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Organisation
In Unternehmungen ist die arbeitsteilige Herstellung von Gütern und Dienstleistungen ohne gewisse Regeln nicht denkbar. Die Reihenfolge, in der die verschiedenen Aufgaben zu erledigen sind, bezeichnen wir als Prozesse. Die Organisation einer Unternehmung hat zum Ziel, die verschiedenen Aufgaben zu koordinieren und die Arbeitsabläufe zweckmässig zu gestalten.
Theorie
Übungen
1 Organisation – allgemeine Elemente ..................................................................... 2 2 Aufbauorganisation .............................................................................................. 4 3 Ablauforganisation ............................................................................................... 8 4 Projektorganisation .............................................................................................. 12 Das haben Sie gelernt ........................................................................................... 14 Diese Begriffe können Sie erklären ........................................................................ 15
1 Grundbegriffe der Organisation ............................................................................ 16 2 Formen der Aufgabengliederung .......................................................................... 16 3 Stabs- oder Linienstellen? ..................................................................................... 17 4 Kontrollspanne ..................................................................................................... 18 5 Funktionen einzelner Abteilungen ......................................................................... 18 6 Flussdiagramm ..................................................................................................... 19 © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und in 120 Lektionen 7 Gesellschaft, Projektorganisation .............................................................................................. 19 Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Aufgaben 1 2 3 4 5
Organisieren Sie! .................................................................................................. 20 Kontrollspanne – die kritische Grösse .................................................................... 21 Formen der Aufgabengliederung .......................................................................... 22 Interpretation von Organigrammen ...................................................................... 23 Flussdiagramm Raumreservierung ......................................................................... 26
Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft in 120 Lektionen 1. Auflage 2017 / © Verlag SKV AG, Zürich Diese Broschüre ist urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, die Broschüre oder Teile daraus in irgendeiner Form zu reproduzieren. Organisation 1
Organisation 2
1 Organisation – allgemeine Elemente
■ Organigramm
Sobald mehrere Menschen ein gemeinsames Ziel erreichen wollen, müssen die verschiedenen Aufgaben geordnet und aufeinander abgestimmt werden. Wir sprechen auch in der Umgangssprache davon, einen Anlass – beispielsweise ein Fest – zu «organisieren». Unternehmungen schaffen sich bewusst eine Ordnung, mit der sie ihre Ziele am besten erreichen können.
Um einen Überblick über den Aufbau einer Unternehmung zu erhalten, wird die Gliederung der Gesamtaufgabe eines Betriebs in Abteilungen und Stellen häufig grafisch dargestellt. Eine solche grafische Darstellung der Abteilungen und Stellen einer Unternehmung heisst Orga nigramm. Eine Abteilung setzt sich dabei meistens aus mehreren Stellen zusammen. ■ Organigramm einer Unternehmung
■ Stellen und Abteilungen
Generalversammlung
Teilaufgaben von Unternehmungen (Funktionen), die durch einzelne Mitarbeitende erfüllt werden, bezeichnen wir in der Organisationslehre als Stellen. Die Umschreibung der Auf gaben mit den dazugehörenden Kompetenzen (Entscheidungsbefugnissen) erfolgt in sogenannten Stellenbeschreibungen. Für die Darstellung und den Inhalt von Stellenbeschreibungen gibt es keine allgemeinen Regeln. Damit aber Unklarheiten, Missverständnisse und Konflikte vermieden werden können, sollte eine Stellenbeschreibung mindestens die Auf gaben, die Kompetenzen (Befugnisse) und die Verantwortung einer Stelle genau festlegen.
Verwaltungsrat
Unternehmungsleitung
Geschäftsleitung
Einkauf
Produktion
Verkauf
Verwaltung
■ Beispiel einer Stellenbeschreibung © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Bezeichnung
Leiter / Leiterin Verwaltung
Aufgabe
■ Erledigung und Überwachung des Zahlungsverkehrs ■ Führung und Auswertung der Buchhaltung ■ Telefondienst sicherstellen
Anforderungen
■ Abgeschlossene kaufmännische Lehre
Stellung Vorgesetzte Stelle Unterstellte Mitarbeiter Stellvertretung
■ Direkt dem Geschäftsleiter unterstellt
Kompetenzen (Befugnisse)
■ Unterschreiben der im Arbeitsbereich anfallenden Post ■ Anfordern der Inventarwerte ■ Erstellung der Kennzahlen
Verantwortung
■ Führung der Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung mit quartalsweiser Abrechnung der Mehrwertsteuer ■ Zeitgerechte Mahnung der säumigen Debitoren ■ Halbjährliche Erstellung einer den gesetzlichen Erfordernissen entsprechenden Bilanz und Erfolgsrechnung
Ein Grundsatz in der Organisation heisst: Jede Stelle muss jene Kompetenzen erhalten, die notwendig sind, um die Aufgabe richtig erfüllen zu können. Erst dann können die Mitarbeitenden auch die Verantwortung für die korrekte Aufgabenerfüllung und die sich allenfalls daraus ergebenden Konsequenzen übernehmen.
Stellen
Abteilungen
Bei einer Aktiengesellschaft besteht die Unternehmungsleitung im weitesten Sinne aus drei Ebenen: Die Generalversammlung der Aktionäre (als oberstes Organ) wählt und beauftragt den Verwaltungsrat (VR) mit der Oberleitung der Gesellschaft. In grossen Unternehmungen überträgt der Verwaltungsrat die Verantwortung für die Geschäftsführung oft an ein VR-Mitglied (= Delegierter des Verwaltungsrates) oder an einen Direktor bzw. eine Direktorin. Der Delegierte des Verwaltungsrates bzw. der geschäftsführende Manager einer Unternehmung wird auch Chief Executive Officer (CEO) genannt. Aufgabe 1
© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Organisation 3
Organisation 4
2 Aufbauorganisation
■ Linienstellen und Stabsstellen
Je grösser Unternehmungen werden, desto grösser wird in der Regel die Anzahl der HierarIn der Aufbauorganisation werden die verschiedenen Teilaufgaben einer Unternehmung auf chiestufen. Klare und eindeutige Unterstellungsverhältnisse ergeben sich, wenn eine Mitardie Mitarbeiter verteilt. Je nachdem, welche Tätigkeiten die Mitarbeiterinnen in einer Unterbeiterin bzw. ein Mitarbeiter nur einer einzigen Stelle unterstellt wird. Auf diese Weise sind nehmung ausüben, stehen sie in der Aufbauorganisation auf unterschiedlichen Ebenen. nur von einer Stelle Anweisungen entgegenzunehmen – umgekehrt sind sie auch nur dieser Stelle direkt verantwortlich. Es gibt damit zwischen allen Beschäftigten und deren Vorgesetz■ Kontrollspanne ten einen vorgeschriebenen Weg, über den alle Anordnungen und Informationen erfolgen Wird eine Unternehmung grösser, so wird in der Regel zusätzliches Personal angestellt. Dies sollten: den Dienstweg. verlangt von der vorgesetzten Stelle, dass immer mehr Mitarbeiter betreut werden müssen. Dienstwege sind im Organigramm mit Verbindungslinien zwischen den einzelnen Stellen Die Anzahl der Stellen oder Abteilungen, die einer Person unterstellt ist, bezeichnen wir als gekennzeichnet. Eine solche Organisation heisst Linienorganisation. Die Linienstellen haben Kontrollspanne. Es leuchtet ein, dass eine grosse Kontrollspanne erhebliche Führungsanfordabei das Recht, den unterstellten Mitarbeitern Anweisungen zu erteilen, und sind ihrerseits derungen an die Vorgesetzten stellt. Eine Faustregel besagt, dass einer vorgesetzten Stelle verpflichtet, die Anweisungen ihrer Vorgesetzten zu befolgen. nicht mehr als sieben Mitarbeiter unterstellt sein sollen, sonst besteht die Gefahr, dass die Stabsstellen unterstützen und entlasten die Linienstellen, indem sie bestimmte Teilaufoder der Vorgesetzte überlastet ist. gaben bei der Vorbereitung von Entscheiden oder bei der Kontrolle von Anweisungen übernehmen. Typische Stabsstellen sind Rechtsabteilung, Sekretariat, Assistenz der GeschäftsleiEine kleine Kontrollspanne (2 bis 4 untung, Organisation, Personal- oder Finanzplanung. Die Stabsstellen als Unterstützungs- und terstellte Personen) ist dann angezeigt, Hilfsstellen dürfen in der Regel den Linienstellen keine Anweisungen erteilen. Obwohl Stabswenn verschiedenartige oder kreative Tästellen nicht weisungsberechtigt sind, haben sie wegen ihren besonderen Kenntnissen oft tigkeiten ausgeübt werden. Die Vorgesetz© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Gesellschaft, 120 Lektionen einen grossen Einfluss auf die Geschäftsleitung. Stabsstellen oder -abteilungen zeichnen wirWirtschaft tenund haben mehrinZeit für die MitarbeitenPersönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht in Organigrammen mit abgerundeten Ecken ein. den und können sich vermehrt auf die Planung und die Entscheidungen konzenViele grössere Unternehmungen sind nach dem System der Stab-Linien-Organisation aufgebaut, um die Führungskräfte in den Linienstellen zu entlasten. Häufig werden dabei kompli trieren. Durch die zusätzlichen Hierarchiestufen (Unterstellungsverhältnisse) ergeben sich mehr Informations- und Koordinationsaufgaben. Eine solche kleine Kontrollspanne führt zu zierte Fragen durch Spezialisten, z. B. von Rechtsanwälten in der Rechtsabteilung, bearbeitet. einer Tiefengliederung der Organisationsstruktur. ■ Stab-Linien-Organisation Eine grosse Kontrollspanne ist da gegen dann zweckmässig und möglich, Verwaltungsrat wenn die unterstellten Mitarbeiter gleichartige Tätigkeiten erfüllen. Sie ermöglicht Geschäftsleitung eine direkte und einheitliche Führung, und es bestehen kurze Informations- und Anordnungswege. Wir bezeichnen diese Gliederungsform als Breitengliederung. Aufgabe 2 Assistenz Geschäftsleitung
Einkauf
Produktion
Stabsstellen
Verkauf
Verwaltung Rechtsabteilung
Linienstellen
Übung 3 Übung 4 Übung 5
© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Organisation 5
Organisation 6
■ Formen der Aufgabengliederung Die gebräuchlichsten drei Formen der Aufgabengliederung sind in den folgenden Organigrammen veranschaulicht, wobei in Unternehmungen häufig Kombinationen dieser drei Grundformen anzutreffen sind. ■ Gliederung nach Tätigkeiten (Funktionen) Unternehmungsleitung Rohmaterial
Fertigprodukte Einkauf
Produktion
Auftragsabwicklung
Verkauf
Rechnungswesen
Verwaltung
Personalwesen
Informatik
tungen sowohl in der Produktion als auch im Einkauf stark voneinander unterscheiden, bietet sich eine Spartengliederung an. Die produktspezifischen Fachkenntnisse können damit zielgerichtet genützt werden, und die Koordination innerhalb der Abteilung zwischen den Bereichen Einkauf / Produktion / Verkauf ist einfacher. Die produktorientierte Organisation bietet zudem die Möglichkeit, für einzelne Sparten eigene Gewinnabrechnungen zu erstellen. Derartig eigenständige Betriebsbereiche heissen Profit-Center. Damit erhält der verantwortliche Leiter der entsprechenden Sparte die finanzielle Verantwortung für seine Abteilung – fast so, wie wenn es sich um eine eigene Unternehmung handeln würde. Dadurch kann sich die Unternehmungsleitung von der Koordination der einzelnen Sparten entlasten und um die langfristige Ausrichtung der Unternehmung kümmern. Bei e iner produktorientierten Organisation ist es allerdings möglich, dass Doppelspurigkeiten auftreten. Um dies zu vermeiden, werden bestimmte Teilaufgaben häufig zentral in einer Abteilung (z. B. Forschung und Entwicklung, Verwaltung Kundenstamm) zusammengefasst. ■ Marktorientierte Gliederung nach geografischen Märkten
Unternehmungsleitung ■■ Die funktionsorientierte Gliederung ist geeignet für KMU-Betriebe. Sie ergibt sich aus dem Ablauf des Arbeitsprozesses in einem Produktionsbetrieb. Gleichartige Arbeiten werden zusammengefasst und können damit von Fachleuten rationeller erledigt werden. Es EU Übrige Verwaltung Schweiz in 120 Lektionen © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, ist Aufgabe der Unternehmungsleitung, die Zusammenarbeit der einzelnen FunktionsbePersönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht reiche zu koordinieren. Zum Aufgabenbereich Verwaltung oder Administration zählen z. B. Rechnungswesen, Personalwesen und besondere Dienste wie Informatik, Gebäude■ Die marktorientierte Gliederung ist für Unternehmungen zweckmässig, die auf ververwaltung oder die Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations). schiedenen Märkten arbeiten. Eine international tätige Unternehmung kann damit unterschiedliche Sprachen, aber auch weitere typische Marktgegebenheiten in verschiedenen ■ Gliederung nach Produkten, Sparten oder Divisionen Regionen und Ländern berücksichtigen (Gliederung nach geografischen Märkten). Auch falls die Produkte auf verschiedenen Vertriebswegen für unterschiedliche MarktUnternehmungsleitung segmente vermarktet werden (z. B. im Pharmahandel der Verkauf an Apotheken, Ärzte Profit-Center A und Spitäler), erfordert dies entsprechende Werbeverfahren oder eine angepasste Kundenbetreuung. Wir sprechen dann von einer marktorientierten Gliederung nach Kunden Forschung Verwaltung Produkt A Produkt B Produkt C gruppen. Ähnlich wie bei der produktorientierten Gliederung gilt es auch hier, mögliche DopEinkauf A Einkauf B Einkauf C je nach Unternehmung: pelspurigkeiten zu vermeiden. Produktion A
Produktion B
Produktion C
Verkauf A
Verkauf B
Verkauf C
Produkte, Sparten oder Divisionen
■■ Eine produktorientierte Gliederung kommt dann in Frage, wenn eine Unternehmung verschiedenartige Produkte herstellt, z. B. ein Chemiekonzern mit den Sparten Pharma (= Medikamente), Düngemittel und Kunststoffe. Sobald sich die Produkte oder Dienstleis-
■ Marktorientierte Gliederung nach Kundengruppen Unternehmungsleitung
Privatkunden
Kleinere und mittlere Unternehmen
Grosskunden
Verwaltung
Aufgabe 3 Aufgabe 4 Übung 1 Übung 2
© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Organisation 7
Organisation 8
3 Ablauforganisation
Die folgenden Darstellungsformen sind in Flussdiagrammen üblich.
Die Ablauforganisation legt fest, welche Tätigkeiten in welcher Reihenfolge von welchen Stellen wann und wo zu verrichten sind. ■ Definition von Prozessen In einem ersten Schritt werden die verschiedenen Teilaufgaben einer Unternehmung detailliert analysiert. In einem zweiten Schritt gilt es, die einzelnen Tätigkeiten zu eigentlichen Arbeitsabläufen und damit zu sogenannten Prozessen zusammenzustellen. Beispiele für solche Prozesse sind: die Aufnahme von Kundenbestellungen, die Reservation von Räumlichkeiten oder die Verbuchung von Rechnungen. Bei der Bildung von Prozessen gilt es zu berücksichtigen, wer für welche Tätigkeiten verantwortlich ist, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Tätigkeiten am besten ausgeführt werden und wo welche Tätigkeiten am sinnvollsten stattfinden.
Kette
Kette
UND-Verzweigung
ODER-Verzweigung
Rückkopplung
UND-Verzweigung ODER-Verzweigung
■ Flussdiagramm
Rückkopplung Anschlusspunkt
Mithilfe eines Flussdiagramms können Arbeitsabläufe übersichtlich dargestellt werden. D abei Ein Flussdiagramm für den Umgang mit Lieferantenrechnungen könnte wie folgt aussehen: © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen verwenden wir die folgenden Symbole: Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Start
Start/ Ende
Ablauflinie
Nein
Tätigkeit
Eingangsfach leeren bzw. Rechnungen einfordern
Entscheidung mit Ja- / Nein-Verzweigung
Kontrolle der Rechnungen anhand der Checkliste
Korrekturen / Ergänzungen anbringen
Ja Anschlusspunkt, Verbindung (z. B. Übergang auf neue Seite)
Rechnung i. O.?
Ja
In Flussdiagrammen werden die verschiedenen Tätigkeiten mit einer Ablauflinie verbunden; die «Flussrichtung» dieser Ablauflinie verläuft dabei hauptsächlich senkrecht.
Rechnungen im Kreditorenprogramm erfassen
A
Nein
Korrekturen selbstständig möglich?
Ja
Nein Notiz betr. Mangel anbringen und Rechnung an Abteilung zurückgeben
Aufgabe 5 Übung 6
A
Fehler beheben/ Angaben korrigieren
Zahlung auslösen
Zahlung ausgeführt?
Nein
Fehler eruieren
Ja Zahlung mit Kreditorenprogramm verbuchen
Zahlung aufgrund der Bankbelastung in der Finanzbuchhaltung verbuchen
Belege mit «bezahlt» abstempeln und ablegen
© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 EndeLektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Quelle: Beispiel von Peter Camenzind, Gemeindeverwaltung Bachtel
Organisation 9
Organisation 10
■
■ Beispiel eines Funktionendiagramms
Funktionendiagramm
Ein weiteres Instrument zur Darstellung der Abläufe in einer Unternehmung ist das Funktionendiagramm. Es zeigt in einer tabellenartigen Darstellung die Zusammenarbeit mehrerer Stellen zur Erledigung einer Aufgabe. Die tabellarische Darstellung – wir sprechen auch von einer Matrix – enthält in der ersten Zeile die von einer Aufgabe betroffenen Stellen oder Abteilungen und orientiert sich somit am Organigramm der Unternehmung. In der ersten Spalte der Matrix sind die einzelnen Teilaufgaben (oder Teilschritte) eines Gesamtprozesses in logischer Reihenfolge aufgelistet. Im Innern der Matrix werden schliesslich die Funktionen (Kompetenzen) der betroffenen Stellen eingetragen. Die wichtigsten sind: Planen (P), Entscheiden (E), Mitspracherecht (M), Ausführen (A) und Kontrollieren (K). Diese Funktionen werden mit Kurzbuchstaben in die entsprechenden Felder eingesetzt.
Produktion
Verkauf
Administration
Wer ist angesprochen?
Aufgaben … …
Einkauf
P Was ist zu tun?
Bereiche VR
GL
Festlegung der Unternehmungspolitik
E
P
M
M
M
M
Erstellen der 5-Jahres-Pläne ■ Umsatzentwicklung ■ Kosten-Ertrags-Entwicklung ■ Investitionen
E E E
P
P
P
P P
P
E E E
P
P P
P P
P
Aufgaben
Jahresbudget erstellen ■ Umsatzentwicklung ■ Kosten ■ Investitionen Aufstellen und Überwachen der Jahresaktionspläne
F & E
Produktion Marketing
A
VR = Verwaltungsrat, GL = Geschäftsleitung (F & E = Forschung und Entwicklung) P = Planen, E= Entscheiden, M = Mitspracherecht, A = Ausführen Quelle: A. Krummenacher, «Einführung in die Betriebswirtschaft»
© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen In der Praxis enthalten Funktionendiagramme Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Funktionen? Welche Aufgabe / Kompetenz?
…
A K
P = Planen, E = Entscheiden, M = Mitspracherecht, A = Ausführen, K = Kontrollieren
In einem Funktionendiagramm sind somit auf übersichtliche Weise die Strukturen aus der Aufbauorganisation (Organigramm) mit den Prozessen der Ablauforganisation verbunden. Die Darstellung ermöglicht eine eindeutige Abgrenzung der Aufgaben und Funktionen. Dadurch werden allfällige Überschneidungen sofort ersichtlich.
Admini stration
A
Erarbeiten von Führungskennziffern
■ Aufbau eines Funktionendiagramms Stellen
Stellen
mehr Funktionen als hier dargestellt. Vorstellbar sind beispielsweise folgende Funktionen: E Entscheiden (abschliessend) A Antragsrecht K Kontrollieren / Evaluieren D Durchführen / Ausführen P Planen / Vorbereiten V Veto / Rückweisungsrecht I Initiative / Anregung M Mitspracherecht B Bewilligen
■ Prozessdarstellung am Beispiel des Absenzenwesens an einer Berufsfachschule Beschreibung Zuständig
Ablauf
Beschreibung/Input/Output
Termin
Sind die Absenzen vorhersehbar, d. h., können sie bereits im Voraus mitgeteilt werden?
täglich
Schriftliche Mitteilung des Dispensations- bzw. Urlaubsgesuchs an die Schulleitung. Der Lehrbetrieb unterschreibt das Schülergesuch. Schülergesuch / Arztdispens etc.
14 Tage im Voraus
Start
Schüler / in
Nein
vorhersehbare Absenzen Ja Dispensationsgesuch eingereicht?
Schüler / in Lehrbetrieb
Nein
Ja Absenzengrund nach Reglement?
Schulleitung (SL)
Nein
Entspricht der Absenzengrund der geltenden Absenzenordnung? Absenzenreglement (Seite 2 + 3 Umschlag Absenzenheft)
Ja
Die Schulleitung bewilligt das Schülergesuch. 2017 Verlag SKV mit AG:KlassenBrennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Sie©hält Rücksprache oder Fachlehrkraft bzw. Lehrbetrieb.
SL / Lehrkraft / Lehrbetrieb
Bewilligung Schulleitung
SL / Lehrkraft / Lehrbetrieb
Mitteilung an betroffene Personen
Dem Lehrbetrieb, dem Klassen- oder Fachlehrkraft werden schriftlich alle bekannten Absenzen mitgeteilt. Brief an Lehrbetrieb, Schülergesuch, Abwesenheitsmeldung
entschuldigungswürdige Absenzen?
Sind die Absenzen entschuldigungswürdig? Absenzenordnung (Seite 2 + 3 Umschlag)
nach Erhalt des Gesuchs
Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Nein
Ja
Schüler / in
Absenzeneintrag
Lehrbetrieb
Bestätigung Lehrbetrieb
Fachlehrkraft Klassenlehrkraft Fachlehrkraft
Visieren der Absenzen Eintrag der entschuldigten Absenzen Eintrag der unentschuldigten Absenzen Ende
Der Schüler bzw. die Schülerin trägt die Absenzen ins Absenzenheft ein. Absenzenheft
vor bzw. nach Abwesenheit
Der Lehrbetrieb bestätigt die Absenzen mit seiner Unterschrift. Absenzenheft
Die Fachlehrkraft visiert innert 14 Tagen nach Abwesenheit die Absenzen (Verspätung ist zu begründen, von Klassenlehrkraft zu visieren). Absenzenheft
innert 14 Tagen nach Abw.
Die Klassenlehrkraft sammelt die Absenzenhefte am Ende des Semesters ein und überträgt die Anzahl entschuldigter Absenzen ins Zeugnis. Absenzenheft, Schulverwaltungssoftware «Korrekt» Die Fachlehrkraft überträgt Ende Semester die unentschuldigten Absenzen ins Zeugnis. Schulverwaltungssoftware «Korrekt»
Ende Semester
Ende Semester Beispiel aus dem Q-Handbuch des Bildungszentrums Wirtschaft Weinfelden
Organisation 11
Organisation 12
4 Projektorganisation In der Regel bleiben die Aufbau- und die Ablauforganisation während einer bestimmten Zeit unverändert. Neuartige, einmalige und zeitlich begrenzte Aufgaben mit einem definierten Anfangs- und Endtermin können meistens schlecht innerhalb dieser bestehenden Strukturen realisiert werden. Solche Projekte werden zudem oft in einem interdisziplinären Team (Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus verschiedenen Fachbereichen) bearbeitet. Vielfach werden Fachkenntnisse (Know-how) von weiteren Spezialisten und zusätzliche Finanzen benötigt. Um Projekte erfolgreich realisieren zu können, werden diese deshalb vorzugsweise in spe zielle organisatorische Massnahmen eingebunden. Beispiele für solche Projekte können die Anschaffung und Einführung einer neuen Informatikanlage oder die Organisation des 100-Jahr-Firmenjubiläums sein. Nach Abschluss des Projektes wird die dafür geschaffene Organisation wieder aufgehoben.
■ Bei der Projektdurchführung gilt es, in der Projektorganisation die Teilaufgaben den verschiedenen Projektmitarbeitern zuzuweisen. Oft müssen dabei auch Verfahrensregeln erstellt werden, um die Tätigkeiten der Projektmitarbeiter klarzustellen. ■ Zum Projektabschluss gehört schliesslich neben der «Ablieferung des Projektes», z. B. der Einführung digitaler Wandtafeln an einer Berufsfachschule, der Projektrückblick mit der Bewertung der Erfahrungen: Was wurde gut erledigt, und was müsste (bei einem nächsten, ähnlichen Projekt) verbessert werden?
Im Zusammenhang mit Projekten werden häufig auch sogenannte Pflichtenhefte erstellt. In der Phase der Projektdefinition enthalten Pflichtenhefte die Ziele eines Projektes im Sinne der Anforderungen, d. h. der technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Projektdetails. Diese Vorgaben werden speziell für das Einholen von Offerten benötigt, wenn ein Projekt durch eine externe Unternehmung ausgeführt wird, z. B. die Einführung einer neuen Finanzbuchhaltungssoftware durch eine Treuhand- oder IT-Unternehmung. In der Phase der Projekt■ Die vier Phasen des Projektmanagements durchführung können Pflichtenhefte als Umschreibung der Teilaufgaben der verschiedenen Projektmitarbeiter eingesetzt werden. Ein Pflichtenheft ist in einem solchen Fall eine «spe Phase 1 Phase 2 Phase 3 Phase 4 zielle Stellenbeschreibung» für die Aufgaben der Projektmitarbeitenden. Projektdefinition Projektplanung Projektdurchführung Projektabschluss Mit der immer schneller werdenden Veränderung der Technologien und der Situation auf den Märkten hat die Bedeutung der Projektorganisation in vielen Unternehmungen stark zu■ Ziele festlegen ■ Details beschreiben ■ Leistung ■ Ergebnis abliefern SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen ■ Pflichtenheft ■ Pflichtenheft überwachen © 2017 Verlag ■■ Organisation genommen. Übung 7 erstellen ■ Vorgehen auswählen
( Aufgaben) für die Projektmitarbei tenden erstellen ■ Zeitplan entwickeln ■ Budget erstellen
■ Korrekturen Persönliches Exemplar auflösenvon Heinz Ruefenacht durchführen ■ Ergebnis bewerten
■ Für den Erfolg eines Projektes ist es wichtig, dass die Ziele zu Beginn – in der Phase der Projektdefinition – klar umschrieben und festgelegt werden: Wer hat was wie bis wann zu erledigen? ■ In der Planungsphase geht es darum, den Lösungsweg, den «Weg zum Ziel», festzulegen und die Termine durch einen genauen Zeitplan zu bestimmen. Dabei sind sogenannte Meilensteine zu definieren. Darunter verstehen wir Zwischenziele oder -ergebnisse, die erreicht sein müssen, bevor am Projekt weitergearbeitet werden sollte. Ferner ist ein Budget zu erstellen sowie das Projektteam zusammenzustellen: Wer hat was wie bis wann zu erledigen? Sie erinnern sich vielleicht an das Unternehmungskonzept (vgl. Kapitel 2, Seite 18). Dort haben wir gelernt, dass mit einer «Strategie» der Weg zur Erreichung der Ziele bestimmt wird, indem festgelegt wird, mit welchen Massnahmen (Mittel und Verfahren) die im Leitbild festgelegten Ziele umgesetzt werden sollen.
An Berufsfachschulen und in der Ausbildung der Lernenden in den Unternehmungen werden neue Aufgabenstellungen, d. h. Projekte, häufig mit der IPERKA-Methode umgesetzt. IPERKA ist eine Arbeits- oder Problemlösungsmethode, mit deren Hilfe wir Projekte bearbeiten können; letztlich also ein Instrument des Projektmanagements. ■ Vergleich IPERKA – 4-Schritt-Methode IPERKA-Ansatz (6 Schritte)
4-Schritt-Methode
I Informieren ■ «Was ist zu tun?» Informationsbeschaffung und vertiefte Auseinandersetzung mit dem Auftrag und den Zielen
Projektdefinition ■ Ziele festlegen ■ Pflichtenheft erstellen (Offertgrundlage) ■ Vorgehen auswählen
P Planen ■ Tätigkeiten definieren, Zeitbedarf abschätzen, Termine (Meilensteine) festlegen, Verant wortlichkeiten klären und die notwendigen Mittel festlegen
Projektplanung ■ Details beschreiben ■ Pflichtenheft (Aufgabenumschreibung für die Projektmitarbeitenden) erstellen ■ Zeitplan entwickeln ■ Budget erstellen
E Entscheiden ■ Definitiver Projektentscheid; Begründung für die Realisierung des Projektes
© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
R Realisieren ■ Arbeiten ausführen; dabei arbeitsteilig vorgehen ■ Arbeiten im Arbeits- oder Prozessjournal festhalten und eigene Vorgehensweisen reflektieren
Projektdurchführung ■ Leistung überwachen ■ Korrekturen durchführen
K Kontrollieren ■ Aufgeführte Arbeiten kontrollieren und mit den Zielvorgaben vergleichen; bei Abweichungen einen weiteren Projektzyklus einschalten
Projektabschluss ■ Ergebnis abliefern ■ Organisation auflösen ■ Ergebnis bewerten
A Auswerten ■ Rückmeldung des Auftraggebers; Selbstreflexion über die gemeinsame und individuelle Projekttätigkeit; Schlussfolgerungen ziehen
Organisation 13
Organisation 14
Das haben Sie gelernt
Offene Fragen
Die Aufgabe der Aufbauorganisation mit Beispielen erklären Den Inhalt und den Vorteil von Stellenbeschreibungen (Pflichtenheften) b eschreiben Den Vorteil von Organigrammen nennen Organigramme mit dem Kriterium der Kontrollspanne beurteilen Linien- und Stab-Linien-Organisationen beurteilen Organigramme nach Funktions-, Produkt- und Marktgliederung interpretieren Die Ablauforganisation am Beispiel von Flussdiagrammen beschreiben Die Besonderheiten der Projektorganisation erläutern
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Diese Begriffe können Sie erklären Aufbauorganisation Funktion Stelle Stellenbeschreibung Kompetenzen
Funktionendiagramm Projektorganisation Projekt Projektphasen Pflichtenheft
Organigramm CEO Kontrollspanne Hierarchiestufe Linienorganisation Dienstweg Stab-Linien-Organisation Stabsstelle Funktionsorientierte Gliederung Produktorientierte Gliederung
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Profit-Center Marktorientierte Gliederung nach geografischen Märkten nach Kundengruppen Ablauforganisation Prozesse Flussdiagramm Kette UND-Verzweigung ODER-Verzweigung Rückkopplung Anschlusspunkt
Organisation 15
Organisation 16
Übung 2 Formen der Aufgabengliederung
Welche Aussagen sind richtig (R); welche falsch (F)? Setzen Sie das zutreffende Symbol in das Kästchen und korrigieren Sie die Fehler auf den leeren Linien.
Ergänzen Sie die Aussagen unter a) bis j) mit den folgenden Begriffen. Ordnen Sie den Aussagen die entsprechenden Ziffern zu.
a) Die Ablauforganisation regelt die Reihenfolge der Arbeiten.
1 Dienstweg 2 Linienorganisation 3 Stabsstelle 4 Linienstelle
b) Sowohl Stellenbeschreibung als auch Ablauforganisation geben Auskunft über vorgesetzte Stellen.
c) Ein Organigramm ist die grafische Darstellung der Stellenbeschreibung.
5 Stab-Linien-Organisation 6 funktionsorientierte Gliederung 7 produktorientierte Gliederung 8 marktorientierte Gliederung
a) Eine Stelle, welche die Linienstellen entlastet und unterstützt, ist eine … b) Der vorgeschriebene Weg, über den Anordnungen und Informationen zu erfolgen haben, ist der … c) Wenn eine Unternehmung ihre Hauptabteilungen nach geografischen Kriterien gliedert, ist dies eine …
d) Bei sehr grossen Unternehmungen ist eine reine … eher selten, da viele d) Wenn ein Mitarbeiter wegen Differenzen mit seinem direkten Vorgesetzten Spezialaufgaben zu erfüllen sind. wissen will, wer im Dienstweg die nächsthöhere Instanz ist, so kann er im e) Die Stelle «Verkaufsleitung» ist ein typisches Beispiel für eine … © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Organigramm nachsehen. Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
e) Ablauforganisationen sind je nach Unternehmung sehr unterschiedlich.
f) … dürfen in der Regel den Linienstellen keine Anweisungen erteilen. g) Wenn in einem Organigramm die Linienstellen durch einzelne Stellen unterstützt werden, so ist dies eine … h) Die Rechtsabteilung ist ein typisches Beispiel für eine …
f) Eine Stellenbeschreibung muss Angaben über Aufgaben, Kompetenzen und die Verantwortung einer Stelle enthalten. Ferner sollten die Anforderungen an den Stelleninhaber oder die Stelleninhaberin und der Lohn definiert sein.
g) Wenn eine Mitarbeiterin wissen will, welche konkreten Aufgaben ihr zugewiesen sind, muss sie im Organigramm nachsehen.
i) Wenn ein Farben-Shop die Hauptabteilungen Farben, Malgeräte und Tapeten eingerichtet hat, so ist dies eine … j) Wenn in einer Unternehmung die Abteilungen Einkauf, Produktion, Verkauf vorkommen, handelt es sich meist um eine …
Ziffern 1–8
Übung 1 Grundbegriffe der Organisation
Übung 3 Stabs- oder Linienstellen? Entscheiden Sie aufgrund der folgenden Stellenbeschreibungen, ob es sich um eine Stabsoder um eine Linienstelle handelt. a)
c)
stelle
stelle Erledigung und Überwachung des Zahlungsverkehrs, Führung und Auswertung der Buchhaltung
1 Aufgabe der Stelle
Erstellung von Rechtsgutachten
2 Anforderungen
Abgeschlossenes Studium der Rechtswissenschaften
2 Anforderungen
Abgeschlossene kaufmännische Lehre
Direkt der Geschäftsleitung unterstellt
3 Stellung in der Unternehmung
Der Abteilungsleitung Finanzen unterstellt
3 Stellung in der Unternehmung 4 Kompetenzen
Weisungsbefugnis gegenüber dem persönlichen Sekretariat
4 Kompetenzen
Unterschreiben der im Arbeitsbereich anfallenden Post; Erstellung der Bilanzzahlen aufgrund betriebsinterner Daten
5 Verantwortung
5 Verantwortung
Termingerechte Bezahlung der Kreditoren, Mahnung der säumigen Debitoren, Erstellung einer Bilanz und einer Erfolgsrechnung (halbjährlich) © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen
Termingerechte Ablieferung der juristischen Gutachten. Regelmässige Information über neue Entwicklungen in der Rechtsprechung
1 Aufgabe der Stelle
Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
d)
stelle
b)
stelle
1 Aufgabe der Stelle
Koordination und Überwachung des Einkaufs von Rohmaterialien und Halbprodukten
Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stelleninserat, Einstellungsgespräche, Arbeitsverträge), Personalbetreuung (Karriereplanung, Mitarbeiterentwicklung, Weiterbildung, Lehrlingsausbildung)
2 Anforderungen
Abgeschlossene Berufslehre und Erfahrung im Einkauf und in der Lagerbewirtschaftung
3 Stellung in der Unternehmung
Direkt der Geschäftsleitung unterstellt
2 Anforderungen
Abgeschlossene kaufmännische Lehre sowie mehrjährige Erfahrung im Personalbereich
4 Kompetenzen
3 Stellung in der Unternehmung
Direkt der Geschäftsleitung unterstellt
Entscheidungsbefugnis über die Einkaufsbedingungen innerhalb eines vorgegebenen Finanzrahmens. Weisungsbefugnis gegenüber den unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
5 Verantwortung
4 Kompetenzen
Unterschriftsberechtigung im Arbeitsbereich. Beratung der anderen Abteilungen bei Neueinstellungen, Beförderungen und Kündigungen
Optimale Verfügbarkeit aller notwendigen Materialien sicherstellen. Kostengünstige Beschaffung aller Materialien
5 Verantwortung
Termingerechte Einstellung qualifizierter neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Lohnpolitik innerhalb des von der Geschäftsleitung festgesetzten Rahmens
1 Aufgabe der Stelle
Organisation 17
Organisation 18
Übung 5 Funktionen einzelner Abteilungen
C +/–
D –/+
E –/–
Beide Aussagen richtig, Verknüpfung trifft zu
Beide Aussagen richtig, Verknüpfung trifft nicht zu
Erste Aussage richtig, zweite Aussage falsch
Erste Aussage falsch, zweite Aussage richtig
Beide Aussagen falsch
Begründen Sie falsche Verknüpfungen oder die falsche Teilaussage in wenigen Worten. a) Eine grosse Kontrollspanne ermöglicht den vorgesetzten Stellen mehr Zeit für Planung und Entscheidungen, weil sich durch eine grosse Kontrollspanne mehr Hierarchiestufen ergeben.
Abteilungen
Tätigkeiten a) Kundenfragen bearbeiten und Auftrag annehmen b) Konstruktionspläne erstellen c) Arbeitsvorbereitung erstellen
© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft Gesellschaft, in 120 Lektionen d) und Rohstoffe und Hilfsmaterialien Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
b) Wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gleichartige Tätigkeiten ausüben, ist eine grosse Kontrollspanne sinnvoll, weil eine grosse Kontrollspanne mehr Zeit für die Betreuung der unterstellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht.
einkaufen
e) Lieferung der Roh- und Hilfsmaterialien prüfen f) Rechnungen kontrollieren und bezahlen g) Rechnungen / Werkstoffeingänge verbuchen h) Werkstoffe an Herstellung abgeben
c) In Organisationen mit kleinen Kontrollspannen sind die Dienstwege in der Regel kürzer als in solchen mit grosser Kontrollspanne, weil kleine Kontrollspannen mehr Unterstellungen (Hierarchiestufen) zur Folge haben.
i) Produkte (Metallkonstruktionen) herstellen j) Endprodukte prüfen (Qualitätskontrolle) k) Kunde benachrichtigen und Produkte ausliefern l) Lieferscheine und Rechnung erstellen m) Rechnung in der Buchhaltung erfassen n) Eingang der Zahlung registrieren o) Auftragsakte schliessen (Registratur)
Vertrieb
B +/+
Produktion
A + weil +
In der Aufgabe 2 muss ein Organigramm für die Firma Moser erstellt werden. Um die Übersichtlichkeit der betrieblichen Abläufe weiter zu verbessern, lässt Franz Moser alle Arbeitsschritte eines Auftrages bis zu dessen Erledigung in einer Ablaufkarte eintragen. Welche Abteilungen werden die noch nicht zugeordneten Tätigkeiten ausführen?
Beschaffung
Die folgenden Auswahlaufgaben enthalten immer zwei Aussagen, die miteinander verknüpft sind. Entscheiden Sie sich jeweils für eine der folgenden Antwortmöglichkeiten:
Verwaltung
Übung 4 Kontrollspanne
Übung 6 Flussdiagramm
Übung 7 Projektorganisation
Das folgende Flussdiagramm zeigt den Ablauf eines Telefongesprächs.
Welche Aussagen sind richtig (R); welche falsch (F)? Setzen Sie das zutreffende Symbol in das Kästchen und korrigieren Sie die Fehler auf den leeren Linien.
a) Ergänzen Sie die leeren Felder A) bis E) mit den folgenden Tätigkeiten: 1. Gespräch aufschiebbar? 3. Hörer auflegen 5. Rücksprung zum Start 2. Hörer abnehmen 4. Meldet sich Teilnehmer? b) Ordnen Sie den einzelnen Elementen F) bis H) des Flussdiagramms die zutreffenden Begriffe zu: 6. Anschlusspunkt 7. ODER-Verzweigung 8. Tätigkeit
a) Ein Projekt führt immer zu einer neuen Aufbauorganisation.
b) Projekte werden nur von Linienvorgesetzten geleitet.
c) Neuartige, einmalige Aufgabenstellungen eignen sich besonders für die Projektorganisation.
Start
A)
d) An einem Projekt arbeiten in der Regel alle Mitarbeitenden einer Abteilung mit. © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
F)
Wählen
e) Die Projektdurchführung kann mit Elementen aus dem Unternehmungs konzept (z. B. der Strategie) verglichen werden.
G) Anschluss frei?
Nein
Ja Nein
B) Ja
C) H)
Gespräch führen Nein
D) Hörer auflegen Ja
E)
Ende
Organisation 19
Organisation 20
Aufgabe 1 Organisieren Sie! Wir nehmen an, Ihre Klasse sei ausgewählt worden, einen Schneesport-Tag zu organisieren. Als Zeitpunkt können Sie ein günstiges Datum (Samstag) vor oder nach den Sportferien wählen. Auftrag: Organisieren Sie in Kleingruppen diesen Anlass. Erster Teil der Aufgabe (unmittelbar in der Lektion zu erledigen): a) Bilden Sie Arbeitsgruppen zu je vier bis fünf Personen und diskutieren Sie in Ihrer Gruppe den Auftrag und die notwendigen Tätigkeiten zur Organisation dieses Anlasses (Brainstorming, ca. 5 bis 10 Minuten). b) Notieren Sie die notwendigen Tätigkeiten (was ist alles zu tun?) auf dieser Seite. Erstellen Sie eine Stichwortliste oder erstellen Sie ein Mind-Map (ca. 5 bis 10 Minuten). Beachten Sie dabei, dass Sie nicht alles im Team erledigen müssen. Gewisse Arbeiten können auf die Gruppenmitglieder aufgeteilt werden. © 2017 Verlagfest. SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen c) Legen Sie die Planung und die praktische Durchführung des Anlasses Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht Beachten Sie dabei, dass Sie nicht alles im Team erledigen müssen. Bestimmen Sie deshalb, wer aus der Gruppe bis wann (z. B. nächste Woche) was zu erledigen hat. Halten Sie diese Planung auf der nebenstehenden Spalte fest (ca. 10 Minuten).
Zweiter Teil der Aufgabe (eine Woche später): a) In der Folgelektion sichten Sie die Unterlagen, die Sie während der letzten Woche aufgrund Ihrer Überlegungen unter Punkt c) zusammengestellt haben. b) Gestalten Sie ein Flip-Chart-Blatt, um der Klasse «Ihren» Anlass vorstellen zu können. c) Gestalten Sie einen Flyer (A4-Blatt oder A5-Broschüre), den Sie Mitlernenden verteilen können.
Aufgabe 2 Kontrollspanne – die kritische Grösse Franz Moser ist Inhaber einer erfolgreichen Unternehmung der Metallbau-Branche. Der Betrieb hat in den letzten Jahren eine stürmische Entwicklung erlebt. Franz Moser hat jeweils nach Bedarf neue Stellen geschaffen und fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus seinem Betrieb an deren Spitze gesetzt (vgl. altes Organigramm unten). Nun ist er aber mit der Führung dieser vielen verschiedenen Stellen überfordert. Eine Neustrukturierung des Betriebs ist unumgänglich geworden. Unten sehen Sie ein Organigramm, welches die vier Hauptabteilungen Beschaffung, Fertigung, Vertrieb und Verwaltung enthält. Ordnen Sie die bestehenden Stellen in die freien Stellen der vier Hauptabteilungen ein. Altes Organigramm:
Einkauf
Rohmateriallager
Unternehmungsleitung F. Moser Arbeitsvorbereitung
Mech. Werkstatt
Fertigmontage
Transport
Personalwesen
Buchhaltung
Informatik
Techn. Büro
Fertigproduktelager
Marketing
Verkauf Inland
Verkauf Ausland
© 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
Unternehmungsleitung F. Moser
Beschaffung Lager
Fertigung Produktion
Vertrieb Verkauf
Verwaltung
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Organisation 22
Aufgabe 3 Formen der Aufgabengliederung Studieren Sie den Abschnitt über die Formen der Aufgabengliederung im Theorieteil auf Seite 6 und ergänzen Sie die folgende Tabelle. Form der Gliederung
Kriterien (Merkmale)
Zweckmässigkeit
Bewertung (Vor- / Nachteile)
Gliederung nach Funktionen
Gliederung nach Produkten, Sparten oder Divisionen
Gliederung nach Märkten
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Aufgabe 4 Interpretation von Organigrammen Interpretieren Sie die folgenden Organigramme gemäss den unten angeführten Kriterien. a) Maschinenindustrie
Verwaltungsrat
Geschäftsleitung
Geschäftsleitung
Direktionssekretariat
Produktion Europa
Generalversammlung
Verwaltungsrat
Personalwesen Einkauf
b) Chemiebranche
Generalversammlung
Verkauf Afrika
Direktionssekretariat Administration
Nordamerika
Medikamente
Chemikalien
Diagnoseinstrumente
Verwaltung
Rechtsabteilung
Asien Forschung
Produktion
Vertrieb
Gesellschaft, in 120 Lektionen 1. Gliederungsformen (funktions-, produkt-, marktorientiert) © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft 1. und Gliederungsformen (funktions-, produkt-, marktorientiert) Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
2. Vorhandene Stabsstellen und deren Funktionen
2. Vorhandene Stabsstellen und deren Funktionen
3. Grösse der Kontrollspanne auf den verschiedenen Ebenen
3. Grösse der Kontrollspanne auf den verschiedenen Ebenen
Organisation 23
Organisation 24
c) Treuhandbranche
d) In der Aufgabe 5 im Kapitel Unternehmungsmodell haben wir die Hostettler AG kennengelernt. Analysieren Sie hier die Organisation der Hostettler Group gemäss den drei unterschiedlichen Darstellungen auf der Website www.hostettler.com, vgl. Abbildungen auf der folgenden Seite.
Generalversammlung Verwaltungsrat Geschäftsleitung Informatik
Ostschweiz
1. Was fällt auf?
Direktionssekretariat
Übrige deutsche Schweiz
Kanton Bern
Französisch sprechende Schweiz
Sekretariat Revision und Unternehmungsberatung
2. Gliederungsformen gemäss Organigramm Steuern
Vermögensverwaltung
Buchführung
1. Gliederungsformen (funktions-, produkt-, marktorientiert) © 2017 Verlag SKV AG: Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht
3. Vorhandene Stabsstellen und deren Funktionen
2. Vorhandene Stabsstellen und deren Funktionen
4. Suchen Sie nach den Definitionen für die englischen Bezeichnungen der drei Unterabteilungen der Central Services und tragen Sie Ihre Notizen hier ein.
3. Grösse der Kontrollspanne auf den verschiedenen Ebenen
Auszug aus der Website der Hostettler Group
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Aufgabe 5 Flussdiagramm Raumreservierung Daniela Hahn, Lernende im Sekretariat einer Berufsfachschule, beschreibt den Ablauf einer Raumreservierung. Erstellen Sie für diesen Prozess ein Flussdiagramm.
Nachdem ich die Rechnungen erstellt, ausgedruckt und zweimal kopiert habe, werden die Kopien und die Veranstaltungsrapporte mit einem roten «Kopie»-Stempel versehen. Die Rapporte lege ich mit den entsprechenden Raumbestätigungen in den Ordner «Zimmerreserva tionen erledigt» ab. Die ersten Kopien der Rechnungen lege ich mit aufsteigender Rechnungsnummer in den «Rechnungsordner» ab. Die zweiten Rechnungskopien schicke ich mit dem Original sowie der Anzahl der benötigten Kuverts an die Finanzverwaltung weiter. Dort werden die Rechnungen korrekt verbucht. Sie verschickt danach die Originalrechnungen mit einem Einzahlungsschein an die Mieter.
Die Anfragen kommen per Post, Fax, E-Mail oder telefonisch bei unserem Administrator, Herrn Gramm, herein. Telefonische Anfragen schreibt er auf ein Notizpapier. Diese verschiedenen Raumanfragen bekomme ich zur Bearbeitung, nachdem er den Raumpreis anhand einer Liste eingetragen hat. Ich schau mir ganz genau an, was der Interessent möchte, wann und wo welche Veranstaltung stattfindet und vor allem, wie viel es kostet. Im Computersystem gebe ich alles in die Zimmerbestätigungsvorlage ein. Wir haben zwei Ordner – einer ist für die «Zimmerreservationen», der andere für «ZimDas ist der Arbeitsablauf der Raumreservierung – vom Erhalt einer Raumanfrage bis hin zur merreservationen erledigt». Rechnungsstellung. Bevor das Raumbestätigungsdokument ausgedruckt, kopiert und abgeschickt wird, kontrolliere ich die Vorlage am Computer. Alles muss mit den Angaben von Herrn Gramm übereinstimmen. Die ausgedruckten Bestätigungen lege ich in ein Sichtmäppchen und gebe es dem Administrator, damit er sie unterschreiben kann. Nach dem Unterschreiben erhalte ich die Unterlagen zurück. Die Bestätigungen werden zweimal kopiert. Die ersten Kopien lege ich ins entsprechende Postfach des zuständigen Hauswarts für den Raum. Denn er muss wissen, wann © Er 2017 Verlag SKV mit AG: Brennpunkt was wo stattfindet und wie viel Geld die Veranstaltungen kosten. wird auch dem Geld,Wirtschaft und Gesellschaft, in 120 Lektionen Persönliches Exemplar von Heinz Ruefenacht das der Benutzer für die Reservation bezahlt, entschädigt. Die zweiten Kopien sowie die verschiedenen Raumanfragen kommen in den Ordner «Zimmerreservationen». Das Bestätigungsoriginal schicke ich mit der Post dem Mieter des Raumes zu. Wir haben zwei Hauswarte. Da wir aber auch noch Raumreservationen für das Rheinschulhaus machen und das Haus der Stadt gehört, wird der dort zuständige Hauswart von der Stadt entschädigt. Wir erhalten einmal im Monat von unseren zwei Hauswarten die Kopie ihres Veranstaltungsrapportes. Dort sind alle Veranstaltungen, die durchgeführt wurden, mit Datum, Veranstalter, Zeit und Entschädigung aufgelistet. Anhand dieser Rapporte erstellt man die Rechnungen für die Mieter. Im Ordner «Zimmerreservationen» suche ich die entsprechenden Raumbestätigungen der aufgelisteten Veranstaltungen heraus und kontrolliere das Datum, den Preis und den benutzten Raum. Am Computer gebe ich alles in die Rechnungsvorlage ein. Natürlich darf auf den Rechnungen unsere Konto- und Rechnungsnummer nicht fehlen. Die Rechnungsnummern entnehme ich der Rechnungsnummernliste und streiche die Nummer ab, die verwendet wurde. Die entsprechenden Rechnungsnummern schreibe ich auch auf die jeweiligen Rapporte sowie auf die dazugehörigen Bestätigungen. Das ist sehr wichtig, da die Rechnungen nachher zur Finanzverwaltung weitergeleitet werden. Damit die Finanzverwaltung genügend Zeit hat, die Rechnungen zu verbuchen, rechnet man fünf Tage zum Rechnungsdatum dazu.
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