Geschäftsbericht 2021

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3.2 LEBENSMITTELRECHT: SYSTEMRELEVANZ DER BÄCKER ALS MASS FÜR NEUE REGELN Auch im Berichtszeitraum blieb es ein Kraftakt, die Pandemie zu bewältigen. Aber auf die Handwerksbäcker war Verlass: Bäckereibetriebe, von denen die allermeisten Familienbetriebe sind, stellten die Versorgung der Menschen in Deutschland sicher. Mit den strikten Hygienemaßnahmen und dem eingeschränkten Sortiment haben sie sich inzwischen arrangiert. Gleichzeitig waren sie quasi täglich der Unsicherheit ausgesetzt, dass politische Vorschriften verschärft, Gesetze geändert oder ihnen neue Pflichten aufgebürdet werden könnten. Denn die Infektionszahlen stiegen mitunter stark und man erlangte immer neue Erkenntnisse über das Virus. In diesem Auf und Ab setzte sich der Zentralverband unablässig für die Belange der Betriebe ein. Zudem behielt er im Blick, welche Regelungen der Gesetzgeber abseits von Corona plante. So offenbarte die Krise auch eine Stärke der Backbranche: In der Krise steht das Bäckerhandwerk zusammen und löst Probleme, anstatt sich zu beklagen. Systemrelevanz der Bäcker: Maßstab für neue Regeln Schon zu Beginn der Pandemie 2020 hatte die Bundesregierung feststellt, dass das Bäckerhandwerk für die sichere Versorgung der Menschen unverzichtbar ist – wir sind als Teil der kritischen Infrastruktur systemrelevant. Dieses Bekenntnis nutzte der Zentralverband im Berichtszeitraum konsequent als Messlatte für politische Vorhaben. Sobald der Gesetzgeber auch nur den Anschein erweckte, bei der Planung neuer Regelungen die Interessen der Bäcker zu übergehen, schritt der Zentralverband ein. Mit Erfolg – etwa bei der Gewährung der staatlichen November- und / Dezemberhilfe oder bei der Frage, ob Lebensmittel auch künftig als lose Ware abgegeben werden dürfen. Der Zentralverband wird nicht nachlassen, für die Bedeutung des Bäckerhandwerks gegenüber der Politik einzustehen. Denn das Bekenntnis von ganz oben ist da und verdient, schließlich haben es sich die Handwerksbäcker über Jahrzehnte hinweg hart erarbeitet. Aber dass die Politik bei ihrer Würdigung des Bäckerhandwerks bleibt, ist alles andere als selbstverständlich. Zentralverband bündelte Kräfte für Gastro-Betriebe Wegen der wiederkehrenden Lockdowns sahen sich viele ­Cafébetriebe im Berichtszeitraum in großen Schwierigkeiten. Um die Gastronomie in Deutschland schnell wieder zu öffnen, stellte der Zentralverband klare Forderungen an die ­Politik. Dafür bündelte er seine Kraft mit der des Deutschen Hotelund Gaststättenverbandes (DEHOGA), des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und des Großhandelsver­ bandes FOODSERVICE. Als ein Ergebnis wurde etwa die Mehrwertsteuersenkung länger beibehalten als ursprünglich geplant. Mehr dazu lesen Sie hier. Zudem forderten die Verbände einen Rettungsschirm für existenziell bedrohte Cafébetriebe.

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