Ausstellung in Prag erinnert an Pater Richard Henkes (Seite 5)
Sudetendeutsche Zeitung
Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Jahrgang 75 | Folge 17 | 2,80 EUR 75 CZK |
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Reicenberger Zeitung
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28. April 2023
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HEIMATZEITUNGEN IN DIESER AUSGABE
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❯ Petr Fiala am 9. Mai in Regensburg, Petr Pavel am 19. Mai in Selb Präsident und Premierminister
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am Freitag im Kulturzentrum Svoboda in Eger gefeiert. Für die Euregio sprachen der amtierende Gesamtpräsident Roland Grillmeier sowie František Čurkak, Peter Berek und Ste en Zenner für die drei Arbeitsgemeinschaften. Foto: Euregio Egrensis
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❯ Deutsch-Tschechisches Gesprächsforum
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Ex-Innenminister Vratislav Vajnar.
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Foto: Wikipedia
❯ Grenztote
Prozeß gegen Ex-Minister
In Prag hat am Dienstag der von Beobachtern als historisch eingestufte Prozeß gegen den früheren kommunistischen Innenminister Vratislav Vajnar begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem heute 92-Jährigen Amtsmißbrauch vor. Vajnar habe sich in seiner Amtszeit von 1983 bis 1988 an der Tötung und Körperverletzung von Flüchtenden mitschuldig gemacht.
Der Prozeß gegen Vajnar ist der erste Fall, der tatsächlich vor Gericht kommt. Zu verdanken ist dies der Hartnäckigkeit des Prager Anwalts Lubomir Müller. Er hatte zuletzt erfolgreich ein ärztliches Attest angefochten, das Vajnar für verhandlungsunfähig erklärt hatte. Das Gerichtsverfahren findet fünfeinhalb Jahre nach der Anzeigeerstattung durch die Platform of European Memory and Conscience statt.
Konkret werden Vajnar die Erschießung des deutschen Spaziergängers Johann Dick sowie die Ermordungen des tschechischen Flüchtlings František Faktor sowie des DDR-Bürgers Hartmut Tautz sowie drei weitere Fälle von Körperverletzung zur Last gelegt.
In anderen Ermittlungsverfahren waren die Beschuldigten noch vor Prozeßbeginn verstorben, wie Miloš Jakeš und Lubomír Štrougal, oder die Verfahren wurden aufgrund von Demenz oder Wahnvorstellungen eingestellt, wie bei Jan Fojtíkund František Kincl.
Am Dienstag, 9. Mai, tagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mit seinem Kabinett in Regensburg. Zu Gast ist Tschechiens Premierminister Petr Fiala. Nur zehn Tage später kommt Tschechiens Staatspräsident Petr Pavel nach Bayern, um mit Söder in Selb die BayerischTschechischen Freundschaftswochen zu eröffnen.
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Als Premierminister ist es Fialas erste Reise nach Bayern. Söder hatte den tschechischen Regierungschef bereits im vergangenen Juli in Prag besucht.
Anlaß für Fialas RegensburgReise die Eröffnung der Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung „Barock! Bayern und Böhmen“, die bis zum 3. Oktober im Haus der Bayerischen Geschichte gezeigt wird und anschließend vom 8. Dezember bis 8. Mai 2024 im Prager National-
museum zu sehen ist. Am 19. Mai werden dann in der oberfränkischen Grenzstadt Selb die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen gemeinsam von Ministerpräsident Söder und Tschechiens Staatspräsident Petr Pavel eröffnet.
Ein künstlerischer Höhepunkt dieser Veranstaltungsreihe wird eine Licht- und Videoinstallation sein, die am 26. Mai in Selb und einen Tag später in Asch präsentiert wird. Kreiert hat dieses mediale Kunstwerk Brigitt Hadlich, die 2019 mit dem Sudetendeutschen Kulturpreis für Bildende Kunst und Architektur ausgezeichnet worden ist und deren Eltern aus Gablonz stammten.
Bereits in der vergangenen Woche wurde das 30-jährige Jubiläum der Euregio Egrensis in Eger gefeiert. Mit dabei waren Ehrengäste aus Bayern, Böhmen sowie Sachsen und Thüringen,
Staatspräsident Petr Pavel. Premierminister Petr Fiala.
wie die Generalkonsulinnen der Tschechischen Republik, Ivana Červenková aus München und Markéta Meissnerová aus Dresden, die Gesandte der Deutschen Botschaft in Prag, Petra Dachtler, sowie der Karlsbader Regionspräsident Petr Kulhánek. Und am heutigen Freitag findet im Prager Außenministerium erstmals eine Konferenz zum Thema „Gräber der Deutschen und anderer Nationalitäten in der Tschechischen Republik“, an der Volksgruppensprecher Bernd Posselt mit einer sudetendeutschen Delegation teilnehmen wird.
Schloß Schwarzenberg: Start in den deutsch-tschechischen Frühling
Einen fulminanten Start in einen von deutsch-tschechischen und sudetendeutsch-tschechischen Aktivitäten geprägten politischen Frühling bildete die Beiratssitzung des von den Regierungen in Prag und Berlin ernannten offiziellen Gesprächsforums. Höhepunkt war ein gemeinsamer Besuch der tschechischen und deutschen Mitglieder dieses Gremiums – dem Volksgruppensprecher Bernd Posselt seit dessen Gründung 1998 angehört – im fränkischen Stammschloß des ehemaligen tschechischen Außenministers
Fürst Karl Schwarzenberg, der selbst an dieser Begegnung teilnahm.
Schwarzenberg liegt im Landkreis Kitzingen und beherbergt heute ein christliches Internat, dessen Schüler die Gäste aus Politik und Zivilgesellschaft mit der „Schwarzenberg-Hymne“ willkommen hießen, insbesondere den Fürsten, der abwechselnd in Prag, Südböhmen, Wien und der Steiermark lebt.
Der 85-jährige ist inzwischen an den Rollstuhl gefesselt, aber politisch nach wie vor hoch aktiv und ein blitzgescheiter Analytiker der europäischen wie der internationalen Lage.
Bei der Willkommensrede des jungen Schulleiters fiel Bernd Posselt dessen nicht sehr häufiger Name Lars Wiatkowski auf, denn einer der herausragenden sudetendeutschen Sozialpolitiker war Ruprecht Wiatkowski, Ende der 1990er Jahre verstorbenes Mitglied des Bundesvorstandes und der Bundesversammlung. Die Sache war schnell aufgeklärt: Der aktive Pädagoge, der mit seinen Schülern regelmäßig nach Prag fährt, ist dessen Enkel.
Thematisch ging es bei der Arbeitstagung des Beirates um die Vorbereitung der Jahreskonfe-
Bewegender Moment: Fürst Karl Schwarzenberg wird von den Schülern mit der Schwarzenberg-Hymne willkommen geheißen. Rechts: Der ehemalige Außenminister mit Volksgruppensprecher Bernd Posselt und den designieten Karls-Preisträgern Libor Rouček und Christian Schmidt. Fotos: Staněk
renz im Herbst in Prag sowie um die politische Entwicklung in der Tschechischen Republik seit der Wahl des neuen Staatspräsidenten Petr Pavel, der noch im Mai ebenso wie Premierminister Petr Fiala ins Schirmland Bayern kommen wird (siehe oben), um Ministerpräsident Markus Söder zu treffen. Da Pavel in Plan bei Marienbad geboren wurde, interessiert er sich besonders für die Situation in den ehemals sudetendeutsch besiedelten Gebieten und setzt sich für eine intensivierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit ein.
Diese war auch Gegenstand der Beratungen in Schwarzenberg, nicht zuletzt initiiert vom Abgeordneten der Bürgermeisterpartei Jan Kuchař und Bernd Posselt. Kuchař war bis vor kur-
zem der gastfreundliche Bürgermeister von Franzensbad, der der SL das Rathaus dieses Weltbades für die Abhaltung des sudetendeutsch-tschechischen Kommunalkongresses im Rahmen des Sudetendeutschen Tages 2022 zur Verfügung gestellt hatte.
Spezialist für Euroregionen ist auch der ehemalige ODS-Senator und langjährige Vorsitzende des Beirats, Luděk Sefzig, ein dezidierter Pro-Europäer und Experte für das antizentralistische Subsidiaritätsprinzip. Zahlreiche Beiträge zu politischen und kulturellen Themen lieferten in der angeregten zweitägigen Diskussion der Vorsitzende der Landesversammlung der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik, Martin Dzingel, die Vorsitzende der Seliger-Gemein-
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de, Helena Päßler, sowie die Geschäftsführerin des AdalbertStifter-Vereins, Zuzana Jürgens.
Herzlich aufgenommen in diesem Kreis wurde die neue Repräsentantin der Ackermann-Gemeinde, Marie Bode, die in dieser Funktion dem langjährigen Geschäftsführer Matthias Dörr folgt. Neues Mitglied ist auch der Senator der Schwarzenberg-Partei Top 09, Graf Tomáš Czernin.
Prägende Wortmeldungen gingen nicht nur vom Europäischen Karls-Preisträger Milan Horáček von den Grünen aus, der sich stets für Menschenrechte und gegen Vertreibung artikuliert, sondern auch von den beiden Preisträgern dieses Jahres, Bundesminister a. D. Christian Schmidt, zugleich Hoher Beauftragter für Bosnien-Herzegowi-
na, und dem ehemaligen Vizepräsidenten des Europäischen Parlamentes, Libor Rouček. Zu den wichtigsten Gesprächspartnern der Sudetendeutschen gehören im Beirat auch Tomáš Kraus von der jüdischen Gemeinde und Monika Žárská von der evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder. Die sehr kompetente Sprecherin des Deutsch-Tschechischen Jugendforums, Kristýna Bulvasová, wirkte erfolgreich darauf hin, daß junge Menschen nicht nur in Spezialveranstaltungen zu Wort kommen sollen, sondern auf allen Podien der Jahreskonferenz.
Martin Dzingel berichtete von einem wichtigen Erfolg des Gesprächsforums, der der Verwendung der deutschen Sprache in der Tschechischen Republik zugute kommt: Das Unterrichtsministerium hat eine von Lehrerverbänden initiierte Gesetzesvorlage gestoppt, wonach nur noch eine Fremdsprache in Gymnasien Pflichtsprache hätte sein sollen – was faktisch zu einem Monopol des Englischen geführt hätte, zum Schaden des deutschtschechischen Dialoges wie auch der deutschen Minderheit in der Tschechischen Republik.
Einmütig beschlossen wurde auch die Fortführung der Arbeitsgruppen des Gesprächsforums in den nächsten zwei Jahren, darunter jene über Gedächtnisorte, die Tomáš Kraus leitet, und die zum Thema „Dialog ohne Tabus“, deren Vorsitz sich Milan Horáček und Bernd Posselt teilen.
AUS UNSEREM PRAGER BÜRO
Der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, hat im Rahmen seiner Dienstreise in die Tschechische Republik am 20. April auch das Prager Sudetendeutsche Büro besucht, um sich von Büroleiter Peter Barton über die konkrete Entwicklung des sudetendeutsch-tschechischen
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Dialoges und der Verständigung informieren zu lassen.
Anläßlich dieses hohen Besuches aus München machte Barton auf die Zusammenarbeit der sudetendeutschen Landsleute in ihren Heimatgemeinden aufmerksam, die sich seit den ersten Begegnungen zu echten Partnerschaften entwickelt haben.
Noch 78 Jahre nach der Vertreibung suchen tschechische
Bürger das Prager SL-Büro auf, um zum Beispiel auf den Fund von Familienfotos und anderen Gegenständen aufmerksam zu machen, die sie meistens auf dem Dachboden ihrer Häuser entdeckt haben und die sie nun den Erben der früheren Eigentümer zurückgeben wollen. Die tschechischen Medien berichten oft darüber, wie sich die hiesige Gesellschaft mit den Folgen der Vertreibung auseinander setzt. Im politischen Bereich bemüht sich das Sudetendeutsche Büro um einen Dialog mit demokratischen Politikern der Tschechischen Republik. Die Prager sudetendeutsche Botschaft des guten Willens gehört meistens zum festen Bestandteil der o ziellen Besuche deutscher Politiker in der Hauptstadt Prag.
Fiala verhandelt in Asien über strategische Partnerschaften
Bundeswehr rettet auch zwei Tschechen
Nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Sudan haben im Rahmen einer militärischen Evakuierungsoperation Spezialisierte Kräfte der Bundeswehr hundert Deutsche und andere westliche Staatsbürger aus Khartum evakuiert. Unter den Geretteten sind auch zwei Tschechen. Nach Angaben des tschechischen Außenministeriums befinden sich noch drei weitere tschechische Staatsangehörige im Sudan. Zwei von ihnen halten sich mit einer Gruppe türkischer Staatsbürger in Nyala im Südsudan auf und stehen daher auf einer türkischen Evakuierungsliste. Der dritte tschechische Staatsbürger befindet sich in Khartum und soll im Rahmen einer weiteren Evakuierungsoperation in Sicherheit gebracht werden.
1050 Jahre Bistum Prag
Vor 1050 Jahren wurde das Prager Bistum gegründet. Aus diesem Anlaß hat der Prager Erzbischof Jan Graubner im Veitsdom einen Festgottesdienst zelebriert. Dabei wurde an den Heiligen Adalbert, den Schutzpatron der Prager Erzdiözese und zweiten Prager Bischof, erinnert. Am Gottesdienst nahmen Bischöfe aus Tschechien und aus ausländischen Diözesen teil, deren Geschichte mit der Prager Erzdiözese verbunden ist.
Letzte Ehre für Dana Němcová
dent Miloš Vystrčil (ODS), Senator Pavel Fischer (parteilos) und der Europaabgeordnete Alexandr Vondra (ODS). Staatspräsident Petr Pavel und seine Frau Eva schickten einen Kranz. Dana Němcová war eine der ersten, die die Charta 77 unterzeichneten. Sie war Mitbegründerin des Komitees der zu Unrecht Verfolgten (VONS). Němcová wurde vom kommunistischen Regime verfolgt, einige Monate verbrachte sie im Gefängnis. 1998 wurde sie von Präsident Václav Havel mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet.
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Rote Zahlen im Staatshaushalt
Es ist die schlechteste Bilanz eines ersten Quartals seit Gründung der Tschechischen Republik: Bis Ende März betrug das Minus im Staatshaushalt 166,2 Milliarden Kronen (7 Milliarden Euro), so der Oberste Rechnungshof (NKÚ). Die ehemaligen Finanzminister Miroslav Kalousek (Top 09) und Jiří Rusnok (Ano) warnten deshalb in einer TV-Diskussion, daß das gebilligte Defizit des diesjährigen Jahreshaushalts in Höhe von 295 Milliarden Kronen (12,5 Milliarden Euro) nicht ausreichen werde, und forderten die Regierung auf, bei den Ausgaben zu kürzen.
Prag unterstützt die Ukraine
Das vierte Land, das Premierminister Petr Fiala während seiner Asienreise (Sudetendeutsche Zeitung berichtete) besuchte, war Vietnam, wo der tschechische Regierungschef mit Premierminister Pham Minh Trinh und Präsident Vo Van Thuong zusammentraf. Zuvor hatte Fiala mit seiner Delegation auf den Philippinen, in Indonesien und in Singapur Station gemacht.
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Zu den Hauptthemen in Vietnam gehörte die Stärkung der Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung und Wirtschaft.
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Die Tschechische Republik und Vietnam unterhalten seit 70 Jahren enge Beziehungen. Vietnam ist einer der wichtigsten Handelspartner der Tschechischen Republik in Südostasien und derzeit die am schnellsten wachsende Wirtschaft in der Region. „Ziel meines Besuchs war es, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu vertiefen, den Zugang unserer Unternehmen zum lokalen Markt zu erleichtern und tschechische Unternehmer zu schützen. Dies ist wichtig, um das Volumen unserer Ausfuhren in das Land zu erhöhen und die Handelsbilanz zu verbessern, die derzeit stark zugunsten Vietnams ausfällt, da unsere Ausfuhren 20 Mal geringer sind als die Einfuhren“, so der Premierminister. Der angestrebte Ausbau der gegenseitigen Beziehungen zu einer strategischen Partnerschaft werde, so Fiala, den tschechischen Unternehmen helfen, den vietnamesischen Markt zu erschließen. Fiala: „Auch in der Luftfahrt, bieten sich für unse-
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re Unternehmer große Chancen. Vietnam hat bereits zwölf tschechische Flugzeuge vom Typ L-39 NG gekauft, und es laufen Verhandlungen über den Kauf weiterer Flugzeuge.“
Zum Abschluß besuchte Premierminister Petr Fiala die im
Bau befindliche Fabrik von Škoda Auto und dem lokalen Partner Thanh Cong Group in der Provinz Quang Ninh. Bereits im nächsten Jahr soll hier mit der Montage von 30 000 Fahrzeugen pro Jahr begonnen werden. „In vielen Ländern ist Škoda das, was
die Menschen mit der Tschechischen Republik verbinden, also eine Art informeller Botschafter unserer Industrie und unseres Landes in der Welt.“
Die beiden letzten Stationen waren dann Kasachstan und Usbekistan. Torsten Fricke
In der Prager Ignatius-Kirche haben viele Menschen am Samstag Abschied von der ehemaligen Dissidentin und Psychologin Dana Němcová genommen. Die Bürgeraktivistin war am 11. April im Alter von 89 Jahren gestorben. Am Trauergottesdienst nahmen ihre Freunde von der Dissidentenbewegung sowie gegenwärtige Politiker teil. Während der Messe hielten der ehemalige Dissident und jetzige Prager Bischof Václav Malý und der Salesianerpater Ladislav Heryán Reden. Unter den Trauergästen waren die ehemalige Dissidentin Anna Šabatová, der Soziologe Fedor Gál und der Schriftsteller Jáchym Topol sowie Senatspräsi-
Die Stadt Prag wird der Ukraine medizinische Hilfsgüter im Wert von rund 13 Millionen Kronen (555 000 Euro) spenden, hat der Stadtrat am Montag beschlossen. Die geplante Lieferung umfaßt laut der VizeOB Alexandra Udženija (ODS) Schutztücher, Handschuhe, Anzüge, Kopfbedeckungen, Atemschutzmasken und Impfkits.
Außenminister
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reist in die USA
Der tschechische Außenminister Jan Lipavský (Piraten) wird in der ersten Maiwoche die USA besuchen. Er wird unter anderem mit seinem Amtskollegen Antony Blinken zusammentreffen. Außerdem wird Lipavský den tschechischen Beitritt zu den Artemis-Vereinbarungen unterzeichnen.
Sudetendeutsche Zeitung
ISSN 0491-4546
Erscheint wöchentlich freitags Redaktionsschluß Veranstaltungstermine: Freitag 18.00 Uhr. Redaktionsschluß Montag 18.00 Uhr. Chefredaktion und verantwortlich für den Inhalt: Torsten Fricke, Nadira Hurnaus. Kulturredaktion: Susanne Habel. Korrespondent in Prag: Dr. Jaroslav Šonka; Korrespondentin in TeplitzSchönau: Jutta Benešová; Korrespondenten im Isergebirge: Stanislav Beran, Petra Laurin; Korrespondent in Berlin: Ulrich Miksch. Ständige Mitarbeit: Peter Barton, Markus Bauer, Josef Grimm, Professor Dr. Rudolf Grulich, Dr. Wolf-Dieter Hamperl, Kathrin Hoffmann, Peter Pawlik, Karl Reitmeier, Hildegard Schuster, Lexa Wessel. Anschrift für alle: Hochstraße 8, 81669 München.
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❯ Kaiserin Zita p anzte vor 40 Jahren eine Linde Jubiläum
auf dem Südmährerhof
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Pfingsten 1983: Über 100 000 Menschen demonstrieren in Wien beim 34. Sudetendeutschen Tag unter dem Motto „Recht wahren – Brücke sein“ gegen das Unrecht der Vertreibung und für Menschenrechte und Versöhnung.
Am Tag drauf, am Pfingstmontag, 23. Mai 1983, pflanzte Kaiserin Zita im Gedenken an die verlorene Heimat am Südmährerhof im Museumsdorf Niedersulz im Weinviertel eine Linde. Zur Saisoneröffnung wurde dieses vierzigjährige Jubiläum jetzt gefeiert.
Gastredner war Karl von Habsburg-Lothringen, Enkel von Kaiserin Zita und ältester Sohn von Otto von Habsburg, dessen Paneuropäisches Picknick bei Sopron am 19. August 1989 – mit organisiert vom heutigen Volksgruppensprecher Bernd Posselt – maßgeblich zum Fall des Eisernen Vorhang beigetragen hat.
❯ Klausurtagung der SL-Bayern in Meran und Bozen
Drei Sprachgruppen, eine Region –was die Welt von Südtirol lernen kann
„Sudetendeutsche und Südtiroler sind seit Jahrzehnten eng miteinander verbunden – gerade in der Frage des völkerrechtlich verankerten Minderheitenschutzes. Mit unserem Besuch in Bozen und Meran haben wir den Zusammenhalt unserer Volksgruppen nochmals klar und deutlich formuliert“, erklärt SL-Landesobmann Steffen Hörtler, warum die Klausurtagung des bayerischen SL-Landesvorstands in diesem Jahr südlich des Brenners stattfand.
Zum Auftakt der Klausurtage hatte sich der Landesvorstand im Rahmen einer Soirée auf Schloß Thurnstein mit der früheren Bayerischen Schirmherrschaftsministerin, Emilia Müller, – die heute mit Familie in Südtirol lebt – sowie dem Geschäftsführer der Silvius-Magnago-Akademie, Ulrich Mayer, über die Beziehungen der Sudetendeutschen zu anderen europäischen Minderheiten ausgetauscht.
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Die Silvius-Magnago-Akademie, seit 2005 die Akademie für politische Bildung der Südtiroler Volkspartei (SVP), ist benannt nach dem Wegbereiter der Südtiroler Autonomie, dem früheren Südtiroler Landeshauptmann und Karls-Preisträger der Sudetendeutschen Landsmannschaft (1973), Silvius Magnago.
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In ihrem Eröffnungsstatement hob Müller die Bedeutung des Sudetendeutschen Museums in München als Plattform für den Austausch der europäischen Minderheiten hervor. In ihrer Zeit als Bayerische Sozialministerin (2013–2018) hatte die gebürtige Oberpfälzerin die Finanzierung und den Bau des Museums am Hochufer der Isar immens forciert. Müller drückte zugleich ihre fortbestehende Verbundenheit mit dem Vierten Stamm Bayerns aus: „Sudetendeutsche und Südtiroler haben vieles gemeinsam.“ Daher sei, so die Ministerin, der Austausch der Volksgruppen essenziell für Gegenwart und Zukunft.
Die SL-Landesgruppe Bayern hatte 2017 Emilia Müller mit ihrer höchsten Auszeichnung, der Goldenen Verdienstmedaille, geehrt. „Die Verbindung Südtirol–
Bayern lebt“, zeigte sich Ulrich Mayer erfreut über die bis heute stabilen Beziehungen der beiden Regionen. Als Beitrag der Silvius-Magnago-Akademie hob er deren bestehende Partnerschaft mit der Hanns-Seidel-Stiftung hervor.
Zu einem Austausch mit „einem der wichtigsten Protagonisten der internationalen Minderheitenforschung“, so Landesobmann Steffen Hörtler, kam der SL-Landesvorstand Bayern im Südtiroler Volksgruppeninstitut (SVI) in Bozen zusammen. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten speziell zur Südtiroler Autonomie, im Allgemeinen, aber zu europäischen Minderheitenfragen hatte die Sudetendeutsche Volksgruppe 2004 Christoph Pan den Europäischen
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Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher emp ng Landesobmann Ste en Hörtler und weitere Vorstandsmitglieder in Bozen (oben).
Links: Austausch mit Ex-Schirmherrschaftsministerin Emilia Müller und Dr. Ortfried Kotzian.
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Fotos: H.-P. Wagner
Karls-Preis verliehen. Pan war von 1961 bis 2013 SVI-Leiter. Der heute 85-jährige Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler informierte Landesobmann Hörtler und den SL-Landesvorstand über die heutigen Herausforderungen des Minderheitenschutzes für die deutsche und ladinische Sprachgruppe in der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol.
Für die erfolgreiche Regionalentwicklung Südtirols nach dem Zweiten Autonomiestatut von 1972 machte er eine Reihe – eher unerwarteter – wirtschaftspolitischer Schlüsselfaktoren aus: „Für den Ausbau der Autonomie waren Sachbereiche wie der Landschaftsschutz, die Raumordnung, die Berufsausbildung und der Sozialwohnbau wichtig.“
Im besonderen bezog er dies auf die Erschließung der ländlichen Siedlungen, oft in Streuanlage befindlicher Bergbauernhöfe, mit Angeboten der Daseinsvorsorge. Dazu zählte er Elektrizität, Trinkwasser und Gesundheitsdienste. So wären Möglichkeiten geschaffen worden, betonte Pan, die Landflucht zu verhindern. Daraus ergäbe sich auch eine Stabilisierung des Minderheitenschutzes, schlußfolgerte er.
Noch heute leben 72 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung auf dem Land, 98 Prozent der Italiener in den Städten.
Der derzeitige SVI-Leiter und Romanist Paul Videsott wertete den starken Status des Minderheitenschutzes ferner als Ausdruck des schulischen Spracherwerbs in Südtirol. Nach dem Autonomiestatut wird in Kindergärten und Schulen der Unterricht in der Muttersprache der Schüler erteilt; zudem ist die zweite Sprache – beispielsweise Deutsch in Schulen mit italienischer Unterrichtssprache – ebenfalls verpflichtend. Den Schulen der ladinischen Ortschaften ist ein paritätisches System hinterlegt, in dem Deutsch und Italienisch gleichberechtigt unterrichtet werden.
Historische Parallelen zog Pan in seiner positiven Bewertung des Südtiroler Minderheiten-
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Unter den weiteren Ehrengästen waren Reinfried Vogler, langjähriger Präsident der Bundesversammlung, Steffen Hörtler, stellvertretender SL-Bundesvorsitzender und SL-Landesobmann Bayern, Hans Günter Grech, Obmann des Kulturvereines der Südmährer, SLÖ-Bundesobmann Dr. Rüdiger Stix und SLÖ-Ehrenobmann Gerhard Zeihsel, die Bürgermeisterin von Sulz, Angela Baumgartner, Dr. Veronika Plöckinger-Walenta vom Museumsdorf Niedersulz, der Präsident des Niederösterreichischen Landtages, Karl Wilfing, und Norbert Kapeller, Präsident des Verbandes der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften.
Mit rund 20 Hektar ist das 50 Kilometer von Wien entfernte Museumsdorf das größte Freilichtmuseum Niederösterreichs. 1981 wurde hier ein südmährischer Bauernhof aus Neudek an der Thaya rekonstruiert.
schutzes mit dem verfassungsrechtlich verankerten Zusammenleben der Nationalitäten vor 1918 im habsburgischen Kaiserreich: „In der Donaumonarchie gab es keine Minderheiten. Weil es keine Mehrheiten gab.“ Die Gleichrangigkeit aller Nationalitäten sei, so Pan, in der österreichischen Verfassung festgeschrieben gewesen. Den mährischen Ausgleich von 1905 sah er für eine Lösung der Nationalitätenprobleme zwischen Deutschen und Tschechen als bedeutsamen Ansatz an, der aufgrund des Kriegsausbruchs und seiner Folgen unvollendet blieb.
In seiner Abschlußbilanz der Klausurtagung in Südtirol freute sich Landesobmann Steffen Hörtler über die Festigung der guten Beziehungen zwischen Sudetendeutschen und den Südtiroler Stellen in Politik und Wissenschaft. So sei, meinte Hörtler, „das Beispiel Südtirol ein BestPractice für Minderheitenschutz in Europa und im Besonderen auch für Minderheitenrechte der heimatverbliebenen Deutschen im Osten Europas“.
Neben dem Gespräch mit dem Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (Sudetendeutsche Zeitung berichtete) beinhaltete die Klausurtagung auch einen Besuch des Schlosses Trautmannsdorf in Meran. Dort fanden sich im Südtiroler Landesmuseum für Touristik interessante Belege, die retrospektivisch die kulturelle Annäherung zwischen böhmischen Ländern und dem historischen Tirol veranschaulichten. So waren bereits im Tiroler Fremdengewerbe des 19. Jahrhunderts sudetendeutsche Hilfskräfte bei der Versorgung der Urlaubsgäste tätig. Zudem war und ist Meran –das sich auch bei Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn immenser Beliebtheit erfreute –ein Teil des europäischen Kurortnetzwerkes, zudem historisch auch das böhmische Bäderdreieck mit Karlsbad und Marienbad zählt.
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Den SL-Landesvorstand Bayern begleitete dabei in historisch-kulturellen Fragen der Vorstandsvorsitzende der Sudetendeutschen Stiftung und Südtirol-Experte, Dr. Ortfried Kotzian. Frank Altrichter
Nach der Teilnahme am Sudetendeutschen Tag 2022 ist die Beauftragte Natalie Pawlik erstmals in Marienbad dabei. Foto: Torsten Fricke
❯ Sudetendeutscher Rat
Marienbader Gespräche
„Tschechen, Sudetendeutsche sowie europäische Volksgruppen und Minderheiten im Spiegel der Medien“ – unter diesem Motto stehen in diesem Jahr die Marienbader Gespräche des Sudetendeutschen Rates, die von Freitag, 5. bis Sonntag, 7. Mai, in dem weltberühmten Kurort stattfinden.
Bereits zum Auftakt am Freitagabend kann Gastgeberin Christa Naaß, Generalsekretärin des Sudetendeutschen Rates, mit Andreas Künne, Deutschlands Botschafter in Prag, Šimon Heller, Parlamentsabgeordneter der KDU-ČSL, und Marlehn Thieme, Vorsitzende des ZDF-Fernsehrates, drei hochrangige Gesprächspartner begrüßen.
Am Samstag stellen die Würzburger Studentinnen Ellen Kaufmann und Janna Kaufmann das Ausstellungsprojekt „verloren, vermißt, verewigt – Heimatbilder der Sudetendeutschen“ vor. An der anschließenden Podiumsdiskussion, die Peter Becher moderiert, nehmen die bayerischen Landtagsabgeordneten Volkmar Halbleib (SPD) und Bernhard Pohl (FW) sowie Terezie Radoměřská von Top 09 teil. Hochrangig besetzt ist auch der Sonntag. So wird erstmals Natalie Pawlik, die Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, an den Marienbader Gesprächen teilnehmen.
Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, Professor für die Geschichte Osteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München, spricht über „Putins Medienkrieg gegen die eigene Bevölkerung“. Das Schlußreferat der Tagung hält traditionell Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe.
❯ Vortrag des Gastrosophen Dr. Peter Peter im Sudetendeutschen Museum mit anschließender Verköstigung
Die böhmische Köchin im Fokus
Serviettenknödel, Krautflekkerln, Powidltatschkerln – die böhmische Köchin und ihre Mehlspeisen sind ein Mythos, der die k.u.k.-Monarchie bis heute überlebt hat.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts zog es viele junge Frauen aus Böhmen und Mähren nach Wien, um in der Hauptstadt der k.u.k-Monarchie in herrschaftlichen Häusern als Dienstmädchen und Köchinnen zu arbeiten. Die Rezepte, die die jungen Frauen aus ihrer Heimat mitbrachten, haben die österreichische und süddeutsche Küche nachhaltig geprägt.
Welchen Ruf die böhmische Küche noch heute hat, darüber spricht Gastrosoph Dr. Peter Peter am Mittwoch, 24. Mai,
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■ Freitag, 28. April, 15.00 Uhr, Ackermann-Gemeinde
Augsburg: „Deutsch-Tschechischer Dialog in der jungen Generation“. Vortrag und Gespräch mit Julia Schäffer. Haus St. Ulrich, Kappelberg 1, Augsburg.
■ Samstag, 29. April, 14.00
Uhr, SL-Ortsgruppe Passau: „Wunschkonzert und gemeinsames Singen“. Gasthof Aschenberger, Donaustraße 23, Passau.
■ Dienstag, 2. Mai, 15.00 bis 17.30 Uhr, Sudetendeutsches
Museum: „Erlebnis namens
Heimat – Schreibcafé für Seniorinnen und Senioren“. Dozentin Gunda Achterhold (Journalistin und Autorin). Teilnahmegebühr 15 Euro. Sudetendeutsches
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Haus, Museumspädagogik, Hochstraße 8, München. Anmeldung unter eMail anmeldung@ sudetendeutsches-museum.de oder telefonisch unter ( 089) 48 00 03 37.
■ Freitag, 5. bis Sonntag, 7. Mai, Sudetendeutscher Rat: Marienbader Gespräche. Das diesjährige Motto lautet: „Tschechen,
Spricht über die böhmische Küche: Gastrosoph Dr. Peter Peter. Foto: privat
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VERANSTALTUNGSKALENDER
Sudetendeutsche sowie europäische Volksgruppen und Minderheiten im Spiegel der Medien“.
■ Samstag, 6. Mai, 14.00 bis 19.00 Uhr, Ackermann-Gemeinde München und Freising: Begegnungstag „Mitten am Rande – Sudetenland und sein neues Gesicht – Perspektiven in den Grenzregionen der Tschechischen Republik“. Referentin: Veronika Kupková, Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München. Anmeldung und Infos unter eMail muenchen@ ackermann-gemeinde.de
■ Montag, 8. Mai, 17.00 Uhr, SL-Kreisgruppe Roth-Schwabach: Maiandacht am Vertriebenendenkmal am Vogelherd. Im Vogelherd bei der Busschleife, Schwabach.
■ Mittwoch, 10. Mai bis Dienstag, 3. Oktober: BayerischTschechische Landesausstellung „Barock! Bayern und Böhmen“. Öffnungszeiten (bis 14. Mai Eintritt frei): Dienstags bis
www.sudeten.de
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Die neue Internet-Seite der Sudetendeutschen
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sonntags 9.00 bis 18.00 Uhr. Haus der Bayerischen Geschichte, Donaumarkt 1, Regensburg.
■ Freitag, 12. bis Sonntag, 14. Mai, Paneuropa-Union Deutschland: 49. Paneuropa-Tagen in Stettin und Greifswald unter dem Motto „Paneuropa – Gemeinsam für den Ostseeraum“. Anmeldung und weitere Informationen unter eMail paneuropa-union@t-online.de oder per Fax an (0 89) 99 95 49 14.
■ Samstag, 13. Mai, 14.00 Uhr, SL-Ortsgruppe Königsbrunn/Wehringen/Klosterlechfeld: Mutter- und Vatertagsfeier. Fischerheim, In der Aue 2, Wehringen.
■ Samstag, 13. Mai, 15.00 Uhr, SL-Ortsgruppe Roth: Muttertagsfeier. Gasthaus Lohgarten, Hilpoltsteiner Straße 28, Roth.
■ Samstag, 13. Mai, 15.00 Uhr, SL-Kreisgruppe Erlangen und Ackermann-Gemeinde:
„Die Stadt Eger mit dem Begegnungszentrum der Deutschen und das Egerlandmuseum in Marktredwitz“. Vortrag von Helga Burkhardt und Christoph Lippert. Café Rathsstift, Rathsberger Straße 63, Erlangen.
■ Samstag, 13. Mai, 17.00 Uhr, SL-Ortsgruppe Roth: Maiandacht am Vogelbeerbaum. Stadtpark, Otto-Schrimpff-Straße, Roth.
■ Sonntag, 14. Mai, 13.00 bis 19.00 Uhr: Egerländer Gmoi Stuttgart: Gmoinachmittag. Haus der Heimat, Schloßstraße 92, Stuttgart.
■ Dienstag, 16. Mai, 15.00 bis 17.30 Uhr, Sudetendeutsches Museum: „Erlebnis namens Heimat – Schreibcafé für Seniorinnen und Senioren“. Dozentin Gunda Achterhold. Teilnahmegebühr 15 Euro. Sudetendeutsches Haus, Museumspädagogik, Hochstraße 8, München. Anmeldung unter eMail anmeldung@ sudetendeutsches-museum.de oder telefonisch unter ( 089) 48 00 03 37.
■ Dienstag, 16. Mai, 17.00 Uhr, Ackermann-Gemeinde München und Freising: Nepomukfeier-Gottesdienst mit der tschechischen katholischen Gemeinde München. Asamkirche, Sendlinger Straße 32, München.
■ Donnerstag, 18. Mai, 11.00 Uhr, Mährisch-Schlesischer Sudetengebirgs-Verein: Himmelfahrtstreffen und Hahnschlagen. Altvaterbaude des MSSGV bei Schopfloch, Stockert 2, Lenningen.
■ Freitag, 19. Mai bis Sonntag, 6. August: BayerischTschechiche Freundschaftswochen in Selb und Asch. Detailliertes Programm unter www. freundschaftswochen2023.eu
■ Sonntag, 21. Mai, 10.00 bis 18.30 Uhr: Sudetendeutsches
Museum: Internationaler Museumstag. 10.15 bis 11.45 Uhr: Themenführung: „Zwischen Himmel
ab 18.30 Uhr im Sudetendeutschen Museum. Der Münchner lehrt am Gastrosophie-Zentrum der Universität Salzburg kulinarische Wissenschaften und hat bereits mehrere Bücher über die österreichische, deutsche, französische und italienische Küche veröffentlicht. Für das RotaryMagazin schreibt er regelmäßig die Kolumne „Peters Lebensart“ (www.pietropietro.de). Nach dem Vortrag im Sudetendeutschen Museum gibt es für Selbstzahler die Möglichkeit, im Restaurant „Bohemia“ in der Grünwalder Straße die böhmische Küche zu testen. Die Teilnahme am Vortrag ist frei. Anmeldungen per eMail an info@sudetendeutschesmuseum.de oder per Telefon unter (0 89) 48 00 03 37.
und Erde – Zur Religionsgeschichte Böhmens und Mährens“ mit Klaus Mohr. 11.00 bis 13.00 Uhr: Familienführungen mit Nadja Schwarzenegger. Anmeldung unter eMail anmeldung@ sudetendeutsches-museum.de 14.00 bis 15.00 Uhr: „Götz Fehr: Tu Austria felix“ – eine unterhaltsame Lesung mit Dr. Raimund Paleczek. 15.15 bis 15.45 Uhr sowie 18.00 bis 18.30 Uhr: Tanzperformance „Fremde Freunde“. 16.00 bis 17.00 Uhr: Themenführung „Pilsner Bier und Znaimer Gurken – Sudetendeutsche Spezialitäten“ mit Eva Haupt.
■ Sonntag, 21. Mai, 14.00 Uhr, SL-Heimatkreis Braunau: Eröffnung der Ausstellung „Domov/Heimat – Adalbert Meier – Fotografien“. Anläßlich des Internationalen Museumstags werden Abzüge von historischen Glasnegativen aus Wekelsdorf gezeigt. Braunauer Heimatmuseum, Paradeplatz 2, Forchheim.
■ Freitag, 26. bis Pfingstsonntag, 28. Mai, Sudetendeutsche Landsmannschaft Bundesverband: 73. Sudetendeutscher Tag in Regensburg. Donau-Arena, Walhalla-Allee 24, Regensburg.
■ Samstag, 27. Mai, 14.30 Uhr, SL-Ortsgruppe StuttgartWeilimdorf: Monatsnachmittag. Haus der Begegnung, Giebelstraße 14, Stuttgart.
■ Dienstag, 30. Mai, 15.00 bis 17.30 Uhr, Sudetendeutsches Museum: „Erlebnis namens Heimat – Schreibcafé für Seniorinnen und Senioren“. Dozentin Gunda Achterhold. Teilnahmegebühr 15 Euro. Sudetendeutsches Haus, Museumspädagogik, Hochstraße 8, München. Anmeldung unter eMail anmeldung@ sudetendeutsches-museum.de oder telefonisch unter ( 089) 48 00 03 37.
■ Dienstag, 30. Mai, 17.30 Uhr: Erinnerungen an den Brünner Todesmarsch. Pfarrer i. R. Franz Pitzal erinnert an das grausame Geschehen. Glockenspiel bei der Mediathek, Jahnstraße, Renningen.
■ Samstag, 17. Juni, 10.30 Uhr, SL-Ortsgruppe Königsbrunn/Wehringen/Klosterlechfeld: Gedenken am Mahnmal der Sudetendeutschen. Mit Bürgermeister Franz Feigl, Stadtpfarrer Bernd Leumann und dem Kreisvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen Augsburger Land, Kurt Aue. Aussegungshalle, Städtischer Friedhof, Wertachstraße, Königsbrunn.
■ Freitag, 9., 14.00 Uhr, bis Samstag, 10. Juni: 72. Deutschhauser Heimattreffen mit Berichten über eine Heimatreise 2022, Mundart-Quiz und mehr. Café Moritz (neben dem Rathaus), Lichtenfels/Oberfranken. Samstag, 10.00 Uhr: Feierstunde mit Totenehrung am Gedenkstein im Bergschloßpark. Weitere Informationen unter www. deutschhause.jimdofree.com
❯ Ausstellungseröffnung am 2. Mai
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Nikolaus Hipp und seine Bilderwelten
■ Dienstag, 2. Mai, 18.00
Uhr: Eröffnungsveranstaltung der Ausstellung „Nikolaus Hipp: Bilderwelten. Ölbilder, Aquarelle und Lithographien“. Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, München. Anschließend ist die Ausstellung vom 3. bis 19. Mai zu sehen. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10.00 bis 20.00 Uhr.
Zur Ausstellungseröffnung sprechen der ungarische Generalkonsul Gábor TordaiLejkó, HDO-Direktor Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Dr. Helmut Palder, Präsident des Bayerisch-Ungarischen Forums, und Susanne Filesch, Vorstandsmitglied des BayerischUngarischen Forums.
Seit über vierzig Jahren malt Nikolaus Hipp abstrakte Bilder und setzt dabei eine Tradition fort, die von Malern wie Fritz Winter, Willi Baumeister und Hans Hartung in den 1930er Jahren ins Leben gerufen wurde. Nikolaus Hipp malt abstrakt, weil er weiß, daß sich viele Phänomene zwischen Himmel und Erde spätestens seit Einstein gar nicht anders als ungegen-
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ständlich ausdrücken lassen. Neben diesen physikalischen Erkenntnissen sind aber auch die tiefe Religiosität des Malers und seine Bewunderung für die Schöpfung Grund und Auslöser für sein künstlerisches Schaffen.
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Nikolaus Hipp wurde am 22. Oktober 1938 in München geboren und absolvierte neben seinem Jurastudium eine künstlerische Ausbildung bei Heinrich Kropp, dessen Meisterschüler er 1970 wurde. Von 1989 bis 2004 war er Kunsterzieher an der BOS Scheyern. Seit 2001 ist er ordentlicher Professor an der Staatlichen Kunstakademie Tbilisi in Georgien und seit 2018 ordentlicher Professor an der Technischen Universität Tbilisi in Georgien am Lehrstuhl für Design. Daneben unterrichtet er auch an der Hochschule in Ansbach und an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
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Israel – das Heilige Land und seine Dauerkrise
■ Dienstag, 23. Mai, 19.00 bis 21.00 Uhr, Online-Seminar: „Israel –das Heilige Land und seine Dauerkrise“. Gespräch mit dem Analysten, Orientalisten und Historiker Matthias Hofmann.
Der Vortrag will versuchen, die jüngsten Geschehnisse im Nahen Osten zu erklären. Dabei wird die geschichtliche Entwicklung nach 1918, dem Ende des Osmanischen Reichs, beleuchtet. Was ist aus dem Land geworden, in dem Milch und Honig fließen, wie es im Alten Testament heißt? Wie wichtig sind Religionen im Nahen Osten? Wie entstand der Staat Israel? Wer sind die Palästinenser? Was ist die Hamas? Welche Nationen verfolgten und verfolgen welche Interessen im Nahen Osten? Kann es einen dauerhaften Frieden in dieser Region geben?
Der Link zur Registrierung wird Anfang Mai auf der Homepage www.heiligenhof.de freigeschaltet.
Heiligenhof · Alte Euerdorfer Straße 1 · 97688 Bad Kissingen Telefax (09 71) 71 47 47 info@heiligenhof.de · www.heiligenhof.de
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Im KZ Dachau
er Kranke
Richard Henkes wurde am 26. Mai 1900 im Westerwald geboren. 1919 trat er in das Noviziat der Pallottiner in Limburg ein, studierte dort Philosophie und Theologie und wurde am 6. Juni 1925 zum Priester geweiht.
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Da er deutlich das christliche Menschenbild gegenüber dem des Nationalsozialismus betonte, geriet er immer mehr in Konflikte mit dem Nazi-Regime. 1941 wurde er aus dem Schuldienst genommen und wurde Pfarrer in Strandorf im Hultschiner Ländchen. Hier wurde er mit der angespannten Situation zwischen der deutschen und der tschechischen Bevölkerung vertraut und suchte die Vermittlung.
Am 8. April 1943 wurde er wegen einer Predigt in Branitz verhaftet und nach kurzem Gefängnisaufenthalt in Ratibor nach Dachau verbracht. Im KZ lernte er den späteren Erzbischof von Prag, Josef Beran, kennen und erlernte bei ihm Tschechisch, um nach dem Krieg wieder im Hultschiner Ländchen wirken zu können. Im KZ Dachau kümmerte er sich um tschechische Häftlinge. In der Typhusepidemie Ende 1944 /Anfang 1945 pflegte er die Kranken und ließ sich freiwillig in einem Quarantäneblock einschließen. Er infizierte sich und starb am 22. Februar 1945.
Es war die erste Seligsprechung im Limburger Dom: Nachdem im Dezember 2018 Papst Franziskus das Martyrium von Pater Henkes anerkannt hatte, feierten am 15. September 2019 zusammen mit Diözesanbischof Georg Bätzing und dem Generalrektor der Pallottiner, Pater Jacob Nampudakam, 1500 Gläubige, darunter viele Gäste aus Tschechien, die Seligsprechung des Brückenbauers. Foto: Bistum Limburg
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❯ Ausstellung in Prag erinnert an den im KZ Dachau verstorbenen und 2019 selig gesprochenen Brückenbauer
Pater Richard Henkes: „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet...“
„Du kannst allen sagen, daß ihre Sorgen auch meine Sorgen bleiben und daß ich noch mehr für das Wohl der Gemeinde opfere und bete. Solange nicht Friede in der Welt herrscht, wird diese meine Sorge nicht abnehmen“, hat Pater Richard Henkes 1943 in einem Brief formuliert, den er im KZ Dachau geschrieben hat und wo er am 22. Februar 1945 verstarb.
Unter dem Titel „Und wenn die Wahrheit mich vernichtet... Pater Richard Henkes – Brückenbauer zwischen Deutschen und Tschechen“ wird am Freitag, 5. Mai, im Franziskanerkloster „Unserer Lieben Frau vom Schnee“ im Herzen Prags eine Ausstellung eröffnet und das Theaterstück „Abgerungen“ uraufgeführt, die an den selig gesprochenen Pallottiner erinnern. Anwesend werden dabei mehr als hundert Schüler aus den Bistümern Limburg, Berlin und Passau sowie aus dem tschechischen Bistum Ostrau-Troppau sein.
In der Ausstellung werden großformatige Szenen aus der mehrfach preisgekrönten Graphic Documentary des Illustratorenkollektivs Drushba Pankow über die Lebensgeschichte des Pallottinerpaters Richard Henkes gezeigt. Erstmals werden die ausgestellten Tafeln mit tschechischem Text präsentiert. Ein deutsch-tschechischer Multimediaguide führt durch die Ausstellung und bietet umfangreiche Zusatzinformationen in Form von Videos, Audios und Textdokumenten wie Briefen und Zeitzeugnissen.
Am Eröffnungsabend sprechen unter anderem Monsignore Martin David, Apostolischer Administrator der Diözese Ostrau-Troppau, Pater Helmut Scharler SAC, Legat der deutschen Pallottiner, Marie Neudörfl von der Ackermann-Gemeinde sowie die deutschen und tschechischen Initiatoren der Begegnung, Martin W. Ramb vom Bistum Limburg und Dr. Tomáš Cyril Havel von der Südböhmischen Universität in Budweis. Auch einer der Illustratoren der Ausstellung, der Berliner Künstler Volker Schlecht, wird anwesend sein.
Am Eröffnungstag wird zudem das Solo-Theaterstück „Abgerungen“ in tschechischer Sprache uraufgeführt. Für den Nachmittag sind eine Stadtrallye der deutschen und tschechischen Schüler sowie gegenseitige Präsentationen der teilnehmenden Schulen geplant.
Die Vorsitzenden der tschechischen und der deutschen Bischofskonferenz, der Prager Erzbischof Jan Graub-
Die Poesie des Frühlings
Die preisgekrönten Gra ken, die in der Ausstellung zu sehen sind, zeigen Pater Richard Henkes als Priester und als KZ-Häftling.
❯ Kreuz des Erlösers mit dem Unendlichkeitszeichen
Das sind die Pallottiner
Die Priester- und Brüdergemeinschaft der Pallottiner (Societas Apostolatus Catholici) ist Teil der „Vereinigung des Katholischen Apostolates“ , einer Gründung des römischen Priesters Vinzenz Pallotti (1795–1850). Er war fasziniert von dem Gedanken, daß der unendliche Gott in Jesus Christus den Menschen begegnen will. Deshalb verbindet das Zeichen der Pallottiner das Kreuz des Erlösers mit dem Unendlichkeitszeichen. Pallotti wollte, daß sich alle gemeinsam dafür einsetzen, den christlichen Glauben zu beleben und ihn zu verbreiten. Dieser Gedanke spielte nach dem Tod Pallottis, der 1963 während des Zweiten Vatikanischen Konzils von Papst Johannes XXIII. heiliggesprochen wurde, eine besondere Rolle.
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ner, und der Bischof von Limburg, Dr. Georg Bätzing, haben gemeinsam mit dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Prag, Andreas Künne, die Schirmherrschaft übernommen.
„Ich bin dankbar, daß die Ausstellung nun in Prag zu sehen sein wird“, betont Bischof Dr. Georg Bätzing. „Bereits im November vergangenen Jahres hat sie viele Besucherinnen und Besucher in Rom, mich eingeschlossen, beeindruckt.“ Die Ausstellung sei ein lebendiger Brückenbau einer notwendigen historischen Erinnerungskultur, so Bätzing.
Am Beispiel der Widerstandspersönlichkeit des Pallottinerpaters Richard Henkes werden die Ausstellungsbesucher mit dem Thema „Christlicher Widerstand im Nationalsozialismus“ vertraut gemacht. Richard Henkes hat durch seine mutigen Predigten und sein unerschrockenes Handeln Zeugnis für die Wahrheit abgelegt.
„Im Konzentrationslager Dachau wurde er zum Zeugen der Nächstenliebe und der Verteidigung der Würde eines jeden Menschen – unabhängig von Herkunft, Rasse, Geschlecht und Religion“, betont Tomáš Cyril Havel. Henkes pflegte tschechische Mithäftlinge, bis er selbst tödlich an Typhus erkrankte. Als deutscher Priester wirkte er im heutigen Tschechien und pflegte schon während seiner Zeit als Pfarrer viele Kontakte zu Tschechen. Im KZ Dachau lernte
Pater Henkes den späteren Prager Kardinal Josef Beran kennen, war mit ihm befreundet und lernte heimlich weiter Tschechisch, weil er glaubte, nach seiner Zeit im KZ Dachau in seine alte Pfarrei zurückkehren zu können.
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Martin W. Ramb faßt die Bedeutung der Ausstellung und des Theaterstücks zusammen: „Richard Henkes kann uns durch seine aufrechte Haltung und sein gelebtes Ethos der (Mit-)Menschlichkeit, dem er trotz eigener Gefährdung der Wahrheit verpflichtet blieb, zum Vorbild werden. Er wollte nie zum Helden werden, sondern sich einfach den unverstellten Blick auf die ihn umgebende Wirklichkeit auch in schwierigen Zeiten bewahren. Ein solches gelebtes und bezeugtes Ethos hat Konsequenzen. Dies aufzuzeigen, ist nicht nur für die Persönlichkeitsbildung der Heranwachsenden von großer Bedeutung. Pater Henkes kann durch seine Herkunft und seinen Wirkungskreis mit Fug und Recht als Brückenbauer einer deutsch-tschechischen Freundschaft und eines friedlichen Europas verstanden werden.“
Bisher hatten wir einen frischen, ziemlich verregneten Frühling. Aber ich finde: Das macht nichts. Der Regen tut der Natur gut. Er läßt die Saat auf den Feldern und das Gras auf den Wiesen gut wachsen. Im Januar hatten wir es in unseren Breiten wochenlang ziemlich trocken. Das Wort „Wintertrockenheit“ machte die Runde. So bin ich jetzt froh über das feuchte Klima und betrachte es als Segen. Dies um so mehr, wenn ich aus den Medien erfahre, daß in manchen Gegenden Südeuropas bereits jetzt das Wasser rationiert werden muß. Von anderen Weltgegenden gar nicht zu reden, wo jahrelange Dürreperioden Menschen in existentielle Ausnahmesituationen führen. Der Frühling ist ohnehin eine Zeit, in der das Klagen nicht angebracht ist. Die Tage werden länger und heller. In den Gärten, auf den Wiesen und in den Wäldern rollt sich ein Blütenteppich aus, zuerst vorwiegend weiß, dann auch gelb und violett und schließlich bunt. Sträucher und Bäume verzaubern durch ihr Blühen die Landschaften. Schon waren die ersten Schmetterlinge zu sehen. Die Bienen suchen bei gutem Wetter überall nach Nahrung. Und schließlich noch die Frühlingsklänge! Das frühmorgendliche Zwitschern der Vögel! Und die Frühlingsdüfte! Ich freue mich jetzt schon auf den Geruch des Flieders.
Der Frühling hat seine ganz eigene Poesie. Er regt unsere sinnliche Wahrnehmung selbst bei Regenwetter an und läßt die dumpfen Wintergefühle vergessen sein. Sehnsucht, Freude und Liebe liegen förmlich in der Luft. Zudem bestärkt uns der Frühling in der Gewißheit, daß das Leben stärker ist als der Tod. Was wir als Christen an Ostern gefeiert haben, wird durch das Aufwachen der Natur mit sanfter Macht bestätigt. Überdies erinnert uns die sich erneuernde Schöpfung an die Güte unseres Schöpfergottes. In dieser Jahreszeit fällt uns das Vertrauen leichter, daß er als Quelle des Lebens nicht versiegt und es gut mit uns meint.
Im Frühling erinnere ich mich besonders gern an meine Kindheit. Ich bin froh, auf dem Lande aufgewachsen zu sein, ganze 18 Jahre lang, bevor es mich zum Studium in die Stadt zog. Gerne erinnere mich an Spaziergänge, Fahrradfahrten, Spiele in Wäldern, auf Wiesen und an Bächen. Mir kommen auch Familien- und Schulausflüge in den Sinn, bei denen ich die Natur und Kultur meiner Heimat zu schätzen lernte. Außerdem bot der Frühling im kirchlichen Bereich manche tiefe Erfahrungen. Ich mochte die Wallfahrten und Flurprozessionen. Auch in ihnen erlebte ich ein unverwechselbares Zusammenspiel von Natur und Kultur, das vom Glauben bereichert war und mich bis heute prägt. Warum erzähle ich das alles?
Ganz einfach deswegen, weil ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, anregen möchte, den Frühling in all seinen Dimensionen wahrzunehmen, Frühlingsgefühle zuzulassen und Frühlingserinnerungen wachzurufen. Der Sehsinn, der Hörsinn und der Geruchssinn helfen uns. Aber am meisten hilft uns wie immer das Herz. Wenn es sich öffnet, darf es Wunderbares erleben!
Dr. Martin Leitgöb CSsR Provinzial der Redemptoristen Wien-München![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/3367870dcab50a800c6e4226f6da56e7.jpeg)
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❯ Familienforscher
17/2023
❯ Langjähriger PAMO-Vorsitzender
Gerolf Fritsche †
Am 16. April starb Gerolf Fritsche, langjähriger Vorsitzender des Pädagogischen Arbeitskreises Mittel- und Osteuropa in Hessen (PAMO), mit 82 Jahren in Offenbach.
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Im März 1988 lernte ich Gerolf Fritsche kennen. Er leitete eine Studientagung in Ilbenstadt, um für den Schülerwettbewerb „Deutsche, Tschechen und Slowaken“ der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) zu werben. Er wollte Lehrer ermuntern, mit ihren Schülern mitzumachen.
Dazu hatte er den damaligen Propst Dieter Trautwein eingeladen, der Oskar Schindler, den damals noch kaum jemand kannte, vorstellte. Und Gertrud Fussenegger las aus ihrem Roman „Das verschüttete Antlitz“ über ein Vertreibungsschicksal. Ich nahm als Lehrer für Deutsch und Politik zum ersten Mal an einer PAMO-Tagung teil. Fritsche schlug mir eine Mitarbeit in der PAMO vor. So war diese Tagung der Beginn unserer Zusammenarbeit und Freundschaft.
Fritsche war einer der ersten, der eine PAMO-Tagung über die Geschichte der Rußlanddeutschen durchführte. Viele wußten damals nichts von dieser Volksgruppe. Jährlich führte er zwei PAMO-Tagungen durch, an denen Lehrer teilnehmen konnten. Über 30 Jahre initiierte und organisierte er als PAMO-Vorsitzender diese Tagungen. Damit schuf er ein Forum, wo sich Lehrkräfte über Mittel- und Osteuropa informieren konnten.
Von jedem Vortrag wurde ein Protokoll erstellt, das später mit einem Tagungsbericht und Lite-
raturtipps versandt wurde. Daraus entwickelte er ein besonderes Format, zweiseitige PAMODokumentationen, die nach der Tagung per eMail in den Verteiler gingen. Ausgewählte Dokumentationen wurden dank der Zusammenarbeit mit Hans Mirtes vom Heimatkreis Mies-Pilsen auch als Buch veröffentlicht. Fritsche legte 65 Dokumentationen vor, veröffentlichte SchlüsselDokumentationen zur deutschen Geschichte, machte Zeitzeugenberichte zugänglich und ermöglichte viele Zeitzeugengespräche.
Mit Gustav Ullrich, Adolf Fiedler, Wolfgang Stelzer und dem ehemaligen Wolfskind Brigitte Walzer bildete er einen Stab, der ihn bei seinen Projekten unterstützte. Immer wieder fand er für die Tagungen interessante Gesprächspartner und kompetente Referenten wie den Kirchenhistoriker Rudolf Grulich, den Schach-Großmeister Ludek Pachmann, den Königsberger Germanisten Wladimir Gilmanow, die rußlanddeutsche Erzählerin Nelly Däs, den tschechischen Filmemacher David Vondráček oder die Schriftsteller Radka Denemarková, Gudrun Pausewang, Utz Rachowski und Annelies Schwarz.
Er organisierte Studienfahrten in die DDR, nach Polen, Rumänien, in die Tschechoslowakei und ins ehemalige nördliche Ostpreußen. Höhepunkte waren die Fahrten „Auf den Spuren von Oskar Schindler“ nach Politschka, Krakau und Auschwitz 1996 und „Auf den Spuren von Dietrich Bonhoeffer und Jochen Klepper“ nach Breslau, Berlin und Stettin 1998 und 2001. Wie er die Genehmigungen für diese Fahrten
❯ Hilfreiche VdD-Vorsitzende in Neutitschein
bekam und sie finanzierte, ist ein Wunder.
Seine letzte Lehrerforbildung
„Wege zu einem besseren Verständnis zwischen Deutschen und Tschechen“ fand 2011 auf dem Heiligenhof in Bad Kissingen statt. Fortbildungen dieser Art gibt es heute nicht mehr, wo Klima-, Gender- und Rassismusthemen dominieren; dabei wären sie bitter nötig, denn wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen.
Sein größtes Verdienst ist, daß er mit seinen pädagogischen Tagungen vielen Lehrern Anstöße, Orientierung und Antworten gab. Er prägte eine ganze Lehrergeneration. Obwohl er in erster Linie Rektor einer Schule in Seligenstadt war, betrieb er diese ehrenamtliche Tätigkeit für die PAMO mit Leidenschaft und Herzblut. 2005 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Außerdem war er im Beirat der HLZ für den Schülerwettbewerb und für den BdV tätig.
Fritsche war am 7. August 1940 in Kleinkaudern bei Aussig zur Welt gekommen. Die Vertreibung 1946 hinterließ ein Trauma, hinzu kam die Trauer um den gefallenen Vater, den er nie kennengelernt hatte. Er entwickelte daher eine besondere Sensibilität für diese Themen und blieb sein Leben lang auf der Suche nach der verschwundenen Erinnerung. Er wollte zur Völkerverständigung beitragen und Grenzen, Vorbehalte und Vorurteile überwinden.
Nun ist er weg, er wird uns fehlen. Was bleibt, ist Dankbarkeit, ihn kennengelernt, mit ihm zusammengearbeitet und an diesen Tagungen und Studienfahrten teilgenommen zu haben.
Eckhard Scheld![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/d96fe4d50021ecfaf7e507919e1bc5b1.jpeg)
Edith Kosler †
Am 7. April starb die verbliebene Kuhländlerin Edith Kosler/Bönisch mit 90 Jahren in Sedlnitz/ Sedlnice. Sie war Vorsitzende der Ortsgruppe Neutitschein im Verband der Deutschen Nordmähren – Adlergebirge (VdD).
Edith Kosler kam am 1. Juli 1932 in Sedlnitz im Kuhländchen zur Welt und wuchs in einem zweisprachigen Elternhaus auf. Nach 1945 wurde die Familie enteignet und Edith und ihre Mutter zur Zwangsarbeit verpflichtet. Der Vater kam beim Transport nach Sibirien ums Leben. Die Jahre nach 1946 brachten Diskriminierung und Benachteiligung. Edith durfte keine Schule besuchen und lernte autodidaktisch aus alten Schulbüchern.
Die jahrelange schwere Arbeit und schlechte Verpflegung machten Edith immer kränker. Der Pfarrer riet ihr, einen jungen Mann, der in einem Bergwerk schuftete und ebenfalls aus einer gemischten Ehe stammte, zu heiraten. Als sie eine Wohnung beziehen durften und in der Dorfgemeinschaft Anerkennung fanden, verbesserte sich ihre Lage. Edith bekam einen Sohn und eine Tochter. Erst 2014 konnte sie in dem zweisprachigen Buch „Vier Welten in Tschechien“ in ihrer Autobiographie „Nur der Himmel bleibt“ beschreiben, wie sich der Umsturz in ihrer Heimat auf ihr Leben auswirkte.
Wir lernten Edith Kosler nach der Wende kennen. Damals arbeitete sie im Verband der Deutschen Nordmähren – Adler-
gebirge. Später wurde sie Vorsitzende in der Ortsgruppe Neutitschein-Kuhländchen. Sie knüpfte Kontakte mit den vertriebenen Kuhländlern, besuchte die Landschaftstreffen in Ludwigsburg und Sudetendeutsche Tage. Sie unterstützte uns beim Erhalt unseres kulturellen Erbes sowie bei der Intensivierung von Freundschaft und Verständigung mit den Tschechen. Sie half uns mit Übersetzungen und Dolmetschen bei unseren Projekten, die mit ihrer Vermittlung realisiert werden konnten.
Edith Kosler hielt auch die Erinnerung an Joseph von Eichendorff, den bekanntesten deutsch-schlesischen Dichter der Romantik, in Sedlnitz wach. Dank ihres Eintretens für mehr Demokratie und Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen änderte sich im Dorf auch die Einstellung zu dem deutschen Dichter. Er hatte in Sedlnitz ein Gutshaus besessen, das später Schloß genannt wurde. Dank Kosler ist das Grab der Enkelin Helene von Eichendorff, die Eichendorff „Blümchen“ nannte, an der Kirchenmauer erhalten. 1968 wurde als Zeichen der Veränderung die zerstörte Eichendorff-Gedenkstätte von 1932 wieder errichtet.
2007 wurde zu Eichendorffs 150. Todesjahr der Weg zur Josephseiche am Dorfrand wieder hergestellt. Kosler wußte, daß dort der Lieblingsplatz des Dichters war, der hier Ruhe fand und seinen Blick über das Kuhländ-
Christa Schlör stellt die Vereinigung der Sudetendeutschen Familienforscher (VSSF) vor.
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Auch bei der SL und in so manchem Heimatkreis gehen Anfragen von interessierten Familienangehörigen und Nachkommen im Zusammenhang mit den Vorfahren ein. Da ist es gut zu wissen, an wen die Ratsuchenden sich wenden können. Die Vereinigung der Sudetendeutschen Familienforscher ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein. Warum Vereinigung? 1926 wurde in der Stadt Dux im Böhmischen Mittelgebirge eine Mittelstelle für Familienforschung gegründet. Ab 1928 war es die Zentralstelle für sudetendeutsche Familienforschung in Aussig. In jenem Jahr hatten sich bereits tausend Familienforscher dort angemeldet. 1938 waren in 16 Städten Arbeitsgruppen eingerichtet. 1939 wurde die Auflösung der Zentralstelle in Aussig angeordnet. Die Sammlungen mußten der Arbeitsgemeinschaft für Sippenkunde in Reichenberg übergeben werden.
chen bis zu den Beskiden schweifen ließ. Auch Helenes Grab hatte man damals restauriert. Kosler sprach bei der Einsegnung Eichendorffs Gedicht „Auf meines Kindes Tod“. Daß der verbliebene Seitenflügel des EichendorffSchlosses immer mehr verwahrloste, nannte Kosler einmal eine „internationale Schande“. Heute scheinen Pläne zu existieren, das Eichendorff-Schloß wieder herzustellen und nachhaltig zu nutzen. Edith Kosler hat dies unterstützt, aber nicht mehr erlebt.
Nach dem Motto „Dialog verbindet“ trug Edith Kosler trotz ihrer traurigen Kindheit maßgeblich zur Überwindung des belastenden geschichtlichen Erbes der deutsch-tschechischen Beziehungen bei. Sie hat sich um das Kuhländchen und dessen Menschen in beeindruckender Weise verdient gemacht.
Die Mitglieder des Landschaftsrates Kuhländchen und der Heimatgruppe Kuhländchen-München danken Edith für ihr erfolgreiches Wirken und ihre großen Verdienste über den Tod hinaus von Herzen. Sie behält mit ihrer hilfsbereiten Art, ihrer positiven Einstellung, ihrem diplomatischen Geschick und ihrem großen persönlichen Einsatz für unsere verlorene Heimat einen festen Platz in unserer geistigen Mitte. Nach den vielen Mühen und Arbeiten in ihrem nicht immer leichten Leben für andere Menschen möge sie nun in Frieden ruhen. Ulf Broßmann
Franz Josef Umlauft, Gründer der genannten Mittel- oder Zentralstelle, entwickelte 1955 erste Gedanken über die Wiederorganisation der Sudetendeutschen Familienforschung. Er rief die Heimatvertriebenen auf: „Pflegt Familienkunde!“ Er meint aber auch: „Familienkunde oder Familienforschung darf nicht nur ein Privatvergnügen einzelner Landsleute sein, denn sie hat für jedermann ihren Wert.“ So wurde 1957 die Zentralstelle für sudetendeutsche Forschung neu ins Leben gerufen, allerdings als eine Forschungsstelle Sudetenland in der Arbeitsgemeinschaft ostdeutscher Familienforscher. 1972 vereinigten sich die sudetendeutschen Familienforscher in einem in das Vereinsregister beim zuständigen Amtsgericht eingetragenen Verein, der heute seinen Sitz in München hat. Was macht dieser Verein? Zunächst setzt er die Arbeit der 1926 gegründeten Zentralstelle für sudetendeutsche Familienforschung fort. Seine Aufgabe ist, Forschungsergebnisse zu archivieren und der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Er fördert und unterstützt seine Mitglieder bei ihren Forschungen auf familien- und heimatkundlichem Gebiet.
Das Forschungsgebiet umfaßt die einst mehrheitlich deutschsprachigen Siedlungsgebiete in Böhmen, Mähren und Österreichisch-Schlesien. Um die Mitglieder des Vereins, aber auch Nichtmitglieder, bei ihren Forschungen beraten und die Forschungsarbeit fördern zu können, hat der Verein die Gebiete in den genannten Kronländern in kleinere Forschungsgebiete gegliedert. Diese werden von erfahrenen Vereinsmitgliedern ehrenamtlich betreut.
So können Anfragen direkt an die Betreuer der einzelnen Forschungsgebiete gerichtet werden. Die Kontaktdaten zu diesen findet man auf unserer Homepage. Ist ein Forschungsgebiet einmal nicht besetzt, gehen die Anfragen an unser sudetendeutsches genealogisches Archiv (SGA).
Möchten Sie mehr über die Vereinigung der Sudetendeutschen Familienforscher wissen? Siehe www.sudetendeutschefamilienforscher.de
Die Heimatpflege der Sudetendeutschen veranstaltete zusammen mit dem Haus des Deutschen Ostens (HDO) und in Kooperation mit der HannsSeidel-Stiftung, dem Verband der Siebenbürger Sachsen in München sowie dem Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen, dem Kulturzentrum Haus der Donauschwaben in München-Haar, dem Kulturwerk der Banater Schwaben, der Stiftung Kulturwerk Schlesien und der Kulturreferentin für Pommern und Ostbrandenburg das große Trachtenseminar „Was uns anzieht: Trachten der Deutschen aus dem östlichen Europa zwischen Ästhetik, Politik und Mode“. Sie fand Mitte April im Bildungszentrum Kloster Banz im oberfränkischen Bad Staffelstein statt.
Knapp 80 Teilnehmer aus dem süddeutschen Raum und der Tschechischen Republik waren gekommen, um sich über Trachten zu informieren. Drei Tage lang ging es um die Trachten der Deutschen aus dem östlichen Europa. Neben ihrer Entwicklung vor 1945 beschäftigte man sich mit Trachten der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik. Vier Dimensionen standen dabei zur Diskussion: die Tracht als ästhetisches, soziales, praktisches und politisches Phänomen.
Unter den Teilnehmern dieses Seminars befanden sich Akteure verschiedener Sparten des Kulturfeldes „Tracht“: Vertreterinnen und Vertreter der Trachten-Vereine, aber auch Experten und Expertinnen aus der wissenschaftlichen Forschung und auch Trachtenpflegerinnen aus zwei fränkischen Bezirken sowie der Leiter des Zentrums für Trachtengewand des Bezirks Oberbayern, Alexander Wandiger, waren mit eigenen Beiträgen zum Thema beim Seminar vertreten.
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Nach der Begrüßung durch die Veranstalter und einem Impuls-
„Was uns anzieht“
Kirchweihtrachten aus dem Banat bei der Präsentation „Banater Trachten in Vergangenheit und Gegenwart“ von Elwine Muth und Jasmin Muth vorgestellt. Zum Panel über „Siebenbürgen und Schlesien“ gehörten die Vorträge von Irmgard Sedler (Kornwestheim) „Vom ‚sächsischen Nationalcostüm‘ zum bäuerlichen Kirchengewand im 19. Jahrhundert und zur ‚sächsischen Bekenntnistracht‘ der Gegenwart“ und von Katrin Weber (Ansbach) über „Deutsche Trachten in Oberschlesien“.
Vortrag von Alexander Wandinger gab es bereits die erste Podiumsdiskussion über die Projekte „Heimat im Gepäck. Vertriebene und ihre Trachten“ und „Wer bin Ich? Wer sind Wir? Zu Identitäten der Deutschen aus dem östlichen Europa“, moderiert von HDO-Kulturreferentin Patricia Erkenberg.
Nach der Lesung der Temeswarer Autorin Katharina S. Eismann von „Trachtenspektakel“ aus ihrem Lyrikband „Dschangakinder“ (2022) gab es den Festvortrag von einer der bedeutendsten Volkskundlerinnen der Gegenwart, Elsbeth Wallnöfer (Wien) über „Die identitätspolitische Relevanz von Kleidung für Minderheiten“. Das Seminarthema wurde nach diesem Vortrag sehr kontrovers diskutiert. Dabei sorgten insbesondere die politischen Funktionen der Tracht für teils heftige Auseinandersetzungen. Augenscheinlich wurden
Die Kuhländler Trachten- und Tanzgruppe probte mit Unterstützung der Sudetendeutschen Heimatpflege im Sudetendeutschen Haus in München für kommende Auftritte.
Die Kuhländler Trachten- und Tanzgruppe hat immer wieder öffentliche Auftritte, so zuletzt im Jahr 2022 in Eppingen/Kreis Heilbronn bei der Landesgartenschau. Leider wird die Gruppe alters- oder krankheitsbedingt immer kleiner. Nachdem allgemeine Werbung um neue Tänzerinnen und Tänzer wenig Erfolg hatte, kam die Idee auf, andere Wege zu suchen, um neue Tanzfreunde zu finden.
Daher fand Anfang März ein offenes Übungswochenende im Sudetendeutschen Haus in München statt, bei dem 24 Erwachsene und zwei Kinder aus ganz Deutschland, der Tschechischen Republik und Brasilien anwesend waren. Zwei davon stammten aus der tschechischen Partner-Tanzgruppe, mit denen die Kuhländler auch beim Sudetendeutschen Tag in Regensburg
dabei auch die Defizite so mancher Theoriekonzepte der aktuellen Trachtenforschung, für die eine Reflexion über die Trachtenkultur der Deutschen aus dem östlichen Europa dringend notwendig zu sein scheint.
Die Trachten selber wurden in regional orientierten Panels präsentiert. Böhmen und Mähren kamen unter Moderation von Heimatpflegerin Christina Meinusch am ersten Tag dran. Jan Kuča (Brünn) hielt den Vortrag
„Trachten in Böhmen und Mähren“, gefolgt von dem Workshop „Wie zieht man eine Wischauer Tracht an?“ von Rosina Reim, Monika Ofner-Reim und Christine Legner. Spannend war auch der Vortrag über eine wenig bekannte Tracht. Josef Balazs (Nürnberg) stellte die Gottscheer Kleidung in Bild- und Textzeugnissen des 17. bis 21. Jahrhunderts vor.
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Am folgenden Tag standen die Donauschwaben im Fokus, so mit Trachten aus Ungarn. Michael Prosser-Schell (Freiburg) referierte über „Folklorisierung als Aspekt der Kultur der deutschen Nationalen Minderheit in Ungarn“.
Anke Niklas (Pfullingen) stellte mit „Wandelnde Glocken“ geschichtliche, gesellschaftliche und textile Aspekte der donauschwäbischen Frauentracht vor. Die Banater Tracht wurde dagegen von Landsleuten in
� Offene Probe der Kuhländler Trachten- und Tanzgruppe
Tanztraining für Regensburg
Das Panel über Pommern begann mit dem Vortrag von Dorota Makrutzki und Cornelie Müller-Gödecke (beide Greifswald) über „Pommersche Trachten in der Trachtenpflege und -forschung heute“. Es stellte auch die Rekonstruktion der vorpommerschen Pottmütze dar. Die vorpommersche Pottmütze ist eine gestrickte Wollmütze, die auf der Halbinsel Mönchgut auf Rügen von den Fischern getragen wurde, als Museumsstück erhalten ist und seit einigen Jahren eine Renaissance erlebt.
Abends bot man dann eine große Trachtenpräsentation mit Trachtenträgerinnen und Trachtenträgern aus verschiedenen Regionen und Auftritt des Tanzund Folkloreensembles Ihna (Erlangen). Der Auftritt von Ihna stellte mit der Jamunder Tracht, der Pyritzer Weizacker Tracht, der Tracht der Kaschuben um Danzig und der Mönchguter Fischer-Tracht, präsentiert von Silvia Jäger, einen guten Einblick in die Vielfalt des Trachtenwesens dar.
Einen guten Kontrast dazu bot der Vortrag über „Trachten im Nationalsozialismus mit Beispielen aus Franken, der einen der größten Mißbrauchsgeschichten der Tracht dokumentierte. Mit dem „Trachten-Quiz“ von Dagmar Seck (Nürnberg) endete die Tagung mit einer heiteren Note.
Susanne Habel
auftreten wollen. Ein neuer Tanz wurde eingeübt und die Choreographie für den Auftritt festgelegt.
Das Übungswochenende war eine notwendige Vorbereitung für den Auftritt auf dem Sudetendeutschen Tag, bot jedoch auch die Gelegenheit, um potentielle neue Tänzerinnen und Tänzer zu finden. Ob das gelungen ist, wird sich noch zeigen. Jedenfalls waren schon einige Könner dabei, und die engagierten Mitglieder der Gruppe würden sich über Neuzugänge freuen.
Die Kuhländler Trachten- und Tanzgruppe dankt der Sudetendeutschen Heimatpflege für die Kooperation bei der Organisation, ferner der Sudetendeutschen Stiftung für die kostenlose Überlassung des großen Adalbert-Stifter-Saales im Sudetendeutschen Haus und dem Verein Alte Heimat Kuhländchen für die finanzielle Unterstützung.
Zur Stärkung haben sich einige Teilnehmer am Samstagabend in einem Restaurant zu einem guten Essen und angenehmen Gesprächen zusammengefunden. Manfred Anderka
Im Sudetendeutschen Haus eröffnete die neue Ausstellung „Konkret-konstruktiv und abstrakt. Ein Werkdialog“ mit Kunstwerken von Roland Helmer und Christian Thanhäuser. Beide Künstler sind SL-Kulturpreisträger und Mitglieder der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste. Die Akademie ist auch Veranstalter der neuen Ausstellung in der Alfred-Kubin-Galerie.
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Neben den turnusmäßig stattfindenden Ringveranstaltungen der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste erhält mit der Ausstellungsreihe ,Dialoge der Bildenden Kunst & Architektur‘ die Klasse der Künste und Kunstwissenschaften eine umfangreiche und repräsentative Plattform“, erläuterte Günter J. Krejs. Dazu solle es eine jährlich stattfindende Präsentation von Bildender Kunst geben, sagte der Präsident der Akademie bei seiner Begrüßung in der Alfred-Kubin-Galerie. Die erste dieser Ausstellungen werde jetzt in der Alfred-Kubin-Galerie eröffnet, freute sich Krejs. Wolfram Hader freute sich ebenfalls über die zahlreichen Interessenten. Der Sekretar der Klasse der Künste und Kunstwissenschaften lobte den Kurator, den Künstler Hansjürgen Gartner, Träger des Großen Kulturpreises der Sudetendeutschen
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Landsmannschaft: „Primär danken möchte ich Hansjürgen Gartner, der die Idee zu dieser Ausstellungsreihe hatte und in jahrelanger Planung verwirklichte“, so SL-Kulturpreisträger Hader,
� Ausstellungseröffnung im Sudetendeutschen Haus in München
Konkret neben abstrakt
Die Künstler
Roland Helmer wurde 1940 in Fischern bei Karlsbad geboren, lebt in Fürstenfeldbruck bei München und arbeitet im nahegelegenen Eichenau. Seine Werke wurden bei zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. 2007 erhielt er den Sudetendeutschen Kulturpreis für Bildende Kunst und Architektur, 2008 wurde er in die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste aufgenommen.
2022 wurde er für sein Werk mit dem Seerosenpreis der Stadt München ausgezeichnet (Ý SdZ 31+32/2022) und stellte im Münchener Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten aus.
der mit Widmar Hader selbst einen Großen Kulturpreisträger zum Vater hatte. Die neue Ausstellung unter dem Titel „Konkret-konstruktiv und abstrakt. Ein Werkdialog“ zeigt Kunstwerke von zwei Mitgliedern der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste: vom konkret malenden Künstler Roland Helmer und dem grafisch, stark abstrahierend
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arbeitenden Illustrator Christian Thanhäuser. Während Helmer stark farbige Werke schafft, basieren die Holzschnittarbeiten Thanhäusers fast immer auf Schwarz-weiß-Kontrast.
Tieferen Einblick in die Doppelschau gab Kurator Hansjürgen Gartner: „Bei den beiden Künstlern, die sich in ihrer Konsequenz durchaus sehr nahestehen, aber in ihrem Kunstwollen
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sehr unterschiedliche Positionen vertreten, entsteht auf lebendige Weise der beabsichtigte Werkdialog“, erklärte Gartner. Man könne sich entweder eher auf die zarten Zeichnungen Thanhäusers einlassen oder lieber von der starken Farb- und Formensprache des Roland Helmer vereinnahmen lassen – in beiden Fällen sei die Ausstellung ein Genuß, schloß der Kurator.
Einen passenden musikalischen Rahmen bot ein Vokaltrio. Die Sopranistin Ines Esefeld, die Altistin Regina Retter und Baßsänger Wolfram Hader trugen schöne Lieder vor. Im Anschluß fand ein Empfang im Otto-vonHabsburg-Foyer des Sudetendeutschen Hauses statt, bei dem sich die vielen illustren Gäste blendend unterhielten.
Susanne Habel
Christian Thanhäuser kam 1956 im österreichischen Linz zur Welt; seine familiären Wurzeln liegen in Böhmen. Er hat das Land seiner Vorfahren immer wieder besucht und sich an Künstler- und Autorentreffen beteiligt. Thanhäuser lebt und arbeitet in Ottensheim an der Donau in Oberösterreich als Künstler, Illustrator und Verleger. 1989 gründete er den Verlag Edition Thanhäuser. Der Künstler schuf Buchillustrationen für zahlreiche Verlage, so für die renommierte Insel-Buchreihe. 2011 wurde er mit dem Großen Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Kunst im Interkulturellen Dialog ausgezeichnet, 2013 mit dem Sudetendeutschen Kulturpreis für Bildende Kunst und Architektur (Ý SdZ 21/2013). 2021 wurde er in die Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste berufen.
Bis Freitag, 21.Mai: „Konkret-Konstruktiv & Abstrakt: Roland Helmer und Christian Thanhäuser“ in München-Au, Hochstraße 8, Sudetendeutsches Haus, Alfred-Kubin-Galerie. Montag bis Freitag 10.00–18.00 Uhr.
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❯ SL-Altkreisgruppe Nordvorpommern
Von zärtlich bis grob variierendes Streicheln
Ende März traf sich die mecklenburg-vorpommersche SL-Altkreisgruppe Nordvorpommern im Martha-Müller-GrählertClub in Zingst.
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Wir sind hauptsächlich Riesengebirgler sowie vier Reichenberger, eine Aussigerin und ein Gablonzer. Anni Beier aus Soor im Kreis Trautenau war diesmal im Rollstuhl gekommen. Hoffentlich geht es das nächste Mal wieder ohne. Für immer verabschieden mußten wir uns wieder von einer Heimatfreundin.
Am 1. März starb Anni Thum/Rabisch aus Koken im Kreis Trautenau im 95. Lebensjahr im Ostseebad Wustrow. Seit Corona sind wir lieber unter uns, kommen doch nach Zingst nicht nur Gäste aus ganz Deutschland, sondern auch aus dem Ausland. In der DDRZeit waren besonders viele Gäste aus unserer Heimat auf dem noch heute weit bekannten Campingplatz in benachbarten Prerow. Mein Vater, damals Leiter einer HO-Technik-Verkaufsstelle – HO war neben dem Konsum die volkseigene Handelsorganisation der DDR –, freute sich, seine Tschechischkenntnisse aus seiner Jugend anwenden zu können. Und auf der anderen Seite des damals noch üblichen
Ladentisches war man ebenso überrascht und erfreut, hatte man doch nicht damit gerechnet, an der Ostsee so perfekt in seiner Muttersprache bedient zu werden
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So verzichten wir nun auch auf eine öffentliche Einladung in der regionalen Presse. Dennoch hatte wieder unser Bürgermeister zu Kaffee und Kuchen hatte eingeladen. Das zeigt, daß wir in Zingst eine offiziell anerkannte Gemeinschaft sind
Und so gedachten wir des Endes der Winterzeit mit Beginn der Saison und vor allem des bevorstehenden Osterfestes. Unsere Gedanken gingen zurück an die heimatlichen Gebräuche wie Osterreiten, Wasserschöpfen und vor allem Schmeckostern mit den unzähligen Sprüchen und dem von zärtlich bis fast grob variierenden Streicheln, das hier absolut unbekannt ist. Dann kam natürlich das Tischkurieren des Tagesgeschehens. So verging die Zeit wieder viel zu schnell. Das nächste Treffen unserer Kreisgruppe wird dann Ende April, unserem Flächenkreis geschuldet, wieder in RibnitzDamgarten sein. Leider ist unser ehemaliger dritter Treffenpunkt, die Vinetastadt Barth, aus Altersgründen nicht mehr aktuell.
Peter Barth❯ Sprachinsel Wischau
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Ludwig III. und Napoleon
Wie es die Art des Filmemachers Edwin Bude ist, war er ohne Konzept nach Wischau und Brünn gekommen und verließ sich dort auf die einheimischen Informanten. Er suchte Material für seinen neuen Film „Mit der Eisenbahn im Sudetenland. Unbekanntes neben den Gleisen“.
Auf den Spuren der ehemaligen Kaiser-FerdinandsNordbahn waren wir in Brünn und Wischau unterwegs. Die Bahn wurde unter Kaiser Ferdinand in den 1830er Jahren als erste Dampfeisenbahn im Kaiserreich Österreich erbaut. Der erste Bauabschnitt erstreckte sich von Wien nach Brünn. Das Ende war ein Kopfbahnhof in Brünn, der noch heute in Betrieb ist. Der zweite Bauabschnitt verlief von Brünn über Wischau und Ostrau nach Olmütz.
Ende März fuhren wir mit der tschechischen Eisenbahn von Wischau nach Brünn, der zweitgrößten tschechischen Stadt. Die Weinberge neben den Gleisen, in denen der gute mährische Tropfen entsteht, erfreuten gleich zu Beginn Budes Herz.
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Wallfahrtskirche Sankt Martin in Lultsch/Luleč. Früher stand hier eine Burg, deren Reste noch zu erkennen sind. Im nahen Posoritz/Pozořice steht die mächtige Liechtensteiner Kirche Mariä Himmelfahrt. In Posoritz filmte Edwin auch die besondere Bahn, die zur Zementfabrik in Richtung des Dorfes Mokrá-Horáckov fährt. Die Reise führte weiter zum ehemaligen Schlachtfeld von Austerlitz. In der sogenannten DreiKaiser-Schlacht kämpften Kaiser Franz I., Napoleon und Zar Alexander. Im Denkmal-Museum auf
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❯ Riesengebirge
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Alte
Bekannte
Die ehemaligen Redakteure der „Riesengebirgsheimat“ und der „Sudetenpost“ arbeiteten schon lange vor der Wende zusammen via „Sprachmittler Ostdeutsch-Österreichisch“.
Kaffeeklatsch in Zingst.
❯ SL-Ortsgruppe Stuttgart-Weilimdorf
Rückblick, Ausblick und Ehrungen
Die baden-württembergische SL-Ortsgruppe StuttgartWeilimdorf mit Zuffenhausen, Stammheim, Rot, Zazenhausen, Freiberg, Mönchsfeld traf sich Ende März zur Jahreshauptversammlung.
Ortsobfrau Waltraud Illner blickte in ihrem Rechenschaftsbericht nochmals auf die Aktivitäten des Jahres 2022 zurück, zu denen der traditionelle Monatsnachmittag mit Weilimdorfs Bezirksvorsteherin Ulrike Zich zählte. Da Zich im Mai in den Ruhestand geht, rief Illner nochmals das gute Miteinander von Zich und der Weilimdorfer SL in Erinnerung, zu denen die Teilnahmen der SL am Weilimdorfer Seniorenherbst und die zahlreichen Auftritte Zichs beim Sudetendeutschen Monatsnachmittag zählten. Aber auch die Ausstellung „Neue Heimat Weil im Dorf“, die im vergange-
nen Jahr im Bezirksrathaus Weilimdorf gelaufen sei, gehöre zu den Höhepunkten der guten Zusammenarbeit.
Darüber hinaus habe es natürlich auch wieder die alljährliche 4.-März-Feier und den Ostdeutschen Ostermarkt im Haus der Heimat in Stuttgart gegeben. Auch das 70jährige Jubiläum der SL-Landesgruppe BadenWürttemberg sei vergangenes Jahr gefeiert worden.
In ihrem Ausblick auf dieses Jahr wies Illner besonders auf den 17. Juni hin, an dem im Stuttgarter Haus der Heimat eine große Jubiläumsveranstaltung stattfinden werde, bei der auch das 75jährige Jubiläum der SL-Ortsgruppe Weilimdorf gefeiert werden solle. Ehrengast werde die berühmte ehemalige Primaballerina des Stuttgarter Balletts, Birgit Keil, sein. Sie werde in einem Festvortrag über ihr Leben und Wirken erzählen. Neben den vielen Worten, den Zahlen aus dem Kassenbericht und dem Bericht von Kassenprüfer Otfried Janik, wurden auch in diesem Jahr wieder langjährige Mitglieder mit Nadel und Urkunde geehrt. Herbert Marek für 50, Helmut Marek für 40, Wilfried Zinecker für 35, Regine Löffler-Klemsche und Ilse Sperling für 30, Helga Härtel und Gerlinde Rankl für 25, Sonja Jäger und Angela Rehm für 20 sowie Jürgen Görblich für zehn Jahre Treue zur SL.
Helmut HeisigUnser Reiseleiter Jan Kuča erwartete uns am Brünner Hauptbahnhof, der sehr schön im alten Stil restauriert ist. Am neuen Rathaus, wo einst Adolf Hitler seine Botschaften verkündete, wurde am 19. März 1939 der Freiheitsplatz vorübergehend in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. Am nächsten Tag wurde der alte Name jedoch gleich wiederhergestellt. Beim Stadtrundgang kamen wir an den beiden Brünner Wahrzeichen, dem Lindwurm und dem Rad, vorbei. Im Mendelgarten mit der imposanten Mendelstatue standen wir an dem Ort, wo sich die Brünner Deutschen 1945 versammelten, bevor sie den bitteren Weg aus ihrem geliebten Brünn antreten mußten. Zum Brünner Dom, der auf einem kleinen Berg erbaut wurde und deshalb schon von weitem sichtbar ist, erzählte uns Jan viele Geschichten rund um den stattlichen Bau. Bei allen Erzählungen waren wir erstaunt, welch breiten Raum die Klöster in der Geschichte Brünns einnehmen.
Mittags kehrten wir in einer urigen mährischen Gaststätte ein, denn Edwin ißt auf jeder Heimatreise eine originale Knouvlichsupp. Sie mundete ihm hervorragend. Ich war von den Rosternitzer Platzgan begeistert. Sie schmeckten genauso wie in ihrer Heimat. Jan hingegen entschied sich für die slowakischen Haluschki. In Brünn erfuhren wir auch Wissenswertes über den Friedensmarsch, der seit Jahren stattfindet und an dem neben den Brünnern auch viele Sudetendeutsche und Freunde unserer Geschichte teilnehmen.
Der nächste Tag begann mit einem Besuch der barocken
dem Pratzen sahen wir einen Film über die Schlacht und waren von den Grausamkeiten dieses Krieges geschockt. Die Schlacht hatte neben der Eisenbahnlinie zwischen Brünn und Wischau stattgefunden. Neben den Gleisen
sche Kleinstadt in der Nähe von Wischau und hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Der letzte bayerische König Ludwig III. von Wittelsbach besuchte 1905 und 1914 mit seiner Frau Marie Therese d´Este und fünf Prinzessinnen Eiwanowitz. Sie wurden im dortigen Schloß vom Gemeinderat und von Bewohnern der Stadt herzlichst begrüßt. Das Schloß bekam der König zu seiner Hochzeit geschenkt. Marie Therese d‘Este war in Brünn zur Welt gekommen, und die Hochzeit wurde in Seelowitz mit Kaiser Franz Joseph gefeiert. Alle Stationen dieser Reise konnten filmisch nachverfolgt werden, denn unser Begleiter Martin Hanáček, Nachfahre deutscher Wischauer, lebt in diesem Ort. Das Schloß existiert noch, ist jedoch in Privatbesitz. Der Bahnhof wurde zwar in den 1960er Jahren saniert, aber das Gebäude ist noch genau so wie früher. Wir legten später bei einer 400 Jahre alten Akazie einen Stop ein. Diese Akazie gilt als älteste in Mähren und wurde angeblich zur Gründung des alten Friedhofes 1663 gepflanzt. Sicher könnte sie viel vom Wandel der Zeit erzählen.
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Ludwig III. und Marie Therese d‘Este lebten in Bayern im Schloß Leutstetten. Sie beschäftigten sich sehr mit den einfachen Menschen und waren sich nicht zu schade, auch bäuerliche Arbeiten zu erledigen. Beide hatten deshalb Spitznamen: Ludwig III. nannte man Millibauer und seine Frau Topfenresl.
Es war kurz nach der Wende bei einem Presseseminar der Sudetendeutschen Landsmannschaft auf dem Heiligenhof. Wie bei den meisten Seminaren gibt es neben den Vorträgen und Diskussionen an den Abenden die sehr interessanten Kamingespräche. Man kommt sich näher und erfährt oft Persönliches. So auch damals in Bad Kissingen. Ich kam zufällig mit Peter Ludwig aus Linz, der Landeshauptstadt von Oberösterreich, ins Gespräch. Und da gab es so einige Gemeinsamkeiten. Wir haben beide denselben Vornamen Peter und denselben Beruf Diplomchemiker, arbeiteten in der chemischen Industrie, ich in Bitterfeld/Wolfen, er in Linz, in denselben Forschungsrichtungen für Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung. Und jetzt wurde es erst richtig interessant.
Peter Ludwig war mehrfach dienstlich in unserem Betrieb. Da ich jedoch nur zum Kader des Sozialistischen Wirtschaftssystems (SW) gehörte, durfte ich keine persönlichen Kontakte zu Personen aus dem Nicht-Sozialistischen Wirtschaftssystem (NSW) oder dem kapitalistischen Ausland haben. Das betraf auch Dienstreisen ins Ausland. Und daran wurde sich strikt gehalten – man wußte ja nie, wer mitreiste. So war bei meinen Dienstreisen nach Bulgarien fast immer ein Vertreter aus unserem Auslandsbüro dabei.
staunten wir über die mährische Landschaft mit den vielen Weinbergen von Wischau bis Boretitz/Bořetice. Allgemein wird in Mähren viel Weißwein angebaut. Auf den Bergen um Vinične Šumice wird erst neuerdings
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Martin erzählte auch, wie man sich in Nachkriegszeiten untereinander half, wenn das Geld knapp war. Er führte uns zu einer Stelle in der Nähe von Eiwanowitz, wo früher ein kleines Bahnwärterhäuschen, Wochter genannt, gestanden hatte. Hier hielt der Zug oft an der Ampel nach Vereinbarung mit dem Fahrdienstführer und „verlor“ einige Säcke Kohle vom Tender, damit der arme Wächter im Winter nicht frieren mußte.
Wein angebaut, und in der Freien Republik Kuhberg, in der besonders viele Weinberge stehen, bilden schöne Weinkeller zwei lange Kellergassen. Der Besucher könnte fast meinen, daß es sich um kleine Wohnhäuser handele, aber hier ist lediglich die Weinherstellung zu Hause. Wenn im Keller neben den großen Fässern an den Wänden grauschwarzer Schimmel zu erkennen ist, zeigt das ein besonders gutes Klima für die Herstellung und Aufbewahrung des guten Mährischen Weines an. Ebenerdig befinden sich in diesen kleinen Häusern die Weinpressen und zusätzliche Räume.
Eiwanowitz in der Hanna/Ivanovice na Hané ist eine hanaki-
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Auf den Spuren der Zuckerrübenbahn, wie sie in der Wischauer Sprachinsel genannt wurde, waren wir zuletzt unterwegs. Die Bahn begann in Kozlan und endete in der Zuckerrübenfabrik in Wischau.
Diese kleine einspurige Schmalspurbahn erleichterte den Bauern die schwere Arbeit etwas, weil sie nicht mehr mit den eigenen Fuhrwerken die Rüben zur Weiterverwertung nach Wischau bringen mußten.
Vor unserer Heimreise besuchten wir noch das Museum im Wischauer Schloß. Dort empfing uns dessen Direktorin Monika Pelinková. Edwin durfte alle noch erhaltenen alten Fotos des Wischauer Bahnhofs fotografieren. Die Heimreise war geprägt von den vielen neuen Eindrükken und Erlebnissen. Die Vorfreude auf den neuen Film steigt stetig. Rosina Reim
Doch zurück zum Redakteur der „Sudetenpost“. Peter Ludwig aus Linz war mehrfach dienstlich in unserem Betrieb, dem Chemiekombinat Bitterfeld. Dort hatte er nur Kontakte mit Personen, die dem NSW-Kader angehörten. Dort wurden die Probleme vorgetragen, vom Mitarbeiter des Auslandsbüros telefonisch an die Fachkräfte weitergeleitet, von den Fachkräften beantwortet und dann wiederum vom Mitarbeiter des Auslandsbüros mitgeteilt.
Nach der Wende gab es dann nicht im Betrieb, sondern in der Bildungsstätte der SL nach Jahren ein persönliches Kennenlernen. Die Überraschung war auf beiden Seiten natürlich sehr groß. Diesen Kontakt hielten wir dann noch jahrelang aufrecht, und so kam es dazu, daß auch in der „Sudetenpost“ von mir Beiträge erschienen, zum Beispiel über unsere Riesengebirgler-Heimatreffen.
Doch mit der Zeit veränderte sich die Presselandschaft. Die „Sudetenpost“ wird heute in Wien von der Zentrale SLÖ herausgegeben. Auch die „Riesengebirgsheimat“ ist bekanntlich nicht mehr beim Preußler-Verlag und hat auch eine neue Redakteurin.
Peter Barth
Sudetendeutsche
Neudeker Heimatbrief
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für die Heimatfreunde au+ Stadt und Landkrei+ Neudek
Folge 644 · 4/2023
Neudek Abertham
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Heimatkreis Neudek – Patenstadt Augsburg. Heimatkreisbetreuer: Heinrich Hegen, Pflugstraße 41, 86179 Augsburg, Telefon (08 21) XXXXXXX. Heimatmuseum Stadt und Kreis Neudek, Von-Cobres-Straße 5, 86199 Augsburg. Besichtigungstermine bei Josef Grimm, Telefon (08 21) 6 41 42, eMail grimm-augsburg@t-online.de oder Dieter Thurnwald, Telefon (08 21) 88 05 55. Heimatgruppe „Glück auf“ Stadt und Landkreis Neudek – Vorsitzender: Heinrich Hegen. Neudeker Heimatbrief – Verantwortlich von seiten der Heimatgruppe: Dieter Thurnwald. Redaktion: Herbert Fischer, Hochstraße 8, 81669 München, Telefon (0 89) 48 00 03 80, eMail neudeker@sudeten.de. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Erscheint achtmal jährlich im Abstand von etwa sechs Wochen. Jahresbezugspreis 25,00 EUR. Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe: Mittwoch, 14. März.
In meinem Beitrag (➞ NHB 641 1/2023, SdZ 4/2023) gab ich einen Überblick über unsere Hilfsaktionen für die Ukraine und meine Motivation. Nun schildere ich sehr persönliche Erfahrungen, die veranschaulichen sollen, was der Krieg mit den dortigen Menschen macht. Aus einem breiten Erfahrungsspektrum greife ich vier Erlebnisse heraus, die mir besonders charakteristisch zu sein scheinen.
Dunkles Lemberg: Stromausfall
Eine Stadt ohne Strom hat etwas Bedrohliches an sich: Die Menschen werden in einen Zustand der Hilflosigkeit versetzt. Immer wieder – tagsüber und nachts – fällt der Strom aus, sei es, daß ein wichtiger Teil des Stromnetzes durch Beschuß zerstört wurde, sei es, daß bestimmte Regionen zu vorher festgelegten Zeiten für Reparaturarbeiten vom Netz getrennt werden. Die Rakete, die neben der Straße von Lemberg nach Iwano-Frankiwskin, bis 1962 deutsch Stanislaus, in ein Wohnhaus eingeschlagen ist – wir hatten diese Stelle kurz vorher mit dem Auto passiert–, hat ihr Ziel, eine 300 Meter entfernte Umspannstation, nur um wenige Meter verfehlt. Lemberg war vor einiger Zeit zwei Tage ohne Strom und zwei Tage ohne Wasser. Die Reparaturteams arbeiteten Tag und Nacht mit höchstem Einsatz.
Stromabschaltungen haben auch etwas Gespenstisches. Eines abends bin ich mit dem Taxi durch ein stockdunkles Lemberg gefahren, keine Straßenbeleuchtung, keine Ampeln, die Fassaden der Hochhäuser schwarz, nur hinter wenigen Fenstern ein Lichtschein, wenige Menschen auf der Straße – geisterhaft!
Was der Krieg mit Menschen macht
Hotels tun diese Geräte ihren Dienst. Wir selbst haben mehrere solcher Geräte geliefert.
Tragisch an Stromausfällen ist, daß Menschen starben, weil ihre lebenserhaltenden Geräte stillstanden.
Aber die Menschen wissen sich zu helfen. Sie haben immer wiederaufladbare Taschenlampen bei sich und legten sich einen großen Vorrat an Kerzen zu.
Bei einem Besuch der Deutschen Schule in Lemberg war plötzlich Stromausfall, und wir saßen im Dunkeln. Der Rektor holte sofort aus seiner Schreibtischschublade Kerzen heraus, zündete sie an, und wir standen mit brennenden Kerzen in den Händen da und hatten ein Gefühl wie Weihnachten.
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Beim Einkaufen auf einem Markt spätnachmittags in Lemberg fiel plötzlich der Strom aus. Sofort standen auf allen Ständen Kerzen, und der ganze Markt war in warmes Licht getaucht. Es gibt ein weiteres charakteristisches Geräusch in den Kampfgebieten, das vorher nicht da war und das in Verbindung mit Raketeneinschlägen in Erinnerung bleiben wird: das Geräusch, das beim Laufen über die Glasscherben tausender zerborstener Fensterscheiben entsteht.
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Ein Taxifahrer weint
me, was ich hier machte, ob ich vielleicht Urlaub machen würde.
Zeit für uns selbst hatten. Als ich den Laden betrat, umarmte mich die Frau und sagte mir mit Tränen in den Augen, daß sie sicher gewesen sei, ich sei tot. Denn in der Zwischenzeit war Lemberg mit Raketen beschossen worden, und die einzige Erklärung, die sie gehabt habe, warum dieser freundliche Mann nicht mehr gekommen sei, sei, daß er bei einem dieser Angriffe ums Leben gekommen sei.
Das zeigt, in welche Richtung das Denken der Menschen inzwischen gelenkt ist.
Begegnung mit Soldatenfrauen
Herzen umarme ich Sie alle.“ Die Frauen haben daraufhin mit Lachen etwas gesagt, was ich nicht verstanden habe. Unser Begleiter, Wolodymyr Sulym, Professor für Germanistik, übersetzte: „Die Frauen fragen, warum machst Du das nicht wirklich?“
Wir haben einander dann lachend und weinend in einem spontanen tiefen Gefühlsausbruch umarmt. Für uns alle war das körperlich ausgedrückte Zuwendung und Anteilnahme, ohne dazwischenliegende Barriere, eine elementare Begegnung eines Menschen mit dem anderen.
Die Frauen sangen daraufhin noch ein Lied, eines dieser ukrainischen Lieder mit langer getragener Melodie, die zu Herzen gehen. Wie ich erfuhr, hieß das Lied: „Auf der Wiese steht traurig der rote Drosselbeerbaum“, ukrainisch: „Oj u luzi tscherwona
Ein neues Geräusch beherrscht die Wahrnehmung in der Ukraine: das Geräusch laufender Dieselgeneratoren zur dezentralen Stromerzeugung. Vor Wohnhäusern, Geschäften, Arztpraxen, Apotheken, Schulen, Ämtern, Krankenhäusern oder
Eines Abends fuhr ich mit dem Taxi aus dem Stadtzentrum Lembergs zum Hotel. Die Fahrt dauert im Feierabendverkehr et-
Herbert Meinl, der Schulrektor und Christof Ronge …
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Ich sagte: „Nein, nein, ich komme aus Deutschland.“ Das öffnet sofort die Herzen. Ich sagte, daß ich zusammen mit drei anderen Männern humanitäre Transporte hierher fahren würde. Er selbst sei auch in humanitären Aktionen engagiert, sagte er. Während der Fahrt haben wir uns über den Krieg, die humanitäre Situation und darüber, was das alles mit den Menschen macht, unterhalten. Ich kann so viel Russisch, daß ich solch einfache Unterhaltungen führen kann, aber russisch reden ist dort ein schlimmes Vergehen, aber mir als Deutschem sehen sie das nach. Ich werde aber immer wieder freundlich korrigiert, und so ersetze ich nach und nach meinen russischen Wortschatz durch ukrainische Wörter. Und wenn ich „danke“ sage und anstelle des russischen „spaciba“ das ukrainische „djakuju“ sage, dann leuchten die Augen.
Auf dem Hotelparkplatz angekommen, unterhielten wir uns noch ein bißchen, ich zahlte, er gab mir die Hand und – er brach zusammen. Er lag mit dem Gesicht auf dem Lenkrad und fing zu weinen an, zu schluchzen wie ein Kind. Er faßte sich schnell wieder, schaute mich an, wir gaben uns noch einmal die Hand, und wir verabschiedeten uns mit guten Wünschen voneinander.
derzeit und unvorbereitet von einer Rakete getötet werden können. Daß sie trotzdem ihr Leben meistern, nötigt größten Respekt ab.
Eine Lembergerin
hält mich für tot
Bei einem Transport Mitte letzten Jahres kaufte ich in der Innenstadt von Lemberg in einem Geschäft mit ukrainischer Nationaltracht ein wunderschön besticktes Hemd und versprach, beim nächsten Transport in etwa einem Monat wiederzukommen. Dieses Wiederkommen war aber erst ein halbes Jahr später möglich, da wir oft keine Minute freie
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Anläßlich eines Transportes nach Lemberg waren Christof Ronge und ich mit einem unserer örtlichen Begleiter beim Abendessen. In einem Nebenraum waren sieben junge Frauen, die sangen und einander immer wieder umarmten. Wir fanden heraus, daß die Männer dieser Frauen an der Front sind; zwei der Männer sind bereits gefallen, die anderen Frauen wissen, daß sie jederzeit die Nachricht vom Tod ihrer Männer erhalten können. Mittlerweile, ein Vierteljahr nach dieser Begegnung, sind zwei weitere Frauen aus diesem Kreis Witwen geworden. Die Frauen haben, so scheint es mir, versucht, auf ihre Weise mit dieser Extremsituation fertig zu werden. Ich ging schließlich zu den Frauen und erzählte ihnen, daß hier zwei Deutsche seien, die seit Beginn des Krieges den ukrainischen Menschen Hilfe brächten, auch den Soldaten an der Front, auch den Soldatenfamilien und insbesondere auch den Familien gefallener Soldaten. Am Schluß meiner kurzen Rede sagte ich: „In meinem
Kalyna pochylylasja“. Dieses alte ukrainische Lied ist zur Hymne des Kampfes gegen den Aggressor geworden und ermuntert das ukrainische Volk im Kampf gegen die Eroberer. Beim Zuhören dachte ich mir, wenn ich auf dem Sterbebett liege, dann möchte ich diese Melodie hören. Aber wie dem auch sein mag: Diese Frauen und ihre Umarmungen werde ich, so lange ich lebe, in meinem Herzen bewahren. Herbert Meinl
wa eine dreiviertel Stunde. Der Fahrer, ein etwa 30 Jahre alter athletischer Mann, merkte natürlich sofort, daß ich kein Einheimischer bin. Er fragte, woher ich kä-
Dieses Erlebnis hat mir zweierlei gezeigt: Erstens müssen wir sehr vorsichtig sein mit persönlichen Gesprächen. Zweitens liegt das Grauen bei den Menschen nahe unter der Oberfläche, einer Oberfläche, die nichts vom Darunterliegenden ahnen läßt. Aber die Menschen wissen, daß sie je-
Ein Überzeugungstäter
Ulrich Möckel, Herausgeber der Internetzeitung „Der Grenzgänger“, blickt auf 13 Jahre seiner Publikation zurück. Kürzlich erschien mit der April-Ausgabe die 115. Ausgabe. Roman Kloc portraitiert Möckel
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Ulrich Möckel hat zwar keine familiären Wurzeln in Deutschböhmen, jedoch wohnte sein Onkel in Carlsfeld, einem kleinen Ort in Sachsen nahe Sauersack und Hirschenstand. In dessen Jugendzeit hatte er viele Freunde und Bekannte in diesen beiden böhmischen Nachbarorten. Mit dem Ende des Zweiten
Weltkrieges änderte sich diese dörfliche Nachbarschaft schlagartig. Die Grenze war nicht mehr ungehindert passierbar, und bei seinen Freunden auf der böhmischen Seite kam Zukunftsangst auf. Die ersten Fälle der anfänglichen wilden Vertreibung verbreiteten sich wie ein Lauffeuer unter den Bewohnern der böhmischen Grenzdörfer.
Schließlich schafften die Familien von drei seiner Freunde bei Nacht und Nebel einen Großteil ihres Hausrates nach Carlsfeld und lagerten ihn im großen Schuppen und dem Dachboden des Gehöftes seines Onkels ein.
Damit konnten sein Onkel und dessen Familie den Familien aus Deutschböhmen sehr helfen, da sie schließlich vor der „humanen Aussiedlung“ ihre Heimat verließen und zu Verwandten und Bekannten nach Sachsen zogen.
Durch diese Einstellmöglichkeit in Carlsfeld hatten sie einen großen Teil ihres Hausrates retten können, den sie 1946 abholten und damit ein neues Leben begannen.
Dies alles erfuhr Ulrich Mökkel von seinem Onkel, und so reifte in ihm das Interesse an diesem böhmischen Landstrich auf dem Erzgebirgskamm. Von Schönheide aus war es bis 1989 nicht einfach, schnell über einen Grenzübergang zu gelangen, um sich in der Region Hirschenstand und Sauersack umzuschauen. Die nächstgelegenen Übergänge waren in Bad Brambach und Oberwiesenthal, und das war schon recht weit.
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Ab 1978 war er deshalb als illegaler Grenzgänger ab und an in den Wäldern des böhmischen Erzgebirges unterwegs. Von Menschen hielt er sich fern, da er beim Sprechen sofort als Deutscher aufgefallen wäre. Er vermutete, daß die tschechische Grenzpolizei ähnlich wie die sächsische auch in der Bevölkerung ihre Zuträger hatte.
Mit der politischen Wende verbesserte sich vieles zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik. Zwischen den einstigen Grenzübergängen Oberwiesenthal und Bad Brambach entstanden in den Wäldern weitere Wanderübergänge und mit Klingenthal und Johanngeorgenstadt nähere Auto-Übergänge, die den regionalen Tourismus erst zum Leben erweckten. Diese Entwicklung erleichterte seinen Erkundungsdrang sehr.
Durch einen Zufall traf Ulrich Möckel 2003 mit dem Geologen Petr Rojík zusammen, dem Sohn der verbliebenen Edeltraud Rojík und ersten Vorsitzenden des KV Graslitz. Dieser lieh ihm eine Broschüre über den einstigen Ort Sauersack. Darin sah er erstmals Fotos, wenn auch von schlechter Qualität, von diesem Ort, über den sein Onkel ihm vieles berichtet hatte. Bildliche Vorstellungen sind eben doch viel aussagekräftiger und einprägsamer als so manche erzählte Episode. Diese Broschüre war für Ulrich Möckel ein Schlüsselerlebnis. Von dieser Zeit an beschäftigte er sich viel intensiver mit dieser Region und begab sich auf die Suche nach Bildern und Berichten aus den grenznahen böhmischen Orten. Kontakte zu den Vertriebenen wurden geknüpft, und mit dem ersten Besuch im Museum und Archiv des Heimatkreises Neudek in Augsburg-Göggingen war der Damm gebrochen. Aus dem gesammelten Bild- und Textmaterial fertigte er die ersten Broschüren über die zum Teil nicht mehr vorhandenen Orte. Zu diesem Zeitpunkt hatte er sich schon ein gutes Netzwerk geschaffen.
Aus Veranstaltungsinformationen für Freunde und Bekannte des böhmischen Erzgebirges, die der Herausgeber Ulrich Möckel seit 2006 in unregelmäßigen Abständen als eMail versandte, wurde im August 2010 „Der Grenzgänger“, eine Internetzeitung mit aktuellen und geschichtlichen Themen aus Böhmen, mit dem geographischen Fokus auf dem westlichen böhmischen Erzgebirge.
Die Beweggründe der Abonnenten seiner Internetzeitung sind dabei vielfältig. Einige verbrachten ihre Kindheit in dieser Region, andere wandern oder
her schienen. Die Seitenzahl pro Ausgabe hat sich in den letzten Jahren auf etwas mehr als 30 eingepegelt, wobei je nach anfallenden Beiträgen variiert werden kann.
Mittlerweile beteiligen sich weitere aktive Freunde des böhmischen Erzgebirges an der Gestaltung des Inhalts und übersenden dem Herausgeber interessante Texte und einzigartige Fotos. Seit einigen Jahren gibt es einen Medienverbund zwischen der Zeitschrift „Krušnohorský Herzgebirge Luft“, dem „Grenzgänger“ und den regionalen Heimatzeitungen der Vertriebenen, „Neudeker Heimatbrief“, „Mei Erzgebirg“ und der Vereinszeitschrift des Erzgebirgsvereins „Glück auf“. Dabei geht es nicht um „Exklusivität“, sondern um die Wissensverbreitung an eine möglichst große Interessentengruppe.
Die von der Gemeinde Bärringen, tschechisch Pernink, betriebene Sanierung des rund 230 Jahre alten Kontributionsspeichers und sein darauf folgender Ausbau zu einem kleinen Heimatmuseum machten in den vergangenen Jahren sichtbare Fortschritte.
Noch vor dem Winter 2021/2022 wurden sein stattliches Eingangstor und das darüber befindliche große Fenster erneuert. Die Kosten der Anfertigung und der Montage des Tores und des Fensters von umgerechnet 1320 Euro übernahm der Verein der Freunde und Förderer des Böhmischen Erzgebirges in voller Höhe. Diese Spende wird im Speicher gesondert vermerkt. Die Ortschaft liegt in einer Höhe von 800 bis 900 Metern über dem Meeresspiegel im Tal der Weißen Wistritz. Der Ort hat Eisenbahnanschluß an die Bahnstrecke zwischen Karlsbad und Johanngeorgenstadt. Der Bahnhof ist mit 902 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Bahnhof des Erzgebirges und der zweithöchste in der Tschechischen Republik.
ern –, der 1788 auf Grund einer Verordnung von Kaiser Joseph II. entstand. Der Speicher diente als Reservegetreidelager für die Jahre von Mißernten. Die Pflicht, einen Teil des Getreides abzuführen, galt für alle Untertanen. Das Gesetz reagierte damit auf die schreckliche Hungersnot, die die böhmischen Länder und ganz Mitteleuropa in den Jahren 1771 und 1772 als Folge von Wetterextremen und der daraus resultierenden Mißernten heimsuchte. Nach offiziellen Angaben fiel der Hungersnot 1771 bis 1772 in Böhmen rund eine viertel Million Menschen zum Opfer, das heißt rund ein Zehntel der Bevölkerung. Viele andere wanderten aus. In Bärringen starben damals bis zu 150 Menschen. Bärringens Getreidespeicher hat ein großes Eingangstor und ein falsches Walmdach.
fahren heute mit dem Fahrrad und interessieren sich für die geschichtlichen Hintergründe dieses landschaftlich reizvollen Gebietes. Für die Sachsen ist es ja erst seit der politischen Wende vor über 30 Jahren möglich, die wahren Hintergründe der Entwicklung dieses Gebietes nach dem Zweiten Weltkrieg zu erfahren. Auch wenn es seit der Vertreibung der Deutschböhmen in den „alten“ Bundesländern eine Vielzahl von Heimatzeitungen und Büchern über die Geschichte der Orte und die politischen Hintergründe dieser Entvölkerung gab, so war dies für die Menschen in der DDR ein Tabuthema, und diese Literatur war „revanchistisch“ und somit verboten. Sicher wußten schon damals einige Menschen wie der Onkel von Ulrich Möckel die tatsächlichen Hintergründe und Ausmaße der Entvölkerung der einst von Deutschböhmen bewohnten Gebiete, doch sie durften nicht darüber sprechen. Die regionalen geschichtlichen Aspekte, verbunden mit aktuellen Informationen, sind Bestandteil des „Grenzgängers“, wobei sich das Hauptaugenmerk auf das Erzgebirge richtet.
„Der Grenzgänger“ erscheint von Oktober bis März alle zwei Monate und von April bis September monatlich. 115 Ausgaben, manche auch mit Beilagen über spezifische Themen, sind bis-
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Fast 13 Jahre lang gibt es nun bereits den „Grenzgänger“, den knapp 800 Leser direkt per eMail erhalten, weitere laden sich die Zeitung von der Homepage herunter. Außerdem wird er auch per eMail an Freunde und Bekannte weitergeleitet. Die Frage, wie viele Stunden der Herausgeber für den „Grenzgänger“ aufbringt, ist schwer zu beantworten, denn er besucht viele Veranstaltungen, um schließlich darüber zu berichten, und die Zusammenstellung macht sich auch nicht von allein. Zu den zeitlichen Aufwendungen kommen auch noch viele Kilometer mit dem eigenen Auto hinzu. Einmal stellte ihm jemand die Frage, warum er dies alles auf sich nehme, da er doch nichts davon habe. Ohne zu überlegen lautete seine Antwort: „Weil ich neugierig bin.“ Diese Neugierde bezieht sich auf die geschichtlichen und aktuellen Ereignisse im böhmischen Erzgebirge.
Die im Laufe der Zeit stetig steigende Interessentenzahl ist für ihn eine Bestätigung, daß dieses Format angenommen wird, und persönlicher Ansporn zugleich. Von Schweden über Kanada bis Australien lesen die Nachkommen einstiger Bewohner den „Grenzgänger“. Aber auch viele tschechische Bürger lesen den „Grenzgänger“, verbliebene Deutschböhmen und deren Nachkommen, aber auch Bewohner von Wochenendhäusern und geschichtsinteressierte jüngere Menschen.
„Solange ich zeitlich und gesundheitlich in der Lage bin, möchte ich dieses Projekt fortführen, auch wenn diese Schrift ursprünglich nur als Experiment startete, jedoch mittlerweile über ein gutes Jahrzehnt ehrenamtlich und ohne Förderung Bestand hat“, meint Möckel.
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Alle bisherigen Ausgaben findet man unter dh7ww6.wixsite.
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Der Ort wurde 1532 von sächsischen Bergleuten gegründet, die in diesem Gebiet nach Silber und Zinn schürften. Graf Kaspar und Heinrich Schlick belehnten die Siedler mit Grund zur Errichtung von Hofstätten. Außer Bergleuten siedelten sich auch Handwerker an, die sich in Zünften zusammenschlossen. 1538 wurde die erste Kirche geweiht.
Michal Urban schreibt auf der Informationstafel des Lehrpfades Bärringen Folgendes über den Speicher:
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„Eines der interessantesten Baudenkmale in Bärringen, im Böhmischen Erzgebirge ganz einzigartig, ist ein unauffälliges Steingebäude zwischen den Häusern 105 und 108, wenig unterhalb der Kirche. Es geht hier um einen Kontributionsspeicher – Kontribution von lateinisch contribuere für in einzelnen Teilen zusammenbringen, beisteu-
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In der Rückwand ist ein Sandsteinrelief von 30 mal 60 Zentimeter mit der Gestalt eines Bischofs mit Mitra auf dem Kopf und Krummstab in der Hand eingesetzt. Das Dach wurde ursprünglich von einem Glockenturm gekrönt. Ob der Getreidespeicher aus einem älteren Wirtschaftsgebäude umgebaut oder nach der Josephinischen Verordnung ganz neu errichtet wurde, ist nicht bekannt.“
Der Kontributionsspeicher ist eine von 17 Stationen auf dem 14 Kilometer langen Lehrpfad in und um Bärringen.
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Der 2010 gegründete Verein der Freunde und Förderer des Böhmischen Erzgebirges beendete am 31. Dezember 2021 seine Tätigkeit. In den zwölf Jahren seines Wirkens verwendete er in den acht Orten Kupferberg, Bärringen, Schönlind, Oberhals, Neugeschrei, Trinksaifen, Neudek und Weipert des Böhmischen Erzgebirges überwiegend in Zusammenarbeit mit den örtlichen staatlichen und kirchlichen Instanzen insgesamt 15 600 Euro für den Vereinszweck zur Erhaltung des sudetendeutschen Erbes im Böhmischen Erzgebirge. Ádám Sonnevend
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Folgenden treuen Beziehern des Neudeker Heimatbriefs die vom 28. April bis 26. Mai Geburtstag haben, gratulieren wir und wünschen von Herzen viele schöne Jahre in Gesundheit und
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Reicenberger Zeitung
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Nordböhmi [ e Um [ au
Redaktion:
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Kreuz in Trümmern
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Das Gefallenen-Gedenk-Kreuz in Bad Wurzelsdorf liegt wie kurz nach dem Krieg wieder in Trümmern.
Kloster gewährt Zuflucht
Seit dem Beginn des Angriffskrieges von Rußland auf die Ukraine nimmt das ehemalige Franziskanerkloster in Haindorf Flüchtlinge aus der Ukraine auf (Þ RZ 14+15/2022).
Das Schwerste war, mich von meinen Liebsten zu trennen“, sagt Anna Bevzluk, eine junge Ukrainerin. Seit mehr als einem Jahr ist die katholiche Bildungs- und Tagungsstätte in Haindorf ihr vorläufiges Zuhause. Ihren Mann, der schon vor dem Krieg in der Armee gedient hatte und jetzt für die Freiheit seiner Heimat kämpft, sah sie im vergangenen Jahr nur einmal.
„Alles ist anders als vor dem Krieg. Wir sind hier zwar in Sicherheit, aber in einem fremden Land“, sagt die 38jährige. Sie war eine der ersten, die nach dem Kriegsausbruch in Haindorf ankamen. Jan Heinzl, Direktor des Internationalen Zentrums der geistlichen Erneuerung, bot gleich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine eine Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge an.
Nur fünf Tage später erreichten die ersten Ukrainer, vor allem Frauen und Kinder, Haindorf. „Jeden Tag kamen neue Flüchtlinge. Der Zustrom endete erst Anfang dieses Jahres“, ergänzte Heinzl. Das Kloster habe die Nachricht über seine offenen Türen auch auf Facebook veröffentlicht. Innerhalb eines Jahres seien fast 170 Ukrainer gekommen. Nie seien mehr als zehn Männer darunter gewesen, die aber für den Betrieb des Hauses sehr wichtig gewesen seien.
„Maximal waren 84 Menschen im Haus, wobei unsere Kapazität um etwa ein Viertel geringer ist“, sagte Heinzl.
Ursprünglich wollte das Kloster für die ukrainischen Flücht-
Die Museen und Galerien in der Region Reichenberg werden am 19. Mai nachts für Besucher geöffnet sein. Die beliebte Museumsnacht steht heuer unter dem Motto „Welt in Bewegung“.
Führungen, Musik und Kunstworkshops bieten die Kultureinrichtungen in den Regionen Reichenberg und Gablonz in der Museumsnacht. Sie werden von 18 bis 23 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Außerdem werden alle Orte mit kostenlosen Shuttlebussen verbunden sein. „So kann man leicht die unterschiedliche Atmosphäre mehrerer Museen an einem Abend erleben“, erklärt Jana Hájková Farská, Leiterin des Projekts Museumsnacht unter dem Jeschken. In der Gebietsgalerie Reichenberg werden Kunstworkshops für Kinder und Eltern stattfinden. Die Bildergalerie bietet dazu fünf Führungen an, für angenehme Stimmung wird eine Musikband
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linge etwa fünf Zimmer zur Verfügung stellen, weil im Februar und März die Besucherzahlen sowieso schwächer sind. Bald zeigte sich aber, daß der Bedarf viel größer war. Das Kloster strich nach und nach alle geplanten Programme und Reservierungen. Das stellte viele Partner und Klienten vor Probleme. „Sie waren aber großartig, zeigten Verständnis und halfen mit“, erklärte Heinzl.
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Er habe sein Haus in einer Zeit für Flüchtlinge geöffnet, in der der tschechische Staat die Flüchtlinge noch nicht unterstützt habe. Die Hilfe für die Flüchtlinge habe er mit Ersparnissen für Investitionen finanziert. Als er auf Facebook um Spenden gebeten habe, habe ihn eine Welle der Solidarität überrascht.
„Ohne die Unterstützung meiner Mitarbeiter und des Gemeindepfarrers wäre das alles nicht möglich gewesen“, fügte Heinzl hinzu. Ein großer Anstoß sei dann von der Stadt Haindorf gekommen, dank der eine Ukrainerin, die seit fast 30 Jahren in Haindorf lebe, die Hilfe zu koordinieren begonnen habe.
Er habe, so Heinzl, die Ukrainer nie nach ihren Schicksalen befragt. Ihm reiche, was er jeden Tag sehe. „Ich habe oft im Büro geweint, und mir kommen immer noch die Tränen, wenn ich mich an manche Augenblicke erinnere“, gesteht der kleine Mann mit dem großen Herzen. Ihn habe sehr ergriffen, als er just in jenem Moment in die Augen einer Frau geblickt habe, in dem sie erfahren habe, daß ein Russe ihren
Bruder nahe Kramatorsk ermordet habe.
Andererseits erlebe er auch Freude, zum Beispiel als sich im Vorjahr zu Ostern die ukrainischen Kinder mit Schulranzen zum ersten Mal vom Kloster auf den Weg zur Schule machten. „Wenn ich auf das letzte Jahr zurückblicke, war es trotz aller Tragödien des Krieges mit vielen guten Dingen gesegnet.“
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Anna Bevzluk empfand das erste Kriegsjahr als eine Zeit neuer Herausforderungen. „Das alles hat mir immense Kraft gegeben, ich fühle mich moralisch stark wie nie und bereit, mit jeder Situation, die nun kommen könnte, umzugehen.“ Ihre Eltern blieben zu Hause. Den Vater, der auf der Krim lebt, sah sie seit vier Jahren nicht. Die Beziehung zum Ehemann ist schwierig. „Während des Jahres bekam er nur einmal ein paar Tage Urlaub. Wir haben uns kurz bei Lemberg getroffen. Es war traurig, sich dann wieder zu trennen. Wenn ich aber zurückkehren würde, wäre ich sowieso allein, weil mein Mann kämpfen muß.“ Anna und die anderen Ukrainer in Haindorf sind über eine Internet-App mit ihrer Heimat in Kontakt. Dank WLAN kann Anna als Projektmanagerin für Informationstechnologie für ein ukrainisches Unternehmen online weiterarbeiten. Wenn sie frei hat, versucht sie, ein normales Leben zu führen und für kurze Zeit die Realität zu vergessen, in ein Café zu gehen, Ausflüge oder Yoga zu machen. „Haupt-
sache nicht auf‘s Handy schauen und Nachrichten lesen.“
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Seit Januar geht die Zahl der Flüchtlinge in Haindorf ziemlich schnell zurück. Derzeit leben etwa 30 Flüchtlinge im Kloster. Einige kehren nach Hause zurück, andere ziehen weiter nach Kanada, in die USA, nach Deutschland und Polen oder finden neue Unterkünfte in der Tschechischen Republik einschließlich Haindorf. Wer dort einen Job sucht, findet immer einen. Zum Beispiel im Wald, für den man mehrere Jahre keine neuen Arbeiter bekommen hatte. Viele Frauen können aber nicht arbeiten, weil sie sich um ihre kleinen Kinder kümmern müssen. Dank der Flüchtlinge gibt es in Haindorf und Neustadt an der Tafelfichte nach vielen Jahren wieder einen Zahnarzt. Die Menschen standen tagelang vor ihren Praxen Schlange, um sich anzumelden.
Das Kloster kehrt langsam zum Tagungsalltag zurück. Es bietet wieder Ausstellungen und Führungen, mindestens einmal im Monat lädt es zu einem Vortrag oder einer Diskussion mit einer interessanten Persönlichkeit ein. Ab Mai beginnen die Pilgerfahrten und Konzerte, Gäste können ihre Aufenthalte buchen und sind willkommen. Eine schrittweise Sanierung der Innenräume begleitet die Wiederaufnahme des Tagungsbetriebs. Die intensive Nutzung der kleinen Zellen, der Waschküche, des Eßzimmers und der Küche hinterließ Spuren. Bisher finanzierte das Kloster die Renovierung aus den Ersparnissen.
„Diese sind aber begrenzt, und das Kloster ist groß. Trotzdem hoffen wir, daß wir mit Gottes Hilfe und mit Unterstützung von Spendern alles schaffen“, gibt sich Heinzl zuversichtlich.
Petra LaurinEinfach ein trauriges Gefühl, mehr kann ich nicht sagen“, meinte Gemeindevertreter Vlastimil Plecháč. Zwei Personen hatten in einer Nacht Ende März das Granitkreuz beim Aussichtsturm Stephanshöhe hinuntergestürzt. „Das zeigen Bilder von der Überwachungskamera“, so Plecháč „Die Tat werden wir nach der Dokumentation rechtlich einordnen“, sagte Ivana Baláková, Sprecherin der Regionalpolizei. Das Kreuz wurde 1944 von den örtlichen Deutschen aufgestellt und war in der Vergangenheit mehrmals beschädigt worden. Im August 2021 wurde es mit rosa Farbe bespritzt.
Das 2011 erneuerte Kreuz am Isergebirgsgipfel Stern sorgt seit Jahren für heftige Debatten. Für viele Bewohner und die Zeitzeugen aus Deutschland war es ein Denkmal, das an die Bewohner des Isergebirges erinnert, die im Krieg umkamen. „Manchen Menschen, auch jungen Kommunisten, drückt das Kreuz als ein Nazi-Denkmal auf den Magen“, bedauerte Plecháč.
Die Gemeinde wollte schon früher den Ort zu einem Kulturdenkmal umwandeln. Von Künstlern kam aber kein passender Entwurf. „Jetzt wird es vielleicht klappen“, hofft Plecháč. Ein Bewohner wollte die Kreuzteile zusammensammeln, aber wegen der Polizeiuntersuchung liegen sie noch herum.
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Als Vorlage für den Gedenkstein diente das Eiserne Kreuz. Die ursprünglich preußische Kriegsauszeichnung wurde 1939 zur deutschen Auszeichnung –in der Mitte versehen mit einem Hakenkreuz, dem Kennzeichen der NSDAP. Das Gedenkkreuz wurde Anfang Mai 1944 unter dem Aussichtsturm errichtet. Laut der Chroniken war es ein Festereignis, bei dem auch Schüler mitwirkten. Bis zum Frühjahr 1945 wurden hier, an der Bergscheide zwischen Iser- und Riesengebirge, Gefallene geehrt.
Nach Kriegsende und Vertreibung der Deutschen stürzten die neuen Bewohner des Isergebir-
ges und Zuzügler das Denkmal den Berg hinunter. Dort lag es bis 28. Oktober 2011. Und dort entdeckten es auch die Freunde des Isergebirges vom Verein Jizeran. Sie zogen alle Teile wieder hinauf und setzten sie zusammen. Das war wohl illegal, berichteten damals Medien. Der Verein ist der Meinung, das Kreuz erinnere daran, daß die Heimat vieler Wehrmachtssoldaten hier gewesen sei. „Bis jetzt verfolgen den Bürgermeister dafür anonyme Drohbriefe“, bemerkte Plecháč. Das von großen Steinen umgebene Kreuz trägt die Namen jener Gemeinden, aus denen die Gefallenen stammten, Es wurde zu einem Ort, an dem die Menschen Versöhnung suchten und Kerzen aufstellten. Die Gemeinde pflegte den Ort vorbildlich. Die Touristen fanden dort auch Informationstafeln über die Wiederaufstellung. Der Historiker Jan B. Uhlíř führt darin an, daß das Denkmal einzigartig in der Tschechischen Republik sei und man es als einen Schritt zur Versöhnung wahrnehmen solle. Plecháč pflanzte daneben eine Linde und eine Eiche, die Nationalbäume von Tschechen und Deutschen, damit ihre Kronen und die Wurzeln miteinander verwachsen. „So wie einst die hiesigen Bewohner“, erklärte er. Vor dem Krieg zählten Bad Wurzelsdorf und Polaun 10 000 Einwohner, heute knapp 900. Das Isergebirge erholte sich bis jetzt nicht von der Vertreibung. Der Aussichtsturm Stephansruh und seine Umgebung mit einem neuen Wildpark sind ein beliebtes Ausflugsziel. Oft kommen Schulklassen. „Gerade die Kinder sollten mehr über die Vergangenheit der Region erfahren“, meint Plecháč. „Besonders jetzt, wenn wir beobachten, was in der Ukraine passiert. So vieles ist ähnlich wie damals“, warnt er. Das Nordböhmische Museum in Reichenberg bemüht sich, das zerbrochene Kreuz aus Bad Wurzelsdorf zu bekommen. „Wir planen eine Ausstellung über das Sudetenland“, sagt Kurator Ivan Rous. „Das Kreuz würde als Erinnerung an die Auseinandersetzungen, die sich bis in die Gegenwart hinziehen, gut hineinpassen.“ Petra Laurin
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sorgen. Das Nordböhmische Museum lockt außerdem mit Expositionen auf einen Erlebnispfad im Museumspark, geöffnet werden auch Museumsterrasse und Turm. Im Technischen Museum und in der Galerie an der Masaryk-Straße werden historische Filme mit Verkehrsthemen laufen und „Touren durch das alte Reichenberg“ mit Fotografien alter Straßenbahnen von Erwin Cettin ausgestellt. Im ehemaligen Messegelände LVT wird das Automobilmuseum Maffersdorf seine Exponate in festlicher Beleuchtung vorstellen. Vorbereitet wird auch eine Bierverkostung lokaler Brauereien, kleine Kinder können sich auf eine Hüpfburg freuen.
zu den speziellen Führungen mit Schauspielern aus dem Thea-
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ter Divadýlko na dlani ein. Für die musikalische Begleitung sorgt Lee Davidson mit dem Otto-Hejnic-Trio. Für Kinder gibt es einen Spielbereich und die Gelegenheit, im örtlichen Café Törtchen zu verzieren.
Das Glas- und BijouterieMuseum in Gablonz plant einen Workshop, bei dem Armbänder hergestellt werden. Geöffnet wird in Gablonz auch das Haus der Volkskundler Scheybals, wo Petr Krajíčeks Fotoausstellung „Gablonz, Stadt des Sports“ läuft. Die Sankt-Annen-Kirche bietet ein Konzert des Schloß-Saxophon-Quartetts. Die Gablonzer Galerie MY zeigt eine Ausstellung zum 120. Geburtstag
des Malers und Grafikers Richard Fleissner. „Auch in diesem Jahr können die Besucher vom Turm des neuen Rathauses den Blick bei Nacht genießen“, ergänzt Petra Froese von der Galerie in Reichenberg. Auch die Nisafactory, ein neuer Kunst- und Ausstellungsraum in der ehemaligen Silka-Fabrik in Gablonz, nimmt an der Museumsnacht mit einem Perlenworkshop und Führungen durch die Ausstellung „Nordraum. Raum für Dialog“ teil. Die Museumsnacht findet im Rahmen des Festivals der Museumsnächte statt. Die Veranstaltungen werden von der Region Reichenberg und den Städten unterstützt. „Die Besucher lernen die Kultureinrichtungen in einem anderen Licht kennen. An einem Abend können sie ein echtes kulturelles Abenteuer erleben“, fügt Květa Vinklátová, Ratsherrin für Kultur und Dankmalpflege der Region Reichenberg hinzu. Petra Laurin
Das Ferdinand-Porsche-Geburtshaus in Maffersdorf lädtNadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.deUkrainische Flüchtlinge im ehemaligen Kloster in Haindorf, ein ukrainisches Mädchen stellt tanzend seine Kultur vor, eine Ukrainerin in Tracht, Jan Heinzl und Anna Bevzluk. Bilder: Petr Bíma
Von Maffersdorf nach Neumünster
Am 7. April feierte der gebürtige Maffersdorfer Herbert Möller im schleswig-holsteinischen Neumünster 100. Geburtstag ( RZ 15+16/2023). Nun berichten wir, was er in diesen 100 Jahren erlebte.
Herbert Möller kam auf dem Bauernhof seiner Eltern in Maffersdorf, seit 1980 ein Stadtteil von Reichenberg, zur Welt. Mit zwei jüngeren Brüdern wuchs er auf dem Hof der Eltern auf, ganz in Sichtweite des bekannten Maffersdorfer Sauerbrunnens, einer säuerlichen Mineralquelle, die der Unternehmer Jan Vokurka kürzlich zu neuem Leben erweckte (Ý RZ 37/2022).
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Als Mitglied der Jungturnerschaft unternahm er schon in jungen Jahren Reisen zu Fuß, per Fahrrad und mit der Bahn, unter anderem nach Königsberg in Ostpreußen, nach Berlin – mit einer Besichtigung des gerade im Bau befindlichen Olympiastadions – und nach Bayern bis auf den Gipfel der Zugspitze. Zu einer ersten Fahrt nach SchleswigHolstein war er aus Altersgründen noch nicht mitgenommen worden. Wie hätte er sich gefreut; hatte es doch in der Familienüberlieferung immer geheißen: „Unsere Vorfahren stammen aus Dänemark.“
Die Möllers waren schon früh im Dreißigjährigen Krieg aus Schleswig-Holstein, das damals in Teilen zu Dänemark gehörte, ausgewandert. Mit einem von Herzog Adolph von Holstein-Gottorf 1622 in Steinbek bei Hamburg aufgestellten Reiterregiment der katholischen Liga ging es über viele Stationen in den Norden Böhmens. 1624 schließlich wurde das Regiment in Leitmeritz aufgelöst. Feldherr Albrecht Wallenstein, der für seine Kriegswirtschaft viele Bauern, Handwerker und Fachkräfte brauchte, siedelte die Neuankömmlinge in seinem Herzogtum Friedland an.
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Anfangs in der nahen Umgebung von Reichenberg ansäßig, ging es über Schönborn und Rosenthal nach Kunnersdorf, bis Mitte des 18. Jahrhunderts die Bauernstelle in Maffersdorf links der Neiße errichtet wurde. Der Grund reichte vom Ufer der Lausitzer Neiße bis über die Moses-Quelle hinaus an die Gemeindegrenze
Maffersdorfs zu den Wäldern des Fürsten Rohan. Großvater Anton Möller ersetzte 1898 das alte abgebrannte Holzhaus, das bei einer Brandstiftung verwechselt worden war, durch einen massiven Steinbau, der noch heute bewohnt wird.
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Acht Jahre später konnte er als Mitglied des Maffersdorfer Gemeinderats Kaiser FranzJoseph I. begrüßen, der 1906 im nahen Reichenberg die große Industrie- und Gewerbe-Ausstellung besuchte. Auf dem Maffersdorfer Friedhof steht sein Gedenkstein auf der neu gemieteten und frisch renovier-
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ten Grabstelle ganz in der Nähe der Porsche-Grabstätte und des Ginzkey-Mausoleums. Marika
Hemková, der Inhaberin des Blumengeschäfts Kwětinka od Mariky im Haus der alten Pfarrei gegenüber der Kirche pflegt die Anlage.
Nach der Eingliederung des Sudetenlandes in das Deutsche Reich 1938 und der Matura an der Landwirtschaftsakademie in Kaaden folgte Herbert Möllers Kriegsdienst. Er meldete sich freiwillig, weil er so die Möglichkeit hatte, die Waffengattung frei zu wählen.
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Nach der Rekrutenzeit in der Panzerausbildungsabteilung 35 in Bamberg kam er im Herbst 1942 als Fahnenjunker zur Frontbewährung nach Stalingrad. Dort wurde er der liegenden
8. Kompanie des Panzerregiments 36 in der 14. Panzerdivision zugeteilt. Nach schweren Abwehrkämpfen und dem Verlust des eigenen Panzers durch Feindeinwirkung entkam er mit seiner Besatzung, kurz bevor der Kessel um Stalingrad von der Roten Armee geschlossen wurde, über die letzte unbesetzte Don-Brücke.
Nach Ende der Offiziersausbildung kam Möller, inzwischen zum Leutnant befördert, mit der neuaufgestellten 14. Panzerdivision im Herbst 1944 im Kurland zum Einsatz und wurde schwer verwundet. Ein Granatsplitter, der zu einer zeitweiligen Querschnittslähmung führte, steckt bis heute in seinem Rücken nahe des Nervenkanals an der Wirbelsäule und meldet sich manchmal zurück. Sein Ledergürtel hatte den Durchschlag gebremst und ihm so das Leben gerettet.
Nach mehreren Lazarettaufenthalten kam er Anfang 1945 frontdienstuntauglich zum Panzergrenadier-Ersatzbataillon 108 nach Dresden, wo er die schweren Luftangriffe der Engländer und Amerikaner am 13. und 14. Februar miterlebte. Diese besonderen Ereignisse und Erlebnisse sind in dem Buch „Erinnerungen an Dresden 1945 mit Kriegs-
Tausenden anderen deutschen Kriegsgefangenen in einem Lager in Ostholstein untergebracht. Bei der Entnazifizierung als unbelastet eingestuft, erreichte er im Oktober 1945 schließlich Neumünster. „O Gott, hier möchtest du nicht begraben sein“, dachte er damals beim Anblick der von alliierten Luftangriffen zerstörten Stadt. Wie viele Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, die nach Schleswig-Holstein gekommen waren, wurden auch die Kriegsgefangenen in Nissenhütten-Lagern und später in der Sieck-Kaserne untergebracht. Zwar wurde Möller 1947 offiziell als Kriegsgefangener entlassen, doch leisteten er und seine ehemaligen Kameraden Zivildienst
anderen Teil Böhmens gebracht worden und wurden später in die SBZ ausgewiesen. Ende der 1960er Jahre fand die Familie in Neumünster endlich wieder zusammen.
Bereits 1947 gründeten Flüchtlinge und Vertriebene in Neumünster Bau- und Siedlungsgenossenschaften. So entstanden viele Wohnungen, Eigenheime und auch das damals größte Wohnungsbauprojekt Europas: die Hans-Böckler-Siedlung. Mit Hilfe des Landes SchleswigHolstein und Geld aus dem Lastenausgleichsgesetz, das 1952 in Kraft trat, konnten Flüchtlinge und Vertriebene Eigentum erwerben.
Möller gründete mit anderen die Siedlungsbaugenossen-
lage der Ernährung der Familie diente. Im Bauplan war auch vorgesehen, einen Raum der Heimstatt als Kleinviehstall zu nutzen, was einige Bewohner der Siedlung taten.
Zudem gründete er als Gemeinschaftsleiter die Siedlergemeinschaft Eigener Herd im Deutschen Siedlerbund, heute Verband Wohneigentum. Hier war er bis 1997 im Kreisvorstand, im Landesvorstand und Bundesschatzmeister. Der Kreisverband Neumünster und der Landesverband verliehen ihm den Ehrenvorsitz.
Nach seiner Entlassung aus dem Dienst der Engländer 1952 war er zunächst arbeitslos. Doch bald fand er eine Anstellung bei den Phrix-Werken. In Europas größter Chemiefaserfabrik wurden damals Perlon-Fäden und -Fasern zur Herstellung von Strümpfen, Kleidung und Teppichen produziert. Dort arbeitete er fast 20 Jahre lang, zunächst als Schichtarbeiter, später als leitender Angestellter. Als das Werk den Besitzer wechselte, orientierte er sich beruflich neu und war bis zum Ruhestand geschäftsführendes Vorstandsmitglied in der BIG-Heimbau, einem Wohnungsbauunternehmen in Kiel, sowie Geschäftsführer der BIG-Verwaltung GmbH.
Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen in einer ehemaligen Panzer-Kaserne eingerichtet, die heute für neue Migranten erweitert wird. 2003 wurde er nochmals als Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft, der DRK Hahnknüll GmbH, einer psychiatrischen Klinik mit Wohnund Pflegeeinrichtung, reaktiviert. Der DRK-Kreisverband ernannte ihn zu seinem Ehrenmitglied.
erlebnissen davor und danach“ aufgezeichnet.
Nach Ende des Krieges geriet er zunächst in amerikanische Gefangenschaft, wurde dann den Engländern übergeben und mit
in Einrichtungen der britischen Besatzungsmacht; anfangs bei der German Civil Labour Organisation (GCLO), die Ende Oktober 1950 aufgelöst und in die German Service Organisation (GSO) überführt wurde.
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1948, im Jahre der Währungsreform und der Einführung der DM, ließ er sich in Neumünster nieder, heiratete die vom Gut Zielkeim beim nahen Königsberg aus Ostpreußen vertriebene Jungbäuerin Carola Knappke und gründete eine Familie, die ihre Zukunft in der neuen Heimat finden wollte.
Aufgrund der Beneš-Dekrete konnten die ehemaligen Sudetendeutschen, die zuvor aus Böhmen, Mähren und Sudetenschle-
schaft Eigener Herd eGmbH, die zur Keimzelle der späteren BIGHeimbau in Kiel wurde. Im Rahmen eines Barackenräumprogramms wurden 1952 in Neumünster-Tungendorf zunächst 24 Siedlerstellen errichtet. Auch Möller und seine Frau bauten mit dieser Unterstützung und einer Selbsthilfeleistung von 1000 DM dort ein Haus, in dem er heute noch wohnt.
Der Bau begann im Juli 1952 mit dem eigenhändigen Ausschachten des Kellers, am 22. Dezember zog das Paar ein. Das Wasser tropfte noch von den nassen Wänden, als Carola Möller wenige Tage später ihren Sohn Lothar im neuen Haus zur Welt brachte. Seitdem begleitet er sei-
Seine politische Tätigkeit begann mit einer kurzen Mitgliedschaft im Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE). Seit 1959 ist er Mitglied der CDU, deren Kreisvorsitzender er 1982 bis 1991 war. Seitdem ist er Ehrenvorsitzender des Kreisverbandes Neumünster. 1962 bis 1986 war er Mitglied der Ratsversammlung in Neumünster, seit 1966 Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Magistrats. 1985 bis 1988 war er Abgeordneter des Schleswig-Holsteinischen Landtages. Als Politiker war er auch immer mit den Problemen der Vertriebenen und Flüchtlinge konfrontiert.
Neben seinen Aufgaben in der SL und der Mitarbeit im BdV engagierte er sich im Ruhestand
sien vertrieben worden waren, nicht in ihre Heimat zurückkehren. Dies betraf auch Herbert Möller. „Wir hatten keine Alternative“, sagt er. Seine Eltern waren zur Zwangsarbeit in einen
ne drei Jahre ältere Schwester. Mit der Schwiegermutter, die die obligatorische Einliegerwohnung bewohnte, und seiner Frau bewirtschaftete Herbert Möller nun den Garten, der als Grund-
ehrenamtlich im Deutschen Roten Kreuz Neumünster. 1990 bis 1998 war er Kreisgeschäftsführer. Unter seiner Leitung wurde eine der größten Einrichtungen des Landes Schleswig-Holstein zur
Schon kurz nach dem Krieg wurden Heimatvertriebenenverbände gegründet, die auch heute noch die Interessen der ehemals heimatlos gewordenen Deutschen vertreten, die Erinnerung an die verlorene Heimat wachhalten und das Kulturerbe bewahren. Herbert Möller ist seit dem 13. Dezember 1954 aktives SL-Mitglied. 2014 wurde ihm für seine Arbeit der Kulturpreis des Sudetendeutschen Kulturwerks Schleswig-Holstein verliehen. Weitere Auszeichnungen wurden ihm in seinem langen Leben entgegengebracht: das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, die Caspar-von-Saldern-Verdienstmedaille der Stadt Neumünster und die Freiherr-vom-SteinVerdienstmedaille des Landes Schleswig-Holstein. Mit Heimat verbindet Herbert Möller in erster Linie seine Heimat in Nordböhmen, das Stück Vaterland, in dem seine Eltern und Vorfahren lebten. Es war geprägt von einer bergigen Landschaft und einem freundlichen Menschenschlag. Mit ihm verknüpft er viele fröhliche und auch traurige Ereignisse und Erlebnisse. Das flache Land seines neuen Zuhauses sowie dessen Menschen mit einem ihm unbekannten Dialekt erschienen ihm zunächst etwas fremd. Auch wenn er keine offene Ablehnung erfuhr – „Jeder war zu sehr mit sich selbst beschäftigt.“ – fiel ihm der Neuanfang in Neumünster nicht immer leicht. Vielleicht auch, weil er im protestantisch geprägten Norddeutschland als Katholik in der Minderheit war und dadurch auffiel. „Bis in die 1960er Jahre gab es hier noch Religionskrieg“, sagt er heute. Sein neues Zuhause müsse man sich Stück für Stück gestalten und ein neues Zugehörigkeitsgefühl aufbauen. Das ist den meisten Heimatvertriebenen und Flüchtlingen und auch ihm selbst mit seiner Familie gelungen. Der heute verwendete Begriff Migration bedeutet für ihn, sich im Wege einer Wanderung den jeweils veränderten Verhältnissen anzupassen, sich einzufügen, sich zu integrieren. Das hat Herbert Möller erfolgreich unter Beweis gestellt. „Hoffentlich ist meinen Kindern, Enkeln und Urenkeln auch in der Zukunft ein Leben vergönnt, das von den Greueln eines Krieges, wie wir ihn erlebten und wie er jetzt in unserer Nachbarschaft wieder stattfindet, für immer verschont bleibt.“
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❯ Teplitz-Schönau
für die Kreise Dux, Bilin und Teplitz-Schönau
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Heimatlandschaft Erz- und Mittelgebirge – Landschaftsbetreuer: Dietmar Heller, Hillenloher Straße 10, 87733 Markt Rettenbach, Telefon (0 83 92) 9 34 72 77, Telefax 9 34 72 78, eMail dietmar.heller@deheller.de. Heimatkreis Bilin –Patenstadt Gerolzhofen; Heimatkreisbetreuer: Dietmar Heller. Internet www.heimatkreisbilin.de. Heimatkreis Dux –Patenstadt Miltenberg; Heimatkreisbetreuer: Klaus Püchler, In den Seegärten 35a, 63920 Großheubach, Telefon (0 93 71) 9 94 01, eMail klauspuechler@web.de. Heimatkreis Teplitz-Schönau – Patenstadt Frankfurt am Main; Heimatkreisbetreuer: Erhard Spacek, Franz-Schubert-Straße 13, 01796 Pirna, Telefon (01 60) 95 32 07 27, eMail erhard. spacek@gmx.de Redaktionsschluß: Freitag der Vorwoche. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de
Das Stalin-Denkmal vor dem Rathaus
Der ehemalige Marktplatz in Teplitz-Schönau, heute Platz der Freiheit, wurde in der Vergangenheit mehrmals umbenannt, unter anderem nennen ihn die Nachkriegs-Teplitzer noch heute Stalin-Platz. Im Internet kursierte kürzlich ein Foto, daß auf diesem Platz an der gleichen Stelle vor dem Rathaus, wo einst Kaiser Joseph und Mozart standen, eine Stalin-Statue emporragte. Niemand weiß mehr genau, wie sie dorthin kam und wann sie wieder verschwand. Also war es an der Zeit, im Schloßmuseum nachzufragen. Die Historikerin Pavlina Boušková berichtet.
Die Aufnahme erfaßt ein
Ereignis von 1953, also vor genau 70 Jahren, die Zeit der Trauer um Josef Wissarionowitsch Stalin, der am 5. März 1953 gestorben war. Die Trauerfeier in Teplitz fand vier Wochen danach, anläßlich des Begräbnisses des Generalissimus in Moskau, statt. Die Führung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei (KSČ) mit Klement Gottwald, Antonín Zápotocký, Alexej Čepička und weiteren Genossen an der Spitze hatte den 9. März zum Staats-
ertönten Sirenen und die „Internationale“.
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Laut „Průboj“ nahmen 25 000 Bürger an der Zeremonie auf dem Stalinplatz in Teplitz teil. Die Organisatoren der Teplitzer Trauerfeier nutzten die Treppe vor dem Rathaus, um einen pompö-
setzt wurde. Dem gelang es, gedankenverloren dort bis 1945 zu überdauern. Beide Denkmale waren Werke von Franz Metzner, dem wir auch die Heroen in der Basilika des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig verdanken.
Die Rathausuhr auf dem Foto von 1953 zeigt 13.25 Uhr. Im Detail ist vor allem die Bekleidung der Teilnehmer zu beachten, von denen die Mehrheit nur in Hemd oder Bluse zu sehen ist. Das Jahr 1953 war eines der trockensten – der März war praktisch ohne Niederschläge.
❯ Judengeschichte
Teplitz-Schönau![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/ee48a46d061435de3fddc5b223b25b9a.jpeg)
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Mein golden Teplitz
Folgende Erzählung stammt aus dem Büchlein „Eine Teplitzer Judengeschichte aus dem Jahre 1803“, die Adolf Becker 1910 herausgab.
Nie und nirgends traf man einen Juden aus der Teplitzer Gemeinde, der gezwungen gewesen wäre, in der Fremde sein Brot zu erbetteln, die wohltätige Gemeinde, sie sorgte stets für ihre Armen.
trauertag erklärt. Praktisch in allen Städten und Gemeinden in der Tschechoslowakei fanden an diesem Tag Trauerfeiern statt, für gewöhnlich alle nach dem gleichen Muster.
Die Bürger mußten sich auf den Markt- und Dorfplätzen oder auf größeren freien Flächen in den Fabriken einfinden, wo symbolische Katafalke mit Ehrenwachen inszeniert wurden. Die größte Manifestation fand in Prag auf dem Wenzelsplatz unter Beteiligung von 300 000 Einwohnern statt. Im Aussiger Bezirk berichtete die Tageszeitung „Průboj“ in ihrer Ausgabe vom 11. März 1953 über dieses Ereignis. In Aussig hielt zu diesem Anlaß der Vorsitzende des Bezirksausschusses der KSČ, Karel Zika, vor 40 000 Einwohnern eine Ansprache. Nach der tschechischen und slowakischen Nationalhymne sprach im ganzen Lande über den Rundfunk der damalige Ministerpräsident Antonín Zápotocký, danach noch ein weiterer Parteigenosse, der im Namen aller Werktätigen dem Vermächtnis Stalins ewige Treue schwor. Zum Schluß
sen Akt zu inszenieren, angeführt von einer massiven Stalin-Statue auf einem Sockel. Dieser Sockel hatte bis 1924 die Statue Kaiser Josephs II. getragen, die ein Jahr später durch eine Statue von Wolfgang Amadeus Mozart er-
Nun zu der Statue als solche. Nach zeitgenössischen Fotografien konnten viele Städte in der Tschechoslowakei im Jahre 1953 mit „Stolz“ auf ihre Statue des „Vaters der Nation“ verweisen. Teplitz hatte damals nur den Stalin-Platz. Es ist jedoch unwahrscheinlich, daß die Statue vor 1953 auf dem Sockel vor dem Rathaus aufgestellt wurde; das Aussehen dieses Platzes wird beispielsweise durch eine Luftbildaufnahme aus dem Jahr 1952 dokumentiert. Die Aufnahme wurde bewußt im schrägen Nachmittagslicht aufgenommen, eine wahrscheinlich vier Meter hohe Statue würde einen erheblichen Schatten werfen. Solch eine monumentale Stalin-Statue aus dauerhaftem Material hatte zu dieser Zeit wohl nicht einmal Brünn. Anläßlich der Trauerfeier am 9. März diente dort eine monumentale Statue des Generalissimus aus Gips. Ich nehme an, daß der Fall Teplitz analog beurteilt werden kann. Im Frühjahr 1953 hatte die Gipsstatue von Stalin höchstwahrscheinlich Glück in Form von warmem und trockenem Wetter, wie es später auf einem Foto von den Feierlichkeiten zum 1. Mai desselben Jahres festgehalten wird, das von der Langengasse aufgenommen wurde. Darauf ist zu erkennen, daß die Trauertribüne erhalten blieb und sich nur die Parolen geändert hatten. Die etwas mysteriöse Statue wurde offenbar 1953 entfernt. Zumindest war sie auf späteren Fotos nicht mehr zu finden. Wer ihr Autor war und ob es sich zum Beispiel um ein Modell für eine spätere Bronzestatue handeln könnte, diese Frage wird wohl ewig unbeantwortet bleiben. Übersetzt von Jutta Benešová
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Nur einen einzigen gab‘s, der hatte einen Hang zum Schnorren, der war mehr ein Schnorrer aus Passion, ein Edelschorrer. Das war Rive Ochs, den trieb eine unbezwingliche Wanderlust hinaus in die Welt. Er hatte auch noch nebenbei eine wichtige Mission in den verschiedenen Gemeinden Israels, die überall im Lande zerstreut und nicht so leicht wie jetzt durch Dampf erreichbar waren. Er hatte die Funktion einer Biene zu verrichten, einer Biene, die von Blume zu Blume fliegend, den männlichen Blütenstaub befördert und dadurch die Pflanzen befruchtet.
Auch er kam von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, wo es eine jüdische Jungfrau gab, die in ihrer Jugendschönheit erblühte oder auch ein bißchen verblüht war, da notierte er statt des Blütenstaubes, wie viel Goldstaub sie mit in die Ehe brachte. Wo wieder ein jüdischer Jüngling blühte, der sich nach Goldstaub sehnte, da brachte der Ehrenschnorrer die beiden Blüten mit dem Goldstaub zusammen, und die Befruchtung blieb dann später nicht aus.
Rive Ochs, der Edelschnorrer, der wandernde Ehevermittler, war infolge seiner wichtiger Mission überall gern gesehen. Ihm zu Ehren machte man auch oft an Wochentagen die Festspeise „Lempel“. Und doch wäre er für einen ganzen Topf „Lempel“ nie länger als ein Jahr von Teplitz fern geblieben. Da zog‘s ihn wieder nach seinem Teplitz.
Wenn er von seiner alljährlichen Rundreise zurückkehrte und das Weichbild von Teplitz betrat, da warf er sich nieder auf den Boden, küßte die Erde und rief: „Mein golden Teplitz!“
❯ Tempel in Teplitz-Schönau Böhmens größte Synagoge
1875 erstellte der aus dem sächsischen Oelsnitz im Erzgebirge stammende Teplitzer Architekt Hermann Rudolph (1846–1924) den Entwurf für die Synagoge in Teplitz.
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Vielfach wird behauptet, der Wiener Architekt Wilhelm Stiassny (1842–1910) habe einen Vorentwurf angefertigt, an dem sich Rudolph orientiert habe. Doch dafür gibt es keine eindeutigen historischen Belege. Möglicherweise war Stiassny stattdessen nur an der Innengestaltung des Baus beteiligt. Die Grundsteinlegung fand am 11. März 1880 und die Einweihung am 10. September 1882 statt. Die Synagoge war eine Synthese aus Formen der Neo-Renaissance und maurischen Bauformen.
Alle vier Seiten des Gebäudes wurden symmetrisch mit hohen Fenstern gegliedert und mit Renaissance-Elementen geschmückt. Das Gebäude wies eine ähnliche Kuppel wie die Synagoge in Florenz auf, wobei die Zentralkuppel von vier niedrigeren Kuppeln an den Ekken des Gebäudes flankiert wurde. Mit 41 Metern Länge, 25 Metern Breite und 42 Metern Höhe war die Teplitzer Synagoge die größte in Böhmen.
Die Ansiedlung einer israelitischen Gemeinde in Töplitz wird zum ersten Mal im Jahr 1414 belegt, als Töplitz wegen eines Benediktinerklosters erwähnt wird. Eine erste Synagoge wurde im Jahr 1550 gebaut, eine israelitische Schule und eine Mikwe wurden später hinzugefügt. 1618 lebten in Töplitz 78 israelitische Gemeindemitglieder, 1652 bereits 231. Der erste bekannte Rabbi
wurde im Jahr 1654 erwähnt, nämlich Löbl Baum. 1831 wurde das Israelitische Badeinstitut gegründet, das Bestandteil des Israelitischen Krankenhauses war. Von 1832 an hatte die Gemeinde mit Zacharias Frankl ihren eigenen Rabbiner. 1853 lebten in Teplitz und Schönau mehr als 500 israelitische Gemeindemitglieder bei einer Gesamteinwohnerzahl von 2800 Personen. Nach dem Ersten Weltkrieg siedelten orthodoxe Juden aus Osteuropa nach Teplitz-Schönau über. 1932 zählte die israelitische Gemeinde 5000 Mitglieder. Die Gemeinde von Teplitz-Schönau umfaßte dabei Orte wie Boreslau, Hertine, Kradrob, Klein Augezd, Schallan, Settenz, Wisterschan, Dux, Ladowitz, Liquitz, Loosch, Maria Ratschitz, Janegg, Ullersdorf und Sobrusan. Die Angliederung des Sudetenlands an Deutschland im Oktober 1938 löste den Exodus der Teplitzer-Schönauer Juden aus, so daß 7000 Gemeindemitglieder die Stadt verließen. 89 Unternehmen, 511 Villen und 526 Grundstükke in Teplitz-Schönau wurden „arisiert“.
In der Nacht vom 14. März 1939 wurde die Synagoge in Brand gesetzt. Bis zum Morgen brannte der Bau vollständig nieder.
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HEIMATBOTE
FÜR DEN KREIS BISCHOFTEINITZ
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Heimatkreis Bischofteinitz – Patenstadt Furth im Wald. Heimatkreisbetreuer: Peter Pawlik, Palnkamer Straße 73a, 83624 Otter ng, Telefon (0 80 24) 9 26 46, Telefax 9 26 48, eMail peter-pawlik@t-online.de, Internet www.bischofteinitz.de. Spendenkonto: Heimatkreis Bischof teinitz, Rai eisenbank Chamer Land – IBAN: DE55 7426 1024 0007 1343 20, BIC: GENODEF1CHA. Heimatbote für den Kreis Bischofteinitz – Redaktionsschluß: Donnerstag der Vorwoche. Verantwortlich von seiten des Heimatkreises: Peter Pawlik. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de
❯ Hostaus Pfarrer – Teil XX
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Pfarrer Peter Steinbach
Stefan Stippler, Ortsbetreuer von Hostau, schildert die Geschichte Hostaus anhand des zweiten Memorabilienbuches der Hostauer Dechantei für die Jahre 1836 bis 1938. Hier der siebte Teil über den Dechanten Peter Steinbach (1843–1917).
Wörterbuch mit Waldmünchener Sekt getauft
Mit einer solchen Resonanz hatten Veronika Němcová, Marta Klimmer und Josef Klimmer, die Autoren des Wörterbuches „Bavorsko-NěmeckoČeský Slovník“ (BayerischDeutsch-Tschechisches Wörterbuch) wahrlich nicht gerechnet.
Auf jeden Fall war der Raum in der Galerie der Gebrüder Špillar im Jindřich-Jindřich-Museum in Taus so gefüllt, daß die Besucher auch noch im Eingangsbereich standen.
Unter den Gästen war auch der Zweite Vorsitzende des Vereins der Trenckfestspiele Waldmünchen, Andreas Eisenhart. Der erzählte, daß Veronika Němcová Passagen des Textes des Festspiels ins Tschechische übersetzt habe. Auch Lehrkräfte von Schulen aus Waldmünchen und Furth im Wald, an denen Němcová unterrichtet, waren der Einladung gefolgt.
Eröffnet wurde die Buchpräsentation von Josef Nejdl, dem Direktor des Chodenmuseums, der die Besucher willkommen hieß. Dabei galt sein besonderer Gruß den vielen bayerischen Freunden. Der Tauser Bürgermeister Radek Wiesner entbot ebenfalls einen Willkommensgruß und bescheinigte Veronika Němcová, daß sie mit diesem Buch eine gute Idee gehabt habe.
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Anschließend berichteten Veronika Němcová und Marta Klimmer, wie es zu diesem Wörterbuch gekommen war. Das Buch habe ihnen viel Arbeit, aber mitunter auch große Sorgen berei-
tet, bis es schließlich mit dem Druck zum glücklichen Ende gekommen sei.
Als Buchpaten fungierte neben Karl Reitmeier, der in chodischer Tracht erschienen war, auch noch Ladislava Nitsch Holubová von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, wo sie die Leiterin für die Lehrkräfte für Tschechisch in der Oberpfalz ist. Ferner unterrichtet sie an der Südböhmischen Universität in Budweis. Sie ist auch Autorin mehrerer Lehrbücher von Tschechisch für Ausländer und fand nur lobende Worte für dieses Wörterbuch.
Karl Reitmeier bemerkte, daß ihn die Bitte von Veronika Němcová, bei der Präsentation des Bayerisch-Deutsch-Tschechischen Wörterbuches als Pate zu fungieren, sehr überrascht habe. Er habe dies als eine sehr große Ehre angesehen, der er sich noch immer nicht richtig bewußt sei. Reitmeier ließ wissen, daß er im Vorfeld mitbekommen habe, daß da ein Bayerisch-Deutsch-Tsche-
chisches Wörterbuch in der Planung sei. Er sei sich sicher gewesen: „Das schaffen die nie.“ Das sei schließlich ein so schwieriges Thema, mit dem selbst ein Bayer große Probleme habe. Daß dann ausgerechnet eine Tschechin mit Unterstützung ein solches Wörterbuch habe machen wollen, sei für ihn unvorstellbar gewesen. Doch er habe nicht mit dem so großen Ehrgeiz und Einsatz der Autoren gerechnet.
Reitmeier erinnerte sich daran, als er seine Frau kennengelernt habe. Sie sei aus Lengau bei Waldmünchen gewesen, er aus Ränkam bei Furth im Wald. Das seien gerade einmal zehn Kilometer Entfernung gewesen. Und da habe er manchmal schon bei Unterhaltungen das Gefühl gehabt, als ob sie von einem anderen Stern komme. Schon auf diese kurze Entfernung gebe es nämlich einige deutliche Unterschiede beim bayerischen Dialekt, was er anhand von einigen Beispielen verdeutlichte, was für Gelächter sorgte.
Während er auf Bayerisch „eant“ und „herent“ für „hinüber“ und „herüber“ gesagt habe, habe sie von „echad“ und „drechad“ gesprochen. Wenn ihr kalt gewesen sei, habe sie „mi fraist“ gesagt, während er dazu „mi fruist“ gesagt habe, auf Hochdeutsch „mich friert“. Die Heidelbeeren habe sie „Schwoarzba“ genannt, für ihn seien das die „Hoiberln“ gewesen. Und ein „Nein“ heiße für ihn auf Bayerisch „ned“, während seine Frau „niad“ sage. Zum Glück habe er aber keinen Dolmetscher benötigt.
Auf jeden Fall hätten Veronika Němcová und ihre Mitautoren Marta und Josef Klimmer mit diesem Buch etwas geschaffen, was höchste Anerkennung verdiene. Damit sollten auch Verständigungsprobleme zwischen Tschechen und Bayern endlich ein Ende haben. Von Herzen wünsche er diesem Wörterbuch nicht nur Glück und Erfolg, sondern sehr viele Abnehmer. Inzwischen ist das Wörterbuch bereits in zweiter Auflag erschienen.
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Reitmeier war es dann vorbehalten, das Wörterbuch zu taufen, wofür er eigens Waldmünchener Sekt mitgebracht hatte.
Josef Klimmer durfte das Buch auch noch mit dem Tauser Bier Domažlicka 12 taufen. Anschließend hatten Veronika Němcová sowie Marta und Josef Klimmer alle Hände voll zu tun, um die Bücher zu signieren, denn viele Besucher wollten sich ein Exemplar mit nach Hause nehmen. lr
Am 26. Februar 1895 wird in der Hostauer Dechanteikirche ein feierliches Requiem für den verstorbenen Erzherzog Albrecht von Österreich (1817–1895) zelebriert. Der Erzherzog war ein Wohltäter Hostaus, da er zur Renovierung des Armenspitals im Jahr 1892 einen Betrag von 50 Gulden übersandt hatte.
Für die Dechanteikirche kann dank einer Spende von 26 Gulden im Jahr 1895 ein neues Meßbuch angeschafft werden. Im Mai 1896 schicken die bereits zuvor genannten Schwestern Hiltwein eine große Kiste mit Kunstblumen zur Ausschmükkung des Maialtars der Muttergottes von Lourdes. Der Hostauer Gürtler und Goldarbeiter Josef Hofmann vergoldet einen Meßkelch für 17 Gulden 50 Kreuzer. Ebenfalls 1896 kleidet der Tapezierer und Sattlermeister Johann Schmid (Nr. 17) den Tabernakel mit weißen Damaststoffen und seidenen Vorhängen ohne Berechnung neu aus, die Stoffe stiftete zuvor Johann Marahs im Wert von 20 Gulden.
Der mysteriöse Tod der Magdalena Sehr, die Dienstmagd beim Förster in Zwirschen war, erregt Steinbachs Aufmerksamkeit. Die 19jährige scheint schwanger gewesen zu sein und versuchte, sich durch verschiedene Mittel zu vergiften. Am Morgen des 27. Oktober 1895 findet man die mit Blut überströmte Leiche im Bett liegend, mit verzerrtem Gesicht, die Hände krampfhaft geballt. Steinbach findet es seltsam, daß keine Obduktion durch die politische Behörde angeordnet wurde. Vielmehr wird ein Leichenpaß der Bezirkshauptmannschaft in Bischofteinitz ausgestellt und die Tote sodann in ihren Heimatort überführt. Steinbach wird als für die Seelsorge in Zwirschen zuständiger Seelsorger nicht verständigt. Steinbach stellt die Frage, warum es zu einem solch
■ Zemschen. Am 5. März starb Anna Elfrieda Kunz/Lenk mit 93 Jahren im Krankenhaus Sankt Elisabeth im oberbayerischen Neuburg an der Donau. Sie war am 1. Januar 1930 in Zemschen zur Welt gekommen. Der Vater Wenzel Lenk war bereits in der achten Generation Lehrer. Er heiratete Anna Lenk, geborene Schlögl, die einem Bauernhof mit Mühle in Pössigkau entstammte, der schon seit 500 Jahren im Besitz der Familie Schlögl war. 1935 zogen die Eltern nach
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mysteriösen und geheimniskrämerischen Vorgehen gekommen sei, und bemerkt noch abschließend, daß es wohl eine sehr einflußreiche Person gewesen sein müsse, die diese Angelegenheit allzu diskret abgewickelt habe. Um beabsichtigte Maßnahmen wie beispielsweise die Anschaffung von Paramenten, die Vergoldungen von Kelchen oder die Erledigung kleinerer Notwendigkeiten der Kirche durchführen zu können, führt Steinbach im März 1895 regelmäßige Sammlungen während der Gottesdienste ein. Ein Klingelbeutelgerippe stellen der hiesige Spenglermeister Franz Wiltschka und der Sattlermeister Anton Schmidt her. Die erste Sammlung mit dem Klingelbeutel ergibt am 25. März 1895 einen Betrag von vier Gulden und zehn Kreuzer. Bis zu Silvester 1895 können insgesamt 134 Gulden 97 Kreuzer eingesammelt werden.
Im Jahr 1896 werden 145 Gulden 66 Kreuzer eingenommen. Die Sammlungen für Missionsstationen in der ganzen Welt an den Weihnachtsfeiertagen im Jahr 1896 ergeben 26 Gulden 64 Kreuzer.
Unter den Wetterbeobachtungen führt Steinbach am 3. Juli 1894 an, daß aufgrund eines sehr heißen Tages ein Blitzschlag in Mirkowitz die Scheune des Michael Walz komplett zerstörte. Am 11. Mai 1895 kommt es auch wieder zu starken Gewittern, wobei der Blitz in das Pfarrhaus in Heiligenkreuz einschlägt. Die Haushälterin wird in Mitleidenschaft gezogen, trägt aber nach ihrer Bewußtlosigkeit keinen größeren Schaden davon. Ebenso treten heftige Gewitter am 31. Mai und am 1. Juni auf.
Am 2. Juni kommt es erneut zu Gewittern, dieses Mal mit derartig starkem Regenguß, daß als Folge die auf den Feldern angebauten Kartoffeln bis zur Ernte verfaulen. Auch steht die Dechanteiwiese in Hassatitz seit dem Frühjahr fast ausschließlich unter Wasser. Starker Regen am 5. Juni verschlammt zusätzlich das ganze Gras, so daß Steinbach auf Antrag bei der k. k. Schadenerhebungskommission die Grundsteuer für diese Dechanteiwiese erlassen wird. Fortsetzung folgt
Plan. 1945 wurde die Familie aus dem Sudetenland vertrieben. Der Weg führte über Göttingen nach Dollnstein in Bayern. Trotz aller Not und Enge konnten Anna Elfrieda und ihr Bruder die Pädagogische Hochschule in Eichstätt besuchen und später im Lehramt tätig sein. Ihre Heimat im Egerland blieb unvergessen. Alljährlich besuchte sie das SanktAnna-Fest in Mähring und das Kirchsprengelfest in Tutz. Noch im vergangenen Jahr besuchte Anna Elfrieda beide Feste.
Heimatbote
für den Kreis Ta<au
Heimatkreis Tachau – Patenstadt Weiden in der Oberpfalz. Heimatkreisbetreuer: Dr. Wolf-Dieter Hamperl, Aubergstraße 21, 83352 Altenmarkt, Telefon (0 86 21) 6 36 27, Telefax 64 75 27, eMail wolf-dieter.hamperl @online.de. Internet www.tachau.de. Tachauer Heimatmuseum: Kulturzentrum Hans Bauer, Schulgasse 3a, 92637 Weiden, Telefon (09 61) 81 41 02, Telefax 81 41 19, eMail museum@tachau.de. Spendenkonto: Heimatkreis Tachau, HypoVereinsbank Nürnberg – IBAN: DE38 7602 0070 0002 0824 54, BIC: HYVEDEMM460. Heimatbote für den Kreis Tachau – Redaktionsschluß: Donnerstag der Vorwoche. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de
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� Tachau
Geschichte der Wenzelskirche
Da man schon um 1115 in Tachau eine Pfarrei ansetzen kann, ist die dem heiligen Wenzeslaus geweihte Kirche wohl als die Pfarrkirche anzunehmen.
� Godrusch
Schulchronik 1935 bis 1944
Der Heimatbote für den Kreis Tachau wird ab der nächsten Ausgabe die Godruscher Schulchronik von 1935 bis 1944 als Serie veröffentlichen. Godruschs Ortsbetreuer Franz J. Schart berichtet.
Seit geraumer Zeit besitze ich eine Kopie der Schulchronik von Godrusch. Das Original befindet sich meines Wissens im Tachauer Heimatmuseum in Weiden in der Oberpfalz. Persönlich kenne ich nur noch zwei lebende Personen dieser Schuljahrgänge. Das sind meine Vorgängerin in der Ortsbetreuung, Marianne Paeger/Bäuml, Hausname Schuawa, Haus Nr. 4, im oberbayerischen Ingolstadt sowie Hermine Brix/ Heßner, Haus Nr. 7, im sächsischen Schönfeld.
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Interessant wäre auch zu erfahren, ob der BR-Moderator, Michael Sporer von „Wir in Bayern“, dessen Vorfahren aus Tachau stammen – das betonte er einmal in einer Sendung –, mit dem ehemaligen Schulleiter Ludwig Sporer verwandt war, der ebenfalls aus Tachau stammte.
Folgende Anmerkungen vom 26. September 2004 stammen vermutlich von Maria Zenz/Magerl, Hausname Warta, aus Godrusch Nr. 18, einer ehemaligen praktischen Ärztin im oberbayerischen Teisendorf.
„Frau Preiß hatte Herrn Kasseckert gebeten, bei einem Besuch in Tachau zu fragen, ob es noch eine Dorfchronik von Godrusch gäbe. Eine solche wurde nicht gefunden, wohl aber eine Schulchronik von Ludwig Sporer aus den Schuljahren 1935/36 bis Ende 1944. Da das Schulhaus zu Kriegsende sehr beschädigt und wohl nur noch wenige Wochen oder Monate bewohnt wurde, ist dieser Fund schon erstaunlich.
Schulunterricht gab es seit Frühjahr 1945 nicht mehr. Noch interessanter wäre die alte Schulchronik seit Erbauung des Schulhauses 1901 gewesen, wo Anton Reiter bis 1930 Lehrer in Godrusch und auch außerhalb des Schulunterrichtes im Dorf sehr aktiv war, zum Beispiel bei der Bienenzucht oder beim Musikunterricht. Nach Herrn Reiter waren die Herren Schaffer, Wurdack, Träger und ab 1933 Ludwig Sporer aus Tachau an der Schule Godrusch tätig (Heimat-Atlas). In der Chronik steht beim Schuljahr 1943/44, daß nicht benötigtes Inventar und so weiter
in Nachbargebäude ausgelagert worden sei. Ob da auch die alte Schulchronik dabei war?
Überrascht hat mich in der vorliegenden Chronik das Bild des Lehrers Ludwig Sporer, geboren 1901. Ich selber – eingeschult 1941 – habe kaum politisch geprägte Veranstaltungen in Erinnerung. Ich weiß nur noch, daß eine jüngere Frau mit ihrem Kind zu Besuch im Schulhaus war, die im Ort, in der Schule oder bei den Dorffrauen etwas zur politischen Bildung beitragen sollte. Und ich erinnere mich sehr gut an den Lehrer aus Neustadtl, der Anfang 1945 als Vertretung für den eingezogenen Herrn Sporer in Uniform und Stiefeln kam und uns morgens mit dem Hitler-Gruß stramm stehen ließ. Ich habe ältere Schüler gefragt und erfahren, daß wir bei Feiern wie Hitlers
Geburtstag auch bei Herrn Sporer so antreten und singen mußten, sonst aber wohl ziemlich in Ruhe gelassen wurden.
Irgendwie ging das wohl alles an mir vorbei. An eine Geschichte im Lesebuch kann ich mich noch erinnern, eine Geschichte vom Juden und von der letzten Kuh. Wir haben die Geschichte wahrscheinlich gelesen, aber ich kann mich nicht erinnern, daß etwas gesagt wurde; gefragt habe ich nicht, auch zu Hause nicht. So lief damals vermutlich manches. Mein Bruder erinnert sich noch an eine Veranstaltung, einen Aufmarsch in der Bahnhofstraße in Neustadtl, wo Herr Sporer eine Rede halten sollte. Er sei mit dem Großvater unterwegs gewesen. Sie hätten außerhalb noch etwas gewartet, bis der Zug weg gewesen sei.
Nach der Schulchronik habe ich den Eindruck, daß Herr Sporer wohl immer ein treuer Beamter sein wollte – zuerst in der Monarchie, dann in der Republik und danach im Dritten Reich. Ich bin mir nicht sicher, ob er nicht
manche Angaben in der Chronik der Zeit entsprechend etwas mehr ausgemalt hat als die Veranstaltungen abliefen; ich kann es nicht beurteilen. Herr Sporer kam gelegentlich zu uns auf den Hof, auch seine Frau, zu seinen direkten Nachbarn wohl noch mehr. Der Kontakt war gut. Er erzählte, er habe auch mal mit Sozialdemokraten einen Schwarzsender gehört.
Auffallend ist, daß am Anfang des Schuljahres 1938/39 die erste Seite fehlt und daß, wie schon Herr Kasseckert vermutete, die Seiten erst nachträglich nummeriert worden seien. Die groben Unterstreichungen des euphorischen politischen Textes auf den Seiten 21, 22, 23 und 25 passen nicht zur Schulchronik Sporers. Wer hat sie wohl angebracht?
Herr Sporer wurde mit seiner Frau meines Wissens im September 1945 abgeholt und ins Lager gebracht. Da hätte er eigentlich seit Mai genug Zeit gehabt, die Chronik zu vernichten. Vielleicht widersprach das dem treuen Beamten. In den Ferien 1944 wird von einer Sichtung des Archivs berichtet.
Echt ist sicher seine Sorge um die Kinder, der Umgang als Lehrer. Ich habe ihn im Frühjahr 1957 während meines Praktikums in einer Augsburger Klinik besucht und gesehen, wie er auf das Spiel seiner etwa vierjährigen Enkelin einging, die – nur in der Fantasie – Plätzchen buk. Er war damals sehr stolz, daß er eine 8. Klasse zum Abschluß führte.
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Auffallend in der Chronik ist, wie Herr Sporer den Fortgang und Ausgang des Krieges erfaßt und dies, auch ohne darüber zu schreiben, deutlich wird. Die politische Euphorie ist im Schuljahr 1938/39 hoch. Im folgenden Jahr kommt noch der Polenfeldzug, dann der Krieg gegen Frankreich. Der Krieg gegen Rußland
1941 wird nicht mehr direkt erwähnt. Hier läßt auch die Berichterstattung überhaupt nach. Anfang 1944 wird eine Masernepidemie genannt, auch über Scharlach wird berichtet. Bei dem Bericht über den ,bösartigen Hautausschlag‘ im Herbst 1937 dürfte es sich am ehesten um Windpocken gehandelt haben. Von einer Diphtherie-Epidemie (1944?), bei der sogar ein kleines Mädchen aus Kleinmeierhöfen starb, wird nichts erwähnt. Kinder von Ausgebombten werden zahlenmäßig angegeben (Ich erinnere mich an Familien aus dem Ruhrgebiet, die in Kleinmeierhöfen wohnten.), aber sonst nichts.
Die Flüchtlingskinder aus Schlesien, die zum Teil in der alten Schule, dem Gasthaus Roith, einquartiert waren, kamen wohl erst im Januar 1945. Ich erinnere mich an ein kleines, blasses Mädchen, das sein Kopftuch nicht abnehmen wollte, der Kopf war wegen Läusen kahl geschoren. Die Chronik endet mit Dezember 1944; da kam Herr Sporer noch in den Krieg. Sie berichtet über die letzten Jahre karger, abgesehen von den Aufzählungen über die Altwaren-Sammlungen und obligatorischen Feiern.
Sich selbst macht Herr Sporer im Laufe der letzten Jahre unscheinbarer. Zuerst unterschrieb er die Jahresberichte mit ,Ludwig Sporer, Oberlehrer‘, zuletzt nur mit dem Namen, eventuell noch mit ,Lehrer‘.
An das Sammeln von Himbeeroder Brombeerblättern kann ich mich noch erinnern, nicht an die Suche nach Kartoffelkäfern; wahrscheinlich waren wir jüngeren Kinder (Grundschule) nicht dabei. Mein um ein Jahr jüngerer Bruder und ich waren bei keiner Hackfruchternte bei anderen Bauern dabei. Das mag ebenfalls an unserem Alter gelegen haben; vielleicht aber auch daran, daß wir ja auf dem eigenen Hof genug eingespannt wurden. Etwas ältere Kinder wissen aber von solchen Ernteeinsätzen und daß sie danach zu essen bekommen haben. Auf unserem Hof waren keine solchen Einsätze. Wer sollte die Kinder auch anleiten und beaufsichtigen? Mein Bruder weiß vom Unkrautzupfen im Schulgarten (da habe man auch schnell mal ins Erdbeerbeet gelangt) oder vom Holzaufschichten beim Lehrerhaus; da wurden wohl nicht nur die größeren Kinder eingesetzt.“
Jedenfalls stand sie schon vor der Stadterhebung, sonst wäre sie nicht außerhalb der Ringmauern auf dem Alten Friedhof errichtet worden. Das in der Nähe gelegene Haus Nr. 368 wird als das ehemalige Pfarrhaus angesehen. Mit der Erbauung der Stadtkirche sank die Vorstadtpfarrei allmählich zur Filiale herab, die Kirche selber hat aber durch die Jahrhunderte hindurch eine gewisse Bedeutung beibehalten.
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Das kann man daraus schließen, daß neben dem Hauptaltar am 2. Dezember 1407 von den Herren Paul und Alscho von Sumircz ein weiterer Altar zu Ehren der heiligen Maria gestiftet wurde. Am 19. Oktober 1409 wurde ein aus Tachau stammender Priester Bartholomäus Altarist (Kaplan) am neuen Sankt-Barbara-Altar der Wenzelskirche, den sein Vater Nikolaus gestiftet und dotiert hatte.
Zwar wurde die Wenzelskirche von einer Feuersbrunst 1558 und von den Hussiten- und dem Dreißigjährigen Krieg zerstört, doch man baute sie aus besonderer Verehrung der Stadt immer wieder auf. Bei diesen Restaurierungen wurde der gotische Baustil gewahrt. Der romanische Ursprung, der besonders im Musikchor sichtbar ist, wurde beibehalten.
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Der Hochaltar des heiligen Wenzel wurde 1793 in die Kapelle Maria, Hilfe der Christen nach Heiligen übertragen. An seine Stelle kam ein neuer Kreuzaltar, dessen Altarbild vom Maler Maurus Fuchs aus Tirschenreuth stammt. Da die Wenzelskirche später Friedhofskirche war, finden sich an Seitenwänden und Fußboden viele Grabplatten hier bestatteter Adeliger und Patrizier, darunter manche künstlerische Darstellung. 1786 wurde die Wenzelskirche unter Kaiser Joseph II. geschlossen und 1830 den Fürsten Windisch-Grätz bis 1887 nach einer gründlichen Renovierung als Familiengruft überlassen. Vor 1786 fanden hier noch die Begräbnisgottesdienste und Allerseelenämter statt. Ab 1941 war sie von der Evangelischen Gemeinde gemietet. Nach gründlicher Renovierung mit Unterstützung des Denkmalamtes war dieses wohl älteste Gebäude der Stadt Tachau das würdige Wahrzeichen der jahrhundertelangen Geschichte. Anton Rawitzer
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Die Kirche Sankt Wenzeslaus.
n Sonntag, 21. Mai, 15.00
Uhr, Haid: Deutsch-tschechische Pilgermesse in der Loreto mit Generalvikar Petr Hruška aus Pilsen, anschließend Kirchkaffee in der Sakristei. Auskunft: Petr Hruška spricht deutsch, Telefon (0 04 20) 6 08 65 65 57, eMail hruska@bip.cz
n Samstag, 10. Juni, 18.00
Uhr, Haid: Eröffnung des Musiksommers in der Dekanalkirche Sankt Nikolaus mit einem großen Chor- und Orchesterkonzert.
n Sonntag, 18. Juni, 15.00
Uhr, Haid: Deutschsprachige Pilgermesse in der Loreto mit Pfarrer Klaus Oehrlein aus Würzburg, anschließend Kirchkaffee in der Sakristei. Auskunft: Klaus Oehrlein, Zeller Straße 44, 97276 Margetshöchheim, Mobilfunk (01 60) 7 97 85 15, eMail st.valentinus@web.de
n Sonntag, 16. Juli, 15.00
Uhr, Haid: Deutsch-tschechische Pilgermesse in der Loreto mit Pfarrer Peter Fořt aus Graslitz, anschließend Kirchkaffee in der Sakristei. Auskunft: Peter Fořt spricht deutsch, Telefon (0 04 20)
7 24 20 47 02.
n Sonntag, 20. August, 15.00
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Uhr, Haid: Deutschsprachige Pilgermesse in der Loreto mit
Pfarrer Georg Hartl aus Wernberg, anschließend Kirchkaffee in der Sakristei. Auskunft: Georg Hartl, Sankt-Vitus-Straße 20,92533 Wernberg-Köblitz, Telefon (0 96 04) 9 09 99 95, eMail ukatubona@gmail.com
n Freitag, 1. bis Sonntag, 3. September: 33. Heimatkreistreffen in Weiden in der Oberpfalz. Programm folgt.
n Samstag, 9. September, Haider Loretofest: 11.00 Uhr Fußwallfahrt ab Waidhauser Pfarrkirche Sankt Emmeram; 17.00 Uhr Rucksackverpflegung in Haid; 19.00 Uhr deutschsprachige Pilgermesse in der Loreto mit Pfarrer Georg Hartl aus Wernberg, anschließend Kirchkaffee in der Sakristei. Auskunft: Georg Hartl, Sankt-Vitus-Straße 20, 92533 Wernberg-Köblitz, Telefon (0 96 04) 9 09 99 95, eMail ukatubona@gmail.com
n Sonntag, 15. Oktober, 15.00 Uhr, Haid: Deutschsprachige Pilgermesse in der Loreto mit Pfarrer Klaus Oehrlein aus Würzburg, anschließend Kirchkaffee in der Sakristei. Auskunft: Klaus Oehrlein, Zeller Straße 44, 97276 Margetshöchheim, Mobilfunk (01 60) 7 97 85 15, eMail st.valentinus@web.de
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Heimatblatt für die Kreise Hohenelbe und Trautenau
Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. – 1. Vorsitzende: Verena Schindler, Telefon 0391 5565987, eMail: info@hohenelbe.de, www.hohenelbe.de – Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e. V. – 1. Vorsitzender Wigbert Baumann, Telefon 0931 32090657 – Geschäftsstelle Riesengebirgsstube (Museum-Bibliothek-Archiv), Neubaustr. 12, 97070 Würzburg, Telefon 0931 12141, eMail: riesengebirge-trautenau@freenet.de – www.trautenau.de – Redaktion: Karin WendeFuchs, Agg 3, 83246 Unterwössen, Telefon 08641 6999521, Mobil 0157 32215766, eMail: Riesengebirgsheimat@t-online.de – Redaktionsschluss: jeweils der 1. des Erscheinungsmonats.
� Heimatkreis Hohenelbe - Pelsdorf
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Trauer um Helmut Schreier
In stiller Trauer nehmen wir Abschied von unserem Heimatortsbetreuer Helmut Schreier, der am Karsamstag, 08.04.2023, nach kurzer Krankheit verstorben ist.
Helmut Schreier hatte die Betreuung seines Geburtsortes Pelsdorf ab Januar 2013 inne. Er hat das von seiner Vorgängerin Edith Trysna übernommene heimatliche Erbe treu und zuverlässig verwaltet.
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Helmut wurde am 15.11.1939 in Pelsdorf Nr. 80 geboren. Seine Großeltern väterlicherseits waren Wenzel und Marie Schreier aus Pelsdorf. Seine Großeltern mütterlicherseits waren Franz und Maria Kalensky geb. Matzer (Niederlangenau); seine Mutter Elfriede stammte ebenfalls aus Niederlangenau. Sein Vater Hans Schreier ist 1944 in Rumänien als vermisst gemeldet worden.
Nach der Vertreibung im Juli 1946 in die russische Zone fand die Familie in Theißen bei Zeitz eine Unterkunft. Helmut erlernte nach der Schulausbildung den Beruf des Bau- und Möbeltischlers. Er bewarb sich bei der Deutschen Seereederei Rostock um eine Stelle als Schiffszimmermann und wurde später zur Seefahrtschule nach Wustrow delegiert. Danach fuhr er zehn Jahre lang zur See und konnte sich so einen Traum erfüllen: Er lernte alle Ozeane und Kontinente der Welt kennen. Die Seefahrt ließ ihn auch im weiteren Leben nicht los; bis zum Schluß hat er fahrba-
� Spindelmühle - Friedrichsthal
Unser lieber Heimatfreund Otto Renner aus Spindelmühle Nr. 28 ist eines der letzten „Riesengebirgs-Originale“. Er und seine Frau Elly haben jahrelang Fotos, Bücher und Unterlagen vom Riesengebirge zusammengetragen. Nun wollten sie die Sammlung in gute Hände übergeben und fragten bei mir an.
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Ich mußte nicht lange überlegen und machte mich gemeinsam mit meiner Frau Carmen am 18. März 2023 auf den Weg nach Fritzlar, das wir nach vier Stunden Fahrt erreichten. Die Wiedersehensfreude war riesengroß! Gemeinsam sahen wir uns die alten Fotos an, zu denen Otto noch viele Anekdoten einfielen; er erzählte aus der alten Heimat und seinem Leben nach der Vertreibung. Da er in der Nachbarschaft meiner Großeltern Gustav und Gertrud Exner gewohnt
re Schiffsmodelle gebaut und damit auch einige Preise gewonnen. Im Jahr 1967 nahm Helmut eine Arbeitsstelle in Thüringen an. Hier lernte er seine spätere Frau Anna, gebürtig aus dem Kreis Kaaden, kennen. Nach der Heirat 1969 wurden die beiden in Bad Salzungen seßhaft.
Zusammen mit seiner Mutter fuhr Helmut 1963 zum ersten Mal in die verlorene Heimat. Es folgten viele weitere Reisen in das Riesengebirge – die letzte im Herbst 2022 – und stets war auch ein Besuch des Elternhauses in Pelsdorf damit verbunden, mit deren neuen Besitzern ein freundschaftliches Verhältnis bestand.
Ab dem Jahr 2006 haben Helmut und seine Frau Anni an allen
Bundes- und Heimattreffen in Marktoberdorf, Bensheim, Dresden und Rostock teilgenommen. Im Jahr 2007 bin ich Helmut zum ersten Mal im MODEON in Marktoberdorf begegnet. Aber eigentlich kannte ich ihn ja schon aus den Erzählungen meiner Mutter und Großmutter aus Niederlangenau, denn er hatte als kleiner Junge eine Zeit lang bei Verwandten im selben Haus wie sie gewohnt. So war die Freude jedes Mal groß, wenn ich Helmut und Anni wiedersah, auch bei gemeinsamen Busreisen in das Riesengebirge. Es war kein Zufall, daß Helmut und ich uns begegnet sind – die Wege von Menschen, die in einem gewissen Lebenszusammenhang stehen, kreuzen sich früher oder später. Umso schmerzlicher
noch einige schöne gemeinsame Stunden.
� Heimatkreis Hohenelbe
BITTE VORMERKEN:
Am 16. und 17. September 2023 Bundestreffen des Heimatkreises Hohenelbe/Riesengebirge e. V. in der Patenstadt Bensheim an der Bergstraße. Verena Schindler 1. Vorsitzende
Liebe Kottwitzer, am Sonntag, 2. Juli 2023, findet wieder das Kottwitzer Treffen statt, zu dem ich Euch herzlich einlade. Dazu noch ein paar
Hinweise: Am Sonntag, den 2. Juli um 10.00 Uhr hält Pfarrer Richter den Gottesdienst in Kottwitz.
Anschließend treffen wir uns im Gasthaus „Fiedler“ zum Mittagessen. Bitte teilt mir mit, wer und mit wieviel Personen ihr zum Treffen kommt, damit der Wirt die Anzahl der Plätze reservieren kann.
Bereits am Samstag, 1. Juli ist das „Brünnlfest“ in Ketzelsdorf. Es wäre schön, wenn wir uns schon am Samstag dort trefffen könnten. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr. Es findet keine Prozession statt. Nach dem Gottesdienst wird ein kleiner Imbiß serviert.
Bitte beachtet auch den Hinweis unter „Ketzelsdorf“, Heimatkreis Trautenau S. 20, in dieser Ausgabe.
HOB Gudrun Bönisch Tel 08377 11293
hat auch mich sein unvorhergesehener Tod getroffen. Stellvertretend für den Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge versichere ich/versichern wir seiner lieben Frau Anni und seinem Sohn Alexander mit Familie unser tief empfundenes Mitgefühl. Wir werden unseren treuen Landsmann Helmut Schreier stets in dankbarer Erinnerung behalten. Wir danken seiner Frau Anni sehr herzlich dafür, daß sie die Heimatortsbetreuung von Pelsdorf im Sinne ihres Mannes weiterführt.
Verena Schindler
1. Vorsitzende Bärbel Hamatschek
3. Vorsitzende und Sprecherin der Heimatortsbetreuer
� Oberlangenau
„Auf Gottes Güt‘ und Macht vertrau! So ruf ich laut hinaus ins Oberlangenau“
hatte, erinnerte er sich noch an einiges, was mich sehr berührte. Die Zeit verging viel zu schnell. Nach dem Verladen der wertvollen Fracht besuchten wir seine Frau Elly im Pflegeheim. Bei Kaffee und Kuchen verbrachten wir
Mit Wehmut und schwerem Herzen traten wir am nächsten Tag die Heimreise an, im Gepäck Otto Renners Sammlung und viele unvergeßliche Eindrücke, übrigens auch von der wunderschönen Stadt Fritzlar, die auf jeden Fall eine Reise wert ist.
Mit heimatlichen Grüßen HOB Dirk und Carmen Schulze
� Niederhof Einladung zur Weihe und zum
Gemeindetreffen
Andacht und Weihe der sanierten Statue des Hl. Joseph am 1. Juli 2023 um 15:00 Uhr in der Kirche und an der Statue in Niederhof
Die Finanzierung der Sanierung erfolgt durch Spenden von uns Deutschen, der Gemeinde Dolní Dvůr und des TschechischDeutschen Zukunftsfonds.
Dabei erneutes Gemeindetreffen. Erste Zusammenkunft zu Absprachen am Freitag, 30. Juni, 19:00 Uhr im „Hotel Lesní Zátiší“ (Dolní Dvůr/Niederhof Hausnummer 20).
Alle ehemaligen Niederhofer, Freunde von Niederhof und Heimatfreunde, die in dieser Zeit ihren Urlaub im Riesengebirge verbringen, sind herzlich eingeladen.
HOB Niederhof, Erich Kraus Tel.: 0351 4718868
E-Mail: brigitte.und.erich.kraus@web.de
So lautete die Zeile, die am Kranz der Glocke eingegossen war. Früh am Morgen, mittags und abends hörten wir ihr Geläut bei uns im Tal, auf den Feldern und über den Bergen. Schon zur Jahrhundertwende um 1700 stand da oben ein kleines Haus in der üblichen Blockbauweise mit Satteldach. Sicher war es damals schon bewohnt, denn in der Nähe floß aus einer kleinen Quelle klares, gesundes Wasser. Eindeutig belegt ist, daß die Gemeinde dieses Haus von Bauer Johann Fink aus Oberlangenau Nr. 78 erwarb, es herrichtete und ein neues Walmdach mit Türmchen darauf baute.
Im Jahre 1746 fand die erste Glockenweihe statt. Ein Glöckner wurde dazu bestimmt, regelmäßig zu läuten und weitere Tätigkeiten für die Oberlangenauer zu übernehmen. Früher bestand die Bezahlung des Glöckners aus Naturalien, nämlich einem Achtel Korn, das ihm jeder Bauer immer zu Neujahr übergab. Zuletzt waren das Ehepaar Gottstein mit ihrer Tochter und deren Familie sowie die „Glokkenmaria“ in dem Glockenhaus untergebracht.
Als später die Oberlangenauer eine Wasserleitung und Elektrizität erhielten, wurde auch das Glockenhaus an die Netze angeschlossen.
BERICHTIGUNG
„Riesengebirgsheimat“
Nr. 12/24.03.2023, S. 37. Kultureller Förderpreis für Heimatkreismitglied Versehentlich war der Bericht mit „Trautenau-Hohenbruck“ überschrieben. Natürlich stammt der Preisträger Jan Vrána, geboren
Zu Beginn der beiden Weltkriege wurden beide Glocken für Granaten eingeschmolzen. So war Oberlangenau ab 1942 ohne Geläut. Frau Gottstein – ihr Mann war ein Jahr zuvor verstorben – zog mit der jungen Familie ins Oberdorf Haus Nr. 110.
Die körperlich behinderte „Glockenmaria“ aber blieb in ihrer kleinen Stube an der Bergseite und wurde von den deutschen Nachbarn versorgt. Die größere Stube erhielt die Ortsgruppe der ,,Pimpfe“, die dort ihre Heimund Bastelnachmittage abhielt. Bald vertrieben die Tschechen alle Oberlangenauer aus ihrem Ort. Nur die Familie des Webers Schan in der Helle konnte bleiben. Was aus der „Glockenmaria“ wurde, weiß keiner.
Das Glockenhaus brannte ab, aber wer die Branntstifter waren, ist unbekannt. Jetzt wachsen auf der Stelle Blumen und Sträucher.
Wer einmal bei seinem Heimatbesuch auf den Glockenberg wandert, kann eine herrliche Aussicht über Berge und Täler, Felder und Wälder genießen. Vielleicht hört er auch noch einen Ton unserer kleinen Glocke. Günther Hamatschek
Illustration: G. Hamatschek, eingesandt von Bärbel Hamatschek.
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/fd7ff1c9da5efd1db9416e9989526144.jpeg)
in Jungbunzlau, aus dem Heimatkreis Hohenelbe.
Radowenz In der Geburtstagsliste ist Radowenz, Heimatkreis Trautenau, in die Spalte „Hohenelbe“ gerutscht. Wir bitten die Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion
Otto und Elly Renner übergaben ihre „Schätze“Dirk Schulze und Otto Renner beim Betrachten alter Fotos aus der Heimat. Foto: Carmen Schulze 2019 in Hohenelbe. Links stehend Helmut und Anni Schreier, rechts sitzend Verena Schindler. Foto: Verena Schindler. Porträt: A. Schreier
Familiennachrichten aus dem Heimatkreis Hohenelbe
Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. Sitz Marktoberdorf
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WIR GRATULIEREN
Der Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. gratuliert zum Geburtstag
17.05. Gudrun Böhnisch, HOB von Kottwitz zum 80.
24.05. Tanja Fritz, HOB von Oberprausnitz, Mastig, Anseith, Josefshöhe, Vordermastig, Niederprausnitz und Kleinborowitz zum 51. Bärbel Hamatschek, Sprecherin der HOB,
3. Vorsitzende des HKH
n ANSEITH
02.05. Gertrud Boucsein geb. Sommer (A58) zum 80.
03.05. Annelies Borufka geb. Menzel (A23) zum 88.
09.05. Richard Pittasch (A36) zum 78.
14.05. Ehrenfried Scholz (A59) zum 84.
17.05. Helene Schneider geb. Pfeil (BH22) zum 94.
18.05. Annelies Schimek geb. Erben (VM12) zum 88.
23.05. Zita Hafner geb. Schröfel (BH19) zum 89.
28.05. Gudrun Busch geb. Messner (BH24) zum 80.
HOB Tanja Fritz, Tel. 06222 389787
eMail: meerfritz@gmail.com
n GROSSBOROWITZ
02.05. Elftraud Friedrich geb. Schinkmann (3) zum 81.
05.05. Franz Michl (59) zum 88.
05.05. Lieselotte Pfeffer geb. Seifert (224) zum 80.
05.05. Bruno Urban (129) zum 88.
06.05. Martha Kurz geb. Neumann (158) zum 85.
09.05. Walter Sturm (76) zum 82.
11.05. Magdalena Seeberger geb. Kaudel (145) zum 91.
12.05. Peter Cersowsky zum 85.
13.05. Olympia Cersowsky geb. Deubel (117) zum 86.
24.05. Gerta Heuter geb. Neumann (158) zum 87.
29.05. Gertrud Deisenhofer geb. Hakel (202) zum 82.
HOB Gerhard Spitschan
Tel. 08063 9059
n HARRACHSDORF
03.05. Hilde Schier zum 93.
04.05. Renate Rieger zum 75.
06.05. Walter Stolle zum 93.
06.05. Renate Jirasek zum 82.
08.05. Helga Barthold zum 84.
09.05. Gerda Hanft zum 96.
13.05. Karl Rady zum 85.
14.05. Fritz Palme zum 92.
18.05. Erika Homp zum 72.
19.05. Bernd Fischer zum 84.
28.05. Johanna Pflugrad zum 78.
30.05. Erika Böhme zum 76.
31.05. Hermine Blaschek
31.05. Dietmar Rady zum 84.
HOB Ines und Falk Heinrich
Tel. 03586 4085635
n HENNERSDORF
01.05. Schwester Bartholomae (Doris Rückert) zum 91.
05.05. Frieda Bock geb. Adolf zum 92.
11.05. Franz Adolf zum 83.
30.05. Gerhard Großmann zum 90.
HOB Ingrid Mainert (Waengler)
Tel. 06039 2255
n HOHENELBE
01.05. Dr. med Friedrich Buchar zum 94.
01.05. Dipl.-Ing. Hans Seidel zum 94.
04.05. Uta Schirutschke zum 84.
09.05. Georg Rotter zum 79.
10.05. Carmen-Sylvia Weitl geb. Meier zum 71.
11.05. Wilfried Herrmann zum 92.
12.05. Dipl.-Ing. Karlotto Röska zum 82.
27.05. Christiane Engel geb. Neumann zum 87.
HOB Ingrid Mainert (Waengler)
Tel. 06039 2255
geb. Thost zum 93.
12.05. Ilse Krengel geb. Bönisch zum 88.
20.05. Christel Kessler geb. Exner zum 87.
26.05. Erwin Stiller zum 83.
31.05. Herma Duru geb. Kirchner zum 82.
HOB Verena Schindler
Tel. 0391 5565987
n MOHREN
07.05. Christine Wagemann geb. Schoft (Nr. 31) zum 80.
08.05. Helmut Fleischer (Nr. 51) zum 89.
HOB Christina Auerswald
Tel. 0341 24707822
n NIEDERHOF
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/eb7e2ce75a0e3abc7a10c1a7d88e489b.jpeg)
06.05. Dr. med Wolfgang Ettrich (Hammerle 55) zum 78.
07.05. Erna Richwien geb. Zirm (Gansbachtal 131) zum 83.
08.05. Adalbert Fetscher (Kl. Elbetal 2) zum 84.
13.05. Christl Hollstein geb. Bittner (Luisental 73) zum 87.
17.05. Erika Junk geb. Kraus (Höhe 33) zum 83.
25.05. Erika Eiselt geb. Jeschke (Kl. Elbetal 99) zum 82.
25.05. Doris Pockeleit geb. Franz (Grund 90) zum 81.
HOB Erich Kraus
Tel. 0351 4718868
n NIEDERLANGENAU
05.05. Gerhard Jirschitzka zum 86.
06.05. Gertraud Weiss geb. Hanka zum 88.
09.05. Margit Schmidt geb. Russ zum 78.
11.05. Dr. Gerhard Schreier zum 84.
13.05. Roland Lorenz zum 88.
17.05. Johanna Kraus geb. Mayer zum 86.
20.05. Elisabeth Krieg geb. Zinecker zum 95.
21.05. Fritz Schreier zum 82.
n KLEINBOROWITZ
03.05. Thorsten Jung (129) zum 45.
08.05. Herta Kraus geb. Janda N(57) zum 89.
10.05. Leni Weber geb. Adolf (104) zum 93.
17.05. Edeltraud Bökelmann geb. Veith (96) zum 87.
HOB Tanja Fritz s. Anseith
n KOTTWITZ
05.05. Erika Weidelhofer (Nr. 97) zum 87.
05.05. Schwester Euphrosina Schöbel (Nr. 83) zum 86.
07.05. Irma Hein (Nr. 223) zum 92.
14.05. Tomas Andel zum 55.
15.05. Heidi Lassas (im neuen Gemeindehaus) zum 81.
17.05. Gudrun Bönisch zum 80.
20.05. Margit Mahr (Nr. 18) zum 86.
23.05. Johanna Hagl (Nr. 176) zum 88.
24.05. Ginette Harant (Nr. 16) zum 92.
HOB Gudrun Bönisch
Tel. 08377 1293
n KRAUSEBAUDEN
23.05. Renate Jergler geb. Totsch zum 80.
31.05. Angela Nieberle geb. Rücker zum 91.
31.05. Jürgen Gall zum 83.
31.05. Selma Schneider geb. Hanka zum 88.
HOB Verena Schindler
Tel. 0391 5565987
n NIEDERPRAUSNITZ
14.05. Karl Ladig zum 93.
19.05. Günther Sturm zum 83.
HOB Tanja Fritz s. Anseith
n OBERLANGENAU
22.05. Inge Grüner zum 83.
HOB Bärbel Hamatschek Tel. 06451 9134
n OBERPRAUSNITZ
03.05. Edith Stierand geb. Dittrich (138) zum 80.
14.05. Anke Kühn zum 49.
16.05. Hans Rumler (146) zum 85.
19.05. Erich Scholz (90) zum 92.
21.05. Bärbel Fischer geb. Kuhn (104) zum 83.
25.05. Manfred Rumler (148) zum 83.
26.05. Helmut Kozian (251) zum 83.
HOB Tanja Fritz s. Anseith
n OCHSENGRABEN
12.05. Rudi Pittermann (Nr. 31) zum 90.
05.05. Ute Vogt geb. Lahr (Keilbauden 80) zum 78.
HOB Helmut Pittermann
Tel. 0385 4843501
n PELSDORF
15.05. Dietmar Hollmann zum 79.
07.05. Ernst Mahrla (Hs. 91) zum 84.
08.05. Helene Zirm geb. Fiebinger zum 92.
09.05. Siegfried Hermann (Hs. 203) zum 91.
09.05. Gerhard Schneider (Hs. 8) zum 87.
09.05. Hubert Wawra zum 92.
15.05. Gertrude Stampf geb. Meissner (Hs. 29) zum 83.
19.05. Erika Hanf geb. Burkert (Hs. 197) zum 83.
21.05. Christl Demel geb. Vogl (Hs. 171) zum 85.
28.05. Ingrid Reichel geb. Novotny (Hs. 124) zum 82.
30.05. Hermann Ettrich (Hs. 85) zum 85.
HOB Gernoth Bock Tel. 0521 335546
n SPINDELMÜHLEFRIEDRICHSTHAL
SPINDELMÜHLE
04.05. Herbert Hollmann (Sp 048 - St. Peter) zum 86.
08.05. Günther Frenzel (Sp 006 - Gasthaus Tannenstein) zum 85.
09.05. Anni Jenschmischek geb. Kraus (Sp 134 - Hotel Slavie) zum 86.
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/239c8b0bda3f192bdad9b437b5f4295a.jpeg)
10.05. Marianne Schubert geb. Hollmann (St. PeterHaus Maria) zum 84.
12.05. Marie Lindner geb. Zinecker (Sp 042Milscherloch) zum 95.
12.05. Marianne Unkelbach geb. Scholz (Sp. 175St. Peter - Wäscherei) zum 83.
13.05. Hugo Zinecker (Sp 842 - Milscherloch) zum 94.
17.05. Renate Werthenbach geb. Linhart (Sp 196neben Sport Möhwald) zum 87.
18.05. Henny Adolf geb. Knust (Sp 079 - St. Peter - Waldschloß) zum 97.
20.05. Hanny Pietrzok geb. Kraus (Sp 061St. Peter) zum 92.
24.05. Otto Renner (Sp 028) zum 92.
28.05. Robert Erlebach (Sp 150) zum 91.
29.05. Susanne Ahlert geb. Zinecker (Sp 056St. Peter - Haus Eveline) zum 82.
30.05. Margit May geb. Bönisch (Sp 134 - Hotel Slavie) zum 85.
30.05. Margit Loose geb. Erlebach (Sp 077 - St. PeterHollmannsbaude) zum 75.
FRIEDRICHSTHAL
22.05. Marie-Magda Cernocka geb. Slavicek (F 240Haus Lindenhöhe) zum 90.
HOB Dirk Schulze Tel. 033732 40383
eMail: tischlerei-dirk-schulze @t-online.de
n SWITSCHIN
11.05. Rudolf Borufka (Nr. 16) zum 77.
15.05. Helene Tittel geb. Russ (Nr. 49) zum 87.
HOB Roman C. Scholz Tel. 0170 2457875
eMail: r.c.scholz@freenet.de
n STUPNA
21.04. Hilda Winterfeldt geb. Zirm (Nr. 51) zum 94.
23.04. Willi Ullrich (Nr. 18) zum 86.
24.04. Filomena Mortensen geb. Dressler (Nr. 94) zum 95.
25.05. Werner Urban (Nr. 71) zum 88.
HOB Heidrun Vogt Tel. 036421 22707
n WITKOWITZ
05.05. Franz Feistauer (Schlüsselbauden 162) zum 96.
10.05. Rosl Scharf (Oberdorf 8) zum 91.
10.05. Günther Gottstein (Niederdorf 29) zum 85.
11.05. Gertrud Meinhardt geb. Feistauer (Schlüsselbauden 162) zum 89.
15.05. Walter Burkert (Mitteldorf 14) zum 83.
24.05. Marie Knill geb. Scholz (Schwarzental 347) zum 89.
25.05. Marie Teetzen geb. Hackel (Johannesberg 168) zum 96.
27.05. Leni Wick geb. Kraus (Isertal 327) zum 95.
28.05. Edeltraud Vogel geb. Braun (Schwarzental 179) zum 84.
31.05. Irma Gronke geb. Müller (Gregerloch 80) zum 82.
Hans-Joachim Hönig Tel. 03949 502153
Familiennachrichten aus dem Stadt- und Landkreis Trautenau
WIR
BETRAUERN
n KOTTWITZ
Franz Rumler (Nr. 136) geb.
16.12.1937, verst. 30.03.2023.
n MITTELLANGENAU
Manfred Wiesner (Haus Nr. 19), geb. 07.05.1940, verst. 18.05.2016
Ilse Meggle geb. Hamatschek (Haus Nr. 136) geb. 07.05.1939, verst. 28.07.2022.
Gert Matzer geb. 29.10.1942, verst. 18.03.2023 in Bensheim.
n OBERLANGENAU
Hans-Joachim Kober geb.
30.12.1947, verst. 06.01.2023 (Großvater hatte einen Bauernhof in Oberlangenau).
n NIEDERHOF Johann Kleiner (Luisental 144) geb. 16.05.1929, verst. 14.08.2022.
n NIEDERLANGENAU
Alfons Gall (Haus Nr. 215) geb. 23.04.1935, verst. 16.08.2017. Helga Reindl geb. Weirich (Haus Nr. 243) geb. 08.05.1935, verst. 23.09.2017.
n MASTIG
08.05. Herta Kraus geb. Janda (M44) zum 89.
15.05. Egon Zirm (WH81) zum 80.
HOB Tanja Fritz s. Anseith
n MITTELLANGENAU
02.05. Erhard Franz zum 79.
04.05. Maria Göhlich geb. Sturm zum 94.
09.05. Marlene Labenski geb. Graf zum 91.
11.05. Willi Bocks zum 90.
11.05. Margarethe Heller
17.05. Margot Wahlmüller geb. Lienert zum 93.
30.05. Kurt Fischer zum 97.
HOB Anna Schreier
Tel. 03695 600862
n POLKENDORF
25.05. Waltraud Guttschuß geb. Meier (Nr. 65) zum 91.
HOB Sylvia Colditz
n SCHWARZENTAL
03.05. Brunhilde Straßner geb. Kraus zum 87.
05.05. Horst Stefan (Hs. 65) zum 85.
29.04. Helene Jandke geb. Stuchlik (Nr. 29) zum 96.
02.05. Rosa Fischer geb. Goll (Nr. 66) zum 97.
04.05. Anni Harnau geb. Kuhn (Nr. 84) zum 95.
10.05. Günther Kratky (Nr. 81) zum 85.
14.05. Horst Jelinek (Nr. 52) zum 84.
17.05. Walter Spitschan (Nr. 12) zum 95.
20.05. Heinz Spitschan (Nr. 12) zum 93.
Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e. V., Sitz Würzburg Geschäftsstelle/Riesengebirgsstube: 97070 Würzburg, Neubaustr. 12
Tel. 0931 12141, Fax 0931 571230
1. Vorsitzender Wigbert Baumann
www.trautenau.de, eMail: riesengebirge-trautenau@freenet.de
Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE 31 7905 0000 0001 405695
BIC: BYLADEM1SWU
WIR GRATULIEREN
Der Riesegebirgler
Heimatkreis Trautenau e. V. gratuliert zum Geburtstag
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/57fda4fb8b82fe1aa9a9d677ddbcf435.jpeg)
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/5627364d90d20f381485bcd7896bde56.jpeg)
09.05. Ralf Richter aktueller Schriftführer zum 60.
11.05. Margit Obert, ehem. HOB Kukus zum 86.
13.05. Hanni Kling ehem. HOB Silwaleut zum 87.
29.05. Rudolf Richter, HOB Weigelsdorf zum 93.
31.05. Ludwig Bönsch, ehem. HOB Großaupa I/II zum 92.
n ALTENBUCH 0705. Helga Burkert zum 78.
08.05. Kurt Bönisch zum 79.
27.05. Gertrud Schenk zum 89.
28.05. Christa Müller geb. Pauer zum 70.
Vormerken: Heimattreffen 2023 vom 16. bis 18. Juni in Sontra.
HOB Markus Decker
Tel. 0170 2120408 (ab 19.00 Uhr)
24.05. Hermine Pohl geb. Schreiber (S) zum 92.
HOB Günter Henke Tel. 07257 2208
eMail: henke.g-f@t-online.de
n BAUSNITZ
20.05. Marie Aigner geb. Tasler zum 86.
27.05. Dietmar Baudisch zum 83.
HOB Günter Henke s. Altsedlowitz
n BERNSDORF-BERGGRABEN
17.05. Alois Kuhn zum 85.
18.05. Herta Sedivá geb. Haselbach zum 82.
21.05. Hans-Christian Soukup zum 76.
HOB Peter Stächelin Tel. 08171 26363
n DEUTSCH PRAUSNITZ
06.05. Grete Menzel geb. Braun (183) zum 91.
08.05. Hans Tschöp (123) zum 89.
16.05. Mariechen Zopp geb. Wojtech (59) zum 85.
17.05. Johanna Beer geb. Braun (183) zum 96.
23.05. Helene Jänichen geb. Mai (75) zum 92.
31.05. Alois Veik zum 64.
Vormerken: Heimattreffen 2023 vom 16. bis 18. Juni in Sontra
HOB Markus Decker s. Altenbuch
n DÖBERLE
10.05. Traudel Speckbacher geb. Hilbert (41) zum 95.
23.05. Ludmilla Kutzner geb. Steiner (68) zum 90.
31.05. Christel Seltrecht geb. Franz (46) zum 89.
HOB Dr. Siegfried Erben
Tel. 03843 842088
n ALTSEDLOWITZMARKAUSCH
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/6cf81473d0e85219786e6416ab6fac6e.jpeg)
02.05. Horst Prousa (S) zum 81.
08.05. Helene Prousa geb. Staude (M) zum 75.
22.05. Inge Haase geb. Staude (M) zum 74.
23.05. Waltraud Nuhr geb. Jirouschek (M) zum 92.
n DUBENETZ
09.05. Hilde Thomas geb. Filip zum 85.
19.05. Siegfried Mach zum 95.
31.05. Heinz Munser zum 89.
22.05. Edwin Ander zum 88.
HOB Günter Henke s. Altsedlowitz
Einladung zum Johannesfest in Soor am 4. Juli
Es ist sehr erfreulich, daß selbst in kleinen Orten wie Soor sich junge Menschen zusammenfinden, um ihren Ort zu erhalten und lebenswert zu machen. So nahm sich eine Gruppe junger Tschechen der alten Kirche „St. Johannes der Täufer“ an. Sie wurde soweit wiederhergestellt, daß neben Gottesdiensten auch Konzerte und Veranstaltungen darin stattfinden können. Im Herbst 2022 wurden auch die Gräber auf dem Friedhof hergerichtet.
Das Johannesfest Am 24. Juni 2023 wird in Soor anläßlich des Namenstags des „Hl. Johannes des Täufers“ wieder das Dorffest gefeiert. Um 14.00 Uhr beginnt in der Soorer Kirche „St. Johannes der Täufer“ der Gottesdienst mit einer Taufe. Zelebrant ist Pfarrer Pavel Rousek, der vor der Wende in Pilnikau wirkte und zu dieser Zeit das Pfarrhaus in Soor zu einem Jugendtreffpunkt machen wollte, was damals zu seiner schnellen Versetzung führte.
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/7db1c81937cc384e2803d5edaf1f5b66.jpeg)
Die musikalische Begleitung des Gottesdienstes übernimmt der Kirchenchor aus Josefov (Josefstadt bei Joromer).
Nach dem Gottesdienst erklingt ein Konzert des örtlichen Chores.
In der Kirche gibt es außerdem eine Ausstellung von Kollagen, die in der Werktstatt für Behinderte in Trautenau gestaltet wurden.
Auf dem Dorfplatz wird gefeiert, unter anderem mit gemeinsamem Singen am Lagerfeuer und vielen weiteren Angeboten für Jung und Alt.
HOB Edith Niepel Tel. 03841 632765
Erste Frühblüher auf dem Soorer Friedhof vor der mit Lärchenholzschindeln neu eingedeckten Friedhofsmauer, Frühjahr 2022.
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/54e72ee0565ba47d1980f928018003e3.jpeg)
� Lampersdorf Mein Elterhaus
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/5b14f045d041e48134ddc3d2e4ce16f5.jpeg)
Leider wurde mein Elternhaus, Lampersdorf Nr.1, das seit Jahren nur noch als Ruine am unteren Anfang des Dorfes stand, einschließlich der Grundmauern abgerissen.
![](https://assets.isu.pub/document-structure/230425193351-e98776a789c6d031fa71b166bdebb936/v1/5c9918bc54fbb00b98d7bf0347b2ea45.jpeg)
Liebe Landsleute, liebe Freunde, liebe Angehörige, Euch allen sende ich die besten Grüße und möchte Euch herzlich zu unserem Heimatorttreffen nach Sontra einladen.
Termin: Freitag, 16. Juni (Anreise) bis Sonntag, 18. Juni (Abreise).
Wenn Ihr Beiträge für den Freitag- und Samstagabend ab 20:00 Uhr habt, Lieder, Gedichte, Bildervorträge, Mundart, Informationen aus der Heimat, meldet Euch bitte bei mir.
Dieses Beisammensein soll uns wieder viele freundliche Begegnungen und interessante Gespräche bringen. Wenn möglich, kommt am Freitag
bitte beizeiten nach Sontra, dann haben wir schon an diesem Tag mehr Zeit miteinander. Uns allen wünsche ich ein freudiges Heimatorttreffen im Juni!
Mit herzlichen Grüßen Markus Decker
Programm des 30. Heimatorttreffens in Sontra 2023:
Freitag 16. Juni 15:00 Uhr Kaffee und Kuchen
Beisammensein (Beiträge)
Zeit für persönliche Gespräche
Samstag 17. Juni
10:00 Uhr Informationsvormittag
12:00 Uhr Mittagessen Zeit für persönliche Gespräche
15:00 Uhr Kaffee und Kuchen Zeit für persönliche Gespräche
17:00 Uhr Gemeinsames Gruppenbild
17:30 Uhr Vorträge: Neues aus der Heimat
18:30 Uhr Gemeinsames Abendessen
20:00 Uhr Heimatabend Gemütliches Beisammensein (Beiträge) Zeit für persönliche Gespräche
Sonntag 18. Juni Abreise
Mein Elternhaus. Der Baum links steht heute noch. Foto: Günter Henke
B
ei meinem letzten Besuch in der Heimat ging ich auf Spurensuche: Mir fiel ein grün überwucherter Schutthaufen auf, vermutlich sind das die Überreste meines Geburtshauses. Der Heimat verwiesen wurde ich am 26. Mai 1946. Einen alten Ziegelstein habe ich als Andenken in meine jetzige Heimat, das Badener Land, mitgenommen. Obwohl ich einiges für meine „alte Heimat“ in die Hand genommen habe – eine echte Verbundenheit konnte ich leider bis heute nicht zu ihr aufbauen. Ich könnte mir vorstellen, daß es vielen Riesengebirglern in meinemAlter so geht. Vielleicht ist es daher auch so schwer, Gleichaltrige oder etwas Jüngere für die Mitarbeit in der Heimatpflege anzuwerben und zu begeistern. Es lohnt sich aber trotzdem, die Erinnerung an das Riesengebirge zu bewahren, das ihre jetzigen tschechischen Bewohner als ihre Heimat bezeichnen und für die sie sich verantwortlich fühlen. So werden die leider schon sehr verfallenen Kirchen und Friedhöfe instand gesetzt und gepflegt. Leider kommt für manche sakralen Kleinode die Hilfe zu spät, denn die Grundsubstanz ist so marode, daß sich nur noch der Abriß und ein Neubau lohnen würden. Dafür fehlen aber in den meisten Fällen die nötigen finanziellen Mittel. Mit heimatlichen Güßen HOB Günter Henke
� Ketzelsdorf
Einladung zum Brünnlfest am 1. Juli 2023
Liebe Landsleute, das Brünnlfest in Ketzelsdorf rückt näher, zu dem wir wieder alle Heimatfreunde mit ihren Familien herzlich einladen. Wir freuen uns, wenn auch die Heimatfreunde vom Kottwitzer Treffen zahlreich bei uns erscheinen! Gottesdienst in Maria Brünnl, Samstag, den 1. Juli 2023 um 10.00 Uhr.
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In diesem Jahr findet keine Prozession statt. Nach der Kirche gibt es die Gelegenheit zu einem Beisammensein bei einem kleinen Imbiß.
Kirche Maria Brünnl.
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ge noch die Möglichkeit dazu besteht. Und für Sie ist es eine schöne Gelegenheit, die Heimat Ihrer Vorfahren kennenzulernen. Herzlichen Dank und viele Grüße HOB Georgine Nitsch Bitte beachten Sie auch den Hinweis unter „Kottwitz“, Heimatkreis Hohenelbe, von HOB Gudrun Bönisch in dieser Ausgabe auf S. 17.
� Kleinaupa
„Ganz eefach“ war das nicht
Das Gedicht hat eine Vorgeschichte: Bärbel Werner und Rosel Richter haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Dialekt, wie er rund um Kleinaupa gesprochen wurde, für die Nachwelt festzuhalten. Es soll eine Art Wörterbuch erstellt werden, und Mundartgedichte von Josef Tatsch und Franz Ronefeld werden ins Hochdeutsche übersetzt. Bei diesem Gedicht von Josef Tatsch mußten die Damen aber passen, das Wort „Zouspan“ konnten sie nicht übersetzen.
Ü
ser Paurisches Sprachurgestein Harald Richter. Dank der paurisch-deutsch-tschechischen Zusammenarbeit konnte schließlich Günter Fiedler das Geheimnis um „Zouspan“ lüften, für ihn war es „ganz eefach“. Er schreibt: „Von zu Hause kenne ich den Ausdruck “Zouspan“ auch nicht, aber es sind Zapfen (Tannenzapfen, Fichtenzapfen). Doheime homo gesoot Zoppa, Fichtazoppa, Tounzoppa – tomm/blejde wie n Tounzoppe. Die Eppl hinga wie gemoult ofa Bejma. Baj ens hinga die Eppl nej wie die Zoppa om Baume.“
ber Wigbert Baumann ging das Gedicht weiter an un-Danke für die Übersetzung, und hier ist das Gedicht:
Schuster-Naz hott‘ henderm Hause zwee gruße Äppelbeeme stiehn, die worn sei Stolz on seine Freede, wenn se om Frühjuhr tota bliehn. On gor om Herbste, wenn die Äppel wie Zouspan hinga, rut on schien, do batt‘ har olle Taache: Herrgot, loß ja ken ei die Äppel giehn!
Amol, do kemmt a ei a Gorta on denkt, ihn trefft der schinste Schlag: Setzt Noppersch Seff of dam en Baame on pflockt recht fleißich ei en Sak! Naz wur no rütter wie die Äppel on pröllte nuf eim grüßta Zorn: „Du Dieb, wenn dos dei Voter wößte, wos tät‘ ok dar dozune sorn!“ Seff wor beileiwer nee derschrocka; Har meent: „Dos könnt’ `r glei derfohrn: vom andarn Baame ronderjorn.“ Ihr derft a Voter ok dohemma.