GYMlive 2/2023 - Das Turnmagazin

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Urs Schweingruber

lebt für Bewegung

IM FOKUS

SPORTWISSENSCHAFT

Ein Überblick über ein komplexes

Zusammenspiel

PORTRÄT MOTIVATION
Foto: STV / Alexandra Herzog Gold Partner Platin Partner

5. NOV 2023

MOMENTE DER ÄSTHETIK

Hallenstadion Zürich

Jetzt Tickets bestellen!

swiss-cup.ch

TV-Partner Ticketing-Partner
kommuniversum.ch

OHNE FLEISS KEIN PREIS

Liebe Turnfamilie

«Ohne Fleiss kein Preis.» Gerade im Sport engagieren sich dutzende Personen mit viel Herzblut für ihre Sache oder für die Erfüllung ihres Traums. Beispielsweise Michèle Gottier (siehe Seite 18). Sechsmal in der Woche trainierte sie, um ihrem Traum vom Kunstturnen nachgehen zu können. Dreieinhalb Jahre, so lange dauert die Vorbereitung von Marina und Guy Mäder. Das Ehepaar ist verantwortlich für den Schweizer Abend an der Gymnaestrada 2023. Für die Show stecken sie viel Arbeit in die Planung (siehe Seite 36).

Oder Urs Schweingruber, der sich seit Jahrzehnten für den Erwachsenensport einsetzt und dafür sorgt, dass das Turnen nicht an Bedeutung verliert. Mit Herzblut und Engagement kann viel erreicht werden (siehe Seite 6). Dies galt auch für die Kunstturner, die an der EM in Antalya um Medaillen kämpften. Auch wenn es für die Schweiz nicht zu Edelmetall gereicht hat, deswegen ans Aufgeben zu denken, ist keine Option. Schon «ZüriWest» sangen «Irgendeinisch fingt ds Glück eim». Spätestens wenn der Erfolg einkehrt, denkt man gerne an die geleistete Arbeit in den Trainings zurück.

Bei der Entstehung eines GYMlive ist es nicht viel anders. Nach einer langen Produktionsphase ist die Freude umso grösser, wenn das gedruckte Magazin da ist. Deshalb hoffe ich, dass ihr euch über die neuste Ausgabe genauso freut, wie wir auf der Redaktion und dass sich der Einsatz für eine spannende Lektüre erneut gelohnt hat.

EDITORIAL

IMPRESSUM

GYMlive – Das Turnmagazin

2023: 166. Jahrgang

Erscheint fünf Mal pro Jahr

Beglaubigte Auflage

Gesamtauflage 99 345 (d/86 238, f/11 540, i/1567)

Herausgeber/Verlag

Schweizerischer Turnverband (STV)

Bahnhofstrasse, 5000 Aarau

Telefon: +41 62 837 82 00, stv-fsg.ch

Redaktion Ausgabe

Deutschschweiz

Alexandra Herzog (Chefredaktorin, ahv)

Mit Sportwissenschaft das Turnen optimieren 32

Thomas Ditzler (Redaktor, tdi.)

Marc Frey (Redaktor, mf) red-aarau@stv-fsg.ch

Abonnementspreise

GYMlive 30 Franken/Jahr

(Einzelnummer: CHF 6.–)

Abonnements/Adressmutationen +41 62 745 94 85, stv-admin@stv-fsg.ch

Konzept/Design/Realisation

Kommuniversum AG, Zürich kommuniversum.ch

Korrektorat

Linkgroup AG, Zürich, linkgroup.ch

Druck/Versand

Stämpfli Kommunikation staempfli.com

Mediavermarktung

Stämpfli Kommunikation staempfli.com

Verantwortliche Mediaberatung und -vermarktung:

Adrian Weber, +41 31 300 63 88

Sophia Schönholzer, +41 31 300 63 80 mediavermarktung@staempfli.com

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Mit dem Verein die Schweiz entdecken

Wie ein Schweizer Abend entsteht

INHALTSVERZEICHNIS PORTRÄT Urs Schweingruber – engagiert im Gesundheitssport 06 AUFGESCHNAPPT Sportliche Wissenshäppchen inklusive Wettbewerb 10 IM FOKUS Datenforschung für optimierte Trainings 12 NACHGEFRAGT Zwei Kunstturnerinnen mit unterschiedlichen Karrieren 18 KOMPAKT Diverse Kurzinfos aus dem Turnsport auf einen Blick 22 GEMEINSAM AKTIV Mit dem Verein faszinierende Orte der Schweiz entdecken 32 TURNSPIRIT Im Schweizer Abend steckt viel Zeit und Herzblut 36 ARCHIVPERLEN 38 SCHLUSSPUNKT Turnwelt in Bildern Letzte Frage an Jazmin Hegglin 39 MITGLIEDERANGEBOTE Aktionen für STV-Mitglieder 40
Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch 18
Entdecke die Welt des STV Den «Kunstturn­Virus» im Blut
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DER FÜR

DIE BEWEGUNG LEBT

Bereits

seit einigen Jahrzehnten ist Urs Schweingruber im Turnsport engagiert. Bis zu dreimal wöchentlich leitet er Bewegungslektionen. Im Schweizerischen Turnverband ist der Berner an der Entwicklung des Erwachsenensports Schweiz (esa) beteiligt.

Anfang März dieses Jahres feierte er seinen 75. Geburtstag. Urs Schweingruber ist ein absoluter Bewegungsmensch. Sportlich gekleidet, nimmt er für das Foto im Garten seines Hauses in Münchenbuchsee die Jonglierbälle zur Hand. Wer ihn als Kursleiter in der Turnhalle erlebt, geht davon aus, dass der Berner schon seit jeher im Turnsport zu Hause war. Doch dem ist nicht so. «Bis ich 18 Jahre alt war, hatte ich noch nie etwas von einem Turnverein gehört», sagt Schweingruber. Geboren im Simmental, hat er die Kinder- und Jugendzeit in Bern Wankdorf verbracht. «Ich war Einzelsportler – angefangen mit Fallschirmspringen, über Triathlon und Ski-

er blieb. Einige Jahre später übernahm er die Funktion des Oberturners. Diese übte er 16 Jahre lang aus. Zusammen mit seiner Frau Cristina leitete Urs im TV Zollikofen die Grossfeldgymnastik-Gruppe. «Wir waren eine gemischte Gruppe. Die Frauen und die Männer hatten damals bei uns innerhalb einer Choreografie unterschiedliche Parts», erklärt Schweingruber. «Das war herausfordernd, da die Choreo und die Musik auch immer mal wieder angepasst werden mussten.» Damals sei das noch nicht so einfach gewesen mit dem Musikfinden und -schneiden. «Ich erinnere mich noch, wie wir am Anfang mit Klavier und Aufnahmegerät in der Halle die Musik zusammengestellt und aufgenommen haben», erzählt er.

Viel investiert

ZUR PERSON

Geburtsdatum: 5. März 1948

Zivilstand: verheiratet mit Cristina, zwei erwachsene Söhne (Michael, Benjamin)

fahren bis zum Tauchen.» Auch einzelne Wettkämpfe im Rope-Skipping hat er damals bestritten. Später wechselte Schweingruber zum Mannschaftssport und spielte Erstliga-Handball im TV Zollikofen. Zu dieser Zeit war er aber immer noch der Meinung: «Leibesübungen, sprich Gymnastik, sind gar nichts für mich.»

Spannende Entwicklung miterlebt

Dennoch liess sich Urs Schweingruber kurze Zeit später überreden, in den Turnverein Zollikofen reinzuschnuppern. Und

Mit der Gymnastikgruppe des TV Zollikofen, die zwischenzeitlich aus 40 Personen – 20 Männern und 20 Frauen – bestand, konnte Urs Schweingruber einmal den Schweizer Vizemeistertitel in der Grossfeldgymnastik gewinnen, und am Eidgenössischen Turnfest 1996 in Bern erzielte der TV Zollikofen in der 1. Stärkeklasse den zweiten Rang. «Wir haben für diese Erfolge viel investiert, aber es war eine schöne Zeit», schwärmt er. Als weiteren Höhepunkt nennt er die Teilnahme am Schweizer Abend an der Gymnaestrada 1999 in Göteborg. «Das war einmalig, eine grosse Ehre. Da das fast nicht zu toppen war, habe ich später an keiner Gymnaestrada mehr teilgenommen», schmunzelt der 75-Jährige.

Selten eine Lektion zweimal Doch Urs Schweingruber blieb nicht beim Leiten des TV Zollikofen. Seit 1998 leitet er auf nationaler Ebene Kurse im

Wohnort: Münchenbuchsee, aufgewachsen in Bern Wankdorf (bis 20-jährig)

Verein: TV Zollikofen

Beruf: pensionierter Lehrer

10. Schuljahr

Funktionen: Fachgruppenleiter Nordic Walking, Fachgruppe esa Turnen Deutschschweiz; Verantwortlicher für die Ausbildung: esa Walking/Nordic-Walking-Leiter*innen, Leiter Winterfit und Nordic Walking Zollikofen, Männerriege und Frauenriege TV Zollikofen

Hobbys: Reisen, Garten, Zeichnen und Gestalten, Fussreflexzonenmassage

Turnerische Höhepunkte:

Schweizer Vizemeistertitel Grossfeldgymnastik mit Handgerät, Teilnahme am Schweizer Abend Gymnaestrada in Göteborg, zweiter Rang 1. Stärkeklasse mit TV Zollikofen am ETF in Bern

PORTRÄT
In dir muss brennen, was du in anderen entfachen willst.
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DIE GANZE WELT DES STV ONLINE AUF EINEN BLICK.

Sei immer und überall auf dem neusten Stand, was die Turnschweiz bewegt. Unser Newsportal berichtet topaktuell und bietet viele spannende Geschichten, Videos und vieles mehr.

«GYMlive online» bietet als Ergänzung zur STV-Verbandszeitschrift zusätzlich Wissenswertes und Nachrichten aus dem STV-Land. Während das Printmagazin «GYMlive» vor allem den Blick hinter die Kulissen wagt, hält dich das Newsportal stets auf dem neusten Stand, was die Turnschweiz gerade

bewegt. Zum Beispiel, wer als neuer Schweizer Meister im Geräteturnen zuoberst auf das Podest steigen darf. Magazin und Newsportal bilden so eine moderne Symbiose aus Lesespass und tagesaktuellen Nachrichten. Wage den Sprung.

Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch

Erwachsenensport (esa). Seit 2000 gibt er auch Trainings und Kurse im Nordic Walking. Seit 14 Jahren zeichnet er für den STV-Zentralkurs 55+ verantwortlich. Urs Schweingrubers Gymnastikvergangenheit spiegelt sich jeweils auch in seinen Lektionen wider. «Am Anfang meiner Lektionen gibt es immer Gymnastik –auch vor dem Nordic-Walking-Training», sagt er.

Die Abwechslung sei wichtig. «Ich bringe selten die gleiche Lektion zweimal. Das ist zwar herausfordernd, aber mein persönlicher Anspruch», so der 75-Jährige. Es sei faszinierend, womit man alles eine Bewegungslektion gestalten könne – seien es Poolnudeln, Frisbees oder mit Sand gefüllte PET-Flaschen. Als ehemaliger Lehrer verfügt Schweingruber über methodisches Geschick und einen beinahe unerschöpflichen Ideenfundus. In seinen Lektionen steckt viel Herzblut.

Schwerer Stand

Er baut seine Lektionen nach dem sportmotorischen Konzept auf. «Konditionelle und koordinative Fähigkeiten, aber auch Kopfarbeit gehören immer dazu, damit Geist und Seele auch gefordert und bewegt werden. Das schätzen die Turnenden», so Schweingruber.

Sein Wissen und seine Erfahrung konnte er auch bei der Erstellung des esa-Lehrmittels einbringen. Der 75-Jährige war auch Geburtshelfer von esa. «Der Start war nicht einfach. Der Wichtigkeit von Erwachsenensport wurde damals lange zu wenig Rechnung getragen», sagt er. Es war ein Stiefkind neben «Jugend + Sport», das alle kennen. Dabei umfasse der Erwachsenensport einen grösseren Teil der Bevölkerung (ab dem 20. Altersjahr).

Wieder mehr Wertschätzung

Teilweise steht Urs Schweingruber unter der Woche dreimal in der Turnhalle. Dazu kommen noch einige Wochenenden, an denen er Kurse leitet. «Mein innerster Antrieb ist es, den Leuten bewusst zu machen, wie wichtig Bewegung für die Gesundheit ist. Das motiviert mich und macht Spass!»

So engagierte Personen wie Urs Schweingruber zu finden, wird immer schwieriger. Der 75-Jährige ist aber der Meinung, dass ehrenamtliche Arbeit mehr Wertschätzung erfahren sollte. An finanzieller Unterstützung für Ausbildungen von Leitenden dürfe nicht gespart werden. Nur motivierte und gut ausgebildete Leiterinnen und Leiter seien der Garant für das Überleben eines Vereins. «In dir muss brennen, was du bei anderen entfachen willst», pflegt der Berner jeweils in den Leiterausbildungskursen zu sagen. Das sei wichtig, denn Vereine würden einen wichtigen sozialen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten. «Der soziale Aspekt eines Vereins gewinnt wieder an Bedeutung», ist Schweingruber überzeugt.

Der 75-Jährige ist immer mit viel Engagement am Werk. Urs Schweingruber hat viele Entwicklungen im Turnsport miterlebt. Text: Alexandra Herzog Fotos: Alexandra Herzog und zVg
9 PORTRÄT
Ich bringe selten die gleiche Lektion zweimal.

DR EFFINGEN SUCHT …

Mithilfe eines Instagram-Posts machte sich die DR Effingen auf die Suche nach einem 6-Kilo-Stein zum Steinstossen. Hat dein Verein noch einen solchen Stein an Lager? Die Damen aus Effingen würden sich freuen. (Stand 14.4.2023)

Seit Beginn dieses Jahres gibt das OK des Regionalturnfests

Mönchaltorf 2024 spannende Fakten rund um ihr Turnfest bekannt. So werden 1500 Portionen Raclette bestellt, mit 30 000 Liter Bier gerechnet oder 20 800 Helferstunden geplant.

AUFGESCHNAPPT

EINZIGARTIGES SPESENREGLEMENT

Der Zürcher Kantonalverband für Sport (ZKS) hat gemeinsam mit dem kantonalen Steueramt ein Musterspesenreglement für seine Mitgliederverbände erarbeitet, welches es so auf nationaler Ebene noch nicht gibt.

Mehr dazu unter: facebook.com/dasturnfest2024

Es gibt immer mehr dicke Kinder, welche die Kletterstangen nicht mehr hinaufkommen – bestellt werden diese trotzdem.

Robin Alder, Chef Turngeräteproduktion von Alder+ Eisenhut, in der «NZZ am Sonntag». Anm. d. Red.: Auch viele normalgewichtige Kinder haben ihre liebe Mühe mit dem Bezwingen der Kletterstange.

AUFGESCHNAPPT
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800
Foto: zvg/DR Effingen
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LEADERDAY 2023

Die Leitenden, der Vorstand sowie die OK-Verantwortlichen des Satus Gränichen nahmen Anfang April am eigenen «Leaderday» des Vereins teil.

Mehr dazu: satus-graenichen.ch

GEWUSST, DASS …

... für eine in der Schweiz übliche, sogenannte sechsfache Parallel-Reckanlage 349 Bestandteile, davon 62 verschiedene nötig sind?

JAKO NEU AUCH

AUF TIKTOK

Der Bronze Partner und offizielle Ausrüster des STV ist seit einiger Zeit auf der Plattform TikTok zu finden. Reinschauen lohnt sich.

WETTBEWERB

Wo findet die Premiere des Schweizer Abends statt?

Weitere Inhalte findet ihr auf unseren Social­Media­Kanälen facebook.com/swissgymnastics instagram.com/swissgymnastics twitter.com/swissgymnastics linkedin.com/company/ swissgymnastics

APP­TIPP: 3D GYM WOMEN

ODER 3D GYM MEN

Mithilfe dieser App kann jedes turnerische Element im Kunstturnen bis ins kleinste Detail analysiert werden. Vor allem für Trainerpersonen, Richtende, Turnende und die Turngemeinde an sich sehr hilfreich

Mehr dazu: Im App-Store deiner Wahl nach 3D GYM WOMEN bzw. 3D GYM MEN suchen.

Verlost werden drei «Ochsner Sport»-Gutscheine im Wert von je 50 Franken

Mitmachen – ganz einfach:

Antwort per Online-Formular auf unserer Website unter stv-fsg.ch/wettbewerb-gymlive oder per E-Mail mit dem Betreff «Wettbewerb 2/2023» und den vollständigen Adressangaben an red-aarau@stv-fsg.ch senden.

Teilnahmeschluss: Mittwoch, 21. Juni 2023

Wer gewonnen hat, wird schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.

AUFGESCHNAPPT
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SPORTWISSENSCHAFTEN GEWINNEN AN BEDEUTUNG

In den letzten Jahrzehnten hat im Sport das Interesse an wissenschaftlicher Unterstützung zugenommen. Damit soll unter anderem prozessbegleitende und evidenzbasierte Beratung zur Leistungsoptimierung und Prävention erzielt werden. Vor allem im Leistungssport stehen die Bewegungs- und Sportwissenschaften im Mittelpunkt des Interesses. Ein kleiner Überblick über das komplexe Thema.

Stellt euch einen Moment lang den Sprung im Kunstturnen der Frauen vor: Konzentration, Anlauf, Sprung. Das Springen, ja, das kann ziemlich komplex sein. Der Anlauf scheint dagegen viel einfacher zu sein, aber gerade der Anlauf, diese mit äusserster Energie und Präzision ausgeführte Schrittfolge, ist entscheidend für den Sprung.

Vergangene Untersuchungen haben bereits gezeigt, wie stark der Schwierigkeitswert eines Sprungs mit den physischen Parametern zusammenhängt.

Für eine Athletin oder einen Athleten ist somit entscheidend, das physische Training parallel zu den technischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

werden, um die daraus gewonnenen Erkenntnisse in den Trainings einzubringen und so die Leistungen zu optimieren sowie die Prävention zu verbessern. Aber welche und wie viele Daten braucht es dafür? Auf welche Art? Über welchen Zeitraum hinweg? Die Variablen sind zahlreich, und man muss den richtigen Weg finden.

Eine erste Etappe, um besser zu verstehen, welches der richtige Ansatz ist, besteht darin, bereits vorhandene Kenntnisse durch eine themenbezogene Literaturrecherche zu beschaffen.

Idealerweise solche, welche die Sportart betreffen, in der man arbeitet. Dadurch ergibt sich ein Bild über den aktuellen Forschungsstand beziehungsweise darüber, wo Forschungslücken vorhanden sind.

Der Schweizerische Turnverband (STV) hat vor Kurzem innerhalb der Abteilung Olympische Mission, einen sportwissenschaftlichen Bereich geschaffen.

Ziel ist es, diesen Ansatz – also das Sammeln und Analysieren von Daten – in den Trainingsbetrieb des Kunstturnens zu implementieren, um die Trainingsgestaltung und die Rahmenbedingungen zu optimieren. Dafür zuständig ist Caterina Barloggio, eine ehemalige Athletin des Kunstturn-Nationalkaders, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim STV tätig ist.

Anlauf am Pferdsprung zur Bestimmung der kinetischen Energie (Translation, Rotation) während der verschiedenen Phasen (Absprung, erste Flugphase, Abdruck, zweite Flugphase) des Pferdsprungs.

Zahlreiche Variablen

Auf internationaler Ebene haben mehrere Sportverbände ihre Ressourcen im sportwissenschaftlichen Bereich erweitert und Projekte lanciert, in denen gewisse Daten gesammelt und analysiert

Eine neuer Bereich

«Mit der Schaffung des neuen Bereichs soll die Wissenschaft näher an die Sportpraxis herangeführt werden. So, dass die Informationen dorthin gelangen, wo sie benötigt werden, zu den Trainerinnen und Trainern in den Leistungszen-

IM FOKUS
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DIENSTLEISTUNGEN Individuell

Datenerhebung (Spezialisten)

Training Wettkampf

Leistungsdiagnostik Sportmedizin Sportpsychologie Sporternährung Regeneration

TRAININGSBETRIEB

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Allgemein

Literaturrecherche/ Wissensbeschaffung

Mitte

Trainingsbetrieb

Vergleiche Ist- und Soll-Zustand

Dienstleistungen

Direkte und prozessbegleitende Unterstützung zur individuellen

Optimierung der Leistung und Gesundheit:

Leistungsdiagnostik

wissenschaftliche Beratung

präventive Massnahmen

Forschung und Entwicklung

Neues relevantes Wissen generieren und Mehrwert für die Weiterentwicklung der Sportart zu schaffen:

Forschungsprojekte

Entwicklungen der Sportart

Rahmenbedingungen für Datenanalysen

Lehre

Wissen vermitteln und verwalten:

Transfer der Informationen und Erkenntnisse an die Basis und Einspeisung ins System

Informationsmanagement

Fragestellung aus der Praxis/ Wissensbedarf

ISTZustand SOLLZustand

Forschungsprojekt (Forschungsteam)

Training Wettkampf Sportphysiologie

Sportmedizin Sportpsychologie Sporternährung Regeneration

Datenerhebung (Spezialisten) Datenerhebung (Spezialisten)

Umsetzung in die Praxis TRAINER*IN & AT HLET*IN

Prozessbegleitende, evidenzbasierte Beratung zur Leistungsoptimierung & Prävention

Vermittlung von evidenzbasiertem Wissen aus Praxis und Theorie Publikation der Resultate

ZAHLEN ZU SPORTWISSENSCHAFT

im Kunstturnen in den letzten zehn Jahren

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LEHRE

FORSCHUNGSPROJEKTE 20 PROMOTIONSARBEITEN

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INTERNATIONALE PUBLIKATIONEN

IM FOKUS
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DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK

– Die Sportwissenschaft ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich mit Themen im Bereich Sport und Bewegung auseinandersetzt. Zu den zahlreichen Einzeldisziplinen gehören unter anderem die Trainingswissenschaft, die Bewegungswissenschaft, die Sportmedizin, die Sportphysiotherapie, die Sportpsychologie, die Sportphysiologie und die Sporternährung. Der Zweck der Sportwissenschaft ist es, den Sport und das Sporttreiben der Menschen zu beschreiben, zu verstehen und zu erklären.

Das Interesse an der Verbindung zwischen Sport und Wissenschaft bestand bereits in der Renaissance, aber erst Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Bereich der Sport- und Bewegungswissenschaften eigenständig.

– Disziplinen, die mit den Bewegungswissenschaften in Verbindung stehen: Biomechanik, Sportpsychologie, Sporternährung, Sportdidaktik, Sportgeschichte, Sportökonomie und -ökologie, Trainingswissenschaft, Sportrecht

tren», erklärt Barloggio. Momentan liegt der Fokus auf dem Kunstturnen. Weil dies so umfangreich ist, wäre es fast unmöglich, andere Disziplinen miteinzubeziehen.

Standardisierte Tests vorhanden

«Im Bereich der Leistungsdiagnostik gibt es zum Beispiel bereits standardisierte Tests, um die Kraft zu messen. Diese werden auf Platten mit Sensoren durchgeführt. Das ist ein Test, der regelmässig durchgeführt wird und den man noch stärker einsetzen möchte, um Ratschläge zu geben, wie man die Explosivkraft

INTERDISZIPLINÄR

und die Reaktivkraft verbessern kann», so Barloggio. Das Ziel der Sportwissenschaft ist es, auf der Grundlage der Daten, die gesammelt werden können, zu helfen, zu unterstützen und Ratschläge für das Training zu geben.

Neue Aspekte entwickeln

Die Figur des «embedded scientist», einer Person, die weder Wissenschaftler noch Trainer ist, sondern eine Schlüsselfigur, die als Vermittler fungiert und dafür sorgt, dass bestimmte wissenschaftliche Konzepte an die Sportverbände weitergegeben werden und einen Mehr-

Christoph Schärer Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gruppe Sportphysiologie Kraft an der Eidgenössischen Hochschule für Sport (EHSM)

Was genau sind Sportwissenschaften?

Christoph Schärer: Es ist keine eigene Wissenschaft, sondern sie bedient sich mehrerer wissenschaftlicher Teildisziplinen. Ein Sportwissenschaftler bzw. eine Sportwissenschaftlerin versucht dann, das Wissen aus den einzelnen Bereichen zusammenzunehmen und die Sportart möglichst ganzheitlich zu verstehen und zu erklären.

Welchen Nutzen haben Sportwissenschaften für Athletinnen und Athleten?

Einen direkten Nutzen haben sie, wenn man eine angewandte Forschung macht. Dabei können die Athletinnen und Athleten sowie Trainer direkt von den Ergebnissen profitieren. Bei der Grundlagenforschung geht es darum, Erkenntnisse an die Basis zu transportieren.

IM FOKUS
Foto: zvg
Es ist notwendig, auch in der Denkweise in Bewegung zu bleiben.
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Caterina Barloggio Sportwissenschaftliche Mitarbeiterin beim STV
IM FOKUS
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Bestimmung der Maximalkraft beim Element Kopfkreuz (Haltezeit fünf Sekunden) mittels Gegengewichtsgeräts an den Ringen.

STUDIUM IM BEREICH SPORTWISSENSCHAFT

wert im täglichen Training darstellen, ist im Sportbereich zunehmend verbreitet. In der Schweiz beschäftigen viele Sportverbände, zum Beispiel im Fussball und im Skisport, bereits seit mehreren Jahren solche Personen, die nicht nur den Trainerinnen und Trainern die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien näherbringen, sondern auch versuchen, neue Aspekte zugunsten der Strukturierung des Trainings zu entwickeln. «Das Ziel ist vor allem der Versuch, ein evidenzbasiertes und nicht erfahrungsbasiertes Training zu fördern», erklärt Barloggio.

Prozess braucht Zeit

Einige Menschen sind offen für diese Thematik und informieren sich darüber, andere wiederum sind skeptischer. Das kommt alles auf die Einstellung und die Offenheit einer Person gegenüber Neuem an. Um eine gewisse Sichtweise zu ändern, braucht es Zeit. Dann braucht die Forschung an sich Zeit und die Analyse der Ergebnisse noch mehr. Alles in allem also ein langer Prozess. «Der Trainer muss bereit sein, das Training anders zu strukturieren, darüber nachzudenken, was er tut, und Ratschläge anzunehmen», sagt Barloggio. Es ist kein Sprung ins kalte Wasser, da der Ansatz auf wissenschaftlich erhobenen Daten beruht. Aber es ist nicht sicher, dass die Änderung eines bestimmten Aspekts, die gerade auf der Grundlage wissen -

In der Schweiz bieten sieben Universitäten und eine Fachhochschule insgesamt etwa 25 Studiengänge an, die auf Sport-, Gesundheitsoder Bewegungswissenschaften ausgerichtet sind und die Möglichkeit bieten, einen Bachelor- oder Masterabschluss zu erwerben. Viele Studierende, die diese Studiengänge belegen, sind ehemalige Profioder Freizeitsportler, die nach dem Ende ihrer Sportkarriere ihre Leidenschaft für den Sport im Rahmen ihres Studiums fortsetzen. «Es gibt viele ehemalige Sportlerinnen und Sportler, die ein Sportstudium absolvieren und dann in ihrer Sportart einen Job finden», so Caterina Barloggio. In der Regel sind dies alles sportbegeisterte Studierende, und es ist klar, dass es von grossem Vorteil ist, bereits eine Sportart ausgeübt zu haben. Mögliche Berufsfelder sind Sportpsychologie, Sportjournalismus, Coaching, Sporttherapie, (Sport-)Tourismus und Management im Sport.

schaftlicher Ergebnisse vorgenommen wird, sofort positive Auswirkungen hat.

Es ist ein Entwicklungsprozess, vor allem ein mentaler. Das Turnen, wie der Sport im Allgemeinen, verändert sich mit der Zeit und mit den Athletinnen und Athleten, die es ausüben. Die angewendeten Methoden müssen regelmässig hinterfragt werden.

Eine Methode mag heute funktionieren, doch man muss bereit sein, sie zu ändern, falls sie morgen nicht mehr ausreicht. Es ist also notwendig, auch in der Denkweise in Bewegung zu bleiben.

Text: Lara Rigamonti

Fotos: Ulrich Känzig

IM FOKUS
Anhand der gesammelten Daten sehen wir, wo Optimierungen nötig und möglich sind.
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IN DER GLEICHEN SPORTART UNTERSCHIEDLICH UNTERWEGS

Die Freude steht den beiden Kunstturnerinnen Michèle und Seraina vom Gym Berner Oberland ins Gesicht geschrieben, wenn sie über ihre unterschiedlichen Kunstturnkarrieren sprechen. Spürbar ist, dass der «Kunstturn-Virus» noch immer in ihnen steckt. Kunstturnen wird auch in Zukunft ein Teil ihres Lebens sein – wenn auch in anderer Form.

Ihr blickt beide auf trainingsintensive Jahre zurück. Was kommt euch dazu spontan in den Sinn?

Michèle Gottier: Hartes Training, sechsmal die Woche, nur der Sonntag war trainingsfrei. Aber das war normal und selbstverständlich. Rückblickend denke ich, dass das schon extrem war. Seraina Buholzer: Das Trainieren war für mich zentral. Deshalb musste alles darum herum organisiert werden.

Wie hat das Turnen euren Alltag

geprägt?

Seraina: Gefühlt war ich immer unterwegs: 7–16 Uhr Schule, dann mit dem Zug nach Bern, Training bis 21 Uhr, um 22 Uhr zu Hause, um 7 Uhr wieder in der Schule und so weiter. Das Trottinett war immer dabei, damit ich schneller von einem Ort zum anderen kam. Zu Hause verbrachte ich nur wenig Zeit.

Michèle: Zum Glück war ich von der ersten bis sechsten Klasse in der öffentlichen Schule in einer guten Klasse. Obwohl ich viele Dispensstunden hatte und daher oft nicht in der Schule war, fühlte ich mich nicht ausgeschlossen. Meine Mutter hat mich schliesslich

überzeugen können, in die private Sportschule zu wechseln. Das stellte sich als eine gute Entscheidung heraus. Denn ab dann war nur noch am Morgen Unterricht, und alle fehlten ab und zu wegen ihres sportlichen Engagements. Das war völlig normal.

Wenn ihr ein Highlight in eurer Karriere nennen könntet, was wäre das?

Michèle: Mein letztes Kunstturnjahr war sicher ein Highlight. Ich konnte für die Schweiz an zwei internationalen Wettkämpfen in Frankreich und Belgien starten. In Belgien erreichte ich das Final am Balken. Das Tolle an diesem Wettkampf war auch, dass meine Teamkolleginnen aus Bern ebenfalls teilnahmen. Mein Team für Bern und ich für die Schweiz. Höhepunkte waren auch die Jahre 2017, als ich Schweizer Meisterin bei den Juniorinnen P2, und

18 NACHGEFRAGT

2019, als ich Vizemeisterin im P4 wurde.

Seraina: Für mich war meine erste Qualifikation für die Schweizer Meisterschaften auf der Stufe P6 Amateure ein Highlight. Ich hatte im Jahr zuvor auf der Stufe P4 die Meisterschaften um genau einen Platz verpasst. Und es gab ausgerechnet in jenem Jahr keinen Ausfall, sodass ich nicht nachrücken konnte. 2017 wurde es wieder ähnlich knapp. Doch da die Resultate zusammengezählt wurden, erreichte ich die erforderliche Punktzahl.

Das sind tolle sportliche Erfolge. Welche Erfahrungen aus dieser Zeit nehmt ihr mit?

Seraina und Michèle: Durchhalten, probieren, kämpfen, nicht aufgeben, bis es gelingt.

Seraina: Ja, es kann sehr anstrengend sein, bis es endlich klappt und man das

Ziel erreicht. Doch es lohnt sich, sich darauf einzulassen.

Michèle: Es gab eine Zeit, da waren ich und meine Kolleginnen sehr verunsichert. Nach einem Trainerwechsel haben wir aber Schritt für Schritt gelernt, uns zu artikulieren und unsere eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen. Wir wurden durch das neue Trainerteam auch persönlich gestärkt und lernten beispielsweise mit Mentaltraining, besser mit Ängsten umzugehen. Das hilft mir auch heute noch in schwierigen Situationen.

Gab es weitere Themen, die eher schwierig waren und vielleicht noch irgendwann eine Nachbearbeitung erfordern?

Michèle: Ja, als ich noch sehr klein war, gab es Situationen, die nicht okay waren. In der Spitzensport-Atmosphäre, in

Seraina Buholzer (links) und Michèle Gottier (rechts) halten sich noch immer gerne in der Kunstturnhalle des Gym Berner Oberland in Uetendorf auf.
Man wächst zu einer Familie zusammen.
Michèle Gottier

Man muss lernen, dranzubleiben.

SERAINA BUHOLZER

(21) absolviert ein Medizinstudium. Sie begann mit sechs Jahren mit dem Kunst turnen und war bis 2022 aktive Kunstturnerin im Gym Berner Oberland. 2017 und 2022 nahm sie erfolgreich an den Schweizer Meisterschaften teil.

die ich als fünfjähriges Mädchen hineinkam, fehlte eine gewisse liebevolle Betreuung, die man in diesem Alter braucht. Als Kind nimmt man es hin, wie es ist, weil man ja nichts anderes kennt. Zum Glück wurde die Betreuung später menschlicher, und die emotionalen Defizite konnten so aufgefangen werden.

Seraina: Für mich war ein schwieriger Moment, als ich den Verein wechselte.

Ich war noch jung, wurde aber aufgrund meines Könnens zu den älteren Turnerinnen eingeteilt, die viel selbständiger trainierten. Das war neu und am Anfang schwierig. Aber ich hatte gute und liebevolle Trainerinnen und konnte mich so auffangen.

Michèle, du trainiertest bereits sehr früh im Regionalen Leistungszentrum Bern, du, Seraina, warst immer Vereinsturnerin. Was sind Vor­ und Nachteile dieser Wege?

Seraina: Da ich gern geturnt habe, aber nicht mega talentiert war, war ich immer Vereinsturnerin. Von mir erwartete niemand eine Topleistung. Somit war auch der Druck nicht so gross. In den letzten sechs Jahren war ich immer die älteste Turnerin. Dies, weil viele mit 14 bis 15 Jahren aufhören, insbesondere

wenn sie eine Lehre beginnen. Ich habe mich aber im Verein und mit den jüngeren Turnerinnen auch wohlgefühlt. Ich war die «Seniorin» oder das «Mami». Michèle: Im RLZ war es schon anders, da gab es mehr Druck. Denn man weiss, wenn man den Kadertest nicht schafft, dann fällt man raus. Die Freude und die Erleichterung waren aber umso grösser, wenn man es wieder geschafft hatte. Dadurch, dass man so viel Zeit miteinander verbringt und vieles gemeinsam erlebt, wächst man gewissermassen zu einer Familie zusammen. Einige Kontakte sind bis heute geblieben – man vermisst sich. Aber auch ich habe mit 15 Jahren ganz mit Kunstturnen aufgehört und suche nach einer anderen passenden Sportart.

Ihr engagiert euch im Trainingsbetrieb von Gym Berner Oberland oder begleitet die Mädchen an die Wettkämpfe. Was motiviert euch, euch weiterhin für den Verein zu engagieren?

Seraina: Ich vermittle Kindern gerne die Freude am Turnen.

Michèle: Es machte Spass, eine so coole Mädchengruppe an die Wettkämpfe zu begleiten. Leider hat das aktuell neben meiner KV-Lehre kaum Platz.

Warum ist es auch nach eurer aktiven Zeit interessant, in einem Kunstturnverein mitzuarbeiten?

Seraina und Michèle: Wir haben so viel gelernt, uns so viel Wissen im Bereich Kunstturnen angeeignet. Wir wissen, wie Turnen funktioniert. Mit unserer

Erfahrung fällt es uns nicht schwer, das weiterzugeben. Wir sind sicher prädestiniert für die Vereinsarbeit.

Seraina: Nicht nur Trainings zu leiten und als Kampfrichterin tätig zu sein –beides mache ich zurzeit –, sondern ab und zu selbst wieder turnen zu können. Das müsste dann auch noch drin liegen.

Was scheint euch besonders wichtig, den turnenden Mädchen weiterzugeben?

Seraina: Sie sollen Freude haben, motiviert sein und sich begeistern können. Das Training soll nicht nur Drill sein, sondern auch Spass machen. Wichtig ist, dass die Mädchen lernen, dass die kleinen Schritte zählen, dass es diese braucht, bis es am Schluss klappen kann. Sie müssen lernen, dranzubleiben.

Was möchtet ihr den GYMliveLesenden oder der Öffentlichkeit noch sagen?

Seraina: Dem Kunstturnen haftet auch der Ruf an, dass man einfach rausgeschmissen wird. Bei den regionalen Leistungszentren kann man tatsächlich rausgeschmissen werden, weil dort ja gezielt Talentförderung betrieben wird.

In den Vereinen geschieht das aber weniger. Aber manchmal ist es halt doch angebracht, sich zu fragen, ob es noch die richtige Sportart ist. Kunstturnen fordert viel und ist vielseitig: Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit und Akrobatik. Da kann man leicht an körperliche und an mentale Grenzen stossen. Darum ist wichtig zu wissen: Kunstturnen ist eine gute Basis für andere Sportarten. Wenn eine andere Sportart mehr Spass und Erfolg versprechen könnte, warum nicht wechseln?

Seraina und Michèle: Uns beschäftigt, dass in den Medien so viel Schlechtes über das Kunstturnen geschrieben wird. Es ist schade, dass diese negative

Berichterstattung Eltern davon abhält, ihre Kinder ins Kunstturnen zu schicken. Sicher haben die Magglingen-Protokolle ihre Berechtigung. Doch diese betreffen hauptsächlich den Spitzensport. Bei der Mehrzahl der Vereine wird Kunstturnen so trainiert, dass es für die Kinder eine coole Sportart ist. Eine offene Kultur, wie sie hier im Gym Berner Oberland gelebt wird, gewährt den Eltern jederzeit Einsicht in den Trainingsbetrieb. Das schützt am besten vor Missständen.

MICHÈLE GOTTIER

(16) macht eine KV-Lehre. Mit vier Jahren begann sie, im Kids Gym zu turnen. Von 2012 bis 2021 trainierte sie im RLZ Bern. Sie wurde 2017 Schweizer Meisterin im P2. 2021 vertrat sie die Schweiz an den internationalen Kunstturn-Wettkämpfen in Belgien und Frankreich.

Text: Susanne Brenner
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Fotos: Nicole Buholzer

AUF EINEN BLICK

Elf Turnfeste im ganzen Land

Von Anfang Juni bis Anfang Juli 2023 gehen im ganzen Land wieder zahlreiche Turnfeste – insgesamt elf Stück – über die Bühne. Angefangen beim Mittelländischen in Wohlen BE, über das Walliser Turnfest in Naters, das Jurassische Turnfest in Courgenay bis hin zum Toggenburger Turnfest in Zuzwil und dem Zürcher Kantonalturnfest in Rutschwil-Dägerlen. Letzteres ist mit 14000 Teilnehmenden das grösste in diesem Jahr. In Gelterkinden sowie in Savigny und Oron finden kantonale Jugendturnfeste statt.

Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/turnfeste-23-uebersicht

HÖHEN UND TIEFEN ERLEBT

Die Kunstturn-EM 2023 in Antalya (TUR) war aus Schweizer Sicht geprägt von Hochs und Tiefs. Einerseits qualifizierten sich die Männer mit dem vierten Rang als Team für die WM. Die Frauen verpassten mit dem 17. Platz leider dieses Ziel. Mit einem fünften (Noe Seifert) und einem siebten Rang (Florian Langenegger) sorgte ein Schweizer Duo für ein historisches Ergebnis im Mehrkampf. Hingegen verliefen die vier Gerätefinals dann nicht alle ganz nach Wunsch: 8. (Boden) und 7. Rang (Barren) für Seifert, je ein 6. Rang (Sprung) für Luca Giubellini und Eddy Yusof (Barren).

Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/kutu-em-23

Seid dabei an der SM Vereinsturnen in Oberriet

Das grosse Rendez-vous der besten Vereinsturnerinnen und -turner ist dieses Jahr im St. Galler Rheintal, in Oberriet, zu Gast. Das OK rund um den Präsidenten Fränk Hofer arbeitet bereits mit Hochtouren daran, um beste Bedingungen für die nationalen Titelkämpfe zu schaffen. Möchte sich euer Verein mit der Gymnastik- oder Gerätevorführung auch auf höchstem Niveau messen? Dann meldet euch jetzt für die SM Vereinsturnen vom 9./10. September 2023 an. Meldeschluss ist am 3. Juli 2023.

Weitere Informationen zum Thema: smv-css.ch

KOMPAKT
KURZINFOS
Foto: STV/Thomas Ditzler Foto: Thomas Ditzler
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Foto: STV/Janis Fasser

Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch

Kurz, prägnant und virtuell – STV-Webinput

Der STV-Webinput ist ein neuer Ausbildungs- und Kommunikationskanal. Dieser informiert über Entwicklungen im Verband (z. B. mySTV) sowie in der Sportwelt (z. B. neues Datenschutzgesetz). Auch Vereinsmanagement-Themen werden vermittelt, welche die Vorstandsmitglieder mit Hilfsmitteln sowie Tipps und Tricks zur effizienteren Vereinsarbeit unterstützen. Das Ziel des STV ist, damit Prozesse zu vereinfachen und den Aufwand für Vereine zu reduzieren. Der STV-Webinput liefert regelmässig Informationen in kurzer, prägnanter und virtueller Form und steht anschliessend per Aufzeichnung allen Vereinen zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Thema: Social Media: i.stv-fsg.ch/webinput-socialmedia Datenschutz: i.stv-fsg.ch/webinput-datenschutz

JETZT WINKT EINE REISE NACH PARIS

Beim STV-Jahreswettbewerb 2022 konnte Ursula Rudolf den Hauptpreis –eine Hamburg-Reise für zwei Personen – abräumen. Der Preis, der von Swica gesponsert ist, hat einen Wert von rund 3500 Franken. Aus den Händen von Fabian Dreier (rechts im Bild), Agenturleiter Swica Aarau, und Kurt Hunziker, stellvertretender Direktor des Schweizerischen Turnverbandes, konnte Rudolf den symbolischen Gutschein in Empfang nehmen. Insgesamt hatten rund 14 500 Personen am Wettbewerb teilgenommen.

Auch dieses Jahr winkt neben vielen weiteren attraktiven Preisen als Hauptgewinn eine Städtereise – und zwar nach Paris, wo übrigens im Sommer 2024 die Olympischen Spiele stattfinden. Der Städtetrip in die «Stadt der Liebe» im Wert von 3000 Franken wird wiederum von Swica offeriert. – Mitmachen lohnt sich.

Weitere Informationen zum Thema: stv-fsg.ch/win

EVENTS 2023

Mai

27./28.5. SM TRAMPOLIN Winterthur

27.5. PREMIERE GRUPPENVORFÜHRUNGEN GYMNA ESTRADA Neuenburg

Juni

3./4.6. SM KUNSTTURNEN JUNIOREN Volketswil

3.–25.6. TURNFESTE diverse Orte

10./11.6. SM KUNSTTURNEN JUNIORINNEN Vernier

10./11.6. SM RHYTHMISCHE GYMNASTIK Ems

25.6. PREMIERE GROSSGRUPPEN-VORFÜHRUNGEN GYMNAESTRADA Dägerlen

Juli/August

1.7. PREMIERE SCHWEIZER ABEND GYMNAESTRADA Rapperswil/SG

22./23.7. SWISS PARKOUR SERIES Vevey

30.7. – 5.8. 17. WELT-GYMNA ESTRADA Amsterdam (NED)

(Stand: 24. April 2023)

Weitere Informationen zum

Thema: stv-fsg.ch/de/wettkaempfe-events/ terminliste

KOMPAKT
Foto: STV
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Foto: STV/Thomas Ditzler

DEUTSCHSCHWEIZ

Wissenswertes aus dem deutschen Sprachraum

Catherine Zimpfer übernimmt ZTV-Geschäftsleitung

Die neue Geschäftsführerin des Zürcher Turnverbandes heisst Catherine Zimpfer. Die 57-Jährige hat die Stelle per 1. März 2023 angetreten. Die gebürtige Elsässerin verfügt unter anderem über einen eidgenössischen Ausweis als Marketingkommunikationsleiterin. Zurzeit lässt sie sich zur systemischen Organisationsberaterin/ Coachin ausbilden. Zimpfer tritt die Nachfolge von Daniel Schacher an, der sich nach über drei Jahren einer neuen beruflichen Herausforderung stellen wird.

Weitere Informationen zum Thema: ztv.ch

Aargauer Turnzentrum hat Betrieb aufgenommen

Mit dem EM-Qualifikationswettkampf der Kunstturnerinnen und Kunstturner, einer Champions Night und einem Wochenende der offenen Tür wurde das neue Aargauer Turnzentrum Mitte März 2023 in Lenzburg in Betrieb genommen. Nach rund eineinhalb Jahren Bauzeit steht im Aargau nun die modernste Kunstturnhalle der Schweiz. Die Trainingshalle, die sowohl vom Breiten- als auch vom Spitzensport genutzt wird, ist gemäss Bundesamt für Sport eine Anlage von nationaler Bedeutung und bietet optimale Rahmenbedingungen.

Weitere Informationen zum Thema: turnzentrum-aargau.ch

Oldies Aargau sucht Person für Technische Leitung

Die Kant. Gymnastikgruppe Oldies aus dem Aargau ist auf der Suche nach einer Technischen Leitung, die sie auch künftig im 1- oder 2-Jahres-Rhythmus fit macht für nationale oder internationale Events. «Wir sind 20 aktive Turnerinnen und Turner ab 50 Jahren und trainieren ein- bis zweimal pro Monat. Haben wir dein Interesse geweckt?»

Weitere Informationen zum Thema: oldiesag.ch

KOMPAKT
Foto: ZTV
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Foto: Thomas Ditzler Foto: zvg
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Alle News im Überblick gibt es auf unserem Newsportal gymlive.ch

Dreifachsieg für den STV Untersiggenthal

An den diesjährigen Schweizer Meisterschaften Rhönrad im appenzellischen Waldstatt wurden in 14 Kategorien Schweizer Meisterinnen bzw. Meister erkoren. In der Königsdisziplin, dem Dreikampf aus Spirale, Sprung und Gerade, gab es bei der Frauen-Elite einen Dreifachsieg für den STV Untersiggenthal, angeführt von der WM-Medaillengewinnerin Cheyenne Wietlisbach. Bei den Männern ging der Sieg an den Mehrkampf-Weltmeister Simon Rufener.

Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/sm-rhoenrad-23

Hans Ackermann zum ENV-Ehrenmitglied ernannt

An der Delegiertenversammlung des Eidgenössischen Nationalturnverbandes (ENV) in Läufelfingen wurde Ende März 2023 der St. Galler Hans Ackermann zum Ehrenmitglied ernannt. Sieben Personen erhielten zudem die ENV-Verdienstnadel verliehen. Neben den Sportlerehrungen wurde auch die Wettkampf-Agenda thematisiert. Diese sieht bis 2025 ein vollgepacktes Programm vor, sind doch alle ENV-Anlässe bis dahin bereits vergeben.

Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/dv-env-23

Drei Förderprojekte ausgezeichnet

Im Rahmen des STV-Cups Korbball Halle wurden Anfang März 2023 in Utzenstorf drei Korbball-Jugendförderprojekte ausgezeichnet. Ein Scheck im Wert von je 500 Franken ging an den TV Zihlschlacht, SV Escholzmatt-Marbach und TVNL/DTV Laupersdorf. Mit dem Ziel, einen Beitrag zur Jugendförderung zu leisten, wurde der Jugendförderpreis 2021 vom Ressort Korbball ins Leben gerufen und nun zum zweiten Mal verliehen. Der Förderpreis wird erneut ausgeschrieben und soll zum integralen Bestandteil werden.

Weitere Informationen zum Thema: i.stv-fsg.ch/korbball-cup-23

KOMPAKT
Foto: Peter Friedli
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Foto: Wolfgang Rytz

ROMANDIE

Wissenswertes aus dem französischen Sprachraum

150 JAHRE TURNEN IM KANTON GENF

Dieses Jahr feiert Genf 150 Jahre Turnsport. Zu diesem Anlass wird 2023 jede der vierteljährlichen Ausgaben der Zeitschrift «La Gymnastique Genevoise» über die Geschichte des Turnens im Kanton Genf berichtet. Hier sind einige der wichtigsten Daten aus der ersten Ausgabe:

1873 Gründung der Association Cantonale Genevoise de Gymnastique (ACGG), 1998 Fusion der ACGG mit der ACGGF (Association Cantonale Genevoise de Gymnastique Féminine, gegründet 1923) zur heutigen Association Genevoise de Gymnastique (AGG), die heuer ihr 25-jähriges Bestehen feiern kann.

Weitere Informationen zum Thema: agg-ge.ch

Eine inklusive Turngruppe

In Vallorbe ist das Turnen für alle offen. Das «Team Vallorbe» bietet einmal pro Woche Kurse für Mädchen und Buben mit und ohne Handicap an. Auf dem Programm stehen Spiele, Übungen, Parcours und auch Tanz – alles in ritualisierter Form. Der Kurs wurde durch eine Mutter von Turnerinnen ins Leben gerufen, deren behinderte Tochter wie ihre Schwestern turnen wollte. Weil sie in der Region keine Gruppe fand, die das Bedürfnis abdeckte, beschloss sie, selbst einen inklusiven Kurs in ihrem Verein zu organisieren. Es geht ums Teilen, den Austausch, Spiele und Selbstüberwindung. Die Mutter dieser jungen Turnerin möchte andere Turnvereine dazu ermutigen, auch solche inklusiven Gruppen zu gründen.

Weitere Informationen zum Thema: fsgvallorbe.ch

KOMPAKT
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Foto: zvg Foto: zvg
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EHRENGARDE

Lucens

21. Juni 1925 bis 13. Februar 2023

– 1977–1984: Verantwortlicher

STV-Jungturnerlager

1964–1982: Mitglied Kommission Jungturner STV

ES JUBILIEREN …

Ganz herzlich gratulieren wir unseren Ehren mitgliedern zu ihren speziellen oder erfreulich hohen Geburtstagen:

1960–1970: Technischer Leiter Waadtländer Kantonalkommission Jungturner

Otto Muggli

Dorf 41 A, 4955 Gondiswil

94 Jahre am 30. Mai 2023

Alois Wey

Münsterstrasse 7, 6221 Rickenbach/LU

92 Jahre am 3. Juni 2023

Jean Willisegger

Chemin du Sculpteur 4, 1242 Satigny

85 Jahre am 30. Juli 2023

Marcel Girod

Heerenweg 3, 8476 Unterstammheim

80 Jahre am 20. Juli 2023

Erich Moser

Buggenacher 31, 6043 Adligenswil

75 Jahre am 23. Juni 2023

Walter Bretscher

Unter-Hilti 4, 8444 Henggart

75 Jahre am 23. Juli 2023

Uschy Krähenbühl

Blankweg 63, 3072 Ostermundigen

75 Jahre am 14. Juli 2023

Franz Weingand

Albisstrasse 48, 6312 Steinhausen

70 Jahre am 30. Juni 2023

Doris Zinniker

Kornweg 26, 5603 Staufen

70 Jahre am 3. Juli 2023

Peter Wallimann

Postfach 133, 6074 Giswil

60 Jahre am 23. Juli 2023

Bea Altorfer

Albanistrasse 9, 8400 Winterthur

60 Jahre am 25. Juli 2023

Bellinzona

14. Dezember 1919 bis

11. März 2023

1967–1976: Mitglied Zentralvorstand und Vizepräsident Eidgenössischer Turnverein (ETV) – 1959–1963: Präsident Tessiner Turnverband (ACTG)

1954–1956: Präsident Tessiner Kunstturnverband

Wir werden Erminio und René ein ehrendes Andenken bewahren.

KOMPAKT
René Cornu
Erminio Giudici
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FOKUS TESSIN

Wissenswertes aus dem italienischen Sprachraum

RG Ticino Event: Ein voller Erfolg

Am 4./5. März 2023 fand in Biasca zum ersten Mal der RG Ticino Event, ein internationales Turnier der Rhythmischen Gymnastik statt. Der Anlass wurde vom Tessiner Turnverband (ACTG) in Zusammenarbeit mit der SFG Biasca und der SFG Lugano-Breganzona organisiert. Mehr als 200 Turnerinnen aus der Schweiz, Italien und Deutschland nahmen teil. Nayenne Pollini-Ashenaffi (RG Opfikon-Glattbrugg) holte sich sowohl im Mehrkampf der Kategorie P6A also auch mit fünf Handgeräten Gold. Die Tessinerinnen sicherten sich in der Einzel- und in der Gruppenwertung mehrere Medaillen. Der neue Wettkampf war ein voller Erfolg.

Weitere Informationen zum Thema: rg-ticino-event-2022.com/ ; ksis.eu/results

Begeisternde erste Etappe der Swiss Parkour Series

Am Wochenende vom 11./12. März 2023 wurde der Vorplatz des Palazzo dei Congressi in Lugano zum Schauplatz der ersten Etappe der Swiss Parkour Series 2023. Zahlreiche Athletinnen und Athleten aus der ganzen Schweiz traten in den verschiedenen Parkour-Disziplinen an.

In der Kategorie Speed, mit insgesamt 30 Starts, ging der Sieg an Eva Togni (Gym La Coudre) mit einer Zeit von 37,02 Sekunden und an Oskar Dietschi (Target Freerunning), der die Strecke in 25,14 Sekunden absolvierte. In der Kategorie Freestyle siegte Fabio Paterlini (Chaotic Family) mit einer Gesamtpunktzahl von 25,5.

Weitere Informationen zum Thema: parkourseries.ch

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KOMPAKT
Foto: Billy Beninger
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Foto: Kadir Avci

COOP UND DAS TURNEN – PASST GUT ZUSAMMEN

Coop baut ihr langjähriges Engagement im Turnsport aus und ist neu Platin Partner des Schweizerischen Turnverbandes (STV). Sowohl Coop als auch der STV sind in der Schweiz stark verankert – nicht nur darum passen die beiden Organisationen gut zueinander.

Coop engagiert sich bis 2025 als PlatinPartnerin des Schweizerischen Turnverbandes (STV) und unterstützt damit zukünftig umfassend den einheimischen Turnsport. Die Unterstützung von Projekten im Bereich Sport zählt zum gesellschaftlichen Engagement von Coop, das in der Nachhaltigkeitsstrategie verankert ist. In diesem Rahmen fokussiert sich Coop seit vielen Jahren auf Projekte, die eine breite Bevölkerung ansprechen und für eine Vielzahl von Personen selbst erlebbar sind. Mit der Unterstützung von Projekten will die Genossenschaft der Bevölkerung jeweils unmittelbar etwas zurückzugeben.

Diese Philosophie passt zum Werteversprechen des STV, der sich danach ausrichtet, schweizweit Sport, Bewegung und Erlebnisse für alle zu ermöglichen, um Gemeinschaft und Wohlergehen zu schaffen.

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Coop unterstützt den Turnsport schon seit über 20 Jahren. Foto: Archiv STV/Stephan Boegli

Stark verankert und verbreitet

Die grösste Gemeinsamkeit ist sicher die, dass Coop und der Turnverband in der Schweiz stark verankert und verbreitet sind. Interessanterweise gibt es in der Schweiz sogar mehr Turnvereine als Gemeinden. Coop und das Turnen, das passt einfach zusammen: «Ein grosses Engagement für Stadt, Land und alle Bevölkerungs- und Altersgruppen – vom Muki-Turnen über die Männerriege bis zum Seniorenturnen. Das ist typisch Coop, typisch Schweiz und typisch Turnverband», sagt Philipp Wyss, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Coop. Er selbst ist seit seiner Kindheit aktiver und begeisterter Turner.

Über 20 Jahre engagiert

Bereits seit 2001 engagiert sich Coop für den Turnsport in der Schweiz. Seit 2002 unterstützt Coop die Eidgenössischen Turnfeste jeweils auf Stufe Hauptpartner, so auch bei der nächsten Ausgabe 2025 in Lausanne. Der grösste Breitensportanlass mit über 70 000 aktiven Turnerinnen und Turnern steht exemplarisch für ein Projekt, das eine Vielzahl an Personen anspricht und aktiviert.

Coop ist zudem Hauptsponsorin von regionalen und kantonalen Turnfesten, Kreisturnfesten, Jugendriegen und diversen weiteren Turnanlässen.

Turnvereine stärker unterstützen Coop wird die Turnvereine in Zukunft noch stärker unterstützen, zum Beispiel durch die Abgabe von Gutscheinen für Lager und Anlässe. Zudem möchte Coop die Popularität des Turnens fördern, indem sie über ihre eigenen Kommunikationskanäle wie etwa die Coopzeitung regelmässig über Anlässe und News aus dem Turnsport berichtet.

Text: STV

EINE MILLION FRANKEN

für Schweizer Turnvereine Philipp Wyss, Vorsitzender der Coop-Geschäftsleitung, war an der diesjährigen Verbandsleiterkonferenz in Nottwil zu Gast und kündigte während der Vorstellung der Partnerschaft eine grosse Überraschung an. Und zwar unterstützt Coop die STV-Vereine mit einer Million Schweizer Franken. Konkret erhält jeder STV-Verein eine Coop-Geschenkkarte im Wert von 250 Franken und wie bisher werden ausgewählte Turnevents von STVVereinen unterstützt. Weitere Infos folgen.

STV-PARTNER

Der STV dankt seinen Partnern für ihre tat kräftige Unterstützung zugunsten des Turnsports. Gemeinsam können wir das Turnen weiterentwickeln und Emotionen auslösen.

Dafür herzlichen Dank!

Platin Partner

Gold Partner

Silber Partner

Bronze Partner Partner

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Wie du von den Partnerschaften des STV profitieren kannst, siehst du bei den Mitgliederangeboten (Seiten  40/41) oder unter stv-fsg.ch/mitgliederangebote

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Philipp Wyss (links), Vorsitzender der Coop-Geschäftsleitung, und STV-Zentralpräsident Fabio Corti freuen sich auf die Zusammenarbeit. Foto: STV/Janis Fasser

EIN SOMMERSPIELPLATZ FÜR VEREINE

Plant ihr einen sommerlichen Ausflug mit dem Turnverein? Wir haben für euch Ideen für originelle und vielseitige Aktivitäten zusammengetragen. Egal, ob Nervenkitzel, atemberaubende Landschaften, Abkühlung oder Naturkuriositäten – es ist für jeden Geschmack etwas dabei.

UNESCO­STÄTTEN

In der Schweiz gibt es 13 Stätten/Orte, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehören. Zwei davon solltet ihr unbedingt gesehen haben.

1 Aletschgebiet

Auf ungefähr 2000 Metern über dem Meer gelegen, ist das Aletschgebiet ein Paradies für Wandernde. Mehrere Gipfel, die von den Ferienorten Fiescheralp, Bettmeralp und Riederalp aus erreichbar sind, bieten herrliche Ausblicke auf den Aletschgletscher und die schönsten Viertausender im Wallis. Die Region der Schweizer Alpen «Jungfrau-Aletsch»

wurde wegen ihres Panoramas von aussergewöhnlicher Schönheit in die Liste des Unesco-Naturerbes aufgenommen.

2 Die Weinberge des Lavaux

Die terrassenförmig angelegten Weinberge der Region Lavaux überragen den Genfersee und bieten Spaziergängern einen aussergewöhnlichen Blick auf den See und die umliegenden Berge. Ein Lehrpfad, der sich von Lausanne bis Montreux erstreckt, lädt die Besucherinnen und Besucher ein, die Schönheiten der Weinberge zu entdecken. Der Train des Vignes verbindet Vevey mit PuidouxChexbres und führt durch die Weinberge.

Geniesser können auf diesen Fahrten die lokalen Weinprodukte in den kleinen Orten probieren.

AUSSERGEWÖHNLICHE SEILBAHNEN

Zahlreiche Seilbahnen, Standseilbahnen oder auch Zahnradbahnen gehören zum Bild der Schweiz. Hier ist unsere Auswahl an ungewöhnlichen Bergbahnen. Bitte einsteigen!

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Steil, steiler, Gelmer

Wer den Nervenkitzel liebt, wird die Fahrt mit der offenen Bahn auf der Berner Seite des Grimselpasses zweifellos geniessen. Mit einer Steigung von 106 Prozent hält die Gelmerbahn den Rekord der steilsten Standseilbahn Europas. Nach der Ankunft darf eine kleine Wanderung zum türkisfarbenen Gelmersee nicht fehlen.

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4 Freie Sicht in den Himmel

Die Stanserhornbahn CabriO macht ihrem Namen alle Ehre: Mit ihrem offenen Dach bietet sie den Wandernden, die in der Region Stans unterwegs sind, ein völlig neues Erlebnis. Von der Spitze der Doppelkabine der CabriO aus bietet die völlig freie Aussicht spektakuläre und einzigartige Eindrücke.

WASSER­AKTIVITÄTEN

Die Wagemutigen unter euch können beim Rafting einen Fluss hinunterstürzen. Alle anderen können sich an Bord der «Belle Epoque» begeben und sich auf dem Genfersee entspannen.

5 Rasante Fahrt auf dem Fluss

Das Rafting ist ein eindrückliches Gruppenerlebnis und kann in der Schweiz auf zahlreichen Flüssen Rafting betrieben werden: auf der Lütschine ab Interlaken, dem Rhein ab Illanz, dem Inn, der Landquart, der Simme, der Rhône, der Arve,

der Vispa und auch auf der Saane. Die Abfahrten auf wilden Gewässern gibt es in verschiedenen Niveaus, angepasst an die Teilnehmenden. Die Rheinschlucht gehört wegen ihrer imposanten Felswände, die durch den Flimser Bergsturz geformt wurden, zu den schönsten Rafting-Gegenden der Schweiz. Sie wird manchmal auch als «Grand Canyon der Schweiz» bezeichnet.

6 Schifffahrt über den Genfersee

Die Schiffe der «Compagnie Générale de Navigation» (CGN) bieten verschiedene Überfahrten auf dem Genfersee an. Geht in Lausanne-Ouchy an Bord und fahrt zu einem der 40 Häfen am Schweizer oder am französischen Ufer, wie zum Beispiel Montreux, Vevey oder Evian. Für eine noch speziellere Erfahrung macht eine Fahrt mit einem der acht Schaufelraddampfer, welche zu der prestigeträchtigsten Belle-Époque-Flotte der Welt gehören.

ERFRISCHENDE SPAZIERGÄNGE

Eine Sommerwanderung ist gut. Eine Sommerwanderung am Wasser entlang ist noch besser. Es geht nichts über eine Suone oder einen Wasserfall, um die warme Luft zu geniessen und dabei erfrischt zu bleiben.

7 Die Suonen im Wallis Suonen sind Bewässerungskanäle, die man im Kanton Wallis findet. Sie sind echte historische Denkmäler. Sie leiten das Wasser aus den Bergbächen auf die Felder, Weinberge und Obstplantagen. Viele der Suonen werden auch heute noch genutzt und sorgfältig gepflegt. Die Wanderwege entlang der Suonen laden zu abwechslungsreichen und malerischen Spaziergängen auf historischen Pfaden ein.

8 Die Reichenbachfälle

Die siebenstufigen Reichenbachfälle wurden dank Sir Arthur Conan Doyle weltberühmt. Seine Figur Sherlock Holmes inszenierte dort seinen eigenen Tod, indem er von der Plattform des grössten der sieben Fälle auf 120 Metern Höhe verschwand. Eine historische Standseilbahn führt an die Spitze dieser Treppen. Sie ist aber auch zu Fuss vom Hotel Zwirgi aus zu erreichen.

GEMEINSAM AKTIV 4
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NATURWUNDER

Als Land der Gebirge schlechthin ist die Schweiz von Schluchten durchzogen und bietet auch Schätze unter der Erde. Bereit, diese zu erkunden?

9 Die Schluchten der Areuse

Die normalerweise friedliche Areuse fliesst mit viel Getöse durch die elf Kilometer langen Schluchten zwischen Noiraigue und Boudry im Kanton Neuenburg. Ein wunderschöner Wanderweg führt am Flussbett über Steinbrücken, Passarellen und Treppen durch Felsverengungen und an eindrücklichen Felswänden entlang. Besonders beeindruckend ist das Naturspektakel vom Saut de Brot mit seiner idyllischen alten Steinbrücke aus.

10 Die Höhlen von Vallorbe

Die Höhlen von Vallorbe bieten eine faszinierende Reise ins Herz der Erde – mit einem unterirdischen Fluss und wunder-

schönen Formationen von Stalagmiten, Stalaktiten, Draperien und Fisteln. Sie gehören zu den schönsten Höhlen Europas und beinhalten das längste bekannte Höhlensystem im Schweizer Jura. Liebhaberinnen und Liebhaber von speziellen regionalen Produkten können auch den Vallgrotte degustieren, einen Käse, der an dieser Stätte reift.

STAUDÄMME UND STEGE

Die Schweiz ist nicht nur ein Synonym für Natur und Seen. Von Menschen gebaute Staudämme und Übergänge sind in unserer Gegend zahlreich. Diese beeindruckenden Konstruktionen sind einen Besuch wert.

11 Die «Grande Dixence» und der «Lac des Dix»

Das Schmelzwasser von 25 Walliser Gletschern von der Region Zermatt bis ins Val d’Hérens sammelt sich hinter der höchsten Gewichtsstaumauer der Welt (285 Meter) – der «Grande Dixence». Im Inneren der Mauer werden Ton- und Lichtführungen angeboten. Von der Krone der Staumauer aus bietet sich ein beeindruckender Panoramablick auf die Walliser Berggipfel und den Lac des Dix. Die Staumauer ist auch Ausgangspunkt für mehrere alpine Wanderungen wie zum Beispiel den Steinbockpfad.

GEMEINSAM AKTIV
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12 Die «Charles-Kuonen»-Brücke

In der Nähe von Zermatt, oberhalb von Randa, bricht die Charles-Kuonen-Brücke mit einer Länge von 494 Metern alle Weltrekorde. Hoch über dem Grabenufer bietet diese Hängebrücke einen herrlichen Blick auf das Weisshorn und die Berge des Zermatter Tals. Spaziergängerinnen und -gänger überqueren die Brücke in einer Höhe von 85 Metern vom Boden bis zum höchsten Punkt. Die Gitterverkleidung der Brücke bietet ständig einen Blick in die Leere.

AUSBLICK ÜBER

DIE SEEN

Viele der helvetischen Gipfel bieten atemberaubende Ausblicke. Und wie wäre es zum krönenden Abschluss mit aussergewöhnlichen Panoramen auf unsere grossen Seen?

13 Les Rochers-de-Naye

Oberhalb von Montreux bieten die «Rochers de Naye» einen atemberaubenden Blick auf die Alpen und den Genfersee. Der Aufstieg zum Gipfel kann entweder mit der Zahnradbahn oder zu Fuss vom Bahnhof Jaman aus erfolgen. Den Wanderern stehen mehrere Routen zur Verfügung. Im Sommer können die Wagemutigsten sogar einen kleinen Teil der Strecke in Höhlen zurücklegen. Der Aufstieg ist relativ anstrengend, wird aber mit einem fantastischen Panorama belohnt.

14 Der Monte San Giorgio

Der Monte San Giorgio, der sich im sonnigen Süden des Tessins auf etwa 1100 Metern Höhe erhebt, ist seit dem 19. Jahrhundert eine der wichtigsten Fossilienlagerstätten der Welt, von denen einige über 200 Millionen Jahre alt sind. Von seinen Dörfern oder dem Gipfel aus bietet der Monte San Giorgio einen herrlichen Blick auf den Luganersee, die Berge oder das Dorf Morcote. Die Fossilien sind im Museum von Meride ausgestellt, einem Werk des Tessiner Architekten Mario Botta.

Zusammenstellung: Emilie Lambiel

Foto: zvg Schweiz Tourismus

Weitere Informationen zu verschiedenen Ausflügen: myswitzerland.com

GEMEINSAM AKTIV
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DEM TURNEN EINE ZUSÄTZLICHE DIMENSION GEBEN

Marina und Guy Mäder tragen die Haupt verantwortung für den Schweizer Abend an der Gymnaestrada in Amsterdam. Wie viel Arbeit und Planung steckt hinter dieser 90-minütigen Turnshow? Wir haben nachgefragt.

Ende Januar haben sich die 600 Turnerinnen und Turner, die den Schweizer Abend an der Gymnaestrada miteinander bestreiten, zum ersten und einzigen gemeinsamen Training getroffen. «Es war sensationell», schwärmt Marina Mäder, die mit ihrem Mann Guy für die Gesamtregie der Show verantwortlich ist. «Als wir das Finale zum ersten Mal gemeinsam geprobt haben, hatte ich Gänsehaut.»

Viel Know-how vorhanden

Eine 90-minütige Show, die 600 Personen aus 15 verschiedenen Gruppen vereint, zu choreografieren, ist eine grosse Herausforderung. Nicht zuletzt deshalb,

Der Schweizer Abend zeigt die Vielfalt des Schweizer Turnsports und stösst immer auf Begeisterung.
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weil die Schweizer Abende an der Gymnaestrada immer ein besonderes Highlight und mit entsprechend hohen Erwartungen verbunden sind. Dass Marina und Guy Mäder für diese Aufgabe ausgewählt wurden, ist kein Zufall. Denn die beiden haben sich in der Szene längst einen Namen gemacht.

Guy hat bereits an drei Schweizer Abenden mitgewirkt und war auch an der Gymotion involviert. Marina hat während acht Jahren die Choreografien der erfolgreichen Turnerinnen und Turner des STV Wettingen verantwortet. Gemeinsam haben sie in Dornbirn 2019 zudem die internationale FIG-Gala der Gymnaestrada auf die Beine gestellt. Das Know-how ist also unbestritten vorhanden.

Am Anfang stand das Thema

Doch die Fähigkeiten sind nur die eine Hälfte. Es braucht auch unglaublich viel Zeit und ehrenamtliches Engagement, um diesen Schweizer Abend zu organisieren. «Als wir 2019 angefragt wurden, ob wir diese Aufgabe übernehmen möchten, haben wir uns das gut überlegt. Schliesslich übernimmt man diese Aufgabe für die nächsten dreieinhalb Jahre», sagt Marina Mäder. Nach einigen Wochen Bedenkzeit haben die beiden zugesagt und sich in die Arbeit gestürzt.

Doch womit anfangen? «Zuerst haben wir das Thema gesucht. Wir wollen das Publikum abholen und berühren. Dafür brauchen wir ein Motto, das der Show Tiefe gibt und Emotionen hervorrufen kann. Auf diese Weise wollen wir dem Turnen eine zusätzliche Dimension geben. Hochstehender Sport gepaart mit Emotionen und einigen Denkanstössen – so wollen wir zeigen, dass man Turnen auch modern und attraktiv inszenieren kann», sagt Marina Mäder. «Home» ist das Thema der Show geworden. Ein Thema, zu dem alle einen Anknüpfungspunkt haben.

Diversität ist gefragt

Als das Thema stand, haben Marina und Guy Mäder ein siebenköpfiges Team zusammengestellt, das sie in den Bereichen Musik, Licht, Choreografie, Administration und Material unterstützt.

Dann begann die eigentliche Arbeit. Alle Gruppen, die sich für die Teilnahme am Schweizer Abend beworben hatten, wurden zu einem Infoabend eingeladen, um ihnen das Motto und die Idee der Show vorzustellen. Anschliessend reichten die Gruppen eigene Konzepte ein, die sie dann am sogenannten Hearing Day präsentierten. «Aus diesen haben wir die 15 Gruppen ausgewählt, mit denen wir die

verschiedenen Kriterien wie Alter, Regionen und Disziplinen abdecken können, um die Vielfalt des Schweizer Turnsports zu zeigen», sagt Marina Mäder. Das war rund zwei Jahre vor der Gymnaestrada in Amsterdam.

In der Folge ging es darum, die Beiträge der verschiedenen Gruppen aufeinander abzustimmen. «Es bringt nichts, wenn alle Gruppen Feelgood-Musik auswählen und das Publikum zum Klatschen animieren. Das wird auf Dauer langweilig. Es braucht für die Dramaturgie und Abwechslung der Show auch ruhige, melancholische oder gar traurige Nummern», sagt Marina Mäder. Diese Diversität innerhalb der Show zu kreieren, war die grösste Herausforderung. «Aber auch die spannendste, weil kreativste Aufgabe.»

Seit rund einem Jahr feilen die Gruppen nun eigenständig an ihren Choreografien, damit am 31. Juli 2023 alles sitzt. Dann nämlich wird der Schweizer Abend an der Gymnaestrada aufgeführt. Und zwar gleich zweimal hintereinander am selben Abend. Schliesslich sollen alle, die die Show sehen wollen, die Gelegenheit dazu haben.

Text: Fabio Baranzini

Fotos: Archiv STV

Weitere Infos zum Thema: i.stv-fsg.ch/schweizer-abend

PREMIERE

Schweizer Abend in Rapperswil/SG

Am Samstag, 1. Juli 2023, bietet sich die Möglichkeit «Home» hierzulande zu bewundern – und zwar in Rapperswil/SG. Besucht eine der zwei 90-minütigen Vorführungen, um 16 oder um 20 Uhr und kommt in den Genuss von hochstehendem und vielfältigem Turnsport.

Tickets

TURNSPIRIT
3,5 JAHRE VORBEREITUNG ZAHLEN ZUM SCHWEIZER ABEND 593 TURNENDE 15 GRUPPEN 2×90 MINUTEN SHOW 37

EINBLICK IN DIE

FOTOGRAFISCHE STVSCHATZKAMMER

Premiere in Rotterdam

70 Jahre nach der ersten Austragung in Rotterdam 1953 kehrt die WeltGymnaestrada in diesem Sommer in ihr Ursprungsland, die Niederlande, zurück. Bei der Premiere nahmen rund 5000 Turnende aus 14 Nationen teil.

70 Jahre später werden Turnerinnen und Turner aus über 61 Nationen ins Amsterdamer Olympiastadion einmarschieren. Diesbezüglich wirkt der Anblick auf unserer ersten Archivperle gerade noch übersichtlich. Dieses Bild stammt von der Eröffnungszeremonie in Rotterdam.

800 Turnende am Schweizer Abend 4000 Turnerinnen und Turner aus der Schweiz nahmen im Juli 1991 an der neunten Welt-Gymnaestrada teil, die ebenfalls bereits in Amsterdam durchgeführt wurde. Rund 800 Schweizer Turnerinnen und Turner präsentierten am Schweizer Abend ein attraktives Programm unter den Mottos «Historisches», «Viersprachige Schweiz», «Schweizer Produkte», «So turnen wir heute» und «Kultur und Brauchtum». Da durfte ein helvetisches Klischee wie der Käse natürlich nicht fehlen.

ARCHIVPERLEN

In losen Abständen steigt die GYMlive-Redaktion an dieser Stelle ins grosse Fotoarchiv des Schweizerischen Turnverbandes. Tausende von Bildern, teils wahrhafte Raritäten und Unikate, schlummern dort und warten darauf, noch einmal zum Leben erweckt und den jetzigen Lesenden präsentiert zu werden.

Zielsetzungen erreicht 32 Jahre sind vergangen, seit die Gymnaestrada bereits einmal in Amsterdam gastierte. 19 500 Turnende aus 28 Nationen waren 1991 dabei. Elf Länder mit insgesamt 8700 Turnenden zeigten bei den sogenannten Grossraumvorführungen ihre Darbietungen. Auch die Schweiz war vertreten (Foto). Gemäss «Sport aktiv» konnten die Schweizer ihrem guten Ruf mit brillanten Vorführungen gerecht werden. So meinte der damalige Fachgruppenchef: «Die 1400 Turnenden aus der Schweiz haben auch an den Grossraumvorführungen unsere Zielsetzungen erreicht.» Wir sind guten Mutes, dass dieses Fazit aus Schweizer Sicht auch im Sommer 2023 gezogen werden kann.

Text: Thomas Ditzler

Fotos: Archiv STV

38 ARCHIVPERLEN

TURNWELT IN BILDERN

Beim Fotowettbewerb zum 50-Jahr-Jubiläum von «Jugend + Sport» konnte die SFG Lugano mit dem hier abgedruckten Foto gewinnen.

«Jugend + Sport», das Schweizer Sportförderungsprogramm, feierte letztes Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Nebst einer Ausstellung, einer Choreografie und den schweizerischen Jubiläumstagen führte «Jugend + Sport» auch einen Fotowettbewerb durch. Über ein ganzes Jahr hinweg kürte J+S jeden Monat das kreativste Foto der Schweizer Vereine. Insgesamt fünfmal konnte sich dabei ein STV-Verein durchsetzen. Darunter auch die SFG Lugano, die mit ihrem Foto Monatsgewinnerin im April wurde. Doch das war noch nicht alles. Das Foto des

LETZTE SEITE –LETZTE FRAGE, BITTE

Tessiner Turnvereins schaffte es auch bei der Gesamtwertung ganz nach vorne. GYMlive gratuliert herzlich zu dieser Leistung.

Die weiteren STV-Vereine, die sich über einen Monatssieg freuen durften, sind: Turnfabrik (Januar), TV Sempach (Mai), TSV Rohrdorf (August) und die Geräteriege Thundorf (November).

Text: Chantal Brogli

Jazmin Hegglin

Leiterin Ressort Administration der Gymnaestrada-Kommission 2023

Die Welt-Gymnaestrada findet seit 1953 alle vier Jahre statt. Mit jeweils rund 4000 Teilnehmenden stellt die Schweiz die grösste Delegation.

Jazmin, du sorgst dafür, dass im Sommer die 3600-köpfige Schweizer Delegation an der Gymnaestrada in Amsterdam teilnehmen kann. Wo liegen die grössten Herausforderungen?

Jazmin Hegglin: Wir sehen uns mit einem Organisator konfrontiert, der sich in der Welt des Turnens nicht ausreichend auskennt, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Dies erschwert die Vorbereitung ungemein. Zudem ist Amsterdam eine nahe gelegene Destination, was die Anreise zwar vielfältig, aber auch sehr aufwendig gestaltet. Die Teilnehmenden reisen im Car, im Flieger, im Zug oder via Schiff in die Tulpenstadt. Wir können bei einer derart grossen Delegation kaum auf individuelle Wünsche eingehen, und trotzdem versuchen wir, allen gerecht zu werden.

Die nächste Ausgabe erscheint Donnerstag, 3. August 2023

Redaktionsschluss: 21. Juni 2023

Auch die Einkleidung der Teilnehmenden war eine Mammutaufgabe. Alle Mitreisenden hatten im vergangenen Frühling die Möglichkeit, an mehreren Standorten in der Schweiz die Bekleidung anzuprobieren und zu bestellen. Die Auslieferung erfolgte dann ein Jahr später. Wenn es um die Gymnaestrada geht, muss man in sehr grossen Dimensionen denken.

SCHLUSSPUNKT
3/2023
AUSBLICK GYMLIVE
Foto: zvg/SFG Lugano
39
Foto: STV

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