11 OP-Listen mit Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
n Überwachung der Eingangs- und Ausgangsrechnungen
Eine Unternehmung muss grundsätzlich über die notwendige Liquidität verfügen, um ihre fälligen Rechnungen fristgerecht bezahlen zu können. Deshalb sollten die flüssigen Mittel sorgfältig geplant werden, um keine teuren Bankkredite in Anspruch nehmen zu müssen. Dazu bietet die Finanzbuchhaltung einen Überblick: einerseits über die noch offenen Verpflichtungen (Schulden, Eingangsrechnungen) und andererseits über die fälligen Forderungen (Guthaben, Ausgangsrechnungen).
Wenn wir unsere Eingangsrechnungen nicht termingerecht bezahlen können, verzichten wir gegebenenfalls auf mögliche Skontoabzüge oder müssen sogar zusätzlich zum Rechnungsbetrag allfällige Mahngebühren bezahlen. Zudem steht durch mehrmalige Mahnungen der Ruf unserer Unternehmung auf dem Spiel: Wenn wir Lieferantenrechnungen ständig zu spät bezahlen, könnten die Lieferanten vermuten, dass wir in Zahlungsschwierigkeiten stecken; im schlimmsten Fall werden unsere Lieferanten uns nicht mehr beliefern. Der Sicherstellung der Liquidität dient auch die Kontrolle über die Fälligkeit unserer Ausgangsrechnungen. Nur wenn unsere Kunden fristgerecht bezahlen, fliessen uns die notwendigen flüssigen Mittel zu. Eine Übersicht über die ausstehenden Zahlungen ermöglicht es uns auch, rechtzeitig Zahlungserinnerungen oder Mahnungen zu verschicken (vgl. Seite 26).
Kleine Unternehmungen mit wenigen Kunden und Lieferanten können zur Kontrolle ihrer offenen Rechnungen die Ordner offene Debitoren und offene Kreditoren regelmässig, z.B. einmal wöchentlich, durchsehen. Sobald allerdings die Anzahl der Kunden und Lieferanten eine gewisse Grösse erreicht, ist eine systematische Durchsicht der Ordner eher mühsam und wenig übersichtlich. Für Unternehmungen mit hunderten von Kunden und Lieferanten ist eine Überwachung mit Ordnern gar nicht mehr praktikabel. Um die vielen verschiedenen Informationen im Zusammenhang mit den Rechnungen von Kunden und Lieferanten zu behalten, führen diese Unternehmungen in der Praxis für jeden einzelnen Kunden (Debitor) und jeden einzelnen Lieferanten (Kreditor) ein eigenes Konto.
n Hauptbuch und Nebenbücher
Die Buchhaltungssoftware überträgt grundsätzlich alle Einträge aus dem Buchungsjournal automatisch in die betreffenden Konten (jeweils auf die Soll- bzw. die Habenseite). Das Verzeichnis aller Konten nennt man Hauptbuch
Einzelne Konten aus dem Hauptbuch können allerdings durch die Flut an Informationen unübersichtlich werden. Dies betrifft insbesondere den Geschäftsverkehr mit einzelnen Kunden und/oder Lieferanten. Um diesen Geschäftsverkehr besser überblicken zu können, führt man deshalb für diese beiden Gruppen je individuelle (oder personalisierte) Einzelkonten. Diese Einzelkonten werden in sogenannten Nebenbüchern geführt, wir unterscheiden:
n Einzelkonten für Kunden in der Debitorenbuchhaltung, diese Konten enthalten die Forderungen (Guthaben) aus Lieferungen und Leistungen.
n Einzelkonten für Lieferanten in der Kreditorenbuchhaltung, mit unseren Verbindlichkeiten (Schulden) aus Lieferungen und Leistungen.
Die Eintragungen in diesen Nebenbüchern werden wiederum automatisch in die entsprechenden «Sammelkonten» des Hauptbuches übertragen.
Durch solche detailliert geführte Einzelkonten erhält man aussagekräftigere Informationen und kann die Veränderung des betreffenden Hauptkontos (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. Verbindlichen aus Lieferungen und Leistungen) besser verstehen.
Es ist für Unternehmungen mit vielen Kunden auch möglich, lediglich die Debitorenbuchhaltung mittels Einzelkonten zu führen (um damit die offenen Kundenrechnungen systematisch zu überwachen), während der Verkehr mit eher wenigen Lieferanten nach der Methode der Offen-Posten-Buchhaltung erfasst wird.
n OP-Listen
Für den Überblick über die offenen Posten wird man aus der Buchhaltungssoftware eine Liste der offenen Posten (OP-Liste) generieren. Eine solche Liste enthält die Rechnungsnummer, das Rechnungsdatum, die offenen Beträge und die Zahlungsfristen sowie die gegebenenfalls bereits ausgelösten Mahnungen.
Abb. 9 OP-Liste per 30.09.2024 mit Mahnstufen
n Debitorenbuchhaltung
In einer Debitorenbuchhaltung wird der Geschäftsverkehr mit den einzelnen Kunden (Debitoren) in jeweils individuellen Einzelkonten erfasst Gleichzeitig werden die Einträge in diesen Einzelkonten (automatisch) im Hauptbuch der Finanzbuchhaltung im Aktivkonto 1100 «Forderungen aus Lieferungen und Leistungen» verbucht Das Konto 1100 der Finanzbuchhaltung zeigt damit das zusammengefasste Guthaben gegenüber allen Debitoren (Kunden).
Nebenbuch (Hilfsbuchhaltung)
Debitorenbuchhaltung
Hier werden sämtliche Vorgänge für jeden Kunden separat nachgeführt.
Die Informationen zu jedem Kunden können im Einzelkonto einfach ermittelt werden.
n Kreditorenbuchhaltung
Analog wird der Geschäftsverkehr mit den Lieferanten (Kreditoren) über Einzelkonten in der Kreditorenbuchhaltung geführt. Die Einträge in diesen Einzelkonten werden automatisch ins Passivkonto 2000 «Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen» übertragen. Und somit weist das Konto 2000 im Hauptbuch der Finanzbuchhaltung (zusammengefasst) die gesamten Schulden gegenüber allen Kreditoren (Lieferanten) aus.
Hauptbuch
Im Hauptbuch findet man alle Einträge im Zusammenhang mit den Konten:
1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren)
2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren)
Informationen zu den offenen Posten einzelner Kunden oder Lieferanten sind in diesen beiden Konten nur sehr aufwändig zu ermitteln.
Nebenbuch (Hilfsbuchhaltung)
Kreditorenbuchhaltung
Hier werden sämtliche Vorgänge für jeden Lieferanten separat nachgeführt.
Die Informationen zu jedem Lieferanten können im Einzelkonten einfach ermittelt werden.
Abb. 10 Zusammenhang Hauptbuch und Nebenbücher in einer Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
12 Inkasso, Mahnwesen, Betreibung und Factoring
n Inkasso und Zahlungsmoral
Eigentlich ist alles klar: Gemäss Kaufvertragsrecht (Art. 184 ff. OR) müssen Lieferungen sofort bezahlt werden. Rechnungen sind damit innerhalb der gesetzten Zahlungsfrist (häufig 10, 20 oder 30 Tage) zu begleichen. Der Einzug von Rechnungen, auch als «Inkasso» bezeichnet, verläuft in vielen Fällen allerdings nicht ganz problemlos und ist deshalb mit einem gewissen
Aufwand verbunden, wie der folgende Artikel zeigt:
Schweizer Firmen unter den pünktlichsten Zahlern
Die Schweizer Unternehmen haben eine hohe Zahlungsdisziplin. Die hiesigen Firmen belegen laut einer Analyse des Unternehmensberaters Dun & Bradstreet eine führende Position im nordeuropäischen Raum.
Konkret würden 68,8 Prozent der Schweizer Unternehmen pünktlich ihre Zahlungen leisten, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Payment Studie 2024 von D&B. Die Auswertung untersuchte das Zahlungsverhalten von Unternehmen in über 30 Ländern.
Im europäischen Vergleich zahlen nur noch Unternehmen in Dänemark (94,2%), Polen (82,7%) und den Niederlanden (76,1%) pünktlicher als in der Schweiz. Firmen in südeuropäischen Ländern wie Spanien (46,7%), Italien (41,1%) und Portugal (19,2%) seien indes punkto Zahlungsmoral auf den hinteren Rängen zu finden.
Im Branchenvergleich zeige sich in der Schweiz indes ein differenziertes Bild: Sehr zuverlässig seien Unternehmen aus dem Bau- (75,2%) und Finanzwesen (73,5%), gefolgt vom Grosshandel (63,3%) und dem Einzelhandel (62,9%). Besonders auffällig sei derweil der deutliche Rückgang pünktlicher Zahlungen in den Branchen Spedition und Logistik, Kommunikationsdienstleistungen sowie im Nah- und Fernverkehr.
(Handelszeitung, 27.06.2024)
n Mahnstufen – Mahnen mit System
Ein professionelles Forderungsmanagement und Mahnwesen reduziert Ausfälle von Debitoren (Verluste durch Zahlungsunfähigkeit der Kunden), stellt das rechtzeitige Eingehen von Forderungen und damit auch die eigene Liquidität sicher. Die Schreinerei Koller hat beispielsweise folgende Grundsätze festgehalten:
Schreinerei Koller – unser Mahnsystem
«Wir erwähnen in unseren ausgehenden Rechnungen immer ein Zahlungsziel von 20 Tagen. Wenn ein Kunde unser Zahlungsziel nicht eingehalten hat, erinnern wir ihn zunächst an die ausstehende Zahlung. Diese Zahlungserinnerung versenden wir nach 10 Tagen. In der Zahlungserinnerung setzen wir jeweils eine Nachfrist von nochmals 20 Tagen.
Falls die Zahlung auch nach der in der Zahlungserinnerung gesetzten Nachfrist nicht erfolgt, versenden wir nach weiteren 10 Tagen eine erste Mahnung mit einer Nachfrist von 15 Tagen Beim ersten Mahnschreiben erheben wir noch keine Mahngebühren oder Verzugszinsen, jedoch erwähnen wir diese Mahnkosten, falls die Zahlung innerhalb der zweiten Nachfrist nicht eingehen sollte. Als Mahnkosten verrechnen wir einerseits Mahngebühren von pauschal CHF 25.– für unsere Umtriebe sowie Verzugszinsen von 5% Jahreszins (gemäss Art. 106 Abs. 1 OR) seit der in der Zahlungserinnerung gesetzten ersten Nachfrist.
Sollte die Zahlung immer noch nicht eingegangen sein, versenden wir nach 7 Tagen eine zweite und letzte Mahnung. In diesem zweiten Mahnschreiben stellen wir die erwähnten Mahngebühren und die Verzugszinsen in Rechnung und setzen eine letzte Nachfrist von 10 Tagen. Falls die Zahlung bis zu dieser letzten Nachfrist nicht eingehen sollte, übergeben wir die Rechnung einem Inkassounternehmen, welche für die Forderung notfalls ein Betreibungsverfahren nach dem Schuld- und Konkursgesetz einleiten wird.»
12.1 Wie viele Tage vergehen bei der Schreinerei Koller bis sie ihr Geld erhält, wenn ein Kunde seine offene Rechnung erst am letzten Tag, der in der zweiten Mahnung gesetzten Nachfrist bezahlt? Finden Sie die von der Unternehmung gesetzten Fristen zu lang, zu kurz oder gerade richtig?
Zahlungsziel 20 Tage Wartefrist 10 Tg. Nachfrist 20 Tage Wartefrist 10 Tg Nachfrist 15 Tg. Wartefrist 7 Tg Nachfrist 10 Tg.
Abb. 11 Mahnsystem Schreinerei Koller
Total 92 Tage Zeit
n Betreibung – Inkasso mit Unterstützung des Staates
Wenn ein Kunde trotz Mahnung nicht bezahlt, kann ein Betreibungsverfahren eingeleitet werden. Den ersten Schritt muss dabei der Gläubiger1 machen, indem er ein Betreibungsbegehren am Wohnsitz des Schuldners einreicht bzw. am Sitz der zu belangenden Gesellschaft. Das Betreibungsamt überprüft das Betreibungsbegehren auf seine Vollständigkeit und stellt dem Schuldner anschliessend einen Zahlungsbefehl zu.
Der Zahlungsbefehl beinhaltet die Aufforderung, dem Gläubiger den Forderungsbetrag samt den Kosten für die Betreibung zu bezahlen. Bereits bei der Zustellung eines Zahlungsbefehls kann der Schuldner auf dem Zahlungsbefehl schriftlich vermerken, dass er die Forderung teilweise oder ganz bestreitet. Diese Erklärung, Rechtsvorschlag genannt, muss in der Regel nicht begründet werden.
Abb. 12 Übersicht Einleitungsverfahren einer Betreibung
1 Gläubiger = besitzt gegenüber einer anderen Partei einen Anspruch, z.B. eine Geldforderung.
Wenn im Einleitungsverfahren der Betreibung festgestellt wird, dass die Forderung zu Recht besteht, kann der Gläubiger – wieder mit einem Kostenvorschuss – die Fortsetzung der Betreibung fordern.
Schuldner, die nicht im Handelsregister eingetragen sind, unterliegen grundsätzlich der Betreibung auf Pfändung. Bei einer Pfändung werden so viele Vermögenswerte des Schuldners wie zur Deckung der Schulden nötig amtlich beschlagnahmt und versteigert. Für den nicht gedeckten Teil seiner Forderung erhält der Gläubiger einen Verlustschein. Mit einem Verlustschein aus Pfändung kann der Gläubiger eine spätere Betreibung des Schuldners leichter durchführen.
Schuldner, die im Handelsregister eingetragen sind, werden auf Konkurs betrieben. Beim Konkurs wird, im Gegensatz zur Pfändung bzw. Pfandverwertung, das gesamte Vermögen des Schuldners (mit Ausnahme des Existenzminimums) amtlich beschlagnahmt und verwertet. Juristische Personen, wie z.B. eine GmbH oder eine Aktiengesellschaft werden durch einen Konkurs wirtschaftlich und rechtlich aufgelöst. Wenn in einem Konkurs der Erlös nicht ausreicht, alle Forderungen voll zu decken, wird er im Verhältnis der Forderungsbeträge auf die Gläubiger verteilt. Diese Restanteile, in Prozenten der ursprünglichen Forderung, werden als Konkursdividenden bezeichnet. Für den ungedeckten Teil der Forderung erhält der Gläubiger einen Konkursverlustschein Bei der Betreibung von juristischen Personen (z.B. GmbH oder AG) ist ein Konkursverlustschein wertlos, weil die Firma mit dem Konkurs im Handelsregister gelöscht und damit rechtlich aufgelöst wird.
n Inkassounternehmen und Factoring-Institute
Nach erfolglosen Mahnungen übergeben viele Unternehmungen ihre offenen Posten an ein Inkassounternehmen. Die Forderungen gehören dabei rechtlich immer noch der abtredenden Unternehmung. Das Inkassounternehmen kümmert sich lediglich um das weitere Inkasso inkl. Betreibung und verrechnet dafür je nach Forderungshöhe ein Erfolgshonorar zwischen 4 bis 15%. Diese Inkassospesen bilden für die Unternehmung zwar eine Erlösminderung, dafür kann sich das Unternehmen um die guten Kunden kümmern.
Während es beim Inkasso vor allem um die Eintreibung überfälliger Rechnungen geht, verkaufen Unternehmungen beim Factoring ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Factoring-Institut. Das Institut, der «Factor», wird dadurch Eigentümerin der entsprechenden Forderungen und übernimmt in der Folge die ganze Zahlungsabwicklung, das Mahnwesen und das Inkasso sowie auch das Risiko von Zahlungsausfällen. Für diese Dienstleistung bezahlt eine Unternehmung dem Finanzdienstleister die sogenannte Factoring-Gebühr zwischen 2 und 4%, je nach Grösse der Gesamtforderung. Die Unternehmung erhält den Forderungsbetrag abzüglich der Factoring-Gebühr, was sich umgehend positiv auf die Liquidität auswirkt.
n Verbuchung von Inkassospesen und Verlusten auf Forderungen
Die Aufwände im Zusammenhang mit dem Inkasso, die Verluste auf Forderungen sowie die Verzugszinsen werden in verschiedenen Kontenklassen verbucht:
• Mahngebühren werden als Erlösminderungen im Konto 3804 Inkassospesen verbucht
• Verlustscheine werden als Erlösungsminderung im Konto 3805 Verluste auf Forderungen (Debitorenverluste) verbucht.
• Factoring-Gebühren werden als betrieblicher Aufwand im Konto 6551 Inkassospesen verbucht
• Verzugszinsen werden als Finanzertrag im Konto 6950 Finanzertrag verbucht.
Aufwände ERFOLGSRECHNUNG 01.01. – 31.12.2024
4 Aufwand für Material, Handelswaren und Dienstleistungen
3 BETRIEBSERTRAG aus Lieferungen und Leistungen
4000 Materialaufwand (Produktion) 3000 Produktionsertrag
4200 Handelswarenaufwand (Warenaufwand) 3200 Handelswarenertrag (Warenertrag)
4400 Aufwand für bezogene Dienstleistungen 3400 Dienstleistungsertrag
5 Personalaufwand 3420 Honorarertrag
6 Übriger Betriebsaufwand, Abschreibungen und Finanzergebnis
38 Erlösminderungen
6100 Raumaufwand 3800 (–) Gewährte Skonti
6200 Fahrzeugaufwand 3801 (–) Gewährte Rabatte und Preisnachlässe
6300 Versicherungsaufwand 3802 (–) Rückvergütungen
6400 Energieaufwand 3803 (–) Provisionen an Dritte
6500 Verwaltungsaufwand 3804 (–) Inkassospesen (Mahngebühren)
6551 Inkassospesen (Factoring-Gebühren) 3805 (–) Verluste aus Forderungen (Debitorenverluste)
6600 Werbeaufwand
6700 Sonstiger Betriebsaufwand
6800 Abschreibungen und Wertberichtigungen
6900 Finanzaufwand
6950 (+) Finanzertrag (Verzugszinsen)
8 Betriebsfremder, ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand und Ertrag
8000 Betriebsfremder Aufwand
8100 Betriebsfremder Ertrag
8500 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand
8510 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag
8900 Direkte Steuern (juristische Personen)
Abb. 13 Erfolgskonten im Zusammenhang mit dem Inkasso
n Nachträgliche Zahlung von bereits abgeschriebenen Forderungen
Wenn eine Kundin eine von uns bereits als abgeschrieben verbuchte Forderung doch noch bezahlt, wird dies immer in zwei Buchungssätzen berücksichtigt:
1. Buchungssatz:
In einem ersten Schritt wird die ursprüngliche Forderung (in der Höhe der nachträglichen Zahlung) wieder erstellt, man sagt auch «reaktiviert».
2. Buchungssatz:
Nach der Reaktivierung der Forderung wird der Zahlungseingang verbucht.
Beim Abschluss der Buchhaltung soll der Erfolg periodengerecht ausgewiesen werden, d.h. im Betriebsergebnis der mehrstufigen Erfolgsrechnung sollen die Aufwände und Erträge des laufenden Geschäftsjahres einander gegenübergestellt werden. Aufwände und Erträge aus früheren Geschäftsjahren sollen in der Kontenklasse 8 als periodenfremde Erträge ausgewiesen werden.
12.2 Notieren Sie die Buchungssätze zu den folgenden Beispielen.
n Beispiel Metall AG, nachträgliche Zahlung eines Verlustscheins
Am 15.01. wird das Betreibungsverfahren abgeschlossen. Wir erhalten vom Betreibungsamt einen Verlustschein von 20.
Fall A: Die nachträgliche Zahlung der Kundin trifft noch im gleichen Geschäftsjahr ein, in welchem wir die Forderung abgeschrieben haben. In diesem Fall ist das Konto 3805 Verluste auf Forderungen entsprechend anzupassen.
Fall B: Die nachträgliche Zahlung der Kundin trifft in einem späteren Geschäftsjahr ein.
Datum Geschäftsfall Buchung (Soll / Haben) mit Betrag
15.01.2023 Metall AG, Abschluss Betreibung, Verlustschein 20 Verl Ford / Ford L+L 20
Fall A: 16.12.2023
Metall AG, Zahlung Verlustschein 5
Fall B: 01.03. 2025
AG, Zahlung
L+L / Verl Ford 5
5
5
5
n Beispiel Beratungsunternehmung
Wie lauten die Buchungen für die folgenden Geschäftsfälle?
Datum Geschäftsfall
15.01. Versand Rechnung an Kunde A
Rechnungsbetrag CHF 2’000
Zahlungsziel 20 Tage
15.02. Zahlungserinnerung an Kunde A
Rechnungsbetrag CHF 2’000
Buchung (Soll / Haben), Betrag
Ford L+L / DL-Ertr 2’000
Zahlungsziel 20 Tage Keine Buchung
15.03. Mahnung an Kunde A
Rechnungsbetrag CHF 2’000
Keine Buchung
Zahlungsziel 15 Tage
07.04. Letzte Mahnung an Kunde A
Rechnungsbetrag CHF 2’000
Mahngebühren CHF 25
Ford L+L / Inka-Spes 25
Zahlungsziel 10 Tage
17.04. Zahlungseingang Bankkonto
Zahlung Kunde A CHF 2’025
01.08. Zahlungsbefehl an Kunde B
Rechnungsbetrag CHF 2’500
Kostenvorschuss CHF 70
Verzugszinsen CHF 13
20.10. Bankgutschrift Betreibungsamt
Konkursdividende CHF 1’803
Verlustschein CHF 780
01.11. Nach erfolgloser Mahnung übergeben wir die offene Rechnung unseres Kunden C dem Inkassounternehmen
Rechnungsbetrag CHF 10’000
Erfolgshonorar 5%
20.12. Überweisung des Inkassounternehmens Inkasso Rechnung Kunde C CHF 10’000 abzgl. 5% Erfolgshonorar CHF 500
/ Ford L+L 1’803 Verl Ford / Ford L+L 780
Keine Buchung
Bankgutschrift CHF 9’500 Ba / Ford L+L 9’500 Ink-Spes / Ford L+L 500
22.12. Bankgutschrift unseres Factors
Abgetretene Forderungen CHF 45’000
Abzgl. Factoring-Gebühr CHF 1’500 Ba / Ford L+L
n Beispiel Malergeschäft Wie lauten die Buchungen für die folgenden Geschäftsfälle?
Datum Geschäftsfall
15.01. Versand Rechnung an Kunde Z Rechnungsbetrag CHF 2’000 Zahlungsziel 20 Tage
15.02. Telefon mit Kunde Z, Vereinbarung
1. Teilzahlung CHF 500
Restzahlung (15.06.) CHF 1’500
16.03. Kundin T (Werbeagentur), Malerarbeiten Büro Rechnungsbetrag CHF 7’000 Zahlungsziel 16.04.
16.04. Telefon mit T (Werbeagentur), Liquiditätsprobleme, Vereinbarung: Rechnungsbetrag CHF 7’000 Teilzahlung (Bank) CHF 2’000
Restzahlung Verrechnung mit Gestaltung Werbebroschüre für Malergeschäft CHF 5’000
15.06 Telefon mit Kunde Z, Vereinbarung
2. Teilzahlung CHF 600 Rest wird abgeschrieben CHF 900
18.08 Kunde X, Übergabe Forderung an Inkassounternehmen Rechnungsbetrag CHF 10’000
20.09. Kunde Y, Versand letzte Mahnung mit Zahlungsziel 30.09. und Androhung Betreibung
15.10. Kunde S ist wieder zu Vermögen gekommen. Zahlungseingang für Verlustschein CHF 850 (aus Betreibung von 3 Jahren)
15.12. Telefon mit Kunde Z, hat geerbt und kann Restforderung bezahlen 3. Teilzahlung CHF 900
Buchung (Soll / Haben), Betrag
Ford L+L/Prod-Ertr
/ Ford L+L
Keine Buchung
Keine Buchung
L+L / a.o. Ertrag
13 Digitales Ökosystem Zahlungsverkehr
n Ökosysteme in der Natur
Der Begriff Ökosystem stammt ursprünglich aus der Biologie. Ein Ökosystem besteht aus zwei Elementen:
n Ein bestimmter Lebensraum, z.B. eine Flusslandschaft, ein Wüstengebiet, eine Moorlandschaft, der Regenwald im Amazonas.
n Verschiedene Lebewesen, die miteinander in dieser Landschaft leben.
Abb. 14 Schaubild Ökosystem
Funktionsfähige Ökosysteme sind von grosser Bedeutung für das Leben auf der Erde. Bei intakten Ökosystemen besteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den verschiedenen Arten. Sie versorgen uns mit sauberer Luft und sauberem Wasser und sind damit die Grundlage unseres Lebens. Unser Wohlbefinden und auch unser wirtschaftlicher Wohlstand hängen von diesen natürlichen Ökosystemen ab. Ökosysteme werden deshalb als schützenswert betrachtet.
n Ökosysteme in der Wirtschaft
In der Wirtschaft spricht man im Zusammenhang mit Unternehmungen auch von Ökosystemen (Business Ecosystems), welche aus den folgenden beiden Elementen bestehen:
n Partnerschaften von Unternehmungen, die zusammenarbeiten, um ein Produkt oder eine Dienstleistung bereitzustellen, welche jede Unternehmung für sich alleine nicht anbieten könnte.
n Ein Umfeld, in welchem die Unternehmungen miteinander produktiv interagieren können.
Im Silicon Valley, einem Tal südlich von San Francisco, haben fast alle wichtigen amerikanischen IT-Unternehmungen ihren Firmensitz. Offensichtlich bildet das Silicon Valley ein Umfeld, in welchem sich Unternehmertum besonders gut entwickeln kann und viele neue Unternehmungen gegründet werden.
Abb. 15 w «Ökosystem» Silicon Valley
n Zahlungsverkehr als digitales Ökosystem
Den modernen Waren- und Zahlungsverkehr kann man sich ebenfalls als eine Art Ökosystem vorstellen:
n Zum einen sind viele verschiedene Akteure beteiligt: Unternehmungen bieten ihre Produkte vermehrt in Web-Shops an, Konsumenten bezahlen ihre Einkäufe online, Kreditkarten-Organisationen ermöglichen bargeldlose Zahlungen, Banken stellen Kreditkarten zur Verfügung, Finanzdienstleister stellen die Durchführung der Finanztransaktionen sicher, Software-Unternehmungen bieten Buchhaltungsprogramme für die Verbuchung der Waren- und Zahlungsverkehr an.
n Zum anderen benötigen diese Akteure auch einen gemeinsamen «Lebensraum», in welchem sie die verschiedenen Informationen einfach und schnell untereinander austauschen können. Dies geschieht auf einer gemeinsamen Plattform.
Ein Beispiel einer solchen Plattform ist Swiss21.org. Auf dieser Plattform können Programme (Applikationen, Apps) verschiedener Unternehmungen Informationen gemeinsam verarbeiten. So werden im Bereich Kontaktverwaltung & CRM sämtliche Kundendaten abgespeichert (21.CRM1), die z.B. bei einem Kauf im Bereich Commerce in einem Web-Shop anfallen (21.Shop und 21.POS2) anfallen. Die Verkäufe und die Zahlungen im Web-Shop werden über eine Bankverbindung im Bereich Finanzen direkt in die Buchhaltungssoftware (21.AbaNinja) übertragen und automatisch verbucht. Ebenso können die Lohnzahlungen für die Mitarbeitenden im Bereich Personal (21.AbaSalary) verbucht werden.
1 CRM (Customer-Relationship-Management) = Kundenbeziehungsmanagement, d.h. systematische Gestaltung der Beziehungen und Interaktionen einer Organisation mit bestehenden und potenziellen Kunden.
2 POS (Point of Sale); elektronisches Zahlungssystem, bei welchem Kunden mithilfe von Plastikkarten am Verkaufsort (Point of Sale) bezahlen können.
Abb. 16 Beispiel für ein digitales Ökosystem Swiss21.org
(Ausgabe
14 Schneller digital – mit Swiss21
In den letzten Jahren wurden viele Tätigkeiten durch digitale Prozesse abgelöst. Dies gilt insbesondere für den Umgang mit Debitoren und Kreditoren.
n Digitale Prozesse im Debitorenmanagement
• Kundenrechnungen werden direkt in der Buchhaltungssoftware bzw. bei einem Kauf im Web-Shop automatisch erstellt und werden in der Regel elektronisch zugestellt.
• Die Zahlungen werden über eine Bankverbindung automatisch abgeglichen.
• Die Zahlungseingänge werden automatisch verbucht.
Abb. 17 Digitale Prozesse Kunden (Debitoren), 21.AbaNinja, Swiss21.org
Durch die automatische Verbuchung der Kundenrechnungen und den Bankabgleich der Zahlungen ist die Buchhaltung nach jedem Prozessschritt bereits nachgeführt.
Die ausstehenden Rechnungen unserer Kunden können in Echtzeit analysiert und notwendige Schritte zum Inkasso können zeitgerecht und automatisiert veranlasst werden.
n Digitale Prozesse im Kreditorenmanagement
• Lieferantenrechnungen werden direkt in die Buchhaltungssoftware eingelesen, fehlende Informationen werden noch vervollständigt
• Der Zahlungsauftrag wird für die Weiterverarbeitung durch die Bank freigegeben.
• Die Zahlungsausgänge werden automatisch verbucht.
• Nach dem Import der Lieferantenbelege und der automatischen Verbuchung der Zahlungsausgänge hat die Unternehmung einen aktuellen Überblick über ihre Zahlungsverpflichtungen.
• Die ausstehenden Rechnungen unserer Lieferanten können in Echtzeit analysiert und allfällig notwendige Schritte zur Sicherstellung der Liquidität frühzeitig veranlasst werden
Abb. 18 Digitale Prozesse Lieferanten (Kreditoren) in 21 AbaNinja, Swiss21.org
Unternehmungen, welche ihre Offerten, Auftragsbestätigungen, Rechnungen und Zahlungen digitalisieren, erhalten dadurch entscheidende Wettbewerbsvorteile:
• Erstens benötigen die Unternehmungen nach einer Anfangsinvestition für die verschiedenen Prozesse weniger Zeit, sparen langfristig Kosten und können damit ihre Produkte und Dienstleistungen günstiger anbieten.
• Zweitens erhalten die Mitglieder der Geschäftsleitung durch die automatisierte Verarbeitung der Informationen früher Entscheidungsgrundlagen, weil die Zahlungen sofort verbucht und in Echtzeit zur Verfügung stehen. Die Nutzung dieser Informationen in Echtzeit ermöglicht es der Geschäftsleitung, auf Zahlen abgestützte Entscheidungen früher zu treffen
15 Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulationen
In Unternehmungen sind Annahmen und Schätzungen, wie sie im Finanzplan zu Giulias Glacé-Mobil gemacht wurden, für die Preisgestaltung und die Bestimmung der Verkaufspreise von konkreten Produkten allerdings nicht genügend. Nur eine exakte Warenkalkulation gewährleistet, dass sämtliche Kosten (vom Einkaufspreis über Lagerungs-, Transport- und sonstige Gemeinkosten) für die Preisfindung berücksichtigt werden. So kann eine Unternehmung wettbewerbsfähige Preise festlegen, die sowohl die Kosten decken als auch einen angemessenen Gewinn erzielen. Die Kalkulation ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Betriebswirtschaft. Sie bezieht sich auf die Berechnung der Kosten und Preise, die mit der Herstellung und dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen verbunden sind.
![](https://assets.isu.pub/document-structure/250114142254-5c04405df3cef00beb7c5c3f7ef95ea1/v1/c385ff07bf30695f98c34b21018b7c28.jpeg)
Catja Moretti, die Inhaberin der Boutique Mode Milano, führt in ihrem Geschäft eine Kalkulation durch, um sicherzustellen, dass sie ihre Waren auch profitabel verkauft. Dabeih kann sie begründete Entscheidungen über Preise, Rabatte und Sonderangebote treffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig die Rentabilität ihres Geschäfts zu sichern.
n Einkaufskalkulation
Die Einkaufskalkulation befasst sich mit der Berechnung der Gesamtkosten (und allfälliger Abzüge), die anfallen, um Waren in das Geschäft zu bringen. Anhand eines konkreten Beispiels der Boutique Mode Milano wird dies deutlich:
1. Katalogpreis – Brutto-Kredit-Ankaufspreis (BKredAP): Catja Moretti bestellt einen Kaschmirpullover, der im Katalog des Lieferanten pro Stück mit CHF 120.–angeboten wird.
2. Ankaufspreis für Detailhändler (Wiederverkäufer) – Händler-KreditAnkaufspreis (HäKredAP): Der Lieferant gewährt der Mode Milano als Detailhändlerin einen Wiederverkaufsrabatt von 30%.
3. Rechnungsbetrag des Lieferanten – Netto-Kredit-Ankaufspreis (NKredAP): Falls Mode Milano einen grösseren Posten dieses Kleidungsstücks bestellt, kann sie zusätzlich einen Mengenrabatt von 10% beanspruchen. (Werden Wiederverkaufs- und Mengenrabatt gewährt, so ist im Kalkulationsschema immer zuerst der Wiederverkaufsrabatt zu berücksichtigen.)
4. Zahlung an Lieferanten – Netto-Bar-Ankaufspreis (NBarAP): Bei einer sofor–tigen Zahlung innerhalb von 10 Tagen gewährt der Lieferant einen Skonto von 2%.
5. Einstandspreis (Est): Bis die Pullover in der Boutique Mode Milano eintreffen, kommen noch die sogenannten «Bezugskosten» hinzu; das sind die Kosten für Transport und Versicherung. Diese belaufen sich bei einer Bestellmenge von 20 Stück auf insgesamt CHF 100.–
Werden solche Kalkulationsgrundlagen in einer Tabelle aufgelistet, sprechen wir von einem Kalkulationsschema.
15.1 Ergänzen Sie im vorliegenden Kalkulationsschema die grau unterlegten Felder mit den zutreffenden Frankenbeträgen und Prozentzahlen. BKredAP CHF 120 – 100%
Wiederverkaufsrabatt
+ Bezugskosten
Abb. 19 Kalkulationsschema (pro Stück, d.h. für einen Pullover)
15.2 Beschriften Sie die weissen Felder mit den zutreffenden Begriffen aus der folgenden Auswahl: Lieferantenrechnung, Lieferantenzahlung, Kundenrechnung, Kundenzahlung, Katalogpreis.
Abb. 20 Einkaufskalkulation Katalogpreis Händlerpreis Liefrechnung Zahlungsausgang
n Zuschlagskalkulation
Während wir in der Einkaufskalkulation diejenigen Kosten berechnen, die anfallen, bis ein bestimmter Artikel im Geschäft eintrifft, geht es im folgenden Schritt darum, die Gesamtkosten einer Handelsware (oder einer Dienstleistung) zu bestimmen. Dazu müssen dem Einstandspreis eines Produktes anteilmässig die sogenannten Gemeinkosten – das sind allgemein anfallende Kosten wie Gehälter, Miete, Versicherungen, Energie, Werbung und weitere Betriebskosten – zugeordnet werden. Konkret werden diese Kosten mihilfe eines Gemeinkostenzuschlag zum Einstandspreis dazugezählt. Indem schliesslich auch noch der angestrebte Gewinnanteil miteinbezogen wird, können Unternehmungen wettbewerbsfähige Preise festlegen, die sowohl die Kosten decken als auch einen Gewinn ermöglichen. In bestimmten Unternehmungen wird die Zuschlagskalulation auch genutzt, um individuelle Kundennaufträge zu kalkulieren und damit die Preise festzulegen.
Am Beispiel des Kaschmirpullovers sieht das wie folgt aus
1. Einstandspreis (Est): Der Einstandspreis des Pullovers beträgt gerundet CHF 80.–.
2. Gemeinkosten (GK): Für unser Beispiel werden pro Pullover CHF 76 – für Gemeinkosten angesetzt; diese Summe ergibt sich aus einem Zuschlagssatz von 95%, der in der Boutique Mode Milano für die Anrechnung der Gemeinkosten festgelegt wurde.
3. Selbstkosten (SK): Aus der Summe aus Einstandswert und Gemeinkosten ergeben sich die Selbstkosten; in unserem Beispiel belaufen sich diese auf CHF 156.–.
4. Reingewinn (RG): Als angestrebter Reingewinn wird ein Betrag von CHF 40.–definiert.
5. Nettoerlös (NErl): Der geplante Verkaufserlös für den Pullover beläuft sich somit auf CHF 196 –. Dies ist der Betrag, welche die Mode Milano aus dem Verkauf, abzüglich allfälliger gewährter Erlösminderungen, wie z.B. Rabatte, Skonti und Umsatzsteuern, einnehmen will.
6. Bruttogewinn (BG): Eine weitere Grösse der Zuschlagskalkulation ist der Bruttogewinn. Er berechnet sich aus der Differenz zwischen Nettoerlös und Einstandspreis. Bruttogewinn deshalb, weil wir von diesem Betrag die Gemeinkosten abziehen müssen, um zum «eigentlichen» Reingewinn zu gelangen.
Bruttogewinn, Reingewinn und Gemeinkosten werden häufig auch als Prozentsätze aufgeführt; dabei gelten folgende Regeln:
7. Bruttogewinnzuschlag und Bruttogewinnquote: Während wir für den BG-Zuschlag den Bruttogewinn in Prozent des Einstandspreises berechnen, wird für die BG-Quote der Bruttogewinn in Prozent des Nettoerlöses definiert
8. Die gleiche Rechenregel gilt für den Reingewinnzuschlag und die Reingewinnquote: Für die Bestimmung des RG-Zuschlag werden die Selbstkosten als 100% vorgegeben; die Reingewinnquote wird als Prozentsatz des Nettoerlöses berechnet.
9. Der Gemeinkostenzuschlag ist immer in Prozent des Einstandspreises definiert (der Begriff GK-Quote wird nicht verwendet).
15.3 Ergänzen Sie das folgende Kalkulationsschema mit den Frankenbeträgen, den fehlenden Fachbegriffen aus der Gewinnkalkulation sowie dem Gemeinkostenzuschlag.
GK-Zuschlag
Einstandspreis CHF 80.– 100%
+ Gemeinkosten CHF 76.– 95%
Schlüsselzahl
Selbstkosten CHF 156.– 195% 2,45
+ Reingewinn CHF 40.–
Nettoerlös CHF 196.–
Abb. 21 Zuschlagskalkulation: vom Einstandspreis zum Nettoerlös
In der Praxis führt Catja Moretti nicht bei jedem Artikel eine Zuschlagskalkulation durch, wie wir sie hier dargestellt haben. Aus ihrer Geschäftserfahrung weiss sie, dass sie den Einstandspreis dieses Artikels «einfach» mit einem Faktor multiplizieren muss, um den angestrebten Nettoerlös zu erhalten, der sowohl ihre Gemeinkosten als auch den Reingewinnanteil abdeckt. Diesen (Kalkulations-)Faktor bezeichnen wir auch Schlüsselzahl
15.4 Setzen Sie im obenstehenden Kalkulationsschema die Schlüsselzahl ein, mit der die Mode Milano in diesem Beispiel den Nettoerlös direkt aus dem Einstandspreis bestimmen kann.
15.5 Beschriften Sie die weissen Felder mit den zutreffenden Abkürzungen.
Abb. 22 Zuschlagskalkulation
Der Unterschied zwischen Bruttogewinn und Reingewinn sowie die Differenz zwischen Nettoerlös und Einstandspreis bzw. Selbstkosten können auch in separaten Schematas dagestellt werden.
Für den Vergleich zwischen dem Einstandspreis und dem Nettoerlös wird im Warenhandel auch der Begriff «Marge» (franz. = Abstand) verwendet.
Die Bruttogewinnmarge zeigt die Differenz zwischen dem Nettoerlös und dem Einstandspreis (= Bruttogewinn), sie wird in Prozent des Nettoerlöses angegeben und auch als Bruttogewinn-Quote bzw. Handelsmarge bezeichnet.
Die Reingewinnmarge zeigt die Differenz zwischen dem Nettoerlös und dem Reingewinn und wird in Prozenten des Nettoerlöses angegeben und auch als Reingewinn-Quote bezeichnet.
15.6 Beschriften Sie die grau unterlegten Felder a) mit dem zutreffenden Begriff, b) mit den fehlenden Frankenbeträgen und berechnen Sie c) den Bruttogewinnzuschlag sowie die Bruttogewinnquote. BG-Zuschlag
BG-Quote (BG-Marge bzw. Handelsmarge)
Abb. 23 Zuschlagskalkulation: Berechnung BG-Zuschlag – BG-Quote
15.7 Beschriften die grau unterlegten Felder a) mit dem fehlenden Begriff und setzen Sie b) die Frankenbeträge ein.
Bruttogewinn CHF 116.–
– Gemeinkosten CHF 76.–
Reingewinn CHF 40.–
Abb. 24 Zuschlagskalkulation: Differenz Bruttogewinn – Reingewinn
15.8 Beschriften Sie die grau unterlegten Felder a) mit dem zutreffenden Begriff, b) mit den fehlenden Frankenbeträgen und berechnen Sie c) den Reingewinnzuschlag sowie die Reingewinnquote.
RG-Zuschlag
RG-Quote (RG-Marge)
Selbstkosten CHF 156.– 100,0% 79,6%
+ Reingewinn CHF 40.– 25,6% 20,4%
Nettoerlös CHF 196 – 125,6% 100,0%
Abb. 25 Zuschlagskalkulation: RG-Zuschlag – RG-Quote
n Verkaufskalkulation
Mit der Verkaufskalkulation ermitteln wir den «endgültigen» Verkaufspreis, den Katalogpreis einer Handelsware, der alle Kosten, den gewünschten Gewinn sowie die von der Verkäuferin gewährten Konditionen (Rabatte und Skonti) enthält. Dies Kalkulation wird am Beispiel des Kaschmirpullovers wie folgt durchgeführt:
1. Nettoerlös (NErl): Aus der Zuschlagskalkulation des vorhergehenden Abschnitts übernehmen wir für den Nettoerlös den Betrag von CHF 196 –
2. Verkaufssonderkosten (VerkSoko): Für sogenannte Verkaufssonderkosten –dies sind einmalige Kosten, die im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Produkts anfallen und nicht zu den regulären Vertriebskosten zählen – rechnet Catja Moretti Kreditkartengebühren in Höhe von CHF 4.– ein.
Beispiele von weiteren Verkaufssonderkosten sind etwa Verpackungskosten für spezifische Kundenbedürfnisse (z.B. Geschenksverpackungen an Weihnachten) oder allfällige Provisionen für Verkaufsmitarbeitende.
3. Zahlung des Kunden – Netto-Bar-Verkaufspreis (NBarVP): Bei Barzahlung bzw. sofortiger Zahlung innerhalb von 10 Tagen gewährt Mode Milano ihren Kundinnen einen Skonto von 2%, der Barzahlungsbetrag beträgt somit CHF 200.–.
4. Rechnungsbetrag – Netto-Kredit-Verkaufspreis (NKredVP): Langjährige Kundinnen (Stammkundinnen) kommen in den Genuss eines Treuerabatts von 10%, berechnet auf Katalogpreis; dies entspricht einem Betrag von CHF 204.10.
5. Katalogpreis – Brutto-Kredit-Verkaufspreis (BKredVP): Der so ermittelte Verkaufspreis des Pullovers wird schliesslich im Schaufenster oder im Katalog (auf 10 Rappen gerundet) mit CHF 226.80 angeboten.
15.9 Ergänzen Sie im vorliegenden Kalkulationsschema die grau unterlegten Felder mit den zutreffenden Frankenbeträgen und Prozentzahlen.
Nettoerlös (NErl) CHF 196.–
+ VerkSoko CHF 4.–
Skonto
Abb. 26 Verkaufskalkulation: vom Nettoerlös zum Bruttokreditverkaufspreis
Das Schema in der Verkaufskalkulation ist quasi «spiegelbildlich» zum Schema in der Verkaufskalkulation aufgebaut. Zu beachten ist dabei, dass (von «oben» betrachtet) die Prozentstufen für Skonto und Rabatt immer mit einem verminderten %-Wert beginnen, d.h NKredVP und BKredVP entsprechen immer 100%.
15.10 Die folgende Abbildung zeigt eine Verkaufskalkulation mit Mengenrabatt und Wiederverkaufsrabatt. Beschriften Sie die weissen Felder mit den zutreffenden Begriffen aus der folgenden Auswahl: Lieferantenrechnung, Lieferantenzahlung, Kundenrechnung, Kundenzahlung, Katalogpreis, Händlerpreis.
Zahlungseingang Händlerpreis
Katalogpreis KundenRechnung
Abb. 27 Verkaufskalkulation mit Wiederverkaufs- und Mengenrabatt
n Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulation im Überblick
15.11 Beschriften Sie die weissen Felder mit den folgenden Begriffen: Kundenrechnung, Lieferantenrechnung, Zahlungseingang, Zahlungsausgang, Katalogpreis (zweimal eintragen).
Kundenrechnung Zahlungseingang
Katalogpreis
Katalogpreis
LieferantenRechnung
Zahlungsausgang
Abb. 28 Zusammenhängende Warenkalkulation
Wird das Kalkulationsschema wie in Abb. 15 vom BKredAP zum BKredVP gerechnet, sprechen wir von «aufbauender» Kalkulation. Ausgehend vom (tieferen) Einkaufspreis wird der eigene (höhere) Verkaufspreis ermittelt.
Das Schema kann auch «umgekehrt» dargestellt werden. Ausgehend von einem (beispielsweise durch Mitbewerber gegebenen) Verkaufspreis berechnen wir im Kalkulationsschema einen möglichen Einkaufspreis; in diesem Fall sprechen wir von «abbauender» Kalkulation (vom höheren zum tieferen Wert).
n Exkurs zur Mehrwertsteuer (MWST)
Die Mehrwertsteuer (MWST) ist eine allgemeine Verbrauchssteuer, die auf dem Konsum von Gütern und Dienstleistungen erhoben wird. Im Modul 4 «Mehrwertsteuer» wird das Prinzip und die Funktionsweise sowie die buchhalterische Behandlung dieser Steuer ausführlich erklärt. Gemäss ihrem Grundprinzip wird die MWST auf den Mehrwert erhoben, den ein Unternehmen in einer Produktions- oder Handelsstufe einem Produkt oder einer Dienstleistung hinzufügt. Der Endverbraucher zahlt die MWST auf dem gesamten Produktpreis, während Unternehmen die beim Einkauf bezahlte MWST (Vorsteuer) von ihrer Steuerpflicht abziehen können.
Die Mehrwertsteuer im Kalkulationsschema
Ist im Warenhandel die MWST im Einkauf eingerechnet, so muss die Vorsteuer für die Zuschlagskalkualtion herausgerechnet und die Umsatzsteuer für die Verkaufskalkualtion wieder eingerechnet werden.
15.12 Ergänzen Sie im nebenstehenden Kalkulationsschema die grau unterlegten Felder mit den zutreffenden Prozentzahlen. Mit welchem Faktor (Schlüsselzahl) multipliziert Mode Milano den Einstandspreis, um zum Nettoerlös zu kommen?
1. Eine Kleiderfabrik veröffentlicht ihren Katalogpreis für einen Herrenanzug für CHF 300.–, für die Mode Milano entspricht dies dem BKredAP inkl. MWST.
2. Dies führt nach Abzug von 30% Rabatt und den zuzüglichen Bezugskosten zu einem Einstandspreis inkl. MWST von CHF 240.–.
3. Für die Zuschlagskalkulation wird nun die MWST (Vorsteuer) herausgerechnet und die Gemeinkosten sowie der Reingewinn dazugeschlagen. Dies führt zum Nettoerlös ohne MWST von CHF 587.24
4. Auf diesem Betrag wird die MWST (Umsatzsteuer) wieder eingerechnet und dem Kunden weiterverrechnet. Dies führt im aufgezeigten Beispiel, mit einem einkalkulierten Saisonrabatt von 15%, zu einem Katalogpreis der Boutique, dem BKredVP inkl. MWST, von CHF 746.84, den sie auf CHF 747.00 rundet.
Im Verkaufspreis an Endkonsumenten, wie im Beispiel der Boutique Mode Milano, ist die MWST immer inbegriffen. Dies, weil die Endkonsumenten die Mehrwertsteuer zu bezahlen haben. Der Katalogpreis, oder die Preisanschrift in einem Schaufenster, versteht sich im «Business-to-Customer»-Geschäft (B2C) somit immer inklusive MWST
Im «Business-to-Business»-Geschäft (B2B) werden die Preise dagegen normalerweise exkl. MWST angegeben (weil die MWST vom Wiederverkäufer als Vorsteuer abgezogen werden kann). Beim Warenverkauf an einen Wiederverkäufer (B2B) kalkuliert der Verkäufer die Ware exkl. MWST und gibt seine Preise in seinem Katalog ohne MWST an, allerdings mit dem Hinweis «zzgl. 8,1% MWST».
BKredAP inkl. MWST CHF 300.00 100%
– Rabatt 30% CHF 90.00 30%
= NKredAP inkl. MWST
= Rechnungsbetrag inkl. MWST (kein Skonto = Zahlung inkl. MWST)
(= NBarAP inkl. MWST)
+ BezKo inkl. MWST CHF 30.00
Schlüsselzahl (Faktor)
Reingewinn
Nettoerlös ohne MWST CHF 587.23 – Einstandspreis ohne MWST CHF 222.02 = Bruttogewinn (= Mehrwert) CHF 365.21 100%
Geschuldete MWST 8,1% CHF 29.58 8,1%
Umsatzsteuer CHF 47.57 vom Kunden bezahlt
– Vorsteuer CHF 17.98 von Mode Milano abgezogen
Geschuldete MWST 8,1% CHF 29.59 Steuereinnahme Staat (ESTV)
Die insgesamt aus diesem Geschäft berechnete und dem Staat zustehende MWST beträgt damit 8,1% vom Mehrwert (d.h. 8,1% vom Bruttogewinn von CHF 365.22) der durch die Mode Milano auf diesem Produkt entstanden ist.
Alles verstanden? Kontrollieren Sie Ihr Wissen mit den Übungen 2.1 – 2.9.
16 Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation
In der Zuschlagskalkulation im vorhergehenden Kapitel haben Sie die Zuschlagssätze für die Gemeinkosten, den Reingewinn und den Bruttogewinn kennengelernt. Wie wurde aber beispielsweise der Gemeinkosten-Satz von 145% bei Mode Milano festgelegt?
Abb. 29 Gesamtkalkulation
Anhaltspunkt für die Bestimmung dieser Zuschlagsätze ist die Erfolgsrechnung aus der Finanzbuchhaltung (FiBu) des Vorjahres. Diese Daten bilden die Grundlage für die Budgetierung und Planerfolgsrechnung (vgl. Seite 2, Finanzplanung) des kommenden Jahres
Zwar können die Aufwände und Erträge der FiBu nicht eins zu eins in die Kalkulation übernommen werden. In der Finanzbuchhaltung besteht gemäss den handelsrechtlichen Bewertungsvorschriften (z.B. bei den Abschreibungen) ein gewisser Ermessensspielraum, der zur Bildung oder Auflösung von stillen Reserven führen kann. Für die Kalkulation werden Aufwände und Erträge der FiBu deshalb an die tatsächlichen (internen) Werten angepasst. Man spricht dann in der sogenannten Betriebsbuchhaltung (BeBu) nicht mehr von Aufwänden und Erträgen, sondern von Kosten und Erlösen. Die Gesamtkalkulation umfasst sämtliche Kosten und Erlöse, die im Rahmen des Geschäftsbetriebs im Laufe eines Geschäftsjahres anfallen. Das Ziel der Gesamtkalkulation ist es, die Gesamtwirtschaftlichkeit des Geschäfts zu überprüfen, dafür werden viele betriebliche Einzeldaten zusammengefasst. Die Gesamtkalkulation bietet damit eine umfassende Sicht auf die gesamte Unternehmung und unterstützt damit die Geschäftsleitung bei strategischen Entscheidungen. Das sind richtungsweisende Entscheide, die langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg eines Unternehmens sichern sollen. Dies kann beispielsweise die Eröffnung neuer Filialen (bzw. Konzentration auf einen Standort), die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, die Übernahme eines Mitbewerbers oder Entscheide für eine nachhaltigere Unternehmenspolitik betreffen.
Bezüglich der eingangs gestellten Frage sehen wir nun, dass die Zuschlagssätze für die Kalkulation eines einzelnen Artikels für das laufende Geschäftsjahr aus den zusammengefassten Daten der Unternehmung, d.h. aus der Gesamtkalkulation abgeleitet werden.
In der Einzelkalkulation betrachten wir die Kosten und Erlöse eines einzelnen Produkts. Für die Kalkulation von einzelnen Artikeln im kommenden Jahr legt die Boutique Mode Milano einen Gemeinkosten-Zuschlag von 130% fest (Vorgabe: Einsparung von Gemeinkosten; z.B. durch Verminderungen bei der Werbung, weil die Boutique Milano bereits einen guten Bekanntheitsgrad hat). Damit sollten anteilsmässig alle Gemeinkosten wie Löhne, Kosten für Versicherungen, Energie, Verwaltung oder auch Werbung in den Selbstkosten eines Kleidungsstücks unserer Boutique eingeschlossen sein. Der Reingewinn des Vorjahres wurde allerdings von der Geschäftsleitung als zu gering betrachtet. Für das laufende Jahr wurde deshalb in der Einzelkalkulation eine Reingewinn-Quote von mindestens 14% vorgegeben (gegenüber 10% im Vorjahr).
Abb. 30 Einzelkalkulation
Im Gegensatz zur Gesamtkalkulation geht die Einzelkalkulation ins Detail eines spezifischen Produkts oder einer einzelnen Dienstleistung. Ziel der Einzelkalkulation ist es, die Rentabilität jedes einzelnen Produkts zu ermitteln und zu bewerten und damit operative Entscheidungen zu unterstützen. Darunter verstehen wir Entscheidungen zum reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts. Dies kann beispielsweise die Durchführung von kurzfristigen Marketingaktionen, Preisnachlässen (Rabattaktionen), Sonderaktionen oder spezifische Werbeanzeigen für einen bestimmten Artikel betreffen.
17 Welches ist der richtige Preis?
Die Preisfindung ist eine der zentralen Entscheidungen in der Führung von Unternehmen und hat direkte Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg. Ein angemessener Preis muss verschiedene Faktoren berücksichtigen, um sowohl die Rentabilität sicherzustellen als auch wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kundennachfrage zu befriedigen. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte der Preisfindung erläutert, die für die Boutique Mode Milano von Bedeutung sind.
n Kostenorientierte Preisfindung
Ein grundlegender Ansatz zur Preisfindung ist die kostenorientierte Preisfindung, bei der alle Kosten, die im Zusammenhang mit einem Produkt entstehen, berücksichtigt werden. Diese Methode stellt sicher, dass der Verkaufspreis alle Produktions- und Beschaffungskosten deckt und zusätzlich einen angemessenen Gewinnanteil enthält. Beispielsweise muss die Boutique Mode Milano den Einstandspreis eines Kleides, die Lager- und Transportkosten sowie die anteiligen Fixkosten wie Miete und Gehälter berücksichtigen, um den Mindestverkaufspreis zu bestimmen.
n Wettbewerbsorientierte Preisfindung
Ein weiterer Ansatz ist die wettbewerbsorientierte Preisfindung, bei der sich das Unternehmen an den Preisen der Konkurrenz orientiert. In einem hart umkämpften Marktsegment, wie dem Modemarkt, ist es für die Boutique Mode Milano wichtig, die Preisstrategien ihrer Mitbewerber zu kennen. Dies kann bedeuten, dass Preise entweder unter oder über denen der Konkurrenz liegen, abhängig von der Positionierung der Marke, der wahrgenommenen Qualität der Produkte und den Zusatzleistungen, die angeboten werden. Eine Analyse der Verkaufspreise der Mitbewerber hilft dabei, den Preis so festzulegen, dass Mode Milano konkurrenzfähig bleibt.
n Kundenorientierte Preisfindung
Die kundenorientierte Preisfindung berücksichtigt die Zahlungsbereitschaft der Kunden und den wahrgenommenen Wert der Produkte. Dieser Ansatz erfordert ein fundiertes Verständnis der Zielgruppe und deren Vorlieben (Präferenzen). Die Boutique Mode Milano könnte beispielsweise durch Umfragen oder Marktforschung herausfinden, wie viel ihre Kunden bereit sind, für ein bestimmtes Kleid zu bezahlen. Zusätzlich könnte sie den von den Kundinnen wahrgenommenen Wert durch Marketingmassnahmen wie Exklusivität, hochwertige Materialien und erstklassigen Kundenservice erhöhen, um einen höheren Preis rechtfertigen zu können.
n Psychologische Preisgestaltung
Psychologische Preisgestaltung nutzt das Verhalten und die Wahrnehmungen der Konsumenten, um Preise festzulegen, die attraktiv erscheinen. Strategien wie die Festlegung von Preisen knapp unter einer runden Zahl (z.B. CHF 199.– statt CHF 200.–) können dazu beitragen, dass der Preis niedriger und damit attraktiver wirkt. Auch die Verwendung von «Angeboten» oder «Rabatten» kann das Kaufverhalten positiv beeinflussen. Für die Boutique Mode Milano bedeutet dies, dass durch eine gezielte Preispsychologie die Kundinnen zum Kauf angeregt werden können, ohne die tatsächlichen Kosten massgebend zu verändern.
n Dynamische Preisgestaltung
In Zeiten von E-Commerce und digitalem Handel gewinnt die dynamische Preisgestaltung an Bedeutung. Hierbei können die Preise basierend auf Nachfrage, Wettbewerbssituation und anderen Marktbedingungen (Uhrzeit, Wetter, Grossveranstaltungen) jederzeit (in Echtzeit) angepasst werden. Fluggesellschaften, Bergbahnen, Restaurants oder Freizeitparks ändern ihre Verkaufspreise oftmals im Verlaufe eines Tages. Die Boutique Mode Milano passt ihre Preise für spezielle Verkaufstage (Opening Season, Night Shopping) an und versucht damit, die Umsätze zu maximieren.
Der richtige Preis ist ein Balanceakt zwischen Kostendeckung, Wettbewerbsfähigkeit und Kundenakzeptanz. Die Boutique Mode Milano muss eine sorgfältige Analyse aller relevanten Faktoren durchführen und eine Preisstrategie wählen, die ihre Geschäftsziele unterstützt und gleichzeitig den Bedürfnissen und Erwartungen ihrer Kunden gerecht wird. Durch die Kombination von kosten-, wettbewerbs- und kundenorientierten Ansätzen sowie der Berücksichtigung psychologischer und dynamischer Preisstrategien kann Mode Milano optimale Preise festlegen, die sowohl den Umsatz als auch die Rentabilität steigern.
Das haben Sie gelernt: Sie können ...
1 Einkäufe und Verkäufe auf Rechnung aus Sicht des Käufers und aus Sicht der Verkäuferin anhand von Kriterien (Liquidität, Zahlungssicherheit) beurteilen
Wareneinkäufe als Warenaufwand (Methode ohne laufende Inventur) verbuchen.
Ausgewählte Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Rechnungen (Käufe, Verkäufe, Zahlungseingänge und -ausgänge) korrekt verbuchen.
2 In Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Liefer-, Rabatt- und Zahlungskonditionen, Gewährleistung und Haftung identifizieren und die Folgen eines Vertragsabschlusses (Risiken, Einschränkungen) bewerten.
In Beispielen begründete Empfehlungen zu Liefer-, Rabatt- und Zahlungskonditionen abgeben.
3 Rücksendungen, nachträgliche Rabatte, Skontoabzüge und Transportkosten korrekt verbuchen
Die Gewährung und den Abzug von Skonti aus Sicht von Käufer und Verkäuferin beurteilen
4 Die Merkmale, Vorteile und Kosten verschiedener Zahlungsarten erklären. In Beispielen begründete Empfehlungen zu den von Unternehmungen angebotenen Zahlungsarten abgeben
5 Die beteiligten Akteure und den Ablauf von Kreditkartenzahlungen erläutern. Kommissionen und Gebühren bei Kartenzahlungen korrekt verbuchen
6 Das Kredit- und Zinsdifferenzgeschäft von Banken sowie die Fachausdrücke im Zusammenhang mit Debitoren-, Kreditoren- und wechselnden Kontokorrentkonten erläutern.
7 Die Regeln zur Tageberechnung der deutschen und internationalen Usanz erklären und für die Zinsberechnung von gewährten Krediten anwenden. Die allgemeine Zinsformel umstellen und Kapital, Zinssatz, Anlagedauer berechnen.
8 Zielsetzung und Mechanismus der Verrechnungssteuer erläutern und für Beispiele die entsprechenden Journalbuchungen erstellen.
9 Kontokorrentauszüge kontrollieren, ergänzen und aus Sicht der Konteninhaber verbuchen.
10 Geschäftsfälle nach dem System der Offen-Posten-Buchhaltung verbuchen. Für Beispiele begründete Empfehlungen für den Einsatz der Offen-Posten-Buchhaltung abgeben.
11 Die Notwendigkeit von Offen-Posten-Listen (OP-Listen) begründen und verschiedene Verfahren zur Verwaltung von OP-Listen beurteilen. Das Zusammenspiel von Debitorenund Kreditorenbuchhaltung mit dem Hauptbuch erklären.
12 Für Beispiele Mahnsysteme mit konkreten Formulierungen vorschlagen, den Einsatz von Inkassounternehmungen und Factoring-Instituten beurteilen und allfällige Schritte bei einer Betreibung prüfen.
Formulare und Belege im Zusammenhang mit dem Inkasso von Forderungen verbuchen.
13 Elemente von Ökosystemen in der Natur und in der Wirtschaft vergleichen und den Zahlungsverkehr als digitales Ökosystem erklären.
14 Wettbewerbsvorteile für Unternehmungen mit digitalen Prozessen im Debitoren- und Kreditorenmanagement erläutern
Prozesse im Debitoren-Management (Offertstellung, Auftragsbestätigung, Lieferschein, Rechnungsstellung, Zahlungseingang, OP-Listen, Mahnwesen) und im Kreditoren-Management (Lieferantenbelege, Zahlungsausgang, OP-Listen) in Beispielen mit Swiss21 digital anwenden.
15 Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulation
Sie sind in der Lage, eine vollständige Warenkalkulation durchzuführen, einschließlich Einkaufskalkulation, Zuschlagskalkulation und Verkaufskalkulation, und dabei alle relevanten Preisbestandteile wie Rabatte, Gemeinkosten, und Gewinnanteile in einem Kalkulationsschema korrekt zu berechnen.
16 Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation
Sie können die Zusammenhänge zwischen der Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation erklären und die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens bewerten, indem sie Deckungsbeiträge für einzelne Produkte berechnen und deren Einfluss auf die Fixkostenabdeckung und Sortimentsgestaltung analysieren.
17 Welches ist der richtige Preis?
Sie können verschiedene Preisstrategien (kostenorientiert, wettbewerbsorientiert, kundenorientiert, psychologisch und dynamisch) anwenden und diese kritisch bewerten, um für spezifische Produkte oder Dienstleistungen optimale Preise festzulegen, die Rentabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit sicherstellen.
Übung 1.1 Ausssagen zu Buchungssätzen
Kreuzen Sie bei den folgenden Buchungssätzen die zutreffenden Aussagen an.
1. Warenaufwand / Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
a) X Verbuchung einer Lieferantenrechnung
b) Verbuchung einer Kundenrechnung
c) Eintrag im Konto 1100 auf der Habenseite
d) Falsche Buchung (evtl. Stornobuchung)
2. Kasse / Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
a) Verkauf von Waren gegen Barzahlung
b) Kauf von Waren gegen Barzahlung
c) X Barzahlung einer offenen Kundenrechnung
d) Falsche Buchung (evtl. Stornobuchung)
3. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / Warenaufwand
a) Lieferantenrechnung
b) Kundenrechnung
c) Verkauf von Waren auf Kredit
d) X Stornobuchung (Rückgängigmachung einer fehlerhaften Buchung)
4. Warenaufwand / Kasse
a) Kundenrechnung
b) Lieferantenrechnung
c) X Barzahlung von eingekauften Waren
d) Stornobuchung (Rückgängigmachung einer fehlerhaften Buchung)
Übung 1.2 Buchungen im Schuhgeschäft
1. Frau Keller hat als Geburtsgeschenk für ihre Tochter bei «Fashion Trend» ein Paar Schuhe im Wert von CHF 129.– gekauft. Der Tochter gefallen die Schuhe nicht. Frau Keller möchte die Schuhe deshalb wieder zurückgeben. Das Schuhgeschäft zeigt sich «kulant» (grosszügig, nachsichtig, entgegenkommend), nimmt das Paar Schuhe zurück und zahlt Frau Keller den Kaufpreis von CHF 129.– bar aus
Wie wird diese Rücknahme verbucht?
2. Die Lieferantenrechnung der Firma Gabor (Lieferant von Fashion Trend) mit Betrag von CHF 4'879.65 (Journalbuchung Nr. 79) – Sie sehen es – wurde falsch verbucht. Falsche Buchungen werden mit Stornobuchungen korrigiert, wobei grundsätzlich zwei Arten möglich sind. Geben Sie diese beiden Möglichkeiten der Stornobuchung mit den Journalbuchungen 80 bzw. 81 an.
Übung 2.1 Peak Solutions geht in die Berge – AGB, Rabatte und Anzahlungen
Die Geschäftsleitung des Unternehmens «Peak Solutions» plant einen Teambildungsanlass in Form einer Bergtour. Das Unternehmen ist auf innovative Softwarelösungen für agile Arbeits- und Organisationsformen spezialisiert und besteht aus einem dynamischen Team von 25 Mitarbeitern. Mit der Bergtour wird der Teamgeist gestärkt, der Zusammenhalt gefördert und die individuellen Stärken jedes Teammitglieds in einer herausfordernden Umgebung entdeckt. Die Tour findet in einer malerischen Bergregion statt und wird von erfahrenen Bergführern begleitet. Die Geschäftsleitung ist überzeugt, dass dieses gemeinsame Outdoor-Erlebnis die Kommunikation, Kooperation und das Vertrauen unter den Mitarbeitern stärken wird, um so den Erfolg des Unternehmens weiter zu fördern.
Franziska Pertek, Leiterin Personal, bucht im Herbst 2024 für das ganze Team bei der Berg + Tal AG ein viertägiges Gletschertrekking (Do – So, 18. – 21.04.2024) zum Preis von CHF 995.– pro Person).
a) Sehen Sie sich mit dem nebenstehenden QR-Code/Link die AGB der Berg + Tal AG an. Was für ein Rabatt wird gemäss den AGB gewährt?
Gruppenrabatt (Mengenrabatt) ab 4 TN 1% pro TN à 25% bei 25 TN
Abb. 31 Website Berg + Tal AG
b) Berg + Tal AG verschickt am 31.10.2024 folgende Buchungsbestätigung
Rechnungsbetrag CHF 24'875.00
Rabatt CHF 6'218.75
Anzahlung, zahlbar bis 30.11.2024 CHF 5'000.00
Restzahlung fällig 18.03.2025
Verbuchen Sie dieses ganze Arrangement aus Sicht der Peak Solutions und aus Sicht der Berg + Tal AG
n Buchhaltung Peak Solutions
n Buchhaltung Berg + Tal AG
Übung 2.2 Skonto – Welche Zahlungskonditionen sind vorteilhafter?
Welche der folgenden Zahlungskonditionen sind für den Käufer vorteilhafter? Begründen Sie Ihre Antwort.
(1) Zahlungsbedingung: 30 Tage netto, bei Zahlung innert 14 Tagen 1,5% Skonto Vergleich des Jahreszinses
(1) Zinsfuss (Skonto) für 16 Tage frühere Zahlung 1,5%
Zinsfuss für 360 Tage (Jahreszins) x% x = 1,5% / 16 * 360 Tage = 22,5%
Die Zahlungskonditionen unter (1) sind vorteilhafter, weil sich SkontoAbzüge für den Käufer lohnen, bis die Zinssätze für kurzfristige Bankkredite auf 22,5% steigen.
(2) Zahlungsbedingung: 60 Tage netto, bei Zahlung innert 14 Tagen 2%.
(2) Zinsfuss (Skonto) für 50 Tage frühere Zahlung 2%
Zinsfuss für 360 Tage (Jahreszins) x% x = 2% / 50 * 360 Tage = 14,4%
Bei den Zahlungskonditionen unter (2) lohnen sich Skontoabzüge für den Käufer nur so lange, als die Zinssätze für kurzfristige Bankkredite nicht höher als 14,4% sind.
Übung
3.1 Wie hoch ist der Bruttogewinn bei toy-toy?
Kontenplan Spielwaren
1000 Kasse 2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4200 Warenaufwand 3200 Warenertrag 1020 Bank 5000 Lohnaufwand 3600 Übriger Ertrag
1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2450 Langfristige Darlehensverbindlichkeiten
6000 Raumaufwand 6100 Unterhalt, Reparaturen, Ersatz 1510 Mobiliar und Einrichtungen 2800 Eigenkapital 6200 Fahrzeugaufwand
1520 Büromaschinen (inkl. Informatik) 6500 Verwaltungsaufwand 6570 Informatikaufwand 1530 Fahrzeuge 6600 Werbeaufwand 6800 Abschreibungen 6900 Finanzaufwand
toy-toy ist ein kleines Spielwarengeschäft, welches sich auf originelle Geschenkartikel spezialisiert hat. Verbuchen Sie die summarischen (zusammengefassten) Geschäftsfälle und berechnen Sie den Bruttogewinn.
Nr Geschäftsfall Betrag (Kurzform) Buchung (Soll / Haben)
1 Wareneinkäufe gegen Rechnung (Bruttobeträge) 1’500 Wa-Aufw / Verb L+L
2 Warenverkäufe gegen Rechnung (Bruttobeträge)
3 Versandfrachten (Rechnungen) zu unseren Lasten
4 Einkaufsfrachten (Rechnungen) zu unseren Lasten
5 Gutschriften für an Lieferanten zurückgesandte Waren
Wa-Ertr / Verb L+L
Verb L+L / Wa-Aufw
6 Gutschriften für von Kunden zurückgesandte Waren 5 Wa-Ertr / Ford L+L
7 Nachträglich gewährte Rabatte von Lieferanten 8 Verb L+L / Wa-Aufw
8 Nachträglich gewährte Rabatte an Kunden 6 Wa-Ertr / Ford L+L
9 Lieferantenskonti (Skontoabzüge bei Lieferantenrechnungen) 30 Verb L+L / Wa-Aufw
10 Kundenskonti (Skontoabzüge bei Kundenrechnungen) 60 Wa-Ertr / Ford L+L (Zwischentotal) (Saldo)
2'909 – 1'422 = 1’487
Übung 3 2 Welche Buchungstexte gehören zu welchen Buchungssätzen? Übung 3.3 Merkpunkte zum Warenverkehr
Wählen Sie zu den folgenden Buchungssätzen die zutreffenden Buchungsexte und notieren Sie diese in die grau schattierten Felder.
Nr. Geschäftsfall Soll Haben Betrag
1a Rechnung an Kunde Ford L+L Warenertrag 2’000
2 Rechnung Frankolieferung Kunde Warenertrag Verb L+L 150
3 Gutschrift Rücksendung Kunde Warenertrag Ford L+L 200
4a Zahlung eines Kunden Bank Ford L+L 1’764
4b Kundenskonto Warenertrag Ford L+L 36
5 Rechnung von Lieferant Warenaufwand Verb L+L 1’500
6 Transportkosten Wareneinkauf Warenaufwand Verb L+L 80
7 Mängelrabatt von Lieferant Verb L+L Warenaufwand 100
8a Zahlung an Lieferant Verb L+L Bank 28
8b Lieferantenskonto Verb L+L Warenaufwand 1’372
Kreuzen Sie bei den folgenden Aussagen an, welche Lückentexte zutreffen.
1. Standardbuchungen für Einkauf von Waren:
2. Skontoabzüge werden aus folgenden Gründen gewährt:
3. Standardbuchung für Gutschriften bei Rücksendungen von Kunden:
A) Warenaufwand / Ford L+L
X B) ... Warenaufwand / Verb L+L
X C) ... Warenaufwand / Kasse
X D) ... Warenaufwand / Bank
X A) ... Kunde soll rasch bezahlen
X B) ... Konkurrenz gewährt Skonto
C) ... Steuern sparen
D) ... weniger Buchungen
A) Verb L+L / Warenaufwand
B) Warenaufwand / Ford L+L
C) Verb L+L / Warenertrag
X D) Warenertrag / Ford L+L
Buchungstexte zur Auswahl
Frankolieferung an Kunde
Gutschrift Rücksendung Kunde
Kundenskonto
Lieferantenskonto
Mängelrabatt von Lieferant
Rechnung an Kunde
Rechnung von Lieferant
Transportkosten Wareneinkauf
Zahlung an Lieferant
Zahlung eines Kunden
4. Standardbuchung für Anzahlungen bei einem grossen Wareneinkauf:
A) ... Geleistete Anz. / Bank
B) Erhaltene Anz. / Warenaufwand
C) ... Bank / Geleistete Anz.
X D) Warenaufwand / Geleistete Anz.
Brennpunkt Rechnungswesen
Übung 4 1 Steckbrief für Zahlungsarten
Ergänzen Sie die folgende Tabelle mit den zutreffenden Zahlungsarten
Zahlungsart
Barzahlung
Bitcoin
Debitkarte
e-bill
Kreditkarte
Merkmale / Vorteile
Kosten
Für Geschäft vor Ort – Ware gegen Geld, «einfachste» Zahlungsmethode Im Onlinehandel nicht geeignet
Überweisungen werden über das Internet abgewickelt, wobei es anders als im herkömmlichen Bankverkehr keine zentrale Abwicklungsstelle gibt
Zahlung mittels Karte; «sofortige» Gutschrift/Abbuchung gesicherte Bonität durch Autorisierung der Karte; Spontankäufe
Rechnung wird direkt ins E-Banking zugestellt / einfach, sicher, schnell, kostenlos, weniger Papier, 100%-Kontrolle
Zahlung mittels Karte; einfacher Ablauf; gesicherte Bonität durch Autorisierung der Karte. Im Online-Handel möglich
Lastschrift Für wiederkehrende Zahlungen, Betrag wird «automatisch» gutgeschrieben/belastet Einmal eingerichtet, einfacher Zahlungsprozess
PayPal
Rechnung
Für Online-Shops, Zahlung mit E-Mail-Adresse und Passwort; keine Angabe von Finanzdaten, Käuferschutz, falls Produkt nicht geliefert
Zahlung nach erfolgter Lieferung; falls Ware nicht geliefert wird, muss auch nicht bezahlt werden.
Reka Alternatives Schweizer Zahlungsmittel. Ausgabe durch nicht-gewinnorientierte Genossenschaft Schweizer Reisekasse. Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Zahlungsmittel zu vergünstigten Konditionen (bis 20% Rabatt)
Twint Zahlung mittels App per Smartphone; analog Debitkarte; «Einfacher» Zahlungsprozess dank QR-Code, auch bei Rechnungen
Vorauskasse Warenlieferung nach Zahlungseingang. Gesicherte Zahlung, ohne zusätzlichen Aufwand
WIR Bargeldloser Zahlungsverkehr unter Teilnehmenden in diesem Wirtschaftsring von KMU zur Förderung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung)
Kosten im Umgang (Transport, Sicherung)
Kein Volatilitätsrisiko, flexible Auszahlung (Auswahl CHF, EUR, USD)
Kartenterminal/Vertrag mit Karten-Herausgeber
Handel: Terminalmiete, Transaktionsgebühren
Kundin: Gebühren für Kontoführung
Kostenlos, einfach zu überprüfen oder mit einem Klick sofort zur Bezahlung freigeben
Kartenlesegerät/Vertrag mit Karten-Herausgeber Gebühren auf jeder Transaktion; Kundin benötigt eine spezielle Karte
Ausfallrisiko, falls kein Geld auf Konto
Gebühren für Verkäufer, falls vorgängige Bonitätsprüfung
Transaktionsgebühren; Kundin benötigt ein spezielles Konto.
Ausfallrisiko beim Verkäufer, falls Kundin nicht zahlt.
Gebühren, falls vorgängige Bonitätsprüfung durch spezielles Institut.
Dieses Geld kann man zu einem tieferen Nennwert kaufen und spart damit Geld.
Checks gratis, Kontogebühren CHF 12.–
Transaktionsgebühren analog Debitkarte, nur innerhalb der Schweiz möglich. Kunde braucht mit Bankkonto verbundenes App
«Keine» Kosten, nicht attraktiv für Kundschaft, eher lange Bearbeitungszeit, Kundin springt evtl. ab
Kostenloses Konto
Übung
4.2 Geld im Alltag: Vor- und Nachteile von Bargeld
Die Digitalisierung schreitet auch beim Zahlen immer schneller voran – die Corona-Krise hat diesen Trend noch beschleunigt. Immer häufiger wird auch in der Schweiz mit Kredit- und Debitkarten beziehungsweise mit dem Smartphone gezahlt. Die grosse Mehrheit des Geldes ist bereits nur noch digital vorhanden.
Immer häufiger wird seitens von Notenbanken, Geschäftsbanken und verschiedenen Ökonomen die Abschaffung von Bargeld gefordert. Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch lehnt diese Forderung ab. Denn Bargeld hat wie andere Zahlungsmittel neben einigen Nachteilen auch wichtige Vorteile. Die Schweizer Bevölkerung ist gleicher Meinung: 77% sind gegen eine Abschaffung, wie eine Umfrage von moneyland.ch gezeigt hat.
Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die wichtigsten Vor- und Nachteile von Bargeld zusammengestellt.
Lesen Sie die folgenden Abschnitte und formulieren Sie jeweils eine passende Überschrift
1. Nachteil Mangelnde Hygiene
Münzen und Banknoten gehen durch viele Hände. Die Corona-Krise hat es wieder verstärkt ins Bewusstsein gebracht: Bargeld kann diverse Viren und Bakterien beherbergen. Immer mehr Leute empfinden Bargeld als unhygienisch. Auch auf der Oberfläche von Zahlkarten und Smartphones können sich eine Vielzahl an Keimen einnisten – hier hat man die Hygiene aber selbst in der Hand und zahlt vermehrt kontaktlos
2. Nachteil Verlustrisiko
Bargeld kann leicht gestohlen werden oder verloren gehen. Zwar können Sie auch Ihr Smartphone oder Ihre Kreditkarte verlieren. Allerdings haben Sie mit dem Verlust Ihrer Karte oder Ihres Handys noch nicht unbedingt Geld verloren. Unter anderem können Sie Ihre Karte sperren lassen.
3. Nachteil Fehlende Bequemlichkeit
Münzen und Noten benötigen im Vergleich zu Karten verhältnismässig viel Platz. Das Handy ist zwar auch nicht platzsparend, ist aber für die grosse Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile so oder so ein unverzichtbarer Begleiter. Ausserdem ist das kontaktlose Bezahlen per Smartphone oder Karte in aller Regel deutlich zeitsparender.
4. Nachteil Wechselaufwand für Fremdwährungen
Der Wechsel von Bargeld in eine Fremdwährung ist verhältnismässig aufwändig. Ausserdem können bei Banken in der Schweiz oder bei Wechselstuben im Ausland hohe Gebühren anfallen. Allerdings sind die Fremdwährungsgebühren von Banken auch im Fall von digitalem Geld – zum Beispiel bei Zahlungen mit der Kreditkarte – häufig hoch. Immerhin gibt es mittlerweile aber Smartphone-Banken, die für viele Währungen deutlich geringere Wechselgebühren verlangen.
5. Nachteil Schwarz- und Falschgeld
Ein oft gehörtes Argument für die Abschaffung von Bargeld: Kriminelle würden Bargeld –zum Beispiel in Form von 1000-Franken-Noten – horten. Auch anderweitig unbescholtenen Bürgern kann Bargeld dazu dienen, es als Schwarzgeld am Fiskus vorbeizuschleusen. Ausserdem kann Bargeld gefälscht werden. Wahr ist aber auch, dass kriminelle Gruppierungen immer mehr auf digitale Währungen wie Bitcoin und andere Wertgegenstände ausweichen.
Brennpunkt Rechnungswesen
1. Vorteil Anonymität
Bargeld ist anonymer als Kartengeld. Transaktionen mit der Kredit-, Prepaid- oder Debitkarte werden von den beteiligten Finanzfirmen registriert. Bei Smartphone-Zahlungen haben unter Umständen auch noch Internet-Riesen wie Google oder Apple die Finger im Spiel. Je nach Land kann auch der Staat auf die Daten zugreifen. Die Anonymität des Bargelds ist denn auch ein Faktor, der viele Staaten stört.
2. Vorteil Unabhängigkeit von Banken
Geld auf dem Sparkonto oder Privatkonto ist nur eine Forderung gegenüber der Bank. Im Konkursfall der Bank kann es im schlimmsten Fall passieren, dass Sie zumindest einen Teil Ihres digitalen Geldes verlieren. Zwar gibt es eine Einlagensicherung in der Schweiz. Doch diese ist auf 100'000 Franken pro Bank und Kunde beschränkt. Ausserdem gibt es eine schweizweite Limitierung der Einlagensicherung auf gerade einmal sechs Milliarden Franken für alle Bankkunden. Bargeld hingegen können Sie in einem Bankschliessfach, einem Schliessfach eines bankenunabhängigen Anbieters oder aber zu Hause im Tresor versorgen.
3. Vorteil Keine Negativzinsen
Negativzinsen sind in den letzten Jahren auch auf Privat- und Sparkonten erhoben worden. Mittlerweile hat sich die Lage mit dem ansteigenden Zinsniveau wieder entspannt. Je nach Entwicklung der Zinslage könnte es aber theoretisch passieren, dass Negativzinsen in Zukunft auch einmal die Einlagen von Kleinsparern treffen. Im Fall von umfassenderen Negativzinsen wird befürchtet, dass viele Sparerinnen und Sparer gleichzeitig ihre Einlagen als Bargeld abheben könnten. Diese Befürchtung wird von manchen Notenbanken als Grund für die Abschaffung des Bargelds ins Feld geführt. Allerdings könnten Staaten das Bargeld gegenüber digitalem Geld künstlich benachteiligen – in diesem Fall würde dieser Vorteil hinfällig.
4. Vorteil Kein Online-Diebstahl
Mit der Digitalisierung nehmen auch die Missbräuche im Internet wie Cyberattacken zu. Immer wieder werden auch Schweizer Bank- und Kreditkarten-Konten Opfer von Betrügereien. Bargeld kann zwar physisch gestohlen werden, virtuelles Geld aber nicht.
5. Vorteil Sparsames Konsumverhalten
Schuldenberater empfehlen, jeweils nur so viel Bargeld auf sich zu tragen, wie man unbedingt benötigt. Bargeld kann so helfen, Impulskäufe zu vermeiden. Kreditkarten hingegen können Konsumenten dazu verleiten, über die eigenen Verhältnisse hinaus zu shoppen.
6. Vorteil Geringe Gebühren für
Händler
Kartennetzwerke wie Visa und Mastercard, Zahlungsdienstleister wie Worldline oder Kartenherausgeber wie UBS oder Viseca verdienen an jeder Transaktion mit einer Kreditkarte oder Debitkarte mit. Das Geld kommt von den Händlern, die sogenannte Interchange Fees abliefern müssen. Diese Gebühren werden in unterschiedlichem Masse auf die Konsumenten-Preise abgewälzt. Bargeld ist zwar für Händler auch nicht kostenlos. Allerdings dürften zumindest für kleinere Geschäfte die Bargeld-Kosten geringer sein als die Interchange Fees.
7. Vorteil Geld in Krisenzeiten
Banknoten und Münzen können für Transaktionen auch dann verwendet werden, wenn technische Probleme, Cyberangriffe und Unterbrechungen der Stromversorgung oder der Telekommunikationsnetze andere Zahlungsmittel unbrauchbar machen. Viele Regierungen – darunter auch die Schweizer Regierung – empfehlen, einen Notvorrat an Bargeld zu Hause aufzubewahren für den Fall, dass bargeldlose Zahlungsdienste, Banken und Geldautomaten ausfallen.
Übung 5.1 Akteure beim Ablauf einer Kreditkartenzahlung
Abb. 32 Warenkorb in einem Onlineshop
Patrick Leu hat sich das PDF dieses Lehrmittels im Online-Shop von STR teachware gekauft und mit seiner Kreditkarte bezahlt. Damit diese Kartenzahlung sicher, effizient und korrekt abgewickelt werden kann, übernehmen verschiedene Akteure spezifische Aufgaben,
Bei einer Kreditkartenzahlung sind die folgenden Akteure beteiligt:
• Acquirer (z.B. Worldline, TWINT, Postfinance)
• Issuer (z.B. Kantonalbanken, Viseca Card Services, Migros, Coop)
• Karteninhaber
• Kreditkartennetzwerk (Mastercard, VISA, Diners, American Express)
• Händler (Online-Shops, Geschäfte mit Bezahlterminals)
• Payment Service Provider (z.B. Wallee)
Ordnen Sie diese Akteure den nebenstehenden Rollenbeschreibungen zu.
1 Karteninhaberin
Person, die im Besitz der Kreditkarte ist und die Zahlung tätigen möchte. Gibt die Kreditkarteninformationen an und autorisiert die Transaktion
2 Verkäufer (z.B. STR teachware Online-Shop)
Unternehmungen oder der Online-Shop, bei dem der Karteninhaber den Kauf tätigt. Stellt die Produkte oder Dienstleistungen bereit und akzeptiert die Kreditkartenzahlung als Zahlungsmittel.
3 Kreditkartensystem (Mastercard, Visa, Diners, American Express)
Stellt die Kreditkarte aus und überwacht den gesamten Zahlungsprozess. Legt die Regeln und Richtlinien für die Nutzung der Kreditkarten fest.
4 Acquirer (z.B. Worldline)
Bank oder das Finanzinstitut, das den Verkäufer als Kunden hat und die Kreditkartenzahlungen im Namen des Verkäufers abwickelt. Stellt die technische Infrastruktur zur Verfügung, um die Transaktionen zu verarbeiten und genehmigt die Zahlung.
5 Issuer (z.B. Kantonalbank)
Bank, die die Kreditkarte an den Karteninhaber ausgestellt hat. Prüft die Autorisierungsanfrage des Verkäufers und genehmigt oder lehnt die Transaktion basierend auf den verfügbaren Mitteln und der Bonität des Karteninhabers ab. Verschafft dem Karteninhaber Zugang zum weltweiten Zahlungssystem.
6 Payment Service Provider (z.B. Wallee)
Partner, der die vollständige technische Abwicklung verschiedenster Online-Zahlungen übernimmt und eine Webseite an Zahlungssysteme anbindet (Zahlungsdienstleister).
Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)
Übung 5.2 Gebühren und Kommissionen bei Kartenzahlungen
Für die Ausgestaltung des Kreditkarten-Zahlungssystems gibt es verschiedene Varianten. In der Schweiz überwiegt das Vier-Parteien-System (siehe Grafik), bei dem Issuer (Herausgeber der Kreditkarten) und Acquirer (Kreditkartenakzeptanz-Dienstleister) als unabhängige Unternehmen den Anschluss ihrer Kunden (Karteninhaber und Händler) ans Kreditkartennetzwerk übernehmen. Issuer und Acquirer bedürfen dazu einer Lizenz des jeweiligen Kreditkartennetzwerks (z.B. Mastercard oder Visa).
a) Ergänzen Sie die Grafik des Vier-Parteien-Systems im Kreditkartennetzwerk mit den fehlen Fachbegriffen.
Issuer Acquirer
Abb. 33 Vier-Parteien-System im Kreditkartennetzwerk
b) Verbuchen Sie den Kauf von Patrick Leu im Online-Shop (siehe Übung 5.1) aus Sicht des Verkäufers. Verwenden Sie dabei den untenstehenden Kontenplan.
Nr. Geschäftsfall
1a Leu Patrick, RW 02 – Waren- und Zahlungsverkehr (Bundle), Zahlung mit Kreditkarte
2 Zahlungseingang Bank, Wordline, Gutschrift Karteneinkauf
3 Worldline, Händlerkommission
Im Kreditkarten-Zahlungssystem werden vielfältige Dienstleistungen erbracht. Diese Dienstleistungen werden mit Gebühren und Kommissionen entschädigt.
Abb. 34 Gebühren im Kreditkartennetzwerk
Der Händler erhält von Wallee (Payment Provider) die nebenstehende Rechnung.
c) Handelt es sich bei dieser Rechnung um eine Gebühr oder um eine Kommission? Begründen Sie Ihre Antwort.
Gebühr
Monthly Fee, unabhängig vom Umsatz, für technische Abwicklung
d) Wie würden Sie diesen Beleg kontieren? Erläutern Sie Ihren Kontierungsvorschlag.
6570: Aufwand im Zusammenhang mit dem Online-Shop (Informatik)
2210: Bezahlung durch Kreditkarte des Händlers (siehe Zahlart) (Kreditkartenabrechnung Ende Monat: 2210 / 1020)
Rechnungswesen
6570 2210
Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ
Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)
Übung 6.1 Kredit- und Zinsdifferenzgeschäft der Banken
Welche der folgenden Aussagen sind richtig (R), welche sind falsch (F)?
1. Bei einem Kontokorrentkredit kann der Kunde aus Sicht der Bank je nach Saldo zeitweise ein Debitor oder ein Kreditor sein.
2. In Tiefzinsphasen können die Aktivzinsen tiefer sein als die Passivzinsen
Aktivzinsen immer höher als Passivzinsen
3. Wenn der Bankkunde auf seinem Kontokorrent ein Guthaben hat, führt dies bei der Bank zu Aktivzinsen.
Passivzinsen
4. Bei einem Debitoren-Kontokorrent ergeben sich für die Bank Zinserträge.
5. Bei einem Kreditoren-Kontokorrent ergeben sich für den Bankkunden Zinserträge.
6. Bei einem Kreditoren-Kontokorrent ist der angewandte Zinssatz immer höher als bei einem Debitoren-Kontokorrent.
Kred-KK à Passivzinsen à tiefer
7. Ein Debitoren-Kontokorrent ist das Gleiche wie ein Darlehen, welches ich bei einer Bank aufnehme.
Darlehen hat einen festen Betrag
8. Auf dem Kontoauszug steht beim Abschluss: «Saldo zu unseren Gunsten». In diesem Fall handelt es sich am Abschlusstag um ein Debitoren-Kontokorrent
Übung 6.2 Soll- und Habenzinsen – Wo sind die Fehler im Text von ChatGPT?
Lesen Sie den entsprechenden Text von ChatGPT und notieren Sie die drei Fehler.
1. Fehler: Lena ist sehr zufrieden mit den Habenzinsen auf ihrem Kredit
Korrektur: Habenzinsen auf dem Sparkonto
2. Fehler: Sie freut sich auf die Zinsgutschrift am Ende des Jahres
Korrektur: Freut sich über die Habenzinsen
3. Fehler: ... länger zu tun haben, da die Sollzinsen den Betrag erhöhen
Korrektur: ... und die Rückzahlung erschweren
Übung 7 1 Zinsusanzen bei Hypotheken
Bei der Schweizer Zinsusanz hat jeder Monat 30 Tage. Die Zinsen werden für 360 Tage verrechnet. Bei der internationalen Zinsusanz wird der Zinssatz mit der effektiven Anzahl Tage in einem Jahr multipliziert (365 Tage oder 366 Tage bei einem Schaltjahr) und durch 360 Tage dividiert. Bei SARON-Hypotheken kommt häufig die internationale Zinsusanz zur Anwendung.
Wer verschiedene Hypothekar-Offerten transparent miteinander vergleichen will, muss überprüfen, nach welcher Methode der Zins berechnet wird, und die Unterschiede durch die Zinsusanz beim Entscheid berücksichtigen.
Berechnen Sie den Zinsunterschied zwischen der Schweizer Zinsusanz und der internationalen Zinsusanz für eine Hypothek von CHF 600'000.–, bei einer Laufzeit von 10 Jahren und einem Zinssatz von 2,5%. Gehen Sie bei Ihren Berechnungen von drei Schaltjahren während den 10 Jahren aus.
Schweizer Usanz:
600'000 * 2,5 / 100 / 360 * 360 = CHF 15’000.–
Hypothekarzins in 10 Jahren = 10 * 15’000.– = CHF 150’000.–
Internationale Usanz:
Normales Jahr: 600’000 * 2,5 /100 /360 *365 = CHF 15’208.33
Schaltjahr: 600’000 * 2,5 /100 /360 *366 = CHF 15’250.–
Hypothekarzins in 10 Jahren = 7 * 15’208.33 + 3 * 15’250.– = CHF 152'208.31
Abb. 35 Hypotheke.ch
Übung 7 2 Tageberechnungen
Tragen Sie in der folgenden Tabelle die Werte für die grau schraffierten Felder ein. Mit dem QR-Code/Link können Sie in einer Excel-Tabelle Formeln zur Berechnung eingeben
Hinweis für Lehrperson: Die Excel-Tabelle mit den Formeln kann hier heruntergeladen werden
Übung 7.3 Kurzfristiger Überbrückungskredit oder Darlehen?
Eine Unternehmung hat Zahlungsschwierigkeiten und beantragt bei der Bank einen kurzfristigen Überbrückungskredit von CHF 20'000.-
Der Kredit wird am 15. Februar gewährt, Zinssatz 12%, Zinsbelastung jeweils halbjährlich, am 30.06. und am 31.12.
a) Wie hoch ist die erste Zinsbelastung am 30.06.?
b) Die Unternehmung möchte die zusätzlichen Zinskosten des Überbrückungskredits in ihre Verkaufspreise einkalkulieren. Der Jahresumsatz (Warenertrag) beträgt CHF 500'000.–Um wie viele Prozent muss die Unternehmung ihre Verkaufspreise erhöhen, um den gleichen Gewinn zu erzielen?
c) Franziska Petri, CFO (Chief Financial Officer, Leiterin Finanzen) schlägt der Geschäftsleitung vor, statt eines teuren Überbrückungskredits zu 12% ein langfristiges Darlehen zu 8% aufzunehmen.
Franz Wetter, CMO (Chief Marketing Officer, Hauptverantwortlicher für das Marketing) sieht die maximale Preiserhöhung bei 1%.
Wie hoch könnte das aufgenommene Darlehen maximal sein, wenn der zusätzliche Zinsaufwand mit einer durchschnittlichen Preiserhöhung von 0,75% gedeckt würde?
d) Was würden Sie wählen: kurzfristiger Überbrückungskredit oder langfristiges Darlehen? Begründen Sie Ihren Entscheid.
a) Anzahl Tage
15.02. – 30.06. = 15 + 4 * 30 = 135 Tage
Zinsformel Z = K * p / 100 / 360 * t
Z = 20'000 * 12 / 100 /360 * 135 = CHF 900. –
b) Zusätzliche Zinskosten pro Jahr durch Überbrückungskredit
Z = K * p / 100 / 360 * t
Z = 20'000 * 12 / 100 /360 * 360 = CHF 2’400.–
Notwendige Preiserhöhung
CHF 500’000.– = 100%
CHF 2'400.– = x%
x = 100 / 500'000 * 2'400 = 0,48%
c) Max. Preiserhöhung = max. Zinskosten in CHF
100% = CHF 500’000.–
0,75% = CHF x
x = 500'000 / 100 * 0,75 = CHF 3’750.–
Max. Darlehensbetrag bei max. Zinskosten
Z = K * p / 100 / 360 * t | Zinsformel nach K umstellen
K = Z * 100 * 360 / p / t
K = 3'750 * 100 * 360 / 8 / 360 = 46'875. –
d) Entscheid: Langfristiges Darlehen
Prozentuale Zinsbelastung tiefer als bei Überbrückungskredit
Preiserhöhung muss nicht max. ausgeschöpft werden
Kreditbetrag höher, zusätzliche Mittel für Massnahmen
Rechnungswesen
Übung 8.1 Aussagen zur Verrechnungssteuer
Kreuzen Sie bei den folgenden Aussagen an, welche Lückentexte zutreffen.
1. Ziel der Verrechnungssteuer ist es, ....
X A) Steuerhinterziehung zu verhindern
B) Steuerbetrug zu verhindern
C) Urkundenfälschung zu verhindern
D) ... keine dieser Antworten trifft zu
2. Die Verrechnungssteuer beträgt .... A) ... 65%
B) ... 7,7%, ab 01.01.2025: 8,1%
X C) ... 35%
D) 25%
3. Die «Verrechnung» der Steuer erfolgt:
4. Bei der Verrechnungsteuer gibt es folgende Untergrenzen:
A) mit der Bank
X B) mit der Steuerrechnung
C) mit dem Arbeitgeber
D) mit der Krankenkasse
A) CHF 200.– bei Wareneinkauf
B) CHF 200.– Nettozins (Bank)
X C) CHF 200.– Bruttozins (Bank)
D) CHF 200.– Bankguthaben
5. Bei der Verrechnungsteuer gibt es folgende Steuerfreibeträge:
X A) ... CHF 0 – Casino-Gewinne in CH
X B) ... CHF 1 Mio. Gewinne Swisslos
X C) ... CHF 0.– bei Dividenden
X D) ... CHF 0.– bei Obligationenzinsen
Übung 8.2 Kommissionen, Gebühren und Spesen
Kreuzen Sie für die folgenden Beispiele an, ob die Entschädigung als Kommission, Gebühr oder Spesen bezeichnet wird.
Beispiel Kommission Gebühr Spesen
a) Kontoführung X
b) Erstellung eines Kontoauszuges X
c) Nachforschung von Zahlungen X
d) Nutzung von Online-Zahlungsdiensten X
e) Vermittlung beim Verkauf von Immobilien X
f) Beschaffung von Kreditinformationen X
g) Auktion für Verkauf von Kunstwerken X
h) Premium-Kreditkarte Nutzung für 1 Jahr X
i) Erstellung von Steuerdokumenten X
Übung 9.1 Interpretation eines Kontokorrentauszuges
Kreuzen Sie die richtigen Aussagen zum Kontokorrentauszug an.
a) Debitoren-Kontokorrent, weil Belastungen grösser als Gutschriften
b) Wechselndes Kontokorrent, weil Belastungen und Gutschriften vorkommen
c) X Kreditoren-Kontokorrent, weil alle Gutschriften zu Erhöhung des Saldos führen
d) X Kreditoren-Kontokorrent, weil alle Belastungen zu Abnahme des Saldos führen
Übung 9.2 Kontokorrentauszug ergänzen
Setzen Sie im folgenden Kontokorrentauszug die zutreffenden Kreuze. Datum Geschäftsfall
Debitoren-KK
Saldovortrag Kreditoren-KK
Übung 9.3 Fehler im Kontokorrentauszug
Im folgenden Kontokorrentauszug hat sich das Computerprogramm überhitzt: es stimmt einiges nicht.
Kontokorrent
Habenzins
Verrechnungssteuer (35%)
Saldo
Welche der folgenden Aussagen beschreiben vorhandene Fehler?
a)
b) X
In der Spalte Text: 31.12. Die Verrechnungssteuer beträgt 65%
In der letzten Zeile: Das Total des Kontokorrents ist falsch.
c) In der Spalte Verkehr: Die Verrechnungssteuer wurde falsch berechnet.
d)
In der Spalte Saldo: Die Einträge mit Valuta 30.12. müssen bei Soll eingetragen werden.
e)
f)
g)
h) X
In der Spalte Verkehr: Saldo muss bei Haben eingetragen werden.
In der Spalte Saldo: Ein Eintrag falsch eingetragen, in Soll statt in Haben eingetragen.
In der Spalte Tage: Eine falsche Tageberechnung.
In der Spalte Zins: Ein Eintrag falsch eingetragen, im Soll statt im Haben eingetragen.
Übung 9.4 Kontokorrentauszug verbuchen
Verbuchen Sie den folgenden Kontokorrentauszug in der Buchhaltung der Bankkundin.
Kontokorrentauszug Bank
Journal Geschäftsbuchhaltung Bankkundin
Übung 9.5 Aussagen zum Abschlussbetreffnis in Kontokorrentauszügen
Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen stichwortartig.
1. In einem Debitoren-Kontokorrent gibt es immer Sollzinsen.
2. Der Zinssatz für Sollzinsen ist immer höher als der Zinssatz für Habenzinsen.
3. Bei Habenzinsen wird eine Verrechnungssteuer von 35% abgezogen.
4. Diese Verrechnungssteuer wird von der Bank an die Eidg. Steuerverwaltung überwiesen.
5. Die Eidg. Steuerverwaltung erstattet die Verrechnungssteuer der Bank zurück, Kapital und Ertrag in der Steuererklärung angegeben wurde.
…Rückerstattung oder Verrechnung mit der Steuerschuld
6. Die Spesen werden im KK-Auszug immer auf der Soll-Seite als Belastung eingetragen.
7. Beim Kreditoren-Kontokorrent fallen keine Sollzinsen, sondern nur Habenzinsen an.
8. Beim Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis fallen immer Sollzinsen und Habenzinsen an.
9. Bei Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis wird auch immer die Verrechnungssteuer von 35% abgezogen.
…nur sofern Zinsertrag über CHF 200.–
Brennpunkt Rechnungswesen
Übung 10.1 Deb-/Kred-Buchhaltung oder Offen-Posten-Buchhaltung
Entscheiden Sie, ob die folgenden Buchungssätze in einer Debitoren-/Kreditoren-Buchhaltung, in der Offen-Posten-Buchhaltung oder in beiden Buchhaltungssystemen vorkommen.
Setzen Sie dazu jeweils ein Kreuz in der entsprechenden Spalte.
Übung 10.2 Aussagen zur Offen-Posten-Buchhaltung
Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen stichwortartig.
1. Bei der Offen-Posten-Buchhaltung sind weniger Buchungen vorzunehmen.
Debitoren-/ KreditorenBuchhaltung
Nr. Buchungssatz
1 Ford L+L / Warenertrag X
Offen-PostenBuchhaltung
2 Bank / Warenertrag X
3 Warenertrag / Ford L+L X
4 Bank / Ford L+L X
5 Verb L+L / Bank X
6 Warenaufwand / Bank X
7 Verb L+L / Warenaufwand X
8 Warenaufwand / Verb L+L X X
2. Die Offen-Posten-Buchhaltung ist für alle Unternehmungen gleich gut geeignet.
Vor allem für kleinere Unternehmen
3. Die Offen-Posten-Buchhaltung erleichtert das Mahnwesen.
Erschwert, Kundenrechnungen nicht einzeln verbucht
4. Bei der Offen-Posten-Buchhaltung wird der Endbestand im Konto 1100 Forderungen L+L leicht geringer als in der einer Debitoren-/KreditorenBuchhaltung, dies gleicht sich im folgenden Geschäftsjahr jedoch wieder aus.
Endbestand identisch
5. In der Offen-Posten-Buchhaltung werden das Jahr hindurch nur die Zahlungen gebucht.
Übung 10.3
Buchhaltungssysteme: Offene Posten vs. Kreditoren und Debitoren
Lesen Sie den folgenden Textauszug (weka.ch) zu den beiden Buchhaltungssystemen und beantworten Sie anschliessend die untenstehende Frage.
Buchhaltungssysteme: Offene Posten vs. Kreditoren und Debitoren
Eine Buchhaltung kann nach zwei verschiedenen Prinzipien geführt werden: Bei der Offene-PostenBuchhaltung werden Zahlungen erst dann verbucht, wenn sie tatsächlich geleistet werden, hingegen werden bei der Kreditoren-Debitoren-Buchhaltung Kreditoren- und Debitoren-Konti geführt.
Die Übersicht der offenen Posten
Sie können Ihre Buchhaltung nach dem OP-Prinzip (offene Posten) oder aber mittels Führung der Hilfsbuchhaltung Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung führen.
Ein kleinerer KMU-Betrieb kennt seine Kunden und Lieferanten, und die offenen Kreditoren- resp. Debitorenrechnungen sind überblickbar. Somit kann auch auf eine sofortige Verbuchung beim Ausstellen oder Eintreffen der Rechnung verzichtet werden. Welches der beiden Buchhaltungssysteme gewählt wird, hängt also im Wesentlichen von der Anzahl der Belege sowie von der Grösse und Komplexität der Unternehmung ab. Gleichzeitig muss man bedenken, dass gem. Art. 957 OR diejenigen Bücher geführt werden müssen, welche nach Art und Umfang nötig sind, um die mit dem Geschäftsbetrieb zusammenhängenden Schuld- und Forderungsverhältnisse festzustellen. Es kommt also bei der Entscheidung für eines der beiden Buchhaltungssysteme auf die Verhältnismässigkeit an.
Buchhaltungssysteme: Offene-Posten-Buchhaltung
Die OP-Buchhaltung ist eine Buchhaltungsform, bei der man einen Debitoren- oder KreditorenGeschäftsvorfall (Eingangs-, Ausgangsrechnung) erst bei der Bezahlung verbucht. Die Führung der einzelnen Debitoren- und Kreditoren-Einzelkonti entfällt, was zu einer Arbeitsersparnis führt. Dadurch sinkt die Zahl der Buchungen und die Gefahr von Falschbuchungen.
Bei der Führung der Buchhaltung nach der OP-Methode sind nachfolgende Handlungen unumgänglich:
• Periodische, kurzfristige Abstimmungen der OP-Posten.
• Der korrekten Belegsablage ist unbedingt sehr grosse Sorgfalt zu widmen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Führung der einzelnen Debitoren- und Kreditorenkonti wegfällt, was jedoch einen vermehrten Aufwand für Abstimmarbeiten mit sich bringt. Zudem muss ein korrekter Nachweis über die noch ausstehenden Debitoren- resp. Kreditorenzahlungen geführt werden.
OP-Buchhaltung ist geeignet für viele Kunden/Lieferanten mit wenig Bewegungen wie z.B. in einem Versandhaus, Einzelhandel, Handwerksbetriebe, Strom- resp. Energieversorger usw.
Buchhaltungssysteme: Debitoren/Kreditoren
Für jeden einzelnen Debitor/Kreditor wird in der Hilfsbuchhaltung ein Debitoren-/Kreditorenkonto geführt. Auf diesen Konti werden die Fakturen, Gutschriften, Rücksendungen, Rabatte und Zahlungen verbucht. Der Übertrag in das Hauptbuch erfolgt mit Sammelbuchungen, meist automatisch von der Software unterstützt. Auf den Konten Debitoren bzw. Kreditoren ist jeweils nur der gesamte Umsatz ersichtlich, die Gegenbuchungen werden auf den bei der Verbuchung eingegebenen Konti automatisch verbucht.
Debitorenbewirtschaftung/Kreditorenbewirtschaftung
Der Bewirtschaftung der Debitoren ist grösste Beachtung zu schenken. Es sind Verfall-Listen zu erstellen resp. auszudrucken. Mahnungen sind auszufertigen und zu verschicken. Bei der Bewirtschaftung der Kreditoren ist darauf zu achten, dass allfällige Skontoabzüge in Anspruch genommen werden können und die Kreditoren fristgemäss bezahlt werden, damit Mahnungen oder gar Betreibung vermieden werden. Ein entsprechendes Cash-Management und Überwachung der Liquidität ist anzustreben.
Kreuzen Sie an, für welches Buchhaltungssystem die folgenden Aussagen zutreffen.
Geschäftsfall
Debitoren-/ KreditorenBuchhaltung Offen-Posten Buchhaltung
Führung von Kreditoren- und Debitorenkonti X
Gefahr von Falschbuchungen sinkt X
Eignet sich, wenn in der Unternehmung viele Belege anfallen X
Überwachung der Liquidität (Zahlungsbereitschaft) ist in der Buchhaltung jederzeit gewährleistet X
Übung 10.4 Kontokorrent und Offen-Posten-Buchhaltung
Der Kontoinhaber führt seine Buchhaltung nach dem System der Offen-Posten-Buchhaltung. Ende Monat verbucht er jeweils die Kontokorrentauszüge seines Bankkontos in die Offen-PostenBuchhaltung. Kreuzen Sie in der hellgrau markierten Spalte den zutreffenden Buchungssatz für den jeweiligen Kontokorrenteintrag an Datum Text
30.11. Saldovortrag
Fink, Rg-Nr. 22-3567
12.12. VISA-Card, Abrechnung Nov 2024
14.12. Frick, RE-34502
17.12. Lohnabrechnung 12, Erfolgsbeteiligung für Mitarbeitende
18.12. Müller, RE-2345987
31.12. Sollzins 8.5%
a) Warenertrag / Bank
X b) Warenaufwand / Bank
c) Bank / Ford L+L
a) Verb L+L / Bank
b) Bank / Ford LL
X c) Bank / Warenertrag
X a) Bank / Warenertrag
b) Warenertrag / Bank
c) Bank / Ford L+L
X a) Lohnaufwand / Bank
b) Bank / Ford L+L
c) Bank / Verb L+L
a) Ford L+L / Bank
b) Bank / Warenertrag
X c) Warenaufwand / Bank
X a) Finanzaufwand / Bank
b) Ford Verrechnungssteuer / Bank
c) Bank / Finanzertrag 31.12. Habenzins 0.11%
a) Bank / Finanzaufwand
X b) Bank / Finanzertrag
c) Bank / Ford Verrechnungssteuer
X a) Finanzaufwand / Bank
31.12. Spesen, Kommission
31.12. Zwischentotal
31.12. Saldo zu unseren Gunsten 8'841.88 - 8'841.88 31.12.2024
31.12. Total
b) Bank / Finanzaufwand
c) Finanzertrag / Bank
Übung 11.1
Begriffe in der Offen-Posten-Buchhaltung
In der Offen-Posten-Buchhaltung ist man mit vielen Begriffen konfrontiert, die es richtig einzuordnen gilt.
Ordnen Sie die folgenden Begriffe der korrekten Erklärung zu:
• Debitorenbuchhaltung
• Hauptbuch
• Kreditorenbuchhaltung
• Nebenbuch (Hilfsbuchhaltung)
• Offene Posten
• OP-Liste
• Ordner Offene Debitoren
• Ordner Offene Kreditoren
1 Debitorenbuchhaltung
Einzelkonten für Kundinnen
2 Hauptbuch
Das Verzeichnis aller Konten
3 Offene Posten
Noch nicht bezahlte Rechnungen
4 Ordner Offene Kreditoren
Ordner für offene Lieferantenrechnungen
5 OP-Liste
Bietet einen Überblick über noch offene Posten in Listenform
6 Nebenbuch (Hilfsbuchhaltung)
In dieser Buchhaltung werden einzelne Konten genauer analysiert
7 Kreditorenbuchhaltung
Einzelkonten für Lieferanten
8 Ordner Offene Debitoren
Ordner für offene Kundenrechnungen
Brennpunkt Rechnungswesen
Übung 11.2 Offen-Posten-Listen
Abb. 36 OP-Liste per 30.09 2024 mit Mahnstufen
1. Welchen Nutzen haben OP-Listen?
OP-Listen zeigen Übersicht der noch offenen Rechnungen.
Wichtige Voraussetzung für Inkasso (Mahnwesen) und damit für die Sicherung der Liquidität jeder Unternehmung.
2. Welches sind wichtige Elemente einer OP-Liste?
Wichtige Elemente sind:
Kundenname
Rechnungsnummer
Rechnungsdatum
Offener Betrag (inkl. Rabatte, Skonti, Rücksendungen etc.)
Zahlungsfrist
Übung 12.1 «Mühsame» Kunden
Die Bowly AG verkauft Müslimischungen auf Rechnung. Leider bezahlen nicht alle Kunden innerhalb der gesetzten Frist Verbuchen Sie die folgenden Geschäftsfälle.
Geschäftsfall
01.06.
05.10.
Versand einer Palette Müsli an den Kunden F. Lorenz, zahlbar innert 20 Tagen.
Der Kunde F. Lorenz hält sich nicht an die Zahlungsfrist, eine Erinnerung bleibt unbeantwortet. Versand einer 2. Mahnung; Gebühr CHF 25.-
Der Kunde F. Lorenz bezahlt schliesslich seine Rechnung inkl. Mahngebühr per Banküberweisung.
Mit der Kundin M. Dill wird eine Teilzahlung über CHF 200 – vereinbart. Sie bezahlt
Eine weitere Teilzahlung der Kundin M. Dill, erneut bezahlt per Banküberweisung. Der Restbetrag wird abgeschrieben.
M. Dill erhielt einen finanziellen Zustupf und bezahlt den Restbetrag schliesslich doch noch
Eingang Zahlung auf dem
Übung 12.2 Inkasso Ratgeber und E-learning Inkasso
a) Öffnen Sie mit dem Link/QR-Code den Inkasso Ratgeber von Betreibungsschalter-Plus.
Übung 12 3 Inkassounternehmung oder Factoring?
Eine Unternehmung überlegt sich, ob sie beim Inkasso die Dienstleistungen einer Inkassounternehmung oder einer Factoring-Gesellschaft in Anspruch nehmen soll.
Ordnen Sie die folgenden Aussagen den entsprechenden Finanzdienstleistungsunternehmungen zu.
b) Gehen Sie die drei Phasen durch und beantworten Sie die folgende Frage: Welches ist der grösste Fehler in der Phase 2?
Rechnungen werden zu spät versendet
c) Öffnen Sie mit dem Link/QR-Code den Inkasso E-Learning Lehrgang von Collecta Online.
d) Absolvieren Sie den Inkasso E-Learning Lehrgang und lösen Sie die Testfragen. Wie viele Prozent der Fragen haben Sie richtig beantwortet?
Individuelle Antworten
1. Sofortige positive Auswirkung auf die Liquidität gewünscht X
2. Risiko von Zahlungsausfällen will man selbst tragen X
3. Wird als Erlösminderung verbucht X
4. Forderungen gehören rechtlich immer noch der Unternehmung X
5. Erfolgshonorar beträgt zwischen 4 und 15% X
6. Gebühr beträgt zwischen 2 und 4%. X
7. Unternehmung übernimmt die ganze Zahlungsabwicklung, das Mahnwesen und das Inkasso X
8. Die Forderungen werden an die Unternehmung verkauft X
Übung 12.4 Mahnstufen und Textbausteine – Wie sage ich es meinen Kunden?
In der heutigen digitalen Welt bietet das Internet und seine vielfältigen Ressourcen eine Fülle von Möglichkeiten, um effektive Mahnsysteme zu entwickeln und Textbausteine für die Kommunikation mit säumigen Kunden zu formulieren. Recherchieren Sie verschiedene Mahnsysteme und Textbausteine zu den einzelnen Mahnstufen.
a) Welche verschiedenen Mahnsysteme gibt es? Begründen Sie, welches Mahnsystem Sie in der Praxis anwenden würden.
b) Stellen Sie Ihr Mahnsystem mit den konkreten Textbausteinen in einer Präsentation zusammen.
a) Mahnsysteme (Antworten aus einem «ChatGPT-Prompt»)
Stufenbasiertes Mahnsystem:
Stufe 1: Freundliche Zahlungserinnerung
Stufe 2: Erste Mahnung - formelle Mahnung
Stufe 3: Zweite Mahnung - Eine etwas schärfere Mahnung
Stufe 4: Letzte Mahnung - Eine letzte Mahnung
Eskalationsbasiertes Mahnsystem:
Eskalation 1: Erinnerung - Eine freundliche Erinnerung
Eskalation 2: Telefonanruf - Ein persönlicher Anruf,
Eskalation 3: Mahnschreiben - Ein formelles Schreiben,
Eskalation 4: Inkasso - Forderung an Inkassounternehmen
Automatisiertes Mahnsystem:
Zahlungserinnerungen und Mahnungen automatisch versenden
Begründung für Auswahl (Kriterien)
Aufwand für Mahnungen
«Umgangston» mit Kunden
b) Individuelle Antworten
Übung 13.1 Begriffsklärung – Swiss21.org
Kreuzen Sie bei den folgenden Aussagen an, welche Lückentexte zutreffen.
1. Dieser Begriff stammt ursprünglich aus der Biologie, findet heute allerdings auch in der Wirtschaft Anwendung
2. Anstatt eines bestimmten Lebensraums beschreibt der Begriff hier jedoch ein im besten Falle produktives Umfeld, in dem das Unternehmen Partnerschaften mit anderen Akteuren eingeht, so z.B. mit
A) ... Plattform
B) ... Symbiose
X C) ... Ökosystem
D) ... Umfeld
X A) ... Universitäten
X B) Forschungseinrichtungen
X C) ... NGOs
X D) ... anderen Unternehmen
Übung 13 2 Aussagen zu Ökosystemen in der Wirtschaft
Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen.
1. Von Ökosystemen in der Wirtschaft wird ausschliesslich im Zusammenhang mit einem realen, physischen Umfeld gesprochen.
Auch im digitalen Raum
2. Der moderne Waren- und Zahlungsverkehr bildet ein wirtschaftliches Ökosystem.
3. Universitäten und andere Forschungseinrichtungen spielen eine zentrale Rolle in wirtschaftlichen Ökosystemen.
4. Ökosysteme oder Plattformen wie Swiss21.org können für Kunden stark effizienzfördernd sein.
3. Am Beispiel von swiss21.org wird klar, wie verschiedene Unternehmen zusammen Mehrwert schaffen können auf einer gemeinsamen
4. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit ist die systematische Gestaltung der Beziehungen mit aktuellen und potenziellen Kunden, auch genannt
....
X A) ... Website
X B) ... Plattform
C) ... Partnerschaft
D) ... Handlungsebene
A) ...NOPAT
B) ...POS
C) ...KPI
X D) ...CRM
5. In Plattformen wie Swiss21.org besteht die Gefahr einer sehr engen Kundenbindung, die es dem Kunden erschwert, das Produkt oder den Anbieter zu wechseln (Lock-in-Effekt).
...dem Unternehmen erschwert
6. Plattformen werden oft von einzelnen Unternehmen betrieben.
Übung 14.1 Begriffe Debitoren- und Kreditorenmanagement
Ordnen Sie die folgenden Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Debitoren- und Kreditorenmanagement auf der Plattform Swiss21.org stehen, der jeweils richtigen Erklärung zu.
• Automatische Verbuchung
• Bankabgleich
• Digitale Buchhaltung
1 Bankabgleich
Darunter versteht man den Prozess, der die ein- und ausgehenden Geldbeträge den korrespondierenden Kunden- und Lieferantenrechnungen zuweist. Das System kann in diesem Prozess bei einer Kundenrechnung beispielsweise den Zahlungsstatus auf «bezahlt» ändern.
2 Digitale Buchhaltung
Digitale Belege sind Papierbelege, die vom Unternehmen gescannt oder fotografiert werden. Diese Dateien können auf die Plattform Swiss21.org hochgeladen werden. Beim Einlesen erkennt das System die verschiedenen Informationen dieses Belegs. Anhand dieser Informationen kann das System den Beleg automatisch verbuchen.
3 Automatische Verbuchung
Wird ein Beleg automatisch verbucht, braucht es keine Person, welche eine Buchung manuell tätigt, ausgenommen bleiben Korrekturen oder Ergänzungen. Ein System wird mit einem zuvor digitalisierten Beleg gefüttert und erkennt automatisch alle benötigten Informationen für einen Buchungssatz. Dieser Buchungssatz wird anschliessend direkt verbucht.
Übung 14.2 Digitale Prozesse im Debitoren- und Kreditorenmanagement
Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen.
1. Aufgrund der Tatsache, dass digitalisierte Zahlungen sofort verbucht und damit in Echtzeit zu Verfügung stehen, kann die Geschäftsleitung dieser Firma schneller Entscheidungen treffen und die Unternehmung erhält einen Wettbewerbsvorteil.
2. Aus Sicht des Debitors muss bei einem digitalisierten Debitorenmanagement die Kundenrechnung zuerst manuell geschrieben werden, bevor sie vom System erkannt wird.
…kann direkt digital erfasst werden
3. Durch die Echtzeit-Analyse von ausstehenden Rechnungen können notwendige Schritte zum Inkasso automatisiert ausgelöst werden.
4. Ein Problem des digitalisierten Kreditorenmanagements ist die späte Sicherstellung der Liquidität aufgrund von unübersichtlichen ausstehenden Rechnungen.
..des analogen Kreditorenmanagements
5. Durch eine erhöhte Anfangsinvestition in die Digitalisierung vom Kreditoren- und Debitorenmanagement müssen Firmen ihre Preise erhöhen und erhalten dadurch einen Nachteil.
... langfristig Effizienzsteigerung (Wettbewerbsvorteil)
Übung 14.3 Schreinerei Koller – Debitoren- und Kreditorenmanagement mit Swiss21
Patrick und Jae-Min stellen Ihnen den Einsatz von Swiss21 in der Schreinerei Koller vor.
a) Schauen Sie sich das Video an und notieren Sie sich die einzelnen Anwendungen stichwortartig in der nebenstehenden Spalte.
Stichworte zu Video:
1) Kundenrechnung: > Kunden > Rechnung
Rechnung erstellen
Adresse auswählen / erstellen
Produkt auswählen
Rechnung per Mail versenden > automatisch verbucht
2) OP-Listen: Buchhaltung > Berichte
Kunden, Lieferanten
Zahlungserinnerung, 1. Mahnung, 2. Mahnung
Textbausteine
4) Bankabgleich > Zahlungen > Banking
Bankkonto verbinden
Brennpunkt Rechnungswesen
b) Jetzt sind Sie an der Reihe:
Öffnen Sie den nebenstehenden QR-Code/Link und wählen Sie den Link «Übung 14.3 – Lektion starten».
Nach Ihrer Anmeldung in Ihrem persönlichen Swiss21-Account wird der Swiss21-Account der Schreinerei Koller als Lektion in Ihrem persönlichen Swiss21-Account erstellt.
1) Wählen Sie den Reiter "Offerte" und erstellen Sie für Ihren Kunden eine Offerte.
2) Erfassen Sie die Kontaktdaten Ihres Kunden. Der Kunde ist eine Privatperson. Geben Sie bei den Kontaktdaten Ihre eigene private E-Mail-Adresse als Kontakt ein.
3) Für den Kunden offerieren Sie ein Isolierglas inkl. Katzenschleuse. Die Montage und Wegpauschale sind ebenfalls zu berücksichtigen. Speichern Sie die Offerte und senden Sie diese Offerte Ihrem Kunden zu.
4) Schauen Sie in Ihrem E-Mail-Account nach und nehmen Sie die Offerte an. Speichen Sie das PDF ab.
5) Sichten Sie die Rechnung im System. Senden Sie die Rechnung dem Kunden per EMail zu. Speichern Sie das PDF ab.
6) Sehen Sie in der OP-Liste nach. Welcher Rechnungsbetrag ist offen?
7) Wie wurde die Rechnung verbucht?
8) Erstellen Sie eine neue Rechnung mit Positionen Ihrer Wahl. Setzen Sie das Rechnungsdatum sowie die Fälligkeit einen Monat zurück. Senden Sie sich eine Mahnung zu. Speichern Sie das PDF der Mahnung ab.
c) Wie geht es nach der Mahnung weiter?
Öffnen Sie den Link bzw. den QR-Code und notieren Sie stichwortartig, wie es nach einer erfolglosen Mahnung weiter gehen kann.
5. So kann es nach erfolgloser Mahnung weitergehen
Betreibungsbegehren – Zahlungsbefehl - Rechtsvorschlag
Fortsetzung der Betreibung auf ...
... Pfändung, Pfandverwertung oder Konkurs
Übung 15.1 Aufbauende und abbauende Kalkulation
a) Aufbauende Kalkulation
Ergänzen Sie die grau formatierten Felder mit den zutreffenden Begriffen und tragen Sie unterhalb der Ziffern 1 bis 10 die entsprechenden Vorzeichen bei der aufbauenden Kalkulation ein.
AufbauendeKalkulation
BKredAP (Katalogpreis)
1 Wiederverkaufsrabatt HändlerAnkaufspreis
BKredVP (Katalogpreis)
HändlerVerkaufspreis 10 Wiederverkaufsrabatt +
NKredVP (KundenRechnung) 9 Mengenrabatt + NBarVP (Zahlungseingang) 8 Skonto +
Nettoerlös 7 Verkaufssonderkosten +
Selbstkosten 6 Reingewinn Bruttogewinn – +
2 Mengenrabatt NKredAP (LieferantenRechnung Einstandspreis 5 Gemeinkosten – + 3 Skonto NBarAP (Zahlungsausgang) 4 Bezugskosten – +
b) Abbauende Kalkulation
Ergänzen Sie die grau formatierten Felder mit den zutreffenden Begriffen und tragen Sie unterhalb der Ziffern 1 bis 10 die entsprechenden Vorzeichen bei der abbauenden Kalkulation ein.
BKredAP (Katalogpreis)
AbbauendeKalkulation
1 Wiederverkaufsrabatt HändlerAnkaufspreis Selbstkosten
2 Mengenrabatt NKredAP (LieferantenRechnung
Einstandspreis 5 Gemeinkosten
3 Skonto NBarAP (Zahlungsausgang) 4 Bezugskosten
BKredVP (Katalogpreis)
HändlerVerkaufspreis 10 Wiederverkaufsrabatt –
NKredVP (KundenRechnung) 9 Mengenrabatt –NBarVP (Zahlungseingang) 8 Skonto –
Nettoerlös 7 Verkaufssonderkosten –
Reingewinn Bruttogewinn
Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)
Übung 15.2
2.
Excel-Tabelle Kalkulation
Désirée arbeitet in einer Handelsunternehmung und hat sich für die Kalkulationen eine Excel-Tabelle erstellt, mit welcher sie sämtliche Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulationen berechnen kann. Sehen Sie sich Excel-Sheet genau an und beantworten Sie die untenstehenden Fragen.
a) Was ist der Vorteil der «Schlüsselzahl», die Désirée berechnet hat?
Mit der Schlüsselzahl kann aus dem BKredAP direkt der BKredVP berechnet werden (bei gleichen Ankaufs- und Verkaufsbedingungen).
b) Im nebenstehenden Link/QR-Code können Sie die Excel-Tabelle von Désirée herunterladen. Formatieren Sie Zellen wie folgt:
• die Betragsspalte (Spalte I) mit CHF
• 1’000er-Trennzeichen
• 2 Dezimalstellen
• die %-Spalte im Prozentformat Excel-Tabelle LV
c) Geben Sie für die grau formatierten Zellen die entsprechenden Formeln ein.
Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute
Brennpunkt Rechnungswesen
Übung 15.3 Bei welchem Lieferanten würden Sie einkaufen?
Désirée hat bei drei Lieferanten Offerten eingeholt. Bei welchem Lieferanten würden Sie einkaufen?
Lieferant A Katalogpreis CHF 2'750.60, 20% Händlerrabatt, netto (kein Skonto), Bezugskosten CHF 186.50
Lieferant B Katalogpreis CHF 2'980.50, 30% Händlerrabatt, 5% Mengenrabatt, netto (kein Skonto), Bezugskosten pauschal CHF 150.00.
Lieferant C Katalogpreis CHF 3'010.20, 25% Händlerrabatt, 10% Neukundenrabatt 2% Skonto, Frankolieferung (Lieferant trägt Bezugskosten)
a) Berechnen Sie die Einstandspreise für diese drei Offerten. Text Lieferant
b) Welches ist der günstigste Lieferant? Welche zusätzlichen Kriterien sollten beim Entscheid für einen Lieferanten berücksichtigt werden?
c) Désirée bestellt beim Lieferanten B und verbucht dazu die folgenden Geschäftsfälle. Wie lauten die Buchungssätze?
Lieferant C Geschäftsfall Soll / Haben Betrag
Leistungsbezogene Kriterien: Zuverlässigkeit, Schnelligkeit Eingang Lieferantenrechnung
Finanzielle Kritieren: Lockvogelangebote (Neukunden-Rabatt)
Soziale Kritieren:
Wir ziehen 2% Skonto ab, Zahlungsausgang für Lieferantenrechnung über die Bank
Übung 15.4 Einkaufskalkulationen – aufbauend und abbauend
Berechnen Sie in den folgenden Tabellen die fehlenden Grössen in den grau formatierten Feldern. Runden Sie die Beträge in CHF auf zwei Dezimalstellen und die Prozentsätze auf eine Dezimalstelle.
Übung 15.5 Aussagen zur Zuschlagskalkulation
Ordnen Sie die Begriffe in der Spalte B den zutreffenden Definitionen in der Spalte F zu. Notieren Sie dazu die Ziffer in der Spalte A in die grau formatierten Felder der Spalte D.
1 Rechnungsbetrag Lieferantenrechnung 4 a) Gemeinkosten in % des Einstandspreises
2 Einstandspreis 8 b) Gemeinkosten + Reingewinn
3 Gemeinkosten 12 c) Nettoerlös + Skonto
4 Gemeinkostenzuschlag 5 d) Bruttogewinn – Gemeinkosten
5 Selbstkosten 3 e) Selbstkosten – Einstandswert
6 Reingewinn 14 f) Selbstkosten + Gemeinkosten
7 Reingewinnzuschlag 9 g) Bruttogewinn in % des Einstandspreises
8 Bruttogewinn 10 h) Bruttogewinn in % des Nettoerlöses
9 Bruttogewinnzuschlag 1 i) Katalogpreis Ankauf – Rabatt
10 Bruttogewinnquote 3 k) Selbstkosten – Einstandspreis
11 Nettoerlös 11 l) Selbstkosten + Reingewinn
12 Rechnungsbetrag Kundenrechnung 2 m) Nettoerlös – Bruttogewinn
13 Bruttoverkaufspreis 6 n) Bruttogewinn - Gemeinkosten
14 Definition trifft nicht zu 7 o) Reingewinn in % der Selbstkosten
Übung 15.6 Berechnungen in der Zuschlagskalkulation
Berechnen Sie in der folgenden Tabelle die fehlenden Grössen. Die Prozentzahlen sind auf 2 Dezimalstellen zu runden.
Übung 15.7 Verkaufskalkulation - aufbauend
a) Eine Unternehmung will für einen Artikel einen Nettoerlös von CHF 176.– erzielen. Zu welchem Listenpreis (BKredVP) muss dieser Artikel in den Verkaufskatalog aufgenommen werden, wenn die folgenden Verkaufskonditionen gelten:
• 25% Händlerrabatt
• 10% Mengenrabatt ab 50 Stück
• Verkaufssonderkosten von CHF 8.50 je Stück
• Skonto bei Zahlung innert 10 Tagen von 2%
Übung 15.8 Verkaufskalkulation – abbauend
a) Eine Mitbewerberin von uns bietet einen Artikel zum Listenpreis von CHF 1'200 an. Wir wollen den gleichen Artikel 5% günstiger anbieten. In unserer Branche ist ein Händlerrabatt von 20% sowie 2% Skonto bei Zahlung innert 30 Tagen üblich. Wie hoch dürfen unsere Verkaufssonderkosten sein, wenn wir einen Nettoerlös von CHF 850.– erzielen müssen?
Die Beträge sind auf 5 Rappen zu runden.
b) Eine Kundin bestellt 100 Stk. von diesem Artikel. Verbuchen Sie dazu die untenstehenden Geschäftsfälle. Die Beträge sind jeweils auf 5 Rappen zu runden.
Geschäftsfall Soll / Haben Betrag
1) Versand Kundenrechnung Ford L+L
b) Wir liefern an einen Händler 10 Stk. dieses Artikels. Weil auf dem Transport ein kleiner Schaden entstanden ist, gewähren wir nachträglich einen Mängelrabatt von 10% und stellen dafür eine Gutschrift aus. Der Händler bezahlt mit 2% Skonto.
Geschäftsfall Soll / Haben Betrag
1) Versand Kundenrechnung Ford L+L Wa-Ertr 9’120.00
2) 10% Mängelrabatt Wa-Ertr Ford L+L 912.00
3a) Skontoabzug Wa-Ertr Ford L+L 164.15
3b) Bankkonto, Zahlungseingang Ba Ford L+L 8'043.85
Übung 15.9 Kalkulation eines Grossisten
Grossisten spielen eine zentrale Rolle in der Lieferkette. Sie ermöglichen es Herstellern, ihre Produkte effizient zu verteilen, und bieten kleineren Abnehmern Zugang zu Waren, ohne dass diese grossen Mengen direkt vom Hersteller beziehen müssen. Die KitchenTech AG, ein Grossist im Haushaltsgeräte-Segment, plant die Markteinführung einer neuen Serie von Multifunktionsmixern. Ein Angebot eines Herstellers aus Deutschland wird geprüft, das folgende Konditionen beinhaltet:
• Listenpreis des Herstellers (umgerechnet in CHF): 196.50, zzgl. 8,1 % MWST beim Import.
• Mengenrabatt ab 100 Stück: 12%
• Skonto bei Sofortzahlung: 3%
• Bezugskosten: Beim Bezug von 100 Stück fallen zusätzliche Kosten in Höhe von 8% des Zahlungsbetrages an den Lieferanten an.
Die KitchenTech AG bestellt beim Hersteller 500 Multifunktionsmixer und plant mit einem Gemeinkostenzuschlag von 50% sowie einem Reingewinnzuschlag von 15%. Zur Produkteinführung wird eine Geschenkverpackung verwendet, welche uns CHF 2.35 pro Stück (inkl. MWST) kostest. Zusätzlich gewähren wir zur Produkteinführung 10 % Rabatt sowie Frankolieferung: Wir übernehmen die Transportkosten (inkl. MWST) und kalkulieren diese Transportkosten mit 1,5% des Nettoerlöses (ohne MWST) als Verkaufssonderkosten ein. Unsere Zahlungskonditionen: 30 Tage netto, 2% Skonto bei Zahlung innert 10 Tagen.
a) Erstellen Sie in der nebenstehenden Tabelle das Kalkulationsschema zur Berechnung des Verkaufspreises inklusive MWST für ein einzelnes Gerät. Runden Sie den Verkaufspreis auf ganze CHF auf.
b) Kontrollieren Sie Ihre Berechnung unter a), indem Sie die Excel-Tabelle der Aufgabe 2.2 verwenden. Setzen Sie in der Excel-Tabelle die Formel «Aufrunden auf ganze CHF» ein.
c) Die Konkurrenz bietet ebenfalls günstige Modelle an. Wie hoch darf der Listenpreis des deutschen Herstellers (inkl. MWST) maximal sein, wenn die KitchenTech AG bei den gleichen Einkaufsbedingungen wie bei a) einen Nettoerlös von maximal CHF 300.– erzielen möchte? Verwenden Sie für diese Berechnung eine Schlüsselzahl.
Schlüsselzahl: CHF 312.49 / CHF 212.42
Listenpreis Hersteller (inkl. MWST) = CHF 300 / 1,47 = CHF 204.08
Übung 16 Gesamtkalkulation – Ermittlung der Zuschlagssätze – Massnahmen zur Verbesserung
Melanie hat eine GmbH gegründet und handelt mit Musikinstrumenten. Die Erfolgsrechnung zeigt Ende 2023 das folgende Bild.
a) Ergänzen Sie in der folgenden Erfolgsrechnung die grau formatierten Zellen mit den entsprechenden Begriffen und Beträgen.
Erfolgsrechnung 01.01. – 31.12.2023
3000 Warenertrag (Nettoerlös) CHF 812’500.00
4200 Warenaufwand (Einstand) CHF 534’200.00
Bruttogewinn CHF 278’300.00
5000 Personallaufwand CHF 75’000.00
6000 Raumaufwand CHF 11’800.00
6100 Unterhalt, Rep., Ersatz CHF 500.00
6200 Fahrzeugaufwand CHF 6’000.00
6300 Versicherungsaufwand CHF 5’000.00
6400 Energieaufwand CHF 2’400.00
6500 Verwaltungsaufwand CHF 13’000.00
6600 Werbeaufwand CHF 15’000.00
6700 Sonst. Betriebsaufwand CHF 7’400.00
6800 Abschreibungsaufwand CHF 10’000.00
6900 Finanzaufwand CHF 500.00
8900 Steuern CHF 21’340.00
Summe Konten 5000 - 8900 Gemeinkosten CHF 167’940.00
2971 Jahresgewinn/-verlust CHF 110’360.00
b) Berechnen Sie anhand der obigen Erfolgsrechnung die folgenden Grössen:
1) Bruttogewinn CHF 278'300.00 (Wa-Ertr – Wa-Aufw)
2) BG-Zuschlagsatz 52.10% (100/ Wa-Aufw * BG)
3) Selbstkosten CHF 702’140.00 (Wa-Aufw + BG)
4) RG-Zuschlagsatz 15.72% (100 / Selbstkosten * J-Gewinn)
Melanie hat 2024 die Musikinstrumente mit den entsprechenden Zuschlagssätzen kalkuliert. Ende 2024 zeigt die Erfolgsrechnung das folgende Bild.
c) Ergänzen Sie in der Erfolgsrechnung 2024 die grau formatierten Zellen mit den entsprechenden Begriffen und Beträgen.
Erfolgsrechnung 01.01. – 31.12.2024
3000 Warenertrag (Nettoerlös) CHF 650’000.00 – 20%
4200 Warenaufwand (Einstand) CHF 587’620.00 + 10%
Bruttogewinn CHF 62’380.00
5000 Personallaufwand CHF 78’750.00 + 5%
6000 Raumaufwand CHF 11’800.00
6100 Unterhalt, Rep., Ersatz CHF 500.00
6200 Fahrzeugaufwand CHF 6’000.00
6300 Versicherungsaufwand CHF 5’000.00
6400 Energieaufwand CHF 2’400.00
6500 Verwaltungsaufwand CHF 13’000.00
6600 Werbeaufwand CHF 15’000.00
6700 Sonst. Betriebsaufwand CHF 7’400.00
6800 Abschreibungsaufwand CHF 10’000.00
6900 Finanzaufwand CHF 500.00
8900 Steuern CHF 20’590.00 – 3,5%
Summe Konten 5000 - 8900 Gemeinkosten CHF 170’940.00
2971 Jahresgewinn/-verlust CHF – 108’560.00
d) Schlagen Sie Melanie mögliche Massnahmen zur Verbesserung der Kalkulation und zur Vermeidung von Abweichungen vor.
Brennpunkt Rechnungswesen
Genauere Vorkalkulation:
Verhandlung mit Lieferanten: sicherstellen, dass die Einstandskosten
möglichst stabil sind, bessere Konditionen mit Lieferanten
Aushandeln, Schwankungen in die Kalkulation einfliessen lassen,
Puffer für unerwartete Preissteigerungen.
Verbesserung der Nachkalkulation:
Regelmäßige Kontrolle: die tatsächlichen Einstandskosten mit der ursprünglichen Kalkulation abgleichen
Automatisierte Systeme: Einsatz von Buchhaltungssoftware, um
Abweichungen schnell zu erkennen und zu analysieren.
Preisanpassungen:
Flexibles Pricing: dynamisches Preismodell einführen, das auf den tatsächlichen Kosten basiert, saisonale Trends oder Preiselastizität berücksichtigen.
Kommunikation mit Kunden: Preisänderungen klar und transparent Kommunizieren, um Vertrauen der Kunden zu wahren.
Verträge mit Preisgarantien: unerwartete Preissteigerungen absichern.
Analyse von Abweichungen:
Ursachenforschung: Gründe für die gestiegenen Einstandskosten untersuchen. Benchmarking: Vergleich mit anderen Händlern
Diversifizierung: alternative Lieferanten suchen, Risiko streuen
Verbesserung der Gewinnmargen:
Optimierung des Gemeinaufwands: Bereiche wie Werbeaufwand oder Fahrzeugaufwand analysieren und gegebenenfalls
Einsparungen vornehmen, um Gesamtkosten zu senken.
Upselling: Zusätzliche Dienstleistungen oder Produkte anbieten, um die Gewinnmarge pro Verkauf zu erhöhen.
Strategische Planung:
Langfristige Strategie: Sorgfältige Marktanalyse, Fokus auf margenstarke Produkte, um Profitabilität zu steigern.
Feedback von Kunden: besser zu verstehen, besser verstehen, welche Produkte besonders gefragt sind und wo Kunden bereit sind, höhere Preise zu zahlen.
Übung 17 Welches ist der richtige Preis?
a) Welche der folgenden Aussagen beschreibt die kostenorientierte Preisfindung am besten?
Beste Beschreibung der kostenorientierten Preisfindung
1. Die Preisfindung orientiert sich an den Preisen der Konkurrenz
2. Die Zahlungsbereitschaft der Kunden steht im Vordergrund.
3. Alle Kosten und ein angemessener Gewinn werden berücksichtigt, um den Mindestverkaufspreis zu bestimmen. X
4. Preise werden dynamisch je nach Marktbedingungen angepasst.
b) Welcher der folgenden Strategien werden in der Praxis für die Preisfindung verwendet?
Strategien für Preisfindung
1. Kundenorientierte Preisfindung
2. Psychologische Preisgestaltung
3. Zufallsbasierte Preisgestaltung
4. Dynamische Preisgestaltung
c) Die Boutique Mode Milano möchte ihre Preise optimieren. Beschreiben Sie anhand eines Beispiels, wie die wettbewerbsorientierte Preisfindung und die psychologische Preisgestaltung kombiniert werden könnten, um die Attraktivität eines Produkts zu steigern.
Die Boutique könnte den Preis eines Kleides knapp unter dem Preis eines Konkurrenzprodukts setzen, z. B. CHF 199.– statt CHF 200.–. Damit wirkt der Preis im Vergleich günstiger und zugleich psychologisch attraktiver.
Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Kaufentscheidung der Kunden positiv beeinflussen.
Platz für eigene Notizen
2. Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)
Brennpunkt Rechnungswesen
Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss 21 (Ausgabe Lehrperson)
Überlegungen zum Einsatz des Lernmoduls
Theorie
Im Theorieteil sind rot markierte Elemente zu ausgewählten Wissensstrukturen eingestreut. Diese rot markierten Elemente à können im Lehrvortrag, im Lehrgespräch aber auch in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit bearbeitet werden.
Alternativ können die Lösungen für die Lernenden auch aufgeschaltet werden, dann liest sich der ganze Abschnitt wie ein Theorietext.
Übungen – zur Kontrolle
Wenn die Übungen online gelöst werden, kann man den Lernenden die Lösungen freischalten, sodass die Besprechung nicht zwingend mit der Lehrperson stattfinden muss.
Zeitbudget
Frage: «Wie lange benötigt man für die Vermittlung dieses Lernmoduls?»
Unsere Antwort: Die benötigte Unterrichtszeit hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel, ob man den Unterricht stärker lehrerzentriert oder schülerzentriert ausrichtet oder wie ausführlich man auf Fragen der Klasse eingeht. Einzelne Übungen kann man auch als Hausaufgaben bearbeiten lassen.
Insgesamt lassen sich die Inhalte dieses Lernmoduls aus unserer Sicht pädagogisch verantwortbar in 18 Lektionen (inkl. 2 Prüfungen) unterrichten.
Auf den folgenden Seiten haben wir einzelne Stichworte zu einem möglichen Ablauf notiert, jeweils mit einer geschätzten Bandbreite Unterrichtszeit. Diese ist auch davon abhängig, wie weit die Aufgaben zur Vertiefung und Vernetzung im Unterricht eingebaut werden.
Thema / Inhalt
Einleitung
Warenverkehr
Zahlungsverkehr
Kontokorrent
Offene Posten (OP)
Zahlungsprozesse digital verarbeiten
Thema / Inhalt
Warenverkehr
Wir konzentrieren uns in diesem Kapitel bewusst auf die Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Wareneinkäufen und Warenverkäufen.
Die Bestandesänderungen im Warenvorrat behandeln wir im Lernmodul
8 Bewertungsfragen, zusammen mit Abschreibungen, Rückstellungen, Delkredere und Bilanzkursen.
Die Kalkulation im Warenhandel wird im Kapitel 11 Bilanz- und Erfolgsanalyse mit Kennzahlen, Warenkalkulation und Deckungsbeitragsrechnung behandelt.
1 Einkäufe und Verkäufe auf Rechnung
Überlegungen zu einem möglichen Ablauf
2 Konditionen im Warenhandel
Im Theorieteil sind immer wieder Fragen zu ausgewählten Wissensstrukturen eingestreut. Die rot markierten Elemente àkönnen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit bearbeitet werden. Alternativ können auch die Lösungen aufgeschaltet werden, dann liest sich der ganze Abschnitt wie ein Theorietext.
2 1.1 à Begriffe Lieferantenrechnungen und Kundenrechnungen
Eingangsrechnungen und Ausgangsrechnungen am Unternehmensmodell erläutern, anschl. Standardbuchungssätze üben
n Beispiel Spielwarengeschäft (Warenhandelsunternehmung)
n Beispiel Schreinerei (Produktionsunternehmung)
n Allfällige Fehler mit Stornobuchung rückgängig machen
Übungen – zur Kontrolle
1.1 Aussagen zu Buchungssätzen
1.2 Buchungen im Schuhgeschäft
4 n Spezialfall Anzahlungen
2.1 à Anzahlungen aus Sicht Käufer und Verkäuferin verbuchen
n Verschiedene Arten von Konditionen
Begriffe erläutern
n Beispiel Lieferantenrechnung Schreinerei Koller, mit 2% Skonto
Wissensstrukturen im Lehrvortrag / Lehrgespräch eintragen
Übungen – zur Kontrolle
2.1 Peak Solutions geht in die Berge – AGB, Rabatte und Anzahlungen
2.2 Skonto – Welche Zahlungskonditionen sind vorteilhafter?
Lektionen
Thema / Inhalt
Überlegungen zu einem möglichen Ablauf Lektionen
3 Rücksendungen, Rabatte, Skonti und Transportkosten ............. 6 3.1 à Standardbuchungssätze
n Beispiel Einkäufe gegen Rechnung
n Beispiel Verkäufe gegen Rechnung
Übungen – zur Kontrolle
3.1 Wie hoch ist der Bruttogewinn bei toy-toy?
3.2 Welche Buchungstexte gehören zu welchen Buchungssätzen?
3.3 Merkpunkte zum Warenverkehr
Zahlungsverkehr
Zahlungen mit Debit- und Kreditkarten sind heute weit verbreitet. Wir behandeln deshalb in den Kapiteln 4 und 5 zuerst die Vielzahl von Zahlungsarten und den Ablauf von Kreditzahlungen.
Wer heute einen Webshop einrichten und betreiben will, muss das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure (Issuer, Acquirer und Payment Service Provider) im Kreditkartennetzwerk verstehen, um die Verbuchung der vielfältigen Dienstleistungen im Kontokorrentauszug kontrollieren zu können.
4 Zahlungsarten ............................................................................ 8 4.1 à Recherche zu Zahlungsarten in 2er-Gruppen
n Recherche Zahlungsarten
Übungen – zur Kontrolle
4 1 Steckbrief für Zahlungsarten
4.2 Geld im Alltag: Vor- und Nachteile von Bargeld
5 Kommissionen und Gebühren bei Kartenzahlungen ................ 10 5.1à Ablauf Kartenzahlung mit Folie erläutern anschl. Buchungen üben, wer früher fertig ist, kann mit bookyto / buchen.ch zusätzliche Übungen lösen
n Verarbeitungsprozess einer Zahlung mit Kreditkarte
Übungen – zur Kontrolle
5.1 Akteure beim Ablauf einer Kreditkartenzahlung
5.2 Gebühren und Kommissionen bei Kartenzahlungen
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Thema / Inhalt
Kontokorrent.
Im Kapitel 6 werden die Fachbegriffe aus Sicht der Bank in einer Wissensstruktur eingeführt. An der Visualisierung der Begriffe Sollzins und Habenzins haben wir lange gearbeitet, wir hoffen, sie gefällt Ihnen auch.
Überlegungen zu einem möglichen Ablauf Lektionen
6 Kontokorrent – Grundlage für den Zahlungsverkehr ................ 12 n Fachbegriffe aus Sicht der Bank
Übungen – zur Kontrolle
6.1 Kredit- und Zinsdifferenzgeschäft der Banken
6.2 Soll- und Habenzinsen – Wo sind die Fehler im Text von ChatGPT?
7 Zinsberechnungen .................................................................... 14 n Anlagedauer: Regeln zur Tageberechnung n Zinsberechnungen
Übungen – zur Kontrolle
7.1 Zinsusanzen bei Hypotheken
7.2 Tageberechnungen
7.3 Kurzfristiger Überbrückungskredit oder Darlehen?
8 Verrechnungssteuer, Kommission, Gebühren und Spesen ........ 16 n Verrechnungssteuer zur Verhinderung von Steuerhinterziehung n Kommission, Gebühren und Spesen
Übungen – zur Kontrolle
8.1 Aussagen zur Verrechnungssteuer
8.2 Kommissionen, Gebühren und Spesen
9 Kontokorrentauszüge
17 n Debitoren-Kontokorrent n Kreditoren-Kontokorrent n Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis
Übungen – zur Kontrolle
9.1 Interpretation eines Kontokorrentauszuges
9.2 Kontokorrentauszug ergänzen
9.3 Fehler im Kontokorrentauszug
9.4 Kontokorrentauszug verbuchen
9.5 Aussagen zum Abschlussbetreffnis in Kontokorrentauszügen
Thema / Inhalt
Offene Posten (OP).
Im Debitoren- und Kreditorenmanagement ist der Überwachung der offenen Rechnungen eine wichtige Aufgabe. Die Bewirtschaftung dieser «offenen Posten» ist im System der Offen-Posten-Buchhaltung mit den Ordnern für offene und bezahlte Rechnungen leicht verständlich. Aus diesem Grund führen wir im Kapitel 10 das System der Offen-Posten-Buchhaltung ein.
Überlegungen zu einem möglichen Ablauf Lektionen
Die OP-Listen werden in der Praxis per Knopfdruck erstellt – sofern man eine Debitoren- bzw. Kreditorenbuchhaltung führt. Das Zusammenspiel von Hauptbuch und Nebenbüchern wird im Kapitel 11 dargestellt, bevor im Kapitel 12 schliesslich das Mahnwesen in der Praxis thematisiert wird.
10 Offen-Posten-Buchhaltung ........................................................ 21 n Offene (unbezahlte) Debitoren n Offene (unbezahlte) Kreditoren
Übungen – zur Kontrolle
11.1 Deb-/Kred-Buchhaltung oder Offen-Posten-Buchhaltung
11.2 Ausssagen zur Offen-Posten-Buchhaltung
11.3 Buchhaltungssysteme: Offene Posten vs. Kreditoren und Debitoren
11.4 Kontokorrent und Offen-Posten-Buchhaltung
11 OP-Listen mit Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
12 Inkasso, Mahnwesen, Betreibung und Factoring
n Überwachung der Eingangs- und Ausgangsrechnungen n Hauptbuch und Nebenbücher n OP-Listen n Debitorenbuchhaltung und Kreditorenbuchhaltung
Übungen – zur Kontrolle
11.1 Begriffe in der Offen-Posten-Buchhaltung
11.2 Offen-Posten-Listen
n Inkasso und Zahlungsmoral n Mahnstufen – Mahnen mit System n Betreibung – Inkasso mit Unterstützung des Staates n Inkassounternehmen und Factoring-Institute n Verbuchung von Inkassospesen und Verlusten auf Forderungen n Nachträgliche Zahlung bereits abgeschriebener Forderungen
Übungen – zur Kontrolle
12 1 «Mühsame» Kunden
12.2 Inkassounternehmung oder Factoring?
Thema / Inhalt
Zahlungsprozesse digital verarbeiten
Im Kapitel 13 wird der Begriff Ökosystem aus der Biologie auf den Zahlungsverkehr übertragen. Im Kapitel 14 zeigen wir am Beispiel der Schlosserei Koller wie der Warenund Zahlungsverkehr heute in der Praxis und in der Buchhaltung abläuft. In der Übung 14.3 kann man sich vom eigenen Swiss21-Account eine Rechnung erstellen und sich per Mail zusenden und dabei in Echtzeit beobachten, wie der Versand der Rechnung automatisch verbucht wird. So geht Buchhaltung heute.
Überlegungen zu einem möglichen Ablauf Lektionen
13 Digitales Ökosystem Zahlungsverkehr ...................................... 30 n Ökosysteme in der Natur n Ökosysteme in der Wirtschaft n Zahlungsverkehr als digitales Ökosystem
Übungen – zur Kontrolle
13.1 Begriffsklärung Swiss21.org
13.2 Aussagen zu Ökosystemen in der Wirtschaft
14 Schneller digital – mit Swiss21 .................................................
32 n Digitale Prozesse im Debitorenmanagement n Digitale Prozesse im Kreditorenmangement
Übungen – zur Kontrolle
14.1 Begriffe Debitoren- und Kreditorenmanagement
14.2 Digitale Prozesse im Debitoren- und Kreditorenmanagement
14.3 Schreinerei Koller – Debitoren- und Kreditorenmanagement mit Swiss21
Thema / Inhalt
Überlegungen zu einem möglichen Ablauf
Lektionen Warenkalkulation
Im Kapitel 15 wird das Kalkulationsschema im Handel anschaulich eingeführt. Neun verschiedene Übungen sichern das Verständnis der Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulation. Im Exkurs zur Mehrwertsteuer kann die Funktionsweise der Mehrwertsteuer eingeführt werden.
Im Kapitel 16 zeigen wir den Zusammenhang zwischen Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation
Im Kapitel 17 werden verschiedene Überlegungen zur Preisfindung vorgestellt.
15 Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulation ......................... 34 n Einkaufskalkulation n Zuschlagskalkulation n Verkaufskalkulation
Übungen – zur Kontrolle
15.1 Aufbauende und abbauende Kalkulation
15.2 Excel-Tabelle Kalkulation
15.3 Bei welchem Lieferanten würden Sie einkaufen?
15.4 Einkaufskalkulationen – aufbauend und abbauend
15.5 Aussagen zur Zuschlagskalkulation
15.6 Berechnungen in der Zuschlagskalkulation
15.7 Verkaufskalkulation – aufbauend
15.8 Verkaufskalkulation – abbauend
15.9 Kalkulationen eines Grossisten
16 Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation ................................. 41 Übungen – zur Kontrolle
16 Gesamtkalkulation – Ermittlung der Zuschlagssätze –Massnahmen zur Verbesserung
17 Welches ist der richtige Preis? .................................................. 43 n Kostenorientierte Preisfindung
n Wettbewerbsorientierte Preisfindung
n Kundenorientierte Preisfindung
n Psychologische Preisfindung
n Dynamische Preisfindung
Übungen – zur Kontrolle
17 Welches ist der richtige Preis?