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KURZ UND BÜNDIG
150
Millionen US-Dollar erhält Pinterest in der kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde. Und das bei einer Bewertung von 12,3 Milliarden US-Dollar.
Wikitude holt ‚Auggie Award‘
Bei der Augmented World Expo (AWE) konnte eine österreichische Firma aufzeigen: Wikitude aus Salzburg wurde bei dem Event mit einem „Auggie Award“ für das beste Entwickler-Tool ausgezeichnet. Die Österreicher bieten anderen Firmen ein SDK an, mit dessen Hilfe Augmented-Reality-Funktionen in iOS- oder AndroidApps eingebaut werden können. © Wikitude
Snap übernimmt Placed Snap kauft das aus Seattle stammende Standort-Analyse-Unternehmen Placed. Die Firma verfolgt zur Kampagnenanalyse Ladenbesuche und Offline-Einkäufe via Smartphone. Snap möchte damit deren eigene Angebote aufwerten. Placed soll nach der Übernahme unabhängig bleiben. Der Kaufpreis wird auf rund 200 Millionen USDollar geschätzt.
HORIZONT № 23
Immo-Tinder
und die
rosa Marie
Immobilien-Start-ups krempeln mit neuen Ideen das klassische Maklergeschäft kräftig um. Die Digitalisierung eröffnet hier neue lukrative Geschäftsfelder. Bericht von Stefan Tesch
A
usgerechnet an den zwei grimmigen Dobermännern ist der Deal geplatzt. Nach zig Besichtigungsterminen und unschlüssigen Interessenten war endlich ein Mieter gefunden, der die Wohnung sofort nehmen würde. Doch nun macht der Vermieter dem Makler einen Strich durch die Rechnung. Er möchte keine Tiere in seinem Zinshaus. Hätte der Makler das Faible des potenziellen Mieters für Vierbeiner schon im Vorfeld gewusst, hätten alle Beteiligten viel Zeit und Nerven gespart. Nun also heißt es zurück an den Start, die Suche geht weiter. Warum eigentlich nicht das Pferd von hinten aufzäumen? Nicht der Mieter sucht die Wohnung, sondern umgekehrt. Das ist das Konzept hinter der Plattform iwondo (steht für umgangssprachlich „ich wohne da“). Dort legt der Nutzer ein Profil mit den Parametern seiner Wunschimmobilie an. Ein Algorithmus „matcht“, wenn es Übereinstimmung mit den gelisteten Objekten gibt. Finden lassen statt suchen „Wir sind das Tinder für Immobilien“, sagt Dominik Graaf, Verkaufsfleiter bei iwondo. Für die Nutzer bedeutet das, „man lässt sich finden“. Makler oder Vermieter können unter den Matches dann noch die Feinauswahl treffen und nur jene kontaktieren, die ihnen genehm sind. Erst bis der Nutzer eine Immobilie „liked“, bleiben
Immobilienjournalist Walter Senk (links) und Friedrich Csörgits, Agenturchef von Ente & Co, im Studio des neuen ImmoTV-Kanals Immoredo. © Richard Tanzer
beide Seiten anonym. Die Profile der Suchenden sind dabei sehr detailliert, geht es doch darum, sich für Vermieter attraktiv darzustellen. Dazu gehören Angaben, ob man Raucher ist, Tiere hat, wie hoch das Einkommen ist und ob es Bürgen gibt. „Die Bereitschaft ist hoch, viel über sich preiszugeben. Einige schreiben sogar kurze Texte, warum gerade sie gute Mieter sind“, berichtet Graaf und vergleicht es mit einem digitalen Vorstellungsgespräch. iwondo hat nur ein Jahr nach seinem Start den Besitzer gewechselt. Die beiden Gründer Branko Markovic und Florian Bösenkopf haben das Portal 2016 an den polnische Investor Michael Zoladek verkauft, da sie in die USA gezogen sind. „Seither haben wir viel Geld in die Technik gesteckt, damit Makler ihre Daten in unser System reibungslos einspielen können“, so Graaf. Offiziell befindet sich iwondo noch in der Beta-Erprobungsphase. Aktuell sind aber schon rund 2.300 Suchende darauf unterwegs und 2.000 Immobilien gelistet, darunter Häuser und Wohnungen für Kauf und Miete sowie Grundstücke. 90 Prozent der Anbieter sind gewerblicher Natur, meist Makler. Der große Launch ist noch für das erste Halbjahr 2017 geplant. Und es gibt noch viel zu tun, denn Makler ins Boot zu holen gestaltet sich schwierig. „Viele sind skeptisch, da unser Dienst genau andersrum funktioniert, als das klassische Maklergeschäft“, verrät Graaf. ‚Marie‘ kauft sofort Auf den Markt abseits von Maklern hat sich „Immomarie“ (in Anlehnung an den Maria-Theresien-Taler) eingeschossen, eine Tochter der Wiener 3SI Immogroup. „40 bis 60 Prozent aller Immobilien werden nicht über Makler verkauft“, schätzt Markus Steinböck, Leiter des Immobilienankaufs bei 3SI. Diesen Markt versucht man mit der poppigen, jungen Plattform und der rosahaarigen Marie als Logo nun zu bearbeiten. Wer eine Immobilie verkaufen möchte, füllt das Online-Formular auf immomarie.at aus
Bei iwondo – dem „Tinder für Immobilien“ – führt ein Algorithmus Anbieter und Wohnungssuchende zusammen. Nutzer präsentieren sich potenziellen Vermietern in einem detaillierten Profil. © NOBU/stock.adobe.com
Werbung im großen Stil. Das „eingepackte“ Palmers-Haus an der Autobahn brachte vier Immo-Deals. © Immomarie
und bekommt 24 Stunden nach dem Besichtigungstermin ein verbindliches Kaufangebot. Das Unternehmen verspricht die Abwicklung des Kaufs und Zahlung innerhalb von zwei Tagen. Für den Verkäufer fallen dabei keine Gebühren, wie Provision oder Vertragserrichtungsgebühr, an. Allerdings selektiert die 3SI Grup-
‚Wir bieten an, Immobilienkauf und Zahlung binnen 48 Stunden abzuwickeln.‘ Markus Steinböck, Leiter Immobilienankauf bei 3SI © Immo Marie
pe sehr sorgfältig, was sie sich ins eigene Portfolio holt. „Die Gewinnspanne für den Weiterverkauf muss hoch sein“, erklärt Steinböck. Bevorzugt werden daher sanierungsbedürftige Objekte zu niedrigen Preisen und keine Top-Objekte. Derzeit sei man mit den bisherigen Erfolgen zufrieden. Seit Gründung in Herbst 2016 hat Immomarie schon zwei Zinshäuser, zwei Grundstücke und zahlreiche Wohnungen lukriert. Pro Jahr möchte man 20 Millionen Euro an Einkaufsvolumen erzielen. Bei der Werbung
für Immomarie setzt 3SI auf Klassiker wie Inserate und Plakate. „Google Ads wirken auf unsere Zielgruppe zu billig“, resümiert Steinböck. Hochwertiger und ausgeflippter war da schon die Verhüllung des Palmers-Hauses an der Autobahn nahe der Shopping City Süd mit einem riesigen, rosa Sujet. Mit Erfolg, denn die Aktion habe vier Immo-Deals gebracht. Directmailing und ein Unternehmensblog sollen in Zukunft die Vermarktung vorantreiben. Showtime im Immo-TV Völlig dem Content Marketing hat sich der in den Startlöchern stehende Online-TV-Kanal Immoredo verschrieben. Das Küken der Wiener Kreativagentur „Ente & Co“ zeigt in einminütigen Filmen Immobilienwissen für jedermann verständlich aufbereitet. Agenturchef Fritz Csörgits erklärt, wie das Geschäftsmodell funktioniert: „Die auftretenden Experten, darunter Makler, Entwickler, Hausverwalter und Anwälte, zahlen für Logoplatzierungen im Bild.“ Ebenso ist ein Corporate-Channel möglich, bei dem das ganze Studio gebrandet ist. Geplant sind künftig noch ein Format, in dem Makler Objekte wie in einer Nachrichtensendung präsentieren, sowie ein ImmoNews-Flash. r
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