal, da diese vom Tierarzt nicht ohne GrĂźnde genehmigt werden dĂźrfen. Veterinärmediziner El-Matbouli rät deshalb zu niedriger Fischdichte und exzellenter Wasser- und Futterqualität.

aber etwa GĂźlle zu nah an einem Gewässer ausgetragen, kann der darin enthaltene Ammoniak erhebliche Schäden anrichten.“ Noch dazu ist der Medikamenteneinsatz in Naturgewässern durch das Wasserrechts- und Tierseuchengesetz verboten – und wĂźrde oft auch gar nichts nĂźtzen. „In den meisten Fällen, in denen tatsächlich Fischbestände bedroht sind, sind Chemikalien daran schuld“, sagt Pointinger. „Ein paar Liter ausgeronnenes HeizĂśl haben vor einigen Jahren in der Traun ein Fischsterben verursacht .“

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sieht die Situation in Naturgewässern aus? „Den Totalausfall eines natĂźrlichen Fischbestandes kĂśnnen nur menschliche Taten herbei fĂźhren“, erklärt Matthias Pointinger. „In Naturgewässern erkranken meist nur einzelne Exemplare und kaum der gesamte Bestand, sodass das Ăśkologische Gleichgewicht erhalten bleibt. Wird

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Poitinger und sieht Fischtransporte als Hauptursache fĂźr die Verbreitung von Krankheiten. „Die Forellenseuche (VHS) haben wir durch den Transport von Regenbogenforellen von den Amerikanern geschenkt bekommen. Diese Krankheit und die Regenbogenforelle gab es nämlich ursprĂźnglich gar nicht bei uns.“ Das ist auch beim hochinfektiĂśsen Koi-HerpesVirus so; es ist ein Souvenir aus Asien, mitgebracht von Koi-ZĂźchtern. Es kann alle Karpfenartigen befallen und sogar von VĂśgeln oder infizierten Keschern Ăźbertragen werden. Einmal ausgebrochen, sind Ausfallquoten zwischen 80 und 100 Prozent zu befĂźrchten. „Deshalb muss in Aquakulturen alles vorbeugend passieren“, rät Franz Hochecker, Gewässerbewirtschafter im Fischerverein Guntramsdorf. „Eine Kuh kann man zum Arzt bringen, einen Fisch nicht. Ist die Krankheit einmal da, ist es schon zu spät.“ Inländische Besatzfische aus vertrau-

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