Südtirol Magazin Sommer 2011

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Sommer 2011 | CHF 4.90 | www.suedtirolmagazin.ch

Messner Mountain Museum: Quintett für fünf Sinne Weisses Gold und frühreife Früchtchen Filetstücke zwischen Kaltern und Tramin


Tü rö f f n e r | 2

Sü d t iro l e r Einsi c h t e n | 3

Von Chorherren, Weinbergen und Weitsicht Kulturbonus

Steine, Berge, Gipfelstürme: Sie gehören zur Geschichte des Südtirols. Zu Ötzis Steinzeit ebenso wie zur Neuzeit. Der berühmteste Südtiroler der Gegenwart, Reinhold Messner, wird in wenigen Wochen das fünfte und damit letzte Museum im Rahmen seines grossartigen Projektes «MMM – Messner Mountain Museum» eröffnen: das «Ripa». Ein interaktives Projekt zum Thema Bergvölker im ehemaligen Schloss der Fürstbischöfe über Bruneck. Ein Stein, aus dem Denkmäler entstehen, wird im Nationalpark Stilfserjoch gefördert. Er gehört zu den berühmtesten der Welt: der weisse Marmor aus Laas. Mitbeteiligt ist auch ein Schweizer. Steine, Berge, Gipfelstürme – auch kulinarische: In der Schweiz kocht Martin Dalsass in seinem Ristorante Santabbondio bei Lugano. Er ist einer unserer allerbesten Köche, wurde in der Nähe von Bozen geboren und fährt wann immer möglich ins Südtirol. Egon Heiss, der Sarntaler, der sich und seine Gäste im Bad Schörgau in den Sternehimmel kocht, sagt: «Jeder kann alles haben. Aber Produkte von hier, die kann nicht jeder haben.» Sie alle, die wir in dieser Ausgabe vorstellen, erstürmen die Gipfel ihres Lebens mit Hingabe und Begeisterungsfähigkeit. Ein Risiko ist immer dabei: «Wer nichts riskiert, kann nicht einmal scheitern», hat Reinhold Messner gesagt.

4

Fahrtenschreiber

8

Speisekammer

12

Quintett für fünf Sinne Messner Mountain Museum Serpentinen ins Genussland

Weisses Gold und frühreife Früchtchen

Formfrage

14

Heisser Ritt auf kaltem Wasser

Flaschenpost

18

Filetstücke zwischen Kaltern und Tramin

Topfgucker

22

Von Grauvieh, Latsche und Boxilemehl

Gewinnspiel

25

Was sieht der Wanderer?

Bettgeschichten

Entscheidungshilfe

Treffpunkt

26

29

30

Familienbesitz im Höhenflug

7 Gründe für eine Reise ins Südtirol

Agenda

So gehts: Gratis App «Kooaba-Paperboy» laden, Seite fotografieren und Videos, Links, Bilder und weitere Inhalte erhalten. Mehr Südtirol fürs iPhone. Jetzt App gratis laden. Gaby Labhart, Chefredaktion

Freunden Sie sich mit unserer Facebook-Gruppe an und erhalten Sie laufend neue Infos rund um Südtirol.

Für Fragen zum Südtirol: Südtirol Information, Pfarrplatz 11, I-39100 Bozen, Telefon 0039 0471 999 999, info@suedtirol.info, Ferienangebote unter: www.suedtirol.info/urlaubspakete Für Fragen zum Südtiroler Wein: Südtiroler Weinwerbung, Handelskammer Bozen, Perathonerstrasse 10, I-39100 Bozen, Telefon 0039 0471 945 774, info@suedtirolerwein.com, www.suedtirolerwein.com Impressum: Redaktion: Gaby Labhart Gestaltung und Konzept: HESSKISSSULZERSUTTER, Zürich Realisation: cat ag | prepress factory, Zürich Druck: Swissprinters, St. Gallen Fotografen: Südtirol Marketing: Alex Filz Titelbild: Küglerhof

Urban von Klebelsberg

Als ich vor bald 25 Jahren den Auftrag als Stiftsverwalter des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift in Vahrn bei Brixen antrat, musste mir meine Frau versprechen, mich nach fünf Jahren da wieder herauszuholen. Ich wollte ja nicht ewig im Kloster bleiben. Gekommen ist es aber dann ganz anders. Denn es gibt hier so vieles, um was man sich kümmern darf: Wälder, Obstgärten, Weinberge in allen möglichen und unmöglichen Steillagen, die Stiftskellerei, die Gastronomie und die zigtausend Besucherinnen und Besucher. Dazu Stiftsführungen, Weinbergund Kellerführungen, Gartenführungen, das Schülerheim mit hundert Buben, das Bildungshaus und die fast 100 sehr engagierten Mitarbeiter; all das gestaltet die Arbeit so abwechslungsreich, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Dazu kommt die Spannung des Ortes. Das Kloster Neustift befindet sich fünf Kilometer nördlich von Brixen, genau an der Schnittstelle von Pustertal und Eisacktal, den zwei seit jeher wohl wichtigsten alpenquerenden Verkehrsadern zwischen Nord und Süd beziehungsweise Ost und West. Auch das Klima ist speziell; wenn man von Norden kommt, ist Neustift der erste Platz, wo die Weinrebe gedeiht. Und wie die hier gedeiht! Wer beispielsweise den Kerner vom Kloster Neustift probiert, ist fasziniert von der Intensität seiner Düfte, von der saftigen Rasse am Gaumen und von der Freude, die dieser Weisswein versprüht. Kulturell ist der Ort – wie ganz Südtirol – ohnehin sehr komplex und spannend; manchmal Nahtstelle zwischen Deutschem und Italienischem, manchmal Prellbock.

Dann gibt es in Neustift noch die «höhere» Ebene, die geistige, die geistliche: die Augustiner Chorherren.

Urban von Klebelsberg (50), Agronom, geboren in Bozen, verheiratet, vier Kinder. Seit

Sie sind es, die diesem Platz die Mystik verleihen, die ihn zum Ort der Energie und zugleich zum Ort der Ruhe und der Einkehr werden lassen, die dieses Haus zum Fels in der Brandung machen. Durch ihre Beharrlichkeit, ihre Regeln, ihr Gebet.

1987 Verwalter des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift in Vahrn bei Brixen. Das Augustiner Chorherrenstift Neustift wurde 1142 gegründet. Das vielbesuchte Pilgerhospiz entwickelte sich über die

So wird die Arbeit für mich und für alle Mitarbeiter zum Auftrag, und wir dürfen mithelfen, eine nunmehr fast 900 Jahre währende Geschichte mitzuschreiben, weiterzuschreiben. Und so einen Ort soll man nach fünf Jahren verlassen?

Jahrhunderte ständig weiter, überstand Bauernaufstände (1525), Säkularisation (1812) und ist heute noch ein lebendiges Kloster mit 26 Chorherren. Die Klosteranlage ist von verschiedenen Stilen geprägt: Romanik, Gotik,

Mit Gratis-App «Kooaba Paperboy» geniessen Sie einen Helikopterflug über das Kloster.

Barock und Rokoko. www.kloster-neustift.it


Tü rö f f n e r | 2

Sü d t iro l e r Einsi c h t e n | 3

Von Chorherren, Weinbergen und Weitsicht Kulturbonus

Steine, Berge, Gipfelstürme: Sie gehören zur Geschichte des Südtirols. Zu Ötzis Steinzeit ebenso wie zur Neuzeit. Der berühmteste Südtiroler der Gegenwart, Reinhold Messner, wird in wenigen Wochen das fünfte und damit letzte Museum im Rahmen seines grossartigen Projektes «MMM – Messner Mountain Museum» eröffnen: das «Ripa». Ein interaktives Projekt zum Thema Bergvölker im ehemaligen Schloss der Fürstbischöfe über Bruneck. Ein Stein, aus dem Denkmäler entstehen, wird im Nationalpark Stilfserjoch gefördert. Er gehört zu den berühmtesten der Welt: der weisse Marmor aus Laas. Mitbeteiligt ist auch ein Schweizer. Steine, Berge, Gipfelstürme – auch kulinarische: In der Schweiz kocht Martin Dalsass in seinem Ristorante Santabbondio bei Lugano. Er ist einer unserer allerbesten Köche, wurde in der Nähe von Bozen geboren und fährt wann immer möglich ins Südtirol. Egon Heiss, der Sarntaler, der sich und seine Gäste im Bad Schörgau in den Sternehimmel kocht, sagt: «Jeder kann alles haben. Aber Produkte von hier, die kann nicht jeder haben.» Sie alle, die wir in dieser Ausgabe vorstellen, erstürmen die Gipfel ihres Lebens mit Hingabe und Begeisterungsfähigkeit. Ein Risiko ist immer dabei: «Wer nichts riskiert, kann nicht einmal scheitern», hat Reinhold Messner gesagt.

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Fahrtenschreiber

8

Speisekammer

12

Quintett für fünf Sinne Messner Mountain Museum Serpentinen ins Genussland

Weisses Gold und frühreife Früchtchen

Formfrage

14

Heisser Ritt auf kaltem Wasser

Flaschenpost

18

Filetstücke zwischen Kaltern und Tramin

Topfgucker

22

Von Grauvieh, Latsche und Boxilemehl

Gewinnspiel

25

Was sieht der Wanderer?

Bettgeschichten

Entscheidungshilfe

Treffpunkt

26

29

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Familienbesitz im Höhenflug

7 Gründe für eine Reise ins Südtirol

Agenda

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Urban von Klebelsberg

Als ich vor bald 25 Jahren den Auftrag als Stiftsverwalter des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift in Vahrn bei Brixen antrat, musste mir meine Frau versprechen, mich nach fünf Jahren da wieder herauszuholen. Ich wollte ja nicht ewig im Kloster bleiben. Gekommen ist es aber dann ganz anders. Denn es gibt hier so vieles, um was man sich kümmern darf: Wälder, Obstgärten, Weinberge in allen möglichen und unmöglichen Steillagen, die Stiftskellerei, die Gastronomie und die zigtausend Besucherinnen und Besucher. Dazu Stiftsführungen, Weinbergund Kellerführungen, Gartenführungen, das Schülerheim mit hundert Buben, das Bildungshaus und die fast 100 sehr engagierten Mitarbeiter; all das gestaltet die Arbeit so abwechslungsreich, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Dazu kommt die Spannung des Ortes. Das Kloster Neustift befindet sich fünf Kilometer nördlich von Brixen, genau an der Schnittstelle von Pustertal und Eisacktal, den zwei seit jeher wohl wichtigsten alpenquerenden Verkehrsadern zwischen Nord und Süd beziehungsweise Ost und West. Auch das Klima ist speziell; wenn man von Norden kommt, ist Neustift der erste Platz, wo die Weinrebe gedeiht. Und wie die hier gedeiht! Wer beispielsweise den Kerner vom Kloster Neustift probiert, ist fasziniert von der Intensität seiner Düfte, von der saftigen Rasse am Gaumen und von der Freude, die dieser Weisswein versprüht. Kulturell ist der Ort – wie ganz Südtirol – ohnehin sehr komplex und spannend; manchmal Nahtstelle zwischen Deutschem und Italienischem, manchmal Prellbock.

Dann gibt es in Neustift noch die «höhere» Ebene, die geistige, die geistliche: die Augustiner Chorherren.

Urban von Klebelsberg (50), Agronom, geboren in Bozen, verheiratet, vier Kinder. Seit

Sie sind es, die diesem Platz die Mystik verleihen, die ihn zum Ort der Energie und zugleich zum Ort der Ruhe und der Einkehr werden lassen, die dieses Haus zum Fels in der Brandung machen. Durch ihre Beharrlichkeit, ihre Regeln, ihr Gebet.

1987 Verwalter des Augustiner Chorherrenstiftes Neustift in Vahrn bei Brixen. Das Augustiner Chorherrenstift Neustift wurde 1142 gegründet. Das vielbesuchte Pilgerhospiz entwickelte sich über die

So wird die Arbeit für mich und für alle Mitarbeiter zum Auftrag, und wir dürfen mithelfen, eine nunmehr fast 900 Jahre währende Geschichte mitzuschreiben, weiterzuschreiben. Und so einen Ort soll man nach fünf Jahren verlassen?

Jahrhunderte ständig weiter, überstand Bauernaufstände (1525), Säkularisation (1812) und ist heute noch ein lebendiges Kloster mit 26 Chorherren. Die Klosteranlage ist von verschiedenen Stilen geprägt: Romanik, Gotik,

Mit Gratis-App «Kooaba Paperboy» geniessen Sie einen Helikopterflug über das Kloster.

Barock und Rokoko. www.kloster-neustift.it


Ku l t u r b o n us | 5

Quintett für fünf Sinne Martin Hauzenberger

Reinhold Messner hat sein ganzes Leben den Bergen gewidmet. Jetzt eröffnet er in Bruneck im Nordosten des Südtirols das fünfte der Museen, in denen er seine Leidenschaft mit dem Publikum teilt. Fünf Museen, die alle fünf Sinne ansprechen. Hoch über der Altstadt von Bruneck im Pustertal steht Schloss Bruneck, erbaut im fernen Jahr 1250, jetzt renoviert und der fünfte Stein in Reinhold Messners Museums­kreis. Im neuen Museum auf dem wuchtigen Schlossberg geht es um das «Erbe der Berge», um das Leben der Bergvölker in aller Welt. Der Name des Museums, Ripa, stammt aus dem Himalaja und setzt sich aus den Worten Ri für Berg und Pa für Mensch zusammen. Messner hat alle seine Museen mit Südtiroler Architekten umgebaut; die Objekte stammen aus seiner persönlichen Sammlung und werden von Messner auch eigenhändig platziert. «Das Bergsteigen», hat er einmal gesagt, «findet in einer Welt statt, 
wo jeder die Verantwortung für sich selber zu tragen hat.» Die Museumsgestaltung auch. Wer auf dem Burghügel von Bruneck steht, taucht zuerst wieder ab – und betritt das Museum durch einen unterirdischen Trakt.

Aus der riesigen Sammlung von Reinhold Messner mit Kunst und Kunsthandwerk der Bergvölker: Makonde-Figur aus Tansania, ausgestellt im MMM Ripa auf Schloss Bruneck.

Anschliessend geht es, Stockwerk um Stockwerk, hinauf durch die grossartigen Schlossräume, immer auf den Spuren der Bergbewohner zwischen Alpen und Anden, Karpaten und Kilimandscharo, Himalaja und Hindukusch. Zuoberst im Turm wird man mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Dass der junge Reinhold Messner während seiner Jugend in den Dolomiten vom Bergvirus infiziert wurde, ist kein Wunder. Die mächtigen Steintürme, schroffen Felswände und spektakulären Gebirgsformationen ziehen selbst weniger fantasiebegabte Menschen in ihren Bann. Auch dass Messner in die weite Welt ziehen wollte, überrascht nicht: Aufgewachsen in einer dreisprachigen Region zwischen Ladinisch, Deutsch und Italienisch, in einer Bergwelt, die ihren Namen Dolomiten dem französischen Forscher Déodat de Dolomieu verdankt, lernte er früh verschiedene Kulturkreise kennen. Die Berge in der Ferne zogen ihn magisch an. Messners Leben ist eine Folge grenzenloser Grenzerfahrungen: Er hat als erster Mensch alle 14 Achttausender der Welt und ausserdem die höchsten Gipfel aller sieben Kontinente, die sogenannten Seven Summits, bestiegen, er war als Erster ohne Sauerstoffgerät auf dem Mount Everest und hat die Eis- und Sandwüsten der Antarktis, Grönlands, der Takla Makan und der Gobi durchquert. In einer langen Reihe von Büchern hat er über diese Erlebnisse berichtet. Und seit Jahren ist er mit dem Aufbau seiner Museen beschäftigt, die grundsätzlich alle die wechselvolle Beziehung zwischen Menschen und Bergen zum Thema haben. Das Projekt MMM – Messner Mountain Museum umfasst insgesamt fünf Museen, von Sulden am Ortler ganz im Westen des Südtirols bis ganz nach Osten auf dem Monte Rite, der bereits jenseits der Südtiroler Grenze in der Provinz Belluno

liegt. Zuerst öffnete Messner sein eigenes Schloss, das Schloss Juval hoch über dem Vinschgau, dem Publikum. Es steht auf einem Felssporn am Eingang zum Schnalstal, dem Tal, das hinauf zum Tisenjoch an der Grenze zwischen Italien und Österreich führt, wo vor mehreren tausend Jahren der Ötzi, der berühmteste Alpinist der Steinzeit, sein Leben verloren hat. Mittelpunkt und Krone des messnerschen Museumsquintetts ist das MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron in der Nähe von Bozen, das auf einem roten Porphyrklotz über dem Zusammenfluss der beiden grossen Südtiroler Flüsse Etsch und Eisack thront. Begleitet von Zitaten bekannter Dichter kann man sich auf den Weg durch die Geschichte und Kunstgeschichte der Berge begeben. «Auf den Bergen ist Freiheit!», schrieb beispielweise Friedrich Schiller – und zwar nicht, wie Schweizer annehmen könnten, in seinem «Wilhelm Tell», sondern in «Die Braut von Messina». Dazu kommen in Firmian besondere thematische Ausstellungen wie beispielsweise in diesem Sommer eine sehenswerte Schau unter dem Motto «Free Solo». Dieser Ausdruck steht für die Technik des freien Kletterns, ohne Hilfsmittel, nur mit der Kraft und dem Geschick des eigenen Körpers. Mitgemeint ist auch die Freiheit des Geistes, das Sich-ganz-auf-sich-selbstVerlassen des Solokletterers. Schloss Sigmundskron hat für das Südtirol eine besondere Bedeutung. Hier versammelten sich 1957 mehr als 30‘000 Menschen, um vehement mehr Autonomie für ihre Provinz zu fordern. Es war der Beginn einer langen beschwerlichen Reise, bis sie von Italien tatsächlich mehr Selbstbestimmungsrecht erhielten. Heute lädt der berühmteste Südtiroler das Publikum aus aller Welt zu einer veritablen Bergtour durch das mächtige Schloss ein.


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Quintett für fünf Sinne Martin Hauzenberger

Reinhold Messner hat sein ganzes Leben den Bergen gewidmet. Jetzt eröffnet er in Bruneck im Nordosten des Südtirols das fünfte der Museen, in denen er seine Leidenschaft mit dem Publikum teilt. Fünf Museen, die alle fünf Sinne ansprechen. Hoch über der Altstadt von Bruneck im Pustertal steht Schloss Bruneck, erbaut im fernen Jahr 1250, jetzt renoviert und der fünfte Stein in Reinhold Messners Museums­kreis. Im neuen Museum auf dem wuchtigen Schlossberg geht es um das «Erbe der Berge», um das Leben der Bergvölker in aller Welt. Der Name des Museums, Ripa, stammt aus dem Himalaja und setzt sich aus den Worten Ri für Berg und Pa für Mensch zusammen. Messner hat alle seine Museen mit Südtiroler Architekten umgebaut; die Objekte stammen aus seiner persönlichen Sammlung und werden von Messner auch eigenhändig platziert. «Das Bergsteigen», hat er einmal gesagt, «findet in einer Welt statt, 
wo jeder die Verantwortung für sich selber zu tragen hat.» Die Museumsgestaltung auch. Wer auf dem Burghügel von Bruneck steht, taucht zuerst wieder ab – und betritt das Museum durch einen unterirdischen Trakt.

Aus der riesigen Sammlung von Reinhold Messner mit Kunst und Kunsthandwerk der Bergvölker: Makonde-Figur aus Tansania, ausgestellt im MMM Ripa auf Schloss Bruneck.

Anschliessend geht es, Stockwerk um Stockwerk, hinauf durch die grossartigen Schlossräume, immer auf den Spuren der Bergbewohner zwischen Alpen und Anden, Karpaten und Kilimandscharo, Himalaja und Hindukusch. Zuoberst im Turm wird man mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Dass der junge Reinhold Messner während seiner Jugend in den Dolomiten vom Bergvirus infiziert wurde, ist kein Wunder. Die mächtigen Steintürme, schroffen Felswände und spektakulären Gebirgsformationen ziehen selbst weniger fantasiebegabte Menschen in ihren Bann. Auch dass Messner in die weite Welt ziehen wollte, überrascht nicht: Aufgewachsen in einer dreisprachigen Region zwischen Ladinisch, Deutsch und Italienisch, in einer Bergwelt, die ihren Namen Dolomiten dem französischen Forscher Déodat de Dolomieu verdankt, lernte er früh verschiedene Kulturkreise kennen. Die Berge in der Ferne zogen ihn magisch an. Messners Leben ist eine Folge grenzenloser Grenzerfahrungen: Er hat als erster Mensch alle 14 Achttausender der Welt und ausserdem die höchsten Gipfel aller sieben Kontinente, die sogenannten Seven Summits, bestiegen, er war als Erster ohne Sauerstoffgerät auf dem Mount Everest und hat die Eis- und Sandwüsten der Antarktis, Grönlands, der Takla Makan und der Gobi durchquert. In einer langen Reihe von Büchern hat er über diese Erlebnisse berichtet. Und seit Jahren ist er mit dem Aufbau seiner Museen beschäftigt, die grundsätzlich alle die wechselvolle Beziehung zwischen Menschen und Bergen zum Thema haben. Das Projekt MMM – Messner Mountain Museum umfasst insgesamt fünf Museen, von Sulden am Ortler ganz im Westen des Südtirols bis ganz nach Osten auf dem Monte Rite, der bereits jenseits der Südtiroler Grenze in der Provinz Belluno

liegt. Zuerst öffnete Messner sein eigenes Schloss, das Schloss Juval hoch über dem Vinschgau, dem Publikum. Es steht auf einem Felssporn am Eingang zum Schnalstal, dem Tal, das hinauf zum Tisenjoch an der Grenze zwischen Italien und Österreich führt, wo vor mehreren tausend Jahren der Ötzi, der berühmteste Alpinist der Steinzeit, sein Leben verloren hat. Mittelpunkt und Krone des messnerschen Museumsquintetts ist das MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron in der Nähe von Bozen, das auf einem roten Porphyrklotz über dem Zusammenfluss der beiden grossen Südtiroler Flüsse Etsch und Eisack thront. Begleitet von Zitaten bekannter Dichter kann man sich auf den Weg durch die Geschichte und Kunstgeschichte der Berge begeben. «Auf den Bergen ist Freiheit!», schrieb beispielweise Friedrich Schiller – und zwar nicht, wie Schweizer annehmen könnten, in seinem «Wilhelm Tell», sondern in «Die Braut von Messina». Dazu kommen in Firmian besondere thematische Ausstellungen wie beispielsweise in diesem Sommer eine sehenswerte Schau unter dem Motto «Free Solo». Dieser Ausdruck steht für die Technik des freien Kletterns, ohne Hilfsmittel, nur mit der Kraft und dem Geschick des eigenen Körpers. Mitgemeint ist auch die Freiheit des Geistes, das Sich-ganz-auf-sich-selbstVerlassen des Solokletterers. Schloss Sigmundskron hat für das Südtirol eine besondere Bedeutung. Hier versammelten sich 1957 mehr als 30‘000 Menschen, um vehement mehr Autonomie für ihre Provinz zu fordern. Es war der Beginn einer langen beschwerlichen Reise, bis sie von Italien tatsächlich mehr Selbstbestimmungsrecht erhielten. Heute lädt der berühmteste Südtiroler das Publikum aus aller Welt zu einer veritablen Bergtour durch das mächtige Schloss ein.


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«Ich wollte einmal hoch hinaufsteigen, um tief in mich hinabzusehen», lautet ein Zitat des Museumsgründers Reinhold Messner. Er hat nicht nur tief in sich hinabgeschaut, sondern auch weit in der Welt herumgeschaut und mit sicherem Blick atemberaubend schöne Kunstobjekte nach Hause gebracht. Man sollte sich genügend Zeit nehmen, den Reichtum auf sich wirken zu lassen: die alten und neuen Gemälde, die Gegenstände aus Messners riesiger Sammlung, etwa die Steigeisen von Edward Whymper, dem englischen

Erstbesteiger des Matterhorns, oder der Eispickel von Oh Eun-Sun, der ersten Frau, die alle 14 Achttausender bestiegen hat. Dem ehemaligen grünen Europa-Parlamentarier Messner liegt auch die Erhaltung der Umwelt sehr am Herzen. Mit Abfall seiner Bergsteigerkollegen, den er selbst am Mount Everest eingesammelt hat, wird das Zitat des Everest-Erstbesteigers Edmund Hillary illustriert: «Mount Everest – inzwischen der höchste Müllberg der Welt.»

Auf dem Wehrgang rund ums Schloss, auf dem Gang über Treppen und durch kleine Höhlen entdeckt man nicht nur die Welt der Berge und des Reinhold Messner, sondern auch sehr viel von sich selbst und versteht das am Museumseingang zu lesende Zitat des englischen Dichters und Naturmystikers William Blake: «Wenn Mensch und Berg sich begegnen, kann Grosses geschehen.» Erinnerung an ein Drama: Der Bergschuh von Reinhold Messners Bruder, der am Nanga Parbat zu Tode stürzte. Ausgestellt auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, dem Hauptsitz der Messner-Museen.

Info

Reinhold Messner eröffnet in diesen Tagen das fünfte Juwel

Die fünf MMM-Museen im Überblick Über alle fünf Museen finden sich genauere Angaben im Internet unter www.messner-mountain-museum.it oder unter der Telefonnummer: 0039 0471 631 264.

in seiner Museenkette. Das Messner Mountain Museum im Schloss Bruneck befasst sich mit der Geschichte der

MMM Ortles – In Sulden am Ortler, Thema Eis in der Arktis, Antarktis und in den Bergen. Unterirdisch angelegt, rollstuhlgängig.

Bergvölker in aller Welt. MMM Juval –Im Herzen des Vinschgaus auf Schloss Juval, Thema Mythos Berg mit Tibetika, Bildern der verschiedenen heiligen Berge und Masken aus aller Welt.

Alpienne-Wohlfühlwoche 20.05. bis 09.07.2011 7 Nächte Geniesserhalbpension mit Wohlfühlpaket zum Preis von 680 €/Person im Komfortzimmer

Rosenduft atmen Preis: 385 € pro Person für die Halbpension 15.05. bis 15.07.2011

Inklusivleistungen: Plunhof-Paket: geführte Erlebniswanderungen in unserem Wanderparadies, Geniessen und Entspannen in unserer Vitalwelt, Alpienne-Salzwickel, Vitalmassage, Rückenmassage und Honigpeeling mit Bergkristallsalz.

Inklusivleistungen: 3 Nächte im „De Luxe”-Doppelzimmer, 3-Gänge-Menü in unserem Gourmetrestaurant, Entspannung im Wellnessbereich, Rosenblätter oder Rosenessenzen für ein entspannendes Rosenbad, Abschiedsgeschenk, Brixencard.

Naturparadies rund ums Hotel – unser Plunhof ist höchster Urlaubsgenuss mit sportlich-familiärer Atmosphäre und komfortabler 4-Sterne-Qualität. Ein echter Familienbetrieb mit Wohlfühlgarantie! Acht Geschwister plus Mutter Paula heissen Sie herzlich willkommen!

Erleben Sie ein Haus mit 450 Jahre junger Tradition. Umgeben von einem einzigartigen Park inmitten der Barockstadt Brixen, bietet das Hotel Elephant ein unverwechselbares Ambiente, gepaart mit jahrhundertealter Geschichte.

Hotel Plunhof **** I-39040 Ratschings Ridnaun Tel. +39 0472 656 247 info@plunhof.it

Hotel Elephant ****S I-39042 Brixen Tel. +39 0472 832 750 info@hotelelephant.com

www.plunhof.it

www.hotelelephant.com

MMM Firmian –Das Zentrum auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, Thema Mensch und Berg auf einem Parcours mit Wegen, Treppen und Türmen.

MMM Ripa – Auf Schloss Bruneck im Pustertal, ab Sommer 2011, Thema Erbe der Berge, zahlreiche Exponate zum Alltagsleben der Bergvölker auf verschiedenen Kontinenten.

MMM Dolomites – Auf dem Monte Rite in Cibiana di Cadore (Provinz Belluno), südlich von Cortina d’Ampezzo, Thema Fels, Alpinismus und Dolomiten.

«Kooaba-Paperboy»: Reinhold Messner spricht im Interview über seine Museen.


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«Ich wollte einmal hoch hinaufsteigen, um tief in mich hinabzusehen», lautet ein Zitat des Museumsgründers Reinhold Messner. Er hat nicht nur tief in sich hinabgeschaut, sondern auch weit in der Welt herumgeschaut und mit sicherem Blick atemberaubend schöne Kunstobjekte nach Hause gebracht. Man sollte sich genügend Zeit nehmen, den Reichtum auf sich wirken zu lassen: die alten und neuen Gemälde, die Gegenstände aus Messners riesiger Sammlung, etwa die Steigeisen von Edward Whymper, dem englischen

Erstbesteiger des Matterhorns, oder der Eispickel von Oh Eun-Sun, der ersten Frau, die alle 14 Achttausender bestiegen hat. Dem ehemaligen grünen Europa-Parlamentarier Messner liegt auch die Erhaltung der Umwelt sehr am Herzen. Mit Abfall seiner Bergsteigerkollegen, den er selbst am Mount Everest eingesammelt hat, wird das Zitat des Everest-Erstbesteigers Edmund Hillary illustriert: «Mount Everest – inzwischen der höchste Müllberg der Welt.»

Auf dem Wehrgang rund ums Schloss, auf dem Gang über Treppen und durch kleine Höhlen entdeckt man nicht nur die Welt der Berge und des Reinhold Messner, sondern auch sehr viel von sich selbst und versteht das am Museumseingang zu lesende Zitat des englischen Dichters und Naturmystikers William Blake: «Wenn Mensch und Berg sich begegnen, kann Grosses geschehen.» Erinnerung an ein Drama: Der Bergschuh von Reinhold Messners Bruder, der am Nanga Parbat zu Tode stürzte. Ausgestellt auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, dem Hauptsitz der Messner-Museen.

Info

Reinhold Messner eröffnet in diesen Tagen das fünfte Juwel

Die fünf MMM-Museen im Überblick Über alle fünf Museen finden sich genauere Angaben im Internet unter www.messner-mountain-museum.it oder unter der Telefonnummer: 0039 0471 631 264.

in seiner Museenkette. Das Messner Mountain Museum im Schloss Bruneck befasst sich mit der Geschichte der

MMM Ortles – In Sulden am Ortler, Thema Eis in der Arktis, Antarktis und in den Bergen. Unterirdisch angelegt, rollstuhlgängig.

Bergvölker in aller Welt. MMM Juval –Im Herzen des Vinschgaus auf Schloss Juval, Thema Mythos Berg mit Tibetika, Bildern der verschiedenen heiligen Berge und Masken aus aller Welt.

Alpienne-Wohlfühlwoche 20.05. bis 09.07.2011 7 Nächte Geniesserhalbpension mit Wohlfühlpaket zum Preis von 680 €/Person im Komfortzimmer

Rosenduft atmen Preis: 385 € pro Person für die Halbpension 15.05. bis 15.07.2011

Inklusivleistungen: Plunhof-Paket: geführte Erlebniswanderungen in unserem Wanderparadies, Geniessen und Entspannen in unserer Vitalwelt, Alpienne-Salzwickel, Vitalmassage, Rückenmassage und Honigpeeling mit Bergkristallsalz.

Inklusivleistungen: 3 Nächte im „De Luxe”-Doppelzimmer, 3-Gänge-Menü in unserem Gourmetrestaurant, Entspannung im Wellnessbereich, Rosenblätter oder Rosenessenzen für ein entspannendes Rosenbad, Abschiedsgeschenk, Brixencard.

Naturparadies rund ums Hotel – unser Plunhof ist höchster Urlaubsgenuss mit sportlich-familiärer Atmosphäre und komfortabler 4-Sterne-Qualität. Ein echter Familienbetrieb mit Wohlfühlgarantie! Acht Geschwister plus Mutter Paula heissen Sie herzlich willkommen!

Erleben Sie ein Haus mit 450 Jahre junger Tradition. Umgeben von einem einzigartigen Park inmitten der Barockstadt Brixen, bietet das Hotel Elephant ein unverwechselbares Ambiente, gepaart mit jahrhundertealter Geschichte.

Hotel Plunhof **** I-39040 Ratschings Ridnaun Tel. +39 0472 656 247 info@plunhof.it

Hotel Elephant ****S I-39042 Brixen Tel. +39 0472 832 750 info@hotelelephant.com

www.plunhof.it

www.hotelelephant.com

MMM Firmian –Das Zentrum auf Schloss Sigmundskron bei Bozen, Thema Mensch und Berg auf einem Parcours mit Wegen, Treppen und Türmen.

MMM Ripa – Auf Schloss Bruneck im Pustertal, ab Sommer 2011, Thema Erbe der Berge, zahlreiche Exponate zum Alltagsleben der Bergvölker auf verschiedenen Kontinenten.

MMM Dolomites – Auf dem Monte Rite in Cibiana di Cadore (Provinz Belluno), südlich von Cortina d’Ampezzo, Thema Fels, Alpinismus und Dolomiten.

«Kooaba-Paperboy»: Reinhold Messner spricht im Interview über seine Museen.


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Serpentinen ins Genussland Piero Schäfer

Keine hundert Kilometer lang ist die Fahrt von Bozen über den Lavazè-Pass nach Neumarkt. Wer Kurven und gutes Essen liebt, hat hier beste Aussichten.

Infos Gasthof Krone 13 Zimmer I-39040 Aldein Tel. 0039 0471 886 825 info@gasthof-krone.it

«Kooaba-Paperboy». Seite fotografieren: mehr Links, Bilder und Infos.

Ein Platz an der Sonne: die «Krone» in Aldein, ein Familienbetrieb im besten Sinn des Wortes.

Dorfidylle in Altrei: der behagliche Ort, fern von Lärm und Hektik, liegt an der Grenze der Provinzen Südtirol und Trient.

Ausgangspunkt der mehrstündigen Fahrt ist das eindrückliche Eggental, das knapp 15 Kilometer südlich von Bozen beginnt. Hier startet die grosse Dolomitenstrasse, die Bozen mit Cortina d’Ampezzo verbindet. Es ist ein schillernd schöner Tag mit stahlblauem Himmel und zartgrünen Bäumen. Der Zanggenbach, der mal links, mal rechts der Strasse entlang verläuft, haucht weisse Nebelschwaden in die saftig grüne Gegend. Und die nachtfeuchte Strasse dampft träge vor sich hin. Im engen Tal, wo enorm hohe und stramm aufrechte Tannen die eindrückliche, ja fast ein wenig bedrohliche Kulisse bilden, wird es zuweilen am hellen Tag richtig düster. Langsam fährt man in unzähligen Serpentinen aufwärts, und über den kleiner werdenden Tannen tauchen die

Stars der Dolomiten auf: Rosengarten und Latemar. Auf dem Lavazè-Pass, wo das Südtirol ins Trentino übergeht und von wo aus man ein kleines Stück des Weisshorns erhaschen kann, öffnet sich auf gut 1800 Metern plötzlich eine wunderschöne, weitläufige Hochebene. Eine Rast drängt sich auf, um die Bergluft zu geniessen und die Glieder zu strecken. Später geht es hinunter ins Val di Fiemme, in die Provinz Trient. Das Tal, jetzt von Lärchen geprägt, wird offener und breiter und gibt den Blick frei in die Weite und an die gegenüberliegenden Hänge, wo im Winter Ski gefahren wird. Die Fahrt führt weiter auf den Luganopass. Hier lohnt sich ein Abstecher ins beschauliche Dörfchen Altrei auf einer Sonnenterrasse mit wunderbarem Ausblick. Eine der erfreulichsten Sackgassen weit und breit. Zurück Richtung Luganopass und dann weiter nach Aldein. Vorbei an üppigen Apfelplantagen und knorrigen Föhren steigt die Strasse hinauf zu diesem 1225 Meter hoch gelegenen und 1132 erstmals erwähnten Dorf, von wo aus man


Fa h r te ns c h r e ib e r | 9

Serpentinen ins Genussland Piero Schäfer

Keine hundert Kilometer lang ist die Fahrt von Bozen über den Lavazè-Pass nach Neumarkt. Wer Kurven und gutes Essen liebt, hat hier beste Aussichten.

Infos Gasthof Krone 13 Zimmer I-39040 Aldein Tel. 0039 0471 886 825 info@gasthof-krone.it

«Kooaba-Paperboy». Seite fotografieren: mehr Links, Bilder und Infos.

Ein Platz an der Sonne: die «Krone» in Aldein, ein Familienbetrieb im besten Sinn des Wortes.

Dorfidylle in Altrei: der behagliche Ort, fern von Lärm und Hektik, liegt an der Grenze der Provinzen Südtirol und Trient.

Ausgangspunkt der mehrstündigen Fahrt ist das eindrückliche Eggental, das knapp 15 Kilometer südlich von Bozen beginnt. Hier startet die grosse Dolomitenstrasse, die Bozen mit Cortina d’Ampezzo verbindet. Es ist ein schillernd schöner Tag mit stahlblauem Himmel und zartgrünen Bäumen. Der Zanggenbach, der mal links, mal rechts der Strasse entlang verläuft, haucht weisse Nebelschwaden in die saftig grüne Gegend. Und die nachtfeuchte Strasse dampft träge vor sich hin. Im engen Tal, wo enorm hohe und stramm aufrechte Tannen die eindrückliche, ja fast ein wenig bedrohliche Kulisse bilden, wird es zuweilen am hellen Tag richtig düster. Langsam fährt man in unzähligen Serpentinen aufwärts, und über den kleiner werdenden Tannen tauchen die

Stars der Dolomiten auf: Rosengarten und Latemar. Auf dem Lavazè-Pass, wo das Südtirol ins Trentino übergeht und von wo aus man ein kleines Stück des Weisshorns erhaschen kann, öffnet sich auf gut 1800 Metern plötzlich eine wunderschöne, weitläufige Hochebene. Eine Rast drängt sich auf, um die Bergluft zu geniessen und die Glieder zu strecken. Später geht es hinunter ins Val di Fiemme, in die Provinz Trient. Das Tal, jetzt von Lärchen geprägt, wird offener und breiter und gibt den Blick frei in die Weite und an die gegenüberliegenden Hänge, wo im Winter Ski gefahren wird. Die Fahrt führt weiter auf den Luganopass. Hier lohnt sich ein Abstecher ins beschauliche Dörfchen Altrei auf einer Sonnenterrasse mit wunderbarem Ausblick. Eine der erfreulichsten Sackgassen weit und breit. Zurück Richtung Luganopass und dann weiter nach Aldein. Vorbei an üppigen Apfelplantagen und knorrigen Föhren steigt die Strasse hinauf zu diesem 1225 Meter hoch gelegenen und 1132 erstmals erwähnten Dorf, von wo aus man


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Spuren eines Ritters

Gebirgsromantik Gültig vom 11.06. bis 26.06.2011 7 Übernachtungen mit Halbpension ab 420 € / Person im Doppelzimmer

1. bis 5. Juni 2011 ab 222 € pro Person

Erleben Sie die Südtiroler Gastlichkeit, gemütl. Atmosphäre und den modernen alpinen Baustil.

Inklusivleistungen: 4 Übernachtungen, kulturhistorische Wanderung zur Burgruine Hauenstein, kulturhistorische Fahrt durch das Etschtal nach Schloss Tirol mit Spezialführung, freier Eintritt zum „Oswald von Wolkenstein”-Ritt.

Motel Saltria – mountain-resort * * * * I-39040 Seiser Alm Tel. +39 0471 727 966 hotel@saltria.com www.saltria.com

Wiesenhof-Apfelpaket gültig vom 02.04. bis 06.11.2011 ab 525 € / Person im Doppelzimmer Mignon inkl. Gourmethalbpension

Der wohl berühmteste Ritter des ausgehenden Mittelalters war Oswald von Wolkenstein. Wir begeben uns auf eine besondere Spurensuche: Von den Originalschauplätzen bis hin zum „Oswald von Wolkenstein”-Ritt, dem grössten Reitspektakel Südtirols. Ein abenteuerlicher Genuss!

Sie erwartet: Begrüssung mit prickelndem Apfelsekt & Apfelpeeling mit Laaser Marmorstaub.

Seiser Alm Marketing I-39050 Völs am Schlern info@seiseralm.it Tel. +39 0471 709 600

Hotel Wiesenhof **** I-39022 Algund Tel. +39 0473 446 677 info@wiesenhof.com

www.seiseralm.it

www.wiesenhof.com

Love Time & Wellness

Bauernhof spüren

28.05. bis 01.07. & 10.09. bis 15.10.2011 3 Nächte 360 €, 4 Nächte 445 €

1 Ferienwohnung für die ganze Familie liegt bei 450 € pro Woche

Inklusivleistungen: 1 Obstkorb im Zimmer, Leihbademantel, Badeslipper und Pooltücher. Wellnessbereich, Hallenbad und beheiztes Freibad. 1 Rosenknospen-Schönheitsbad für zwei und 1 Rosenöl-Teilmassage pro Person.

Mitten in der Natur Erholung finden, köstliche Produkte aus Bauers Hand geniessen, mit den vielen Tieren Freundschaft schliessen: Urlaub auf dem Bauernhof ist ein Erlebnis für die ganze Familie.

Im Herzen der Südtiroler Dolomiten, oberhalb von Seis, liegt das Silence & Schlosshotel Mirabell. Der einzigartige Mix aus historischem und zeitgemässem Ambiente machen unsere Ruheoase am Fusse der Seiser Alm zum Geheimtipp.

Unter www.roterhahn.it können Sie aus über 1.450 Angeboten Ihren persönlichen Traumbauernhof auswählen und dazu noch viele interessante Infos über Südtirol und seine bäuerliche Welt erfahren. Oder bestellen Sie kostenlos den Katalog:

Silence & Schlosshotel Mirabell **** I-39040 Seis am Schlern Tel. +39 0471 706 134 info@hotel-mirabell.net

Roter Hahn - Südtiroler Bauernbund I-39100 Bozen Tel. +39 0471 999 308 info@roterhahn.it

www.hotel-mirabell.net

www.roterhahn.it

eine fantastische Aussicht auf das unendlich scheinende Panorama, das Etschtal und das Stilfserjoch geniesst. Ein anderer Gipfel, nämlich ein kulinarischer, lässt sich hier im Gasthof Krone erklimmen. Bereits 1577 erwähnt, wird das Haus seit 1720 von derselben Familie geführt. Bekannt ist es für regionale Küche mit Produkten vom eigenen Bauernhof – Spezialitäten wie hausgemachte Schlutzer (Schlutzkrapfen), Tiroler Bauerngröstl (eine ganz besondere Rösti), gefüllte Wachteln oder Erdäpfelnocken darf man nicht verpassen. In den heimeligen, holzknarrenden Räumen kommen Feinschmecker voll auf die Rechnung, und es lässt sich hier wirklich in aller Ruhe schlemmen. Die «Krone» ist ein Gasthaus wie aus dem Bilderbuch und gefällt auch dem Südtiroler Gault Millau, der es mit 13 Punkten bewertet und die «kräftige Milzschnittensuppe», einen Südtiroler Klassiker, in allen Tönen lobt. Nach dem vorzüglichen und reichlichen Mahl fährt sichs heiteren Gemüts weiter. Langgezogene Kurven und eine schwindelerregend hohe Brücke führen bedächtig talwärts. Malerische Dörfer und Rebhügel und der berühmte Kalterer See prägen nun die Landschaft, die sich mehr und mehr glättet, bis man die saftiggrüne Ebene des Etschtals erreicht. Nur noch wenige Kilometer südwärts und Neumarkt, italienisch: Egna, ist erreicht. Das Marktstädtchen aus dem 16. Jahrhundert ist ein Juwel. Durch die malerischen Laubengänge bummeln, die dicht gedrängten Häuser in venezianischem Baustil bewundern und in der berühmten Önothek Johnson & Dipoli ein Glas Wein trinken: Das darf man sich zum Schluss der frohen Fahrt einfach nicht entgehen lassen.

Schloss Karneid auf seinem mächtigen Felssporn bewacht den Eingang zum Eggental.


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Spuren eines Ritters

Gebirgsromantik Gültig vom 11.06. bis 26.06.2011 7 Übernachtungen mit Halbpension ab 420 € / Person im Doppelzimmer

1. bis 5. Juni 2011 ab 222 € pro Person

Erleben Sie die Südtiroler Gastlichkeit, gemütl. Atmosphäre und den modernen alpinen Baustil.

Inklusivleistungen: 4 Übernachtungen, kulturhistorische Wanderung zur Burgruine Hauenstein, kulturhistorische Fahrt durch das Etschtal nach Schloss Tirol mit Spezialführung, freier Eintritt zum „Oswald von Wolkenstein”-Ritt.

Motel Saltria – mountain-resort * * * * I-39040 Seiser Alm Tel. +39 0471 727 966 hotel@saltria.com www.saltria.com

Wiesenhof-Apfelpaket gültig vom 02.04. bis 06.11.2011 ab 525 € / Person im Doppelzimmer Mignon inkl. Gourmethalbpension

Der wohl berühmteste Ritter des ausgehenden Mittelalters war Oswald von Wolkenstein. Wir begeben uns auf eine besondere Spurensuche: Von den Originalschauplätzen bis hin zum „Oswald von Wolkenstein”-Ritt, dem grössten Reitspektakel Südtirols. Ein abenteuerlicher Genuss!

Sie erwartet: Begrüssung mit prickelndem Apfelsekt & Apfelpeeling mit Laaser Marmorstaub.

Seiser Alm Marketing I-39050 Völs am Schlern info@seiseralm.it Tel. +39 0471 709 600

Hotel Wiesenhof **** I-39022 Algund Tel. +39 0473 446 677 info@wiesenhof.com

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Love Time & Wellness

Bauernhof spüren

28.05. bis 01.07. & 10.09. bis 15.10.2011 3 Nächte 360 €, 4 Nächte 445 €

1 Ferienwohnung für die ganze Familie liegt bei 450 € pro Woche

Inklusivleistungen: 1 Obstkorb im Zimmer, Leihbademantel, Badeslipper und Pooltücher. Wellnessbereich, Hallenbad und beheiztes Freibad. 1 Rosenknospen-Schönheitsbad für zwei und 1 Rosenöl-Teilmassage pro Person.

Mitten in der Natur Erholung finden, köstliche Produkte aus Bauers Hand geniessen, mit den vielen Tieren Freundschaft schliessen: Urlaub auf dem Bauernhof ist ein Erlebnis für die ganze Familie.

Im Herzen der Südtiroler Dolomiten, oberhalb von Seis, liegt das Silence & Schlosshotel Mirabell. Der einzigartige Mix aus historischem und zeitgemässem Ambiente machen unsere Ruheoase am Fusse der Seiser Alm zum Geheimtipp.

Unter www.roterhahn.it können Sie aus über 1.450 Angeboten Ihren persönlichen Traumbauernhof auswählen und dazu noch viele interessante Infos über Südtirol und seine bäuerliche Welt erfahren. Oder bestellen Sie kostenlos den Katalog:

Silence & Schlosshotel Mirabell **** I-39040 Seis am Schlern Tel. +39 0471 706 134 info@hotel-mirabell.net

Roter Hahn - Südtiroler Bauernbund I-39100 Bozen Tel. +39 0471 999 308 info@roterhahn.it

www.hotel-mirabell.net

www.roterhahn.it

eine fantastische Aussicht auf das unendlich scheinende Panorama, das Etschtal und das Stilfserjoch geniesst. Ein anderer Gipfel, nämlich ein kulinarischer, lässt sich hier im Gasthof Krone erklimmen. Bereits 1577 erwähnt, wird das Haus seit 1720 von derselben Familie geführt. Bekannt ist es für regionale Küche mit Produkten vom eigenen Bauernhof – Spezialitäten wie hausgemachte Schlutzer (Schlutzkrapfen), Tiroler Bauerngröstl (eine ganz besondere Rösti), gefüllte Wachteln oder Erdäpfelnocken darf man nicht verpassen. In den heimeligen, holzknarrenden Räumen kommen Feinschmecker voll auf die Rechnung, und es lässt sich hier wirklich in aller Ruhe schlemmen. Die «Krone» ist ein Gasthaus wie aus dem Bilderbuch und gefällt auch dem Südtiroler Gault Millau, der es mit 13 Punkten bewertet und die «kräftige Milzschnittensuppe», einen Südtiroler Klassiker, in allen Tönen lobt. Nach dem vorzüglichen und reichlichen Mahl fährt sichs heiteren Gemüts weiter. Langgezogene Kurven und eine schwindelerregend hohe Brücke führen bedächtig talwärts. Malerische Dörfer und Rebhügel und der berühmte Kalterer See prägen nun die Landschaft, die sich mehr und mehr glättet, bis man die saftiggrüne Ebene des Etschtals erreicht. Nur noch wenige Kilometer südwärts und Neumarkt, italienisch: Egna, ist erreicht. Das Marktstädtchen aus dem 16. Jahrhundert ist ein Juwel. Durch die malerischen Laubengänge bummeln, die dicht gedrängten Häuser in venezianischem Baustil bewundern und in der berühmten Önothek Johnson & Dipoli ein Glas Wein trinken: Das darf man sich zum Schluss der frohen Fahrt einfach nicht entgehen lassen.

Schloss Karneid auf seinem mächtigen Felssporn bewacht den Eingang zum Eggental.


Sp e is e k am m e r | 12

Weisses Gold und frühreife Früchtchen Gaby Labhart

Der Vinschgau gilt als der Apfelgarten Südtirols. Er hat aber noch zwei ganz spezielle Raritäten zu bieten: Marmor und Marillen. Barfuss wäre ideal. Damit man den Marmor nicht nur anschauen, sondern fühlen könnte. Denn man tritt ihn hier buchstäblich mit Füssen. Hier heisst Laas, das Marmordorf im Vinschgau, auf halber Strecke zwischen der Kurstadt Meran im Osten und dem Reschenpass im Nordwesten gelegen. Die Trottoirs sind ebenso aus Marmor wie der Dorfplatz. Marmaros nannten die Griechen den schimmernden Stein, das «weisse Gold aus dem Mittelvinschgau» nennen sie ihn im Südtirol. Weltberühmt ist dieser Marmor, weil seine Qualität und Farbe unerreicht sind. Von Wien bis New York: keine Weltstadt ohne Denkmal aus Laaser. «Der Laaser Marmor war der Stein der grossen Monarchien Europas um 1900», sagt der Schweizer Medienunternehmer Bernhard Burgener. Burgener ist seit 1991 Miteigentümer der Förderungsgesellschaft Lechner Marmor AG. Der «schönste Marmor der Welt» aus dem höchsten Steinbruch Europas im Nationalpark Stilfserjoch wird von einer nach wie vor funktionierenden Förderbahn aus dem Jahr 1928 transportiert. Dass er aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wird, freut auch Rudolf Gartner. Sein Fohlenhof steht in unmittelbarer Nähe der Marmorblöcke der Lechner AG. Der Anblick ist faszinierend: Die unbehauenen Riesen sehen aus wie Gletscher im glitzernden Sonnenlicht. Der Fohlenhof stand hier schon gut hundert Jahre vor der industriellen Marmorförderung

in Laas: als Zucht- und Sanitätsstation für Trag- und Saumpferde. «Hier begann unter der Regie der alten Habsburger die Geschichte der Haflinger, die mit der Südtiroler Tradition so eng verbunden sind», sagt der heutige Hausherr Rudolf Gartner.

Zum Vormerken: Vom 5. bis 7. August 2011 findet in Laas das Festival «marmor & marillen» statt, bei dem es nur um eines geht: nämlich um die berühmten zwei «m&m».

Seine Vorfahren kauften den Hof, sie brauchten als Bildhauer Platz für die Marmorblöcke. Gartner ist Agronom geworden und beherbergt auf seinem grossen Bauernhof nicht nur komfortable Ferienwohnungen, sondern auch die «erste bäuerliche Brennerei» des oberen Vinschgaus. Klar brennt Gartner Köstliches aus seinen eigenen Äpfeln, wir sind hier schliesslich im Apfelgarten des Südtirols, wo einst schon der russische Zarenhof Äpfel orderte. Wir sind ausserdem in der Heimat einer besonderen Steinfrucht: der Vinschger Marille. Auch sie ist eine alte Österreicherin und hat ihre Wurzeln in der Donaumonarchie, nämlich in Ungarn. So kam sie in die schöne Wachau am Ufer der Donau und von dort in den Vinschgau, als der Eisenbahnboom begann und die erste Globalisierungswelle Europa erfasste. Begeistert erzählt Gartner von der Marille im Vinschgau, die wie alle Aprikosen schon früh im Jahr blüht, was ihr ab und an zum Verhängnis wird, wenn der Frost über die Blüten kommt. Die Vinschger Marillen sind kleiner als die handelsüblichen. «Unsere Marille», sagt Gartner, «ist eine ganz typische Verwertungsfrucht. Und darin ist sie Weltspitze.» Er brennt seine Früchtchen zu einem Marillenbrand, der schmeckt, als würde man direkt ins Fruchtfleisch beissen. Gartner freuts. «Das Einmalige an der Vinschger Marille ist ihr perfektes Verhältnis von Säuregehalt und Zucker. Zweitens, und das ist etwas, das andere Sorten ebenfalls nicht haben, gibt unsere Marille die ganze Aromatik weiter. Ob in der Marmelade oder im Edelbrand.»

Info Tourismusverein Schlanders-Laas
 Göflanerstrasse 27 I-39028 Schlanders Tel. 0039 0473 730 155 www.schlanders-laas.it

Fohlenhof Familie Maria und Rudolf Gartner I-39023 Laas Tel. 0039 0473 626 501 Mobil 0039 3356 932 000 www.fohlenhof.it

«Kooaba-Paperboy». Seite fotografieren und mehr über den Laaser Marmor erfahren.

In Laas wird Stein zur Kunst und Frucht zum Edelbrand: Marmor und Marillen auf dem Fohlenhof von Rudolf Gartner (unten rechts).


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Weisses Gold und frühreife Früchtchen Gaby Labhart

Der Vinschgau gilt als der Apfelgarten Südtirols. Er hat aber noch zwei ganz spezielle Raritäten zu bieten: Marmor und Marillen. Barfuss wäre ideal. Damit man den Marmor nicht nur anschauen, sondern fühlen könnte. Denn man tritt ihn hier buchstäblich mit Füssen. Hier heisst Laas, das Marmordorf im Vinschgau, auf halber Strecke zwischen der Kurstadt Meran im Osten und dem Reschenpass im Nordwesten gelegen. Die Trottoirs sind ebenso aus Marmor wie der Dorfplatz. Marmaros nannten die Griechen den schimmernden Stein, das «weisse Gold aus dem Mittelvinschgau» nennen sie ihn im Südtirol. Weltberühmt ist dieser Marmor, weil seine Qualität und Farbe unerreicht sind. Von Wien bis New York: keine Weltstadt ohne Denkmal aus Laaser. «Der Laaser Marmor war der Stein der grossen Monarchien Europas um 1900», sagt der Schweizer Medienunternehmer Bernhard Burgener. Burgener ist seit 1991 Miteigentümer der Förderungsgesellschaft Lechner Marmor AG. Der «schönste Marmor der Welt» aus dem höchsten Steinbruch Europas im Nationalpark Stilfserjoch wird von einer nach wie vor funktionierenden Förderbahn aus dem Jahr 1928 transportiert. Dass er aus seinem Dornröschenschlaf geweckt wird, freut auch Rudolf Gartner. Sein Fohlenhof steht in unmittelbarer Nähe der Marmorblöcke der Lechner AG. Der Anblick ist faszinierend: Die unbehauenen Riesen sehen aus wie Gletscher im glitzernden Sonnenlicht. Der Fohlenhof stand hier schon gut hundert Jahre vor der industriellen Marmorförderung

in Laas: als Zucht- und Sanitätsstation für Trag- und Saumpferde. «Hier begann unter der Regie der alten Habsburger die Geschichte der Haflinger, die mit der Südtiroler Tradition so eng verbunden sind», sagt der heutige Hausherr Rudolf Gartner.

Zum Vormerken: Vom 5. bis 7. August 2011 findet in Laas das Festival «marmor & marillen» statt, bei dem es nur um eines geht: nämlich um die berühmten zwei «m&m».

Seine Vorfahren kauften den Hof, sie brauchten als Bildhauer Platz für die Marmorblöcke. Gartner ist Agronom geworden und beherbergt auf seinem grossen Bauernhof nicht nur komfortable Ferienwohnungen, sondern auch die «erste bäuerliche Brennerei» des oberen Vinschgaus. Klar brennt Gartner Köstliches aus seinen eigenen Äpfeln, wir sind hier schliesslich im Apfelgarten des Südtirols, wo einst schon der russische Zarenhof Äpfel orderte. Wir sind ausserdem in der Heimat einer besonderen Steinfrucht: der Vinschger Marille. Auch sie ist eine alte Österreicherin und hat ihre Wurzeln in der Donaumonarchie, nämlich in Ungarn. So kam sie in die schöne Wachau am Ufer der Donau und von dort in den Vinschgau, als der Eisenbahnboom begann und die erste Globalisierungswelle Europa erfasste. Begeistert erzählt Gartner von der Marille im Vinschgau, die wie alle Aprikosen schon früh im Jahr blüht, was ihr ab und an zum Verhängnis wird, wenn der Frost über die Blüten kommt. Die Vinschger Marillen sind kleiner als die handelsüblichen. «Unsere Marille», sagt Gartner, «ist eine ganz typische Verwertungsfrucht. Und darin ist sie Weltspitze.» Er brennt seine Früchtchen zu einem Marillenbrand, der schmeckt, als würde man direkt ins Fruchtfleisch beissen. Gartner freuts. «Das Einmalige an der Vinschger Marille ist ihr perfektes Verhältnis von Säuregehalt und Zucker. Zweitens, und das ist etwas, das andere Sorten ebenfalls nicht haben, gibt unsere Marille die ganze Aromatik weiter. Ob in der Marmelade oder im Edelbrand.»

Info Tourismusverein Schlanders-Laas
 Göflanerstrasse 27 I-39028 Schlanders Tel. 0039 0473 730 155 www.schlanders-laas.it

Fohlenhof Familie Maria und Rudolf Gartner I-39023 Laas Tel. 0039 0473 626 501 Mobil 0039 3356 932 000 www.fohlenhof.it

«Kooaba-Paperboy». Seite fotografieren und mehr über den Laaser Marmor erfahren.

In Laas wird Stein zur Kunst und Frucht zum Edelbrand: Marmor und Marillen auf dem Fohlenhof von Rudolf Gartner (unten rechts).


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Heisser Ritt auf kaltem Wasser Piero Schäfer

Riverrafting im Südtirol ist ein spritziges Vergnügen. Auf vielen der wilden Zuflüsse von Etsch und Eisack werden rasante Schussfahrten geboten. Beispielsweise auf der Ahr von Luttach nach Mühlen. Das blaue Haus unterhalb der Burg Taufers sieht man von weitem. Es ist dermassen

auffällig, dass die Veranstalter vom Rafting Club Activ sogar darauf verzichten, eine Adresse anzugeben. «Treffpunkt ist unsere Station (blaues Haus) in Sand in Taufers um 14.15. Nimm eine Badehose und ein Handtuch mit», steht im Mail, das uns erreicht, nachdem wir einen Termin gebucht haben. Natürlich hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich da einliess. Ein Hauch von Abenteuer, vielleicht schon fast Verwegenheit, begleitet das Wort Riverrafting ja schon. Und doch, zugegeben, ein bisschen Adrenalin will man in den Adern gerne spüren, wenn man so eine

Sache mitmacht. Sonst kann man gleich zu Hause auf dem Sofa sitzen bleiben. Am Tag unseres Besuches gab sich der Südtiroler Wettergott übelgelaunt. Statt der angekündigten Sonne machte sich eine mürrische Wolkenschicht über den Talschaften breit, die sich, je länger die Fahrt Richtung Ahrntal dauerte, zunehmend verdüsterte. Das Ahrntal ist ein Nebental des Pustertals, im Nordosten des Südtirols gelegen. Kaum hatten wir die Ortstafel Sand in Taufers passiert, begann es zu regnen.

Die gute Nachricht indes ist, dass das Wetter eigentlich keine Rolle spielt, wenn man sich auf den wilden Ritt über die weisse Gischt des Baches wagt. Im Gegenteil: «Wenn es regnet, führt der Fluss mehr Wasser», stellte unser Raftingguide erfreut fest und blickte schmunzelnd in den grauschwarzen Himmel, «dann ist mehr los unterwegs.» Dass das Wasser lediglich 6 Grad warm (oder besser, kalt) war, hielt auch niemanden davon ab, sich die Sache noch einmal zu überlegen, denn der Neoprenanzug, den man nach dem

Einchecken individuell abgestimmt kriegt, hält einen erstaunlich warm. Trocken bleibt man trotzdem nicht, und das trotz Anzug, Helm und Schuhen, denn die Guides verstehen es, mit ausgelassenen Manövern dafür zu sorgen, dass das nasse Element auch richtig ausgekostet wird. Immer wieder steuern sie die Gummiboote so durch den Fluss, dass diese lebhafte Kapriolen aufführen und in den Brechern wie toll umhertanzen und munter mit dem Wasser kokettieren. Niemand soll schliesslich nach Hause kommen und sagen müssen, es sei langweilig gewesen.

Natürlich tragen auch die vier bis sechs Passagiere zum Gelingen der Fahrt bei. Bevor die gelben und blauen Boote nach einer kurzen Busfahrt bei Luttach ins Wasser gelassen werden, absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Blitzkurs. Auf einer Wiese lernt man die Anweisungen des Bootsführers kennen. Die klaren Ausführungen tragen massgeblich dazu bei, das tanzende Gefährt wunschgemäss auf dem Wasser zu navigieren. «Vorwärts, rückwärts, ins Boot, in Position», heissen die Befehle, die man zuerst auf dem Trockenen übt. Und da darf natürlich auch der gut eingeübte Hurraschrei nicht fehlen, den alle – ein wenig wie ein Kriegsgeheul – gemeinsam aus voller Kehle posaunen und damit vor allem die Spaziergänger entlang der Strecke beeindrucken. Nach munterem Ritt über die Wogen der Ahr wird ein Zwischenhalt eingelegt. Man steigt ein paar Minuten durch den Wald bergwärts und ist froh um die wärmende Abwechslung. Oben angelangt, bietet sich ein fantastisches Naturschauspiel: Aus fünfzig Metern stürzt das Wasser des Pojers über eine Felswand und löst sich beim Sturz in einen nebligen Schleier auf, unter dem man durchgehen kann. Ein einmaliges Vergnügen, das man in Wanderbekleidung wohl kaum standesgemäss erleben könnte.

Vor dem grossen Abenteuer: Die Spannung steigt, die letzten Vorbereitungen werden im Grünen getroffen.

Nach sechs Kilometern gibt es dann noch­ mals eine Bootspause: Weil der einen Kilometer lange Abschnitt vor dem blauen Haus für eine Schifffahrt ungeeignet ist – er gilt als zu riskant –, werden die Passagiere und die Gummiboote verladen. Dafür wird dann der Auftakt zum zweiten, rund sechs Kilometer langen Abschitt zu einem Furioso. Bereits nach wenigen Metern lässt eine vier Meter hohe Schwelle die Herzen höher und die Wassermassen über dem Boot zusammenschlagen. Mit Hurragebrüll taucht man in die Tiefe und staunt, wie mühelos dieses


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Heisser Ritt auf kaltem Wasser Piero Schäfer

Riverrafting im Südtirol ist ein spritziges Vergnügen. Auf vielen der wilden Zuflüsse von Etsch und Eisack werden rasante Schussfahrten geboten. Beispielsweise auf der Ahr von Luttach nach Mühlen. Das blaue Haus unterhalb der Burg Taufers sieht man von weitem. Es ist dermassen

auffällig, dass die Veranstalter vom Rafting Club Activ sogar darauf verzichten, eine Adresse anzugeben. «Treffpunkt ist unsere Station (blaues Haus) in Sand in Taufers um 14.15. Nimm eine Badehose und ein Handtuch mit», steht im Mail, das uns erreicht, nachdem wir einen Termin gebucht haben. Natürlich hatte ich keine Ahnung, worauf ich mich da einliess. Ein Hauch von Abenteuer, vielleicht schon fast Verwegenheit, begleitet das Wort Riverrafting ja schon. Und doch, zugegeben, ein bisschen Adrenalin will man in den Adern gerne spüren, wenn man so eine

Sache mitmacht. Sonst kann man gleich zu Hause auf dem Sofa sitzen bleiben. Am Tag unseres Besuches gab sich der Südtiroler Wettergott übelgelaunt. Statt der angekündigten Sonne machte sich eine mürrische Wolkenschicht über den Talschaften breit, die sich, je länger die Fahrt Richtung Ahrntal dauerte, zunehmend verdüsterte. Das Ahrntal ist ein Nebental des Pustertals, im Nordosten des Südtirols gelegen. Kaum hatten wir die Ortstafel Sand in Taufers passiert, begann es zu regnen.

Die gute Nachricht indes ist, dass das Wetter eigentlich keine Rolle spielt, wenn man sich auf den wilden Ritt über die weisse Gischt des Baches wagt. Im Gegenteil: «Wenn es regnet, führt der Fluss mehr Wasser», stellte unser Raftingguide erfreut fest und blickte schmunzelnd in den grauschwarzen Himmel, «dann ist mehr los unterwegs.» Dass das Wasser lediglich 6 Grad warm (oder besser, kalt) war, hielt auch niemanden davon ab, sich die Sache noch einmal zu überlegen, denn der Neoprenanzug, den man nach dem

Einchecken individuell abgestimmt kriegt, hält einen erstaunlich warm. Trocken bleibt man trotzdem nicht, und das trotz Anzug, Helm und Schuhen, denn die Guides verstehen es, mit ausgelassenen Manövern dafür zu sorgen, dass das nasse Element auch richtig ausgekostet wird. Immer wieder steuern sie die Gummiboote so durch den Fluss, dass diese lebhafte Kapriolen aufführen und in den Brechern wie toll umhertanzen und munter mit dem Wasser kokettieren. Niemand soll schliesslich nach Hause kommen und sagen müssen, es sei langweilig gewesen.

Natürlich tragen auch die vier bis sechs Passagiere zum Gelingen der Fahrt bei. Bevor die gelben und blauen Boote nach einer kurzen Busfahrt bei Luttach ins Wasser gelassen werden, absolvieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Blitzkurs. Auf einer Wiese lernt man die Anweisungen des Bootsführers kennen. Die klaren Ausführungen tragen massgeblich dazu bei, das tanzende Gefährt wunschgemäss auf dem Wasser zu navigieren. «Vorwärts, rückwärts, ins Boot, in Position», heissen die Befehle, die man zuerst auf dem Trockenen übt. Und da darf natürlich auch der gut eingeübte Hurraschrei nicht fehlen, den alle – ein wenig wie ein Kriegsgeheul – gemeinsam aus voller Kehle posaunen und damit vor allem die Spaziergänger entlang der Strecke beeindrucken. Nach munterem Ritt über die Wogen der Ahr wird ein Zwischenhalt eingelegt. Man steigt ein paar Minuten durch den Wald bergwärts und ist froh um die wärmende Abwechslung. Oben angelangt, bietet sich ein fantastisches Naturschauspiel: Aus fünfzig Metern stürzt das Wasser des Pojers über eine Felswand und löst sich beim Sturz in einen nebligen Schleier auf, unter dem man durchgehen kann. Ein einmaliges Vergnügen, das man in Wanderbekleidung wohl kaum standesgemäss erleben könnte.

Vor dem grossen Abenteuer: Die Spannung steigt, die letzten Vorbereitungen werden im Grünen getroffen.

Nach sechs Kilometern gibt es dann noch­ mals eine Bootspause: Weil der einen Kilometer lange Abschnitt vor dem blauen Haus für eine Schifffahrt ungeeignet ist – er gilt als zu riskant –, werden die Passagiere und die Gummiboote verladen. Dafür wird dann der Auftakt zum zweiten, rund sechs Kilometer langen Abschitt zu einem Furioso. Bereits nach wenigen Metern lässt eine vier Meter hohe Schwelle die Herzen höher und die Wassermassen über dem Boot zusammenschlagen. Mit Hurragebrüll taucht man in die Tiefe und staunt, wie mühelos dieses


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Und los gehts durchs frische Nass des Taufener Ahrntales: mal mit Adrenalin, mal ohne.

Familiensommer Naturns

Kurzurlaub nach Wunsch 03.07. bis 06.11.2011 – ab 425 € p.P. 4 Übernachtungen inkl. GeniesserHalbpension (Kategorie Oartl)

02.07. bis 10.09.2011: 7 Tage im 3-Sterne-Hotel mit Frühstück ab 792 € (1.022 CHF) für 2 Erwachsene und 1 Kind

Inklusive 1 Badl nach Wahl in der Schwebewanne, 1 Massage à 50 Min. und die RittenCard.

Inklusivleistungen: Ein Rundum-Programm, das Lust macht auf den Sommer: eine Hofführung mit Tieren zum Anfassen, Lamatrekking und „Natur Pur“ für die ganze Familie. In Naturns ist Unterhaltung für Gross und Klein garantiert. Hotel Weihrerhof **** I-39054 Oberbozen/Ritten Tel. +39 0471 345 102 info@weihrerhof.com

wagemutig wirkende Intermezzo abläuft. Am meisten amüsiert sich der Bootsführer, denn jetzt sind wirklich alle bis auf die Haut nass. Die letzten Kilometer in etwas ruhigerem Gewässer verlaufen dann gemächlich, und man hat endlich Zeit, die harmonische Landschaft des Tauferer Ahrntals zu geniessen.

www.weihrerhof.com

Raus in die Natur Vom 01.05. bis zum 30.10.2011 Preis ab 1.295 € 7 Tage all inclusive soft / 2 Erw.+1 Kind

Die „Nacht der Lichter“ empfängt unsere Familien im Monat Juli mit einer Genuss-Meile voller Südtiroler Spezialitäten, Musik und Unterhaltung. Im August erwarten Sie die Comedians von „Naturns lacht!“. Dazu gibt es jeden Mittwoch speziell für die Kleinen das „Kinderlachen“.

Ponyreiten, Tierfütterung, Wandern, Schwimmen, Wellness, Kinderanimation ab 4 Monate...

Info

Tourismusverein Naturns I-39025 Naturns Tel. +39 0473 666 077 info@naturns.it

Familienhotel Sonnwies **** I-39040 Lüsen Tel. +39 0472 413 533 info@sonnwies.com

Im Südtirol gibt es verschiedene Örtlichkeiten, wo Riverrafting angeboten wird. Die bekanntesten sind der Rafting Club Activ im Tauferer Ahrntal und der Adventure Club Acquaterra im Schnalstal, einem Seitental des Vinschgaus. Beide Veranstalter bieten diverse Disziplinen, von Rafting über Kayak bis Canyoning zu vergleichbaren Preisen an. Zudem gibt es speziell auf Kinder ausgerichtete Flussfahrten. Das Südtirol scheint ein veritables Riverrafting-Paradies zu sein, findet sich doch ein knappes halbes Dutzend weiterer Organisatoren zwischen Gossensass und Bruneck.

www.naturns.it

www.sonnwies.com

Acquaterra Latsch und St. Martin i. Passeier Tel. 0039 0473 720 042 Mobil 0039 336 611 336 info@acquaterra.it www.acquaterra.it

Rivertours Gais/Uttenheim (BZ) Mobil 0039 347 442 80 20 Mobil 0039 335 692 96 65 www.suedtirol-river-tours.com

Club Aktiv Sand in Taufers Führung: Oberlechner Hermann Tel. 0039 0474 678 422 rafting-club-activ@dnet.it www.rafting-club-activ.com

Yeti Adventures Bruneck (BZ) Führung: Herbert Riegler Tel. 0039 329 7650 088 info@yetiadventures.info www.yetiadventures.info

Charmanter Geheimtipp Short Stay: 3 ÜB mit Frühstück, Gala Diner, Wellnessgutschein für 25 €, pro Person 350 € (CHF 465) Frühstück auf der mediterr. Terrasse, beheizter Innen- & Außenpool und liebevolle Umsorgung.

Geniesser-Gourmetwochen vom 04. Juni bis 03. Oktober 2011 ab 700 € pro Person Inklusivleistungen: 7 Tage Gourmet-Halbpension, 1 Abendessen (Degustationsmenü mit 7 Gängen) in unserer mit 2 Hauben ausgezeichneten Gourmetstube, 1 Weinverkostung im Weinkeller, Entspannungsmassage, geführte Wanderungen...

Hotel Muchele **** I-39014 Burgstall Tel. +39 0473 291 135 info@muchele.com www.muchele.com

Gardena Mountain Adventures Wolkenstein – Gröden Mobil 0039 3356 849 031 gma@val-gardena.com

Rafting Club Sterzing Führung: Robert Schifferle (Italienmeister und Weltmeister) Tel. 0039 0472 764 809 Mobil 0039 3351 370 560

Sonnalp Gourmetwochen!

Sommerträume in Meran Vom 30. April bis 05. August 2011 pro Person im Doppelzimmer mit HP ab 553 €

«Kooaba-Paperboy». Seite foto­ grafieren, Rafting-Impressionen geniessen.

Das Hotel Sonnenburg befindet sich im sonnigen Park- und Villenviertel von Meran.

Im Geniesserhotel Sonnalp verwöhnen wir Sie mit täglich geführten Wanderungen inmitten herrlicher Berglandschaften mit Botanikerin Dr. Sigrid Thaler sowie mit kulinarischen Genüssen der Extraklasse! Lassen Sie sich überraschen.

Hotel Sonnenburg**** I-39012 Meran Tel. +39 0473 230 050 info@sonnenburg.it

Geniesserhotel Sonnalp ****S I-39050 Obereggen/Dolomiti Tel. +39 0471 615 842 info@sonnalp.com

www.sonnenburg.it

www.sonnalp.com


Fo r m f r a g e | 16

Und los gehts durchs frische Nass des Taufener Ahrntales: mal mit Adrenalin, mal ohne.

Familiensommer Naturns

Kurzurlaub nach Wunsch 03.07. bis 06.11.2011 – ab 425 € p.P. 4 Übernachtungen inkl. GeniesserHalbpension (Kategorie Oartl)

02.07. bis 10.09.2011: 7 Tage im 3-Sterne-Hotel mit Frühstück ab 792 € (1.022 CHF) für 2 Erwachsene und 1 Kind

Inklusive 1 Badl nach Wahl in der Schwebewanne, 1 Massage à 50 Min. und die RittenCard.

Inklusivleistungen: Ein Rundum-Programm, das Lust macht auf den Sommer: eine Hofführung mit Tieren zum Anfassen, Lamatrekking und „Natur Pur“ für die ganze Familie. In Naturns ist Unterhaltung für Gross und Klein garantiert. Hotel Weihrerhof **** I-39054 Oberbozen/Ritten Tel. +39 0471 345 102 info@weihrerhof.com

wagemutig wirkende Intermezzo abläuft. Am meisten amüsiert sich der Bootsführer, denn jetzt sind wirklich alle bis auf die Haut nass. Die letzten Kilometer in etwas ruhigerem Gewässer verlaufen dann gemächlich, und man hat endlich Zeit, die harmonische Landschaft des Tauferer Ahrntals zu geniessen.

www.weihrerhof.com

Raus in die Natur Vom 01.05. bis zum 30.10.2011 Preis ab 1.295 € 7 Tage all inclusive soft / 2 Erw.+1 Kind

Die „Nacht der Lichter“ empfängt unsere Familien im Monat Juli mit einer Genuss-Meile voller Südtiroler Spezialitäten, Musik und Unterhaltung. Im August erwarten Sie die Comedians von „Naturns lacht!“. Dazu gibt es jeden Mittwoch speziell für die Kleinen das „Kinderlachen“.

Ponyreiten, Tierfütterung, Wandern, Schwimmen, Wellness, Kinderanimation ab 4 Monate...

Info

Tourismusverein Naturns I-39025 Naturns Tel. +39 0473 666 077 info@naturns.it

Familienhotel Sonnwies **** I-39040 Lüsen Tel. +39 0472 413 533 info@sonnwies.com

Im Südtirol gibt es verschiedene Örtlichkeiten, wo Riverrafting angeboten wird. Die bekanntesten sind der Rafting Club Activ im Tauferer Ahrntal und der Adventure Club Acquaterra im Schnalstal, einem Seitental des Vinschgaus. Beide Veranstalter bieten diverse Disziplinen, von Rafting über Kayak bis Canyoning zu vergleichbaren Preisen an. Zudem gibt es speziell auf Kinder ausgerichtete Flussfahrten. Das Südtirol scheint ein veritables Riverrafting-Paradies zu sein, findet sich doch ein knappes halbes Dutzend weiterer Organisatoren zwischen Gossensass und Bruneck.

www.naturns.it

www.sonnwies.com

Acquaterra Latsch und St. Martin i. Passeier Tel. 0039 0473 720 042 Mobil 0039 336 611 336 info@acquaterra.it www.acquaterra.it

Rivertours Gais/Uttenheim (BZ) Mobil 0039 347 442 80 20 Mobil 0039 335 692 96 65 www.suedtirol-river-tours.com

Club Aktiv Sand in Taufers Führung: Oberlechner Hermann Tel. 0039 0474 678 422 rafting-club-activ@dnet.it www.rafting-club-activ.com

Yeti Adventures Bruneck (BZ) Führung: Herbert Riegler Tel. 0039 329 7650 088 info@yetiadventures.info www.yetiadventures.info

Charmanter Geheimtipp Short Stay: 3 ÜB mit Frühstück, Gala Diner, Wellnessgutschein für 25 €, pro Person 350 € (CHF 465) Frühstück auf der mediterr. Terrasse, beheizter Innen- & Außenpool und liebevolle Umsorgung.

Geniesser-Gourmetwochen vom 04. Juni bis 03. Oktober 2011 ab 700 € pro Person Inklusivleistungen: 7 Tage Gourmet-Halbpension, 1 Abendessen (Degustationsmenü mit 7 Gängen) in unserer mit 2 Hauben ausgezeichneten Gourmetstube, 1 Weinverkostung im Weinkeller, Entspannungsmassage, geführte Wanderungen...

Hotel Muchele **** I-39014 Burgstall Tel. +39 0473 291 135 info@muchele.com www.muchele.com

Gardena Mountain Adventures Wolkenstein – Gröden Mobil 0039 3356 849 031 gma@val-gardena.com

Rafting Club Sterzing Führung: Robert Schifferle (Italienmeister und Weltmeister) Tel. 0039 0472 764 809 Mobil 0039 3351 370 560

Sonnalp Gourmetwochen!

Sommerträume in Meran Vom 30. April bis 05. August 2011 pro Person im Doppelzimmer mit HP ab 553 €

«Kooaba-Paperboy». Seite foto­ grafieren, Rafting-Impressionen geniessen.

Das Hotel Sonnenburg befindet sich im sonnigen Park- und Villenviertel von Meran.

Im Geniesserhotel Sonnalp verwöhnen wir Sie mit täglich geführten Wanderungen inmitten herrlicher Berglandschaften mit Botanikerin Dr. Sigrid Thaler sowie mit kulinarischen Genüssen der Extraklasse! Lassen Sie sich überraschen.

Hotel Sonnenburg**** I-39012 Meran Tel. +39 0473 230 050 info@sonnenburg.it

Geniesserhotel Sonnalp ****S I-39050 Obereggen/Dolomiti Tel. +39 0471 615 842 info@sonnalp.com

www.sonnenburg.it

www.sonnalp.com


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T h e m a | 19

Filetstücke zwischen Kaltern und Tramin Andreas Keller

Die Kellerei Ritterhof ist stolz darauf, an der Weinstrasse Nr. 1 in Kaltern zu liegen. Und tatsächlich scheint sie auch zu einer der ersten Adressen vor Ort zu werden. Wenn man im Gambero Rosso blättert, stösst man auf eine Erfolgsgeschichte. Italiens Weinbibel Gambero Rosso wurde schon vor fast zehn Jahren auf die Kellerei am südlichen Ortsende von Kaltern aufmerksam, die unter ihrem früheren Besitzer von 1967 bis 1999 ein Schattendasein geführt hatte. In der Ausgabe 2002 ist am Schluss des Kapitels über Südtirol unter dem Stichwort «Weitere Kellereien» nachzulesen: «Der Ritterhof darf zufrieden mit sich sein. Das gesamte Sortiment befindet sich im Aufschwung. Eine Kellerei, die man jedenfalls im Auge behalten muss.» Bereits 2003 bekam der Ritterhof einen vollwertigen Eintrag im Gambero Rosso: «Die Kellerei Ritterhof in Kaltern besteht erst seit drei Jahren, dennoch hat sie ein rasantes Erfolgstempo vorgelegt. ‹Crescendo› heisst daher auch das Stichwort in den meisten Etiketten des Unternehmens.» Die Erklärung, warum es um den einst so stillen Ritterhof lauter wird, folgt in der Ausgabe 2004: «Der Besitz am Gut Ritterhof ist 1999 an die Familie Roner von der berühmten gleichnamigen Schnapsbrennerei in Tramin übergegangen. Die Produktionsphilosophie des neuen Besitzers orientiert sich ausschliesslich an Qualitätsmassstäben.» Ich selbst schenkte damals dem Ritterhof noch keine Aufmerksamkeit. Klar kannte ich vom Vorbeifahren das stattliche Wein- und Gasthaus an schönster Aussichtslage in den

Reben über dem Kalterer See. Aber es wäre mir nie in den Sinn gekommen, hier Halt zu machen und einzukehren. Zu gross waren meine Vorurteile gegenüber dem einstigen Besitzer, einem grossen Ostschweizer Weinproduzenten und -händler. Ich hatte lange Zeit gar nicht recht realisiert, dass dieser seine Firma mitsamt allen Weingütern verkauft hatte.

Eine Adresse mit Seltensheitswert: Weinstrasse Nr. 1 in Kaltern. Hier schreibt der Ritterhof an seiner Erfolgsgeschichte.

Darum interessierte mich auch der Eintrag über den Ritterhof im Gambero Rosso 2005 nicht: «Die Weinberge dieser grundsoliden Kellerei belegen die Filetstücke zwischen Kaltern und Tramin. Zu den Früchten aus den sieben Hektar Eigenbesitz kauft man noch die Trauben von vierzig treuen Zulieferern, was die Jahresproduktion auf 250‘000 Flaschen steigert.» Und wenn ich in der Ausgabe 2006 zufällig auf die leise Kritik am Ritterhof gestossen wäre, hätte ich dafür nur ein Lächeln übrig gehabt: «In der Vergangenheit haben wir hier konturiertere und profiliertere Tropfen verkostet, und das war im Verbund mit einer korrekten Preispolitik letztlich auch der Grund für die Popularität dieser Kellerei.» Spätestens wenn mir der Eintrag im Gambero Rosso 2007 zu Augen gekommen wäre, hätte ich allerdings hellhörig werden müssen: «Der Ritterhof war bisher eines der üblichen Weingüter in Südtirol. Es lieferte ganz angenehme, gut gemachte Weine zu korrekten Preisen, doch vermissten wir stets die persönliche Note. Diesmal aber scheint sich etwas geändert zu haben, offensichtlich hat man einen neuen Weg gefunden, und die Richtung haben dabei zweifellos Direktor Ludwig Kaneppele und sein tüchtiger Önologe Hannes Bernard vorgegeben.» Bei mir sollte es nochmals ein Jahr dauern, bis ich die wundersame Wandlung des Ritterhofs mitbekam. Ende 2008 ging aus dem von der Zeitschrift Wein Gourmet organisierten

Info «Kooaba-Paperboy»: Ein Kurzportrait der Südtiroler Weinstrasse in Bild und Ton.


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Filetstücke zwischen Kaltern und Tramin Andreas Keller

Die Kellerei Ritterhof ist stolz darauf, an der Weinstrasse Nr. 1 in Kaltern zu liegen. Und tatsächlich scheint sie auch zu einer der ersten Adressen vor Ort zu werden. Wenn man im Gambero Rosso blättert, stösst man auf eine Erfolgsgeschichte. Italiens Weinbibel Gambero Rosso wurde schon vor fast zehn Jahren auf die Kellerei am südlichen Ortsende von Kaltern aufmerksam, die unter ihrem früheren Besitzer von 1967 bis 1999 ein Schattendasein geführt hatte. In der Ausgabe 2002 ist am Schluss des Kapitels über Südtirol unter dem Stichwort «Weitere Kellereien» nachzulesen: «Der Ritterhof darf zufrieden mit sich sein. Das gesamte Sortiment befindet sich im Aufschwung. Eine Kellerei, die man jedenfalls im Auge behalten muss.» Bereits 2003 bekam der Ritterhof einen vollwertigen Eintrag im Gambero Rosso: «Die Kellerei Ritterhof in Kaltern besteht erst seit drei Jahren, dennoch hat sie ein rasantes Erfolgstempo vorgelegt. ‹Crescendo› heisst daher auch das Stichwort in den meisten Etiketten des Unternehmens.» Die Erklärung, warum es um den einst so stillen Ritterhof lauter wird, folgt in der Ausgabe 2004: «Der Besitz am Gut Ritterhof ist 1999 an die Familie Roner von der berühmten gleichnamigen Schnapsbrennerei in Tramin übergegangen. Die Produktionsphilosophie des neuen Besitzers orientiert sich ausschliesslich an Qualitätsmassstäben.» Ich selbst schenkte damals dem Ritterhof noch keine Aufmerksamkeit. Klar kannte ich vom Vorbeifahren das stattliche Wein- und Gasthaus an schönster Aussichtslage in den

Reben über dem Kalterer See. Aber es wäre mir nie in den Sinn gekommen, hier Halt zu machen und einzukehren. Zu gross waren meine Vorurteile gegenüber dem einstigen Besitzer, einem grossen Ostschweizer Weinproduzenten und -händler. Ich hatte lange Zeit gar nicht recht realisiert, dass dieser seine Firma mitsamt allen Weingütern verkauft hatte.

Eine Adresse mit Seltensheitswert: Weinstrasse Nr. 1 in Kaltern. Hier schreibt der Ritterhof an seiner Erfolgsgeschichte.

Darum interessierte mich auch der Eintrag über den Ritterhof im Gambero Rosso 2005 nicht: «Die Weinberge dieser grundsoliden Kellerei belegen die Filetstücke zwischen Kaltern und Tramin. Zu den Früchten aus den sieben Hektar Eigenbesitz kauft man noch die Trauben von vierzig treuen Zulieferern, was die Jahresproduktion auf 250‘000 Flaschen steigert.» Und wenn ich in der Ausgabe 2006 zufällig auf die leise Kritik am Ritterhof gestossen wäre, hätte ich dafür nur ein Lächeln übrig gehabt: «In der Vergangenheit haben wir hier konturiertere und profiliertere Tropfen verkostet, und das war im Verbund mit einer korrekten Preispolitik letztlich auch der Grund für die Popularität dieser Kellerei.» Spätestens wenn mir der Eintrag im Gambero Rosso 2007 zu Augen gekommen wäre, hätte ich allerdings hellhörig werden müssen: «Der Ritterhof war bisher eines der üblichen Weingüter in Südtirol. Es lieferte ganz angenehme, gut gemachte Weine zu korrekten Preisen, doch vermissten wir stets die persönliche Note. Diesmal aber scheint sich etwas geändert zu haben, offensichtlich hat man einen neuen Weg gefunden, und die Richtung haben dabei zweifellos Direktor Ludwig Kaneppele und sein tüchtiger Önologe Hannes Bernard vorgegeben.» Bei mir sollte es nochmals ein Jahr dauern, bis ich die wundersame Wandlung des Ritterhofs mitbekam. Ende 2008 ging aus dem von der Zeitschrift Wein Gourmet organisierten

Info «Kooaba-Paperboy»: Ein Kurzportrait der Südtiroler Weinstrasse in Bild und Ton.


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Entdecken Sie die Spitzenweine der Kellerei Ritterhof Als «Südtirol Magazin»-Leser profitieren Sie von der Möglichkeit, drei Weine der Kellerei Ritterhof zu Spezialpreisen beim Importeur zu bestellen.

Direktor Ludwig Kaneppele

Pinot Noir Cup, für dessen Schweizer Vorrunde ich verantwortlich war, der Pinot Noir Crescendo 2006 vom Ritterhof als einer der drei besten Weine hervor. Mein Freund und Kollege Ulrich Sautter vom Wein Gourmet fasste das Urteil der Jury wie folgt zusammen: «Pinot noir mit Schmeichel-Faktor: Intensive Vanille-Noten, molliger Gaumen mit Schmelz, rundes Tannin, Länge.»

(im Bild) gilt zusammen mit seinem Önologen als richtungsweisend für den neuen Weg des Weinguts Ritterhof.

Erst kürzlich verkostete ich diesen Wein wieder. Und er macht immer noch Spass, obwohl er inzwischen etwas gereift ist. Es ist wohl kein Zufall, dass der Gambero Rosso

2008 schreibt: «Das Gut Ritterhof hat sich in wenigen Jahren zu einem der bedeutendsten Weinhäuser des Gebiets gemausert.» Und dass er 2009 gar noch nachdoppelt: «Es ist ein echtes Vergnügen, die Erzeugnisse der Kellerei Ritterhof an der Weinstrasse Nr. 1 zu verkosten. Jahr für Jahr beeindrucken sie durch ihren Charakter und ihre Typizität.» Dieses Vergnügen sollte mir kurz nach dem Schlüsselerlebnis beim Pinot Noir Cup zuteil werden. 2009 besuchte ich im Rahmen meiner Recherchen für einen Beitrag über das Weindorf Kaltern auch den Ritterhof und lernte dessen Geschäftsführer Ludwig Kaneppele kennen. Ich werde diese Begegnung nie vergessen. Es war an einem schönen, milden Maienabend. Ludwig Kaneppele, der nebenbei gesagt nicht etwa als Geschäftsführer angestellt worden ist, sondern diese Aufgabe als Ehemann von Karin Roner von der renommierten Brennerfamilie in Tramin übernommen hat, hatte zum Essen ins Restaurant Ritterhof geladen. Klar wurde, dass Ludwig Kaneppele genaue Vorstellungen vom Weingeschäft hat. Erfahrungen sammelte er nicht nur als langjähriger Verkaufsleiter der Kellerei Girlan, sondern auch als Besitzer eines drei Hektaren grossen Weinbergs oberhalb von Tramin. Seine ganze Liebe gilt dort dem Gewürztraminer, mit dem er schon mehrmals hoch punktete im Gambero Rosso und anderen Führern. Auch für mich zählt dieser Wein zum Besten, was der Ritterhof zu bieten hat. Das konzentrierte, nach Rosenblüten, Litschi, Nelken und Muskat duftende Elixir verzaubert einen nicht nur auf der Terrasse des Ritterhofs, wenn der Kalterer See allmählich in der Abenddämmerung versinkt, sondern auch und gerade zu Hause im oft so grauen Alltag. Was soll ich noch vom Lagrein-Rebberg bei der Brennerei Roner in Tramin erzählen, dessen

Südtirol Gewürztraminer Crescendo 2009 Südtiroler Gewürztraminer DOC

Südtirol Lagrein Crescendo Riserva 2007 Südtiroler Lagrein DOC

Perlhof Cuvée Crescendo 2009 Vino da Tavola (Vernatsch, Lagrein, Merlot)

Mittleres Gelb; intensive Aromen von Rosenblüten, Litschi, Nelken, Muskat; vollmundig, saftige Säure, schöne Bitterkeit im langen Abgang; grosser, komplexer Wein

Dunkles, leicht gereiftes Rot; dezente Aromen von schwarzen Steinfrüchten; vollmundig, saftige Säure, präsentes Tannin; markanter, charaktervoller Wein

Dunkles, jugendliches Rot; dezente Aromen von roten und schwarzen Beeren und Steinfrüchten mit würzigen Noten; vollmundig, saftige Säure, präsentes Tannin; kräftiger, vielschichtiger Wein

Spezialpreis Fr. 154.– pro Sechserkarton (statt Fr. 171.60), zuzüglich Versandkosten

Spezialpreis Fr. 128.– pro Sechserkarton (statt Fr. 142.80), zuzüglich Versandkosten

Bestellen bei Emil Nüesch AG, Weinkellerei, Hauptstrasse 71, 9436 Balgach, Tel. 071 722 22 22, Fax 071 722 45 94, info@nuesch-weine.ch, www.nuesch-weine.ch. Bitte bei Ihrer Bestellung den Vermerk «Südtirol Magazin» angeben. Angebot nur solange Vorrat bis 31. Juli 2011 für Personen ab 18 Jahren in der Schweiz gültig.

Boden Ludwig Kaneppele mit einer dreissig Zentimeter dicken Schicht von Porphyrsteinen von der anderen Talseite anreichern und dessen leichtes Gefälle nach Norden er gleichzeitig nach Süden korrigieren liess? Alles ist auf dem Ritterhof inzwischen möglich geworden. Der Wille zum Aufstieg in Südtirols Spitzenliga ist da, und an den nötigen Mitteln scheint es auch nicht zu fehlen. Der Gambero Rosso 2010 bringt es auf den Punkt: «Die Geschichte des Ritterhofs steht stellvertretend für die Entwicklung vieler Südtiroler Kellereien: Anfangs verlassen gefällige, gut gemachte Etiketten zu korrekten Preisen die Abfüllanlagen, dann tastet man sich nach und nach auf immer sichereres Qualitätsterrain vor.» Fragt sich allerdings, wie lange das Vortasten dauert. Auch beim Gambero Rosso scheint man sich da nicht ganz klar zu sein, heisst es doch in der neusten Ausgabe 2011 etwas lapidar: «Im Kursbuch des Ritterhofs stehen angenehme, gut gemachte Weine zu korrekten Preisen.» Seien wir mal gespannt, wie es mit der Erfolgsgeschichte des Ritterhofs weitergeht.

Probierangebot Sechserkarton mit je zwei Flaschen der drei Weine. Spezialpreis Fr. 126.– (statt 140.–), zuzüglich Versandkosten

Spezialpreis Fr. 96.– pro Sechserkarton (statt Fr. 106.80.–), zuzüglich Versandkosten

Kellerei Ritterhof Weinstrasse 1, I-39052 Kaltern Tel. 0039 0471 96 32 98, www.ritterhof.it

Weinkeller & Zinnen 16.05.-10.6. & 27.06.-07.07.2011: 5 Tage HP Hotel *** ab 370 € p.P., Urlaub am Bauernhof (FEWO b. Winzer), 390 € / 2 Personen Inklusivleistungen: „Geistreiches“ – Grappaverkostung, „Treffen mit Bacchus“ – Weinwanderung, „Rittertraining“ - Mittelalterlicher Bogenparcours, Eintritt in Messners Mountain Museum, MuseumMobilCard Südtirol.

Eppan an der Weinstrasse steht im reizvollen Kontrast zwischen Land und dörflichem Charakter, zwischen Rebhügeln und südlichem Flair. International bekannte Weine, 400 km Wanderwege, Bike-Routen und romantische Badeseen laden zum Verweilen und Geniessen ein…

Tourismusverein Eppan I-39057 Eppan Tel. +39 0471 662 206 info@eppan.com www.eppan.com


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Entdecken Sie die Spitzenweine der Kellerei Ritterhof Als «Südtirol Magazin»-Leser profitieren Sie von der Möglichkeit, drei Weine der Kellerei Ritterhof zu Spezialpreisen beim Importeur zu bestellen.

Direktor Ludwig Kaneppele

Pinot Noir Cup, für dessen Schweizer Vorrunde ich verantwortlich war, der Pinot Noir Crescendo 2006 vom Ritterhof als einer der drei besten Weine hervor. Mein Freund und Kollege Ulrich Sautter vom Wein Gourmet fasste das Urteil der Jury wie folgt zusammen: «Pinot noir mit Schmeichel-Faktor: Intensive Vanille-Noten, molliger Gaumen mit Schmelz, rundes Tannin, Länge.»

(im Bild) gilt zusammen mit seinem Önologen als richtungsweisend für den neuen Weg des Weinguts Ritterhof.

Erst kürzlich verkostete ich diesen Wein wieder. Und er macht immer noch Spass, obwohl er inzwischen etwas gereift ist. Es ist wohl kein Zufall, dass der Gambero Rosso

2008 schreibt: «Das Gut Ritterhof hat sich in wenigen Jahren zu einem der bedeutendsten Weinhäuser des Gebiets gemausert.» Und dass er 2009 gar noch nachdoppelt: «Es ist ein echtes Vergnügen, die Erzeugnisse der Kellerei Ritterhof an der Weinstrasse Nr. 1 zu verkosten. Jahr für Jahr beeindrucken sie durch ihren Charakter und ihre Typizität.» Dieses Vergnügen sollte mir kurz nach dem Schlüsselerlebnis beim Pinot Noir Cup zuteil werden. 2009 besuchte ich im Rahmen meiner Recherchen für einen Beitrag über das Weindorf Kaltern auch den Ritterhof und lernte dessen Geschäftsführer Ludwig Kaneppele kennen. Ich werde diese Begegnung nie vergessen. Es war an einem schönen, milden Maienabend. Ludwig Kaneppele, der nebenbei gesagt nicht etwa als Geschäftsführer angestellt worden ist, sondern diese Aufgabe als Ehemann von Karin Roner von der renommierten Brennerfamilie in Tramin übernommen hat, hatte zum Essen ins Restaurant Ritterhof geladen. Klar wurde, dass Ludwig Kaneppele genaue Vorstellungen vom Weingeschäft hat. Erfahrungen sammelte er nicht nur als langjähriger Verkaufsleiter der Kellerei Girlan, sondern auch als Besitzer eines drei Hektaren grossen Weinbergs oberhalb von Tramin. Seine ganze Liebe gilt dort dem Gewürztraminer, mit dem er schon mehrmals hoch punktete im Gambero Rosso und anderen Führern. Auch für mich zählt dieser Wein zum Besten, was der Ritterhof zu bieten hat. Das konzentrierte, nach Rosenblüten, Litschi, Nelken und Muskat duftende Elixir verzaubert einen nicht nur auf der Terrasse des Ritterhofs, wenn der Kalterer See allmählich in der Abenddämmerung versinkt, sondern auch und gerade zu Hause im oft so grauen Alltag. Was soll ich noch vom Lagrein-Rebberg bei der Brennerei Roner in Tramin erzählen, dessen

Südtirol Gewürztraminer Crescendo 2009 Südtiroler Gewürztraminer DOC

Südtirol Lagrein Crescendo Riserva 2007 Südtiroler Lagrein DOC

Perlhof Cuvée Crescendo 2009 Vino da Tavola (Vernatsch, Lagrein, Merlot)

Mittleres Gelb; intensive Aromen von Rosenblüten, Litschi, Nelken, Muskat; vollmundig, saftige Säure, schöne Bitterkeit im langen Abgang; grosser, komplexer Wein

Dunkles, leicht gereiftes Rot; dezente Aromen von schwarzen Steinfrüchten; vollmundig, saftige Säure, präsentes Tannin; markanter, charaktervoller Wein

Dunkles, jugendliches Rot; dezente Aromen von roten und schwarzen Beeren und Steinfrüchten mit würzigen Noten; vollmundig, saftige Säure, präsentes Tannin; kräftiger, vielschichtiger Wein

Spezialpreis Fr. 154.– pro Sechserkarton (statt Fr. 171.60), zuzüglich Versandkosten

Spezialpreis Fr. 128.– pro Sechserkarton (statt Fr. 142.80), zuzüglich Versandkosten

Bestellen bei Emil Nüesch AG, Weinkellerei, Hauptstrasse 71, 9436 Balgach, Tel. 071 722 22 22, Fax 071 722 45 94, info@nuesch-weine.ch, www.nuesch-weine.ch. Bitte bei Ihrer Bestellung den Vermerk «Südtirol Magazin» angeben. Angebot nur solange Vorrat bis 31. Juli 2011 für Personen ab 18 Jahren in der Schweiz gültig.

Boden Ludwig Kaneppele mit einer dreissig Zentimeter dicken Schicht von Porphyrsteinen von der anderen Talseite anreichern und dessen leichtes Gefälle nach Norden er gleichzeitig nach Süden korrigieren liess? Alles ist auf dem Ritterhof inzwischen möglich geworden. Der Wille zum Aufstieg in Südtirols Spitzenliga ist da, und an den nötigen Mitteln scheint es auch nicht zu fehlen. Der Gambero Rosso 2010 bringt es auf den Punkt: «Die Geschichte des Ritterhofs steht stellvertretend für die Entwicklung vieler Südtiroler Kellereien: Anfangs verlassen gefällige, gut gemachte Etiketten zu korrekten Preisen die Abfüllanlagen, dann tastet man sich nach und nach auf immer sichereres Qualitätsterrain vor.» Fragt sich allerdings, wie lange das Vortasten dauert. Auch beim Gambero Rosso scheint man sich da nicht ganz klar zu sein, heisst es doch in der neusten Ausgabe 2011 etwas lapidar: «Im Kursbuch des Ritterhofs stehen angenehme, gut gemachte Weine zu korrekten Preisen.» Seien wir mal gespannt, wie es mit der Erfolgsgeschichte des Ritterhofs weitergeht.

Probierangebot Sechserkarton mit je zwei Flaschen der drei Weine. Spezialpreis Fr. 126.– (statt 140.–), zuzüglich Versandkosten

Spezialpreis Fr. 96.– pro Sechserkarton (statt Fr. 106.80.–), zuzüglich Versandkosten

Kellerei Ritterhof Weinstrasse 1, I-39052 Kaltern Tel. 0039 0471 96 32 98, www.ritterhof.it

Weinkeller & Zinnen 16.05.-10.6. & 27.06.-07.07.2011: 5 Tage HP Hotel *** ab 370 € p.P., Urlaub am Bauernhof (FEWO b. Winzer), 390 € / 2 Personen Inklusivleistungen: „Geistreiches“ – Grappaverkostung, „Treffen mit Bacchus“ – Weinwanderung, „Rittertraining“ - Mittelalterlicher Bogenparcours, Eintritt in Messners Mountain Museum, MuseumMobilCard Südtirol.

Eppan an der Weinstrasse steht im reizvollen Kontrast zwischen Land und dörflichem Charakter, zwischen Rebhügeln und südlichem Flair. International bekannte Weine, 400 km Wanderwege, Bike-Routen und romantische Badeseen laden zum Verweilen und Geniessen ein…

Tourismusverein Eppan I-39057 Eppan Tel. +39 0471 662 206 info@eppan.com www.eppan.com


To p f g u c ke r | 23

Von Grauvieh, Latsche und Boxilemehl Das Geniesserhotel in seiner idyllischen Umgebung: Bad

Gaby Labhart

Schörgau mit vier Sternen und 14 Gault-Millau-Punkten.

Selbstverständlich kann man hier «nur» essen. Bitte das nicht falsch zu verstehen: Das Essen in Bad Schörgau ist jede Reise wert. Aber der Rest auch.

Global denken – lokal essen: Vermutlich würden Gregor Wenter und sein Küchenchef Egon Heiss nicht widersprechen, wenn wir dies als Motto über die Küche im Bad Schörgau stellten. Vermutlich. Denn Gregor Wenter ist ein eigenwilliger Kerl mit einem gesunden Selbstbewusstsein, durchaus bereit, die Dinge zu hinterfragen und dabei sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Wäre auch schade, denn er ist ein begnadeter Gastgeber, und von Weinen versteht er unglaublich viel. Schmunzelnd sagt der 33-Jährige: «Ich trinke auch viel. Das ist Training. Wie bei einem Marathon. Da muss man auch viel laufen.»

Adresse Hotel Bad-Schörgau Familie Wenter I-39058 Sarntal Tel. 0039 0471 623 048 www.bad-schoergau.com

«Kooaba-Paperboy»: Gregor Wenter erzählt über seinen Pesto aus der Sarner Latsche.

Wenter führt zusammen mit seiner Mutter Rosi und seinen Schwestern das Hotel im Sarntal, gleich hinter Bozen. Das Sarntal, man kommt um die Klischees einfach nicht herum, ist ein wild-romantisches, verträumtes Tal. Dieses Idyll mit knapp tausend Betten hat gleich drei Spitzenrestaurants zu bieten: «Braunwirt» im Hauptort Sarnthein, den «Auenerhof», das höchstgelegene Restaurant Italiens mit einem Michelin-Stern (siehe Südtirol-Magazin vom Sommer 2010) und Bad Schörgau. Fangen wir vorne an. Allein die Lage dieses Hotels. Da liegt in einer Waldlichtung, umgeben von Blumenwiesen am Ufer der Talfer, das Vier-Sterne-Hotel, dessen erste Erwähnung auf das Jahr 1634 zurückgeht, damals schon als «Bauernbadl» mit einer eigenen eisen-, schwefel- und mineralhaltigen Wasserquelle.

Das ging ein paar Jahrhunderte ganz gut, aber in den 1950-er Jahren wars dann irgendwann ganz vorbei mit dem Badl. Bis die Wenters erstens das Haus aus- und umbauten und zweitens 2003 die Tradition der Badekultur reaktivierten und ein gemütliches Badehaus bauten. Gast, kommst du ins Bad Schörgau: Gönne dir ein Bad im grossen Holzzuber. Die Badezusätze kommen direkt von den Sarntaler Bauern: das Heu, der Honig und die reichhaltige Milch. Der Star des Bades aber ist eine Besonderheit, die es in dieser Form nur hier gibt: die Sarner Latsche, Pinus Sarentensis. Die Kräfte der Latschenkiefer, bei uns als Legföhre bekannt, galten in alten Zeiten als Medizin und werden heute wieder entdeckt. Übrigens auch in der Küche. Aber davon später. Rosi empfängt den Gast mit vergnügter Nonchalance. Und in diesem Stil gehts weiter im ganzen Haus und erst recht im Bistro oder im Gourmetrestaurant: zwei gemütliche Räume mit je einem Dutzend Plätzen, grosszügig, angenehm, entspannt. Nichts Überdekoriertes, nichts Unnötiges, ein lockerer, unaufgeregter Mix in allen Räumen: Alpenländisches mit zeitgenössischem Design, Tradition ohne Kitsch, Luxus ohne Überheblichkeit. Geniesserhotel nennen die Wenters ihr Haus zu Recht. Am Herd steht Egon Heiss, ein Name, der in der Südtiroler Gourmetszene sofort bewundernde Ahas auslöst. Der 35-Jährige gilt als Senkrechtstarter, dem zwei der besten Adressen im Südtirol ein paar Hauben und Punkte zu verdanken haben: das grosse Parkhotel Laurin in Bozen und das luxuriöse Gourmethotel Castel in Dorf Tirol. Heiss, dessen Bruder in der Kronenhallebar in Zürich arbeitet (auch keine schlechte Adresse!), ist ein schlanker Mann um die Mitte Dreissig, die Ruhe selbst. Und das, obwohl in knapp einer halben Stunde der Abendservice beginnt und


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Von Grauvieh, Latsche und Boxilemehl Das Geniesserhotel in seiner idyllischen Umgebung: Bad

Gaby Labhart

Schörgau mit vier Sternen und 14 Gault-Millau-Punkten.

Selbstverständlich kann man hier «nur» essen. Bitte das nicht falsch zu verstehen: Das Essen in Bad Schörgau ist jede Reise wert. Aber der Rest auch.

Global denken – lokal essen: Vermutlich würden Gregor Wenter und sein Küchenchef Egon Heiss nicht widersprechen, wenn wir dies als Motto über die Küche im Bad Schörgau stellten. Vermutlich. Denn Gregor Wenter ist ein eigenwilliger Kerl mit einem gesunden Selbstbewusstsein, durchaus bereit, die Dinge zu hinterfragen und dabei sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Wäre auch schade, denn er ist ein begnadeter Gastgeber, und von Weinen versteht er unglaublich viel. Schmunzelnd sagt der 33-Jährige: «Ich trinke auch viel. Das ist Training. Wie bei einem Marathon. Da muss man auch viel laufen.»

Adresse Hotel Bad-Schörgau Familie Wenter I-39058 Sarntal Tel. 0039 0471 623 048 www.bad-schoergau.com

«Kooaba-Paperboy»: Gregor Wenter erzählt über seinen Pesto aus der Sarner Latsche.

Wenter führt zusammen mit seiner Mutter Rosi und seinen Schwestern das Hotel im Sarntal, gleich hinter Bozen. Das Sarntal, man kommt um die Klischees einfach nicht herum, ist ein wild-romantisches, verträumtes Tal. Dieses Idyll mit knapp tausend Betten hat gleich drei Spitzenrestaurants zu bieten: «Braunwirt» im Hauptort Sarnthein, den «Auenerhof», das höchstgelegene Restaurant Italiens mit einem Michelin-Stern (siehe Südtirol-Magazin vom Sommer 2010) und Bad Schörgau. Fangen wir vorne an. Allein die Lage dieses Hotels. Da liegt in einer Waldlichtung, umgeben von Blumenwiesen am Ufer der Talfer, das Vier-Sterne-Hotel, dessen erste Erwähnung auf das Jahr 1634 zurückgeht, damals schon als «Bauernbadl» mit einer eigenen eisen-, schwefel- und mineralhaltigen Wasserquelle.

Das ging ein paar Jahrhunderte ganz gut, aber in den 1950-er Jahren wars dann irgendwann ganz vorbei mit dem Badl. Bis die Wenters erstens das Haus aus- und umbauten und zweitens 2003 die Tradition der Badekultur reaktivierten und ein gemütliches Badehaus bauten. Gast, kommst du ins Bad Schörgau: Gönne dir ein Bad im grossen Holzzuber. Die Badezusätze kommen direkt von den Sarntaler Bauern: das Heu, der Honig und die reichhaltige Milch. Der Star des Bades aber ist eine Besonderheit, die es in dieser Form nur hier gibt: die Sarner Latsche, Pinus Sarentensis. Die Kräfte der Latschenkiefer, bei uns als Legföhre bekannt, galten in alten Zeiten als Medizin und werden heute wieder entdeckt. Übrigens auch in der Küche. Aber davon später. Rosi empfängt den Gast mit vergnügter Nonchalance. Und in diesem Stil gehts weiter im ganzen Haus und erst recht im Bistro oder im Gourmetrestaurant: zwei gemütliche Räume mit je einem Dutzend Plätzen, grosszügig, angenehm, entspannt. Nichts Überdekoriertes, nichts Unnötiges, ein lockerer, unaufgeregter Mix in allen Räumen: Alpenländisches mit zeitgenössischem Design, Tradition ohne Kitsch, Luxus ohne Überheblichkeit. Geniesserhotel nennen die Wenters ihr Haus zu Recht. Am Herd steht Egon Heiss, ein Name, der in der Südtiroler Gourmetszene sofort bewundernde Ahas auslöst. Der 35-Jährige gilt als Senkrechtstarter, dem zwei der besten Adressen im Südtirol ein paar Hauben und Punkte zu verdanken haben: das grosse Parkhotel Laurin in Bozen und das luxuriöse Gourmethotel Castel in Dorf Tirol. Heiss, dessen Bruder in der Kronenhallebar in Zürich arbeitet (auch keine schlechte Adresse!), ist ein schlanker Mann um die Mitte Dreissig, die Ruhe selbst. Und das, obwohl in knapp einer halben Stunde der Abendservice beginnt und


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Das Südtiroler Preisrätsel Was sieht der Wanderer durch den Feldstecher? Der gesuchte Bildausschnitt ist in diesem Magazin zu finden. Auf welcher Seite haben Sie ihn entdeckt? Geben Sie Ihre Lösung ein auf: www.suedtirolmagazin.ch/suchspiel

1. Preis

2. – 10. Preis

Zwei Übernachtungen für zwei Personen bei Familie Wenter

Wissen Sie, wie man die feine Terlaner Weinsuppe, deftige

im Geniesserhotel Bad Schörgau (ausgenommen Hoch-

Kasnocken, Völser Spinatspatzlen oder ein Bozner Stock-

saison und Feiertage). Das verträumte Haus im wildromanti-

fischgröstel zubereitet? Wir verlosen 9 Ausgaben des Buches

schen Sarntal verspricht Harmonie zwischen alpenländischer

«33 x Südtiroler Klassiker: So geniesst Südtirol»; inklusive

Architektur und modernem Design.

einer Südtirol-Kochschürze.

Wenn Sie in der Schweiz wohnen und volljährig sind, geben Sie einfach bis zum 31.07.2011 Ihre Lösung ein. Die Preise werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost. Wie üblich ist der Rechtsweg ausgeschlossen, und es findet keine Korrespondenz über das Gewinnspiel statt. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.

Genuss der Vielfalt seine Frau, die Schwester von Gregor Wenter, jeden Moment ihr zweites Baby auf die Welt bringen wird. «Vielleicht wirke ich ruhiger, als ich bin», sagt Heiss, übrigens ein gebürtiger Sarntaler. Und lächelt zurückhaltend, ein bisschen verschmitzt. Heiss darf alle grossen Namen der Gastronomie in seinem Palmarès nennen: Er kochte beim berühmten Enfant terrible der Szene Marco Pierre White und beim Schweizer Anton Mosimann im Private Dining Club in London, er krampfte beim Schotten Gordon Ramsay, dem absoluten Megastar der Kochwelt, dessen rüde Manieren so berühmt sind wie seine Restaurants. Und dann, wohin kann man dann noch gehen, Herr Heiss? «Ich komme vom Berg, ich wollte wieder auf den Berg zurück», sagt der Mann aus dem Sarntal ohne Pathos. So ist er wieder in der Heimat, zwischen Alpenkräutern und Latschenkiefern, die er meisterhaft einzusetzen weiss. Was immer möglich, bezieht er bei den Bauern im Tal.

Kühn und gelassen verarbeitet er einheimische Produkte mit den neusten Techniken, pochiert das Filet vom Grauvieh in Lagrein, gibt zum Griessknödel salziges Carameleis. Global denken – lokal essen! Der Pesto aus der Latschenkiefer brauchte zwar ein paar Probeläufe, bis er endlich gelungen war. Mittlerweile ist er ebenso ein Klassiker wie der zartgrüne Risotto mit dem unvergleichlichen Aroma aus den Nadeln der Latsche. Die «Boxilemehlschlutzer mit Alpkäsefonduta auf Sellerieknollencreme», zu Deutsch etwa Teigtaschen aus dem Mehl der Schoten des Affenbrot- oder Johannisbrotbaumes mit geschmolzenem Alpkäse sind der Renner des Hauses geworden. Der Affenbrotbaum übrigens kam mit den Mulis aus dem Süden ins Südtirol. Aber das ist eine andere, lange Geschichte, die Gregor Wenter wunderbar erzählen kann, wenn er mit seinen Gästen eine Rarität aus seinem Keller trinkt. Zum Training, versteht sich.

Alpenländisches mit zeit-

4 Tage am Kalterer See 3 Nächte inkl. HP mit 3 BeautyBehandlungen ab 590 € pro Person im DZ mit Seeblick

11.09. bis 31.10.2011 ab 86 € pro Person/Nacht inklusive Verwöhn-Halbpension im Komfortdoppelzimmer

genössischem Design: Bitte Platz zu nehmen und zu schwelgen.

Privatbadestrand, Kochkurse, Beauty-SPA, Wandern & Biken, ermässigte Greenfee.

Inklusivleistungen: Reichhaltiges Frühstücksbuffet, mehrgängiges Gourmet-Abendmenü, grosszügiger Wellnessbereich, Sauna, Outdoor- und Indoorpool, Sportprogramm, Kinderbetreuung, SPA-Bereich mit Anwendungen (gg. Gebühr)...

Parc Hotel am Kalterer See ****S I-39052 Kaltern Tel. +39 0471 960 000 info@parchotel.cc www.parchotel.cc

Kurzurlaubtipp Die 3 Weinstrassenhotels bieten Urlaub für jeden Geschmack: Im Überetsch zwischen dem bekannten Kalterer und Montiggler See und dem Weindorf Girlan gibt es allerhand zu erwandern und entdecken. Weinliebhaber, Familien und sportlich Aktive werden begeistert sein!

Geniesserpaket Lifestyle & Dine & Wine 3 Übernachtungen in einer exklusiven Studio-Suite ab 399 € pro Person Südtiroler Lebensart am See, 4-gängiges Degustationsdinner im Schloss, kultiger Vespatrip.

Südtiroler Weinstrassenhotels ****S I-39057 Eppan an der Weinstrasse Tel. +39 0471 662 095 info@weinstrassenhotels.com

Lifestyle & Designhotel Gius la Residenza **** I-39052 Kaltern am See Tel. +39 0471 963 295 welcome@designhotel-kaltern.com

www.weinstrassenhotels.com

www.designhotel-kaltern.com


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Das Südtiroler Preisrätsel Was sieht der Wanderer durch den Feldstecher? Der gesuchte Bildausschnitt ist in diesem Magazin zu finden. Auf welcher Seite haben Sie ihn entdeckt? Geben Sie Ihre Lösung ein auf: www.suedtirolmagazin.ch/suchspiel

1. Preis

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Zwei Übernachtungen für zwei Personen bei Familie Wenter

Wissen Sie, wie man die feine Terlaner Weinsuppe, deftige

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Kasnocken, Völser Spinatspatzlen oder ein Bozner Stock-

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fischgröstel zubereitet? Wir verlosen 9 Ausgaben des Buches

schen Sarntal verspricht Harmonie zwischen alpenländischer

«33 x Südtiroler Klassiker: So geniesst Südtirol»; inklusive

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einer Südtirol-Kochschürze.

Wenn Sie in der Schweiz wohnen und volljährig sind, geben Sie einfach bis zum 31.07.2011 Ihre Lösung ein. Die Preise werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost. Wie üblich ist der Rechtsweg ausgeschlossen, und es findet keine Korrespondenz über das Gewinnspiel statt. Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.

Genuss der Vielfalt seine Frau, die Schwester von Gregor Wenter, jeden Moment ihr zweites Baby auf die Welt bringen wird. «Vielleicht wirke ich ruhiger, als ich bin», sagt Heiss, übrigens ein gebürtiger Sarntaler. Und lächelt zurückhaltend, ein bisschen verschmitzt. Heiss darf alle grossen Namen der Gastronomie in seinem Palmarès nennen: Er kochte beim berühmten Enfant terrible der Szene Marco Pierre White und beim Schweizer Anton Mosimann im Private Dining Club in London, er krampfte beim Schotten Gordon Ramsay, dem absoluten Megastar der Kochwelt, dessen rüde Manieren so berühmt sind wie seine Restaurants. Und dann, wohin kann man dann noch gehen, Herr Heiss? «Ich komme vom Berg, ich wollte wieder auf den Berg zurück», sagt der Mann aus dem Sarntal ohne Pathos. So ist er wieder in der Heimat, zwischen Alpenkräutern und Latschenkiefern, die er meisterhaft einzusetzen weiss. Was immer möglich, bezieht er bei den Bauern im Tal.

Kühn und gelassen verarbeitet er einheimische Produkte mit den neusten Techniken, pochiert das Filet vom Grauvieh in Lagrein, gibt zum Griessknödel salziges Carameleis. Global denken – lokal essen! Der Pesto aus der Latschenkiefer brauchte zwar ein paar Probeläufe, bis er endlich gelungen war. Mittlerweile ist er ebenso ein Klassiker wie der zartgrüne Risotto mit dem unvergleichlichen Aroma aus den Nadeln der Latsche. Die «Boxilemehlschlutzer mit Alpkäsefonduta auf Sellerieknollencreme», zu Deutsch etwa Teigtaschen aus dem Mehl der Schoten des Affenbrot- oder Johannisbrotbaumes mit geschmolzenem Alpkäse sind der Renner des Hauses geworden. Der Affenbrotbaum übrigens kam mit den Mulis aus dem Süden ins Südtirol. Aber das ist eine andere, lange Geschichte, die Gregor Wenter wunderbar erzählen kann, wenn er mit seinen Gästen eine Rarität aus seinem Keller trinkt. Zum Training, versteht sich.

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11.09. bis 31.10.2011 ab 86 € pro Person/Nacht inklusive Verwöhn-Halbpension im Komfortdoppelzimmer

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Inklusivleistungen: Reichhaltiges Frühstücksbuffet, mehrgängiges Gourmet-Abendmenü, grosszügiger Wellnessbereich, Sauna, Outdoor- und Indoorpool, Sportprogramm, Kinderbetreuung, SPA-Bereich mit Anwendungen (gg. Gebühr)...

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Südtiroler Weinstrassenhotels ****S I-39057 Eppan an der Weinstrasse Tel. +39 0471 662 095 info@weinstrassenhotels.com

Lifestyle & Designhotel Gius la Residenza **** I-39052 Kaltern am See Tel. +39 0471 963 295 welcome@designhotel-kaltern.com

www.weinstrassenhotels.com

www.designhotel-kaltern.com


B e t t g e s c h i c h t e n | 26

B e t t g e s c h i c h t e n | 27

Familienbesitz im Höhenflug Hanspeter Bürgin

An den sonnigen Prachtslagen oberhalb des Dorfzentrums von Dorf Tirol, umgeben von Obstplantagen und Reben, thront ein Hotel, das sich zu Recht «The Panoramic Lodge» nennt. Hier also soll das bekannte Hotel Küglerhof sein? Knapp unterhalb des Waldrandes, hoch ob dem Dorf Tirol, biegt eine schmale Strasse ab, die direkt in den Wald zu führen scheint – bis endlich das aus Holz gezimmerte Eingangstor auftaucht und allfällige Zweifel ausräumt. Irgendwie erinnert die Pforte an die Ponderosa, die legendäre Ranch aus der Westernserie «Bonanza». Links steht das stattliche Wohnhaus der Familie Dilitz, daneben eine Scheune, in der früher die Pferde von Tochter Karoline untergebracht waren; vis-à-vis ihr kleines Holz-Spielhaus, das heute als Fitnessraum genutzt wird. Erst dann fällt der Blick auf die Fassade aus Glas, die das Hotel mit seinen 35 Zimmern so unverwechselbar macht. Von aussen sehe der Küglerhof aus, «wie man sich eine Lodge des Denver-Clans in Aspen vorstellt», schreibt Susanna Heim in ihrem Hotelführer für «Frauen auf Reisen» («Ein Hotel für jede Stimmung», Orell Füssli Verlag, Zürich). Irgendwie passt da sogar der Zusatz im Hotelnamen «The Panoramic Lodge», der für die phänomenale Aussicht steht. Sei es vom geheizten Freibad und der Liegewiese aus, sei es von der grosszügigen Restaurantterrasse, sei es vom Ruheraum des Wellnessbereichs oder von den nach Süden ausgerichteten Zimmern: Die grandiose Sicht in die Berge und die Weite des Tales

machen den Aufenthalt im Küglerhof zum Erlebnis. Zu Füssen liegt das Dorf Tirol, im Tal unten Meran, und wenn das Wetter gut ist, kann man bis nach Bozen sehen. 2012 feiert das elegant-rustikale Haus, das heute vier Sterne besitzt, sein vierzigjähriges Bestehen. Erbaut hatte es Walter Dilitz, der die vier Hektaren Land zu einem Zeitpunkt kaufte, als das Bauernhaus der Familie noch als Sommersitz diente. Später übersiedelten die Dilitz’ ganz von Meran nach Dorf Tirol. Seine Frau lebt heute noch da, unter dem grossen Dach mit Sohn Alexander, 56, und dessen Tochter Karoline, 25. Karolines Mutter Edith Kapferer, die für den Innenausbau verantwortlich zeichnet, führt ihr eigenes Einrichtungsgeschäft «Lebensraum» in Lana. Dem besonderen Geschmack der gelernten Designerin ist das ganze Interieur zu verdanken, vor allem im neuen Trakt mit den geräumigen Junior-Suites, dessen Bau 2007 fertig gestellt wurde. Die Zimmer, alle mit Balkonen und Parkettböden, sind edel, aber doch auch praktisch und funktional eingerichtet: viel Holz – modern interpretiert, warme Braunund Sandtöne, Designerlampen. Grosse Fenster lassen viel Licht in den Raum. Die nach Norden, Osten und Westen gehenden Zimmer – einige noch mit Spannteppichen und etwas dunkel – haben wenigstens im Hochsommer den Vorteil, nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt zu sein. Aber wer verbringt den Tag schon im Hotelzimmer? Der Küglerhof liegt so prächtig in der Natur, dass der aktive Gast jeden Tag neue Wanderungen entdecken kann. Das Auto lässt er locker in der Tiefgarage stehen. Ein Touristenbus fährt nach Dorf Tirol und zum Sessellift, der direkt in die Fussgängerzone von Meran führt (zum Shoppen, nicht zum Wandern...).

Ansonsten: Dolce far niente am Swimmingpool, dessen Wasser auf angenehme 28 bis 29 Grad geheizt wird. Und dazwischen den ebenfalls neu gestalteten Wellnessbereich geniessen mit Bio-Heusauna, einem Kneippbecken oder dem Whirlpool. Und weil auch die Küche höchsten Ansprüchen genügt und deshalb auch externe Gäste gerne zum Essen kommen, wurde mit einem vergrösserten Restaurant in die neue Saison gestartet. Für Hotelgäste ist die Halbpension indes fast ein Muss, zumal das Abendessen nur mit 12 Euro pro Person berechnet wird. Dem Familienbetrieb Dilitz geht es sichtlich gut. Stolz erwähnt Rezeptionistin Barbara die «zahlreichen Stammgäste, die immer wieder das gleiche Zimmer buchen». Vor allem die neuen Junior-Suites seien «Monate im Voraus ausgebucht». Die «Panoramic Lodge» ist zweifellos im Höhenflug.

Adresse Hotel Küglerhof Haslacherstr. 82 I-39019 Dorf Tirol Tel. 0039 0473 92 33 99 www.kueglerhof.it

«Kooaba-Paperboy». Seite fotografieren, mehr erfahren.

Design zum Wohlfühlen, Komfort mit Eleganz: Die Lobby ist das Herzstück des Küglerhofs und zeigt die sichere Handschrift der Inneneinrichterin Edith Kapferer.


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Familienbesitz im Höhenflug Hanspeter Bürgin

An den sonnigen Prachtslagen oberhalb des Dorfzentrums von Dorf Tirol, umgeben von Obstplantagen und Reben, thront ein Hotel, das sich zu Recht «The Panoramic Lodge» nennt. Hier also soll das bekannte Hotel Küglerhof sein? Knapp unterhalb des Waldrandes, hoch ob dem Dorf Tirol, biegt eine schmale Strasse ab, die direkt in den Wald zu führen scheint – bis endlich das aus Holz gezimmerte Eingangstor auftaucht und allfällige Zweifel ausräumt. Irgendwie erinnert die Pforte an die Ponderosa, die legendäre Ranch aus der Westernserie «Bonanza». Links steht das stattliche Wohnhaus der Familie Dilitz, daneben eine Scheune, in der früher die Pferde von Tochter Karoline untergebracht waren; vis-à-vis ihr kleines Holz-Spielhaus, das heute als Fitnessraum genutzt wird. Erst dann fällt der Blick auf die Fassade aus Glas, die das Hotel mit seinen 35 Zimmern so unverwechselbar macht. Von aussen sehe der Küglerhof aus, «wie man sich eine Lodge des Denver-Clans in Aspen vorstellt», schreibt Susanna Heim in ihrem Hotelführer für «Frauen auf Reisen» («Ein Hotel für jede Stimmung», Orell Füssli Verlag, Zürich). Irgendwie passt da sogar der Zusatz im Hotelnamen «The Panoramic Lodge», der für die phänomenale Aussicht steht. Sei es vom geheizten Freibad und der Liegewiese aus, sei es von der grosszügigen Restaurantterrasse, sei es vom Ruheraum des Wellnessbereichs oder von den nach Süden ausgerichteten Zimmern: Die grandiose Sicht in die Berge und die Weite des Tales

machen den Aufenthalt im Küglerhof zum Erlebnis. Zu Füssen liegt das Dorf Tirol, im Tal unten Meran, und wenn das Wetter gut ist, kann man bis nach Bozen sehen. 2012 feiert das elegant-rustikale Haus, das heute vier Sterne besitzt, sein vierzigjähriges Bestehen. Erbaut hatte es Walter Dilitz, der die vier Hektaren Land zu einem Zeitpunkt kaufte, als das Bauernhaus der Familie noch als Sommersitz diente. Später übersiedelten die Dilitz’ ganz von Meran nach Dorf Tirol. Seine Frau lebt heute noch da, unter dem grossen Dach mit Sohn Alexander, 56, und dessen Tochter Karoline, 25. Karolines Mutter Edith Kapferer, die für den Innenausbau verantwortlich zeichnet, führt ihr eigenes Einrichtungsgeschäft «Lebensraum» in Lana. Dem besonderen Geschmack der gelernten Designerin ist das ganze Interieur zu verdanken, vor allem im neuen Trakt mit den geräumigen Junior-Suites, dessen Bau 2007 fertig gestellt wurde. Die Zimmer, alle mit Balkonen und Parkettböden, sind edel, aber doch auch praktisch und funktional eingerichtet: viel Holz – modern interpretiert, warme Braunund Sandtöne, Designerlampen. Grosse Fenster lassen viel Licht in den Raum. Die nach Norden, Osten und Westen gehenden Zimmer – einige noch mit Spannteppichen und etwas dunkel – haben wenigstens im Hochsommer den Vorteil, nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt zu sein. Aber wer verbringt den Tag schon im Hotelzimmer? Der Küglerhof liegt so prächtig in der Natur, dass der aktive Gast jeden Tag neue Wanderungen entdecken kann. Das Auto lässt er locker in der Tiefgarage stehen. Ein Touristenbus fährt nach Dorf Tirol und zum Sessellift, der direkt in die Fussgängerzone von Meran führt (zum Shoppen, nicht zum Wandern...).

Ansonsten: Dolce far niente am Swimmingpool, dessen Wasser auf angenehme 28 bis 29 Grad geheizt wird. Und dazwischen den ebenfalls neu gestalteten Wellnessbereich geniessen mit Bio-Heusauna, einem Kneippbecken oder dem Whirlpool. Und weil auch die Küche höchsten Ansprüchen genügt und deshalb auch externe Gäste gerne zum Essen kommen, wurde mit einem vergrösserten Restaurant in die neue Saison gestartet. Für Hotelgäste ist die Halbpension indes fast ein Muss, zumal das Abendessen nur mit 12 Euro pro Person berechnet wird. Dem Familienbetrieb Dilitz geht es sichtlich gut. Stolz erwähnt Rezeptionistin Barbara die «zahlreichen Stammgäste, die immer wieder das gleiche Zimmer buchen». Vor allem die neuen Junior-Suites seien «Monate im Voraus ausgebucht». Die «Panoramic Lodge» ist zweifellos im Höhenflug.

Adresse Hotel Küglerhof Haslacherstr. 82 I-39019 Dorf Tirol Tel. 0039 0473 92 33 99 www.kueglerhof.it

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Wellness mit Aussicht Mai bis Juli 2011: 4 Tage ab 608 € pro Person

EUROBUS fährt zwischen dem 8. Mai und dem 16. Oktober 2011 jeden Sonntag ins Südtirol. Dabei werden 11 ausgezeichnete Hotels zwischen Vinschgau, Burggrafenamt und Meran angefahren. z.B. 8 Tage Hotel des Alpes*** inkl. HP/DZ (5.6. – 24.7) ab Fr. 665.- pro Person. Hotels: Sie haben die Wahl aus 11 Hotels der 3- und 4-Sterne Kategorie.

Inklusivleistungen: 4 Tage Verwöhnpension inkl. täglich 1 Stunde Wellness-Behandlung nach Wahl im neuen spektakulären „VistaSpa“ mit Saunen, duftenden Bädern, verträumten Ruheräumen und einem grandiosen Ausblick.

Reisedaten: Jeden Sonntag vom 08.05. – 16.10.2011 Inbegriffen: • Fahrt im Komfortcar • Betreuung durch 2 Chauffeure/Reiseleiter • Taxitransfer zum Hotel • Unterkunft im gewählten Hotel • Mahlzeiten gemäss Programm • Reiseunterlagen Weitere Informationen: Aargau 056 461 63 63 Zürich 044 444 12 12 Basel 061 711 55 77 Ostschweiz 071 446 14 44 Bern 031 996 13 13 Zentralschweiz 041 496 96 66

www.eurobus.ch

1 Woche im Zeitraum von 09.07. bis 27.08.2011 ab 581 € mit 3/4 Verwöhnpension

Hinter dem Namen Hohenwart stehen drei Häuser mit einem unverwechselbaren Flair und vielen Annehmlichkeiten. Erleben Sie die warmherzige und freundschaftliche Atmosphäre des Hauses hautnah und lassen Sie sich von dem kulinarischen Angebot begeistern.

Wandern. Biken. Wellness. Genuss. Ihr Geheimtipp für die Urlaubsregion Meran/Vinschgau.

Hotel Hohenwart ****S I-39017 Schenna Tel. +39 0473 944 400 info@hohenwart.com

Hotel Ansitz Schulerhof **** I-39025 Plaus/Naturns bei Meran Tel. +39 0473 660 096 info@schulerhof.it

www.hohenwart.com

www.schulerhof.it

30.04. bis 06.08. / 16.10. bis 07.11.2011 ab 630 € = (ca. 830 CHF) für 7 Nächte pro Person inklusive Geniesserhalbpension Inklusivleistungen: 1 Relaxmassage, geführter Wandertag, Transfer zum Botanischen Garten und Tappeinerweg, 1 Wanderkarte + Merano Plus Card, gültig für alle Busse und Züge (schon ab Zernez), Seilbahnen und über 70 Museen.

7 Gründe für eine Reise ins Südtirol Martin Dalsass

Sommer im Meranerland

Schnäppchenwochen

En t s c h e i d u n g sh il f e | 29

Wöchentlich ins Südtirol

Zeit zu zweit 26.06. bis 30.07.2011 3 Nächte im Doppelzimmer Giardino ab 386 € pro Person Inklusivleistungen: Alle la maiena-Genussleistungen und eine Paarbehandlung (Dampfsauna, Seifenschaummassage, Bad in der Whirlwanne und anschliessend Einölung. Nachruhezeit bei einem Glas Schaumwein).

Das Persönliche macht den Unterschied... Freuen Sie sich auf unvergessliche Urlaubstage voller Hochgenüsse für Körper, Geist und Gaumen in herrlich ruhiger Lage, eingebettet in hauseigene Weinberge und doch nur 10 Gehminuten vom Zentrum Merans entfernt.

Moderne Zimmer und Suiten in einmaliger Panoramalage oberhalb von Meran, Hallen- und Freischwimmbad, Whirlpool und Saunalandschaft, Vitalprogramm, „la dolce vita“ wellness & spa. Viele Vorteile für Golfer, 2 Tennisplätze, Hits für Kids und Gourmetrestaurant...

Hotel & Residence Sittnerhof **** I-39012 Meran Tel. +39 0473 446 331 info@sittnerhof.it

la maiena Life Resort ****S I-39020 Marling bei Meran Tel. +39 0473 447 000 info@lamaiena.it

www.sittnerhof.it

www.lamaiena.it

1. Die Erinnerung Als ich vom Lehrer gefragt wurde, wie denn Oswald von Wolkenstein, der grosse Südtiroler Sänger und Politiker des Spätmittelalters, ums Leben gekommen sei, sagte ich: «Er wurde erschossen.» Da hat mich der Lehrer angebellt: «Geh nach Haus und erschiess dich doch selber.» Die Umgangsformen waren früher ziemlich rau im Südtirol, aber die Menschen haben einen weichen Kern. Und Oswald von Wolkenstein starb an den Folgen der Folterungen, die er erdulden musste. Noch früher waren die Umgangsformen noch einiges rauer. 2. Die Gastfreundschaft Ich hab einmal mit André Jaeger von der berühmten Fischerzunft in Schaffhausen an einem Anlass im landwirschaftlichen Forschungszentrum Laimburg gekocht. Nach der Arbeit fuhren wir so gegen zwei Uhr morgens zu meinen Eltern nach Leifers. Das war gar keine Frage, dass meine Mutter sofort Kartoffeln gekocht und mein Vater den selbstgeräucherten Speck herausgeholt hat. Egal, wie spät es war. Bei uns zu Hause durfte man immer seine Freunde bringen. Es gab immer zu essen und zu trinken. Und eine Wegzehrung als Geschenk. Das ist Gastfreundschaft im Südtirol. 3. Die Produkte Für mein Restaurant in Sorengo hole ich die Spargeln in Terlan. Der Margarete-Spargel ist ganz zart, ganz leicht süsslich. Zum roh Essen! Und so einen Weisskabis wie im Pustertal gibts nirgendwo auf der Welt. Und der beste Apfel weit und breit ist Pink Lady. Ja, und die fleischigen Radieschen aus dem Vinschgau, die am sandigen Ufer der Etsch wachsen, sind unbeschreiblich gut.

4. Die Berge Wenn ich an die Heimat denke, denke ich an die Berge, die Wälder, die Wiesen, an die Natur. Sie hat Kraft, und sie gibt mir Kraft. So ein heller Wandermorgen, wenn die Sonne scheint und im Tal alle Kirchenglocken läuten, ja, das geht unter die Haut.

Martin Dalsass wurde am 2. Oktober 1956 in Deutschnofen bei Bozen geboren. Er wuchs in Leifers auf und machte seine Kochlehre im Bozener Tophotel Laurin. Mit 19 Jahren ging er in die Schweiz. Und begann seine Karriere in Gstaad, war

5. Das Geheimnis Niemand kann entscheiden, wo er auf die Welt kommt. Ich habe einfach Glück gehabt, dass ich im Südtirol geboren worden bin. Wir Südtiroler sind glückliche Menschen. Die Freude, die wir ausstrahlen, überträgt sich auf die Gäste. Das ist das Geheimnis.

schliesslich fünf Jahre Küchenchef im Grand Hotel Bellevue. 1985 eröffnete er sein Restaurant Santabbondio in Sorengo-Lugano, eines der besten Restaurants der Schweiz mit 18 Punkten im Gault-Millau. Vom Gourmetführer erhielt er 2001 auch die begehrte

6. Das Angeln Ich bin ein begeisterter Angler, und das Tauferer Ahrntal bei Bruneck ist diesbezüglich das Paradies für mich. Wir fischen MarmorataForellen und Temolo (Äschen).

Ehrung «Koch des Jahres». Dalsass ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Sohn Andrea besucht die Hotelfachschule in Meran. Ab Dezember dieses Jahres werden Martin Dalsass und

7. Die Freunde am Herd Nach dem Angeln gehe ich zu Karl Baumgartner in seinem Restaurant Schöneck im Pustertal essen. Das darf man nicht verpassen. Und im Winter, wenn ich in den Dolomiten Ski fahre, ess ich bei meinem Freund Norbert Niederkofler im Hotel Rosa Alpina in St. Kassian.

seine Frau Lorena das Restaurant Talvo von Roland Jöhri in Champfèr bei St. Moritz übernehmen. Das weit herum berühmte Spitzenrestaurant wird dann «Talvo by Dalsass» heissen.


Wellness mit Aussicht Mai bis Juli 2011: 4 Tage ab 608 € pro Person

EUROBUS fährt zwischen dem 8. Mai und dem 16. Oktober 2011 jeden Sonntag ins Südtirol. Dabei werden 11 ausgezeichnete Hotels zwischen Vinschgau, Burggrafenamt und Meran angefahren. z.B. 8 Tage Hotel des Alpes*** inkl. HP/DZ (5.6. – 24.7) ab Fr. 665.- pro Person. Hotels: Sie haben die Wahl aus 11 Hotels der 3- und 4-Sterne Kategorie.

Inklusivleistungen: 4 Tage Verwöhnpension inkl. täglich 1 Stunde Wellness-Behandlung nach Wahl im neuen spektakulären „VistaSpa“ mit Saunen, duftenden Bädern, verträumten Ruheräumen und einem grandiosen Ausblick.

Reisedaten: Jeden Sonntag vom 08.05. – 16.10.2011 Inbegriffen: • Fahrt im Komfortcar • Betreuung durch 2 Chauffeure/Reiseleiter • Taxitransfer zum Hotel • Unterkunft im gewählten Hotel • Mahlzeiten gemäss Programm • Reiseunterlagen Weitere Informationen: Aargau 056 461 63 63 Zürich 044 444 12 12 Basel 061 711 55 77 Ostschweiz 071 446 14 44 Bern 031 996 13 13 Zentralschweiz 041 496 96 66

www.eurobus.ch

1 Woche im Zeitraum von 09.07. bis 27.08.2011 ab 581 € mit 3/4 Verwöhnpension

Hinter dem Namen Hohenwart stehen drei Häuser mit einem unverwechselbaren Flair und vielen Annehmlichkeiten. Erleben Sie die warmherzige und freundschaftliche Atmosphäre des Hauses hautnah und lassen Sie sich von dem kulinarischen Angebot begeistern.

Wandern. Biken. Wellness. Genuss. Ihr Geheimtipp für die Urlaubsregion Meran/Vinschgau.

Hotel Hohenwart ****S I-39017 Schenna Tel. +39 0473 944 400 info@hohenwart.com

Hotel Ansitz Schulerhof **** I-39025 Plaus/Naturns bei Meran Tel. +39 0473 660 096 info@schulerhof.it

www.hohenwart.com

www.schulerhof.it

30.04. bis 06.08. / 16.10. bis 07.11.2011 ab 630 € = (ca. 830 CHF) für 7 Nächte pro Person inklusive Geniesserhalbpension Inklusivleistungen: 1 Relaxmassage, geführter Wandertag, Transfer zum Botanischen Garten und Tappeinerweg, 1 Wanderkarte + Merano Plus Card, gültig für alle Busse und Züge (schon ab Zernez), Seilbahnen und über 70 Museen.

7 Gründe für eine Reise ins Südtirol Martin Dalsass

Sommer im Meranerland

Schnäppchenwochen

En t s c h e i d u n g sh il f e | 29

Wöchentlich ins Südtirol

Zeit zu zweit 26.06. bis 30.07.2011 3 Nächte im Doppelzimmer Giardino ab 386 € pro Person Inklusivleistungen: Alle la maiena-Genussleistungen und eine Paarbehandlung (Dampfsauna, Seifenschaummassage, Bad in der Whirlwanne und anschliessend Einölung. Nachruhezeit bei einem Glas Schaumwein).

Das Persönliche macht den Unterschied... Freuen Sie sich auf unvergessliche Urlaubstage voller Hochgenüsse für Körper, Geist und Gaumen in herrlich ruhiger Lage, eingebettet in hauseigene Weinberge und doch nur 10 Gehminuten vom Zentrum Merans entfernt.

Moderne Zimmer und Suiten in einmaliger Panoramalage oberhalb von Meran, Hallen- und Freischwimmbad, Whirlpool und Saunalandschaft, Vitalprogramm, „la dolce vita“ wellness & spa. Viele Vorteile für Golfer, 2 Tennisplätze, Hits für Kids und Gourmetrestaurant...

Hotel & Residence Sittnerhof **** I-39012 Meran Tel. +39 0473 446 331 info@sittnerhof.it

la maiena Life Resort ****S I-39020 Marling bei Meran Tel. +39 0473 447 000 info@lamaiena.it

www.sittnerhof.it

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1. Die Erinnerung Als ich vom Lehrer gefragt wurde, wie denn Oswald von Wolkenstein, der grosse Südtiroler Sänger und Politiker des Spätmittelalters, ums Leben gekommen sei, sagte ich: «Er wurde erschossen.» Da hat mich der Lehrer angebellt: «Geh nach Haus und erschiess dich doch selber.» Die Umgangsformen waren früher ziemlich rau im Südtirol, aber die Menschen haben einen weichen Kern. Und Oswald von Wolkenstein starb an den Folgen der Folterungen, die er erdulden musste. Noch früher waren die Umgangsformen noch einiges rauer. 2. Die Gastfreundschaft Ich hab einmal mit André Jaeger von der berühmten Fischerzunft in Schaffhausen an einem Anlass im landwirschaftlichen Forschungszentrum Laimburg gekocht. Nach der Arbeit fuhren wir so gegen zwei Uhr morgens zu meinen Eltern nach Leifers. Das war gar keine Frage, dass meine Mutter sofort Kartoffeln gekocht und mein Vater den selbstgeräucherten Speck herausgeholt hat. Egal, wie spät es war. Bei uns zu Hause durfte man immer seine Freunde bringen. Es gab immer zu essen und zu trinken. Und eine Wegzehrung als Geschenk. Das ist Gastfreundschaft im Südtirol. 3. Die Produkte Für mein Restaurant in Sorengo hole ich die Spargeln in Terlan. Der Margarete-Spargel ist ganz zart, ganz leicht süsslich. Zum roh Essen! Und so einen Weisskabis wie im Pustertal gibts nirgendwo auf der Welt. Und der beste Apfel weit und breit ist Pink Lady. Ja, und die fleischigen Radieschen aus dem Vinschgau, die am sandigen Ufer der Etsch wachsen, sind unbeschreiblich gut.

4. Die Berge Wenn ich an die Heimat denke, denke ich an die Berge, die Wälder, die Wiesen, an die Natur. Sie hat Kraft, und sie gibt mir Kraft. So ein heller Wandermorgen, wenn die Sonne scheint und im Tal alle Kirchenglocken läuten, ja, das geht unter die Haut.

Martin Dalsass wurde am 2. Oktober 1956 in Deutschnofen bei Bozen geboren. Er wuchs in Leifers auf und machte seine Kochlehre im Bozener Tophotel Laurin. Mit 19 Jahren ging er in die Schweiz. Und begann seine Karriere in Gstaad, war

5. Das Geheimnis Niemand kann entscheiden, wo er auf die Welt kommt. Ich habe einfach Glück gehabt, dass ich im Südtirol geboren worden bin. Wir Südtiroler sind glückliche Menschen. Die Freude, die wir ausstrahlen, überträgt sich auf die Gäste. Das ist das Geheimnis.

schliesslich fünf Jahre Küchenchef im Grand Hotel Bellevue. 1985 eröffnete er sein Restaurant Santabbondio in Sorengo-Lugano, eines der besten Restaurants der Schweiz mit 18 Punkten im Gault-Millau. Vom Gourmetführer erhielt er 2001 auch die begehrte

6. Das Angeln Ich bin ein begeisterter Angler, und das Tauferer Ahrntal bei Bruneck ist diesbezüglich das Paradies für mich. Wir fischen MarmorataForellen und Temolo (Äschen).

Ehrung «Koch des Jahres». Dalsass ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Sohn Andrea besucht die Hotelfachschule in Meran. Ab Dezember dieses Jahres werden Martin Dalsass und

7. Die Freunde am Herd Nach dem Angeln gehe ich zu Karl Baumgartner in seinem Restaurant Schöneck im Pustertal essen. Das darf man nicht verpassen. Und im Winter, wenn ich in den Dolomiten Ski fahre, ess ich bei meinem Freund Norbert Niederkofler im Hotel Rosa Alpina in St. Kassian.

seine Frau Lorena das Restaurant Talvo von Roland Jöhri in Champfèr bei St. Moritz übernehmen. Das weit herum berühmte Spitzenrestaurant wird dann «Talvo by Dalsass» heissen.


Tr e f f p u n k t | 3 0

Tr e f f p u n k t | 31

Südtiroler Agenda

Schweiz – Südtirol retour Das Südtirol ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. Mit Schweizer ÖV (SBB, der Rhätischen Bahn, dem Schweizer Postauto) und der modernen Vinschgerbahn im Südtirol gelangen Sie bequem ans Ziel.

Maratona dles Dolomites

10. Juli 2011

Eines der wichtigsten Rennen für Radsport-Amateure aus der ganzen Welt: Bei der 175 km langen Strecke müssen insgesamt sieben Pässe der Dolomiten überwunden werden. 2011 feiert die Maratona ihr 25. Jubiläum. www.maratona.it

Wein-Kultur-Wochen, St. Pauls 21. Juli bis 2. August 2011

Wein, Kultur und Gastlichkeit in gediegenem Ambiente: Malerische Innenhöfe, wunderschöne Erker und romantische Gassen bilden die Kulisse für das Zelebrieren guter Tropfen aus der Gegend. www.weinkulturwochen.com

Per Bahn: • Die Rhätische Bahn bietet zwischen Landquart und Zernez eine tägliche Schnellverbindung in beiden Richtungen. Von dort führt die unvergessliche Postautofahrt im Sommer im Stundentakt durch den Schweizer Nationalpark, über den Ofenpass und durch das Val Müstair nach Mals – dem Umsteigebahnhof zur Vinschgerbahn. Vinschgerbahn-Tickets sind am Bahnhof Mals und an den Billettautomaten erhältlich. Die Vinschgerbahn bietet nahtlose Anschlüsse nach Meran und direkt nach Bozen. • Alternativ kann Mals mit RhB-Direktzügen von Landquart durch den Vereinatunnel nach Scuol, von dort mit dem Bus nach Nauders und schlussendlich mit der SAD-Linie nach Mals erreicht werden. • Wer nur einmal umsteigen will, steigt in Zürich in den Schnellzug Richtung Wien – durch den Arlberg – und wechselt in Innsbruck in den Anschlusszug nach Bozen und Verona. Rückfahrt ab Bozen, wieder mit direktem Anschluss in Innsbruck. Unter www.sbb.ch findet man auch die besten Zugverbindungen aus der ganzen Schweiz via Buchs SG (über Arlberg und Brenner) und via Zernez (durchs Engadin).

St. Moritz

Per Bus: • Jeden Samstag, von März bis November, startet in St. Gallen (via Zürich) der Car des Südtirolexpress nach Meran. www.suedtirolexpress.ch • Ebenfalls wöchentlich ins Südtirol gelangen Sie mit Eurobus, dem grössten Schweizer Reisebusveranstalter. www.eurobus.ch

Infos unter: www.sbb.ch, www.rhb.ch, www.sii.bz.it und www.vinschgerbahn.it

Per Auto: Wer per Auto anreist, kann das quasi parallel zu den ÖV-Routen tun: entweder über den Ofen- oder Reschenpass in den Vinschgau oder auf der Autobahn via Innsbruck über den Brenner. Den besten Weg ins Südtirol finden Sie unter: www.suedtirol.info/anreise

Mobil in Südtirol Die Mobilcard ermöglicht es Ihnen, an drei bzw. sieben aufeinander folgenden Tagen alle öffentlichen Verkehrsmittel im ganzen Südtirol unbegrenzt zu nutzen. www.mobilcard.info/de/mobilcard.asp

Südtirol – interaktiv, online und mobil

Reschenseelauf, Vinschgau

Meraner Musikwochen

Etwa 500 Teilnehmer werden beim Seelauf am Reschen im oberen Vinschgau erwartet. Der aus dem See ragende Kirchturm ist der Orientierungspunkt auf der 15,3 km langen Strecke. www.reschenseelauf.it

Die Meraner Musikwochen zählen in Europa zu den bedeutenden Festivals für klassische Musik. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der sinfonischen Musik und grosse Orchester und Interpreten von Weltruf garantieren für hochkarätige Darbietungen. www.meranofestival.com

30. Juli 2011

25. August bis 22. September 2011

Das Südtirol-Magazin ist online Möchten Sie kein Südtirol-Magazin mehr verpassen, in alten Magazinen stöbern und Artikel weiterempfehlen? Ganz neu bieten wir eine Online-Ausgabe unseres Magazins auf dem Internet an. Darin finden Sie unter anderem zusätzliche Bilder, Videos und spannende Links zu verschiedenen Themen aus dem Heft. Abonnieren Sie über die Website auch den Newsletter und Sie werden exklusiv informiert, bevor ein neues Heft erscheint. Viel Spass beim Entdecken. www.suedtirolmagazin.ch

Mit Kooaba Paperboy kann man kostenlos noch mehr Informationen zu einem Südtirol-Artikel auf sein Smart-Phone laden. Fotografieren Sie einfach mit Ihrem Smart-Phone eine Artikelseite in diesem Magazin (gekennzeichnet mit ) und senden Sie das Bild des Artikels an Kooaba. Sie erhalten umgehend den ganzen Artikel, sowie nützliche Adressen, Anregungen und ergänzende Hinweise zum Thema im Artikel. Die Kooaba-Applikation können Sie kostenlos aus dem App-Store oder Android-Market beziehen.

Südtirol-App Holen Sie sich im App-Store die Gratis-App fürs Südtirol auf Ihr iPhone. Finden Sie Unterkünfte, Restaurants, Veranstaltungen und mehr. Geolokalisator inklusive. Facebook Freunden Sie sich mit unserer Facebook-Gruppe an: www.facebook.com/altoadige.suedtirol


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Maratona dles Dolomites

10. Juli 2011

Eines der wichtigsten Rennen für Radsport-Amateure aus der ganzen Welt: Bei der 175 km langen Strecke müssen insgesamt sieben Pässe der Dolomiten überwunden werden. 2011 feiert die Maratona ihr 25. Jubiläum. www.maratona.it

Wein-Kultur-Wochen, St. Pauls 21. Juli bis 2. August 2011

Wein, Kultur und Gastlichkeit in gediegenem Ambiente: Malerische Innenhöfe, wunderschöne Erker und romantische Gassen bilden die Kulisse für das Zelebrieren guter Tropfen aus der Gegend. www.weinkulturwochen.com

Per Bahn: • Die Rhätische Bahn bietet zwischen Landquart und Zernez eine tägliche Schnellverbindung in beiden Richtungen. Von dort führt die unvergessliche Postautofahrt im Sommer im Stundentakt durch den Schweizer Nationalpark, über den Ofenpass und durch das Val Müstair nach Mals – dem Umsteigebahnhof zur Vinschgerbahn. Vinschgerbahn-Tickets sind am Bahnhof Mals und an den Billettautomaten erhältlich. Die Vinschgerbahn bietet nahtlose Anschlüsse nach Meran und direkt nach Bozen. • Alternativ kann Mals mit RhB-Direktzügen von Landquart durch den Vereinatunnel nach Scuol, von dort mit dem Bus nach Nauders und schlussendlich mit der SAD-Linie nach Mals erreicht werden. • Wer nur einmal umsteigen will, steigt in Zürich in den Schnellzug Richtung Wien – durch den Arlberg – und wechselt in Innsbruck in den Anschlusszug nach Bozen und Verona. Rückfahrt ab Bozen, wieder mit direktem Anschluss in Innsbruck. Unter www.sbb.ch findet man auch die besten Zugverbindungen aus der ganzen Schweiz via Buchs SG (über Arlberg und Brenner) und via Zernez (durchs Engadin).

St. Moritz

Per Bus: • Jeden Samstag, von März bis November, startet in St. Gallen (via Zürich) der Car des Südtirolexpress nach Meran. www.suedtirolexpress.ch • Ebenfalls wöchentlich ins Südtirol gelangen Sie mit Eurobus, dem grössten Schweizer Reisebusveranstalter. www.eurobus.ch

Infos unter: www.sbb.ch, www.rhb.ch, www.sii.bz.it und www.vinschgerbahn.it

Per Auto: Wer per Auto anreist, kann das quasi parallel zu den ÖV-Routen tun: entweder über den Ofen- oder Reschenpass in den Vinschgau oder auf der Autobahn via Innsbruck über den Brenner. Den besten Weg ins Südtirol finden Sie unter: www.suedtirol.info/anreise

Mobil in Südtirol Die Mobilcard ermöglicht es Ihnen, an drei bzw. sieben aufeinander folgenden Tagen alle öffentlichen Verkehrsmittel im ganzen Südtirol unbegrenzt zu nutzen. www.mobilcard.info/de/mobilcard.asp

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Reschenseelauf, Vinschgau

Meraner Musikwochen

Etwa 500 Teilnehmer werden beim Seelauf am Reschen im oberen Vinschgau erwartet. Der aus dem See ragende Kirchturm ist der Orientierungspunkt auf der 15,3 km langen Strecke. www.reschenseelauf.it

Die Meraner Musikwochen zählen in Europa zu den bedeutenden Festivals für klassische Musik. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der sinfonischen Musik und grosse Orchester und Interpreten von Weltruf garantieren für hochkarätige Darbietungen. www.meranofestival.com

30. Juli 2011

25. August bis 22. September 2011

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Mit Kooaba Paperboy kann man kostenlos noch mehr Informationen zu einem Südtirol-Artikel auf sein Smart-Phone laden. Fotografieren Sie einfach mit Ihrem Smart-Phone eine Artikelseite in diesem Magazin (gekennzeichnet mit ) und senden Sie das Bild des Artikels an Kooaba. Sie erhalten umgehend den ganzen Artikel, sowie nützliche Adressen, Anregungen und ergänzende Hinweise zum Thema im Artikel. Die Kooaba-Applikation können Sie kostenlos aus dem App-Store oder Android-Market beziehen.

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