RW 02 EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr_LV_2025-01-14

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Urs Saxer | Thomas Tobler | Heinz Rüfenacht str teachware

Ausgabe für Lehrperson

Brennpunkt Rechnungswesen

Waren- und Zahlungsverkehr

Kaufleute EFZ 2. Lehrjahr

Ausgabe 2025/26

Lehrmittelreihe «Brennpunkt Wirtschaft und Gesellschaft»

Brennpunkt Rechnungswesen – Kaufleute EFZ

2 «Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21» Ausgabe für Lehrperson

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1. Auflage 2025

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Umschlag und Aktualisierungen: schmizz communicate 360° GmbH, Schaffhausen Druck: Copy + Print AG, Schaffhausen

2.

Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21

Handelsbetriebe erleichtern die Verteilung der Güter zwischen Produzenten und Konsumenten, indem sie die Güter an geeigneten Orten und in passender Auswahl mit fachkundiger Beratung anbieten. Wegen der hohen Arbeitsteilung in unserer Wirtschaft sind Handelsbetriebe nicht mehr wegzudenken; sie erleichtern den Produzenten die Verteilung (Distribution) ihrer Erzeugnisse und den Konsumenten das Einkaufen von Produkten.

Theorie

1

Zahlungsverkehr ist die Bezeichnung für die Abwicklung von Zahlungen, um finanzielle Verpflichtungen (= Verbindlichkeiten) zu begleichen, die im Geschäftsleben aus Lieferungen und Leistungen entstehen. Dies betrifft ausstehende Zahlungen von Kunden und ausstehende Zahlungen an Lieferanten (= Kreditoren). Im elektronischen Zahlungsverkehr mit Banken können auch die Verbuchung der Zahlungen und das Mahnwesen automatisiert erfolgen.

Übungen – zur Kontrolle

1 Einkäufe und Verkäufe auf Rechnung

Der Kauf auf Rechnung ist eine der am häufigsten verwendeten Zahlungsarten: Die Unternehmung sendet die bestellte Ware inklusive Rechnung an den Käufer, bezahlt wird erst nach Erhalt der Ware innerhalb einer festgelegten Frist. Diese Zahlungsfrist kann zwischen Käufer und Verkäufer frei festgelegt werden. Die Fälligkeit bezeichnet den Zeitpunkt, bis zu dem eine Rechnung bezahlt sein muss. Häufig sind Lieferungen gegen Rechnung innert 10, 20 oder 30 Tagen fällig.

Falls Rechnungen nicht termingerecht bezahlt werden, können Mahngebühren in Rechnung gestellt werden. Mahngebühren werden in der Buchhaltung des Schuldners als Finanzaufwand verbucht, in der Buchhaltung des Gläubigers als Finanzertrag.

Einkäufe auf Rechnung haben für den Käufer verschiedene Vorteile: Erstens sind keine Angaben zur Kreditkarte notwendig. Zudem kann der Käufer die Ware zuerst prüfen, bevor er dafür bezahlt. Schliesslich kann man bereits etwas kaufen, auch wenn man noch nicht genügend Geld auf dem Lohnkonto hat.

Für den Verkäufer bergen Verkäufe auf Rechnung immer ein gewisses Risiko, weil ein Vertragspartner auch nicht kreditwürdig sein kann. Eine Prüfung der Kreditwürdigkeit (Bonitätsprüfung) ist mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden.

1.1 Ergänzen Sie die folgenden Darstellungen mit den zutreffenden Texten und Beträgen.

n Beispiel Spielwarengeschäft (Warenhandelsunternehmung)

Ausgewählte Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Rechnungen

Nr. Geschäftsfall Buchung (Soll / Haben)

1) Eingangsrechnung, Spielwaren fällig in 30 Tagen 24 Wa-Aufw / Verb L+L

2) Anzeige der Bank, Zahlungsausgang für Lieferantenrechnung (siehe Nr. 1) 24 Verb L+L / Ba

3) Ausgangsrechnung Spielwaren für Weihnachtsaktion an Kundin, Rechnung fällig in 30 Tagen 36 Ford L+L / Wa-Ertr

4) Anzeige der Bank, Zahlungseingang für Lieferung Spielwaren (siehe Nr. 3) 36 Ba / Ford L+L

5) Kauf von 2 Computern mit Drucker, Rechnung fällig in 10 Tagen 3 Büro-Masch / Verb L+L

6) Anzeige der Bank, Zahlung Computer / Drucker (siehe Nr. 5) 3 Verb L+L / Ba

Lieferanten

Lieferantenrechnungen

Eingangsrechnungen

Hauptbuch (Ausgewählte Konten)

Kunden

Kundenrechnungen

Ausgangsrechnungen

n Beispiel Schreinerei (Produktionsunternehmung)

Ausgewählte Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Rechnungen

Nr Geschäftsfall Buchung (Soll / Haben)

1) Lieferantenrechnung, eingekaufte Spanplatten, fällig in 30 Tagen 10 Mat-Aufw / Verb L+L

2) Anzeige der Bank, Zahlungsausgang Lieferantenrechnung (Nr. 1) 10 Verb L+L / Ba

3) Kundenrechnung für Küchenumbau, fällig in 30 Tagen 32 Ford L+L / Prod-Ertr

4) Anzeige der Bank, Zahlungseingang Kundenrechnung (Nr. 3) 32 Ba / Ford L+L

5) Lieferantenrechnung, Service an Fräsmaschinen, fällig in 10 Tagen 3 URE / Verb L+L

6) Lieferantenrechnung, Prämie Betriebsunterbruchsversicherung 6 Vers-Aufw / Verb L+L

7) Kundenrechnung, gelieferte Einbauschränke, fällig in 30 Tagen 18 Ford L+L / Prod-Ertr

8) Anzeige der Bank, Zahlungsausgang Lieferantenrechnung (Nr. 5) 3 Verb L+L / Ba

9) Versand Zahlungserinnerung, gelieferte Einbauschränke (Nr. 7) 18 Keine Buchung

10)*) Eingang Mahnung mit Mahngebühr, offene Lieferantenrechnung (Nr. 6) 0.1 Fi-Aufw / Verb L+L

11) Anzeige der Bank, Zahlungsausgang Versicherung /Mahngebühr (Nr. 6/10) 6.1 Verb L+L / Ba

12)*) Versand Mahnung mit Mahngebühr, offene Kundenrechnung (Nr. 7/9) 0.2 Ford L+L / Fi-Ertr

13) Bank, Anzeige Zahlungseingang (7/12) 18.2 Ba / Ford L+L

*) Mahngebühren und Umtriebsentschädigungen werden in der Regel erst bei wiederholten Zahlungserinnerungen eingefordert.

Ausgewählte Konten

n Allfällige Fehler mit Stornobuchung rückgängig machen

Wird eine Rechnung mit einem Betrag von CHF 100.– versehentlich mit CHF 1'000.– verbucht, muss der Fehler mit einer Stornobuchung zuerst rückgängig gemacht werden Eine Stornobuchung kann auf zwei Arten erfolgen:

n Umgekehrter Buchungssatz mit gleichem Betrag oder

n Gleicher Buchungssatz mit negativen Vorzeichen beim Betrag

Nachdem der Fehler rückgängig gemacht (storniert) wurde, erfolgt die richtige Buchung.

2 Konditionen im Warenhandel

Höhere (oder tiefere) Preise haben eine direkte Auswirkung auf den Verkaufsumsatz und den Gewinn. Die Verkaufspolitik einer Unternehmung muss die Preiskategorie, Preisermässigungen, Zahlungs- und Lieferbedingungen festlegen. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) fasst der Verkäufer alle rechtlichen Aspekte des Geschäfts zusammen. Sobald der Kunde den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zugestimmt hat, z.B. mit einer Unterschrift der Offerte oder bei Online-Bestellungen mit einem Häkchen, sind die AGB integrierender Bestandteil des Kaufvertrags. Beim Verfassen der AGB sollten alle Schritte des Verkaufsprozesses bedacht werden. Hier einige Punkte, die es zu berücksichtigen gilt:

• Gewährleistung: Garantiebestimmungen für die verkauften Waren

• Datenschutz: Verwendung der gesammelten Daten, Verschlüsselungstechnik

• Bestellungen: Rechnungs- und Zahlungsbedingungen, Mehrwertsteuer

• Lieferung: Versandgebiete, Lieferfristen

• Haftung: Regelungen im Falle einer Beschädigung der Ware während des Versands

• Retouren: Umtausch- und Rücknahmeregelungen

• Anwendbares Recht und Gerichtsstand: Im Streitfall zuständiges Gericht und anwendbares Recht (z.B. Verweis auf schweizerisches Recht)

n Spezialfall Anzahlungen

Bei Grossaufträgen ist es üblich, Anzahlungen zu leisten Bis der Auftrag ausgeliefert wird, bilden Anzahlungen für den Kunden ein Guthaben bzw. für den Lieferanten eine Schuld

2.1 Ergänzen Sie die folgenden Darstellungen mit den zutreffenden Texten und Beträgen.

Beispiel: Anzahlung einer Boutique für die Sommerkollektion

In der Buchhaltung der Kundin Buchung (Soll / Haben)

a) Anzahlung Sommerkollektion Geleistete Anzahlungen / Bank

b) Lieferung, Zahlung fällig in 30 Tagen Wa-Aufw / Verb L+L

c) Verrechnung Anzahlung Verb L+L / Geleistete Anzahlungen

In der Buchhaltung des Verkäufers Buchung (Soll / Haben)

b) Anzahlung Sommerkollektion Ba / Erhaltene Anzahlungen

b) Lieferung, Zahlung fällig in 30 Tagen Ford L+L / Prod-Ertr

c) Anzahlung aus Sicht des Verkäufers Erhaltene Anzahlungen / Ford L+L

n Verschiedene Arten von Konditionen

Lieferkonditionen

Zu den Lieferkonditionen zählen Bezugsvereinbarungen und Bestellmengen.

• Lieferkosten (Porto), Verpackung, Zoll und Versicherung sind grundsätzlich vom Käufer zu bezahlen, ausser es ist anders vereinbart. Bei Frankolieferung (franko Domizil) übernimmt der Verkäufer die Transportkosten bis zum Wohnsitz des Kunden.

• Bei den Bestellmengen können Mindestbestellmengen oder ein Kleinmengenzuschlag verlangt werden.

Rabattkonditionen

Rabatte sind Preisermässigungen, die der Verkäufer für bestimmte Leistungen gewährt:

• Wiederverkaufsrabatt für den Detailhandel, der die Feinverteilung der Waren übernimmt

• Mengenrabatt beim Bezug grosser Mengen

• Einführungsrabatt zur Bekanntmachung eines Produktes

• Treuerabatt für langjährige Kunden

• Sonderverkaufsrabatt für besondere Verkaufsanlässe, wie z.B. Black-Friday-Angebote, oder bestimmte Personengruppen, wie z.B. Jugendliche oder Rentner

• Saisonrabatt für bestimmte jährliche Ereignisse, wie z.B. Schulbeginn, Skisaisonabschluss

• Mängelrabatt für beschädigte Lieferungen

Zahlungskonditionen

Die Zahlungskonditionen sind jene Bedingungen, zu denen der Empfänger einer Rechnung die offene Forderung zu begleichen hat. Dazu gehören Zahlungsmodalitäten, Zahlungsziel (Fälligkeit), Skontoregelungen:

• Die Zahlungsmodalitäten sind Vorauskasse (Vorauszahlung), Barzahlung, Teilzahlungsoptionen oder «Netto ohne Abzug».

• Zahlungsziel oder Fälligkeit ist die Frist, bis der Rechnungsbetrag auf dem Konto des Verkäufers eintreffen muss. Häufige Zahlungsfristen sind 10, 20 oder 30 Tage.

• Skonto ist eine Art «Schnellzahlungsrabatt», der bei schneller Zahlung – meist innert 10 Tagen – gewährt wird.

n Beispiel Lieferantenrechnung Schreiner Koller, mit 2% Skonto

Wenn ein Rabatt in der Rechnung ausgewiesen wird, verbuchen wir jeweils den Nettobetrag. Ein Skonto, als Anreiz für eine schnelle Bezahlung, wird in der Rechnung zwar erwähnt, kann jedoch erst bei der Bezahlung verbucht werden. Erst beim Zahlungseingang sehen wir, ob der Kunde die Rechnung schnell (unter Abzug des Skonto-Prozentsatzes) oder langsamer zum Nettobetrag beglichen hat.

Die Schreinerei Koller kann zwischen den zwei Zahlungsbedingungen mit oder ohne Skonto wählen:

Krediteinkauf Werkz / Verb L+L Werkz / Verb L+L

Zahlungsbedingungen

Zahlung 30 Tage, netto

Zahlung

Zahlung innert 1 – 10 Tagen nach Rechnungsdatum

Ohne Skontoabzug Mit Skontoabzug

Verb L+L / Ba 8’000 Skonto Verb L+L / Werkz 160 Zahlung Verb L+L / Ba 7’840

Bei diesem Einkauf auf Rechnung erhält die Schreinerei Koller einen Kredit von 30 Tagen.

Rechnung 08.11. Zahlung 18.11., mit 2% Skontoabzug

Zahlung 08.12., netto

10 Tage

20 Tage

30 Tage

Um die «Attraktivität» des Skontos zu beurteilen, müssen wir diesen Prozentsatz in einen Jahreszinsfuss (Jahresprozentsatz) umrechnen. Wenn die Käuferin in unserem Fall innert 10 Tagen, d.h. 20 Tage vor Ablauf der Kreditfrist bezahlt, kann sie 2% Skonto für schnelle Zahlung abziehen. Welchem Jahreszins entspricht dieser Skontoabzug von 2%?

Ein Skontoabzug für 20 Tage von 2% x (%) = 2 / 20 * 360 = 36%

Entspricht einem Zinsfuss (Jahreszinssatz) für 360 Tage von x%

Solange die Zinssätze für kurzfristige Bankkredite tiefer sind als der entsprechende Jahreszinsfuss für den Skonto, lohnt es sich für den Käufer, den Skonto abzuziehen.

3 Rücksendungen, Rabatte, Skonti und Transportkosten

Fehlerhafte oder beschädigte Produkte, falsche Bestellungen sowie Widerrufs- oder Umtauschrechte können zu Rücksendungen der verkauften Waren führen. Solche Rücksendungen und die Gewährung von allfällig nachträglich gewährten Rabatten sind mit Gutschriften auf den Lieferanten- bzw. Kundenrechnungen zu berücksichtigen. Skontoabzüge vermindern den Warenaufwand bzw. den Warenertrag und müssen ebenso wie spezielle Transportkosten verbucht werden.

n Beispiel Einkäufe gegen Rechnung

Nr Geschäftsfall Buchung (Soll / Haben)

1) Einkauf Waren gegen Rechnung, 2% Skonto 10 Tage 200 Wa-Aufw / Verb L+L 200

3.1 Erstellen Sie für die Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Wareneinkäufen die Buchungssätze und tragen Sie die Beträge in die Hauptbuchkonten ein.

(ausgewählte Konten)

2) Anzeige der Bank, Belastung für Zahlungsauftrag (Nr. 1), unter Abzug von 2% Skonto Verb L+L / Wa-Aufw 4

L+L / Ba 196

3) Zollrechnung für importierte Waren 9 Wa-Aufw / Verb L+L 9

4) Rechnung Spediteur für Transport der Waren unseres Lieferanten (Eingangsfrachten) 6 Wa-Aufw/ Verb L+L 6

5) Kauf von Garderobenkästen für Mitarbeitende, 3% Skonto innert 10 Tagen 112 Mob + Einr / Verb L+L 112

6) Mängelrabatt für leicht beschädigte Garderobenkästen, Gutschrift unseres Lieferanten (Mängelrabatt) 12

7) Anzeige der Bank, Zahlung Zollrechnung (Nr. 3) Zahlung Eingangsfrachten (Nr. 4)

8) Anzeige der Bank, Belastung für Zahlung der Garderobenkästen, unter Berücksichtigung Mängelrabatt und 3%

L+L / Mob + Einr 12

L+L / Ba 9

L+L / Ba 6

Kreditoren + – Warenertrag + + Warenaufwand

3.2 Erstellen Sie für die Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Warenverkäufen die Buchungssätze und tragen Sie die Beträge in die Hauptbuchkonten ein.

(ausgewählte Konten)

n Beispiel Verkäufe gegen Rechnung

Nr Geschäftsfall Buchung (Soll / Haben)

1 Warenverkäufe auf Kredit 510 Ford L+L / Wa-Ertr 510

2 Rechnung unseres Spediteurs für Frankolieferung an unseren Kunden 3 Wa-Ertr / Verb L+L 3

3 Rücksendung von defekten Waren eines Kunden 10 Wa-Ertr / Ford L+L 10

4 Anzeige der Bank, Zahlungen von Kunden à Gewährte Skontoabzüge 15 à Banküberweisungen 485 Wa-Ertr / Ford L+L 15

5 Spezialfall: Wir erhalten die Rechnung unseres Spediteurs für Lieferung einer Warensendung an unseren Kunden (Ausgangsfrachten); da wir keine Frankolieferung vereinbart haben, stellen wir den Betrag unserem Kunden in Rechnung 12

6 Zahlung der Rechnungen unseres Spediteurs (Nr. 2) (Nr. 5)

–Verb L+L (Kreditoren) + – Warenertrag + + Warenaufwand –

4 Zahlungsarten

In der heutigen Wirtschaft gibt es eine Vielzahl von Zahlungsarten, die es Unternehmungen und Konsumenten ermöglichen, ihre Käufe und Verkäufe abzuwickeln. Von traditionellen Methoden wie Bargeld und Rechnungen bis hin zu digitalen Zahlungsformen wie

Kreditkarten, e-bill und Kryptowährungen gibt es eine breite Palette von Optionen, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Akteure gerecht werden. Diese Vielfalt an Zahlungsarten fördert die Effizienz, Flexibilität und Sicherheit im Waren- und Zahlungsverkehr

4.1 Recherchieren Sie die Vorteile und Kosten der verschiedenen Zahlungsarten und ergänzen Sie die folgende Tabelle stichwortartig.

Zahlungsart Merkmale

Barzahlung

Vorauskasse

Vorteile

Nachteile

Für Geschäft vor Ort – Ware gegen Geld «Einfachste» Zahlungsmethode Im Onlinehandel nicht geeignet. Kosten Bargeldhandling (Transport, Sicherung).

Warenlieferung nach Zahlungseingang Gesicherte Zahlung, ohne zusätzlichen

Aufwand

Zahlung nach erfolgter Lieferung

Rechnung

Lastschriftverfahren

Betrag wird «automatisch» gutgeschrieben/belastet.

e-bill

Rechnungen werden direkt ins E-Banking zugestellt

Falls Ware nicht geliefert wird, muss auch nicht bezahlt werden.

«Keine»; Nicht attraktiv für Kundschaft, à eher lange Bearbeitungszeit à Kundin springt evtl. ab

Ausfallrisiko beim Verkäufer, falls Kundin nicht zahlt. Gebühren, falls vorgängige Bonitätsprüfung durch spezielles Institut.

Debitkarte

Bargeldlose Zahlung mit OnlineBezahlfunktion, «sofortige» Abbuchung auf dem Konto

Einmal eingerichtet, einfacher Zahlungsprozess

Ausfallrisiko, falls kein Geld auf Konto; Gebühren für Verkäufer, falls vorgängige Bonitätsprüfung.

Einfach, sicher, schnell, kostenlos, weniger Papier, 100%-Kontrolle Falls keine Dauerfreigabe bzw. Mindestbetrag eingerichtet, muss die Begleichung der Rechnung freigegeben werden

Abheben von Bargeld am Geldautomaten kostengünstig Käufe nur bis zum Kontoguthaben möglich Kartenterminal/Vertrag mit KartenHerausgeber; Handel: à Terminalmiete, Transaktionsgebühren; Kundin: Gebühren für Kontoführung,

Kreditkarte

PayPal

Bargeldlose Zahlung mit OnlineBezahlfunktion, Monatsrechnung durch Kreditgeberin

Für Online-Shops, Zahlung über eine separate Plattform;

Käufe im Ausland kostengünstiger als mit Debitkarte,

schneller Geldtransfer – umgehende Gutschrift auf Händlerkonto.

Abheben von Bard am Geldautomaten unverhältnismässig teuer Kartenlesegerät/Vertrag mit Kreditkarten-Herausgeber; Gebühren auf jeder Transaktion; Kundin benötigt eine Kreditkarte.

Transaktionsgebühren; Kundin benötigt ein PayPal-Konto.

Twint

Zahlung mittels Twint-App per Smartphone; analog Debitkarte;

«einfacher» Zahlungsprozess dank QRCode, auch bei Rechnungen.

WIR

Bargeldloser Zahlungsverkehr unter WIR-Teilnehmern

(Wirtschaftsring von KMU zur Förderung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung)

Reka alternatives Schweizer Zahlungsmittel.

Ausgabe durch nicht-gewinnorientierte

Genossenschaft Schweizer Reisekasse (Reka).

Bitcoin

Überweisungen über das Internet abgewickelt, wobei es anders als im herkömmlichen Bankverkehr keine zentrale Abwicklungsstelle gibt.

WIR-Zahlungen fördern die Zusammenarbeit zwischen teilnehmenden Unternehmen, was den lokalen und regionalen Wirtschaftsraum

Viele Schweizer Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Reka-Pay zu vergünstigten Konditionen an. Solche Rabatte durch den Arbeitgeber betragen bis zu 20 Prozent des Nennwerts.

Bitcoin kann weltweit genutzt werden, ohne auf Wechselkurse oder länderspezifische Beschränkungen achten zu müssen.

Transaktionsgebühren analog Debitkarte, nur innerhalb der Schweiz möglich. Kunde braucht mit Bankkonto verbundenes Twint-App,

Beschränkte Akzeptanz, Finden von geeigneten Geschäftspartnern innerhalb des Netzwerks kann zusätzlichen Aufwand

Reka-Geld kann man zu einem Preis unter dem Nennwert kaufen und spart damit Geld. Reka-Checks gratis, RekaKontogebühren CHF 12.–.

Bitcoin-Kurs schwankt sehr stark (hoch volatil), Akzeptanz begrenzt

5 Kommissionen und Gebühren bei Kartenzahlungen

Wenn wir mit einer Kreditkarte bezahlen und auf dem Zahlungsterminal im Laden die Meldung «Zahlung genehmigt» erscheint, dürfen wir den Einkauf mitnehmen Die Verkäufer können sich sicher sein, dass sie ihr Geld erhalten. Was genau passiert bei einer Kartenzahlung im Hintergrund?

Damit eine Bezahlung innert Sekunden sicher vollzogen werden kann, arbeiten verschiedene Akteure in vielfältiger Weise zusammen, wie das nebenstehende Schema zeigt.

• Die Karteninhaberin bezahlt im Webshop eines Sportgeschäftes (dem Händler) eine Winterjacke. Für eine Kreditkarte muss sie je nach Herausgeber eine Jahresgebühr bezahlt werden; teilweise werden Karten allerdings auch «gratis» zur Verfügung gestellt, z.B. von Grossverteilern wie Migros oder Coop. Am Ende der Abrechnungsperiode wird der Betrag der Karteninhaberin, im Rahmen einer Sammelrechnung über sämtliche getätigten Kreditkartenkäufe, vom Issuer (= Herausgeber der Karte) in Rechnung gestellt. Dies geschieht häufig über ein Lastschriftverfahren bei der Bank der Karteninhaberin. Zwischen Kauf und Bezahlung wird der Kundin somit ein Kredit gewährt, daher der Begriff «Kreditkarte».

• Das Kreditkartennetzwerk der Kreditkarten-Marken (Visa, Mastercard, American Express, Diners) stellen weltweit geltende Regeln für die Zusammenarbeit zwischen den sogenannten «Issuern» und «Acquirern» sowie deren Kunden auf und halten die Infrastruktur für die Transaktionsabwicklung bereit. Nur so kann das Kreditkartensystem überall auf der Welt einwandfrei funktionieren. Das Netzwerk sorgt dafür, dass die vom Acquirer ausgelöste Einforderung des Kaufpreises an den richtigen Issuer übermittelt wird und umgekehrt die Vergütung des Kaufpreises durch den Issuer an den richtigen Acquirer erfolgt.

• Der Issuer (Herausgeber) gibt die Karte einer Markengesellschaft (z.B. Visa, Mastercard oder American Express) an die Karteninhaberin heraus. Er nimmt vielfältige Aufgaben wahr. Unter anderem überprüft er die Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit (= Bonität) der Karteninhaber, führt das Kartenkonto, autorisiert (oder verweigert) die Transaktionen vom Bankkonto der Karteninhaberin.

• Der Acquirer ist der Zahlungsabwickler mit der Bank des Händlers. Er stellt die Terminalinfrastruktur zur Verfügung und fordert via Kreditkartennetzwerk den Kaufpreis beim Issuer des Karteninhabers ein Er stellt damit sicher, dass der Betrag dem Händler gutgeschrieben wird. Innerhalb des mit dem Acquirer vereinbarten Intervalls werden die Beträge dem Händler überwiesen.

Abb. 1 Beteiligte Akteure bei einer bargeldlosen Zahlung

• Der Händler ist zwingend auf die Dienstleistungen eines Payment Service Providers angewiesen. Dieser integriert die verschiedenen Zahlungsarten (bargeldlose Kartenzahlungen, Online-Käufe auf Rechnung, Mobile Payment mittels Twint oder PayPal) und sorgt für eine sichere Übertragung der entsprechenden Zahlungsdaten.

5.1

Erstellen Sie für das Beispiel des Lehrmittelverlags die Buchungssätze und tragen Sie die Beträge in die Konten des Hauptbuches ein.

n Beispiel Lehrmittelverlag

Ausgewählte Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Kreditkarten

Nr Geschäftsfall Buchung (Soll / Haben)

1 Eine Kundin kauft Lehrmittel in unserem Webshop Zahlung mit Kreditkarte 200 Ford Kart-Org / Prod-Ertr 200

2 Wir bezahlen ein Geschäftsessen mit Kreditkarte 145 Ku-Spesen / Verb Kart-Org 100

3 Bankbelastung für Jahresgebühr unserer VISA-Kreditkarte 80 Fi-Aufw / Ba 80

4 Kunde kauft Lehrmittel in unserem Webshop, Zahlung mit Twint 300 Ford Kart-Org /Prod-Ertr 300

5 Unser Kunde (Nr. 4) hat seinen Kauf versehentlich zweimal mit TWINT bezahlt Rückabwicklung 150 Prod-Ertr / Ford Kart-Org 150

Hauptbuch

Verwenden Sie für die Verbuchung der Geschäftsfälle die folgende Kontenauswahl

6 Worldline (Acquirer) überweist uns Kreditkartenzahlungen (siehe Nr. 1) Bankgutschrift, abzüglich 196 Interchange-Fee (Kommission) 4 Ba / Ford Kart-Org 196

7 TWINT (Acquirer) überweist uns Kreditkartenzahlungen (Nr. 4/5). Bankgutschrift, abzüglich 148 Fee (Kommission) 2

8 Wallee (Payment Service Provider) schickt uns die Monatsrechnung, die via Lastschriftverfahren direkt dem Bankkonto belastet wird 20

9 Wir erhalten die Kreditkartenabrechnung (Nr. 2), diese wird direkt via Lastschriftverfahren unserem Bankkonto belastet 100

Kred-Kart-Komm / Ford Kart-Org 4

Ba / Ford Kart-Org 148

Kred-Kart-Komm / Ford Kart-Org 2

/ Ba 20

Verb Karten-Org / Ba 100

6

Kontokorrent

– Grundlage für den Zahlungsverkehr

Ein Kontokorrentkonto ist die Grundlage für den Zahlungsverkehr. Unternehmungen können damit den gesamten Zahlungsverkehr schnell und bequem abwickeln und gleichzeitig die Vorteile einer Debitkarte oder Kreditkarte nutzen.

Kredite für unregelmässige Finanzierungsbedürfnisse des Umlaufvermögens heissen Betriebskredite. Sie können z.B. dazu dienen, Handelsbetrieben den Einkauf eines Grundsortiments vorzufinanzieren oder auch den schwankenden Bedarf an flüssigen Mitteln zu decken. Wenn die Produkte schliesslich verkauft sind, kann der Kredit aus den Erträgen zurückbezahlt werden.

Betriebskredite werden meistens in Form eines Kontokorrentkredits geführt. Dabei führt die Bank für den Kunden eine laufende Rechnung, bei der neben Kreditbezügen auch Einzahlungen möglich sind. Deshalb kann neben einer Schuld auch einmal ein Guthaben gegenüber der Bank bestehen. Die maximale Höhe des Kredits wird durch eine vertraglich vereinbarte Kreditlimite definiert, bis zu welcher die Unternehmung selbst entscheiden kann, ob und wie viel Kredit sie in Anspruch nehmen will. Übersteigt der Bedarf an flüssigen Mitteln die Kreditlimite, so ist ein Überziehen nur mit Bewilligung der Bank möglich.

Abb. 2 Saldoverlauf eines Kontokorrentkontos

Der Zinssatz, den die Bank für die Kreditvergabe verlangt (Aktivzinsen), ist dabei höher als derjenige, den sie im Fall eines Guthabens (Passivzinsen) vergütet. Je nach Sicherheit und Rating liegt der Zinssatz für Aktivzinsen zwischen 5% und 10%; die Passivzinsen, die bei einem Guthaben gewährt werden, betragen zwischen 0% bis 1% (Stand Juli 2023).

n Fachbegriffe aus Sicht der Bank

Wenn der Saldo eines Kontokorrents zugunsten des Bankkunden lautet, hat die Bank gegenüber der Kundin eine Schuld, die Kundin ist aus Sicht der Bank ein «Kreditor». Ein solches Kontokorrent (Saldo «Zu Ihren Gunsten») nennt man entsprechend Kreditoren-Kontokorrent Die Bank vergütet der Kundin für das «deponierte» Geld einen Zins. Dieser Zinsaufwand hat seinen Ursprung auf der Passivseite der Bilanz und wird deshalb als Passivzins bezeichnet. Im Kontokorrent wird dieser Zins auf der Habenseite eingetragen und deshalb als Habenzins bezeichnet.

Lautet der Saldo eines Kontokorrents zugunsten der Bank, hat die Bank gegenüber dem Kunden eine Forderung, der Kunde ist aus Sicht der Bank ein «Debitor». Ein Kontokorrent mit einem Saldo zugunsten der Bank (Saldo «Zu unseren Gunsten») nennt man entsprechend Debitoren-Kontokorrent. Die Aktivzinsen vergrössern die Forderungen gegenüber dem Kunden und werden im Kontokorrent auf der Sollseite eingetragen, entsprechend werden diese Zinsen als Soll z insen bezeichnet.

Wechselt der Saldo zwischen einem Guthaben und einer Schuld, bezeichnet man dies als wechselndes Kontokorrent

Abb. 3 Beispiel Kontokorrentauszug

6.1 Notieren Sie die folgenden Begriffe in die weissen Kästchen:

• Debitoren

• Deb-KK (Debitoren-Kontokorrent)

• Habenzins

• Kreditoren

• Kred-KK (Kreditoren-Kontokorrent)

• Sollzins

Unternehmung B

Bilanz

Bank 2100

Bankschuld

Brennpunkt Rechnungswesen

Erfolgsrechnung

6900

Zinsaufwand

Kred-KK A

Ford B (Aktivzinsen)

Sollzins Verbindlichkeiten gegenüber Bankkunden = Deb-KK B Habenzins Forderungen gegenüber Bankkunden = Bilanz Debitoren Kreditoren

Erfolgsrechnung

Schuld A (Passivzinsen)

Unternehmung A 1020

Bankguthaben

Bilanz

Zinsaufwand Zinsertrag

Zinsdifferenz

Abb. 4 Kontokorrent – Fachausdrücke aus Sicht der Bank

Erfolgsrechnung

6950

Zinsertrag

7 Zinsberechnungen

Die Berechnung der Aktiv- und der Passivzinsen erfolgt aufgrund der folgenden Zinsformel:

Zinsformel für den Jahreszins = Kapital (K) * Zinssatz (p)

n Anlagedauer: Regeln zur Tageberechnung

Für die Berechnung der Anzahl Tage werden in der Praxis unterschiedliche Methoden angewandt. Wir wenden die folgenden beiden Methoden an:

Deutsche Usanz (30/360)

• Das Jahr zählt 360 Tage

• Jeder Monat zählt 30 Tage, auch der Februar zählt immer 30 Tage.

• In Monaten mit 31 Tagen werden der 30. und 31. als insgesamt ein Tag gezählt.

• Bei Geschäften, die per Ende Februar enden, wird der Februar mit seinen tatsächlichen 28 oder 29 Tagen gezählt.

• Der erste Anlagetag wird nicht verzinst, der letzte Anlagetag wird verzinst. Formel in Excel =TAGE360(Ausgangsdatum;Enddatum;[Methode])

Tagesgenaue Effektivzinsmethode (Echt/Echt/365)

• Der Monat wird mit den echten Tagen berücksichtigt.

• Das Jahr wird mit 365 oder in einem Schaltjahr1 mit 366 Tagen berücksichtigt.

• Alle vier Jahre gibt es einen Tag mehr im Kalender und somit 366 Tage. Der zusätzliche Tag (29. Februar) wurde dazu „geschaltet“, darum nennt man das Jahr auch Schaltjahr

• Ist die Jahreszahl durch vier teilbar (aber nicht durch 100), ist es ein Schaltjahr.

• Der erste Anlagetag wird nicht verzinst, der letzte Anlagetag wird verzinst.

Formel in Excel = =TAGE(Zieldatum; Ausgangsdatum)

1 Ein Jahr ist die Zeit, in der die Erde einmal die Sonne umrundet. Die Erde braucht für ihre Umrundung genau 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Im Kalender kann ein Jahr aber nur ganze Tage haben. Das Kalenderjahr muss deshalb um 6 Stunden korrigiert werden. Bei einem Jahr fallen die paar Stunden gar nicht gross auf. Aber wenn man einfach weiterzählt, kommen jedes Jahr wieder sechs Stunden dazu. Nach vier Jahren wäre der Kalender schon einen ganzen Tag zu früh

Zinsformel für eine bestimmte Anlagedauer =

7.1 Berechnen Sie die Anzahl Tage für die folgenden Zeitspannen.

Nr. Anlagedauer Anzahl Tage (nach deutscher Usanz)

a) 10.01.2023 – 31.01.2023 = 20 Tage

b) 26.02.2023 – 28.02.2023 = 4 Tage

c) 26.02.2023 – 01.03.2023 = 4 + 1 = 5 Tage

d) 26.02.2024 – 29.02.2024 = 4 Tage

e) 26.02.2024 – 01.03.2024 = 4 + 1 = 5 Tage

f) 10.01.2023 – 30.05.2023 = 20 + 4 * 30 = 140 Tage

g) 10.01.2023 – 31.05.2023 = 20 + 4 * 30 = 140 Tage

h) 28.02.2023 – 30.09.2023 = 2 + 7 * 30 = 210 Tage

i) 29.02.2024 – 30.09.2024 = 7 * 30 = 210 Tage

k) 15.05.2023 – 21.10.2023 = 15 + 4*30 + 21 = 156 Tage

l) 30.06.2023 – 31.12.2023 = 6 * 30 = 180 Tage

m) 01.07.2023 – 31.12.2023 = 29 + 5 * 30 = 179 Tage

dran, nach hundert Jahren schon fast einen Monat – und nach sechshundert Jahren wäre im Juli tiefster Winter!

Damit dies nicht passiert, hat man eine einfache Lösung gefunden: Man verlängert alle vier Jahre das Jahr um einen Tag. In diesen «Schaltjahren» hat der Februar anstatt 28, 29 Tage. Dadurch stimmt der Kalender wieder mit der Erdbewegung überein. (https://www.planet-schule.de/mm/die-erde/Barrierefrei/pages/Wozu_gibt_es_Schaltjahre.html / 08.12.2022)

n Zinsberechnungen

Bei einem Kontokorrentkonto ändert sich der gewährte Kredit laufend aufgrund von Belastungen und Gutschriften. Der Zins wird bei Kontokorrentkonten jeweils für die Zeitspanne zwischen zwei Kontostands-(Saldo-) änderungen berechnet.

7.2 Berechnen Sie für die folgenden Beispiele die gesuchten Grössen.

Eingabe der Zinsformel am Computer Zinsformel (für den Jahreszins): Z

Allgemeine Zinsformel (für Anzahl Tage): Z

7.3 Stellen Sie die Formeln für die gesuchten Grössen auf und berechnen Sie für die Beispiele die Grössen in den schraffierten Feldern. Z = K * p * t Beide Seiten der Gleichung mit Nenner multiplizieren

Gleichung nach gesuchter Grösse

Formel für die Berechnung des Kapitals

Formel für die Berechnung des Zinssatzes

Formel für die Berechnung der Anzahl Tage (nach deutscher Usanz) Anlagedauer Zins

8 Verrechnungssteuer, Kommissionen, Gebühren und Spesen

Beim Kontoabschluss sind neben den Zinsen noch weitere Positionen zu beachten:

n Verrechnungssteuer zur Verhinderung von Steuerhinterziehung

Sehr vereinfacht gesagt, spricht man bei Steuerhinterziehung von Weglassen oder Verschweigen bestimmter Vorgänge. Darin enthalten ist auch das «unbewusste Vergessen». Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Kapitalertrag in der Steuererklärung nicht angegeben (deklariert) wird. Ein Steuerbetrug liegt dann vor, wenn zusätzlich zur Steuerhinterziehung auch noch Urkunden gefälscht werden.

Mit der Verrechnungssteuer soll Steuerhinterziehung verhindert werden. Dazu geht der Bund wie folgt vor: Auf Kapitalerträgen, wie z.B. Zinserträgen auf Kontokorrentkonten, Dividenden auf Aktien und Obligationenzinsen und Lottogewinnen werden direkt 35% «Verrechnungssteuer» abgezogen und damit vorerst nur 65% der Kapitalerträge ausbezahlt.

Die «Verrechnung» erfolgt dann über die Steuererklärung: Werden die Kapitalerträge in der Steuererklärung angegeben, werden die abgezogenen 35% Verrechnungssteuer wieder zurückerstattet bzw. mit der Steuerschuld verrechnet. Es lohnt sich, das Einkommen durch die Wertpapiere bei der Steuererklärung anzugeben, da die Steuersätze für das Einkommen tiefer sind als die Verrechnungssteuer von 35%.

8.1 Notieren Sie in der folgenden Grafik die zutreffenden Prozentsätze in die drei Kästchen nennen Sie die möglichen Buchungen aus Sicht der Kontoinhaberin.

Abb. 5 Verrechnungssteuermechanismus

Nettozins: 65%

a) Nettoverbuchung: Ba / Fi-Ertr 65

Bruttozins: 100%

b)Bruttoverbuchung: Ba/Fi-Ertr 100

Verrechnungssteuer: 35%

a) Ford Verr-St / Fi-Ertr 35

b)FordVerr-St/Ba 35

Untergrenzen und Steuerfreibeträge bei der Verrechnungssteuer

• Kundenguthaben Bank/Post: erst ab jährlichem Bruttozins von CHF 200.– (Untergrenze)

• Aktien und Obligationen: Dividenden und Zinsen ab CHF 0.– (keine Untergrenze)

• Inländische Geldspielgewinne: Swisslos erst ab Gewinn von CHF 1 Mio (Steuerfreibetrag), Geldspielgewinne in Schweizer Casinos sind steuerfrei

n Kommissionen, Gebühren und Spesen

Im Zahlungsverkehr werden Gebühren für spezifische Dienstleistungen erhoben, z.B. Kontoführungsgebühren, Überweisungsgebühren, Kreditkartengebühren, Nutzung von Geldautomaten. Kommissionen sind ebenfalls Entschädigungen für Finanzdienstleistungen, im Gegensatz zu Gebühren werden Kommissionen als Prozentsatz auf einem bestimmten Verkaufsumsatz berechnet, z.B. Kauf und Verkauf von Wertpapieren, Zahlungsdienstleistungen im Kreditkartengeschäft Spesen sind Entschädigungen, die im Zusammenhang mit bestimmten Tätigkeiten erhoben werden, z.B. Beschaffung oder Erstellung bestimmter Dokumente, Nachforschung von Zahlungen.

Abb. 6 Jährliche Gebühren für die Führung eines Lohnkontos (Marktbeobachtung Preisüberwachung, März 2022, ausgewählte Geldinstitute)

9 Kontokorrentauszüge

n Debitoren-Kontokorrent

Beim Debitoren-Kontokorrent erhält die Kundin von der Bank einen Kredit. Die Bank hat damit gegenüber der Kundin eine Forderung.

9.1 Wie lässt sich die Bezeichnung «Debitoren-Kontokorrent» erklären? Bezeichnung «Debitoren» aus Sicht der Bank

9.2 Ergänzen Sie das folgende Debitoren-Kontokorrent mit den zutreffenden Beträgen und notieren Sie die jeweiligen Buchungssätze in der Geschäftsbuchhaltung der Kontoinhaberin.

Buchungssatz in der Geschäftsbuchhaltung der Kontoinhaberin

n Kreditoren-Kontokorrent

Beim Kreditoren-Kontokorrent bringt der Kunde der Bank Geld. Die Bank hat damit gegenüber dem Kunden eine Verbindlichkeit.

9 3 Wie lässt sich die Bezeichnung «Kreditoren-Kontokorrent» erklären?

9.4 Ergänzen Sie das folgende Kreditoren-Kontokorrent mit den zutreffenden Beträgen und notieren Sie die jeweiligen Buchungssätze in der Geschäftsbuchhaltung des Kontoinhabers. Kreditoren-Kontokorrent

Buchungssatz in der Geschäftsbuchhaltung des Kontoinhabers Datum Text

n Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis

Beim Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis hat die Bank gegenüber dem der Kundin zeitweise eine Verbindlichkeit, zeitweise eine Schuld.

9 5 Wie lässt sich die Bezeichnung «wechselndes Kontokorrent» erklären? Kundin wechselt aus Sicht der Bank zwischen «Kreditor » und «Debitor »

9.6 Ergänzen Sie das folgende Kreditoren-Kontokorrent mit den zutreffenden Beträgen und notieren Sie die jeweiligen Buchungssätze in der Geschäftsbuchhaltung der Kontoinhaberin.

Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis

Buchungssatz in der Geschäftsbuchhaltung der Kontoinhaberin Datum Text Soll Haben Saldo Valuta Belastung Gutschrift

Saldo zu Ihren Gunsten

2. Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)

Abb. 7 Beispiel Kontokorrentauszug

10 Offen-Posten-Buchhaltung

Als «Offene Posten» werden in der Buchhaltung noch nicht bezahlte Rechnungen bezeichnet. Offene Posten gibt es somit bei: n Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Offene (unbezahlte) Debitoren (Kundenrechnungen)

n Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Offene (unbezahlte) Kreditoren (Lieferantenrechnungen)

Kleinere Unternehmungen haben in der Regel weniger Informationsbedürfnisse an das Rechnungswesen als grössere Unternehmungen und betreiben deshalb häufig keine eigene Buchhaltungsabteilung. Kleine Unternehmungen möchten möglichst wenig Arbeitszeit in Buchhaltungsarbeiten investieren und stattdessen möglichst viel Zeit für ihre eigentlichen Geschäftstätigkeiten einsetzen.

Im Zusammenhang mit Rechnungen kann die Buchführung mit dem System der Offenposten-Buchhaltung vereinfacht werden, ohne das Schlussresultat der Buchhaltung zu verändern. Bei dieser einfachen Buchführung werden während des Jahres nur die Zahlungen von Kunden und die Zahlungen an Lieferanten verbucht. Die Kundenrechnungen (Debitoren) und die Lieferantenrechnungen (Kreditoren) werden dazu in je zwei Ordnern abgelegt:

10.1 Welche Geschäftsfälle müssen bei der vereinfachten Variante der «Offen-PostenBuchhaltung» im Vergleich zur Variante mit der laufenden Führung von Debitorenund Kreditorenkonti nicht verbucht werden?

Kundenrechnung nicht verbuchen, Ablage Ordner Offene Debitoren

Lieferantenrechnung nicht verbuchen, Ablage Ordner Offene Kreditoren

Rücksendungen, nur Vermerk auf Rechnung

Gewährte Rabatte, nur Vermerk auf Rechnung

Skontoabzug, nur Vermerk auf Rechnung

Das Konto 1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren) und das Konto 2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren) müssen somit während des ganzen Geschäftsjahres nicht bebucht werden; man spricht auch von «ruhenden» Konten. Damit die Schlussbilanz stimmt, müssen am Ende des Geschäftsjahres die offenen Rechnungen im Ordner «Offene Debitoren» addiert werden und im Konto Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nachgetragen werden. Dabei gibt es jeweils zwei mögliche Geschäftsfälle.

10.2 Notieren Sie die Buchungssätze zu den folgenden Geschäftsfällen und den Beispielen auf den folgenden Seiten.

Nr. Geschäftsfall

Buchung (Soll / Haben)

a) Zunahme offene Debitoren gegenüber dem Anfangsbestand Ford L+L / Wa-Ertr

b) Abnahme offene Debitoren gegenüber dem Anfangsbestand

Nr. Geschäftsfall

Wa-Ertr / Ford L+L

Buchung (Soll / Haben)

a) Zunahme offene Kreditoren gegenüber dem Anfangsbestand Wa-Aufw / Verb L+L

b) Abnahme offene Kreditoren gegenüber dem Anfangsbestand Verb L+L / Wa-Aufw

Abb. 8 Vier Ordner für die Ablage von offenen Posten

n Beispiel Wareneinkauf

(ausführlichere) Buchhaltung

Nr.

1

2 Lieferantenrechnung von A 250 Wa-Aufw / Verb L+L 250 250 à Ordner Offene Kred

3 Rücksendung an A 40 Verb L+L / Wa-Aufw 40 40 à Vermerk auf Rg

4 Nachträglicher Rabatt von A 10 Verb L+L / Wa-Aufw 10 10 à Vermerk auf Rg

5 Skontoabzug Rechnung von A 4 Verb L+L / Wa-Aufw 4 4 à Vermerk auf Rg

6

8

n Beispiel Warenverkauf

n Beispiel Anpassung über mehrere Jahre (Warenverkauf)

Geschäftsjahr 1

2

3

11 OP-Listen mit Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

n Überwachung der Eingangs- und Ausgangsrechnungen

Eine Unternehmung muss grundsätzlich über die notwendige Liquidität verfügen, um ihre fälligen Rechnungen fristgerecht bezahlen zu können. Deshalb sollten die flüssigen Mittel sorgfältig geplant werden, um keine teuren Bankkredite in Anspruch nehmen zu müssen. Dazu bietet die Finanzbuchhaltung einen Überblick: einerseits über die noch offenen Verpflichtungen (Schulden, Eingangsrechnungen) und andererseits über die fälligen Forderungen (Guthaben, Ausgangsrechnungen).

Wenn wir unsere Eingangsrechnungen nicht termingerecht bezahlen können, verzichten wir gegebenenfalls auf mögliche Skontoabzüge oder müssen sogar zusätzlich zum Rechnungsbetrag allfällige Mahngebühren bezahlen. Zudem steht durch mehrmalige Mahnungen der Ruf unserer Unternehmung auf dem Spiel: Wenn wir Lieferantenrechnungen ständig zu spät bezahlen, könnten die Lieferanten vermuten, dass wir in Zahlungsschwierigkeiten stecken; im schlimmsten Fall werden unsere Lieferanten uns nicht mehr beliefern. Der Sicherstellung der Liquidität dient auch die Kontrolle über die Fälligkeit unserer Ausgangsrechnungen. Nur wenn unsere Kunden fristgerecht bezahlen, fliessen uns die notwendigen flüssigen Mittel zu. Eine Übersicht über die ausstehenden Zahlungen ermöglicht es uns auch, rechtzeitig Zahlungserinnerungen oder Mahnungen zu verschicken (vgl. Seite 26).

Kleine Unternehmungen mit wenigen Kunden und Lieferanten können zur Kontrolle ihrer offenen Rechnungen die Ordner offene Debitoren und offene Kreditoren regelmässig, z.B. einmal wöchentlich, durchsehen. Sobald allerdings die Anzahl der Kunden und Lieferanten eine gewisse Grösse erreicht, ist eine systematische Durchsicht der Ordner eher mühsam und wenig übersichtlich. Für Unternehmungen mit hunderten von Kunden und Lieferanten ist eine Überwachung mit Ordnern gar nicht mehr praktikabel. Um die vielen verschiedenen Informationen im Zusammenhang mit den Rechnungen von Kunden und Lieferanten zu behalten, führen diese Unternehmungen in der Praxis für jeden einzelnen Kunden (Debitor) und jeden einzelnen Lieferanten (Kreditor) ein eigenes Konto.

n Hauptbuch und Nebenbücher

Die Buchhaltungssoftware überträgt grundsätzlich alle Einträge aus dem Buchungsjournal automatisch in die betreffenden Konten (jeweils auf die Soll- bzw. die Habenseite). Das Verzeichnis aller Konten nennt man Hauptbuch

Einzelne Konten aus dem Hauptbuch können allerdings durch die Flut an Informationen unübersichtlich werden. Dies betrifft insbesondere den Geschäftsverkehr mit einzelnen Kunden und/oder Lieferanten. Um diesen Geschäftsverkehr besser überblicken zu können, führt man deshalb für diese beiden Gruppen je individuelle (oder personalisierte) Einzelkonten. Diese Einzelkonten werden in sogenannten Nebenbüchern geführt, wir unterscheiden:

n Einzelkonten für Kunden in der Debitorenbuchhaltung, diese Konten enthalten die Forderungen (Guthaben) aus Lieferungen und Leistungen.

n Einzelkonten für Lieferanten in der Kreditorenbuchhaltung, mit unseren Verbindlichkeiten (Schulden) aus Lieferungen und Leistungen.

Die Eintragungen in diesen Nebenbüchern werden wiederum automatisch in die entsprechenden «Sammelkonten» des Hauptbuches übertragen.

Durch solche detailliert geführte Einzelkonten erhält man aussagekräftigere Informationen und kann die Veränderung des betreffenden Hauptkontos (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw. Verbindlichen aus Lieferungen und Leistungen) besser verstehen.

Es ist für Unternehmungen mit vielen Kunden auch möglich, lediglich die Debitorenbuchhaltung mittels Einzelkonten zu führen (um damit die offenen Kundenrechnungen systematisch zu überwachen), während der Verkehr mit eher wenigen Lieferanten nach der Methode der Offen-Posten-Buchhaltung erfasst wird.

n OP-Listen

Für den Überblick über die offenen Posten wird man aus der Buchhaltungssoftware eine Liste der offenen Posten (OP-Liste) generieren. Eine solche Liste enthält die Rechnungsnummer, das Rechnungsdatum, die offenen Beträge und die Zahlungsfristen sowie die gegebenenfalls bereits ausgelösten Mahnungen.

Abb. 9 OP-Liste per 30.09.2024 mit Mahnstufen

n Debitorenbuchhaltung

In einer Debitorenbuchhaltung wird der Geschäftsverkehr mit den einzelnen Kunden (Debitoren) in jeweils individuellen Einzelkonten erfasst Gleichzeitig werden die Einträge in diesen Einzelkonten (automatisch) im Hauptbuch der Finanzbuchhaltung im Aktivkonto 1100 «Forderungen aus Lieferungen und Leistungen» verbucht Das Konto 1100 der Finanzbuchhaltung zeigt damit das zusammengefasste Guthaben gegenüber allen Debitoren (Kunden).

Nebenbuch (Hilfsbuchhaltung)

Debitorenbuchhaltung

Hier werden sämtliche Vorgänge für jeden Kunden separat nachgeführt.

Die Informationen zu jedem Kunden können im Einzelkonto einfach ermittelt werden.

n Kreditorenbuchhaltung

Analog wird der Geschäftsverkehr mit den Lieferanten (Kreditoren) über Einzelkonten in der Kreditorenbuchhaltung geführt. Die Einträge in diesen Einzelkonten werden automatisch ins Passivkonto 2000 «Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen» übertragen. Und somit weist das Konto 2000 im Hauptbuch der Finanzbuchhaltung (zusammengefasst) die gesamten Schulden gegenüber allen Kreditoren (Lieferanten) aus.

Hauptbuch

Im Hauptbuch findet man alle Einträge im Zusammenhang mit den Konten:

1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Debitoren)

2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Kreditoren)

Informationen zu den offenen Posten einzelner Kunden oder Lieferanten sind in diesen beiden Konten nur sehr aufwändig zu ermitteln.

Nebenbuch (Hilfsbuchhaltung)

Kreditorenbuchhaltung

Hier werden sämtliche Vorgänge für jeden Lieferanten separat nachgeführt.

Die Informationen zu jedem Lieferanten können im Einzelkonten einfach ermittelt werden.

Abb. 10 Zusammenhang Hauptbuch und Nebenbücher in einer Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

12 Inkasso, Mahnwesen, Betreibung und Factoring

n Inkasso und Zahlungsmoral

Eigentlich ist alles klar: Gemäss Kaufvertragsrecht (Art. 184 ff. OR) müssen Lieferungen sofort bezahlt werden. Rechnungen sind damit innerhalb der gesetzten Zahlungsfrist (häufig 10, 20 oder 30 Tage) zu begleichen. Der Einzug von Rechnungen, auch als «Inkasso» bezeichnet, verläuft in vielen Fällen allerdings nicht ganz problemlos und ist deshalb mit einem gewissen

Aufwand verbunden, wie der folgende Artikel zeigt:

Schweizer Firmen unter den pünktlichsten Zahlern

Die Schweizer Unternehmen haben eine hohe Zahlungsdisziplin. Die hiesigen Firmen belegen laut einer Analyse des Unternehmensberaters Dun & Bradstreet eine führende Position im nordeuropäischen Raum.

Konkret würden 68,8 Prozent der Schweizer Unternehmen pünktlich ihre Zahlungen leisten, heisst es in der am Donnerstag veröffentlichten Payment Studie 2024 von D&B. Die Auswertung untersuchte das Zahlungsverhalten von Unternehmen in über 30 Ländern.

Im europäischen Vergleich zahlen nur noch Unternehmen in Dänemark (94,2%), Polen (82,7%) und den Niederlanden (76,1%) pünktlicher als in der Schweiz. Firmen in südeuropäischen Ländern wie Spanien (46,7%), Italien (41,1%) und Portugal (19,2%) seien indes punkto Zahlungsmoral auf den hinteren Rängen zu finden.

Im Branchenvergleich zeige sich in der Schweiz indes ein differenziertes Bild: Sehr zuverlässig seien Unternehmen aus dem Bau- (75,2%) und Finanzwesen (73,5%), gefolgt vom Grosshandel (63,3%) und dem Einzelhandel (62,9%). Besonders auffällig sei derweil der deutliche Rückgang pünktlicher Zahlungen in den Branchen Spedition und Logistik, Kommunikationsdienstleistungen sowie im Nah- und Fernverkehr.

(Handelszeitung, 27.06.2024)

n Mahnstufen – Mahnen mit System

Ein professionelles Forderungsmanagement und Mahnwesen reduziert Ausfälle von Debitoren (Verluste durch Zahlungsunfähigkeit der Kunden), stellt das rechtzeitige Eingehen von Forderungen und damit auch die eigene Liquidität sicher. Die Schreinerei Koller hat beispielsweise folgende Grundsätze festgehalten:

Schreinerei Koller – unser Mahnsystem

«Wir erwähnen in unseren ausgehenden Rechnungen immer ein Zahlungsziel von 20 Tagen. Wenn ein Kunde unser Zahlungsziel nicht eingehalten hat, erinnern wir ihn zunächst an die ausstehende Zahlung. Diese Zahlungserinnerung versenden wir nach 10 Tagen. In der Zahlungserinnerung setzen wir jeweils eine Nachfrist von nochmals 20 Tagen.

Falls die Zahlung auch nach der in der Zahlungserinnerung gesetzten Nachfrist nicht erfolgt, versenden wir nach weiteren 10 Tagen eine erste Mahnung mit einer Nachfrist von 15 Tagen Beim ersten Mahnschreiben erheben wir noch keine Mahngebühren oder Verzugszinsen, jedoch erwähnen wir diese Mahnkosten, falls die Zahlung innerhalb der zweiten Nachfrist nicht eingehen sollte. Als Mahnkosten verrechnen wir einerseits Mahngebühren von pauschal CHF 25.– für unsere Umtriebe sowie Verzugszinsen von 5% Jahreszins (gemäss Art. 106 Abs. 1 OR) seit der in der Zahlungserinnerung gesetzten ersten Nachfrist.

Sollte die Zahlung immer noch nicht eingegangen sein, versenden wir nach 7 Tagen eine zweite und letzte Mahnung. In diesem zweiten Mahnschreiben stellen wir die erwähnten Mahngebühren und die Verzugszinsen in Rechnung und setzen eine letzte Nachfrist von 10 Tagen. Falls die Zahlung bis zu dieser letzten Nachfrist nicht eingehen sollte, übergeben wir die Rechnung einem Inkassounternehmen, welche für die Forderung notfalls ein Betreibungsverfahren nach dem Schuld- und Konkursgesetz einleiten wird.»

12.1 Wie viele Tage vergehen bei der Schreinerei Koller bis sie ihr Geld erhält, wenn ein Kunde seine offene Rechnung erst am letzten Tag, der in der zweiten Mahnung gesetzten Nachfrist bezahlt? Finden Sie die von der Unternehmung gesetzten Fristen zu lang, zu kurz oder gerade richtig?

Zahlungsziel 20 Tage Wartefrist 10 Tg. Nachfrist 20 Tage Wartefrist 10 Tg Nachfrist 15 Tg. Wartefrist 7 Tg Nachfrist 10 Tg.

Abb. 11 Mahnsystem Schreinerei Koller

Total 92 Tage Zeit

n Betreibung – Inkasso mit Unterstützung des Staates

Wenn ein Kunde trotz Mahnung nicht bezahlt, kann ein Betreibungsverfahren eingeleitet werden. Den ersten Schritt muss dabei der Gläubiger1 machen, indem er ein Betreibungsbegehren am Wohnsitz des Schuldners einreicht bzw. am Sitz der zu belangenden Gesellschaft. Das Betreibungsamt überprüft das Betreibungsbegehren auf seine Vollständigkeit und stellt dem Schuldner anschliessend einen Zahlungsbefehl zu.

Der Zahlungsbefehl beinhaltet die Aufforderung, dem Gläubiger den Forderungsbetrag samt den Kosten für die Betreibung zu bezahlen. Bereits bei der Zustellung eines Zahlungsbefehls kann der Schuldner auf dem Zahlungsbefehl schriftlich vermerken, dass er die Forderung teilweise oder ganz bestreitet. Diese Erklärung, Rechtsvorschlag genannt, muss in der Regel nicht begründet werden.

Abb. 12 Übersicht Einleitungsverfahren einer Betreibung

1 Gläubiger = besitzt gegenüber einer anderen Partei einen Anspruch, z.B. eine Geldforderung.

Wenn im Einleitungsverfahren der Betreibung festgestellt wird, dass die Forderung zu Recht besteht, kann der Gläubiger – wieder mit einem Kostenvorschuss – die Fortsetzung der Betreibung fordern.

Schuldner, die nicht im Handelsregister eingetragen sind, unterliegen grundsätzlich der Betreibung auf Pfändung. Bei einer Pfändung werden so viele Vermögenswerte des Schuldners wie zur Deckung der Schulden nötig amtlich beschlagnahmt und versteigert. Für den nicht gedeckten Teil seiner Forderung erhält der Gläubiger einen Verlustschein. Mit einem Verlustschein aus Pfändung kann der Gläubiger eine spätere Betreibung des Schuldners leichter durchführen.

Schuldner, die im Handelsregister eingetragen sind, werden auf Konkurs betrieben. Beim Konkurs wird, im Gegensatz zur Pfändung bzw. Pfandverwertung, das gesamte Vermögen des Schuldners (mit Ausnahme des Existenzminimums) amtlich beschlagnahmt und verwertet. Juristische Personen, wie z.B. eine GmbH oder eine Aktiengesellschaft werden durch einen Konkurs wirtschaftlich und rechtlich aufgelöst. Wenn in einem Konkurs der Erlös nicht ausreicht, alle Forderungen voll zu decken, wird er im Verhältnis der Forderungsbeträge auf die Gläubiger verteilt. Diese Restanteile, in Prozenten der ursprünglichen Forderung, werden als Konkursdividenden bezeichnet. Für den ungedeckten Teil der Forderung erhält der Gläubiger einen Konkursverlustschein Bei der Betreibung von juristischen Personen (z.B. GmbH oder AG) ist ein Konkursverlustschein wertlos, weil die Firma mit dem Konkurs im Handelsregister gelöscht und damit rechtlich aufgelöst wird.

n Inkassounternehmen und Factoring-Institute

Nach erfolglosen Mahnungen übergeben viele Unternehmungen ihre offenen Posten an ein Inkassounternehmen. Die Forderungen gehören dabei rechtlich immer noch der abtredenden Unternehmung. Das Inkassounternehmen kümmert sich lediglich um das weitere Inkasso inkl. Betreibung und verrechnet dafür je nach Forderungshöhe ein Erfolgshonorar zwischen 4 bis 15%. Diese Inkassospesen bilden für die Unternehmung zwar eine Erlösminderung, dafür kann sich das Unternehmen um die guten Kunden kümmern.

Während es beim Inkasso vor allem um die Eintreibung überfälliger Rechnungen geht, verkaufen Unternehmungen beim Factoring ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an ein Factoring-Institut. Das Institut, der «Factor», wird dadurch Eigentümerin der entsprechenden Forderungen und übernimmt in der Folge die ganze Zahlungsabwicklung, das Mahnwesen und das Inkasso sowie auch das Risiko von Zahlungsausfällen. Für diese Dienstleistung bezahlt eine Unternehmung dem Finanzdienstleister die sogenannte Factoring-Gebühr zwischen 2 und 4%, je nach Grösse der Gesamtforderung. Die Unternehmung erhält den Forderungsbetrag abzüglich der Factoring-Gebühr, was sich umgehend positiv auf die Liquidität auswirkt.

n Verbuchung von Inkassospesen und Verlusten auf Forderungen

Die Aufwände im Zusammenhang mit dem Inkasso, die Verluste auf Forderungen sowie die Verzugszinsen werden in verschiedenen Kontenklassen verbucht:

• Mahngebühren werden als Erlösminderungen im Konto 3804 Inkassospesen verbucht

• Verlustscheine werden als Erlösungsminderung im Konto 3805 Verluste auf Forderungen (Debitorenverluste) verbucht.

• Factoring-Gebühren werden als betrieblicher Aufwand im Konto 6551 Inkassospesen verbucht

• Verzugszinsen werden als Finanzertrag im Konto 6950 Finanzertrag verbucht.

Aufwände ERFOLGSRECHNUNG 01.01. – 31.12.2024

4 Aufwand für Material, Handelswaren und Dienstleistungen

3 BETRIEBSERTRAG aus Lieferungen und Leistungen

4000 Materialaufwand (Produktion) 3000 Produktionsertrag

4200 Handelswarenaufwand (Warenaufwand) 3200 Handelswarenertrag (Warenertrag)

4400 Aufwand für bezogene Dienstleistungen 3400 Dienstleistungsertrag

5 Personalaufwand 3420 Honorarertrag

6 Übriger Betriebsaufwand, Abschreibungen und Finanzergebnis

38 Erlösminderungen

6100 Raumaufwand 3800 (–) Gewährte Skonti

6200 Fahrzeugaufwand 3801 (–) Gewährte Rabatte und Preisnachlässe

6300 Versicherungsaufwand 3802 (–) Rückvergütungen

6400 Energieaufwand 3803 (–) Provisionen an Dritte

6500 Verwaltungsaufwand 3804 (–) Inkassospesen (Mahngebühren)

6551 Inkassospesen (Factoring-Gebühren) 3805 (–) Verluste aus Forderungen (Debitorenverluste)

6600 Werbeaufwand

6700 Sonstiger Betriebsaufwand

6800 Abschreibungen und Wertberichtigungen

6900 Finanzaufwand

6950 (+) Finanzertrag (Verzugszinsen)

8 Betriebsfremder, ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand und Ertrag

8000 Betriebsfremder Aufwand

8100 Betriebsfremder Ertrag

8500 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand

8510 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag

8900 Direkte Steuern (juristische Personen)

Abb. 13 Erfolgskonten im Zusammenhang mit dem Inkasso

n Nachträgliche Zahlung von bereits abgeschriebenen Forderungen

Wenn eine Kundin eine von uns bereits als abgeschrieben verbuchte Forderung doch noch bezahlt, wird dies immer in zwei Buchungssätzen berücksichtigt:

1. Buchungssatz:

In einem ersten Schritt wird die ursprüngliche Forderung (in der Höhe der nachträglichen Zahlung) wieder erstellt, man sagt auch «reaktiviert».

2. Buchungssatz:

Nach der Reaktivierung der Forderung wird der Zahlungseingang verbucht.

Beim Abschluss der Buchhaltung soll der Erfolg periodengerecht ausgewiesen werden, d.h. im Betriebsergebnis der mehrstufigen Erfolgsrechnung sollen die Aufwände und Erträge des laufenden Geschäftsjahres einander gegenübergestellt werden. Aufwände und Erträge aus früheren Geschäftsjahren sollen in der Kontenklasse 8 als periodenfremde Erträge ausgewiesen werden.

12.2 Notieren Sie die Buchungssätze zu den folgenden Beispielen.

n Beispiel Metall AG, nachträgliche Zahlung eines Verlustscheins

Am 15.01. wird das Betreibungsverfahren abgeschlossen. Wir erhalten vom Betreibungsamt einen Verlustschein von 20.

Fall A: Die nachträgliche Zahlung der Kundin trifft noch im gleichen Geschäftsjahr ein, in welchem wir die Forderung abgeschrieben haben. In diesem Fall ist das Konto 3805 Verluste auf Forderungen entsprechend anzupassen.

Fall B: Die nachträgliche Zahlung der Kundin trifft in einem späteren Geschäftsjahr ein.

Datum Geschäftsfall Buchung (Soll / Haben) mit Betrag

15.01.2023 Metall AG, Abschluss Betreibung, Verlustschein 20 Verl Ford / Ford L+L 20

Fall A: 16.12.2023

Metall AG, Zahlung Verlustschein 5

Fall B: 01.03. 2025

AG, Zahlung

L+L / Verl Ford 5

5

5

5

n Beispiel Beratungsunternehmung

Wie lauten die Buchungen für die folgenden Geschäftsfälle?

Datum Geschäftsfall

15.01. Versand Rechnung an Kunde A

Rechnungsbetrag CHF 2’000

Zahlungsziel 20 Tage

15.02. Zahlungserinnerung an Kunde A

Rechnungsbetrag CHF 2’000

Buchung (Soll / Haben), Betrag

Ford L+L / DL-Ertr 2’000

Zahlungsziel 20 Tage Keine Buchung

15.03. Mahnung an Kunde A

Rechnungsbetrag CHF 2’000

Keine Buchung

Zahlungsziel 15 Tage

07.04. Letzte Mahnung an Kunde A

Rechnungsbetrag CHF 2’000

Mahngebühren CHF 25

Ford L+L / Inka-Spes 25

Zahlungsziel 10 Tage

17.04. Zahlungseingang Bankkonto

Zahlung Kunde A CHF 2’025

01.08. Zahlungsbefehl an Kunde B

Rechnungsbetrag CHF 2’500

Kostenvorschuss CHF 70

Verzugszinsen CHF 13

20.10. Bankgutschrift Betreibungsamt

Konkursdividende CHF 1’803

Verlustschein CHF 780

01.11. Nach erfolgloser Mahnung übergeben wir die offene Rechnung unseres Kunden C dem Inkassounternehmen

Rechnungsbetrag CHF 10’000

Erfolgshonorar 5%

20.12. Überweisung des Inkassounternehmens Inkasso Rechnung Kunde C CHF 10’000 abzgl. 5% Erfolgshonorar CHF 500

/ Ford L+L 1’803 Verl Ford / Ford L+L 780

Keine Buchung

Bankgutschrift CHF 9’500 Ba / Ford L+L 9’500 Ink-Spes / Ford L+L 500

22.12. Bankgutschrift unseres Factors

Abgetretene Forderungen CHF 45’000

Abzgl. Factoring-Gebühr CHF 1’500 Ba / Ford L+L

n Beispiel Malergeschäft Wie lauten die Buchungen für die folgenden Geschäftsfälle?

Datum Geschäftsfall

15.01. Versand Rechnung an Kunde Z Rechnungsbetrag CHF 2’000 Zahlungsziel 20 Tage

15.02. Telefon mit Kunde Z, Vereinbarung

1. Teilzahlung CHF 500

Restzahlung (15.06.) CHF 1’500

16.03. Kundin T (Werbeagentur), Malerarbeiten Büro Rechnungsbetrag CHF 7’000 Zahlungsziel 16.04.

16.04. Telefon mit T (Werbeagentur), Liquiditätsprobleme, Vereinbarung: Rechnungsbetrag CHF 7’000 Teilzahlung (Bank) CHF 2’000

Restzahlung Verrechnung mit Gestaltung Werbebroschüre für Malergeschäft CHF 5’000

15.06 Telefon mit Kunde Z, Vereinbarung

2. Teilzahlung CHF 600 Rest wird abgeschrieben CHF 900

18.08 Kunde X, Übergabe Forderung an Inkassounternehmen Rechnungsbetrag CHF 10’000

20.09. Kunde Y, Versand letzte Mahnung mit Zahlungsziel 30.09. und Androhung Betreibung

15.10. Kunde S ist wieder zu Vermögen gekommen. Zahlungseingang für Verlustschein CHF 850 (aus Betreibung von 3 Jahren)

15.12. Telefon mit Kunde Z, hat geerbt und kann Restforderung bezahlen 3. Teilzahlung CHF 900

Buchung (Soll / Haben), Betrag

Ford L+L/Prod-Ertr

/ Ford L+L

Keine Buchung

Keine Buchung

L+L / a.o. Ertrag

13 Digitales Ökosystem Zahlungsverkehr

n Ökosysteme in der Natur

Der Begriff Ökosystem stammt ursprünglich aus der Biologie. Ein Ökosystem besteht aus zwei Elementen:

n Ein bestimmter Lebensraum, z.B. eine Flusslandschaft, ein Wüstengebiet, eine Moorlandschaft, der Regenwald im Amazonas.

n Verschiedene Lebewesen, die miteinander in dieser Landschaft leben.

Abb. 14 Schaubild Ökosystem

Funktionsfähige Ökosysteme sind von grosser Bedeutung für das Leben auf der Erde. Bei intakten Ökosystemen besteht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den verschiedenen Arten. Sie versorgen uns mit sauberer Luft und sauberem Wasser und sind damit die Grundlage unseres Lebens. Unser Wohlbefinden und auch unser wirtschaftlicher Wohlstand hängen von diesen natürlichen Ökosystemen ab. Ökosysteme werden deshalb als schützenswert betrachtet.

n Ökosysteme in der Wirtschaft

In der Wirtschaft spricht man im Zusammenhang mit Unternehmungen auch von Ökosystemen (Business Ecosystems), welche aus den folgenden beiden Elementen bestehen:

n Partnerschaften von Unternehmungen, die zusammenarbeiten, um ein Produkt oder eine Dienstleistung bereitzustellen, welche jede Unternehmung für sich alleine nicht anbieten könnte.

n Ein Umfeld, in welchem die Unternehmungen miteinander produktiv interagieren können.

Im Silicon Valley, einem Tal südlich von San Francisco, haben fast alle wichtigen amerikanischen IT-Unternehmungen ihren Firmensitz. Offensichtlich bildet das Silicon Valley ein Umfeld, in welchem sich Unternehmertum besonders gut entwickeln kann und viele neue Unternehmungen gegründet werden.

Abb. 15 w «Ökosystem» Silicon Valley

n Zahlungsverkehr als digitales Ökosystem

Den modernen Waren- und Zahlungsverkehr kann man sich ebenfalls als eine Art Ökosystem vorstellen:

n Zum einen sind viele verschiedene Akteure beteiligt: Unternehmungen bieten ihre Produkte vermehrt in Web-Shops an, Konsumenten bezahlen ihre Einkäufe online, Kreditkarten-Organisationen ermöglichen bargeldlose Zahlungen, Banken stellen Kreditkarten zur Verfügung, Finanzdienstleister stellen die Durchführung der Finanztransaktionen sicher, Software-Unternehmungen bieten Buchhaltungsprogramme für die Verbuchung der Waren- und Zahlungsverkehr an.

n Zum anderen benötigen diese Akteure auch einen gemeinsamen «Lebensraum», in welchem sie die verschiedenen Informationen einfach und schnell untereinander austauschen können. Dies geschieht auf einer gemeinsamen Plattform.

Ein Beispiel einer solchen Plattform ist Swiss21.org. Auf dieser Plattform können Programme (Applikationen, Apps) verschiedener Unternehmungen Informationen gemeinsam verarbeiten. So werden im Bereich Kontaktverwaltung & CRM sämtliche Kundendaten abgespeichert (21.CRM1), die z.B. bei einem Kauf im Bereich Commerce in einem Web-Shop anfallen (21.Shop und 21.POS2) anfallen. Die Verkäufe und die Zahlungen im Web-Shop werden über eine Bankverbindung im Bereich Finanzen direkt in die Buchhaltungssoftware (21.AbaNinja) übertragen und automatisch verbucht. Ebenso können die Lohnzahlungen für die Mitarbeitenden im Bereich Personal (21.AbaSalary) verbucht werden.

1 CRM (Customer-Relationship-Management) = Kundenbeziehungsmanagement, d.h. systematische Gestaltung der Beziehungen und Interaktionen einer Organisation mit bestehenden und potenziellen Kunden.

2 POS (Point of Sale); elektronisches Zahlungssystem, bei welchem Kunden mithilfe von Plastikkarten am Verkaufsort (Point of Sale) bezahlen können.

Abb. 16 Beispiel für ein digitales Ökosystem Swiss21.org

(Ausgabe

14 Schneller digital – mit Swiss21

In den letzten Jahren wurden viele Tätigkeiten durch digitale Prozesse abgelöst. Dies gilt insbesondere für den Umgang mit Debitoren und Kreditoren.

n Digitale Prozesse im Debitorenmanagement

• Kundenrechnungen werden direkt in der Buchhaltungssoftware bzw. bei einem Kauf im Web-Shop automatisch erstellt und werden in der Regel elektronisch zugestellt.

• Die Zahlungen werden über eine Bankverbindung automatisch abgeglichen.

• Die Zahlungseingänge werden automatisch verbucht.

Abb. 17 Digitale Prozesse Kunden (Debitoren), 21.AbaNinja, Swiss21.org

Durch die automatische Verbuchung der Kundenrechnungen und den Bankabgleich der Zahlungen ist die Buchhaltung nach jedem Prozessschritt bereits nachgeführt.

Die ausstehenden Rechnungen unserer Kunden können in Echtzeit analysiert und notwendige Schritte zum Inkasso können zeitgerecht und automatisiert veranlasst werden.

n Digitale Prozesse im Kreditorenmanagement

• Lieferantenrechnungen werden direkt in die Buchhaltungssoftware eingelesen, fehlende Informationen werden noch vervollständigt

• Der Zahlungsauftrag wird für die Weiterverarbeitung durch die Bank freigegeben.

• Die Zahlungsausgänge werden automatisch verbucht.

• Nach dem Import der Lieferantenbelege und der automatischen Verbuchung der Zahlungsausgänge hat die Unternehmung einen aktuellen Überblick über ihre Zahlungsverpflichtungen.

• Die ausstehenden Rechnungen unserer Lieferanten können in Echtzeit analysiert und allfällig notwendige Schritte zur Sicherstellung der Liquidität frühzeitig veranlasst werden

Abb. 18 Digitale Prozesse Lieferanten (Kreditoren) in 21 AbaNinja, Swiss21.org

Unternehmungen, welche ihre Offerten, Auftragsbestätigungen, Rechnungen und Zahlungen digitalisieren, erhalten dadurch entscheidende Wettbewerbsvorteile:

• Erstens benötigen die Unternehmungen nach einer Anfangsinvestition für die verschiedenen Prozesse weniger Zeit, sparen langfristig Kosten und können damit ihre Produkte und Dienstleistungen günstiger anbieten.

• Zweitens erhalten die Mitglieder der Geschäftsleitung durch die automatisierte Verarbeitung der Informationen früher Entscheidungsgrundlagen, weil die Zahlungen sofort verbucht und in Echtzeit zur Verfügung stehen. Die Nutzung dieser Informationen in Echtzeit ermöglicht es der Geschäftsleitung, auf Zahlen abgestützte Entscheidungen früher zu treffen

15 Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulationen

In Unternehmungen sind Annahmen und Schätzungen, wie sie im Finanzplan zu Giulias Glacé-Mobil gemacht wurden, für die Preisgestaltung und die Bestimmung der Verkaufspreise von konkreten Produkten allerdings nicht genügend. Nur eine exakte Warenkalkulation gewährleistet, dass sämtliche Kosten (vom Einkaufspreis über Lagerungs-, Transport- und sonstige Gemeinkosten) für die Preisfindung berücksichtigt werden. So kann eine Unternehmung wettbewerbsfähige Preise festlegen, die sowohl die Kosten decken als auch einen angemessenen Gewinn erzielen. Die Kalkulation ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Betriebswirtschaft. Sie bezieht sich auf die Berechnung der Kosten und Preise, die mit der Herstellung und dem Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen verbunden sind.

Catja Moretti, die Inhaberin der Boutique Mode Milano, führt in ihrem Geschäft eine Kalkulation durch, um sicherzustellen, dass sie ihre Waren auch profitabel verkauft. Dabeih kann sie begründete Entscheidungen über Preise, Rabatte und Sonderangebote treffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und gleichzeitig die Rentabilität ihres Geschäfts zu sichern.

n Einkaufskalkulation

Die Einkaufskalkulation befasst sich mit der Berechnung der Gesamtkosten (und allfälliger Abzüge), die anfallen, um Waren in das Geschäft zu bringen. Anhand eines konkreten Beispiels der Boutique Mode Milano wird dies deutlich:

1. Katalogpreis – Brutto-Kredit-Ankaufspreis (BKredAP): Catja Moretti bestellt einen Kaschmirpullover, der im Katalog des Lieferanten pro Stück mit CHF 120.–angeboten wird.

2. Ankaufspreis für Detailhändler (Wiederverkäufer) – Händler-KreditAnkaufspreis (HäKredAP): Der Lieferant gewährt der Mode Milano als Detailhändlerin einen Wiederverkaufsrabatt von 30%.

3. Rechnungsbetrag des Lieferanten – Netto-Kredit-Ankaufspreis (NKredAP): Falls Mode Milano einen grösseren Posten dieses Kleidungsstücks bestellt, kann sie zusätzlich einen Mengenrabatt von 10% beanspruchen. (Werden Wiederverkaufs- und Mengenrabatt gewährt, so ist im Kalkulationsschema immer zuerst der Wiederverkaufsrabatt zu berücksichtigen.)

4. Zahlung an Lieferanten – Netto-Bar-Ankaufspreis (NBarAP): Bei einer sofor–tigen Zahlung innerhalb von 10 Tagen gewährt der Lieferant einen Skonto von 2%.

5. Einstandspreis (Est): Bis die Pullover in der Boutique Mode Milano eintreffen, kommen noch die sogenannten «Bezugskosten» hinzu; das sind die Kosten für Transport und Versicherung. Diese belaufen sich bei einer Bestellmenge von 20 Stück auf insgesamt CHF 100.–

Werden solche Kalkulationsgrundlagen in einer Tabelle aufgelistet, sprechen wir von einem Kalkulationsschema.

15.1 Ergänzen Sie im vorliegenden Kalkulationsschema die grau unterlegten Felder mit den zutreffenden Frankenbeträgen und Prozentzahlen. BKredAP CHF 120 – 100%

Wiederverkaufsrabatt

+ Bezugskosten

Abb. 19 Kalkulationsschema (pro Stück, d.h. für einen Pullover)

15.2 Beschriften Sie die weissen Felder mit den zutreffenden Begriffen aus der folgenden Auswahl: Lieferantenrechnung, Lieferantenzahlung, Kundenrechnung, Kundenzahlung, Katalogpreis.

Abb. 20 Einkaufskalkulation Katalogpreis Händlerpreis Liefrechnung Zahlungsausgang

n Zuschlagskalkulation

Während wir in der Einkaufskalkulation diejenigen Kosten berechnen, die anfallen, bis ein bestimmter Artikel im Geschäft eintrifft, geht es im folgenden Schritt darum, die Gesamtkosten einer Handelsware (oder einer Dienstleistung) zu bestimmen. Dazu müssen dem Einstandspreis eines Produktes anteilmässig die sogenannten Gemeinkosten – das sind allgemein anfallende Kosten wie Gehälter, Miete, Versicherungen, Energie, Werbung und weitere Betriebskosten – zugeordnet werden. Konkret werden diese Kosten mihilfe eines Gemeinkostenzuschlag zum Einstandspreis dazugezählt. Indem schliesslich auch noch der angestrebte Gewinnanteil miteinbezogen wird, können Unternehmungen wettbewerbsfähige Preise festlegen, die sowohl die Kosten decken als auch einen Gewinn ermöglichen. In bestimmten Unternehmungen wird die Zuschlagskalulation auch genutzt, um individuelle Kundennaufträge zu kalkulieren und damit die Preise festzulegen.

Am Beispiel des Kaschmirpullovers sieht das wie folgt aus

1. Einstandspreis (Est): Der Einstandspreis des Pullovers beträgt gerundet CHF 80.–.

2. Gemeinkosten (GK): Für unser Beispiel werden pro Pullover CHF 76 – für Gemeinkosten angesetzt; diese Summe ergibt sich aus einem Zuschlagssatz von 95%, der in der Boutique Mode Milano für die Anrechnung der Gemeinkosten festgelegt wurde.

3. Selbstkosten (SK): Aus der Summe aus Einstandswert und Gemeinkosten ergeben sich die Selbstkosten; in unserem Beispiel belaufen sich diese auf CHF 156.–.

4. Reingewinn (RG): Als angestrebter Reingewinn wird ein Betrag von CHF 40.–definiert.

5. Nettoerlös (NErl): Der geplante Verkaufserlös für den Pullover beläuft sich somit auf CHF 196 –. Dies ist der Betrag, welche die Mode Milano aus dem Verkauf, abzüglich allfälliger gewährter Erlösminderungen, wie z.B. Rabatte, Skonti und Umsatzsteuern, einnehmen will.

6. Bruttogewinn (BG): Eine weitere Grösse der Zuschlagskalkulation ist der Bruttogewinn. Er berechnet sich aus der Differenz zwischen Nettoerlös und Einstandspreis. Bruttogewinn deshalb, weil wir von diesem Betrag die Gemeinkosten abziehen müssen, um zum «eigentlichen» Reingewinn zu gelangen.

Bruttogewinn, Reingewinn und Gemeinkosten werden häufig auch als Prozentsätze aufgeführt; dabei gelten folgende Regeln:

7. Bruttogewinnzuschlag und Bruttogewinnquote: Während wir für den BG-Zuschlag den Bruttogewinn in Prozent des Einstandspreises berechnen, wird für die BG-Quote der Bruttogewinn in Prozent des Nettoerlöses definiert

8. Die gleiche Rechenregel gilt für den Reingewinnzuschlag und die Reingewinnquote: Für die Bestimmung des RG-Zuschlag werden die Selbstkosten als 100% vorgegeben; die Reingewinnquote wird als Prozentsatz des Nettoerlöses berechnet.

9. Der Gemeinkostenzuschlag ist immer in Prozent des Einstandspreises definiert (der Begriff GK-Quote wird nicht verwendet).

15.3 Ergänzen Sie das folgende Kalkulationsschema mit den Frankenbeträgen, den fehlenden Fachbegriffen aus der Gewinnkalkulation sowie dem Gemeinkostenzuschlag.

GK-Zuschlag

Einstandspreis CHF 80.– 100%

+ Gemeinkosten CHF 76.– 95%

Schlüsselzahl

Selbstkosten CHF 156.– 195% 2,45

+ Reingewinn CHF 40.–

Nettoerlös CHF 196.–

Abb. 21 Zuschlagskalkulation: vom Einstandspreis zum Nettoerlös

In der Praxis führt Catja Moretti nicht bei jedem Artikel eine Zuschlagskalkulation durch, wie wir sie hier dargestellt haben. Aus ihrer Geschäftserfahrung weiss sie, dass sie den Einstandspreis dieses Artikels «einfach» mit einem Faktor multiplizieren muss, um den angestrebten Nettoerlös zu erhalten, der sowohl ihre Gemeinkosten als auch den Reingewinnanteil abdeckt. Diesen (Kalkulations-)Faktor bezeichnen wir auch Schlüsselzahl

15.4 Setzen Sie im obenstehenden Kalkulationsschema die Schlüsselzahl ein, mit der die Mode Milano in diesem Beispiel den Nettoerlös direkt aus dem Einstandspreis bestimmen kann.

15.5 Beschriften Sie die weissen Felder mit den zutreffenden Abkürzungen.

Abb. 22 Zuschlagskalkulation

Der Unterschied zwischen Bruttogewinn und Reingewinn sowie die Differenz zwischen Nettoerlös und Einstandspreis bzw. Selbstkosten können auch in separaten Schematas dagestellt werden.

Für den Vergleich zwischen dem Einstandspreis und dem Nettoerlös wird im Warenhandel auch der Begriff «Marge» (franz. = Abstand) verwendet.

Die Bruttogewinnmarge zeigt die Differenz zwischen dem Nettoerlös und dem Einstandspreis (= Bruttogewinn), sie wird in Prozent des Nettoerlöses angegeben und auch als Bruttogewinn-Quote bzw. Handelsmarge bezeichnet.

Die Reingewinnmarge zeigt die Differenz zwischen dem Nettoerlös und dem Reingewinn und wird in Prozenten des Nettoerlöses angegeben und auch als Reingewinn-Quote bezeichnet.

15.6 Beschriften Sie die grau unterlegten Felder a) mit dem zutreffenden Begriff, b) mit den fehlenden Frankenbeträgen und berechnen Sie c) den Bruttogewinnzuschlag sowie die Bruttogewinnquote. BG-Zuschlag

BG-Quote (BG-Marge bzw. Handelsmarge)

Abb. 23 Zuschlagskalkulation: Berechnung BG-Zuschlag – BG-Quote

15.7 Beschriften die grau unterlegten Felder a) mit dem fehlenden Begriff und setzen Sie b) die Frankenbeträge ein.

Bruttogewinn CHF 116.–

– Gemeinkosten CHF 76.–

Reingewinn CHF 40.–

Abb. 24 Zuschlagskalkulation: Differenz Bruttogewinn – Reingewinn

15.8 Beschriften Sie die grau unterlegten Felder a) mit dem zutreffenden Begriff, b) mit den fehlenden Frankenbeträgen und berechnen Sie c) den Reingewinnzuschlag sowie die Reingewinnquote.

RG-Zuschlag

RG-Quote (RG-Marge)

Selbstkosten CHF 156.– 100,0% 79,6%

+ Reingewinn CHF 40.– 25,6% 20,4%

Nettoerlös CHF 196 – 125,6% 100,0%

Abb. 25 Zuschlagskalkulation: RG-Zuschlag – RG-Quote

n Verkaufskalkulation

Mit der Verkaufskalkulation ermitteln wir den «endgültigen» Verkaufspreis, den Katalogpreis einer Handelsware, der alle Kosten, den gewünschten Gewinn sowie die von der Verkäuferin gewährten Konditionen (Rabatte und Skonti) enthält. Dies Kalkulation wird am Beispiel des Kaschmirpullovers wie folgt durchgeführt:

1. Nettoerlös (NErl): Aus der Zuschlagskalkulation des vorhergehenden Abschnitts übernehmen wir für den Nettoerlös den Betrag von CHF 196 –

2. Verkaufssonderkosten (VerkSoko): Für sogenannte Verkaufssonderkosten –dies sind einmalige Kosten, die im Zusammenhang mit dem Verkauf eines Produkts anfallen und nicht zu den regulären Vertriebskosten zählen – rechnet Catja Moretti Kreditkartengebühren in Höhe von CHF 4.– ein.

Beispiele von weiteren Verkaufssonderkosten sind etwa Verpackungskosten für spezifische Kundenbedürfnisse (z.B. Geschenksverpackungen an Weihnachten) oder allfällige Provisionen für Verkaufsmitarbeitende.

3. Zahlung des Kunden – Netto-Bar-Verkaufspreis (NBarVP): Bei Barzahlung bzw. sofortiger Zahlung innerhalb von 10 Tagen gewährt Mode Milano ihren Kundinnen einen Skonto von 2%, der Barzahlungsbetrag beträgt somit CHF 200.–.

4. Rechnungsbetrag – Netto-Kredit-Verkaufspreis (NKredVP): Langjährige Kundinnen (Stammkundinnen) kommen in den Genuss eines Treuerabatts von 10%, berechnet auf Katalogpreis; dies entspricht einem Betrag von CHF 204.10.

5. Katalogpreis – Brutto-Kredit-Verkaufspreis (BKredVP): Der so ermittelte Verkaufspreis des Pullovers wird schliesslich im Schaufenster oder im Katalog (auf 10 Rappen gerundet) mit CHF 226.80 angeboten.

15.9 Ergänzen Sie im vorliegenden Kalkulationsschema die grau unterlegten Felder mit den zutreffenden Frankenbeträgen und Prozentzahlen.

Nettoerlös (NErl) CHF 196.–

+ VerkSoko CHF 4.–

Skonto

Abb. 26 Verkaufskalkulation: vom Nettoerlös zum Bruttokreditverkaufspreis

Das Schema in der Verkaufskalkulation ist quasi «spiegelbildlich» zum Schema in der Verkaufskalkulation aufgebaut. Zu beachten ist dabei, dass (von «oben» betrachtet) die Prozentstufen für Skonto und Rabatt immer mit einem verminderten %-Wert beginnen, d.h NKredVP und BKredVP entsprechen immer 100%.

15.10 Die folgende Abbildung zeigt eine Verkaufskalkulation mit Mengenrabatt und Wiederverkaufsrabatt. Beschriften Sie die weissen Felder mit den zutreffenden Begriffen aus der folgenden Auswahl: Lieferantenrechnung, Lieferantenzahlung, Kundenrechnung, Kundenzahlung, Katalogpreis, Händlerpreis.

Zahlungseingang Händlerpreis

Katalogpreis KundenRechnung

Abb. 27 Verkaufskalkulation mit Wiederverkaufs- und Mengenrabatt

n Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulation im Überblick

15.11 Beschriften Sie die weissen Felder mit den folgenden Begriffen: Kundenrechnung, Lieferantenrechnung, Zahlungseingang, Zahlungsausgang, Katalogpreis (zweimal eintragen).

Kundenrechnung Zahlungseingang

Katalogpreis

Katalogpreis

LieferantenRechnung

Zahlungsausgang

Abb. 28 Zusammenhängende Warenkalkulation

Wird das Kalkulationsschema wie in Abb. 15 vom BKredAP zum BKredVP gerechnet, sprechen wir von «aufbauender» Kalkulation. Ausgehend vom (tieferen) Einkaufspreis wird der eigene (höhere) Verkaufspreis ermittelt.

Das Schema kann auch «umgekehrt» dargestellt werden. Ausgehend von einem (beispielsweise durch Mitbewerber gegebenen) Verkaufspreis berechnen wir im Kalkulationsschema einen möglichen Einkaufspreis; in diesem Fall sprechen wir von «abbauender» Kalkulation (vom höheren zum tieferen Wert).

n Exkurs zur Mehrwertsteuer (MWST)

Die Mehrwertsteuer (MWST) ist eine allgemeine Verbrauchssteuer, die auf dem Konsum von Gütern und Dienstleistungen erhoben wird. Im Modul 4 «Mehrwertsteuer» wird das Prinzip und die Funktionsweise sowie die buchhalterische Behandlung dieser Steuer ausführlich erklärt. Gemäss ihrem Grundprinzip wird die MWST auf den Mehrwert erhoben, den ein Unternehmen in einer Produktions- oder Handelsstufe einem Produkt oder einer Dienstleistung hinzufügt. Der Endverbraucher zahlt die MWST auf dem gesamten Produktpreis, während Unternehmen die beim Einkauf bezahlte MWST (Vorsteuer) von ihrer Steuerpflicht abziehen können.

Die Mehrwertsteuer im Kalkulationsschema

Ist im Warenhandel die MWST im Einkauf eingerechnet, so muss die Vorsteuer für die Zuschlagskalkualtion herausgerechnet und die Umsatzsteuer für die Verkaufskalkualtion wieder eingerechnet werden.

15.12 Ergänzen Sie im nebenstehenden Kalkulationsschema die grau unterlegten Felder mit den zutreffenden Prozentzahlen. Mit welchem Faktor (Schlüsselzahl) multipliziert Mode Milano den Einstandspreis, um zum Nettoerlös zu kommen?

1. Eine Kleiderfabrik veröffentlicht ihren Katalogpreis für einen Herrenanzug für CHF 300.–, für die Mode Milano entspricht dies dem BKredAP inkl. MWST.

2. Dies führt nach Abzug von 30% Rabatt und den zuzüglichen Bezugskosten zu einem Einstandspreis inkl. MWST von CHF 240.–.

3. Für die Zuschlagskalkulation wird nun die MWST (Vorsteuer) herausgerechnet und die Gemeinkosten sowie der Reingewinn dazugeschlagen. Dies führt zum Nettoerlös ohne MWST von CHF 587.24

4. Auf diesem Betrag wird die MWST (Umsatzsteuer) wieder eingerechnet und dem Kunden weiterverrechnet. Dies führt im aufgezeigten Beispiel, mit einem einkalkulierten Saisonrabatt von 15%, zu einem Katalogpreis der Boutique, dem BKredVP inkl. MWST, von CHF 746.84, den sie auf CHF 747.00 rundet.

Im Verkaufspreis an Endkonsumenten, wie im Beispiel der Boutique Mode Milano, ist die MWST immer inbegriffen. Dies, weil die Endkonsumenten die Mehrwertsteuer zu bezahlen haben. Der Katalogpreis, oder die Preisanschrift in einem Schaufenster, versteht sich im «Business-to-Customer»-Geschäft (B2C) somit immer inklusive MWST

Im «Business-to-Business»-Geschäft (B2B) werden die Preise dagegen normalerweise exkl. MWST angegeben (weil die MWST vom Wiederverkäufer als Vorsteuer abgezogen werden kann). Beim Warenverkauf an einen Wiederverkäufer (B2B) kalkuliert der Verkäufer die Ware exkl. MWST und gibt seine Preise in seinem Katalog ohne MWST an, allerdings mit dem Hinweis «zzgl. 8,1% MWST».

BKredAP inkl. MWST CHF 300.00 100%

– Rabatt 30% CHF 90.00 30%

= NKredAP inkl. MWST

= Rechnungsbetrag inkl. MWST (kein Skonto = Zahlung inkl. MWST)

(= NBarAP inkl. MWST)

+ BezKo inkl. MWST CHF 30.00

Schlüsselzahl (Faktor)

Reingewinn

Nettoerlös ohne MWST CHF 587.23 – Einstandspreis ohne MWST CHF 222.02 = Bruttogewinn (= Mehrwert) CHF 365.21 100%

Geschuldete MWST 8,1% CHF 29.58 8,1%

Umsatzsteuer CHF 47.57 vom Kunden bezahlt

– Vorsteuer CHF 17.98 von Mode Milano abgezogen

Geschuldete MWST 8,1% CHF 29.59 Steuereinnahme Staat (ESTV)

Die insgesamt aus diesem Geschäft berechnete und dem Staat zustehende MWST beträgt damit 8,1% vom Mehrwert (d.h. 8,1% vom Bruttogewinn von CHF 365.22) der durch die Mode Milano auf diesem Produkt entstanden ist.

Alles verstanden? Kontrollieren Sie Ihr Wissen mit den Übungen 2.1 – 2.9.

16 Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation

In der Zuschlagskalkulation im vorhergehenden Kapitel haben Sie die Zuschlagssätze für die Gemeinkosten, den Reingewinn und den Bruttogewinn kennengelernt. Wie wurde aber beispielsweise der Gemeinkosten-Satz von 145% bei Mode Milano festgelegt?

Abb. 29 Gesamtkalkulation

Anhaltspunkt für die Bestimmung dieser Zuschlagsätze ist die Erfolgsrechnung aus der Finanzbuchhaltung (FiBu) des Vorjahres. Diese Daten bilden die Grundlage für die Budgetierung und Planerfolgsrechnung (vgl. Seite 2, Finanzplanung) des kommenden Jahres

Zwar können die Aufwände und Erträge der FiBu nicht eins zu eins in die Kalkulation übernommen werden. In der Finanzbuchhaltung besteht gemäss den handelsrechtlichen Bewertungsvorschriften (z.B. bei den Abschreibungen) ein gewisser Ermessensspielraum, der zur Bildung oder Auflösung von stillen Reserven führen kann. Für die Kalkulation werden Aufwände und Erträge der FiBu deshalb an die tatsächlichen (internen) Werten angepasst. Man spricht dann in der sogenannten Betriebsbuchhaltung (BeBu) nicht mehr von Aufwänden und Erträgen, sondern von Kosten und Erlösen. Die Gesamtkalkulation umfasst sämtliche Kosten und Erlöse, die im Rahmen des Geschäftsbetriebs im Laufe eines Geschäftsjahres anfallen. Das Ziel der Gesamtkalkulation ist es, die Gesamtwirtschaftlichkeit des Geschäfts zu überprüfen, dafür werden viele betriebliche Einzeldaten zusammengefasst. Die Gesamtkalkulation bietet damit eine umfassende Sicht auf die gesamte Unternehmung und unterstützt damit die Geschäftsleitung bei strategischen Entscheidungen. Das sind richtungsweisende Entscheide, die langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und den Erfolg eines Unternehmens sichern sollen. Dies kann beispielsweise die Eröffnung neuer Filialen (bzw. Konzentration auf einen Standort), die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, die Übernahme eines Mitbewerbers oder Entscheide für eine nachhaltigere Unternehmenspolitik betreffen.

Bezüglich der eingangs gestellten Frage sehen wir nun, dass die Zuschlagssätze für die Kalkulation eines einzelnen Artikels für das laufende Geschäftsjahr aus den zusammengefassten Daten der Unternehmung, d.h. aus der Gesamtkalkulation abgeleitet werden.

In der Einzelkalkulation betrachten wir die Kosten und Erlöse eines einzelnen Produkts. Für die Kalkulation von einzelnen Artikeln im kommenden Jahr legt die Boutique Mode Milano einen Gemeinkosten-Zuschlag von 130% fest (Vorgabe: Einsparung von Gemeinkosten; z.B. durch Verminderungen bei der Werbung, weil die Boutique Milano bereits einen guten Bekanntheitsgrad hat). Damit sollten anteilsmässig alle Gemeinkosten wie Löhne, Kosten für Versicherungen, Energie, Verwaltung oder auch Werbung in den Selbstkosten eines Kleidungsstücks unserer Boutique eingeschlossen sein. Der Reingewinn des Vorjahres wurde allerdings von der Geschäftsleitung als zu gering betrachtet. Für das laufende Jahr wurde deshalb in der Einzelkalkulation eine Reingewinn-Quote von mindestens 14% vorgegeben (gegenüber 10% im Vorjahr).

Abb. 30 Einzelkalkulation

Im Gegensatz zur Gesamtkalkulation geht die Einzelkalkulation ins Detail eines spezifischen Produkts oder einer einzelnen Dienstleistung. Ziel der Einzelkalkulation ist es, die Rentabilität jedes einzelnen Produkts zu ermitteln und zu bewerten und damit operative Entscheidungen zu unterstützen. Darunter verstehen wir Entscheidungen zum reibungslosen Ablauf des Tagesgeschäfts. Dies kann beispielsweise die Durchführung von kurzfristigen Marketingaktionen, Preisnachlässen (Rabattaktionen), Sonderaktionen oder spezifische Werbeanzeigen für einen bestimmten Artikel betreffen.

17 Welches ist der richtige Preis?

Die Preisfindung ist eine der zentralen Entscheidungen in der Führung von Unternehmen und hat direkte Auswirkungen auf den wirtschaftlichen Erfolg. Ein angemessener Preis muss verschiedene Faktoren berücksichtigen, um sowohl die Rentabilität sicherzustellen als auch wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kundennachfrage zu befriedigen. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte der Preisfindung erläutert, die für die Boutique Mode Milano von Bedeutung sind.

n Kostenorientierte Preisfindung

Ein grundlegender Ansatz zur Preisfindung ist die kostenorientierte Preisfindung, bei der alle Kosten, die im Zusammenhang mit einem Produkt entstehen, berücksichtigt werden. Diese Methode stellt sicher, dass der Verkaufspreis alle Produktions- und Beschaffungskosten deckt und zusätzlich einen angemessenen Gewinnanteil enthält. Beispielsweise muss die Boutique Mode Milano den Einstandspreis eines Kleides, die Lager- und Transportkosten sowie die anteiligen Fixkosten wie Miete und Gehälter berücksichtigen, um den Mindestverkaufspreis zu bestimmen.

n Wettbewerbsorientierte Preisfindung

Ein weiterer Ansatz ist die wettbewerbsorientierte Preisfindung, bei der sich das Unternehmen an den Preisen der Konkurrenz orientiert. In einem hart umkämpften Marktsegment, wie dem Modemarkt, ist es für die Boutique Mode Milano wichtig, die Preisstrategien ihrer Mitbewerber zu kennen. Dies kann bedeuten, dass Preise entweder unter oder über denen der Konkurrenz liegen, abhängig von der Positionierung der Marke, der wahrgenommenen Qualität der Produkte und den Zusatzleistungen, die angeboten werden. Eine Analyse der Verkaufspreise der Mitbewerber hilft dabei, den Preis so festzulegen, dass Mode Milano konkurrenzfähig bleibt.

n Kundenorientierte Preisfindung

Die kundenorientierte Preisfindung berücksichtigt die Zahlungsbereitschaft der Kunden und den wahrgenommenen Wert der Produkte. Dieser Ansatz erfordert ein fundiertes Verständnis der Zielgruppe und deren Vorlieben (Präferenzen). Die Boutique Mode Milano könnte beispielsweise durch Umfragen oder Marktforschung herausfinden, wie viel ihre Kunden bereit sind, für ein bestimmtes Kleid zu bezahlen. Zusätzlich könnte sie den von den Kundinnen wahrgenommenen Wert durch Marketingmassnahmen wie Exklusivität, hochwertige Materialien und erstklassigen Kundenservice erhöhen, um einen höheren Preis rechtfertigen zu können.

n Psychologische Preisgestaltung

Psychologische Preisgestaltung nutzt das Verhalten und die Wahrnehmungen der Konsumenten, um Preise festzulegen, die attraktiv erscheinen. Strategien wie die Festlegung von Preisen knapp unter einer runden Zahl (z.B. CHF 199.– statt CHF 200.–) können dazu beitragen, dass der Preis niedriger und damit attraktiver wirkt. Auch die Verwendung von «Angeboten» oder «Rabatten» kann das Kaufverhalten positiv beeinflussen. Für die Boutique Mode Milano bedeutet dies, dass durch eine gezielte Preispsychologie die Kundinnen zum Kauf angeregt werden können, ohne die tatsächlichen Kosten massgebend zu verändern.

n Dynamische Preisgestaltung

In Zeiten von E-Commerce und digitalem Handel gewinnt die dynamische Preisgestaltung an Bedeutung. Hierbei können die Preise basierend auf Nachfrage, Wettbewerbssituation und anderen Marktbedingungen (Uhrzeit, Wetter, Grossveranstaltungen) jederzeit (in Echtzeit) angepasst werden. Fluggesellschaften, Bergbahnen, Restaurants oder Freizeitparks ändern ihre Verkaufspreise oftmals im Verlaufe eines Tages. Die Boutique Mode Milano passt ihre Preise für spezielle Verkaufstage (Opening Season, Night Shopping) an und versucht damit, die Umsätze zu maximieren.

Der richtige Preis ist ein Balanceakt zwischen Kostendeckung, Wettbewerbsfähigkeit und Kundenakzeptanz. Die Boutique Mode Milano muss eine sorgfältige Analyse aller relevanten Faktoren durchführen und eine Preisstrategie wählen, die ihre Geschäftsziele unterstützt und gleichzeitig den Bedürfnissen und Erwartungen ihrer Kunden gerecht wird. Durch die Kombination von kosten-, wettbewerbs- und kundenorientierten Ansätzen sowie der Berücksichtigung psychologischer und dynamischer Preisstrategien kann Mode Milano optimale Preise festlegen, die sowohl den Umsatz als auch die Rentabilität steigern.

Das haben Sie gelernt: Sie können ...

1 Einkäufe und Verkäufe auf Rechnung aus Sicht des Käufers und aus Sicht der Verkäuferin anhand von Kriterien (Liquidität, Zahlungssicherheit) beurteilen

Wareneinkäufe als Warenaufwand (Methode ohne laufende Inventur) verbuchen.

Ausgewählte Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Rechnungen (Käufe, Verkäufe, Zahlungseingänge und -ausgänge) korrekt verbuchen.

2 In Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Liefer-, Rabatt- und Zahlungskonditionen, Gewährleistung und Haftung identifizieren und die Folgen eines Vertragsabschlusses (Risiken, Einschränkungen) bewerten.

In Beispielen begründete Empfehlungen zu Liefer-, Rabatt- und Zahlungskonditionen abgeben.

3 Rücksendungen, nachträgliche Rabatte, Skontoabzüge und Transportkosten korrekt verbuchen

Die Gewährung und den Abzug von Skonti aus Sicht von Käufer und Verkäuferin beurteilen

4 Die Merkmale, Vorteile und Kosten verschiedener Zahlungsarten erklären. In Beispielen begründete Empfehlungen zu den von Unternehmungen angebotenen Zahlungsarten abgeben

5 Die beteiligten Akteure und den Ablauf von Kreditkartenzahlungen erläutern. Kommissionen und Gebühren bei Kartenzahlungen korrekt verbuchen

6 Das Kredit- und Zinsdifferenzgeschäft von Banken sowie die Fachausdrücke im Zusammenhang mit Debitoren-, Kreditoren- und wechselnden Kontokorrentkonten erläutern.

7 Die Regeln zur Tageberechnung der deutschen und internationalen Usanz erklären und für die Zinsberechnung von gewährten Krediten anwenden. Die allgemeine Zinsformel umstellen und Kapital, Zinssatz, Anlagedauer berechnen.

8 Zielsetzung und Mechanismus der Verrechnungssteuer erläutern und für Beispiele die entsprechenden Journalbuchungen erstellen.

9 Kontokorrentauszüge kontrollieren, ergänzen und aus Sicht der Konteninhaber verbuchen.

10 Geschäftsfälle nach dem System der Offen-Posten-Buchhaltung verbuchen. Für Beispiele begründete Empfehlungen für den Einsatz der Offen-Posten-Buchhaltung abgeben.

11 Die Notwendigkeit von Offen-Posten-Listen (OP-Listen) begründen und verschiedene Verfahren zur Verwaltung von OP-Listen beurteilen. Das Zusammenspiel von Debitorenund Kreditorenbuchhaltung mit dem Hauptbuch erklären.

12 Für Beispiele Mahnsysteme mit konkreten Formulierungen vorschlagen, den Einsatz von Inkassounternehmungen und Factoring-Instituten beurteilen und allfällige Schritte bei einer Betreibung prüfen.

Formulare und Belege im Zusammenhang mit dem Inkasso von Forderungen verbuchen.

13 Elemente von Ökosystemen in der Natur und in der Wirtschaft vergleichen und den Zahlungsverkehr als digitales Ökosystem erklären.

14 Wettbewerbsvorteile für Unternehmungen mit digitalen Prozessen im Debitoren- und Kreditorenmanagement erläutern

Prozesse im Debitoren-Management (Offertstellung, Auftragsbestätigung, Lieferschein, Rechnungsstellung, Zahlungseingang, OP-Listen, Mahnwesen) und im Kreditoren-Management (Lieferantenbelege, Zahlungsausgang, OP-Listen) in Beispielen mit Swiss21 digital anwenden.

15 Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulation

Sie sind in der Lage, eine vollständige Warenkalkulation durchzuführen, einschließlich Einkaufskalkulation, Zuschlagskalkulation und Verkaufskalkulation, und dabei alle relevanten Preisbestandteile wie Rabatte, Gemeinkosten, und Gewinnanteile in einem Kalkulationsschema korrekt zu berechnen.

16 Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation

Sie können die Zusammenhänge zwischen der Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation erklären und die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens bewerten, indem sie Deckungsbeiträge für einzelne Produkte berechnen und deren Einfluss auf die Fixkostenabdeckung und Sortimentsgestaltung analysieren.

17 Welches ist der richtige Preis?

Sie können verschiedene Preisstrategien (kostenorientiert, wettbewerbsorientiert, kundenorientiert, psychologisch und dynamisch) anwenden und diese kritisch bewerten, um für spezifische Produkte oder Dienstleistungen optimale Preise festzulegen, die Rentabilität, Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit sicherstellen.

Übung 1.1 Ausssagen zu Buchungssätzen

Kreuzen Sie bei den folgenden Buchungssätzen die zutreffenden Aussagen an.

1. Warenaufwand / Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

a) X Verbuchung einer Lieferantenrechnung

b) Verbuchung einer Kundenrechnung

c) Eintrag im Konto 1100 auf der Habenseite

d) Falsche Buchung (evtl. Stornobuchung)

2. Kasse / Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

a) Verkauf von Waren gegen Barzahlung

b) Kauf von Waren gegen Barzahlung

c) X Barzahlung einer offenen Kundenrechnung

d) Falsche Buchung (evtl. Stornobuchung)

3. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / Warenaufwand

a) Lieferantenrechnung

b) Kundenrechnung

c) Verkauf von Waren auf Kredit

d) X Stornobuchung (Rückgängigmachung einer fehlerhaften Buchung)

4. Warenaufwand / Kasse

a) Kundenrechnung

b) Lieferantenrechnung

c) X Barzahlung von eingekauften Waren

d) Stornobuchung (Rückgängigmachung einer fehlerhaften Buchung)

Übung 1.2 Buchungen im Schuhgeschäft

1. Frau Keller hat als Geburtsgeschenk für ihre Tochter bei «Fashion Trend» ein Paar Schuhe im Wert von CHF 129.– gekauft. Der Tochter gefallen die Schuhe nicht. Frau Keller möchte die Schuhe deshalb wieder zurückgeben. Das Schuhgeschäft zeigt sich «kulant» (grosszügig, nachsichtig, entgegenkommend), nimmt das Paar Schuhe zurück und zahlt Frau Keller den Kaufpreis von CHF 129.– bar aus

Wie wird diese Rücknahme verbucht?

2. Die Lieferantenrechnung der Firma Gabor (Lieferant von Fashion Trend) mit Betrag von CHF 4'879.65 (Journalbuchung Nr. 79) – Sie sehen es – wurde falsch verbucht. Falsche Buchungen werden mit Stornobuchungen korrigiert, wobei grundsätzlich zwei Arten möglich sind. Geben Sie diese beiden Möglichkeiten der Stornobuchung mit den Journalbuchungen 80 bzw. 81 an.

Übung 2.1 Peak Solutions geht in die Berge – AGB, Rabatte und Anzahlungen

Die Geschäftsleitung des Unternehmens «Peak Solutions» plant einen Teambildungsanlass in Form einer Bergtour. Das Unternehmen ist auf innovative Softwarelösungen für agile Arbeits- und Organisationsformen spezialisiert und besteht aus einem dynamischen Team von 25 Mitarbeitern. Mit der Bergtour wird der Teamgeist gestärkt, der Zusammenhalt gefördert und die individuellen Stärken jedes Teammitglieds in einer herausfordernden Umgebung entdeckt. Die Tour findet in einer malerischen Bergregion statt und wird von erfahrenen Bergführern begleitet. Die Geschäftsleitung ist überzeugt, dass dieses gemeinsame Outdoor-Erlebnis die Kommunikation, Kooperation und das Vertrauen unter den Mitarbeitern stärken wird, um so den Erfolg des Unternehmens weiter zu fördern.

Franziska Pertek, Leiterin Personal, bucht im Herbst 2024 für das ganze Team bei der Berg + Tal AG ein viertägiges Gletschertrekking (Do – So, 18. – 21.04.2024) zum Preis von CHF 995.– pro Person).

a) Sehen Sie sich mit dem nebenstehenden QR-Code/Link die AGB der Berg + Tal AG an. Was für ein Rabatt wird gemäss den AGB gewährt?

Gruppenrabatt (Mengenrabatt) ab 4 TN 1% pro TN à 25% bei 25 TN

Abb. 31 Website Berg + Tal AG

b) Berg + Tal AG verschickt am 31.10.2024 folgende Buchungsbestätigung

Rechnungsbetrag CHF 24'875.00

Rabatt CHF 6'218.75

Anzahlung, zahlbar bis 30.11.2024 CHF 5'000.00

Restzahlung fällig 18.03.2025

Verbuchen Sie dieses ganze Arrangement aus Sicht der Peak Solutions und aus Sicht der Berg + Tal AG

n Buchhaltung Peak Solutions

n Buchhaltung Berg + Tal AG

Übung 2.2 Skonto – Welche Zahlungskonditionen sind vorteilhafter?

Welche der folgenden Zahlungskonditionen sind für den Käufer vorteilhafter? Begründen Sie Ihre Antwort.

(1) Zahlungsbedingung: 30 Tage netto, bei Zahlung innert 14 Tagen 1,5% Skonto Vergleich des Jahreszinses

(1) Zinsfuss (Skonto) für 16 Tage frühere Zahlung 1,5%

Zinsfuss für 360 Tage (Jahreszins) x% x = 1,5% / 16 * 360 Tage = 22,5%

Die Zahlungskonditionen unter (1) sind vorteilhafter, weil sich SkontoAbzüge für den Käufer lohnen, bis die Zinssätze für kurzfristige Bankkredite auf 22,5% steigen.

(2) Zahlungsbedingung: 60 Tage netto, bei Zahlung innert 14 Tagen 2%.

(2) Zinsfuss (Skonto) für 50 Tage frühere Zahlung 2%

Zinsfuss für 360 Tage (Jahreszins) x% x = 2% / 50 * 360 Tage = 14,4%

Bei den Zahlungskonditionen unter (2) lohnen sich Skontoabzüge für den Käufer nur so lange, als die Zinssätze für kurzfristige Bankkredite nicht höher als 14,4% sind.

Übung

3.1 Wie hoch ist der Bruttogewinn bei toy-toy?

Kontenplan Spielwaren

1000 Kasse 2000 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 4200 Warenaufwand 3200 Warenertrag 1020 Bank 5000 Lohnaufwand 3600 Übriger Ertrag

1100 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2450 Langfristige Darlehensverbindlichkeiten

6000 Raumaufwand 6100 Unterhalt, Reparaturen, Ersatz 1510 Mobiliar und Einrichtungen 2800 Eigenkapital 6200 Fahrzeugaufwand

1520 Büromaschinen (inkl. Informatik) 6500 Verwaltungsaufwand 6570 Informatikaufwand 1530 Fahrzeuge 6600 Werbeaufwand 6800 Abschreibungen 6900 Finanzaufwand

toy-toy ist ein kleines Spielwarengeschäft, welches sich auf originelle Geschenkartikel spezialisiert hat. Verbuchen Sie die summarischen (zusammengefassten) Geschäftsfälle und berechnen Sie den Bruttogewinn.

Nr Geschäftsfall Betrag (Kurzform) Buchung (Soll / Haben)

1 Wareneinkäufe gegen Rechnung (Bruttobeträge) 1’500 Wa-Aufw / Verb L+L

2 Warenverkäufe gegen Rechnung (Bruttobeträge)

3 Versandfrachten (Rechnungen) zu unseren Lasten

4 Einkaufsfrachten (Rechnungen) zu unseren Lasten

5 Gutschriften für an Lieferanten zurückgesandte Waren

Wa-Ertr / Verb L+L

Verb L+L / Wa-Aufw

6 Gutschriften für von Kunden zurückgesandte Waren 5 Wa-Ertr / Ford L+L

7 Nachträglich gewährte Rabatte von Lieferanten 8 Verb L+L / Wa-Aufw

8 Nachträglich gewährte Rabatte an Kunden 6 Wa-Ertr / Ford L+L

9 Lieferantenskonti (Skontoabzüge bei Lieferantenrechnungen) 30 Verb L+L / Wa-Aufw

10 Kundenskonti (Skontoabzüge bei Kundenrechnungen) 60 Wa-Ertr / Ford L+L (Zwischentotal) (Saldo)

2'909 – 1'422 = 1’487

Übung 3 2 Welche Buchungstexte gehören zu welchen Buchungssätzen? Übung 3.3 Merkpunkte zum Warenverkehr

Wählen Sie zu den folgenden Buchungssätzen die zutreffenden Buchungsexte und notieren Sie diese in die grau schattierten Felder.

Nr. Geschäftsfall Soll Haben Betrag

1a Rechnung an Kunde Ford L+L Warenertrag 2’000

2 Rechnung Frankolieferung Kunde Warenertrag Verb L+L 150

3 Gutschrift Rücksendung Kunde Warenertrag Ford L+L 200

4a Zahlung eines Kunden Bank Ford L+L 1’764

4b Kundenskonto Warenertrag Ford L+L 36

5 Rechnung von Lieferant Warenaufwand Verb L+L 1’500

6 Transportkosten Wareneinkauf Warenaufwand Verb L+L 80

7 Mängelrabatt von Lieferant Verb L+L Warenaufwand 100

8a Zahlung an Lieferant Verb L+L Bank 28

8b Lieferantenskonto Verb L+L Warenaufwand 1’372

Kreuzen Sie bei den folgenden Aussagen an, welche Lückentexte zutreffen.

1. Standardbuchungen für Einkauf von Waren:

2. Skontoabzüge werden aus folgenden Gründen gewährt:

3. Standardbuchung für Gutschriften bei Rücksendungen von Kunden:

A) Warenaufwand / Ford L+L

X B) ... Warenaufwand / Verb L+L

X C) ... Warenaufwand / Kasse

X D) ... Warenaufwand / Bank

X A) ... Kunde soll rasch bezahlen

X B) ... Konkurrenz gewährt Skonto

C) ... Steuern sparen

D) ... weniger Buchungen

A) Verb L+L / Warenaufwand

B) Warenaufwand / Ford L+L

C) Verb L+L / Warenertrag

X D) Warenertrag / Ford L+L

Buchungstexte zur Auswahl

Frankolieferung an Kunde

Gutschrift Rücksendung Kunde

Kundenskonto

Lieferantenskonto

Mängelrabatt von Lieferant

Rechnung an Kunde

Rechnung von Lieferant

Transportkosten Wareneinkauf

Zahlung an Lieferant

Zahlung eines Kunden

4. Standardbuchung für Anzahlungen bei einem grossen Wareneinkauf:

A) ... Geleistete Anz. / Bank

B) Erhaltene Anz. / Warenaufwand

C) ... Bank / Geleistete Anz.

X D) Warenaufwand / Geleistete Anz.

Brennpunkt Rechnungswesen

Übung 4 1 Steckbrief für Zahlungsarten

Ergänzen Sie die folgende Tabelle mit den zutreffenden Zahlungsarten

Zahlungsart

Barzahlung

Bitcoin

Debitkarte

e-bill

Kreditkarte

Merkmale / Vorteile

Kosten

Für Geschäft vor Ort – Ware gegen Geld, «einfachste» Zahlungsmethode Im Onlinehandel nicht geeignet

Überweisungen werden über das Internet abgewickelt, wobei es anders als im herkömmlichen Bankverkehr keine zentrale Abwicklungsstelle gibt

Zahlung mittels Karte; «sofortige» Gutschrift/Abbuchung gesicherte Bonität durch Autorisierung der Karte; Spontankäufe

Rechnung wird direkt ins E-Banking zugestellt / einfach, sicher, schnell, kostenlos, weniger Papier, 100%-Kontrolle

Zahlung mittels Karte; einfacher Ablauf; gesicherte Bonität durch Autorisierung der Karte. Im Online-Handel möglich

Lastschrift Für wiederkehrende Zahlungen, Betrag wird «automatisch» gutgeschrieben/belastet Einmal eingerichtet, einfacher Zahlungsprozess

PayPal

Rechnung

Für Online-Shops, Zahlung mit E-Mail-Adresse und Passwort; keine Angabe von Finanzdaten, Käuferschutz, falls Produkt nicht geliefert

Zahlung nach erfolgter Lieferung; falls Ware nicht geliefert wird, muss auch nicht bezahlt werden.

Reka Alternatives Schweizer Zahlungsmittel. Ausgabe durch nicht-gewinnorientierte Genossenschaft Schweizer Reisekasse. Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Zahlungsmittel zu vergünstigten Konditionen (bis 20% Rabatt)

Twint Zahlung mittels App per Smartphone; analog Debitkarte; «Einfacher» Zahlungsprozess dank QR-Code, auch bei Rechnungen

Vorauskasse Warenlieferung nach Zahlungseingang. Gesicherte Zahlung, ohne zusätzlichen Aufwand

WIR Bargeldloser Zahlungsverkehr unter Teilnehmenden in diesem Wirtschaftsring von KMU zur Förderung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung)

Kosten im Umgang (Transport, Sicherung)

Kein Volatilitätsrisiko, flexible Auszahlung (Auswahl CHF, EUR, USD)

Kartenterminal/Vertrag mit Karten-Herausgeber

Handel: Terminalmiete, Transaktionsgebühren

Kundin: Gebühren für Kontoführung

Kostenlos, einfach zu überprüfen oder mit einem Klick sofort zur Bezahlung freigeben

Kartenlesegerät/Vertrag mit Karten-Herausgeber Gebühren auf jeder Transaktion; Kundin benötigt eine spezielle Karte

Ausfallrisiko, falls kein Geld auf Konto

Gebühren für Verkäufer, falls vorgängige Bonitätsprüfung

Transaktionsgebühren; Kundin benötigt ein spezielles Konto.

Ausfallrisiko beim Verkäufer, falls Kundin nicht zahlt.

Gebühren, falls vorgängige Bonitätsprüfung durch spezielles Institut.

Dieses Geld kann man zu einem tieferen Nennwert kaufen und spart damit Geld.

Checks gratis, Kontogebühren CHF 12.–

Transaktionsgebühren analog Debitkarte, nur innerhalb der Schweiz möglich. Kunde braucht mit Bankkonto verbundenes App

«Keine» Kosten, nicht attraktiv für Kundschaft, eher lange Bearbeitungszeit, Kundin springt evtl. ab

Kostenloses Konto

Übung

4.2 Geld im Alltag: Vor- und Nachteile von Bargeld

Die Digitalisierung schreitet auch beim Zahlen immer schneller voran – die Corona-Krise hat diesen Trend noch beschleunigt. Immer häufiger wird auch in der Schweiz mit Kredit- und Debitkarten beziehungsweise mit dem Smartphone gezahlt. Die grosse Mehrheit des Geldes ist bereits nur noch digital vorhanden.

Immer häufiger wird seitens von Notenbanken, Geschäftsbanken und verschiedenen Ökonomen die Abschaffung von Bargeld gefordert. Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch lehnt diese Forderung ab. Denn Bargeld hat wie andere Zahlungsmittel neben einigen Nachteilen auch wichtige Vorteile. Die Schweizer Bevölkerung ist gleicher Meinung: 77% sind gegen eine Abschaffung, wie eine Umfrage von moneyland.ch gezeigt hat.

Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die wichtigsten Vor- und Nachteile von Bargeld zusammengestellt.

Lesen Sie die folgenden Abschnitte und formulieren Sie jeweils eine passende Überschrift

1. Nachteil Mangelnde Hygiene

Münzen und Banknoten gehen durch viele Hände. Die Corona-Krise hat es wieder verstärkt ins Bewusstsein gebracht: Bargeld kann diverse Viren und Bakterien beherbergen. Immer mehr Leute empfinden Bargeld als unhygienisch. Auch auf der Oberfläche von Zahlkarten und Smartphones können sich eine Vielzahl an Keimen einnisten – hier hat man die Hygiene aber selbst in der Hand und zahlt vermehrt kontaktlos

2. Nachteil Verlustrisiko

Bargeld kann leicht gestohlen werden oder verloren gehen. Zwar können Sie auch Ihr Smartphone oder Ihre Kreditkarte verlieren. Allerdings haben Sie mit dem Verlust Ihrer Karte oder Ihres Handys noch nicht unbedingt Geld verloren. Unter anderem können Sie Ihre Karte sperren lassen.

3. Nachteil Fehlende Bequemlichkeit

Münzen und Noten benötigen im Vergleich zu Karten verhältnismässig viel Platz. Das Handy ist zwar auch nicht platzsparend, ist aber für die grosse Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile so oder so ein unverzichtbarer Begleiter. Ausserdem ist das kontaktlose Bezahlen per Smartphone oder Karte in aller Regel deutlich zeitsparender.

4. Nachteil Wechselaufwand für Fremdwährungen

Der Wechsel von Bargeld in eine Fremdwährung ist verhältnismässig aufwändig. Ausserdem können bei Banken in der Schweiz oder bei Wechselstuben im Ausland hohe Gebühren anfallen. Allerdings sind die Fremdwährungsgebühren von Banken auch im Fall von digitalem Geld – zum Beispiel bei Zahlungen mit der Kreditkarte – häufig hoch. Immerhin gibt es mittlerweile aber Smartphone-Banken, die für viele Währungen deutlich geringere Wechselgebühren verlangen.

5. Nachteil Schwarz- und Falschgeld

Ein oft gehörtes Argument für die Abschaffung von Bargeld: Kriminelle würden Bargeld –zum Beispiel in Form von 1000-Franken-Noten – horten. Auch anderweitig unbescholtenen Bürgern kann Bargeld dazu dienen, es als Schwarzgeld am Fiskus vorbeizuschleusen. Ausserdem kann Bargeld gefälscht werden. Wahr ist aber auch, dass kriminelle Gruppierungen immer mehr auf digitale Währungen wie Bitcoin und andere Wertgegenstände ausweichen.

Brennpunkt Rechnungswesen

1. Vorteil Anonymität

Bargeld ist anonymer als Kartengeld. Transaktionen mit der Kredit-, Prepaid- oder Debitkarte werden von den beteiligten Finanzfirmen registriert. Bei Smartphone-Zahlungen haben unter Umständen auch noch Internet-Riesen wie Google oder Apple die Finger im Spiel. Je nach Land kann auch der Staat auf die Daten zugreifen. Die Anonymität des Bargelds ist denn auch ein Faktor, der viele Staaten stört.

2. Vorteil Unabhängigkeit von Banken

Geld auf dem Sparkonto oder Privatkonto ist nur eine Forderung gegenüber der Bank. Im Konkursfall der Bank kann es im schlimmsten Fall passieren, dass Sie zumindest einen Teil Ihres digitalen Geldes verlieren. Zwar gibt es eine Einlagensicherung in der Schweiz. Doch diese ist auf 100'000 Franken pro Bank und Kunde beschränkt. Ausserdem gibt es eine schweizweite Limitierung der Einlagensicherung auf gerade einmal sechs Milliarden Franken für alle Bankkunden. Bargeld hingegen können Sie in einem Bankschliessfach, einem Schliessfach eines bankenunabhängigen Anbieters oder aber zu Hause im Tresor versorgen.

3. Vorteil Keine Negativzinsen

Negativzinsen sind in den letzten Jahren auch auf Privat- und Sparkonten erhoben worden. Mittlerweile hat sich die Lage mit dem ansteigenden Zinsniveau wieder entspannt. Je nach Entwicklung der Zinslage könnte es aber theoretisch passieren, dass Negativzinsen in Zukunft auch einmal die Einlagen von Kleinsparern treffen. Im Fall von umfassenderen Negativzinsen wird befürchtet, dass viele Sparerinnen und Sparer gleichzeitig ihre Einlagen als Bargeld abheben könnten. Diese Befürchtung wird von manchen Notenbanken als Grund für die Abschaffung des Bargelds ins Feld geführt. Allerdings könnten Staaten das Bargeld gegenüber digitalem Geld künstlich benachteiligen – in diesem Fall würde dieser Vorteil hinfällig.

4. Vorteil Kein Online-Diebstahl

Mit der Digitalisierung nehmen auch die Missbräuche im Internet wie Cyberattacken zu. Immer wieder werden auch Schweizer Bank- und Kreditkarten-Konten Opfer von Betrügereien. Bargeld kann zwar physisch gestohlen werden, virtuelles Geld aber nicht.

5. Vorteil Sparsames Konsumverhalten

Schuldenberater empfehlen, jeweils nur so viel Bargeld auf sich zu tragen, wie man unbedingt benötigt. Bargeld kann so helfen, Impulskäufe zu vermeiden. Kreditkarten hingegen können Konsumenten dazu verleiten, über die eigenen Verhältnisse hinaus zu shoppen.

6. Vorteil Geringe Gebühren für

Händler

Kartennetzwerke wie Visa und Mastercard, Zahlungsdienstleister wie Worldline oder Kartenherausgeber wie UBS oder Viseca verdienen an jeder Transaktion mit einer Kreditkarte oder Debitkarte mit. Das Geld kommt von den Händlern, die sogenannte Interchange Fees abliefern müssen. Diese Gebühren werden in unterschiedlichem Masse auf die Konsumenten-Preise abgewälzt. Bargeld ist zwar für Händler auch nicht kostenlos. Allerdings dürften zumindest für kleinere Geschäfte die Bargeld-Kosten geringer sein als die Interchange Fees.

7. Vorteil Geld in Krisenzeiten

Banknoten und Münzen können für Transaktionen auch dann verwendet werden, wenn technische Probleme, Cyberangriffe und Unterbrechungen der Stromversorgung oder der Telekommunikationsnetze andere Zahlungsmittel unbrauchbar machen. Viele Regierungen – darunter auch die Schweizer Regierung – empfehlen, einen Notvorrat an Bargeld zu Hause aufzubewahren für den Fall, dass bargeldlose Zahlungsdienste, Banken und Geldautomaten ausfallen.

Übung 5.1 Akteure beim Ablauf einer Kreditkartenzahlung

Abb. 32 Warenkorb in einem Onlineshop

Patrick Leu hat sich das PDF dieses Lehrmittels im Online-Shop von STR teachware gekauft und mit seiner Kreditkarte bezahlt. Damit diese Kartenzahlung sicher, effizient und korrekt abgewickelt werden kann, übernehmen verschiedene Akteure spezifische Aufgaben,

Bei einer Kreditkartenzahlung sind die folgenden Akteure beteiligt:

• Acquirer (z.B. Worldline, TWINT, Postfinance)

• Issuer (z.B. Kantonalbanken, Viseca Card Services, Migros, Coop)

• Karteninhaber

• Kreditkartennetzwerk (Mastercard, VISA, Diners, American Express)

• Händler (Online-Shops, Geschäfte mit Bezahlterminals)

• Payment Service Provider (z.B. Wallee)

Ordnen Sie diese Akteure den nebenstehenden Rollenbeschreibungen zu.

1 Karteninhaberin

Person, die im Besitz der Kreditkarte ist und die Zahlung tätigen möchte. Gibt die Kreditkarteninformationen an und autorisiert die Transaktion

2 Verkäufer (z.B. STR teachware Online-Shop)

Unternehmungen oder der Online-Shop, bei dem der Karteninhaber den Kauf tätigt. Stellt die Produkte oder Dienstleistungen bereit und akzeptiert die Kreditkartenzahlung als Zahlungsmittel.

3 Kreditkartensystem (Mastercard, Visa, Diners, American Express)

Stellt die Kreditkarte aus und überwacht den gesamten Zahlungsprozess. Legt die Regeln und Richtlinien für die Nutzung der Kreditkarten fest.

4 Acquirer (z.B. Worldline)

Bank oder das Finanzinstitut, das den Verkäufer als Kunden hat und die Kreditkartenzahlungen im Namen des Verkäufers abwickelt. Stellt die technische Infrastruktur zur Verfügung, um die Transaktionen zu verarbeiten und genehmigt die Zahlung.

5 Issuer (z.B. Kantonalbank)

Bank, die die Kreditkarte an den Karteninhaber ausgestellt hat. Prüft die Autorisierungsanfrage des Verkäufers und genehmigt oder lehnt die Transaktion basierend auf den verfügbaren Mitteln und der Bonität des Karteninhabers ab. Verschafft dem Karteninhaber Zugang zum weltweiten Zahlungssystem.

6 Payment Service Provider (z.B. Wallee)

Partner, der die vollständige technische Abwicklung verschiedenster Online-Zahlungen übernimmt und eine Webseite an Zahlungssysteme anbindet (Zahlungsdienstleister).

Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)

Übung 5.2 Gebühren und Kommissionen bei Kartenzahlungen

Für die Ausgestaltung des Kreditkarten-Zahlungssystems gibt es verschiedene Varianten. In der Schweiz überwiegt das Vier-Parteien-System (siehe Grafik), bei dem Issuer (Herausgeber der Kreditkarten) und Acquirer (Kreditkartenakzeptanz-Dienstleister) als unabhängige Unternehmen den Anschluss ihrer Kunden (Karteninhaber und Händler) ans Kreditkartennetzwerk übernehmen. Issuer und Acquirer bedürfen dazu einer Lizenz des jeweiligen Kreditkartennetzwerks (z.B. Mastercard oder Visa).

a) Ergänzen Sie die Grafik des Vier-Parteien-Systems im Kreditkartennetzwerk mit den fehlen Fachbegriffen.

Issuer Acquirer

Abb. 33 Vier-Parteien-System im Kreditkartennetzwerk

b) Verbuchen Sie den Kauf von Patrick Leu im Online-Shop (siehe Übung 5.1) aus Sicht des Verkäufers. Verwenden Sie dabei den untenstehenden Kontenplan.

Nr. Geschäftsfall

1a Leu Patrick, RW 02 – Waren- und Zahlungsverkehr (Bundle), Zahlung mit Kreditkarte

2 Zahlungseingang Bank, Wordline, Gutschrift Karteneinkauf

3 Worldline, Händlerkommission

Im Kreditkarten-Zahlungssystem werden vielfältige Dienstleistungen erbracht. Diese Dienstleistungen werden mit Gebühren und Kommissionen entschädigt.

Abb. 34 Gebühren im Kreditkartennetzwerk

Der Händler erhält von Wallee (Payment Provider) die nebenstehende Rechnung.

c) Handelt es sich bei dieser Rechnung um eine Gebühr oder um eine Kommission? Begründen Sie Ihre Antwort.

Gebühr

Monthly Fee, unabhängig vom Umsatz, für technische Abwicklung

d) Wie würden Sie diesen Beleg kontieren? Erläutern Sie Ihren Kontierungsvorschlag.

6570: Aufwand im Zusammenhang mit dem Online-Shop (Informatik)

2210: Bezahlung durch Kreditkarte des Händlers (siehe Zahlart) (Kreditkartenabrechnung Ende Monat: 2210 / 1020)

Rechnungswesen

6570 2210

Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ

Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)

Übung 6.1 Kredit- und Zinsdifferenzgeschäft der Banken

Welche der folgenden Aussagen sind richtig (R), welche sind falsch (F)?

1. Bei einem Kontokorrentkredit kann der Kunde aus Sicht der Bank je nach Saldo zeitweise ein Debitor oder ein Kreditor sein.

2. In Tiefzinsphasen können die Aktivzinsen tiefer sein als die Passivzinsen

Aktivzinsen immer höher als Passivzinsen

3. Wenn der Bankkunde auf seinem Kontokorrent ein Guthaben hat, führt dies bei der Bank zu Aktivzinsen.

Passivzinsen

4. Bei einem Debitoren-Kontokorrent ergeben sich für die Bank Zinserträge.

5. Bei einem Kreditoren-Kontokorrent ergeben sich für den Bankkunden Zinserträge.

6. Bei einem Kreditoren-Kontokorrent ist der angewandte Zinssatz immer höher als bei einem Debitoren-Kontokorrent.

Kred-KK à Passivzinsen à tiefer

7. Ein Debitoren-Kontokorrent ist das Gleiche wie ein Darlehen, welches ich bei einer Bank aufnehme.

Darlehen hat einen festen Betrag

8. Auf dem Kontoauszug steht beim Abschluss: «Saldo zu unseren Gunsten». In diesem Fall handelt es sich am Abschlusstag um ein Debitoren-Kontokorrent

Übung 6.2 Soll- und Habenzinsen – Wo sind die Fehler im Text von ChatGPT?

Lesen Sie den entsprechenden Text von ChatGPT und notieren Sie die drei Fehler.

1. Fehler: Lena ist sehr zufrieden mit den Habenzinsen auf ihrem Kredit

Korrektur: Habenzinsen auf dem Sparkonto

2. Fehler: Sie freut sich auf die Zinsgutschrift am Ende des Jahres

Korrektur: Freut sich über die Habenzinsen

3. Fehler: ... länger zu tun haben, da die Sollzinsen den Betrag erhöhen

Korrektur: ... und die Rückzahlung erschweren

Übung 7 1 Zinsusanzen bei Hypotheken

Bei der Schweizer Zinsusanz hat jeder Monat 30 Tage. Die Zinsen werden für 360 Tage verrechnet. Bei der internationalen Zinsusanz wird der Zinssatz mit der effektiven Anzahl Tage in einem Jahr multipliziert (365 Tage oder 366 Tage bei einem Schaltjahr) und durch 360 Tage dividiert. Bei SARON-Hypotheken kommt häufig die internationale Zinsusanz zur Anwendung.

Wer verschiedene Hypothekar-Offerten transparent miteinander vergleichen will, muss überprüfen, nach welcher Methode der Zins berechnet wird, und die Unterschiede durch die Zinsusanz beim Entscheid berücksichtigen.

Berechnen Sie den Zinsunterschied zwischen der Schweizer Zinsusanz und der internationalen Zinsusanz für eine Hypothek von CHF 600'000.–, bei einer Laufzeit von 10 Jahren und einem Zinssatz von 2,5%. Gehen Sie bei Ihren Berechnungen von drei Schaltjahren während den 10 Jahren aus.

Schweizer Usanz:

600'000 * 2,5 / 100 / 360 * 360 = CHF 15’000.–

Hypothekarzins in 10 Jahren = 10 * 15’000.– = CHF 150’000.–

Internationale Usanz:

Normales Jahr: 600’000 * 2,5 /100 /360 *365 = CHF 15’208.33

Schaltjahr: 600’000 * 2,5 /100 /360 *366 = CHF 15’250.–

Hypothekarzins in 10 Jahren = 7 * 15’208.33 + 3 * 15’250.– = CHF 152'208.31

Abb. 35 Hypotheke.ch

Übung 7 2 Tageberechnungen

Tragen Sie in der folgenden Tabelle die Werte für die grau schraffierten Felder ein. Mit dem QR-Code/Link können Sie in einer Excel-Tabelle Formeln zur Berechnung eingeben

Hinweis für Lehrperson: Die Excel-Tabelle mit den Formeln kann hier heruntergeladen werden

Übung 7.3 Kurzfristiger Überbrückungskredit oder Darlehen?

Eine Unternehmung hat Zahlungsschwierigkeiten und beantragt bei der Bank einen kurzfristigen Überbrückungskredit von CHF 20'000.-

Der Kredit wird am 15. Februar gewährt, Zinssatz 12%, Zinsbelastung jeweils halbjährlich, am 30.06. und am 31.12.

a) Wie hoch ist die erste Zinsbelastung am 30.06.?

b) Die Unternehmung möchte die zusätzlichen Zinskosten des Überbrückungskredits in ihre Verkaufspreise einkalkulieren. Der Jahresumsatz (Warenertrag) beträgt CHF 500'000.–Um wie viele Prozent muss die Unternehmung ihre Verkaufspreise erhöhen, um den gleichen Gewinn zu erzielen?

c) Franziska Petri, CFO (Chief Financial Officer, Leiterin Finanzen) schlägt der Geschäftsleitung vor, statt eines teuren Überbrückungskredits zu 12% ein langfristiges Darlehen zu 8% aufzunehmen.

Franz Wetter, CMO (Chief Marketing Officer, Hauptverantwortlicher für das Marketing) sieht die maximale Preiserhöhung bei 1%.

Wie hoch könnte das aufgenommene Darlehen maximal sein, wenn der zusätzliche Zinsaufwand mit einer durchschnittlichen Preiserhöhung von 0,75% gedeckt würde?

d) Was würden Sie wählen: kurzfristiger Überbrückungskredit oder langfristiges Darlehen? Begründen Sie Ihren Entscheid.

a) Anzahl Tage

15.02. – 30.06. = 15 + 4 * 30 = 135 Tage

Zinsformel Z = K * p / 100 / 360 * t

Z = 20'000 * 12 / 100 /360 * 135 = CHF 900. –

b) Zusätzliche Zinskosten pro Jahr durch Überbrückungskredit

Z = K * p / 100 / 360 * t

Z = 20'000 * 12 / 100 /360 * 360 = CHF 2’400.–

Notwendige Preiserhöhung

CHF 500’000.– = 100%

CHF 2'400.– = x%

x = 100 / 500'000 * 2'400 = 0,48%

c) Max. Preiserhöhung = max. Zinskosten in CHF

100% = CHF 500’000.–

0,75% = CHF x

x = 500'000 / 100 * 0,75 = CHF 3’750.–

Max. Darlehensbetrag bei max. Zinskosten

Z = K * p / 100 / 360 * t | Zinsformel nach K umstellen

K = Z * 100 * 360 / p / t

K = 3'750 * 100 * 360 / 8 / 360 = 46'875. –

d) Entscheid: Langfristiges Darlehen

Prozentuale Zinsbelastung tiefer als bei Überbrückungskredit

Preiserhöhung muss nicht max. ausgeschöpft werden

Kreditbetrag höher, zusätzliche Mittel für Massnahmen

Rechnungswesen

Übung 8.1 Aussagen zur Verrechnungssteuer

Kreuzen Sie bei den folgenden Aussagen an, welche Lückentexte zutreffen.

1. Ziel der Verrechnungssteuer ist es, ....

X A) Steuerhinterziehung zu verhindern

B) Steuerbetrug zu verhindern

C) Urkundenfälschung zu verhindern

D) ... keine dieser Antworten trifft zu

2. Die Verrechnungssteuer beträgt .... A) ... 65%

B) ... 7,7%, ab 01.01.2025: 8,1%

X C) ... 35%

D) 25%

3. Die «Verrechnung» der Steuer erfolgt:

4. Bei der Verrechnungsteuer gibt es folgende Untergrenzen:

A) mit der Bank

X B) mit der Steuerrechnung

C) mit dem Arbeitgeber

D) mit der Krankenkasse

A) CHF 200.– bei Wareneinkauf

B) CHF 200.– Nettozins (Bank)

X C) CHF 200.– Bruttozins (Bank)

D) CHF 200.– Bankguthaben

5. Bei der Verrechnungsteuer gibt es folgende Steuerfreibeträge:

X A) ... CHF 0 – Casino-Gewinne in CH

X B) ... CHF 1 Mio. Gewinne Swisslos

X C) ... CHF 0.– bei Dividenden

X D) ... CHF 0.– bei Obligationenzinsen

Übung 8.2 Kommissionen, Gebühren und Spesen

Kreuzen Sie für die folgenden Beispiele an, ob die Entschädigung als Kommission, Gebühr oder Spesen bezeichnet wird.

Beispiel Kommission Gebühr Spesen

a) Kontoführung X

b) Erstellung eines Kontoauszuges X

c) Nachforschung von Zahlungen X

d) Nutzung von Online-Zahlungsdiensten X

e) Vermittlung beim Verkauf von Immobilien X

f) Beschaffung von Kreditinformationen X

g) Auktion für Verkauf von Kunstwerken X

h) Premium-Kreditkarte Nutzung für 1 Jahr X

i) Erstellung von Steuerdokumenten X

Übung 9.1 Interpretation eines Kontokorrentauszuges

Kreuzen Sie die richtigen Aussagen zum Kontokorrentauszug an.

a) Debitoren-Kontokorrent, weil Belastungen grösser als Gutschriften

b) Wechselndes Kontokorrent, weil Belastungen und Gutschriften vorkommen

c) X Kreditoren-Kontokorrent, weil alle Gutschriften zu Erhöhung des Saldos führen

d) X Kreditoren-Kontokorrent, weil alle Belastungen zu Abnahme des Saldos führen

Übung 9.2 Kontokorrentauszug ergänzen

Setzen Sie im folgenden Kontokorrentauszug die zutreffenden Kreuze. Datum Geschäftsfall

Debitoren-KK

Saldovortrag Kreditoren-KK

Übung 9.3 Fehler im Kontokorrentauszug

Im folgenden Kontokorrentauszug hat sich das Computerprogramm überhitzt: es stimmt einiges nicht.

Kontokorrent

Habenzins

Verrechnungssteuer (35%)

Saldo

Welche der folgenden Aussagen beschreiben vorhandene Fehler?

a)

b) X

In der Spalte Text: 31.12. Die Verrechnungssteuer beträgt 65%

In der letzten Zeile: Das Total des Kontokorrents ist falsch.

c) In der Spalte Verkehr: Die Verrechnungssteuer wurde falsch berechnet.

d)

In der Spalte Saldo: Die Einträge mit Valuta 30.12. müssen bei Soll eingetragen werden.

e)

f)

g)

h) X

In der Spalte Verkehr: Saldo muss bei Haben eingetragen werden.

In der Spalte Saldo: Ein Eintrag falsch eingetragen, in Soll statt in Haben eingetragen.

In der Spalte Tage: Eine falsche Tageberechnung.

In der Spalte Zins: Ein Eintrag falsch eingetragen, im Soll statt im Haben eingetragen.

Übung 9.4 Kontokorrentauszug verbuchen

Verbuchen Sie den folgenden Kontokorrentauszug in der Buchhaltung der Bankkundin.

Kontokorrentauszug Bank

Journal Geschäftsbuchhaltung Bankkundin

Übung 9.5 Aussagen zum Abschlussbetreffnis in Kontokorrentauszügen

Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen stichwortartig.

1. In einem Debitoren-Kontokorrent gibt es immer Sollzinsen.

2. Der Zinssatz für Sollzinsen ist immer höher als der Zinssatz für Habenzinsen.

3. Bei Habenzinsen wird eine Verrechnungssteuer von 35% abgezogen.

4. Diese Verrechnungssteuer wird von der Bank an die Eidg. Steuerverwaltung überwiesen.

5. Die Eidg. Steuerverwaltung erstattet die Verrechnungssteuer der Bank zurück, Kapital und Ertrag in der Steuererklärung angegeben wurde.

…Rückerstattung oder Verrechnung mit der Steuerschuld

6. Die Spesen werden im KK-Auszug immer auf der Soll-Seite als Belastung eingetragen.

7. Beim Kreditoren-Kontokorrent fallen keine Sollzinsen, sondern nur Habenzinsen an.

8. Beim Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis fallen immer Sollzinsen und Habenzinsen an.

9. Bei Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis wird auch immer die Verrechnungssteuer von 35% abgezogen.

…nur sofern Zinsertrag über CHF 200.–

Brennpunkt Rechnungswesen

Übung 10.1 Deb-/Kred-Buchhaltung oder Offen-Posten-Buchhaltung

Entscheiden Sie, ob die folgenden Buchungssätze in einer Debitoren-/Kreditoren-Buchhaltung, in der Offen-Posten-Buchhaltung oder in beiden Buchhaltungssystemen vorkommen.

Setzen Sie dazu jeweils ein Kreuz in der entsprechenden Spalte.

Übung 10.2 Aussagen zur Offen-Posten-Buchhaltung

Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen stichwortartig.

1. Bei der Offen-Posten-Buchhaltung sind weniger Buchungen vorzunehmen.

Debitoren-/ KreditorenBuchhaltung

Nr. Buchungssatz

1 Ford L+L / Warenertrag X

Offen-PostenBuchhaltung

2 Bank / Warenertrag X

3 Warenertrag / Ford L+L X

4 Bank / Ford L+L X

5 Verb L+L / Bank X

6 Warenaufwand / Bank X

7 Verb L+L / Warenaufwand X

8 Warenaufwand / Verb L+L X X

2. Die Offen-Posten-Buchhaltung ist für alle Unternehmungen gleich gut geeignet.

Vor allem für kleinere Unternehmen

3. Die Offen-Posten-Buchhaltung erleichtert das Mahnwesen.

Erschwert, Kundenrechnungen nicht einzeln verbucht

4. Bei der Offen-Posten-Buchhaltung wird der Endbestand im Konto 1100 Forderungen L+L leicht geringer als in der einer Debitoren-/KreditorenBuchhaltung, dies gleicht sich im folgenden Geschäftsjahr jedoch wieder aus.

Endbestand identisch

5. In der Offen-Posten-Buchhaltung werden das Jahr hindurch nur die Zahlungen gebucht.

Übung 10.3

Buchhaltungssysteme: Offene Posten vs. Kreditoren und Debitoren

Lesen Sie den folgenden Textauszug (weka.ch) zu den beiden Buchhaltungssystemen und beantworten Sie anschliessend die untenstehende Frage.

Buchhaltungssysteme: Offene Posten vs. Kreditoren und Debitoren

Eine Buchhaltung kann nach zwei verschiedenen Prinzipien geführt werden: Bei der Offene-PostenBuchhaltung werden Zahlungen erst dann verbucht, wenn sie tatsächlich geleistet werden, hingegen werden bei der Kreditoren-Debitoren-Buchhaltung Kreditoren- und Debitoren-Konti geführt.

Die Übersicht der offenen Posten

Sie können Ihre Buchhaltung nach dem OP-Prinzip (offene Posten) oder aber mittels Führung der Hilfsbuchhaltung Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung führen.

Ein kleinerer KMU-Betrieb kennt seine Kunden und Lieferanten, und die offenen Kreditoren- resp. Debitorenrechnungen sind überblickbar. Somit kann auch auf eine sofortige Verbuchung beim Ausstellen oder Eintreffen der Rechnung verzichtet werden. Welches der beiden Buchhaltungssysteme gewählt wird, hängt also im Wesentlichen von der Anzahl der Belege sowie von der Grösse und Komplexität der Unternehmung ab. Gleichzeitig muss man bedenken, dass gem. Art. 957 OR diejenigen Bücher geführt werden müssen, welche nach Art und Umfang nötig sind, um die mit dem Geschäftsbetrieb zusammenhängenden Schuld- und Forderungsverhältnisse festzustellen. Es kommt also bei der Entscheidung für eines der beiden Buchhaltungssysteme auf die Verhältnismässigkeit an.

Buchhaltungssysteme: Offene-Posten-Buchhaltung

Die OP-Buchhaltung ist eine Buchhaltungsform, bei der man einen Debitoren- oder KreditorenGeschäftsvorfall (Eingangs-, Ausgangsrechnung) erst bei der Bezahlung verbucht. Die Führung der einzelnen Debitoren- und Kreditoren-Einzelkonti entfällt, was zu einer Arbeitsersparnis führt. Dadurch sinkt die Zahl der Buchungen und die Gefahr von Falschbuchungen.

Bei der Führung der Buchhaltung nach der OP-Methode sind nachfolgende Handlungen unumgänglich:

• Periodische, kurzfristige Abstimmungen der OP-Posten.

• Der korrekten Belegsablage ist unbedingt sehr grosse Sorgfalt zu widmen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Führung der einzelnen Debitoren- und Kreditorenkonti wegfällt, was jedoch einen vermehrten Aufwand für Abstimmarbeiten mit sich bringt. Zudem muss ein korrekter Nachweis über die noch ausstehenden Debitoren- resp. Kreditorenzahlungen geführt werden.

OP-Buchhaltung ist geeignet für viele Kunden/Lieferanten mit wenig Bewegungen wie z.B. in einem Versandhaus, Einzelhandel, Handwerksbetriebe, Strom- resp. Energieversorger usw.

Buchhaltungssysteme: Debitoren/Kreditoren

Für jeden einzelnen Debitor/Kreditor wird in der Hilfsbuchhaltung ein Debitoren-/Kreditorenkonto geführt. Auf diesen Konti werden die Fakturen, Gutschriften, Rücksendungen, Rabatte und Zahlungen verbucht. Der Übertrag in das Hauptbuch erfolgt mit Sammelbuchungen, meist automatisch von der Software unterstützt. Auf den Konten Debitoren bzw. Kreditoren ist jeweils nur der gesamte Umsatz ersichtlich, die Gegenbuchungen werden auf den bei der Verbuchung eingegebenen Konti automatisch verbucht.

Debitorenbewirtschaftung/Kreditorenbewirtschaftung

Der Bewirtschaftung der Debitoren ist grösste Beachtung zu schenken. Es sind Verfall-Listen zu erstellen resp. auszudrucken. Mahnungen sind auszufertigen und zu verschicken. Bei der Bewirtschaftung der Kreditoren ist darauf zu achten, dass allfällige Skontoabzüge in Anspruch genommen werden können und die Kreditoren fristgemäss bezahlt werden, damit Mahnungen oder gar Betreibung vermieden werden. Ein entsprechendes Cash-Management und Überwachung der Liquidität ist anzustreben.

Kreuzen Sie an, für welches Buchhaltungssystem die folgenden Aussagen zutreffen.

Geschäftsfall

Debitoren-/ KreditorenBuchhaltung Offen-Posten Buchhaltung

Führung von Kreditoren- und Debitorenkonti X

Gefahr von Falschbuchungen sinkt X

Eignet sich, wenn in der Unternehmung viele Belege anfallen X

Überwachung der Liquidität (Zahlungsbereitschaft) ist in der Buchhaltung jederzeit gewährleistet X

Übung 10.4 Kontokorrent und Offen-Posten-Buchhaltung

Der Kontoinhaber führt seine Buchhaltung nach dem System der Offen-Posten-Buchhaltung. Ende Monat verbucht er jeweils die Kontokorrentauszüge seines Bankkontos in die Offen-PostenBuchhaltung. Kreuzen Sie in der hellgrau markierten Spalte den zutreffenden Buchungssatz für den jeweiligen Kontokorrenteintrag an Datum Text

30.11. Saldovortrag

Fink, Rg-Nr. 22-3567

12.12. VISA-Card, Abrechnung Nov 2024

14.12. Frick, RE-34502

17.12. Lohnabrechnung 12, Erfolgsbeteiligung für Mitarbeitende

18.12. Müller, RE-2345987

31.12. Sollzins 8.5%

a) Warenertrag / Bank

X b) Warenaufwand / Bank

c) Bank / Ford L+L

a) Verb L+L / Bank

b) Bank / Ford LL

X c) Bank / Warenertrag

X a) Bank / Warenertrag

b) Warenertrag / Bank

c) Bank / Ford L+L

X a) Lohnaufwand / Bank

b) Bank / Ford L+L

c) Bank / Verb L+L

a) Ford L+L / Bank

b) Bank / Warenertrag

X c) Warenaufwand / Bank

X a) Finanzaufwand / Bank

b) Ford Verrechnungssteuer / Bank

c) Bank / Finanzertrag 31.12. Habenzins 0.11%

a) Bank / Finanzaufwand

X b) Bank / Finanzertrag

c) Bank / Ford Verrechnungssteuer

X a) Finanzaufwand / Bank

31.12. Spesen, Kommission

31.12. Zwischentotal

31.12. Saldo zu unseren Gunsten 8'841.88 - 8'841.88 31.12.2024

31.12. Total

b) Bank / Finanzaufwand

c) Finanzertrag / Bank

Übung 11.1

Begriffe in der Offen-Posten-Buchhaltung

In der Offen-Posten-Buchhaltung ist man mit vielen Begriffen konfrontiert, die es richtig einzuordnen gilt.

Ordnen Sie die folgenden Begriffe der korrekten Erklärung zu:

• Debitorenbuchhaltung

• Hauptbuch

• Kreditorenbuchhaltung

• Nebenbuch (Hilfsbuchhaltung)

• Offene Posten

• OP-Liste

• Ordner Offene Debitoren

• Ordner Offene Kreditoren

1 Debitorenbuchhaltung

Einzelkonten für Kundinnen

2 Hauptbuch

Das Verzeichnis aller Konten

3 Offene Posten

Noch nicht bezahlte Rechnungen

4 Ordner Offene Kreditoren

Ordner für offene Lieferantenrechnungen

5 OP-Liste

Bietet einen Überblick über noch offene Posten in Listenform

6 Nebenbuch (Hilfsbuchhaltung)

In dieser Buchhaltung werden einzelne Konten genauer analysiert

7 Kreditorenbuchhaltung

Einzelkonten für Lieferanten

8 Ordner Offene Debitoren

Ordner für offene Kundenrechnungen

Brennpunkt Rechnungswesen

Übung 11.2 Offen-Posten-Listen

Abb. 36 OP-Liste per 30.09 2024 mit Mahnstufen

1. Welchen Nutzen haben OP-Listen?

OP-Listen zeigen Übersicht der noch offenen Rechnungen.

Wichtige Voraussetzung für Inkasso (Mahnwesen) und damit für die Sicherung der Liquidität jeder Unternehmung.

2. Welches sind wichtige Elemente einer OP-Liste?

Wichtige Elemente sind:

Kundenname

Rechnungsnummer

Rechnungsdatum

Offener Betrag (inkl. Rabatte, Skonti, Rücksendungen etc.)

Zahlungsfrist

Übung 12.1 «Mühsame» Kunden

Die Bowly AG verkauft Müslimischungen auf Rechnung. Leider bezahlen nicht alle Kunden innerhalb der gesetzten Frist Verbuchen Sie die folgenden Geschäftsfälle.

Geschäftsfall

01.06.

05.10.

Versand einer Palette Müsli an den Kunden F. Lorenz, zahlbar innert 20 Tagen.

Der Kunde F. Lorenz hält sich nicht an die Zahlungsfrist, eine Erinnerung bleibt unbeantwortet. Versand einer 2. Mahnung; Gebühr CHF 25.-

Der Kunde F. Lorenz bezahlt schliesslich seine Rechnung inkl. Mahngebühr per Banküberweisung.

Mit der Kundin M. Dill wird eine Teilzahlung über CHF 200 – vereinbart. Sie bezahlt

Eine weitere Teilzahlung der Kundin M. Dill, erneut bezahlt per Banküberweisung. Der Restbetrag wird abgeschrieben.

M. Dill erhielt einen finanziellen Zustupf und bezahlt den Restbetrag schliesslich doch noch

Eingang Zahlung auf dem

Übung 12.2 Inkasso Ratgeber und E-learning Inkasso

a) Öffnen Sie mit dem Link/QR-Code den Inkasso Ratgeber von Betreibungsschalter-Plus.

Übung 12 3 Inkassounternehmung oder Factoring?

Eine Unternehmung überlegt sich, ob sie beim Inkasso die Dienstleistungen einer Inkassounternehmung oder einer Factoring-Gesellschaft in Anspruch nehmen soll.

Ordnen Sie die folgenden Aussagen den entsprechenden Finanzdienstleistungsunternehmungen zu.

b) Gehen Sie die drei Phasen durch und beantworten Sie die folgende Frage: Welches ist der grösste Fehler in der Phase 2?

Rechnungen werden zu spät versendet

c) Öffnen Sie mit dem Link/QR-Code den Inkasso E-Learning Lehrgang von Collecta Online.

d) Absolvieren Sie den Inkasso E-Learning Lehrgang und lösen Sie die Testfragen. Wie viele Prozent der Fragen haben Sie richtig beantwortet?

Individuelle Antworten

1. Sofortige positive Auswirkung auf die Liquidität gewünscht X

2. Risiko von Zahlungsausfällen will man selbst tragen X

3. Wird als Erlösminderung verbucht X

4. Forderungen gehören rechtlich immer noch der Unternehmung X

5. Erfolgshonorar beträgt zwischen 4 und 15% X

6. Gebühr beträgt zwischen 2 und 4%. X

7. Unternehmung übernimmt die ganze Zahlungsabwicklung, das Mahnwesen und das Inkasso X

8. Die Forderungen werden an die Unternehmung verkauft X

Übung 12.4 Mahnstufen und Textbausteine – Wie sage ich es meinen Kunden?

In der heutigen digitalen Welt bietet das Internet und seine vielfältigen Ressourcen eine Fülle von Möglichkeiten, um effektive Mahnsysteme zu entwickeln und Textbausteine für die Kommunikation mit säumigen Kunden zu formulieren. Recherchieren Sie verschiedene Mahnsysteme und Textbausteine zu den einzelnen Mahnstufen.

a) Welche verschiedenen Mahnsysteme gibt es? Begründen Sie, welches Mahnsystem Sie in der Praxis anwenden würden.

b) Stellen Sie Ihr Mahnsystem mit den konkreten Textbausteinen in einer Präsentation zusammen.

a) Mahnsysteme (Antworten aus einem «ChatGPT-Prompt»)

Stufenbasiertes Mahnsystem:

Stufe 1: Freundliche Zahlungserinnerung

Stufe 2: Erste Mahnung - formelle Mahnung

Stufe 3: Zweite Mahnung - Eine etwas schärfere Mahnung

Stufe 4: Letzte Mahnung - Eine letzte Mahnung

Eskalationsbasiertes Mahnsystem:

Eskalation 1: Erinnerung - Eine freundliche Erinnerung

Eskalation 2: Telefonanruf - Ein persönlicher Anruf,

Eskalation 3: Mahnschreiben - Ein formelles Schreiben,

Eskalation 4: Inkasso - Forderung an Inkassounternehmen

Automatisiertes Mahnsystem:

Zahlungserinnerungen und Mahnungen automatisch versenden

Begründung für Auswahl (Kriterien)

Aufwand für Mahnungen

«Umgangston» mit Kunden

b) Individuelle Antworten

Übung 13.1 Begriffsklärung – Swiss21.org

Kreuzen Sie bei den folgenden Aussagen an, welche Lückentexte zutreffen.

1. Dieser Begriff stammt ursprünglich aus der Biologie, findet heute allerdings auch in der Wirtschaft Anwendung

2. Anstatt eines bestimmten Lebensraums beschreibt der Begriff hier jedoch ein im besten Falle produktives Umfeld, in dem das Unternehmen Partnerschaften mit anderen Akteuren eingeht, so z.B. mit

A) ... Plattform

B) ... Symbiose

X C) ... Ökosystem

D) ... Umfeld

X A) ... Universitäten

X B) Forschungseinrichtungen

X C) ... NGOs

X D) ... anderen Unternehmen

Übung 13 2 Aussagen zu Ökosystemen in der Wirtschaft

Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen.

1. Von Ökosystemen in der Wirtschaft wird ausschliesslich im Zusammenhang mit einem realen, physischen Umfeld gesprochen.

Auch im digitalen Raum

2. Der moderne Waren- und Zahlungsverkehr bildet ein wirtschaftliches Ökosystem.

3. Universitäten und andere Forschungseinrichtungen spielen eine zentrale Rolle in wirtschaftlichen Ökosystemen.

4. Ökosysteme oder Plattformen wie Swiss21.org können für Kunden stark effizienzfördernd sein.

3. Am Beispiel von swiss21.org wird klar, wie verschiedene Unternehmen zusammen Mehrwert schaffen können auf einer gemeinsamen

4. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit ist die systematische Gestaltung der Beziehungen mit aktuellen und potenziellen Kunden, auch genannt

....

X A) ... Website

X B) ... Plattform

C) ... Partnerschaft

D) ... Handlungsebene

A) ...NOPAT

B) ...POS

C) ...KPI

X D) ...CRM

5. In Plattformen wie Swiss21.org besteht die Gefahr einer sehr engen Kundenbindung, die es dem Kunden erschwert, das Produkt oder den Anbieter zu wechseln (Lock-in-Effekt).

...dem Unternehmen erschwert

6. Plattformen werden oft von einzelnen Unternehmen betrieben.

Übung 14.1 Begriffe Debitoren- und Kreditorenmanagement

Ordnen Sie die folgenden Begriffe, die im Zusammenhang mit dem Debitoren- und Kreditorenmanagement auf der Plattform Swiss21.org stehen, der jeweils richtigen Erklärung zu.

• Automatische Verbuchung

• Bankabgleich

• Digitale Buchhaltung

1 Bankabgleich

Darunter versteht man den Prozess, der die ein- und ausgehenden Geldbeträge den korrespondierenden Kunden- und Lieferantenrechnungen zuweist. Das System kann in diesem Prozess bei einer Kundenrechnung beispielsweise den Zahlungsstatus auf «bezahlt» ändern.

2 Digitale Buchhaltung

Digitale Belege sind Papierbelege, die vom Unternehmen gescannt oder fotografiert werden. Diese Dateien können auf die Plattform Swiss21.org hochgeladen werden. Beim Einlesen erkennt das System die verschiedenen Informationen dieses Belegs. Anhand dieser Informationen kann das System den Beleg automatisch verbuchen.

3 Automatische Verbuchung

Wird ein Beleg automatisch verbucht, braucht es keine Person, welche eine Buchung manuell tätigt, ausgenommen bleiben Korrekturen oder Ergänzungen. Ein System wird mit einem zuvor digitalisierten Beleg gefüttert und erkennt automatisch alle benötigten Informationen für einen Buchungssatz. Dieser Buchungssatz wird anschliessend direkt verbucht.

Übung 14.2 Digitale Prozesse im Debitoren- und Kreditorenmanagement

Entscheiden Sie, ob die folgenden Aussagen richtig (R) oder falsch (F) sind. Korrigieren Sie falsche Aussagen.

1. Aufgrund der Tatsache, dass digitalisierte Zahlungen sofort verbucht und damit in Echtzeit zu Verfügung stehen, kann die Geschäftsleitung dieser Firma schneller Entscheidungen treffen und die Unternehmung erhält einen Wettbewerbsvorteil.

2. Aus Sicht des Debitors muss bei einem digitalisierten Debitorenmanagement die Kundenrechnung zuerst manuell geschrieben werden, bevor sie vom System erkannt wird.

…kann direkt digital erfasst werden

3. Durch die Echtzeit-Analyse von ausstehenden Rechnungen können notwendige Schritte zum Inkasso automatisiert ausgelöst werden.

4. Ein Problem des digitalisierten Kreditorenmanagements ist die späte Sicherstellung der Liquidität aufgrund von unübersichtlichen ausstehenden Rechnungen.

..des analogen Kreditorenmanagements

5. Durch eine erhöhte Anfangsinvestition in die Digitalisierung vom Kreditoren- und Debitorenmanagement müssen Firmen ihre Preise erhöhen und erhalten dadurch einen Nachteil.

... langfristig Effizienzsteigerung (Wettbewerbsvorteil)

Übung 14.3 Schreinerei Koller – Debitoren- und Kreditorenmanagement mit Swiss21

Patrick und Jae-Min stellen Ihnen den Einsatz von Swiss21 in der Schreinerei Koller vor.

a) Schauen Sie sich das Video an und notieren Sie sich die einzelnen Anwendungen stichwortartig in der nebenstehenden Spalte.

Stichworte zu Video:

1) Kundenrechnung: > Kunden > Rechnung

Rechnung erstellen

Adresse auswählen / erstellen

Produkt auswählen

Rechnung per Mail versenden > automatisch verbucht

2) OP-Listen: Buchhaltung > Berichte

Kunden, Lieferanten

Zahlungserinnerung, 1. Mahnung, 2. Mahnung

Textbausteine

4) Bankabgleich > Zahlungen > Banking

Bankkonto verbinden

Brennpunkt Rechnungswesen

b) Jetzt sind Sie an der Reihe:

Öffnen Sie den nebenstehenden QR-Code/Link und wählen Sie den Link «Übung 14.3 – Lektion starten».

Nach Ihrer Anmeldung in Ihrem persönlichen Swiss21-Account wird der Swiss21-Account der Schreinerei Koller als Lektion in Ihrem persönlichen Swiss21-Account erstellt.

1) Wählen Sie den Reiter "Offerte" und erstellen Sie für Ihren Kunden eine Offerte.

2) Erfassen Sie die Kontaktdaten Ihres Kunden. Der Kunde ist eine Privatperson. Geben Sie bei den Kontaktdaten Ihre eigene private E-Mail-Adresse als Kontakt ein.

3) Für den Kunden offerieren Sie ein Isolierglas inkl. Katzenschleuse. Die Montage und Wegpauschale sind ebenfalls zu berücksichtigen. Speichern Sie die Offerte und senden Sie diese Offerte Ihrem Kunden zu.

4) Schauen Sie in Ihrem E-Mail-Account nach und nehmen Sie die Offerte an. Speichen Sie das PDF ab.

5) Sichten Sie die Rechnung im System. Senden Sie die Rechnung dem Kunden per EMail zu. Speichern Sie das PDF ab.

6) Sehen Sie in der OP-Liste nach. Welcher Rechnungsbetrag ist offen?

7) Wie wurde die Rechnung verbucht?

8) Erstellen Sie eine neue Rechnung mit Positionen Ihrer Wahl. Setzen Sie das Rechnungsdatum sowie die Fälligkeit einen Monat zurück. Senden Sie sich eine Mahnung zu. Speichern Sie das PDF der Mahnung ab.

c) Wie geht es nach der Mahnung weiter?

Öffnen Sie den Link bzw. den QR-Code und notieren Sie stichwortartig, wie es nach einer erfolglosen Mahnung weiter gehen kann.

5. So kann es nach erfolgloser Mahnung weitergehen

Betreibungsbegehren – Zahlungsbefehl - Rechtsvorschlag

Fortsetzung der Betreibung auf ...

... Pfändung, Pfandverwertung oder Konkurs

Übung 15.1 Aufbauende und abbauende Kalkulation

a) Aufbauende Kalkulation

Ergänzen Sie die grau formatierten Felder mit den zutreffenden Begriffen und tragen Sie unterhalb der Ziffern 1 bis 10 die entsprechenden Vorzeichen bei der aufbauenden Kalkulation ein.

AufbauendeKalkulation

BKredAP (Katalogpreis)

1 Wiederverkaufsrabatt HändlerAnkaufspreis

BKredVP (Katalogpreis)

HändlerVerkaufspreis 10 Wiederverkaufsrabatt +

NKredVP (KundenRechnung) 9 Mengenrabatt + NBarVP (Zahlungseingang) 8 Skonto +

Nettoerlös 7 Verkaufssonderkosten +

Selbstkosten 6 Reingewinn Bruttogewinn – +

2 Mengenrabatt NKredAP (LieferantenRechnung Einstandspreis 5 Gemeinkosten – + 3 Skonto NBarAP (Zahlungsausgang) 4 Bezugskosten – +

b) Abbauende Kalkulation

Ergänzen Sie die grau formatierten Felder mit den zutreffenden Begriffen und tragen Sie unterhalb der Ziffern 1 bis 10 die entsprechenden Vorzeichen bei der abbauenden Kalkulation ein.

BKredAP (Katalogpreis)

AbbauendeKalkulation

1 Wiederverkaufsrabatt HändlerAnkaufspreis Selbstkosten

2 Mengenrabatt NKredAP (LieferantenRechnung

Einstandspreis 5 Gemeinkosten

3 Skonto NBarAP (Zahlungsausgang) 4 Bezugskosten

BKredVP (Katalogpreis)

HändlerVerkaufspreis 10 Wiederverkaufsrabatt –

NKredVP (KundenRechnung) 9 Mengenrabatt –NBarVP (Zahlungseingang) 8 Skonto –

Nettoerlös 7 Verkaufssonderkosten –

Reingewinn Bruttogewinn

Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)

Übung 15.2

2.

Excel-Tabelle Kalkulation

Désirée arbeitet in einer Handelsunternehmung und hat sich für die Kalkulationen eine Excel-Tabelle erstellt, mit welcher sie sämtliche Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulationen berechnen kann. Sehen Sie sich Excel-Sheet genau an und beantworten Sie die untenstehenden Fragen.

a) Was ist der Vorteil der «Schlüsselzahl», die Désirée berechnet hat?

Mit der Schlüsselzahl kann aus dem BKredAP direkt der BKredVP berechnet werden (bei gleichen Ankaufs- und Verkaufsbedingungen).

b) Im nebenstehenden Link/QR-Code können Sie die Excel-Tabelle von Désirée herunterladen. Formatieren Sie Zellen wie folgt:

• die Betragsspalte (Spalte I) mit CHF

• 1’000er-Trennzeichen

• 2 Dezimalstellen

• die %-Spalte im Prozentformat Excel-Tabelle LV

c) Geben Sie für die grau formatierten Zellen die entsprechenden Formeln ein.

Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute

Brennpunkt Rechnungswesen

Übung 15.3 Bei welchem Lieferanten würden Sie einkaufen?

Désirée hat bei drei Lieferanten Offerten eingeholt. Bei welchem Lieferanten würden Sie einkaufen?

Lieferant A Katalogpreis CHF 2'750.60, 20% Händlerrabatt, netto (kein Skonto), Bezugskosten CHF 186.50

Lieferant B Katalogpreis CHF 2'980.50, 30% Händlerrabatt, 5% Mengenrabatt, netto (kein Skonto), Bezugskosten pauschal CHF 150.00.

Lieferant C Katalogpreis CHF 3'010.20, 25% Händlerrabatt, 10% Neukundenrabatt 2% Skonto, Frankolieferung (Lieferant trägt Bezugskosten)

a) Berechnen Sie die Einstandspreise für diese drei Offerten. Text Lieferant

b) Welches ist der günstigste Lieferant? Welche zusätzlichen Kriterien sollten beim Entscheid für einen Lieferanten berücksichtigt werden?

c) Désirée bestellt beim Lieferanten B und verbucht dazu die folgenden Geschäftsfälle. Wie lauten die Buchungssätze?

Lieferant C Geschäftsfall Soll / Haben Betrag

Leistungsbezogene Kriterien: Zuverlässigkeit, Schnelligkeit Eingang Lieferantenrechnung

Finanzielle Kritieren: Lockvogelangebote (Neukunden-Rabatt)

Soziale Kritieren:

Wir ziehen 2% Skonto ab, Zahlungsausgang für Lieferantenrechnung über die Bank

Übung 15.4 Einkaufskalkulationen – aufbauend und abbauend

Berechnen Sie in den folgenden Tabellen die fehlenden Grössen in den grau formatierten Feldern. Runden Sie die Beträge in CHF auf zwei Dezimalstellen und die Prozentsätze auf eine Dezimalstelle.

Übung 15.5 Aussagen zur Zuschlagskalkulation

Ordnen Sie die Begriffe in der Spalte B den zutreffenden Definitionen in der Spalte F zu. Notieren Sie dazu die Ziffer in der Spalte A in die grau formatierten Felder der Spalte D.

1 Rechnungsbetrag Lieferantenrechnung 4 a) Gemeinkosten in % des Einstandspreises

2 Einstandspreis 8 b) Gemeinkosten + Reingewinn

3 Gemeinkosten 12 c) Nettoerlös + Skonto

4 Gemeinkostenzuschlag 5 d) Bruttogewinn – Gemeinkosten

5 Selbstkosten 3 e) Selbstkosten – Einstandswert

6 Reingewinn 14 f) Selbstkosten + Gemeinkosten

7 Reingewinnzuschlag 9 g) Bruttogewinn in % des Einstandspreises

8 Bruttogewinn 10 h) Bruttogewinn in % des Nettoerlöses

9 Bruttogewinnzuschlag 1 i) Katalogpreis Ankauf – Rabatt

10 Bruttogewinnquote 3 k) Selbstkosten – Einstandspreis

11 Nettoerlös 11 l) Selbstkosten + Reingewinn

12 Rechnungsbetrag Kundenrechnung 2 m) Nettoerlös – Bruttogewinn

13 Bruttoverkaufspreis 6 n) Bruttogewinn - Gemeinkosten

14 Definition trifft nicht zu 7 o) Reingewinn in % der Selbstkosten

Übung 15.6 Berechnungen in der Zuschlagskalkulation

Berechnen Sie in der folgenden Tabelle die fehlenden Grössen. Die Prozentzahlen sind auf 2 Dezimalstellen zu runden.

Übung 15.7 Verkaufskalkulation - aufbauend

a) Eine Unternehmung will für einen Artikel einen Nettoerlös von CHF 176.– erzielen. Zu welchem Listenpreis (BKredVP) muss dieser Artikel in den Verkaufskatalog aufgenommen werden, wenn die folgenden Verkaufskonditionen gelten:

• 25% Händlerrabatt

• 10% Mengenrabatt ab 50 Stück

• Verkaufssonderkosten von CHF 8.50 je Stück

• Skonto bei Zahlung innert 10 Tagen von 2%

Übung 15.8 Verkaufskalkulation – abbauend

a) Eine Mitbewerberin von uns bietet einen Artikel zum Listenpreis von CHF 1'200 an. Wir wollen den gleichen Artikel 5% günstiger anbieten. In unserer Branche ist ein Händlerrabatt von 20% sowie 2% Skonto bei Zahlung innert 30 Tagen üblich. Wie hoch dürfen unsere Verkaufssonderkosten sein, wenn wir einen Nettoerlös von CHF 850.– erzielen müssen?

Die Beträge sind auf 5 Rappen zu runden.

b) Eine Kundin bestellt 100 Stk. von diesem Artikel. Verbuchen Sie dazu die untenstehenden Geschäftsfälle. Die Beträge sind jeweils auf 5 Rappen zu runden.

Geschäftsfall Soll / Haben Betrag

1) Versand Kundenrechnung Ford L+L

b) Wir liefern an einen Händler 10 Stk. dieses Artikels. Weil auf dem Transport ein kleiner Schaden entstanden ist, gewähren wir nachträglich einen Mängelrabatt von 10% und stellen dafür eine Gutschrift aus. Der Händler bezahlt mit 2% Skonto.

Geschäftsfall Soll / Haben Betrag

1) Versand Kundenrechnung Ford L+L Wa-Ertr 9’120.00

2) 10% Mängelrabatt Wa-Ertr Ford L+L 912.00

3a) Skontoabzug Wa-Ertr Ford L+L 164.15

3b) Bankkonto, Zahlungseingang Ba Ford L+L 8'043.85

Übung 15.9 Kalkulation eines Grossisten

Grossisten spielen eine zentrale Rolle in der Lieferkette. Sie ermöglichen es Herstellern, ihre Produkte effizient zu verteilen, und bieten kleineren Abnehmern Zugang zu Waren, ohne dass diese grossen Mengen direkt vom Hersteller beziehen müssen. Die KitchenTech AG, ein Grossist im Haushaltsgeräte-Segment, plant die Markteinführung einer neuen Serie von Multifunktionsmixern. Ein Angebot eines Herstellers aus Deutschland wird geprüft, das folgende Konditionen beinhaltet:

• Listenpreis des Herstellers (umgerechnet in CHF): 196.50, zzgl. 8,1 % MWST beim Import.

• Mengenrabatt ab 100 Stück: 12%

• Skonto bei Sofortzahlung: 3%

• Bezugskosten: Beim Bezug von 100 Stück fallen zusätzliche Kosten in Höhe von 8% des Zahlungsbetrages an den Lieferanten an.

Die KitchenTech AG bestellt beim Hersteller 500 Multifunktionsmixer und plant mit einem Gemeinkostenzuschlag von 50% sowie einem Reingewinnzuschlag von 15%. Zur Produkteinführung wird eine Geschenkverpackung verwendet, welche uns CHF 2.35 pro Stück (inkl. MWST) kostest. Zusätzlich gewähren wir zur Produkteinführung 10 % Rabatt sowie Frankolieferung: Wir übernehmen die Transportkosten (inkl. MWST) und kalkulieren diese Transportkosten mit 1,5% des Nettoerlöses (ohne MWST) als Verkaufssonderkosten ein. Unsere Zahlungskonditionen: 30 Tage netto, 2% Skonto bei Zahlung innert 10 Tagen.

a) Erstellen Sie in der nebenstehenden Tabelle das Kalkulationsschema zur Berechnung des Verkaufspreises inklusive MWST für ein einzelnes Gerät. Runden Sie den Verkaufspreis auf ganze CHF auf.

b) Kontrollieren Sie Ihre Berechnung unter a), indem Sie die Excel-Tabelle der Aufgabe 2.2 verwenden. Setzen Sie in der Excel-Tabelle die Formel «Aufrunden auf ganze CHF» ein.

c) Die Konkurrenz bietet ebenfalls günstige Modelle an. Wie hoch darf der Listenpreis des deutschen Herstellers (inkl. MWST) maximal sein, wenn die KitchenTech AG bei den gleichen Einkaufsbedingungen wie bei a) einen Nettoerlös von maximal CHF 300.– erzielen möchte? Verwenden Sie für diese Berechnung eine Schlüsselzahl.

Schlüsselzahl: CHF 312.49 / CHF 212.42

Listenpreis Hersteller (inkl. MWST) = CHF 300 / 1,47 = CHF 204.08

Übung 16 Gesamtkalkulation – Ermittlung der Zuschlagssätze – Massnahmen zur Verbesserung

Melanie hat eine GmbH gegründet und handelt mit Musikinstrumenten. Die Erfolgsrechnung zeigt Ende 2023 das folgende Bild.

a) Ergänzen Sie in der folgenden Erfolgsrechnung die grau formatierten Zellen mit den entsprechenden Begriffen und Beträgen.

Erfolgsrechnung 01.01. – 31.12.2023

3000 Warenertrag (Nettoerlös) CHF 812’500.00

4200 Warenaufwand (Einstand) CHF 534’200.00

Bruttogewinn CHF 278’300.00

5000 Personallaufwand CHF 75’000.00

6000 Raumaufwand CHF 11’800.00

6100 Unterhalt, Rep., Ersatz CHF 500.00

6200 Fahrzeugaufwand CHF 6’000.00

6300 Versicherungsaufwand CHF 5’000.00

6400 Energieaufwand CHF 2’400.00

6500 Verwaltungsaufwand CHF 13’000.00

6600 Werbeaufwand CHF 15’000.00

6700 Sonst. Betriebsaufwand CHF 7’400.00

6800 Abschreibungsaufwand CHF 10’000.00

6900 Finanzaufwand CHF 500.00

8900 Steuern CHF 21’340.00

Summe Konten 5000 - 8900 Gemeinkosten CHF 167’940.00

2971 Jahresgewinn/-verlust CHF 110’360.00

b) Berechnen Sie anhand der obigen Erfolgsrechnung die folgenden Grössen:

1) Bruttogewinn CHF 278'300.00 (Wa-Ertr – Wa-Aufw)

2) BG-Zuschlagsatz 52.10% (100/ Wa-Aufw * BG)

3) Selbstkosten CHF 702’140.00 (Wa-Aufw + BG)

4) RG-Zuschlagsatz 15.72% (100 / Selbstkosten * J-Gewinn)

Melanie hat 2024 die Musikinstrumente mit den entsprechenden Zuschlagssätzen kalkuliert. Ende 2024 zeigt die Erfolgsrechnung das folgende Bild.

c) Ergänzen Sie in der Erfolgsrechnung 2024 die grau formatierten Zellen mit den entsprechenden Begriffen und Beträgen.

Erfolgsrechnung 01.01. – 31.12.2024

3000 Warenertrag (Nettoerlös) CHF 650’000.00 – 20%

4200 Warenaufwand (Einstand) CHF 587’620.00 + 10%

Bruttogewinn CHF 62’380.00

5000 Personallaufwand CHF 78’750.00 + 5%

6000 Raumaufwand CHF 11’800.00

6100 Unterhalt, Rep., Ersatz CHF 500.00

6200 Fahrzeugaufwand CHF 6’000.00

6300 Versicherungsaufwand CHF 5’000.00

6400 Energieaufwand CHF 2’400.00

6500 Verwaltungsaufwand CHF 13’000.00

6600 Werbeaufwand CHF 15’000.00

6700 Sonst. Betriebsaufwand CHF 7’400.00

6800 Abschreibungsaufwand CHF 10’000.00

6900 Finanzaufwand CHF 500.00

8900 Steuern CHF 20’590.00 – 3,5%

Summe Konten 5000 - 8900 Gemeinkosten CHF 170’940.00

2971 Jahresgewinn/-verlust CHF – 108’560.00

d) Schlagen Sie Melanie mögliche Massnahmen zur Verbesserung der Kalkulation und zur Vermeidung von Abweichungen vor.

Brennpunkt Rechnungswesen

Genauere Vorkalkulation:

Verhandlung mit Lieferanten: sicherstellen, dass die Einstandskosten

möglichst stabil sind, bessere Konditionen mit Lieferanten

Aushandeln, Schwankungen in die Kalkulation einfliessen lassen,

Puffer für unerwartete Preissteigerungen.

Verbesserung der Nachkalkulation:

Regelmäßige Kontrolle: die tatsächlichen Einstandskosten mit der ursprünglichen Kalkulation abgleichen

Automatisierte Systeme: Einsatz von Buchhaltungssoftware, um

Abweichungen schnell zu erkennen und zu analysieren.

Preisanpassungen:

Flexibles Pricing: dynamisches Preismodell einführen, das auf den tatsächlichen Kosten basiert, saisonale Trends oder Preiselastizität berücksichtigen.

Kommunikation mit Kunden: Preisänderungen klar und transparent Kommunizieren, um Vertrauen der Kunden zu wahren.

Verträge mit Preisgarantien: unerwartete Preissteigerungen absichern.

Analyse von Abweichungen:

Ursachenforschung: Gründe für die gestiegenen Einstandskosten untersuchen. Benchmarking: Vergleich mit anderen Händlern

Diversifizierung: alternative Lieferanten suchen, Risiko streuen

Verbesserung der Gewinnmargen:

Optimierung des Gemeinaufwands: Bereiche wie Werbeaufwand oder Fahrzeugaufwand analysieren und gegebenenfalls

Einsparungen vornehmen, um Gesamtkosten zu senken.

Upselling: Zusätzliche Dienstleistungen oder Produkte anbieten, um die Gewinnmarge pro Verkauf zu erhöhen.

Strategische Planung:

Langfristige Strategie: Sorgfältige Marktanalyse, Fokus auf margenstarke Produkte, um Profitabilität zu steigern.

Feedback von Kunden: besser zu verstehen, besser verstehen, welche Produkte besonders gefragt sind und wo Kunden bereit sind, höhere Preise zu zahlen.

Übung 17 Welches ist der richtige Preis?

a) Welche der folgenden Aussagen beschreibt die kostenorientierte Preisfindung am besten?

Beste Beschreibung der kostenorientierten Preisfindung

1. Die Preisfindung orientiert sich an den Preisen der Konkurrenz

2. Die Zahlungsbereitschaft der Kunden steht im Vordergrund.

3. Alle Kosten und ein angemessener Gewinn werden berücksichtigt, um den Mindestverkaufspreis zu bestimmen. X

4. Preise werden dynamisch je nach Marktbedingungen angepasst.

b) Welcher der folgenden Strategien werden in der Praxis für die Preisfindung verwendet?

Strategien für Preisfindung

1. Kundenorientierte Preisfindung

2. Psychologische Preisgestaltung

3. Zufallsbasierte Preisgestaltung

4. Dynamische Preisgestaltung

c) Die Boutique Mode Milano möchte ihre Preise optimieren. Beschreiben Sie anhand eines Beispiels, wie die wettbewerbsorientierte Preisfindung und die psychologische Preisgestaltung kombiniert werden könnten, um die Attraktivität eines Produkts zu steigern.

Die Boutique könnte den Preis eines Kleides knapp unter dem Preis eines Konkurrenzprodukts setzen, z. B. CHF 199.– statt CHF 200.–. Damit wirkt der Preis im Vergleich günstiger und zugleich psychologisch attraktiver.

Dies würde die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Kaufentscheidung der Kunden positiv beeinflussen.

Platz für eigene Notizen

2. Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss21 (Ausgabe für Lehrperson)

Brennpunkt Rechnungswesen

Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss 21 (Ausgabe Lehrperson)

Überlegungen zum Einsatz des Lernmoduls

Theorie

Im Theorieteil sind rot markierte Elemente zu ausgewählten Wissensstrukturen eingestreut. Diese rot markierten Elemente à können im Lehrvortrag, im Lehrgespräch aber auch in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit bearbeitet werden.

Alternativ können die Lösungen für die Lernenden auch aufgeschaltet werden, dann liest sich der ganze Abschnitt wie ein Theorietext.

Übungen – zur Kontrolle

Wenn die Übungen online gelöst werden, kann man den Lernenden die Lösungen freischalten, sodass die Besprechung nicht zwingend mit der Lehrperson stattfinden muss.

Zeitbudget

Frage: «Wie lange benötigt man für die Vermittlung dieses Lernmoduls?»

Unsere Antwort: Die benötigte Unterrichtszeit hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel, ob man den Unterricht stärker lehrerzentriert oder schülerzentriert ausrichtet oder wie ausführlich man auf Fragen der Klasse eingeht. Einzelne Übungen kann man auch als Hausaufgaben bearbeiten lassen.

Insgesamt lassen sich die Inhalte dieses Lernmoduls aus unserer Sicht pädagogisch verantwortbar in 18 Lektionen (inkl. 2 Prüfungen) unterrichten.

Auf den folgenden Seiten haben wir einzelne Stichworte zu einem möglichen Ablauf notiert, jeweils mit einer geschätzten Bandbreite Unterrichtszeit. Diese ist auch davon abhängig, wie weit die Aufgaben zur Vertiefung und Vernetzung im Unterricht eingebaut werden.

Thema / Inhalt

Einleitung

Warenverkehr

Zahlungsverkehr

Kontokorrent

Offene Posten (OP)

Zahlungsprozesse digital verarbeiten

Thema / Inhalt

Warenverkehr

Wir konzentrieren uns in diesem Kapitel bewusst auf die Geschäftsfälle im Zusammenhang mit Wareneinkäufen und Warenverkäufen.

Die Bestandesänderungen im Warenvorrat behandeln wir im Lernmodul

8 Bewertungsfragen, zusammen mit Abschreibungen, Rückstellungen, Delkredere und Bilanzkursen.

Die Kalkulation im Warenhandel wird im Kapitel 11 Bilanz- und Erfolgsanalyse mit Kennzahlen, Warenkalkulation und Deckungsbeitragsrechnung behandelt.

1 Einkäufe und Verkäufe auf Rechnung

Überlegungen zu einem möglichen Ablauf

2 Konditionen im Warenhandel

Im Theorieteil sind immer wieder Fragen zu ausgewählten Wissensstrukturen eingestreut. Die rot markierten Elemente àkönnen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit bearbeitet werden. Alternativ können auch die Lösungen aufgeschaltet werden, dann liest sich der ganze Abschnitt wie ein Theorietext.

2 1.1 à Begriffe Lieferantenrechnungen und Kundenrechnungen

Eingangsrechnungen und Ausgangsrechnungen am Unternehmensmodell erläutern, anschl. Standardbuchungssätze üben

n Beispiel Spielwarengeschäft (Warenhandelsunternehmung)

n Beispiel Schreinerei (Produktionsunternehmung)

n Allfällige Fehler mit Stornobuchung rückgängig machen

Übungen – zur Kontrolle

1.1 Aussagen zu Buchungssätzen

1.2 Buchungen im Schuhgeschäft

4 n Spezialfall Anzahlungen

2.1 à Anzahlungen aus Sicht Käufer und Verkäuferin verbuchen

n Verschiedene Arten von Konditionen

Begriffe erläutern

n Beispiel Lieferantenrechnung Schreinerei Koller, mit 2% Skonto

Wissensstrukturen im Lehrvortrag / Lehrgespräch eintragen

Übungen – zur Kontrolle

2.1 Peak Solutions geht in die Berge – AGB, Rabatte und Anzahlungen

2.2 Skonto – Welche Zahlungskonditionen sind vorteilhafter?

Lektionen

Thema / Inhalt

Überlegungen zu einem möglichen Ablauf Lektionen

3 Rücksendungen, Rabatte, Skonti und Transportkosten ............. 6 3.1 à Standardbuchungssätze

n Beispiel Einkäufe gegen Rechnung

n Beispiel Verkäufe gegen Rechnung

Übungen – zur Kontrolle

3.1 Wie hoch ist der Bruttogewinn bei toy-toy?

3.2 Welche Buchungstexte gehören zu welchen Buchungssätzen?

3.3 Merkpunkte zum Warenverkehr

Zahlungsverkehr

Zahlungen mit Debit- und Kreditkarten sind heute weit verbreitet. Wir behandeln deshalb in den Kapiteln 4 und 5 zuerst die Vielzahl von Zahlungsarten und den Ablauf von Kreditzahlungen.

Wer heute einen Webshop einrichten und betreiben will, muss das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure (Issuer, Acquirer und Payment Service Provider) im Kreditkartennetzwerk verstehen, um die Verbuchung der vielfältigen Dienstleistungen im Kontokorrentauszug kontrollieren zu können.

4 Zahlungsarten ............................................................................ 8 4.1 à Recherche zu Zahlungsarten in 2er-Gruppen

n Recherche Zahlungsarten

Übungen – zur Kontrolle

4 1 Steckbrief für Zahlungsarten

4.2 Geld im Alltag: Vor- und Nachteile von Bargeld

5 Kommissionen und Gebühren bei Kartenzahlungen ................ 10 5.1à Ablauf Kartenzahlung mit Folie erläutern anschl. Buchungen üben, wer früher fertig ist, kann mit bookyto / buchen.ch zusätzliche Übungen lösen

n Verarbeitungsprozess einer Zahlung mit Kreditkarte

Übungen – zur Kontrolle

5.1 Akteure beim Ablauf einer Kreditkartenzahlung

5.2 Gebühren und Kommissionen bei Kartenzahlungen

– 1

Thema / Inhalt

Kontokorrent.

Im Kapitel 6 werden die Fachbegriffe aus Sicht der Bank in einer Wissensstruktur eingeführt. An der Visualisierung der Begriffe Sollzins und Habenzins haben wir lange gearbeitet, wir hoffen, sie gefällt Ihnen auch.

Überlegungen zu einem möglichen Ablauf Lektionen

6 Kontokorrent – Grundlage für den Zahlungsverkehr ................ 12 n Fachbegriffe aus Sicht der Bank

Übungen – zur Kontrolle

6.1 Kredit- und Zinsdifferenzgeschäft der Banken

6.2 Soll- und Habenzinsen – Wo sind die Fehler im Text von ChatGPT?

7 Zinsberechnungen .................................................................... 14 n Anlagedauer: Regeln zur Tageberechnung n Zinsberechnungen

Übungen – zur Kontrolle

7.1 Zinsusanzen bei Hypotheken

7.2 Tageberechnungen

7.3 Kurzfristiger Überbrückungskredit oder Darlehen?

8 Verrechnungssteuer, Kommission, Gebühren und Spesen ........ 16 n Verrechnungssteuer zur Verhinderung von Steuerhinterziehung n Kommission, Gebühren und Spesen

Übungen – zur Kontrolle

8.1 Aussagen zur Verrechnungssteuer

8.2 Kommissionen, Gebühren und Spesen

9 Kontokorrentauszüge

17 n Debitoren-Kontokorrent n Kreditoren-Kontokorrent n Kontokorrent mit wechselndem Kreditverhältnis

Übungen – zur Kontrolle

9.1 Interpretation eines Kontokorrentauszuges

9.2 Kontokorrentauszug ergänzen

9.3 Fehler im Kontokorrentauszug

9.4 Kontokorrentauszug verbuchen

9.5 Aussagen zum Abschlussbetreffnis in Kontokorrentauszügen

Thema / Inhalt

Offene Posten (OP).

Im Debitoren- und Kreditorenmanagement ist der Überwachung der offenen Rechnungen eine wichtige Aufgabe. Die Bewirtschaftung dieser «offenen Posten» ist im System der Offen-Posten-Buchhaltung mit den Ordnern für offene und bezahlte Rechnungen leicht verständlich. Aus diesem Grund führen wir im Kapitel 10 das System der Offen-Posten-Buchhaltung ein.

Überlegungen zu einem möglichen Ablauf Lektionen

Die OP-Listen werden in der Praxis per Knopfdruck erstellt – sofern man eine Debitoren- bzw. Kreditorenbuchhaltung führt. Das Zusammenspiel von Hauptbuch und Nebenbüchern wird im Kapitel 11 dargestellt, bevor im Kapitel 12 schliesslich das Mahnwesen in der Praxis thematisiert wird.

10 Offen-Posten-Buchhaltung ........................................................ 21 n Offene (unbezahlte) Debitoren n Offene (unbezahlte) Kreditoren

Übungen – zur Kontrolle

11.1 Deb-/Kred-Buchhaltung oder Offen-Posten-Buchhaltung

11.2 Ausssagen zur Offen-Posten-Buchhaltung

11.3 Buchhaltungssysteme: Offene Posten vs. Kreditoren und Debitoren

11.4 Kontokorrent und Offen-Posten-Buchhaltung

11 OP-Listen mit Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung

12 Inkasso, Mahnwesen, Betreibung und Factoring

n Überwachung der Eingangs- und Ausgangsrechnungen n Hauptbuch und Nebenbücher n OP-Listen n Debitorenbuchhaltung und Kreditorenbuchhaltung

Übungen – zur Kontrolle

11.1 Begriffe in der Offen-Posten-Buchhaltung

11.2 Offen-Posten-Listen

n Inkasso und Zahlungsmoral n Mahnstufen – Mahnen mit System n Betreibung – Inkasso mit Unterstützung des Staates n Inkassounternehmen und Factoring-Institute n Verbuchung von Inkassospesen und Verlusten auf Forderungen n Nachträgliche Zahlung bereits abgeschriebener Forderungen

Übungen – zur Kontrolle

12 1 «Mühsame» Kunden

12.2 Inkassounternehmung oder Factoring?

Thema / Inhalt

Zahlungsprozesse digital verarbeiten

Im Kapitel 13 wird der Begriff Ökosystem aus der Biologie auf den Zahlungsverkehr übertragen. Im Kapitel 14 zeigen wir am Beispiel der Schlosserei Koller wie der Warenund Zahlungsverkehr heute in der Praxis und in der Buchhaltung abläuft. In der Übung 14.3 kann man sich vom eigenen Swiss21-Account eine Rechnung erstellen und sich per Mail zusenden und dabei in Echtzeit beobachten, wie der Versand der Rechnung automatisch verbucht wird. So geht Buchhaltung heute.

Überlegungen zu einem möglichen Ablauf Lektionen

13 Digitales Ökosystem Zahlungsverkehr ...................................... 30 n Ökosysteme in der Natur n Ökosysteme in der Wirtschaft n Zahlungsverkehr als digitales Ökosystem

Übungen – zur Kontrolle

13.1 Begriffsklärung Swiss21.org

13.2 Aussagen zu Ökosystemen in der Wirtschaft

14 Schneller digital – mit Swiss21 .................................................

32 n Digitale Prozesse im Debitorenmanagement n Digitale Prozesse im Kreditorenmangement

Übungen – zur Kontrolle

14.1 Begriffe Debitoren- und Kreditorenmanagement

14.2 Digitale Prozesse im Debitoren- und Kreditorenmanagement

14.3 Schreinerei Koller – Debitoren- und Kreditorenmanagement mit Swiss21

Thema / Inhalt

Überlegungen zu einem möglichen Ablauf

Lektionen Warenkalkulation

Im Kapitel 15 wird das Kalkulationsschema im Handel anschaulich eingeführt. Neun verschiedene Übungen sichern das Verständnis der Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulation. Im Exkurs zur Mehrwertsteuer kann die Funktionsweise der Mehrwertsteuer eingeführt werden.

Im Kapitel 16 zeigen wir den Zusammenhang zwischen Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation

Im Kapitel 17 werden verschiedene Überlegungen zur Preisfindung vorgestellt.

15 Einkaufs-, Zuschlags- und Verkaufskalkulation ......................... 34 n Einkaufskalkulation n Zuschlagskalkulation n Verkaufskalkulation

Übungen – zur Kontrolle

15.1 Aufbauende und abbauende Kalkulation

15.2 Excel-Tabelle Kalkulation

15.3 Bei welchem Lieferanten würden Sie einkaufen?

15.4 Einkaufskalkulationen – aufbauend und abbauend

15.5 Aussagen zur Zuschlagskalkulation

15.6 Berechnungen in der Zuschlagskalkulation

15.7 Verkaufskalkulation – aufbauend

15.8 Verkaufskalkulation – abbauend

15.9 Kalkulationen eines Grossisten

16 Gesamtkalkulation und Einzelkalkulation ................................. 41 Übungen – zur Kontrolle

16 Gesamtkalkulation – Ermittlung der Zuschlagssätze –Massnahmen zur Verbesserung

17 Welches ist der richtige Preis? .................................................. 43 n Kostenorientierte Preisfindung

n Wettbewerbsorientierte Preisfindung

n Kundenorientierte Preisfindung

n Psychologische Preisfindung

n Dynamische Preisfindung

Übungen – zur Kontrolle

17 Welches ist der richtige Preis?

Platz für eigene Notizen

Brennpunkt Rechnungswesen Kaufleute EFZ – Waren- und Zahlungsverkehr – mit Swiss 21 (Ausgabe Lehrperson)

Bildnachweis

Umschlag: Adobe Stock / tiero Umschlag Innenseite: Adobe Stock / MR

Auszug aus dem Schweizer Kontenrahmen KMU (für kleine und mittlere Unternehmen)

Aktiven BILANZ vom 31.12.2024

Passiven Aufwände

Farbig markiert: Typische Konten für Lernmodul 2 Waren- und Zahlungsverkehr

ERFOLGSRECHNUNG 01.01. – 31.12.2024 Erträge

1 AKTIVEN 2 PASSIVEN 4 Aufwand für Material, Handelswaren und 3 BETRIEBSERTRAG 10 Umlaufvermögen (UV) 20 Kurzfristiges Fremdkapital Dienstleistungen aus Lieferungen und Leistungen 100 Flüssige Mittel und Wertschriften 200 Verbindlichkeiten aus Lieferungen + Leistungen 4000 Materialaufwand (Produktion) 3000 Produktionsertrag 1000 Kasse 2000 Verbindlichkeiten aus L+L (Kreditoren) 4200 Warenaufwand (Handelswarenaufwand) 3200 Warenertrag (Handelswarenertrag) 1010 Postfinance (Kontokorrent-Guthaben) 2001 Verbindlichkeiten aus L+L in Fremdwährung 4400 Aufwand für bezogene Dienstleistungen 3400 Dienstleistungsertrag 1020 Bank (Kontokorrent-Guthaben) 2030 Erhaltene Anzahlungen (von Kunden) 4500 Energieaufwand zur Leistungserstellung (Produktion) 3410 Transportertrag 1021 Bank (Fremdwährung) 2031 Mietzinskaution (Mietzinsdepot) 4800 Bestandesänderungen Handelswaren 3420 Honorarertrag 1022 Kapitaleinzahlungskonto 210 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 4906 Kursdifferenzen 3600 Übriger Betriebsertrag 1023 Mietzinskautionskonto 2100 Bank (Kontokorrent-Schuld) 3700 Eigenleistungen 1060* Wertschriften UV (mit Börsenkurs) 2101 Postfinance (Kontokorrent-Schuld) 5 Personalaufwand 3710 Eigenverbrauch 1091 Lohndurchlaufkonto 2111 WIR-Verbindlichkeiten 5000 Lohnaufwand

38 Erlösminderungen 1099 Unklare Beträge 2140 Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 5700 Sozialversicherungsaufwand

3800 (–) Gewährte Skonti 110 Forderungen 220 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 5800 Übriger Personalaufwand

3801 (–) Gewährte Rabatte und Preisnachlässe 1100* Forderungen aus Lief. und Leist. (Debitoren) 2200 Umsatzsteuer (Geschuldete Mehrwertsteuer)

3802 (–) Rückvergütungen 1101* Forderungen aus Lief. und Leist. (Fremdwährung) 2201 Abrechnungskonto Mehrwertsteuer 6 Übriger Betriebsaufwand, Abschreibungen und

3803 (–) Provisionen an Dritte 1103 Forderungen Kartenorganisationen 2206 Geschuldete Verrechnungssteuer Finanzergebnis

3804 (–) Inkassospesen (Mahngebühren) 1109 (–) Wertberichtigung Forderungen (Delkredere) 2208 Direkte Steuern 6000 Raumaufwand (Mietaufwand)

3806 Kursdifferenzen 1120 Forderungen gegenüber Aktionären 2261 Gewinnausschüttungen an Aktionäre (Dividenden) 6100 Unterhalt, Reparaturen, Ersatz

3805 (–) Verluste aus Forderungen (Debitorenverluste) 1140 Vorschüsse und Darlehen 2262 Gewinnausschüttungen an Verw.rat (Tantièmen) 6105 Leasingraten für Produktionsanlagen

3808 (–) Kommissionen Kartenorganisationen 1170 Vorsteuer Mat., Waren, Dienstl., Energie (Kl 4) 2264 Kontokorrent gegenüber Gesellschafter/Aktionär A 6200 Fahrzeugaufwand 3809 (–) MWST-Saldosteuersatz 1171 Vorsteuer Investit. und übr. Betr-Aufw (Kl 1/5–8) 2265 Kontokorrent gegenüber Gesellschafter/Aktionär B 6260 Leasingraten für Fahrzeuge 3860 (–) Veränderung Garantierückstellung 1174 Vorsteuerkorrektur Eigenverbrauch 2270 Kontokorrent Sozialversicherungen 6300 Versicherungsaufwand, inkl. Gebühren, Bewilligungen 39 Bestandesänderungen 1176 Forderung Verrechnungssteuer 230 Passive Rechnungsabgrenzungen 6400 Energieaufwand, inkl. Entsorgungsaufwand 3900 Bestandesänderungen unfertige Erzeugnisse 1190 WIR-Guthaben (Transitorische Passiven) und Rückstellungen 6500 Verwaltungsaufwand 3901 Bestandesänderungen fertige Erzeugnisse 1192 Geleistete Anzahlungen 2300 Noch nicht bezahlter Aufwand (Trans. Passiven) 6550 Gründungsaufwand 3940 Best.änderungen unfakturierte Dienstleistungen 1193 Mietzinskaution (Mietzinsdepot) 2301 Erhaltener Ertrag des Folgejahres (Trans. Passiven) 6570 Informatikaufwand 120 Vorräte und nicht fakturierte Leistungen 2330 Kurzfristige Rückstellungen 6551 Inkassospesen (Factoring-Gebühren) 1200* Warenbestand (Vorräte Handelswaren) 24 Langfristiges Fremdkapital 6600 Werbeaufwand 1210* Rohmaterialbestand (Vorräte Rohstoffe) 240 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 6700 Sonstiger Betriebsaufwand 1260* Fertigfabrikatebestand (Vorräte Fertigfabrikate) 2430 Obligationenanleihen 6800 Abschreibungen 1270* Halbfabrikatebestand (Vorrräte Halbfabrikate 2450 Langfristige Darlehensverbindlichkeiten 6900 Finanzaufwand, inkl. Zinsaufwand 1280* Nicht fakturierte Dienstleist. (angef. Arbeiten) 2451 Hypothekarschulden 6942 Wertschriftenaufwand

130 Aktive Rechnungsabgrenzungen (TA) 2600 Langfristige Rückstellungen 6950 (–) Finanzertrag, inkl. Zinsertrag)

1300 Bezahlter Aufwand des Folgejahres (Trans. Aktiven) 28 Eigenkapital 6952 Wertschriftenertrag 1301 Noch nicht erhaltener Ertrag (Trans. Aktiven) Eigenkapital Einzelunternehmung

14 Anlagevermögen (AV) 2800 Eigenkapital zu Beginn des Geschäftsjahres

140 Finanzanlagen 2850 Privat

7 Betriebliche Nebenerfolge

7000 Ertrag Nebenbetrieb

7010 Aufwand Nebenbetrieb 1400* Wertschriften AV 2891 Jahresgewinn / Jahresverlust

1440 Aktivdarlehen Eigenkapital Personengesellschaft

75 Erfolg aus betrieblichen Liegensch. (Immobilienerfolg)

7500 Immobilienertrag (Ertrag betriebliche Liegenschaft) 1441 Hypothekarforderungen (Kollektivgesellschaft / Kommanditgesellschaft)

7510 Immobilienaufwand (Aufwand betriebliche Liegenschaft) 1480* Beteiligungen 2800 EK Gesellschafter A zu Beginn des Geschäftsjahres

8 Betriebsfremder, ausserordentlicher, einmaliger

150 Mobile Sachanlagen 2801 EK Gesellschafter B zu Beginn des Geschäftsjahres oder periodenfremder Aufwand und Ertrag 1500* Maschinen und Apparate 2820 Privat Gesellschafter A

8000 Betriebsfremder Aufwand 1507 Produktionsanlagen im Leasing 2821 Privat Gesellschafter B

8100 Betriebsfremder Ertrag 1509* (–) Wertberichtigung Maschinen und Apparate 2891 Jahresgewinn / Jahresverlust

8500 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand 1510* Mobiliar und Einrichtungen Eigenkapital juristische Person

8510 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag 1520* Büromaschinen (inkl. Informatik) (Aktiengesellschaft /GmbH, Genossenschaf, Stiftung) 8900 Direkte Steuern (juristische Personen) 1530* Fahrzeuge 280 Grundkapital 9 Abschluss / Hilfskonten (kursiv, in Klammern): 1537 Fahrzeuge im Leasing 2800 Aktienkapital / Stamm-, Anteilschein-, Stiftungskapital 9000 Erfolgsrechnung

Früher gebräuchliche Kontenbezeichnungen 1540* Werkzeuge und Geräte 2810 Partizipationskapital 9100 Bilanz 160 Immobile Sachanlagen 290 Reserven und Jahresgewinn oder Jahresverlust 9200 Gewinn oder Verlust (G/V) gemäss Erfolgsrechnung

Gliederungssystematik des Kontenrahmens 1600* Immobilien (Geschäftsliegenschaften) 2900 Gesetzliche Kapitalreserve (Agio) 9980 Durchlaufkonto

1 Kontenklasse Aktiven 1660* Betriebsfremde Liegenschaften 2960 Freiwillige Gewinnreserven

170 Immaterielle Werte 2970 Gewinnvortrag / Verlustvortrag

1700* Patente und Lizenzen 2979 Jahresgewinn / Jahresverlust

1770* Goodwill 2980 (-) Eigene Aktien/Stamm-Ant./Ant.-Scheine/Part.-Kap.

Nr. Ebene Beispiel 1606* Umbau Geschäftsliegenschaft 2950 Gesetzliche Gewinnreserven (Reserven) * Für diese Aktivkonten kann ein eigenes Wertberichtigungskonto geführt werden, auf welchem die Summe der bisherigen Abschreibungen ersichtlich ist. Diese Wertberichtigungskonten besitzen in der Regel die Endziffer 9, sind eigentlich Passivkonten und werden als Minus-Aktivkonten (–) aufgeführt.

10 Kontenhauptgruppe Umlaufvermögen

100 Kontengruppe Flüssige Mittel

1000 Einzelkonto Kasse

180 Nicht einbezahltes Grundkapital

1850 Nicht einbezahltes Aktienkapital

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