frühjahr 2015
Das Magazin der Südwestdeutschen Philharmonie konstanz – gehört gelesen
Sehnsucht Italien
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TAKT | frühjahr 2015
Danke!
fischmarktzwei
TAKT | frühjahr 2015
Einfach klasse.
medienpartner
Liebe Leserinnen und Leser, beinahe ein Viertel aller professionellen Symphonie- und Theaterorchester weltweit findet man in Deutschland, das älteste ununterbrochen tätige Orchester ist das des Staatstheaters Kassel, gegründet 1502. Seit Dezember 2014 gehört die hiesige Orchester- und Theaterlandschaft, neben 26 weiteren Traditionen und Wissensformen, zum bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
partnerorganisationen
Gut so! Die Entscheidung der UNESCO-Kommission ist die verdiente Würdigung einer jahrhundertealten Tradition und der einzigartigen Vielfalt an lokal und regional verankerten Theatern und Orchestern in unserem Land.
träger und zuschussgeber Farbenmarkt Farbengroßhandel
Schützender Kokon? Nein, denn offen bleibt die Frage, ob die Entscheidung zu einer besseren finanziellen Absicherung der Kulturinstitutionen führen wird. Nicht nötig, denn »Tradition verpflichtet« – auch zur immerwährenden kritischen Auseinandersetzung mit dem Überlieferten. Tradition, will sie nicht nur Erinnerung sein, bedeutet auch nachhaltige Weiterentwicklung.
das hotel am bodensee
Es geschieht längst. Die Südwestdeutsche Philharmonie ist durchdrungen von der Idee, Zukunftsfragen als Chance zu begreifen. Wir öffnen uns verschiedensten Publikumsgruppen, die sich sonst nie begegnen würden, wir versuchen uns denen anzunähern, die aus sozialen, kulturellen oder finanziellen Gründen am weitesten von uns entfernt sind, und unser musikalisches Engagement für junge Menschen nimmt längst einen bedeutenden Teil unseres Arbeitsalltags ein. Rechtfertigungsdruck. Dem erliegen wir nicht, weil wir Antworten geben können, warum es nötig, begehrt und wertvoll ist, was wir tun. Und, wir können den Erfolg unseres Tuns messen. Einfach klasse! Es bleibt aber am Ende auch immer etwas, das nicht so einfach in Worte zu fassen ist. Es ist das Lebendige der live erlebten Musik, das uns ohne jeden Filter intim berühren kann, ohne dass wir unsere Intimität preisgeben müssten, es ist das Verbindende, weil Musik niemanden ausschließt und es ist die ansteckende Art und Weise, die einfach glücklich machen kann. Wir wünschen Ihnen viele solcher Momente in den Konzerten der nächsten Monate! Herzlichst Ihr
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TAKT | frühjahr 2015
Inhalt
Auf einen Blick
TITELTHEMA 5 bella italia 15 Dolce Far Niente Kolumne Tobias Bücklein
KONZERTE
FISCHMARKTZWEI
7 FABELHAFTE LESUNG Literaturkonzert 9 BIS IN DIE WOLKEN… eduart-Sitzkissenkonzert 10 SEHNSUCHT ITALIEN Philharmonisches Konzert 16 SCHICKSAL Philharmonisches Konzert 20 JUNGE MEISTER Workshop & Rezital 21 BEETHOVENS 5. SYMPHONIE eduart-Jugendkonzert 22 konzert JUNGEr MEISTER Sonderkonzert 28 MARIMBA ROAD Inselkonzert 32 SEIN ODER NICHTSEIN Philharmonisches Konzert 38 NEUE WELT Philharmonisches Konzert 43 DER OHRWURM … eduart-Familienkonzert 47 PAS TYME WITH GOOD COMPANYE Literaturkonzert
3 einfach klasse. 30 noch einmal buffet … Kolumne Beat Fehlmann 31 musikalische schmuckstücke in MEERSBURG 44 NÄRRISCHER EINSATZ Atemlos durch die Fasnacht 45 bei uns landet alles rhythmische … Portrait 48 FREUNDESKREIS Celesta-Spendenbarometer 49 von krise keine spur mehr
WISSEN 26 ENTDECKE DIE MUSIK Seite für Kinder 37 MUSIPEDIA Perfektion ist kein Mythos 46 CONNECTED! eduart-Kooperationsprojekt 46 MIT DER PHILHARMONIE einmal UM DIE WELT 50 VORVERKAUFSSTELLEN/IMPRESSUM 51 PROGRAMMüBERBLICk
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titelthema
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BELLA ITALIA Von Pasta, Paganini und himmlischer Unstetigkeit
Es gibt wohl kein anderes Land, das so eng mit der klassischen Musik und Oper verbunden ist wie Italien. Puccini, Monteverdi, Rossini und Verdi haben Opern-Klassiker komponiert, die auch heutzutage überall erfolgreich aufgeführt werden. Die Arena von Verona oder die Mailänder Scala sind weitere Kennzeichen der Hochkultur Italiens. Der englische Schriftsteller William Shakespeare – dessen vertonte Werke weiter in den nächsten Monaten auf dem Programm der Philharmonie stehen – ließ nicht ohne Grund einige seiner Werke in Italien stattfinden: Romeo & Julia spielt in Verona, Othello und Der Kaufmann von Venedig in der Lagunenstadt. Aus dem Lieblingsferienland der Deutschen kamen stets herausragende Musiker wie Niccolò Paganini, Enrico Caruso, Luciano Pavarotti, Cecilia Bartoli oder Claudio Abbado. Doch in Italiens ruhmreicher Musik-Kultur wurde in der jüngeren Vergangenheit kräftig die Abrissbirne geschwungen. Die Regierungen von Berlusconi und Monti haben die staatlichen Ausgaben für Kultur und Forschung um rund 30 Prozent reduziert. Der Anteil des Kulturministeriums am Regierungsbudget in den Jahren 2014 bis 2016 beträgt 0,2 Prozent. In Deutschland beträgt der Anteil des Kulturetats im Bundeshaushalt rund 0,4 Prozent, bei den Ländern und Kommunen sind es rund 1,9 Prozent. Die angerichteten Schäden sind gravierend, doch auch Streiks trugen zur schlechten Situation bei. Im Blickpunkt stehen dabei insbesondere die Opernhäuser.
Zuletzt kapitulierte Stardirigent Riccardo Muti vor den Zuständen und warf in Rom das Handtuch. Im Herbst wurde die kollektive Kündigung von 182 Musikern der römischen Staatsoper durch einen Kompromiss gerade noch verhindert. Doch in diesem Jahr wird es für die italienischen Opernhäuser aber nochmal härter, denn die Regierung möchte die Produktivität gesteigert sehen. Zukünftig sollen sich staatliche Ausgaben nach der Anzahl von Aufführungen, Sponsoren und der künstlerischen Qualität richten. In Deutschland ist die Situation zum Teil ähnlich. So sind in den vergangenen 25 Jahren rund 40 Profi-Orchester verschwunden beziehungsweise fast 2.300 Planstellen abgeschafft worden; das sind fast 20 Prozent aller festangestellten Musiker. Doch es gibt wieder vermehrt positive Meldungen: Die Zuschauerzahlen steigen – nicht nur in Konstanz! So stieg die jährliche Besucherzahl im Zeitraum von 2005 mit 3,9 Millionen bundesweit um knapp 400.000 auf 4,3 Millionen im Jahr 2012. Zudem hat nicht nur die Südwestdeutsche Philharmonie die Zeichen der Zeit erkannt und ihr EducationProgramm erweitert. Inzwischen gibt es landauf landab vielfältige Programme, die auf ein junges Publikum ausgerichtet sind. Zu guter Letzt wurden im Dezember die deutschen Kulturorchester und Theater von der Deutschen UNESCO-Kommission in die neue bundesweite Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Sicherlich eine würdige Anerkennung der seit 500 Jahren andauernden Geschichte deutscher Klangkörper. Ob es auch zu einer verbesserten und stabilen Finanzierung und Ausstattung führt, bleibt abzuwarten. Angemessen wäre es allemal, denn wie sagte der jüngst verstorbene Bundespräsident Richard von Weizäcker: »Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder auch streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert.« Daniel Schröter
literatuRkonzert
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z n a t s n o k r h e m ! n e b e l im
Dienstag, 3. März 2015 | 19.30 Uhr | Zimmerbühne, St.-Johanngasse 2, Konstanz Karten: 18 Euro ∙ ermäßigt 14 Euro Susanne Smajić LESUNG UND ZEICHNUNGEN Antje Stefaniak KLARINETTE | Berenike Derbidge VIOLONCELLO Alexander Messmer AKKORDEON
Griechische Erzählkunst Fabelhafte Lesung
platzt? Wer g n u it e rl e s s a W r n eine Gas- ode n e w , s u rke Konstanz a e t k tw c d rü ta S ie „Wer d e n enlaternen? Oh ß a tr S derer Energiere n e s a n u in e t K . z n warte ta s Kon ster in und um u d n e p Stadt und die p a z ie d s , e s n u r wäre fü l ie t jeden Tag so v te is le r günstiger als te s is u e a tl s it e w dien e rk e tw n sind die Stad e h e s e g o S . n Regio bieter.“ . jeder andere An ine stadtwerke e D . n io g e r ie nstanz in d br ing’ mehr ko
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Wer kennt sie nicht, Redewendungen wie »man solle sich nicht mit fremden Federn schmücken«, oder sich besser »nicht in die Höhle des Löwen wagen«, da einem dort leicht »das Fell über die Ohren gezogen werde«! Viele davon lassen sich auf die Erzählkunst des sagen umwobenen griechischen Sklaven Äsop zurückführen, der vor über 2000 Jahren seinem Herren, dem Philosophen Xanthos, durch seine schlagfertigen Antworten auffiel. Äsop erwies sich als geistvoller und witziger Berater des Philosophen, der ihm schließlich seine Freiheit schenkte. Fortan zog Äsop als philosophischer Wanderprediger umher, vertrat die Anliegen der kleinen Leute, prangerte Ungerechtigkeiten an und stieg zum politischen Berater auf. Dennoch konnte ihn seine Redekunst nicht vor dem Tod bewahren: in Delphi stießen ihn Priester vom Felsen. Zu sehr fürchteten sie die Macht seiner Worte auf das einfache Volk. Auch wenn die Fabeln durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder überarbeitet wurden, haben sie nichts eingebüßt: sie sind spritzig, philosophisch-witzig und frech, mitunter ironisch. Sie decken die Unzulänglich keiten der Menschen auf, ohne persönlich zu verletzen. Nichtsdestotrotz: Es wird ein heiterer und kurzweiliger Abend!
Susanne Smajić
… 1972 in München geboren, hat in Weimar, Halle/ Saale und Münster Buchgestaltung, Druckgrafik und Illustration studiert und 1999 das Examen abgelegt. Seit 2001 zeichnet und schreibt sie für verschiedene Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz Kinderbücher und erschafft Graphiken und Künstlerbücher. Ihre Arbeiten werden seit vielen Jahren in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Susanne Smajić lehrt in verschiedenen Institutionen als Dozentin für Zeichnung, Illustration und Druckgraphik und veranstaltet in Zusammenarbeit mit Museen, Bibliotheken und Schulen Lesungen und Kunstworkshops für Kinder und Jugendliche. Seit 2006 lebt und arbeitet sie in Konstanz am Bodensee, wo sie ihr druckgraphisches Atelier betreibt. www.susanne-smajic.de
Die Konstanzer Künstlerin und Illustratorin Susanne Smajić hat 10 Fabeln von Äsop nacherzählt und dazu Lithografien geschaffen. Im zweiten Teil des Abends liest sie aus »Der kleine Muck« von Wilhelm Hauff und zeigt dazu ihre farbigen Illustrationen. Die Lesung wird musikalisch begleitet von Musikern der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz mit Werken von Bartók, Kodály und Tajčević. Im Anschluss lädt Susanne Smajić zu Gespräch und Austausch ein.
eduart
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Samstag, 13. Juni 2015, 20 Uhr St. Gebhardskirche Konstanz
Sitzkissenkonzert
Sonntag, 8. März 2015 | 11 und 15 Uhr | Restaurant Il Boccone Karten: Erwachsene 10 ∙ Kinder 5 ∙ Familien 20 Euro
DIE
Ensemble Il Cigno Ulrike vom Hagen Viola d’arco, Blockflöten | Tina Speckhofer Cembalo, Blockflöten Csaba-Zsolt Dimén Viola da gamba | Peter Achtzehnter Viola da braccio | Alan Julseth Harfe
JOSEPH HAYDN
Ingo Biermann Schauspieler
Bis in die Wolken Ein Mitmachkonzert für Kinder ab 4 Jahren
Ein Geschichtenerzähler, nimmt Euch mit auf eine höchst ungewöhnliche Reise zwischen Himmel und Erde.
Johanna Herfurtner Johann Winzer Thomas Gropper
Ein Junge erlebt dabei Unglaubliches, er bekommt sogar anfangs ein paar Ohrfeigen verpasst. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird es dann immer spannender, er muss sehr sehr schnell sein – aber das kann man ja in diesem Alter ganz gut, oder? Und dazu gibt’s noch Musik aus längst vergangenen Zeiten, die Eurer Phantasie Flügel verleihen soll, gespielt auf Instrumenten, die Ihr vielleicht noch nicht so richtig kennt …
Sinfonischer Chor Konstanz Südwestdeutsche Philharmonie Wolfgang Mettler IL Cigno
vo rve r k au f & f r ü h b u c h e r r a bat t :
BuchKultur Opitz | St. Stephansplatz 45 | 07531 914517
… gegründet im Jahre 2009, setzt sich das Ensemble aus Musikern der Südwestdeutschen Philharmonie und externen Musikern zusammen. Der Schwerpunkt der Programme liegt auf Musik der Renaissance zwischen 1450 und 1600. Das vielfältige Instrumentarium lässt eine große Variabilität in der Besetzung und damit in den Klangfarben zu. Ein wichtiger Punkt in der Arbeit des Ensembles ist die Forschung in historischen Quellen, den Notentext sowie aufführungspraktische Fragen sowie historische Zusammenhänge betreffend. Der Ensemblename bezieht sich auf »Il piu’ dolce cigno d’Italia«, das heißt »der süßeste Schwan Italiens«, wie Marenzio von einem italienischen Schreiber des 18. Jahrhunderts aufgrund seiner Qualitäten als Madrigalkomponist genannt wurde. Das Ensemble arbeitet oft mit Sängern und Schauspielern zusammen und spielt gerne Musik zu Kinderkonzerten, ein grandioser Erfolg war unter anderem. »Die Weihnachtsgans Auguste«, ein Märchen von Friedrich Wolf, untermalt mit Musik des 16. Jahrhunderts.
Ingo Biermann … war 2001 bis 2005 Mitglied des Ensembles des Schauspiels Essen, 1998 bis 2001 war er am Stadttheater Baden-Baden engagiert, 1997 bis 1998 an den Städtischen Bühnen Freiburg. 2002 erhielt er den Sonderpreis für besondere schauspielerische Leistungen beim NRW-Theatertreffen in Neuss. Seit der Spielzeit 2006/2007 gehört er zum Ensemble des Theater Konstanz.
10 philharmonisches konzert
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SEHNSUCHT ITALIEN
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Freitag, 13. März 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo B Sonntag, 15. März 2015 | 18 Uhr | Konzil Konstanz | Abo D Mittwoch, 18. März 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo A Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 110 min. Karten: 48 · 38 · 28 · 18 Euro - Benutzung zu den Konzerten Inklusive kostenlose
PARADOXE KOMFORTZONE Celeste Discontinuità
Oscar Bianchi *1975
CELESTE DISCONTINUITÀ [19’]
für Violoncello und Streichorchester Deutsche Erstaufführung
Der italienische Komponist Oscar Bianchi über sein Werk: »Die Inspiration für dieses Stück stammt von einem Verlangen einen heterogenen Raum wieder zu entdecken, in dem alle Instrumente zu einer Familie gehören, in diesem Fall der der Streicher. Von dieser paradoxen Komfortzone ausgehend wollte ich etwas komponieren. Ich fühlte einen Drang zur Reduktion, nicht unbedingt in Hinblick auf die Anzahl, aber in Bezug auf die Palette. Ich fragte mich also, was kann ich mit dieser relativ heterogenen Substanz machen? Und wie kann ich diese Herausforderung angehen?
Niccolò Paganini 1782 – 1840
VIOLINKONZERT Nr. 2 h-Moll op. 7 [31’] Allegro maestoso Adagio Rondó: Andantino allegretto
Grenze zwischen dem Unbekannten und Vertrautem.
– Pause –
Mit der Unterstützung von Beat Fehlmann und Robert Forès Veses, dem künstlerischen Leiter des Orchestre d‘Auvergne, kam mir die Idee, ein neues Werk mit einer klaren und heterogenen Instrumentation zu schreiben. Das SoloCello nimmt eine concertante Rolle ein. Es versucht seinen Kollegen etwas vorzuschlagen, einen Ausdruck zu teilen, ein musikalisches Objekt.
Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847
SYMPHONIE Nr. 4 A-Dur op. 90 »ITALIENISCHE« [28’] Allegro vivace Andante con moto Con moto moderato Saltarello, presto
John Wennberg
John Wennberg Violoncello | Tianwa Yang Violine Vassilis Christopoulos Dirigent
philharmonisches konzert
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… wurde in den USA geboren und begann im Alter von sieben Jahren mit dem Cello-Unterricht bei seiner Mutter. Nach einem abgeschlossenen Physikstudium beschloss er, seiner Liebe zur Musik nachzugehen: Er studierte Violoncello in Kopenhagen, Cincinnati und Karlsruhe, wo er bei Prof. Ostertag das Konzertexamen ablegte. Zwischen 1993 und 1996 war er als freischaffender Cellist tätig und gab als Solist Konzerte in den USA, Russland und Deutschland. Seit 1996 ist John Wennberg Solo-Cellist bei der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz.
Oscar Bianchi
… wurde 1975 in Mailand geboren und hat sowohl die Schweizer als auch die italienische Staatsbürgerschaft. Er studierte Komposition, Chorleitung und elektronische Musik im Konservatorium Giuseppe Verdi in seiner Heimatstadt Mailand, setzte seine Studien in Komposition mit Meisterkursen am IRCAM – Centre Pompidou fort und promovierte an der Columbia University in New York. Seine Kompositionen werden von renommierten Orchestern wie dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Deutschen Symphonie Orchester, dem Ensemble Modern oder dem Klangforum Wien gespielt. Oscar Bianchis Werke erhielten verschiedene Preise, darunter den Prix Gaudeamus, den Prix Dussurget, den Prix Asm-Stv, den Förderbeitrag des Aargauer Kuratoriums, die Ictus Fellowship.
Das Stück besteht aus drei Teilen, in den ersten beiden wird dieser heterogene Aspekt hinterfragt, durch die Präparierung der Instrumente, aber auch durch einige Gesten, die als hypnotisch angesehen werden könnten. Im ersten Teil, in dem die Streichinstrumente präpariert werden, ist der Ausdruck relativ einfach, aber die Präparierung ist schon ein Phänomen, es ist eine Herausforderung des Vertrauten, des Bekannten. Mich hat diese Grenze zwischen dem Unbekannten und Vertrautem sowie des Bekannten im Ungewohnten immer schon sehr gereizt. Die bereits erwähnte paradoxe Komfortzone entsteht aus einem mit den präparierten Instrumenten erzeugten Klang, der über den gewohnten Klang eines Streichorchesters hinaus geht und durch den ein neuer akustischer Raum entsteht. Neben dem neuen akustischen Raum entstehen auch ein neues spektrales Feld und letztendlich neue Klangfarben. Der zweite Teil basiert auf wiederkehrenden Elementen hypnotischer Art. Der Zuhörer sollte, um einen Zugang zu diesem Werk zu entwickeln, durch eine Art Phänomen der erzwungenen Hypnose gehen, als ob man von den Interpreten, den Musikern und den Zuhörern, verlangt zu akzeptieren, dass die Parameter des Zuhörens auf Null gestellt werden. Der dritte Satz repräsentiert dann wieder etwas vollkommen anderes. Das Solo-Cello spielt hier, wie schon erwähnt, concertant und die Gruppe der Streicher, eine Art griechischer Chor, der nicht nur antwortet, sondern der auch durch ein paar Verhaltensweisen, ein paar Signale des Solo-Cellos beeinflusst wird.« Oscar Bianchi Übersetzung: daniel Schröter
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ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE
magisch
philharmonisches konzert 13
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NEAPEL MUSS MITSPIELEN Italienische Symphonie
Violinkonzert Nr. 2
romantisch Ganze sechs Violinkonzerte sind aus der Feder des »Grande Paganini« überliefert, doch nur die Nummer 2 in h-Moll trägt einen Titel: »La Campanella«. Der Name spielt auf die mit schillernden Flageolet-Tönen durchmischten GlockenImitationen an, die dem Finalsatz seinen unverwechselbaren Charakter verleihen. Gedacht war er als brillanter Höhepunkt einer Hommage an den Nonnenkonvent Saint-Bernard – eine interessante Verbindung, bedenkt man, dass bei Auftritten des »Teufelsgeigers« das weibliche Publikum regelmäßig in Ohnmacht fiel. In der Tat: Die Aura des Magischen, die Paganini und sein Spiel umwehte, verwirrte den Zuhörern die Sinne. Der Violine entlockte er Klänge und Effekte, die kein anderer je gewagt oder nur für möglich gehalten hätte. Der Glöckchensatz des h-Moll-Konzerts gehört zum Virtuosesten, was Paganini dem Spieler abverlangte, wobei er die eigenen Werke vor allem sich selbst auf den Leib und in die Finger komponierte. Rasante Doppelgriffe, artistische Bogensprünge und frappierende Kombinationen von Bogenspiel mit der rechten und Pizzicato mit der linken Hand reihen sich spektakulär aneinander – durchmischt mit jenen flötenden Obertönen, die entstehen, wenn man die Finger nur leicht auf die angestrichene Saite legt. Im Ganzen: ein kaum nachvollziehbares Spektakel, das Franz Liszt, Paganinis dämonisches Pendant am Klavier, inspirierte, mit einer halsbrecherischen »Grande étude« über dasselbe Thema zu kontern.
Nicht zu vernachlässigen sind jedoch auch die ersten beiden Sätze, die belegen, dass Paganini keineswegs nur wild und virtuos konnte! Kritisierte mancher Zeitgenosse, seinem Spiel fehle vor lauter Showeffekten die Poesie, ja die Seele, so dürfte im Adagio jeder Zweifel ausgeräumt werden.
Bei Auftritt des »Teufelsgeigers« fiel das weibliche Publikum regelmäßig in Ohnmacht. Franz Schubert, der Paganini live erlebte, wähnte hier gar, von dezenten Pizzicati des Orchesters getragen, einen Engel singen zu hören. Im Kopfsatz mischen sich akrobatische Kunst, klangliche Finesse und der kantable Gestus der Violine. So entfaltet sich eine Art ausgedehnte Opernszene, in der die »Todestonart« h-Moll sich hier und da zu hellem Dur aufschwingt. Ein Parforce-Ritt zwischen Himmel und Hölle – von ungeheurer Dynamik hin- und hergepeitscht, dabei präzise kalkuliert in jeder Note. Ein Dämon? Ein Zauberer, dieser Paganini? In jedem Fall ein Spieler! Kerstin Klaholz
Tianwa Yang
… erhielt mit vier Jahren ihren ersten Geigenunterricht. Als Zehnjährige wurde sie in das Musikkonservatorium ihrer Heimatstadt Peking aufgenommen. Mit 13 Jahren spielte Tianwa Yang als bisher jüngste Interpretin die 24 Capricen von Paganini auf CD ein. Sie debütierte bei international renommierten Orchestern, darunter das Bayerischen Staatsorchester, das BBC Philharmonic und Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, den Symphonieorchestern von Detroit, Seattle und Baltimore. Dabei arbeitete sie mit bedeutenden Dirigenten wie Günther Herbig, Gerard Schwarz und Marc Albrecht zusammen und trat in renommierten Konzertsälen wie der Berliner Philharmonie, Gewandhaus in Leipzig, Wigmore Hall in London, Salle Pleyel in Paris und Lincoln Center in New York auf. Tianwa Yang verbindet eine lange Zusammenarbeit mit dem Label Naxos. Für ihre Einspielung der beiden Violinkonzerten und einer Sonate von Felix Mendelssohn Bartholdy gewann sie 2014 als Nachwuchskünstlerin des Jahres den ECHO-Klassik. Tianwa Yang spielt eine »Guarneri del Gesu«-Geige (1730).
Vom Sommer 1830 bis Herbst 1831 unternahm Felix Mendelssohn eine Bildungsreise nach Italien, die ihn unter anderem nach Venedig, Florenz, Rom, Neapel und Mailand führte. Ihn begeisterten dort neben dem Musikleben vor allem die Begegnung mit den Kunstschätzen der Antike und die Schönheit der südlichen Natur. Zudem studierte er sehr sorgfältig in Rom die altitalienischen Meister in der berühmten Handschriftensammlung des Abbate Santini. Der Ertrag dieser musikhistorischen Studien schlug sich nicht nur in der bezeichnenden Überschrift »Concertino« des Particells vom 1. Satz der »Italienischen Symphonie« nieder, sondern auch in der musikalischen Substanz dieses Werks.
Begegnung mit den Kunstschätzen der Antike und die Schönheit der südlichen Natur.
Der Titel »Italienische Symphonie« stammt von Mendelssohn selbst und deutet darauf hin, dass er das Werk in Italien, das heißt in Neapel skizzierte und dass es, zumindest in den beiden Ecksätzen, sein Italienerlebnis reflektiert. So steht der 1. Satz (Allegro vivace) im 6/8-Takt der italienischen Violin-Giga und vermittelt in seiner rhythmischen Bewegtheit im hellen A-Dur die Lebensfreude, die Mendelssohn in Italien fühlte. Der letzte Satz (Presto) ist mit »Saltarello« überschrieben, der Bezeichnung für den schnellen süditalienischen Springtanz im 6/8-Takt. »Neapel ... muss mitspielen«, schrieb Mendelssohn aus Rom. Eine Besonderheit des Finales liegt darin, dass es in a-Moll steht und somit – eine Rarität – eine Dur-Symphonie mit einem in Moll stehenden Satz abgeschlossen wird. Die beiden Mittelsätze der Symphonie zeigen weniger italienisches Kolorit, obgleich Mendelsohn zu seinem 2. Satz (Andante von moto) durch eine neapolitanische Prozession angeregt worden sein soll. Auch der 3. Satz (Con moto moderato) erinnert in seiner menuettähnlichen Form und seinen romantischen Hörnerklängen im Trio mehr an nördliche Gefilde, die Mendelssohn trotz seiner Italienbegeisterung nie aus dem Gedächtnis verlor. Die »Italienische Symphonie« wurde 1832/33 in Berlin vollendet und am 13. Mai 1833 in einem Konzert der Philharmonischen Gesellschaft London, die den Auftrag dazu erteilt hatte, unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Mendelssohn arbeitete sie in der Folgezeit noch mehrfach um. Die letzte Fassung wurde zwei Jahre nach seinem Tod 1849 im Leipziger Gewandhaus uraufgeführt und 1851 bei Breitkopf & Härtel gedruckt. Archiv
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Kolumne Johann Sebastian Bach
Matthäus-Passion Karfreitag 3. April – 20:00 Uhr Münster
Evangelist Manuel König, Bremen Sopran Alt Tenor Bass
Iris-Anna Deckert, Konstanz Lena Sutor-Wernich, Stuttgart David Fischer, Freiburg Torsten Meyer, Freiburg
Jugendkantorei Konstanz Vokalensemble Konstanz Barockorchester Konstanz Dirigent
Steffen Schreyer
weitere Konzerte Jazz Downtown
mit Männerchor Konstanz 2.5. | 19:30 Uhr | Münster
6. Konstanzer Chorfestival
24./25.7. | 20:15 Uhr | Rathaushof Informationen zum Ticketvorverkauf finden Sie unter www.muenstermusik-konstanz.com oder bei www.reservix.de
Medienpartner
von tobias bücklein
Dolce Far Niente Als ich Kind war, fuhr die Familie jeden Sommer nach Italien. Mindestens zehn Jahre lang. Und es war wunderbar. Schon auf der Hinfahrt ging es los: Zwar standen wir in der Po-Ebene regelmäßig im Stau – und es gab noch keine Klimaanlage im Auto. Aber wir öffneten einfach die Fenster und hörten laut italienische Musik. Italienische Schlager, um genau zu sein. Denn italienischer Schlager war die einzige »triviale« Musik, die bei uns gehört werden durfte. Sonst gab es (auch auf Autofahrten) nur Chopin-Klavierkonzerte, Saint-Saëns oder Schumann. Zur Weihnachtszeit natürlich Bach rauf und runter. Pop dagegen und jede Form von Unterhaltungsmusik waren in meiner Familie eher verpönt. Italienischer Schlager aber ging immer. Mal schmalzte uns Eros Ramazotti von der Kassette die Ohren voll, mal rieselten aktuelle Schlager umspült von italienischen Dauer-Wort-WasserfallModerationen aus dem Radio. Die Musik war zwar immer noch seicht, aber sie war wenigstens italienisch! Und das schien ein Prinzip zu sein: Motorrad fahren galt als gefährlich und rebellisch. Aber natürlich waren die Eltern mal mit über die Alpen gefahren! Auch Alkohol gab es bei uns der auch praktisch nie. Aber so ein leckerer Lemoncino oder Grappa erhöht doch das Lebensgefühl beträchtlich!
Man brauchte den Dingen offenbar nur ein italienisches Label anzuheften und schon wurden sie großartig und hatten Kultur. Ein statisch schlecht berechneter Glockenturm? Wurde als Schiefer Turm von Pisa zum Weltwunder! KühlschrankReste mit Tomaten und Käse auf dünnem Teig verteilt? Eroberten als Pizza die Welt! Schokolade soll ja dick machen. Aber wer kann schon etwas gegen nutella sagen? Ein italienischer Ausdruck meisterhafter Lebenskunst. Mit dem Besten aus einem drittel Liter entrahmter Milch. Wunderbar! Sogar als Schüler, in meiner humanis tischen Denkerschmiede, klappte das Umetikettieren manchmal: »Ihr schwänzt doch nicht den Unterricht?« – »Nein, nein. Wir üben uns im Dolce Far Niente!« So wurde Italien zum Garanten für eine gewisse Leichtigkeit und Verspieltheit. Ein kleiner Hinterausgang aus den Zwängen germanischer Gewissenhaftigkeit. Und letztlich hat keine Geschäftsbeziehung in meinem Leben so lange gehalten, wie die zur italienischen Eisdiele um die Ecke. Nur mit zwei italienischen Produkten bin ich nie warm geworden: mit Autos und Opern. Mein Fiat blieb eine Episode. Er war einfach zu schnell kaputt. Und weil auch Motorsport nie meins war, ist mir Ferrero immer näher geblieben als Ferrari. Was die Opern betrifft: Unglaubwürdige Horrorgeschichten, an deren vorherseh barem Ende alle Protagonisten tot sind, haben mich noch nie interessiert. Auch nicht gesungen. Und nicht einmal in Italienisch. Alle Opernliebhaber mögen mir verzeihen, aber Verdi und Puccini werden bei mir gegen eine große Portion Fettuccine Verde nie eine Chance haben. Mi spiace.
16 philharmonisches konzert
TAKT | frühjahr 2015
philharmonisches konzert 17
TAKT | frühjahr 2015
SCHICKSAL
Freitag, 27. März 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo C Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 100 min. Karten: 48 · 38 · 28 · 18 Euro - Benutzung zu dem Konzert im Konzil Inklusive kostenlose Weitere Konzerte: Samstag, 28. März 2015 | 20 Uhr | Stadthalle Singen Sonntag, 29. März 2015 | 19 Uhr | Graf-Burchard-Halle Frickingen
Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893
FANTASIE-OUVERTÜRE ZU ROMEO UND JULIA [19’] Franz Liszt 1811 – 1886
KLAVIERKONZERT Nr. 1 Es-Dur [19’] Allegro maestoso Quasi adagio Allegretto vivace – allegro animato Allegro marziale animato
– Pause –
Ludwig van Beethoven 1770 – 1827
SYMPHONIE Nr. 5 c-Moll op. 67 [35’] Allegro con brio Andante con moto Scherzo: Allegro Allegro
ZUNÄCHST EIN VÖLLIGER FEHLSCHLAG Romeo & Julia
Mit Romeo und Julia, Der Sturm und Hamlet ließ sich Tschaikowski drei Mal durch Shakespeare’sche Dramen dazu inspirieren, wesentliche Momente des Bühnengeschehens in Fantasieouvertüren musikalisch darzustellen. Die Anregung dazu erhielt er interessanterweise von Mili Balakirew, dem Kopf der nationalrussischen Komponistenschule. Er steuerte bei der Entstehung des Werks viele Anregungen bei und ihm ist die Ouvertüre gewidmet. Ende November 1869 war die Komposition fertig gestellt und im März 1870 fand in Moskau die Uraufführung statt. Sie war zunächst ein völliger Fehlschlag und doch war es gerade dieses Werk, mit dem
Heute gilt die Ouvertüre als eine seiner besten und beliebtesten Kompositionen. Tschaikowski später im Ausland bekannt wurde. Nachdem der Dirigent Hans Richter sich für das Werk eingesetzt hatte, wurde es in zahlreichen europäischen Ländern gespielt, zwar mit wechselndem Erfolg, doch machte es den Namen des Komponisten bekannt. Heute gilt die Ouvertüre als eine seiner besten und beliebtesten Kompositionen, die besonders durch die Plastizität seiner Themen, die Kunst ihrer Instrumentation und die Ausgewogenheit ihrer Form überzeugt.
verklärt
Der programmatische Inhalt ist durch das Drama vorgegeben. Drei Hauptthemen bestimmen das musikalische Geschehen in dieser Ouvertüre: Das erste erklingt choralartig und feierlich zu Beginn der Einleitung (Andante non tanto, quasi moderato) und soll die fromme Andacht des Franziskanermönchs Lorenzo ausdrücken. Das zweite Motiv, im Kontrast dazu energisch und rhythmisch sehr pointiert, wird im Allergro giusto eingeführt und mag die Auseinandersetzung zwischen den verfeindeten Adelsgeschlechtern Montague und Capulet illustrieren, während das dritte Motiv, eine lyrisch strömende Melodie, die durch das Englischhorn und die Violine intoniert wird, die Liebe zwischen Romeo und Julia symbolisiert. Aus diesen drei Hauptgedanken baut sich das Werk auf. Interessante Harmoniefolgen und Klangfarbmischungen nehmen schon impressionistische Effekte vorweg. Den Abschluss des Werkes bildet, dem gemessenen Anfang entsprechend, eine langsame Coda (Moderato assai), in der nochmals, über dem Ostinato der Pauken (Beethovens Schicksalsmotiv), das Liebesmotiv erklingt, dem dann wieder ein choralartiger Bläsersatz folgt – Ausdruck der Loslösung vom Irdischen und Verklärung der Liebenden. ARCHIV
Christopher Park Klavier Ruben Gazarian Dirigent
18 philharmonisches konzert
TAKT | frühjahr 2015
KEIN ANGEBERSTÜCK Klavierkonzert Nr. 2
lyrisch
philharmonisches konzert 19
TAKT | frühjahr 2015
SO POCHT DAS SCHICKSAL AN DIE PFORTE Symphonie Nr. 5
Das Manuskript für sein 2. Klavierkonzert, das zunächst den Namen Concert symphonique trug, schrieb Franz Liszt in seiner virtuosen Schaffenszeit in den Jahren 1839 und 1840. Danach legt er es jedoch für fast zehn Jahre beiseite und arbeitete es in der Folgezeit vier Mal um. Die erste Aufführung mit seinem Studenten Hans von Bronsart, dem er das Werk widmete, und ihm als Dirigenten erfolgte am 7. Januar 1857 in Weimar. Die endgültige Fassung entstand aber erst im Jahre 1861. Das Konzert ist ein langer Satz, der sich in sechs Sektionen unterteilt. Diese wiederum sind durch die Veränderung verschiedener Themen mit einander verbunden. Direkt am Anfang des Adagio sostenuto assai wird die zentrale musikalische Idee vorgestellt. Das Allegro agitato assai bildet das Scherzo des Stückes. Das Allegro moderato beinhaltet viel Lyrisches und schreitet in einem gemächlichen Tempo voran. Hier erscheint neben dem Pianisten vor allem das Solo-Cello in exponierter Stelle. Es folgen Allegro deciso und Marziale un poco meno allegro, das mit einer weiteren leichten Veränderung des Eröffnungsthemas aufwartet. Das Konzert endet in einem Allegro animato.
Christopher Park
Das zweite Klavierkonzert ist zwar nicht ganz so virtuos wie das erste, aber es ist in einer originelleren Form komponiert und damit näher an den symphonischen Dichtungen Liszts in Hinblick auf Stil und Struktur. Im Gegensatz zum ersten Klavierkonzert, das man getrost als »Angeberstück« für den Solisten bezeichnen kann, zeigt das zweite die
… in einer originelleren Form komponiert … ernsthafte kompositorische Absicht Liszts sich mit Transformation auseinander zu setzen. Er distanziert sich mit dem Werk von seinen eigenen virtuosen Wurzeln. Es gibt weniger technische Mittel für den Solisten. Er ist nicht mehr der absolute Mittelpunkt, sondern wird zuweilen sogar zum Begleiter der Holzbläser und Streicher. Er ist vielmehr in der Rolle, durch Variationen den Zuhörer durch die unterschiedlichen thematischen Transformationen zu führen. Dies wird auch durch viele Pausen deutlich, die als Übergänge im musikalischen Diskurs ARCHIV dienen.
… wurde in Bamberg geboren und begann seine Ausbildung als einer der jüngsten Studenten seinerzeit mit 12 Jahren zunächst in Saarbrücken und ging dann nach Frankfurt, wo der Deutsch-Koreaner durch zwei große Traditionen geprägt: einerseits durch Lev Natochenny, aus der russischen Schule Lev Oborins und andererseits durch Joachim Volkmann, aus der deutschen Schule Wilhelm Kempffs. Er arbeitete bereits mit renommierten Orchestern wie dem NDR-Sinfonieorchester, hr-Sinfonieorchester, Spanish National Orchestra, Shanghai Symphony Orchestra und Dirigenten wie Sebastian Weigle, Ruben Gazarian, Paavo Järvi und Christoph Eschenbach zusammen. Christopher Park engagiert sich ebenfalls in der Kammermusik und der Liedbegleitung, was ihn unter anderem mit Musikern wie Richard O‘Neill, Avi Avital, Sumi Jo oder dem Küchl-Quartett, Wiener Musikvereinquartett zusammen führte. Er hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen gewonnen, darunter 2014 den Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals.
Die fünfte Symphonie von Ludwig van Beethoven, ein Höhepunkt der klassischen Symphonik, war wie die meisten anderen großen Werke des Komponisten das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, der von 1804 bis 1808 reichte. Aus seinen Skizzenbüchern ist ersichtlich, dass er dieses Werk unmittelbar nach der dritten Symphonie begann, dann aber die Arbeit daran zugunsten der vierten Symphonie und anderer Kompositionen unterbrach. Die fünfte Symphonie trägt den Beinamen »Schicksalssymphonie«, da Beethoven angeblich zu seinem Schüler Anton Schindler, mit Bezug auf das Kernmotiv des ersten Satzes, gesagt haben soll: »So pocht das Schicksal an die Pforte«. Dem steht allerdings Czemys Bemerkung gegenüber, dass der Gesang einer Goldammer Beethoven auf das berühmte Viertönemotiv gebracht habe. Wie dem auch sei, die Deutung der Symphonie als musikalisches Sinnbild des Kampfes des Menschen mit seinem Schicksal ist weit verbreitet, doch sollte man nicht so weit gehen, sie als Programmmusik anzusehen.
Die Uraufführung der fünften Symphonie fand am 22.12.1808 in einer »Großen Akademie« im Theater an der Wien unter der Leitung des Komponisten statt. Beethoven selbst schrieb darüber an Breitkopf und Härtel: »Auf der Wieden (Theater an der Wien) ist es freilich noch am schlechtesten (der Zustand der Musik). – Da hatte ich meine Akademie zu geben, wobei mir von allen Seiten der Musik Hindernisse in den Weg gelegt wurden… Unerachtet, dass verschiedene Fehler, für die ich nicht konnte, vorgefallen, nahm das Publikum doch alles enthusiastisch auf. – Trotzdem aber werden die Skribler von hier gewiss nicht unterlassen, wieder elendes Zeug gegen mich in die musikalische Zeitung zu schicken. – Hauptsächlich waren die Musiker aufgebracht, dass, indem aus Achtlosigkeit bei der einfachsten, plansten Sache von der Welt gefehlt worden war, ich plötzlich stillehalten ließ und laut schrie: »Noch einmal!« – So was war ihnen noch nicht vorgekommen – das Publikum bezeugte hierbei sein Vergnügen.« Trotz dieser Widrigkeiten fand die fünfte Symphonie von Anfang an ungeteilten Beifall, und der Erfolg beim Publikum blieb ARCHIV ihr bis heute treu.
Trotz dieser Widrigkeiten fand die fünfte Symphonie von Anfang an ungeteilten Beifall.
Ruben Gazarian
… stammt aus Armenien. Im Alter von vier Jahren erhielt er den ersten Violin unterricht und studierte später am Konservatorium in der Hauptstadt Eriwan und in Leipzig, wo er auch das Dirigierstudium aufnahm und erfolgreich abschloss. 2002 wurde Gazarian zum Preisträger des 1. Solti Dirigentenwettbewerbs in Frankfurt am Main. Seit 2002/2003 Chefdirigent des Württembergischen Kammerorchesters Heilbronn. Als Gastdirigent stand er unter anderem am Pult des SWR Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart, des WDR- Sinfonieorchesters Köln, des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt, der Hamburger Symphoniker, des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, des Orchestre National de Lyon, des Jerusalem Symphony Orchestra, des Orchesters Rishon LeZion (Orchester der Oper Tel Aviv) und des Zürcher Kammerorchesters. Erfolgreiche Zusammenarbeit verbindet Ruben Gazarian mit namhaften Solisten wie Gautier und Renaud Capuçon, Julia Fischer, Hilary Hahn, Maximilian Hornung, Frank Peter Zimmermann und vielen anderen.
20 konzert im fischmarktzwei
TAKT | frühjahr 2015
eduart 21
TAKT | frühjahr 2015
jugendkonzert
Samstag, 4. April 2015 | 14 bis 17 Uhr (Workshop) und 19.30 Uhr (Rezital) | Studio der Philharmonie, Fischmarkt 2, Konstanz
Dienstag, 14. April 2015 und Mittwoch, 15. April 2015 | 10 Uhr | Halle Petershausen, Konstanz
Workshop Eintritt frei. Vorverkauf Rezital an der Abendkasse (eine Stunde vor Konzertbeginn). Erwachsene: 20 Euro | Mitglieder des IKB und Abonnenten der Philharmonie: 16 Euro | Schüler und Studenten: 6 Euro
Alexander Seidel DIRIGENT | Lena Jaeger und Gesine Mayer-Herrbold MODERATION
WORKSHOP & KLAVIERREZITAL Der Internationale Konzertverein Bodensee e.V. arbeitet seit dem Jahr 2001 mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz zusammen. In diesem Jahr wollen wir die bisherige Zusammenarbeit am westlichen Ufer des Bodensees vertiefen. Wir laden am Samstag, den 4. April, von 14 bis 17 Uhr dazu ein, hochbegabte Studierende und den renommierten Pädagogen Prof. Raekallio in Konstanz im Unterricht zu erleben. Am Abend um 19.30 Uhr werden dann ausgewählte Teilnehmer des Meisterkurses einen Klavierabend geben. Unter den auftretenden Künstlern wird auch der erst 13-jährige Robert Neumann sein, der eine Woche später im Konstanzer Konzil gemeinsam mit der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz einer der drei Solisten sein wird und zwar mit dem Klavierkonzert Nr. 1 von Sergej Prokofjew.
Beethovens 5. Symphonie Tatatataaaa, tatatataaaa! Jeder Schüler kennt das prägnante Motiv aus Beethovens berühmtem Werk. Aber wie geht’s dann weiter? In einem kurzweiligen Konzert wollen wir Licht ins Dunkel bringen und gemeinsam mit den Musikern Beethovens Musik unter die Lupe nehmen.
Information und Anmeldung: Südwestdeutsche Philharmonie Lena Jaeger | lena.jaeger@konstanz.de | Telefon 07531 900-840
Alexander Seidel
… wurde 1976 in Moskau geboren. Nach dem Schulabschluss studierte er zunächst in Deutschland kirchenmusikalische Fächer: Orgelspiel und Chorleitung. In der Kirchenmusik begann er auch seine Musikerlaufbahn. Danach führte er seine Studien in den Fächern Orgel, Gesang und historische Aufführungspraxis weiter. Die Gesangsstudien bei Maria Baldauf rundeten seine Ausbildung als Countertenor ab. An seiner Dirigiertechnik arbeitet er mit Herbert Blomstedt und Eckart Manke. Hospitanzen und Assistenzaufgaben brachten ihn mit Daniel Barenboim, William Christie, sowie Sir Roger Norrington, Nikolaus Harnoncourt und anderen großen Dirigenten zusammen. Er gründete 1995 das New Sagittarius Consort Zürich, ein Ensemble für Kammermusik, mit welchem er als Gesangssolist und Dirigent über vierzig Konzertprojekte
erarbeitete und teils auf internationalen Festivals aufführte. Gemeinsam mit Irina Schönen gründete er das Festival Russischer Musik »Von Ganzer Seele«. Er dirigierte Konzerte mit Musikern der Berliner Staatskapelle, des RSO Berlin, des ErnstSenff Chores Berlin, des Sinfonieorchesters Basel, des Opernhauses Zürich, des Thurgauer Kammerorchesters, der St. Galler Kammersolisten, an den Theatern Bielefeld, Potsdam und Freiburg und spielte Kammermusik mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker. Zudem leitet er jeden Sommer Meisterkurse für Barockmusik beim »Festival ArosaKultur« in der Schweiz. Als Organist und Countertenor gab er zahlreiche Solokonzerte in St. Petersburg, Moskau, Hamburg, München, Berlin, Potsdam und Zürich.
22 SONDERkonzert
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SONDERkonzert 23
TAKT | frühjahr 2015
KONZERT JUNGER MEISTER Preisträger des Internationalen Klavierfestivals Junger Meister Lindau 2015
Allegro brioso Andante assai Allegro scherzando Robert Neumann Klavier
Sergei Rachmaninoff 1873 – 1943
KLAVIERKONZERT Nr. 2 c-Moll op.18 [34’] Moderato Adagio sostenuto Allegro scherzando Shaun Choo Klavier
– Pause –
KLAVIERKONZERT b-Moll op. 23 [38’] Allegro non troppo e molto maestoso – Allegro con spirito Andantino semplice – Prestissimo Allegro con fuoco Kang-Un Kim Klavier
Yordan Kamdzhalov Dirigent
Weiteres Konzert: Sonntag, 12. April 2015 | 19.30 Uhr | Festspielhaus Bregenz (A)
neuartig
Klavierkonzert Nr. 1
KLAVIERKONZERT Nr. 1 Des-Dur op.10 [16’]
PAS DE DEUX (aus der Nussknacker-Suite) [5’]
Karten: 32 · 24 · 18 · 14 Euro
KABINETTSTÜCKCHEN
Sergei Prokofjew 1891 – 1953
Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893
Samstag, 11. April 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz Konzertdauer: ca. 120 min.
Yordan Kamdzhalov … wurde 1980 in Bulgarien geboren. Nach dem Studium in Sofia und Berlin vertiefte er seine Ausbildung unter anderem bei David Zinman, Kurt Masur, Bernard Haitink, Sir Simon Rattle und Daniel Barenboim. Bei der Lucerne Festival Academy hat Kamdzhalov mit Peter Eötvös und Pierre Boulez zusammengearbeitet. Er dirigierte unter anderem das Philharmonia Orchestra London, das Tonhalle Orchester Zürich, das Konzerthaus orchester Berlin und das London Philharmonic Orchestra und arbeitete mit bekannten Solisten wie Barbara Hendricks, Albrecht Mayer und Vesselina Kasarova. Yordan Kamdzhalov dirigierte die Neuproduktion von Bizets Carmen an der Komischen Oper Berlin und hatte Auftritte am Staatstheater Darmstadt, an der Oper Bonn und am Theater Magdeburg. Er erhielt mehrere Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben, unter anderem bei der Jorma Panula International Conducting Competition und beim internationalen Gustav-Mahler-Dirigenten-Wettbewerb.
Mit 17 Jahren und seinem ersten Klavierkonzert gab Sergej Prokofjew sein pianistisches Debüt als Solist. Bereits als Kind hatte er Klavierunterricht von seiner Mutter erhalten, die Amateurpianistin war und ihren Sohn auch zu ersten Kompositionsversuchen ermutigte. Nachdem er seine musiktheoretischen Kenntnisse vertieft hatte, bestand Prokofjew 1904 die Aufnahmeprüfung am St. Petersburger Konservatorium. Den dortigen Unterweisungen wusste er jedoch nur wenig abzugewinnen. Erst durch die sich anschließende pianistische Ausbildung und insbesondere durch die Dirigierkurse Alexander N. Tscherepnins wurde die künstlerische Entfaltung des eigenwillig-selbstbewussten Schülers merklich gefördert, der zu dieser Zeit bereits mit avantgardistischen, heftig umstrittenen Kompositionen allgemeines Aufsehen erregte. Seine zweite Studienphase schloss Prokofjew im Juli 1912 mit dem Vortrag seines ersten Klavierkonzerts Des-Dur op.10 als Jahrgangsbester ab. Man kann sich fragen, welches Detail des Konzerts Prokofjews Lehrer wohl am meisten verblüfft haben mag. Zu nennen ist zunächst die Struktur: Das Werk wird in drei Teile unterteilt, welche allerdings nicht als eigenständige Sätze gelten (Allegro brioso – Andante assai – Allegro scherzando). Vielmehr muss man wohl von einer virtuellen Einsätzigkeit sprechen angesichts der Tatsache, dass der Komponist die Form des Werkes selbst so beschrieb: »Es ist ein Sonaten-Allegro, in dem die Einleitung nach der Exposition
Robert Neumann
und noch einmal am Ende wiederholt wird, und vor der Durchführung gibt es ein kurzes Andante. Die Durchführung hat die Form eines Scherzo, und eine Kadenz bereitet die Reprise vor.« – Erstaunlich ist neben der Formensprache die große Bedeutung und geniale Beherrschung des Parameters Rhythmus, dem bereits in diesem Frühwerk großes Gewicht zukommt und sich als Eigenheit Prokofjews erweist, die in seiner Musik genauso wegweisend wie neuartig ist. Zudem verlangt das Konzert vom Solisten veritable Kabinettstückchen pianistischer Anschlagstechnik, die bereits in der Soloexposition des ersten Satzes schlichtweg Staunen machen. Bis heute erfreut sich das Werk im Konzertleben großer Beliebtheit. Dem Komponisten wurde für seine pianistische Leistung die Anton-Rubinstein-Medaille des Sankt Petersburger Konservatoriums verliehen.
… wurde 2001 in Stuttgart geboren und stellte seine außergewöhnliche Begabung im Jahr 2014 am Bodensee gleich zweimal unter Beweis: Im Februar gewann er souverän den Internationalen Klavierwettbewerb um den Rotary Jugend-Musikpreis des Rotaryclubs Friedrichshafen-Lindau, und im Juli begeisterte er bei seinem Klavierabend im Rahmen der Langenargener Schlosskonzerte. Seit 2012 ist er Jungstudent bei Frau Prof. Elza Kolodin an der Musikhochschule Freiburg. Bereits mit fünf Jahren gewann Robert seinen ersten Wettbewerb. 2010 folgte unter anderem der 1. Preis beim Carl-Schroeder-Wettbewerb und 2012 der 1. Preis beim Internationalen Grotrian-Steinweg-Wettbewerb sowie beim Karel-Kunc-Kammermusik-Wettbewerb. Als Solist debütierte Robert 2009 mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart. Im Anschluss an seinen Erfolg beim International Russian Rotary Music Competition 2013, wurde Robert von der Vladimir Spivakov Foundation eingeladen, beim Festival Moscow Meets Friends zu spielen.
Karin Martensen
24 SONDERkonzert
TAKT | frühjahr 2015
GEFÜHLVOLLE JAUCHE Klavierkonzert Nr. 2
verdorben
SONDERkonzert 25
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SO EDEL, SO KRAFTVOLL, SO INTERESSANT Klavierkonzert Nr. 1
Sergej Rachmaninoff war einer der bedeutendsten Pianisten seiner Zeit, wurde jedoch als Komponist nicht immer angemessen gewürdigt. Richard Strauss nannte seine Musik »gefühlvolle Jauche«, und Igor Strawinski erklärte herablassend: »Ich schätze diesen Mann außerordentlich, er hat grandiose Filmmusik geschrieben.« Allerdings beruht die stilistische Verwandtschaft eher darauf, dass Hollywoods Komponisten die äußeren Merkmale von Rachmaninoffs spätromantischer Tonsprache kopierten. 1897 endete die Uraufführung seiner Ersten Symphonie in einem Desaster, Rachmaninoff wurde depressiv und sah sich außerstande, irgendetwas zu schreiben, bis ihm schließlich der Moskauer Arzt Nikolai Dahl durch eine Hypnosebehandlung das verlorene Selbstvertrauen zurückgab. Zum Dank widmete Rachmaninoff ihm das zweite Klavierkonzert. Noch fünf Tage vor der Uraufführung Ende Oktober 1901 in Moskau hatte er allerdings starke Zweifel an seinem Werk: »Du hast Recht«, schrieb er an einen Freund, »ich habe eben den ersten Satz meines Konzertes gespielt und erst jetzt wird mir klar, dass der Übergang vom ersten zum zweiten Thema, so wie er da steht, nicht gut ist; das erste Thema ist gar kein erstes Thema, sondern eine Einleitung, und kein Narr wird es mir abnehmen, wenn ich das zweite Thema spielen werde, dass das der Beginn des Konzertes sein soll. Ich fühle, der ganze erste Satz ist verdorben; er ist mir widerwärtig geworden. Ich bin ziemlich verzweifelt.« Doch das Konzert hatte von Beginn an großen Erfolg und zählt heute zu den beliebtesten Stücken der gesamten Klavierkonzertliteratur.
Der »verdorbene« erste Satz beginnt mit vollgriffigen, langsam zum Fortissimo anschwellenden Klavierakkorden, bevor die Streicher das unruhig drängende erste Thema anstimmen. Sie werden vom Pianisten mit großräumigen Arpeggien begleitet – Rachmaninoff behandelt das Klavier wie ein Miniaturorchester, das mit dem großen Orchester rivalisiert.
»Ich schätze diesen Mann außerordentlich, er hat grandiose Filmmusik geschrieben.« Das zweite, schwärmerisch-lyrische Thema, ebenfalls eine von Rachmaninoffs bekanntesten Melodien, erscheint dann zuerst solistisch im Klavier. Nach dem melodienseligen dreiteiligen Mittelsatz, der auch die kurze, aber brillante Solokadenz enthält, folgt ein Finale mit scherzoartigen Elementen. Sein aus Motivpartikeln zusammengesetzter Ausgangsgedanke wird im Verlauf des Satzes in immer neuen Varianten zwischen Klavier und Orchester aufgeteilt. Jürgen Ostmann
Shaun Choo
… geboren 1991 in Singapur, ist dieses Jahr Artist in Residence. Er hat wesentliche Schritte seiner pianistischen Entwicklung am Bodensee vollzogen. Im Jahr 2006, kurz nachdem er in die Hochbegabtenklasse des berühmten Prof. Karl-Heinz Kämmerling ans Mozarteum Salzburg aufgenommen wurde, gewann er den 1. Preis des internationalen Klavierwettbewerbs um den Rotary Jugend-Musikpreis des RC Friedrichshafen-Lindau. 2007 präsentierte er sich eindrucksvoll auf dem Internationalen Klavierfestival junger Meister, als er bei seinem Orchesterdebüt mit einem Klavierkonzert von Mozart das Publikum in Ravensburg, Memmingen und Lindau zu Begeisterungsstürmen hinriss. Zwei Jahre später wusste er mit einem Klavierkonzert von Rachmaninow restlos zu überzeugen. Er gewann im Jahre 2010 auch den Internationalen Klavierwettbewerb um den ZF-Musikpreis. Seit Herbst 2013 setzt er sein Studium am Mozarteum Salzburg bei Prof. Andreas Weber fort.
Das 1. Klavierkonzert komponierte Peter I. Tschaikowski im Winter 1874/75 in Moskau. Eigentlich wollte er es dem Direktor des Moskauer Konservatoriums, Nikolaj Rubinstein widmen, weil dieser – selbst ein berühmter Dirigent und Pianist – eine ganze Reihe von Tschaikowskis Werken aufgeführt hatte. Über Rubinsteins Reaktion schrieb Tschaikowski: »Ich spielte den ersten Satz. Nicht ein Wort, nicht eine Bemerkung […] Ich fand die Kraft, das Konzert ganz durchzuspielen. Weiterhin Schweigen. ›Nun?‹ fragte ich, als ich mich vom Klavier erhob. Da ergoss sich ein Strom von Worten aus Rubinsteins Mund, mein Konzert sei wertlos, völlig unspielbar. Die Komposition selbst sei schlecht, trivial, vulgär. Hier und da hätte ich von anderen stiebitzt …« Enttäuscht von Rubinsteins Ablehnung, zweifelte er aber nicht am Wert seines Opus. Er widmete es nun dem berühmten Dirigenten und Pianisten Hans von Bülow, der das Werk enthusiastisch aufnahm:
Kang-Un Kim
»Ihr Opus 23 […] ist so originell in seinen Gedanken, ohne irgendwo gekünstelt zu sein, so edel, so kraftvoll, so interessant in den Details, deren große Zahl nirgends die Klarheit und Einheit der Konzeption im Ganzen stört; es ist in seiner Form so reif, so stilvoll – die Konzeption und ihre Ausführung entsprechen einander so harmonisch, dass ich Sie ermüden würde, wenn ich alle Vorzüge aufzählte ...«. Bülow spielte das Konzert anlässlich einer USATournee 1875 in Boston zum ersten Mal mit großem Erfolg. Der breit angelegte Kopfsatz wird durch eine grandiose MaestosoEinleitung eröffnet, deren Großartigkeit nicht nur zu Bewunderung,
»… mein Konzert sei wertlos, völlig unspielbar.« sondern auch zu Kritik herausgefordert hat. Merkwürdigerweise greift Tschaikowski weder im folgenden Allegro con spirito noch in den beiden nachfolgenden Sätzen auf das thematische Material der Einleitung zurück. Dagegen dienten ukrainische Volksmusik (im 1. und 3. Satz) und ein französisches Chanson (im Mittelteil des 2. Satzes) als Ausgangsmaterial für die Komposition. Der Grund für die Beliebtheit des 1. Klavierkonzert mag außerdem darin liegen, dass es ihm gelang, aus der Tradition von Schumann und Liszt heraus einen eigenständigen und eingängigen Stil zu entwickeln, bei dem eine großartig strömende Melodik und virtuose Brillanz, romantische Verinnerlichung und leidenschaftliches Pathos, russisches Kolorit und eine sehr ausgeprägte tänzerische Rhythmik miteinander eine unverwechselbare Verbindung eingehen.
… geboren 1988 in Seoul (Südkorea) ist mehrfacher Preisträger von internationalen Wettbewerben. Besonders hervorzuheben sind hier der internationale Brahmswettbewerb in Pörtschach und der internationale ARD Musikwettbewerb in München, wo er im Herbst 2014 als Laureat hervorging. Er begann seine Klavierausbildung im Alter von vier Jahren und studierte unter anderem an der Musikhochschule München bei Prof. Gitti Pirner und Prof. Michael Schäfer. Derzeit ist er bei Matti Raekallio an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover eingeschrieben. Seine intensive Konzerttätigkeit führte ihn auf die wichtigsten Podien der Welt. Als Solist trat er unter anderem mit dem Münchener Kammerorchester, dem Orchestre Régional des Cannes PACA, dem Kärtner Sinfonieorchester und dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf.
archiv
26 wissen
TAKT | frühjahr 2015
Entdecke die Die Musikvermittlerin Lena Jaeger im Gespräch mit eduart: Woher kommst Du – eduART? Ursprünglich bin ich dem Pinsel von Susanne Smaijć entwischt. Mein Wohnsitz ist Blechhausen, dort wohnen viele meiner Kollegen, zum Beispiel die Posaune, das Horn und die Trompete.
Was machst Du bei der Südwestdeutschen Philharmonie? Ich möchte dem kleinen Publikum Spaß und Freude an der Musik vermitteln.
eduART, was für ein Instrument trägst Du immer mit Dir herum? Das ist eine Tuba, dass größte und tiefste Blechblasinstrument. Sie sieht ein bisschen wie eine zu groß gewordene Trompete aus, die eingerollt wurde.
Wird sie beim Spielen auch wie die Trompete gehalten? Nein, das geht leider nicht, das Instrument ist sehr schwer und wird deshalb im Sitzen gespielt. Man setzt es auf die Beine, sodass der Trichter nach oben zeigt.
Wie viel wiegt Dein Instrument? Das sind circa 12 bis 14 Kilo die ich immer mit mir herum schleppe. Das ist ungefähr so viel wie ein vollgepackter Reisekoffer für die Sommerferien.
Wie lang ist das Rohr der Tuba? Ausgerollt kann es 3,60 Meter und 5,40 Meter lang sein.
k u i s M TAKT | frühjahr 2015
eduArt braucht mehrere Bassschlüssel … um seine Villa Notenspiel in Blechhausen aufschließen zu können. Male für ihn weitere Bassschlüssel in das untenstehende Notenliniensystem.
Du hast erzählt, dass die Tuba das am tiefsten klingende Blechblasinstrument aus Blechhausen ist. Kannst Du uns ein paar von den tiefen Tönen spielen? http://www.philharmoniekonstanz.de/education/hoerbeispiele.html Damit die tiefen Töne besonders schön klingen benötige ich ein Orchester. Ich spiele Dir jetzt nochmal ein Stück mit Orchesterbegleitung vor. http://www.philharmonie-konstanz.de/ education/hoerbeispiele.html
Bestimmt brauchst Du viel Luft, um aus der Tuba überhaupt einen Ton heraus zu bekommen oder? Das ist ein Irrtum, ich benötige nur so viel Luft, wie beim Kaltpusten eines heißen Tees.
Vielen Dank für Deinen musikalischen Vortrag und das nette Gespräch. Eine letzte Frage hätte ich noch an Dich. Wenn Du mal nicht in Blechhausen bist, wo kann man Dich dann finden? Dann bin ich gerade unterwegs zum nächsten Plakat für ein Sitzkissenoder Familienkonzert. Als nächstes werde ich auf dem Plakat für das Sitzkissenkonzert »Bis in die Wolken« zu sehen sein. Am 8. März um 11 und 15 Uhr im Restaurant Il Boccone. In diesem Konzert können die Kinder die Bekanntschaft mit meinen ganz alten Freunden aus Streichenau machen.
Finde die fehlenden Teile ! Auf dem Weg zum Interview sind 9 Teile an eduARTs Tuba verloren gegangen. Finde heraus welche es sind und zeichne sie mit dem Bleistift ein. Schaue Dir hierfür die Tuba auf der linken Seite genau an.
wissen 27
28 inselkonzert
TAKT | frühjahr 2015
inselkonzert 29
TAKT | frühjahr 2015
MARIMBAROAD
Sonntag, 19. April 2015 | 11.15 Uhr | Festsaal Inselhotel Konstanz Karten: 18 ∙ ermäßigt 14 Euro Genießen Sie nach dem Konzert das Inselbuffett Kombikarte Konzert und Essen: 42 Euro · Kinder wählen à la carte Veranstaltungsbüro Inselhotel, Telefon 07531-125-466
NATURMUSIK Antonín Dvořák 1841 – 1904
STREICHQUARTETT Nr. 12 »AMERIKANISCHES« – Pause –
Andy Akiho 1979*
LIGNEOUS für Marimba und Streicher I FALLEN TWO für Marimba und Streicher
Circolo Quartett
Dessi Kepenerova PERCUSSION CIRCOLO QUARTETT Kyoko Tanino VILONE | Pawel Katz VIOLINE Margit Bonz VIOLA | John Wennberg VIOLONCELLO
… das international besetzte Quartett wurde 2007 von Mitgliedern der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz gegründet. Die Konzertmeisterin Kyoko Tanino stammt aus Japan, der 2. Geiger Pawel Katz aus Russland, die Bratschistin Margit Bonz aus Deutschland und der Cellist John Wennberg aus den USA. Seinen Namen fand das Ensemble in einer gleichnamigen italienischen Bar in einem Bergdorf am Lago Maggiore, wo das Quartett sein erstes Konzert für die Gage eines vorzüglichen Abendessens veranstaltete. Das Circolo Quartett hat sich nicht auf eine musikalische Sparte festgelegt. Mit Vergnügen hat es bisher auch viele moderne Werke erarbeitet: Im Repertoire befinden sich Quartette von Bartók, Schnittke, Adams und Reich ebenso wie Werke von Haydn, Beethoven, Dvořák und Brahms. Auch die Zusammenarbeit mit Klavier, Harfe, Flöte, Klarinette oder Oboe bietet immer neue bereichernde Kammermusikkonzerte.
Marimba-Road
Dem Böhmen Antonin Dvořák ist es wie kaum einem zweiten Komponisten gelungen, die »Stimme Amerikas« in einigen seiner Werke einzufangen. Insbesondere ist dies in seiner Sinfonie Nr. 9 (»Aus der Neuen Welt«) und seinem Streichquartett F-Dur op. 96 (»Amerikanisches«) der Fall. – Welches sind nun die »amerikanischen«Töne des Quartetts? Dvořák schrieb hierzu, er habe hierin nicht etwa die Indianermelodien selbst abbilden wollen, sondern sei von deren »Geist« inspiriert worden. Dieser wird sichtbar in den pentatonischen Skalen (Fünftonleitern), die sich in allen vier Sätzen des Werks finden, aber auch in den rhythmischen Ostinati, die als Abbildung der indianischen Trommelrhythmen gelten können. Dennoch geht man sicher nicht fehl, als Basis des Quartetts nicht so sehr die Indianermusik, sondern eher die Naturmusik zu empfinden. Seit 1892 war Dvořák Direktor des New Yorker Konservatoriums, verbrachte jedoch seinen Sommerurlaub 1893 mit seiner Familie in einem Dorf auf dem Land. Schon zwei Tage nach seiner Ankunft skizzierte er die ersten Takte seines neuen Quartetts, aus denen deutlich wird, wie stark ihn die Weite und Ruhe der Landschaft beeindruckt haben: ein statischer, aber in sich bewegter Klangraum empfängt den Hörer, in den nach drei Takten die Bratsche (der Mensch) eintritt und zu jubilieren beginnt. Im dritten Satz hat Dvořák sogar einen Vogelruf nachgezeichnet, den er auf einem seiner Morgenspaziergänge gehört hatte. – Wiewohl das »Amerikanische« nach der Uraufführung 1894 zum beliebtesten Streichquartett Dvořáks geworden ist, kann man das Werk nicht als repräsentativ oder besonders typisch für ihn ansehen. (Wo bliebe dann das ganz anders geartete Requiem?) Die Frische und bezwingende Einfachheit der Melodien des Quartetts sind jedoch ein wunderbares Beispiel für die stilistische Vielseitigkeit Dvořáks und gleichzeitig dafür, wie reichhaltig auch unscheinbar anmutendes musikalisches Material sein kann. Andy Akiho wurde 1979 in den USA geboren. Seine Kompositionen wurden bereits von den New Yorker Philharmonikern sowie den Los Angeles Philharmonics aufgeführt. Ferner gewann Akiho unter anderem im Jahre 2014 den Luciano Berio Rom-Preis sowie zahlreiche andere Auszeichnungen.
frisch
»LIgNEouS 1« für Marimba und Streichquartett entstand im Jahre 2010 für das Norfolk Chamber Music Festival. Das zwölfminütige Werk arbeitet kaum mit den klanglichen Möglichkeiten der Marimba, sondern nutzt diese als Rhythmusinstrument. Hierzu setzt der Komponist gewöhnliche Marimba-Schlegel ein, denen der harte Kopf entfernt wurde, ferner wurden sie mit dünnem Leder umwickelt. Auch die vier Streicher treten eher als Rhythmusgruppe in Erscheinung. Die Komposition »I falleN TwO« aus dem Jahr 2008 ist im Original für Streichquartett und steel pan geschrieben. Akiho taucht seine Hörer dabei zunächst in eine spätromantische Welt, in der die exotische steel pan (ein Schlaginstrument aus Trinidad) erst einmal gar nicht besonders auffällt. Tatsächlich handelt es sich dabei, wie der Komponist auf seiner Website ausführt, um Programmmusik: Über sieben ineinander übergehende Sätze hinweg wird die Geschichte eines Menschen erzählt, der durch verschiedene Dualitäten seines Lebens herausgefordert wird. Die »fallen two« wird dabei musikalisch durch eine fallende Sekunde dargestellt. Zugleich soll der Titel an die vielen Widerstände im Leben erinnern, die man durchstehen muss – und dabei auch das Vertrauen benötigt, dass die Dinge, wie der Komponist sagt, »will, fall into« place«. Karin Martensen
30 fischmarktzwei
TAKT | frühjahr 2015
fischmarktzwei 31
TAKT | frühjahr 2015
Kolumne
Musikalische Schmuckstücke
von intendant beat fehlmann
Internationale Schlosskonzerte Meersburg
Noch einmal Buffet …
In einem der schönsten Kammermusiksäle am See – im Spiegelsaal des Neuen Schlosses Meersburg – finden alljährlich zwischen Ostern und Weihnachten die Internationalen Schlosskonzerte statt. In historischer Kulisse, mit traumhaftem Blick auf den Bodensee treffen Nachwuchskünstler ebenso wie renommierte Ensembles auf ein äußerst musikinteressiertes Publikum.
Chefdirigentensuche – ein Zwischenbericht Dirigenten sind oft vielbeschäftigt und in manchen Fällen auf Jahre verplant. So war es auch nicht möglich, alle unsere Wunschkandidaten für die Nachfolge von Vassilis Christopoulos noch in dieser Spielzeit für ein Gastspiel verpflichten zu können. Es folgt deshalb eine Saison ohne Chefdirigent. Dies muss für Publikum und Orchester kurzfristig kein Nachteil sein. So ist es doch sehr spannend, sich bei jedem Konzert auf einen neuen Künstler einzulassen. Das kann sehr anregend und bereichernd sein, doch – wie im richtigen Leben – hat man irgendwann genug von Buffets und wünscht sich etwas Beständiges. Es ist und bleibt deshalb das Ziel, diese Stelle möglichst bald und möglichst gut zu besetzen.
Einige Kandidaten waren schon hier, sogar einbaubare Module an lebenden Menschen wurden auf der Bühne ausprobiert [ein ferngesteuerter Cyber-Dirigent in den Fasnachtskonzerten, Anmerkung der Redaktion], ob mit Erfolg oder ohne, sei an dieser Stelle erst einmal dahingestellt. Jedenfalls wird die Diskussion intern über Vor- und Nachteile einzelner Kandidaten sehr aktiv geführt und differenziert abgewogen. Mit jedem neuen Gastdirigat wird noch deutlicher, was man sich wünscht und noch klarer, was man nach dem Weggang von Vassilis Christopoulos vermissen wird. Es ist und bleibt also spannend. Schön, wenn Sie bei diesem Krimi mit Fortsetzung auch so leidenschaftlich dabei sind wie wir.
Die Saison 2015 beginnt am 2. Mai mit einem Konzert im Rahmen des Bodenseefestivals und führt das Pavel Haas Quartett, das diesjährige »Ensemble in Residence«, nach Meersburg. Das Literaturfestival Droste-Literaturtage wird am 16. Mai mit dem Trio um den jungen Pianisten Benjamin Moser, Gewinner des Tschaikowski-Wettbewerbs 2007, musikalisch bereichert. Seit 1998 konzertiert das Take four guitar quartet auf internationalen Bühnen. Am 20. Juni auch in Meersburg. Eine Operngala mit Künstlern des Nationaltheaters Weimar lädt am 17. Juli zur musikalischen Champagnernacht. Das Kammerkonzert der meersburger sommerakademie läutet am 3. September den Herbst ein und am 26. September präsentiert sich die erst 12-jährige Geigerin Maria Duenas de Fernandez gemeinsam mit der Pianistin Dariya Hrynkiv.
Von der WELT als »Poetin am Konzertflügel« beschrieben, gehört Danae Dörken mittlerweile zu den gefragtesten Solisten ihrer Generation. Am 24. Oktober gastiert sie im Spiegelsaal. Das traditionelle Konzert am 2. Weihnachtsfeiertag beschließt mit dem Barockensemble L’Estate musical die Saison 2015. Konzertbeginn jeweils um 20 Uhr im Spiegelsaal des Neuen Schlosses Meersburg KULTUR & MUSEUM Vorburggasse 13 – 88709 Meersburg Tickets: Telefon 07532 440 400 Information: Telefon 07532 440 261 kuturamt@meersburg.de | www.meersburg.de
(c) Rosgartenmuseum Konstanz
Feines aus dem meer Besondere steaks HausgemacHte spezialitäten snacks desserts
2015 • JAN HUS • JAHR DER GERECHTIGKEIT
„VERBRENNT DAS FEUER!“ Samstag, 09.05.2015, 20 Uhr, Münster Konstanz Jan Hus-Oratorium von Francisco Obieta über Texte von Ivo Ledergerber Uraufführung des Vorarlberger Landeskonservatoriums im Rahmen des Bodenseefestivals
Das Bistro im E-Center 78467 Konstanz • Reichenaustr. 36 • Tel.: +49 7531 454 33 22 • E-Mail: eat-and-drink@edeka-baur.de
Karten über Theater Konstanz: VVK 14 / 8 €, Abendkasse 16 / 10 € Konzilstadt Konstanz . Marktstätte 1 . D - 78462 Konstanz . Tel. +49 7531 363-27 0 . info@konstanzer-konzil.de . www.konstanzer-konzil.de
32 philharmonisches konzert
SEIN ODER NICHTSEIN Peter I. Tschaikowski 1840 – 1893
OUVERTÜRE ZU HAMLET op. 67 [18’]
TAKT | frühjahr 2015
philharmonisches konzert 33
TAKT | frühjahr 2015
Mittwoch, 22. April 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo A Freitag, 24. April 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstan | Abo B Samstag, 25. April 2015 | 20 Uhr | Milchwerk Radolfzell | Abo Radolfzell Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: 95 min. Karten: Konzil 48 · 38 · 28 · 18 Euro | Milchwerk 24 · 21 · 18 Euro - Benutzung zu den Konzerten im Konzil Inklusive kostenlose
ABER ES IST TEUFLISCH SCHWER Ouvertüre zu Hamlet
tragisch
Maurice Ravel 1875 – 1937
KLAVIERKONZERT D-DUR FÜR DIE LINKE HAND [19’] – Pause –
Edward Elgar 1857 – 1934
ENIGMA-VARIATIONEN op. 36 [32’] Thema (Andante) Variation I. L’istesso tempo Variation II. Allegro Variation III. Allegretto Variation IV. Allegro di molto Variation V. Moderato Variation VI. Andantino Variation VII. Presto Variation VIII. Allegretto Variation IX. Adagio Variation X. Intermezzo: Allegretto Variation XI. Allegro di molto Variation XII. Andante Variation XIII. Romanza: Moderato Variation XIV. Finale: Allegro Presto
Die Konzertouvertüre basiert auf dem Schauspiel Die Tragödie des Hamlet, Prinz von Dänemark des englischen Schriftstellers William Shakespeare. Im Juli 1876 schlug Modest Tschaikowski seinem Bruder Peter verschiedene Themen für die Komposition symphonischer Dichtungen vor, darunter auch Hamlet: »Hättest du nicht Lust Hamlet zu vertonen? Ich denke, man könnte es in drei Teile aufteilen: 1.) Elsinoire und Hamlet vor dem Erscheinen des Geistes. 2.) Polonius (Scherzando) und Ophelia (Adagio). 3.) Hamlet nach dem Erscheinen des Geistes. Sein Tod und Fortinbras.« Peter antwortete: »Von allen deinen Vorschlägen gefällt mir Hamlet am meisten, aber es ist teuflisch schwer.« Trotz seines Interesses begann Peter Tschaikowski nicht vor 1888 mit der Komposition, obwohl er sich immer wieder Gedanken über Hamlet machte, was Skizzen aus dem Jahr 1885 belegen. Es war ein Vorschlag des französischen Schauspielers Lucien Guitry, der dann wieder Bewegung in die Komposition der
Fantasieouvertüre brachte. Bei einer Benefiz-Gala der Großherzogin Mariya Pavlovna im St. Petersburger Mariinsky Theater im Frühjahr 1888 sollte der 3. Akt von Hamlet mit Guitry in der Hauptrolle aufgeführt werden. Dazu sollte eine
»Ich werde Hamlet bei einem Gesellschaftskonzert dirigieren.« Ouvertüre von Tschaikowski erklingen. So schrieb Guitry im Januar 1888 an Tschaikowski, ob dieser nicht nur eine Ouvertüre, sondern Zwischenaktmusik für die kompletten Hamlet-Szenen aus dem 3. Akt komponieren könnte. Etwas später wurde Guitrys Beitrag zwar abgesagt, aber Tschaikowski hatte inzwischen neues Feuer für Hamlet gefangen und schon bald zeigten Skizzen, dass die Ouvertüre als ein Werk für großes Orchester angelegt war. Im Oktober 1888 schrieb Tschaikowski an seine Brieffreundin und Mäzenin Nadezhda von Meck: »Ich habe die Orchestrierung meiner Ouvertüre zu Hamlet beendet, und einige Korrekturen an meiner fünften Symphonie vorgenommen. Nun bereite ich mich auf die Aufführung der beiden Werke in meinen Konzerten vor. Ich werde Hamlet bei einem Gesellschaftskonzert dirigieren.« Daniel Schröter
Alexander Krichel Klavier Vassilis Christopoulos Dirigent
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TAKT | frühjahr 2015
NUR EINE HAND IM SPIEL
jazzig
philharmonisches konzert 35
TAKT | frühjahr 2015
TIERISCH GUT Enigma-Variationen
Klavierkonzert
vielmehr ein besonderes Klangdokument seiner Zeit von großem Farbenreichtum und großer Ausdruckstiefe. Deshalb hat dieses Klavierkonzert dauerhaft Einzug in das Klavierrepertoire der großen Pianisten gehalten. Der berühmte Pianist Andrej Gavrilov meint hierzu: »Ravels Konzert für die linke Hand ist die Krone der gesamten Konzertliteratur. Das philosophische Niveau ist unerreicht, musikalisch und technisch ist es enorm stolz und nobel.
Beim bloßen Hören kommt man nicht drauf.
Der britische Komponist Sir Edward William Elgar, Sohn eines Musikalienhändlers, Klavierstimmers und Organisten aus Broadheath bei Worcester, gilt als erster Komponist übernationaler Bedeutung nach Henry Purcell und steht bis heute als Synonym für englische Musik. Beispielsweise seine Hymne »Land of Hope and Glory« aus der Märschenreihe »Pomp and Circumstance Marches« wird unter anderem jedes Jahr bei der Last Night of the Proms gespielt und gilt neben der offiziellen britischen Nationalhymne »God Save the Queen« und »Rule, Britannia!, Jerusalem, I Vow to Thee, My Country« oder auch »The British Grenadiers« als eine der Hymnen Englands. Der endgültige und internationale Durchbruch gelang dem autodidaktischen Komponisten und Hobby-Fagottisten Elgar
Semih UÇar
Und es ist ein existenzialistisches Werk. Ich habe es immer gern gespielt, aber als grausam und dunkel empfunden. Vor kurzem, nach einem Konzert in Stockholm, habe ich dann herausgefunden, dass das Hauptthema eng mit dem Dies ›irae‹-Motiv verwandt ist: Dieses Werk ist ein Totentanz. Aber es ist auch eine schöne Geschichte vom Tod, eine sehr süße, sehr jazzige. Ich finde, dieses Konzert muss mehr gelebt werden.«
E,T & H BSW
Das Klavierkonzert D-Dur für die linke Hand von Maurice Ravel war ein Auftragswerk von Paul Wittgenstein. Der Pianist stammte aus einer wohlhabenden Wiener Industriellenfamilie; sein Bruder war der Philosoph Ludwig Wittgenstein. Wohl inspiriert durch viele Begegnungen in seinen Jugendjahren mit herausragenden Künstlern wie Johannes Brahms, Clara Schumann oder Bruno Walter im musikbegeisterten Elternhaus entschied er sich für die Laufbahn des Pianisten. Selbst der tragische Verlust seines rechten Armes im ersten Weltkrieg konnte ihn davon nicht abbringen. Aufgrund seiner finanziellen Lage war es ihm möglich, verschiedene berühmte Komponisten seiner Zeit damit zu beauftragen, Klavierwerke nur für die linke Hand zu schreiben, darunter 20 Klavierkonzerte von Größen wie Richard Strauß, Erich Korngold, Sergej Prokofieff und eben Maurice Ravel. Ravel hat sein Auftragsklavierkonzert in den Jahren 1929 und 1930 verfasst. Es war ihm dabei wohl wichtig der landläufigen Meinung entgegenzuwirken, dass bei einem Klavierwerk nur für eine Hand, auch nur halb so viel geboten wird. Jedenfalls hat er den Klavierpart so virtuos geschrieben, dass man vom bloßen Hören nicht darauf kommen würde, dass hier nur eine Hand »im Spiel« ist. Es ist aber keinesfalls ein »Showstück«, sondern
mit seinen Enigma-Variationen, welche weltweit das populärste Stück von ihm sein dürfte. Sie entstanden 1898, als Elgar eine zufällige Melodie auf dem Klavier spielte, die seiner Frau Alice gefiel. Anfang 1899 schickte er die Partitur, die er ursprünglich Variations on an Original Theme nannte dem Dirigenten Hans Richter. Das Stück fand schnell Verbreitung und nach Hans Richters Uraufführung 1899 in London nahmen es auch Dirigenten wie Gustav Mahler, Arthur Nikisch oder Arturo Toscanini in ihr Repertoire auf. Das Werk besteht aus einem einleitenden Andante-Thema und 14 Variationen. Die Variationen beschreiben Menschen (und einen Hund!) aus Elgars Umfeld. Während die erste Variation auf seine Frau Alice anspielt und die dem Werk zugrundeliegende Melodie beschreibt, ist in der dritten Variation der exzentrische Schauspieler Richard Baxter Townshend, der gerne Dreirad fuhr, porträtiert. In der achten dagegen wird eine gewisse Winifred Norbury beschrieben. Sie war die Sekretärin der Worcestershire Philharmonic Society. In der elften Variation knüpft sich der Komponist an eine alte Tradition an, deren Opus magnum »Karneval der Tiere« dreizehn Jahre zuvor vom französischen Komponist Camille Saint-Säens komponiert wurde: nämlich die musikalische Tiermalerei. In dieser Variation beschreibt Elgar den Organisten Dr. George Robertson Sinclair und schildert die Geschichte seiner Bulldogge Dan. Dan stürzte bei einem Spaziergang in den Fluss, konnte sich jedoch ans Ufer retten.
Archiv
Entfliehen Sie dem Alltag nicht, entschweben Sie ihm! Vom Säntisgipfel reicht der Blick über sechs Länder. Genauso grenzenlos wie die Aussicht sind auch die Möglichkeiten, die Säntis und Schwägalp bieten. Hier erwarten Sie bei jedem Wetter echte Erlebnisse fernab dem Alltag. Alexander Krichel
… wurde 1989 in Hamburg geboren und begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel. Mit 15 Jahren wurde er Jungstudent an der Musikhochschule Hamburg und setzte 2007 seine Studien an in Hannover. Zurzeit studiert er am Royal College of Music in London. Seit 2011 ist Alexander Krichel Exklusivkünstler bei Sony Classical und gewann im Jahr 2013 einen ECHO-Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres. Er spielte bereits in renommierten Konzertsälen wie dem Konzerthaus Berlin, der Laeiszhalle Hamburg, dem Herkulessaal München, der Tonhalle Düsseldorf, der Philharmonie Essen, der Liederhalle Stuttgart und dem Kurhaus Wiesbaden und gastierte bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, beim Schleswig-Holstein Musik Festival und beim Rheingau Musik Festival. Er konzertierte u.a. mit den Bamberger Symphonikern, der Dresdner Philharmonie, dem Kammerorchester der Staatskapelle Berlin und den Münchner Symphonikern. Außerhalb Deutschlands konzertierte Alexander Krichel unter anderem in Frankreich, den USA, in Südamerika und in Japan.
Der Säntis auf einen Blick ■
2502 m ü. M.
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Panorama-Rundsicht über 6 Länder
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Zwei Panorama-Restaurants
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Grosse Aussichtsterrassen
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Mineralien-Ausstellung «Gwönderfitzig»
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Appenzeller Wesenswege mit «Appenzeller Streichmusik, Witz und Volksweisheiten»
Täglich Preishits auf dem Säntis
Aktuelle Veranstaltungen
Säntis-Zmittag: Suppe, Appenzeller Kalbsgeschnetzeltes an Champignon-Rahmsauce, mit Mostbröckli und Apfelstücken, Spätzli und Gemüse inkl. Berg- und Talfahrt Erwachsene ab 16 J. CHF 60.00 EUR 57.15; Kinder ab 6 J., Halbtax/GA CHF 52.00 EUR 49.50
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Unsere Vollmondfahrten. Zum Heulen schön! Abendfahrt mit Buffet und Musik an jedem Vollmondabend. Bergfahrten von 18 Uhr bis 19.30 Uhr. Termine auf www.saentisbahn.ch
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JazzNight auf dem Säntis: Samstag 25. April 2015 mit William White und Band
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KlassikNight auf dem Säntis: Samstag, 16. Mai 2015 Spanische Nacht mit Mitwirkenden der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz
Säntis-Zmorge: Frühstücksbuffet inkl. Bergund Talfahrt CHF 55.00 EUR 52.40; Kinder 13 – 16 J., Halbtax/GA CHF 47.00 EUR 44.75; Kinder 6 – 12 J. CHF 37.00 EUR 35.25 Preis- und Kursänderungen vorbehalten
Säntis-Schwebebahn Hotel, Gastronomie, Events
CH-9107 Schwägalp T +41 71 365 65 65
kontakt@saentisbahn.ch www.saentisbahn.ch
Kulturforum Lutherkirche Konstanz
Musikalischer Frühling 2015 Tod und Verklärung Karfreitag, 3. April 2015 | 17 Uhr
JOHANNES BRAHMS EIN DEUTSCHES REQUIEM Kammermusikfassung von Joachim Linckelmann Ursula Fiedler | Sopran Matthias Horn | Bass Bach-Chor Konstanz Bach-Collegium Konstanz Claus Gunter Biegert | Leitung Karten von € 12 bis € 34 (nummerierte Plätze)
Samstag, 4. April 2015 | 17 Uhr
ORGELKONZERT „TOD UND VERKLÄRUNG“ Orgelwerke von Johann Sebastian Bach und Olivier Messiaen Stefan Johannes Bleicher | Orgel Eintritt frei – Kollekte am Ausgang!
Samstag, 4. April 2015 | 20 Uhr
OSCAR PETERSON EASTER-SUITE Jazztrio Kordes-Tetzlaff-Godejohann aus Bielefeld Die Easter Suite ist eine Jazz-Passionskomposition des legendären kanadischen Jazzpianisten Oscar Peterson, in der er die Leidensgeschichte Jesu in neun Stationen musikalisch erzählt. Karten zu € 15.- (ermäßigt € 10.-)
Sonntag, 12. April 2015 | 17 Uhr
GUSTAV MAHLER DAS LIED VON DER ERDE Kammermusikfassung von Arnold Schönberg und Rainer Riehn Mechthild Seitz | Alt Bernhard Gärtner | Tenor Bach-Collegium Konstanz Claus Gunter Biegert | Leitung Karten zu € 20 und € 15 (ermäßigt € 15/10)
KARTENVORVERKAUF: BuchKultur Opitz | St. Stephansplatz 45 | 78462 Konstanz | Tel: 07531 – 1 77 77 Tourist-Information Konstanz | Bahnhofplatz | 78462 Konstanz | Tel: +49 7531 – 13 30 32 www.reservix.de Weitere Informationen zum Musikalischen Frühling finden Sie unter: www.kultur-forum-lutherkirche.de
wissen 37
TAKT | frühjahr 2015
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MUSI
EDIA
Perfektion ist kein Mythos Seit über 160 Jahren steht Steinway als das ultimative Haus für den Klavierbau und alle bedeutenden Konzertpodien dieser Welt verfügen über ein solches Instrument. Ein internationalisierter Standard, der immer noch unerreicht bleibt. Bei aller Perfektion und Handwerkskunst, hat jedes Instrument dennoch ein Eigenleben, ist eine Persönlichkeit und verfügt über einen eigenständigen Charakter. Die Verbindung aus Klangfülle, Transparenz und ausgefeilter Mechanik bilden die Grundlage für den anhaltenden Erfolg dieses Hauses. Begonnen hat alles im Jahre 1836, als Heinrich Engelhard Steinweg in der eigenen Küche mitten im Harz seinen ersten Flügel baute. 1853 gründete er dann gemeinsam mit seinen Söhnen in New York die bis heute bestehende Firma Steinway & Sons. Gefertigt werden diese Kunstwerke heute in New York und
Hamburg. Im Verlauf der Firmengeschichte wurden über 125 Patente angemeldet, das garantiert die Präzision und Einmaligkeit dieser Instrumente nachhaltig. Auch wir freuen uns über unseren neuen Steinway-Flügel aus Hamburg. Erst kürzlich wurde er übrigens von Herrn Ammann, einem der berühmtesten Techniker, auf Herz und Nieren geprüft und in einigen Details verbessert. Ein solches Instrument wächst und entwickelt sich mit dem Spiel, gerade so als würde der Flügel bei jedem Konzert wichtige und prägende Erfahrungen machen. Wir sind sehr glücklich und stolz, über ein solches Juwel zu verfügen. Beat Fehlmann
orgelmus i k zur marktzeit Jeden 1. Samstag im Monat, von März bis September St. Gebhardskirche | 11.30 – 12 Uhr | Eintritt frei Parallel zum bunten Markttreiben des Wochenmarktes spielen an jedem ersten Samstag im Monat verschiedene Orgelsolisten 30 Minuten lang, jeweils von 11.30 bis 12 Uhr, auf der neuen Orgel. Wer seine Einkäufe auf dem Markt gerne mit einem kleinen Konzert verbinden oder auch einfach nur für eine halbe Stunde dem Alltag entfliehen und schöne Musik hören möchte, ist herzlich eingeladen. Die „Orgelmusik zur Marktzeit“ findet bei freiem Eintritt auf Kollekten-Basis statt. TERMINE 2015: 7. März Eva-Maria Rusche konstanz 11. April Roland Uhl reichenau 2. Mai Thomas Petersen ellwangen 6. Juni Martin Weber konstanz 4. Juli Lydia Schimmer endingen 1. August Andreas Konrad erzingen 5. September Stephanie Mertens kreuzlingen
38 philharmonisches konzert
TAKT | frühjahr 2015
NEUE WELT Bedřich Smetana 1824 – 1884
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TAKT | frühjahr 2015
Freitag, 8. Mai 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo C Sonntag, 10. Mai 2015 | 18 Uhr | Konzil Konstanz | Abo D Mittwoch, 13. Mai 2015 | 20 Uhr | Konzil Konstanz | Abo A Einführungsvortrag eine Stunde vor Konzertbeginn | Konzertdauer: ca. 90 min. Karten: Konzil 48 · 38 · 28 · 18 Euro - Benutzung zu den Konzerten Inklusive kostenlose
VOLLER SCHÖNHEIT
VYŠEHRAD AUS DEM ZYKLUS »MEIN VATERLAND« [14’]
Vyšehrad
Bohuslav Martinů 1890 – 1959
glorreich
KONZERT FÜR STREICHQUARTETT MIT ORCHESTER H 207 [19’] Allegro vivo Adagio Tempo moderato
Der Zyklus Ma Vlast von Bedrich Smetana ist das Aushängeschild tschechischer Nationalmusik. Schafft es Smetana doch auf einzigartige Art und Weise die Geschichte der Tschechen, ihre Kultur und die Landschaft musikalisch zu portraitieren. Noch heute ist es dort allgegenwärtig: Der Klassik-Radiosender des tschechischen Radios heißt Vltava und als Pausenzeichen erklingt das bekannte Vyšehrad-Motiv. Mittags erklingt zur vollen Stunde aus den Türmen der St.-Peter-und-Pauls-Kirche, die sich ebenfalls auf dem Vyšehrad befindet, das Glockenspiel mit dem Moldau-Thema. Der Zyklus Mein Vaterland setzt sich aus Vyšehrad, Die Moldau, Sarka, Aus Böhmens Hain und Flur, Tabor, Blanik zusammen. Eigentlich hatte Smetana nur die ersten vier Dichtungen geplant und damit drängt sich natürlich der Gedanke an eine Symphonie auf, zumal es verbindende Motive gibt, die immer wieder an anderer Stelle des Zyklus auftauchen. Doch gibt es keinen inhaltlichen Zusammenhang wie beispielsweise bei Beethovens 6. Symphonie, der Pastoralen. Die sechs symphonischen Dichtungen sind jede für sich eigenständig und werden zum Teil auch so aufgeführt, insbesondere die beiden ersten Teile Vyšehrad und die berühmte Moldau.
– Pause –
Antonín Dvořák 1841 – 1904
SYMPHONIE Nr. 9 e-Moll op. 95 »AUS DER NEUEN WELT« [40’] Adagio – Allegro molto Largo Molto vivace Allegro con fuoco
Pavel Haas Quartett Veronika Jarůšková Violine | Marek Zwiebel Violine Pavel Nikl Viola | Peter Jarůšek Violoncello Ari Rasilainen Dirigent
Der Fels oberhalb der Moldau, auf dem die imposante Festung Vyšehrad liegt, ist einer alten Legende nach Sitz der ersten tschechischen Herrscher, vor allem der sagenhaften Fürstin Libussa (Libuše), der Stammmutter der Tschechen. So wird die Burg auch zum Schauplatz zweier Opern
Vyšehrad als Symbol für die tschechische Identität. Smetanas: Libussa und Dalibor, der ritterliche Held, der dort eingekerkert wird. Es steht also außerfrage, dass Vyšehrad als Symbol für die tschechische Identität steht. Die Dichtung folgt einem a-b-a-Muster. Doch anstatt auftrumpfendem Patriotismus, verleiht Smetana seiner Vaterlandschronik hier sanft klingende Imagination: Es ertönt das berühmte, träumerische Harfenmotiv des Bardensängers Lumir, es erzählt von glanzvollen Zeiten, Ruhm und Unvergänglichkeit. Es folgt ein kämpferisches Crescendo, Vyšehrad erscheint plötzlich in voller Schönheit, doch ein Marsch, der die Kriege und Schlachten um die Festung symbolisiert, lässt sie einstürzen. Zum Abschluss ertönt erneut das Harfenmotiv, die an die glorreichen Zeiten Vyšehrad erinnern. Die Moldau strömt vorbei und die Dichtung endet mit den erneuten Klängen von Lumir. Archiv
In Kooperation mit dem Internationalen Bodenseefestival
40 philharmonisches konzert
TAKT | frühjahr 2015
IM DIALOG
Konzert für Streichquartett mit Orchester
Obwohl Bohuslav Martinů keineswegs zu den Musterschülern des Konservatoriums zählte, gewährte ihm das Ministerium für Sozialwesen und Volkskultur 1923 ein auf drei Monate befristetes Stipendium für ein Studium in Paris. Doch er blieb 17 Jahre dort. Er nahm zunächst Unterricht bei Roussel. Entscheidend aber war seine Begegnung mit dem Neoklassizismus Strawinskys. Nachdem Martinů zunächst Werke im Ton der tschechischen Folklore und des französischen Impressionismus komponiert hatte und mit Jazz und Ragtime experimentierte, begann er sich Ende der zwanziger Jahre intensiv mit dem Concerto grosso Corellis und den Brandenburgischen Konzerten Bachs zu beschäftigen. Diese Studien veränderten sein kompositorisches Denken grundlegend. Zu seinem 1931 komponierten Concerto für Streichquartett mit Orchester bemerkte er, dass er den Kopfsatz nicht in der üblichen Sonatenform komponiert habe, sondern »in der Form der ständigen Entwicklung und mit Variationen, wie sie im Concerto grosso gebräuchlich sind. Hier gibt es kein charakteristisches Gegenthema, kein zweites Subjekt. Vielmehr beruht der ganze Satz auf der Entfaltung eines einzigen Motivs in den Soli sowie im Orchester-Tutti«. Der langsame Satz, frei konzipiert und zweiteilig im Aufbau, ist von einer für Martinů sehr ungewöhnlichen Düsterkeit geprägt. Der Schlusssatz ist ein Rondo: Das Refrainthema, das den Polka-Rhythmus anklingen lässt, kehrt dreimal wieder: zu Beginn in den Bläsern, dann in den Soli und zuletzt im Streichorchester. Es wird von Couplets unterbrochen, in denen das Soloquartett reichlich Gelegenheit erhalten, mit den Bläsern einen Dialog zu führen.
Das Pavel Haas Quartett
ungewöhnlich
Nach Heinrich Lindlar lässt sich kaum ein Komponist im 20. Jahrhundert finden, in dessen Schaffen das Genre Concerto derartig vielfältige Formspiegelungen erfahren hat wie Martinů. Dass Martinů dem Orchester ein Streichquartett als Solo entgegenstellte, geht auf die mit ihm befreundeten Musiker des Pro-ArteQuartetts zurück, die auch den Solopart bei der Uraufführung 1932 mit dem London Philharmonic Orchestra spielten. Für diese ungewöhnliche Besetzung waren zuvor mehrere Werke geschrieben worden – unter anderen von Erwin Schulhoff. Ob sich Martinů von diesen Vorbildern beeinflussen ließ, ist nicht zu ergründen. Sebastian Urmoneit
… wurde 2002 gegründet und nannte sich nach dem tschechischen Komponisten Pavel Haas (1899 bis 1944), der 1941 in Theresienstadt inhaftiert und drei Jahre später in Auschwitz ermordet wurde. Seit dem Gewinn des italienischen »Premio Paolo Borciani Streichquartett-Wettbewerbs im« Jahr 2005 ist das Pavel Haas Quartett in den wichtigsten Konzerthallen der Welt aufgetreten und hat vier preisgekrönte CDs veröffentlicht. Das in Prag ansässige Quartett hat bei führenden Persönlichkeiten der Streichquartettwelt studiert, darunter Mitglieder des Quartetto Italiano, Quatuor Mosaiques, Borodin Quartett und Amadeus Quartett, sowie bei Walter Levin (LaSalle Quartett). Eine besonders enge Verbindung besteht zu Milan Škampa, dem legendären Bratschisten des Smetana Quartetts. Zu den Höhepunkten der vergangenen Spielzeiten zählen Auftritte und Wiedereinladungen bei den BBC Proms, beim Rheingau Musik Festival, beim Edinburgh Festival, der Schubertiade Schwarzenberg, beim Prager Dvorak Festival. Tourneen führten das Quartett durch Australien, die USA und Japan.
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TAKT | frühjahr 2015
SONG OF HIAWATHA Aus der Neuen Welt
überwältigend
Von September 1892 bis April 1895 lebte Antonín Dvořák in Amerika. Auf Einladung von Jeannette Thurber, der Gründerin des National Conservatory of Music of America, wirkte er als Direktor und Lehrer an ihrem Institut. In dieser Zeit schuf er einige seiner besten Werke, darunter auch seine 9. Symphonie. In einer Hinsicht wurden die Erwartungen von Mrs. Thurber jedoch enttäuscht: Dass er in diesen Jahren einen spezifisch amerikanischen Musikstil entwickeln und eine amerikanische Nationalmusik begründen könnte. Es gab damals noch keine nennenswerte amerikanische Kunstmusik, jedoch viele divergierende Ansichten, wie eine solche auszusehen habe. Auch Dvořák sagte in einem Interview mit dem »New York Herald« im Mai 1898: »Ich bin jetzt überzeugt, dass die zukünftige Musik dieses Landes auf der Grundlage der Lieder aufgebaut werden muss, die Negermelodien genannt werden. Diese müssen die Grundlage einer ernsten und ursprünglichen Kompositionsschule werden, die in den USA zu begründen ist.« Seine neue Symphonie »From the New World« entstand 1893 wenige Monate nach seiner Ankunft. Sie wurde durch das Orchester der Philharmonischen Gesellschaft in der Carnegie Hall mit überwältigendem Erfolg uraufgeführt. Dvořák schrieb an seinen Verleger Simrock: »Der Erfolg der Symphonie am 15. und 16. Dezember war ein großartiger, die Zeitungen sagen, noch nie hatte ein Componist einen solchen Triumph. Ich war in der Loge, die Halle war mit dem besten Publikum von New York besetzt, die Leute applaudierten so viel, dass ich
aus der Loge wie ein König alla Mascagni in Wien (lachen Sie nicht!) mich bedanken musste.« Die Symphonie ist bis heute eines der meistgespielten und populärsten Werke des symphonischen Repertoires, und auch die U-Musik hat sich ihrer einprägsamen Melodien bemächtigt. Dvořák machte zwar
»Es scheint mir, dass der amerikanische Boden wohltuend auf meinen Sinn einwirken wird.«
Ari Rasilainen
reichlich Gebrauch von den harmonischen und rhythmischen Stileigentümlichkeiten der für ihn neuen Folklore, aber er blieb trotzdem der »böhmische Musikant«, der er Zeit seines Lebens war, deutlich greifbar etwa im Trio des Scherzos oder in der Durchführung des letzten Satzes. Alle vier Sätze sind nach dem zyklischen Prinzip durch ein bestimmtes Motiv (das Hauptthema des ersten Satzes) miteinander verbunden. Die beiden Mittelsätze sollen durch H. W. Longfellows Indianerepos »Song of Hiawatha« inspiriert sein.
… gilt als einer der herausragenden finnischen Dirigenten. Er studierte an der Sibelius-Akademie in Helsinki sowie in Berlin. Vor seiner Tätigkeit als Dirigent war Ari Rasilainen von 1980 bis 1986 Konzertmeister der 2. Violinen im Helsinki Philharmonic Orchestra. Als Dirigent leitete er mehrere skandinavische Orchester, einige deutsche Rundfunkorchester (rsb Berlin, MDR Leipzig, WDR Sinfonieorchester Köln, NDR Radiophilharmonie Hannover) und gastiert regelmäßig unter anderem bei den Hamburger und Bremer Philharmonikern, dem Niedersächsischen Staatsorchester Hannover, dem Orchestre de la Suisse Romande und dem Berner Symphonieorchester. Von 2002 bis Juni 2009 war Ari Rasilainen Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Er arbeitet mit Solisten wie Juliane Banse, Montserrat Caballé, José Carreras, Julia Fischer, Hilary Hahn, Daniel Müller-Schott, Johannes Moser, Christian Tetzlaff, Arcadi Volodos und Frank-Peter Zimmerman. Seit 2011 lehrt Ari Rasilainen an der Hochschule für Musik Würzburg als Professor für Dirigieren und Orchesterleitung.
Erika Günther
eduart 43
VERANSTALTUNGEN IM THEMENJAHR
familienkonzert
Sonntag, 17. Mai 2015 | 15 Uhr | Konzil Konstanz Karten: Erwachsene 12 ∙ Kinder 6 ∙ Familien 25 Euro Holzbläser-Ensemble der Südwestdeutschen Philharmonie Gesine Mayer-Herrbold KONZEPTION & MODERATION
Der Ohrwurm sitzt in der Oboe
JUBILÄUMSKONZERT 50/80 DAS KAMMERORCHESTER RADOLFZELL veranstaltet ein Jubiläumskonzert zu Ehren von HEINRICH BRAUN.
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März ´15 - Dez ´15
TAKT | frühjahr 2015
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Ein Mitmachkonzert für Kinder ab 6 Jahren
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JUGENDBLASORCHESTER UND STADTKAPELLE
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Wenn die Holzblasinstrumente das Kommando übernehmen, lassen die Ohrwürmer nicht lange auf sich warten: Da wird geschnörkelt, geblasen und tiriliert, bis einem ganz schwindelig wird. Wer schon immer mal ein Tänzchen mit dem Kontrafagott wagen wollte, ist hier genau richtig! Auf die Plätze, fertig, los ...
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Foto: © Jugendb
FRÜHJAHRSKONZERT Eröffnungskonzert zum Themenjahr Töne. Mit kleiner Ausstellung 50 Jahre JUGENDBLASORCHESTER. Einlass 17 Uhr.
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Milchwerk
UHR Eintritt: 10 EUR
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ORNEN IT DEN SIKSZENE | H ÖNE“ U. A. M U „T M R E H EI JA FR | EN L IM THEM S OF MUSIC FALT LFFA L UR | VISION L URELLE VIE KULT KULT ER LL ZE | E IL TE NE DER ORTS MUSIKVEREI V M. U. V. S RUNDFUNK A ERISCHEN BAY Mit freundlicher Unterstützung: freundlicher Unterstützung:
© DESIGNUM.DE
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Milchwerk UHR Eintritt: 15 EUR erm. 10 EUR
eduART on Tour → Di, 19. Mai 2015
Auentalschule Owingen und Burgbergschule Überlingen
→ Mi, 20. Mai 2015
Grundschule Allmannsdorf
→ Do, 21. Mai 2015 Gebhardschule
→ Fr, 22. Mai 2015
Wahlafrid Stabo Schule Reichenau
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TAKT | frühjahr 2015
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Kurz vorgestellt: der paukist paul strässle
NÄRRISCHER EINSATZ
Atemlos durch die Fasnacht
Bei uns landet alles Rhythmische und zu Schlagende Woher kommen Sie und seit wann sind Sie bei der Südwestdeutschen Philharmonie beschäftigt? Ich komme ursprünglich aus der Nähe von St. Gallen und bin seit 2004 bei der Südwestdeutschen Philharmonie.
Der Südkurier war der Meinung, dass in unseren Fasnachtskonzerten Anfang Februar im Konzil »Kabarettist Tobias Bücklein mit dem Orchester ein musikalisches Meisterstück ablieferte«. Die bunte Mischung aus Hustensymphonie, Dudelsack und Hommage ans samstägliche Konschtanzer Verkehrschaos rund ums LAGO sorgte im vollen Konzil für reichlich Lachtränen. Ebenso das KonzerthausMedley, bestehend aus Klassikern von Udo Jürgens, kam beim versammelten Narrenvolk sehr gut an. Auch beim Jakobinertribunal am Schmotzigen Dunschtig war die Philharmonie in Person von Intendant Beat Fehlmann im Einsatz. Er lieferte eine feurige Verteidigung des Angeklagten Hans Fetscher. Genutzt hat es leider nichts, Fetscher muss seinen Oktoberfestumzug als Hemdglonker anführen.
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LESER RAGEN
meisterhaft
Wovon hängt die Sitzordnung im Orchester ab? Was ist ein Cimbasso? Was macht eigentlich ein Konzertmeister? Was Sie schon immer von uns wissen wollten – bei uns erfahren Sie es aus erster Hand. Leser fragen – Intendant Beat Fehlmann antwortet. ➤ Schreiben Sie uns: Takt-Leserfragen@konstanz.de
Welches Instrument spielen Sie – ist es Ihre große Liebe? Alles was nicht philharmonisch streicht, zupft, bläst oder in die Tasten greift … (lacht) – Als Pauker und Schlagzeuger landet bei uns alles Rhythmische und zu Schlagende. Über 150 Instrumente werden in einem Orchester-Pauker-SchlagzeugerLeben zum Klingen gebracht! Darunter große & kleine Trommeln, Bongos, Timbales, Drum-Set, Tom Toms, Xylophon, Glockenspiel, Marimbaphon, Röhrenglocken, Tam Tams (Gong), Becken (Cinellen), Triangel, Tambourin, Kastagnetten, Shaker, Flexaton, Löwengebrüll, usw. … Aber meine große Liebe sind natürlich die Kesselpauken: nahe an der Musik und immer am Geschehen dran! Mal dominierend-führend mit halsbrecherischen rhythmischen Figuren, mal zart und leise unterstützend mit flächigen Wirbeln und Klang-Teppichen. Wenn Sie nicht Musiker geworden wären, dann wären Sie heute …? Irgendein Gesundheitsberuf – Krankenwagenfahrer war so ein Kindheitstraum! Diverse Verkehrsregeln brechen zu dürfen und mit Vollgas Menschen in Not zu retten, gefällt mir heute noch! Aber die Faszination für Musik und Emotionen haben gesiegt!
Ein Konzertbesucher will mit Ihnen nach einem Konzert noch Fachsimpeln. Wo trifft er Sie an? In der Konstanzer Gastroszene oder auf meinem Nachhauseweg als Grenzgänger an der Bar des Hotels Kreuzlingen Vanilla Room am Hafen. Was schätzen Sie an Konstanz? Als erstes die hohe Lebensqualität mit sauberem und genügend Wasser, sowie die frische Luft der natürlichen Umgebung! Zweitens das Glück und Privileg eine musikalische Berufs-Heimat in einem Profi-Orchester bekommen zu haben! Haben Sie ein »heimliches« Hobby? Nein – das Hobby wurde ja zum Beruf und da ist bei mir nix »heimlich«. Der Klassiker: Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen? »Die Liste vor der Kiste« von Ruediger Dahlke. Da geht es um die Abhak-Liste – also was will man im Leben noch alles erlebt und ausgelebt haben, um schlussendlich glücklich und erfüllt zu sein! Ungelebtes Leben und mangelnde Disziplin gehören im Rückblick zu den großen Problemen, hab ich gehört … Also auch ich möchte, dass auf meinem Grabstein steht: er lebte noch als er starb!
… das muss auch sein: Ihr Lieblingskomponist ist …? In der Klassik gerade Wolfgang Amadeus Mozart. Warum? Weil dieses Kompositionsgenie seinen Überschuss an Energie und Bewegungsdrang in Musik hat fließen lassen und in relativ kurzer Lebenszeit über 600 wundervolle Musikstücke hinterlassen hat ohne auszubrennen! Einen Tag lang sind Sie Oberbürgermeister in Konstanz: Welche Entscheidung werden Sie fällen? Solange diese wundervolle und erfolgreiche Stadt keinen eigenen Veranstaltungssaal mit toller natürlicher Akustik, sowie Ambiente hat, würde ich den futuristischen, mobil aufblasbaren Konzertsaal-Ballon »Ark Nova« des Japaners Arata Isosaki auf Klein Venedig aufstellen und Kultur für alle Bürger dieses kulturellen Oberzentrums wahr machen! Die bucklige Wendelgard erfüllt Ihnen einen Wunsch – welcher soll es sein? Verstanden und wunschlos glücklich zu werden! Was ist Ihnen besonders wichtig bei Ihrer Arbeit? Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit! Ich mag natürliche Autoritäten genauso wie empathische Kollegen … Zuwider und gegen den Strich ist mir das Wegschauen vor Problemen und Festhalten an überlebten alten Strukturen! Das Leben fließt und kann einem ja auch »zufließen« … Das Gespräch führte Daniel Schröter
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TAKT | frühjahr 2015
SCHULORCHESTER
4 MAL eduART on Tour IM FEBRUAR
Connected Ein Kooperationsprojekt mit Orchestern weiterführender Schule Was gibt es Schöneres als musikbegeisterte Schüler und Orchesterprofis zusammen zu führen! In diesem Schuljahr unterstützen die Musiker der Südwestdeutschen Philharmonie Schulorchester bei der Probenarbeit und im Schulkonzert. Zusätzlich lädt die Philharmonie zum Proben- und Konzertbesuch nach Konstanz ein, so dass genügend Zeit besteht, Kontakte zu knüpfen, die Musiker von ihrer ganz persönlichen Seite kennen zu lernen und Einblicke in den Musikeralltag zu erhalten. Kooperationspartner in der Saison 2014|2015: Friedrich-Wöhler-Gymnasium Singen und Droste-Hülshoff-Gymnasium Meersburg.
JUGEND-SINFONIE-ORCHESTER HEINRICH-SUSO-GYMNASIUM
SINFONIE KONZERT LEITUNG: MICHAEL AUER
Mittwoch, 20. Mai 2015 | 19.30 Uhr | Rosgartenmuseum Konstanz Karten: 18 · ermäßigt 14 Euro Ingo Biermann Schauspieler Ensemble Il Cigno Bettina Haugg-Scheu BLOCKFLÖTEN | Sarah van Cornewal TRAVERSFLÖTEN, BLOCKFLÖTEN Ulrike vom Hagen VIOLA D’ARCO, BLOCKFLÖTEN | Tina Speckhofer CEMBALO, BLOCKFLÖTEN Csaba-Zolt Dimén VIOLA DA GAMBA | Peter Achtzehnter VIOLA DA BRACCIO
Mit der Philharmonie einmal um die Welt 17 Mal war die Philharmonie im letzten Jahr in Schulen von Konstanz und Umgebung zu Gast. Im Februar gingen unser eduART und das Orchester wieder on Tour. Begleitet wurden beide von Naftule, der die Schüler mit seiner Klarinette auf ein spannendes Abenteuer rund um die Welt mitnahm. Das Orchester des Königreichs Symphonien tat das, was es am besten kann – es verständigte sich mit Musik, nicht mit Worten, während das junge Publikum alle Hände voll zu tun hatte, Naftule und den Dolmetscher Pino immer wieder aus dem Schlamassel zu ziehen.
JUGEND-SINFONIE-ORCHESTER HEINRICH-SUSO-GYMNASIUM
HÖR MAL!
MODERIERTES JUGENDKONZERT
DEBUSSY – BALLET SOLOSÄTZE VON DRAGONETTI, BRUCH & KABALWESKI SCHUBERT – UNVOLLENDETE ELVIS PRESLEY – MEDLEY
FR. 15. MAI 2015 20 UHR LUTHERKIRCHE KONSTANZ
SA. 16. MAI 2015 17 UHR LUTHERKIRCHE KONSTANZ
SOLISTEN RAHEL BROOKE UND JULIA MANN – VIOLONCELLO STEFANIA SECCI – KONTRABASS
LEITUNG: MICHAEL AUER MIT MUSIK VON FRANZ SCHUBERT UND ELVIS PRESLEY
ERWACHSENE: 14 EURO I SCHÜLER & STUDENTEN: 7 EURO WWW.JSOK.EU
ERWACHSENE: 7 EURO I KINDER: 3 EURO WWW.JSOK.EU
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TAKT | frühjahr 2015
satirisch
PAS TYME WITH GOOD COMPANY Ein Abend mit Märchen aus den Canterbury Tales und Musik von Thomas Tallis, Christopher Tye, William Byrd, John Dowland und Hernry Vlll.
Das 16. Jahrhundert in England steht unter der Herrschaft der Tudors. Heinrich VIII. der als vielversprechender, gutaussehender, gebildeter junger Mann den Thron besteigt, wird ihn nach achtunddreißig turbulenten Jahren als übelriechender Tyrann verlassen. England aber ist durch ihn das geworden, was auch heute noch zu spüren ist: eine starke, selbstbewusste Nation, mit eigener Nationalkirche und einem Bewusstsein für ihre Sprache, die spätestens mit einem Shakespeare aufhorchen lässt. Wenn Elisabeth I., die unverheiratet gebliebene und zur »Virgin Queen« stilisierte Königin, in der zweiten Hälfte jenes Jahrhunderts die englischen Geschicke und Geschichte zum Goldenen Zeitalter erhebt, so hat sie das auch ihrem Vater, ebenjenem Heinrich VIII., dem Mann mit sechs Ehefrauen und deren Tragödien, zu verdanken. Die Musik jener Zeit, an den großen Ereignissen wie immer nah dran, durchdrang die privatesten Kreise. Private Musicke als Spiegel einer großen Zeit! Kennt man Dowland vielleicht als Schöpfer von Lautenstücken (die wir aber an diesem Konzertabend auslassen), so ist der Bekanntheitsgrad von Taverner, Tallis oder Byrd allgemein wahrscheinlich geringer. Dahinter verbergen sich aber hochrangige Komponisten,die natürlich alle von den Änderungen im religiösen Leben Englands unmittelbar betroffen waren und ihren virtuosen mehrstimmigen Kompositionsstil den neuen Anforderungen nach struktureller Einfachheit anpassen mussten.
Ingo Biermann
… war von 2001 bis 2005 Mitglied des Ensembles des Schauspiels Essen, 1998 bis 2001 war er am Stadttheater Baden-Baden engagiert, 1997 bis 1998 an den Städtischen Bühnen Freiburg. 2002 erhielt er den Sonderpreis für besondere schauspielerische Leistungen beim NRW-Theatertreffen in Neuss. Seit der Spielzeit 2006/2007 gehört er zum Ensemble des Theater Konstanz.
Taverner musste eine Zeit wegen Ketzerei im Gefängnis verbringen, kam aber aufgrund seiner schönen Kirchenmusik wieder frei. Tallis diente vier Tudorherrschern und machte den Wandel katholisch-anglikanisch gleich zweimal mit. Seine anglikanische Gottesdienstmusik ist bis heute im Gebrauch. William Byrd galt schon zu Lebzeiten als »Father of Musicke« und konnte wohl deshalb unbehelligt seinem katholischen Glauben anhängen. Er kann in der Tat zu den großen Komponisten der europäischen Musikgeschichte gerechnet werden und veröffentlichte viele großartige geistliche Vokalwerke, teilweise zusammen mit seinem Freund und Lehrer Tallis. Er schrieb aber auch über hundert Stücke für Tasteninstrumente sowie weltliche Lieder für Singstimme und Instrumente. Und last but not least Geoffrey Chaucer, der Autor der Canterbury-Erzählungen. Er war als englischer Gesandter mehrfach in Frankreich und Italien und kannte Werke von Guillaume de Machaut, Boccaccio und Petrarca. Die Canterbury-Tales charakterisieren viele der damaligen Gesellschaftsschichten, oft in satirischem Ton. Chaucer schreibt sie in Englisch und erhebt damit die Volkssprache wieder zur Literatursprache. Tina Speckhofer und Peter Achtzehnter
Il Cigno
… gegründet im Jahre 2009, setzt sich das Ensemble aus Musikern der Südwestdeutschen Philharmonie und externen Musikern zusammen. Der Schwerpunkt der Programme liegt auf Musik der Renaissance zwischen 1450 und 1600. Das viel fältige Instrumentarium lässt eine große Variabilität in der Besetzung und damit in den Klangfarben zu. Ein wichtiger Punkt in der Arbeit des Ensembles ist die Forschung in historischen Quellen, den Notentext sowie aufführungspraktische Fragen sowie die historischen Zusammenhänge betref fend.
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TAKT | frühjahr 2015
Danke!
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TAKT | frühjahr 2015
KURZ
b
ERICHTET Von Krise keine Spur (mehr) Sponsorenkonzert im Palmenhaus der Insel Mainau
Spendenbarometer bei 6.000 Euro
Mit großen Anstrengungen ist die Krise der Südwestdeutschen Philharmonie bewältigt worden. Nun folgen weitere – nur welche? Besucherkrise? Mit 67.730 wurden 2014 deutlich mehr Zuhörer erreicht als im Vorjahr, die Auslastung der Eigenveranstaltungen in Konstanz liegt bei über 90 %, die Philharmonischen Konzerte bieten gar mit rund 95 % verkauften Tickets kaum noch Platz für neue Besucher. Sponsorenkrise? Das Ansatzziel der Erträge aus Sponsoring, Anzeigenverkauf und Unterstützung des Freundeskreises Philharmonie e.V. wurde erreicht. Grund genug, den Sponsoren und Fördern des Orchesters mit einem exklusiven Konzert im Palmenhaus der Insel Mainau am 28. Januar Danke zu sagen. Ein Streichquartett um den stellvertretenden Konzertmeister René Kubelík zauberte Walzer- und Polkamelodien um die Wiener Straußens auf die Bühne, auf der zuvor Oberbürgermeister Uli Burchardt seitens der Stadt für das vergangene Engagement dankte und ein deutliches Bekenntnis zum Orchester der Stadt abgab. Schönreden rouven schöll gilt nicht, aber von Krise keine Spur.
Immer wieder sammelt der Freundeskreis Philharmonie Spenden, die das Orchester bei der Anschaffung neuer Instrumente unterstützt. In der Pause der Weihnachtskonzerte im Dezember 2014 warben Intendant Beat Fehlmann und Vereinsmitglieder um Unterstützung, das Spendenbarometer steht aktuell bei 6.000 Euro. Herzlichen Dank allen, die sich beteiligt haben! Das Ziel ist es, das ca. 30.000 Euro teure Instrument noch in diesem Jahr erwerben zu können – weitere Spenden sind also willkommen.
Spenden für die Neuanschaffung einer Celesta: Freundeskreis Philharmonie e.V. Sparkasse Bodensee | IBAN: DE45 6905 0001 0000 045492 | SWIFT-BIC: SOLADES1KNZ Weitere Informationen: Telefon 07531 900 827
OPERNFESTSPIELZEIT
Verona 4 Tage:
6.-9.7.2015 (A) 23.-26.7.2015 (B) 18.-21.8.2015 (C)
Aufführungen:
6.-9.7.2015 Di-Aida • Mi-Tosca 23.-26.7.2015 Fr-Galaabend • Sa-Aida 18.-21.8.2015 Mi-Aida • Do-Barbier von Sevilla
Kartenkategorien und Preise pro Vorstellung: So-Do
Auf der größten Opernbühne der Welt, im besterhaltenen Amphitheater der Antike, finden alljährlich grandiose Opern-Aufführungen statt. Bis zu 2000 Mitwirkende, gewaltige Chöre, großartige Ballett-Szenen und erstklassige Besetzungen machen die Arena di Verona zum einmaligen Erlebnis!
1. Tag ______________________________________________________________________ Anreise mit Zwischenaufenthalt in Brixen oder Bozen (je nach Verkehrslage). In Ihrem Hotel werden Sie zum Abendessen empfangen. 2. Tag ______________________________________________________________________ Vormittags Stadtführung in Verona. Abends Möglichkeit zum Besuch der Opernfestspiele (Karte nach Wahl, s. Kartenpreise). 3. Tag ______________________________________________________________________ Ausflug nach Sirmione, die „Perle des Gardasees“. Abends Gelegenheit zu einer weiteren Vorstellung in der Arena di Verona (Karte nach Wahl, s. Kartenpreise). 4. Tag ______________________________________________________________________ Rückreise. Abf.-Route (A): Radolfzell P - Überlingen - Friedrichshafen - Lindau P - Hohenems P Abf.-Route (B): Radolfzell P - Konstanz - St. Margrethen - Hohenems P Abf.-Route (C): Freiburg - Titisee - Donaueschingen P - Radolfzell P - Konstanz - St. Margrethen - Hohenems P
* Gradinata (unnummerierte Steinstufenplätze) * Poltroncine laterale (seitlich nummerierte Sitzschalenplätze) * Poltroncine numerata (nummerierte Sitzschalenplätze) * Poltrone (nummerierte Stühle, Parkett seitlich und hinten) * Poltronissime (nummerierte Stühle, Parkett seitlich und in der Mitte hinten) * Poltronissime gold (nummerierte Stühle in den ersten 20 Reihen der zentralen Blöcke)
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»Mit jeder Aufführung von Bach oder Beethoven wird auch eine Idee deutscher Kultur in die Welt getragen, und das ist nachhaltiger und schöner als Rüstungsexporte.« Daniel Barenboim
Mitbegründer des West-Eastern Divan Orchestra
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Philharmonische Konzerte | Sonderkonzerte R h Kammerkonzerte | eduART-Konzerte e Rh
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Programm
ig B o d e n s e e
1 Kasse im Stadttheater
2 Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz
Abo- und Kartenbüro Fischmarkt 2, 78462 Konstanz Mo bis Fr 9 – 12.30 Uhr Tel.: 07531 900-816 | Fax: 07531 900-12816 philharmonie-karten@konstanz.de print@home www.philharmonie-konstanz.de
3 Tourist-Information Konstanz
Stadttheater Konstanz 1
Bahnhofplatz 43, 78462 Konstanz Nur Schalterverkauf April bis Oktober: Mo bis Fr 9 – 18.30 Uhr; Sa 9 – 16 Uhr; So 10 – 13 Uhr November bis März: Mo bis Fr 9.30 – 18 Uhr counter@konstanz-tourismus.de
… und in den Ortsverwaltungen Litzelstetten, Dingelsdorf, Dettingen-Wallhausen (Schalterverkauf, kein Tausch)
Für Konzerte auf der Insel Mainau: Mainau GmbH Servicezentrum, 78465 Insel Mainau Tel.: 07531 303-303 print@home www.philharmonie-konstanz.de
Marktstätte hafen
Freitag, 3. April 2015 | 18 Uhr Münster Basel (CH) Brahms: Ein deutsches Requiem Basler Münsterkantorei Annedore Neufeld Dirigentin
Dienstag, 3. März 2015 | 19.30 Uhr Zimmerbühne Konstanz Literaturkonzert FABELHAFTE LESUNG Susanne Smajic Lesung & Zeichnungen Antje Stefaniak Klarinette Ilya Ryabokon Violoncello Alexander Messmer Akkordeon
Sonntag, 22. März 2015 | 17 Uhr Reformierte Kirche Gossau (CH) Mendelssohn: Ouvertüre Die schöne Melusine Boulanger: Du fond de l’abîme Bernstein: Chichester Psalms Mendelssohn: Da Israel aus Ägypten zog Madrigalchor Wetzikon Chin-Cao Lin Dirigent
Tourist- 3 Information
hafen
impressum
Herausgeber Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz | ausgabe März 2015 Redaktion Beat Fehlmann, Rouven Schöll, Daniel Schröter | illustrationen Fotolia (5), Susanne Smajić (7, 9, 26, 27, 43), iStock (Titelillustration), shutterstock (15) Fotos Uwe Arens, BB Artists, Marco Borggreve, Gerald Chin, Amit Katzir, Rolf Küster, Ilja Mess, Robert Neumann, Jörg-Peter Rau, Friedrun Reinhold, Daniel Schröter, Archiv gestaltung albers | mediendesign | Druck Druckerei Konstanz GmbH | auflage 61.000 Exemplare Bild- und Tonaufnahmen der Konzerte durch jede Art elektronischer Geräte sind nur in Absprache und mit Genehmigung der Südwestdeutschen Philharmonie gestattet. Zuwiderhandlungen sind nach dem Leistungsschutz- und Urheberrechtsgesetz (UrhG) strafbar.
Sonntag, 1. März 2015 | 17 Uhr Tonhalle St. Gallen (CH) Bloch: Avodath Hakodesh Bernstein: Chichester Psalms Konstanzer Kammerchor Michael Auer und Niklaus Meyer Dirigenten
Freitag, 13. März 2015 | 20 Uhr Abo B Sonntag, 15. März 2015 | 18 Uhr Abo D Mittwoch, 18. März 2015 | 20 Uhr Abo A Konzil Konstanz SEHNSUCHT ITALIEN Bianchi: Uraufführung Paganini: Violinkonzert Nr. 2 Mendelssohn: Symphonie Nr. 4 »Italienische« Tianwa Yang Violine Vassilis Christopoulos Dirigent
Fischmarkt
Das Magazin der Südwestdeutschen Philharmonie konstanz
APRIL 2015
Mittwoch, 11. März 2015 | 21 Uhr Sala Verdi, Conservatorio di Milano (I) Rossini: Ouvertüre La Cenerentola Paganini: Violinkonzert Nr. 2 Mendelssohn: Symphonie Nr. 4 Pawel Berman Violine Vassilis Christopoulos Dirigent
Südwestdeutsche Philharmonie 2
ÜBERBLICK
MÄRZ
Sonntag, 8. März 2015 | 11 u. 15 Uhr Restaurant il Boccone Konstanz eduART-Sitzkissenkonzert BIS IN DIE WOLKEN Rahel Wohlensinger und Simon Engeli Spieler Noce Noseda Endregie Ensemble Il Cigno
Stadtgarten
ofp hauptba latz hnhof
Konzilstrasse 11, 78462 Konstanz Mo bis Fr 10 – 19 Uhr; Sa 10 – 13 Uhr Tel.: 07531 900-150 Theaterkasse@konstanz.de
Ba h n h
Konzilstrasse
VO R V E R K A U F S S T E L LE N
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TAKT | frühjahr 2015
Freitag, 27. März 2015 | 20 Uhr Abo C Konzil Konstanz Samstag, 28. März 2015 | 20 Uhr Stadthalle Singen Sonntag, 29. März 2015 | 19 Uhr Graf-Burchard-Halle Frickingen SCHICKSAL Tschaikowski: Romeo und Julia Liszt: Klavierkonzert Nr. 2 Beethoven: Symphonie Nr. 5 Christopher Park Klavier Ruben Gazarian Dirigent
Samstag, 4. April 2015 Studio der Philharmonie, Fischmarkt 2 WORKSHOP 14 bis 17 Uhr KLAVIERREZITAL 19.30 Uhr Samstag, 11. April 2015 | 20 Uhr Konzil Konstanz Sonntag, 12. April 2015 | 19.30 Uhr Festspielhaus Bregenz (A) KONZERT JUNGER MEISTER Prokofjew: 1.Klavierkonzert Robert Neumann KLAVIER Rachmaninoff: 2.Klavierkonzert Shaun Choo KLAVIER Tschaikowski: Pas de deux Tschaikowski: Klavierkonzert Kang-Un Kim KLAVIER Yordan Kamdzhalov Dirigent Sonntag, 19. April 2015 | 11.15 Uhr Festsaal Inselhotel Konstanz Inselkonzert MARIMBA-ROAD Dessi Kepenerova Percussion Circolo Quartett Sonntag, 19. April 2015 | 19.30 Uhr Tonhalle Zürich (CH) Frühlingskonzert Kevin Griffths Dirigent Mittwoch, 22. April 2015 | 20 Uhr Abo A Freitag, 24. April 2015 | 20 Uhr Abo B Konzil Konstanz Samstag, 25. April 2015 | 20 Uhr Abo Radolfzell, Milchwerk Radolfzell SEIN ODER NICHTSEIN Tschaikowski: Ouvertüre zu Hamlet Ravel: Klavierkonzert für die linke Hand Elgar: Enigma-Variationen Alexander Krichel Klavier Vassilis Christopoulos Dirigent
MAI 2015 Samstag, 2. Mai 2015 | 20 Uhr Kreuzkirche Wil (CH) Mendelssohn: »Lobgesang« Kammerchor Wil Felicitas Gadient Dirigentin Sonntag, 3. Mai 2015 | 17 Uhr Basilika Birnau Haydn: Die Schöpfung Birnauer Kantorei Thomas Gropper Dirigent Montag, 4. Mai 2015 | 19.30 Uhr Dienstag, 5. Mai 2015 | 19.30 Uhr Graf-Zeppelin-Haus Friedrichshafen Tschechisches Nationalballett Prag
Freitag, 8. Mai 2015 | 20 Uhr Abo C Sonntag, 10. Mai 2015 | 18 Uhr Abo D Mittwoch, 13. Mai 2015 | 20 Uhr Abo A Konzil Konstanz NEUE WELT Smetana: Vyšehrad Martinů: Konzert für Streichquartett mit Orchester Dvořák: Symphonie Nr. 9 »Aus der Neuen Welt« Pavel Haas Quartett Ari Rasilainen Dirigent Samstag, 16. Mai 2015 | 18.15 Uhr Panorama-Halle des Säntis (CH) KLASSIKNIGHT. SPANISCHE NACHT. Ensemble der Südwestdeutschen Philharmonie Karten: Telefon: +41 71 365 65 65 Sonntag, 17. Mai 2015 | 15 Uhr Konzil Konstanz eduART-Familienkonzert DER OHRWURM SITZT IN DER OBOE Gesine Mayer Moderation Holzbläser-Ensemble der Südwestdeutschen Philharmonie Mittwoch, 20. Mai 2015 | 19.30 Uhr Rosgartenmuseum Konstanz Literaturkonzert PAS TYME WITH GOOD COMPANYE Frauke Schulte Erzählerin Ensemble Il Cigno Samstag, 23. Mai 2015 | 20 Uhr Haus Würth Rorschach (CH) Dvořák: Slawische Tänze op.72 Grieg: Peer Gynt Suite Nr. 1 und 2 Larburda: Symphonie Nr. 5 (UA) Mario Schwarz Dirigent Sonntag, 31. Mai 2015 | 19.30 Uhr St. Stefan Kreuzlingen (CH) Brahms: Schicksalslied & Nänie Dvořák: Symphonie Nr. 8 und Te Deum Oratorienchor Kreuzlingen Annedore Neufeld Dirigentin
JUNI 2015 (Auswahl) Sonntag 7. Juni 2015 | 17 Uhr Konstanz Stephanskirche Grondahl: Posaunenkonzert Grieg: Klavierkonzert Schumann: Cellokonzert Sibelius: Violinkonzert Marie Nøkleby Hanssen Posaune Simon Rapp Klavier Sol David Kim Violoncello Eunsol Youn Violine Eckart Manke Dirigent Mittwoch 10. Juni 2015 | 21 Uhr HTWG Konstanz BLUE-LOUNGE Ensemble der Südwestdeutschen Philharmonie
März bis Juli 2015 Donnerstag, 11. Juni 2015 | 18 Uhr Donnerstag, 18. Juni 2015 | 18 Uhr Donnerstag, 25. Juni 2015 | 18 Uhr Donnerstag, 2. Juli 2015 | 18 Uhr Café Wessenberg Konstanz APÉRO-KONZERT Ensemble der Südwestdeutschen Philharmonie Sonntag, 14. Juni 2015 | 19.30 Uhr KKL Luzern (CH) Mozart: Klavierkonzert Nr. 21 Berlioz: Symphonie fantastique Oliver Triendl Klavier Kevin Griffiths Dirigent Freitag, 19. Juni 2015 | 20 Uhr Sonntag, 21. Juni 2015 | 18 Uhr Konzil Konstanz ABSCHIEDSKONZERT Beethoven: Symphonie Nr. 6 »Pastorale« Berlioz: Symphonie fantastique Vassilis Christopoulos Dirigent Mittwoch, 24. Juni 2015 | 20.30 Uhr Freitag, 26. Juni 2015 | 20.30 Uhr Samstag, 27. Juni 2015 | 20.30 Uhr Dance Konstanz MITTSOMMER Felix Strasser Regie Studierende der HTWG Konstanz Sebastian Tewinkel Dirigent
JULI 2015 (Auswahl) Samstag, 4. Juli 2015 Hafen Kreuzlingen (CH) HAFENMUSIK Souvenirs de Django Reinhardt Ensemble der Südwestdeutschen Philharmonie Sonntag, 5. Juli 2015 Hafen Kreuzlingen (CH) HAFENMUSIK Mittwoch, 8. Juli 2015 | 20 Uhr Schlossgarten Insel Mainau Mainau Open Air I Verdi: MACBETH Oper in vier Akten Marcus Bosch Dirigent Samstag, 11. Juli 2015 | 20 Uhr Schlossgarten Insel Mainau Mainau Open Air II KLASSIK-SOUL-JAZZ u.a. mit Joy Denalane Christoph Rehli Dirigent Sonntag, 19. Juli 2015 | 11 Uhr Stadtgarten Konstanz KLASSIK AM SEE Pollina: Fra Duo Isole Pippo Pollina Liedermacher Massimiliano Matesic Dirigent
Mainau Open Air MITTWOCH, 8. JULI 2015 | 20 UHR
SCHLOSSGARTEN INSEL MAINAU (wettersicheres Sonnendach)
macbeth giuseppe verdi
oper in vier akten nach william shakespeare
markus bosch Dirigent In Kooperation mit den Opernfestspielen Heidenheim
SAMSTAG, 11. JULI 2015 | 20 UHR
SCHLOSSGARTEN INSEL MAINAU (wettersicheres Sonnendach)
klassiksoul-jazz u.a. mit joy Denalane
christoph rehli Dirigent
südwestdeutsche philharmonie Karten je konzert: 42 · 29 · 18 Euro Mit der Konzertkarte erhalten Sie ab 17 Uhr freien Eintritt auf die Insel Mainau. Das Parken auf dem Festlandsparkplatz und die Fahrt mit dem Inselbus sind für Konzertgäste kostenfrei. print@home www.philharmonie-konstanz.de | telefon 07531 303-303 oder 07531 900-816