COOL DAD

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COOLDAD € 2,70 Ausgabe 01/2014

Formatfrage WELCHE FOTOTECHNOLOGIE WÄHLEN HERRENFAHRER MÄNNER UND KINDERWAGEN

AUTOKAUF

Argumentation für Väter



EDITORIAL

Liebe Leser! Vor Kurzem fanden wir in einem Magazin einen Artikel, dessen Kernaussage lautete: Man darf Männer thematisch nicht auf Autos und Fußball reduzieren. In diesem Zusammenhang verstanden wir in erster Linie die Verwendung des Wortes „reduzieren“ nicht. Unsere Gedanken dazu kamen uns wieder in Erinnerung, als wir die beiden Ausgaben von COOL DAD nebeneinander legten. Nachdem sich kein Vater im Umfeld der Redaktion bis jetzt durch uns „reduziert“ fühlte, haben wir beschlossen unseren Weg trotz einschlägiger Bedenken fortzusetzen und die großen väterlichen Herzensangelegenheiten weiterhin zum Thema zu machen. Für diese Ausgabe haben wir zwei große Themenkreise vorbereitet: vier Räder und Fotografie. Die Räder gehören wieder einmal zu Autos, zusätzlich diesmal aber auch zu Kinderwagen. Wir versuchen hier einen kleinen Beitrag zu leisten zur Entscheidungsfindung hinsichtlich des richtigen Modells. Bei den Fotoapparaten machen wir einen Streifzug durch die wichtigsten Features für Väter. Und weil wir unbelehrbar sind, empfehlen wir Ihnen in der Rubrik „Extra Cool“ auch noch Fußballequipment für die Kleinsten. Aber nicht vergessen: mit einem Auge COOL DAD lesen und das andere zudrücken, Kurt Ohnesorg Chefredakteur

INHALT 04 ARGUMENTATIONSHILFE

Neue Kinderwagenmodelle zwischen Design und Technik

10 VOLLER SCHUB

Wie viel Fototechnologie braucht Vater, um unwiederbringliche Momente einzufangen?

Wie schiebt man einen Kinderwagen souverän? Lässige Überlegungen eines Vaters

Coverfoto: Shutterstock

13 MÄNNERTAUGLICH

Außergewöhnliche Autos bedürfen außergewöhnlicher Gedanken. Wenn es um den Nachwuchs geht, findet man vielleicht auch einmal Gehör.

14 VÄTERTAUGLICH 20 EXTRA COOL

Fußball, Foto und Fernüberwachung: neue Spielsachen für Väter

IMPRESSUM: Herausgeber: taco media gmbh, IZ NÖ Süd, Straße 2a, Objekt M39/II, 2355 Wr. Neudorf, Tel.: 02236/660306, Fax: 02236/660324, Geschäftsführung: Mag. Kurt Ohnesorg, Chefredaktion: Mag. Kurt Ohnesorg, mailto: kurt.ohnesorg@taco-media.at, Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jo Fabian, Peter Leinweber, Lektorat: scriptophil. die textagentur, Grafik: Rycom, Anzeigenleitung: Peter Leinweber, Druck: Print & Smile, 2601 Eggendorf Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Von Gewinnspielen sind MitarbeiterInnen von COOL DAD sowie deren Angehörige ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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FAMILY VAN (WAHN) TEXT KURT OHNESORG FOTO HERSTELLER

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Keine Sorge! Hier folgt nicht der 200. Artikel zum Thema „Worauf man bei Familienautos achten sollte“. Nicht nur, dass man beim Philosophieren über das Platzangebot in Mini-Vans schwer zu überraschenden Erkenntnissen gelangen würde. Auch die Beschäftigung mit Farbe und Art der Sitzbezüge entbehrte angesichts des potenziell bevorstehenden Massakers mit Schokolade und Keksen wohl nicht einer gewissen Banalität. Also zeigen wir einfach, was es Neues oder Bewährtes gibt, und sammeln exemplarisch ein paar Fakten dazu.

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ann, wenn nicht beim Kauf eines Familienautos, werden Sie je wieder die einmalige Chance bekommen, mit nicht vom Tisch zu wischenden Argumenten zu überzeugen? Etwa: Groß muss er sein, natürlich! So eine Familie braucht schließlich Platz, und

große Autos sind auch sicherer. Oder: Die beste Audioanlage muss hinein, damit die Kinder entspannt ihrem Hörspiel lauschen können. Ledersitze sind unüberbietbar praktisch, weil man sie besser abwischen kann. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf – wir bieten Ihnen konkrete Unterstützung an. Schließlich brennen wir darauf, plausible Gedanken zum Thema Kaufentscheidungsprozess in der Familie loszuwerden. COOLDAD

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ENDLICH VIELE PS! Ausreichende Leistungsreserven sind äußerst wichtig. Wie sollte man sonst aus gefährlichen Situationen heraus sicher beschleunigen können? Auch wäre das Fahren hinter einem Lkw über einen längeren Zeitraum für Kinder aufgrund des Schadstoffausstoßes sehr ungesund. Aber Vorsicht: Man sollte sein Ziel nicht zu offensichtlich ansteuern. Eine aus taktischer Sicht brillante Kombination: ein Kombi im biederen Kleid, und unter der Haube ein PSMonster. Ein paar kleine Feinheiten wie entsprechende Felgen sind dann bestimmt auch noch drinnen …

ŠKODA OCTAVIA RS Im Angebot steht der schnellste Octavia aller Zeiten. Von 0 auf 100 in 6,8 Sekunden – ein bei Familienfahrzeugen äußerst wichtiger Wert. Stellen Sie sich nur vor, Sie haben beim Einkauf etwas vergessen. Bevor die mahnenden Worte noch verhallt sind, stehen Sie schon wieder in der Tür. Oder denken Sie an den Ruf von der hinteren Sitzreihe: „Papa, ich muss aufs Klo!“ Um eine Umweltkatastrophe auf den schönen Sitzbezügen zu verhindern, bedarf es einfach gewisser Leistungsreserven. Unter uns gesagt, gibt es von Škoda auch eine Hightech-Sportausstattung: Sportfahrwerk, Progressivlenkung und Differenzialsperre serienmäßig, und natürlich tiefergelegt! Diese Top-Ausstattung ist noch dazu serienmäßig inkludiert, was möglicherweise endlose Diskussionen vermeiden hilft, ob Extras wie diese denn wirklich notwendig seien.

DATEN: Länge: 4,68 m Leistung: 220 PS (Benzin) oder 184 PS (Diesel) Beschleunigung 0–100 km/h: 6,8 Sek. (Benzin) / 8,1 Sek (Diesel) Airbags hinten: Kopfairbags Isofix: 2 x, auf den Rücksitzen Beifahrerairbag deaktivierbar: ja Preis: ab € 31.210,– 6

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IN DEN SONNENUNTERGANG REITEN Wollten Sie immer schon einen Geländewagen? Now or never! Denn Allrad ist gleichbedeutend mit Sicherheit, und die Heckklappe erlaubt, kombiniert mit einer hohen Dachkante, das problemlose Verstauen des Kinderwagens. Lästiges Zusammenklappen entfällt – lässiger kann man einen Kinderwagen nicht einladen. Außerdem gehen Kinder gerne skifahren, und für die Berge ist ein SUV natürlich das ideale Fahrzeug. Der Frage, wie andere Familien diese Hürden ohne Allradantrieb schaffen, gilt es allerdings geschickt auszuweichen.

MITSUBISHI PAJERO 3,2 DI-D Zugegeben, der Pajero weist leicht anachronistische Züge auf, zumal in Zeiten, da sich Luxus-SUVs wie hochgestellte Limousinen be-

wegen lassen. Beinahe lautloses Dahingleiten auf der Autobahn ist nicht seines. Der Pajero ist eben kein Warmduscher-SUV, sondern ein echtes Männerfahrzeug. Und nein, sein Motor ist nicht laut, sondern akustisch präsent. Die hohe Sitzposition und die gefühlte Unzerstörbarkeit verleihen jene Souveränität, die einen entspannt Auto fahren lässt – unverzichtbar für den fürsorglichen Familienvater auf seiner Fahrt zum Kindergarten. Der Pajero steht für einen Mythos, bei dem Männer noch in den Sonnenuntergang reiten (und, ja, die Sonne darf auch einmal beim Kindergarten untergehen …). Gerade im Bewusstsein, dass solche Mythen auch ein Ablaufdatum haben, sollte man sich die Sache mit dem SUV doch einmal überlegen, bevor es zu spät ist.

DATEN: Länge: 4,9 m Leistung: 200 PS Beschleunigung 0–100 km/h: Wen interessiert das bei einem Pajero? Airbags hinten: Seitenairbags Isofix: 2 x, auf den Rücksitzen Beifahrerairbag deaktivierbar: ja Preis: ab € 41.980,– COOLDAD

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RÜCKKEHR ZUR VERNUNFT Sollte man mit seiner Argumentation überraschenderweise doch scheitern oder einen die Vernunft einholen, gäbe es noch Varianten, die in puncto Sicherheit, Komfort und Raumangebot wirklich Überraschendes bieten und gleichzeitig dank der Ausstattung ausreichende Spielmöglichkeiten für Fahrer und Beifahrer gewähren.

DER RATIONALIST: TOYOTA VERSO 1,6D-4D Ein neuer 1,6-Liter-Vierzylinder mit 112 PS, hergestellt in Steyr, sorgt für umweltfreundliche Dieseltechnologie. Der variable Innenraum lässt sich so umbauen, dass vom Zweisitzer mit ebener Ladefläche bis zum Siebensitzer alle Möglichkeiten offenstehen, und die umfangreiche Multimedia-Ausstattung ist eine fantastische Spielwiese. Als kleines Goodie gibt es ab Werk sogar ein Reifendruckwarnsystem. Der Verso ist der „Super-Rationalist“ unter den Mini-Vans. Wer es strukturiert, ohne Schnörkel und mit ein bisschen Technikflair mag, wird sich auf Anhieb wohlfühlen. Die asymmetrischen Instrumente liebt man … oder sie machen einen nervös! DATEN: Länge: 4,46 m Leistung: 112 PS Beschleunigung 0–100 km/h: 12,7 Sek. (1,6 D-4D Turbodiesel) Isofix: 2 x, auf den Rücksitzen Beifahrerairbag deaktivierbar: ja Airbags hinten: Seitenairbags Preis: ab € 24.380,–

DER STILIST: RENAULT SCÉNIC Renault bietet mit dem Scénic in der dritten Generation ein sehr ausgereiftes Modell. Die Innenausstattung kommt komfortabel und gediegen mit genau jenem Quäntchen an Charme und Stil daher, das man Franzosen gerne nachsagt. Immer wieder bemerkenswert sind die digitalen Anzeigen – für eine Vätergeneration, die noch mit Knight Rider auf-

gewachsen ist, haben sie durchaus ihren Reiz. Kleine Familien können mit dem „normalen“ Scénic gut das Auslangen finden. Größeren – oder auch solchen mit einer Mehrzahl weiblicher Mitglieder, die den Italien-Urlaub gerne für intensives Shoppen nutzen – steht der um 21 Zentimeter längere Grand Scénic als Alternative zur Verfügung.

DATEN: Länge: 4,36 m / 4,57 m (Gran Scénic) Leistung: 132 PS (ENERGY dCi 130 EURO 6/Benzin) Beschleunigung 0–100 km/h: 11,4 Sek. Airbags hinten: Fensterairbags Isofix: 3 x in zweiter Sitzreihe Beifahrerairbag deaktivierbar: ja Preis: ab € 21.590,– (Grand Scénic: ab € 22.890,–) 8

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DIE ANGST VORM SCHIEBEN TEXT CONSTANTIN GILLIES FOTO SHUTTERSTOCK ILLUSTRATIONEN ULLSTEIN/GILLIES

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Wer seine Lady liebt, der schiebt – das aber richtig! „CoolDad“-Autor Constantin Gillies weiß, wie Asphalt-Cowboys trotz Kinderwagens ihre Männlichkeit bewahren und souverän jede noch so heikle Situation bewältigen.

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h mein Gott, dann könnte ich ja mit einem Kinderwagen gesehen werden!“ Von dieser Panik werden vor allem junge Väter befallen. Sie fürchten, dass sie das ultimativste aller PapaAccessoires alt und uncool erscheinen lässt. Deshalb gehen einige Kollegen in den Tarnmodus: Sie fassen den Wagen zum Beispiel nur mit den Fingerspitzen an und schauen dabei drein, als müssten sie in einen Windeleimer greifen. Andere Neo-Väter schubsen das Gefährt in regelmäßigen Abständen mit Schwung an, sodass Schieber und Geschobener stets durch ein paar Meter Abstand getrennt sind. Dazu setzen sie eine ahnungslose Miene auf, als wollten sie sagen: „Welcher Kinderwagen?“

WIE MANN RICHTIG SCHIEBT! Das sind natürlich völlig sinnlose Abwehrschlachten. Früher oder später fliegt deine Tarnung auf. Oder glaubst du im Ernst, dass die Literaturstudentin im Straßencafé nicht den Zusammenhang zwischen einem durch die Gegend rollenden Kinderwagen und dir herstellen kann? Also, liebe Kollegen: Wer seine Lady liebt, der schiebt – und das, bitte schön, richtig. Du musst ja nicht gleich zum Gespött der Menschheit werden. Hier die wichtigsten Punkte im Kinderwagen-Knigge: Griff so tief einstellen, dass die Arme zum Schieben nur leicht angewinkelt sein müssen. Firlefanz wie Sonnenschirm, klimpernde Holzpüppchen

oder das obligatorische, niemals gelesene Buggy-Buch vor Antritt der Fahrt entfernen. Unbedingt abmontieren solltest du, falls vorhanden, auch den Griffmuff. Das ist eine Art überdimensionaler Handschuh, in den man im Winter seine zarten Pfötchen schieben kann, damit sie beim Schieben nicht auskühlen. Nur die weichsten aller Weicheier wagen sich mit so etwas aus dem Haus.

SOUVERÄNITÄT IST ALLES Absolut essenziell ist, dass du den Kinderwagen souverän bedienst. Wenn ihr das Teil angeschafft habt, solltest du Auf- und Abbau an einem unbeobachteten Ort üben: Gestell ausladen, aufklappen, einrasten. Babyschale draufsetzen, sichern – und alles wieder zurück. Diese Handgriffe sollten dir so locker von der Hand gehen wie Arnold Schwarzenegger das Durchladen seiner Schrotpumpe. Nichts ist peinlicher, als wenn du im strömenden Regen vor dem Café herumhampelst und dir vor großem Publikum im Kinderwagengestell die Finger einklemmst.

CONSTANTIN GILLIES, JAHRGANG 1970, IST FREIER WIRTSCHAFTSJOURNALIST UND AUTOR DES VATER-RATGEBERS „WICKELPEDIA“. ER LEBT MIT SEINEN ZWEI KINDERN IN KÖLN.

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PAPA, MODELL PACKESEL: Er hat für jeden nur erdenklichen BabyNotfall das passende Zubehör dabei. Beladen wie ein Sherpa auf dem Weg zum Achttausender schleppt er sich Richtung Spielplatz. Mit seinem praktischen Dress hat er bei den Ladys praktisch schon verloren.

DIE RICHTIGE SCHIEBUNG: Kinderwagen von Nippes befreien, Griff schön niedrig einstellen, Kleidung wie für den Kneipenbesuch wählen. So signalisierst du, dass dein Horizont nicht hinter dem Kinderwagen aufhört.

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BABY DRIVER In einer gut funktionierenden familiären Gemeinschaft sollte die Anschaffung eines Teils mit vier Rädern nicht erfolgen, ohne dass die profunde Expertise der männlichen Familienmitglieder eingeholt wird. Das gilt selbstredend auch für den Kinderwagen! TEXT JOE FABIAN FOTOS HERSTELLER

BUGABOO

Nachdem es bei Bugaboo, was das Design betrifft, schon Kooperationen mit Marc Jacobs und Missoni gab, hat man sich nun entschlossen, ein durchaus gewagtes Modell auf den Markt zu bringen. Sein Outfit basiert auf der im Jahr 1966 entstandenen legendären Warhol-Illustration „Banana“. Man kennt sie vor allem vom Cover des Debütalbums von „The Velvet Underground“ mit Sängerin Nico. Der Hersteller weist insbesondere auf die – für Männer äußerst relevante – Einhandlenkung hin. Sie erlaubt problemlose 360-GradWendemanöver und gewährleistet Männern, beim Manövrieren des Kinderwagens ihre unverzichtbare Souveränität zu bewahren. Wer erwartet, dass die Warhol‘sche Banane von seiner Umwelt eher einem Gemüseladen denn der legendären New Yorker Punkband zugeordnet wird, für den hält Bugaboo die Cameleon Classic Line mit Modellen in dezenterem Navy Blue oder Khaki bereit.

STOKKE CRUSI

Ein zweifellos interessantes Modell ist der Stokke Crusi. Nicht nur, dass er mit dem Red Dot Design-Award ausgezeichnet wurde und man sich daher auch in bewohntem Gebiet mit ihm durchaus sehen lassen kann. Er lässt sich auch vielfach ausbauen, gleichsam „tunen“, und so der jeweiligen Entwicklungsphase des Babys anpassen. Komfort wird beim Stokke Crusi groß geschrieben: Auch bei kleinen Geländeausritten liegt es sich darin dank der weichen Federung und der dicken Polsterung äußerst bequem. Wie alle Stokke-Modelle ist der Crusi besonders hoch – so kann man sein Kind auch sehen, ohne eine äußerst unelegante, an Quasimodo erinnernde Körperhaltung einnehmen zu müssen.

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KAMERA

ASSISTENT TEXT JOE FABIAN FOTOS CANON, OLYMPUS, NIKON, SAMSUNG

Die ersten Lebensjahre der Kinder haben eine besondere Magie. Wer sich ein wenig für Fotografie interessiert, wird versuchen, die unwiederbringlichen Momente dieser Zeit auf möglichst lebendige Weise in seinen Bildern einzufangen. Spätestens jetzt setzt man sich vermutlich mit der Anschaffung der dafür richtigen Kamera auseinander. Welche Kriterien dabei zu berücksichtigen sind!

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DER SENSOR Der Bildsensor ist jenes „Ding“ im Herzen der Kamera, das das auftreffende Licht in verwertbare, also digitale Informationen umwandelt. So gesehen wird seine Bedeutung klar: Denn Bilddetails, die der Sensor nicht in entsprechender Qualität aufzeichnet, finden sich am Ende auch nicht im Fotoalbum oder auf dem Fotodruck an der Wand wieder. Klar spielen auch noch sehr unterschiedliche Verarbeitungsstrategien der Prozessoren eine Rolle, die die Bilder berechnen und das Ergebnis natürlich ebenso wesentlich beeinflussen. Schon sind wir damit bei der wunderbaren Vereinfachung in Sachen Bildsensor: Größer ist besser! Grundsätzlich hat ein größerer Sensor zwei Vorteile: Erstens kann er mehr Details aufzeichnen, weil auf einer größeren Fläche mehr Pixel, also mehr Bildinformationen Platz finden, und zweitens kann das einzelne Pixel größer sein, was wiederum Vorteile hinsichtlich einer höheren Lichtempfindlichkeit bringt. In der Praxis lässt sich dadurch bei schlechten Lichtverhältnissen eine bessere Qualität erzielen.

Sony überraschte mit der ersten Vollformatkamera mit Wechselobjektiv, aber ohne Spiegel. Mit drei Modellen deckt man die Ansprüche zwischen maximaler Auflösung und Lichtempfindlichkeit ab.

PIXELMANIA Wenn der Sensor mit 36 Mio. Pixel auflöst, lassen sich weit mehr Details abbilden, als das menschliche Auge aus gleicher Distanz wahrnehmen kann (Nikon D800).

Die Auflösung, also die Anzahl der Pixel, ist heute als Kaufkriterium meist vernachlässigbar, da man sie selten ausnützen wird. Selbst für riesige Poster wird die Auflösung immer ausreichen. Wer es jedoch liebt, jedes Detail bis ins Endlose zu vergrößern, sollte darüber nachdenken, sich ein Pixel-Monster zuzulegen. Wesentlich wichtiger ist da schon das Verhalten im Low-Light-Bereich. Gerade wenn man Babys fotografiert, gilt es den Einsatz von Blitzlicht zu vermeiden. Statt jedes Härchen im strahlenden Licht abzubilden, sollte man eher versuchen, die Stimmung des Augenblickes einzufangen. Technisch perfekte Fotos sind zwar insbesondere im ersten Moment faszinierend. In ein paar Jahren schaut man aber nicht auf die Fototechnik, sondern auf das Erlebte an sich zurück.

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DIE GROSSEN DREI Aus dem Gesagten resultiert die Empfehlung zu einem größeren Sensor: Four-Thirds, APSC oder Vollformat sind jene Formate, die in Sachen Bildqualität wirklich einen merkbaren Unterschied zu den Kompaktkameras erkennen lassen. Vollformat wird für die meisten nicht wirklich große Vorteile bringen. Für Enthusiasten ist es aber zweifellos eine fantastische Spielwiese, die sich freilich in einem klar höheren Preisniveau und auch in den Dimensionen von Kamera und Objektiv manifestiert. Four-Thirds und APS-C bieten in den meisten Fällen das beste Verhältnis von Bildqualität, Größe und Preis. Angesichts der Qualität, die sich mit diesen Formaten erzielen lässt, drängt sich nur mehr die Frage auf: Was macht der Mann hinter der Kamera daraus?

aber bedenken sollte: Hat man sich einmal für ein System oder einen Hersteller entschieden, bindet einen das für Jahre, vielleicht sogar für immer daran. Daher heißt es vor allem auch die Auswahl an Objektiven ansehen. Mit Abstand das größte Sortiment bieten Nikon und Canon – damit wäre man aber auch ausschließlich bei der Kategorie der Spiegelreflexkameras, denn alleine in diese verpacken die beiden Hersteller ihre Top-Technologie. Der Spaß beginnt oftmals damit, für sehr unterschiedliche Anlässe jeweils das passende Objektiv zur Verfügung zu haben: ein lichtstarkes Teleobjektiv, wenn sich abzeichnet, dass man die Kids bevorzugt beim Sport fotografieren will; oder, so man seine Leidenschaft für eindrucksvolle Porträts entdeckt hat, ein Objektiv mit niedriger Blendenzahl. Die sorgt nämlich für die von Fotografen so geschätzte geringe Tiefenschärfe, die alles außer dem betonten Bildteil in künstlerischer Unschärfe verschwimmen lässt. Nikon hat mit 76 Objektiven für DSLRs aktuell das

APS-C, Nikon DX

umfangreichste Angebot. Insbesondere bei Super-Zooms

und Four-Thirds ha-

punktet man mit der interessantesten Auswahl.

ben für die meisten fotografischen Situationen die ideale Größe.

WECHSELOBJEKTIV Wenn man einen großen Sensor möchte, findet man sich mit ganz wenigen Ausnahmen auch in der Klasse der Kameras mit Wechselobjektiven wieder. Das ist auch gut so, denn bei der Anschaffung des ersten hochwertigen Fotoapparates ist kaum noch abschätzbar, in welche Richtung sich die aufkeimende Leidenschaft entwickeln wird. Was man 16

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SPIEGELFRAGEN Die Frage nach dem Spiegel spaltet die Fotowelt wie keine andere. Dies, obwohl die Auswirkungen sich eher im Kopf des Betrachters als in der Qualität der Bilder niederschlagen. Spiegelreflexkameras verfügen über einen optischen Sucher, heißt: Das Bild wird über einen Spiegel zum Auge des Fotografen geleitet. Das Resultat ist ein sehr klares, natürliches Bild, das auch bei schnellen Bewegungen keine Verzögerungen erkennen lässt. Gegenstrategie der letzten Jahre ist es, auf den Spiegel zu verzichten und den optischen Sucher durch einen elektronischen zu ersetzen, der sein Bild direkt vom Bildsensor bezieht. Die Vorteile spiegelloser Systemkameras weisen in zwei Richtungen: Einerseits erlaubt das elektronische Bild wesentlich bessere Rückschlüsse auf das tatsächliche Ergebnis. Die Bildgestaltung wird dadurch einfacher und vorhersehbarer. Andererseits lassen sich Kameras kompakter und handlicher bauen. Argumente, die bis vor Kurzem noch

Die Canon 6D gehört mit ihrem Vollformatsensor zum Besten, was der Markt qualitativ zu bieten hat. In Preis und Ausstattung richtet sie sich eher an fortgeschrittene Enthusiasten.

Olympus OM-D-Serie: klassisches Kameradesign, kompakte Ausmaße und exzellente Bildqualität, basierend auf einem Four-Thirds-Sensor. Seit Kurzem ist auch die OM-D E-M10 als preislich klar günstigere Variante erhältlich.

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Die Samsung NX300 arbeitet mit einem APS-C-Sensor mit dem sich auch bei schlechten Lichtverhältnissen ausgezeichnete Ergebnisse ezielen lassen. Die gute Menütruktur erspart einen so manchen Blick in die Bedienungsanleitung und das alles erhält man zu einem ausgezeichnetem Preisleistungsverhältnis.

Relevanz besaßen – wie etwa die Präzision und Geschwindigkeit des Autofokus –, kann man aber bereits vernachlässigen. Die in spiegellose Kameras eingesetzten Kontrast- oder Hybridautofokussysteme sind jenen in Spiegelreflexkameras absolut ebenbürtig und außerdem wartungsfrei. Nun steht nur eine individuelle Entscheidung an: jene zwischen natürlichem und elektronischem Sucherbild.

SCHNELLER ZUGRIFF Wer sich intensiver mit Fotografie beschäftigt, gelangt bald an den Punkt, dass die in jeder Preisklasse vorhandenen Automatiken den eigenen Vorstellungen nicht mehr genügen. Nun möchte man selbst die Einstellungen für Blende, Verschlusszeit, Lichtempfindlichkeit oder Autofokus bestimmen. Je mehr Bedienelemente an der Oberfläche der Kamera angeordnet sind, desto einfacher und schneller lässt es sich auf gesuchte Funktionen zugreifen. Umgekehrt wird man, was endlos in den Tiefen einer Menüstruktur zu suchen ist, am Ende nicht sehr oft verwenden … womit sich die umfassenden Möglichkeiten einer hochwertigen Ka18

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mera sehr schnell ad absurdum führen. Punkto Bedienung gibt es, um das gleich klarzustellen, meist kein Gut oder Schlecht, sondern nur ein „Ist mir sympathisch oder nicht“. Um hier zu brauchbaren Erkenntnissen zu gelangen, sollte man sich vorab auf einschlägigen Internetseiten ein grundsätzliches Bild von den persönlichen Kamerafavoriten machen und im zweiten Schritt beim Händler des Vertrauens selbst Hand anlegen. So wird man sehr schnell merken, zu welchem Hersteller man einfach aufgrund der Bedienung einen persönlichen Zugang findet.

NEVER-ENDING STORY Natürlich ließen sich mit einer Liste von Kriterien noch einige Seiten füllen. Das heben wir uns aber für den Herrenabend auf, an dem hochintellektuelle Themen wie dieses seit vielen Vätergenerationen bestens aufgehoben sind … oder für weitere, detaillierte Abhandlungen, zum Beispiel in der Herbstausgabe von COOL DAD. Da wollen wir das Thema fortführen und uns mit den Spezifitäten der einzelnen Marken auseinandersetzen. Das Timing kurz vor Weihnachten ist natürlich rein zufällig gewählt!



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EXTRA

COOL

„Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert“

Oscar Wilde FOTOS HERSTELLER

D-LINK EYEON BABY MONITOR Babyphone gehören heute schon zur Grundausstattung von Haushalten mit Babys. Nun hat auch der Netzwerkspezialist D-Link ein Modell entwickelt, das die Bilder gleich zum eigenen Smartphone oder Tablet sendet. Man installiert einfach das kostenlose App … und schon ist man online mit dem Kinderzimmer verbunden. Die Babykamera liefert dank Infrarot-LEDs auch bei völliger Dunkelheit Bilder, und sollte man seine Augen gerade vom Display abgewendet haben, macht eine Push-Nachricht schnell darauf aufmerksam, dass im Kinderzimmer Bewegung aufkommt. Als Universaltalent erkennt die Kamera Bewegungen und Geräusche, überwacht die Raumtemperatur und spielt Schlaflieder ab. Der kleine Aufpasser ersetzt natürlich nicht die persönliche Fürsorge – aber man kann die Zeit, in der das Baby schläft, einfach besser nützen. Ganz nebenbei: Wäre das nicht der ideale Zeitpunkt, sich endlich ein neues Handy oder ein Tablet zu leisten? Natürlich nur zum Wohle der lieben Kleinen!

NUCKELALARM Vater zu werden ist für Männer meist ein Schritt in die absolute Ungewissheit. Wer sich, bevor es ernst wird, ein wenig einlesen möchte, mit dem teilt Thomas Richter in dem Buch „Nuckelalarm“ seine Erfahrungen. Vom ersten Besuch beim Frauenarzt über die Sprüche, die man sich im Kreißsaal besser sparen sollte, bis hin zum Umgang mit BesserwisserEinmisch-Müttern bereitet er einen auf das Abenteuer Familie vor – und das bewusst in einer tendenziös väterlichen Sichtweise. 20

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CHICCO GOAL Eine der wichtigsten väterlichen Aufgaben ist es, die motorischen Fähigkeiten seines Kindes zu fördern. Das bedeutet vor allem: laufen, passen und schießen. Zur Unterstützung in dieser Angelegenheit wurde nun das Chicco Goal entwickelt. Es ist für Kinder ab zwei Jahren geeignet und hat Spielmodi in verschiedenen Schwierigkeitsstufen sowie einen weichen Ball, der Spieler und Einrichtung weitestgehend schonen sollte. In einem Detail ist das Chicco Goal seiner Zeit sogar voraus: Es zeigt nämlich elektronisch an, ob der Ball ins Netz gegangen ist oder nicht – eine kleine technische Errungenschaft für unsere Jüngsten, der sich die etwas reiferen Herren der FIFA bekanntlich ja konsequent verweigern.

NIKON 1 AW1 Laut einer Studie von Nikon haben 43 Prozent aller Männer in den letzten fünf Jahren ein technisches Gerät beschädigt. Acht Prozent der Befragten gaben an, dass sie es in ein Getränk fallen gelassen oder ein solches darüber verschüttet hätten. Frauen verursachen tendenziell zwar einen geringeren Schaden … allerdings fällt ihnen doppelt so oft ein Gerät in die Toilette. Aus der Sicht von Nikon gab es deswegen nur eine Antwort: Die erste wasserdichte, stoßfeste und kältebeständige Wechselobjektiv-Kamera der Welt: die Nikon 1 AW1. Ob schlechtes Wetter, exzessive Sportausübung oder wilde (Kinder-)Partys: Es gibt keine Gründe mehr, seinen geliebten Fotoapparat zu Hause zu lassen.

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GEWINNSPIEL

GEWINNEN SIE

MOBILE KLANGQUALITÄT – GHETTOBLASTER WAR GESTERN.

Heute sind kabellose Lautsprechersysteme wie das Sony SRS-X7 angesagt. Es genügt, die Haupteinheit mit einem NFC-fähigen Smartphone kurz zu berühren, und schon kann man seine Musik auch laut und kraftvoll hören. Eine Vielzahl von Verbindungsmöglichkeiten erlaubt es, das Sony SRS-X7 mit fast jedem Gerät zu kombinieren. Wer Bedenken hat, dass seine Umwelt den Musikgenuss möglicherweise nicht teilen möchte, für den gibt es zusätzlich den Bluetooth-Kopfhörer Sony MDR-10RBT zu gewinnen. Dieses Modell wurde in Zusammenarbeit mit den Musikern der Band „The Script“ optimiert und verfügt gleichermaßen über vielfache Verbindungsmöglichkeiten wie auch NFC-Technologie. 22

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MITMACHEN UND GEWINNEN – SO EINFACH GEHT’S: Gewinnfrage beantworten und eine Postkarte, ein Fax oder eine E-Mail mit dem Kennwort „Sony“ schicken. GEWINNFRAGE: Wie heißt das kabellose Lautsprchersystem? Postkarte mit Antwort an: taco-media gmbh, Industriezentrum NÖ Süd, Straße 2a, Objekt M39/2, 2355 Wr. Neudorf. Fax: 02236/66 03 24, E-Mail: redaktion@cooldad.at. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss: 30.Juni 2014




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