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Schiessen Schweiz Das offizielle Magazin des Schweizer Schiesssportverbandes

Trials fßr die EM // Trials pour les championnats d’Europe // Trials per i Campionati Europei

www.swissshooting.ch

Nr. 2 // Februar 2013



Editorial

Der Sprung in die Moderne Le saut vers les temps modernes Il salto nella modernità Von Daniel Good

Armee und Schiesswesen sind in der Schweiz aus der Tradition heraus eng verbunden, Hand in Hand gehen sie aber immer weniger. Dabei stehen beide Organisationen vor demselben Problem. Beiden ehedem sehr mächtigen Pfeilern des Schweizer Staatswesens fällt es schwer, den Sprung in die Moderne zu vollziehen. Anstatt Synergien zu nutzen, gerät man in Armee und Schiesswesen immer wieder auf Abwege. Die Schützen- und Schiessvereine etwa müssen schon seit Jahren Versäumnisse in der militärischen Grundausbildung korrigieren. Die Entschädigung dafür ist gering. Das Hauptproblem besteht darin, dass zu viele mitreden wollen. Fast jeder war schon in der Armee und im Schiessstand, vom «Hörensagen» gar nicht zu sprechen. Diese geballte Kumulation von Halb- und Viertelwissen führt zu keinen nachhaltigen Lösungen. Was heute stattfindet, ist eine Pflästerlipolitik, mit der es man möglichst allen recht machen will. Darunter leidet auch die Glaubwürdigkeit. Es ist vielen Personen in der Armee und im Schiesssportverband bewusst, dass ein Paradigmenwechsel erfolgen muss. Gut gemeinte Ansätze reichen freilich längst nicht mehr aus, um den heutigen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. Gefragt sind Kompetenz und Durchsetzungsvermögen. Aber Achtung: Die massgeschneiderte Lösung gibt es nicht. Die zukunftsweisenden Strategien müssen abgestimmt sein auf die Kultur in unserem Land. Matchentscheidend ist, dass die finanziellen Mittel und zur Verfügung stehenden Ressourcen effizient eingesetzt werden. Und es gilt vor allen Dingen, die persönlichen Interessen hinter jene des Gemeinwohls zu stellen.

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En Suisse, l’armée et le tir sont traditionnellement étroitement liés. Cependant, ils avancent toujours plus rarement la main dans la main, bien que les deux organisations se trouvent en face du même problème. Autrefois deux piliers puissants de notre état, ils ont du mal, aujourd’hui, à accomplir le saut vers les temps modernes. Au lieu de profiter des synergies, l’armée et le tir s’égarent sans cesse. Les clubs de tir et les sociétés de tir, par exemple, doivent corriger les négligences de la formation militaire de base, et ceci depuis des années. En échange, le dédommagement est insignifiant. Le problème majeur provient du fait que beaucoup trop d’individus veulent avoir leur mot à dire. Presque chacun a servi dans l’armée, ou a déjà été dans un stand de tir, sans parler des «j’ai entendu dire». Cette cumulation concentrée de connaissances partielles n’amène à aucune solution durable. Ce qui se déroule aujourd’hui, c’est une politique d’emplâtres et de pansements superposés avec laquelle on veut contenter tout le monde. La crédibilité souffre aussi de cela. Beaucoup de personnes, au sein de l’armée et à la fédération de tir sportif, savent qu’un changement radical est nécessaire. Bien sûr, des approches bien intentionnées ne suffisent plus depuis très longtemps, pour tenir compte des besoins actuels. Ce qui est exigé c’est compétence et pouvoir de persuasion. Mais attention: la solution faite sur mesure n’existe pas. Les stratégies futuristes doivent s’accorder à la culture de notre pays. La décision cruciale dépendra des moyens financiers, des ressources à disposition, et de l’efficacité de leur engagement. Et que chacun tire à la même corde!

L’Esercito e il tiro in Svizzera, per tradizione, sono strettamente collegati, però vanno sempre meno mano nella mano. Eppure, entrambe le organizzazioni si trovano a doversi confrontare con lo stesso problema. Entrambi pilastri dello stato svizzero fanno fatica a compiere il salto nella modernità. Invece di sfruttare le sinergie, nell’Esercito e nel tiro ci si lascia fuorviare continuamente. Le società di tiro, ad esempio, da anni sono costrette a correggere le omissioni nella formazione militare di base – ricevendone un’indennità molto scarsa. Il problema principale consiste nel fatto che sono in troppi a voler interloquire. Quasi tutti sono stati nell’esercito oppure in un poligono di tiro, per non parlare del «per sentito dire». Questa concentrazione di conoscenze parziali non porta a soluzioni durature. Ciò che succede oggi, non è altro che una politica dei cerotti, con la quale, se possibile, si cerca di soddisfare chiunque. Il risultato è che ne risente anche la credibilità. Molte persone nell’Esercito e nella Federazione di tiro sono consapevoli del fatto che è necessario un cambiamento di paradigma. Gli approcci proposti, benché di buona volontà, non sono più sufficienti per tener conto di tutte le esigenze attuali. C’è bisogno di competenza e capacità di imporsi. Ma attenzione: non esiste la soluzione su misura. Le strategie del futuro devono essere sintonizzate con la cultura del nostro paese. Sarà decisivo utilizzare in maniera efficiente i mezzi finanziari e le risorse a disposizione. E bisogna tirare tutti nella stessa direzione! Tutti per lo stesso obiettivo!

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Inhalt 1 Titelbild: Spannende EM-Trials Verbandsinterne Ausscheidung für die 10m-EM im Schiesssportzentrum Brünig Indoor

32 Stargast Heinz Frei «Cela fait plaisir de faire mouche!» «E divertente quando si colpisce il centro!»

3 Editorial: Der Sprung in die Moderne Le saut vers les temps modernes Il salto nella modernità 6 Heinz Bolliger im Interview

Heinz Bolliger dit ses quatre vérités aux tireurs

36 Talentschau Christian Klauenbösch auf der Erfolgsspur Brüder Hunold: Präzision aus dem Glarnerland

14 Aktuell: So liefen die Trials

38 Rückblende: Ueli Sarbach

16 Inside: Das bietet der SSV seinen Mitgliedern Voilà ce que la FST offre à ses membres L’offerta della FST per i suoi affiliati

«Ich bin ein Sportler aus Leidenschaft»

24 «Im Lostorf» kämpft um Schützen

26 CISM: Schweizer CSC-Shooting-Chef

Wolfensberger: «Je suis là pour les athlètes»

40 50 Jahre SGHWR Die Schweizerische Gesellschaft für Historische Waffen- und Rüstungskunde feiert Jubiläum 44 Neuer Kommandant für die Spitzensport-RS 46 Regio-News 50 Ausblick / Agenda Vorschau auf den Final der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft Gewehr 10 Meter

51 Ratgeber / Marktplatz Ausgabe 2 // Februar 2013

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Interview

Bolliger hält Schützen den Spiegel vor Bolliger dit ses   quatre vérités aux tireurs

Heinz Bolliger vor neben einem (kleinen) Teil seiner Auszeichnung daheim in Hegnau..

Heinz Bolliger ist seit mehr als einem halben Jahrhundert so eng mit dem Schiesssport verbunden wie kaum ein anderer Schweizer. Er hält mit seiner Meinung nicht zurück, äussert sich aber immer im Dienst der Sache. Der Schiesssport ist und bleibt für den 70-Jährigen eine Herzensangelegenheit. von daniel good Er hat viel erlebt als Aktiver, Trainer, Funktionär, Gönner, Politiker, Berufsmann und in anderen Chargen. Der in Hegnau bei Volketswil wohnende Zürcher blickt im Interview auf gut 56 Jahre im Schiesswesen zurück und wagt auch einen Blick in die Zukunft. Heinz Bolliger, Sie waren auf allen Ebenen im Schiesssport aktiv und haben sicher viele Erinnerungen. Welche war im Rückblick herausragend? Herausragend sind die Erinnerungen an die 300m-EM 1991 und 1993 in Winterthur

respektive Thun. In Winterthur standen nach der WM 1962 in Kairo erstmals wieder drei Schweizer (Konrad Jäggi, Olivier Cottagnoud, Norbert Sturny) an einem Titelwettkampf auf dem Podest. In Thun zwei Jahre später gewannen die Schweizer von sechs möglichen Goldmedaillen deren fünf, und nur einmal mussten sie sich mit der Silbermedaille begnügen. Zudem schoss die Mannschaft im abschliessenden Standardgewehrmatch einen Weltrekord! Sie sind nur 12 Tage jünger als Adolf Ogi und hatten viele Begegnungen mit dem alt Bundesrat. Welches ist die spannendste Reminiszenz aus ihren gemeinsamen Tagen? Eine der spannendsten Erinnerung war die Eröffnung des Armeestützpunktes und Leistungssportzentrums Outdoor ThunSpiez am 5. November 1999. Ich war in der Projektgruppe Machbarkeitsstudie, und diese hielt damals fest: Auf Grund der durchgeführten Abklärungen beurteilt die Projektgruppe die Machbarkeit eines Armeestützpunktes und LeistungssportZentrums Schiessen Indoor, basierend auf

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der AC-Ausbildungsstätte Spiez und unter dem Parkplatz der Schiessanlage Thun, als gegeben. Adolf Ogi trat im folgenden Jahr aus dem Bundesrat zurück und sein Nachfolger Samuel Schmid verfolgte das Projekt nicht mehr weiter, weil der Umfang der Kosten von rund 13 Millionen Franken zu hoch war. Die Projektmitglieder waren enttäuscht und liessen nicht locker – vor allem der leider viel zu früh verstorbene Freund Peter Graf aus Thun – und so konnte am 20. Juli 2001 der offizielle Startschuss der unterirdischen 300m-Schiessanlage Brünig Indoor gegeben werden. Nicht nur der Spitzensport, auch der Nachwuchs liegt Ihnen am Herzen. Seit 1988 sind Sie u.a. im Ausschuss für «Jugendfördernde Sportvereine der Politischen Gemeinde Volketswil» tätig und haben seither viel bewegt. 1988 war ich Mitbegründer dieser Bewegung, weil die Gemeinde Volketswil, heute 17’500 Einwohner zählend, unserem Vorschlag folgte, da der Sport nach wie vor eine sehr gute Prävention gegen anstehende Suchtprobleme ist. Von diesem Projekt proAusgabe 2 // Februar 2013


Interview

fitierte auch der Schiesssport mit dem Leitsatz «Synergien ebnen neue Wege» und von den gute Beträgen, welche die Gemeinde jedes Jahr an die «Jugendfördernden Sportvereine» auszahlt. Im Jahre 2006 wurden wir von der Zürcher Regierung mit dem Sportpreis und folgendem Prädikat ausgezeichnet: «Förderung des Jugend- und Breitensports mit nachhaltiger Wirkung, aussergewöhnliches Engagement weit über die Pflichtaufgaben, der Sport als soziale Komponente». Auch Ihr Engagement konnte nicht verhindern, dass der Mitgliederschwund im SSV seit Jahren anhält und keine Gegenbewegung erkennbar ist. Woran liegt dies? Als die Armee noch 500’000 Mann stark war, das Schiesswesen von der Armee getragen wurde und sich Armeeführer noch für Verbandschargen zur Verfügung stellten wie etwa in den Sechzigerjahren Korpskommandant Robert Frick als Präsident des Schweizerischen Matchschützenverbandes, wurde der Soldat im Schiesswesen noch ausgebildet. Das ist heute praktisch verschwunden, und die heutigen Armeeführer verstehen vom Schiesssport herzlich wenig. Jetzt ist die Armee auf gut 100’000 Mann zusammengeschrumpft und es gibt nur noch wenige Soldaten, die nach der Rekrutenschule den Schiesssport als Hobby wählen. Leider sind im Schweizer Schiesssportverband gut 80 Prozent der Vereine noch nicht zur Überzeugung gekommen, dass der Aufbau in Zukunft im Schiesssport über Jugend+Sport (J+S) mit dem 10m-Schiessen führt. Die Armee könnte zwar mit einer

Sieger oder Verlierer? Der Sieger ist derjenige, der handelt. Der Verlierer ist derjenige, der flucht. Der Sieger sieht eine Lösung für ein Problem. Der Verlierer sieht in jeder Lösung ein Problem. Der Sieger findet immer einen Weg. Der Verlierer findet immer eine Ausrede. Der Sieger ist überzeugt, dass es möglich ist. Der Verlierer ist überzeugt, dass es zu schwierig ist. Der Sieger ist disponibel. Der Verlierer ist immer überlastet. Erfahrungswerte von Heinz Bolliger

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Intensives 300m-Liegend- und Stehendtraining im Trainingslager Gewehr 50/300m im Shooting Center Florida (USA) im Februar 1998. Rolf Denzler (Hallwil), heute CISM-Gewehrtrainer, in der Stehendposition. Highlight des Jahres: Je 6 elektronische Polytronic-Scheiben 50/300m wurden nach Amerika mitgenommen. Die Mannschaft montierte diese unter Anleitung von Daniel Burger, damals noch Schütze und bis vor kurzem SSV-Nationaltrainer. Auf diesen Scheiben konnte 14 Tage lang – fern der Heimat – intensiv trainiert werden. TirSuisse // TiroSvizzera // TirSvizzer  SchiessenSchweiz  7


Interview

obligatorischen militärischen Vorschulung im Schiessen mithelfen, dass auch 300mDisziplinen in Zukunft ihren Stellenwert haben, aber offenbar ist das politisch wieder einmal nicht machbar. Die Schlagwörter, ohne Kaliberdenken, heissen: «Das Potenzial nutzen!»

für ein Amt als Verbandspräsident zur Verfügung stellen und nichts anderes übrig bleibt, als Personen zu wählen, die auch ein Amt übernehmen wollen. Es muss in Kauf genommen werden, dass weniger Einfluss genommen werden kann.

Vorab in den Städten mangelt es dem Schiesswesen an Popularität. Was könnte man dagegen tun? Sicher ist es in den Städten noch schwieriger geworden als auf dem Land. Die Schützenvereine sind überaltert und (zu) viele haben auch jahrelang nichts für die Nachwuchsförderung getan und nahmen lieber an Schiessanlässen teil. Allein im Kanton Zürich wurden für 2013 gegen 200 Schiessanlässe bewilligt. Wäre weniger nicht mehr? Wo bleibt da noch Zeit für eine intensive Nachwuchsförderung, die eben heute mehr denn je benötigt wird, denn sämtliche Sportarten wollen Nachwuchs.

Die Europameisterschaften werden dieses Jahr statt in Zürich im kroatischen Osijek ausgetragen. Die Schweizer Kandidatur wurde zurückgezogen. 1995 war es noch möglich, in Zürich einen Grossanlass durchzuführen. Was hat sich seither geändert? Aus meiner Sicht hat sich vor allem geändert, dass man eine Organisation viel zu umständlich angeht. Warum musste wegen dem Finanzierungsproblem zuerst eine Steuerungskommission gebildet werden? Der direkte Weg – auch wenn manchmal die Emotionen hoch gehen – ist immer der effizienteste Weg. Wie 1995 hätte man für 2013 das lokale OK machen lassen müssen und der Grossanlass hätte in Zürich stattgefunden.

Früher war der Verbandspräsident so etwas wie der achte Bundesrat. Heute ist der Einfluss (deutlich) geringer. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Das Berufsleben ist intensiver und anspruchsvoller geworden und deshalb bei Personen in höheren Kadern auch die Freizeit spärlicher. Zudem benötigt, neben dem guten Netzwerk, heute ein Verbandspräsident auch ein gutes Fachwissen, will er bestehen können. Das sind sicher Fakten, weshalb sich immer weniger Persönlichkeiten

Seit vielen Jahren besteht der Missstand, dass viele Sportler, die in den Nachwuchs-Kategorien sehr gut waren, früh ihre Karriere beenden. Weshalb ist dies so, und weshalb konnte diesem Problem nie nachhaltig begegnet werden? Der Leistungssprung von der Juniorenin die Elitekategorie ist immer noch recht anspruchsvoll. Bei den Junioren war der Erfolg da und in der Eliteklasse benötigt man einige Zeit, um sich zu etablieren. Vielfach resignieren die Athleten viel zu früh, oder

Pierre-Alain Dufaux (Granges-Paccot) 1987 an den EM in Lahti, aus nächster Nähe beobachtet von Nationaltrainer Heinz Bolliger. 8  SchiessenSchweiz  TirSuisse // TiroSvizzera // TirSvizzer

der Verband/Trainer gewährt den jungen Schiesssportlern nicht die notwendige Zeit, weil alles Geld kostet. Was empfehlen Sie einem Schützen, der nach ein, zwei Jahren in der Elite denkt, er komme nicht mehr weiter? Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass bis zu vier Jahre Zeit gelassen werden muss. Der Wille allein entscheidet! Diszipliniert und gezielt weiter trainieren und sich bewusst sein, was den Sieger oder Verlierer ausmacht. (Vergleiche Box «Sieger oder Verlierer?») Sie waren als TK-Chef auch dabei, als ein Schweizer zum bis dato letzten Mal eine olympische Medaille holte. Wie erlebten Sie den Wettbewerb im Olympischen Schnellfeuerprogramm an den XXVII. Olympischen Spielen 2000 in Sydney im International Shooting Centre im Cecil Park? Die ganze Schweizer Olympia-Delegation der Schützen, Persönlichkeiten von Swiss Olympic und auch die Schlachtenbummler fieberten mit Michel Ansermet im Final mit. Machen konnte man nichts mehr, ausser dem Finalisten die Gewissheit geben, dass alle hinter ihm stehen, auch wenn es schief gehen sollte. Es ist doch so, dass die 300m-Schützen die Sportler, die sich in olympischen Disziplinen bewähren wollen, kaum kennen und umgekehrt. Und die Jungen wissen kaum etwas über die Olympia-Teilnehmer, weil es sie gar

Eishockey fürs Stehendschiessen «Der Schiesssport hat mir sehr viel an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis gebracht. Zudem konnte ich ein gutes Netzwerk aufbauen. Der Schiesssport hat mich aber auch gelernt, dass Emotionen für die Weiterentwicklung im Sport wichtig sind», sagt Heinz Bolliger. Seine besten Lehrmeister waren die heutigen Zürcher Ehrenpräsidenten Dölf Egger und Turi Tobler. Bolliger war auch EishockeySpieler, unter anderem schnürte er die Schuhe für den ZSC. «Eishockey hat mich die Balance für das Stehendschiessen gelernt.» Ehrenmitglied ist er zudem in der Musikgesellschaft Schwerzenbach. «Musik war der Ausgleich, um in hektischen Phasen die Emotionen abzubauen.» Beruflich war Heinz Bolliger LayoutIngenieur Lokomotiven. Er baute unter anderem die Re 4/4 II und Lok 2000, die in der Schweiz am häufigsten eingesetzten Lokomotiven, mit.

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Interview

Die frischgebackenen Standardgewehr-Team-Europameister 1995 im schwedischen Boden: Beat Stadler (Schattdorf), Olivier Cottagnoud (Vétroz), Norbert Sturny (Tafers), wurde noch Zweiter im Einzel. Hinten mit Schweizerfahne Nationaltrainer Heinz Bolliger. nicht interessiert. Oder täuscht dieser Eindruck? Im Fussball beispielsweise ist jeder Drittliga-Kicker brennend am Abschneiden der Nationalmannschaft interessiert. Das ist tatsächlich so! Fliegt eine Fussballmannschaft zu einem WM-Qualifikationsspiel ins Ausland, so ist das Flugzeug sehr schnell ausgebucht. Im Jahr 2002, als die WM im finnischen Lahti stattfand, habe ich eine Reise organisiert. Es kamen ganze zwölf Personen mit. Sie haben immer noch viele Posten inne wie etwa die Projektleitung im LZ-Cup der Gönnervereinigung. Sie sagen schon seit einiger Zeit, sie wollten kürzer treten. Haben Sie schon Nachfolgeregelungen treffen können? Ich versuche schon seit geraumer Zeit, Nachfolger für meine diversen Chargen zu finden – leider ohne grossen Erfolg. Mir sagte unlängst ein Schützenkollege: «So wie Du arbeitest, wird von Dir nur schwerlich eine Person ein Amt übernehmen. Deine Nachfolger werden immer mit Dir verglichen. Du musst von jetzt an alles falsch machen, dann wirst Du Nachfolger finden, weil die es dann viel leichter haben.» Sie sind auch als Journalist tätig, vornehmlich für den «Schützen-König». Mit «SchiessenSchweiz» und dem «Schützen-König» erscheinen zwei Publikationen mit demselben Zielpublikum in einem relativ kleinen Markt. Wie sehen Sie die Situation? Ich persönlich finde es schade, dass eine Zusammenarbeit zwischen «SchiessenSchweiz», «Schützen-König» und «Schweizer Veteran» nicht zu Stande gekommen ist. Ausgabe 2 // Februar 2013

Ob das vom «Schützen-König» eingegebene Konzept je ernsthaft behandelt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Vor dem Entscheid hat mir Projektleiter Werner Kuratle einmal gesagt, er müsse mit mir deswegen sprechen, dieses Gespräch hat nie stattgefunden!

Entscheid wurde mit dem SSV eine Vereinbarung abgeschlossen. Inzwischen ist der SMV auf 38 UV angewachsen und heute zählt der SMV etwas über 6000 Mitglieder. Er pflegt das Matchschiessen in den nicht olympischen und olympischen Disziplinen nach dem Motto «ohne Breite keine Spitze».

In der Gedenkschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Schweizerischen Schützenvereins 1924 steht nach den politischen Wirren im vorletzten Jahrhundert vorab der Gedanke der Landesvereinigung, zu der die Schützen wesentlich beitrugen, im Zentrum. Was wird in der Gedenkschrift zum 200-Jahr-Jubiläum in elf Jahren zu lesen sein? Die Differenz zwischen Sieg und Niederlage!

Über die Rolle der Armee im Schweizer Schiesswesen teilen sich die Meinungen. Zu viel Einflussnahme? Zu wenig Engagement? Richtig, so wie es ist? Zusammenfassend stelle ich fest, dass im VBS/SAT (Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport/ Schiesswesen und ausserdienstliche Tätigkeiten) immer noch viel zu stark auf verstaubte Vorschriften abgestützt wird, anstatt mit der Zeit zu gehen und den Erfolg zu suchen. Eine Zusammenarbeit von SAT und BASPO (Bundesamt für Sport) im VBS wäre aus meiner Sicht eine dringende Notwendigkeit. Es wäre wirklich schade, wenn das VBS/SAT das Schiesswesen ausser Dienst selber abschafft. Wir haben genügend Schwierigkeiten im politischen Umfeld, das der Armee feindlich gesinnt ist. Bündeln wir unsere Kräfte gegen diese Probleme.

Auch als Reaktion auf das fast ausschliesslich auf das Ordonnanzschiessen ausgerichtete Programm in früheren Zeiten entstand der Schweizer Matchschützenverband. Welche Bedeutung hat diese Organisation heute? Bis 1987 organisierten der Schweizerische Matchschützenverband (SMSV) sowie die Schweizerische Damen-Matchschützenvereinigung (SDMV) im Auftrag und mit Geldern des SSV das internationale Schiessen nach UIT/ISSF (Union Internationale de Tir/International Shooting Sport Federation). Das Schiessen mit Ordonnanzwaffen kam erst später hinzu. 1993 fand in Illnau ZH der Zusammenschluss zwischen SDMV und SMSV zum SMV statt. Im Jahr 2002 entschieden sich die 25 Unterverbände des SMV mit 55,55% zu 44,44% für ein Weiterbestehen ihres Dachverbandes. Nach diesem

Und wo steht das Schiesswesen in der Schweiz 2024, im 200-Jahr-Jubiläum? Wenn wir nicht in der Lage sind, die Kräfte zu bündeln und zwar auf allen Distanzen – das Kaliberdenken muss endlich über Bord geworfen werden – so ist das Schiesswesen im Jahr 2024 ein kleiner und unbedeutender Verband wie viele bei Swiss Olympic. ●

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Interview

Depuis plus de cinquante ans, Heinz Bolliger est étroitement lié au sport de tir comme presque aucun autre Suisse. Il n’a pas la langue dans sa poche, mais s’exprime toujours à bon escient. Pour ce septuagénaire, le sport de tir est et reste une affaire de cœur. Heinz Bolliger a vécu beaucoup d’événements comme tireur actif, entraîneur, fonctionnaire, donateur, politicien et exerçant son métier, sans parler d’autres mandats. Au cours de cette interview, ce Zurichois résidant à Hegnau près de Volketswil jette un regard sur le sport de tir de ces quelque cinquante-six dernières années et ose prédire l›avenir. Heinz Bolliger, vous avez été actif à tous les échelons du sport de tir et vous avez certainement de nombreux souvenirs. En jetant un regard en arrière, quels ont été les plus importants? Les plus importants souvenirs datent de la CE à 300 m en 1991 et à Winterthur et Thoune en 1993. A Winterthur, après les CM qui s’étaient déroulés 1962 au Caire, pour la première fois il y avait de nouveau trois Suisses, Konrad Jäggi, Olivier Cottagnoud et Norbert Sturny en lice pour le titre et, pour la première fois également, tous trois sur le podium. A Thoune, deux ans plus tard, les Suisses ont gagné cinq des six médailles d’or mises en jeu et une seule fois on a dû se contenter d›une médaille d’argent. En outre, l’équipe a établi un record du monde lors du match final au fusil standard! Vous avez douze jours de moins qu’Adolf Ogi et vous avez souvent rencontré l’ancien conseiller fédéral. Quel souvenir exceptionnel gardez-vous de vos rencontres? Un des souvenirs les plus marquants a été l’ouverture du Point d’appui de l’armée et du Centre de sport de performances Outdoor à Thoune-Spiez, le 5 novembre 1999. J’avais participé au groupe de projet qui en étudiait la faisabilité. Nous étions arrivés à cette conclusion: au vu des recherches faites, un Point d’appui et un Centre de compétences de tir Indoor, s’appuyant sur le Centre d’instruction AC de Spiez et installés sous la place de parc de l’installation de tir de Thoune allait de soi. L’année suivante, Adolf Ogi a quitté le Conseil fédéral. Son successeur, Samuel Schmid, n’a pas poursuivi le projet, parce que les coûts – environ 13 millions – étaient trop élevés. Les membres du groupe de projet – parmi eux, le regretté ami

1991 an den EM 300m in Winterthur gelang es den Schweizer Schützen im Liegendmatch 60 Schuss nach der WM 1962 in Kairo wieder einmal, gleich alle drei Podestplätze zu belegen. Zudem schoss die Mannschaft Weltrekord. Das Bild zeigt die erfolgreichen Schützen Norbert Sturny (2.), Konrad Jäggi, D-Obertraubling (1.), Olivier Cottganoud (3.). Peter Graf de Thoune – furent déçus et ne se laissèrent pas aller; en 2001, le coup d’envoi de la construction de l’installation souterraine de tir à 300m, à Brünig-Indoor, était donné. Non seulement le sport d’élite vous tient à cœur, mais également la relève. Depuis 1988, vous faites partie, entres autres, de la Commission pour la «Promotion des jeunes des sociétés de sport de la commune politique Volketswil» et vous avez depuis lors fait bouger les choses.

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En 1988, j’étais cofondateur de ce mouvement, parce que la commune de 17›500 habitants nous a suivis et parce que le sport aujourd’hui comme hier est un excellent moyen de prévention en matière de drogue. Le sport de tir a aussi profité de ce projet selon le credo: «Les synergies aplanissent de nouvelles voies» et des contributions que la commune verse aux sociétés de sport pour la promotion de la jeunesse. En 2006, nous avons été honorés du Prix du sport par le gouvernement zurichois avec la mention: «Pour avoir promu le sport populaire et des Ausgabe 2 // Februar 2013


Interview

jeunes avec une efficacité tenace, un engagement inhabituel allant bien au-delà du devoir pour le sport comme l’une des composantes sociales». Votre engagement n’a pas pu empêcher de stopper la diminution des effectifs de la FST depuis des années, ni de susciter un contre-mouvement. À quoi cela est-il dû? Lorsque l’armée était forte de 500’000 hommes, le tir était soutenu par l’armée: le citoyen-soldat était encore instruit au tir et ses chefs étaient encore à disposition pour revêtir des charges, tel le commandant de corps Robert Frick dans les annèles 60, président de l’Association suisse de match. Aujourd’hui, ceci a pratiquement disparu et les chefs de l’armée ne comprennent presque rien. L’armée aujourd’hui est réduite à 100’000 hommes et il y a encore moins de soldats qui, après l’école de recrue, font du tir leur hobby. Malheureusement, huitante pour cent des Sociétés de tir de la Fédération sportive suisse de tir ne sont pas convaincus que l’avenir du sport de tir passe par Jeunesse et Sport (J+S) et le tir à 10m. L’armée pourrait y contribuer en mettant sur pied des cours de tir obligatoires prémilitaires afin qu’à l’avenir aussi la discipline à 300m garde toute sa valeur; visiblement, pour des raisons politiques, ce n‘est pas réalisable. Les mots d’ordre, sans penser calibres, sont: «utiliser le potentiel!» Pourquoi le tir est-il si peu populaire en ville? Que peut-on faire là-contre? Certainement, c’est devenu encore moins populaire que dans les campagnes. Les So-

ciétés de tir vieillissent et beaucoup trop d’entre-elles n’ont rien entrepris pendant des années pour la relève; elles prennent part plus volontiers aux manifestations de tir. Pour le canton de Zurich, environ 200 compétitions sont autorisées en 2013. Moins, ne serait-ce pas mieux? Reste-t-il du temps pour une promotion intensive de la relève? Une promotion aujourd’hui plus nécessaire qu’hier, parce que toutes les sociétés sportives recherchent une relève. Jadis, le président de la Fédération était presque un huitième conseiller fédéral. Aujourd’hui, est-ce que son influence a (sensiblement) diminué? Comment en est-on arrivé là? La vie professionnelle est devenue plus intensive et exigeante; la personne qui revêt des positions élevées, les cadres supérieurs, dispose de moins de temps libre. De surcroit, un président de fédération doit avoir de bonnes connaissances spécifiques, outre un bon réseau, s’il veut s’en sortir. Ce sont certainement des éléments qui font qu’il y a de moins en moins de personnalités qui se mettent à disposition pour revêtir la charge de président de fédération; il ne reste donc rien d’autre à faire que de nommer des personnes qui sont prêtes à remplir cette fonction. Il faut donc prendre en compte le fait que cette personne aura moins d’influence. Les Championnats d’Europe auront lieu cette année à Osijek, en Croatie, au lieu de Zurich. La candidature de la Suisse a été retirée. En 1995, il avait été encore possible d’organiser

dans cette dernière ville une grande manifestation! Qu’est-ce qui a changé depuis lors? Ce qui a surtout changé, c’est le fait qu’on veut mettre sur pied une organisation beaucoup trop complexe. Pourquoi doit-on d’abord créer une commission de pilotage pour des raisons financières? La ligne droite – même si parfois les émotions prennent le dessus – est toujours la meilleure. Si, pour 2013 on avait laissé faire le CO local, comme en 1995, ces championnats auraient pu avoir lieu à Zurich. Depuis plusieurs années, on constate – et c’est une situation déplorable – que de nombreux bons athlètes de la relève mettent prématurément un terme à leur carrière. Pourquoi? Et pourquoi n’arrive-t-on pas à régler définitivement cette situation? Le saut de la catégorie junior à celle de l’élite et toujours et encore difficile. Chez les juniors, le succès était au rendez-vous; en élite, il faut un peu plus de temps pour y accéder. Souvent, les athlètes se résignent trop tôt ou la fédération ou l’entraîneur, voir les deux, ne donnent pas le temps nécessaire, parce que le temps, c’est de l’argent! Que recommanderiez-vous à un tireur ou à une tireuse qui, après un ou deux ans, pense à passer en élite et n’y arrive pas? L’expérience m’a appris qu’il faut attendre jusqu’à quatre ans avant de passer en élite. Seule la volonté en décide! Continuer à s’entrainer avec discipline, à bon escient et avoir conscience de ce qui fait la différence entre un gagnant et un perdant (voir l’encadré à ce sujet).

Gagner ou perdre? Le gagnant agit. Le perdant peste. Le gagnant résout le problème. Le perdant voit un problème dans chaque solution. Le gagnant trouve toujours une voie. Le perdant trouve toujours une excuse. Le gagnant est convaincu que c’est possible. Le perdant est convaincu que c’est trop difficile. Le gagnant est disponible. Le perdant est toujours surchargé. Propos tirés de l’expérience par Heinz Bolliger

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Nationaltrainer Heinz Bolliger (sitzend) setzte auf Kommunikation: Im Bild an den EM 1985 in Osijek Hansruedi Gsell (Pistole), Irene Suter heute Irene Dufaux-Suter und Pierre-Alain Dufaux (Gewehr). TirSuisse // TiroSvizzera // TirSvizzer  SchiessenSchweiz  11


Interview

Lors des XXVII Jeux olympiques, en 2000 à Sydney, vous étiez Chef de la Commission Technique lorsqu’un Suisse a gagné pour la dernière fois une médaille olympique. Comment avez-vous vécu la finale du feu de vitesse olympique au Centre de tir international, à Cecil Park ? L’ensemble de la délégation olympique suisse de tir, des personnalités de Swiss Olympic et même des sonneurs de cloches étaient tout excités pour suivre Michel Ansermet lors de la finale. On ne pouvait rien faire de plus, sauf à penser ces «fans» seraient derrière Michel, même si tout allait de travers. Il est exact que les tireurs à 300m connaissent à peine les sportifs qui veulent prouver leurs aptitudes dans des disciplines olympiques et inversement. Les jeunes connaissent peu les participants aux JO, parce qu’ils ne s’y intéressent pas du tout. Est-ce une impression trompeuse? En football, par exemple, chaque joueur de 3e ligue brûle d’accéder à l’équipe nationale. C’est vraiment ainsi! Qu’une équipe nationale de football s’envole pour un match de qualification à l’étranger pour le CM, l’avion est très rapidement complet. En 2002, lorsque le CM s’est déroulé en Finlande, à Lathi, j’avais organisé un voyage. 12 personnes en tout m’ont accompagné. Vous avez toujours exercé nombreuses fonctions; par exemple, la direction du projet de la LZ-Coupe de l’Association suisse des donateurs des équipes nationales de tir. Depuis quelque temps, vous dites que vous allez bientôt vous retirer. Avez-vous déjà pu régler votre succession ? Je cherche depuis un certain temps des successeurs pour mes diverses charges, malheureusement sans grand succès. Dernièrement, un collègue tireur m’a dit: «Vu la manière dont tu as travaillé, ça va être difficile de trouver quelqu’un. Tes successeurs se compareront à toi. Tu dois maintenant faire tout faux et tu en trouveras, car ce sera alors beaucoup plus facile pour eux.» En qualité de journaliste, vous avez collaboré principalement à «TirSuisse» et au «SchützenKönig». Ce sont deux publications qui ont le même lectorat dans un relativement petit marché. Qu’en pensez-vous? Personnellement, je regrette qu’on ne soit pas arrivé à une collaboration entre ces deux médias et «Schweizer Veteran». Je ne sais pas si le concept d’une collaboration a été remis aux intéressés par la rédaction du

«Schützen-König». Avant la décision, le chef du projet, Werner Kuratle, m’a dit une fois qu’on devrait s’entretenir à ce sujet; cet entretien n’a jamais eu lieu! Dans la publication éditée en 1924 à l’occasion du centième anniversaire de la création de la Société suisse des carabiniers, la contribution des tireurs à l’unification de notre pays est mise en évidence, après les troubles politiques qui ont secoué le siècle précédent. Que lira-t-on dans la publication qui sera éditée, dans 11 ans, lorsqu’on célébrera le deux-centième anniversaire de FST? La différence entre la victoire et la défaite! Et aussi au fait que c’est en réaction, jadis, aux compétitions qui se déroulaient presque exclusivement aux armes d’ordonnance que l’Association suisse de match s’est créée. Quel est, aujourd’hui, le credo de cette association? Jusqu’en 1987, l’Association suisse de match (ASM) et l’Association suisse de match des dames (ASMD) ont organisé le sport de tir selon les règles de l’UIT / ISSF (Union internationale de tir, aujourd’hui «International Shooting Sport Federation»), avec l’appui financier de la FST. Le tir aux armes d’ordonnance est venu plus tard. En 1993, la réunification de ces deux associations a eu lieu à Illnau ZH et c’est ainsi qu’est née l’ASM. En 2002, les 25 Sous-fédérations (SF) de l’ASM ont décidé à 55,55 % contre 44.44 % le maintien de leur organisation

Thomas Läuppi (Unterkulm) in der Liegendposition. Ebenfalls im Trainingslager im Shooting Center Florida (USA) 1998.

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faîtière. À la suite de cette décision, un contrat a été signé entre l’ASM et la FST. Entre temps, l’ASM a vu ses SF passer de 25 à 38. Aujourd’hui, l’ASM compte plus de 6000 membres et pratique le tir de match dans les disciplines olympiques et non olympiques avec ce credo: «Pas de sport d’élite, sans sport populaire!» Que pensez-vous du rôle de l’armée en matière de tir? Son influence est-elle trop grande ou s’engage-t-elle trop peu? Que tout est bien ainsi? En résumé, je constate que le DDPS/SAT (Département de la défense, de la protection de la population et des sports et Activés hors du service) s’appuient trop sur des prescriptions poussiéreuses au lieu de vivre avec leur temps et de rechercher le succès! Une collaboration entre le SAT et l’OFSPO (Office fédéral du sport) est urgente! Il serait regrettable que le DDPS supprime lui-même le tir hors du service. Nous avons suffisamment de difficultés avec le monde politique pour nous en dispenser! Unissons nos forces contre cette suppression! Où en sera le sport de tir en Suisse en 2024, année de son deux-centième anniversaire? Si nous ne sommes pas capables de nous unir, toutes disciplines et tous calibres confondus – cessons de penser calibres – alors, en 2024, la FST sera comme beaucoup d’autres fédérations: petite et insignifiante. ●.

Le hockey sur glace, excellent pour le tir debout! «Le sport de tir m’a énormément apporté d’expériences de vie et de connaissances des êtres humains. J’ai pu, en outre, créer un bon réseau de relations. Mais le sport de tir m’a aussi appris que les émotions sont aussi importantes pour le développement sportif», déclare Heinz Bolliger. Ses meilleurs maîtres d’apprentissage sont actuellement les présidents d’honneur zurichois Dölf Egger et Turi Tobler. Bolliger a été hockeyeur, entre autres; il a joué pour le ZSC. «Jouer au hockey m’a permis d’acquérir l‘équilibre indispensable pour tirer debout.» Il est en outre membre de la fanfare de Schwerzenbach. «La musique m’a également permis de maîtriser mes émotions dans les moments d’agitation.» Professionnellement, Heinz Bolliger a été «Layout-Ingenieur Lokomotiven». Il a participé, entre autres, à la construction de la Re 4/4 II et de la Lok 2000, la locomotive la plus en activité en Suisse.

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Aktuell

Die ersten Tickets   für Dänemark sind gelöst Premiers tickets pour CE 10m distribués An den Swiss Shooting Trials wurden die ersten Tickets für die 10m-Europameisterschaft im dänischen Odense vergeben. 14 Athleten sicherten sich die EM-Teilnahme. Weitere Selektionen erfolgen nach internationalen Starts. Von René Wicki Nach einem spannenden Wettkampftag setzte sich mit dem Gewehr Pascal Loretan durch. «Mit dem ersten Wettkampf am Morgen bin ich alles andere als zufrieden. Zum Glück konnte ich mich am Nachmittag steigern und mir das EM-Ticket sichern», zeigte sich Loretan am Ende einigermassen zufrieden. Als zweiter qualifizierte sich etwas überraschend Nicolas Roullier. Er profitierte dabei von der neu angewandten Zehntelwertung (siehe Kasten). Bei den Junioren siegte der gerade mal 15-jährige Patrick Hunold vor Jan Hollenweger. Bei den Frauen gab es knappe Entscheidungen: Silvia Guignard und Irène Beyeler sicherten sich die zwei Tickets für die EM. Auch Guignard konnte sich am Nachmittag steigern: «Irgendwie fand ich am Morgen nicht so richtig in den Wettkampf. Am Nachmittag habe ich dann

Neue Wertung Für die Trials im Brünig Indoor wurde Gewehr 10m nicht mehr die gewohnte 10er-Wertung, sondern nach den neuen ISSF-Regeln, die Zehntelwertung angewendet. Die veröffentlichten Ranglisten wurden deshalb nicht überall verstanden. Warum ist jemand der nach 10er-Wertung 592 schiesst, besser klassiert als der mit 595, war die Frage. In Zehntelwertung gerechnet kann 595 theoretisch mit 55-mal 10,0 und 5-mal 9,0 erreicht werden (Total 595,0). 592 könnte mit einmal 8,9, sechsmal 9,8 und 53-mal 10,4 erreicht werden (Total 618,2). Diese neue Wertung führt zu klaren Unterschieden. Maximum: 60-Schuss 654 P 40-Schuss 436 P

ein paar Details verändert, das hat geholfen und darüber bin ich natürlich sehr glücklich.» Bei den Juniorinnen qualifizierten sich Nina Christen und Vanessa Hofstetter. Der neue Nationaltrainer Roger Chassat zeigte sich nicht ganz zufrieden: «Eine gute Basis ist sicher vorhanden, um aber international ganz vorne mitreden zu können, haben wir noch ein ganzes Stück Arbeit vor uns.»

Anlaufschwierigkeiten Wie schon die Gewehr-, fanden auch die Pistolenschützen den Schiessrhythmus erst spät. Am besten fand sich Patrick Scheuber zurecht: Als Einziger sicherte sich der Olympiateilnehmer das EM-Ticket. «Obwohl da schon noch ein paar Aussetzer drin waren, bin ich zufrieden. Den Umständen entsprechend ist das Resultat ok und ich freue mich auf Dänemark.» Bei den Junioren holten sich Andreas Riedener und Philipp Wetzel direkt das EM-Ticket. Erwartungsgemäss setzte sich bei den Frauen Heidi Diethelm durch. «Ich bin mit meiner Leistung überhaupt nicht zufrieden. Ich weiss aber, woran es liegt, das lässt sich alles verbessern.» Bei den Juniorinnen haben Iris Annen und Corina Nyffenegger die direkte Qualifikation für die EM geschafft. Nationaltrainer Uwe Knapp: «Ich will nicht um den heissen Brei reden, ich bin von den gezeigten Leistungen enttäuscht», sagte er zu den Athleten nach dem Wettkampf. Da sei noch viel Luft nach oben… und gab auch gleich die Devise für die Zukunft bekannt: «Da hilft nur eins: trainieren, trainieren, trainieren…» ●

Aux Swiss Sooting Trials les premiers tickets pour le championnat d’Europe à Odense ont été distribués. 14 athlètes se sont assuré la participation au CE. D’autres sélections auront lieu après les débuts internationaux. Après une journée de compétitions captivante, Pascal Lorétan de Tavel s’est imposé comme vainqueur à la carabine. «Heureu-

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Qualifiziert für die EM (25. Feb. - 3. März) Gewehr. Männer: Pascal Loretan (Düdingen), Nicolas Rouiller (Thörishaus). - Junioren: Patrick Hunold (Mollis), Jan Hollenweger (Märwil). - Frauen: Silvia Guignard (Zürich), Irene Beyeler (Schwarzenburg). - Juniorinnen: Nina Christen (Wolfenschiessen), Vanessa Hofstetter (Gümmenen) Pistole. Männer: Patrick Scheuber (Büren). Junioren: Andreas Riedener (Untereggen), Philipp Wetzel (Bütschwil). - Frauen: Heidi Diethelm (Märstetten). Alle Infos: www.swissshooting.ch

sement j’ai pu m’améliorer l’après-midi et m’assurer le ticket pour le CE», se montre Lorétan finalement en quelque sorte content. Le deuxième qui s’est qualifié c’est Nicolas Rouiller. Il a pu profiter du nouveau calcul en dixièmes . Chez les juniors Patrick Hunold, âgé de 15 ans, a gagné devant Jan Hollenweger. Chez les femmes il y également eu des décisions de justesse. Silvia Guignard et Irène Beyeler se sont assuré les deux tickets pour les CE. Guignard a aussi pu s’améliorer l’après-midi: «Je n’ai pas vraiment trouvé le chemin à la compétition le matin. L’après-midi j’ai changé quelques détails et ça aidé. Je suis très contente.» Chez les filles Nina Christen et Vanessa Hofstetter se sont qualifiées. Le nouvel entraîneur ne s’est pas montré content: «Une bonne base est certainement présente, mais afin de faire partie de la pointe, nous avons encore beaucoup de travail à faire.»

Problèmes de départ Comme déjà les tireurs à la carabine, les tireurs au pistolet ont également trouvé le rythme de tir très tard. Patrick Scheuber s’est le mieux orienté. Le participant de l’Olympia était le seul à s’assurer le ticket du CE. «Malgré qu’il y avait encore quelques lacunes dans mon match, je suis content. Selon les circonstances le résultat est ok et je me réjouis d’aller au Danemark». Chez les Juniors Andreas Riedener et Philipp Wetzel Ausgabe 2 // Februar 2013


Aktuell

Volle Konzentration bei den Trials.

Pascal Loretan.

Patrick Scheuber.

ont directement pris le ticket du CE. Selon les attentes Heidi Diethelm s’est imposé chez les femmes. «Je ne suis pas du tout contente de ma performance. Mais je sais qu’en est la cause et tout se laisse corriger.» Chez les filles Iris Annen et Corina Nyffenegger ont directement réussi de se qualifier pour le CE. L’entraîneur national Uwe Knapp: «Je ne veux pas tourner autour du pot, je suis déçu des performances montrées», dit-il aux athlètes après la compétition. Qu’il y a encore beaucoup de marge … et il a également annoncé la devise pour l’avenir: «Il y a qu’une chose à faire: s’entraîner, s’entraîner, s’entraîner…» ● Nina Christen. Ausgabe 2 // Februar 2013

Wale Oesch. TirSuisse // TiroSvizzera // TirSvizzer  SchiessenSchweiz  15


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Das bietet der SSV   seinen Mitgliedern Voilà ce que la FST offre à ses membres L’offerta della FST per i suoi affiliati Schützinnen und Schützen haben sich bestimmt schon gefragt, was der SSV ihnen eigentlich an Leistungen für den Jahresbeitrag bietet. An einer Klausurtagung hat die Geschäftsleitung nicht nur einen «Katalog» dieser Leistungen erarbeitet, sondern auch gleich einen ersten Entwurf eines Verbandsleitbildes entworfen, welcher nun in den Vernehmlassungsund Entscheidungsprozess eingespeist wird. Hier zur Information eine Übersicht über die vielfältigen Verbandsleistungen. Von Max Flückiger Zusammen mit seinen Mitgliedern (KSV/ MV/UV, etc.) engagiert sich der SSV auf der politischen Bühne dafür, dass der Schiesssport überhaupt ausgeübt werden kann und in der Gesellschaft verankert bleibt. Er sorgt dafür, dass der Leistungsauftrag HEER (SAT) erfüllt wird (OP, FS, JS, usw.). Mit der VVA bietet der SSV seinen Mitgliedern auch eine Plattform für die Vereins- und Mitgliederverwaltung. Der SSV schafft die Rahmenbedingungen für Schützenfeste auf allen Stufen, mit dem «Eidgenössischen» als Höhepunkt.

Breitensport Allein im Kompetenzzentrum Breitensport werden in allen Disziplinen auf allen Distanzen unzählige Einzel-, Gruppen-, Mannschafts- und Sektionswettkämpfe angeboten. Highlight ist seit Jahrzehnten das Eidgenössische Feldschiessen, das zusätzlich mit dem Feldstich beworben wird. Die Schweizer Meisterschaften In- und Outdoor haben einen enormen Stellenwert. Jung und Alt will sich über die dezentralisierten Matchmeisterschaften für einen der Finals qualifizieren. Die Gruppenmeisterschaften in sechs Kategorien Gewehr und Pistole sind

aus dem Wettkampfkalender der Vereine nicht wegzudenken. Das gilt auch für Mannschafts- und Sektionsmeisterschaft. Abgerundet wird das Angebot durch Verbandsmatches Gewehr 10 und 50m und verschiedene Nachwuchswettkämpfe. Das KZen Breitensport berät und unterstützt die Vereine und Einzelschützen aus dem In- und Ausland zu Fragen im Schiesssport und ist hauptsächlich für das offizielle Schweizer Schützenregelwerk (RSpS) verantwortlich.

Ausbildung und Richter Das Kompetenzzentrum Ausbildung/ Nachwuchsförderung/Richter schafft die notwendigen Rahmenbedingungen und bietet eine fachkompetente und methodische Ausbildung für J+S Leiter, Trainer, Funktionäre, Richter und talentierte Nachwuchsschützen an.. Eine transparente und faire Nachwuchsselektion wird durch das Selektionsinstrument PISTE ermöglicht. In Labelstandorten und Nachwuchskadern werden Schützentalente nachhaltig und professionell gefördert und stufengerecht gefordert. Zur Talenterfassung werden einzigartige Trainingslager, die «Talentscamps» angeboten. Nachwuchswettkämpfe nach hohem internationalem Standard werden organisiert und beschickt. Die lokale Förderstufe wird in der Nachwuchsförderung mit den KSV/UV koordiniert. Die Leistungsaufträge von BASPO und Swiss Olympic werden vertragskonform umgesetzt, um die Finanzierung zugunsten des SSV sicherzustellen.

Spitzensport Das Kompetenzzentrum Spitzensport kann unabhängig agieren, ist seine Finanzierung doch bis zu den nächsten Olympischen Spielen sichergestellt. Basis zum Erfolg sind aber nicht nur die Finanzen. Der Spitzensport strebt mit Spitzentrainern und

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motivierten Athletinnen und Athleten den Erfolg auf internationaler Bühne an. Dabei helfen die gute Infrastruktur in der Schweiz, gute Trainer in den Vereinen und viele freiwillige Helferinnen und Helfer. Unterstützt werden die Bemühungen im Spitzensport durch Sponsoren und Ausrüster. Auch die Zusammenarbeit mit dem Militär (CISM) hilft den Athletinnen und Athleten bei der Leistungsentwicklung. Dank dieser Unterstützung auf allen Ebenen lassen sich Trainings, Ausscheidungen und Reisen zu internationalen Wettkämpfen leichter organisieren.

Kommunikation Das Kompetenzzentrum Kommunikation führt und koordiniert die Berichterstattung des Schweizer Schiessports aus allen Bereichen und analysiert die Reaktionen in allen Medien. Mit dem Magazin SchiessenSchweiz werden monatlich gegen 40’000 Leserinnen und Leser ausführlich über Aktuelles und Hintergründiges informiert. Alle Aktualitäten sind auf der SSV-Website «www.swissshooting.ch» zu finden. Wie das Magazin ist auch die Website in Schützenkreisen etabliert und wird täglich mindestens 3500-mal angeklickt. Seit einem Jahr werden via «swissshooting-news» Berichte und News über alle nationalen Medien verbreitet. Dazu leistet das Kommunikationsteam Support bei allen Marketingmassnahmen. ●

Les tireuses et tireurs se sont certainement déjà demandés, à vrai dire, ce que leur offre la FST en contrepartie des cotisations annuelles. Lors d’une session de clôture, le comité directeur n’a pas seulement élaboré un «catalogue» de ces prestations, il a en plus, également, conçu un modèle pour la fédération, selon une analyse Ausgabe 2 // Februar 2013


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Dieses Team arbeitet für den Schweizer Schiesssportverband in der Geschäftsstelle in Luzern.

de SWOT. Ci-dessous, pour votre information, une vue d’ensemble des multiples prestations de la fédération. La FST, conjointement avec ses membres (SCT / SF / AM etc.) s’engage politiquement, pour qu’à juste titre, le tir sportif puisse être pratiqué, et qu’il reste ancré dans la société. Elle fait en sorte que le mandat de prestations FT (SAT) soit réalisé. La FST, avec l’AFS, offre à ses membres une plateforme pour la gestion des sociétaires et des sociétés. La FST crée les conditions cadres pour les fêtes de tir, à tous les niveaux, avec la «Fête fédérale» comme apothéose.

Sport populaire Rien que pour le centre de compétences du sport populaire, dans toutes les disciplines à toutes les distances, d’innombrables championnats individuels, de groupes et de sections, sont proposés. Le tir fédéral en campagne est l’évènement phare depuis des décennies avec la cible campagne comme promotion supplémentaire. Les championAusgabe 2 // Februar 2013

nats suisses in- et outdoor ont une énorme importance. Jeunes et vieux veulent se qualifier pour une des finales, via les matchs de championnat décentralisés. Il est impensable d’imaginer que les championnats de groupes dans six catégories, pistolet et carabine, ne figurent plus au calendrier de compétitions des sociétés. C’est valable également pour les championnats d’équipes et de sections. L’offre est complétée par des matchs de fédérations, carabine10m et 50m, ainsi que par différents matchs de la relève. Le CC SpE sport populaire conseille et soutient les sociétés et les tireurs individuels, de Suisse ou de l’étranger, pour toutes les questions concernant le tir sportif et principalement les règles du tir sportif (RTSp) suisses, officielles.

Formation

tueux de la relève. Une sélection de la relève transparente, saine et loyale, devient possible, grâce à l’instrument de sélection EPSIE (PISTE). Dans les sites label et dans les cadres de la relève, les tireurs talentueux sont soutenus de manière durable, professionnelle et respectueuse. Des camps d’entraînement particuliers «talentscamps» seront proposés pour répertorier les éléments talentueux. Des compétitions à un haut niveau international seront organisées, auxquelles notre relève participera. Au sein de la promotion de la relève, les niveaux transitoires locaux sont coordonnés avec la SCT/ AM. Les mandats de prestations d’OFSPO et de Swiss Olympic seront réalisés conformément aux contrats, pour assurer le financement au profit de la FST.

Sport d’élite

Le centre de compétences formation/ promotion de la relève/juges offre une formation compétente, méthodique et professionnelle aux moniteurs J+S, entraîneurs, fonctionnaires, juges et aux tireurs talen-

Le centre de compétences du sport d’élite possède un financement réparti sur une plus longue période, étant donné que les crédits cadres ont déjà été adjugés par les organes compétents, jusqu’aux prochains jeux olym-

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Inside

piques. Malgré cela, la base du succès ne dépend pas seulement des finances. Le sport d’élite, avec ses entraîneurs hautement qualifiés et ses athlètes motivés, vise le succès au sommet de la scène sportive internationale. La bonne infrastructure en Suisse, de bons entraîneurs dans les sociétés et les nombreuses aides bénévoles y apportent leur soutien. Ces efforts pour le sport d’élite sont soutenus par des sponsors et des équipementiers, ainsi que par l’association des donateurs. La collaboration avec l’armée (CISM) aide également les athlètes dans l’évolution de leurs performances. Grâce à ce soutien à tous les niveaux, l’organisation des entraînements, des épreuves éliminatoires et des déplacements aux compétitions en est simplifiée.

communication Le centre de compétences communication dirige et coordonne les informations médiatiques du tir sportif suisse dans tous les domaines, analyse les réactions des médias, et les communique à nos organes directeurs. Par notre magazine, TirSuisse, 40’000 lectrices et lecteurs reçoivent, mensuellement, des informations détaillées sur les sujets importants et sur l’arrière-plan du sport et de la fédération. Les actualités journalières se trouvent sur notre site Web FST «www.swissshooting.ch». Le site Web, de même que le magazine, est établi dans le monde des tireurs et il est visité quotidiennement au moins 3’500 fois. Les bulletins et actualités sont diffusés à tous les médias nationaux via «swissshooting-news», afin de présenter les actualités et toute la diversité de notre sport. Pour cela, le team de communication rempli sa fonction de support dans pratiquement toutes les mesures de marketing. ●

Sicuramente le tiratrici e i tiratori si son già chiesti cosa offre loro la FST in cambio della licenza. In un giorno di clausura la direzione della FST non ha stilato solamente un «catalogo» delle prestazioni, ma sulla base di un’analisi SWOT, ha anche elaborato una prima versione delle idee direttrici per la federazione. Queste saranno ora sottoposte ai vari gremii per una presa di posizione. Di seguito uno scorcio sulle molte prestazioni federative. Assieme ai suoi affiliati (federazioni cantonali, sottofederazioni, ecc.) la FST si impegna a livello politico per permettere che il

ranze con talento. Attraverso il sistema di selezione PISTE viene fatta una selezione delle speranze, trasparente e corretta. Nei centri regionali riconosciuti e nei quadri speranze vengono formati i tiratori con talento. Sono proposti campi d’allenamento, i cosiddetti «Talentscamp». Vengono organizzate gare per le speranze ad alto livello internazionale e si partecipa a tali gare con delle selezioni. Il livello locale di promozione (quadri cantonali) è coordinato con le FCT/SF. I compiti attribuiti dal UFSPORT e da Swiss Olympic vengono realizzati come da contratto per garantire i finanziamenti a favore della FST. Marcel Benz leitet das Team in Luzern. tiro possa venir praticato e sia riconosciuto nella società. S’impegna anche affinché il compito di prestazione (tiro fuori servizio) concordato con le forze terrestri (SAT) sia eseguito. Con il programma informatico ASF, la FST offre ai propri membri una piattaforma per la gestione delle società e dei soci. La FST definisce le condizioni quadro per le feste di tiro a tutti i livelli, con il «tiro federale» quale fiore all’occhiello.

Sport di massa Già solo nel centro di competenza sport di massa, vengono proposte gare individuali, di gruppo, di squadra e di sezione su tutte le distanze e discipline. La manifestazione più importante da anni è il tiro federale in campagna, a cui viene affiancato anche la «serie di campagna». I campionati svizzeri indoor e outdoor hanno un valore molto importante. Giovani e anziani si contendono tramite le selezioni decentralizzate l’accesso alle finali. I campionati gruppi/squadre o di sezione sono gare che non possono mancare nel calendario degli avvenimenti di una società. Inoltre vengono proposti anche gli incontri interfederativi al fucile 10 e 50m e diverse gare per le speranze. Il centro di competenza consiglia e supporta i nostri membri, le loro società come pure singoli tiratori ed interessati nazionali e esteri su domande concernenti il tiro sportivo ed è responsabile in primis per la stesura dei regolamenti sportivi di tiro (RTSp).

Formazione Il centro di competenza Formazione / Promovimento speranze / giudici garantisce le condizioni quadro ed offre una formazione competente e metodica per i monitori G+S, allenatori, funzionari, giudici e spe-

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Sport d’elite Il centro di competenza sport d’elite lavora finanziariamente con un ottica a lungo termine in quanto il credito quadro per il prossimo periodo olimpico è già stato ratificato dalle istanze competenti. Le basi per il successo non sono però unicamente le finanze. Lo sport d’elite cerca con allenatori ottimamente qualificati e con atleti motivati il successo a livello internazionale. Questo è possibile grazie alle buone infrastrutture in Svizzera, a buoni allenatori nelle società e molti aiutanti che lavorano a titolo benevolo. Lo sport d’elite è finanziato anche da sponsor, ditte del ramo e dall’associazione dei sostenitori della nazionale. Anche la collaborazione con il militare (CISM) aiuta gli atleti a migliorare le proprie prestazioni. Grazie a questo sostegno è possibile organizzare più facilmente allenamenti, selezioni e viaggi in incontri internazionali.

Comunicazione Il centro di competenza Comunicazione coordina e realizza il reporting sullo sport del tiro in Svizzera in tutti gli ambiti, analizza le razioni dei media e inoltra queste informazioni ai nostri organi direttivi. Con la rivista mensile «TiroSvizzera» sono raggiunti mensilmente circa 40’000 persone, le quali vengono in formate in dettaglio su ciò che di importante succede nello sport e nella federazione. Le attualità giornaliere trovano spazio invece sul sito FST, www.swissshooting.ch. Come la rivista, anche la pagina internet è riconosciuta e viene «cliccata» almeno 3500 volte al giorno. Da un anno, la stampa svizzera viene informata sulle varie attività del tiro, tramite delle «swissshooting-news». Inoltre il team di comunicazione supporta quasi tutte le attività di marketing. ●

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Ackermann wird   Nachfolger von Landis Ackermann succède à Landis Nach dem Ende seiner Karriere als Spitzenschütze wird Marcel Ackermann Trainer im 300m- Bereich des Schweizer Schiesssportverbandes (SSV). Der bald 39-jährige Liegendspezialist nimmt für 2013 als Aktiver die Europameisterschaften ins Visier, womöglich auch noch die Weltmeisterschaften 2014. Spätestens nach den WM 2014 wird Ackermann die Aufgaben des heutigen Nationaltrainers Martin Landis übernehmen. Landis wird seinen letzten Einsatz für den SSV am Europacup-Final 2013 absolvieren. Für eine eventuelle Übergangslösung wurde von Gewehr-Cheftrainer Roger Chassat bereits eine sehr gute Lösung vorgeschlagen. Ackermann hat sich an den EM 2013 den Gewinn einer Medaille zum Ziel gesetzt. Schafft er es aufs EM-Podest, wird er seine Laufbahn bis zu den WM 2014 fortsetzen. Bleibt er im kro-

Marcel Ackermann

Martin Landis feiert mit seinen Europameisterinnen.

atischen Osijek ohne Medaille, beendet er seine Karriere und steigt als Trainer der 300m-Gewehrschützen ein. Martin Landis hat sich bereit erklärt, in Ausnahmefällen an Wettkämpfen die Betreuung der Schweizer 300m-Spezialisten zu übernehmen. (DG) ●

Ce spécialiste du tir en position couché, âgé de 39 ans, vise une participation active aux Championnats d’Europe en 2013 et peut-être même aux CdM en 2014. Ackermann reprendra les tâches de Martin Landis, actuel entraîneur de l’équipe nationale, au plus tard après les Championnats du Monde 2014. Landis sera engagé pour la dernière fois en faveur de la FST lors de la Finale de la Coupe d›Europe 2013. En cas d’éventuelle nécessité, le Chef entraîneur au fusil Roger Chassat a déjà proposé une très bonne solution intérimaire. Acker-

Une fois qu’il aura mis fin à sa carrière de tireur de haut niveau, Marcel Ackermann deviendra entraîneur 300m de la Fédération sportive suisse de tir (FST).

mann s’est fixé comme objectif le gain d’une médaille lors des Championnats d’Europe 2013. S’il réussit à prendre place sur le podium, il poursuivra sa carrière dans le cadre de la Coupe du monde 2014. S’il rentre d’Osijek (Croatie) sans médaille, il mettra fin à sa carrière de tireur pour débuter en tant qu’entraîneur des tireurs 300m. Martin Landis a accepté d’assumer en cas de nécessité exceptionnelle le coaching des spécialistes suisses à 300m lors des compétitions qui auront lieu pendant cette période transitoire. ●

Indoor Swiss Shooting AG wird SSV-Informatikpartner Für die Vertragsperiode von 2013 bis 2017 übernimmt die Indoor Swiss Shooting AG die Meldestelle für den Feldstich und wird Informatikpartner im Breitensport des SSV. Für Roger-René Müller, Chef Breitensport des SSV, handelt es sich bei dieser Partnerschaft um eine langfristige, strategische Informatik-Ausrichtung und um ein richtungsweisendes Projekt für den SSV. Diese künftige langfristige Zusammenarbeit ist im Rahmen der Weiterentwicklung der breitensportlichen VerAusgabe 2 // Februar 2013

bandswettkämpfe ein Schlüsselprojekt, um Resultate online präsentieren zu können. Bislang wurden die Verbandswettkämpfe im proprietären Umfeld, d.h. lokal administriert. Mit der Umsetzung des Projekts «Feldstich goes Internet» wird der Verbandswettkampf inskünftig auf einer zentralen, internetfähigen Datenbanklösung angeboten. «Die Informatik im Schiesssport ist eine unserer Kernkompetenzen», erklärt Hanspeter Rohner, CEO der Indoor Swiss Shooting AG, Gossau SG, und die

Beweggründe für das langfristige Engagement als Informatikpartner des SSV liegen damit auf der Hand. «Wir unterstützen den Sport ganzheitlich in seinen vielfältigen Facetten bereits als Partner an Kantonalschützenfesten und kantonalen Verbandswettkämpfen und haben eine breit abgestützte Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Firma Hammer Schiesskomptabilitäten, Balsthal. Bei der Umsetzung greift die Indoor Swiss Shooting AG auf die technologischen Kompetenzen von Soft-

wareentwicklern der Fachhochschule Ostschweiz zurück.» Mit einem breiten Angebot im Schiesssport ist die Indoor Swiss Shooting AG in der ganzen Schweiz präsent. «Es freut mich, mit der Indoor Swiss Shooting AG einen starken InformatikPartner für den Schweizer Schiesssportverband an Bord zu haben», sagt Roger-René Müller, Chef Breitensport des SSV. ●

lisez l’article sous www.swissshooting.ch

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Grosse Herausforderung   für Schützen vom Thunersee Grand défi pour les tireurs du lac de Thoune Die nationalen Titelkämpfe im 10-Meter-Schiessen werden in diesem Jahr erstmals von den Luftgewehrschützen Region Thunersee organisiert. Für die Wettkämpfe, die Ende Februar und Anfang März wiederum in Bern ausgetragen werden, setzt das Organisationskomitee unter Leitung von Urs Weibel auf Bewährtes. Von Andreas Tschopp «Es macht keinen Sinn, das Rad neu zu erfinden. Wir orientieren uns an der Arbeit unserer Vorgänger aus Tafers und vor allem Oberburg und nehmen bloss einzelne Veränderungen und Anpassungen an der Infrastruktur vor», sagt Urs Weibel, der das Organisationskomitee der nationalen Titelkämpfe im 10-Meter-Schiessen präsidiert. Diese finden am letzten Wochenende im Februar und ersten im März wiederum in Bern in der Mehrzweckhalle des Waffenplatzes statt und werden in diesem und nächsten Jahr von den Luftgewehrschützen (LG) Region Thunersee organisiert. Der Verein ist 1995 aus dem Zusammenschluss der 10mSektionen der Sportschützen Spiez und der

Kleinkaliberschützen Thun entstanden. Die erste Mannschaft schiesst seit der Saison 2002/03 in der Nationalliga A und gehört zu den besten vier Teams der Schweiz. «Die Durchführung der nationalen Titelwettkämpfe ist für die Luftgewehrschützen Region Thunersee eine sehr grosse Herausforderung», betont Vereinspräsident Sacha Berger. Jedes einzelne Mitglied sei bestrebt, sein Bestes zu geben, um den Athletinnen und Athleten bestmögliche Wettkampfbedingungen zu ermöglichen und den Zuschauerinnen und Zuschauern die spannende und vielseitige Sportart näher zu bringen, versichert der OK-Vizepräsident, der für Sponsoring und Gaben verantwortlich zeichnet. Berger war es auch, der den ehemaligen SSV-Direktor und Chef Spitzensport Urs Weibel aus Kandersteg fragte, ob dieser die Organisationsleitung übernehmen würde. Weibel, der heute im Kandersteger Gemeinderat sitzt und den Oberländer Sportschützen vorsteht, übernahm im Sommer 2010 die Leitung des 12-köpfigen Gremiums, das seither an der Vorbereitung ist. «Hauptaufgabe ist der Aufbau der zweistöckigen Festwirtschaft mit Küche im Erd-

Das Programm von Bern Sa, 23. Februar, 8.00 – 18.15 Uhr Final Gruppenmeisterschaft 10m Gewehr / Finale Championnat de groupes carabine 10m Sonntag, 24. Februar, 9.00 – 17.15 Uhr Verbandsmatch 10m Gewehr / Match interfédérations carabine 10m Freitag, 1. – Sonntag, 3. März Schweizermeisterschaften Luftgewehr und Luftpistole 10m / Championnats Suisses carabine et pistolet à air comprimé 10m Ort : Mehrzweckhalle des Waffenplatzes / Salle polyvalente de la place d’armes, Papiermühlestrasse 13, 3000 Bern Details unter www.swissshooting.ch oder www.schuetzen-thunersee.ch

geschoss sowie der Scheibeninfrastruktur», erklärt Weibel. An den Tischen im Oberdeck geniessen Besucher – erwartet werden während den fünf Wettkampftagen gegen 3000 – gut geschützt hinter Plexiglasscheiben den besten Blick auf die 60 Schiessbahnen. Baustart ist am Montag vor dem ersten Wettkampftag mit dem Ziel, bis Donnerstagabend alles aufzustellen, damit die Anlage am Freitag noch ausgiebig getestet werden kann. Der «Kaltstart» erfolgt laut Weibel am Samstag, 23. Februar, mit dem Gruppenmeisterschaftsfinal, an dem die grösste Anzahl Teilnehmer – rund 1500 sind für die fünf Wettkampftage gemeldet – gleichzeitig im Einsatz stehen werden. Insgesamt werden 60 bis 70 Helfer für einen reibungslosen Aufbau und Ablauf der Veranstaltung sorgen, deren kostenmässiger Aufwand bei rund 80’000 Franken liegt. «Erfüllt haben wir, wenn die ganze Infrastruktur funktioniert und Teilnehmer sowie Besucher gleichermassen zufrieden stellt», unterstreicht der OK-Chef. Der erhoffte Überschuss aus der Festwirtschaft mit Spezialitäten aus der Region kommt dem Nachwuchs der LG Region Thunersee zugute. Gleich nach der letzten Siegerehrung am Sonntag, 3. März, wird die Infrastruktur abgebaut und eingelagert für die Austragung 2014 der nationalen Meisterschaften 10m, die wiederum von den ThunerseeSchützen in Bern organisiert werden. «Bei der Wiederholung haben wir Gelegenheit, allfällige Fehler auszumerzen», meint der erfahrene Organisator Urs Weibel. Auf ihn wartet dann 2015 als Generalsekretär des Eidgenössischen Schützenfestes im Oberwallis – dem Vierten, an dem er in unterschiedlicher Funktion beteiligt sein wird – eine noch weitaus grössere Aufgabe. ●

Urs Weibel zusammen mit Christophe Darbellay auf Werbetour für 2015.

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Inside

Les finales nationales 10m seront organisées, cette année pour la première fois, par les tireurs à la carabine à air comprimé de la région Lac de Thoune. Pour les compétitions, qui seront disputées fin février et début mars, une nouvelle fois à Berne, le comité d’organisation, sous la direction d’Urs Weibel, mise sur du solide. «Il est insensé de vouloir réinventer la roue. Nous nous orientons sur le travail de nos prédécesseurs de Tafers et surtout d’Oberburg, et nous apportons seulement quelques modifications et ajustements à l’infrastructure», dit Urs Weibel, qui préside le comité d’organisation des finales nationales de tir 10m. Elles auront lieu le dernier week-end de février et le premier de mars, de nouveau à Berne, dans la halle polyvalente de la place d’armes et seront organisées, cette année et l’année prochaine, par les tireurs à la carabine à air comprimé de la région Lac de Thoune. La société est née de la fusion des tireurs sportifs de Spiez et des tireurs petit calibre de Thoune, en 1995. La première équipe tire en ligue nationale A depuis 2002/03 et fait partie des quatre meilleurs teams de Suisse. «La mise en œuvre de ces finales nationales est un défi très important pour les tireurs à la carabine à air comprimé de la région Lac de Thoune», souligne le président Sacha Berger. Chaque membre doit s’appliquer à donner le meilleur de lui-même, pour permettre aux athlètes de trouver des conditions de compétition les meilleures possibles, et d’éveiller l’intérêt des spectatrices et spectateurs pour notre sport, nous assure le viceprésident du comité d’organisation, responsable du sponsoring et des dons. C’est également Berger qui demanda à Urs Weibel, de Kandersteg, ancien directeur de la FST et du sport d’élite, s’il serait d’accord d’endosser la direction de l’organisation. Weibel, actuellement conseiller communal de Kandersteg, qui préside les tireurs de l’Oberland bernois, pris la direction du comité d’organisation, de douze personnes, en été 2010, qui est depuis en phase de préparation. «La tâche principale est la construction d’une tente de festivité sur deux étages avec une cuisine au rez-de-chaussée ainsi que l’infrastructure de la ciblerie», explique Weibel. Les visiteurs – on en attend 3’000 pendant les cinq jours de compétition - ayant pris place aux tables de l’étage supérieur, bien protégés derrière des vitres en plexiglas, jouiront de la meilleure vue d’ensemble sur les 60 cibles. Le début des travaux est Ausgabe 2 // Februar 2013

Urs Weibel bei den Vorbereitungsarbeiten für die Wettkampftage von Bern. fixé au lundi avant le jour d’ouverture, l’objectif définitif est la terminaison du montage pour jeudi, afin que les installations puissent être testées le vendredi. Selon Urs Weibel, le «démarrage à froid» aura lieu le samedi 23 février, avec la finale du championnat de groupes, qui réuni le plus grand nombre de participants – environ 1500 tireurs sont annoncés pour les cinq jours de compétition – et qui seront engagés simultanément. Il y aura au total de 60 à 70 assistants qui feront en sorte que la manifestation se déroule sans failles. Les frais de montage et de démontage des installations, de l’organisation et du déroulement du championnat se monte, en gros, à 80’000 Fr. «Nous aurons accompli notre tâche, si toute l’infrastructure a fonctionné et tous les visiteurs ainsi que les participants repartent satisfaits», souligne le chef du comité d’organisation. Les excédents espérés, provenant de la restauration – avec

des spécialités de la région – profitera à la relève de la région Lac de Thoune. Le démontage de l’infrastructure débutera le dimanche 3 mars, immédiatement après la dernière remise des prix. Elle sera entreposée, pour la mise sur pied des prochains championnats nationaux, en 2014, qui sera à nouveau organisée par les tireurs du lac de Thoune. «La répétition nous donnera l’occasion d’éliminer les fautes éventuelles», pense Urs Weibel, organisateur expérimenté. Le poste de secrétaire général de la Fête fédérale de tir 2015, en haut Valais – la quatrième à laquelle il prend part dans différentes fonctions – une tâche de loin plus importante, sera sa prochaine échéance. ●

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Inside

Enquête – Championnats de groupes au pistolet Umfrage – Gruppenmeisterschaften Pistole L’enquête relative aux Championnats de groupes au pistolet a été couronnée de succès, plus 900 personnes y ayant pris part. Pratiquement toutes les classes d’âge, de 1922 à 1992, ont manifesté leur intérêt porté au développement des CSGP. Les avis exprimés démontrent en majorité des résultats fortement représentatifs pour toutes les distances. 87 à 90% des personnes ayant répondu se sont prononcées pour qu’à l’avenir aussi, trois Tours principaux soient tirés. 59 à 70% des votants désirent maintenir au niveau actuel les champs des groupes appelés à participer au premier Tour (200 tant à 10 que 25m et 400 à 50m). 63 à 66% sont pour une suppression des contingents attribués actuellement aux cantons. À l’avenir, chaque groupe devrait avoir la possibilité de prendre part à nos CSGP sans restriction particulière. 70 à 78% des votants se sont prononcés pour un nouveau mode d’exécution. Ceci signifie qu’à l’avenir tous les groupes qualifiés pour le 1er Tour principal tireraient égale-

ment le 2e et le 3e Tour principal. 74 à 83% veulent abolir la règle des 4 heures. Ainsi les tireurs des groupes en lice pour-raient choisir le moment propice pour exécuter leur programme dans le cadre des délais fixés pour le tour en question. En ce qui concerne le CSGP25m, 69% des votants désirent garder le programme de compétition actuel. A la question de savoir si le pistolet libre devait être admis pour le CSGP-50m, 20% des votants sont pour l’admission d’un pistolet libre par groupe, 37% se sont prononcés pour l’admission de tous les pistolets PO/PPA/PL, alors que 42 % désirent en rester au statut quo, c’est-à-dire que seuls les PO et PPA devraient être utilisés. Au sujet des distinctions, la grande majorité des participants (82%) est d’avis que des distinctions individuelles devraient à l’avenir aussi être remises aux participants méritants, tant à la suite des tours principaux que lors de la Finale. 58% ont exprimé le désir de pouvoir choisir entre insigne et carte-couronne. ●

Compétitions finales 10m 2013 à Berne Le Centre de compétences Sport populaire informe au sujet de l’application respectivement des anciennes et des nouvelles Règles ISSF dans le cadre des Championnats suisses 10m, du Match Inter-Fédérations carabine 10m ainsi que du Championnat de groupes carabine 10m. Les Règles ISSF suivantes seront appliquées: Championnats suisses 10m • Plan horaire (ISSF 2013 – 2016) • Prescriptions relatives à l’habillement (ISSF 2009 – 2012) • Jaugeage carabine air (ISSF 2013 – 2016 c’est-à-dire au dixième tant en Qualification qu’en Finale) • Jaugeage pistolet air (ISSF 2013 – 2016. Qualification = points entiers, Finale = au dixième) Match Inter-Fédérations carabine 10m • Plan horaire (ISSF 2013 – 2016) • Prescriptions relatives à l’habillement (ISSF 2009 – 2012)

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Die Umfrage zu den Gruppenmeisterschaften Pistole darf als voller Erfolg bezeichnet werden, beteiligten sich doch 900 Schützinnen und Schützen daran. Das Interesse an der Weiterentwicklung der SPGM widerspiegelt sich auch in der Altersstruktur, geht diese doch von Jahrgang 1922 bis 1992. Die Antworten auf die gestellten Fragen zeigten auf alle Distanzen zum grossen Teil sehr eindrückliche Ergebnisse. Nach wie vor drei Hauptrunden möchten 87 – 90% der Umfrageteilnehmenden. Für die Beibehaltung der bisherigen Teilnehmerfelder (10/25m je 200 und 50m – 400 Gruppen) stimmten 59% bis 70%. Für die Aufhebung der Kontingentierung votierten 63% - 66%. Künftig sollen sich alle interessierten Gruppen ohne jegliche Einschränkung an den SPGM beteiligen können. Für den neuen Modus sprachen sich 70 – 78% der Teilnehmenden aus. Das bedeutet, dass künftig alle für die 1. Hauptrunde qualifizierten

• Jaugeage carabine air (ISSF 2009 - 2012, comme jusqu’alors) Championnat de groupes carabine 10m • Prescriptions relatives à l’habillement (ISSF 2009 – 2012) • Jaugeage carabine air (ISSF 2009 - 2012, comme jusqu’alors Pour autres renseignements, veuillez vous adresser à Beat Hüppi, Chef de la Division carabine 10/50m ou à Ignaz Juon, Préposé aux Championnats suisses 2013. Finalwettkämpfe 10m 2013 in Bern Das Kompetenzzentrum Breitensport informiert über die Anwendung der alten bzw. neuen ISSF-Regeln an den Schweizer Meisterschaften 10m, dem Verbandsmatch Gewehr 10m und der Gruppenmeisterschaft Gewehr 10m. Es kommen folgende ISSF-Regeln zur Anwendung: Schweizer Meisterschaften 10 m • Zeitplan (ISSF 2013 – 2016)

Gruppen drei Hauptrunden absolvieren können. 74% – 83% wollen die 4-Stundenregel aufheben. So kann ein Gruppenschütze für die Absolvierung des Programms die gesamte Zeitdauer des Runden-Termins nutzen. Bei der SPGM-25m wollen 69% der Teilnehmenden das bisherige Wettkampf-Programm beibehalten. Bei der Frage nach der Beteiligung der Freipistole an der SPGM-50m befürworten 20% die Zulassung einer Freipistole, deren 37% den Einsatz der Pistolen OP/RF/FP, während 42% die bisherige Lösung, mit OP und RF beibehalten möchten. Die Auszeichnungen sollen nach dem Willen der Teilnehmenden (82%) sowohl an die Hauptrundenwie Finalteilnehmer abgegeben werden. Die Mehrheit der Teilnehmenden (58%) möchte bei den Auszeichnungen die Wahl zwischen Kranzauszeichnung bzw. Kranzkarte. ● Dölf Fuchs Abteilungsleiter Pistole SSV

• Kleidervorschriften (2009 – 2012) • Wertung Gewehr (ISSF 2013 – 2016 d.h. Zehntelswertung in der Qualifikation und im Final) • Wertung Luftpistole (ISSF 2013 – 2016. Qualifikation volle Punkte, Final Zehntelswertung) Verbandsmatch Gewehr 10 m • Zeitplan (ISSF 2013 – 2016) • Kleidervorschriften (ISSF 2009 – 2012) • Wertung Luftgewehr (ISSF 2009 - 2012, wie bisher) Gruppenmeisterschaft Gewehr 10m • Kleidervorschriften (ISSF 2009 – 2012) • Wertung Luftgewehr (ISSF 2009 - 2012, wie bisher) Wettkampfteilnehmer mit Material, welche bereits auf die neuen Kleidervorschriften 20132016 umgerüstet haben, werden nach den neuen ISSF-Regeln geprüft. Auskünfte erteilen der Abteilungsleiter Beat Hüppi oder der Ressortleiter Schweizer Meisterschaften 2013 Ignaz Juon.

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Reportage

Defizit und Visionen   «im Lostorf» Buchs AG

Der Rückgang der Schützen bereitet der Regionalen Schiessanlage «Im Lostorf» in Buchs AG finanzielle Sorgen.

Weniger Schützen in den Vereinen und Abbau beim Militär drücken massiv auf das Budget der Regionalen Schiessanlage im aargauischen Buchs. Mit der Vision «Nationales Schiesssportzentrum Buchs AG» soll die Anlage zum «Labelstandort» ausgebaut werden. von René Birri Das Schützenhaus des Schützenbundes Buchs, welches 1889 ins «Lostorf» verlegte wurde - dieser Name hat nichts zu tun mit dem heutigen Standort - wurde im Laufe der Zeit immer wieder ausgebaut und erweitert. Das Schützenhaus kam allerdings in den 60er-Jahren in den Sog der baulichen Entwicklung der Gemeinde Buchs.

Neubau im Gebiet «Lostorf» Der Vorstand des Schützenbundes Buchs machte sich auf die Suche nach einem neuen Standort. Das Gebiet «im Lostorf» mit der Kiesgrube Keiser bot sich für eine Verlegung an. Zu Hilfe kam auch die Tatsache, dass der damalige Kiesgrubenbesitzer Hans Keiser selber ein passionierter Schütze war. Viel zu Reden gab die Schiessrichtung, doch Brigadier Emil Lüthy, ein kompetenter Berater,

plädierte für die heutige Schussrichtung Nord. Mit den Vorstellungen der Baukommission konnte sich, infolge der schlechten finanziellen Lage, der Gemeinderat Buchs nicht einverstanden erklären, eine solche Anlage zu bauen. Der Gemeinderat bot eine Anlage im bisherigen Umfang, 12 bis 14 Zugscheiben 300m und vier Scheiben 50m, an. Der Vorstand des SB Buchs bestand aber auf einer Anlage von 24 Scheiben 300m und 10 Scheiben 50m. Der Schützenbund Buchs beschloss dann, selbst als Bauherr aufzutreten. Anfänglich wurden über 400’000 Franken für die Anlage veranschlagt. Die Gemeinde bot die Übernahme von 157’000 Franken für die Scheibenanlage und einen à-fonds-perdu-Betrag von 100’000 Franken an. Der Arbeiterschützenbund Buchs und auch das Militär wollten nichts wissen von einer finanziellen Beteiligung. Diese Absagen bewirkten bei den Buchser Schützen nicht Resignation und Kapitulation,sondern ein «Aufbäumen».

Baujahr 1965 Bereits im Februar 1965 erhielten die Schützen das Aufgebot für die ersten Frondienststunden. Dank den Mitgliedern, die über 9000 Frondienststunden leisteten, konnte bis zum Jahresende die Anlage prak-

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tische fertig gestellt werden. 1976 kaufte sich die Gemeinde Rohr und die SG Rohr in die Schiessanlage Buchs ein und es entstand der Gesellschaftsvertrag der Gemeinschaftsschiessanlage Buchs-Rohr. 1990 erklärte der Gemeinderat Buchs die Bereitschaft, die Aarauer Vereine mitsamt dem Militär in die Anlage Buchs-Rohr aufzunehmen. Der Stadtrat Aarau beschloss auf Grund dieser neuen Ausgangslage, die Verhandlungen offiziell mit den Gemeinden Buchs und Rohr zwecks Einkauf aufzunehmen und bewilligte den erforderlichen Planungskredit von 330’000 Franken für den Umbau und die Erweiterung der Schiessanlage «im Lostorf». Die neue Anlage konnte am 9. April 1994 eingeweiht werden und bestand die Hauptprobe mit der Durchführung des 26. Aargauischen Kantonalschützenfestes Region Aarau im Juli bestens.

Gemeindeverband Mit Blick auf den gemeinsamen Betrieb einer Regionalen Schiessanlage der drei Gemeinden Aarau, Buchs und Rohr haben die Gemeinden einen Gemeindeverband gegründet. Auf den 1. Januar 1997 wurden die Gemeinden Biberstein und SchinznachDorf in den Gemeindeverband aufgenommen. Als vorerst letzte Gemeinde wurde Ausgabe 2 // Februar 2013


Reportage

Hunzenschwil per 1.1.2002 aufgenommen. Aus dem früheren Schützenhaus des Schützenbundes Buchs ist in den vergangen Jahren ein Zentrum für den Schiesssport der Region entstanden. Die RSA Buchs, die heute 32 elektr. Scheiben Gewehr 300m, 20 elektr. Scheiben Kleinkaliber 50m, 20 elektr. Scheiben Pistole 50m, 3x5 elektr. Scheiben Pistole 25m und 7 Zugscheiben Gewehr und Pistole 10m verfügt, hat mit dem Schützenrückgang zu kämpfen. «Wir sind froh, mit dem Militär einen Spezial-Partner zu haben, denn die nützen die Anlage während des Tages. Doch infolge des Abbaus schiesst auch das Militär weniger», erwähnt Hugo Wasser, der Präsident des Betriebsausschusses. Die Schiessanlage im Lostorf ist nicht mehr die Neuste, hat jedoch ein hohees Level. Die Schützen können kommen, schiessen und gehen dann wieder. Doch sie beklagen sich über das Schussgeld, aber den Batzen und das Weggli kann man nicht haben. Die Gesamtschusszahl hat sich auf der 300m-Anlage von 404’272 Schuss im Jahr 2008 auf 316’774 Schuss im letzten Jahr reduziert. Um mehr als die Hälfte nahm die Schusszahl auf die Distanz von 50m ab. «Es ist eine Tatsache, dass die Zahl der Schützen im Aargau abnimmt, aber es darf auch nicht sein, dass Schützen, die den Vereinen der Regionalen Schiessanlage angehören, auswärts schiessen und trainieren», erklärt Werner Häusermann, Präsident des Aargauer Schiesssportverbandes. Die schlechte Auslastung schlägt sich auch auf das Budget nieder. So ist aus dem letzten Jahr ein Betriebsdefizit von 173’600 Franken zu decken, das von den

Verbandgemeinden (Fr. 153’600.00) und dem Militär (Fr. 20’000.00) übernommen wird. «Andere Vereine würden mit offenen Armen aufgenommen und auch zusätzliche Anlässe vom ASGV und SSV sind willkommen», erwähnt Hugo Wasser bezüglich der schlechten Auslastung. Ein sehr guter Partner der RSA ist die Kehrichtverbrennungsanlage, welche mit ihren Besuchen die Schützenstube unterstützt.

Vision Labelstandort «In der Schweiz fehlt eine permanente Anlage mit der nötigen Infrastruktur für das Schiessen mit Druckluftgeräten auf die 10mDistanz, denn dieser Sport hat Zukunft», ist die Begründung der vierköpfigen Initiativgruppe für die Vision «Nationales Schiesssportzentrum Buchs AG». Die neue Infrastruktur, nur für Luftdrucksportgeräte 10m, würde 80 Scheiben (+10 für Final), ca. 10 Räume (Büro, Garderoben, Doping, Sozial-

räume, Technische Räume) und eine Piazza für Besucher beninhalten. Auf der neuen Anlage könnten internationale und nationale Wettkämpfe durchgeführt werden. Einer interessierten Gruppe wurde das Projekt im Sommer letzen Jahres vorgestellt und eine mögliche Interessentenschaft zu Stellungnahmen eingeladen. Die Gemeinde Buchs und die Stadt Aarau würden das Projekt begrüssen, jedoch ohne finanzielle Beteiligung an die approximative Kostenschätzung in der Höhe von 4 Millionen Franken. Alle Kantone in der Region äusserten sich negativ, was heisst, dass jeder in seinem eigenen Gärtchen gärtnern will. Ob dies der richtige Weg ist, sei dahingestellt. Die Initiativegruppe wird sich demnächst darüber unterhalten, ob die Vision «Nationales Schiesssportzentrum Buchs AG» weiterverfolgt oder auf Eis gelegt werden soll. ●

Der Präsident des AGSV, Werner Häusermann (links), und Hugo Wasser in der 10m-Anlage

Das Militär ist ein guter Partner der RSA Buchs. Ausgabe 2 // Februar 2013

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CISM

«Bin für Athleten da» «Je suis là pour les athlètes» Schweizer haben sich im CISM (Conseil International du Sport Militaire) schon häufig in verschiedenen Führungspositionen bewährt. Der neue Präsident des CSC Shooting (CISM Sports Committee Shooting) ist der Zürcher Oberstleutnant Bruno Wolfensberger, der die Nachfolge des im April 2012 verstorbenen Oberst Joseph Fischlin (Tann-Rüti ZH) angetreten hat. VON DANIEL GOOD Der 1948 gegründete CISM ist nach dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die zweitgrösste Sportorganisation weltweit. CISM-Generalsekretär im CISMHauptsitz in Brüssel ist seit 2009 der Unterwalliser Oberst Alexandre Morisod.

Königsdisziplin 300m- Schiessen Die Hauptaufgabe des Präsidenten besteht primär darin, Nationen zu finden, welche eine CISM-Weltmeisterschaft im Schiessen organisieren und durchführen. Das ist nicht immer ganz einfach. Die Organisation eines solchen Grossanlasses ist aufwendig, zumal im Schiessen. In vielen Ländern sind keine oder nicht mehr wettkampftaugliche 300m-Schiessanlagen vorhanden. Einer der Gründe dafür ist, dass seit 1972 die Disziplin 300m-Schiessen nicht mehr olympisch ist. Die CISM-WM 2012 im chinesischen Guangzhou fanden ohne die 300m-Disziplin statt, was unter anderem auch auf die nicht vorhandenen Schiessanlagen zurückzuführen war. Für Wolfensberger aber ist das 300m-Schiessen weiterhin und zu Recht die Königsdisziplin im CISM Shooting.

Fehlende Unterkünfte Ein weiteres Problem sind die Infrastrukturen. In Fort Benning beispielsweise stehen zwar hervorragende Schiessanlagen zur Verfügung, aber die U.S. Army hat die Zahl der Unterkünfte in der Region stark reduziert, was die Organisation einer Weltmeisterschaft beinahe unmöglich macht. In der Schweiz ist das Problem ähnlich gelagert. Die Thuner Guntelsey bietet ebenfalls ausgezeichnete Voraussetzungen für eine CISMShooting-Weltmeisterschaft, aber die Kaser-

nen des Waffenplatzes Thun sind durch die drei pro Jahr geführten Rekrutenschulen beinahe ständig belegt. Dieses Jahr wird es schwierig, eine CISM-WM im Schiessen zu organisieren, was neben den erwähnten Problemen auch noch andere Gründe hat. Seit diesem Jahr hat das CISM Shooting neben 25 Meter Pistole, 50 Meter Gewehr und 300 Meter Gewehr eine neue Disziplin, das Shotgun. In der Schweiz dürfte frühestens 2016 wieder mit der Durchführung einer WM zu rechnen sein, wahrscheinlicher ist eher 2018 oder 2019. Die Schweiz hat in ihrer 40-jährigen Zugehörigkeit im CISM dreimal eine Weltmeisterschaft im Schiessen organisiert, 1984 in Liestal, 1994 in Chamblon und letztes Mal 2005 in Thun. Der Präsident des CSC Shooting ist zusammen mit seinen acht CSC Members aus Deutschland, Holland, Finnland, Tschechien, Brasilien, Katar, China und Dänemark überdies für die tadellose, reglementarisch korrekte Durchführung der Welttitelkämpfe verantwortlich. Dazu gehört neben vielem auch die Inspektion der Organisation, Unterkunft, Logistik und Wettkampfanlagen vor Ort ein halbes Jahr vor der Weltmeisterschaft. Durch die sehr enge Zusammenarbeit mit der Firma SIUS (Effretikon) ist die Garantie gegeben was die Auswertung und Erstellung der Ranglisten sowie die Einhaltung der ISSF-Richtlinien betrifft.

Ein Hobby Präsident des CSC Shooting zu sein, ist auch ein Ehrenamt. «Man muss es auch etwas als Hobby betrachten», sagt Wolfensberger, der in Brüttisellen ein Unternehmen für Verpackungslösungen führt. Es versteht sich von selbst, dass Wolfensberger ein perfektes Umfeld benötigt, damit Privatleben, Beruf und CISM unter einen Hut zu bringen sind. «Man bekommt aber auch einiges zurück. So erinnere ich mich gerne an ein persönliches Gespräch mit der brasilianischen Staatspräsidentin Dilma Rousseff, ein Treffen mit dem IOC-Präsidenten Jacques Rogge oder an diverse Treffen mit ranghohen Offizieren aus verschiedenen Nationen sowie an die vielen unvergesslichen Momente mit den Athleten aus allen Ländern. Ich bin stolz,

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die Schweiz im Ausland in Uniform vertreten zu dürfen», sagt Wolfensberger. Es ist für den Präsidenten ein spezielles Gefühl, an einem Tisch mit Nord- und Südkoreanern zu sitzen und zu diskutieren, oder mit Iranern, Irakern und Amerikanern zu essen. Dies ist dank dem CISM-Motto «Friendship through Sport» möglich. Als Ausgleich zu Arbeit, Familie und CISM ist Golfspielen das zweite Hobby von Bruno Wolfensberger. «Man kann sich beim Golfspielen erholen».

Hohe Akzeptanz Die Schweiz geniesst in der weltweiten CISM-Familie hohe Wertschätzung. «Entscheide der Schweizer werden akzeptiert. So mussten wir beispielsweise einmal eine Athletin aus China disqualifizieren, was dazu geführt hat, dass China weder die Individual- noch die Team-Goldmedaillen gewonnen hat. Die Grossmacht China hat diese Disqualifikation ohne Intervention zur Kenntnis genommen», sagt Wolfensberger, dem eine Amtsdauer von vier bis acht Jahren vorschwebt. «Das hängt jedoch von verschiedenen Parametern ab.» Präsident des Conseil International du Sport Militaire ist seit 2010 der kamerunische Oberst Hamad Kalkaba Malboum (63). Der Afrikaner regiert auf seine Art und Weise und hat mit seinem Stil schon für einige Unstimmigkeiten gesorgt. Im Mai 2013 findet in Jakarta, Indonesien, die nächste, doch etwas wegweisende Generalversammlung des CISM statt, mit der Wahl eines neuen CISM-Generalsekretärs. Die Amtsdauer des amtierenden Schweizer Generalsekretärs Alexandre Morisod geht zu Ende. Zum 65-Jahr-Jubiläum des Conseil International du Sport Militaire, am 18. Feb-

Kerndisziplin Schiessen Schiessen ist die grösste der 26 Disziplinen im internationalen Militärsport. Geschossen wird schliesslich in jeder Armee. Der neue Präsident weiss, auf was er sich einlässt. Von 2002 bis 2010 war der 50-jährige Walliseller Bruno Wolfensberger Sekretär des CSC Shooting und von 2010 bis 2012 Präsident ad interim. «Ich bin für die Athleten da», ist Wolfensbergers Credo.

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CISM

ruar 2013, gibt es für Bruno Wolfensberger keine grossen Feierlichkeiten mit Blick auf die Vergangenheit, vielmehr blickt der Schweizer in die Zukunft und freut sich darauf, dass an diesem Tage die eigene Website der CISM-Schützen frei geschalten wird (www.cism-shooting.ch). ●

Plusieurs Suisses ont déjà fait leurs preuves dans différents postes de direction au CISM (Conseil International du Sport Militaire). Le Zurichois Bruno Wolfensberger, lieutenant colonel, est le nouveau président du CSC Shooting (CISM Sports Committee Shooting), successeur du colonel Joseph Fischlin (Tann-Rüti ZH), décédé en avril 2012. Le CISM, fondé en 1948, est mondialement la deuxième organisation sportive en importance, après le Comité International Olympique (CIO). Le colonel Alexandre Morisod, bas Valaisan, est le secrétaire général du CISM, au siège principal à Bruxelles, depuis 2009.

Le tir, discipline phare Le tir est la plus importante des 26 disciplines du sport militaire international. Après tout, on tire dans chaque armée. Le nouveau président sait à quoi il doit s’attendre. Le quinquagénaire Bruno Wolfensberger, de Wallisellen, a été secrétaire du CSC Shooting de 2002 à 2010, et président par intérim de 2010 à 2012. Le credo de Wolfensberger: «Je suis là pour les athlètes.» La tâche principale du président consiste, premièrement, à trouver des nations en mesure d’organiser et de mener à bien un championnat mondial de tir CISM. Ce n’est pas toujours simple. L’organisation d’une manifestation de cette envergure est coûteuse, d’autant plus en tir. Les installations pour le tir à 300m n’existent pas dans beaucoup de pays ou sont inaptes à organiser de telles compétitions. Une des raisons vient du fait que la discipline 300m ne fait plus partie du programme olympique depuis 1972. Les CM du CISM 2012, dans la ville chinoise Guangzhou, ont eu lieu sans la discipline 300m, entre autre parce que les installations brillaient par leur absence. Pour Wolfensberger, par contre, le tir à 300m continue, justement et avec raison, a être la discipline phare du CISM Shooting. Les infrastructures sont un problème supplémentaire. A Fort Benning, par exemple, il y a des installations de tir fanAusgabe 2 // Februar 2013

CSC-Shooting-Chef Bruno Wolfensberger. tastiques, mais l’armée US a réduit les possibilités d’hébergement de manière drastique dans la région, ce qui rend presque impossible l’organisation des championnats du monde. En Suisse, le problème est semblable. Le stand de la Guntelsey, à Thoune, offre d’excellentes conditions pour un championnat du monde CISM Shooting, mais les casernes de la place d’armes sont pratiquement constamment occupées par les trois écoles de recrues annuelles. Cette année, il sera difficile d’organiser un championnat du monde de tir CISM, parce qu’à côté des problèmes cités il y a encore d’autres raisons. En plus des disciplines 25m pistolet, 50m carabine et 300m fusil, le CISM en a une nouvelle depuis cette année: le Shotgun. En Suisse, on ne peut pas compter avec l’organisation d’un CM avant 2016, mais probablement plutôt en 2018 ou 2019. Du haut de ses 40 années d’affiliation au CISM, la Suisse a organisé trois championnats du monde de tir, en 1984 à Liestal, en 1994 à Chamblon et la dernière fois, en 2005 à Thoune. De surcroît, le président du CSC Shooting est responsable, avec ses huit membres du CSC d’Allemagne, de Hollande, de Finlande, de Tchéquie, du Brésil, du Katar, de Chine et du Danemark, pour la réalisation parfaite, correcte et réglementaire des épreuves de championnats du monde. En sus de toutes ces tâches, s’ajoute le contrôle sur place, de l’organisation, de l’hébergement, de la logistique et des installations, six mois avant les championnats du monde. Grâce à l’étroite collaboration avec l’entreprise SIUS, d’Effretikon, il est garanti que l’évaluation et l’établissement des classements, ainsi que les directives de l’ISSF, seront respectés.

Un hobby Etre président du CSC Shooting est aussi une fonction honorifique. «Il faut aussi la

considérer comme un hobby», dit Wolfensberger, qui dirige une entreprise spécialisée dans la technique d’emballages, à Brüttisellen. Il va de soi que Wolfensberger a besoin d’un entourage parfait, alliant la vie privée, la profession et le CISM. «On reçoit également beaucoup de choses en retour. Je me souviens volontiers d’un entretien personnel avec la présidente du Brésil, Dilma Rousseff, d’une entrevue avec le président de l’IOC, Jacques Rogge et aussi de diverses rencontres avec des officiers supérieurs de différentes nations, ainsi que des moments inoubliables avec les athlètes de tous les pays. Je suis fier de pouvoir représenter la Suisse à l’étranger, en uniforme», dit Wolfensberger. Se réunir autour d’une table avec des Coréens du nord et du sud est une sensation spéciale pour le président, ou dîner avec des Iraniens, Irakiens ou des Américains. Cela est possible grâce à la devise du CISM «Friendship through Sport». Comme équilibre entre le travail, la famille et le CISM, le golf est le deuxième hobby de Bruno Wolfensberger. «En jouant au golf, on peut recharger ses batteries.»

Grande acceptation La Suisse jouit d’une grande estime au sein du CISM, famille mondiale. «Les décisions de la Suisse sont acceptées. Un jour, une athlète chinoise a dû être disqualifiée, ce qui a conduit au fait que la Chine n’a gagné ni la médaille d’or par équipe, ni la médaille d’or individuelle. La superpuissante Chine a pris connaissance de cette disqualification, sans intervenir», dit Wofensberger qui exercera sa fonction de quatre à probablement huit ans. «Cela dépend toutefois de différents paramètres.» Le colonel camerounais Hamad Kalkaba Malboum (63 ans) est président du Conseil International du Sport Militaire depuis 2010. L’Africain régit à sa manière, et il a déjà provoqué plusieurs désaccords avec son style particulier. L’assemblée générale du CISM, néanmoins quelque peu innovatrice, aura lieu en mai 2013, à Jakarta, Indonésie, où le nouveau secrétaire général du CISM sera élu. Le mandat du secrétaire général suisse, Alexandre Morisod, arrive à échéance. Lors du jubilé des 65 ans du Conseil International du Sport Militaire, au 18 février 2013, il n’y aura pas de fête solennelle pour Bruno Wolfensberger avec un regard vers le passé. Le Suisse tourne plutôt son regard vers l’avenir et se réjouit que la mise en ligne de son propre site Web sera accessible aux tireurs CISM, ces prochains jours. (www. cism-shooting.ch). ●

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Training

So trainieren Schweizer Meisterschützen... In der Serie «So trainieren Meister» geben die aktuellen Schweizer Meister und mehrfachen Medaillengewinner Robert Studer (Castrisch; Sturmgewehr 90), Fredi Ronner (Linthal; Standardgewehr 300m), Edi Fischer (Willadingen; Karabiner) und Guido Muff (Rothenburg, Pistole) Monat für Monat Einblick in ihre ganze persönlichen Trainingsmethoden.

Schwitzen total   beim Hallenfussball Von Guido Muff Eigentlich hatte ich geplant, möglichst wenig zur Pistole zu greifen, doch mit meinen Vereinskollegen besuche ich natürlich diverse Gruppenschiessen in der Region. Eventuell schiesse ich sogar die «Dezentralisierte» mit der 5-schüssigen Luftpistole. Viel wichtiger sind für mich im Monat Februar immer noch Fitness-, Ausdauer- und Krafttraining. Zum Krafttraining gehe ich zweimal pro Woche in ein ruhiges Reha-Fitnesscenter in Emmenbrücke. Da kann ich auf vielfältige Art trainieren, ohne dass ich von Maschinen eingeengt werde. Neben Kraft trainiere ich natürlich auch noch viel die Koordination. Dazu mache ich auf beweglichen Unterlagen die verschiedenstens

Übungen. Manchmal übe ich auch einfach mal, möglichst lange auf einem Beim zu stehen. Das geht sogar bei der Arbeit in der «Znünipause» . Highlight ist für mich aber jeweils am Dienstag. Zusammen mit Kollegen haben wir in Luzern eine Turnhalle gemietet. Da geht dann während einer Stunde die Post richtig ab. Wir spielen eine Stunde lang Champions-League-Hallenf ussball praktisch ohne Regeln und ohne Pause. Da kann ich mich so richtig austoben und komme nicht aus dem Schwitzen heraus. ●

Sportschiessen bei J+S Alle Informationen unter: www.jugendundsport.ch/ sportschiessen Tir sportif chez J+S Tous les Informations sous: www.jugendundsport.ch/ sportschiessen Guido Muff. 28  SchiessenSchweiz  TirSuisse // TiroSvizzera // TirSvizzer

Robert Studer.

Meine Probleme   mit dem Knie Von Robert Studer Über die Festtage Weihnachten/ Neujahr habe ich das Training Schiessen und Kondition etwas vernachlässigt. Ich bin regelmässig auf der Piste gewesen und habe meine Freizeit genossen. Nun will ich mein Training intensivieren. Ich habe mein Kniendtraining Luftgewehr wieder aufgenommen. Leider habe ich weiterhin Probleme mit dem rechten Knie. Dieses Knie habe ich bereits im Frühling 2012 operieren lassen, nun sind die Schmerzen wieder zurück. Ich versuche nun, mit Velofahren auf dem Hometrainer die Muskulatur zu stärken und hoffe, dass ich dieses Problem in den Griff bekomme. Skifahren ist dabei sicher nicht gerade die beste Therapie, aber darauf verzichten will und kann ich auch nicht.

Durch das Problem mit dem Knie muss ich mein Trainingsprogramm etwas umstellen. Will ich 60 Schuss kniend schiessen, muss ich nach etwa 25-30 Schuss das Training unterbrechen, aufstehen um das Knie zu strecken und dann das Training neu aufnehmen. Deshalb verkürze ich auch meine Trainings, absolviere dafür mehr Einheiten. Das heisst, ich trainiere nun 2-3 mal pro Woche, dafür weniger Schüsse. So versuche ich, mein Knie etwas zu schonen und diesem mehr Erholungszeit zu geben. Dies ist für mich ungewohnt und bereitet mir mit Sicht auf die kommende Saison schon etwas Kopfzerbrechen. Aber alles zum Trotz bleibe ich positiv und denke an die letzte Saison zurück: Alles kommt gut. ●

Ausgabe 2 // Februar 2013


Training

Schwerpunkt bleibt das Trockentraining Von Fredi Ronner Im Februar setze ich das Trockentraining in der Kniendstellung fort. Die konsequente Wiederholung des ganzen Ablaufs immer und immer wieder soll sich dann in der kommenden Saison hoffentlich positiv auf die Resultate auswirken. Im Winter beschränke ich mich auf dieses Trockentraining. Es ist vor allem die Zeit, sich mental zu erholen. Darum geniesse ich diese wettkampffreie Zeit und betätige mich auch ganz bewusst nicht mit dem Luftgewehr. Über die Wintermonate ist auch die Kontrolle meines Sportgeräts beim Hersteller ein sehr wichtiger Punkt. Das erledige ich immer vor der neuen Saison. Ich lege sehr grossen Wert auf die optimale Funktion mei-

Fredi Ronner. Ausgabe 2 // Februar 2013

nes Standardgewehrs. Eine genaue Prüfung beim Fachmann ist daher unerlässlich. Das ist neben dem Training eine weitere wichtige Voraussetzung, um erfolgreich zu sein. Als langjähriges aktives Vorstandsmitglied im Schützenverein Linthal-Auen habe ich auch in dieser Funktion einige Aufgaben zu erledigen. Als Gruppenchef bereite ich im Moment die neue Gruppenmeisterschaftssaison vor. Neben der eigentlichen Schiessaktivität habe ich somit noch ein weiteres Betätigungsfeld, in welchem ich einen recht grossen Aufwand betreibe. Wenn ich mich mal nicht mit dem Schiesssport beschäftige, findet man mich zum Ausgleich auch mal auf den heimischen Skipisten. ●

Edi Fischer umrahmt von Heinz Tschanz (li) und Felix Wägli.

Stellungstraining  ist angesagt Von Edi Fischer Eigentlich muss ich zuerst die Fortschrittskontrolle der Januarzielsetzung machen. Ohne diese kann ich das, was ich für meinen Formaufbau brauche, nicht nahtlos zusammenfügen. Bilanz ziehen kann ich noch nicht definitiv. Mir ist aber aufgefallen, dass ich mein Krafttraining auf einem tieferen Niveau absolvieren muss, als ich erwartet habe. Im Februar ist wetterunabhängig Stellungstraining angesagt. Ich habe mich so eingerichtet, dass ich im Wintergarten vor allem kniend und hin und wieder auch liegend üben kann. Das wird jeweils am Montag, Mittwoch und Freitag während zirka einer halben Stunde geschehen. Mit dem 4mm-Einsatzlaufsystem kann ich, wenn meine Stellung stabil ist, meine Schussauslösung und das Nachhalten überprüfen. Meine Nachbarn sind zum Glück einverstanden. Der künstliche Kugelfang ist gemeinsam begutachtet und abgenommen worden. Mit meinem Konditions- und Krafttraining bin ich noch nicht am Ziel. Das heisst also weiter-

üben und ergänzen mit Fahrradfahren. Radfahren aber nur auf trockenen Strassen. In der letzten Woche Februar ist allerdings noch einmal Skifahren angesagt. Meine Zielsetzungen für dieses Jahr sind noch nicht abschliessend definiert. Im Moment habe ich erst drei Höhepunkte festgelegt. Neben der SM mit Karabiner und Standardgewehr habe ich die Absicht, auch wieder einmal am LZ Cup erfolgreich teilzunehmen. Auf eine Bemerkung meines Enkels Michael habe ich reagiert und abgemacht, dass wir uns beide für den JU – VE Final qualifizieren wollen. Ich habe mich also bereits unter positiven Druck setzen lassen. Besonders freue ich mich auf die Matchübungen mit meinen Kameraden im OASSV. In erster Linie mit dem Standardgewehr, aber vor dem Dez-Match und vor dem Kantonalmatch werde ich diese Übungen auch mit dem Karabiner bestreiten. Ich bin überzeugt, dass mir die Abwechslung im Training auch in diesem Jahr wieder Freude bereiten wird. ●

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Historische Schiessen

Die Schlacht am Grauholz Wie Rütli- und Morgartenschiessen gehört das Historische Grauholzschiessen zu den traditionsreichsten Anlässen der Schweiz. Am 2./3. März 2013 findet das Historische Grauholzschiessen zum 90. Mal statt. Die Fakten zur Schlacht am Grauholz. 13. Dez. 1797: Der bernische «Geheime Rat» erfährt vom bevorstehenden Einmarsch der Franzosen in den zur Eidgenossenschaft gehörenden Südteil des ehemaligen Bistums Basel. 15. Dez. 1797: Carl Ludwig von Erlach wird zum Kommandanten des zur «Verteidigung des Vaterlandes aufzustellenden Truppencorps» gewählt. 16. Dez. 1797: Der bernische Kriegsrat beauftragt von Erlach, darüber zu wachen, dass keine «Verteidigungs-Anstalten» getroffen werden, damit die Franzosen ihre Truppen nicht an der Grenze Berns zusammenziehen. 5. Jan. 1798: Der bernische Grosse Rat beschliesst, «militärische Anstalten seien gegenwärtig nicht ratsam, weil dadurch die Furcht vor einem Krieg vermehrt werden könnte». Februar 1798: Lange andauernde Verhandlungen zwischen dem französischen General Brune und Vertretern Berns verbreiten Unsicherheit und Unmut. Gerüchte über Verrat untergraben die Moral der Truppe. 1. März 1798: Um 22 Uhr läuft der letzte mit dem französischen General Brune ausgehandelte Waffenstillstand ab. Jetzt will

von Erlach angreifen und erteilt entsprechende Befehle an die bernischen TruppenKommandanten. Generalstabschef Gross leitet diese Kunde unmittelbar an den in Biel stationierten französischen General Schauenburg weiter. Gleichzeitig beschliessen Gross und andere Kommandanten von Truppenteilen, dass sie von Erlachs Befehl nicht ausführen wollen und teilen dies dem Oberbefehlshaber in einem Schreiben mit. Der bernische Kriegsrat will weitere Verhandlungen abwarten und sagt den Angriff, unter Umgehung von Erlachs, bei den Divisionskommandanten ab. 2. März 1798: Die Hälfte der bernischen Armee (8000 Mann) liegt rechts der Aare und vermeidet alles, was dazu führen könnte, ins Kriegsgeschehen hineingezogen zu werden. Bei der Truppe nährt das die Überzeugung, es sei Verrat im Spiel. Die in Büren a.A. stehenden Einheiten werden zum Schutz der Stadt Bern zurückbeordert. Dies geschieht, ohne dass der Oberbefehlshaber davon weiss. 3. März 1798: Die bernischen Einheiten sind stark zusammengeschrumpft. Auf dem befohlenen Rückzug entfernen sich viele Soldaten und Offiziere von ihren Truppen und gehen nach Hause. Von der Bevölkerung und der Truppe wird von Erlach als Verräter empfunden. 4. März 1798: Die Kapitulationskommission verfasst eine Kapitulationsurkunde, die wohl unterschrieben, aber nicht veröffentlicht wird. Daneben befiehlt die Militärkommission den Wehrmännern, sich ihren Kom-

Typisch Grauholzschiessen: Unterbruch wegen starkem Schneefall und... 30  SchiessenSchweiz  TirSuisse // TiroSvizzera // TirSvizzer

panien anzuschliessen. Die Leute wurden also zu den Fahnen gerufen, während die Kapitulationsurkunde bereits unterschrieben war. Zivile Abgeordnete aus verschiedenen bernischen Ämtern begaben sich nach Solothurn, um General Schauenburg zu versichern, dass sie sich an einem allfälligen Kampf nicht beteiligen werden. 5. März 1798: Bei Fraubrunnen liegen vier Bataillone bernischer Truppen bereit, um die heranstürmenden Franzosen zu bekämpfen. Der Angriff der französischen Truppen bringt eine Unordnung, die sofort wieder zur Flucht benützt wird. Nach dem verlorenen Gefecht bei Fraubrunnen wälzt sich eine Masse demoralisierter bernischer Flüchtlinge direkt auf Erlachs Stellung im Grauholz zu. Ein erneuter Einsatz dieser Leute zum Aufbau einer sinnvollen Verteidigungslinie ist undenkbar. Von Urtenen aus greift Schauenburg frontal die Verteidigungslinie der Berner an. Er gerät in ein Sperrfeuer, schickt deshalb eine leichte Brigade und ein halbes Bataillon durch den gefrorenen Sumpf, um den Bernern in die Flanke bzw. in den Rücken zu fallen. Das Vorhaben gelingt und die bernischen Einheiten werden in die Flucht geschlagen. Mit der Entscheidung im Grauholz stand trotz heroischer Einzeltaten fest, dass Schauenburg nun ungehindert in den Besitz der bereits am Vortag unterzeichneten Kapitulation gelangen konnte. Diese wurde ihm aus der Stadt überbracht. ●

...Anstehen für Käseschnitten. Ausgabe 2 // Februar 2013


Historische Schiessen

Grauholzdenkmal Anfangs März 1798 wurden das alte Bern und die damalige Eidgenossenschaft besiegt und in ihren Grundfesten erschüttert. Dabei handelte es sich nicht bloss um eine militärische Niederlage. Die adligen, politischen Führungskräfte konnten nichts anfangen mit der Tatsache, dass das gewöhnliche Volk von den Grundsätzen der Französischen Revolution erfahren hatte. Ausdrücke wie «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit» verbreiteten sich unter den einfachen rechtlosen Bürgern. Reformer und Bewahrer kamen sich in die Quere. Untätigkeit, Sturheit und List sollten helfen, die alten Strukturen aufrecht zu erhalten. Sturheit, List und Verrat haben die am Kampf beteiligten Truppen demoralisiert. Dieser Niederlage wollte man aber nicht kommentarlos wegstecken. Im Berner Taschenbuch auf das Jahr 1835 schreibt Jeremias Gotthelf: «Nach fünfhundertjährigem ruhmreichen Bestehen machte Bern die Probe; es fiel, aber es bleibt nicht liegen; in dem gebrochenen Stamme blüht ein neues Leben auf, denn der Stamm war nicht faul bis ins Mark hinein».

Am 29. August 1886 wurde im Grauholz, dort wo ein kleiner Rest des bernischen Heeres versuchte die fremden Eindringlinge zurückzuweisen, ein Denkmal eingeweiht. Durch die Initiative der bernischen Offiziersgesellschaft sollte dadurch den wenigen, die am 5. März 1798 dem Lande die Treue gehalten und als Soldaten ausgeharrt hatten, Dank und Anerkennung bezeugt werden. 1930 musste das Grauholzdenkmal dem entstehenden Remontendepot weichen. Später war es der Bau der N1, der ihm seinen heutigen Standort aufgezwungen hat. Seid einig ist als Mahnung und Aufforderung im Grauholzdenkmal eingemeisselt. Mindestens einmal im Jahr, anlässlich des Grauholzschiessens, nehmen wir Schützen diese beiden Worte in unsere Erinnerung auf. Und mindestens einmal im Jahr bringen wir diese beiden Worte in einen direkten Bezug zur heutigen Zeit! ●

Das Historische Grauholzschiessen Mit dem Anlass kann kein Sieg der Berner gegen die napoleonische Streitmacht gefeiert werden. Es ist eher schmerzlich, wenn man eine Niederlage als Grund für eine Gedenkfeier herbeiziehen muss. Eine Niederlage einzugestehen, ist sicher auch bedrückender, als die Lorbeeren des Sieges zu präsentieren. Dagegen hat es absolut seine Berechtigung, die Lehren aus der erlittenen Niederlage zu ziehen. Das Historische Grauholzschiessen ist Erinnerung und Mahnung an die Ereignisse, die sich am 5. März 1798 im Grauholz zugetragen haben. Am 19. Februar 1921 gründeten auf Einladung der Feldschützen Sand 10 Schützenvereine aus der Umgebung den Grauholz-Schützenverband. An der Gründungsversammlung wurde das Schiessprogramm festgelegt und die Abgabe eines Wanderpreises beschlossen. 14 Tage später fand das erste Grauholzschiessen statt. Geschossen wurde im Freien auf die Ordonnanzscheibe A. Das Programm bestand aus drei Einzelschüssen und drei Serien à je drei Schuss. Nach kurzer Zeit wurde die Anzahl Scheiben auf 40 und später auf 90 erhöht. Vom freien Feld ins Schützenhaus 1990 erstellte das Militär die Schiessanlage Sand. Dem Grauholzverband wurde eröffnet, dass der alljährliche wiederkehrende Anlass aus Sicherheitsgründen nicht mehr im Freien durchgeführt werden dürfe.

Ausgabe 2 // Februar 2013

Das Denkmal.

Die Delegiertenversammlung beschloss deshalb, das Grauholzschiessen im Stand durchzuführen. Allseitig war man sich bewusst, dass dies einen Teil des Charakters des Historischen Schiessens zunichte mache. Trotzdem sollte auf das Schiessen und das Gedenken, das dem Anlass zugrunde liegt, nicht verzichtet werden. Der Schiessanlass Am 2./3. März 2013 findet das Historische Grauholzschiessen zum 90. Mal statt. Geschossen wird in der Schiessanlage Sand, in Ablösung von 24 Schützen (8 Schützen pro Gruppe). Programm: 2 Einzelschüsse (gezeigt) und 10 Schüsse Serie in 4 Minuten auf Scheibe A5. Einzelauszeichnungen: 1. Spezialpreis VBS: Einen Stgw90 31 für den besten Schützen; 2. Spezialpreis der Firma Huguenin; . Spezialpreis VBS: Ein Sturmgewehr 57 für den besten Stgw-57-Schützen. Gedenkfeier und Absenden Die Gedenkfeier wird zusammen mit der Rangverkündigung am Freitag, 14. März 2013, im Kirchgemeindehaus Moosseedorf abgewickelt. Die Festansprache anlässlich der Gedenkfeier wird gehalten von Oberst i Gst René Zwahlen, Präsident Kantonal Bernische Offiziersgesellschaft. Anschliessend an den offiziellen Teil offeriert der Grauholzverband allen Teilnehmenden ein wohlschmeckendes Gulasch.

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Stargast

«Es macht Spass, wenn man ins Schwarze trifft» «Cela fait plaisir de faire mouche!» «E divertente quando si colpisce il centro!» Heinz Frei ist Sportler durch und durch. Den 54-jährigen mehrfachen Rollstuhlsport-Olympiasieger näher vorzustellen, erübrigt sich eigentlich. Und auch den Schiesssport kennt er nun: Dank der Einladung durch SchiessenSchweiz. von René Wicki Es ist bitterkalt an diesem Mittwochmorgen im Dezember. Neun Uhr, Winter in Flumenthal. Dank dem örtlichen Winterdienst ist die Einfahrt zum Schiesstand schwarz geräumt. Schliesslich erwarten wir Heinz Frei, den wohl besten Rollstuhlsportler aller Zeiten. Pünktlich fährt er denn auch beim Gemeindezentrum in Flumenthal vor. Und strahlt bereits bei der Zufahrt, so wie man ihn kennt: Lässt die Autoscheibe kurz runter, «hoi zäme» und parkiert. Keine halbe Minute später sitzt er schon in seinem Rollstuhl und hat das Auto verlassen. Das nennt man Routine. Auf Grund der Minustemperaturen ist die Begrüssung kurz aber herzlich und ab geht’s Richtung Schiessstand. «Da zieht’s, schnell weg!», scherzt Frei. Schnee und Eis sind zwar für Rollstuhlfahrer alles andere als ideal, können einen Heinz Frei aber nicht bremsen. Die Frage drängt sich ja auf: Wie sieht’s aus mit Wintersport? «Biathlon hab ich mal ausprobiert, und war gar nicht mal so schlecht…» Ich bin mir sicher, er untertreibt mal wieder. Also, bitte etwas genauer… «Na ja, ein vierter Platz bei den Paralympischen Spielen in Lillehammer…» Wow, der Mann kann wohl wirklich jede Sportart im Rollstuhl… Im Biathlon war’s. Frei erinnert sich noch genau: «Es hat geschneit und geschneit… Die Spur war langsam, es kostete grausam Kraft und ich sah wegen der beschlagenen Brille kaum was…»

Getroffen hat er trotzdem! «Wahrscheinlich habe ich nur so gut getroffen, weil ich kaum was gesehen habe», meint er lachend. Langlauf betreibt er regelmässig und war mit diesem Schlitten sechs Mal an Winterparalympics. Schauen wir mal, was er diesmal mit Gewehr und Pistole so drauf hat. Schauplatz ist die 10m-Anlage in Flumenthal, mit dabei Experte Max Flückiger. Selten hatte er solch Prominenz in «seiner» Anlage. Max und Heinz, die beiden harmonieren, das passt sofort. «Ohne Kafi zittere ich etwas mehr…», meint Heinz Frei. Worauf Max Flückiger feststellen muss, dass sich die Kaffeemaschine wohl gerade im Service befindet. Also wird ohne Kaffee gestartet. Auf die Frage

Der gelernte Vermessungszeichner Heinz Frei, der seit einem Unfall bei einem Berglauf im Jahr 1978 Rollstuhlfahrer ist, nimmt seit 1984 an den Paralympics teil und hat zahlreiche Medaillen errungen, darunter allein fünfzehn Goldmedaillen bei den Sommerspielen. Ferner kann er auf zahlreiche Siege bei LeichtathletikEM und -WM zurückblicken und war 10-facher Schweizer Sportler des Jahres (1987, 1992, 1993, 1995-1999, 2008, 2009). In den Jahren 1994 und 1996 gewann Frei die Rollstuhlwertung des Boston-Marathons. 2005 feierte er schließlich in Berlin seinen 100. Marathonsieg. Trotz seines für einen Spitzensportler hohen Alters von über 50 Jahren bleibt Frei erfolgreich, so holte er sich drei seiner fünfzehn Goldmedaillen an den Sommer-Paralympics 2008 und 2012. Ausserdem hält er derzeit folgende zwei Weltrekorde: Marathon 1:20:14 Stunden, 100 km 3:38:50 Stunden. Heute amtiert Frei als Sportreferent der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, Rollstuhl Sport Schweiz Nottwil.

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nach seiner Schiesserfahrung antwortet Frei: «Nun, als Bub hab ich schon Luftgewehr geschossen. Aber das war’s dann auch.» Nach einer intensiven Instruktion geht’s ans Eingemachte: Heinz Frei schiesst seine erste Serie mit der Pistole: 5/7/8/5 und eine 10! Instruktor Flückiger ist beeindruckt, Schütze Frei strahlt: «So macht das Spass, wenn man ins Schwarze trifft!» Bei der zweiten Serie macht Frei die ersten Erfahrungen mit der berüchtigten «Nähmaschine». Erste Fragen nach der richtigen Atemtechnik, Schusshaltung, Rhythmus… «Ich staune immer wieder ab den Biathleten. Wie machen die das bloss? Schiessen mit Puls 180?» Aber Frei hat einen erfahrenen Schiessprofi zur Seite, der auf alle Fragen eine Antwort weiss. Ruhepausen sind wichtig: Gesagt getan, Frei legt zwischendurch auch mal wieder ab und findet so seinen Schiessrhythmus. Zwei 8er-Serien sind nun dran. Schulter stabilisieren, Ziel anvisieren: 8/9/9/9/8/ 9/9/9… Instruktor Flückiger erwägt erstmals, aus dem Rollstuhlleichtathleten Frei einen Schützen Frei zu machen… «Das ist wirklich stark», zeigt er sich von seinem Schützling beeindruckt. Frei gibt die Blumen weiter: «Das ist nur dank deinen Tipps!» und kommt gleich ins Fieber: «Hat es noch Munition?» scherzt er. Das Bild gefalle ihm langsam, sagt er beim Betrachten seiner Scheibe. Langsam? Das ist leicht untertrieben denke ich mir. Nun wechseln wir von der Pistole zum Gewehr. Instruktor Flückiger schreitet zur Tat, Frei hört gespannt zu. Zum Anfang ein paar Schuss aufgestützt, sozusagen zum Aufwärmen. 5/9/8/…10! Schon wieder, voll ins Schwarze! «Aufgestützt bleibt alles schön ruhig,dafür ist man mit dem Gewehr etwas näher am Ziel», lacht Frei. Und ist von der Präzision des Gewehrs stark beeindruckt. Ausgabe 2 // Februar 2013


Stargast

Heinz Frei ist auch im Schiessstand Sportler durch und durch. Als Belohnung für das konzentrierte Training eine 10. Ohne Aufstützen allerdings hat er Probleme. Auf Grund der Höhe seiner Querschnittlähmung kann er das Gewehr nicht richtig stabilisieren. Wir belassen es demnach bei der aufgestützten Variante. Heinz Frei aber zeigt sich trotzdem zufrieden: «Mit der Pistole macht das richtig Spass!» Auch Max Flückiger zeigt sich beeindruckt: «Unglaublich, wie er da beim ersten Mal mit einer Pistole in der Hand gleich getroffen hat!» Wer weiss, vielleicht war es ja nicht das letzte Mal, dass wir Heinz Frei in einem Schiessstand gesehen haben… «Sag niemals nie»,sagts und sitzt schon wieder im Auto: «Bis bald!» Ja, hoffentlich! ●

Heinz Frei est un sportif accompli. A vrai dire, présenter le quinquagénaire de 54 ans, handicapé, maintes fois champion olympique en chaise roulante, est superflu. Et maintenant il connaît aussi le tir sportif: grâce à l’invitation par le biais de TirSuisse. Il fait très froid, ce mercredi matin de décembre. Neuf heures, l’hiver règne à Flumenthal. Grâce au service local de déblaiement des routes, l’accès au stand de tir est exempt de neige. En définitive, nous attendons Ausgabe 2 // Februar 2013

Heinz Frei, bel et bien le meilleur sportif en chaise roulante de tous les temps. Ponctuel, il arrive au centre communal de Flumenthal et il rayonne déjà en arrivant, comme on le connaît: baisse brièvement la vitre, «hello tout le monde» et parque sa voiture. En moins de 30 secondes il a déjà pris place dans sa chaise roulante, et s’éloigne de la voiture. C’est ce qu’on appelle de la routine. En raison du temps glacial, l’accueil est bref mais cordial et nous nous dirigeons alors vers le stand de tir. «Il y a des courants ici, partons en vitesse!», plaisante Frei. Il est vrai que la neige et la glace est tout sauf idéal pour les personnes en chaise roulante, mais ceci ne peut pas freiner un Heinz Frei. Une question s’impose: qu’en est-il avec le sport d’hiver? «J’ai fait une tentative en biathlon, et je n’étais pas vraiment mauvais...» Je suis certain qu’il minimise encore. Soit, mais s.v.p. avec un peu plus de précision... «Mouais, une quatrième place aux Jeux paralympiques d’hiver de Lillehammer...» Ouah, il se sent à l’aise dans chaque discipline sportive avec chaise roulante. . . Et en biathlon c’était: Frei se rappelle parfaitement: «Il neigeait et neigeait encore... La trace était lente, la dépense de force énorme, et je ne voyais presque rien à cause de mes lunettes pleine de buée... Il a fait

mouche malgré cela! «J’ai probablement bien tiré parce que je ne voyais presque rien», pense-t-il en rigolant. Il pratique le ski de fond régulièrement et il a été six fois aux Jeux paralympiques d’hiver avec cette luge. Voyons donc ce qu’il est capable de faire avec une carabine et un pistolet. La scène est le stand de tir 10m à Flumenthal, avec la présence de l’expert Max Flückiger. «Son installation», n’avait que rarement vu un tel gratin. Max et Heinz s’entendent parfaitement, ça colle immédiatement. «Sans café je tremblote un peu plus...», estime Heinz Frei. Sur quoi Max Flückiger doit constater que la machine à café est justement en réparation. Alors on débute sans café! A la question concernant son expérience au sujet du tir, Frei répond: «Eh bien, alors que j’étais enfant, il m’est arrivé de tirer avec un fusil à air comprimé, mais cela s’est arrêté là.» Après une instruction intense on passe aux choses concrètes. Heinz Frei tire sa première série avec le pistolet : 5/7/8/5 et un 10! Max Flückiger, instructeur, est impressionné, le tireur Frei rayonne: «Cela fait plaisir de faire mouche!» Pendant la deuxième série, Frei fait ses premières expériences avec le phénomène mal famé de la «machine à coudre». Premières questions concernant la technique de respiration cor-

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Stargast

Erfolgreicher Medaillensammler auf der ganzen Welt: Behindertensportler Heinz Frei. recte, la position de tir, le rythme... «Je m’étonne toujours des athlètes de biathlon, comment font-ils pour tirer avec un pouls de 180?» Mais bien sûr, Frei a un pro à ses côtés qui a une réponse à chacune de ses questions. Les pauses sont importantes: aussitôt dit, aussi tôt fait, Frei se repose de temps en temps et trouve ainsi son rythme de tir. Maintenant deux séries de huit sont au programme. Stabilisation de l’épaule, viser: 8/9/9/9/8/9/9/9... L’instructeur Flückiger envisage pour la première fois de transformer Frei, l’athlète en chaise roulante, et d’en faire le tireur Frei. «C’est vraiment impressionnant», il est enthousiasmé par son protégé. Frei retourne le compliment: «C’est uniquement grâce à tes tuyaux!» et l’envie repart de plus belle: «Est-ce qu’il reste de la munition?», plaisante-t-il. Cela commence lentement à me plaire, dit-il en regardant sa cible. Lentement? Je pense qu’il minimise un peu. Maintenant, nous passons du pistolet à la carabine. L’instructeur Flückiger passe à l’acte, Frei écoute attentivement, tendu. Pour commencer, quelques coups avec appui, en quelque sorte pour se réchauffer. 5/9/8/... 10! Encore une fois en plein dans le mille! «En appui, tout reste bien

calme... En revanche, avec la carabine on est plus près de la cible», nous dit Frei en rigolant. Il est fortement impressionné par la

Le dessinateur-géomètre Heinz Frei, accidenté lors d’une course en montagne, utilisateur d’une chaise roulante depuis 1978, participe aux Paralympics depuis 1984. Il y a gagné de nombreuses médailles, dont 15 médailles d’or aux Jeux d’été. Il a, en plus, de nombreuses victoires à son palmarès (en athlétisme aux championnats d’Europe et du monde). Il fut dix fois Sportif Suisse de l’année (1987, 1992, 1993,19951999, 2008, 2009). Dans les années 1994 et 1996, il fut vainqueur du classement chaise roulante du marathon de Boston. A Berlin, en 2005, il a fêté sa centième victoire en marathon. Frei continue à avoir du succès malgré ses 54 ans, grand âge pour un sportif de pointe. C’est ainsi qu’il a décroché trois de ses quinze médailles d’or, aux Paralympics d’été 2008 et 2012. Au delà ce cela, il est en possession de deux records du monde: Marathon 1h. 20min. 14 sec. et 100 km 3h. 38min. 50sec. Aujourd’hui, Frei exerce la fonction de référent pour le sport, à l’Association suisse des paraplégiques, sport en chaise roulante, Suisse, Nottwil.

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précision de l’arme. Toutefois, il a des problèmes pour tirer sans appui. Il ne peut pas vraiment stabiliser la carabine, en raison de la hauteur de sa paralysie. Par conséquent, nous conservons la variante appuyée. Heinz Frei a l’air d’être content, malgré tout: «Avec le pistolet, ça fait vraiment plaisir!» Max Flückiger, lui aussi est impressionné: «Incroyable les résultats qu’il a obtenus la première fois qu’il avait un pistolet en main!» Allons savoir, ce n’est peut-être pas la dernière fois que nous avons vu Heinz Frei dans un stand de tir... «Ne dis jamais fontaine je ne...», il le dit en s’installant dans sa voiture: «A bientôt.» Oui, espérons! ●

Heinz Frei è uno sportivo da sempre. Presentare in dettaglio il 54enne più volte campione olimpico nello sport su sedia a rotelle è quasi inutile. Ed oggi conosce anche il tiro sportivo grazie all’invito di TiroSvizzera. In questo mercoledì mattina di dicembre fa un freddo intenso: sono le nove ed è inverno nella Flumenthal. Grazie al servizio invernale l’entrata allo stand di tiro è completaAusgabe 2 // Februar 2013


Stargast

mente sgombera da neve. Attendiamo Heinz Frei, uno dei migliori sportivi svizzeri sulla sedia a rotelle di tutti i tempi. Arriva puntuale alla casa comunale di Flumenthal. Ci saluta dal finestrino e parcheggia. In men che non si dica, scende dalla sua auto e sale sulla sedia a rotelle: questa viene chiamata routine. Vista la temperatura sotto zero, ci salutiamo velocemente ma calorosamente e poi andiamo subito in direzione dello stand di tiro. «Che vento, via subito», scherza Frei. Neve e ghiaccio non sono l’ideale per chi è su una sedia a rotelle, ma nessuno ferma Heinz Frei. E qui arriva la prima domanda, «come va con lo sport invernale?» «Ho provato una volta il biathlon e non mi è dispiaciuto», sono sicuro che si sminuisce nuovamente… «beh, un quarto posto ai giochi paraolimpici di Lillehammer!» Wow, quest’uomo sa fare qualsiasi sport sulla sedia a rotelle... Ci racconta la sua esperienza del biathlon. «Ha nevicato parecchio, la pista era lenta e ho dovuto usare parecchia forza, per di più con gli occhiali appannati vedevo malissimo», però ha centrato comunque il bersaglio! «Forse ho preso il bersaglio, perché proprio non vedevo bene», dice scherzando. Pratica regolarmente lo sci di fondo e ha già partecipato a 6 giochi paraolimpici invernali in questa disciplina. Vediamo ora cosa fa con il fucile e la pistola. Siamo allo stand di tiro 10m di Flumenthal, con l’esperto Max Flückiger. Raramente gli è capitato di avere gente di tale calibro nel «suo» stand. Max ed Heinz si trovano subito a loro agio. «Senza caffè però tremo un po’ di più», dice Heinz e Max si accorge che la macchina per il caffè non è ancora pronta all’uso: si inizia

Heinz Frei, di professione disegnatore geometra, è paraplegico dal 1978 dopo un incidente in montagna. Dal 1984 è atleta paraolimpico e ha già conquistato diverse medaglie, di cui 5 ori ai giochi olimpici estivi. Ha ottenuto successi anche ai campionati europei di atletica o ai campionati del mondo. 10 volte sportivo dell’anno (1987, 1992, 1993, 1995-1999, 2008, 2009). Nel 1994 e nel 1996 vince nella categoria «sedia a rotelle”»la maratona di Boston. Nel 2005 a Berlino festeggia la sua 100.ma vittoria in una maratona. Anche se 50.enne, Frei è uno sportivo affermato, ai giochi estivi del 2008 e 2012 ha ottenuto 3 delle sue 15 medaglie d’oro. Oltre a ciò è detentore di 2 record del mondo: Maratona 1:20:14, 100 km 3:38:50. Oggi Frei è un referente sportivo della Fondazione svizzera per paraplegici di Nottwil.

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Das Ziel im Visier: Heinz Frei beim Pistolenschiessen im Flumenthaler 10-Stand. dunque senza caffé. Gli abbiamo chiesto nel frattempo se aveva già sparato all’aria compressa e ci dice che aveva provato con il fucile quand’era bambino, ma ormai sono passati tanti anni. Dopo un’intensiva istruzione, ecco che si passa al dunque e Heinz spara le prime serie con la pistola: 5/7/8/5 e un 10! L’istruttore Flückiger è sorpreso, l’allievo è contento: «Che bello quando si prende il centro.» La prima domanda dopo aver appreso un po’ di tecnica sulla respirazione, partenza del colpo, ritmo, ecc… «Ma come fanno gli atleti del biathlon? Sparano con pulsazioni a 180.» Però Frei ha una risposta che va bene in ogni occasione, le pause sono importanti. Detto fatto, capita che tra un colpo e l’altro Frei riprenda da capo la sequenza di tiro ed ecco che prende il suo ritmo e arrivano i primi due 8, stabilizza un po’ le spalle ed ecco che ottiene questa bella serie: 8/9/9/9/8/9/9/9. L’allenatore Flückiger pensa già di far diventare Frei un tiratore «a braccio libero». «È solo grazie ai tuoi in-

segnamenti! Ci sono ancora munizioni?» La rosata gli piace, afferma osservando il bersaglio. Ora si cambia, s si passa al fucile. Frei ascolta attentamente l’istruttore Flückiger ed ecco i primi colpi, quale riscaldamento. 5/9/8/…10 di nuovo in pieno centro! «Appoggiato si è più stabili, è tutto diverso, con il fucile sembra di essere più vicini al bersaglio», afferma Frei. È impressionato dalla precisione del fucile. Senz’appoggio però non funziona, per alcuni problemi di stabilità della carabina dovuti all’altezza della sua lesione e così continuiamo con l’appoggio.Heinz Frei è contento dell’esperienza, «con la pistola mi sono davvero divertito» e anche l’istruttore Max Flückiger è impressionato «incredibile con che facilità ha preso in mano la pistola per la prima volta, speriamo che non sia l’ultima e forse lo vedremo prossimamente ancora allo stand di tiro.» «Mai dire mai», dice Heinz ed è già salito in auto «a presto»...già a presto, speriamo! ●

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Talentschau

Für die SG Zofingen muss Zeit bleiben Die Junioren-Zeit ist seit diesem Jahr für den Pistolenschützen Christian Klauenbösch vorbei. Jetzt wird sich der sympathische 20jährige Aargauer mit den Eliteschützen messen müssen. Mit noch nicht einmal 18 Jahren gewann er den Titel des Schützenkönigs im Jahre 2010 am Eidgenössischen Schützenfest der Region Aarau. Von René Birri

»

Das Leben des Rübeliländers, der im ländlichen Bottenwil wohnt, kann man unter den Begriffen Kindheit, Schule, Lehrzeit, Schiessen und Militär zusammenfassen. Erblich vorbelastet ist Klauenbösch nicht, denn in seiner Familien kennt er keinen Schiesssportbegeisterten. «In der Bezirksschule in Zofingen meldete ich mich zum freiwilligen Schulsport an und wählte das Fach Pistolenschiessen, denn das kannte ich nicht.» Der Zufall wollte es, dass Bruno Siegrist sein Trainer im Schulsport wurde und richtig erahnte, dass in Christian ein schiesssportliches Talent schlummerte. Siegrist hatte die richtige Ahnung, denn Klauenbösch ist einer der besten Pistolenschützen im Schweizerland geworden. Das gut eingespielte Team Siegrist-Klauenbösch funktionierte auch heute noch bestens und geht von Erfolg zu Erfolg.

Im Rookie-Kader

Ab diesem Jahr wird Christian Klauenbösch im Nationalkader «nicht olympisch» und im Rookiekader sein. Rookie ist das neu gebildete Kader für im Elitebereich unerfahrene Athleten, die speziell gefördert werden sollen. In der Zeitspanne von vier Jahren muss man den Sprung in das A- oder B-Kader schaffen. «Mein Ziel ist natürlich das AKader» erklärte der 194 cm lange Athlet, der als Ausgleich Joggen geht. Das grosse Ziel ist jedoch die Teilnahme an Olympischen Spielen. Klauenbösch träumt gar von eine Medaille. Wenn man seine bisherigen Erfolge betrachtet, ist das Ziel und der Traum mehr als nur eine Vision. An den ersten grossen Erfolg erinnerte er sich noch genau: «An einem NW-Wettkampf erreichte ich den zweiten

Christian Kläuenbösch beim Training im Brünig Indoor.e

Rang, leider war der letzte Schuss eine acht, sonst hätte ich gewonnen. Nebst diversen Aargauerrekorden ist er auch Titelträger des Schweizerrekordes Sportpistole (587 Punkte). Dieses Resultat ist höher als der Weltrekord, wird jedoch nicht anerkannt. Als grössten Erfolg wertet der zielstrebige Sportler den Titel des Schützenkönigs 2012.

SG Zofingen ist wichtig Klauenbösch, der Mitglied der Schützengesellschaft Zofingen ist, absolvierte im letzten Jahr die Rekrutenschule. Dank dem guten Benehmen wurden ihm die Gelegenheiten zum Training und die Teilnahme an Wettkämpfen ermöglicht. Auch während der Lehrzeit in der Firma Müller Martini in Zofingen konnte er durch Kompensation und Ferien Trainings und die Wettkämpfe bestreiten. Die Schützengesellschaft Zofingen hat beim Meisterschützen einen grossen Stellenwert. «Wenn es die Zeit erlaubt besuche ich mit der SG Zofingen die Schiessanlässe, wie kürzlich das Rütlischiessen. Die

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SGZ ist mein Verein und dessen Mitglieder sind stolz auf mich und meine Erfolge.» Diese Worte sagen viel aus über den Charakter von Christian Klauenbösch. Einige Mitglieder sind es auch, die dafür sorgen, dass Sponsorengelder zusammenkommen. Wenn man im Sport National und International bei den Leuten sein will, muss vieles hinten anstehen. So ist es auch beim Bottenwiler. Die letzten richtigen Ferien machte er im 2. Lehrjahr bei einer einwöchigen Töfftour auf der Route Napoleon mit seinem Vater. Wenn noch einige Minuten frei bleiben, befasst sich Klauenbösch mit der Fotografie oder geht mit den Kollegen in den Ausgang. Im Herbst dieses Jahres ist der Beginn eines Studiums geplant. Auf der von ihm gestalteten und topaktuellen Homepage «www.christianklauenboesch.ch» ist noch viel über den topmotivierten Sportler zu erfahren. ●

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Talentschau

Talent im Doppelpack: Zwei Glarner Brüder Der talentierte Glarner Nachwuchsschütze Patrick Hunold hat sich innert kürzester Zeit vom Anfänger zu einem sicheren Wert gemausert. Der 15-Jährige ist der erste Schiesssportler an der Sportschule in Netstal. Sein älterer Bruder Marc ist seit diesem Jahr auch im Besitz einer Swiss Olympic Talent Card (regional).

Luftgewehr und dem Kleinkalibergewehr über 3x40 Schuss. Auch im nationalen Vergleich machte der Glarner mit dem 6. Rang bei der Luftgewehr Schweizermeisterschaft auf sich aufmerksam. Schon kurze Zeit später war er Mitglied des SSV Nachwuchskaders Ost und trainiert seit diesem Jahr am Label Standort in Filzbach.

von André Eberhard

In den darauf folgenden Jahren häuften sich die Erfolge des jüngsten Mitglieds der Familie Hunold. Er wurde Schweizermeister mit dem Luftgewehr, gewann den Final des SSV-Jugendtags, holte mit seinen Kollegen die Bronzemedaille an der Schweizer Luftgewehr Gruppen- sowie Mannschaftsmeisterschaft und erreichte den 5. Rang an der Kleinkaliber Schweizermeisterschaft (Dreistellungsmatch). Als jüngster Erfolg konnte er beim Shooting Masters Luftgewehr t einen Doppelsieg feiern. Auf internationaler Ebene resultierte bislang ein 33. Rang, 1135 Punkte (3x40), 36. Rang, 575 P. (Luftge-

Patrick und Marc Hunold sind aus Mollis und stammen aus einer Schützenfamilie. Während ihr Vater schon länger im Schiesswesen tätig ist und im Nachwuchsbereich für die Sportschützen Glarnerland wertvolle Arbeit leistet, kam ihre Mutter erst vor kurzem auf den Geschmack, sich aktiv dem Schiesssport zu widmen. Patrick begann im Jahr 2008 im Alter von 11 Jahren mit dem Nachwuchskurs bei den Sportschützen Glarnerland. Bereits zwei Jahre später feierte er seine ersten Glarnermeistertitel mit dem

Im Banne seines Bruders

wehr) und ein 37. Rang, 581 P. (Liegend) beim Shooting Hopes in Pilsen (Tschechien). Marc, vom Erfolg seines Bruders förmlich angezogen, begann er erst im Alter von 17 Jahren (2011) mit dem Schiesssport. Durch intensives Training zeigte seine Formkurve bald nach oben und die ersten Erfolge traten ein. Bereits im folgenden Jahr durfte er mit dem Juniorenteam die Bronzemedaille an der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft in Empfang nehmen. Am Linthverbandfinal Luftgewehr entschied er seine Kategorie (U20) für sich. Auch an der Glarnermeisterschaft mit dem Kleinkalibergewehr war er beim Dreistellungsmatch mit dem 3. Rang erfolgreich. Nebst den Erfolgen in seiner jungen Schützenlaufbahn schloss Marc erfolgreich eine Lehre als Detailhandelsfachmann ab. Zugleich absolvierte er den Nachwuchsleiterkurs 10 Meter im Sportschiessen. Auch Marc trainiert wie sein Bruder am Labelstandort in Filzbach und hat seine Ziele hoch angesetzt. ●

Die Hunold-Brüder im Training. Ausgabe 2 // Februar 2013

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Rückblende

«Ich bin ein Sportler   aus Leidenschaft» Ueli Sarbach war ein Ausnahmekönner, der für seine sportliche Karriere alles andere in den Schatten stellte. Ein Schicksalsschlag veränderte plötzlich sein Leben, die Leidenschaft für den Sport konnte ihm dadurch aber nicht genommen werden. von Lara Eggimann «Der Schiesssport hat mich geformt, er ist wahrlich eine Lebensschule», weiss Ueli Sarbach um die Bedeutung des Sports für sein Leben. Als er mit 20 Jahren nach seiner Lehre als Drucker mit Luftgewehr- und Kleinkaliberschiessen begann, entdeckte er schnell sein Talent und seine Faszination. «Ich war top-motiviert, wollte immer besser werden und gewinnen», schmunzelt Sarbach. So kommt es nicht von ungefähr, dass der Berner Oberländer bereits wenige Jahre nach seinem Debut als Schütze seinen Platz in der Nationalmannschaft fand und sich für Weltcups, Europa- und Weltmeisterschaften qualifizierte. Besonders gute Erinnerungen hat er an seinen ersten Auslandwettkampf: «Er war in Paris, ich schoss damals 599 Punkte im Liegendmatch. Ich konnte es kaum glauben, das ist unvergesslich.»

Karriere im Job zurückgestellt Für all diese Erlebnisse musste Sarbach aber auch Opfer bringen. Er arbeitete mittlerweile bei der Polizei, wo er aber auf eine berufliche Karriere verzichten musste, weil er wettkampf- und trainingsbedingt zu oft abwesend war. Dieses Opfer erbrachte er aber nicht umsonst: An der Olympiade in Los Angeles 1984 konnte er beweisen, dass er zu den ganz Guten seines Fachs gehörte. Nach 30 Schüssen hatte er noch keinen Punkt verloren. Trotzdem gelang ihm der ganz grosse Coup nicht. Nach zwei schlechten Serien hat er sich aus dem Rennen katapultiert. Dass die letzten 10 Schüsse wieder 100 ergaben, verhalf ihm schliesslich zum 11. Schlussrang. «Eine Medaille war in Griffweite, es hat nicht viel gefehlt. Manchmal entscheidet sehr wenig über Sieg oder Niederlage», resümiert der Olympionike. Diese verpatzte Chance war denn auch der gröss-

Ueli Sarbach mit seinem verstorbenen Diensthund Simbo.

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Rückblende

te Wehmutstropfen seiner sportlichen Karriere. Ein zweiter Auftritt an einer Olympiade war dem Sportler mit der ausgeprägten Siegermentalität nicht vergönnt – in Moskau wäre er zwar dabei gewesen, die Schweiz boykottierte jedoch diesen sportlichen Grossanlass.

Horror-Crash mit Drogendealer 1985 gab Ueli Sarbach den Austritt aus der Nationalmannschaft und machte fortan vor allem mit der Armbrust von sich reden. Seine berufliche Karriere stand nun aber im Vordergrund, bis ihn 1992 einen Schicksalsschlag ereilte: Auf einer Verfolgung wurde er frontal von einem Drogendealer überfahren. Nur mit viel Glück und dank seiner ausgezeichneten körperlichen Verfassung überlebte der Familienvater diesen HorrorUnfall. «Es kam eine sehr schwierige Zeit auf mich zu. Ich leide bis heute unter den Folgen, mit den Knien habe ich noch immer Probleme», so Sarbach. Dies ist auch der Grund, weshalb er heute nur noch 300m schiesst. «Ich war liegend und kniend immer ein sehr starker Schütze. Wenn man aber nur noch Schmerzen hat dabei, macht es keinen Sinn mehr.» Die Hobbys sind ihm dennoch nicht ausgegangen. Der Bewegungsmensch Sarbach fährt Velo, geht zu Berg, macht Langlauf und Krafttraining. Als Hundeführer konnte er schon Personen lebend aus einer Lawine retten, und auch die Kaninchenzucht hat es ihm angetan. «Ich habe schon einmal einen Schweizermeister gezüchtet. Jahrelang war ich in Vorständen verschiedener Kaninchenverbände», erzählt der 58-jährige Erlenbacher. Langweilig wird Ueli Sarbach also auch nach dem Ende seiner Schiesskarriere nicht. ●

Ausschnitt aus einem Bericht über Ueli Sarbach.

Sarbach mit seinen Trophäen Ausgabe 2 // Februar 2013

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Seitenblick

Un jubilé dans un   environnement approprié Jubiläumsfeier in passender Umgebung L’Association suisse pour l’étude des armes et armures (ASEAA) a commémoré les 50 ans de sa création au musée de l’aviation de la Base aérienne de Payerne De László Tolvaj Sans aucun doute, une partie de l’histoire de la Suisse découle de sa capacité de défense militaire. Notre armée de milice en témoigne encore aujourd’hui. Du moyen âge jusqu’en 1859, de nombreux suisses ont gagné leur vie soit comme mercenaires, soit en s’engageant dans les Régiments suisses au service étranger. Ils fuyaient la pauvreté qui régnait dans leurs cantons respectifs. Il y a 50 ans, des citoyens passionnés d’histoire et d’armes ont créé l’Association suisse pour l’étude des armes et armures (die Schweizerische Gesellschaft für historische Waffenund Rüstungskunde SGHWR - Associazione Svizzera per lo studio dell armi e armature ASSAA) afin d’informer les générations fu-

tures sur notre passé en la matière et de poursuivre systématiquement leur activité de collectionneur. Cette association compte aujourd’hui quelque 750 membres, organisée en section répartie sur l’ensemble de la Suisse, mais principalement en Suisse romande. Pour commémorer dignement ce jubilé, le comité central de l’ASEAA, présidé par Marc-Philippe Muller, et les présidents des sections ont choisi Payerne, plus précisément le musée d’aviation «Clin d’Ailes», situé en bordure de la piste de la Base aérienne. C’est ainsi que 210 membres de l’ASEAA et 21 invités se sont d’abord rassemblés pour le traditionnel café-croissants dans une tente montée spécialement à cette occasion et proche d’un hangar à avions, puis ils ont été invités à jeter un coup d’œil à l’intérieur du hangar qui est encore classifié secret. Il n’y a donc pas de photos de cette partie de la manifestation. Une fois n’est pas coutume, les portables et autres caméras ayant dû resté dans les poches de leurs propriétaires,

l’intérêt des visiteurs est resté constant! Devant le hangar, les voltigeurs du 3e régiment suisse de 1806 ont tiré trois salves d’honneur avant que membres et invités se rendent au musée au son de la musique des joueurs de cornemuse. À l’intérieur du musée, lors de la partie officielle, le conseiller national Yvan Perrin (UDC NE) et le commandant de corps Christophe Keckeis, ancien chef de l’Armée, ont pris la parole en évoquant non seulement le passé, mais aussi l’avenir proche: la votation sur l’abolition du service militaire obligatoire à laquelle le peuple sera appelé cet automne. L’apéritif entre avions, sièges éjectables, moteurs et canons de bord restera certainement un excellent souvenir pour la plupart des participants, car quand a-t-on l’occasion de diner dans un tel environnement? Au terme de cette commémoration, alors que la plupart des participants gagnaient leur voiture, quelques douzaines de collectionneurs d’armes se réunissaient dans une salle pour réceptionner le «Single Action-Revolver» de l’entreprise Uberti commandé et fabriqué pour ce jubilé. Ces revolvers ont leur propre numéro de série (calibre .45 LC et .45 ACP) et le logo de l’ASEAA sur la poignée. Nul doute que leurs propriétaires se souviendront longtemps de ce jubilé réussi. ●

Die Schweizerische Gesellschaft für Historische Waffen- und Rüstungskunde (SGHWR) feierte im Flugzeugmuseum auf dem Militärflugplatz Payerne ihr 50-jähriges Bestehen.

Le Cdt C Christophe Keckeis en conversation avec le commandant des voltigeurs. 40  SchiessenSchweiz  TirSuisse // TiroSvizzera // TirSvizzer

Ein Teil der Schweizer Geschichte wird von ihrer Wehrhaftigkeit bestimmt, welche auch heute noch in Form unserer Milizarmee fortbesteht. Vom Mittelalter bis 1859 hingegen verdienten viele Schweizer als Söldner in fremden Diensten ihren Lebensunterhalt, um der Armut im eigenen Land zu entfliehen. Um auch künftigen Generationen das Wissen über unsere Vergangenheit in diesen speziellen Belangen weiter reichen zu können und auch ihre Sammlertätigkeit systeAusgabe 2 // Februar 2013


Seitenblick

Ce n’est pas tous les jours qu’on prend l’apéritif entre des avions de chasse. matischer auszuüben, haben sich vor 50 Jahren einige geschichts- und waffeninteressierte Bürger zu diesem Zweck in einem Verein zusammengeschlossen. Heute zählt die Schweizerische Gesellschaft für Historische Waffen- und Rüstungskunde (Association Suisse pour l’Etude des Armes et Armures, ASEAA; Associazione Svizzera per lo Studio dell Armi e Armature, ASSAA) rund 750 Mitglieder, verteilt auf diverse Sektionen in der ganzen Schweiz. Um den Jubiläumsanlass gebührend zu feiern, wurde im Zentralkomitee unter Präsident Marc-Philippe Muller und den Sektionspräsidenten Payerne als Austragungsort des Festes gewählt. Genauer gesagt das Flugzeugmuseum «Clin d’Ailes», am Pistenrand des Militärflugplatzes gelegen. So trafen sich 210 Mitglieder der SGHWR und 21 geladene Gäste zunächst in einem eigens aufgestellten Festzelt neben einem der Flugzeughangare zu Kaffee und Gipfeli, bevor die Hangartore geöffnet und die Festteilnehmer zu einem Augenschein geladen wurden. Leider gibt es keine Bilder von diesem Teil der Veranstaltung, da das Innere der Hangars immer noch klassifiziert ist. Dem Interesse der Besucher tat dies allerdings keinen Abbruch, selbst wenn Handys Ausgabe 2 // Februar 2013

und andere Digitalkameras für einmal in den Taschen bleiben mussten. Vor dem Hangar gaben die Voltigeurs des 3. Schweizerischen Regimentes von 1806 drei Ehrensalven ab, bevor, musikalisch begleitet von den Bag Pipers, die Festgemeinde zum Museum hinüberdislozierte. Dort bestritten Nationalrat Yvan Perrin (SVP, NE) und KKdt Christophe Keckeis, ehemaliger Chef der Armee, den offiziellen Teil mit Ansprachen, welche nicht nur der Vergangenheit, sondern auch der nahen Zukunft gewidmet waren. Schliesslich wird das Volk im Herbst dieses Jahres an die Urnen gerufen, um über die Wehrpflicht abzustimmen. Der nachfolgende Apéritif zwischen Flugzeugen, Schleudersitzen, Triebwerken und Bordkanonen darf den meisten Teilnehmern in lebhafter Erinnerung bleiben, denn wann hat man schon die Gelegenheit, in einer solchen Umgebung eine Mahlzeit einzunehmen? Gegen Ende der Veranstaltung, als sich die meisten Leute wieder zu ihren Autos begaben, trafen sich noch einige Dutzend Waffensammler in einem Saal, um ihre speziell zum Jubiläumsanlass bestellten und gefertigten Single Action-Revolver von Uberti in

Uberti a spécialement fabriqué un revolversouvenir à l’occasion de ce jubilé. Empfang zu nehmen. Eigene Seriennummern, zwei Trommeln (im Kaliber .45 LC und .45 ACP) sowie das SGHWR-Signet auf den Griffschalen werden die Besitzer dieser Revolver auch nach vielen Jahren noch an den gelungenen Anlass erinnern. ●

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Seitenblick

Wenn «Telefonstangen» durch die Halle fliegen Gegen 160 Bogenschützen sämtlicher Kategorien trafen sich in Seuzach zum ersten Indoor-Wettkampf des Jahres. Gut zwei Monate vor der Schweizermeisterschaft wurden noch keine dicken Stricke zerrissen. Von László Tolvaj Kurz ist die saisonale Ruhepause eines Bogenschützen, und diese ist eigentlich im Herbst. Den Höhepunkt bildet jeweils Ende August die FITA-Schweizermeisterschaft, gefolgt im September von SM Field und SM Parcours 3D, dann ist Schluss. Zumindest bis Anfang November, wenn die ersten Indoor-Wettkämpfe beginnen. Manche Schützen betrachten die Indoor-Turniere lediglich als Training und Vorbereitung auf die Freiluft-Saison und nehmen es dementsprechend gelassen, für andere sind die Wettkämpfe in der Halle eine gute Gelegenheit, unabhängig von Wetterkapriolen und wechselnden Distanzen sich ganz auf ihre Schiesstechnik und das Mentale zu konzentrieren. Wer optimal vorbereitet einen Wettkampf bestreiten will, setzt idealerweise angepasstes Material ein. So darf der Bogen in der Halle ruhig etwas schwächer sein, weil lediglich auf 18 Meter geschossen wird. Ein flacher Pfeilflug ist hier nicht notwendig, im Gegensatz zu draussen, wo vor allem bei Disziplinen mit unbekannten Distanzen der Pfeil schnell (und entsprechend gestreckt) fliegen sollte. Dies erreicht der Schütze mit dünnen, leichten Pfeilen und einem starken Bogen. Drinnen hingegen greift er zu den dicksten Pfeilen (auch Telefonstangen genannt), um möglichst noch den nächsten Ring auf der Scheibe anzukratzen. Tönt für den Laien kompliziert, ist aber alles ganz logisch. Damit die Sache aber nicht ausartet, schreibt das Reglement maximale Zugstärken der Bogen, Pfeildicken und andere Parameter vor. Für die Überwachung und Durchsetzung sind auch beim Bogenschiessen Schiedsrichter verantwortlich. Zweimal 30 Pfeile (Punktemaximum 600) waren in Seuzach zu schiessen, 23 Scheibenständer standen für die Schützen bereit. Etwa die Hälfte der Teilnehmer absolvierte den Wettkampf am Vormittag, die

Für gute Trefferbilder gab es einen der vielen Pokale zu gewinnen. anderen nach der Mittagspause. Am Schluss gab es eine Gesamtrangliste, sodass niemand den ganzen Tag bleiben musste, um einen allfälligen Final zu schiessen. Interessant ist bei diesem Turnier, welches zum 10. Mal ausgetragen wurde, dass die Organisatoren aus Winterthur jeweils in eine Seuzacher Sporthalle ausweichen. Dies nicht etwa, weil im grösseren Winterthur keine Halle frei wäre, sondern wegen den dortigen, übertriebenen Hallenmieten. Eine Überwälzung dieser Kosten auf die Teilnehmer kommt für den Vorstand der Bogenschützen Winterthur nicht in Frage, vor allem würden dann mit Sicherheit die Kollegen aus dem grenznahen Deutschland und aus Österreich wegbleiben. Dort bewegen sich die Startpreise auf halbem Schweizer Niveau (weshalb viele Schweizer gerne im Ausland Bogenwettkämpfe bestreiten). ●

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Schon ganz stark schiesst dieser Junge. Ausgabe 2 // Februar 2013


MIX

Eidgenössische Schiesskonferenz in Bern Conférence fédérale de tir à Berne

Die Plenartagung fand im Saal des Berner Rathaus statt.

Die eidgenössische Schiesskonferenz fand dieses Jahr in Bern statt. Während drei Tagen trafen sich die Verantwortlichen zur Arbeitstagung. Als Vetreter des SSV war Vizepräsident Andreas von Känel vor Ort. Ausführlicher Bericht folgt. ● La conférence nationale de tir a eu lieu cette année à Berne. Les responsables se sont réunis pendant trois jours pour une séance de travail. La FST y était représentée par le vice-président Andreas von Känel. Un bulletin détaillé suivra. ●

Hans-Jürg Käser und Divisionär Fritz Lier. Ausgabe 2 // Februar 2013

Korpskommandant Dominique Andrey.

Andreas von Känel, Vizepräsident SSV.

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Portrait

Neuer Kommandant   der Spitzensport-RS Mathias Müller ist seit Oktober 2012 der oberste Sportler der Armee und stellte sich seinen Rekruten gleich selber vor, die er am 3. Dezember in Magglingen zum zweiten Teil der Spitzensport-RS 3/12 empfing. Von László Tolvaj Als die ersten Spitzensport-Rekruten am Montag, 3. Dezember, kurz nach 10 Uhr im «Grand Hotel» in Magglingen uniformiert und mit Gepäck beladen eintrafen, war von ihrem Kommandanten, Oberstlt i Gst Mathias Müller, Chef Sportausbildung Armee und Kommandant Spitzensport RS, noch nichts zu sehen. So konnten sich die 30 Rekruten (darunter drei Rekrutinnen) in ihren Unterkünften im obersten Stockwerk des alten Gebäudes ungezwungen einrichten und etwas rumalbern. Die meisten kannten sich schon von den vorangegangenen fünf Wochen, welche sie zusammen in Lyss für die allgemeine Grundausbildung (Schiessen, ABC- und Sanitätsdienst, Fahrschule) verbracht hatten. In Magglingen sollten sich noch die verbleibenden 13 Wochen Funktionsgrundausbildung anschliessen, das heisst einerseits Ausbildung zum Militärsportleiter, dazu täglich zwei sportartspezifische Trainings. Um 11 Uhr konnten im Beisein von Medienvertretern im Hörsaal 2 des Hauptgebäudes die 30 anwesenden Sportrekruten ihrem Kommandanten gemeldet werden. Sein Einführungsreferat begann Mathias Müller mit der Vorstellung seiner Person und betonte dabei, dass er «nur» Kommandant ad interim sei. Er verglich seine Situation mit einem Trainerwechsel während der laufenden Saison. Trotzdem wolle er alles daransetzen, für die kommenden 13 Wochen günstigste Voraussetzungen für die Rekruten zu schaffen. Gleichzeitig wies Müller darauf hin, dass von den jährlich 20000 einrückenden Rekruten es lediglich 60 nach Magglingen schaffen. Mit diesem Anteil von 0,3% seien die Sportrekruten extrem privilegiert. «Andere sind jetzt draussen bei Minustemperaturen, während Sie sich hier in Magglingen persönlich weiterentwickeln können. Sie sind in relativ jungen Jahren

Gut gelaunt: Oberstlt i Gst Mathias Müller.

Jan Lochbihler der einzige Schütze in der Spitzensport-RS. schon Vorbild, die Menschen bewundern Sie, schauen aber auch kritisch, was Sie machen. Man erwartet etwas von Euch!» Den Rekruten in Magglingen wird indessen nicht nur geboten, es wird von ihnen auch einiges verlangt. Mathias Müller erläuterte diesen «Weg zum Erfolg» anhand von Tugenden wie Pünktlichkeit, Respekt, Verantwortungsbewusstsein, Disziplin oder Leistungswille und mit Beispielen, die jedem Anwesenden einleuchten mussten. Nach der

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Einführung und während dem gemeinsamen Mittagessen blieb den Medien noch Zeit, sich persönlich mit den Rekruten und dem Kommandanten zu unterhalten. ●

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Literatur

Schiessen als «genaueste Selbstprüfung» «… aber seine entschlossene Haltung half ihm wenig, es gab hier nichts zu erlisten, das geringste Versagen der Hand, des Auges, die leiseste Erlahmung des Willens kamen im Ergebnis unweigerlich an den Tag; das Schiessen war die genaueste Selbstprüfung, hier ging es so nüchtern und unbestechlich zu, wie man es von einer nationalen Angelegenheit nur wünschen mochte.» Von Giorgio GIRARDET Fred hatte in der «Kunst» einen guten, zwei mässige und zwei schlechte Treffer, er zählte sie nicht einmal zusammen … auch das «Glück» war ihm misslungen. Mit dieser Szene in Schützenstand 1914 aus Meinrad Inglins «Schweizerspiegel» sind wir beim Helden seines Werkes. Fred ist einer der drei Söhne des freisinnigen Zürcher Nationalrates und Obersten Amman. Paul und Severin, beides Studenten, neigen dem Sozialismus, bzw. der reaktionären Deutschtümelei. Fred hingegen ist das Modell, an dem Inglin, zupackende, pragmatische Schweizerart darstellt. Der Roman beginnt mit dem Satz: «Im September 1912 kam der deutsche Kaiser in die Schweiz, um sich die Manöver des dritten Armeekorps anzusehen … für die bescheidene Republik … eine Sensation.» Wir erleben mit Ammanns Söhnen Kaisermanöver, Kriegsausbruch 1914, Liebeswirren, Grenzbesetzung 1914/18, Spanische Grippe und den Landesstreik 1918. Während Paul im November 1918 mit den streikenden Arbeitern marschiert, organisiert Severin eine Bürgerwehr und Fred bewährt sich als Offizier der militärischen Besatzung Zürichs. Doch Fred erweist sich nicht nur unter Waffen als «Mann», auch in einer romantischen Begegnung mit einem Tessinermädchen während der Grenzbesatzung kann er, um das Mädchen nicht zu kompromittieren, sich zurückhalten. Beide Motive des Romans: die militärische Manneszucht und die «beherrschte Liebe» kannte Inglin. Der 1893 in Schwyz geborene Meinrad, absolvierte mit dem alten Langgewehr die Rekrutenschule und diente als Leutnant bei der Ausgabe 2 // Februar 2013

Meinrad Inglin beim Lesen.

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Grenzbesetzung 14-18. Der Katholik konnte 20 Jahre seine reformierte Braut, Bettina Zweifel (1896 – 1969), die Geigenlehrerin war und im Zürcher Kammerorcherster spielte, nicht heiraten. Bettina wollte nicht nach katholischem Ritus heiraten, was die Bedingung jener Tante Inglins war, bei welcher der stets mit bescheidenem Budget lebende Schriftsteller wohnte. Die Spannung aus dieser Fernbeziehung lässt sich in den 900 Briefen Bettinas an ihren Meinrad nachlesen, die seit 2009 im Buch «Alles in mir heisst: Du!» veröffentlicht sind. Der Stoff zum «Schweizerspiegel» wuchs in Inglins Dichterherzen zum grössten Schweizer Roman des letzten Jahrhunderts heran. 1938 starb die Schwyzer Tante, im gleichen Jahr erschien das Werk, dessen Manuskript an der «Landi» 1939 eine Attraktion war. Endlich Heirat! Als Meinrad 1948 den Ehrendorktor der Universität Zürich erhielt, schrieb er: «Der Militärdienst als Offizier und Zugführer bei der Infanterie, bis heute zusammengerechnet nahezu vier Jahre, war für mich besonders während der Grenzbesetzung 1914 -1918 von starker erzieherischer Wirkung.» ●

Meinrad mit Bettina.

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Regio-News

Helfende Hände, moderne Methoden Zum ersten Mal in der 175-jährigen Geschichte des Thurgauer Kantonalschützenverbandes wird ein «Kantonales» im Unterthurgau – der Region zwischen Thur und Rhein – stattfinden. Es wird an drei Wochenenden Ende Juni bzw. anfangs Juli 2013 ausgetragen. Beim 69. Thurgauer Kantonalschützenfest (TKSF) wird auf acht Schiessanlagen dezentral geschossen, Diessenhofen bildet das Festzentrum. Während nur noch wenige Monate vor dem Schützenfest liegen, hat das Organisationskomitee bereits viele Monate intensiver Arbeit hinter sich. Aber die Planungen für das grosse Fest verlaufen nach Plan. So wurde mit dem Versand der Schiesspläne Ende Jahr ein wichtiger Meilenstein gelegt. 14 eifrige Helfer, darunter auch OK-Präsident Benjamin Gentsch, beteiligten sich bei der abendfüllenden Verpackungsaktion. Zwischenzeitlich ist die Helfer-Rekrutierung lan-

Sie bilden den Kern des Thurgauers OKs. ciert worden – die Organisatoren planen mit rund 1300 Hilfskräften, die für ein gutes Gelingen des Festes unabdingbar sind. Neben einem einmaligen Festakt, aussergewöhnlichen Wettbewerben (z.B. der Ostschweizer Ständematch), bietet das TKSF auch modernste Technik: Denn zum ersten Mal überhaupt wird es am Thurgauer Kantonalen möglich sein, eine Scheibe sowie auch den Zeit-

punkt für das Eröffnungsschiessen (Freitag, 21. Juni 2013) individuell zu wählen. Bereits haben sich rund 7’200 Schützinnen und Schützen provisorisch für das Thurgauer Kantonalschützenfest 2013 angemeldet. Darunter sind 2900, welche ihre definitive Zusage gegeben haben. Anmeldeformulare sind auf der Website www.tksf2013.ch zu finden. pas ● Verpackungsaktion.

Fusion des Vétérans des Tireurs Valaisans Walliser Schützenveteranen haben fusioniert Précédement, les associations des Tireurs Vétérans Valaisans (1939) et des Vétérans Tireurs Sportifs (1975) ont été dissoutes à l’unanimité. Les deux présidents des associations dissoutes, Pierre Geiger et André Graber, souhaitent la bienvenue, en francais et en allemande. L’ordre du jour a été publié et Pierre-André Fardel est proposé comme président du jour. On passe à la constitution de la nouvelle association. Les statuts ont acceptés en bloc à l’unanimité. Par consequent, le comité se compose de 9 membres: Paul Blatter Blatter, Cyrille Darbellay, Antoine Dillier, Pierre Geiger (président), André Graber, Walter Hasler, René Nydegger,

Schers Pierre-Alain Schers et Paul Terrettaz Paul. L’assemblée est clôturée par une agape et un apéro, alors que les délégués discutent encore longtemps au sujet du Tir Fédéral 2015 à Rarogne/ Viège. ●

Vorgängig der Gründungsversammlung wurden die Verbände Walliser Schützenveteranen (1939) und Walliser Sportschützen Veteranen (1975) aufgelöst. Die beiden Präsidenten, Pierre Geiger und André Graber begrüssten die Anwesenden a,uf Deutsch und Französisch. Pierre-André Fardel führte als Tagespräsident durch die Traktanden. Die neuen Sta-

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Der fusionierte Vorstand. tuten, im Oktober in die Vernehmlassung geschickt, wurden als ganzes einstimmig angenommen. Der neue gewählte Vorstand besteht aus 9 Mitgliedern: Paul Blatter, Cyrille Darbellay, Antoine Dillier. Pierre Geiger (Präsident), André Gra-

ber, Walter Hasler, René Nydegger, Pierre-Alain Schers und Paul Terretaz. Mit einem Apéro und einem Imbiss wurde die gelungene Versammlung abgeschlossen und noch rege über das kommende Eidg. Schützenfest 2015 in Raron/Visp diskutiert. ● Ausgabe 2 // Februar 2013


Regio-News

Nuovi monitori G+S tiro sportivo

Ciao Guglielmo, ci mancherai! Da fine settembre lo stato di salute ormai molto preoccupante di Guglielmo («Willy») peggiorò e seguirono il ricovero al Civico, un periodo di riabilitazione alla Hildebrand di Brissago e il crollo di fine anno con l’epilogo al San Giovanni di Bellinzona, dove spirò all’alba del primo gennaio. La sua dipartita ha colpito tutto il mondo sportivo cantonale. Dal 2002 al 2009 Guglielmo Chiavi fu membro del CdA del HCAP; una delle sue passioni più grandi è stato il tiro, dove si è distinto quale tiratore alla pistola e come competente e prezioso funzionario. Socio del Club Pistola Tesserete dal 1984, ne fu vicepresidente dal 1993 e presidente negli ultimi anni. Dal 1995 è stato membro di comitato FTST quale resp. pistola e poi capo match. Rappresentò il Ticino nel Consiglio tecnico della Federazione nazionale. Il mio ultimo incontro con Willy fu al Civico di Lugano: ho potuto constatare un leggero miglioramento che dava qualche speranza! La stessa fu però illusoria. Per il Comitato FTST e i tiratori d’elite la sua prematura dipartita è una grave e dolorosa perdita e non sarà facile colmare il vuoto. A titolo personale e degli amici tiratori porgo ai famigliari le più sentite condoglianze, assicurando che di Guglielmo serberemo nel nostro cuore perenne e grato ricordo. Ciao caro amico, riposa in pace. (era)

Ausgabe 2 // Februar 2013

Nel 2012, oltre al corso di tiro e il corso di aggiornamento, si è tenuto nuovamente un corso per monitori G+S della durata di 6 giorni (3 fine settimana) a Tesserete. Al corso (al fucile ed alla pistola) hanno partecipato con successo 12 tiratori che al termine dell’istruzione e dei relativi esami hanno ottenuto il brevetto. I nuovi monitori G+S di tiro sportivo sono: Maurizio Gianella, Paola Dova, Peter Morosi, Marzio Giussani, Marco Boschi, Alberto e Valentina Bresciani, Paolo Cuccu, Sara Rossi, Cédric Marazza, Raffaella Zucchetti e Mirko Tantardini. Chiara Mascitti ha ottenuto il brevet-

to in un corso in lingua francese tenutosi a Macolin. Complimenti vivissimi ai neo-monitori e

tanti auguri di buon lavoro in società. ●

Coppa TICINO a 10m Il 9 gennaio si è tenuto il terzo turno della Coppa TI al fucile ed alla pistola 10m. Confermata la folta presenza: nel 2. turno erano 18 i tiratori al fucile e 17 alla pistola, nel 3. turno si è riscontrata qualche assenza al fucile, hanno comunque sparato in 16 e 17 alla pistola. Nel 2. turno il migliore al fucile è risultato Andrea Rossi con 590 punti (98/97/98/ 100/98/99 i parziali) staccando di ben 15 punti lo juniores Michele Verdi, terzo Marco Zimmermann con 566 punti. Alla

pistola il migliore si riconferma Lorenzo Lucchini con 564 punti (93/96/96/93/93/93) seguito da Marco Parodi con 561 e da Alberto Foglia con 553. Nel 3. turno, assente Andrea Rossi, mantenendo la sua media, Michele Verdi con 572 punti è primo, seguito da Giovanna Corengia con 569 e Daniela Pandiscia con 566. Alla pistola, sempre Lorenzo Lucchini in testa con 564, seguito stavolta da Davide Guglielmini 558 e da Marco Parodi 557. Dopo i 3 turni, la classifica prov-

visoria vede in testa al fucile, Michele Verdi con 1726 (579/ 575/572) seguito da Giovanna Corengia 1696 e da Daniela Pandiscia 1694. Alla pistola, Lorenzo Lucchini è in testa con 1688 (560/564/564), seguito al secondo rango da Marco Parodi con 1672 e Davide Guglielmini con 1644. Vedremo se il 4. turno (il 6 febbraio) porterà dei cambiamenti alla classifica. Ricordiamo che per la classifica finale faranno stato i 4 risultati migliori ottenuti. ●

Incontro Ticino – Grigioni a Trun A Trun (GR) ha avuto luogo la seconda edizione dell’incontro amichevole AC Junori Ticino-Grigioni. La competizione/allenamento si è svolta nello stand AC di Trun (GR), sotto la direzione dei responsabili grigionesi, dove i giovani si sono cimentati in un 60 colpi+finale (U20) e 40 colpi+finale (U14). Da ambo le parti i risultati sono stati ottimi, anche per i nuovi entrati nei ranghi del Ticino Team Speranze (Ylenia

Casari, Pietro Ghisletta e Daris Delcò). Come sempre i ragazzi hanno dimostrato grande maturità, impegno, ambizione ed amicizia: tutti valori indispensabili nello sport, come nella vita.La categoria U20 ha visto trionfare Michele Verdi con 583 punti + 103 in finale. Anche nella categoria U14 non sono mancate le sorprese. Infatti nella finale a loro dedicata, Daris Delcò e Kevin Pisoni si sono battuti in un colpo di spareggio, che ha

visto primeggiare il locarnese con un 10.5 a scapito del 8.7 di Daris. Visto l’esito positivo e l’entusiasmo che ne traspare, questo incontro sarà riproposto anche al 50m nella stagione 2013. Per il TTS: Ylenia Casari, Daris Delcò, Pietro Ghisletta, Omar Guerra, Daniel Larsow, Kevin Pisoni, Michele Verdi, Michele Panzeri (Vice-Coach) e Omar Vanolli (Coach). ●

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Kein Generationenkonflikt Wer hierzulande zu Besuch in einem Schiessstand ist, wird feststellen, dass verschiedene Generationen gemeinsam an einem Ort, einer Sportart, nämlich dem Schiesssport, nachgehen.

Das erste Jahr als Schiess-Sport Helvetia Basel Am 4. Februar 2012 stand für die Helvetianer ein wichtiger Meilenstein im Terminkalender. An diesem Tag fusionierten der Schiessverein Helvetia Basel und die Sportschützen Helvetia Basel, um sich als Schiess-Sport Helvetia Basel auf den Weg in die Zukunft zu machen.

Von Steven Bleuler Dabei durchmischt sich das Schützenvolk vom Kind, dem Jugendlichen, den Erwachsenen bis hin zu den älteren Semester, den Veteranen und Seniorveteranen. So ist es auch bei SchiessSport Helvetia Basel. Wird die Mitgliederliste analysiert, fällt auf, dass das älteste Vereinsmitglied, Ernst Howald, mit stolzen 88 Jahren immer noch voll dabei ist. Gleb Kabakovitch stellt mit seinen 13 Jahren das jüngste Aktivmitglied dar. Alle anderen Vereinsmitglieder befinden sich zwischen drin. Können alt und jung mit einer solchen Altersdifferenz überhaupt den gleichen Sport ausüben bzw. in einem

Ernst Howald und Gleb Kabakovitch. Verein dabei sein? Diese Frage kann mit einem klaren JA beantwortet werden. «Spass an den Jungen sowie gute Resultate freuen mich», ist die Meinung von Ernst Howald. 1964 trat er dazumal in den Schiessverein Helvetia ein. Vorher habe er nur am Feld- und Obligatorisch Schiessen geschossen. Nach und nach habe er auch an Meisterschaften teilgenommen, was für ihn immer ein Erlebnis war. Hin und wieder wurde er dann an ein Volksschiessen mitge-

schleppt und erzielte immer gute Resultate, was ihn dazu bewegte, anfangs der 80er Jahre der Kleinkaliber-Sektion beizutreten. Viele Erinnerungen sind für Howald noch frisch und die Euphorie lebt nochmals auf. Trotz dem fortgeschrittenen Alter ist keine Ermüdung erkennbar. Doch das heutige Alter hat auch seine Schattenseite. Die Beleuchtung bereitet Ernst die grössten Schwierigkeiten. Am liebsten schiesst er, wenn die Sonne auf die Scheibe scheint.

Auf der anderen Seite steht Gleb Kabakovitch, der seit 6 Jahren schiesst. Auf die Frage, was bisher sein grösster Erfolg sei, meinte er: «Die Teilnahme am ESFJ 2012 und der dortige 7. Rang im Gewehr 10m.» Gleb ist stolz, ein junger Helvetianer zu sein. Ihm gefällt es sehr gut im Verein, da er nicht der einzige Junge ist, sondern mit gleichaltrigen trainieren kann. Er findet es sogar toll, wenn die Senioren und Veteranen den Jungen helfen und Scheiben wechseln. ●

Sechs Schüsse für einen Grittibänz Das Dorfschiessen Dornach zieht jedes Jahr Teilnehmer aus der ganzen Schweiz an Sie stehen gedrängt im Schiessstand am Rande des Dorfes. In steife Schiessjacken gekleidet, mit der aufgesetzten Augenklappe oder der Schiessbrille warten Schützinnen und Schützen geduldig, bis sie an die Reihe kommen. Dass das Wetter sich bei der Ausgabe Bänzeschiesse 2012 in nassem Grau statt in strahlendem Blau zeigte, spielte keine Rolle. Der Anlass will kein offizieller Schützenwettkampf sein, sondern mehr etwas im Stil Dornach & Friends, wobei die Freunde mittlerweile aus der ganzen Schweiz kommen – aus Uri, Zug,

dem Thurgau. «Rund 450 Schützinnen und Schützen sind dabei», sagt Hans Iseli, Präsident der Freischützen Dornach, alle persönlich eingeladen. Für gewöhnlich winkt eine Kranzkarte, in Dornach hingegen gibt es einen Grittibänz oder Grättimaa. 580 Stück dieses Santiglausgebäcks hat Vanda Häner in ihrer Bäckerei Panissimo in Brislach (SO) in den Ofen geschoben. Zuvor hat ihr Team über 650 Kilo Zopfteig und 50 Liter Eier verarbeitet. Besonders eindrücklich im Zeitalter der Vollautomatik: Die Bänze waren alle von Hand geformt. Der beste Schütze der Ausgabe 2012 feuerte seine sechs Schüsse alle mitten ins Schwarze. Xaver Fassbind aus Zug be-

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Ein Tisch voller «Grittibänze». legte den ersten Platz vor Urs Kunz aus Pratteln und dem Stand-Matador Hans Iseli. Alle erreichten 60 Punkte. Das sportliche Niveau war sehr hoch, die

Spitze lag dicht beisammen: Die ersten zehn erzielten alle mindestens 59 Punkte. mh ●

Ausgabe 2 // Februar 2013


Regio-News

Kleines Dorf, starker Schützenverein Von Beatrice Bollhalder Libingen ist ein kleines Dorf im ehemaligen Bezirk Alttoggenburg. Es ist Ausgangspunkt für einige schöne Wanderungen. Neben dem Skiclub zieht der Militär-Schützenverein dank tollem Zusammenhalt immer wieder Jugendliche an. Die Libinger haben vor zwanzig Jahren ihr Schützenhaus modernisiert, sie verfügen über ein gemütliches Schützenstübli, vor allem aber über eine moderne Scheibenanlage mit fünf elektronischen Scheiben. Und sie haben einen Jungschützenleiter (Albin Meier) und einen Hilfsjungschützenleiter (Willi Hollenstein), die die jungen Schützen hervorragend betreuen. Bereits zum zehnten Mal wurde an der Ostschweizer Mannschaftsmeisterschaft mitgemacht. Jungschützenleiter Albin Meier wählt dafür seine fünf besten (in seinem Kurs nehmen jeweils zwischen sieben und zwölf Jugendliche teil) Jungschützen aus. Meier schätzt es, dass drei Runden im eigenen Stand und zu einem frei wählbaren Zeitpunkt geschossen werden können. Denn gerade bei einem seiner Schützlinge ist das wichtig. Der 19-jährige Simon Meier befindet sich in der Ausbildung zum Koch und steht meist in der Küche, wenn seine Kollegen ihren Hobbies frönen. Adrian Ammann dagegen, der

Starkes Schützenteam. Ausgabe 2 // Februar 2013

in der Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker steckt, findet mehr Zeit für sein grosses Hobby. Er opfert fast seine ganze Freizeit für diesen Sport, schiesst er doch nicht nur mit dem Sturm-, sondern auch mit dem Standardgewehr. Der ebenfalls 19 Jährige trainiert so einbis zweimal pro Woche. Dritter im Bunde ist der 18-jährige Thomas Gämperle. Er benutzt dieses Hobby als Ausgleich zu seinem harten Alltag, den er in der Ausbildung zum Strassenbauer hat. Der 17-jährige Cornel Kläger absolviert seine Ausbildung zum Drucktechnologen in Bazenheid und macht gerne im Jungschützenkurs mit. Ganz klar ist für ihn, dass er auch nach dem vierjährigen Kurs dem Verein treu bleiben wird. Auch für Andreas Scherrer bedeutet das Mitmachen im Jungschützenkurs viel. Er, der den Schützenstand von seinem Zuhause aus fast einsehen kann, verbringt den Rest seiner Freizeit hauptsächlich mit sportlichen Aktivitäten. Der lernende Fachmann Betriebsunterhalt nennt als Beispiel das Armdrücken. Seit acht Jahren bilden der 55-jährige Albin Meier und der 65-jährige Willi Hollenstein das Trainerteam. Während den Wintermonaten können die Libinger Schützen auf der RSV-Anlage in Bütschwil wenigsten mit einem Luftgewehr die Scheibe anpeilen. ●

Im Schaugenbädli trainiert Markus Angehrn (Mitte) viele Talente.

Schaugenbädli ist   die Nachwuchsbasis Von Beatrice Bollhalder Zum Schaugenbädli bei St. Gallen gehört ein Restaurant, aber auch eine Schiessanlage, die fast keine Wünsche offen lässt. Dort trainieren unter anderem auch Jugendliche aus der Region. Sie üben sich in der Fertigkeit, mit einer Pistole mitten ins Schwarze zu treffen. Bei der OMM war die Gruppe Jugendlicher der Sportschützen St. Fiden-St.Gallen ihrer Konkurrenz meist eine Nasenlänge voraus sind. Dahinter steckt der 53-jährige Nachwuchsleiter Markus Angehrn. Durch Kollegen und Ferienpass oder die OFFA kommen immer Jugendliche zu ihm. «Wenn sie erst einmal im Schützenhaus sind, ist es wichtig, dass du dich um den schwächsten von ihnen genügend kümmerst», weiss Markus Angehrn. Denn wenn sich dieser nicht wohlfühle, könne es sein, dass auch die «Gspähnli» wieder aufhören. «Ausserdem ist es wichtig, dass der Nachwuchs seine Fehler selber analysiert, denn nur so ist er auch im Stande, die gemachten Fehler künftig zu vermeiden», sinniert der Jungschützenleiter. Dass aber ein solch starkes Team in St. Gallen auf die Beine gestellt werden konnte, liegt vor allem am grossen

Einsatz des Jungschützenleiters. Seine persönliche Agenda weist nämlich pro Jahr rund 190 Trainings- und Wettkampfeinheiten auf. Dazu zählt auch ein Skitag. «Wichtig ist auch, dass man sein Hobby nicht unter einen Schemmel stellt, sondern dass man stolz darauf ist, ein Schütze zu sein», meint Markus Angehrn weiter, denn dieser Sport beansprucht Körper und Geist, istalso sehr anspruchsvoll. Über Erfolge können sich die St. Galler Nachwuchsschützen wahrlich nicht beklagen. Zum erfolgreichen St. Galler Team gehört der 18-jährige Andreas Riedener, der derzeit in der Ausbildung zum Polymechaniker steckt. Mit dabei ist sein zwei Jahre jüngerer Bruder Alexander. Der zukünftige Elektroinstallateur, der ein Jahr nach seinem Bruder mit diesem Sport begonnen hat, kann sich ebenfalls gut auf seinen Wettkampf konzentrieren. Der 14-jährige Frederik Zurschmiede hat bereits jetzt voll auf die Karte Sport gesetzt. Silvan Inauen ist ebenfalls 14 Jahre alt und besucht die Sekundarklasse in Speicher. Der jüngste im Bunde ist der 13-jährige Severin Kunz. Er kam ursprünglich wegen eines Gebur tstagsfestes zum «Schaugenbädli». ●

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Ausblick

Junioren-Einzelmeisterschaft P10m läuft Die J-EM-P10 eignet sich für alle U12- bis U20 -Pistoleschützen als Ergänzung zu den Nachwuchskursen. Wer sich als Saisonhöhepunkt einen der begehrten Startplätze am Final vom 10.03.2013 in Schwadernau sichern will, muss seine Qualifikationsresultate dem zuständigen KSV-Verantwortlichen gemäss den Terminen der kantonalen AFB abgeben. Dieser Einzelwettkampf ist nicht lizenzpflichtig und besteht aus drei 40-Schussprogrammen, wovon die zwei Besten gewertet werden. Franz Meister, Ressortleiter J-EM-10

Le Championnat individuel des Juniors P10m est en cours Titelkandidat Nummer 1 ist und bleibt Tafers.

Mit viel Klasse zu Titel Nr. 25 Am Schluss des Finaltages vom 9. Februar in Langenthal wird sich Tafers als Sieger vor Scheibe 25 stellen und ein einmaliges Ereignis feiern: Den 25. Titel als Schweizer Mannschaftsmeister Gewehr 10m. Daran gibt es kaum Zweifel. Tafers schoss bereits in der Qualifikation durchschnittlich 16 Punkte besser als die Konkurrenz und glänzte in Runde 4 mit

sagenhaften 1585 Punkten. Der Titelverteidiger verfügt über das stärkste und breiteste Kader aller NLA-Teams. So wurde Olympiateilnehmer Simon Beyeler bisher «nur» in der zweiten Taferser Mannschaft eingesetzt. Dort schoss er immer Spitze. Wer die Saison so dominiert wie der Titelverteidiger, den kann nur ein Hurrican vom erneuten Titelgewinn abhalten.

Letztes Jahr trat Neuling Altstätten-Heerbrugg im Final so auf, doch flaute der Sturm schnell zum lauen Lüftchen ab. Am ehesten zuzutrauen ist die Sensation dem Team Thunersee, das sein Potenzial in Runde 3 zeigte. Spannung verspricht auch die Auf-/Abstiegsrunde. ● Programm: www.swissshooting.ch

Le CI-J-10 est recommandé pour tous les jeunes de U12 à U20, en tant que complément aux cours de la relève. Celui ou celle qui veut s’assurer une des places très prisées lors de la Finale du Championnat individuel juniors du 10 mars 2013 à Schwadernau/BE, doit faire parvenir son résultat de qualification dans les délais prescrits par le responsable cantonal. Ce concours individuel n’est pas soumis à la licence et il est composé de trois programmes de 40 coups, dont les deux meilleurs sont pris en compte. Franz Meister Chef, préposé de la FST au CI-J-10

Wichtige Termine 04.-12.

Februar

2. Hauptrunde SPGM-10 E+JJ/J

7.

Februar

3. Hauptrunde Schweizer Gruppenmeisterschaft Gewehr 10m

9.

Februar

Final und Auf-/Abstiegsrunde Schweizer Mannschaftsmeisterschaft Gewehr 10m in Langenthal

10.

Februar

Finals Winter- und Kniendmeisterschaft Gewehr 10m in Langenthal

16.

Februar

Armbrust: Schweizer Meisterschaft 10m stehend in Wil

16./17.

Februar

Regio-Finals in Burgdorf, Luzern und Frauenfeld

23.

Februar

Final Schweizer Gruppenmeisterschaft Gewehr 10m in Bern

24.

Februar

Verbandsmatch Gewehr 10m in Bern

24.

Februar

Armbrust: Finals GM 10m kniend und EWS 10m kniend in Wil

25.-28.

Februar

3. Hauptrunde SPGM-10 E+JJ/J

25. Feb.

-3. März

10m-EM in Odense (Dänemark)

1.-3.

März

Schweizer 10m-Meisterschaften in Bern Alle Angaben ohne Gewähr, vergleiche auch www.swissshooting.ch

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Ratgeber/Marktplatz

Ein Wechsel zu Gewehr mit Ringkorn ist angesagt E.R. fragt: Je länger je mehr habe ich (Jg. 1951) Probleme mit den Augen. Letztes Jahr habe ich ein neues Glas machen lassen. Das Korn sehe ich sehr scharf, aber meistens nichts von der Scheibe. Es heisst immer wieder, dass man die Scheibe nicht so gut sehen muss. Aber ich sehe die Scheibe so schlecht und habe keinen Anhaltspunkt. Ich

Ratgeber Haben Sie Fragen zu Training oder Wettkampf oder zu irgendwelchen körperliche Beschwerden, die ihre Leistung beim Schiessen beeinträchtigen. Unsere Spezialisten haben bestimmt einen für Sie wirksamen Rat. Fragen senden an: redaktion@swissshooting.ch Conseils Avez-vous des questions sur l’entraînement ou la compétition, ou encore sur n’importe quelle question sur des douleurs corporelles qui auraient des effets sur vos prestations de tir? Nos spécialistes ont sûrement un conseil avisé à vous donner. Adressez vos questions à: redaktion@swissshooting.ch

schiesse mit dem Sturmgewehr 90 und ziele Fleck. MFL antwortet: Ihr Optiker hat das Glas ihrer Schiessbrille genau richtig auf das Korn eingestellt. Durch die kurze Visierlinie des Stgw90 wird das Scheibenbild etwas schlechter. Versuchen Sie mit der Irisblende zu spielen, bis das Scheibenbild einigermassen gut sichtbar ist. Ev. hilft auch ein Farbfilter (orange oder gelb), den Kontrast zu verbessern. Hilft auch das nicht, versuchen Sie einmal statt Fleck auf den Scheibenrand zu zielen. Ein Kollege hat damit jahrelang gut getroffen. Am besten helfen könnte Ihnen aber ein Wechsel auf das Sturmgewehr 57, das zum perfekten Sportgerät umgebaut werden kann. Dieses hat doch eine etwas längere Visierlinie und ein Ringkorn darf verwendet werden. Damit sollten Ihre Sichtprobleme korrigiert werden können.

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Publication officiel del al fédération sportive suisse de tir Publicazione ufficiale della federazione sportiva svizzera di tiro

Ausgabe 2 // Februar 2013

Redaktion Schiessen Schweiz: Lidostrasse 6, Luzern, Telefon 041 418 00 30, redaktion@swissshooting.ch Redaktionsteam: Max Flückiger (maf ), Daniel Good (DG), René Wicki (rw), Iris Bossert (ibo), Marco Sansoni (san), László Tolvaj (tl).

Übersetzungen: Jean-Marc Amstutz, Anne Chapuis, Philippe Zeller, Daniel Regamey, Giovanni Leardini, Edy Ramelli, Roberta Filippini. Redaktionsschluss: jeweils 8. des Monats Erscheinung: jeweils Ende Monat Produktion: St. Galler Tagblatt AG, Fürstenlandstrasse 122, 9001 St. Gallen. Druck: Swissprinters AG

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