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Wissenswertes aus der Umgebung

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Frau mit Witz

GIBT ES EINEN typisch weiblichen Humor? Lachen Frauen anders als Männer? Machen Frauen andere Witze? Exakt diesen Fragen versucht Anna Heiss in diesen Wochen und Monaten auf den Grund zu gehen. Die 31-Jährige leitet seit Herbst 2017 den legendären Kleinkunst- und Kabarettkeller „Dekadenz“ in Brixen. Ihre Mission in der aktuellen Theatersaison: Frauen an die Macht beziehungsweise auf die Humorbretter, die die Welt bedeuten! „Weil Kabarett und Kleinkunst zutiefst männlich geprägt sind, habe ich mir gedacht, ich mache mal einen Gegenentwurf “, sagt die gebürtige Brixnerin und fährt fort: „Formate von Frauen kommen bei uns generell besser an, vielleicht weil grundsätzlich mehr Frauen ins Theater gehen. Wenn 70 Prozent des Publikums Frauen sind, warum sollten dann auf der Bühne 70 Prozent Männer stehen?“ Vor ihrer Karriere als Kabarettleiterin lebte Heiss in Wien und studierte dort Film-, Theater- und Medienwissenschaften

Seit 2017 leitet Anna Heiss den legendären Brixner Kleinkunstkeller „Dekadenz“. Die 31-Jährige will mehr Frauenpower auf die Bühne bringen.

sowie Kulturmanagement. Sie arbeitete an verschiedenen Theaterprojekten mit und ist Teil des Theaterensembles „VonPiderZuHeiss“. Zum Theater kam sie in ihren Jugendjahren als Mitglied einer Tanztheatergruppe im Theaterpädagogischen Zentrum Brixen. In der „Dekadenz“ – Spielort ist der historische Anreiterkeller im Stadtteil Stufels – werden pro Jahr zwei Eigenproduktionen gezeigt, zudem treten Künstlerinnen aus dem deutschsprachigen Ausland und Jazzmusiker auf. Für die Zukunft wünscht sich Anna Heiss, dass das Geschlecht in der Kabarettbranche keine Rolle mehr spielt – und macht selbst den ersten Schritt in diese Richtung.

Plose ohne Plastik

Die Plose wird zum plastikfreien Berg, die Hüttenwirte verzichten vollständig auf Plastikflaschen. Die Edelstahlflaschen der Aktion „Refill“ lassen sich an den geprüften Trinkwasserbrunnen des Ski- und Wandergebiets nachfüllen.

DIE PLOSE, gemeinhin als der Hausberg Brixens bezeichnet, ist ein Gebirgsstock mit mehreren Gipfeln: dem 2 486 Meter hohen Telegraph, der 2 547 Meter hohen Pfannspitze und dem 2 576 Meter hohen Gabler. Bekannt ist sie nicht nur als Skigebiet, sondern auch für ihr Quellwasser, das sich bestens für Mineralwasser eignet. Nun macht der Berg, dessen Name von der kahlen „Blöße“ der Gipfelkuppe herrührt, auch mit einer Umweltschutzaktion auf sich aufmerksam. Seit dem Sommer 2019 sind in allen Hütten der Plose keine Plastikflaschen mehr erhältlich, zudem reduzieren die Hüttenwirte den Plastikverbrauch insgesamt auf ein Minimum. Gleichzeitig startet die Aktion „Refill“: In allen Hütten der Plose sind schöne Edelstahlflaschen erhältlich. Besucher, Wanderer und Skifahrer können diese – oder ihre eigenen Trinkbehälter – an den Trinkwasserbrunnen der Plose auffüllen, die mit „Refill“-Plaketten versehen sind und deren Wasserqualität geprüft wurde. So können sie gutes Quellwasser genießen und gleichzeitig zum Umweltschutz beitragen. Mit der Aktion leistet die Plose als erstes geschlossenes plastikfreies Wander- und Skigebiet im Alpenraum Pionierarbeit.

www.brixen.org/km0

1,57

EINEN SCHIEFEN TURM? Gibt es nicht nur in Pisa, sondern auch in Barbian. Der 37 Meter hohe Turm der Pfarrkirche St. Jakob weist eine gut sichtbare Neigung auf, die Spitze ist beinahe 1,57 Meter aus dem Lot. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1378, die Turmneige soll bereits beim Bau aufgefallen, aber nicht korrigiert worden sein. Ursache ist wohl die Beschaffenheit des Untergrunds – teils erdig, teils felsig. Im 19. Jahrhundert hatte der damalige Pfarrer das Glockenläuten untersagt, aus Furcht vor einem Einsturz. Heute wird die Neigung stets kontrolliert, außerdem ist der Turm am Kirchenhaus verankert.

A wie … Almgschichten

Der Herbst hat in den Bergen einen ganz eigenen Reiz. Die Natur zeigt sich großzügig, mit Früchten, Nüssen und anderen Köstlichkeiten; noch einmal färbt sie die Landschaft in satten Farben, bevor der kahle, weiße Winter naht. Die besondere Stimmung dieser Jahreszeit greift die Veranstaltungsreihe „Südtiroler Almgschichten“ auf. Worum es geht? Um alles, was der Herbst bietet und was den Bewohnern dieser Gegend gemeinhin am Herzen liegt. Auf jeder Hütte taucht der Gast – natürlich kulinarisch gut versorgt – in die bäuerliche Welt ein. Mal steht der Apfel im Mittelpunkt, der je nach Landesteil „Opfl“, „Öpfl“ oder auch „Epfl“ genannt wird. Mal geht es um Kräuter, mal ums Watten, das typische Kartenspiel, das hier aus keiner Almhütte wegzudenken ist. Weitere Themen und Erlebnisse sind Sonnenuntergangswanderungen, die lokale Sagenwelt oder das Leben als Bergbauer – mitmachen erwünscht!

Weitere Informationen über das nächstjährige Programm unter

www.almgschichten.it

Wussten Sie, dass … Obst aus dem Automaten kommt?

Zumindest in den Apfeldörfern Natz und Schabs bei Brixen ist es neuerdings möglich, Äpfel, Zwetschgen (südtirolerisch für: Pflaumen) und Marillen (südtirolerisch für: Aprikosen) aus zwei neu aufgestellten Obstautomaten zu fischen – einer davon steht am Dorfplatz in Natz, der andere beim Putzerhof in Schabs, direkt an der Pustertaler Hauptstraße. Die Idee stammt von Klaus und Peter Überbacher, Bauern vom Tschanggerhof in Raas (NatzSchabs). Die Automaten sind nicht etwa Blechungeheuer wie sonst übliche und hässliche Getränkeautomaten, sondern mit Südtiroler Lärchenholz verkleidet. Kostenpunkt: Für einen Apfel gilt es 60 Cent einzuwerfen, für 250 Gramm Erdbeeren 2 Euro, für 250 Gramm Heidelbeeren 3 Euro.

Mehr Wasser! Mehr Licht!

Und mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein! Für den Klimawandel und die Wasserknappheit. Darum – und um die wichtige Rolle, die dieses Element seit jeher für Brixen spielt – geht es beim „Water Light Festival“, das seit 2017 jährlich im Mai stattfindet, mit Shows, Kunstausstellungen und Umweltaktionen auf den Straßen und Plätzen der Stadt. Zum Beispiel mit der 2019 ausgestellten Neonröhren-Installation „Ice Melting Ice“ des italienischen Künstlers Stefano Cagol, die über dem Zusammenfluss der Rienz und des Eisacks thronte wie ein blinkendes, warnendes Mahnmal. Das Eis schmilzt, das Wasser wird knapp: Tun wir etwas dagegen.

www.brixen.org/waterlight

Liebe, Baby!

„Erklär mir die Liebe / Ich weiß nichts davon. Baby, weißt du eigentlich nicht / I think about you a lot sometimes. Baby I’m not here / Die sind alle wie wir, die sind alle wie wir …“ Nein, es sind eben nicht alle wie ANGER. Mit ihrem mal verträumten, mal schrillen, poppigen Sound

erobern sie derzeit die Alternative-Szene. ANGER, das sind Nora Pider und Julian Angerer aus Brixen. Sie sind ein Paar und eine Band – oder eine Band und ein Paar. Es läuft jedenfalls: Nach der Debüt-EP Liebe und Wut (2018) schafften sie es 2019 mit der Single Baby auf Platz 1 der österreichischen FM4-Charts. Die beiden kennen sich schon seit ihrer Jugend und traten gemeinsam im Theaterensemble VonPiderZuHeiss in Performances auf. In Wien gründeten sie 2017 ihre Band, deren Name auf Julians Nachnamen anspielt, aber auch auf den Angerweg, in dem Nora in Brixen aufwuchs. Im September 2019 ist das Debütalbum Heart/Break (Phat Penguin Records) erschienen – mit zehn Songs, darunter Baby, Sie schreit und Miami. Es geht natürlich um Liebe und gebrochene Herzen. Aber auch um den Bruch mit musikalischen Regeln und Genres.

www.weareanger.com

Pistenquartett

1: Trametsch

Name: Trametsch Skigebiet: Plose Besonderheit: die mit neun Kilometern längste Abfahrt Südtirols Das sagen die Einheimischen: „Diese Piste spricht zu dir!“ Highlight: der Panoramablick über Brixen Eine Piste für: ausdauernde und geübte Fahrer Nichts für: Kurzatmige

3: Gimmy Fun Ride 2: Mitterling

Name: Mitterling Skigebiet: Jochtal Besonderheit: eine der steilsten Pisten Italiens Das sagen die Einheimischen: „Da brennt’s in den Oberschenkeln!“ Highlight: bis zu 38 Grad Neigung Eine Piste für: Draufgänger und Profis Nichts für: schlottrige Knie

Die beiden Skigebiete Gitschberg Jochtal und Plose lassen sich mit demselben Skipass befahren: Der „Skipass Gitschberg Jochtal – Brixen“ ist als Mehrtagespass in allen Ticketbüros der Skigebiete erhältlich. Name: Gimmy Fun Ride Skigebiet: Jochtal Besonderheit: Steilkurven, Tunnels, Slalomparcours, Figuren zum Abklatschen Das sagen die Einheimischen: „Da sind die Kinder am Abend sicher ausgepowert!“ Highlight: die Sprünge – einfach, aber mit Bauch kribbeln Eine Piste für: die ganze Familie Nichts für: Spaßbremsen 4: Pfannspitz Name: Pfannspitz Skigebiet: Plose Besonderheit: Die Piste ist blau, rot und schwarz zugleich – je nach gewählter Variante. Das sagen die Einheimischen: „Unbedingt mehrmals befahren, alle Varianten ausprobieren.“ Highlight: der Blick auf den Peitlerkofel im oberen Steilhang, die ruhigen Schwünge im Wald im unteren Teil Eine Piste für: Skifahrer, die Abwechslung suchen Nichts für: Langweiler

Doppeltes Paradies für Skifahrer

Gitschberg Jochtal

Anzahl Skipisten: 24 Anzahl Lifte: 15 Skipistenkilometer: 55 Höchster Pistenpunkt: 2 510 m Einkehrmöglichkeiten: 22 Rodelbahnen: 3

Außerdem: Gitschberg Jochtal zählt mit seinen drei Kinderparks inklusive Ganztagesbetreuung zu den beliebtesten Kinderskigebieten Italiens.

www.gitschberg-jochtal.com

Plose

Anzahl Skipisten: 18 Anzahl Lifte: 7 Skipistenkilometer: 42 Höchster Pistenpunkt: 2 505 m Einkehrmöglichkeiten: 14 Rodelbahnen: 2

Außerdem: 2019 wartet eine neue schwarze Piste auf die Mutigsten. Die Abfahrt von der Pfannspitze hinunter zur Skihütte ist dem ehemaligen Rennfahrer und Skipionier Erwin Stricker gewidmet – und trägt seinen Spitznamen: „Crazy Horse“.

www.plose.org

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