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rede mitenand

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Abschied

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2 Nur wer sät, kann ernten 3 Miterlebt 4 Der Prozess des Sterbens 5 Der Himmel – etwas zum Anfassen 6 Patientenverfügung 7 Lebenden begegnen


Abschied

Nur wer sät, kann ernten Ein Ja zu sich selbst kritisieren viel, beklagen sich über alles Mögliche und sind nie zufrieden. Ja, sie haben vielleicht ihr Leben lang viel und hart arbeiten müssen, haben wenig Lohn und Wertschätzung dafür bekommen. Sie haben sicher viel Unrecht erlitten und fühlen sich daher offenbar berechtigt, ihrer Wut, Enttäuschung oder ihrem Kummer laut Ausdruck zu verleihen. Aber das macht die Sache nicht besser, im Gegenteil. Auf diese Weise vergraulen sie alle, die sich ihnen jetzt zuwenden, ihnen Zeit oder Pflege schenken.

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Was geschehen ist, kann nicht mehr geändert werden. Aber wie wir es jetzt bewerten, das liegt in unserer Hand: Ob ich das Belastende in mich hineinfresse und zulasse, dass sich Mauern um mein Herz aufbauen, sich im Inneren Gift und Galle ansammeln, die immer nach aussen schwappen, wo sich die GeleLieber Leser, liebe Leserin Immer wieder habe ich in die beiden Blumentöpfe geschaut und nichts Neues genheit bietet. Oder ob ich meine Not ausentdeckt. Ich habe doch Sonnenblumenkerne in die Erde gesteckt? Oder habe spreche, vor einem Menschen oder im Gebet bei Gott. Ob ich hinschaue, was wirklich geich es vorgehabt, aber dann doch nicht gemacht? Der Regen hat die beiden Töpfe so oft schehen ist und wo ich vielleicht etwas hin­ überflutet, dass die Samen vielleicht verfault sind, überlege ich mir. Aber dann, nach ein eininterpretiert habe. paar warmen Tagen, zeigen sich plötzlich winzige Pflänzchen und wecken Vorfreude. Ich habe gesät, also werde ich mich eines Tages an Sonnblumen freuen können! Es gibt die Möglichkeit, Lebensballast ab­zu­ werfen, Wunden heilen zu lassen und Ver­ In letzter Zeit habe ich mich öfter gefragt, Ernte. Menschen, die sich darin geübt haben, söh­­nung zu erlangen. Ob ich mich auf diesen was heute noch an Erziehung oder guten das Leben so zu bejahen wie es ist, die dank- Weg be­gebe oder nicht, ist meine EntscheiUmgangsformen gesät wird. Da bin ich an bar Rückblick halten und sich versöhnt haben dung. Ob mir das auf Anhieb gelingt oder ein Fest eingeladen, zu dessen Programm es mit Menschen und Umständen, strahlen dies mehrere Anläufe nötig sind, spielt keine Rolgehört, dass drei Frauen italienische Volksaus. Sie blicken heiter in die Runde, hören le. Hauptsache, ich bleibe dabei und verfolge lieder vortragen. Viele der über hundert auch wieder mal auf, von ihren Gebresten den Weg der Versöhnung und des Friedens. Anwesenden sind schon in der Lebensmitte zu erzählen und erkundigen sich, wie es der oder älter. Doch auch zwei Dutzend JugendBesucherin geht. Sie Jesus ist deshalb liche oder junge Erwachsene sind eingelalassen Anteil haben Dieses Denken in neuen Möglichin die Welt gekomden worden. Und die beschliessen nach an ihren Hochs und keiten hält uns geistig beweglich. men, um uns dabei ei­ner halben Stunde, dass ihnen die Musik Tiefs, ihren Freuzu helfen. Und es de­finitiv nicht gefällt, dass sie nun ihre Han- den, Leiden, Gebetserhörungen und auch gibt Menschen, die haben Fähigkeiten und dys checken und sich laut unterhalten. Mich Lebensführun­gen, die sie erst im Nachhikennen Methoden, einem dabei beizustehen. aber stören ihre Hintergrundgeräu­sche, nein verstanden haben oder haben annehEs lohnt sich, solche zu suchen und sich zuund sie bringen mich um den Hörgenuss men können. Von ihnen geht man beschenkt sammen mit ihnen bei Jesus auszusprechen, des Musik-Trios. Ob ich es wagen soll, die nach Hause. die Not anzuschau­en, vor ihm auszubreiten jungen Leute darauf hinzuweisen? und seine Hilfe und Heilung anzunehmen. Es gibt aber auch die anderen. Sie schauen Damit aus diesem guten Samen der VersöhBeim Besuch im Altersheim fällt ebenfalls misstrauisch, wenn jemand den Raum benung und der Zuversicht etwas Neues, Gutes auf: Was gesät worden ist, kommt jetzt zur tritt, grüssen nicht zurück, schimpfen oft, wachsen kann. Schon der weise König Salo-


Abschied Miterlebt

Wie ich den Sterbeprozess meines Vaters erlebt habe mo hat dies erkannt: «Mehr als auf alles andere achte auf deine Gedanken, denn sie bestimmen dein Leben». In unseren Gedanken wächst der Ursprung unseres Fühlens, Redens und Handelns. «Da kann man nichts machen!» «Ich bin halt ein Verlierertyp, mir gelingt nie etwas» – solche Gedanken be­wir­ken unsere Haltung und prägen unsere Zukunft. Man könnte sie auch anders for­mulie­ ren: «Vielleicht kann man doch etwas verän­ dern?» «Manchmal gelingt es mir nicht auf Anhieb, aber wenn ich es nochmals versu­che ...» «Allein komme ich hier nicht weiter, aber wenn ich mit jemandem darüber spreche, finden wir sicher gemeinsam eine Lösung!» Dieses Denken in neuen Möglichkei­ten hält uns geistig beweglich. Und geistig be­­wegli­che Menschen sind auch im Alter noch attraktiv. Natürlich lässt sich nicht alles machen, etliches muss mit zunehmen­dem Alter auch akzeptiert werden. Doch auch hier macht es einen grossen Unterschied, ob ich mich mit der zunehmenden körperlichen und geistigen Verlangsamung versöhne, sie annehme und geniesse, was noch da ist, oder ob ich immer auf den Verlust fokussiert bin und vor allem wahrneh­me, was nicht mehr geht.

Mein Vater war von Natur aus ein froher und zufriedener Mensch. Wenn man ihn besuchte, ging man ermutigt und gestärkt wieder heim.

Mit 90 Jahren entschloss er sich, seine wann blieb er im Bett, mochte nicht mehr Wohnung aufzugeben und ins Altersheim auf­stehen und wollte auch nicht mehr esum­zu­ziehen. Ein Altersheim, in dem man sen. Hie und da nahm er noch einen kleinen auch in der letzten Lebensphase bleiben Bissen zu sich. Innerhalb von zwei Wochen kann. Die ersten Jahre war er noch tüchnahm er schliesslich rapide ab und döste tig auf Reisen mit vor sich hin. Noch seinem GeneralEr schlief still, ruhig und zufrieden sah man in seinen abo, hat uns Kinein. Ein schöner Abschied nach Augen ein Strahder, Enkel und einem reich erfüllten Leben. len wenn man ihn Verwandte bebesuchte. In den sucht, oder auch einfach al­leine ein Fährtletzten zwei Tagen bewegte er sich förmlich li in den Tessin, ins Bündnerland oder zwischen zwei Welten. Mal war er ansprechsonst wohin unternommen. bar und dann wieder weit weg. Er wollte auch nicht mehr trinken und wenige StunIm Sommer, als er 93-jährig war, wurde den vor seinem Sterben störte es ihn sogar, er zusehends müde, schlief auch tagsüber wenn ich ihm die Lippen befeuchten wollte. immer wieder ein und ass sehr wenig. Er schlief still, ruhig und zufrieden ein. Ein Als ich ihm einmal dabei half, sein Hemd schöner Abschied nach einem reich erfüllten zu wechseln, erschrak ich sehr darüber, Leben. dass sein Oberkörper fast nur aus Haut und Knochen zu bestehen schien. IrgendElfi Mösch

Mirjam Fisch-Köhler

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Die Einstellung, auf die volle Hälfte im Glas zu schauen, kann man schon in jun­gen Jahren üben. Und auch dazu bietet Jesus seine Begleitung und seine Ermutigung an. Schuldnern zu vergeben ent­lastet uns, macht frei, sich am Leben zu freuen. Das heisst nicht, zu tun, als sei nichts Verletzendes geschehen. Es bedeutet, mit diesen Wunden zu Jesus zu gehen, sie zu betrauern und dann heilen zu lassen. Dieser Prozess wird im Verlauf eines Lebens unzähli­ge Male nötig sein. Aber es ist ein Weg zur Heilung und Versöhnung, und durch dieses Verhalten wächst eine reiche Ernte, an der man sich selber freuen kann und auch die Mitmenschen sich freuen können.


Abschied

Der Prozess des Sterbens Das Fünf-Phasen-Modell nach Elisabeth Kübler-Ross In den 60er Jahren begann die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross, schwerkranke Menschen zu interviewen, die sich dafür freiwillig zur Verfügung gestellt hatten. Sie holte sie damit aus ihrer Isolation und ihrer Sprachlosigkeit heraus und brach damit gleichzeitig ein gesellschaftliches Tabu.

Ihr Anliegen war, von Sterbenden zu lernen, wie man mit Sterbenden umgeht. Dabei entPhase Typischer seelischer Prozess

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Verleugnung Der Patient versucht, die Erkenntnis von sich fernzuhalten, dass er tödlich erkrankt ist. Er sucht nach anderen Erklärungsmöglichkeiten: Es könnten z.B. eine Fehldiagnose gestellt, oder die Röntgebilder vertauscht worden sein. Der Patient wechselt rasch zwischen Abwehr und realistischer Einschätzung.

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Zorn Wenn der Patient die Diagnose begriffen hat, steigen Fragen und Auflehnung in ihm auf: «Warum ausgerechnet ich?» – «Warum lässt Gott mich sterben und hilft mir nicht?» Er ist zornig auf die Ungerechtigkeit des Schicksals, auf Gott, Ärzte, Pflegende, Angehörige.

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Verhandeln Der Patient hofft, durch ein Versprechen oder irgendeine Leistung gegenüber Gott, einem Menschen oder z.B. einer Institu­ tion das Schicksal aufschieben zu können oder davor verschont zu bleiben. Er äussert vielleicht den Wunsch, ein bestimmtes Ereignis noch erleben zu wollen und dann bereit zu sein loszulassen.

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Depression Die Erkenntnis setzt sich durch, dass nichts mehr hilft, weil sich der Zustand verschlechtert und z.B. eine Therapie nicht anschlägt. Nun treten Trennungsschmerz, vielleicht Schuldgefühle und Resignation auf. Der Patient kann und will nicht mehr. Er ist des Lebens müde.

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Zustimmung Der Patient fügt sich nun ohne weiteren Widerstand in das Unabänderliche, ist vielleicht sogar damit einverstanden. Er lässt los und wünscht sich, dass ihn auch nahe stehende Menschen loslassen. Abschied.

deckte sie: Menschen, die auf den Tod zugehen, durchleben einen seelischen Prozess, der sich in fünf Phasen charakterisieren lässt – nicht immer gleich intensiv und nicht immer in festgelegter Reihenfolge. Aber dennoch ist ein Muster sichtbar. Auch die Begleitenden durchlaufen verschiedene Phasen. Diesen Prozess erleben nicht nur Sterbende, sondern jeder Mensch, der im Leben einen Verlust zu betrauern hat (Arbeitsplatzverlust, Heimatverlust, Scheidung, etc.). Das Fünf-Phasen-Modell

ist kein «Sterbefahrplan», nach dem sich Sterbende oder Begleitende zu richten haben. Es möchte helfen, sterbenden Menschen in ihrem Erleben und in ihren Reak­ tionen besser gerecht zu werden und ermöglichen, sie deshalb angemessener begleiten zu können. Das Buch «Interviews mit Sterbenden» von Elisabeth Kübler-Ross (deutsche Erstausgabe 1969) wurde zu einem Grundstein für die heutigen Erkenntnisse über die Situation von Sterbenden.

Bedeutung der Phase

Hinweise für die Begleitenden

Diese Phase hat Schutzfunktion. Sie gibt die Zeit und die Möglichkeit, das Unabwendbare einzusehen und sich ihm anzunähern.

> Abwehr nicht gewaltsam durchbrechen! > Bereitschaft zu offenem Gespräch signalisieren. > Begleitende werden herausgefordert, ihrer eigenen Abwehr zu begegnen. Sie werden mit ihrer eigenen Angst, sich berühren zu lassen, mit eigenen Verlusten und dem eigenen Sterben konfrontiert.

Die Ohnmacht und Hilflosigkeit, die Angst vor dem Verlust der Selbstbestimmung können so ausgedrückt werden.

> Emotionen zulassen. > Präsent sein. > Zu verstehen geben: Ich lasse dich nicht allein. > Sich in dem Masse zurückziehen, wie es der Patient will oder wie man es selber nötig hat. > Aggressionen nicht persönlich nehmen.

Die Bedeutung und Verbundenheit mit dem Leben wird ausgedrückt. Man greift nach dem letzten Strohhalm. Wer sich einen Aufschub wünscht, signalisiert auch, dass er bereit ist, eigene Hoffnungen den veränderten Lebensumständen anzupassen.

> Hoffnungen des Patienten nicht zerstören. > Verständnis zeigen für Wünsche. > Magisches «Wenn-dann-Denken» nicht unterstützen, sondern einfach behilflich sein, dass Wünsche – z.B. der Besuch eines bestimmten Menschen – noch erfüllt werden können. > Begleitenden fällt oft schwer, es dem Patienten zu über­ lassen, was er für sich als gut erachtet.

Man löst sich von allem und allen. Man setzt sich damit auseinander, dass man alles verlieren wird, was einem lieb und wichtig gewesen ist.

> Präsent sein, so weit gewünscht. > Vielleicht davon erzählen, dass für Angehörige gesorgt sein wird. > Zur eigenen Trauer und zum eigenen Schmerz stehen. > Begleitende müssen mit ihrer eigenen Niedergeschlagenheit und Sprachlosigkeit, dem «Nichts-mehr-tun-können», umgehen.

Dieser letzte Schritt kann ge­ schehen, muss aber nicht. Wenn ein derart «versöhnter» Abschied möglich ist, tut dies dem sterbenden Menschen und den Zurückbleibenden gut.

> Begleitende müssen das «Akzeptieren» des Sterbenden akzeptieren. > Nähe geben, die nicht festhält. > Momente der Distanz nicht scheuen. Vielleicht kann der sterbende Mensch nur dann gehen! > Begleitende müssen loslassen, auch wenn es ihnen schwer fällt.


Abschied

Der Himmel – etwas zum Anfassen Unsere Hoffnung ist die Auferstehung des Leibes Das, was den Himmel eigentlich ausmacht, ist Gott selber: «Damit Gott sei alles in Al­ lem» (1.Kor 15,28) «... und sie werden sein Angesicht sehen» (Offb 22,4). Diese schönste aller Tatsachen darf uns aber nicht dazu verleiten, andere Sichtweisen des Himmels auszublenden, zum Beispiel diese: Der Himmel ist etwas zum Anfassen. Um es salopp zu sagen: Er ist wahnsinnig und zugleich begeisternd konkret. Er ist voller herrlicher Dinge. Eine wirkliche Welt mit wirklichem Inhalt, mit Lebensräumen, Menschen, Tieren, Pflanzen, Engeln, Wohnungen, Flüssen und Nahrung! Es wird atemberaubend Vieles und Schönes zu sehen geben, zu hören, zu schmecken, zu tasten, zu fühlen, zu riechen und zu tun! In Anlehnung an C.S. Lewis, der sehr viel über den Himmel nachgedacht und geschrieben hat, können wir unseren jetzigen Körper mit einem Schatten vergleichen. All das, was sich in unserem Leib an posi­ tiven Empfindungen und Vorgängen abspielt, ist ein Schatten künftigen Erlebens, ein vorlaufender Hauch ungleich intensi­ verer Wirklichkeiten. Der Rausch sexueller Erfüllung, das genussvolle Auskosten einer erlesenen Mahlzeit, das Staunen über das Panorama nach der Besteigung eines Gipfels, die Freude an Tanz und Sport, das erfüllte Gefühl bei einer sinnvollen Arbeit, die uns und andere frohmacht: Alles winzige und nebelhafte Andeutungen kommender Herrlichkeit. Und dieser Leib wird eine richtige Wohnung erhalten (Joh 14,2), in einer richtigen Stadt (Heb 11,10; 13,14). Er wird auf einer neugeschaffenen Erde (Offb 21,1) leben. Er wird sich an einer erlösten Natur (Röm 8,21–22) erfreuen, in der wir allen verlorenen Tierund Pflanzenarten wieder begegnen werden. Er wird mit hoher Verantwortung an der Regierung des Allmächtigen teilhaben unter auferstandenen Völkern und Nationen, welche die neue Erde bewohnen (vgl. Lk 19,17.19). Und wiederum: Die herrlichste und vollkommenste Umgebung, die wir uns hier auf der Erde vorstellen können, in klimatischer, ästhetischer, sozialer und beruflicher Hinsicht ist ein Schatten vom Schatten unserer künftigen Lebensbedingungen.

Der Rausch sexueller Erfüllung, das genussvolle Auskosten einer erlesenen Mahlzeit, das Staunen über das Panorama nach der Besteigung eines Gipfels, die Freude an Tanz und Sport, das erfüllte Gefühl bei einer sinnvollen Arbeit, die uns und andere frohmacht: Alles winzige und nebelhafte Andeutungen kommender Herrlichkeit.

Jens Kaldewey www.jenskaldewey.ch istockphoto.com

Wir dürfen den Himmel nicht in einer falschen Weise vergeistlichen und ihn zu einem Ort machen, wo selige körperlose Geister herumschweben und ausser dem Anbeten und Anschauen Gottes nichts mehr anderes läuft. Wir müssen uns hüten vor dem immer noch sehr starken Einfluss des Philosophen Plato, für den der Körper das Gefängnis der Seele war. Nach ihm besteht die wahre Freiheit und Erlösung darin, diesen Leib ein für alle Mal loszuwerden und in die hochgeistige Welt der Ideen einzu­ tauchen. Ebenfalls müssen wir uns scharf abgrenzen von allen buddhistischen Tendenzen: Himmel ist das Aufhören aller Gefühle, sowohl allen Leids als auch aller Freude. In den meisten östlichen Erlösungsvorstellungen hat jede Art von Körperlichkeit überhaupt keinen Platz. Die Hoffnung der Christen ist die Auferstehung des Leibes (z.B. Joh 5,28–29 und viele mehr). Das muss konsequent geglaubt, überdacht und fröhlich ausgemalt werden! Eine von vielen biblischen Aussagen sei hier zitiert: «Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.» (Röm 8,11) Dieser neue Leib wird dem auferstandenen und verherrlichten Leib von Jesus ähneln (Phil 3,20–21). Dieser hatte versprochen, eines Tages wieder mit ihnen zusammen im Reich Gottes Wein zu trinken (Lk 22,17– 18.30) und ass nach der Auferstehung vor den Augen seiner Jünger gebratenen Fisch (Lk 24,41–43).


Patientenverfügung Abschied

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Meine pe rsönliche Verfügung tige dem gründet sic Leben An h auf das fang und des Sterbe Wissen, da Ende setz ns, sonder t. Nicht de ss Gott de n Gott. r Mensch r Allmächbestimmt den Zeitp unkt «Meine Ze it steht in deinen Hä Psalm 31,1 nden.» 6

Was hätte der verunfallte Patient gewollt, der jetzt im Koma liegt und nur noch von Maschinen am Leben erhalten wird? Soll er um jeden Preis am Leben erhalten werden? Für Angehörige ist es äusserst belastend, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung über Leben und Tod zu übernehmen. Name Vorname

Eine Patientenverfügung, verfasst in gesun• Die Patientenverfügung ist uz es Weisses Kre Strasse / Nr. Schweizerischschutz, den Tagen, entlastet nicht nur die Angehörirechtsgültig, wenn sie NaLebens : ch anAnFachstelle für agen n Sie siklare gen, sondern gibt den men und Geburtsdatum, deÄrzten e wen d Beziehungsfr Bittauch PLZ / Woh Sexualethik un nort weisungen, denn eine Patientenverfügung Datum und Unterschrift Geburtsda on ist rechtsverbindlich. Seit Anfang 2013 sind enthält. Sie muss nicht rs tum llmächtigten Pe Name der bevo die Ärzte verpflichtet, bei nicht mehr urteilsrechtlich beglaubigt werden. Heimator t fähigen Patienten abzuklären, ob eine Pati• Eine Patientenverfügung er m um ln te Na / Ki nrc fo he le Te entenverfügung vorhanden ist. Und sie müsnützt nur, wenn eine Vertrau- Religionszugehörigken-it/ mit Vollmacht sen sich – gemäss dem neuen Erwachsenenensperson darüber informiert rsondass eine existiert – und Pe n te ig ht schutzgesetz – an die dortr festgehaltenen ist, äc bevollm ztin/Arzt geben! Name de ersatz behandelnden Är em r/d de tte Bi Willensbekundungen halten. Wenn die betrofwo sie aufbewahrt wird. fene Person nicht mehr urteilsfähig ist, wird • Das medizinische Personal ist lnummer Telefon- / Nate in der Regel eine Vertrauensperson bestimmt, verpflichtet, gemäss der VerfüInhalt geändert wird, muss ein neues die die Interessen dieser Person vertritt. Diegung zu handeln. Dokument erstellt und das alte vernichtet se ist berechtigt, dafür einzustehen, dass in • Solange sich ein Patient klar äussern kann, werden. medizinischen Ange­legenheiten der in der kommt die Patientenverfügung nicht zum Patientenverfügung formulierte Wille berückZug (eine Patientenverfügung ersetzt nieDie Patientenverfügung des sichtigt wird, indem sie vorgeschlagenen mals eine revidierte Sichtweise des Patien­ Schweizerischen Weissen Kreuzes Gesundheitsleistungen ablehnt oder ihnen ten, sofern er diese bei klarem BewusstAls Schweizerisches Weisses Kreuz stehen zustimmt. Es muss eine Person (nach juristisein mitteilen kann). wir für den Schutz des Lebens von der Zeuschem Sprachgebrauch eine «natürliche Per• Jede Patientenverfügung kann jederzeit gung bis zum natürlichen Tod ein. Unsere son» – keine Institution) sein, die das volle und beliebig oft geändert werden. Patientenverfügung geht von der Sichtweise Vertrauen der betroffenen Person geniesst. • Es können keine Wünsche erfüllt werden, aus, dass Gott der Allmächtige dem Leben Der Arzt darf heute nur noch im Notfall eidie dem geltenden Gesetz widersprechen. Anfang und Ende setzt. Nicht der Mensch genständig handeln. Falls keine Patienten• Niemand darf zum Verfassen einer Patienbestimmt den Zeitpunkt des Sterbens, sonverfügung vorhanden ist, muss er bei me­ tenverfügung gedrängt werden. dern Gott. dizinischen Entscheidungen (gemäss ZGB • Es wird empfohlen, die Patientenverfügung Ein Set unserer Patientenverfügung be­ Art. 378) die Einwilligung einer Drittperson mindestens alle zwei Jahre zu überprüfen steht aus zwei Formularen und fünf Faltkärt(Partner, Kinder, Eltern usw. des Patienten) und mit einer datierten Unterschrift deren chen im Kreditkartenformat. Ein Formular einholen. weitere Gültigkeit zu bestätigen. Wenn der wird zu den persönlichen Dokumenten gelegt, das Doppel erhält die Vertrauensperson Textauszug aus der Patientenverfügung des Schweizerischen Weissen Kreuzes oder der Hausarzt. Die Faltkärtchen können einzeln an Bezugspersonen abgegeben wer«Für den Fall, dass ich nicht mehr in der Lage bin, meinen Willen zu äussern, verden und geben Auskunft darüber, wo sich die füge ich folgendes: Ich will, dass nichts unternommen wird, was den Tod absichtDokumente befinden. Auf Wunsch stellen wir lich herbeiführt. Jegliche aktive Sterbehilfe lehne ich ab. Andererseits will ich, auch zweijährlich neue Formulare zur Aktuadass lebensverlängernde Massnahmen unterlassen oder nicht weitergeführt werlisierung zu. den, wenn diese nur den Todeseintritt verzögern und die Krankheit in ihrem Ver Bestellen Sie das Patientenverfügungsset lauf nicht mehr aufgehalten werden kann oder wenn das Gehirn durch Unfall oder mit dem Bestelltalon auf der letzten Seite. Krankheit so schwer und dauerhaft geschädigt ist, dass mit grosser Wahrscheinlichkeit keine Aussicht auf Wiederherstellung des Bewusstseins besteht.» Ruedi Mösch

ügung

Patientenverf


Abschied

Kopf-Salat

Gabriela Weyermann

Lebenden begegnen Sommerzeit – ich liebe es, Einladungen auszusprechen und Freunde zu treffen. Picknicken, BBQ‘s veranstalten, Sonne und Natur geniessen und das alles in Kombination mit geliebten Menschen. Für mich ist das eine Wohltat.

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Kürzlich versuchte ich, eine Geburtstagsparty zu organisieren. Trotz drei vorgeschlagenen Daten war es nicht möglich, dass sich vier Menschen auf ein Datum festlegen konnten. Resigniert gab ich auf. Kurz darauf scheiterte ich beim Versuch, eine Sommerparty zu veranstalten. Wiederum konnten sich die Eingeladenen nicht für ein klares «Ja» oder «Nein» entscheiden. Zuerst nahm ich es persönlich, doch ich merkte bald dass die Menschen schwer beschäftigt sind, auch an den Wochenenden. Zeit (für Freunde) ist ein Luxusgut! So lautet der Entschuldigungs-Slogan oder sollte ich sagen, der Erklärungs-Versuch der letzten Jahre.

Meine Gedanken schweifen von Sommerparties zu meiner Beerdigung: Ich bin sicher, den meisten Menschen, die mich kennen, wird es mit Planen und Organisieren zeitlich möglich sein, am Tag meiner Beerdigung in der Kirche zu erscheinen. Vielleicht werden sie Blumen mitbringen und anschliessend ein Essen geniessen. Leider werde ich nicht viel davon haben. Polo Hofer singt mir in einem seiner Lieder aus der Seele: Drum bring mir Blueme, solang i Fröid cha ha u nid ersch denn, wenn i muess z‘Bode gha Es bruucht hie und da äs fründlechs Wort Scho nume es Lächle, das hiuft sofort u wenn Du mir einisch Blueme gisch lue dass‘s nid ersch ufem Friedhof isch.

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Vor vier Monaten wurde eine junge Frau beerdigt. Ein paar Monate vor ihrem Tod schrieb sie in ihr Tagebuch, dass sie sehr einsam sei. An ihrer Beerdigung gab es über hundert Trauergäste und viele davon waren in ihrem Alter. Ich fragte mich, wo diese Leute während ihrer langen Krankheitszeit waren?

Gönnen wir uns doch den «Luxus» und nehmen uns ZEIT für die Menschen, die wir gerne haben, solange sie noch leben! Apropos Einladungen: Diese bedeuten, dass jemand an mich denkt und mit mir Zeit verbringen möchte. Ist doch ein schönes Kompliment. Übrigens: mein nächster Versuch wird sein, einen LadiesDay zu organisieren :-)


Bestellung Abschied Geschenkideen

Beilage

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Zum Thema Hoffnung schöpfen – Worte, die trösten und Mut machen | Alfred Eglin-Weidmann Das Leben ist reich, farbig und schön, wie ein Garten. Es können aber auch dunkle Gewitter-

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wolken darüber aufziehen. Durch Krankheit, einen Unfall, Streit oder den Verlust eines lieben Menschen verblasst in unserer Wahrnehmung die Schönheit des Gartens plötzlich. Wo finden wir Hilfe? Der Autor spürt dieser Frage nach. Seine Texte spenden Trost, lassen Hoffnung schöpfen und machen Mut, den Weg durch den Garten des Lebens wieder zu finden.

Hiobsbotschaft – Erfahrungen aus der Notfallseelsorge | Peter Schulthess Fr. 21.— Täglich werden Menschen unerwartet mit dem Tod konfrontiert (Herzstillstand – Unfall – Katastrophen – Suizid – Verbrechen). Aus seiner langjährigen Erfahrung als Notfallseelsorger zeigt der Autor, wie Menschen auf solche schreckliche Ereignisse reagieren und was sie in den Stunden, Tagen, Wochen und Monaten danach durchmachen. Dabei geht er auch auf Jugendliche und ihre Bedürfnisse ein.

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Impressum Redaktion: Mirjam Fisch-Köhler, Esther Isenschmid, Bernhard Möri, Stephan Schneider, Gabriela Weyermann

Weitere Medien | Zeitschriften Patientenverfügung: 2 Formulare, 5 Faltkarten (s. Seite 6)

• Was können wir über das Jenseits wissen? | Auf Spurensuche in der Bibel. Starten Sie damit Ihre eigene Entdeckungsreise im Buch der Bücher! • Der Sterbeprozess ist eine Herausforderung – auch für Angehörige | Oft trinken Sterbende kaum noch. Angehörige stehen hilflos daneben. Dabei ist das allmähliche Austrocknen des Körpers in vielen Fällen ganz natürlich. • Altersheim-Alternative? | Ein humorvoller Beitrag zu einem eigentlich sehr ernsthaften Problem.

Herausgeber: Schweizerisches Weisses Kreuz, www.wkz.ch, info@wkz.ch

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