Sudetendeutsche Zeitung 22. März 2024 Ausgabe 12 Pay

Page 1

Slowakei wählt am Samstag den neuen Staatspräsidenten (Seite 3)

Sudetendeutsche Zeitung Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft

Reicenberger Zeitung HEIMATBOTE

Jahrgang 76 | Folge 12 | 2,80 EUR · 75 CZK | München, 22. März 2024

VOLKSBOTE

Postvertriebsstück · Deutsche Post AG · Entgelt bezahlt Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft mbH · Hochstraße 8 · D-81669 München · eMail zeitung@sudeten.de

B 6543

Pullach, Landkreis München und Landeshauptstadt München stimmen im Zweckverband einstimmig für Umbenennung

Otfried-Preußler-Gymnasium legt weltberühmten Namen wieder ab

74 . S U D E T E N D E U T S C H E R TAG 17 . B I S 19 . M A I 2 0 2 4 IN AUGSBURG

Sudetendeutsche und Tschechen – miteinander für Europa

endeutsche Zeitung Am Ende ist selbst CSU-Landrat Christoph Göbel vor dem woken Zeitgeist eingeknickt: Einstimmig haben die Vertreter der Gemeinde Pullach, das Landkreises München und der Landeshauptstadt München im Zweckverband Otfried-Preußler-Gymnasium in der vergangenen Woche dafür gestimmt, die Schule nicht mehr nach dem weltberühmten Kinderbuchautoren aus Reichenberg zu benennen.

sche Zeitung ng Neudeker Heimatbrief Zeitung TE

HEIMATAUSGABEN IN DIESER ZEITUNG tschen Landsmannschaft

HEIMATBOTE

eimatbrief

VOLKSBOTE

Neudeker Heimatbrief

VOLKSBOTE

VOLKSBOTE D

er Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, kritisierte die Argumentation zur Umbenennung des Otfried-Preußler-Gymnasiums in Pullach deutlich: „Nachdem der Versuch mißglückt war, den damals 17-jährigen Preußler zu einer Art Drahtzieher des NSRegimes hochzustilisieren und sein völkerverbindendes literarisches Lebenswerk madig zu machen, weil diese Attacken im europaweiten Gelächter untergin-

Das frühere Staatliche Gymnasium Pullach war erst 2014 in Otfried-Preußler-Gymnasium umbenannt worden. Fotos: Torsten Fricke

Kultusstaatsministerin Anna Stolz muß jetzt entscheiden.

gen, haben die Pullacher Lehrer eine unsägliche Begründung nachgeschoben.“ So hätten sie erklärt, Preußlers Name besitze keinen lokalen Bezug: „Goethe ist zwar sehr viel gereist, aber selbst er war nicht in allen Orten, wo es Goethe-Gym-

berg ihn erst dieser Tage wieder mit einer hohen kulturellen Auszeichnung posthum geehrt habe. Bundesweit hatte die Pullacher Kampagne gegen den vor zehn Jahren verstorbenen Otfried Preußler heftige Kritik ausgelöst (Sudetendeutsche Zeitung

nasien gibt. Außerdem sind wir Sudetendeutschen als die Volksgruppe, der Preußler angehörte, der Vierte Stamm Bayerns, der auch viel zum Aufblühen Pullachs beigetragen hat.“ Posselt verwies darauf, daß Preußlers Geburtsstadt Reichen-

berichtete). So beschrieb das Hamburger Abendblatt die Lage als „unheilige Allianz der Woken und der Doofen“. Und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung analysierte Mitherausgeber Jürgen Kaube in einem Leitartikel: „Es ist wie bei anderen Beispielen für das Canceln. Sie sind von einer solchen Dummheit, daß es wehtut.“ Nach dem Votum des Zweckverbandes geht der Fall jetzt weiter an das bayerische Kultusministerium, das letztendlich entscheidet. Gegenüber der Sudetendeutschen Zeitung hatte Staatsministerin Anna Stolz bereits vor Wochen erklärt, sie würde einen Antrag auf Umbenennung „mit der nötigen Sensibilität“ prüfen. Nachdem mit Landrat Göbel auch ein Vertreter des Koalitionspartners CSU für die Umbenennung gestimmt hatte, dürften die Weichen bereits gestellt sein. Torsten Fricke

Über 350 Gäste und hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft beim 75jährigen Jubiläum der Landesgruppe am Dienstagabend in München

SL Bayern feiert mit Schirmherrschaftsministerin Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer führt Präsident Petr Pavel durch Dresden. Foto: Sächsische Staatskanzlei/Pawel Sosnowski

Ausstellungseröffnung:

Präsident Pavel in Dresden „Zum ersten Mal wird der weltberühmte Prager Domschatz außerhalb seines Domizils präsentiert. Das ist eine große Ehre für das Kulturland Sachsen“, hat Ministerpräsident Michael Kretschmer zur Eröffnung der Ausstellung „Fragmente der Erinnerung. Der Schatz des Prager Veitsdoms im Dialog mit Edmund de Waal, Josef Koudelka und Julian Rosefeldt“ gesagt.

I

m Zentrum der Ausstellung, die bis zum 8. September in der Kunsthalle im Lipsiusbau gezeigt wird, steht der Reliquienschatz des Prager Veitsdoms – eine der bedeutsamsten Sammlungen von Belegstücken des christlichen Glaubens – die als heilig und wunderwirkend verehrt wurden. Ehrengast in Dresden war der tschechische Präsident Petr Pavel, der den Besuch auch für persönliche Gespräche nutzte: „Ich habe mit Ministerpräsident Kretschmer über umfassende grenzüberschreitende und wirtschaftliche Zusammenarbeit, regionale Unterstützung, gegenseitigen Handel, Kultur und das Gesamtpotenzial unserer Beziehungen gesprochen. Sachsen beherbergt die zweitgrößte tschechische Gemeinde in Deutschland, und die Tschechische Republik ist ein wichtiger Wirtschaftspartner Sachsens.“

„Es ehrt uns, daß fast 80 Jahre nach der Entrechtung, Enteignung und Vertreibung unserer Volksgruppe heute weit über 350 Gäste und hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft hier zusammengekommen sind. Ich bin beeindruckt“, hat SL-Landesobmann Steffen Hörtler am Dienstagabend im Münchner Löwenbräukeller in seiner Begrüßung festgestellt.

E

s sei, so Hörtler, „überhaupt nicht selbstverständlich, daß die Integration unserer Volksgruppe hier in der neuen Heimat eine solche Erfolgsgeschichte geworden ist. Wir haben dieses Bayern mit Tatkraft mit aufgebaut und fühlen uns hier pudelwohl. Wir sind als Vierter Stamm anerkannt und geachtet und mit der Schirmherrschaft des Freistaats Bayern über alle Sudetendeutschen ein fester Bestandteil des Landes“. Vor 15 Jahren habe der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer als Schirmherr bei der 60-Jahrfeier drei Wünsche geäußert. Zum ersten, daß die Schirmherrschaft des Freistaates weiterhin mit Leben erfüllt bleibt, zum zweiten, daß das geplante Sudetendeutsche Museum realisiert wird und zum dritten, daß sich das Verhältnis zu Tschechien verbessert. Alle drei Wünsche seien in Erfüllung gegangen, so Hörtler. Schirmherrschaftsministerin Ulrike Scharf unterstrich in ihrem tiefgründigen Grußwort nicht nur die Leistung der Sudetendeutschen beim Wiederaufbau Bayerns nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern würdigte auch den jahrzehntelangen Einsatz für Demokratie und Europa. „In diesem Jahr steht viel auf dem Spiel. Die Europawahl und die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sind Schicksalswahlen“, sagte

Mit über 350 Gästen war der Festsaal im Löwenbräukeller am Dienstagabend gut gefüllt.

Fotos: Torsten Fricke

Begrüßung: Steffen Hörtler, Landesobmann der SL Bayern.

Grußwort: Schirmherrschaftsministerin Ulrike Scharf.

Festrede: Volksgruppensprecher Bernd Posselt.

Scharf und warnte davor, daß Populisten weiter Oberwasser bekommen. Die Ministerin: „Es geht jetzt um das große Ganze. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen und Flagge zu zeigen für unsere Demokratie.“ Die Sudetendeutschen seien dabei schon immer vorangegangen, wie die 1950 verkündete Charta der deutschen Heimatvertriebenen eindrucksvoll belege. Bernd Posselt, der Sprecher

der Sudetendeutschen Volksgruppe und langjähriger Europaabgeordneter, widmete sich zu Beginn seines Festvortrages den (sudeten-)deutsch-tschechischen Beziehungen, die mit dem Staatspräsidenten Petr Pavel noch einmal einen positiven Schub bekommen haben. „Präsident Pavel hat in dem einen Jahr seiner Amtszeit mehr erreicht, als seine beiden Vorgänger in insgesamt zwanzig

Jahren.“ Es sei für ihn, so Posselt, deshalb eine Ehre, daß er der Landesgruppe Bayern nicht nur als Sprecher zum 75. Jubiläum gratulieren könne, sondern auch die besten Wünsche des tschechischen Staatsoberhauptes überbringen dürfe. Einen ausführlichen Bericht über die Festveranstaltung der Landesgruppe Bayern zum 75. Jubiläum lesen Sie in der nächsten Ausgabe. Torsten Fricke

Auszug aus der Gästeliste: Die Landtagsabgeordneten Dr. Andrea Behr, Kerstin Celina , Martina Gießübel, Volkmar Halbleib, Andreas Jäckel, Manuel Knoll, Jürgen Mistol, Markus Saller, Martin Scharf, Kerstin Schreyer und Josef Zellmeier, Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger, Stadtrat Michael Dzeba, Landrat Dr. Oliver Bär (Hof), Erster Bürgermeister Robert Pötzsch (Waldkraiburg), Bürgermeister Johannes Oswald (Grafing), Bezirksheimatpfleger Clemens Knobling (Niederbayern), Antisemitismusbeauftragter Dr. Ludwig Spaenle, Martin Kastler (Bayerische Repräsentanz in Prag), Monsignore Dr. Alexander Hoffmann (Erzbistum), Erzpriester Apostolos Malamoussis, Karls-Preisträger Milan Horáček, David Macek (Meeting Brno), Blanka Navratová (Tschechisches Zentrum), Richard Šulko, Generalkonsul Vladimir Duvnjak (Kroatien), Generalkonsul Süalp Erdoğan (Türkei), Jörg Raab (Volksbund Kriegsgräberfürsorge), Präsident Franz Xaver Peteranderl (Handwerkskammer), Prof. Dr. Bernd Fabritius (BdV), Brunhilde Reitmeier-Zwick (Karpatendeutsche Landsmannschaft), Christa Naaß (Präsidentin der Sudetendeutschen Bundesversammlung), Altpräsident Reinfried Vogler, Dr. Ortfried Kotzian (Sudetendeutsche Stiftung), Abrecht Schläger (Seliger-Gemeinde), Hans Knapek (Sudetendeutsches Sozialund Bildungswerk), Ursula Haas (Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste), Bundeskulturreferent Prof. Dr. Ulf Broßmann, Franz Longin (Heimatrat), Dr. Stefan Planker (Sudetendeutsches Museum), Heimatpflegerin Christina Meinusch, Landesobmann Klaus Hoffmann (Baden-Württemberg) und Landesobmann Rudolf Fischer (Berlin).


2

AKTUELL · MEINUNG

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22.3.2024

AUS UNSEREM PRAGER BÜRO

S

tanislav Děd gehörte von Anfang an zu den Freunden und Helfern des Prager Büros der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Als früherer Direktor des Komotauer Museums hatte er es dem SL-Büroleiter Peter Barton ermöglicht, mehrere Veranstaltungen in diesen Räumen durchzuführen. Gemeinsam mit der sehr aktiven Komotauer Organisation des Kulturverbandes der Deutschen und ihrer inzwischen verstorbenen Vorsitzenden Hedwig Hurnik gehörte die Zusammenarbeit zu den unvergeßlichen Momenten dieser Einrichtung. Obwohl eigentlich im Ruhestand, ist Děd weiterhin ak-

PRAGER SPITZEN

tiv und widmet sich mit viel Herzblut der Pflege des sudetendeutschen Erbes, nicht nur in der Region Komotau, sondern in der ganzen Tschechischen Republik. Barton bemerkt dazu: „Ich kenne hier niemanden, der sich hier mit solchem Engagement um die Pflege deutscher Gräber kümmert. Für ihn ist es eine echte Herzensangelegenheit, und er tut alles dafür, dieses große Werk nicht ruhen zu lassen.“ Gemeinsam konnten Děd und Barton bereits mehrere Projekte erfolgreich abschließen und arbeiten auch in Zukunft daran, daß die Leistung der Sudetendeutschen in den böhmischen Ländern nachhaltig gepflegt wird.

Ex-Präsident Zeman im Krankenhaus

T

schechiens ehemaliger Staatspräsident Miloš Zeman ist am vergangenen Donnerstag wegen Durchblutungsstörungen in den Beinen auf die Intensivstation eines Prager Krankenhaus eingeliefert und noch am selben Tag operiert worden. Das ehemalige Staatsoberhaupt sei bei Bewußtsein, könne sich orientieren und nehme aktiv an der Rehabilitation teil, erklärten die Ärzte. Wie lange Zeman noch stationär behandelt werden müsse, sei unklar, hieß es weiter.

TV-Dokumentation „Die Flucht nach Berlin“ mit Podiumsdiskussion in der Tschechischen Botschaft

Helden oder Täter? Die Flucht der Mašín-Brüder in den Westen Die Widerstandsgruppe Mašín wird in der Tschechischen Republik noch immer kontrovers diskutiert. Bei ihren Partisanenangriffen und der anschließenden Flucht nach Berlin (West) Anfang der 1950er Jahre haben die jungen Tschechen mehrere Polizisten getötet. Unter dem Titel „Brüder“ hat der tschechische Regisseur Tomáš Mašín, ein Verwandter der Mašín-Brüder, im vergangenen Herbst ein Filmepos auf die Leinwand gebracht, das als tschechischer Beitrag für die Oscar-Verleihung ins Rennen ging. Es folgte ein weiteres TV-Werk – die Dokumentation „Flucht nach Berlin“ von Jan Novák und Martin Froyda, die jetzt von der Tschechischen Botschaft gemeinsam mit der Bundesstiftung Aufarbeitung in Berlin gezeigt wurde.

L

aut des russischsprachigen Online-Portals Vinegret. cz haben in der russischen Botschaft in Prag nur 16 Prozent der in Tschechien lebenden ExilRussen für Präsident Wladimir Putin gestimmt. 60 Prozent der Stimmen soll dort der kremltreue Kandidat und Putin-Anhänger Wladislaw Dawankow auf sich vereint haben. 21 Prozent der Stimmzettel seien ungültig gewesen.

150 Tschechen kämpfen für Ukraine

S

taatspräsident Petr Pavel hat bisher 20 Tschechen genehmigt, für die ukrainische Armee zu kämpfen. 56 weitere Anträge lehnte er ab, hat eine Präsidenten-Sprecherin gegenüber der Presseagentur ČTK erklärt. Insgesamt verfügen derzeit über 150 Tschechen über eine Genehmigung des Präsidenten, mit der sie legal auf Seiten der ukrainischen Armee gegen Rußland kämpfen dürfen. Den Großteil der Anträge hatte Pavels Vorgänger Miloš Zeman bewilligt.

I

m Fokus der TV-Dokumentation standen die Ereignisse vor allem in der DDR. 70 Jahre nach der Flucht rekonstruierte das Filmteam mit den letzten noch lebenden Zeitzeugen und vielen Aussagen von mittlerweile verstorbenen Beteiligten die Umstände der über einen Monat sich hinziehenden Geschehnisse. Der Drehbuchautor Jan Novák und der Kameramann Martin Froyda führten beide Regie und waren an diesem Abend anwesend. Botschafter Tomáš Kafka und der Vorsitzende des Stiftungsrates der Bundesstiftung Aufarbeitung. Markus Meckel, nahmen im Anschluß der Filmpräsentation ebenfalls an der Podiumsdiskussion teil. Besondere Überraschung war die Zuschaltung des letzten Überlebenden Josef Mašín aus Santa Barbara in Kalifornien auf die Leinwand des Kinosaals. Er und sein Bruder Ctirad Mašín hatten ab 1951 immer wieder Anschläge gegen das kommunistische Herrschaftssystem in der Tschechoslowakei verübt und 1953 beschlossen, mit drei Freunden nach Berlin (West) zu flüchten. Josef Mašín bemerkte an diesem Abend dazu, sie hätten Kontakte in die Armee gehabt und wollten den Amerikanern die Botschaft übermitteln, daß Teile der tschechoslowakischen Armee in einem befürchteten Dritten Weltkrieg nicht an der Seite der Sowjetunion kämpfen würden. Ihr Weg durch die DDR war von vielen Opfern gepflastert. Erst wurde ein Polizist (Hermann Grummini) erschossen und zwei weitere verletzt, dann wurde eine „Großfahndung Uckro“ ausgerufen, bei der Tausende Polizisten, Einheiten der Kasernierten Volkspolizei und Einheiten der Sowjetarmee eingesetzt wurden. Dabei kam es zu drei Toten durch Eigenbeschuß. Drei wei-

Nur 16 Prozent für Wladimir Putin

A

Josef Mašín war live zugeschaltet. Kleine Bilder: Ctirad (links) und Josef Mašín. Botschafter Tomáš Kafka (Zweiter von rechts) bei der Podiumsdiskussion vor vollen Rängen. Fotos: Ulrich Miksch (2), „Flucht nach Berlin“, Wikipedia tere tötete die tschechische Widerstandsgruppe. Zwei Mitglieder der Gruppe, Zbyněk Janata und Václav Švéda, wurden gestellt und später in der Tschechoslowakei zum Tode verurteilt und hingerichtet. Milan Paumer erlitt zwei schwere Schußverletzungen, schaffte aber mit den beiden Mašín-Brüdern die Flucht nach Berlin (West). Sie wanderten in die USA aus, wollten in die Tschechoslowakei als Untergrundkämpfer zurückkehren, was ihnen letztlich durch die Amerikaner verwehrt wurde. Deshalb blieben sie fünf Jahre in der US-Armee. Die Mašín-Brüder wurden Unternehmer und kehrten wegen einer für sie unbefriedigenden Amnestie ihres Todesurteils 1995 nie mehr in die Tschechische Republik zurück. Milan Paumer arbeitete als Taxifahrer in Florida ging 2001 wieder in seine Heimat zurück. Er starb 2010 in Prag. Ctirad Mašín, der zur Zwangsarbeit in einer Uranmine bei Sankt Joachimsthal 1951 verurteilt worden war und einige Monate dort verbrachte, starb 2011 in Cleveland (Ohio). Josef Mašín, der den Namen seines Vaters trägt, der als Offizier Widerstandskämpfer gegen Nazideutschland war und 1942 hingerichtet wurde, ist nun mit 92 Jahren der letzte Überlebende der Gruppe. Er fand den Film, der wesentlich auch durch seine Zeitzeugenschaft mitgestaltet wurde, die beste Darstellung der Flucht, die in den letzten Jahren vielfach Gegenstand von Büchern, Filmen und Dokumenta-

tionen in Amerika, Deutschland und Tschechien war. Dabei wurden in Brandenburg der Ort Uckro besucht, aber vor allem auch Waldow, wo sich die Gruppe versteckt hielt und wo eine Familie Stillschweigen hielt bis weit nach dem Mauerfall. Mittlerweile ist Josef ein guter Freund der Familie, und man besucht sich gegenseitig. Ein Mitglied der Familie war im Kinosaal anwesend. Botschafter Kafka sagte in seiner Begrüßung, nichts sei in der tschechischen Gesellschaft umstrittener als das Vermächtnis der Mašín-Gruppe. „Und wir müssen seit dem 24. Februar 2022, dem Angriff von Putins Rußlands auf die Ukraine, mit dem Heldentum neu zurechtkommen. Auch wenn die Helden nicht immer unseren Vorstellungen entsprechen mögen.“ Die Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung, Anna Kaminsky, beklagte in ihren Einführungsworten, die Ausblendung in unseren Geschichtsbildern von auch militanten Widerstandsgruppen unter kommunistischen Diktaturen. In der kritischen Betrachtung dieses Widerstandes kämen auch in der heutigen Diskussion immer wieder Anklänge früherer Propaganda zum Vorschein. Dies sei auch bei der Beurteilung der MašínGruppe der Fall. Hier stelle sich eben auch die Frage nach der Legitimität von Gewalt gegen eine Diktatur. Und so kam es dann auch in der kurzen Diskussion vor allem mit Josef Mašín in Santa Barbara/Kalifornien. Markus Meckel erklärte, er könne in dem Film keine Recht-

fertigungsgründe für die gewaltsame Flucht der Mašín-Gruppe erkennen. In der Tat beschreibt der Film nur die Flucht durch die DDR und läßt die Vorgeschichte unter der kommunistischen Herrschaft außen vor, wie das Schicksal von Freunden und Bekannten, die spurlos verschwanden oder in Schauprozessen zum Tode verurteilt wurden, wie die bekannte Politikerin Milada Horáková, die eine Freundin der Mutter der beiden Mašín-Brüder war. Das ließ die Emotionen unter den Zuschauern im Kinosaal hochkochen. Und nur dem diplomatischen Eingreifen des Hausherrn Kafka war es zu danken, daß sich die berechtigten Diskussionen in die Räume vor dem Kinosaal verzogen. Er sei für alle Beiträge dankbar, sagte Kafka. Mašín dankte er für seine Zeit und charakterisierte ihn „als eine Persönlichkeit der Geschichte, die sich nicht entschuldigt, sondern einen Reibungspunkt für uns heute darstellt, an dem wir unsere Dilemmata abarbeiten sollten“. Und so bleibt der Streitfall der tschechischen Geschichtsbetrachtung, der auch eine Episode im Osten Deutschlands enthält, ungelöst. Ein Zeichen dafür ist das Fehlen hochrangiger Auszeichnungen für die Mitglieder der Mašín-Gruppe nach ihrer Rehabilitierung durch den tschechischen Staat. Gerade erst hat Tschechiens Staatspräsident Petr Pavel eine Auszeichnung von Josef Mašín mit dem TomášGarrigue-Masaryk-Orden abgelehnt – so wie dessen Vorgänger. Ulrich Miksch

Putins Bomben auf Kinder

uf dem Prager Václav-HavelPlatz haben sich am Samstagabend Menschen versammelt, um der Opfer des russischen Angriffs auf das Theater im ukrainischen Mariupol zu gedenken. Vor zwei Jahren hatten dort tausend Zivilisten, darunter viele Mütter und kleine Kinder, Schutz gesucht und auf dem

Vorplatz in großen Lettern „Kinder“ (Deti) geschrieben, um die russischen Piloten von dem Luftangriff abzuhalten. Hunderte von ihnen kamen bei der Bombardierung ums Leben. Auf der Gedenkveranstaltung in Prag mahnte Jevhen Kulesha von der ukrainischen Botschaft, daß die Russen versuchen, die Spuren ihrer Kriegsverbrechen zu verwischen und daß sie zeigen, keine moralischen Grenzen zu kennen.

Mindestens zwei neue Reaktorblöcke

N

och in dieser Legislatur wird die Regierung über den Bau von mindestens zwei Reaktorblöcken in Tschechien entscheiden, hat Industrie- und Handelsminister Jozef Síkela (Stan) im Gespräch mit der Tageszeitung Právo erklärt. Nach einer Analyse der Angebote hat die Regierung im Januar dieses Jahres die Firmen EDF aus Frankreich und KHNP aus Südkorea aufgefordert, bis April verbindliche Angebote für den Bau von bis zu vier neuen Reaktoren in Dukovany und in Temelín vorzulegen. Der Vertrag mit dem ausgewählten Unternehmen soll zum Jahreswechsel 2024/2025 unterzeichnet werden. Der erste Reaktor soll 2036 ans Netz gehen.

Kremsier: Schloß öffnet Schatzkammer

I

m erzbischöflichen Schloß in Kremsier, das zum UnescoWeltkulturerbe gehört, wird in dieser Saison zum ersten Mal die Schatzkammer für Besucher geöffnet sein. Die Räumlichkeiten entstanden wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und sind Bestandteil des Schloßturms, der zu den ältesten Teilen der Anlage zählt.

Ostern für viele nur ein Frühlingsfest

I

nsgesamt 77 Prozent der Tschechen pflegen Oster-Traditionen, hat das Meinungsforschungsinstitut Ipsos ermittelt. Am beliebtesten ist das Backen von Osterlamm oder Osterzopf. Allerdings gaben nur 18 Prozent an, daß Ostern für sie ein christliches Fest ist. Die Mehrheit verbindet Ostern dagegen mit dem Beginn des Frühlings.

Sudetendeutsche Zeitung ISSN 0491-4546 Erscheint wöchentlich freitags. Redaktionsschluß Veranstaltungstermine: Freitag 18.00 Uhr. Redaktionsschluß Montag 18.00 Uhr. Chefredaktion und verantwortlich für den Inhalt: Torsten Fricke, Nadira Hurnaus. Kulturredaktion: Susanne Habel. Korrespondent in Prag: Dr. Jaroslav Šonka; Korrespondentin in TeplitzSchönau: Jutta Benešová; Korrespondenten im Isergebirge: Stanislav Beran, Petra Laurin; Korrespondent in Berlin: Ulrich Miksch. Ständige Mitarbeit: Peter Barton, Markus Bauer, Josef Grimm, Professor Dr. Rudolf Grulich, Dr. Wolf-Dieter Hamperl, Kathrin Hoffmann, Peter Pawlik, Karl Reitmeier, Hildegard Schuster, Lexa Wessel. Anschrift für alle: Hochstraße 8, 81669 München. Redaktion: eMail zeitung@sudeten.de; Verlag: Telefon (0 89) 48 00 03 80, eMail svg@sudeten.de. Jahres-Abonnement 2023 Inland als Postvertriebsstück im Lastschriftverfahren 125,00 EUR einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 154,00 EUR, Luftpost auf Anfrage. Reichenberger Zeitung (24 Ausgaben jährlich) 62,50 EUR, Neudeker Heimatbrief oder einer der Regionalblöcke (Block 1 – Aussiger Bote, Leitmeritzer Heimatbote; Block 2 – Elbogener Heimatbrief, Falkenauer Heimatbrief, Karlsbader Heimatzeitung/Karlsbader Badeblatt, Luditzer Heimatbrief, Der Egerländer, Egerer Zeitung; Block 3 – Isergebirgs-Rundschau, Sternberger Heimat, Zuckmantler Heimatbrief; Block 4 – Riesengebirgsheimat) (12 Ausgaben jährlich) 31,25 EUR. Je Rechnung 2,00 EUR Aufschlag. Bankverbindung: Postbank München – IBAN: DE13 7001 0080 0005 7278 08, BIC: PBNKDEFF; Abbestellungen mit einer Frist von vier Wochen zum Vierteljahresschluß schriftlich an den Verlag. Anzeigenpreisliste Nr. 13 vom 1. Januar 2021; Anzeigengestaltung erst nach Auftrag. © 2023 Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft. Diese Zeitung ist mit allen Texten und Bildern urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und Verwertung – insbesondere auch Weitergabe in Form von Kopien oder Einstellen ins Internet – sind ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urheberrecht nichts anderes ergibt. Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Sudetendeutschen Landsmannschaft wieder. Gerichtsstand und Erfüllungsort München. Kein Entschädigungsanspruch bei Nichterscheinen oder Nichtlieferung infolge Streik oder höherer Gewalt. Keine Gewähr für nicht angeforderte Manuskripte, Bilder, Dokumente, Datenträger und Daten. Alle datenschutzrechtlichen Vorschriften werden beachtet; Einzelheiten unter www.sudeten.de Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft mbH, HRB München 3796. Geschäftsführer und verantwortlich für Anzeigen: Torsten Fricke. Alleiniger Anteilseigner: Sudetendeutsche Landsmannschaft, Hochstraße 8, 81669 München. Druck und Versand: Presse-Druck- und Verlags-GmbH, 86167 Augsburg.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.


AKTUELL

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22.3.2024

3

Transparency International deckt intransparente Wahlkampffinanzierung von Robert Pellegrini auf

Slowakei vor der Wahl: Rollt der Rubel, damit ein Putin-Versteher Präsident wird?

Mit Sorge blickt Europa auf die Slowakei, wenn am Samstag der erste Durchgang der Präsidentschaftswahlen stattfindet. Klarer Favorit ist Parlamentspräsident Peter Pellegrini, ein Wegbegleiter des populistischen Premierministers Robert Fico, der wiederum seit seinem Amtsantritt im vergangenen Herbst gemeinsam mit Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán den harten EU-Kurs gegen Rußland torpediert.

M

it 38,2 Prozent, so eine aktuelle Meinungsumfrage, führt Pellegrini, Vorsitzender der sozialdemokratischen Hlas, deutlich vor seinen zehn Mitbewerbern. Aussichtsreichster Gegenkandidat ist Ivan Korčok, der keiner Partei angehört. Der ehemalige Außenminister und Diplomat kommt derzeit auf 32,7 Prozent und dürfte damit gegen Pellegrini in der Stichwahl antreten. „Auf unseren Straßen gibt es heute mehr Pellegrini-Plakate als Schlaglöcher. Woher er das Geld dafür hat, wissen wir allerdings nicht“, hat Korčok jetzt öffentlich kritisiert, daß Pellegrini die Finanzierung seines Wahlkampfes nicht öffentlich darlegt. Hinzu kommt eine Untersuchung der Nichtregierungsorganisation Transparency International, die in der vergangenen Woche schwere Vorwürfe sowohl gegen die neue Fico-Regierung als auch gegen den Präsidentschaftskandidaten Pellegrini erhoben hat. So trickse Pellegrini, der von seinen Gegnern den Spitzenamen „Ficos Taschenträger“ verpaßt bekommen hat, bei den Ausgaben, die per Gesetz auf 500 000 Euro beschränkt sind, und sei auch bei der Einnahmenseite intransparent: „Pellegrini hat kein transparentes Konto und sammelt Spenden nur über ein nicht öffentliches Parteikonto. Anders als in der Vergangenheit legt die Partei ihre Spender nicht einmal im Internet offen“, urteilt Transparency International. In dem Transparenz-Ranking landet Pellegrini auf dem letzten Platz, während sein aussichtsreichster Mitbewerber Korčok mit 90 Prozent beim Transparenz-Test als Vorbild das Kandidatenfeld anführt. „Ich freue mich, daß auch die unabhängige Institution Transparency International Slovakia die Art und Weise, wie wir die Kampagne durchführen, gewürdigt hat. Anständig, transparent, ohne mysteriöse Spender und seltsame Spenden. Andererseits tut es mir leid, daß wir nicht in einem fairen Wettbewerb um die Präsidentschaft kämpfen“, hat Korčok das Ergebnis kommentiert und geklagt: „Die Slowakei wurde im Vorfeld der Wahlen mit Zeitschriften überschwemmt, in denen Pellegrini gelobt und über mich gelästert wurde. Ohne daß man weiß, wer sie finanziert hat und wie.“ Während Korčok öffentlich darlegt, daß mehr als 3300 Spen-

2019 veröffentlichte der Kreml dieses Foto, auf dem der russische Präsident Wladimir Putin den damaligen slowakischen Premierminister Peter Pellegrini in St. Petersburg begrüßt. Oben: Die Transparenz-Anlayse von Transparency International. der ihn unterstützen, hat Pellegrini hat nach eigenen Angaben nur einen einzigen Spender – seine Partei Hlas, die wiederum sich bedeckt hält, aus welchen Quellen dieses Geld kommt. Auch wenn die Vermutung naheliegt, daß der Kreml als Teil seiner hybriden Kriegsführung gegen den Westen, Pellegrinis Wahlkampf unterstützt, wird dies wahrscheinlich nie zu beweisen sein. Klar ist aber, wen Rußlands Präsident Waldimir Putin in Preßburg als Präsidenten favorisiert – und wen er bekämpft. Ivan Korčok ist westlich geprägt. Der 59-jährige Diplo-

Präsidenten Petr Pavel zum Ankauf von 800 000 Schuß Artilleriemunition für die Ukraine (siehe unten) und twitterte: „So sieht eine selbstbewußte und souveräne Außenpolitik aus. Konkretes Handeln, Zusammenarbeit mit Partnern und echte Ergebnisse.“ Anders Pellegrini, der aus Prag vom tschechischen Ex-Präsidenten Miloš Zeman unterstützt wird, dem ebenfalls eine besondere Nähe zu Moskau nachgesagt wird. 2019 reiste Pellegrini als Nachfolger des zurückgetretenden Fico als Premierminister zum Internationalen Wirtschaftsforum

bei der Befreiung unseres Landes am Ende des Zweiten Weltkriegs nicht in Frage. Wir haben großen Respekt vor diesem Heldentum und vor dieser Aufopferung.“ Zwar sagt auch Pellegrini mittlerweile öffentlich „Wir alle stehen an der Seite der Ukraine und verurteilen Rußland als Aggressor“, aber das ist angesichts der Fakten eine Binse. Von „Krieg“ will Pellegrini dennoch nicht sprechen, sondern nur von einem „Konflikt“. Gleichzeitig fordert der Slowake die Ukraine zu Friedensverhandlungen auf. Schwere Kritik hat Transparency International auch an

ren Schlüsselbereichen umstrittene Änderungen angekündigt, wie zum Beispiel die Einschränkung der Transparenz im öffentlichen Auftragswesen, die Übernahme öffentlicher Medien und die Abschaffung spezialisierter Polizeieinheiten für die Bekämpfung von Schwerverbrechen und Korruption.“ Wie brisant insbesondere das Thema Korruptionsbekämpfung ist, weiß Robert Fico aus eigener Erfahrung. Am 21. Februar 2018 wurden der slowakische Investigativ-Journalist Jan Kuciak und dessen Verlobte von einem Auftragskiller erschossen, in des-

Ehemaliger Außenminister und Botschafter:

Ivan Korčok hat drei Ziele

onkret wirft der ehemalige Außenminister und Botschafter der Fico-Regierung einen „Amoklauf“ gegen die Interessen des Volks vor und warnt vor Konsequenzen durch die Euro-

päische Union. Korčok: „Während meiner 30jährigen Tätigkeit für die Slowakei konnte ich mit Politikern aus allen politischen Lagern zusammenarbeiten. Und genau das biete ich auch heute an: Ich werde streng, aber fair zu allen sein. Ich werde mit jedem zusammenarbeiten und jeden unterstützen, der wirklich daran interessiert ist, unser Land voranzubringen. Nur so können wir das Mißtrauen gegenüber den Institutionen überwinden, das zwischen uns herrscht.“

der aktuellen Regierung unter Robert Fico geübt: „Von Anfang an ging die Regierung mit Angriffen gegen unabhängige Kontroll- und Regulierungsinstitutionen, Ermittlungsbehörden sowie Vertreter der Zivilgesellschaft und der Medien vor. Während die öffentliche Aufmerksamkeit in erster Linie auf die kriminalpolitische Debatte gelenkt wird, hat die Regierung auch in ande-

sen Folge es zu Massenprotesten im ganzen Land kam und Fico als damaliger Premierminister zurücktreten mußte. Kuciak hatte über ein weit verzweigtes Korruptionsnetzwerk in der Slowakei recherchiert und Verbindungen zwischen der Mafia und der Politik-Elite öffentlich gemacht. Auch gegen Fico und weitere führende Politiker wurden damals Ermittlungen eingeleitet,

Er wolle den Kurs der Regierung, die derzeit nur an sich selbst denke, korrigieren, die Aufmerksamkeit auf die wahren Probleme der Slowakei lenken und das Selbstvertrauen der Slowakei wiederherstellen, hat Ivan Korčok in seinem Wahlprogramm angekündigt.

K mat hat Wirtschaftswissenschaften und internationale Beziehungen studiert, war stellvertretender Leiter der slowakischen Vertretung bei der Nato, später Botschafter in Deutschland, bei der Europäischen Union und in den USA, bevor er im April 2020 zum Außenminister berufen wurde. Erst vor wenigen Tagen lobte Korčok öffentlich die internationale Initiative des tschechischen

nach St. Petersburg. Dort traf Pellegrini auch den russischen Präsidenten Putin und lobte in seiner Rede überschwenglich die slowakisch-russischen Beziehungen: „Wir halten die Erinnerung an unseren gemeinsamen Kampf gegen den Nationalsozialismus in Ehren. Die Slowakei schreibt die Geschichte nicht um. Wir haben großen Respekt vor der Roten Armee und stellen ihre Rolle

die aber eingestellt wurden oder mit Freisprüchen endeten. Mit dem neuen Gesetzesvorhaben will die Fico-Regierung unter andem die Spezial-Staatsanwaltschaft auflösen, „die in erster Linie Korruption verfolgt und bei der aktuell Fälle liegen, die das Umfeld von Premier Robert Fico betreffen“, warnte unlängst die Süddeutsche Zeitung. Außerdem sollen Verjährungsfristen verkürzt werden, wovon auch Abgeordnete profitieren, gegen die derzeit ermittelt wird. Noch-Präsidentin Zuzana Čaputová hatte wiederholt diese Gesetzesvorgaben scharf kritisiert und angekündigt, sie mit allen legalen Mitteln zu bekämpfen. Doch im vergangenen Jahr hatte die hoch geschätzte Čaputová erklärt, nicht erneut als Staatsoberhaupt kandidieren zu wollen. Sie begründete das mit Drohungen gegen ihre Familie. Außerdem werde sie seit langem von Fico und seinen Anhängern wüst beschimpft und verleumdet. François Valérian, der Vorsitzender von Transparency International, findet deshalb deutliche Worte zur Lage in der Slowakei und warnt: „Die Aufgabe einer demokratischen Regierung ist es, die Rechtsstaatlichkeit aufrechtzuerhalten und die Opfer von Korruption zu schützen, und nicht, den Tätern durch beschleunigte Gesetzgebungsverfahren das Leben leichter zu machen. Transparency International fordert die politischen Entscheidungsträger in der Slowakei auf, die Untergrabung der Rechtsstaatlichkeit zu beenden und zu den üblichen demokratischen Verfahren zurückzukehren, einschließlich der Verabschiedung von Gesetzen mit öffentlicher Beteiligung.“ Pavel Novotny/Torsten Fricke

Ankauf von 800 000 Schuß Artilleriemunition auf dem Weltmarkt für die Ukraine

Auch Deutschland unterstützt Pavel-Initiative Nach Frankreich und weiteren Nato-Partnern beteiligt sich auch Deutschland am Ankauf von 800 000 Schuß Artilleriemunition für die Ukraine.

I

m Interview mit der Sudetendeutschen Zeitung hatte MdB Knut Abraham, der auch Mitglied des Sudetendeutschen Ra-

tes ist, in der vergangenen Woche gefordert, daß auch Deutschland die Initiative, die der tschechische Staatspräsident Petr Pavel im Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz gestartet hatte, unterstützt. Laut einem Berichts der Financial Times kostet der Ankauf auf dem Weltmarkt rund 1,5 Milliar-

den US-Dollar. Deutschland werde sich, so ein Sprecher der Bundesregierung, mit einem dreistelligen Millionenbetrag an der „sehr guten Initiative“ beteiligen. Die Niederlanden hatten bereits 250 Millionen Euro zugesichert. Auch Belgien will den Ankauf mit 200 Millionen Eu-

ro unterstützen. Zu den weiteren Unterstützern gehören Großbritannien, Kanada und Polen. Laut Pavel sollen 500 000 Schuß vom Kaliber 155 Millimeter und 300 000 Schuß vom Kaliber 122 Millimeter in die Ukraine geliefert werden. Aus welchen Ländern die dringend benötigte Munition kommt, ist nach wie

vor geheim. Militärexperten vermuten, daß die Munition unter anderem aus Südkorea, Südafrika und der Türkei kommen könnte. Präsident Pavel hatte für seine Initiative offenbar seine früheren Kontakte als ehemaliger General und Vorsitzender des Nato-Militärausschusses genutzt.

Auf der Münchner Sicherheitskonferenz hatte Tschechiens Präsident Petr Pavel seine Munitionsinitiative gestartet. Foto: Torsten Fricke


4

TERMINE

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22.3.2024

Ausstellung „So geht Verständigung – dorozméní“ des Sudetendeutsches Rates wird bis 12. Mai in Herzogenaurach gezeigt

Geschichte als Mahnung und Auftrag Die Ausstellung des Sudetendeutschen Rates „So geht Verständigung – dorozuméní“ ist in Anwesenheit von zahlreichen Gästen im Stadtmuseum in Herzogenaurach von Generalsekretärin Christa Naaß eröffnet worden. In der mittelfränkischen Stadt wird die dreisprachige Ausstellung bis zum 12. Mai gezeigt. Unter den Gästen weilten auch der ehemalige Geschäftsführer der Sudetendeutschen Landmannschaft, Christoph Lippert, sowie der Bubenreuther Bürgermeister Norbert Stumpf.

H

erzogenaurachs Erster Bürgermeister Dr. German Hakker freut sich, daß die Ausstellung in „seiner Stadt“ gezeigt wird. „Keine 150 Kilometer von Herzogenaurach entfernt liegt das Nachbarland Tschechien. Trotzdem ist der östliche Nachbar für viele Franken weitgehend unbekannt“, so der Bürgermeister, dessen Stadt in den Jahren 1945/46 durch die Zuwanderung von Flüchtlingen um über 3500 Menschen gewachsen ist. Straßennamen erinnern daran, wie zum Beispiel der Sudetenring, der Tachauer Weg, die Egerländer Straße, die Glatzer Straße oder der Dürnbacher Weg. Das Stadtmuseum befaßt sich gerade vor diesem geschichtlichen Hintergrund regelmäßig im Rahmen von Sonderausstellungen mit der Kriegs- und Nachkriegszeit. Hervorzuheben ist, daß die aktuelle Ausstellung durch weitere Exponate ergänzt ist, zum Beispiel mit einer Violine aus Böh-

LESERBRIEF Trägerwechsel Zum Artikel „Mission erfüllt: Sozialwerk der Ackermann-Gemeinde hört auf“, 8. März 2024, Seite 3.

Z

um 1. März 2024 gibt es einen Wechsel des rechtlichen Status des Sozialwerkes der Akkermann-Gemeinde e.V. Bisher war das Sozialwerk ein eigener Verein, was viele administrative und rechtliche Aufgaben mit sich brachte. Nun hat die Mitgliederversammlung des Sozialwerks einstimmig beschlossen, diesen aufzulösen und das Sozialwerk fortan unter dem Trägerverein Ackermann-Gemeinde e.V. weiterzuführen. Dieser hat eigens seine Satzung erweitert, um die Aufgaben des Sozialwerks weiterführen zu können. So werden die Projekte, wie die 50 Euro für bedürftige Angehörige der Deutschen Minderheit in Tschechien sowie die Sprachkurse für tschechische und slowakische Priester, Seminaristen und Ordensleute weitergeführt. Auch die Projektkonten und damit die Förderung von wichtigen Projekten übernimmt die Ackermann-Gemeinde. Spender für Anliegen des Sozialwerkes erhalten demnach eine Zuwendungsbescheinigung der Ackermann-Gemeinde. Diese organisatorische und rechtliche Veränderung strafft die Struktur der Ackermann-Gemeinde, um auch in Zukunft den vielfältigen Aufgaben nachkommen zu können. Anlagen und Vermögen des Sozialwerks gehen nach der einjährigen Liquidationsphase an die Stiftung der Ackermann-Gemeinde über und bleiben so für Sozialwerksprojekte auch weiterhin verfügbar. Auch die vorweihnachtliche Kartenaktion bleibt erhalten. Die Spenden aus der Kartenaktion bleiben weiterhin die zentrale Säule für die Unterstützung von sozialen und kirchlichen Projekten unserer Partner in Tschechien und der Slowakei. Matthias Dörr/Adriana Insel

Bei der Eröffnung (von links) in Herzogenaurach: Bürgermeister German Hacker, Generalsekretärin Christa Naaß, Regina Enz, Stadt- und Kreisrätin aus Höchstadt, sowie Christoph Lippert, ehemaliger Geschäftsführer der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Foto: Stadtmuseum Herzogenaurach men, einem Egerländer Trachtenpaar, einer tschechischen Trachtenpuppe, einer Liwanzenpfanne aus dem Egerland und einem Einkaufswagen, hergestellt von der Firma Wanzl – bestückt mit Literatur über das Sudetenland und die böhmischen Länder Christa Naaß stellte zu Beginn ihrer Rede den Sudetendeutschen Rat sowie dessen Aufgabenstellungen vor und erklärte anschließend die Wanderausstellung, die das jahrhundertelange Zusammenleben von Tschechen und Deutschen im Herzen Europas beschreibt. Außerdem dokumentiert die Ausstellung das heutige Selbstverständnis der Sudetendeutschen als Bindeglied zwischen den Völkern Mitteleuropas sowie das Eintreten

für Menschen-, Volksgruppenund Minderheitenrechte. „Die dreisprachige Ausstellung ist bewußt in die Zukunft gerichtet und hat nicht nur den Blick in die Vergangenheit“, so die Generalsekretärin. Anhand von fünf „Vs“ – Vermitteln, Verbinden, Vertreibung, Versöhnung, Verständigung – wird die Geschichte der Sudetendeutschen beleuchtet. Es geht dabei um das jahrhundertelange Zusammenleben von Tschechen und Deutschen, um die Auseinanderentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert, um den Anschluß des Sudetenlandes, die nationalsozialistische Besetzung des tschechischen Reststaates sowie um die Vertreibung der deutschen Bevölkerung in den Jahren

1945/46. Aber auch das Leid der tschechischen Bevölkerung wird nicht außer Acht gelassen. „Und wir zeigen die Organisation der Heimatvertriebenen nach dem Krieg auf und ihre aktive Beteiligung am Wiederaufbau in ihren Aufnahmegebieten“, erläuterte Christa Naaß weiter. „Es wird auf die Entstehung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, auf die Gründung der Gesinnungsgemeinschaften, wie der Ackermann-Gemeinde oder der Seliger-Gemeinde eingegangen, auf die Entstehung von Bildungseinrichtungen, wie den Heiligenhof, sowie auf das Sudetendeutsche Museum in München, das vor drei Jahren eingeweiht werden konnte.“ Die Ausstellung zeige auf, daß das Verbindende zwischen Deutschen und Tschechen das Trennende überwinden solle. „Heute und auch künftig ist es wichtig, immer für das Recht auf Heimat und das Recht auf Selbstbestimmung einzutreten, und zwar für alle Völker und Volksgruppen“, so Naaß. Abschließend appellierte die Generalsekretärin, die auch Präsidentin der SL-Bundesversammlung ist, im Hinblick auf die Europawahl am 9. Juni und angesichts zunehmender antieuropäischer Tendenzen sowie eines Rechtsrucks in einigen europäischen Ländern: „Wir müssen gemeinsam die Demokratie in Europa stärken und schützen sowie gegen europafeindliche Tendenzen verteidigen. Europa ist eine Erfolgsgeschichte.“

Offene Werkstatt und Ferienprogramm

Ostern im Museum

Samstag, 23. März, 14.00 bis 18.00 Uhr: „Offene Werkstatt zum Ostermarkt der Heimatpflegerin für Kinder ab fünf Jahren mit Ricarda Wolf“. Sudetendeutsches Haus, Werkstattraum der Museumspädagogik, Hochstraße 8, München. In der Osterwerkstatt des Sudetendeutschen Museums wird mit viel Gehämmer der Frühling begrüßt, wenn frische, bunte Blüten mit dem Gummihammer auf Papier und Stoff drucken. Noch lauter wird es mit einer traditionellen Osterratsche. Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen dürfen sie ganz

nach Lust und Laune gestalten, individuell unter Anleitung der Museumspädagogin. Damit es noch grüner und bunter wird, fertigen die Teilnehmer schließlich Samenmischungen und Sameneier an. Die Teilnahme ist kostenfrei. Dienstag, 26. bis Mittwoch, 27. März, 9.00 bis 14.00 Uhr: „Ei, Ei, Ei! Osterferien im Museum“. Osterferienprogramm mit Ricarda Wolf für Grundschulkinder. Anmeldung bis Freitag, 22. März, per eMail an info@sudetendeutschesmuseum.de oder unter Telefon (0 89) 48 00 03 37, Treffpunkt Museumskasse.

VERANSTALTUNGSKALENDER Bis Sonntag, 7. April, Sonderausstellung „Ein bißchen Magier bin ich schon... Otfried Preußlers Erzählwelten“. Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 13.00 bis 17.00 Uhr. Isergebirgs-Museum Neugablonz, Bürgerplatz 1, Kaufbeuren. Bis Samstag, 20. April, Sonderausstellung der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen: „Stillgeschwiegen! – Die Vertriebenen in der SBZ und DDR“. Öffnungszeiten: täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr. DDR-Museum, St.Wolfgang-Straße 2–4, Berlin. Bis Sonntag, 12. Mai, Sudetendeutscher Rat, Wanderausstellung „So geht Verständigung – dorozméní“ (siehe oben). Öffnungszeiten: Donnerstag, 17.00 bis 20.00 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag, 14.00 bis 17.00 Uhr. Stadtmuseum, Kirchenplatz 2, Herzogenaurach. Bis Freitag, 24. Mai, Ausstellung „Kampf um die Demokratie. Plakate aus dem Wahljahr 1924“. Staatsarchiv, Hainstraße 39, Bamberg. Bis Donnerstag, 28. März, Ausstellung „Auf den zweiten Blick – Na druhý pohled“. Vor dem Umzug des Tschechischen Zentrums werden in der letzten Ausstellung die Ergebnisse des deutsch‐tschechischen Analogfotografieprojekts gezeigt. Tschechisches Zentrum, Prinzregentenstraße 7, München. Mittwoch, 20. März, 14.30 Uhr, SL-Ortsgruppe Krefeld: Monatstreffen der SL-Frauengruppe. Anmeldung per eMail gr@gertraud-rakewitz.com oder per Telefon unter (0 65 97)13 68. Pfarrheim der Heiligen Schutzengel, Hauptstraße 18, Krefeld. Mittwoch, 20. März, 19.00 Uhr, Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus: „Diese Minderheit, die durch Morden, Plündern und Sengen den deutschen Namen besudelt, wird das Unglück des ganzen deutschen Volkes werden … – Hellmuth Stieff (1901– 1944) und das NS-Regime“. Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, Düsseldorf.

Freitag, 22. März, 10.00 Uhr, SL-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen: Landesversammlung mit Neuwahlen. Steffen Hörtler, stellvertretender Bundesvorsitzender, spricht zum Thema: „Positive Ansätze zur Verständigung zwischen Tschechen und Sudetendeutschen“. Als Gäste zugesagt haben Kristina Larischová, Generalkonsulin der Tschechischen Republik, und Heiko Hendriks, Beauftragter für die Belange von deutschen Heimatvertriebenen, Aussiedlern und Spätaussiedlern. Anmeldung per eMail an werner. appl@sudeten-nrw.de GerhartHauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, Düsseldorf. Freitag, 22. bis Sonntag, 24. März, Ackermann-Gemeinde und Bernard-Bolzano-Gesellschaft: XXXII. Brünner Symposium „Dialog in der Mitte Europas“. Neues Rathaus, Dominikánské náměstí 1, Brünn und Hotel International, Husova 16, Brünn. Samstag, 23. März, 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Heimatpflegerin der Sudetendeutschen: Böhmisch-Mährisch-Schlesischer Ostermarkt. Musikalische Umrahmung: Elisabeth und Stefanie Januschko. 14.00 bis 18.00 Uhr: Offene Werkstatt für Kinder ab fünf Jahren mit Ricarda Wolf. 15.00 Uhr: Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München. Samstag, 23. März, 14.30 Uhr, SL-Ortsgruppe StuttgartWeilimdorf: Monatsnachmittag. Haus der Begegnung, Giebelstraße 14, Stuttgart. Samstag, 23. März, 15.00 Uhr: „Tracht(en)Kunst. Foto-Diptychon-Montagen zur Wischauer Festtagstracht“. Führung durch die Sonderausstellung mit Heimatpflegerin Christina Meinusch. Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München. Samstag, 23. März, 19.00 Uhr: „Seht an das Gottes Lamm“. Konzert des Duos Connessione. Christuskirche, Am Moosbügl 3, Beilngries.

Sonntag, 24. März, 15.00 Uhr: „Seht an das Gottes Lamm“. Konzert des Duos Connessione. Klosterburg Kastl in der Oberpfalz. Dienstag, 26. März, 19.00 Uhr, Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste: Ringveranstaltung – Peter Becher stellt sein neues Buch „Unter dem Steinernen Meer“ vor. Freier Eintritt mit anschließendem Empfang. Anmeldung per eMail an sudak@ mailbox.org oder unter Telefon (0 89) 48 00 03 48. Sudetendeutsches Haus, Adalbert-StifterSaal, Hochstraße 8, München. Sonntag, 7. April, 11.00 bis 14.00 Uhr, SL-Ortsgruppe Stuttgart-Weilimdorf: Fest der Nationen. Gemeindehaus Salvator Giebel, Giebelstraße 15, Stuttgart. Dienstag, 9. April, 19.00 Uhr: Sudetendeutsche Akademie der Wissenschaften und Künste: Ausstellungseröffnung „Moritz Baumgartl und Simon Dittrich – Dialoge der Bildenden Kunst & Architektur“. Freier Eintritt mit anschließendem Empfang. Anmeldung erbeten unter Telefon (0 89) 48 00 03 48 oder per eMail an sudak@ mailbox.org Ausstellungsdauer bis 5. Mai. Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München. Donnerstag, 11. April, 18.00 Uhr, Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus: Eröffnung der Ausstellung „Hitler-Stalin-Pakt und seine Folgen für Ostmitteleuropa: Geschichte und Erinnerung“. Die Ausstellung läuft bis zum 28. Juni. Gerhart-Hauptmann-Haus, Bismarckstraße 90, Düsseldorf. Freitag, 12. bis Sonntag, 14. April: Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Sudetendeutsches Haus, Hochstraße 8, München. Samstag, 13. April, 15.00 Uhr, SL-Kreisgruppe Erlangen und Ackermann-Gemeinde: Film: „Verschwundener Böhmerwald“. Café Rathsstift, Rathsberger Straße 63, Erlangen.

Wochenend-Literaturseminar Freitag, 5. bis Sonntag, 7. April: Wochenend-Literaturseminar „Das Banat als Herkunftsbezug und Thema. Zeitgenössische Literatur bekannter rumäniendeutscher Autoren“. Dieses Seminar in Kooperation und unter Förderung durch das Kulturwerk Banater Schwaben e. V. setzt die erfolgreichen Literaturbegegnungen der Jahre 2022 und 2023 in einem ähnlichen Format fort. In diesem Rahmen werden Lesungen und Diskussionen mit bekannten deutschen Autoren aus dem Banat wie Ilse Hehn, Werner Kremm, Horst Samson, Edith Ottschofski, Traian Pop Traian, Anton Sterbling und Astrid Ziegler sowie auch mit dem Banat verbundenen Autoren wie Dagmar Dusil und Hellmut Seiler erfolgen. Der Tagungsbeitrag beträgt 90,00 Euro pro Person, inkl. Teilnahme am Programm, Verpflegung sowie Unterbringung im Doppelzimmer. Der Einzelzimmerzuschlag beträgt 20,00 Euro, die ermäßigte Kurtaxe 3,90 Euro, jeweils für den gesamten Seminarzeitraum. Die Reisekosten sind von den Teilnehmern selbst zu tragen. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Die Anmeldungen sind zu richten an: Der Heiligenhof, Alte Euerdorfer Straße 1, 97688 Bad Kissingen per Telefax unter (09 71) 71 47 47, per eMail an hoertler@heiligenhof.de Kennwort: „Literatur Banat“ oder über die Webseite https://heiligenhof.de/unsere-seminare/seminarprogramm/ das-banat-als-herkunftsbezug-und-thema-zeitgenossische-literaturbekannter-rumaniendeutscher-autoren Heiligenhof · Alte Euerdorfer Straße 1 · 97688 Bad Kissingen Telefax (09 71) 71 47 47 info@heiligenhof.de · www.heiligenhof.de

Ausstellung zu Flucht, Vertreibung und Integration

Teil 2: „Ungehört – die Geschichte der Frauen“ Bis Freitag, 12. April, zweiter Teil der Ausstellung „Ungehört – die Geschichte der Frauen. Flucht. Vertreibung und Integration“. Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, München. Öffnungszeiten: montags bis freitags von 10.00 bis 20.00 Uhr. Die Ausstellung, die das Team Dr. Lilia Antipow

(HDO), Patricia Erkenberg M.A. (HDO), Prof. Dr. Daniela Neri-Ultsch (Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung Universität Regensburg) und Prof. Dr. Andreas Otto Weber (Direktor des Hauses des Deutschen Ostens) kreiert hat, wird nach dem Erfolg im Sommer in einer erweiterten Version gezeigt.


Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22.3.2024

AKTUELL · KOLUMNE

� 61. Andechser Europatag der Paneuropa Deutschland unter dem Motto „Welt in Flammen – Warum der Frieden Europa braucht“

„Wir können es uns nicht erlauben, daß Rußland den Krieg gewinnt“ „Beihilfe zum Völkermord durch Unterlassen“ begeht nach Ansicht des langjährigen Münchner Europaabgeordneten Bernd Posselt „jeder Staat, der der Ukraine lebensnotwendige Luftabwehrsysteme und Munition verweigert“. Der Präsident der überparteilichen Paneuropa-Union Deutschland und Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe erklärte beim 61. Andechser Europatag dieser ältesten europäischen Einigungsbewegung, daß es Ziel der russischen Politik sei, sowohl die Ukrainer als eigenständiges Volk auszulöschen als auch ein von Moskau beherrschtes „Eurasien von Wladiwostok bis Lissabon zu errichten, wie Putin und seine Gefolgsleute immer wieder ganz offen sagen.“

D

er Aufstieg Putins vor 25 Jahren sei, so betonte Volksgruppensprecher Bernd Posselt, „durch den blutigsten Wahlkampf der neueren Geschichte, nämlich den von ihm ausgelösten zweiten Tschetschenienkrieg, erfolgt. Schon damals hätte man sich ihm entgegenstellen müssen, statt sich energiepolitisch von ihm abhängig und erpreßbar zu machen.“ Für eine künftige Friedensordnung sei außer der Errichtung einer Europäischen Verteidigungsunion sowie der Osterweiterung von EU und Nato „auch eine präventive Diplomatie vonnöten, die durch Klarheit und Realismus Konflikte frühzeitig vermeidet“. Bei der internationalen Tagung verwies Prof. Michael Wolffsohn von der Bundeswehr-Universität MünchenNeubiberg auf die systematische Einkreisungspolitik des Iran im Nahen Osten, durch die Teheran inzwischen zur Vormacht der ganzen Region aufgestiegen sei. Der Libanon sei weitgehend beherrscht von der mit dem Iran verbündeten und von ihm aufgerüsteten Hizbollah, Syrien von dem mit den Mullahs eng verbundenen Assad-Regime. Hinzu komme die von Teheran gelenkte schiitische Bevölkerungsmehrheit im Irak, in Bahrain und in den östlichen Öl-Gebieten Saudi-Arabiens sowie die Hamas im Gaza-Streifen und die Huthi-Rebellen im Jemen. Die Entwicklung der israelisch-palästinensischen Beziehungen sei eine „Geschichte der verpaßten Prof. Michael Gelegenheiten“. Wolffsohn von der Wolffsohn äußer- Bundeswehr-Unite seine Skepsis versität. gegenüber einer „international festgelegten Zwei-Staaten-Lösung“ und brachte föderalistische Modelle ins Gespräch Prof. Martin Schulze Wessel von der Ludwig-Maximilians-Universität nannte die Entwicklung Rußlands seit Zar Peter I. einen „expansiven Irrweg, der wahrscheinlich noch lange nicht zu Ende ist“. Er warnte davor, sie hauptsächlich den jeweils herrschenden Ideologien zuzuordnen, sie sei vielmehr in erster Linie durchgehend imperialistisch. Die ukrainische Identitätsbildung im 19. Jahrhundert habe Rußland, wie schon zuvor die polnische Eigenständigkeit, als tödlichen Angriff auf die Einheit der Slawen empfunden.. Monsignore Wolfgang Huber, Präsident des in Afrika und Asien tätigen katholischen Missionswerks „Missio“, sprach über den möglichen europäischen Beitrag zu Frieden und Entwicklung in der Welt. Christliche „Mission“ sei nicht im Sinne von Kolonialisierung zu verstehen, sondern es gehe darum, aus der Solidarität des Evangeliums heraus Lebensqualität mit anderen Menschen zu teilen. Der Auftrag des Evangeliums, Frieden zu stiften, sei anstrengend, weil er es nötig mache, auch Kultur, Geschichte und Zusammenhänge wahrzunehmen – um nicht erst reagieren zu können, wenn der Krieg bereits ausgebrochen sei: „Viele Dinge kündigen sich schon vorher an.“ Prof. Mislav Ježić von der kroati-

5 � Mut tut gut

Das Leiden des Herrn

I

Podium zur Rußland-Wahl (von links): Moderator Frederik Ströhlein, Dirk Voß, Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk, MdL Volkmar Halbleib, MdB Thomas Erndl, Barbara von Ow-Freytag, Botschafter Ramūnas Misiulis und Prof. Ihor Zhaloba. Foto: Johannes Kijas

Bernd Posselt mit den beiden Leitern der Rolli-Gang, Benny Dannecker und René Vollmar. Fotos: Stefan Zwinge

Die Vorsitzenden der Historikerkommissionen, Prof. Ihor Zhaloba und Prof. Martin Schulze Wessel.

schen Akademie der Wissenschaften, internationaler Vizepräsident der Paneuropa-Union, faszinierte durch eine vergleichende Analyse des Friedensbegriffes und des Friedenswerkes des indischen Staatsgründers Mahatma Gandhi, des Vaters der Paneuropa-Bewegung, Richard Coudenhove-Kalergi, und des 1928 von einem serbischen Nationalisten ermordeten Vorsitzenden der Kroatischen Bauernpartei, Stjepan Radić. Alle drei seien Friedenskämpfer im Jahrhundert der Weltkriege gewesen. Pater Valentin Ziegler begrüßte die Gäste – unter ihnen den Beauftragten des Freistaats für den Kampf gegen den Antisemitismus, Staatsminister a. D. Ludwig Spaenle, sowie die Vizepräsidenten der Paneuropa-Union Deutschland, MdEP Michael Gahler aus Hessen und Andreas Raab aus Baden-Württemberg – namens des Konvents auf Bayerns Heiligem Berg. Mit dem Titel „Welt in Flammen. Wozu der Frieden Europa braucht“ habe sich die Paneuropa-Union den Herausforderungen der Zeit gestellt. Im urgeschichtlichen Teil der Heiligen Schrift, der Genesis, fänden sich neben Elementen, die auf die Gegenwart Gottes in der Welt hinwiesen, wie dem „Garten des Paradieses, wo alles blüht“, auch solche wie die große vernichtende Flut. Den Festgottesdienst zu Ehren des Heiligen Benedikt in der Andechser Wallfahrtskirche hielt der römisch-katholische Bischof von Odessa, Stanislaw Szyrokoradiuk, der von den Leiden und der Geduld der Menschen seiner Diözese erzählte. Das abschließende Diskussionsforum,

froren“ werden: „Rußland wird bis zum Ende gehen, bis zum Sieg oder bis zur Niederlage. Wir können uns nicht erlauben, daß Rußland den Krieg gewinnt.“ Deshalb sei es unerläßlich, der Ukraine jegliche, auch militärische Unterstützung zu geben. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag, MdL Volkmar Halbleib, meinte, es brauche langfristig größere Einigkeit in Europa, der Nato und der EU, wie man sich Rußland gegenüber einstelle. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Thomas Erndl, stellvertretender Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses sowie Vizepräsident des Verbandes der Reservisten der Deutschen Bundeswehr, forderte, das Notwendige zu tun, um „eine Position der Stärke zu erreichen. Jede Uneinigkeit ist eine Schwäche, die Putin motiviert, einen Schritt weiterzugehen.“ Deshalb dürfe es im Bereich der Verteidigung keine „roten Linien“ geben, sondern „wir müssen alle Möglichkeiten wahrnehmen“ und verstärkt in die Sicherheit investieren, „egal ob im Herbst Trump oder Biden die Wahlen in den USA gewinnt“. Der Europa- und Verfassungsrechtler Dirk H. Voß, Vizepräsident der internationalen Paneuropa-Union, zog angesichts der Bedrohung Europas durch Rußland Parallelen zur Zeit des beginnenden Zweiten Weltkriegs, als Chamberlain meinte, Hitler sei mit dem Sudetenland zufriedenzustellen, und man in Frankreich die Frage „Sterben für Danzig?“ stellte: „Ein Jahr später war die Wehrmacht in Paris. Das sind Wahrheiten, die man sehen muß.“ Der Historiker und Politikwissenschaftler Prof. Ihor Zhaloba, Präsident der Paneuropa-Union Ukraine, überbrachte die Grüße seiner Kameraden, mit denen er vor kurzem noch an der Front war, und sagte: „Es ist für sie sehr wichtig, daß hier beachtet und verstanden wird, was Heilige Messe mit Bischof Stanislaw Szyro- in der Ukraine koradiuk in der Wallfahrtskirche. passiert.“

das vom Vorsitzenden der PaneuropaJugend Bayern, Frederik Ströhlein, moderiert wurde, befaßte sich mit dem Thema „Wahltag in Rußland – Zahltag für Europa?“. Bischof Szyrokoradiuk wies darauf hin, daß der Krieg gegen die Ukraine nicht erst 2022, sondern 2014 mit der Besetzung der Krim begonnen habe. Auf die Frage nach der Rolle der Kirchen bedauerte er, daß die orthodoxe Kirche von Putin zu einem politischen Instrument gemacht worden sei, das die Kriegspropaganda aktiv unterstütze. Die Osteuropa-Analystin Barbara von Ow-Freytag, Vorstandsmitglied des Prague Civil Society Centre, befand, man könne das Geschehen in Rußland „nicht einmal in Anführungszeichen als Wahl bezeichnen“. Es habe früher schon simulierte Demokratie und Scheinwahlen gegeben, aber „das ist jetzt Fake und Farce in einem“, sagte die langjährige Moskau-Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung. In Rußland habe in den letzten Jahren eine Veränderung stattgefunden. Putin habe auf Kriegswirtschaft umgeschaltet, 40 Prozent des Haushalts würden für Rüstung aufgewendet. Von seinem Volk verlange er inzwischen nicht nur Stillhalten, sondern Komplizität, was den Krieg betreffe. Der litauische Botschafter in Deutschland, Ramūnas Misiulis, stellte fest: „Putin hat sich in eine Sackgasse getrieben. Er kann seine Politik nicht ändern, und er kann auch nicht von der Macht zurücktreten, denn das wäre nicht nur sein politischer, sondern höchstwahrscheinlich auch sein tatsächlicher Tod.“ Deshalb könne der Krieg nicht „einge-

Sorgten mit ihrem Konzert für Stimmung: Die Rolli-Gang im Andechser Klostergasthof. Foto: Johannes Kijas

n den meisten Kirchen hängen an den Wänden 14 in ihrer Form ähnliche Bilder, an denen der Kreuzweg Jesu dargestellt ist. Auch in der freien Natur gibt es, gar nicht so selten in Mitteleuropa, entlang von Wegen in Wäldern oder zwischen Wiesen und Feldern 14 hintereinander aufgerichtete Bildstöcke mit den Stationen des Kreuzweges. Gerade in der Karwoche werden sie von gläubigen Menschen gerne genützt, um entweder in Gemeinschaft oder alleine das Leiden des Herrn betend zu betrachten. Kreuzwegandachten sind nach wie vor in unseren Pfarrgemeinden sehr verbreitet, besonders am Karfreitag. Ursprünglich wurde die Andachtsform des Kreuzweges bei uns im 12./13. Jahrhundert von Pilgern verbreitet, die in Jerusalem gewesen waren. Dort hatten sie sich entlang der Via Dolorosa an die Leidensberichte der Evangelien erinnert. Sie hatten den Ort besucht, an dem Jesus von Pontius Pilatus verurteilt worden war, um danach sein Kreuz bis nach Golgota zu tragen, wo er starb und in einem Felsengrab beigesetzt wurde. Die Erfahrung, dem Kreuzweg des Herrn nachzugehen und sich seines Leidens zu erinnern, brachten die mittelalterlichen Pilger mit nach Hause. So kam es zu den vielen Kreuzwegen in unseren Kirchen und im Freien, und es entwickelte sich allmählich die Kreuzwegandacht mit ihren 14 Stationen. Diese lauten: Jesus wird zum Tode verurteilt; Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern; Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz; Jesus begegnet auf dem Kreuzweg seiner Mutter; Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen; Veronika reicht Jesus das Schweißtuch; Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz; Jesus begegnet den weinenden Frauen; Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz; Jesus wird seiner Kleider beraubt; Jesus wird an das Kreuz genagelt; Jesus stirbt am Kreuz; Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt; der Leichnam Jesu wird in das Grab gelegt. Offensichtlich halfen die Kreuzwegandachten den Menschen zu allen Zeiten, ihr persönliches Leiden im Lichte des Leidens Jesu zu sehen. Nicht nur Jesus wurde von Pontius Pilatus verurteilt. Auch wir stehen immer wieder unter dem harten Urteil anderer Menschen. Nicht nur Jesus hatte ein schweres Kreuz zu tragen. Auch unser Leben gibt uns manches zu tragen auf. Nicht nur Jesus ist dreimal unter dem Kreuz gestürzt. Auch uns drücken manche Lasten des Lebens immer wieder zu Boden. Nicht nur Jesus wurde ans Kreuz genagelt. Auch wir scheinen gelegentlich an Situationen angenagelt zu sein, ohne uns lösen zu können. Zu wissen, daß wir im Leiden nicht allein sind, sondern daß uns jemand versteht und begleitet, der Gottes Sohn ist – das hat Menschen zu allen Zeiten getröstet und ihnen Kraft und Mut gegeben, in Krankheiten, zwischenmenschlichen Schwierigkeiten und anderen Problemen weiterzugehen. Das ist der tiefere Sinn der Kreuzwegandachten. Sie zeigen uns einen Gott, der mit uns und für uns leidet. Dr. Martin Leitgöb CSsR Provinzial der Redemptoristen Wien-München


6

FORUM

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22. 3. 2024

Unser Angebot Sudetendeutsche Zeitung mit Aussiger Bote · Der Egerländer · Egerer Zeitung · Elbogener Heimatbrief · Falkenauer Heimatbrief · Heimatbote · Heimatruf · Isergebirgs-Rundschau · Karlsbader Badeblatt · Karlsbader Heimatzeitung · Leitmeritzer Heimatbote · Luditzer Heimatbrief · Nordböhmische Umschau · Reichenberger Zeitung · Riesengebirgsheimat · Sternberger Heimatblatt · Zuckmantler Heimatbrief

Die Zeitung der Sudetendeutschen Landsmannschaft

wöchentlich (125,00 EUR im Jahr) mit folgendem Zahlungszeitraum: jährlich durch Lastschrift

halbjährlich durch Lastschrift vierteljährlich durch Lastschrift Aussiger Bote, Leitmeritzer Heimatbote 12 Ausgaben (31,25 EUR im Jahr)

Die Vorstände der BdV-Landesverbände Thüringen und Bayern mit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow.

Elbogener Heimatbrief, Falkenauer Heimatbrief, Karlsbader Heimatzeitung, Karlsbader Badeblatt, Luditzer Heimatbrief, Der Egerländer, Egerer Zeitung 12 Ausgaben (31,25 EUR im Jahr)

� BdV-Landesverbände Bayern und Thüringen

Historische Begegnung

Isergebirgs-Rundschau, Sternberger Heimatblatt, Zuckmantler Heimatbrief 12 Ausgaben (31,25 EUR im Jahr) Neudeker Heimatbrief, für die Heimatfreunde aus Stadt und Landkreis Neudek 12 Ausgaben (31,25 EUR im Jahr)

Wie wertvoll ein Blick über den Zaun sein kann, zeigte sich am ersten Märzwochenende während einer gemeinsamen Klausurtagung der BdV-Landesverbände Thüringen und Bayern.

Reichenberger Zeitung, Nordböhmische Umschau 24 Ausgaben (62,50 EUR im Jahr) Riesengebirgsheimat 12 Ausgaben (31,25 EUR im Jahr)

D

Diese Preise gelten bei Erteilung eines Bankeinzugsauftrags (SEPA-Lastschriftmandat) und Lieferung innerhalb Deutschlands. Preise für Auslandsabonnements auf Anfrage! Adresse: Name, Vorname

Straße, Hausnummer

Postleitzahl, Ort

Telefon

E-Mail

Geburtsdatum, Heimatkreis

Datum, Unterschrift

Ich/Wir ermächtige/n die Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft mbH (SVG), Hochstraße 8, 81669 München, Gläubiger-Identifikationsnummer DE04SVG00000003583, Zahlungen von meinem/unserem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein/weisen wir unser Kreditinstitut an, die von der SVG auf mein/unser Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Ich kann/Wir können innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Dabei gelten die mit meinem/unserem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Wenn sich meine Kontodaten ändern, teile ich dies der SVG unverzüglich mit.

Kontoinhaber

Kontonummer oder IBAN

Bankleitzahl oder BIC

Datum, Unterschrift

Alle Preise inklusive 7 % Mehrwertsteuer und Versand. Abbestellungen mit einer Frist von einem Monat zum Vierteljahresschluß schriftlich an die SVG. Sie sind berechtigt, die Bestellung des Abonnements ohne Angabe von Gründen innerhalb 14 Tagen nach Absendung dieses Auftrages schriftlich gegenüber der Sudetendeutschen Verlagsgesellschaft, Hochstraße 8, 81669 München (auch per E-Mail an svg@sudeten.de) zu widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.

Bitte gescannt oder abfotografiert mailen oder in ausreichend frankiertem Umschlag (85 Cent) einsenden an

Sudetendeutsche Verlagsgesellschaft mbH Hochstraße 8 81669 München E-Mail svg@sudeten.de

12/2024

ie wertvollen Hinweise, die wir uns gegenseitig geben konnten, motivieren zu einer Wiederholung eines solchen Treffens in München“, kommentierte Thüringens Landesvorsitzender Egon Primas. Sein bayerischer Kollege Christian Knauer lobte die gute Vorbereitung der Tagung durch die beiden Landesgeschäftsstellen und die Auswahl der hochrangigen Gäste. Als geradezu historisch bezeichnete er den über zweistündigen Meinungsaustausch mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Es war die erste Begegnung, zumindest des bayerischen BdV, mit einem Politiker der Partei Die Linke. Als hochinteressant und aufschlußreich bezeichnete er auch die Begegnung mit dem thüringischen CDU-Generalsekretär und Landrat des Saale-Orla-Kreises, Christian Herrgott. Fröhlich hatte am Freitagabend die Begegnung im Meister Bär Hotel Frankenwald bei Rudolphstein mit dem thüringischen Ministerpräsidenten begonnen. Aufgrund einer Verspätung der mit der Deutschen Bahn angereisten bayerischen Teilnehmer stellte deren Landesvorsitzender Christian Knauer fest, daß dies das erste Mal in der Geschichte des Verbandes sei, daß ein Ministerpräsident auf den BdV warte und nicht umgekehrt. Bodo Ramelow war pünktlich zum Tagungsort gekommen und zeigte sich während des gesamten Meinungsaustauschs ausgesprochen volksnah, ohne jegliche Allüren und voller Verständnis für die Angelegenheiten der Vertriebenenverbände. Gleich eingangs ließ er keinen Zweifel, daß es in der DDR die radikalste Form im Umgang mit den Vertriebenen gegeben habe. Ramelow und Primas erinnerten daran, daß 1950 die DDRVolkskammer ein Gesetz zur Verbesserung der Lebenssituation der Vertriebenen verabschiedet habe. Dadurch wurden 400 Millionen DDR-Mark an Woh-

nungsbeihilfen und Ackerland im Rahmen der Bodenreform für die Vertriebenen zur Verfügung gestellt. Dieses Entgegenkommen war allerdings mit dem Zwang zur Assimilierung in der DDR verbunden. Ein Recht auf Heimat lehnte die DDR als Ausdruck revanchistischen Denkens ab. Als Heimat galt der SED nicht eine Stadt oder eine Landschaft, sondern der sozialistische Staat. Auch aus diesem Grunde wurden die Heimatvertriebenen verharmlosend Umsiedler genannt. 1955 galt die Integration der Umsiedler in der DDR als erfolgreich beendet.

ten, der damit verbundenen Geschichte oder von Flucht und Vertreibung. Es gab weder Bücher noch Unterricht in der Schule darüber. Alles hierzu war tabu. Wie schon in seinen Grußworten an den Tagen der Heimat zeigte sich im über zweistündigen Gespräch, daß der LinkenPolitiker im Gegensatz zu vielen seiner Parteifreunde den Anliegen der Heimatvertriebenen, der Aussiedler und Spätaussiedler aufgeschlossen gegenüber steht. „Ich verbinde mit dem BdV nichts Rückwärtsgewandtes. Nur wer seine Herkunft kennt, weiß damit umzugehen“, stellte Ra-

Egon Primas, Vorsitzender des BdV-Landesverbandes Thüringen, Thringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Bayerns BdV-Vorsitzender Christian Knauer. Bild: Susanne Marb Mit dem Görlitzer Vertrag schaffte der sozialistische Staat 1950 zudem politische Fakten. Die DDR erkannte die Oder-Neiße-Grenze an und setzte damit ein wichtiges politisches Signal in Richtung Polen, daß die neue Grenze endgültig sei. Für die ehemaligen Bewohner der Ostgebiete des Deutschen Reiches, die in der DDR lebten, hieß dies, daß die Heimat für immer verloren war. Flucht und Vertreibung waren in der DDR bis zu ihrer Auflösung kein Thema. Die Umsiedler durften sich nicht organisieren, ihre Lieder und Trachten waren unerwünscht. Nur im Privaten oder in kirchlichen Kreisen gab es die Möglichkeit für Begegnungen und gemeinsames Erinnern. Kaum jemand der jüngeren Generation in der DDR wußte deshalb etwas von den deutschen Ostprovinzen, den deutschen Siedlungsgebie-

melow gleich eingangs klar. Daher habe seine Landesregierung auch für 2024 im Landeshaushalt, auf der Grundlage des § 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG), eine Institutionelle Förderung des BdV-Landesverbandes in Höhe von bis zu 233 100 Euro und eine Projektförderung für die SL und den Verband Heimatvertriebene und Vertriebene Südthüringen zur Genehmigung durch den Landtag vorgeschlagen. Großen Respekt zollte Ramelow dem thüringischen BdVLandesvorsitzenden Egon Primas, mit dem er seit 1994 kollegial durch die frühere gemeinsame Landtagsarbeit verbunden ist, für dessen erfolgreichen Abwehrkampf einer rechtsradikalen Unterwanderung des BdV-Landesverbandes. Durch seine Kontakte zur Region Lemberg, die Unterstützung der Ausbildung ukrai-

nischer Ärzte in Thüringen und Friedhofsprojekte in Schlesien würden er und der gesamte BdV eine vorbildliche Brückenbauarbeit zu den östlichen Nachbarn leisten. Daß die landsmannschaftliche Arbeit auch im Nachbarland aufgrund des Ablebens der Erlebnisgeneration zunehmend schwerer wird, kam auch am Folgetag beim Gespräch mit dem thüringischen CDU-Generalsekretär Christian Herrgott zum Ausdruck. Der frühere Zeitsoldat im Dienstgrad eines Hauptmanns im Führungsunterstützungsbataillon 383 in Erfurt war 2002 in die CDU eingetreten. Bei der Landtagswahl 2014 war er Direktkandidat im Wahlkreis Saale-Orla-Kreis II und zog mit 39,8 Prozent der Erststimmen als direktgewählter Abgeordneter in den Thüringer Landtag ein. 2019 wurde er mit 32,5 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Am 28. Januar 2024 wurde der CDU-Politiker mit 52,4 Prozent der Stimmen zum Landrat des Saale-Orla-Kreises gewählt. Er setzte sich dabei in einer Stichwahl gegen Uwe Thrum (AfD) durch und ist heute bundesweit durch seine Bemühungen, Asylbewerber zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten, bekannt. Herrgott bedauerte, daß sich in seinem Landkreis alle landsmannschaftlichen Ortsgruppen aufgelöst hätten und es schwer sei, jüngere Menschen für die einschlägigen Themen zu gewinnen. Dies sei eine große und wichtige Aufgabe, damit Flucht und Vertreibung der Deutschen sowie ihre Siedlungsgeschichte im östlichen und südöstlichen Europa nicht in Vergessenheit gerieten. Seitens der CDU Thüringen sicherte er den Bemühungen und der Arbeit des BdV die weitere Unterstützung zu. Die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung (OMV), der Egon Primas seit 2017 als Bundesvorsitzender vorsteht, bilde hierfür einen wichtigen Baustein. Von der SL hatten an dem Treffen die Stellvertretende SLLandesvorsitzende Margaretha Michel, die Stellvertretende BdV-Landesvorsitzende Dorith Müller und Andreas S ­chmalcz von der Landesgeschäftsstelle teilgenommen. Susanne Marb

KORREKTUREN

Z

u dem Beitrag „Verletztes Selbstbestimmungsrecht“ über das Märzgedenken der oberbayerischen SL-Kreisgruppe München-Stadt und -Land (Ý SdZ 11/2024). In der oberen Bildunterschrift wird ein Landsmann der Landesgruppe der Ober-

schlesier (LdO) – hier im roten Kreis – als der langjährige LdO-Landesvorsitzende Damian Schwider bezeichnet. Das ist bedauerlicherweise falsch. Dieser Mann ist vielmehr Erich Plischke, der Vorsitzende der Landsmannschaft der Oberschlesier in München.


Beim Vortrag von Johannes Probst wird das Museumscafé im Bild noch gästelos gezeigt. Im Sudetendeutschen Haus wurde der neue Bildband „Sudetendeutsches Museum“ vorgestellt. Herausgeber ist der Architekt des Museums, Johannes Probst von der Firma Pmp Architekten. Probst, SL-Kulturpreisträger 2023, präsentierte das Buch mit einem Bildervortrag im Adalbert-Stifter-Saal. Zuvor hieß Ortfried Kotzian, Vorstandsvorsitzender der Sudetendeutschen Stiftung, das Publikum willkommen und schilderte Entstehung und Bau des Sudetendeutschen Museums. Anschließend gab es für die vielen Gäste einen informellen Austausch im noch nicht eröffneten Museumscafé des Sudetendeutschen Museums, und zwei Tage später führten Kotzian und Probst durchs Museum.

D

as Sudetendeutsche Museum ist noch keine vier Jahre alt und längst nicht mehr aus der Münchener Museumslandschaft wegzudenken. Daß das Projekt ein durchschlagender Erfolg wurde, ist vor allem dem Architekten Johannes Probst zu verdanken, der dem Architekturbüro Pmp Architekten angehört, das sich in einem Planungswettbewerb der Sudetendeutschen Stiftung 2014 gegen 13 Konkurrenzentwürfe behauptet hatte. Letztes Jahr wurde Probst für die Realisierung des Sudetendeutschen Museums mit dem Großen Sudetendeutschen Kulturpreis ausgezeichnet. Diese Leistungen lobte Ortfried Kotzian in seiner Begrüßungsrede. Kotzian sagte, er habe schon miterlebt, wie das Sudetendeutsche Haus in den 1980er Jahren als fast reines Bürogebäude – außer dem Adalbert-Stifter-Saal und der Alfred-KubinGalerie– erbaut worden sei. Er

Die Wallenstein-Stuben.

7

KULTUR

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22. 3. 2024

Bilder: Susanne Habel

Nach der Buchpräsentation gibt es dort einen Empfang; rechts führt die Treppe zur Hochstraße im Außenbereich.

� Buchpräsentation im Sudetendeutschen Haus in München

Café als „Sahnehäubchen“ erinnerte daran, daß die Sudetendeutschen – im Gegensatz zu anderen deutschen Vertriebenen und trotz der Übernahme der Schirmherrschaft des Freistaats Bayern 1954 – jahrzehntelang kein zentrales Museum gehabt hätten. „Ab etwa dem Jahr 2000 wurde der Wunsch danach stärker.“ Die ganze Entwicklung des Baus werde in Details und mit großartiger Bebilderung in dem neuen Buch gezeigt. „Um einer breiteren Öffentlichkeit die Konzeption des Museums nahezubringen, hat Architekt Probst den im Hirmer-Verlag erschienenen Bildband ,Sudetendeutsches Museum‘ erarbeitet“, freute sich Kotzian als Hausherr. Das neue Buch erlaube es, mit seinem umfassenden Bildteil von 184 Seiten die Architektur und die Ansichten des Sudetendeutschen Museums nachhaltig mit nach Hause zu nehmen, und durch die Ausführungen und Beschreibungen in die Gedankenwelt und Aussagekraft der Architekten und der Museumsmacher einzutauchen. Er selbst sei vom Museum vollkommen begeistert, machte Kotzian klar. „Ich bin dort weiterhin sehr gerne Museumsführer, beispielsweise nächsten Samstag“, schloß der Vorsitzende der Sudetendeutschen Stiftung und übergab das Rednerpult an den Architekten. „Wir haben hier heute drei Ziele“, begann Johannes Probst,

Vorstandsvorsitzender Dr. Otfried Kotzian und Johannes Probst vor dem Relief im Adalbert-Stifter-Saal.

Buffet im Museumscafe. „die Präsentation des neuen Buches, die Vorstellung des Sudetendeutschen Museums und die Bewerbung des Museumscafés.“ Das helle Café und seine Terrasse mit spektakulärer Aussicht über den Auer Mühlbach und halb München sei leider noch nie regulär geöffnet gewesen.

Sanierung im Sudetendeutschen Haus.

Die gesamte Häuserzeile mit Museum und Sudetendeutschem Haus von der Hochstraße aus.

Zunächst schilderte Probst die Geschichte des Museumsbaus, und zwar mit vielen der großartigen Fotos aus dem Buch, die auf der Leinwand gezeigt wurden. Die Bilder veranschaulichten, wie kompliziert es gewesen war, dem bestehenden Sudetendeutschen Haus ein Museum anzu-

bauen und in den Gebäudekomplex einzufügen. Probst zeigte als Skizze die Konzeption mit einer fünfseitigen Hülle und die Baufortschritte. Zusätzlich erinnerte er an einige Erschwernisse wie den Abriß der WallensteinStuben neben dem Sudetendeutschen Haus, um Raum auf dem späteren Bauplatz zu schaffen, die Verlegung eines Trafohäuschens, das erst direkt gegenüber dem heutigen Museumseingang stand, und die vielfache Ertüchtigung des Sudetendeutschen Hauses, die aus Brandschutzgründen nötig geworden war. Auf den Fotos zeigte Probst auch die differierenden Ansichten der Straßen- und der Gartenseite, auf der es einen tiefen Schnitt mit Fensterfront gebe, in dem die Treppe vom fünften Stock mit einem großartigen Blick über die Stadt München bis zum Untergeschoß verlaufe. Er beschrieb weiter, wie passend die Baumaterialien zum Konzept ausgesucht worden seien, etwa das Pflaster. „Wir wollten die Schwellenangst der zukünftigen Besucher reduzieren“, erläuterte Probst. „Jetzt fehlt nur noch die Gastronomie im Museum als Sahnehäubchen“, faßte Probst zusammen. Um einen Vorgeschmack auf künftige Genüsse zu liefern, führte er anschließend alle über die Treppe direkt zum Museumscafé. Dort waren schon ein

prachtvolles Buffet und Stehtische zum Empfang vorbereitet. Bei Wein, Bier und Häppchen gab es angeregte Gespäche unter den Gästen, zu denen neben vielen Freunden Probsts auch Magdalena Alraun von der Sudetendeutschen Stiftung, Michael Henker vom ehemaligen Planungsstab des Museums, Ministerialdirigent Wolfgang Freytag und Klaus Mohr, der frühere Sammlungsleiter des Museums, zählten. Susanne Habel

Pmp Architekten (Herausgeber): „Sudetendeutsches Museum“. Hirmer-Verlag, München 2024; 184 Seiten, 120 Abbildungen in Farbe, www.hirmerverlag.de. (ISBN 9783-7774-4052-1). Inhalt: „Das Museum als Chance und Aufgabe“ (Dr. Ortfried Kotzian), „Ein Fels am Isarhang“ (Wolfgang Jean Stock), „Der Blick des Museumsmachers“ (Dr. Michael Henker), „Gedanken zu Architektur und Gestaltung“ (Johannes Probst), „Die Hülle als räumliche Klammer“, „Übergänge zwischen Außen und Innen“, „Ein Schnitt in den Natursteinblock“, „Der Weg des Besuchers“, „Die Integration des Gebäudebestands“, „Das Museum in der Presse“, „Daten und Fakten“, „Literatur und Autoren“.

Der preisgekrönte Entwurf von Pmp Architekten mit seinen fünf Seiten von Westen aus gesehen.

Das harmonische Ensemble mit dem Haus des Deutschen Ostens dahinter aus der Luft.


8

KULTUR

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22. 3. 2024

Im Haus des Deutschen Ostens in München (HDO) stellte Ulrike Draesner ihr neues Buch „Die Verwandelten“ (2023) vor. Die Veranstaltung im Begleitprogramm zur Ausstellung „Ungehört – die Geschichte der Frauen“ wurde vom HDO gemeinsam mit der Stiftung Kulturwerk Schlesien veranstaltet. Die HDO-Kulturreferentin Patricia Erkenberg moderierte die Lesung.

Kulturpflege

Thema Schlesien Mitveranstalter der Buchvorstellung mit Ulrike Draesner im HDO in München war die Stiftung Kulturwerk Schlesien mit Sitz in Würzburg. Deren Vorstandsvorsitzender Paul Hansel stellte die Stiftung bei der Lesung vor.

L

ahmgelegt vom aktuellen Bahnstreik fanden viele den Weg zu der Veranstaltung in München nur schwer. Auch die Autorin erlebte eine schwierige Anfahrt. Sie freut sich jedoch über die vielen Leserinnen im Publikum, die sich für ihren neuen Roman interessieren. „In ,Die Verwandelten‘ wird chronologisch rückwärts erzählt“, beginnt sie ihre Buchvorstellung. Der Roman beginne in der Gegenwart und führe zurück bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und von Flucht und Vertreibung danach, so Draesner. Sie liest zuerst eine Passage, in der die Ich-Erzählerin, die Anwältin Kinga Schücking, überraschend eine Wohnung in Breslau/ Wrocław erbt. Sie reist gemeinsam mit ihrer Mutter dorthin und findet viel heraus über das „Familiengeheimnis“, was Draesner in ihrer besonderen, poetischen Sprache beschreibt. So begegnet sie Walla Dombrowska, die allerdings eigentlich Reni Valerius heißt, deutsche Schlesierin ist und die 1945 den Namen Dombrowska angenommen hat, um in Breslau bleiben zu können.

D HDO-Direktor Professor Dr. Andreas Otto Weber, Viola Plump, Vorsitzende der Freunde der Stiftung Kulturwerk Schlesien, Autorin Professor Dr. Ulrike Draesner, Paul Hansel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kulturwerk Schlesien, und HDO-Pressereferentin Dr. Lilia Antipow. Bilder: Susanne Habel

Buchvorstellung mit Autorin Ulrike Draesner im Haus des Deutschen Ostens in München

Frauen auf der Flucht

Trilogie über Flucht und Vertreibung Diese Szene spielt im Garten der Villa der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft in Breslau, wo sich Frauen zu Kaffee und Streuselkuchen treffen. Genau dort, so Draesner, sei sie gewesen, als sie zur Recherche für „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ nach Schlesien gefahren sei. Damals habe sie die Verlegerin Halina Simon kennengelernt, die ihr später das Schicksal der eigenen, heimatverbliebenen Mutter geschildert und damit die Idee für die Figur Dorotá und ein neues Buch gegeben habe. Um Halinas Geschichte zu begreifen, seien beide gemeinsam 2015 nach Breslau gefahren, dorthin, wo Halina Simon aufgewachsen sei. „Halina erfuhr erst als Erwachsene, daß ihre Mutter Deutsche war“, sagt Draesner. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten die Deutschen Polen verlassen müssen. Halinas Mutter sei jedoch illegal geblieben. Fortan habe die Mutter ihre wahre Identität geleugnet und als Polin gelebt. Diese Lebensgeschichte habe sie weiter verdichtet, so Draesner, und um andere Geschichten erweitert, die sich miteinander vermischen. Denn Ulrike Draesner macht aus Halina Simons Erzählungen einen wichtigen Strang im Buch. Ein anderer Strang ist damit verwogen, der über eine Tochter, deren Mutter in einem „Lebensbornheim“ im Dritten Reich geboren wird, und die bei „ari-

Patricia Erkenberg und Professor Dr. Ulrike Draesner. schen“ Adoptiveltern aufwächst. Das „Lebensborn“-Projekt der Nazis habe seinen Ausgangspunkt im Heim „Hochland“ in Steinhöring im Kreis Ebersberg nahe München gehabt, erläutert Draesner diese zweite Handlungsebene. Die Ebenen vereinen sich, sobald die Protagonistinnen das Gespräch über die Vergangenheit aufnehmen. Wegen der vielen Stränge und Schicksale gibt es auch einen großen Stammbaum im Buch, bei dem im vorderen Einband die Menschen noch ohne Namen stehen – nur mit dem Vermerk „vertrieben“. Am Ende finde sich der Stammbaum wieder, nun mit den Namen der Protagonisten, die alle miteinander verwandt sind oder in enger Beziehung stehen. Zum Thema der schlesischen Deutschen, die heutzutage in ihre Heimat fahren, meint Draesner: „Die Vergangenheit ist ein Teich“, könne aber auch ein Drachen sein. Das impliziere, daß das Eintauchen in die Vergan-

Paul Hansel stellt die Stiftung Kulturwerk Schlesien vor.

genheit so gefährlich wie die Begegnung mit einem Lindwurm werden könne. Schon in der ersten Szene der Lesung spielt Draesner im Text mit mehreren Sprachen – deutsch, schlesischer Dialekt, polnisch. Patricia Erkenberg fragt nach der Bedeutung des Schlesischen für Ulrike Draesner. „Das erinnert mich an meine Kindheit.“ Ihre Kindheit als Tochter einer schlesisch-bayerischen Familie in München sei auch von der gemischten Herkunft ihrer Eltern bestimmt gewesen, erklärt Draesner: Katholizismus und Protestantismus, verschiedene Dialekte und Traditionen. So habe sie nach ihrem Roman „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ 2014 und dem Roman „Schwitters“ 2020 mit „Die Verwandelten“ 2023 den dritten Teil ihrer großen Trilogie über Flucht und Vertreibung veröffentlicht. Der zweite Teil der Lesung stellt erschütternd die versuch-

Bilder: Susanne Habel te Flucht von Reni Valerius und derer Mutter Else aus Breslau dar, die mit einem Rückzug nach Breslau an die Oder endet. „Und das Licht an der Oder ist unglaublich“, sagt Draesner. Es sei wie das Licht in Adolph von Menzels Bild „Das Balkonzimmer“ (1845), von dem eine fiktive Kopie in ihrem Buch auftaucht. Die spannende Lesung macht die Gäste neugierig auf das Buch, von denen viele es gleich im HDO kaufen und von Ulrike Draesner signieren lassen. Eingangs stellte HDO-Direktor Andreas Otto Weber die Autorin vor. Draesner kam 1962 in München zur Welt. In den vergangenen 25 Jahren publizierte sie sieben Gedichtbände, sieben Romane, mehrere Erzähl- und Essaybände, Hörspiele und literarische Übersetzungen und beteiligte sich an zahlreichen intermedialen Projekten. Sie lebt gemeinsam mit ihrer Tochter als freie Schriftstellerin in Berlin und in Leipzig, wo sie das Deut-

sche Literaturinstitut Leipzig leitet und seit 2018 Professorin für Deutsche Literatur und literarisches Schreiben ist. Nach einem 1981 in München begonnenen Jurastudium und einem Stipendienjahr in Oxford wechselte Ulrike Draesner zu Anglistik, Germanistik und Philosophie. Nach weiteren Auslandsaufenthalten schloß sie das Studium 1989 ab und promovierte 1992 in Germanistischer Mediävistik. 1995 erschien ihr erstes Buch „gedächtnisschleifen“, ein Gedichtband. Ihm folgten seither in stetem Wechsel Romane, Erzählbände, Essays und Poesie. In jüngerer Zeit wandte sich Draesner vermehrt dem Nature Writing, also von literarischen Werken der fiktionalen oder nichtfiktionalen Naturbeschreibung, zu. Beispiele sind „Mein Hiddensee“ 2015, „London–Lieblingsorte“ 2016. Und sie veröffentlichte das Mémoir „Eine Frau wird älter“ 2018 sowie die Novelle „Kanalschwimmer“ 2019. Soeben wurde Ulrike Draesner nach vielen Preisen auch von der Stiftung Kulturwerk Schlesien mit dem Eichendorff-Preis ausgezeichnet. Susanne Habel

Ulrike Draesner: „Die Verwandelten“. Penguin Random House Verlagsgruppe, München 2023; 608 Seiten, 26 Euro. (ISBN 978-3-32860172-2)

Ulrike Draesner zeigt den Stammbaum im Buch. Darin spielt auch„Das Balkonzimmer“ des Breslauers Adolph von Menzel eine Rolle.

ie Stiftung Kulturwerk Schlesien ist eine 1952 zunächst als Verein in Neumarkt in der Oberpfalz von Karl Schodrok gegründete und 1975 entstandene Stiftung. Sie hält ein landeskundliches Angebot für historisch und kulturell Interessierte bereit, die auf virtuellen oder realen Reisen durch Schlesien mehr über diese Region erfahren möchten. Die Geschäftsstelle des Vereins beziehungsweise der Stiftung befindet sich seit 1957 in Würzburg. Die Stiftung Kulturwerk Schlesien will Einrichtungen für Erwachsenenbildung dazu anregen, schlesische Themen in ihr Programm aufzunehmen und organisiert Bildungs- und Studienreisen. Die Stiftung will zugleich mit Publikationen und internationalen Tagungen einen Beitrag zur Schaffung wissenschaftlicher Grundlagen leisten. Aufgabe der Stiftung Kulturwerk Schlesien ist, das vielfältige Kulturerbe der Region Schlesien der Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Die Stiftung Kulturwerk Schlesien verfügt über eine umfangreiche landeskundliche Bibliothek und verschiedene Sammlungen. Die Stiftung gibt die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift „Schlesischer Kulturspiegel“ heraus, die man gegen Spenden gerne regelmäßig beziehen könne. Als wissenschaftliches Periodikum veröffentlicht sie das „Jahrbuch für schlesische Kultur und Geschichte“. Der Eichendorff-Literaturpreis wird seit 1956 jährlich vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert. Heuer wird er erstmals von der Stiftung Kulturwerk Schlesien verliehen, Und zwar an die Autorin Ulrike Draesner für ihre Schlesienromane „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“ und „Die Verwandelten“. Die feierliche Verleihung der Auszeichnung findet am 20. Oktober im Rahmen der „Wangener Gespräche – Symposion zur schlesischen Literatur und Kultur“ in Wangen im Allgäu im Kreis Ravensburg statt. Die Laudatio auf die Preisträgerin hält die Literaturkritikerin Beate Tröger.


9

VERBANDSNACHRICHTEN

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22. 3. 2024

� SL-Ortsgruppe Rückersdorf/Mittelfranken

Palliativmedizin im Fokus entenwillen, das Abwägen individueller Wünsche, um den Sinn von Maßnahmen – insbesondere, wenn der Betroffene nicht sprechen könne. Ein Beispiel sei die künstliche Ernährung. Auine sehr gut besuchte Veran- ßerdem werde psychosoziale Unstaltung war das Märztref- terstützung angeboten. fen. Obfrau Bärbel Anclam freute Ziel der SAPV sei, unnötige sich, daß so viele Besucher trotz Krankenhauseinweisungen zu des anspruchsvollen Themas ge- vermeiden und die häusliche Bekommen seien. Aber zunächst treuungssituation zu stabilisiebegrüßte sie alle Landsleute, Gä- ren. Für sozialrechtliche Fragen ste und Bürgermeister Johannes werde Unterstützung angeboten, Ballas. Anschließend stellte sie und es bestehe die Möglichkeit Susanne Vogel vor. Sie skizzier- einer spirituellen Begleitung. te ihren Lebenslauf und lud dann Wenn eine Verordnung des alle ein, sich zunächst an Kaffee Hausarztes vorliege, werde der und Kuchen zu erfreuen. erste Hausbesuch von einem PalSie sei, so Vogel, in Rückers- liativarzt und einem Palliativpfledorf zur Welt gekommen und mit ger vereinbart. Beim Kennenlerzwölf Jahren nach Lauf gezogen. nen werde die Lage genau beNach dem Abitur habe sie eine trachtet und analysiert. Dem Ausbildung zur Krankenschwe- folge eine Beratung und Koordister gemacht. Nach einiger Zeit nation möglicher Maßnahmen. als Krankenschwester habe sie Bei großer Symptomlast erhalMedizin studiert. Anschließend te der Betroffene eine Teilversorhabe sie sich zur Internistin fort- gung mit 24-Stunden-Erreichbarbilden lassen und sei in die Pal- keit der PC-Teams. Einen zweiten liativmedizin eingestiegen. Die- Hausbesuch mache die Palliase habe sie nach München, später tivpflege. Hier würden noch benach Neumarkt in der Oberpfalz stehende Fragen geklärt. Paralgeführt. Hier lel bleibe das habe sie eiVersorgungsne neue PalliaNetzwerk aus tivstation aufHausarzt, Pflegebaut und 14 gedienst, TheJahre lang gerapeuten und führt. Vor zwei den AngehöriJahren sei sie gen bestehen. aus dem KranDas Palliative-­ kenhausbeCare-Team sei trieb ausgenicht für tägstiegen und liche Pflege habe eine neue oder BlutabStelle als angenahmen zustellte Ärztin ständig, auch im Pallia­tivewürden keine Care-Team regelmäßigen Bärbel Anclam und Dr. Susanne Vo- Hausbesuche Nürnberger Bild: Birgit Schuhmann durchgeführt. Land in Hers- gel. bruck angeBei Zunahtreten. Hier arbeite sie ambulant me von Beschwerden, akuten und sei mit Kollegen im Kreis Schmerzen oder Atemnot und Nürnberger Land im Einsatz. Ähnlichem könnten die PatienDas Wort palliativ werde ab- ten und ihre Angehörigen 24 geleitet von dem lateinischen Stunden, also bei Tag und Nacht, Wort pallium für Mantel. Damit die Diensthabenden wie eine Palsei das Umsorgen und Lindern liativ-Fach-Pflegekraft und einen von Schmerzen und anderen be- Palliativarzt des Palliative-Carelastenden Beschwerden eines Teams erreichen. Dann erfolge unheilbar kranken Menschen in je nach Problematik eine telefoseiner letzten Lebensphase ge- nische Beratung oder ein Hausmeint. Das Palliativ-Team werde besuch, um zu klären, was zu tun auch SAPV genannt, die Abkür- sei. zung für Spezialisierte AmbulanDas Ziel der Betreuung durch te Palliativ-Versorgung. Träger das PC-Team sei – wenn geseien Diakonie und Caritas. Das wünscht – auch ein Sterben zu Team bestehe aus Palliativärz- Hause zu ermöglichen, dann fänten, Palliativpflege- und Verwal- den in der Regel häufiger Besutungskräften. che statt. Alle Betreuenden wollDie Betroffenen würden zu ten ein friedliches Sterben ohne Hause oder im Pflegeheim be- Atemnot, Schmerzen, Angst und sucht. Das finanzierten die Kran- Unruhe ermöglichen und daß die kenkassen, sofern der Hausarzt Angehörigen mit der schwierioder die entlassende Klinik eine gen Situation zurechtkämen. VoVerordnung – das Formular 63 gel: „Bei weiteren Fragen kön– ausgestellt hätten. Vorausset- nen Sie gerne mit dem Team zung seien immer eine unheilba- Kontakt aufnehmen.“ re, lebensbedrohliche Krankheit Vogels Vortrag war keine – also eine palliative Situation leichte Kost, trotzdem war ihr der – und der Verzicht auf lebens- große Applaus des Publikums siverlängernde Maßnahmen von cher. Bärbel Anclam bedankte Seiten des Patienten. sich für Vogels informativen und Die Palliativfachkräfte aus kenntnisreichen Vortrag und Ärzten und Pflegern berieten, überreichte ihr als Dankeschön leiteten an und unterstützten so- ein österliches Präsent vom wohl die Patienten als auch die Rückersdorfer Wochenmarkt. Angehörigen. Sie linderten die Die Helferinnen verteilten anSymptomlast und verordneten schließend belegte Brote, die reiMedikamente und Hilfsmittel ßenden Absatz fanden. Um viele in Absprache mit dem Hausarzt, Erkenntnisse reicher, verließen der die Behandlung dann wei- alle nach und nach den Schmidtterführe. Wichtig seien eine vor- bauernhof und traten den Heimausschauende Verordnung von weg an. Ein großer Dank geht Notfallmedikamenten und die dieses Mal wieder an die HelfeNotfallplanung für Krisensitua- rinnen und ihren steten Einsatz, tionen, so daß die Betroffenen der zum Erfolg dieser Veranstalund ihre Angehörigen auch bei tung beitrug. Gabi Waade plötzlich auftretenden Beschwerden oder unerwarteten SituatioPalliative-Care-Team Nürnbernen handlungsfähig blieben. ger Land, Grabenstraße 8, 91217 Wenn erforderlich würden Hersbruck, Telefon (0 91 51) auch ethische Gespräche ge- 8 39 02 90, pct-nuernberger-land. führt. Hier gehe es um den Pati- de Anfang März traf sich die mittelfränkische SL-Ortsgruppe Rückersdorf wieder im Schmidtbauernhof. Dort referierte Susanne Vogel über Palliativmedizin.

Die sudetendeutschen Priester in der Schloßkapelle in der Münchener Blutenburg.

Bilder: Mathias Kotonsky

� Sudetendeutsches Priesterwerk

Fremde wie Christus aufnehmen Anfang März fanden im Schloß Fürstenried in München die Jahrestagung und die Mitgliederversammlung des Sudetendeutschen Priesterwerks statt.

N

ach einem mitbrüderlichen Austausch am Sonntagabend stand am Montagvormittag der Vortrag „Die Situation der Kirchen in der Ukraine“ auf dem Programm. Sachkundiger Referent war Andriy Mykhaleyko vom Collegium Orientale in Eichstätt. Etwa zwei Drittel der Einwohner der Ukraine bezeichneten sich, so Mykhaleyko, als Glaubende, davon seien 94 Prozent Christen. Im Jahr 2014 seien 70 Prozent der Bevölkerung orthodox, sieben Prozent griechisch-katholisch und ein Prozent römisch-katholisch gewesen. Bis 2018 habe es in der Ukrainischen Orthodoxie die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, die dem Moskauer Patriachat zugeordnet war, und die UkrainischOrthodoxe Kirche des Kiewer Patriachats sowie eine Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche gegeben. Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriachats und die Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche schlossen sich 2019 zur Orthodoxen Kirchen der Ukraine zusammen, die vom Patriarchen von Konstantinopel anerkannt wurde, aber nicht vom Moskauer Patriarchen. Auch der damalige ukrainische Präsident Petro Poroshenko habe großes Interesse an einer nationalen von Moskau unabhängigen Ukrainischen Kirche gehabt. Dennoch gebe es weiterhin die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, die dem Moskauer Patriachat unterstellt sei. Ferner gebe es in der Ukrai-

ne drei katholische Kirchen, die in Partnerschaft mit Rußland erUkrainisch Griechisch-Katholi- reichen kann“, so Wladimir Pusche Kirche, die römisch-katho- tin. Den Krieg rechtfertigt er mit lische Kirche und die Rutheni- der Aussage: „Wir verteidigen sche Griechisch-Katholische Kir- unsere Leute auf unseren historiche. schen Territorien.“ Die Geschichte Dem entgegen des osteuropäischen stehe die ukrainiRaums werde von sche Sicht ihrer GeRussen und Ukraischichte. 1991 habe nern unterschieddie Ukraine ihr Ziel lich interpretiert. Beierreicht, nämlich die de führten die Existaatliche Unabhänstenz ihrer Völker und gigkeit. Die UkraiStaaten auf den Heiline besitze eine eigegen Großfürsten Wone Sprache, eine eilodymyr oder Wladigene Kultur und eine mir zurück. Die aus Holger Kruschina eigene Tradition, die dem Kyiver Rus hersich von der russivorgegangen Völker schen unterscheide. der Russen, WeißrusDie Ukraine habe das sen und Ukrainer verRecht, sich frei zu entbinde der orthodoxe wickeln. Glaube. Diese unterschiedWladimir Putin halichen Sichtweisen be die Geschichte in führten auch zu groseiner Rede „Über ßen Spannungen indie historische Einnerhalb der Orthoheit der Russen und doxie zwischen den Ukrainer“ im Juli Patriarchen von Kon2021 wie folgt inter- Dr. Andriy Mykhaley- stantinopel und Kiew ko pretiert: auf der einen und Die Ukraine sei dem Patriarchen von nie ein unabhängiMoskau auf der andeger Staat gewesen ren Seite. und sei immer noch Am Montagnachnicht unabhängig. Sie mittag fand ein Aussei ein untrennbarer flug zur Blutenburg Teil Rußlands. Ukraiim Nordwesten von nische UnabhängigMünchen statt. In der keit sei inspiriert und gotischen Schloßkafinanziert von Rußpelle beteten die Teillands Feinden. Großnehmer die Vesper russen, Weißrussen und feierten die Heiliund Kleinrussen sei- Rainer Boeck ge Messe. en ein Volk. Sie alle Monsignore Raiseien durch die gleiche Sprache, ner Boeck war von 2016 bis 2023 gleiche Traditionen und densel- Diözesanbeauftragter für Flucht, ben orthodoxen Glauben vereint. Asyl und Integration der Erzdiö„Ich bin überzeugt, daß die zese München und Freising. Er Ukraine echte Souveränität nur sprach am Dienstagvormittag

über seine Erfahrungen in diesem Amt. Er blickte zunächst auf die eigenen Familiengeschichte zurück, denn seine Mutter sei aus Haslau bei Asch im Egerland gewesen und nach dem Krieg als Heimatvertriebene nach Bayern gekommen. Biblische und spirituelle Quellen der kirchlichen Flüchtlingsarbeit seien das Buch Exodus, das davon spreche, daß Fremde aufzunehmen seien, denn „ihr seid selber Fremde in Ägypten gewesen“, sowie die Regel des heiligen Benedikt, die besage, daß man Fremde wie Christus aufnehmen solle. In den Pfarrgemeinden gebe es auf der einen Seite Helferkreise, die sich der Flüchtlinge annähmen, andererseits aber auch Gleichgültigkeit und Dessinteresse. Die Zuhörer brachten auch ihre Erfahrungen ein, so daß es zu einem lebhaften Austausch kam. Wichtig sei, sagte Rainer Boeck, hinter den Zahlen den Menschen zu sehen, der aufgrund von Krieg, Verfolgung oder wirtschaftlicher Not seine Heimat verlassen habe. Ebenso wichtig sei es, in den Flüchtlingen nicht zuerst eine Belastung, sondern eine Chance zu sehen, und ihnen auch die Möglichkeit zu geben, durch Arbeit einen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten. Bei der Mitgliederversammlung konnte der Erste Vorsitzende Holger Kruschina von den Veranstaltungen im vergangenen Jahr berichten wie dem deutsch-tschechischen Priestertreffen, der Urlaubswoche für tschechische Mitbrüder und den Jahresexerzitien. Diese Veranstaltungen finden auch in diesem Jahr wieder statt. Mathias Kotonski

� SL-Kreisgruppe Erlangen/Mittelfranken

Die Sichtweise des anderen Sehr nachdenklich verlief die Diskussion unter den Erlanger Sudetendeutschen nach der Autoren-Lesung von Peter Becher. Auf Einladung der AckermannGemeinde in der Diözese Erlangen und der mittelfränkischen SL-Kreisgruppe war der Vorsitzende des Adalbert-Stifter-Vereins eigens aus dem oberbayerischen Holzkirchen angereist, um Anfang März im voll besetzten Vortragssaal des PanoramaCafés im Erlanger Rathsstift aus seinem Roman „Unter dem steinernen Meer“ zu lesen.

„Von meinem Vater habe ich nur die Sichtweise der Sudetendeutschen gehört, und danach waren die Tschechen an allem schuld“, sagte eine Zuhörerin. „Für eine echte Versöhnung ist es wohl notwendig, auch die Perspektive der anderen Seite wahrzunehmen und zu verstehen.“

Becher wies auf die vielfältigen Initiativen auf tschechischer Seite hin, die von Tschechen verübten Verbrechen während der Vertreibung aufzudecken und aufzuarbeiten. „Die von Bernd Posselt erst am letzten Sudetendeutschen Tag wiederholte Entschuldigung für den Anteil Su-

detendeutscher an den Verbrechen des Nationalsozialismus ist richtig und wichtig. Diese Geste muß aber ergänzt werden durch eine Erforschung und Aufarbeitung konkreter Fälle, wo sich Sudetendeutsche schuldig gemacht haben.“ Christoph Lippert

V

iele Zuhörer hatten die eigenen Vertreibungserlebnisse im Kopf, als sie mit Spannung verfolgten, wie Becher die Auseinandersetzung der beiden einstigen Jugendfreunde – des Deutschen Karl Tomaschek und des Tschechen Jan Hadrava – über ihre gegenseitigen Vorurteile und unterschiedlichen Geschichtsbilder vortrug, die beide nach der Vertreibung über 40 Jahre gepflegt hatten.

Rechts Dr. Peter Becher am Mikrofon, daneben Christoph Lippert, Obmann der SL-Kreisgruppe Erlangen.

E


10

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22. 3. 2024

Dux

Ladowitz

Ossegg

Klostergrab

für die Kreise Dux, Bilin und Teplitz-Schönau

Bilin

Heimatlandschaft Erz- und Mittelgebirge – Landschaftsbetreuer: Dietmar Heller, Hillenloher Straße 10, 87733 Markt Rettenbach, Telefon (0 83 92) 9 34 72 77, Telefax 9 34 72 78, eMail dietmar.heller@deheller.de. Heimatkreis Bilin – Patenstadt Gerolz­hofen; Heimatkreisbetreuer: Dietmar Heller. Internet www.heimatkreisbilin.de. H ­ eimatkreis Dux – Patenstadt Miltenberg; Heimatkreisbetreuer: Klaus Püchler, In den See­gärten 35a, 63920 Großheubach, Tele­fon (0 93 71) 9 94 01, eMail ­klauspuechler@web.de. Heimatkreis Teplitz-Schön­au – Paten­stadt Frankfurt am Main; Heimatkreisbetreuer: Erhard Spacek, Franz-Schubert-Straße 13, 01796 Pirna, Telefon (01 60) 95 32 07 27, eMail erhard. spacek@gmx.de Redak­tionsschluß: Freitag der Vorwoche. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de

Teplitz-Schönau

Graupen

Niklasberg

� Teplitz-Schönau

Unser Fürst wird 80 Am 25. März feiert Hieronymus Fürst von Clary und Aldringen 80. Geburtstag.

H

Exponate der Biliner Sammlung von rechts oben im Uhrzeigersinn: eine Uhr mit Orgelspiel, ein Tischaltar, Altarbild der heiligen Elisabeth von 1606 aus der abgerissenen SanktElisabeth-Kirche in Bilin, Madonna aus dem 15. Jahrhundert, altes Waffeleisen aus der Zeit um 1676, ein Wehrschild – Als Wehrschilder oder Kriegsnagelungen wer-

Mit der Überführung der Lobkowicz‘schen Sammlungen 1870 nach Budapest endete die Schloß-Linie des Museums in Bilin. Dagegen muß der Anlaß für die zweite Linie, die Gründung eines Heimatmuseums in Bilin, in einem breiteren Zusammenhang gesehen werden.

den Hunderte von Aktionen in ÖsterreichUngarn und im Deutschen Kaiserreich bezeichnet, bei denen während des Ersten Weltkriegs gegen eine Spende ein Nagel in ein dafür aufgestelltes hölzernes Objekt eingeschlagen wurde. – und eine Teekanne mit Wärmer aus dem 17. Jahrhundert. Bilder: Jutta Benešová

� Die Geschichte des verschwundenen Biliner Museums – Teil II

Der Museumsverein

D

ie Industrie entwickelte sich in Bilin und Umgebung seit Mitte des 19. Jahrhunderts rasant. Vor allem der Kohlebergbau nahm in der Biliner Region stark zu, und mit ihm auch andere Bereiche wie die Glasherstellung und die Keramikindustrie. Die Alteingesessenen in Bilin, hauptsächlich deutscher Nationalität, gründeten viele verschiedene Interessengemeinschaften. Der Entstehung des Heimatmuseums für die Stadt und den Bezirk Bilin war die Gründung eines deutschen Museumsvereins im Jahr 1902 in Bilin vorausgegangen. Initiator war der Lobkowicz‘sche Sekretär und Anwalt Ferdinand Pemsel (1882– 1934), der auch Stadtrat, Leiter der Stadtbibliothek und Stadtarchivar war. Der Museumsverein hatte rund 160 Mitglieder – überwiegend Pädagogen, Geistliche und interessierte Bürger aus dem gesamten Bezirk. Nach und nach sammelte der Museumsverein eine große Anzahl von Antiquitäten aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Diese Sammlungen wurden in den Schulen in Bilin aufbewahrt. Nach dem Ersten Weltkrieg, bereits in der Tschechoslowakei, wurde in einigen Räumen des neuen Rathauses nach und nach ein Museum eingerichtet. Es wurde 1921 eröffnet. Der Direktor des Museums war Gustav Laube (1879– 1951), dessen Hauptinteresse der Archäologie galt. Das Museum verfügte über eine Sammlung alter Dokumente, Meisterdrucke, eine Sammlung

Alte Ansicht von Bilin aus den Biliner Sammlungen. zur Geschichte des Bergbaus, eine Münzsammlung sowie eine botanische Sammlung und eine umfassende Sammlung von Antiquitäten mit Bezug zu Bilin und seiner Umgebung. Im Museum waren auch interessante mineralogische, paläontologische und archäologische Sammlungen zugänglich. Besonders kostbar war die umfangreiche Fachbibliothek von 6000 Bänden. Ein großer Teil der Bestände stammte aus der Privatsammlung des Vorsitzenden des Museumsvereins, Ferdinand Pemsel. Nach dessen Tod 1934 wurde der Nachlaß wie folgt aufgeteilt: Die Stadtbibliothek erhielt seinen umfangreichen Buchbestand;

der Museumsverein erhielt seine Sammlungen und Fachliteratur, und er schenkte dem Museumsverein auch seine beiden Häuser in der Lang-Ugester Vorstadt. Das Museum wurde nun dorthin verlegt und im Vorkriegsjahr 1938 eröffnet. Das Museum war mit Gemälden an der Fassade und einer Bronzetafel des Stifters am Eingang geschmückt. Doch für Museumszwecke waren die Häuser von Pemsel wenig ​​ geeignet; die Räume waren klein, feucht und dunkel. Direktor blieb weiterhin Gustav Laube, der sich auch während des Zweiten Weltkriegs um das Museum kümmerte, als es nicht in Betrieb war. Nach dem

Krieg wurde er 1947 kurz vor dem kommunistischen Putsch vertrieben. Damit endet im Prinzip auch die Geschichte des Biliner Heimatmuseums. Laube starb 1951 im bayerischen Vilsbiburg als Direktor des dortigen Heimatmuseums. Adolf Merten (1919–1973) aus Znaim war dann ab 1950 Direktor des Stadtmuseums und gleichzeitig Archivar der Stadt Bilin. Merten gelang es, die beschädigten Sammlungen aus den ungeeigneten Räumen in der Lang-Ugester Vorstadt in mehrere Räume des Schlosses zu verlegen. Kaum war das Museum umgezogen und mit der Installierung der Expositionen be-

gonnen worden, konfiszierte die Armee das Biliner Schloß und brachte die Sammlungen in der stillgelegten Mariä-Verkündigungs-Kirche in Lang-Ugest unter. Da die Kirche leicht zugänglich und unbewacht war, wurden hier auch Gegenstände gestohlen. 1956 verließ die Armee das Schloß, und es keimte wieder die Hoffnung auf ein Museum auf. Es gab noch einige erfolglose Versuche zur Errichtung eines ständigen Museums. Das Schloß wurde mehrfach für andere Zwecke verwendet, so daß letztendlich die Sammlungen 1968 vom Regionalmuseum in Teplitz übernommen und verwaltet wurden. 1971 bis 1994 war nur die archäologische Abteilung des Teplitzer Museums unter Leitung von Petr Budinský weiterhin im Schloß von Bilin zugänglich, wo auch eine prähistorische Abteilung existierte. 1992 wurde das Schloß für die Restitution an die Familie Lobkowicz freigemacht, und die umfangreichen archäologischen Sammlungen befinden sich nun in einem 2004 eigens errichteten Depot in Soborten und werden dort aufbewahrt und erhalten. Nun wird erneut über die Errichtung eines Heimatmuseums in Bilin verhandelt, aber es liegt noch keine Entscheidung vor. Das Schloß ist in Privathand und steht nicht zur Verfügung. Bilin hat also leider kein eigenes Museum, obwohl es hier doch einst so reiche Sammlungen gab. Einige Exponate sind in den historischen Ausstellungen im Teplitzer Regionalmuseum zu sehen. Herzlich danke ich Bohuslava Chleborádová und der Spezialistin für die überführten Biliner Sammlungen, Petra Pazderníková, die mir einen Einblick in ihre „Schatzkammer“ im Teplitzer Schloßmuseum gaben. Jutta Benešová

ieronymus Fürst von Clary und Aldringen kam noch im Teplitzer Schloß zur Welt. Im Juni 1945 wurde die Familie nach drei Jahrhunderten vertrieben. Töplitz war seit dem Dreißigjährigen Krieg die Heimat der Adelsfamilie Clary und Aldringen, im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Stadt Töplitz – später Teplitz-Schönau, tschechisch Teplice – zu einer berühmten Kur- und Badestadt, auch KleinParis genannt. Hier wurden wichtige politische Entscheidungen des 19. Jahrhunderts getroffen, und viele Berühmtheiten waren zu Gast im Teplitzer Schloß wie Ludwig van Beethoven, Johann Wolfgang von Goethe, Giacomo Casanova, Richard Wagner oder Preußenkönig Wilhelm III. Eine große jüdische Gemeinde, die zweigrößte nach Prag mit der größten Synagoge in Böhmen, war bis 1938 in Teplitz beheimatet. Die Stadt kann stolz sein auf viele historische Bauten und Kurhäuser, die in der Herrschaft der Clary und Aldringen gebaut wurden, leider sind viele Denkmale und der historische Stadtkern unter der kommunistischen Diktatur abgerissen worden. In der Gemeinde Eichwald/ Dubi errichtete Fürst Carlos Clary die nördlichste venezianische Kirche, die aus Steinen aus Venedig gebaut wurde. Der Bau brachte Fürst Carlos in finanzielle Nöte. Heute beherbergt die Kirche Madonna dell Orto die Gruft der Familie von Clary und Aldringen. Edmund Moritz Fürst von Clary und Aldringen machte die Wilde Klamm/Edmundova soutěska in Herrenskretschen mit großem Aufwand der Öffentlichkeit zugänglich. Sie ist bis heute eine Touristenattraktion. Da sein Großvater 92 Jahre alt geworden sei, erzählte Hieronymus Fürst von Clary und Aldringen einmal, habe er das Glück gehabt, ihn auch als Erwachsener zu erleben. Deshalb habe er bei seinem ersten Besuch in Teplitz-Schönau 1967 keinen Stadtplan gebraucht: Er habe sich sofort ausgekannt. Seitdem kommt er mit seiner Familie häufig nach Teplitz-Schönau, und er ist stolz, in dieser Stadt zur Welt gekommen zu sein. So besucht er auch die Heimattreffen in Teplitz-Schönau, die wir mit den Heimatfreunden schon seit zehn Jahren durchführen. Sie sollen zu Verständigung zwischen den heutigen und den ehemaligen Bürgern der wunderbaren Stadt führen. Im Namen aller Mitglieder des Teplitz-Schönauer Freundeskreises und der Teplitzer-Schönauer Heimatfreunde wünsche ich von Herzen Gesundheit, Glück, Gottes reichen Segen und noch langes Leben im Kreise der Familie. Erhard Spacek


HEIMATBOTE

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22. 3. 2024

Bischofteinitz

Ronsperg

FÜR DEN KREIS BISCHOFTEINITZ

11 Hostau

Heimatkreis Bischofteinitz – Patenstadt Furth im Wald. Heimatkreisbetreuer: Peter Pawlik, Palnkamer Straße 73a, 83624 Otterfing, Telefon (0 80 24) 9 26 46, Telefax 9 26 48, eMail peter-pawlik@t-online.de, Internet www.bischofteinitz.de. Spendenkonto: Heimatkreis Bischofteinitz, Raiffeisenbank Chamer Land – IBAN: DE55 7426 1024 0007 1343 20, BIC: GENODEF1CHA. Heimatbote für den Kreis Bischofteinitz – Redaktionsschluß: Donnerstag der Vorwoche. Verantwortlich von seiten des Heimatkreises: Peter Pawlik. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de

Die Glasmacher des Böhmerwaldes

Nur Bier kann die Hitze kühlen Vor 72 Jahren, im Mai und Juli 1952, erschien im damals noch nicht mit der Sudetendeutschen Zeitung vereinigten Heimatboten folgender Artikel von Anton Köstner über die heimischen Glasmacher, in dem er seine Erinnerungen schildert, die in das 19. Jahrhundert zurückreichen.

A

ls ich noch die Volksschulbank in Dianahof an der bayerischen Grenze drückte, da waren mir die liebsten Kameraden die Glasmacherbuben aus Franzbrunnhütte. Diese waren immer freundlich und lieb, rauften – wenn es sein mußte, dann aber gründlich – und waren eben ein anderer Menschenschlag, dem man gut sein mußte. Besonders unter den Mädchen waren viele Schönheiten zu sehen, was uns Schulbuben schon damals auffiel und in uns die ersten Liebesgefühle wachrief. Obwohl ich einen großen Umweg machen mußte, ging ich doch öfter mit dieser ziemlich großen Schülerschar über Franzbrunnhütte nach Hause. Mich zog es immer wieder in dieses geheimnisvolle Reich, das für mich damals der Inbegriff alles Schönen und Heimlichen war. Schon der Duft der köstlichen Speisen, der einen stets süß umschmeichelte, gab diesem Ort ein eigenes Gepräge. Zwar hatten die Glasmacher keine schönen Wohnungen. Meist bewohnten sie nur niedrige Holzhäuschen, die neben einander gebaut waren. In einem solchen Häuschen wohnten zwei Familien, denen nur je zwei kleine Räume zur Verfügung standen. Aber es war eben alles so niedlich und rein, daß man seine Freude daran haben konnte. Auf mich machte besonders der rege Betrieb in diesem Orte einen großen Eindruck, wuchs ich doch in der Einsiedelei auf und kannte nur das ruhige Dorfleben der Umgebung. Hier aber fuhren ununterbrochen Fuhrwerke hin und her. Die meisten brachten natürlich Holz für die Glashütte, die ja nur mit diesem geheizt wurde. Was man da für Holzstöße anstaunen konnte, das mußte man gesehen haben! Und noch immer wurde darauf geschichtet, und immerzu wurde weiter gefahren. Das war auch der Hauptverdienst der ganzen Umgebung für die größeren und kleineren Landwirte und Häusler. Natürlich wurde nur wenig bezahlt, denn der Besitzer zahlte niemals zu viel, und der Besitzer von Franzbrunnhütte nannte sich Bloch. Er bewohnte das größte einstöckige Haus im Orte, hatte den Geschäftsladen inne, in dem sich alle Bewohner des Ortes und der Umgebung ihre sämtlichen Bedürfnisse kaufen mußten. Die Kinder des Juden gingen selbstverständlich nicht mit uns in die Volksschule, sondern hatten einen eigenen Hauslehrer. Neben der Glashütte war das Gasthaus, das der Obergeselle zur Verfügung hatte. Es steht heute noch und ist der letzte Rest dieser einstmaligen Herrlichkeit. Es ist ja auch nur ein kleines Holzhäuschen mit kleinen niedrigen Räumlichkeiten, aber was hier für ein Umsatz war und was hier in diesem armseligen Häuschen für ein Geld umgekehrt wurde, das kann man heute gar nicht mehr begreifen. Die Glasmacher selbst zahlten ihr Bier mit Blechmarken. Der Geldeswert hierfür wurde am Ende des Monats vom Lohn abgezogen. Wer die Arbeit der Glasmacher in der damaligen Zeit in diesen primitiven Hütten kannte, die ohne genügende sanitäre Anlagen waren, der muß sagen, daß diese Leute bei dieser ungeheuerlichen Hitze besonders im Sommer einen guten Stoff zum Trinken haben mußten, der immer frisch sein mußte und nie ausgehen durfte. Es war deshalb begreiflich, daß das damalige kleine Brauhaus in Muttersdorf fast ganz allein für die durstigen Kehlen der Glasmacher in Franzbrunnhütte aufkommen mußte. Wer einen guten Tropfen Bier oder etwas Gutes zu essen ha-

ben wollte, der ging selbstredend nach Franzbrunnhütte oder nach Charlottental – im Volksmund Schalotahütte –, das nur rund eine Stunde davon entfernt schon in Bayern lag und erst Anfang des Weltkrieges die Tätigkeit einstellte. Franzbrunnhütte wurde dagegen schon viel früher, ich glaube Anfang der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts, evakuiert. Sämtliche Glasmacher von Franzbrunnhütte wurden von einer Firma im bayerischen Waldsassen übernommen. In Karlbachhütte bei Weißensulz wurde noch bis zum Jahre 1930 gearbeitet. Da die beiden erstgenannten Orte fast von der Bildfläche verschwunden sind mit Ausnahme des einen oder anderen Hauses, blieb Karlbachhütte vollständig erhalten. Es wurde sogar noch durch einige Neubauten verschönert und bildet heute an dem klaren Gebirgsbächlein Karlbach, in dem gar viele muntere Forellen ihr Spiel treiben, eine beliebte Sommerfrische, die in einem engen Talkessel liegt und von rauschenden Wäldern umgeben wird.

an unseren staunenden Gesichtern sah, daß wir wieder nichts mehr wußten als früher, klärte er uns auf. Durch die doppelte Hitze treffe da manchen gleichsam der Hitzschlag, der ihm aber weiter nichts schade. Den Betroffenen lege man im Freien auf ein schattiges Plätzchen, bis er sich wieder von selbst erhebe. Dann spüre er lediglich ein Schwindelgefühl, das, wie sich unser Gewährsmann ausdrückte, mit ein paar Maß Bier bald wieder behoben werde. Der Glasmacher kuriere nämlich alle Krankheiten mit gutem Bier. Schon eingangs erwähnte ich, daß diese Leute bei solch tropischer Hitze ohne Bier nicht arbeiten konnten, freilich muß auch ein gutes Essen bereitstehen, wenn sie eine Ruhepause einschalten können oder wenn die Arbeit vollendet ist. Sie konnten sich auch etwas gönnen, denn sie verdienten gutes Geld. Natürlich schmeckte ihnen nicht täglich Rindernes, Schweinernes und Kälbernes, sondern ihr Appetit kam manchmal auf ganz eigene Spuren, die ande-

Glasbläser früher und heute: Dieses Handwerk hat sich trotz aller neuzeitlichen Veränderungen kaum gewandelt. Oft stand ich unter der offenen Tür der Glashütte und schaute den Glasmachern mit größtem Interesse zu, wie sie die glühende Glasmasse aus dem Ofen mit ihren sogenannten Pfeifen – langen Rohren – herausnahmen, zu einer Kugel aufbliesen, dieselbe hin- und herschwenkten, so daß sie eine längliche Form bekam, die durch abwechselndes Blasen und Schwingen zur beabsichtigten Gestalt und Größe heranwuchs. Es würde zu weit führen, wollte ich alle Einzelheiten des Glasmachens hier beschreiben. Mir kam sie damals als die größte Kunst vor. Das Aufblasen der Glasmasse war ein nicht ungefährliches Beginnen. So kannte ich einen Gehilfen – sie hießen Einträger –, der die beiden Wangen derart aufgeblasen hatte, daß er nur undeutlich sprechen konnte. Äußerst komisch wirkte es, wenn er lachen wollte und nicht konnte, das muß ihn völlig geschmerzt haben. Aber das Bier lief trotzdem in Strömen durch den kleinen Mund. Wahrscheinlich hat er beim Blasen in die „Pfeife“ durch den zurückstoßenden Luftdruck dieses Leiden erhalten, das kein Arzt mehr heilen konnte. Eine andere Krankheit hatten die Glasmacher besonders in den heißen Sommermonaten zu befürchten, die sie mit dem Namen „Katzakopf“ bezeichneten. Ich kam einmal in den Ferien mit zwei Freunden nach Charlottental. Als wir zum Glashütteneingang kamen, lag vor demselben ein junger Mann im Schatten, der beinahe das Aussehen eines Toten hatte. Wir fragten einen Vorübergehenden, was dem Mann fehle. Dieser meinte ganz gelassen, das sei weiter nichts als der „Katzakopf“. Als er

ren Menschen zum Übel gereicht hätten. So kamen sie einmal im Frühjahr zu uns, um aus dem Schilf des Teiches Frösche zu fangen, die dort massenhaft vorkamen. Den armen Tierlein schnitten sie die Hinterschenkel ab, die gebraten eine Delikatesse sein sollen. Daß auch die Wilddiebe ihre Ware gern auf den Glashütten losbrachten, das erzählte mir ein alter Wildschütz auf meine Frage, wohin er ein so großes Stück Wild hingegeben habe. Er meinte: „Wenn ich nur jede Woche zwei Stück Dammwild gehabt hätte!“ Franzbrunnhütte hatte er aber damit nicht gemeint. Der Holzaufseher L. aus Oberhütten war eine interessante Figur und spielte hier eine wichtige Rolle. Er war ein kleines, altersgraues Männchen, das die Gewohnheit hatte, mit sich allein laut zu reden und noch mehr zu schimpfen. Ihm war die Überwachung der gesamten Holzzufuhr anvertraut, die er äußerst gewissenhaft durchführte. Die Fuhrleute hatten nämlich die üble Gewohnheit angenommen, daß sie ihre Wagenlast soviel als möglich erleichtern wollten, zumal gerade unmittelbar vor Franzbrunnhütte ein bedeutender Hügel zu erklimmen war, der den armen Rindern schwer zu schaffen machte. Sobald nun die Fuhrleute durch Gebüsch fahren mußten, und das war auf allen Zufahrtswegen der Fall, flogen die schwersten Prügel, die schon handgerecht obenauf gelegt worden waren, blitzschnell in das Gebüsch hinein. Das wußte natürlich auch der Aufseher, aber er wußte sich oft keinen Rat mehr, wie er sie überlisten sollte. Hielt er sich bei den ersten Wagen auf, entledigten sich die Rückwärtigen ihrer schweren Last.

Ging er auf die rechte Seite des Weges, warfen sie auf der linken Seite ab. Stellte er sich im Gebüsch auf, um sie in flagranti zu erwischen, war er seines Lebens nicht sicher, denn einmal flog ein schwerer Prügel so nahe an seinem Kopfe vorbei, daß er dieses Versteckspiel nicht mehr wagen wollte. Waren dann alle Fuhrleute an diesen bekannten Abladestellen vorüber, so hielt er gründliche Nachschau im Gebüsch. Was er da oft sah, das ging über alle seine Begriffe. Welche Ausdrücke und Schimpfwörter diese Fuhrmänner bei solchen Gelegenheiten erhielten, konnten wir am besten erfahren, wenn wir auf unserem Schulweg an solchen Plätzen vorbei mußten. Er trug alle fortgeworfenen Prügel wieder schön an den Wegrand, wobei er immerfort die saftigsten Ausdrücke ganz laut vor sich hersagte. Am nächsten Tage mußten die Fuhrleute das Holz wieder aufladen. Natürlich wurde dies nur unter den größten Protestkundgebungen durchgeführt, denn keiner wollte es getan haben. Vor ungefähr 70 bis 80 Jahren war unser Böhmerwald dank der vielen Glashütten, die er beherbergte, ziemlich wohlhabend. Wer arbeiten wollte, fand genügend Arbeit. Waren doch diese Glashütten meist sehr nahe beisammen und alle die heutigen Ortsnamen auf die Endung hütte oder hütten, deren es ungefähr 20 gibt, erzeugten Spiegelglas. In der Umgebung von Waier, Wassersuppen und Eisendorf findet man noch die meisten dieser Namen. Von vielen ist freilich nichts mehr vorhanden wie von Kreuzhütte, Franzbrunnhütte oder Deutschhütte, dem heutigen Haselberg bei Grafenried, die in meiner Jugendzeit noch arbeitete. Von vielen ist nur noch das eine oder andere Haus übriggeblieben wie in Johannishütten, Straßhütten oder Annatalhütte bei Weißensulz Wo Glashütten waren, da waren auch die Glasschleifen nicht weit weg, die natürlich an größeren Bächen, wie an der Radbusa von Schwanenbrückel bis Schmolau und an der Piwonka von Stockau bis Ronsperg ihre Tätigkeit aufgenommen hatten. Diese Glasschleifer waren in der ganzen Gegend als die lustigsten, aber auch verschwenderischsten und rauflustigsten Leute bekannt. Während man den Glasmachern überall mit der größten Hochachtung begegnete, hatten diese keinen besonders guten Leumund. Merkwürdig war auch die Tatsache, daß diese Glashütten nur in Böhmen ihre Tätigkeit aufgeschlagen hatten. Nur Charlottenthal, wie schon erwähnt, war in Bayern gelegen. Weshalb wurden diese Glashütten, die einen großen Teil des Böhmerwaldes mit Verdienst versorgten, bis auf wenige Ausnahmen fast plötzlich aufgelassen? Um diese Zeit wurde das Holz etwas teurer, das die Herrschaften bis dahin um einen Spottpreis hergeben mußten. Der Hauptgrund war aber der, daß große Glasfabriken wie in Stankau, später in Holleischen, errichtet wurden, die wegen der Bahnnähe und neuzeitlicher Errungenschaften in der Glasindustrie unsere Böhmerwaldproduktion vernichteten. Aus demselben Grunde gingen auch die Dampfsägen zugrunde. Die letzte brannte im Jahre 1895 im bayerischen Schwarzach nieder und wurde nicht mehr aufgebaut. Damit war die Bevölkerung eines großen Teiles des Böhmerwaldes beschäftigungslos. Viele wanderten damals nach Amerika aus. Die meisten Männer fanden Arbeit als Holzhauer im Riesengebirge, in der Steiermark und besonders in Bayern. Nach Jahren kam ich wieder einmal nach Franzbrunnhütte. Als ich – bis auf zwei, drei halbwegs brauchbare Häuschen – nur mehr Ruinen dieser einstmals so reichen und verwöhnten Stätte vorfand, wurde mir bei diesem trostlosen Anblick das Herz schwer. Damals fühlte ich, was es heißt, eine Kulturstätte in ein Nichts zu verwandeln.

Heimatkreis

Sagen und Mären Das Vorwort des Büchleins „Sagen aus dem Bischofteinitz-, Ronsperg-, Hostauer Umkreise“ lautet so:

I

n der Zeitschrift „Unsere Heimat“ erschienen einstmals Sagen aus der Bischofteinitzer Gegend von Oberlehrer Peter Dusig, die den Wunsch wach werden ließen, von ihm seine gesamte Sagensammlung zu veröffentlichen. Die heimatlichen Sagen, die Oberlehrer Mack bereits erzählt hatte, die Sagen, die die Oberlehrer Brunner und Schödelbauer weitergaben, schließlich die Mitarbeit von Direktor Karlmann Pöhnl hatten den Plan umgeworfen. Denn alle diese Heimatforscher erwiesen sich gleichzeitig auch als sehr gute Erzähler ihrer heimatlichen Sagenwelt. So war alsbald ersichtlich, daß das Sagenbuch ein Gemeinschaftswerk werden würde. Die Autoren sind sich dessen wohlbewußt, danken allen Mitarbeitern und nehmen meinen Vorschlag an, als Verfasser genannt zu werden, weil sie Hauptsammelarbeit geleistet hatten. Das wird sicher niemanden daran hindern, an der Fortsetzung mitzuarbeiten. Denn das vorliegende Werk, das auch auf Liebscher aufbaut, gibt einen Querschnitt durch das Sagengut unserer Heimatlandschaft. Diese Sagen sind dem Forscher ebenfalls von Wert. Ihm wurde das Zugeständnis der Stoffeinteilung gemacht. Denn für Familie und Schule wäre eine Einteilung nach Ort und Umkreis günstiger. Nun findet der Heimatfreund die Sagen so geordnet, daß am Anfang die Schatzsagen stehen, beendet mit den Auffindsagen über die Hostauer Hostien sowie die heiligen Quellen in Karlsbad oder Mergentheim. Dem folgen Glokkensagen sowie Sagen von Schreckgestalten, in denen Teufel, Wassermänner, Schragerl, Hoimänner, Grenzsteinversetzer, der Reinschl, der Uterlmann, der Brussapudel und andere gespenstische Wesen vorkommen. Die Irrlichtersagen beenden diesen Abschnitt. Fromme Menschen, ihre Gelübde und Dankesdenkmale erfüllen den weiteren Abschnitt, der zu den unfrommen Brüdern, zu Räubern und Gaunern hinüberleitet. Den Abschluß bilden Sagen, die geschichtliche Überlieferung zum Inhalt haben. Ihre Umgestaltung durch die Volksdichtung wird dem Lehrer beim Gebrauch in der Schule aufklärende Worte aufzwingen. In loser Folge wird der „Heimatbote“ nun Sagen aus dieser Schrift, die der damalige Heimatkreisbeteuer Rudolf Kiefner 1984 und 1992 herausgab, veröffentlichen.


12

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22. 3. 2024

Heimatbote für den Kreis Ta<au

Heimatkreis Tachau – Patenstadt Weiden in der Oberpfalz. Heimatkreisbetreuer: Dr. Wolf-Dieter Hamperl, Aubergstra­ße 21, 83352 Altenmarkt, Tele­fon (0 86 21) 6 36 27, Telefax 64 75 27, eMail wolf-dieter.hamperl­ @online.de. In­ter­net www.tachau.de. Tachauer Heimatmuseum: Kulturzentrum Hans Bauer, Schulgasse 3a, 92637 Weiden, Telefon (09 61) 81 41 02, Telefax 81 41 19, eMail museum@tachau.de. Spendenkonto: Heimatkreis Tachau, HypoVereinsbank Nürnberg – IBAN: DE38 7602 0070 0002 0824 54, BIC: HYVEDEMM460. Heimatbote für den Kreis Tachau – Redaktionsschluß: Donnerstag der Vorwoche. Redaktion: Nadira Hurnaus, Baiernweg 5, 83233 Bernau, Telefon (0 80 51) 80 60 96, eMail post@nadirahurnaus.de

� Hesselsdorf

Viele dieser Osterbräuche waren auch in Haid und in den anderen umliegenden Dörfern üblich. Gerne erinnern wir uns an die Wenda‘sche Musik bei der Auferstehungsfeier. Sehen noch die langen Palmbüschel für die Felder und hören die Töne der Ratschen. Doch lassen wir Margarete und Johann Lenhard, daheim in Eschowitz als Stingls Rettl und Kaaser Hans bekannt, aus ihrer Jugendzeit erzählen. Aufgeschrieben hat dies Peter Högler.

Ein Ort möchte feiern

V

D

en Palmsonntag konnten die Jungen kaum erwarten. Zu diesem Tag bekamen sie meistens ein neues Gewand und einen schönen Hut. Großvater und Vater hatten schon vorher ganze Bündel schöner Palmzweige besorgt. Nach dem Gottesdienst mit der Palmweihe eilten sie dann zu den einzelnen Häusern und Höfen, um die geweihten Palmzweige an den Mann zu bringen. Sie bekamen dafür Eier, die in den Hut gelegt wurden. Manchmal gab es auch noch andere Geschenke oder Geld. Die geweihten Palmzweige „Jesus zieht in Jerusalem ein“, großes Ölbild in der Loreto-Anlage in Haid. wurden in den Herrgottswinkel, die besonders langen ins Kornfeld gesteckt, damit das Getrei- � Eschowitz de ertragreich und lang gedeihe. Auf dem Dachboden sollten sie vor Blitz und Feuersnot und im Stall vor Viehseuche und Unglück schützen. Einige Palmkätzchen mußten auch von Familienmitgliedern gegessen werden, krieg gefallen war. Onkel Josef Die Mutter von Frau Lenhard damit man für das kommende war auch ein großartiger Musi- blieb immer daheim. Sie hüteJahr vor Halskrankheiten ver- ker. Vor Ostern mußte die klei- te, wenn alle nach Haid unterschont blieb. ne Rettl das große Helikon, ei- wegs waren, das Haus und beDer Karfreitag war ein strenger ne mächtige Baßtuba, immer auf sorgte die notwendigen Arbeiten Fasttag. Am Vormittag machte Hochglanz bringen, denn sie war in Haus und Hof. Wenn sie mit man sich auf den Weg nach Haid ja seit Fasching nicht mehr in Ge- ihrer Arbeit fertig war, ging sie und besuchte dort in der Deka- brauch gewesen. Besonders die hinter das Haus und blickte hinnalkirche die Karfreitagsandacht Ventile und die vielen kleinen ein nach Haid und lauschte almit Predigt, und am Nachmittag verrichtete man seine gewohnte Arbeit. Wenn es das Wetter zuließ, wurde die Feldsaat ausgebracht. Man habe, so Frau Lenhard, in der Karwoche gerne gesät. Die Ratschenbuben von Eschowitz haben gemeinsam in einem Hof geschlafen, damit sie am frühen Morgen alle gemeinsam waren. Wenn sie auf dem Weg durch das Dorf an der kleinen Kapelle vorbeikamen, hielten sie an, knieten nieder und beteten ein „Vater unser“ und den „Engel des Herrn“. Am Karfreitag ratschten sie am Ratschenbuben in Ujest 1937. frühen Morgen das Aveläuten, das Mittagsläuten, um drei Röhrchen kosteten viel Mühe lein hinaus, bis sie dann die feierUhr nachmittags zur Todesstun- und Zeit. Daß ihr Onkel auch ein- liche Musik herüberhörte. In diede unseres Herrn und am Abend mal bei einer großen Musikpara- ser Einsamkeit hielt sie ihre ganz das Abendläuten. Am Samstag- de in Prag ausgeholfen hatte, er- persönliche Auferstehungsfeier. morgen zogen die Buben dann füllte sie mit Stolz. Was mag sie in solchen Stunden mit einem großen Korb, in dem Am Ostersamstagabend war bewegt haben? Ihre Kinder- und eine Schicht Streu lag, von Haus die Auferstehungsfeier. Wenn Jugendzeit, ihr Mann, den sie zu Haus und von Hof zu Hof und der Pfarrer das „Christus ist er- so früh durch den schrecklichen sammelten die Ratscheier ein. standen“ anstimmte, setzte feier- Weltkrieg verloren hatte, ihre FaDas war der Lohn für den Ratsch- lich und ergreifend die Musikka- milie? dienst. Einer der Buben war der pelle ein, und das Volk sang voll Das war ihre Osternacht, in der Hauptmann, der dann alles ge- Freude mit. Frau Lenhard mein- sie mit ihrem Herrgott und dem recht verteilte. te, man habe etwas von der Auf- Auferstandenen Zwiesprache Am Karsamstag gingen die erstehungsfeier gespürt, sie sei hielt, aus der sie Trost und Kraft Stingls-Kinder mit dem Onkel immer ganz ergriffen gewesen. für ihr schweres Schicksal schöpfJosef Seitz nach Haid. In der Kir- Mit dem Sanktissimum ging es te. Still und gläubig trug sie ihr che wurde das Heilige Grab auf- anschließend mit einer Prozessi- Kreuz. Sie mußte auch noch mitgesucht, man betete still für sich on durch die Stadt Haid. Alle Ver- erleben, wie der Sohn und der und besuchte die Gräber auf dem eine waren dabei, natürlich auch Tochtersohn in den Zweiten Friedhof. Zum Schluß kehrten das Fürstenhaus von Löwenstein Weltkrieg ziehen mußten, wie sie sie noch in einem Wirtshaus ein mit seinen Mitgliedern. Der Pro- aus ihrer geliebten Heimat verund liefen schließlich den Weg zessionsweg war mit Lichtern ge- trieben wurde und wie ihr Sohn wieder zurück. Frau Lenhard er- schmückt. Im Licht der unterge- in der DDR bei einem Verkehrsinnert sich dankbar an den Bru- henden Sonne war dies ein wun- unfall durch einen russischen der ihrer Mutter. Er sei für sie derschönes Bild. In die Kirche Panzer ums Leben kam. wie ein Vater gewesen. Er sorg- zurückgekehrt, stimmte zum AbWenn man dann nach der te sich auch wie ein Vater um sie, schluß die Orgel „Großer Gott, Auferstehungsfeier nach Hauda sein Schwager im Ersten Welt- wir loben Dich“ an. se ging, hörte man fern und

Bilder: Archiv Wolf-Dieter Hamperl

Palm- bis Ostersonntag nah das Auferstehungsschießen. Früh am Ostersonntagsmorgen galt es noch vor Sonnenaufgang, das Osterwasser aus dem Bach zu holen. Man lief mit einem Eimer hinaus zum Bach und schöpfte das Wasser gegen den Lauf. Darauf mußte geachtet werden. Auch war es wichtig, daß „rechtes Wasser“ geschöpft wurde, das heißt, es mußten Taufen, Hochzeiten und Begräbnisse darüber gegangen sein. Besonders wichtig war auch, daß man dabei von niemanden angesprochen wurde. Sonst war alles vergebens. Man wusch sich bereits am Bach das Gesicht, und zu Hause tat man es gleich noch einmal. Nach altem Brauch sollte das Osterwasser vor Hautkrankheiten schützen und schöner machen. Schmunzelnd erzählte Herr Lenhard, daß sich die „­ Moidln“ ganz besonders fest gewaschen hätten. Manchmal hätten sich auch die jungen Burschen auf die Lauer gelegt, um die Mädchen zu ärgern. Das Osterwasserholen war für Frau Lenhard immer ein ganz besonderes Ereignis, wenn sie in der Stille des frühen Morgens

zum Bach lief. Das Glucksen und Murmeln des Baches, die zarten Dunstschleier im Wiesengrund und das ansteigende Licht des frühen Tages hatten es ihr besonders angetan. Nach dem Ostersonntagsgottesdienst waren die Jungen und Burschen an der Reihe. Kaum konnten sie das Ende der Meßfeier erwarten, um mit dem Eierstutzen beginnen zu können. Jeder nahm ein Ei in die Hand. Mit Eispitze gegen Eispitze begann es. Wessen Ei eingestutzt war, der hatte verloren und mußte seins hergeben. Es gab auch unfaire Methoden. Man blies das Ei aus, fülle es mit Pech auf und konnte sich dann beim Stutzen behaupten. Diese Pecherer, wie sie hießen, wurden aber bald überführt. Zur Strafe hat dann niemand mehr mit den Betrügern gestutzt. Ein anderer Brauch bestand darin, daß man mit einem Geldstück auf ein in der Hand gehaltenes Ei warf. Fiel das Geldstück daneben und auf den Boden, mußte es hergegeben werden. Blieb es aber im Ei stecken, dann gehörte das Ei dem Werfer. Herr Lenhard erzählte, daß dabei mancher Daumen und Zeigefinger vom scharfen Wurf geblutet hätten. Ja, so war es halt im schönen Egerland.

Bauernhof der Familie Dobner in Eschowitz 13, Hausname Damanker. Vor dem Haus steht die Bäuerin in ihrer typischen Arbeitskleidung.

on Emma Weber und Josef Zintl erfuhr ich von dem Wunsch der Lucie Valíčková, der Bürgermeisterin von Hesselsdorf/Hošťka, in diesem Jahr eine tschechisch-deutsche Kirchweih zu veranstalten. Das Fest wird Samstag, 13. Juli gefeiert, am Fest der Kirchenpatronin Sankt Margareta. Es wird einen tschechisch-deutschen Gottesdienst geben, zu dem Pfarrer Georg Hartl herzlich einlädt. Man erinnert sich in Hesselsdorf an alte Zeiten, als sich viele ehemalige Hesselsdorfer zum Gottesdienst trafen, zum Friedhof zogen und dort eine Gedenkfeier abhielten. Bürgermeisterin Valíčková wünscht sich die Erneuerung dieser Tradition, wie sie Anna Knarr lange Jahre pflegte. Ein Rahmenprogramm wird geboten. Nun bitte ich die Landsleute von Hesselsdorf, der umgebenden Ortschaften und aus Waidhaus die Männer der „Brigade“ bei der Friedhofsrenovierung zur Kirchweih zu kommen. Wenn es die Gesundheit zuläßt, werde auch ich gerne kommen. Wolf-Dieter Hamperl Heimatkreisbetreuer

Sankt-Margareta-Kirche in Hesselsdorf. Bild: Karin Wilk

� Hesselsdorf

Ein Ort in Zahlen Hesselsdorf wurde 1482 erstmals als Hosskowo erwähnt.

I

nteressante demografische Einblicke gewähren Volkszählungen. Nach dem Census vom 31. Dezember 1869 hatte das Dorf 151 Häuser und 1035 Einwohner. Davon wurden 52 als Fremde registriert. Von den 485 männlichen Einwohnern waren 275 verheiratet, 199 ledig und 13 verwitwet. Von den 548 weiblichen waren 308 verheiratet, 202 ledig und 38 verwitwet. 100 Einwohner waren abwesend, davon 61 Männer. Die häufigsten Namen im Dorf waren Magerl, Müller und Freisleben. Der Viehbestand des Dorfes zählte vier Stiere, 229 Kühe, 134 Ochsen, 220 Kälber sowie 180 Schafe, 76 Ziegen, 59 Schweine und zwölf Bienenstöcke. Pferde gab es im Dorf nur zwei.


13

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22.3.2024

Heimatblatt für die Kreise Hohenelbe und Trautenau Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. – 1. Vorsitzende: Verena Schindler, Telefon 0391 5565987, eMail: info@hohenelbe.de, www.hohenelbe.de – Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e. V. – 1. Vorsitzender Wigbert Baumann, Telefon 0931 32090657 – Geschäftsstelle Riesengebirgsstube (Museum-Bibliothek-Archiv), Neubaustr. 12, 97070 Würzburg, Telefon 0931 12141, eMail: riesengebirge-trautenau@freenet.de – www.trautenau.de – Redaktion: Heike Thiele, Eulengasse 16, 50189 Elsdorf, Telefon 02271 805630, eMail: riesengebirgsheimat@gmx.de – Redaktionsschluss: jeweils der 1. des Erscheinungsmonats.

� Vorstand Heimatkreis Hohenelbe

Ein frohes Osterfest

Dekanalkirche von Hohenelbe.

Frühling in Rochlitz/Jungbunzlau.

� Nachrufe/Rochlitz

Postkarte von St. Peter im Riesengebirge. Fotos (v. l. n. r.): Ingrid Mainert, Jan „Honza“ Vrána, Bärbel Hamatschek

Ich mächt amol a Mola wer‘n. – Ein Nachruf Kirsten Langenwalder erinnert an den im Dezember 2023 verstorbenen Künstler Erich Enge.

A

ls ich im Sommer 2022 etwas zu Rochlitz an der Iser recherchierte, „stolperte“ ich über den Namen eines Künstlers, über den ich sodann im Internet nach Informationen suchte. Es klang interessant, ein Künstler, geboren 1932 in Rochlitz, der – wie ich herausfand – in Erfurt lebt. Kurz überlegte ich: „Soll ich die herausgefundene Telefonnummer anrufen – oder lieber nicht?“ Meine Neugier siegte. Ich erreichte den Künstler bei meinem ersten Versuch. Ich stellte mich vor und nannte den Grund meines Anrufes: Ich wolle mit ihm lediglich über Rochlitz plaudern. In den ersten Minuten stellte ich fest, daß er mit der Vergangenheit abgeschlossen hatte. Als wir beide allerdings feststellten, daß er der Nachbarsjunge meiner Urgroßmutter hoch oben auf dem Kaltenberg ist, kam „Schwung“ in den Kontakt. Es folgten zwei

Im Januar 2023 Besuch bei Erich Enges „Baby“, dem großen Wandbild in Erfurt-Rieth. Das Bild, das über vier Häuserseiten rundherum verläuft, wird mittlerweile restauriert und wurde mir vom Künstler persönlich erklärt. Foto: Kirsten Langenwalder Besuche bei ihm, ein dritter war für Anfang 2024 geplant. Leider erhielt ich Ende 2023 jedoch die Mitteilung, daß der einstmalige Nachbarsjunge meiner Urgroßmutter kurz vor Weih-

� Niederhof

nachten 2023 verstorben war. Der am 11. September 1932 geborene Nachbarsjunge war der Künstler Erich Enge, der unter anderem in Erfurt-Rieth in den 1970er Jahren ein mittlerweile denkmal-

geschütztes Wandbild schuf, das mit seiner Größe von sechs Metern Höhe und 102 Metern Länge zu den größten Wandbildern Europas zählt. Wir besuchten es gemeinsam, und man spürte: Es ist immer noch sein „Baby“. Bis zu seinem Tod am 21. Dezember 2023 war er schaffender Künstler. Bei meinem Besuch im September 2023 durfte ich jene Werke begutachten, die Erich Enge zur Ausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“, welche 2025 stattfinden wird, noch schuf. Erich Enge beschäftigte sich in seinen Werken stets auch mit aktuellen Themen. Außer daß wir uns über Kunst unterhielten, konnte Enge mir noch einiges zu Rochlitz erzählen. In seiner Kindheit gefragt, was er einmal werden wolle, antwortete er nach eigener Aussage stets: „Ich mächt amol a Mola wer‘n.“ Ruhe in Frieden, lieber Erich. Mein tiefes Mitgefühl den Angehörigen. Kirsten Langenwalder HOB Rochlitz

Recht herzlichen Dank

Kriegerdenkmals geplant

eingeschlossen – wieder an mich gedacht haben. Besonders erfreut hat mich, wie auch in all‘ den Vorjahren, ein gesungenes Geburtstagsständchen eines ch habe mich wieder sehr ge- Ortsbetreuers per Telefon. freut, daß noch so viele HeiWie seit Jahrzehnten veröfmatfreunde – nach meinen al- fentliche ich auch heute noch reten Grundsätzen sind natürlich gelmäßig im allgemeinen Teil auch die „Heimatfreundinnen“ der SdZ und ich hoffe, daß auch diese Beiträge, in denen oftmals von dem Leben der Sudetendeutschen im Nordosten berichtet wird, von unseren Riesengebirglern gelesen werden. Leider sind in ganz Mecklenburg-Vorpommern nur noch zwei Kreisgruppen, in Rostock und Nordvorpommern, aktiv. Mit heimatlichen GrüBarth mit von ihm verfaßten Beiträgen in der ßen und alles Gute wünOstsee-Zeitung aus der Mitte der 50er Jahre schend verbleibe ich Euer sowie nach 1995. Foto: Ostsee-Zeitung Peter Barth aus Barth

A

nläßlich der Errichtung des Kriegerdenkmals vor einhundert Jahren, am 24. August 1924, wird die Gemeinde Dolní Dvůr/Niederhof unter der Regie

Foto: Karolína Boková, 2024

Im Licht der Ostersonne bekommen die Geheimnisse der Erde ein anderes Licht. (Friedrich von Bodelschwingh) Der Vorstand des Heimatkreises Hohenelbe/Riesengebirge wünscht allen Leserinnen und Lesern ein frohes und gesegnetes Osterfest! Verena Schindler 1. Vorsitzende

� Hohenelbe

Riesengebirgsmuseum bricht alle Rekorde

� Dankeswünsche

Wiedererrichtung des Erich Kraus möchte den voraussichtlichen Termin der Wiedererrichtung bekanntgeben.

Erste Frühlingsboten bei Schwarzental.

des Bürgermeisters Bělovský das im Jahre 1945 geschändete Kriegerdenkmal wiedererrichten. Die Weihe wird aller Voraussicht nach am 17. August 2024 stattfinden. Unser Heimatkreis unterstützt das Vorhaben mit einem Zuschuß. Wer zur Weihe kommen kann, möchte bitte genauere Informationen beim HOB Niederhof erfragen. Die Kontaktdaten lauten:

Postkarte von 1924 zur Enthüllung des Kriegerdenkmals am 24. August desselben Jahres. Foto: Erich Kraus

Erich Kraus, HOB Niederhof Tel. 0351 4718868 eMail: brigitte.und.erich. kraus@web.de Erich Kraus HOB Niederhof

von Peter Barth für die vielen, Anfang Februar zu seinem 87. Geburtstag erhaltenen Glückwünsche.

I

Das Riesengebirgsmuseum Hohenelbe. Im Dezember 2023 hat Ingrid Mainert von der Wiedereröffnung des Riesengebirgsmuseums am ersten November 2023 in Hohenelbe/Vrchlabí berichtet.

J

etzt lese ich in der „Krkonošský Deník“, daß in den ersten drei Monaten 11.000 Menschen das Museum besuchten. Der tägliche Besucherrekord lag bei 800 Personen, und in der Woche des größten Andrangs waren es 3.000. Zunächst waren es vor allem Einwohner von Hohenelbe und Menschen aus der näheren Umgebung, die neugierig zu sehen waren, wie sich die Ausstellungen nach der sechsjährigen Renovierungs- und Umgestaltungszeit verändert haben. Es kamen dann aber auch viele Touristen, die eine Alternative zum Wintersport suchten, denn häufig waren in diesem Jahr die Pisten schnee-

Foto: Margit Bartošova

frei und es regnete. So lockte das schlechte Ski- und Rodelwetter viele ins Museum. Diese zahlreichen Besucher waren natürlich ein Streßtest für das Museum. Bis auf ein paar technische Kleinigkeiten klappte jedoch meist alles. Besonders erfreulich waren die meist positiven, manchmal sogar begeisterten Reaktionen und Rückmeldungen der Menschen nach dem Museumsbesuch. Zurzeit läuft gerade eine Testphase für intensive Programme für Schulen, die man ihnen dann in Zukunft anbieten möchte. Auch wir freuen uns über diesen Erfolg – ein Kompliment an das Museumsteam! Im Sommer, wenn wieder viele von uns das Riesengebirge besuchen, wird bei so manchem der Besuch des Riesengebirgsmuseums unbedingt dazu gehören. Ingrid Mainert, HOB Hohenelbe, Harta, Hennersdorf


14

RIESENGEBIRGSHEIMAT

Familiennachrichten aus dem Heimatkreis Hohenelbe Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. Sitz Marktoberdorf Geschäftsführung: Gerhard Baumgartl 87616 Marktoberdorf, Richard-Wagner-Str. 2 Tel. 08342 40528, Fax 08342 7054060 www.hohenelbe.de, eMail: info@hohenelbe.de Sparkasse Allgäu, IBAN: DE 41 7335 0000 0380 271262 BIC: BYLADEM1ALG

Der Heimatkreis Hohenelbe/Riesengebirge e. V. gratuliert zum Geburtstag 27.04. Ines Heinrich, HOB Harrachsdorf, zum 54. Bärbel Hamatschek, Sprecherin der HOB, 3. Vorsitzende des HKH  ANSEITH

06.04. Gustav Springer (JH4) zum 97. 10.04. Marie Ray geb. Novotny (A39) zum 95. 13.04. Rosemarie Baron zum 71. 18.04. Marie Burkhardt geb. Kosel (JH42) zum 93. 22.04. Christl Rodoy geb. Springer (A33) zum 81. 23.04. Editha Strauch geb. Dressler (A41) zum 91. HOB Tanja Fritz Tel. 06222 389787 eMail: meerfritz@gmail.com

 HOHENELBE

02.04. Renate Christ zum 60. 09.04. Rudolf Staffa zum 97. 10.04. Roland Erben zum 83. 15.04. Edith Eichhorn geb. Fries/Renner zum 82. 15.04. Barbara Wiedemann zum 44. 19.04. Ortfried Kotzian zum 76. 25.04. Horandt Hanusch zum 86. 29.04. Renate Kittscher geb.Röska zum 88. HOB Ingrid Mainert (Waengler) Tel. 06039 2255

 KLEINBOROWITZ

08.04. Dorothea Henneberg geb. Schrom (160) z. 88. 15.04. Ingrid Gehring geb. Steffan (18) zum 74. 26.04. Helga Karczewski geb. Möller (147) zum 84. 29.04. Hannelore Jung geb. Bittner (129) zum 76. HOB Tanja Fritz s. Anseith

 KOTTWITZ

12.04. Helmut Baudisch (Nr. 120) zum 79. 17.04. Edwin Maiwald (Nr. 193) zum 91. HOB Gudrun Bönisch Tel. 08377 1293

1937 Manfred Jeschke (Winterleite 86) zum 87. 1938 Erna Ettrich geb. Luksch (Goderhäuser 29) zum 86. 1941 Ursula Fleischhauer geb. Zinnecker (Rudolfstal 168) zum 83. 1943 Inge Ellermann geb. Kleiner (Hanapetershau 28) zum 81. 05.04. Alfred Beranek (Hanapetershau 285) zum 87. 22.04. Bernhard Kraus (Kl. Elbetal 101) zum 78 24.04. Prof. Dr. Peter Erlebach (Rudolfstal 142) zum 82. 28.04. Christa Berro geb. Fischer (Kesselboden 287)zum 81. HOB Erich Kraus Tel. 0351 4718868 | eMail: brigitte.und.erich.kraus@web.de  NIEDERLANGENAU

01.04. Horst Lorenz zum 88. 02.04. Peter Klug zum 69. 07.04. Fritz Schlögl zum 83. 10.04. Udo Jirschitzka zum 84. 12.04. Ingeborg Gempel geb. Rumler zum 91. 15.04. Edith Bronner geb. Burkert zum 87. 25.04. Julia Lang zum 56. 27.04. Marie-Luise Richter geb. Ried zum 86. 28.04. Dieter Puntschuh zum 84. HOB Verena Schindler Tel. 0391 5565987

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22.3.2024

16.04. Edith Essner geb. Schier (OR 124, Obere Häuser) zum 86. 29.04. Hans Novotny (OR 244) zum 86. Unser Jubilar: 11.04. Erhard Möchel (OR 143, Alte Bleiche) zum 90. Liebe Rochlitzer mit Nachkommen, in der ersten Septemberwoche treffen wir uns wie angekündigt in Rochlitz. Nähere Informationen folgen, ich bitte herzlich um eine Kontaktaufnahme. HOB Kirsten Langenwalder Tel. 089 12018348 (abends u.WE) eMail: presseriesengebirge@ aol.com  SCHWARZENTAL

04.04. Anna Prell geb. Kraus (Spiegelbauden) zum 95. 05.04. Alfred Beranek (Haus 200, Buchenberg) zum 87. 07.04. Helena Kasianov geb. Wallesch (Haus 197) zum 102. 09.04. Christl Wehrmann geb. Monser (Haus 135) zum 82. 17.04. Erna Malitzig geb. Bönsch (Haus 55) zum 95. 20.04. Alois Teiner (Bönischbauden) zum 90. 20.04. Wilfried Berauer (Haus 15) zum 86. Herzlichen Glückwunsch allen Jubilaren! HOB Vera Kraus‚ Tel. 0173 8853142 eMail: vera.kraus@t-online.de

 SPINDELMÜHLE -

FRIEDRICHSTHAL 06.04. Martha Biesen  HARRACHSDORF geb. Scholl (F038 01.04. Erwin Thomas zum 92. Schuhmacherei) zum 92. 07.04. Haus Hollmann zum 87. 09.04. Käthe Lauer 08.04. Willi Emele zum 85. geb. Kleinert (F026 09.04. Hanni Kasper zum 98. aus Breslau) zum 92.  KRAUSEBAUDEN 11.04. Heinz Kerner zum 95. 13.04. Renate Grötschel 04.04. Barbara Warmuth geb. 11.04. Karl Tögel zum 89. geb. Adolf (Sp194 Schmidt (Nr. 3) zum 82. 14.04. Hella Hollmann zum 89. Spindlerbaude - Gebirgs04.04. Helmut Richter 17.04. Edwin Kwada zum 96. bäckerei) zum 88. (Nr. 33) zum 81. 18.04. Ursula Knappe zum 82. 13.04. Brunhilde Hermann 18.04. Waltraud Knappe zum 80. 12.04. Inge Niklas geb. Habl (Sp140 - Tafelbauden) Foto: Verena Schindler (Nr. 54) zum 83. 23.04. Hannelore Heß zum 83. zum 84. HOB Karl-Heinz Schmidt 26.04. Ortwin Endler zum 87. 15.04. Sieglinde Richter  NIEDERPRAUSNITZ Tel. 0351 4032327 27.04. Ines Heinrich zum 54. geb. Scholz (Sp116 01.04. Erna Groh HOB Ines und Falk Heinrich Café Richter) zum 85.  MASTIG geb. Steffan zum 91. Tel. 03586 4085635 16.04. Christel Faust geb. 07.04. Christl Huber geb. HOB Tanja Fritz s. Anseith Scholz (Sp175 - St. Peter HARTA Staffa (M113) zum 86. Wäscherei) zum 85.  OBERLANGENAU 28.04. Josef Wanka zum 92. 16.04. Christa Günther geb. 16.04. Rudolf Hollmann 09.04. Johanna Hofmann HOB Ingrid Mainert (Waengler) Reichert (M35) zum 84. (Sp118 - Konditorei A. geb. Ullrich zum 86. Tel. 06039 2255 HOB Tanja Fritz s. Anseith Hollmann) zum 82. 12.04. Christine Pohl zum 85. 17.04. Marie Herget geb. Kraus  MITTELLANGENAU  HENNERSDORF HOB Bärbel Hamatschek (Sp060 - St. Peter) zum 96. 01.04. Winfried Exner zum 81. 17.04. Edith Raßloff Tel. 06451 9134 20.04. Christine Geyer geb. 06.04. Sigrun Otto geb.Wawra zum 81. Spindler (Sp101 - Leier OBERPRAUSNITZ geb. Mladek zum 79. 26.04. Johann Erben zum 88. bauden - Arbeiterhaus) 07.04. Traudl End geb. Wagner 08.04. Siegfried Franz zum 79. HOB Ingrid Mainert (Waengler) zum 94. (169) zum 90. 12.04. Hans-Peter Bönisch Tel. 06039 2255 22.04. Dietmar Hollmann 08.04. Alois Dittrich zum 80. (Sp224 - „Eiskeller“)  HERMANNSEIFEN (108) zum 88. 13.04. Ingrid Ast zum 84. 01.04. Leo Walther zum 83. 08.04. Walter Kalensky geb. Bocks zum 82. 22.04. Jana Wannags geb. 04.04. Alois Klug zum 97. (60) zum 83. 15.04. Manfred Lorenz zum 87. Hollmann (Sp027) zum 81. 08.04. Reinhold Klug zum 98. 09.04. Doris Stopp zum 72. 15.04. Roswitha Bogomil 24.04. Johanna Pittermann 11.04. Sieglinde Ewert 12.04. Rudolf Wanka geb. Stiller zum 82. geb. Messerschmidt geb. Seidel zum 93. (57) zum 87. 16.04. Ursula Liebchen zum 93. 12.04. Elisabeth Fischer 12.04. Erna Wittau geb. Kaufmann zum 81. 24.04. Albert Hollmann geb. Fleischer zum 86. geb. Follert (127) zum 89. 21.04. Günter Pospischil zum 90. (Sp199 - St. Peter) zum 92. 13.04. Bernhard Weirich zum 81. HOB Verena Schindler 15.04. Edith Bender geb. 26.04. Hermann Flach Kuhn (65) zum 83. 14.04. Ernst Ullrich zum 86. Tel. 0391 5565987 (Sp036 - Gräfliche Villa 18.04. Fritz Stopp 17.04. Helen Roland Schweizerhof) zum 84. (213) zum 85. geb. Jary zum 90. 27.04. Werner Kraus 19.04. Anna Tammer geb. 17.04. Christine Jatsch (Sp161) zum 92. Borufka (217) zum 88. geb. Kühnel zum 93. 27.04. Vera Broszukat 22.04. Jan Kalensky 17.04. Hedwig Graf geb. Möhwald (Sp179 (60) zum 50. (Sr. Erika) zum 90. Villa Lass) zum 85. HOB Tanja Fritz s. Anseith 22.04. Josef Jatsch zum 82. 29.04. Otto Hollmann (F013 26.04. Meinhard Fries zum 89. Staatliches Hegerhaus)  PELSDORF 29.04. Margot Krautschun zum 92. 10.04. Roland Erben zum 83. geb. Drescher zum 94. HOB Dirk Schulze 15.04. Frieda Steckert 29.04. Hilde Schäfer Tel. 033732 40383 geb. Thost zum 91. geb. Stransky zum 92. eMail: tischlerei-dirk-schulze@ 18.04. Heinz Tschöp-Mayer 30.04. Helmut Hlawa zum 85. t-online.de zum 92. 30.04. Gerda Kuhn  MOHREN  STUPNA HOB Anna Schreier geb. Pohl zum 81. 04.04. Gertrud Vieldorf 21.04. Hilda Winterfeldt Tel. 03695 600862 HOB Christina Auerswald geb. Wieser zum 96. (Hs. 51) zum 95. Tel. 0341 24707822  POLKENDORF 06.04. Margit Darmüntzel 23.04. Willi Ullrich 18.04. Leni Polomski geb. geb. Schneider zum 90. (Hs. 18) zum 87. Luksch (Nr. 30) zum 98. 24.04. Helmut Richter zum 90. 24.04. Filomena Mortensen Sylvia Colditz HOB Christina Auerswald geb. Dressler (Hs. 94) Tel. 0341 24707822 zum 96.  ROCHLITZ 29.04. Helene Jandke geb.  NIEDERHOF 14.04. Helene Fischer geb. Stuchlik (Hs. 29) zum 97. 1933 Erika Gaßner geb. Erben Kutschera (Sahlenbach HOB Heidrun Vogt (Heidelsbach 111) zum 91. 166, Im Han) zum 93. Tel. 036421 22707

Alle Fotos (außer Mitte): Karolína Boková

 SWITSCHIN

09.04. Herta Zemlin geb. Reymund (Nr. 10) zum 86. 09.04. Konrad Dittrich (Nr. 80) zum 86. 12.04. Helena Schneider geb. Hettfleisch (Nr. 15) zum 85. 20.04. Richard Dittrich (Nr. 72) zum 87. 24.04. Magda Mackeben geb. Dittrich (Nr. 50) zum 80. HOB Roman C. Scholz Tel.: 0170 2457875 eMail: r.c.scholz@freenet.de

 WITKOWITZ

01.04. Bruno Feistauer (Feistauers-Seff, Schachtelloch 61) zum 84. 01.04. Waltraud Hönig (Balzers-Honneln, Oberdorf 2, Mutter Rosl geb. Erlebach v. Dörrhof) zum 81. 07.04. Reinhard Braun (Brauns-Josef, Ziegenhäuser 281) zum 83. 09.04. Ingeborg Fischer (Fischer-Arnold, Gasthaus, Mitteldorf 206) zum 93. 12.04. Inge Niklas geb. Habl (Mitteldorf 359) zum 83. 19.04. Gertraud Hoppe geb. Hackel (Hackelschusters, Johannesberg 168) zum 84. 27.04. Friedrich Lauer (Mertins-Hannes, Mehwaldsberg 217), zum 79. Hans-Joachim Hönig Tel. 03949 502153

 OBERLANGENAU

Elisabeth Graf ist im Februar des Jahres 2024 verstorben.

 NIEDERLANGENAU

Angela Nieberle geb. Rücker (Haus Nr. 234), geb. 21.05.1932, verstorben 06.01.2015, 83 Jahre. Josef Klug (Haus Nr. 208, Klug-Schuster), geboren am 06.10.1933, verstorben am 06.08.2019 mit 86 Jahren. Artur Hartel geboren am 28.01.1938, verstorben am 23.03.2023 mit 85 Jahren. Marianne Müller geb. Zirm (Haus Nr.195, Schwester von AltHOB Roland Zirm †), geboren am 08.02.1938 und verstorben am 14.02.2024 mit 86 Jahren.

Foto: Roland Zirm  ROCHLITZ

Hilde Zoll geb. Schier (Oberrochlitz 199, Schier-Seiler), geboren am 29.03.1922, verstorben am 15.09.2021 mit 99 Jahren. Heinz Gebert (Oberrochlitz 202, Oberwinkel), geboren am 15.04.1931, verstorben am 05.10.2022 mit 91 Jahren.

Familiennachrichten aus dem Stadt- und Landkreis Trautenau

Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e. V., Sitz Würzburg Geschäftsstelle/Riesengebirgsstube: 97070 Würzburg, Neubaustr. 12 Tel. 0931 12141, Fax 0931 571230 1. Vorsitzender Wigbert Baumann www.trautenau.de, eMail: riesengebirge-trautenau@freenet.de Sparkasse Mainfranken Würzburg IBAN: DE 31 7905 0000 0001 405695 BIC: BYLADEM1SWU

Der Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e. V. gratuliert zum Geburtstag 03.04. Rudolf Walsch, ehem. HOB von Parschnitz, zum 87. 05.04. Anni Salzlechner zum 84. 06.04. Dr. Reinhold Bartmann, ehem. HOB Littisch und Neujahrsdorf, zum 94. 12.04. Herbert Saruba zum 85. 19.04. Gertrud Eitner, ehemalige HOB von Kolbendorf, zum 89. 19.04. Margarete Dorsch, Beirätin, zum 86. 21.04. Markus Decker, HOB Wildschütz, Altenbuch, Hartmannsdorf, Hermanitz und Deutsch-Prausnitz, zum 55. 21.04. Susanne Redlich, ehem. Kassiererin, zum 61.

24.04. Edith Niepel, HOB Soor, zum 85. 27.04. Peter-Hans Patzak, HOB Stangendorf, zum 83. 28.04. Paul Pusch, Ehrenmitglied, zum 94.  ALTENBUCH

02.04. Anna Nagel geb. Lintner (MA 135) zum 95. 20.04. Johanna Meier geb. Köhler (OA 77) zum 85. 21.04. Markus Decker (Stebich/Überla, MA 46) zum 55. 29.04. Irma Decker geb. Überla (MA 46) zum 83. HOB Markus Decker Tel. 0170 2120408 (ab 19.00 h)

 ALT-ROGNITZ

06.04. Gerhard Patzak (AR 107) zum 74. 19.04. Johann Rind (AR 60) zum 83. 19.04. Margarethe Dorsch geb. Schleif (AR 28) zum 86. 23.04. Friedrich Tschöp (AR 47) zum 75. HOB Andreas Hoffmann Tel. 03672 411729 eMail: brunnl@outlook.de


25.04. Susanne Hummel geb. Tölg (Nr. 265) zum 90. 28.04. Günther Rott zum 83. HOB Markus Decker s. Altenbuch n KETZELSDORF

Der Lindwurm, das Wahrzeichen von Trautenau.

Fotos: Karolína Boková

MARKAUSCH 05.04. Anni Salzlechner geb. Grimm zum 84. 12.04. Herbert Saruba zum 85. HOB Günter Henke Tel. 07257 2208 eMail: henke.g-f@t-online.de

27.03. Walburga Buchholz geb. Hübner (Nr. 18) zum 94. 12.04. Herta Kornemann geb. Franz (Nr. 21) zum 83. 19.04. Gretel Pallutz geb. Richter (Nr 32) zum 81. HOB Alois Zieris Tel. 03578 314382

n BAUSNITZ

n GRADLITZ

n ALTSEDLOWITZ -

23.04. Adele Terry zum 92. 23.04. Rainer Fichtner zum 81. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz

n BURKERSDORF

07.04. Annlies Rödiger geb. Kuhn zum 80. 13.04. Alois Kreutzinger zum 90. 30.04. Johann Schwantner zum 82. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz

n DEUTSCH PRAUSNITZ

13.04. Edwin Flaschina (47) zum 91. 20.04. Maria Baudisch (97) zum 79. 22.04. Irene Julius geb. Hanusch (103) zum 81. 24.04. Margarete Tetzlaff geb. Rosenberg (184) zum 93. 24.04. Schwester Siegtrude Braun zum 89. 25.04. Charlotte Felix geb. Marks (147) zum 89. 28.04. Reinhard Rong (95) zum 82. HOB Markus Decker s. Altenbuch

n DÖBERLE

01.04. Helga Junger geb. Fleischer (63) zum 93. 01.04. Gertraud Kauffmann geb. Wiesner (9) zum 89. 03.04. Christine Adam geb. Maier (27) zum 85. 13.04. Horst Schreiber (4) zum 86. 14.04. Erlinde Schrön geb. Wunsch (1) zum 82. 17.04. Marie Frech geb. Schreiber (70) zum 96. 21.04. Ilse Beil geb. Erben (59) zum 79. 30.04. Brigitte Ickstadt geb. Simm (30) zum 85. Wir wünschen allen Geburtstagskindern von Herzen alles Gute, Glück und Gesundheit. In heimatlicher Verbundenheit grüßt Euch alle recht herzlich HOB Dr. Siegfried Erben Tel. 03843 842088 dr.siegfriederben@web.de

n DUBENETZ

03.04. Walter Machatschke (ND 160) zum 90. 25.04. Christian Mach zum 81. 29.04. Traudl Pettermann geb. Filip zum 80. HOB Georgine Nitsch Tel. 08638 9822828 eMail: georgine.nitsch @t-online.de

n FREIHEIT

06.04. Ingrid Seehann geb. Wurbs zum 80. 07.04. Gerhard Steinbrenner zum 84. 13.04. Rosemarie Treitwein geb. Stephan zum 87. 14.04. Gerhard Kühnel zum 88. 17.04. Rotraud Fries zum 94. 18.04. Dr. Gerhard Fries zum 82. 20.04. Christine Scholz geb. Frenzel zum 84. 21.04. Wilfried Fischer zum 85. 24.04. Eveline Rasch geb. Schneider zum 97. 29.04. Reinhold Erlebach zum 85. HOB Dr.-Ing. Herbert Gall 03744 2413660

n GLASENDORF

23.03. Gerlinde Nemesch geb. Zieris (Nr. 37) zum 84.

15

RIESENGEBIRGSHEIMAT

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22.3.2024

04.04. Ida Veil geb. Kordina zum 94. 08.04. Erika Müller geb. Kindler zum 92. 10.04. Josef Schöwel zum 93. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz

n GROSS-AUPA I und II

09.04. Elfriede Brand geb. Tamm (226) zum 92. 23.04. Ludmilla Stoll geb. Flegel (16) zum 95. 24.04. Hilda Klust geb. Mühl (206) zum 91. 24.04. Helga Lehnert geb. Rücker (211) zum 87. 28.04. Wilma Hegedüs geb. Flegel (160) zum 88. HOB Georgine Nitsch s. Dubenetz

n KLADERN

08.04. Franz Polz zum 94. 13.04. Dr. Walter Kudernatsch zum 74. HOB Josef Heina Tel. 03831 280179

n KLEINAUPA

06.04. Rosel Obermeier geb. Kugler zum 95. 06.04. Rudolf Kirchschlager zum 93. 07.04. Elfriede Hahn geb. Kirchschlager zum 84. 08.04. Helene Werner geb. Pfluger zum 84. 08.04. Ernst Tippelt zum 81. 08.04. Walter Kirchschlager zum 80. 09.04. Monika Büchler geb. Brunecker zum 74. 24.04. Rainer Kober zum 82. 26.04. Barbara Bossart geb. Tippelt zum 83. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz

01.04. Inge Sobola geb. Richter (II/70) zum 85. 11.04. Roswitha Frank geb. Braun (I/53 zum 87. 11.04. Ottilie Bönsch II/107 (zu Pusch-Helmut) zum 81. 12.04. Erwin Tippelt (II/87) zum 90. 13.04. Erna Ellenbrand geb. Opitz (II/167) zum 96. 14.04. Irmgard Lamer geb. Sagasser (II/134) zum 86. 16.04. Helena Rasch geb. Trömer (II/6) zum 88. n KÖNIGINHOF DEUTSCH PODHART 17.04. Rudolf Steiner 05.04. Margit Lüders (I/41) zum 94. geb. Möller zum 94. 18.04. Monika Grunenberg geb. 15.04. Franz Pich zum 94. Bönsch (II/107) zum 79. HOB Georgine Nitsch 20.04. Brigitte Hofer zu Walter (II/111) zum 87. s. Dubenetz 22.04. Rosemarie Spiller geb. Mitlöhner (II/130) zum 88. n KÖNIGSHAN 25.04. Kurt Richter (II/70) zum 89. 04.04. Ilse Feige geb. Kuhn zum 93. 26.04. Peter Wimmer 05.04. Horst Scholz zum 85. (II/68) zum 75. 08.04. Waltraud Erlebach 26.04. Erwin Kirchschlager geb. Bischof zum 84. (I/29) zum 72. 16.04. Ursula Weiß 27.04. Marianne Engel geb. geb. Rudolf zum 90. Tippelt (II/42) zum 98. 16.04. Ruth Arloth HOB Christa Lang geb. Hoppe zum 84. Handy: 0170 6523260 18.04. Adelheid Rindt n GROßBOCK - KLEINBOCK geb. Baudisch zum 90. 20.04. Karl Kröst zum 88. 20.04. Gerhard Anders zum 89. 27.04. Josef Posner zum 89. 23.04. Rainer Fichtner zum 81. 29.04. Reinhold Purtik zum 92. 25.04. Ingeborg Goder HOB Günter Henke geb. Kamens zum 88. s. Altsedlowitz HOB Günter Henke s. Altsedlowitz n GÜNTERSDORF n KOKEN KOMAR - HEGERBUSCH 17.04. Ulrich Bosler zum 62. 12.04. Anneliese Pauls 24.04. Ingrid Göge (86) zum 89. geb. Steffan zum 81. 17.04. Johann Wihan 27.04. Helga Flegel (139) zum 95. geb. Rösel zum 84. 23.04. Ewald Schmidt 27.04. Herta Stallbauer (H 14) zum 98. geb. Rösel zum 84. 28.04. Anneliese Uhlenbrock HOB Josef Heina (3) zum 90. Tel. 03831 280179 30.04. Karl Wihan (272, Siebenhäuser) zum 92. n KUKUS HOB Georgine Nitsch 01.04. Rainer Jeschke zum 89. s. Dubenetz 02.04. Baldur Burger zum 84. n HERMANITZ, BIELAUN, 02.04. Bärbel Kernbichl PRODE und GRABSCHÜTZ geb. Jaschke zum 79. 04.04. Kurt Staffa (H) zum 85. HOB Georgine Nitsch 12.04. Anton Friedmann s. Dubenetz (H) zum 94. n LAMPERSDORF 14.04. Margarete Albert 01.04. Rolanda Ende geb. Dittrich (P) zum 94. geb. Schmidt zum 92. HOB Markus Decker s. Altenbuch 03.04. Herma Comans n JOHANNISBAD geb. Tamm zum 83. SCHWARZENBERG 04.04. Ing. Bernd Doerfel zum 83. 08.04. Ernst Hofer zum 89. 04.04. Johanna Dadiková 09.04. Erika Kerling zum 95. geb. Feest zum 65. 23.04. Evelyn Birner zum 92. 07.04. Josef Seidel zum 91. HOB Günter Henke 07.04. Doris Baierl s. Altsedlowitz geb. Reichelt zum 68. 11.04. Maria-Luisa Wiedemann n JUNGBUCH geb. Müller zum 69. 06.04. Klaus-Dieter Kolym 15.04. Horst Hampel zum 87. zum 81. 16.04. Ernst Fleischer zum 87. 07.04. Hilde Schauenburg geb. 17.04. Engelbert Kirsch zum 82. Hofmann (OBJ) zum 93. 18.04. Edith Führen 15.04. Rosl Markelová geb. Tamm zum 94. geb. Blaschek, zum 98. 18.04. Dietfried Chlouba zum 76. 23.04. Edith Keinert geb. 25.04. Christa Schmatz Wagner (Nr. 10) zum 94. geb. Patsch zum 90. 23.04. Gertrud Hörig geb. 25.04. Margit Kaiser Hübner (Nr. 213) zum 93. geb. Walsch zum 88.

25.04. Karin Lenitschek zum 39. 28.04. Brunhilde Klinder geb. Vieldorf zum 84. 28.04. Christine Feilová geb. Efler zum 83. 30.04. Irmgard Hoder geb. Zieris zum 90. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz n LITTITSCH -

NEUJAHRSDORF 04.04. Franz Patzak (Li. 21) zum 85. 06.04. Dr. Reinhold Bartmann (Li. 53) zum 94. 16.04. Traudl Schulz geb. Kuhn (Li. 45) zum 84. 21.04. Karl-Marx Haase zum 82. 25.04. Marie Patzak (Li. 38) zum 89. HOB Georgine Nitsch s. Dubenetz

n MARSCHENDORF III-IV

und DUNKELTHAL 10.04. Christine Neumann geb. Erben zum 75. HOB Peter Stächelin Tel. 08171 26363

n OBERALTSTADT

01.04. Elvira Knoblauch geb. Gall zum 83. 03.04. Reinhard Kreutzer zum 81. 13.04. Helga Knispel geb. Berger zum 90. 14.04. Maria Ohlwein geb. Gernert zum 87. 15.04. Kurt Pusch zum 98. 20.04. Gertrude Pomp geb. Machka zum 87. 23.04. Margarete Simon geb. Lahr zum 94. 23.04. Gerd Hofmann zum 82. HOB Markus Decker s. Altenbuch

n OBER-NIEDERALBENDORF

und DÖRRENGRUND 01.04. Ingrid Schüll geb. Lorenz (N. A.) zum 78. 05.04. Erna Beck geb. Kneifel (O. A.) zum 90. 10.04. Hilde Hofmann (O. A.) zum 94. 16.04. Ernst Demuth (O. A.) zum 83. 18.04. Alfred Lamer (O.A.) zum 92. 23.04. Gertrud Stuhldreier geb. Lamer (Dörrgrund) zum 83. HOB Helena Kessler Tel. 09355 1047 n OBER-NIEDERKOLBENDORF

19.04. Gertrud Eitner geb. Sagasser (N. K.) zum 89. HOB Helena Kessler Tel. 09355 1047

n PARSCHNITZ

22.04. Helmut Frank zum 81. HOB Peter Stächelin Tel. 08171 26363

n PETZER

01.04. Herbert Dix zum 94. 02.04. Gertrud Schönhagen geb. Scharf zum 92. 15.04. Gisela Leibel geb. Richter zum 92. 17.04. Erwin Patzak zum 84. 21.04. Marie Dietz geb. Berauer zum 89. 24.04. Richard Franz zum 83. 26.04. Marie Klein zum 99. 28.04. Christa Sass geb. Zinecker zum 79. HOB Christa Lang Handy: 0170 6523260

n PILNIKAU - PILSDORF

01.04. Walter Schida (Pi 3) zum 85. 06.04. Gertraud Rohrberg geb. Gottwald (Pd II/165) zum 83. 12.04. Franz Röhricht (Pi 6) zum 86. 19.04. Johanna Kurschat geb. Straka (Pi 137) zum 83. 21.04. Gottfried Birke (Pd I/84) zum 76. 29.04. Maria Weiß geb. Rumler (Pd II/118) zum 98. 30.04. Raija Neequaye geb. Richter (Pd II/124) zum 90. HOB Markus Decker s. Altenbuch

n QUALISCH

07.04. Manfred Pfohl zum 88. 10.04. Edith Spill geb. Kolbe zum 84. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz

n RADOWENZ

02.04. Elvira Neumann geb. Wihan zum 81. 06.04. Doris Wiesscher geb. Altenberger zum 68. 07.04. Elfriede Rastocny geb. Föhst zum 85. 13.04. Ursula Comuz geb. Meuer zum 72. 28.04. Alma Letzel geb. Rücker zum 90. HOB W. Thole Tel. 06196 44836 n SCHATZLAR, STOLLEN,

BOBER, BRETTGRUND/ WERNSDORF, REHORN/ QUINTENTAL, SCHWARZWASSER 12.04. Gerlinde Weiser zum 67. 14.04. Zdena Umlaufová geb. Vejrova zum 91. 14.04. Olga Illner geb. Wagner zum 76. 15.04. Horst Hampel zum 87. 16.04. Erna Krauel geb. Efler zum 92. 17.04. Andrea Zinser zum 61. 18.04. Gerlinde Mett geb. Richter zum 83. 18.04. Dieter Illner zum 76. 22.04. Heinz Tinla zum 84. 23.04. Brigitte Salwender geb. Mahler zum 92. 24.04. Johann Feest zum 77. 25.04. Margit Kaiser geb. Walsch zum 88. 30.04. Karin Lutz geb. Matys zum 61. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz

n SCHLOTTEN

04.04. Franz Wagner zum 94. 27.04. Rudolf Bartel zum 82. HOB Georgine Nitsch s. Dubenetz

n SLATIN

02.04. Kurt Letzel zum 82. 04.04. Martha Arndt geb. Liebich zum 92. 24.04. Ilse Hanning geb. Trippelt zum 87. Euer HOB Wilfried Rudolf Tel. 05086 2278

n SÖBERLE

24.04. Rudolf Rücker zum 89. HOB Georgine Nitsch s. Dubenetz

n SOOR

02.04. Helga Langisch geb. Halirsch (NS/EUL) zum 79. 05.04. Marie Girlic geb. Beier (OS 23) zum 99. 08.04. Helmut Koch (OS/EI 43) zum 84. 10.04. Irma Dochow geb. Bradl (OS/KSTK) zum 88. 14.04. Sigrid Schreib geb. Pusch (OS/KR 68) zum 81. 17.04. Herta Popp geb. Feistauer (OS 14) zum 83. 21.04. Marianne Imlau geb. Schindler (NS/EUL 52) zum 92. 24.04. Edith Niepel (OS/KR 67) zum 85. 25.04. Ilse Schenk (NS/EUL 84) zum 85. 25.04. Marie Troche geb. Hoder (OS/EI 83) zum 90. HOB Edith Niepel Tel. 03841 632765

n STAUDENZ

30.04. Gitta Hacker geb. Wondratschek zum 80. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz

n TRAUTENAU

01.04. Anneliese Stempnik geb. Knabe zum 97. 05.04. Helene Püttner geb. Ulrich zum 98. 05.04. Renate Matiaske zum 78. 07.04. Renate Dreyer geb. Otto zum 84. 11.04. Ursula Fiebiger zum 92. 16.04. Ingeborg Eberhardt geb. Semsch zum 92. 17.04. Ingeborg Schaumburg geb. Sturm, zum 94. 20.04. Ilse Dvorak geb. Erben zum 95. 21.04. Hans Joachim Volck zum 99. 21.04. Susanne Redlich zum 61. 24.04. Hugo Posselt zum 97. 29.04. Raimund Lesk zum 84. HOB Markus Decker s. Altenbuch

Eine schöne Haustür in Trautenau. n TRAUTENAU-

HOHENBRUCK 05.04. Hedwig Winterstein geb. Menzel zum 97. 06.04. Monika Posner zum 74. 12.04. Günther Menz-Bittner z.78. 21.04. Reinhold Schleif zum 86. HOB Harald Richter Tel. 02224 81437 eMail: UHRichter@t-online.de

n WEIGELSDORF-

KALTENHOF 04.04. Gerda Brunn geb. Seidel (We 16) zum 84. 13.04. Klaus Demuth (We 41) zum 73. 16.04. Lotte Herk (We?) zum 92. 22.04. Margit Passauer geb. Thole (We 36) zum 94. 26.04. Anni Ohr geb. Richter (Ka 26) zum 93. 27.04. Edeltraud Hintze geb. Berauer (Ka 25) zum 98. 27.04. Bernhard Schneider (We 25) zum 74. HOB Markus Decker s. Altenbuch

n WELHOTTA-BÖSIG

22.04. Helmut Frank zum 81. HOB Sieglinde Wolf

n WIHNAN

07.04. Irma Düsing geb. Jirasek zum 93. 15.04. Wulf Riemer (Sohn von Irma Jarausch) zum 78. 22.04. Margret Büttner geb. Jarausch zum 74. HOB Josef Heina Tel. 03831 280179

n WILDSCHÜTZ

02.04. Waltraud Köstner geb. Fischer zum 85. 10.04. Maria Möllemann geb. Kaufmann zum 88. 18.04. Irma Hartmann geb. Barth (Schölzerei) zum 87. 21.04. Alois Flögel (Silberstein) zum 87. 24.04. Anna Setzer geb. Hantscher (84) zum 91. HOB Markus Decker s. Altenbuch

n WÖLSDORF

18.04. Erna Plock geb. Vlcek (NW 42) zum 89. 19.04. Reinhard Kriegler (OW 22) zum 90. 19.04. Manfred Faltis (NW 20) zum 90. 30.04. Elisabeth Kudernatsch (NW 40) zum 97. HOB Georgine Nitsch s. Dubenetz

n WOLTA

01.04. Edeltraud Hartmann geb. Hettfleisch zum 83. 04.04. Isolde Renner zum 91. 05.04. Lisel Rose geb. Rösel zum 96. 07.04. Dieter Hettfleisch zum 92. 11.04. Edeltraut Vaupel geb. Stechmann zum 90. 11.04. Gerhard Röhricht zum 89. 14.04. Reinhard Pohl zum 85. 15.04. Gertrud Keitel geb. Erben zum 85. 16.04. Helmut Kuhn zum 88. 21.04. Werner Scholz zum 81. 25.04. Horst Baudisch zum 85. 29.04. Horst Scholz zum 82. HOB Günter Henke s. Altsedlowitz

WIR BETRAUERN n GROß-AUPA

Margot Kühnel geb. Mund, geb. 02.09.1926, verstorben im Januar 2024 im Alter von 98 Jahren.


16

RIESENGEBIRGSHEIMAT

Sudetendeutsche Zeitung Folge 12 | 22.3.2024

� Groß-Aupa

235. Kirchenfest in Groß-Aupa Anno 1789 ist die Kirche in GroßAupa gebaut und der Dreifaltigkeit geweiht worden.

J Die Kirche St. Nikolaus in Deutsch-Prausnitz.

Foto: Addvisor, Wikipedia Heilige Messe, v. l. n. r.: Alois Veik, Priester David Bouma. Foto: Thomas Weber

� Deutsch-Prausnitz

32. Heimattreffen in Deutsch-Prausnitz Am zweiten September 2023 fand das ortsübergreifende Heimattreffen der ehemaligen Pfarrgemeinde Deutsch-Prausnitz statt.

O

rganisator Alois Veik konnte sich auch beim 32. Heimattreffen über eine rege Teilnahme freuen. Zum ehemaligen Pfarrsprengel Deutsch-Prausnitz gehören die Dörfer Staudenz, Deutsch-Prausnitz, Burkersdorf, Kaile, Nimmersatt, Haindorf und Neu-Kränke („Weiberkränke“). Neben einigen wenigen Teilnehmern aus der Erlebnisgeneration (der Älteste zählte bereits 90 Jahre) kommen immer mehr Heimatfreunde der zweiten und dritten Generation, die das Geburtshaus und die Heimat ihrer Eltern und Großeltern besuchen und kennenlernen wollen. Ein besonderer Höhepunkt am Samstag war wieder das gemeinsame Feiern der heiligen Messe in deutscher und tschechischer Sprache, bei der uns neben der Orgel auch das Waldhorn, gespielt von Katharina Veik, begleitete. Zelebrant war der Priester David Bouma, Hochschullehrer an der Universität Königgrätz und der theologischen Fakultät der Karls-Universität Prag. Der amtierende Pfarrer Miloslav Paclik war leider kurzfristig verhindert und konnte erst später am Mittagessen teilnehmen. Altpfarrer Karel Klemt konnte trotz seiner Erkrankung als Besucher an der heiligen Messe teilnehmen und wurde herzlich begrüßt. Einige angereiste Heimatfreunde und die Veik-Geschwister hatten die Kirche wieder sehr schön

geschmückt. Die tschechischdeutschen Übersetzungen während der Meßfeier übernahm Alois Veik und der schöne deutsche sowie tschechische Gesang der

mundete allen hervorragend. Anschließend hatten viele eigene Ziele, das Haus der Eltern, Großeltern, Dörfer in der Umgebung und vieles mehr.

Dachreparaturen an der Kirche St. Nikolaus, Deutsch Prausnitz. Foto: Alois Veik Besucher erfüllte kräftig die große Kirche. Das Mittagessen mit typisch böhmischem Schweinebraten, Semmelknödeln und Süßkraut

� Bernsdorf

Gegen 16.00 Uhr trafen wir uns wieder zum Kaffeetrinken. Familie Veik hatte Kuchen gebacken, sehr leckeren Heidelbeer-, Mohn- und Quarkkuchen.

� Paurisch

A bessla Paurisch...

Aktuelles zu Bernsdorf von Bernsdorf. Mit seiner Fertigstellung ist im ersten Halbjahr 2024 zu rechnen. eit 01.12.2023 gibt es in BernsDie Straßenrenovierung von dorf keinen praktischen Arzt der Kolonie in Bernsdorf bis zum mehr. Frau MUDr. Pohlová ist in letzten Haus in Richtung GoldenRente gegangen. Ob dieser Zu- ölser Höhe (Straße Nr. I/16) wurstand vorübergehend oder dau- de voriges Jahr abgeschlossen, erhaft sein wird, ist im Moment weist aber genau beim ehemaunklar. ligen Kino in Bernsdorf das erste Loch auf – rund 50 mal 50 cm groß. Hier ist der Asphalt bereits durchgebrochen, da es darunter keine Schottersteine gibt und die rotbraune Erde auf die Oberfläche durchdringt. Die Baufirma wird es auf Garantie reparieren müssen. Der Bau der Autobahn auf tschechischer Seite von der Die Baustelle des geplanten Turnsaals. Landesgrenze bei Foto: Peter Stächelin Königshan bis Trautenau verzögert sich, Die Gemeinde Bernsdorf baut weil ein Bewerber, der die Ausseit dem Frühjahr 2023 neben schreibung nicht gewonnen hat, dem „Deutschen Haus“ auf der eine Einwendung eingereicht unbebauten, freien Rasenfläche hat. einen Turnsaal für die Schüler HOB Peter Stächelin Peter Stächlin kann Neuigkeiten zum Ort berichten.

S

Alle haben gerne zugegriffen. Bis in den Abend wurde viel in der Vergangenheit gekramt, Geschichten und Anekdoten berichtet. Besonders freute uns das Kennenlernen neuer Heimatfreunde, die zum ersten Mal am Heimattreffen Deutsch-Prausnitz teilnahmen. So verging der Abend sehr schnell und am nächsten Morgen traten wir mit vielen guten Wünschen die Heimfahrt an. Nachdem beim Heimattreffen im Jahr 2022 die wieder aufgefundene Sanctus-Glocke aus dem Jahre 1403 geweiht wurde (siehe Riesengebirgsheimat Nr. 7/2022), konnten im Jahr 2023 die notwendigen Dachreparaturen begonnen werden, um die Glocke wieder langfristig an ihren angestammten Platz im Dachreiter anbringen zu können. Auch einige dabei entdeckte schadhafte Stellen im Kirchendach wurden repariert. Der zur Aufnahme der Sanctus-Glocke wichtige Dachreiter wurde untersucht und – leider – für reparaturbedürftig befunden. Der Kostenvoranschlag für die notwendigen Reparaturen wird erwartet. Wir hoffen, daß bis zum nächsten Heimattreffen alle Arbeiten getan sind. Wie so oft spielt auch hier das liebe Geld eine wichtige Rolle und die bisherigen Spenden können nur einen Teil der Kosten decken. So bittet Alois Veik (Tel: 09162/88957) um weitere Spenden für die Anbringung der Sanctus-Glocke und die Reparaturen am Kirchendach. Bis zum nächsten Treffen am 14. September 2024! Thomas Weber

... domit mirs nee ganz vogassa.

S

eff, blei doo, du wesst ju nee wies Wato werd. Seff blei doo. Du wesst ju nee wies werd! S koun ah rejna, s koun a schnein. S koun a wiedo schinno sein. Seff blei doo. Du wesst ju nee wies wert. A su hommo gesonga. No jou, ich wesse ah nee, wies Wato wert. Un die Hindo wessas a nee. Denn kreht do Houn ajm Mest, do endot sich dos Waato. Odo s bleit wies ist. Immohin, sajn bei ons ajm Rheintoule schunn Kraniche iewo onsan Keppa gefloocha. On die Kraniche, die wessa wahr-

edes Jahr wird aufgrund dessen ein Kirchenfest gefeiert. Der ehemalige Ortsbetreuer Ernst Kirchschlager lud die Gläubigen von Groß-Aupa, Klein-Aupa und Petzer alle fünf Jahre zu einem separaten Festgottesdienst ein. Die Zahl der Besucher, die mit Bussen anreisten und das anschließende Treffen sehr genossen, hat sich im Laufe der Jahre aber so stark dezimiert, daß es vielen nicht mehr möglich ist, ins schöne Riesengebirge zu fahren. Heuer steht bereits das 235. Kirchenfest an und ich möchte darauf hinweisen, vielleicht kann doch der eine oder andere Besucher in die Kirche nach Groß-Aupa kommen. Der Termin vom Festgottes- Vor der Kirche von Groß-Aupa. Foto: Christa Lang dienst – ab heuer mit der ganzen Gemeinde – ist der Dreifaltigkeitssonntag am 26. Mai 2024 mitteilte, ist sie die einzige Deutum 9.30 Uhr. sche, die noch im Ort wohnt und Anschließend gibt es eine Be- in der Kirche mithilft. wirtung in der Schule neben der Christa Lang Kirche. Wie mir Frau Thammova HOB Groß Aupa I-III/Petzer

� Schatzlar/Bober

Sonderausstellungen im Museum Schatzlar In diesem Jahr veranstaltet das Museum in Schatzlar drei Sonderausstellungen.

V

om 20.01.2024 bis 31.03.2024 kann man „Porträts der verfolgten Geistlichen – Claudi Onkok“ besuchen. Es handelt sich um eine Ausstellung von 30 Gemälden, die Geistliche, Männer und Frauen präsentieren, welche zur Zeit des kommunistischen Regimes wegen ihres Glaubens und ihrer Lebenswerte verfolgt wurden. Es werden zudem ihre Lebensgeschichten präsentiert. Unsere Region ist unter anderem vertreten durch Pater Jan Rybár, Bischof Karel Otcenášek von Hradec Králové, Pfadfinder und Franziskanermönch Jan Baptista Bárta. Vom 4. Mai bis 1. September wird „Musketier der Werbung – Ing. Miroslav Sutnar“ gezeigt, eine Vorstellung der Lebensgeschichte und des Werkes des Pioniers der tschechoslowakischen Werbung mit Hinblick auf seinen Aufenthalt in Schatzlar.

Memo: Treffen im April

A

m 27. und 28. April 2024 findet unser Heimatkreistreffen in Würzburg statt. In der RGH Nr. 8 (23.2.2024) sowie unter folgender Internetadresse finden Sie das Programm:

Kontaktdaten siehe: http://www.staechelin.name/ be_museum_schatzlar.htm

scheinlich besso ols mir, wann genau dos Friehjohr on die Zeit zom Ackerbau gekumma is. Baj ons dohejme, ajm Geberche, kunnts nooch Schnie ajm Meja houn. Unn majne Mutto, sohrt immo: Do Maj is a nooch nee zu gutt. Da setzt om Zaunpfloch noch enn Hutt. Egal wie, baj ons ajm Rheintoul fangase schun baal ou, die Apana zo lehn. Unn do sohrta die Pauan zoa Pauan, die zo frieh die Apana leeta: Leeste mich ajm April, kumm ich wann ich well. Leeste mich ajm Mai, kumm ich Harald Richter glei! HOB Trautenau-Hohenbruck

� Trautenau - Heimatkreistreffen 2024

Diesen Termin bitte vormerken.

Die Besucher können sich auf Handwerker und ihre Produkte, gute Speisen und Getränke, Musikprogramm von morgens bis in die Nacht und ein Programm für Kinder im Museumshof freuen. Die Veranstaltung beendet um 23 Uhr ein vor dem Stadtamt abgehaltenes Feuerwerk. Die Mitarbeiterinnen im Museum beschäftigen sich auch mi dem Thema der ehemaligen, sogenannten Fünfhäuser, die in unmittelbarer Nähe der Textilfabrik standen und sammeln Angaben zu diesen Häusern. In den Häusern lebten Arbeiter der Textilfabrik. Sie wären über jede Information oder Fotos zu diesem Thema sehr erfreut. Ein großes Thema ist ebenfalls die Glasfabrik in Bober. Jegliche Erinnerungen, Fotos, Angaben wären für das Museum wertvoll.

http://www.trautenau.de/ tr_termine_heimatkreistreffen_ informationen.htm Jahreshauptversammlung: Samstag, 28. April, um 14 Uhr in der Riesengebirgsstube, Neubaustraße 12, 97080 Würzburg. HT

Foto: Peter Stächelin Die dritte Ausstellung zeigt vom 14. September bis 31. Dezember Werke der in Schatzlar lebenden Künstlerin Irena Hirai, sie ist betitelt mit „Keramik und Porzellan“. Am 5. Juli lädt das Museum Schatzlar alle Besucher und Interessierten herzlich zum 20. Tag der Handwerkkunst auf dem Ringplatz in Schatzlar ein.

Das Museum in Schatzlar freut sich auf Ihren Besuch. Eine Kontaktaufnahme in Bezug auf Bober wäre toll. (Anm. d. Redaktion) Museum Schatzlar/ Mestské muzeum Žaclér Rýchorské námestí 10 542 01 Žaclér HOB Peter Stächelin


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.