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Ein gedeckter Tisch

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Das Hirtenspiel

Das Hirtenspiel

Die Weide, auf der die Schafe grasen, ist wirklich wie eine festliche Tafel. Die Gräser und Kräuter schmecken den Tieren besonders gut. Genüsslich kauen sie darauf herum.

Auch in der Umgebung scheint alles ruhig zu sein. Ein Tag wie im Bilderbuch! Doch das soll nicht lange so bleiben. Denn bereits wenig später erlebt die Herde einen gefährlichen Angriff. Ein Bär hat die Schafherde beobachtet und sich auf leisen Tatzen herangeschlichen. Jetzt macht er einen Satz und schnappt sich ein Tier! Seine Krallen bohren sich in das Fell, bevor er es zum Maul führt und mit seinen scharfen Zähnen festhält.

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David reagiert pfeilschnell! Wenn eins seiner Tiere angegriffen wird, kann er nicht untätig zusehen. Flink wie ein Wiesel läuft er auf den Bären zu und schlägt ihn mehrmals. Überrascht lässt der Bär locker. Jetzt kann David ihm das Schäfchen aus dem Maul reißen! Doch dann dreht sich der Bär um. Mit blitzenden Augen macht er sich zum Sprung bereit. Im letzten Augenblick packt David seine Keule und holt aus! Er trifft ihn genau am Kopf. Der böse Eindringling taumelt tot zu Boden. „Danke, Gott!“, haucht David aus. Er hat zwar auch schon einen Löwen auf diese Weise erlegt, und doch möchte er sich an solche Kämpfe lieber nicht gewöhnen. Er weiß, wem er diese Kraft und diesen Mut zu verdanken hat.

„Schnucke, das kann doch nicht wahr sein. Da hat dich tatsächlich ein Bär angegriffen. Na komm schon, ich nehme dich auf meine Schulter und gleich verarzte ich dich auch.“ „Mäh“, antwortet Schnucke. Wahrscheinlich heißt das „Danke“.

Jetzt passt David noch genauer auf, was sich um die Weide herum abspielt. Doch bis zum Abend bleibt alles ruhig. „Dann war wahrscheinlich auch nur der eine hungrige Bär auf Beutezug. Aber kein wildes Tier bekommt meine Schäfchen!“

Als alles ringsherum still wird, greift David wieder nach seiner Harfe. Während er ein bisschen herumzupft, gehen ihm viele Gedanken durch den Kopf. „Wie ruhig die Schafe immer sind, während sie grasen. Sie haben heute wieder gar nicht damit gerechnet, dass ein wildes Tier sie angreifen könnte. Und ich tu alles dafür, um sie zu beschützen.“ Er denkt weiter und beginnt dann zu singen: „Vor den Augen meiner Feinde deckst du mir einen Tisch, nimmst mich herzlich in Empfang und schenkst mir den Becher voll ein.“

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