SoSe12_Bagge+Sofroniou_cyp GRE TUR hybrid by team blumfeld

WAS BEDEUTET DIE TEILUNG DER HAUPTSTADT ZYPERNS FÜR IHRE ENTWICKLUNG UND WELCHE POTENZIALE BIRGT DIE PUFFERZONE ?

CYP

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ELENI SOFRONIOU + SIMON DAVID BAGGE

CYP

2012.09 EIN SZENARIO FÜR NICOSIA.

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CYP

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ABSCHLUSSARBEIT MASTER OF ARTS IN ARCHITECTURE VON SIMON DAVID BAGGE UND ELENI SOFRONIOU BETREUT VON KAZU BLUMFELD-HANADA SOMMER 2012 MÜNSTER SCHOOL OF ARCHITECTURE

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010000

010500

ZYP VOR:W:ORT hybrid

CYP

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Potenzial

ZYP 010100

010600

Nicosia Masterplan

x 102

Timeline Geschichte hybrid o 36

010300

030203

Im Maßstab zwischen Architektur und Bigness 136

xo 030204

Der Hybrid als Kraftwerk

xo 140

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THESE

Victory to Typology !

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108

010401 xo

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112

Field Trip: Südlicher Teil o

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Field Trip: Nördlicher Teil o

03000

HYBRIDE: 'Schön wie das zufällige Zusammentreffen einer Nähmaschine und eines Regenschirms auf einem Seziertisch'

Field Trip: Green Line

130

Lefkosia | Lefcosa

FAZIT VOR:ORT 104 02000

FIELD TRIPS 40

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Incidential Urbanism

Fakten 010200

126

122

xo 030100

14 148

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Hybride: Beispiele x 170

030207

Hybride = Barometer xo 176

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Timeline: Hybride

This is not Hybrid

030201

Komplexität + Diversität + Optimismus xo

184

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Utopien in der Realität xo

192

244

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Entwicklung xo 218

255

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CYP

219

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Perspektive hybrid xo 220

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060202

268

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286

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060216

Ansicht S체d xo 292

060217

Schnitt L채ngs

Ansicht Ost

060210

294

060218

Ansicht West

060203

270

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272

xo 298

060212

xo 060213

060220

Material

Schnitt Quer 3 274

060219

Perspektive

060205

296

Schnitt Quer 2

Grundrisse

236

Schnitt Quer 1

228

Ansicht Nord

Lageplan

Spregisometrien konzeptuell 226

060215

Grundriss Ebene 2

ZYP

060201

280

Grundriss Ebene 3

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ZYP

060207

300

060221

Grundriss Platzniveau

Perspektiven

Leitdetail

060206

278

060214

304

060222

Grundriss Ebene 1

Sprengisometrie

Reflexion

Eleni Sofroniou Simon David Bagge

x o

01 “Peace Wall”

03 “United Nations Buffer Zone”

Cupar Way, Belfast, Nordirland

Nicosia, Zypern

02 “Antifaschistischer Schutzwall”

04 “Israeli Security Fence”

Berlin, Deutschland

Bethlehem, Palästinensergebiet

ZYP

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Georg Simmel in 'Der Raum'

hybrid ZYP

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Die Grenze ist eine soziale Tatsache, die sich räumlich formt.

11 ZYP

CYP

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ZYP

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010000

VOR:W:ORT Die UN-Pufferzone auf Zypern, die den Altstadtkern der Hauptstadt Nicosia in zwei Teile trennt, hat unser Interesse geweckt. Um ein Verständnis für den Ort sowie die komplizierte politische und soziokulturelle Situation zu entwickeln, beginnen wir unsere Recherche Vorort. Gleichzeitig untersuchen wir historische Entwicklungen, wobei wir uns

ZYP

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CYP auf die jüngeren Ereignisse fokussieren. Im Anschluss untersuchen wir mögliche Formen einer Bespielung, die diesem ungewöhnlichen Ort gerecht werden kann. Abschließend entwickeln wir eine architektonische Vision. Dieses konkrete Szenario soll die Diskussionen um den Zypernkonflikt ergänzen. Eine positive Vision kann Prozesse beschleunigen und zum Handeln ermutigen.

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REPUBLIK ZYPERN | KYPRIAKI DIMOKRATIA | KIBRIS CUMHURIYETI UNABHÄNGIGKEIT: SEIT 16. AUGUST 1960 (VON GROSSBRITANNIEN) TÜRKISCH-ZYPRIOTEN PROKLAMIERTEN SELBSTVERWALTUNG AM 13. FEBRUAR 1975 UND 1983 IHRE UNABHÄNGIGKEIT (ANERKANNT NUR VON DER TÜRKEI) STAATSFORM: SÜDZYPERN: PRÄSIDIALREPUBLIK | PRÄSIDENT DIMITRIS CHRISTOFIAS NORDZYPERN: PARLAMENTARISCHE REPUBLIK | STAATSPRÄSIDENT DERVIS EROGLU, MINISTERPRÄSIDENT IRSEN KÜÇÜK LANDESFLÄCHE: 9.251 KM² 01 59% REPUBLIK ZYPERN | 36 % DE FACTO TÜRKISCHE REPUBLIK NORDZYPERN | 3 % PUFFERZONE UNTER VN-VERWALTUNG | 2 % BRITISCHE SOUVERÄNE MILITÄRBASEN01 BEVÖLKERUNG: 803.200 EINWOHNER IN DER REPUBLIK ZYPERN DAVON 130.400 AUSLÄNDER01 89.200 TÜRKISCH-ZYPRIOTEN IM NORDTEIL DER INSEL

FAKTEN

Stand: März 2011

01 laut Auswärtigem Amt http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/ Laender/Laenderinfos/01-Nodes_Uebersichtsseiten/ Zypern_node.html Stand: 28.04.2012

02 The World Fact Book http://www.indexmundi.com/de/zypern/ Stand: 04.05.2012

ANTEIL STÄDTISCHER BEVÖLKERUNG: 70,2 %01 WACHSTUM: 1,617%02 LEBENSERWARTUNG BEI GEBURT: GESAMTBEVÖLKERUNG: 77,82 JAHRE02 LANDESSPRACHEN: SÜDZYPERN GRIECHISCH | NORDZYPERN TÜRKISCH | VERKEHRSSPRACHE: ENGLISCH01 RELIGIONEN: IM NORDTEIL ÜBERWIEGEND GRIECHISCHORTHODOX | IM SÜDTEIL ÜBERWIEGEND MUSLIMISCH ALTERSSTRUKTUR: 0-14 JAHRE: 16,2% | 15-64 JAHRE: 73,4% | 65 JAHRE UND MEHR: 10,4% ALPHABETISIERUNG: 97,6% HAUPTSTADT: NICOSIA SÜD-NIKOSIA 313.400 | NORD-NIKOSIA 75.000 EINWOHNER EINWOHNERDICHTE NIKOSIA SÜD 4.332 EINWOHNER/KM² | NORD 925 EINWOHNER/KM² 01 URBANISIERUNG: SÜDZYPERN: 68% | NORDZYPERN 59% WIRTSCHAFT: HUMAN DEVELOPMENT INDEX: SÜDZYPERN 0,914 WÄHRUNG: SÜDZYPERN EURO | NORDZYPERN TÜRKISCHE LIRA BIP PRO KOPF (PPP): SÜDZYPERN 29.620 US-$ | NORDZYPERN 13.300 US-$ (2010)

FAKTEN

WIRTSCHAFTSZWEIGE: LANDWIRTSCHAFT 3,1% | INDUSTRIE 19,1% | DIENSTLEISTUNGEN 77,8% INFLATIONSRATE : 2,4% (2010) 02 | ARBEITSLOSIGKEIT: 4,6% (2010)02 IMPORT-PARTNER: GRIECHENLAND 20,18%, ITALIEN 10,67%, UK 8,95%, DEUTSCHLAND 8,79%, ISRAEL 6,99%, CHINA 5,52%, NIEDERLANDE 4,85%, FRANKREICH 4,01% (2009) EXPORT-PARTNER: GRIECHENLAND 23,83%, DEUTSCHLAND 9,2%, UK 8,78% (2009)02 EXPORT-WAREN: ZITRUSFRÜCHTE, KARTOFFELN, PHARMAZEUTISCHE PRODUKTE, ZEMENT, BEKLEIDUNG UND ZIGARETTEN IMPORT-WAREN: HAUPTSÄCHLICH NAHRUNGS- UND GENUSSMITTEL, ROHÖL UND SCHMIERMITTEL, ZWISCHENPRODUKTE, MASCHINEN UND FAHRZEUGE MITGLIED INTERNATIONALER ORGANISATIONEN: REPUBLIK ZYPERN: UN COUNCIL OF EUROPE, COMMONWEALTH, OSCE, EUROPEAN UNION, IAEA, IBRD, IHO, ILO, IMF, IMO, INTERPOL02 KLIMA: MITTLERE TEMPERATUREN NICOSIA: JANUAR 10 °C, JULI 28 °C

Kyrenia

Famagusta Nicosia

Nicosia U.K.

Paphos

Larnaca

Limassol

Kyrenia

U.K.

Morphou Nicosia

Kyrenia Lebensmittelindustrie Chemie, Stahl- und Zementproduktion, Zigaretten, Farb- und Putzherstellung, Textilien, Lebensmittel, Tourismus Morphou Zigaretten, Farb- und Putzherstellung, Textilien, Lebensmittel, Nicosia Tourismus Famagusta

Famagusta

Erdรถlraffination, Chemie, Zigaretten, Farb- und Putzherstellung, Textilien, Larnaca Lebensmittel, Tourismus

Paphos

Zement, Zigaretten, Farb- und Putzherstellung, Textilien, Lebensmittel, Tourismus

Chemie, Zement Limassol

Larnaca

Paphos Sector 1 Argentinien

Limassol

Sector 2 U.K. Nicosia

Sector 4 Slowakei

U.K.

0 10

30 km

U.K.

04 01 Topographie 02 Administratorische Zonen 03 Wirtschaft 04 Sektoren Peacekeeper UNFIZYP

750

500

330

250

100 v.Chr.

500 v.Chr.

750 v.Chr.

1000 v.Chr.

1500 v.Chr.

Äneolithisches Idol aus Lemba

3000 v.Chr.

Ruinen neolithischer Siedlung Choirokoitia

Byzantinische Zeit | Unter Kaiser Konstantin dem Großen wird die Hauptstadt Roms nach Byzantion (Byzanz; später Nova Roma, Konstantinopel, Istanbul) verlegt. Zypern gehört nun zum östlichen Teil des Römischen Reiches. Es wird weiterhin griechisch gesprochen. Byzantiner und Araber kämpfen um die Vorherrschaft auf der Insel. Es werden zahllose Friedensabkommen verhandelt und von beiden Seiten gebrochen. Die Insel untersteht in dieser Zeit überwiegend Konstantinopel ist aber zu Tributzahlungen an arabische Kalifen verpflichtet. Nachdem 743, 806 und 912 Überfälle von Seiten der Araber stattgefunden hatten, können diese Zypern zeitweilig erobern. ca. 650 bis 965

Das Christentum wird durch die Apostel Paulus von Tarsus und Barnabas eingeführt. ca. 50

330 bis 1184

Die Insel ist als Provinz Teil des Römischen Reichs, nachdem König Ptolemaios von Zypern (80 - 58 v.Chr.) im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen mit Publius Clodius Pulcher in Ungnade gefallen war und sich vergiftete.

Zypern wird Provinz der Ptolemäer (nach der Auflösung des makedonischpersischen Reichs Alexander des Großen) 295 v.Chr.

58. v.Chr. bis 330

Die Makedonier besetzten unter Alexander dem Großen Zypern und befreien die Insel von den Persern. (In der Schlacht von Issos siegt A.d.G. über den persischen Großkönig Dareios´ III.) Als Ausgleich hilft ihm die zyprische Flotte bei der Niederwerfung der Völker an den Küsten der Levante 333 v.Chr.

Persische Periode

Ägyptische Herrschaft ca. 600 v.Chr. ca. 525 v.Chr.

Zypern untersteht den Assyrern. Erste Erwähnung von ‘Li-di-ir‘ (Ledra; heute Nicosia / Levkoşa)

Die Phönizier herrschen über Zypern und gründen Kolonien wie Qart-Hadasht (heute Larnaka) ca. 800 v.Chr.

ca. 700 v.Chr.

Eine zweite Besiedlungswelle aus Griechenland setzt am Ende des trojanischen Krieges (1184 v. Chr.) mit den Achäern ein. Die griechischen Siedler führen die griechische Sprache ein und sorgen für die Ausbreitung der griechischen Kultur und Weltanschauung auf Zypern. Mit dem Beginn des ersten vorchristlichen Jahrhunderts gibt es auf der Insel eine Anzahl von kleinen Stadtstaaten, die nach dem Modell der griechischen Stadtkönigreiche funktionieren. Während dieser Zeit herrscht auf Zypern ein großer Reichtum. Nicht nur die günstige geographische Lage der Insel zwischen den Kultur- und Handelszentren (von Ägypten 384 km, von Syrien 102 km, von Anatolien 70 km und von den nächstgelegenen griechischen Inseln Rhodos und Karpathos 384 km), sondern auch die Entdeckung reichhaltiger Kupfervorkommen lassen die Insel schon sehr bald zu einem wichtigen Handelszentrum des Mittelmeerraumes werden. Diese vorteilhafte Lage Zyperns wird aber auch von anderen Ländern und Völkern erkannt.

Eine eigene Schrift wird entwickelt und erste Städte werden erwähnt.

1575-1475 v.Chr.

ab 1184 v.Chr.

Die Bronzezeit folgt auf die Kupferzeit (ab ca. 3900 v. Chr.); Zypern ist durch den Abbau von Kupfer und Bronze ein starker Handelspartner im Mittelmeerraum.

Bronzezeit

Eine erste Besiedlungswelle der aus dem jetzigen Griechenland stammenden Mykenern ereignet sich und beendet die Bronzezeit; die Mykener kommen erstmalig als Kaufleute und Emigranten nach Zypern.

Während der Erimi-Kultur werden auf der Insel Kupfervorkommen entdeckt (Kupfer lat. cuprum; abgeleitet von aes cyprium (Erz aus Zypern; griechisch Kypros (Κύπρος))

3000-2300 v.Chr.

ab 1500 v.Chr.

Die ältesten Funde menschlicher Besiedlung gehen auf etwa 6000 v.Chr. zurück; Anzeichen dieser Kultur reichen bis etwa in die Zeit um 3000 v.Chr.

Neolithische Periode

1650

1600

1900

1850

1800

1750

1700

Nicosia, 1573

1500

1250

1000

Fränkische Zeit | Ostern 1192 erheben sich die Zyprioten gegen ihre neuen Lehnsherren. Die Templer geben die Insel daraufhin auf und an K.R.L. zurück. König Richard Löwenherz verkauft Zypern erneut; Guy de Lusignan, Titularkönig von Jerusalem wird neuer Cypri Dominus (Herr von Zypern). Er begründet die bis Ende des 15. Jahrhunderts andauernde französische Dynastie der Lusignaner auf Zypern. Nicosia ist bereits das Zentrum der Insel und wird mit der Übernahme der Lusignaner zur Hauptstadt des Fränkischen Reiches. Während der französischen Herrschaft dient Zypern mehrfach als Wintercamp bzw. zur Zwischenstation folgender Kreuzzüge ins Heilige Land und nach Ägypten

Genua erhält Handelskonzessionen Venedig erhält Handelskonzessionen Katharina Cornaro, eine Venezianerin (die Cornaros besaßen weite Ländereien auf Zypern), heiratet Jakob II., den amtierenden Lusignaner-König. Jakob II. hatte sich ca. zehn Jahre zuvor in einem Streit um die Krone mit finanzieller Unterstützung Venedigs gegen seine Halbschwester Carlotta durchsetzten können. Unmittelbar nach der Hochzeit stirbt sowohl Jakob II. als auch sein posthum geborener Sohn Jakob III.. Königin Katharina Cornaro wird Herrscherin über Zypern. Nach großem Drängen des venezianischen ‘Rates der Zehn‘ übergibt K. Cornara im Februar die Macht über die Insel an die Republik Venedig. Zypern ist ein wichtiger Standort um über den staatseigenen Handel mit Asien zu wachen. Obwohl Venedig Zypern nur bis 1571 kontrolliert, wird die Stadtmauer Nicosias in Form einer idealen Wehranlage erbaut. Sie soll erst 1930 wiederentdeckt und saniert werden.

1192

1208 1306 1473

1489

1878

Am 3. Juni 1878 schließt der Sultan des Osmanischen Reiches, Abdülhamid II., einen Beistandspakt mit Großbritannien. Unmittelbar zuvor hatte er im türkischrussischen Krieg eine Niederlage erlitten und erkauft sich nun britische Unterstützung für zukünftige Angriffe des Zarenreiches. Als Bezahlung dient die de facto, nicht aber de jure Souveränität über Zypern. Großbritannien verpflichtet sich außerdem, dem Osmanischen Reich jährlich eine Summe von 93.799 Pfund Sterling zu entrichten.

“... . Zypern ist der Schlüssel zu Westasien”. (Lord Baconfield, damaliger britischer Premierminister in einem Brief vom 05. Mai 1878 an Königin Viktoria)

Nach fast einjähriger Belagerung nehmen die Osmanen Zypern ein. ‚Die Einbindung in das osmanische Reich zieht einen Wandel des gesamten Lebens nach sich. Wichtigstes Merkmal dieser Entwicklung ist die Einführung des MilletSystems.‘ Mit diesem System räumen die Osmanen ihren Untertanen möglichst viel Freiheiten ein. Jede religiöse Gruppe durfte sich als weitgehend selbstbezogene und autonome Gemeinschaft, genannt Millet, mit ihren eigenen Gesetzen und mit einer eigenen Verwaltungsstruktur unter ihrem jeweiligen religiösen Oberhaupt organisieren. Jedes Oberhaupt einer Millet war der Herrscher seines Volkes nach den jeweiligen Regeln seiner Religion und seiner Gemeinschaft. Oberhaupt der Millet war im Falle Zyperns der Erzbischof. Er war dem Herrscher lediglich dann Rechenschaft schuldig, wenn die öffentliche Ordnung gestört oder die Steuern nicht gezahlt wurden. Die Hauptaufgabe des Staates war es, Reichtümer auszubeuten, nicht Untertanen zu bekehren. Die Ablösung der Venezianer durch die Osmanen wird somit weitestgehend als Erleichterung von der Bevölkerung der Insel aufgenommen. Prägend für die weitere Entwicklung Zyperns ist allerdings auch die mit der osmanischen Herrschaft beginnende Ansiedlung von überwiegend aus Anatolien stammenden Muslimen. Ihre Zahl wächst bis zum Ende der osmanischen Herrschaft auf etwa 45.000 Personen, bzw. rund 24,2 %. Die Moslems stellten in Zypern die Beamtenschaft, das Militär und die Großgrundbesitzer. Die beiden unterschiedlichen ethnisch-religiösen Gruppen leben während des gesamten Zeitraums der osmanischen Herrschaft friedlich miteinander. Geht man in der Geschichte der Insel an den Punkt zurück, an dem das türkische Element erstmals auftaucht, hat man damit keineswegsden Ursprung einer türkisch-griechischen Feindschaft auf Zypern entdeckt.

König Richard Löwenherz erobert die Insel während des dritten Kreuzzuges auf dem Weg ins Heilige Land. Er verkauft Zypern zunächst an den TemplerGroßmeister Robert de Sablé.

1191

1571

Zypern ist unabhängig

1184

Erzbischof Makarios III

1960

Rauf Denktaş

ENOSIS, Gerogios Grivas

1950

GB bittet Griechenland um Kriegshilfe und bietet dafür Zypern; Griechenland lehnt das Angebot ab und greift nicht ins Kriegsgeschehen ein GB verleiht allen Zyprioten die britische Staatsangehörigkeit ‚Im Friedensvertrag von Lausanne am Ende des griechisch-türkischen Kriegs von 1919 bis 1922 erkennt die Türkei die britische Annexion an und leistet formellen Verzicht auf Zypern‘ (APuZ) Zypern wird Kronkolonie; GB erhält auch die de-jure Souveränität über die Insel. Der türkischen Bevölkerung wird nahegelegt, ‚sich entweder für die Repatriierung in die Türkei, oder zur ständigen Niederlassung auf der Insel zu entschließen. Eine große Anzahl blieb auf Zypern. Dennoch ist ein deutliches prozentuales Absinken der moslemischen gegenüber der christlich-orthodoxen Bevölke-

1915

1917 1922

1925

Die orthodoxe Kirche hält ein inoffizielles Plebiszit über die Enosis ab. 96% der Griechenzyprioten stimmen für die Wiedervereinigung mit Griechenland. Der Appell Griechenlands an die UN zur ‚Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts auf Zypern‘ wird abgelehnt Am 1. April beginnt die griechisch-zypriotische Guerrilla-Organisation EOKA (Nationale Organisation zypriotischer Kämpfer) unter dem ehemaligen griechischen Offizier Gerogios Grivas mit terroristischen Aktionen gegen die britische Herrschaft. Politischer Führer der EOKA ist Erzbischof Makarios III. GB sieht dies als Chance Inselgriechen gegen Inseltürken gegeneinander auszuspielen. Eine Spezialeinheit zur Bekämpfung der EOKA wird aus türkischen Zyprioten aufgestellt.

Der türkische Generalstab gründet mit britischer Duldung ebenfalls ein militärische Untergrundorganisation, die VOLKAN; später TMT (Türk Mukavemet Teşkilatı, Organisation Türkischer Widerstand). Politisches Ziel ist die Beibehaltung des Status quo, die Teilung der Insel (türkisch: Taksim). Politischer Führer und späterer Repräsentant des türkischen Militärs auf Zypern ist Rauf Denktaş. Es kommt zu offenen Konflikten zwischen der EOKA und der TMT. Diese enden in Anschlägen die derart eskalieren, dass von bürgerkriegsähnlichen Zuständen gesprochen werden kann. Durch Druck der NATO (insbesondere der USA) veranlasst GB Lösungsgespräche zwischen Vertretern Griechenlands und der Türkei, die vom 05. bis zum 13. Februar in Zürich stattfinden und vom 17. bis zum 19. Februar in London weitergeführt werden. Mit den Londoner Abkommen wird Zypern unabhängig. Garantiemächte des neuen Staates Zypern werden Griechenland und die Türkei sowie Großbritannien. Diese oktroyieren der jungen Republik eine von ihnen ausgehandelte Verfassung auf. Diese ‚Scheinlösung‘ des Zypern-Konflikts und die Beschneidung der ‚Selbstbestimmung‘ des religiös gemischten Zypern wird in naher Zukunft zu Problemen führen.

1950

1954

1955

1957

1958

1959

Im November bricht der Zypern-Konflikt erneut aus, als Präsident Makarios versucht 13 Verfassungsänderungen durchzusetzen. Hauptstreitpunkt ist der versuch der Abschaffung des absoluten Vetorechts des immer türkisch besetzten Vizepräsidenten. Makarios lehnt die von der Verfassung vorgesehene faktische Gleichberechtigung von Türken- und Griechenzyprioten angesichts eines Bevölkerungsverhältnis 18:80 ab. Die türkischen Zyprioten werten diesen Vorstoß zu Unrecht als Verfassungsbruch. 1963

Im Dezember eskalieren die Auseinandersetzungen. Extremisten beider Seiten heizen den Konflikt durch Provokationen an.

Am 16. August erlangt Zypern die Unabhängigkeit. 1960

Im Dezember wird Makarios III mit großer Mehrheit der Stimmen (66,85%) zum 1. Präsidenten Zyperns gewählt.

Im März löst sich die EOKA auf.

Erste Unruhen gegen die britischen Kolonialherren kommen bei Griechenzyprioten auf. GZ fordern Enosis (Anschluss Zyperns an Griechenland). Der Aufstand wird blutig niedergeschlagen; zwei zypriotische Bischöfe werden verbrannt.

1931

rung aufgrund dieses Angebotes zu erkennen‘

kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs kündigt GB einseitig die Konvention von 1878 und annektiert Zypern am 5. November

1913

1980

Türkische Soldaten, Juli 1974

1975

1970

1965

Bei den griechischzypriotischen Parlamentswahlen erzielt die AKEL (KP Zyperns) massive Wahlgewinne. Makarios wird als ein ‚Castro im Priesterrock‘ bezeichnet. Geheimdienste Griechenlands sowie der USA beginnen Pläne zum Sturz von Makarios zu entwickeln.

1970

1975

Am 15. Juli putscht die zypriotische Nationalgarde. Sie wird von der in Griechenland regierenden Militärjunta unterstützt. Präsident Makarios gelingt allerdings rechtzeitig die Flucht ins Ausland. 1974

Es finden weitere Verhandlungen unter der Schirmherrschaft der UN in New York und Wien statt. Bei diesen werden keine nennenswerten Fortschritte erzielt.

Am 14. Februar erklärt der türkisch-zypriotische Führer Rauf Denktaş den nördlichen, vom türkischen Militär besetzten Teil Zyperns zu einem türkischen Bundesland des noch zu schaffenden föderalen Staates Zypern. Dieser wird international nicht anerkannt. Denktaş beendet damit die erste Verhandlungsrunde.

Im Dezember kehrt Makarios als legales Staatsoberhaupt aus dem Exil zurück. Außerdem beginnen erste, von der UN angeregte Gespräche. Die beiden Volksgruppen sollen sich annähern und eine gemeinsame politische Zukunft soll geschaffen werden.

Im November wird in einer UN-Resolution der Rückzug aller auswärtigen Truppen und die Rückkehr aller Flüchtlinge gefordert.

Vom 14. bis zum 16. August findet die zweite Phase der türkischen Invasion statt. Die türkische Armee besetzt fast 40 Prozent Zyperns. Die Invasion findet langsam statt um griechischen Zyprioten die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Es kommt aber auch zu Übergriffen.

Am 25. Juli finden Gespräche aller beteiligten Staaten in Genf statt.

Am 24. Juli tritt Griechenland aus dem militärischen Teil der NATO aus , um bei einem Krieg mit der Türkei über die eigenen Streitkräfte verfügen zu können.

Am 22. Juli tritt der auf Basis der UN-Resolution Nr. 353 vereinbarte Waffenstillstand in Kraft.

Am 20. Juli beginnt die erste Phase des unilateralen militärischen Eingreifens mittels einer Invasion. Bei Kyreneia im Norden Zyperns landen türkische Streitkräfte.

Grivas bildet die ‚EOKA B‘. Diese paramilitärische Organisation soll als Instrument der griechischen Militär-Junta dienen um Makarios zu stürzen; notfalls durch eine gewaltsame Beseitigung. 1971

Am 15. Juli scheitert das 1., vom Athener Geheimdienst organisierte, Attentat auf Makarios und der damit verbundene Putschversuch.

Im Juni beginnt ein Dialog zwischen GZ und TZ zur Beilegung des Konflikts. Makarios ist von den Enosis-Plänen abgewichen und geht auf Distanz zu Griechenland. Die Gespräche werden mit Unterbrechungen bis zum Oktober 1971 andauern.

Ende Mai verhindert US-Präsident Johnson eine von dem türkischen Staatspräsidenten Ismet Inönü für Anfang Juni geplante militärische Invasion.

UNFICYP richtet eine Waffenstillstandslinie im Zentrum Nicosias ein. Die Ledra-Straße ist seitdem geteilt.

Am 4. März wird im UN-Sicherheitsrat die Entsendung einer UN-Friedenstruppe, der UNFICYP (United Nations Peacekeeping Force in Cyprus), nach Zypern beschlossen. Am 13. März landen erste Einheiten der Blauhelme auf der Insel. Bis jetzt ist kein Ende des Einsatzes geplant.

1968

1964

Makarios lehnt das Angebot der USA und GB ab eine NATO-Friedenstruppe auf Zypern zu stationieren. Er befürchtet ein Verbot der kommunistischen Partei AKEL, dessen parlamentarische Unterstützung er genießt.

Die Ausschreitungen nehmen solche Ausmaße an, dass sie als innerzypriotischer Bürgerkrieg anzusehen sind. Bis zum Ende der Auseinandersetzungen im Sommer 1964 verlieren 350 türkische und 200 griechische Zyprioten ihr Leben.

2000

1980

1995

Türkische Soldaten, Juli 1974

1975

1990

1970

Flagge der TRNZ

1985

1965

Am 14. Februar erklärt Führer Rauf Denktaş den nördliDa durchsickert, dass der die türkisch-zypriotische EU die Republik Zypern auch ohne eine Lösung des chen, vom türkischen Militär besetzten Teil Zyperns zu einem türkischen Konflikts aufnehmen wird, beginnen im Januar erneute Verhandlungen. Bundesland des noch zu schaffenden föderalen Staates Zypern. Dieser wird international nicht anerkannt. beendet damit die VerhandlungsIm November wechselt dieDenktaş türkische Regierung in erste Ankara. Die neue runde. AKP-Regierung verfolgt aufgrund eigener EU-Beitritts Ambitionen gänzlich 1975 2002

andere Ziele bei der Lösung des Zypernkonflikts. Auch bei der türkischEs finden weitere Verhandlungen unter Schirmherrschaft der UN in New York zypriotischen Bevölkerung beginnt ein der Sinneswandel. und Wien statt. Bei diesen werden keine nennenswerten Fortschritte erzielt.

Beitrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union und der Republik Im Dezember kehrtDenktaş Makarios legales dem Exildass zurück. Zypern beginnen. undalsdie TürkeiStaatsoberhaupt gehen zunächst aus davon aus, die Außerdem beginnen erste, von der UN angeregte Gespräche. Die beiden EU eine Vollmitgliedschaft der Republik Zypern ohne eine Lösung des InselkonVolksgruppen undfür eine gemeinsame politische Zukunft soll flikts ablehnensollen würde.sich Dieannähern Türkei droht den Fall einer Vollmitgliedschaft sogar geschaffen werden. damit, den Norden der Insel an die Türkei anzuschließen.

Glafkos Kliridis wird zum neuen griechisch-zypriotischen Präsidenten gewählt. Im November wird in einer der Rückzug aller auswärtigen In seiner Wahlkampagne lehnt UN-Resolution er die UN-Vorschläge ab. Truppen und die Rückkehr aller Flüchtlinge gefordert.

Am 25. Juli Gespräche aller beteiligten Staaten in Genf statt. Im April stelltfinden der neue UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali eine erweiterte Fassung des ´Set of Ideas´ vor. Diese werden von den griechischen Zyprioten Vom 14. bis zum 16. August findet die zweite Phaseofder türkischen als Verhandlungsgrundlage akzeptiert. Das ´Ghali-Set Ideas´ scheitertInvasion obwohl statt. Die türkische Armee besetzt fast 40 Prozent Zyperns. Die Invasion findet Denktaş 91 von 100 Un-Vorschlägen akzeptiert. Er weigert sich über die übrigen langsam statt um griechischen Zyprioten die Möglichkeit zur Flucht zu geben. Es neun zu verhandeln. kommt aber auch zu Übergriffen.

Am 24.bricht Juli tritt Griechenland aus dem militärischen Teil derZypern NATO auf ausMitglied, um bei Im Juli Denktaş empört über den Antrag der Republik einem Krieg mit der Türkei über die eigenen Streitkräfte verfügen zu können. schaft in der Europäischen Gemeinschaft alle Verhandlungen ab.

Am 22. Julischeitern tritt der auf Basis der UN-Resolution WaffenstillIm Januar Verhandlungen in New YorkNr. an353 der vereinbarte türkisch-zypriotischen stand in Kraft. Forderung nach Selbstbestimmung.

1998

1992

1990

1989

Am 20. weist Juli beginnt erste deseinen unilateralen militärischen Eingreifens Im Juni Denktaşdie den ´SetPhase of Ideas´, erneuten Lösungsvorschlag der mittels einer Invasion. Bei Kyreneia im Norden Zyperns landen türkische UN ab. Laut Denktaş steht es dem UN-Generalsekretär nicht zu umfassende Streitkräfte. Lösungsansätze vorzuschlagen.

Am 15. Juli putscht die erneute zypriotische Nationalgarde. Sie wirddem von der GriechenIm August beginnen Verhandlungen zwischen neuin gewählten land regierenden Militärjunta unterstützt. Präsident Makarios gelingt griechisch-zypriotischen moderatem Präsidenten George Vassiliou allerdings und dem rechtzeitig dieHardliner Flucht ins Ausland. nach wie vor Denktaş in Genf. 1974

1988

Weitere Initiativen UN-Generalsekretärs Perez de Cuellar scheitern an Grivas bildet die ‚EOKA B‘. Diese paramilitärische Organisation soll als Instrugriechisch-zypriotischen Bedenken und dem Unwillen beider Seiten. ment der griechischen Militär-Junta dienen um Makarios zu stürzen; notfalls durch eine gewaltsame Im Frühjahr bessert sichBeseitigung. das Verhältnis zwischen der Türkei und Griechenland. 1986 1971

direkten Gesprächen. Diese enden aber nicht wie von der UN gehofft mit einem Am 15. Juli scheitert das 1., vom Athener Geheimdienst organisierte, Attentat Abkommen, sonder der Rücknahme aller türkischen Konzessionen. auf Makarios und der damit verbundene Putschversuch.

Im September beginnen erneute Gespräche. Man einigt sich auf Grundzüge Bei griechischzypriotischen Parlamentswahlen erzielt die AKEL (KP einer den Einigung: bizonale, bikommunale Föderation, Abzug aller fremden Truppen Zyperns) massive Wahlgewinne. Makarios wird als ein ‚Castro im Priesterrock‘ sowie 29% der Insel für einen türkisch-zypriotischen Bundesstaat. bezeichnet. Geheimdienste Griechenlands sowie der USA beginnen Pläne zum Sturz von Makarios zu entwickeln. Im Januar treffen sich Kyprianou und Denktaş zum ersten Mal seit 1977 zu

1984 1970

1985

Im beginnt einruft Dialog zwischen GZ undRepublik TZ zur Beilegung des Konflikts. AmJuni 15. November Denktaş die Türkische Nordzypern (TRNZ) aus. Makarios ist von den Enosis-Plänen abgewichen und geht auf Distanz zu Der UN-Sicherheitsrat erklärt die Unabhängigkeitserklärung für ungültig. Bis Griechenland. Die Gespräche werden mit Unterbrechungen bis zum Oktober heute ist die TRNZ nur von der Türkei anerkannt. 1971 andauern.

1968

Ende Mai verhindert Johnson eineParlament von dem türkischen StaatspräAm 17. Juni verlangtUS-Präsident das türkisch-zypriotische ein Referendum über sidenten Ismet Inönü für Anfang Juni geplante militärische Invasion. Unabhänigkeit des Nordens der Insel.

Zwischen August 1980 und April 1983 finden 251 Treffen auf Basis der High UNFICYP richtet eine im Zentrum Nicosias ein. Die Level Agreements statt. Waffenstillstandslinie Diese bleiben aber aufgrund unterschiedlicher VorstelLedra-Straße ist seitdem geteilt. lungen einer bizonalen, bikommunalen Föderation erfolglos.

1980

1983

Am 4. März wird im UN-Sicherheitsrat die Entsendung einer UN-Friedenstruppe, Makarios Nachfolger Spyros Kyprianou und Denktaş vereinbaren Grundprinzipider UNFICYP (United Nations Peacekeeping Force in Es Cyprus), Zypern en für eine Wiedervereinigung (High Level Agreements). werdennach drei Grundbeschlossen. freiheiten, die Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit sowie das Recht auf Am 13. März landen erste Einheiten der Blauhelme auf der Insel. Bis jetzt ist kein Eigentum festgehalten. Ende des Einsatzes geplant.

Am 3. August stirbt Präsident Makarios. Makarios lehnt das Angebot der USA und GB ab eine NATO-Friedenstruppe auf Zypern zu des stationieren. Er befürchtet ein Verbot der kommunistischen Partei Gründung bikommunalen Teams ‚Nicosia Masterplan‘ mit der NotwendigAKEL, dessen parlamentarische Unterstützung er genießt. keit und dem Ziel einer gemeinsamen Stadtentwicklung.

Die Ausschreitungen solche an, dassfürsie alsWiedervereiniinnerzypriotiDenktaş und Makariosnehmen entwickeln ersteAusmaße Grundprinzipien eine scher Bürgerkrieg anzusehen sind. Bis zum Ende der Auseinandersetzungen im gung Zyperns. Sommer 1964 verlieren 350 türkische und 200 griechische Zyprioten ihr Leben.

1964 1979

1978

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2010

Christofias, Talat 2008

2005

Am 9. Januar wird auf türkisch-zypriotischer Seite die Lokmaci-Barrikade an der Ledra-Straße eingerissen. Am 8. März wird die Barrikade auf griechischzypriotischer Seite ebenfalls niedergerissen. Am 1. Januar wird in der Republik Zypern der Euro eingeführt.

2007

2008

Am 6. Mai öffnet das H4C das Home for Cooperation innerhalb der Greenline, nahe dem Ledra-Palace. Das H4C organisiert Sport- und Sprachkurse sowie besondere Veranstaltungen und Diskussionsrunden für Zyprioten beider Seiten. 2011

Am 11. Juli explodieren mehrere Munitionscontainer im Marinestützpunkt Mari nahe dem im Süden der Insel gelegenen Larnaka. Dabei wird eines der beiden Hauptkraftwerke derartig schwer beschädigt, dass die Stromversorgung im griechisch-zypriotischen Teil Zyperns nicht gesichert ist. „Es ist ein weiterer schwarzer Juli für unser Land und unser Volk“, meinte Präsident Christofias und verglich damit die Explosionskatastrophe mit der Teilung der Insel im Juli 1974´ (FAZ, Politik, 11.07.2011). Der Süden Zyperns erhält allerdings umgehend und erstmals Unterstützung aus dem Norden.

Seit April ist Dervis Eroglu amtierender „Präsident“ und Verhandlungsführer der türkischen Zyprioten. Er gilt als Hardliner, türkischer Nationalist und Gegner des Annan-Plans. 2010

Seit September versuchen Talat und Christofias in direkten Verhandlungen im Beisein eines UN-Vertreters eine Lösung „von Zyprioten für Zyprioten“ zu entwickeln.

Am 3. April wird der Grenzübergang an der Ledra als einziger nur für Fußgänger und Radfahrer im Zentrum Nicosias geöffnet.

Am 21. März treffen sich die beiden moderaten Präsidenten Mehmet Ali Talat und Dimitris Christofias erstmals.

Im Februar wird der in der Zypernfrage unnachgiebige Papadopoulos auf griechisch-zypriotischer Seite durch den Linken Dimitris Christofias ersetzt.

Auf türkisch-zypriotischer Seite wird Rauf Denktaş durch den gemäßigten linken Oppositionspolitiker Mehmet Ali Talat ersetzt. Sowohl in der Türkei als auch in der TRNZ sind jetzt moderate Politiker an der Macht.

Am 1. Mai tritt die Republik Zypern der Europäischen Union bei.

Am 24. April 2004 findet eine Volksabstimmung über den Anfang 2004 fertig gestellten Lösungsansatz UN-Generalsekretärs Kofi Annan, den so genannten ´Annan-Plan´ satt. Dieser wird auf griechisch-zypriotischer Seite hauptsächlich aufgrund fehlender Ansätze zu Eigentumsfragen bei 88% Wahlbeteiligung mit 75,8% der Stimmen abgelehnt. Die türkisch-zypriotische Bevölkerung hingegen nimmt den Plan bei einer Wahlbeteiligung von 87% mit 64,9% der Stimmen an. Das Abstimmungsergebnis wird von der türkisch-zypriotischen Bevölkerung als Abweisung empfunden.

Der Hardliner Tassos Papadopoulos wird auf griechisch-zypriotischer Seite zum Präsidenten gewählt.

Am 23. April wird die Grenze erstmals wieder geöffnet. Seitdem kann die Grenze unter Passkontrollen auf beiden Seiten passiert werden.

2005

2004

2003

Stand:

Christofias, Talat 2008: http://www.dw.de/image/0,,4778500_4,00.jpg. Stand: 20.07.2012

Flagge der TRNZ: http://www.thewallpapers.us/data/media/479/kbrs_bayra.png. Stand: 20.07.2012

Türkische Soldaten, Juli 1974: http://www2.warwick.ac.uk/fac/soc/pais/people/aldrich/vigilant/lectures/gchq/ cyprus/parachuters_w_t_flag_700_bg.gif. Stand: 20.07.2012

UN-Logo: http://1.bp.blogspot.com/_I7168tQ2RDs/S6nmA5OyK3I/AAAAAAAAC5w/xF-h S7sb_Ro/s1600/UN.jpg. Stand: 20.07.2012

Erzbischof Makarios III: http://www.parikiaki.com/wp-content/uploads/makarios1.jpg. 20.07.2012

Rauf Denktaş: http://www.kktcmedya.com/img/galeri/24_ozel_kareyle_rauf_denktas_1301201 2_2324.jpg. Stand: 20.07.2012

ENOSIS, Gerogios Grivas: http://cyprusactionnetwork.org/yahoo_site_admin/assets/images/ENOSIS.901 3358_std.jpg. Stand: 20.07.2012

Nicosia, 1573: http://www.cyprussite.com/MAP/map19.jpg. Stand: 20.07.2012

Äneolithisches Idol aus Lemba: http://www.nbbmuseum.be/wp-content/uploads/2008/02/muntstuk6.gif. Stand: 20.07.2012

Ruinen neolithischer Siedlung Choirokoitia: http://www.willgoto.com/images/Size3/Cyprus_Neolithic_settlement_of_Choiro koitia_15462fd44f734f5280add116a5dd4985.JPG. Stand: 20.07.2012

BILDER

Tzermias, Pavlos: Geschichte der Republik Zypern, Tübingen 1991.

Richter, Heinz A.: Historische Hintergründe des Zypernkonflikts. In: Aus Politik und Zeitgeschichte der Bundeszentrale für politische Bildung, Ausgabe 12/2009.

Pilavas, Dorothee: Begegnungen in der Pufferzone. In: Aus Politik und Zeitgeschichte der Bundeszentrale für politische Bildung, Ausgabe 12/2009.

Maier, Franz Georg: Cypern. Insel am Kreuzweg der Geschichte, C. H. Beck, München, 1982.

Kyriakos, Kyriakou: „Die Rolle der EU bei der Lösung der Zypern-Frage“, Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Eberhard-KarlsUniversität Tübingen (Dissertation), Tübingen, 2004.

Faustmann, Hubert: Zwischenbericht 2011. Gesellschafts- und wirtschaftspolitische Beratung. Südosteuropa: Teilprojekt Zypern. Politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Zypern, Friedrich Ebert Stiftung, Nikosia, 2011

Faustmann, Hubert: Verhandlungen zur Wiedervereinigung Zyperns: 1974-2008. In: Aus Politik und Zeitgeschichte der Bundeszentrale für politische Bildung, Ausgabe 12/2009.

Calame, Jon/ Charlesworth, Esther: Divided Cities, University of Pennsylvania Press, Philadelphia, 2009.

Buchholz, Hans-Günter/ Karageorghis, Vassos: Altägäis und Altkypros Wasmuth, Tübingen, 1971.

LITERATUR

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Kyrenia Gate

Home For Cooperation

Atatürk Square

Ledra Palace Hotel UN Peacekeepers HQ Selimiye Moschee

Checkpoint

Fußgängerzone Ledra

Checkpoint

Fußgängerzone Ledra

Witschaftszentrum

Park [im Bau] Zaha Hadid Architects

010300

LEFKOSIA | LEFKOSA

Bürogebäude [im Bau] Jean Nouvel Ateliers Einkaufsstraße

100m

Nicosia, griechisch Lefkosia, türkisch Lefkosa, ist die geteilte Hauptstadt der jungen Republik Zypern. Allerdings war der Ort schon in der Antike und auch in späteren Epochen das Machtzentrum der Insel. Der Altstadtkern, überwiegend dicht bebaut, beherbergt die Mehrzahl der touristischen und kulturellen Attraktionen der

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Stadt. In Nord-Süd-Richtung verläuft die Ledra, die einzige Verkehrsberuhigte Zone Nicosias. An ihrem südlichen Kopf entsteht gerade eine Parkanlage unter der Planung Zaha Hadids. Mit Blick auf den neuen Park befindet sich ein Hochhaus, entwickelt von Jean Nouvel, im Bau. So entsteht eine Verbindung zwischen altem und neuem Zentrum der Zwillingsstadt.

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FIELD TRIP Green Line

FIELD TRIP Nördlicher Teil

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FIELD TRIPS NICOSIA Türkischer oder Griechischer Kaffee?

100m

Die Atmosphären der näheren Umgebung sowie die Strukturen der Zwillingsstädte zu erkunden steht am Beginn unserer Recherche. Um die Demarkationslinie, die 'Greenline' zwischen den beiden Teilen der Hauptstadt begehen zu können, war es erforderlich bereits im Vorfeld, vor unserer Ankunft auf Zypern, Genehmigungen anzufordern und einen Termin zu vereinbaren. Den türkisch- und griechisch-

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zyprischen Teil Nikosias erkunden wir an darauffolgenden Tagen eher spontan. Wir lassen uns von unseren Eindrücken verführen; folgen mal der Grenze - ein anderes Mal einem spannenden Geräusch, einem Durchblick, dem Geruch frischen Kaffees.

1km

Fahnenraub

Annie´s Haus 03

02 Start

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18 Occupy Movement

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Magic Mansion

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FIELD TRIP Green Line Mittwoch 21.03.2012 Treffpunkt UN-HQ Foxtrott Gate

Der Trip beginnt am Haupttor des UNFICYP (United Nations Peacekeeping Force in Cyprus) Headquarter. Wir steigen aus unserem Mietkleinwagen und in den Militär-Jeep von UN Generalleutnant Norbert. Unsere Anfahrt erfolgt über eine der typischen Schnellstraßen um Nicosia, doch plötzlich befinden wir uns an einem stillen, grünen Ort. Norbert führt uns in den Besprechungsraum

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Besonders außerhalb von Nicosia, wo die Demarkationslinie bis zu mehrere Kilometer breit ist kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Zu Fuß starten wir am östlichsten Punkt der Green Line innerhalb der venezianischen Stadtmauer. Innerhalb der Pufferzone ist es nicht fassbar, dass man sich im Stadtkern der Hauptstadt befindet und sich das alltägliche Leben nur

wenige Meter entfernt abspielt. Wir stehen unter ständiger Beobachtung der türkisch- und griechisch-zypriotischen Soldaten, die von erhöhten Scharten den Grenzstreifen überwachen. Auf dem Weg führt uns der junger britischer UN Soldat Jack zunächst an 'Annie's House' vorbei. 'Annie' lebte mit

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einer der Verwaltungsbaracken. Norberts kroatische Kollegin Maya von der UN Polizei stellt sich vor. Sie wird uns auf dem Trip begleiten; zu unserer Sicherheit und da wir die strengen Verhaltensregeln einhalten müssen. Ihre tägliche Arbeit besteht hauptsächlich in der Schlichtung von Konflikten, die auf Überschreitungen der Grenze von Bewohnern beider Teile Zyperns basieren.

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ihrer Familie in diesem Gebäude. Als ihre Verwandten 1974 flohen, ließ sie sich nicht überreden ihr Heim zu verlassen und wurde schließlich dort zurückgelassen. Soldaten organisierten spezielle Checkpoints damit sie sich mit Lebensmitteln versorgen konnte. Eine freundschaftliche Symbiose zwischen ihr und den zuständigen UN Soldaten stellte sich ein. Als sie Jahre später verstarb, nahmen

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türkische und griechische Soldaten an ihrer Beisetzung teil. Weiter auf dem Weg passieren wir Häuser mit Spuren von Einschüssen und weniger hoffnungsvollen Geschichten. Jacks Berichten zufolge sind die türkisch-zypriotischen Soldaten präsent und wachsam, während die griechischzypriotischen Soldaten nicht immer konzentriert die Stellung halten.

Eine tragischer Vorfall ereignete sich zwischen jungen Grenzsoldaten. Während des Militärdienstes von zwei Jahren schaukelten sich die im Spaß begonnenen, gegenseitigen Provokationen von Soldaten der sich gegenüberstehenden Lager hoch. Ein griechischsprachiger Zypriot passierte die Pufferzone mit der spielerischen Absicht eine der an mehreren Stellen positionierten türkischen Flaggen vom

Fahnenmast zu stehlen. Aus Gründen der Verteidigung oder auch dem Unvermögen mit dieser auf die Spitze getriebenen Aktion umzugehen, wurde er von einem türkischsprachigen Zyprioten erschossen. Glücklicherweise blieb es bei diesem einen Zwischenfall. In den 1990er Jahren, vor erstmaligen Grenzöffnungen soll es in Nacht- und Nebelaktionen zum Austausch von Schmuggelwaren zwischen Grenzsoldaten

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beider Teile der Insel gekommen sein. Auf dem Weg nach Westen Richtung Stadtmitte treten wir in eines der verlassenen Geschäfte ein. In den Regalen befinden sich noch einige Gegenstände die seit 1974 unberührt blieben. Fast an der Ledra Straße angekommen, gehen wir durch ein damaliges Kaufhaus, dem ehemaligen kommerziellen Zentrum Nikosias, das von den Bewohnern

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des nördlichen sowie von des südlichen Teils besucht wurde. Heute trägt es den Namen 'Magic Mansion'. Ein weiteres Kaufhaus liegt westlich der Ledra Straße. Im Untergeschoss befinden sich zahlreiche Neuwagen die inzwischen Oldtimer sind. An diesem Tag können wir nicht von der UN begleitet in den Bereich des ehemaligen kommerziellen Zentrum der Stadt

gehen. Das 'Occupy Movement' besetzt ein Gebäude, dessen Eingang an dem Passierweg zwischen den Grenzkontrollen liegt. So können die Aktivisten sich der Gewalt der Polizei beider Seiten entziehen. Es ist Polizisten beider Seiten nicht möglich in die Green Line vorzudringen. Weil die UN nicht mit Gewalt vorgehen möchte lassen sie sie gewähren. Zum Schutz der Aktivisten schweißten sie allerdings die Tore der

Barrikaden zu den angrenzenden Seitenstraßen zu. Dadurch soll verhindert werden, dass sich eine Person der nördlichen Grenze nähert und Missverständnisse entstehen. Auch wir gehen in das besetzte Haus hinein und werden freundlich begrüßt. Junge Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, doch zum größten Teil griechisch-zypriotisch, renovieren das

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Gebäude. Die Vorstellung des 'Occupy Movements' für die zukünftige Nutzung der Pufferzone sieht einen Raum in der Stadt außerhalb des kapitalistischen System vor. Von der Dachterasse aus können wir das Areal überblicken. Es misst an der breitesten Stelle, im Bereich des Übergangs etwa 75 Meter und zieht sich über eine Länge von etwa 250 Meter. Die Fassaden zu dem Passierweg

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sind Instand gesetzt, doch dahinter befinden sich wenige, nicht zusammenhängende Überreste von Häusern, und verwilderte Freifläche. Die Gespräche mit dem UN Personal erweckten den Eindruck, dass die Situation festgefahren ist, da die Kompetenzen für eine zielführende Zusammenarbeit in der Politik und den Behörden fehlen.

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FIELD TRIP Südlicher Teil Donnerstag 22.März.2012 Start Checkpoint Ledra 02

Wir starten am Checkpoint an der Ledra Straße und folgen der Grenze im griechisch-zypriotischen Teil der Stadt.

die Kolonialarchitektur des osmanischen Reichs und auch gewöhnliche Wohnbauten restauriert.

Der Zustand der Gebäude ist sehr unterschiedlich. Bis vor einigen Jahren, war der Wohnraum in unmittelbarer Nähe zur Grenze uninteressant, zu groß war die Befürchtung vor politischen Unruhen. Inzwischen werden

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Im östlichen Teil passieren wir ein Viertel in denen sich Werkstätten befinden. Manche Gebäude stehen leer, in anderen haben sich kleine Geschäfte und Designer eingerichtet. Es ist ein Viertel das Touristen scheinbar selten besuchen.

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Als wir wieder zurück auf die Ledra gelangen, ist die Einkaufsstraße gefüllt von Touristen und Geschäftsleuten die sich zum Mittagessen treffen. Es fällt auf, dass die hauptsächliche Aktivität in der Innenstadt linear stattfindet, und wenige Menschen in den Nebenstraßen anzutreffen sind. Der Eindruck wird sich in den folgenden Tagen bestätigen. Die Gebäude im Stadtkern sind in der Regel viergeschossig,

mit einigen Ausnahmen wie dem Debenhams-Kaufhauses, das im elften Geschoss einen Aussichtspunkt eingerichtet hat. Wir fahren hinauf.

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Das aktive Zentrum der einheimischen griechischZyprioten befindet sich außerhalb der Altstadt. Hier stehen zahlreiche Bürohäuser mit etwa 15 Geschossen, die großen Wirtschaftsunternehmen sind hier vertreten. Die Straßen sind vierspurig und stark befahren. Zur Zeit entsteht der 'Tower 25' von Ateliers Jean Nouvel in

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der Stasinou Straße, sowie in unmittelbarer Nähe das Projekt eines Urbanen Platzes am Eleftheria Square von Zaha Hadid Architects. Wir biegen auf die Makariou Straße ab, hier reihen sich Bürogebäude, Cafés und die internationalen Bekleidungsgeschäfte aneinander. Erst hier lässt sich erkennen, dass es sich um eine Hauptstadt handelt.

Die Entwicklung der Stadtplanung findet zwar in einem anderen Maßstab statt und hat andere Ursachen, lässt aber in den Auswirkungen Parallelen zu amerikanischen Städten erkennen. Das ursprüngliche Zentrum der Stadt verliert an Aktivität, da sich außerhalb auf Autoverkehr ausgelegte, sich der Dichte der Stadt entziehende, kommerzielle Zentren entwickeln. In Nicosia sind die Auswirkungen ähnlich. Das

ehemals funktionierende Handelszentrum zerfällt durch die Trennung, die Aktivitäten verlagern sich in autodominierte Infrastrukturen.

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FIELD TRIP Nördlicher Teil Montag 26.März.2012 Start Checkpoint Ledra

Als Ausgangspunkt unserer Erkundungstour dient erneut der Grenzübergang Ledra Straße im Herzen Nicosias Altstadt. Die Straßen werden von Touristen bespielt dominiert allerdings von berufstätigen Mittagspäuslern. Zwölf Uhr Dreizig. Bevor wir unsere Papiere kontrollieren lassen, nehmen wir auf einer Bank vor den Kontrollhäuschen der Nordzyprischen Grenzpolizei Platz - beobachten das

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grenzenden Gassen fotografieren zu dürfen, scheitern. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir allerdings eine Kaffeepause der Beamten erfolgreich nutzen.

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Treiben und lauschen Gesprächsfetzen. Ein Südzypriot versucht aufgeregt trotz fehlenden Passes den nördlichen Teil der Stadt verlassen zu dürfen. Er habe das Gebiet der Türkischen Republik Nordzypern an einem anderen Grenzposten betreten. Die verhandelnde Grenzpolizisten lässt keine Hoffnung aufkommen. Auch unsere Bemühungen, die direkt an die Puffer Zone

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Wir bewegen uns mit dem Strom der Touristen die Einkaufsstraße entlang. Die Gebäude, die die Straße säumen sind niedriger als auf dem südlichen Teil der Einkaufsstraße und auch die Aufreihung der uns bekannten Bekleidungsgeschäfte hat aufgehört. Hier werden Plagiate aller Art angeboten. Zwischen den

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Die Fußgängerzone endet und weitet sich zu einer von Autos befahrenen Straße. Wir passieren das Casino. Da Glücksspiel auf der südlichen Seite verboten ist, wird dieses auch von griechischZyprioten besucht.

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Geschäften, finden wir kleine Cafés die hauptsächlich von Touristen, aber auch von Einheimischen, besucht sind.

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Wir beschließen, die Geschäftsstraße zu verlassen und der Grenze in westlicher Richtung zu folgen. Das geschäftige Treiben ist plötzlich nicht mehr spürbar. Die Nebenstraßen sind leer und durch Grenzposten kontrolliert. Wir gehen an Werkstätten und baufälligen Gebäuden vorbei. Es scheint, dass die Gebäude trotz des schlechten Zustandes vereinzelt bewohnt sind.

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Wir gehen zurück zu der Geschäftsstraße, die wir vorher verlassen hatten, und setzten unseren Weg fort bis wir zu dem Atatürk Platz gelangen. Das Viertel um den Platz war während der fränkischen, venezianischen und osmanischen Herrschaft über Zypern das politische Zentrum der Insel. Als einzige Zeugen des einstigen Regierungspalastes, sind

heute nur noch eine hexagonale osmanische Fontaine und die venezianische Säule erhalten. Wir biegen in das Wohnviertel Samanbahce ab, das Teil des Nicosia Masterplans ist. Wir sind überrascht, dass sich Nicosias Norden nochmals von einer unerwarteten Seite zeigt.

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Wr gehen bis zum Kyrenia Gate, das sich an der venezianischen Mauer befindet. Innerhalb des Walls wirkt die Stadtstruktur sehr dicht. Hier scheint ein neuer Maßstab zu beginnen, die Struktur löst sich auf und wird großmaßstäblicher. Für den Rückweg wählen wir eine östlich parallel verlaufende Straße die zurück in das Zentrum führt. Seitdem wir die

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touristische Ader verlassen haben, treffen wir auf wenige Einheimische die ihrem Alltag nachgehen. Zurück im Kern der Stadt, entdecken wir zwischen der einfachen Bebauung die Karawanserei und die Moschee deren Minarette uns unterwegs zur Orientierung gedient haben.

Der nördliche Teil Nicosias ist geprägt von Kontrasten. Zwischen einfachen und unsanierten Gebäuden verbirgt sich ein überraschender Reichtum an historisch und kulturell geprägten Orten.

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POTENZIAL Ortsanalyse UN Pufferzone 33°21'41.30"E 35°10'29.80"N 1km

33 Grad, 21 Minuten und 41 Sekunden Ost; 35 Grad, 10 Minuten und 29 Sekunden Nord kann ein Ort werden. Der Abschnitt der UN-Pufferzone um den Grenzübergang an der Ledra-Straße kann als Dreh- und Angelpunkt des Altstadtviertels von Nicosia fungieren. Die UN-Zone ,Greenline‘, welche Zypern in Ost- Westrichtung

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teilt, verläuft direkt durch das ehemalige Zentrum der Stadt. Innerhalb der Stadtmauern misst die Greenline durchschnittlich 20m, verdünnt sich an ihrer schmalsten Stelle auf 4m und erlangt auf Höhe der Ledra eine Breite von etwa 80m. Nicosia verzeichnet seit 1945 einen enormen Flächenzuwachs. Seit der Teilung der Insel fällt die extrem einseitige Entwicklung der Stadt bzw. der 'urban area' auf.

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Sources: Sources: Sources: Department Department Department ofofTown Town of Town Planning Planning Planning and andand Housing Housing Housing (1945-1981) (1945-1981) (1945-1981) and andand Nicosia Nicosia Nicosia Local Local Local Plan Plan Plan (2003) (2003) (2003) Seite 76

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Der griechische Teil ist seit den 1960er Jahren wie eine Blase angeschwollen. Der türkische Teil hingegen, welcher einem strengen Handelsembargo unterliegt und nahezu nur mit dem Mutterland Türkei wirtschaftliche Beziehungen unterhält, konnte sich in den letzten 50 Jahren nur mäßig entwickeln. Momentan vermittelt das ehemalige Zentrum Nicosias

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Quellen Planmaterial diese Seite: 1945-1981 Department of Town Planning and Housing, Nicosia, Zypern und 2003 Nicosia Local Plan, Nicosia, Zypern

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CHECKPOINT Nord

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aufgrund der aktuellen Grenzsituation eine StadtrandAtmosphäre. Nur im Bereich der durchgängigen Fußgängerzone haben die Straßen und Gassen den Charme eines ehemals belebten Stadtzentrums. Der Grenzübergang an der Ledra wurde im April 2008 geöffnet. Seitdem wird hier die höchste Fluktuation aller zypriotischen Checkpoints erreicht. Dies wird natürlich durch

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Aufgrund der jetzigen Wahrnehmbarkeit und der Bekanntheit des Ortes birgt er enormes Potential urbaner Vision. Die zerfallenen Ruinen maroder Bauten des letzten Jahrhunderts provozieren keine museale Sanierung.

Rechts und links des jetzigen Weges zwischen griechischund türkisch-zypriotischem Checkpoint kann ein infrastruktureller Knotenpunkt entstehen. Auch die nicht vorhandene städtische ,Piazza‘ hätte Potenzial. Das alte Handelszentrum der Hauptstadt kann revitalisiert werden. Die nicht vorhandene Fußgängerzone wird vorstellbar.

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die hohe Zahl an Touristen verstärkt - aber hauptsächlich durch Zyprioten beider Seiten erreicht.

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NICOSIA MASTERPLAN Es waren pragmatische Gründe, weshalb sich die beiden Bürgermeister Nicosias, Lellos Demetriades und Mustafa Akinci, 1978 trafen und mit einer gemeinsamen Stadtentwicklung begannen. Die Teilung der Stadt hatte zur Folge, dass auf beiden Seiten infrastrukturelle Einrichtungen fehlten. Es gab in der Stadt nur eine Kläranlage, und so wurde vereinbart die Abwässer in gemeinsame Bahnen

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01 Markt in der Nähe der Selimiye Moschee

Beginn des ersten bi-kommunalen Projektes, des Nicosia Masterplans.01 Unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen trafen sich griechisch-zypriotische und türkisch-zypriotische Stadtplaner, Architekten, Ingenieure, Soziologen und Wirtschaftler. Heute besteht das Team aus 25 türkischzypriotischen und 25 griechisch-zypriotischen Kollegen. Ihr Ziel ist es das gemeinsame kulturelle Erbe in der Altstadt innerhalb der historischen Befestigungsmauern zu erhalten und zu revitalisieren. Die Pufferzone ist dabei die Nahtstelle durch die die Stadt ihre Funktion als Aktionsmittelpunkt wieder erlangen soll. In der Zone der heutigen Green Line befanden sich seit dem 12. Jahrhundert verschiedene Märkte und Geschäfte. Die kommerziellen und sozialen Aktivitäten verknüpften ehemals den nördlichen und südlichen Teil der Stadt miteinander. Die Friedensaktivisten des Nicosia Masterplans trafen sich zunächst im Ledra Palace Hotel, dem Hauptquartier der UNTruppen UNFICYP. Dieses ehemalige Luxushotel befindet sich in der Pufferzone. Griechisch-Zyprioten konnten ohne Formalitäten in die Pufferzone eintreten, türkisch-Zyprioten benötigten einen Passierschein. Als die Republik Zypern 1997 zum EU-Beitrittskandidaten ernannt wurde, was der Türkei ein weiteres Mal verwehrt blieb, verweigerte der damalige Präsident der türkisch-Zyprioten Rauf Denktas den Friedensaktivisten aus dem Norden den Passierschein, und somit an den Treffen im Ledra Palace Hotel teilzunehmen. Daraufhin organisierten die Planer Treffen im Dorf Pyla, das ebenfalls in der Pufferzone liegt. In Pyla leben türkischsprachige und griechischsprachige Zyprioten heute noch zusammen. Es gibt eine Kirche, eine Moschee, zwei Bürgermeister, zwei Schulen, zwei Kaffeehäuser und einen UN-Posten. Der Checkpoint liegt nördlich des Dorfes. Türkisch-Zyprioten können in die Pufferzone eintreten um von dort aus zur Arbeit in der Britischen Militärbasis Dhekelia zu gelangen. Diesen Übergang nutzen die Friedensaktivisten. Da die Kaffeehäuser und Restaurants

vom Geheimdienst und der Polizei überwacht wurden, sponserte der griechisch-zypriotische Hotelier Dinos Lordos im Jahr 2000 das 'Friendship House'. Ein kleines Wohnhaus mitten im Dorf mit drei Zimmern wurde zum neuen Treffpunkt.02 Im Jahr 2001 wurde der Zustand der Gebäude in der Pufferzone aufgenommen und kategorisiert. Die Stadtplaner verzeichneten einen alarmierenden Verfall der Gebäude, die Ingenieure ergriffen Maßnahmen um die Substanz bestmöglich zu erhalten.03 Im Jahr 2003 öffnete der erste Checkpoint am Ledra Palace Hotel. Seitdem ist es leichter Treffen zu vereinbaren. 'Wir wissen, dass bestimmte Teile des Masterplans erst umgesetzt werden können, wenn eine umfassende Lösung des Zypernproblems erreicht ist. Aber für eine realistische, lebensfähige und dauerhafte Lösung ist es notwendig, Felder der Zusammenarbeit zwischen den beiden Seiten zu schaffen', so Mustafa Akinci.04 'Kritiker der Kooperation fragen wie wir mit türkischZyprioten auf der anderen Seite der Stadt zusammenarbeiten können. Meine Antwort war: Die Stadt gehört uns beiden. Sie rieten auf eine Lösung zu warten. Meine Antwort war: Das würde ziemlich spät sein. Es würde nicht nur spät sein, weil wir währenddessen viele Gebäude verlieren würden, sondern vor allem weil wir während des Planungsprozesses Beziehungen zueinander aufbauen. Meiner Meinung nach, haben die türkisch-Zyprioten sich sehr verändert seitdem wir dieses Projekt gestartet haben' so Agni Petridou im Jahr 2001.05 Als im Jahr 2008 die Checkpoints an der Ledra Straße öffnen, wird eine gebaute Brücke sichtbar. Die Geschäftsstraße ist auf beiden Seiten als Fußgängerzone angelegt und auch das Pflaster ist auf beiden Seiten das gleiche.

02 zu lenken. Die Bevölkerung befürwortete zu dieser Zeit mehrheitlich eine vollständige Trennung und die Entwicklung Nicsoias hin zu zwei voneinander unabhängigen Städten. Die beiden Politiker hatten jedoch schon damals die Vision, die gesamte Stadtplanung in beiden Teilen so aufeinander abzustimmen, dass im Fall einer Wiedervereinigung aneinander angeknüpft werden könnte. Dies war der

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02 Märkte während der osmanischen Periode und der Britischen Kolonialisierung

Kategorisierung des Bestandes Monumental: 3% Exceptional architectural value: 12 % Architectural value: 24 % Environmental value: 38 %

Not fitted to the environment: 7% Ruins: 6% Neutral: 10%

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01 Kategorisierung des Zustandes des Bestandes im Jahr 2000

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02 01 Kategorisierung der Bausubstanz am Checkpoint Ledra StraĂ&#x;e 02 Katgorisierung des Bestandes nach unterschiedlichen Kriterien

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Samanbahce

Fußgängerzone Chryssaliniotissa Wohnprojekt

Selimiye Moschee

Arab Ahmed Wohnprojekt

Der Nicosia Masterplan legt den Fokus der Restaurierung auf einzelne vernachlässigte Stadtviertel, um der Altstadt als Wohn- und Aufenthaltsort wieder Attraktivität zu verleihen. Der Muezzin der Omeriye-Moschee ruft fünfmal am Tag zum Gebet. Nur wenige Gläubige folgen seinem Ruf, denn heute steht die Moschee im griechischen Teil der Insel. Die Straßen um die Moschee gehörten bislang zu den vernachlässigten Gegenden der Stadt. Neben dem Gotteshaus weisen gotische Fassadenstrukturen darauf hin, dass hier früher die Sankt-Marien-Kirche des Augustinerklosters stand. Auf der anderen Straßenseite standen das baufällige türkische Bad aus dem 16. Jahrhundert, im Hintergrund ertönten die Geräusche von Autowerkstätten. Das Viertel wurde Teil des Restaurierungsplans des Nicosia Masterplans. Das Türkische Bad wurde saniert. Heute ist das Viertel durch Einheimische und Touristen belebt.

um den Bereich der Ledra Straße, so wie wir sie am Tag zuvor gesehen haben, zum größten Teil nicht mehr existent sind und dass die Überreste höchstens aufgrund ihrer Lage und nicht aufgrund ihrer Architektur einen kulturellen Wert haben, treffen wir auf Unverständnis. Die Idee der 'Tabula Rasa' für Bereiche in denen der Zustand der Gebäude sehr schlecht ist, war in den vergangen Jahren schon thematisiert worden. Wir vermuten, dass diese Entscheidung die zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen werden muss, von dem Team nicht diskutiert wird.

Beyouk Chan Monument Treffen mit NMP am 22. März 2012:

Pufferzone Phaneromeni

Fußgängerzone

Omeriye-Moschee Aquädukt

Wir trafen uns mit Simos Droussiotes. Er ist Architekt und am Nicosia Masterplan beteiligt. Seine hauptsächliche Tätigkeit ist im Bereich der Bauerhaltung und Denkmalpflege. Es gibt ein Büro des Nicosia Masterplans auf jeder Seite. Die Teams bearbeiten gemeinsame Projekte wie die Instandhaltung der Gebäude in der Pufferzone und nach Absprache die Projekte auf jeweils ihrer Seite. Er berichtete, dass die EU die Restauration von erhaltenswerten Gebäuden auf beiden Seiten der Grenze mit einer Beteiligung von 30 bis 50 Prozent der Bausumme unterstützt. So können die Planer eine ausgewogene Stadtentwicklung gewährleisten. Wir sind an der Strategie für die Zukunft der Pufferzone interessiert. Simos Droussiotes erklärt, dass das Ziel eine Rückführung des ursprünglichen Zustands ist. Die Kartierung von 2001 stuft gewöhnliche, durchschnittliche Gebäude in der Pufferzone in die Kategorie 'environmental value' ein. Heute sind kaum die Grundmauern erkennbar. Als wir ihn mit der These konfrontieren, dass die Gebäude

01 01 Projekte des Nicosia Masterplans

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LITERATUR 01 | vgl. Pilavas, Dorothee: Begegnungen in der Pufferzone. In: Aus Politik und Zeitgeschichte der Bundeszentrale f端r politische Bildung, Ausgabe 12/2009, S.34.

| ebd. S.35.

| vgl. Nicosia Master Plan, The Unknown Heritage along the Buffer Zone, Nicosia, 2008, S.19.

04 | Pilavas, Dorothee: Begegnungen in der Pufferzone. In: Aus Politik und Zeitgeschichte der Bundeszentrale f端r politische Bildung, Ausgabe 12/2009, S.34.

| Calame, Jon/ Charlesworth, Esther: Divided Cities, University of Pennsylvania Press, Philadelphia, 2009, S.179.

BILDER Seite 91

| Nicosia Master Plan, The Unknown Heritage along the Buffer Zone, Nicosia, 2008, S.15.

Seite 92

| ebd. S.42f.

Seite 92

| ebd. S.14.

Seite 94

| ebd. S.39.

Seite 95

| ebd. S.38.

NACHWEISE NICOSIA MASTERPLAN 98

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Der seit den 1960er Jahren täglich präsente soziokulturelle Konflikt lässt scheinbar keinen Raum für das Erkennen und die Auseinandersetzung mit weiteren gesellschaftlichen Problematiken. Ebenfalls scheint, das Bewusstsein für eine umfassende Stadtentwicklung nicht gegeben zu sein. Die beiden Teile der Stadt entwickelten sich bislang unausgewogen in entgegengesetzte Richtungen. Ein Ziel der Stadtentwickler ist es, die ausufernden Stadtviertel nach zu verdichten um die Stadt zu begrenzen. Doch dafür müssten etwa weitere 600 000 Menschen auf der südlichen Seite hinzukommen. Eine Dimension, die nicht zu erfüllen ist. Aus diesem Grund legen wir den Fokus auf den Stadtkern Nicosias, der Potenzial in sich birgt, eine attraktive Alternative zu den Vororten zu werden. Das Bild der Altstadt heute ist geprägt durch die unterschiedlichen Spuren, die Besatzer und Kolonialherren in der Vergangenheit hinterlassen haben. Als Blockrandbebauung mit überwiegend engen Gassen wechseln sich funktionale Betonbauten, Bauwerke aus dem Mittelalter und viktorianische Villen aus der britischen Kolonialzeit ab. Die Wälle der Stadtmauer mit den elf herzförmigen Bastionen stammen aus der venezianischen Zeit. Zahlreiche Gebäude beinhalten nicht mehr die ursprüngliche Funktion. Die gotischen Kathedrale der Heiligen Sophia im Nordteil wurde beispielsweise vor über 400 Jahren zur Selimiye-Moschee umgewandelten.

010700

FAZIT VOR:ORT Heute leben im südlichen Teil der Stadt mehr als 200 000 und im nördlichen Teil etwa 65 000 Menschen. Der Stadtkern erscheint keineswegs museal. Die Atmosphäre die Nicosia prägt, begründet sich eher in der Hybridität von Gesellschaft und Baustilen.

102

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Seit der Öffnung der Grenze im Jahr 2003, kann wieder Austausch stattfinden und es eröffnen sich Möglichkeiten für eine neue Identität und Bedeutung des historisch Kerns als Teil einer umfassenden Stadtentwicklung der Hauptstadt. Es scheint zwischen den Volksgemeinschaften, vor allem in den jüngeren Generationen und somit der Zukunft, keine grundsätzliche Ablehnung zu herrschen. Das Scheitern des Referendum von Kofi Annan im Jahr 2004 könnte neben den nicht wiederhergestellten Eigentumsrechten in einer Unsicherheit begründet sein. Das unklare Bild der Zukunft hatte auf der griechisch-zypriotischen Seite für eine negative Tendenz geführt, während die türkisch-Zyprioten mehrheitlich für eine Wiedervereinigung gestimmt hatten. Agni Petridou, die Leiterin der Nicosia Master Plan Gruppe, sieht einen neuen Trend. ‚Es wird wieder chic, in die Altstadt zu ziehen.‘ In der These formulieren wir das Potenzial des unzugänglichen Raumes inmitten der Hauptstadt und seine Bedeutung für die Stadtentwicklung.

Ehemals fungierte der Stadtkern als Zentrum und Schnittstelle zwischen den beiden Volksgruppen. Es wurde in den Gassen Handel getrieben. Die Viertel, die in der Vergangenheit Orte des Austausches waren, liegen heute

Neben der allgemein bekannten Koexistenz von türkischund griechisch-Zyprioten, machen die Minderheiten aus Südostasien, darunter hauptsächlich Tamilen, die auf Zypern leben, ebenfalls einen bedeutenden Teil der Gesellschaft aus. Es ist verbreitet, und wird als selbstverständlich betrachtet, diese als Hausangestellte für vergleichsweise niedrige Gehälter arbeiten zu lassen.

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innerhalb der Pufferzone. Unmittelbar nach der Trennung wurde der Stadtkern gemieden. Die Straßen sind geprägt von den Barrikaden, und die Großzahl der Gebäude heute verfallen. Die Gegend ist auf beiden Seiten zum Stadtrand mutiert. Die beiden Teile der Stadt verlagern aufgrund der Trennung ihre Infrastruktur außerhalb der venezianischen Mauer wodurch der Kern weiter an Bedeutung verliert.

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griechischund türkisch-zypriotischen

Stadtkern an Bedeutung verliert und die

Teil der Insel. Der Ort befindet sich

Zersiedelung der Vororte vorantreibt.

innerhalb der bestehenden Pufferzone in der Altstadt Nicosias, an der Stelle an

der die Einkaufsstraße Ledra auf beiden

entgegenzuwirken soll auf das Potenzial

Seiten durchtrennt wird.

eines

Politische

Bemühungen

sollen

nun

dem

Ausufern

gemeinsamen

der

Stadt

Stadtkerns

aufmerksam gemacht werden, der für

durch einen Blick auf die resultierte

eine

Stadtentwicklung ergänzt und wieder

unerlässlich ist.

umfassende

Stadtentwicklung

ins Gespräch gebracht werden. Der Ansatz ist als eine Vision zu Die ursprüngliche städtebauliche

betrachten,

Struktur Nicosias löst sich auf. Der

genommene

Stadtkern war bis zur Teilung die

machend auf die Realität wirken soll.

Schnittstelle der

für

überwiegend zu

einer

auf nicht wahr-

Potenziale

aufmerksam

Handelsaktivitäten parallel

Volksgemeinschaften. führt

die

Die

lebenden Teilung

Szenario

soll

aus

der

architektonischen und städtebaulichen

der

Perspektive ein mögliches gemeinsames

Gewichte. In Nicosia bilden sich auf

Bild schaffen, das den urbanen Raum

020000

beiden Seiten

wirtschaftliche Kerne

und seine Aufgaben wieder in den Fokus

THESE

außerhalb der venezianischen Mauern,

rückt und als Diskussionsgrundlage

wodurch der Bereich des ehemaligen

dienen soll.

Handelszentrums Die vorherigen Kapitel beschreiben die

Verlagerung

Dieses

historischen

und bis heute vielfältig koexistieren.

unterschiedlichen architektonischen und soziokulturellen Einflüsse, die Zypern

Das Projekt befasst sich mit einem

und besonders Nicosia geprägt haben,

Ansatz für die Schnittstelle zwischen dem

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Die Idee für den Ort ist ein hybrider Bau,

Bei der Lösung der Aufgabe gilt es einen

der durch ein vielfältiges, thematisch

sensiblen Umgang mit der Grenzsituation

nicht

zusammenpassendes Angebot

zu finden. Eine zukünftige Aktivität an

unterschiedliche Nutzer anzieht und

diesem Ort soll erzeugt werden, das

so eine Strahlkraft auf die Umgebung

Geschehene soll dabei jedoch nicht

ausübt und sie indirekt revitalisiert.

überlagert oder ausgelöscht werden.

Ein hybrider Bau erscheint uns an der Stelle angemessen, da das Ziel darin besteht

Kontakte

herzustellen,

und

ein neues Kapitel in der Geschichte aufzuschlagen. Das eine Standbein des Konzeptes ist eine Mediathek, die als 'urban lounge' fungiert.

Typologisch

unbestimmt,

übernimmt sie neben der Bereitstellung von

Literatur

kulturelle und

und

Medien

Funktionen

wie

Veranstaltungsräume.

weitere ArbeitsWeitere

Bestandteile des Komplexes sind Büros, gastronomische Betriebe, wie ein Café, ein Restaurant und eine Kindertagesstätte, die die tägliche Nutzung garantieren. Im folgenden Kapitel setzten wir uns mit hybriden Strukturen in der Geschichte, im aktuellen Geschehen und den ihnen teilweise zugrundeliegende Utopien auseinander.

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HYBRIDE: 'SCHÖN WIE DAS ZUFÄLLIGE ZUSAMMENTREFFEN EINER NÄHMASCHINE UND EINES REGENSCHIRMS AUF EINEM SEZIERTISCH' 01

Die Idee von Hybriden ist nicht neu, trotzdem findet erst seit wenigen Jahren eine wissenschaftliche Auseinandersetzung statt. Wir finden unzählige Beispiele in der Geschichte von amerikanischen Stadtzentren, in Europa und besonders in den rasant wachsenden Metropolen Asiens. Die fortschreitende Vernetzung und die zunehmende Dichte der Städte fordern neue Ideen, um auf Interessenkonflikte

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von Akteuren mit unterschiedlichen, oftmals kompatiblen Ansprüchen an einen Ort, zu reagieren.

nicht

Im Anschuss an die Beschreibung von Hybriden werden ausgewählte Beispiele vorgestellt.

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Dade County Court House and Miami City Hall

1960

Downtown Athletic Club New York

1950

1940

1930

1920

1910

1900

Chicago Temple

erste Kritik an Segregationisten der Moderne und später auch an Verteidigern der traditionellen Gebäudetypologien.

1920 -1930

Downtown Athletic Club New York Ein Programm bestehend aus Angeboten für Erholung und Fitnessaktivitäten, sowie einem Hotel in den oberen Etagen, erzeugen eine soziale Aktivität, die von den Avantgardisten in Europa nicht durchgesetzt werden konnte. In 'Delirious New York' beschreibt Rem Koolhaas den Downtown Athletic Club als Fortführung der 'Social Condenser' der russischen Konstruktivisten.04 Mehr dazu aus Seite: 144

'City under a Single Roof'05 Raymond Hoods Vision ist eine gesamte Stadt unter einem Dach auf der Fläche von drei New Yorker Blocks. In den ersten zehn Etagen sind Geschäfte, Theater und Clubs untergebracht, darüber Industrie, die Arbeiter leben in den obersten Etagen. Rem Koolhaas bezeichnet das Projekt in Delirious New York als 'Hood's premonition', da Hood seiner Zeit voraus war. Bis dahin entwickelten sich die Ideen für New York in die Richtung einer City of Towers die die Gefahr birgt, monofunktional zu bleiben.

Congrès International d'Architecture Moderne (CIAM) IV in Athen Der allgemeine Tenor befürwortet die systematische Trennung von Wohnen, Arbeiten, Erholung und Transport, die Charter von Athen wird entwickelt.

Kritik an Großstrukturen im Wohnungsbau Projekte wie 'Le Plan Voisin' in Paris von Le Corbusier werden von den Bewohnern als isoliert und unmenschlich wahrgenommen. Alison und Peter Smithson (Team 10) entwickeln 'the streets in the air' auf verschiedenen Leveln, die die Komplexität von urbanen Gefügen repräsentieren sollen.06

Congrès International d'Architecture Moderne (CIAM) XI in Otterlo Eine neue Generation von Architekten, besonders die Gruppe Team 10, thematisiert das Versagen der modernen Funktionalisten den Menschen zu erreichen. Die Auseinandersetzungen führen schließlich dazu, dass der Kongress seitdem nicht mehr stattfindet.

1931

1933

1950er

1959

Wirtschaftskrise in den USA

1930

1929

Im Dade County Court House and Miami City Hall sind drei thematisch zusammenhängende Institutionen miteinander verknüpft, wodurch logistische Vorteile geschaffen werden. Das Rathaus befindet sich im untersten Teil, darüber das Gericht, und in den obersten Stockwerken das Gefängnis.03

Im Chicago Temple befinden sich thematisch nicht zusammenpassende Funktionen. Um ihre Unabhängigkeit zu sichern, integriert die Institution der Kirche zudem Geschäfte und Büros innerhalb des Gebäudes. Die unkonventionelle Kombination verschaffte der Kirche einen Zuwachs an Kirchenbesuchern. Innerhalb von drei Jahren stieg ihre Zahl von 35 auf 1200.02

Diese beiden Bauten werden stellvertretend für zahllose unterschiedliche Kombinationen von Programmen genannt, die in den USA im 20.Jahrhundert entstanden.

Chicago Temple und Dade County Court House and Miami City Hall

New York Zoning Resolution Die neuen Regelungen forderten die Architekten der Ècole des Beaux Arts heraus. Der wirtschaftliche Druck an das Gebäude trat in den Vordergrund.01

1916

1924 1928

Die Geschichte der Hybride beginnt in den USA. Aufgrund von immer dichter werdenden Stadtzentren herrscht Platzmangel, wodurch Bodenwert und Mietpreise steigen. Es entsteht eine gleichzeitige Beanspruchung von Orten durch mehrere Akteure, die Interessen überlagern sich.

Ende 19. Jhd.

2000

1990

1980

1975

1970

Congestion Without Matter, 1982

Rem Koolhaas.

1964

Aircraft Carriers. Hans Hollein.

Plug-In City. Archigram. 1964

1965

2005

2000

1985

1982

1980

1974

1960 -1970

1964

Es entstehen zunehmend Hybride aufgrund von rein finanzieller Notwendigkeit. So finanziert sich oftmals eine kulturelle Institution über einen kommerziellen Anhang. Dabei ist die grundlegende Idee des gegenseitigen Austauschs und Befruchtung nicht mehr gegeben.

Jane Jacobs über Unterschiedlichkeit und Diversität In ihrem Vortrag betont Jane Jacobs die grundsätzliche Notwendigkeit von heterogene Stadtgefügen und deren Potenzial. 'The ‘city' is full of difference - indeed the presence of difference, far from compromising the coherence of 'the city', has come to be central to our concept of what makes the city city-like.'17

'dot com'- die Blase platzt Die Nachfrage verlagert sich von Immobilien mit freien Grundrissen mit maximaler Flexibilität innerhalb einer Hülle zu Gebäuden mit vorgegebenen unterschiedlichen Programmen.16

Joseph Fenton erstellt die ersten Studien über Hybride in den USA. Viele amerikanische Städte leiden an einer Deformation der Stadtstruktur, da diese zunehmend auf den Autoverkehr ausgelegt ist, wodurch das Zentrum ausstirbt. Joseph Fenton schlägt zur Revitalisierung hybride Bauten vor. Dabei analysiert er Programme von bestehenden Beispielen und kategorisiert die resultierende Formen in 'Fabric Hybrids, Graft Hybrids und Monolith Hybrids.15

'Congestion Without Matter'13 Der Wettbewerbsbeitrag von OMA transferiert die bislang großmaßstäblichen hybriden Strukturen in eine vergleichsweise kleine horizontale Strategie für den Parc de la Villette in Paris.14

'dot com boom'

Rem Koolhaas erkennt die generische Qualität, die endlose Zahl an Kombinationen von unterschiedlichen Programmen und prägt in Delirious New York den Begriff 'urban congestion'12

Diese Megastrukturen, die große Teile der Funktionen einer Stadt vereinen, können als 'Proto-Hybrids' betrachtet werden.11

Mit dem radikalen Vorschlag des Projektes 'The Mound' führt Peter Cook wieder die Idee einer Stadt innerhalb eines einzelnen Gebäudes ein, das allerdings unterirdisch liegt und über Schächte mit Licht versorgt wird. Die Freiflächen um und auf dem Gebäude dient zum Ausgleich als Erholungsfläche.09 'An architecture that is made of the event, rather than the envelope. So why not forget the envelope?' Archigram. Peter Cook. The Monte Carlo Project10

In diesem Jahrzehnt entstehen 'topographische Hybride' als ein Werkzeug um neue Wohn- und Arbeitswelten zu erschaffen. Jean-Louis Rey entwirft ein kontinuierliches urbanes Geflecht, Villes Cratères, als künstliche Weiterführung der natürlichen Landschaft.08

Die neuen Entwicklungen in Technologie und Prefabrikation ermutigen zu konzeptionellen Ansätzen, die die folgenden Generationen prägen werden. Reyner Banham beziechnet das Jahr 1964 als 'mega year'. Archigram's PlugIn City, Hans Hollein's in die Erde versunkenen Flugzeuge und Fumihiko Maki's Magastrukturen traten auf die Bühne.

'science fiction and urban planning'07

Auf der einen Seite überwinden Hybride die Segregation der Funktionen, auf der anderen Seite entspringen sie der Moderne, da für ihre Entwicklung die neuen Technologien des Aufzugs, der Stahlgerüste und des Stahlbetonbaus grundlegend sind.

Chicago Temple: http://www.glasssteelandstone.com/BuildingDetail/2336.php. Stand: 17.04.2012. Dade County Court House and Miami City Hall: http://forum.skyscraperpage. com/showthread.php?t=164328&page=2 Stand: 17.04.2012. Downtown Athletic Club: http://www.skyscrapercity.com/showthread. php?t=216537. Stand: 17.04.2012. Team 10: http://en.wikipedia.org/wiki/File:Congres_Team_10_in_Otterlo_-_ Team_10_Meeting_in_Otterlo.jpg. Stand: 17.04.2012. Plug-In City: Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: Hybrids II, low-rise mixed-use buildings, a+t, 2008 S.17. Aircraft Carriers: ebd. S.17 Congestion Without Matter: Koolhaas, Rem/ Mau Bruce, S,M,L,XL, New York, 1995, S.923

BILDER

| vgl. Koolhaas, Rem: Delirious New York, 4. Auflage, Aachen, 2011, S.155. | vgl. ebd. S.167 06 | vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: Hybrids II, low-rise mixed-use buildings, a+t, 2008 S.15. 07 | vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: This is Hybrid, An analysis of mixed-use buildings by a+t, Vitoria-Gasteiz, 2011, S.13. 08 | vgl. ebd. S. 34 09 | vgl. ebd. S. 35 10 | vgl. ebd S.34 11 | vgl. ebd S.32 12 | vgl. Koolhaas, Rem: Delirious New York, 4. Auflage, Aachen, 2011, 13 | vgl. Koolhaas, Rem/ Mau Bruce, S,M,L,XL, New York, 1995, S.895 14 | vgl. Özay, Özkan: Strategic Way of design in Rem Koolhaas’ Parc de la Villette, Thesisarbeit, Graduate School of Natural and applied Sciences of Middle East, 2008 15 | vgl. Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.. 16 | vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier: Hybrids I high-rise mixed-use buildings, a+t, 2008,S.11 17 | vgl. Jacobs, Jane: Hyrbid Highrises, online papers archived by the Institute of Geography, School of Geosciences, University of Edinburgh, 2005, S.3.

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: This is Hybrid, An analysis of mixed-use buildings by a+t, Vitoria-Gasteiz, 2011, S.13. 02 | vgl. Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.27. 03 | vgl. ebd. S.35.

LITERATUR

'The ‘city' is full of difference - indeed the presence of difference, far from compromising the coherence of 'the city', has come to be central to our concept of what makes the city city-like.' Jane Jacobs, 2005

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Brunswick Centre

Patrick Hodgkinson

Bloomsbury, London, GroĂ&#x;britannien, 1971-1974

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Einwohner: 1.644

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Wohnungen: 560

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KOMPLEXITÄT + DIVERSITÄT + OPTIMISMUS Das Programm, das ein Hybrid beinhaltet, reagiert unmittelbar auf die sich verändernden Umstände der Umgebung, denn es ist ein daraus generiertes Produkt. Aus diesem Grund bestehen zahllose Kombinationen von Programmen die sich je nach Bedarf ändern. 01 An Orten an denen unterschiedliche Interessen zusammentreffen, die durch unterschiedliche Angebote bedient werden, können komplexe Programme unterschiedlicher Größenordnung entstehen. Das Programm, das ein Hybrid beinhaltet, reagiert unmittelbar auf die sich verändernden Umstände der Umgebung. Es ist ein daraus generiertes, sich stets wandelndes Produkt.

122

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in sich, neue zufällige Situationen zu schaffen, die den Benutzer überraschen. Der Charakter von Hybriden ist die Zelebration von Komplexität, Diversität und der Variation von unterschiedlichen Programmen. Hybride sind durchaus eine optimistische Antwort auf sich überlagernde Anforderungen. Der Prozess und die Undeterminiertheit betrifft die Nutzungen des Gebäudes,

aber nicht zwangsläufig die Form. Die Form kann sowohl introvertiert als auch extrovertiert sein. So können Hybride sich baulich in die Umgebung einfügen oder ein urbanes Landmark sein.

01 Futurospektive, Sou Fujimoto, 2012

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Aus diesem Grund bestehen zahllose Kombinationen von Programmen. Die Zusammensetzung des Programms kann zu schizophrenen Wechselbeziehungen führen, die in der Planung nicht abzusehen sind. Die unkonventionellen Kombinationen können koexistieren, führen jedoch in vielen Fällen zu unerwarteten Verknüpfungen, die unvorhersehbare Interaktionen hervorrufen. So bergen Hybride ein Potenzial

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Euralille Lille, Frankreich 1994

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OMA

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TGV Station, Geschäfte, Büros, Parkmöglichkeiten, Hotels, Wohnungen, eine Konzerthalle und Kongresszentrum

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INCIDENTAL URBANISM Das Programm, das ein Hybrid beinhaltet, reagiert unmittelbar auf die sich verändernden Umstände der Umgebung, denn es ist ein daraus generiertes Produkt. Aus diesem Grund bestehen zahllose Kombinationen von Programmen. 02 So unterschiedlich das Angebot ist, ebenso vielfältig sind die Nutzer des Komplexes. Steven Holl beschreibt die Gesellschaft im 'Seaside Hybrid' in Florida aus dem Jahr 1988 als 'society of strangers' und die Funktion des Gebäudes innerhalb des Kontextes als 'incidental urbanism' 02. Des weiteren prägt Holl den Begriff 'urban porosity'03

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01 Society of strangers Steven Holl beschreibt die Gesellschaft im 'Seaside Hybrid' in Florida aus dem Jahr 1988 als society of strangers und die Funktion des Gebäudes innerhalb des Kontextes als incidental urbanism.

02 Crater Cities Die topographischen Hybride bildeten eine bewohnbare Geographie. Jean-Louis Rey stellte sich mit seinem Projekt crater cities ein urbanes Gefecht vor, dass die Landschaft weiterführt.

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in seinem Vorwort in der Reihe 'This is Hybrid', als grundsätzliche Voraussetzung für einen hybriden Bau. Hybride sind Implantate im Gefüge der Stadt und somit jederzeit für jeden zugänglich. Eine weitere Voraussetzung für das Erzeugen einer Aktivität im Komplex ist der strategische Standort. Cassandra Cozza beschreibt hybride Strukturen als Strategie um eine urbane

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Transformation zu erreichen. Durch das Platzieren des Gebäudes an einem infrastrukturellen Knotenpunkt oder einem bedeutenden symbolischen Ort, kann das Potenzial sich entwickeln und die Umgebung aktivieren.04 Um die Verwebung mit der Stadtstruktur zu stärken, wird heute der öffentliche Raum durch Vordächer oder Dachterassen hybridisiert und eine Komponente des

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mit seinem Projekt ‚crater cities‘ ein urbanes Geflecht vor, dass die Landschaft weiterführt.06 Wie auch BIG's Scala Tower hatte auch der erstplatzierte Beitrag des Europan 8 von Transform das Ziel die Architektur und die Umgebung ineinander übergehen zu lassen. Eine Verwebung mit dem urbanen Geflecht setzt eine Anpassung der baulichen Struktur an den Maßstab der Umgebung voraus.

01 Wettbewerbsbeitrag von Transform für Europan 8 02+03 Scala Tower, BIG

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Programms.05 Die aktuellen Entwicklungen zeigen zunehmend Gebäude die mit der umgebenden Landschaft oder dem urbanen Raum verschmelzen. In den 1960er Jahren hatten die aufkommenden Visionen zunehmend gemein, die Architektur als artifizielle Landschaft zu betrachten. Die ‚topographischen Hybride` bildeten eine bewohnbare Geographie. Jean-Louis Rey stellte sich

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030203

IM MASSSTAB ZWISCHEN ARCHITEKTUR UND 'BIGNESS' Die Grenzen der Komplexität und Größe wollen ausgetestet werden.

Die unzählbaren möglichen Programme beginnen bei kleinmaßstäblichen Hybriden, wie der Wohnung über dem Geschäft bis hin zu urbanen Strukturen, wie 'Euralille' von OMA, das einen städtebaulichen Maßstab annimmt. Auf einem Areal von 800 000 Quadratkilometern entstand ein Programm von urbanen Aktivitäten. Der Komplex beinhaltet eine neue TGV Station, Geschäfte, Büros,

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befinden sich meist in der Peripherie und erreichen somit ein Maß an Autonomie, das sie wiederum von ihrer Umgebung abgrenzt.

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Parkmöglichkeiten, Hotels, Wohnungen, eine Konzerthalle und ein Kongresszentrum.07 Der Maßstab von Hybriden bewegt sich zwischen Architektur und Städtebau. Die Grenzen der Komplexität und Größe wollen ausgetestet werden. Hybride, die das Programm von einer gesamten Stadt vereinen, kommen in Asien und im Nahen Osten zunehmend vor. Sie

Beyond a certain scale, architecture aquires the properties of Bigness.' (SMLXL S. 495)) Not only is Bigness incapable of establishing relationships with the classical city - at most, it coexists- but in the quantity and complexity of facilities it offers, it is itself urban. Bigness no longer needs the city: it competes with the city; it represents the city; or better still, it is the city.

131 ZYP

CYP

hybrid

ZYP

hybrid

01 + 02 Kowloon City Der wohl größte und komplexeste unter den Hybriden, wenn auch informell, ist Kowloon City bei Hongkong. Eine im Vorfeld des Abrisses 1987 durchgeführte Studie ergab eine Einwohnerzahl von etwa 33.000 und gilt als die verlässlichste Angabe. Auf der Fläche von 0,025 Quadratkilometer betrug die Bevölkerungsdichte somit über 1,3 Millionen Einwohner

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ZYP

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hybrid

hybrid ZYP

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03 Kowloon City Schnitt

133 ZYP

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hybrid

ZYP

hybrid

030204

DER HYBRID ALS KRAFTWERK Nach Steven Holl sollte ein Hybrid 'super green architecture' sein.

02 je Quadratkilometer.09 Nach Steven Holl sollte ein Hybrid 'super green architecture' sein.10 Im 'Sliced Porosity Block' in Chengdu verfolgen Steven Holl Architects die Einbindung nachhaltiger Energiekonzepte in den Entwurf. Die Form des Gebäudes entwickelt sich aus Sonnenstandsanalysen um die Sonneneinstrahlung optimal zu nutzen. Es wird zur

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ZYP

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hybrid

Dachgarten Andere Sport Gemeindezentrum Kultur Hotel

Gewerbe Büros Arbeits-/ Wohneneinheit Wohnen Erschließung

01 Schnitt B M 1:2000 02 Abwicklung des Programms

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Energieerzeugung Geothermie genutzt. Zudem sind die Dächer begrünt und auf den Dachterassen werden Teiche mit recyceltem Wasser angelegt, die zur Kühlung der Luft beitragen.

137 ZYP

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Sliced Porosity Block Chengdu. China 2007-2011

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ZYP

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Parkgarage, Wohnungen, B端ros, Kultureinrichtungen und Sport

Gewerbe,

hybrid ZYP

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Steven Holl Architects

Hotel,

139 ZYP

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hybrid

ZYP

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030205

VICTORY TO TYPOLOGY ! This is Hybrid

Die unterschiedlichen Programme und Maßstäbe lassen nicht auf eine Typologie des Hybrides schließen. Darum bleiben die wenigen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit diesem omnipräsenten Thema auf einer beschreibenden Ebene. 'This is Hybrid.'

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ZYP

CYP

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Dachgarten Andere Sport Gemeindezentrum Kultur Hotel

Gewerbe Büros Arbeits-/ Wohneneinheit Wohnen Erschließung

hybrid ZYP

hybrid

Joseph Fenton versuchte 1985 eine Kategorisierung der hybriden Architekturen in den amerikanischen Metropolen. Er unterscheidet in Programmen die thematisch sich ergänzenden Funktionen und thematisch nicht zusammenpassenden Funktionen beinhalten. Die Form und Ablesbarkeit gliedert er in drei Gruppen. Im

141 ZYP

CYP

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ZYP

hybrid

Biltmore Hotel, New York, 1914 A Hotel Lobby B Geschäfte C Bahnterminal (oberes Level)

D Restaurant E Gästezimmer F Ballsaal

FABRIC HYBRID 01

Folgenden wird jeweils ein Beispiel je Kategorie genannt. Es muss betont werden, dass sich die Einteilung lediglich auf die Entwicklungen der amerikanischen Hybride bezieht. Die heutigen Tendenzen haben einen weitaus vielfältigeren Umgang mit der Aufgabe gefunden.

142

ZYP

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01 Fabric Hybrid 02 Graft Hybrid 03 Monolith Hybrid

'Fabric Hybrids' füllen das Volumen innerhalb des Rasters der amerikanischen Stadt aus. Die Funktionen sind nicht ablesbar, sie sind von einer Hülle umgeben die sie zusammenfasst und sich in die Umgebung einfügt.11 Trotzdem können hinter einer ruhigen Fassade innovative Arrangements von Programmen stattfinden.

In dem 1914 erbauten Biltmore Hotel in New York ist eine Bahnstation integriert. Der Luftraum des Bahnsteigs im Untergeschoss penetriert die Hotellobby im Erdgeschoss. Als 1980 das Hotel zu Büros umgebaut wurde, war die Lobby überflüssig. Der Luftraum wurde geschlossen und zu weiterer Bürofläche umgebaut.12

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143 ZYP

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ZYP

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Downtown Athletic Club, New York, 1931

sechsundzwanzigstes Geschoss

A Athletic Club B Restaurant C Hotel

GRAFT HYBRID zwanzigstes Geschoss

'Graft Hybrids'13 resultieren in ihrer Form aus den einzelnen Komponenten. Diese drücken sich in Form und Materialgebung aus. Dazu zählt nach Fenton der in der Timeline erwähnte 'Downtown Athletic Club' aus dem Jahr 1931. Der Komplex vereint den Athletic Club in der Basis und ein Hotel im obersten Teil des Gebäudes. Das

144

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hybrid ZYP

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Restaurant, dass sich im mittleren Teil befindet ist an den Club und das Hotel angeschlossen. Es ist ablesbar, dass der untere, dunklere Bereich des Volumens den Club beinhaltet, die Nutzung erfordert einen geringeren Bezug nach außen und zu Tageslicht. Im Hotelbereich dagegen ist die Fassade zurückgesetzt und durchlässiger.14

Daily News Building, Chicago, 1928 A Straße, Schienen B Lager C Druckerei D Zeitungsverlag E Büros der Bahn F Funkstudio

MONOLITH HYBRID

01 Junggesellen im Downtown Athletic Club 01 'Monollith Hybrids' sind Überhöhungen in der Stadtstruktur oder in ihren horizontalen Dimensionen dominant im Kontext, wodurch oftmals ein symbolischer Charakter entsteht. Die Funktionen in den vertikalen Bauten sind meist gestapelt angeordnet. Hinter einer Hülle bietet auch diese Form die maximale Flexibilität für extreme Kombinationen.15 Innerhalb

146

ZYP

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andeutet, auf einer beschreibenden Ebene behandelt. Die Autoren gliedern die hybride Bauten in vertikale und horizontale Bauten. Es werden aktuelle Tendenzen aufgegriffen. Auf diesem Gebiet führen Steven Holl Architects und Rem Koolhaas' OMA das Feld an.

Im nächsten Abschnitt, werden verschiedene Hybride beschrieben, die in den letzten Jahren entstanden oder sich zurzeit noch in der Bauphase befinden.

Im Jahr 2008 bis 2011 wurde die Reihe 'This is Hybrid' publiziert, die das Phänomen der Hybride, wie der Titel

hybrid ZYP

hybrid

der Hülle des Daily News Building in Chicago aus dem Jahr 1928 sind von unten nach oben Bahntrassen, Lagerfläche, der Verlag einer Tageszeitung und die Druckerei, Büros des Bahnterminals und ein Funkstudio gestapelt.

147 ZYP

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ande re Arbe Woh iten nen 10

030306

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Hote

Wohnen 40 %

REX Hybrid

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OMA Hybrid

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Stadt getragen, die privaten Funktionen im Turm werden von Investoren finanziert.

BIG bringt mit dem Scala Tower den Wolkenkratzer wieder zurück in die Hauptstadt Dänemarks. Die kulturellen Einrichtungen in der Basis sind der Öffentlichkeit zugänglich. Die Terrassen können ebenfalls bestiegen werden. Im Turm befinden sich Büros und ein Hotel. In diesem Projekt kommen verschiedene Formen des Managements zusammen. Die öffentlichen Einrichtungen werden von der

g ppin

,2 %

l 18

BIG

% 17

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Hote

Axeltorv, Kopenhagen, Dänemark, 2007-

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SCALA TOWER

148

Scala Tower

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PIXEL tower

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Dachterasse

zweites Obergeschoss

sechstes Obergeschoss

33. Obergeschoss

31. Obergeschoss

erstes Obergeschoss

fünftes Obergeschoss

19. Obergeschoss

Erdgeschoss

viertes Obergeschoss

elftes Obergeschoss

zweites Untergeschoss

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drittes Obergeschoss

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15 Personalraum 16 Kantine 17 Meeting 18 Archive 19 Service Lift 20 Depot 21 Toiletten 22 Konferenzraum 23 Küche 24 Café | Restaurant 25 Küche und Personalraum 26 Lobby und Rezeption 27 Fitnessclub 28 Wohnen 29 Hotel

hybrid ZYP

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siebtes Obergeschoss

1 Meeting 2 Eingang 3 Technik 4 Parken 5 Büros 6 Leseraum 7 Rezeption und Personalraum 8 Musik-, Buch-, und Elektronikgeschäft 9 Kino 10 Eingang zu Geschäften 11 Erholung 12 Toiletten 13 Lobby 14 Bibliotheksarchiv

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Hote

Wohnen 40 %

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OMA Hybrid

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Büro

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% 17

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Das Gebäude ist im untersten Bereich schmal, sodass auf Straßenniveau ein öffentlicher Platz mit Gewerbe, Erholungsmöglichkeiten und Gastronomie entsteht. Der mittlere Teil lehnt sich nach Norden um im Süden Dachgärten für die Wohnungen zu schaffen. In den obersten Etagen ist das Hotel, mit Blick über Kopenhagen. Sky Village bündelt in seiner Gesamtheit die Funktionen

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,2 %

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l 18

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Hote

ADEPT+MVRDV

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Roskildevej/ Avedøre Havnevej, Rødovre, Dänemark, 2013

Sky Village kombiniert die Einfamilienhäuser und die Vertikalität der Umgebung. Um auf die sich ändernden Bedingungen des Marktes reagieren zu können, basiert das Programm auf einem flexiblen dreidimensionalen Raster, den Pixels. Eine Einheit ist 60 m² groß. Die Pixel umgeben drei Erschließungskerne die jeweils zu einem Programmsegment führen.

g 10

ng 16,3

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Shoppi

Sho

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SKY VILLAGE

Village als Pixel

Village als Block

Öffnen zu den Hauptverkehrsachsen, Roskildevej und Avedore Havnevej

Öffnen zur Nachbarschaft im Süden

Öffnen nach Westen in Richtung Avedore Havnevej

Umlegen von Pixeln um Terassen zu bilden

Ein Platz entsteht

SKY VILLAGE WOHNUNGEN BÜROS

Einfamilienhäuser sind typisch für Rodovre

SHOPS | CAFÉS HOTEL | RESTAURANT VERKEHRSFLUSS TIEFGARAGE

Monofunktionale Blocks sind typisch für Rodovre

Skyvillage verbindet die beiden Maßstäbe

KERN FÜR HOTEL + RESTAURANT KERN FÜR WOHNEN

Parken | Lager | Technik

Zufahrt und Eingänge

Zugänge für Fußgänger

Die Geschosse öffnen sich an mehreren Stellen, so dass Licht eintreten kann

Alle Geschosse unterscheiden sich und bieten verschiedene Ausblicke

Wie in typischen Nachbarschaften gibt es Außenbereiche

KERN FÜR BÜROS

Kerne

Gewerbe

Büros

Wohnen

Hotel + Restaurant

Vorgeschalgenes Programm

stärkerer Markt für Wohnen, Büros oder Gewerbe und Hotel

eines Stadtviertels. Die Flexibilität der Pixel und somit der Nutzung ist Teil des nachhaltigen Konzepts. Mit den angewandten Technologien werden die fortschrittlichen Standards Dänemarks erfüllt. Der Plan beinhaltet außerdem die Nutzung von Grauwasser. Das Fundament ist zu 40 Prozent aus recyceltem Beton und die Fassade produziert teilweise Energie.

154

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155 ZYP

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Parken 10 %

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BRYGHUSPROJEKTET

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OMA Hybrid

Wohnen 40 %

Scala Tower

Parken 15 % Andere 0,9 % Gemei nde 2, 9%

PIXEL tower

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18 An

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hybrid ZYP

hybrid

neu erschlossenen Hafengebiet verknüpfen und als 'Urban Motor' die Umgebung aktivieren. Der Komplex wird das Dänische Architekturzentrum, sowie Büros und Wohnungen beherbergen. Die verschiedenen Funktionen sollen wie zufällig innerhalb des monolithischen Körpers angeordnet werden um eine größtmögliche Interaktion zu ermöglichen und das

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CYP

156

Der Hafen Kopenhagens erfährt in den letzten Jahren eine starke Transformation. Er entwickelt sich zunehmend zu einer repräsentativen Achse, gesäumt von öffentlichen Einrichtungen wie dem Königlichen Theater und der Oper. Diese werden durch ein großes Angebot an gastronomischen Betrieben ergänzt. Bryghusprojektet soll den historischen Stadtkern mit dem

g ppin

,2 %

l 18

OMA

% 17

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Bü

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Hote

Kopenhagen, Dänemark, 2008-2013

04 2 1 5

3 4

Bewusstsein der Diversität zu fördern. Die befahrene Straße verläuft entlang des Ufers und durchdringt dabei den Baukörper. Die Linearität des Flusses wird aufgegriffen, und die Fußgänger werden über eine modellierte Landschaft entlang der Wasserkante in das Gebäude hineingeleitet.

158

ZYP

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1 DAC Auditorium 2 DAC Café 3 Büros 4 DAC Ausstellungshalle 5 DAC Hauptausstellungshalle

6 Büros 7 Büro Lounge 8 Wohnen Lobby 9 DAC Lobby und Bookshop

hybrid ZYP

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01 Perspektive außen 02 Konzept des Programms 03 Perspektiven 04 Landschaftskonzept 05 Schnitt

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Wohnen 40 %

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Parken 15 % Andere 0,9 % Gemei nde 2, 9%

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VANKE CENTER

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Firmengeländes neu gedacht. Anstatt einzelner, nach Nutzung aufgeteilter Baukörper, vereint das Konzept die Funktionen hinter einer Hülle. Ein semi-öffentlicher Fußweg verknüpft die Segmente des Programms.

hybrid ZYP

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ing

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ZYP

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Das Unternehmen Vanke ergänzt seinen Hauptsitz mit Appartements, einem Hotel, Wohn- und Arbeitseinheiten und einem Konferenzzentrum. Inmitten der rasant zunehmenden Privatisierung des Landes in den Vororten chinesischer Städte lässt der schwebende Baukörper, als horizontaler Wolkenkratzer, Raum für einen öffentlichen Park. Hier wurde das typische Bild des isolierten

g ppin

STEVEN HOLL ARCHITECTS

9,2

Büros 11

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Dapeng Bay, Shenzhen, 2006-2009 5

Sho

Hote

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161 ZYP

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ZYP

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Größenvergleich

Optimierung der Ausblicke

ursprüngliche Plannung

neue Anordnung erzeugt eine maximale Vorteile für alle Beteiligten

Büros Ausblick zum Meer

Wohneinheiten Hotel

Treppen + Aufzüge

02 Das Projekt soll ein neuer Ansatz sein, um die Landschaft in den Vororten der Großstädte und deren öffentliche Zugänglichkeit weiterhin zu erhalten. Das umfassende nachhaltige Konzept beinhaltet die Energieerzeugung durch Photovoltaikanlagen, die Verwendung von Regenwasser und der Verbau von nachhaltigen Materialien. Die größte Herausforderung bestand darin, die

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Je nach Bedarf, kann der Innenraum vor Hitze geschützt oder aber der freie Blick in die Landschaft ermöglicht werden.

01 Konzept 02 Nutzungen 03 Schnitte 04 Diagramm mit Zirkulation

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aufzuwendende Energie zur Kühlung des Gebäudes zu minimieren. Eine Wasserlandschaft und Wasserbecken im Schatten des Gebäudes erzeugt ein Mikroklima. Die Becken sind mit Grauwasser gefüllt, das in einem Kreislauf in 100 Metern Tiefe in der Erde zirkuliert um abgekühlt zu werden. Die Glasfassade wird durch eine weitere Schicht von beweglichen Elementen vor Sonneneinstrahlung geschützt.

163 ZYP

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ZYP

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Hotel Rezeption

Business Center

Fitness- und Gemeinschaftsraum

Linse nach oben offen

Linse nach unten offen

03 Vanke Café

01 1 Licht von unten 2 Licht von der Seite 3 Tunnel mit gemorphter Typologie 4 Licht von unten

1 Bepflanzung 2 Seegras 3 Lastwageneinfahrt/ ausfahrt 4 Sammelstelle 5 Soho Eingang 6 Eingang zu Wohneinheiten und Büros 7 Vanke Lobby

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15 Spa Lobby 16 Condo/ Hotel Eingang 17 Auditorium Eingang 18 Steingarten 19 Küche 20 Bar 21 Café

22 Vanke Eingang

01 Grundriss Erdgeschoss 02 Schnitt mit Zirkulation 03 Grundriss mit Zirkulation

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8 Lichthof 9 Condo Eingang/ Wohneinheiten 10 Gewerbe 11 Marmorboden 12 Auditorium 13 Pool im unteren Geschoss 14 Hotel Pool

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Parken 10 %

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REX Hybrid

Wohnen 40 %

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MIXED-USE LOW2NO

23 %

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REX Dieses Projekt basiert auf der Idee, dass Energieoptimierung von Gebäuden nicht genug ist, wenn nicht auch gleichzeitig der aufgelösten Bebauungsstruktur entgegengewirkt wird. Die Strategie REBUILD 2.0 sieht eine Nachverdichtung von bereits besiedelten Gebieten vor. Das Projekt Low2No ist Teil des Jätkäsaari Hafen-Plans und befindet sich in der Nähe von Helsinkis Zentrum. Der Vorschlag ist eine vertikale

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% 17

,2 %

l 18

Jätkäsaari, Helsinki, Finland, 2009 5

Sho

Hote

Bü

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Schichtung von Funktionen mit zwei Wohntürmen auf einer Basis aus Büros und von urbanen Funktionen, die je nach Bedarf variieren können.

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mögliche urbane Räume

Komfort

Wohnen

Fußballfeld

Schrebergärten

Komfort

Beachvolleyball

gemeinsamer Innenhof

Spielplatz

unterirdische Parkgarage

öffentliches Forum Botanischer Garten U-Bahn Station Parkgarage Gemüsemarkt

mögliche urbane Funktionen 03

nachhaltige Stahlkonstruktion

Shoppingcenter

nachhaltige Leichtbauweise aus Stahl für mögliche Transformationen in der Zukunft

Sozialer Wohnungsbau

Bibliothek Schule Büros Altenpflege Kirche Kino 02

Wie soll Platz für weitere 500 Einwohner geschaffen werden? Hier wird ein Programm mit einer Fläche von 22.000 m² auf einer Höhe von 14 Metern in zwei Wohntürmen untergebracht. Diese werden durch einen zweigeschossigen Ring, der Büros beinhaltet verbunden. Dieser Ring basiert wiederum auf den 13.200 m² öffentlichen Funktionen des Erdgeschosses...

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...THE REBUILDING wird zu einem Paradigma für Dichte und Diversität

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01 Konzept 02 mögliche urbane Räume und Funktionen 03 Sprengisometrie des Aufbaus nach Funktionen

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HYBRID = BAROMETER Jedes neue Nebeneinander von Funktionen zeigt die Bereitschaft sich mit der gegenwärtigen Situation kritisch auseinander zusetzten und in die Zukunft zu blicken.

Hybride sind das Barometer, das die Evolution unserer Gesellschaft beschreibt. Jedes neue Nebeneinander von Funktionen zeigt die Bereitschaft sich mit der gegenwärtigen Situation kritisch auseinander zu setzten und in die Zukunft zu blicken. So wie die Kombination von Büros und Parkgaragen ein Produkt von urbanem Platzmangel

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The Mountain Dwellings von BIG Alles andere als Mainstream ist The Mountain von BIG. Wohnen und Parken koexistieren nicht lediglich, die Anordnung verstärkt die jeweiligen Qualitäten.

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waren, hat sich dieser Hybrid bewährt, und ist in den architektonischen Mainstream übergegangen.21 Sie betonen die fragmentierten, fast schizophrenen Aspekte von Gesellschaft22 und können mit einer Leichtigkeit und mit Optimismus problematischen städtebaulichen Ausgangssituationen begegnen.

171 ZYP

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ZYP

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| vgl. "beau comme la rencontre fortuite sur une table de dissection d’une machine à coudre et d’un parapluie!" aus 'Die Gesänge des Maldoror' (Les Chants de Maldoror) von Lautréamont 01

| vgl. Holl, Steven: Seaside Hybrid, URL: http://www.stevenholl.com/project-detail.php?type=housing&id=71&page=1. Stand: 19.03.2012. 01

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: This is Hybrid, An analysis of mixed-use buildings by a+t,

Vitoria-Gasteiz, 2011, S.9.

| vgl. Cozza, Cassandra, Il ruolo del Urban Hybridization nelle trasformationi urbane, Politecnico di Milano, URL:

http://www.urbanhybridization.net/cassandracozza.htm. Stand: 10.03.2012.

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier: Hybrids I high-rise mixed-use buildings, a+t, 2008, S.17.

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: Hybrids II, low-rise mixed-use buildings, a+t, 2008 S.19.

| vgl. OMA: Euralille URL: http://oma.eu/projects/1994/euralille. Stand: 20.04.2012.

| vgl. Koolhaas, Rem/ Mau Bruce, S,M,L,XL, New York, 1995, S.514.

| vgl. Kowloon City URL: http://sometimes-interesting.com/2011/06/28/kowloon-walled-city. Stand: 17.04.2012.

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: This is Hybrid, An analysis of mixed-use buildings by a+t,

Vitoria-Gasteiz, 2011, S.9.

NACHWEISE HYBRIDE 172

ZYP

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| vgl. Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.9.

| vgl. ebd. S.18.

| vgl. ebd. S.19.

| vgl. ebd. S. 20.

| vgl. ebd. S. 8.

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier: Hybrids I high-rise mixed-use buildings, a+t, 2008, S.38-45.

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier, Hybrids III, residential mixed-use buildings, a+t, 2009, S.106-113.

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: Hybrids II, low-rise mixed-use buildings, a+t, 2008 S.46-57.

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173 ZYP

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| vgl. ebd. S. 116-129.

| Sliced Porosity Block Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier, Hybrids III, residential mixed-use buildings, a+t, 2009, S. 263, 267. Seite 137

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: This is Hybrid, An analysis of mixed-use buildings by a+t,

Vitoria-Gasteiz, 2011, S.146-151.

| vgl. Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.41.

| vgl. Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.6.

| Sliced Porosity Block ebd. S. 260 f. Seite 139

| This is Hybrid Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: Hybrids II, low-rise mixed-use buildings, a+t, 2008, Cover Rückseite. Seite 141

| Fabric, Graft, Monolith Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.8.

BILDER

Seite 142

| Die Gesänge des Maldoror URL: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ed/Maldoror-Chant_VI-paragraphe1-Beau_comme-2.jpg, Stand: 21.05.2012. Seite 108

Seite 120

| Brunswick Centre

URL: http://www.donhead.com/journal_architectural_conservation/13%202%20papers/Brunswick_Centre.htm, Stand: 30.04.2012.

| Fabric, Graft, Monolith ebd. S.9, 19, 31 Seite 142

Seite 143 | Biltmore Hotel NY - Graphik ebd. S.18

| Biltmore Hotel NY http://www.timeshutter.com/image/biltmore-hotel-new-york, Stand: 20.05.2012. Seite 143

Seite 124

| Euralille

URL: http://gnrworld.files.wordpress.com/2010/10/l4212.jpg, Stand: 30.04.2012.

| Downtown Athleic Club Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.20. Seite 144

Seite 127

| Seaside Hybrid

URL: http://www.artonfile.com/detail.aspx?id=SS-20-02-01, Stand: 30.04.2012.

| Junggesellen Koolhaas, Rem: Delirious New York, 4. Auflage, Aachen, 2011, S.162. Seite 145

Seite 127

| Crater Cities

Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: Hybrids II, low-rise mixed-use buildings, a+t, 2008 S.18.

| Daily News Building Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.36. Seite 146

Seite 128

| Transform für Europan 8

ebd. S 19

| This is Hybrid Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: This is Hybrid, An analysis of mixed-use buildings by a+t, VitoriaSeite 147

Seite 129

| Scala Tower

Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: Hybrids II, low-rise mixed-use buildings, a+t, 2008 S.18, 44.

| Kowloon City URL: http://sometimes-interesting.com/2011/06/28/kowloon-walled-city/, Stand: 10.04.2012 Seite 132

Gasteiz, 2011, Cover Seite 170

| The Mountain

URL: http://www.archdaily.com/15022/mountain-dwellings-big/2478270_big-03/, Stand: 30.04.2012

| Kowloon City URL: http://www.deconcrete.org/wp-content/uploads/2010/03/Kowloon-Cross-section-low.jpg, Stand: 08.05.2012. Seite 133

| Kowloon City URL: http://www.deconcrete.org/wp-content/uploads/2010/03/kowloon2.jpg, Stand: 08.05.2012. Seite 134/5

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'THIS IS NOT HYBRID' 01 Gemischt genutzte Gebäude sind nicht immer gleich Hybride. Da Hybride sich nicht in eine Typologie fassen lassen, möchten wir sie im nächsten Teil von einigen anderen Megastrukturen, die mehrere Funktionen beinhalten, abgrenzen. Shopping Malls mit angeschlossenem Hotel und Spabereich entstanden erst in den Vororten amerikanischer Städte und

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01 Nemausus, Jean Nouvel Ateliers Nîmes, Frankreich

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sind heute außerhalb der Metropolen weltweit angesiedelt. Sie vereinen mehrere Funktionen, sind teilweise 24 Stunden geöffnet und sie aktivieren ihr Umfeld. Joseph Fenton betont, dass sie dennoch keine Hybride sind, da sie nicht dem Platzmangel der Stadt entspringen. Im Gegenteil, dieses Konzept entflieht den physischen Einschränkungen durch den städtischen Kontext.01

177 ZYP

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01 Trellick Tower, Ernö Goldfinger

04+05+06 Gallaratese Complex,

08 Unité d'habitation, Le Corbusier

London, Großbritannien

Carlo Aymonino, Aldo Rossi, Maurizio Aymonino, Sachim

Marseilles, Frankreich

02+03 Corviale, Mario Fiorentino

Massaré

Rom, Italien

Mailand, Italien

07+09 Park Hill Jack Lynn, Ivor Smith, Lewis Womersley Sheffield, Großbritannien

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Zeitgleich zu der Entstehung der Hybride in den USA in den 1920er Jahren, entwickelt die konstruktivistische Bewegung der Avant-Garde der damals gegründeten Sowjetunion eine gegensätzliche architektonische Strömung. Aus dieser geht der sogenannte 'Soziale Kondensator' hervor. Moisei Ginzburg beschreibt die Gebäude als architektonisches Mittel um die Lebensweise der Bewohner nach den Grundsätzen des neuen sozialistischen Staates zu transformieren. Die Tatsache, dass in der Sowjetunion Land zur Verfügung stand und eine dringende Notwendigkeit für neuen Wohnraum herrschte, eröffnete ein Feld für Experimente im Wohnungsbau. Die architektonischen Entwicklungen sind Wohnungen über mehrere Geschosse, innen liegende Straßen und Eingangshallen als Treffpunkte für die Bewohner. Ginzburg entwickelte minimale Wohnungszellen von 27-30 m² die zu den Wohnblocks namens 'domkomuna' zusammengefügt wurden. Viele Aktivitäten die bis dahin im privaten Umfeld stattfanden, wurden Teil des kollektiven Raumes. Es gab gemeinsame Küchen, Kantinen, Waschräume und Kinderbetreuung. Das Konzept sollte die Kontakte zwischen den Bewohnern und eine vermehrte Teilnahme der Frauen am öffentlichen Leben fördern.02 Nach Le Corbusier ist die Unité d'habitation das minimale Element innerhalb der Stadt. Es beinhaltet 300 bis 400 Wohneinheiten sowie die notwendigen dazugehörigen Einrichtungen für die Bewohner. Drei dieser Einheiten erfordern eine sekundäre Einheit für öffentliche Nutzungen.

Soziale Kondensatoren verfolgen einen ideologischen sozialistischen Ansatz, während Hybride aus dem Kapitalismus entspringen. Der Soziale Kondensator ist eine Einheit, bestehend aus minimalem Wohnraum und dazugehörigen Einrichtungen, die ausschließlich den Bewohnern zugänglich sind. Somit steht das Gebäude introvertiert ohne Anschuss an das Stadtgefüge. Die Bewohner bilden eine geschlossene Gesellschaft. Erfahrungen zeigen, dass die Idee der Sozialen Kondensatoren oftmals an der Gleichförmigkeit der Moderne, der fehlenden Privatsphäre und Verantwortungsbewusstsein der Bewohner scheiterte. Der Hybrid hingegen entspringt dem Kapitalismus, mit dem Ziel Konsumenten anzuziehen. Er ist durch Funktionen und Form mit der Stadt verbunden und jederzeit für jeden zugänglich. Die Architekten der Moderne in Europa ließen sich von den Experimenten der jungen Sowjetunion beeinflussen, wenn auch in abgeschwächten Ausmaßen. In Europa nahm der Druck auf den Immobilienmarkt aufgrund von Platzmangel zu, doch die Entwicklungen in den USA wurden aufgrund der fehlenden Ideologie ignoriert.04

'The social condenser was born of the State, while the hybrid is the offspring of the capitalist system.' 'While the condenser was the manifestation of an ideology, (...) the history of hybrid is written in accounting books.' 03 Der soziale Kondensator und der Hybrid führen oft zu Missverständnissen, dabei sind sie in ihrem Ursprung, in ihren Zielen und in ihrer architektonischen Ausformulierung grundsätzlich verschieden. 04

Narkomfin, Moisei Ginzburg, 1917-1930 01 Perspektive 02+03 Wohnungsgrundrisse 04+05 Schnitte

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LITERATUR

| vgl. Fenton, Joseph: Hybrid Buildings, Pamphlet Architecture 11, New York, San Francisco, 1985, S.6.

| vgl. Fernández Per, Aurora/ Mozas, Javier/ Apra, Javier: This is Hybrid, An analysis of mixed-use buildings by a+t,

Vitoria-Gasteiz, 2011, S.48.

| vgl. ebd. S.50. | vgl. ebd. S.50.

BILDER

| Nemausus URL:http://www.flickr.com/photos/thierryfanovan/36596532/sizes/z/in/photostream/, Stand: 22.05.2012. Seite 177

| Trellick Tower URL: http://www.flickr.com/photos/gonz/2290625795/sizes/l/in/photostream/, Stand: 03.03.2012. Seite 178

| Corviale - Luftbild URL: http://lopezmillan.files.wordpress.com/2011/08/corviale14.jpg, Stand: 03.03.2012. Seite 178

Seite 178 | Corviale URL: http://www.corvialedomani.it/il-foto-tour/, Stand: 03.05.2012.

| Gallaratese Complex URL: http://www.panoramio.com/photo/31380673, Stand:03.05.2012. Seite 179

| Park Hill - Luftbild URL: http://www.rickmather.com/project/category/park_hill_sheffield_masterplan#/project/category/park_hill_sheffield_ masterplan, Stand: 03.05.2012. Seite 179

| Park Hill URL: http://lovelondoncouncilhousing.blogspot.de/2011/09/leaving-london-park-hill-sheffield.html, Stand: 03.05.2012. Seite 179

| Unité d'habitation URL: http://laurenceprice.blogspot.de/2010/05/le-coubusier.html, Stand: 03.05.2012. Seite 179

NACHWEISE THIS IS NOT HYBRID

| Narkomfin - Perspektive URL: http://www.oginoknauss.org/blog/wp-content/uploads/2009/05/ad-27-ginzburg.jpg, Stand: 03.05.2012. Seite 180

Seite 180

| Narkomfin

URL: http://www.tslr.net/2007/07/communist-condo.html, Stand: 03.05.2012.

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LITERATUR UND ARCHITEKTUR

Fun Palace von Cedric Price (Abbildung: Cedric Price Fonds / Canadian Centre for Architecture, Montréal)

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UTOPIEN IN DER REALITÄT

01 Editorial

02-03 Rezension

04-20 Special

21-24 Tipps

25 Architektenprofile

In den sechziger Jahren des 20. Jahrhundert entwickelte die Avant-Garde Visionen von Stadtstrukturen, die die sich anbahnenden Probleme des Bevölkerungswachstums und des zunehmenden Verkehrsaufkommens thematisieren. Diese Utopien waren damals visionäre Konzepte und sind heute Ikonen. Das mag unter anderem in der außergewöhnlichen ästhetischen Qualität der

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Stadtstrukturen begründet sein. In der heutigen Zeit sehen sich Städte besonders in Asien, Südamerika und Afrika mit Platzmangel und Interessenkonflikten konfrontiert. In Europa erfüllten sich die Wachstumsprognosen jedoch nicht. Auch die übergreifenden räumlichen Tragwerke mit eingehängten flexiblen Modulen und die stark partizipatorischen Impulse spielen heute keine Rolle. 01

276

Eine Tendenz die bei der Recherche auffällt ist, dass Merkmale einiger Utopien der Vergangenheit teilweise in die Realität übertragen wurden. Der Brite Cedric Price entwickelte in den 1960er Jahren zeitbasierte urbane Interventionen, die später Richard Rogers, Rem Koolhaas und Rachel Whiteread beeinflussten. Sein nicht realisierter Entwurf des 'Fun Palace' soll in

den 1970er Jahren Richard Rogers und Renzo Pianos Entwurf für das Centre George Pompidou in Paris Pate gestanden haben. Grundlegend für das Vorgehen von Price war der Glaube, dass der richtige Gebrauch von neuen Technologien dem Nutzer beispiellos Kontrolle über seine Umgebung ermöglicht.02 Price betont die frei gewählten, sich ständig verändernden menschlichen Interessen und

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26 Bild der Woche

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Bedürfnisse, wobei Vergnügen die Erfüllung des Daseins ausmacht. Der 'Fun Palace' ist ein großer, freier Raum,

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und Treppen im Inneren. Die Bauteile bilden Theater, Kinos, Restaurants, Werkstätten und Treffpunkte, die jederzeit

verknüpft, bewegt und neu arrangiert werden können.

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der von einer Stahlkonstruktion und Kränen umgeben ist. Die Kräne bewegen die vorgefertigten Wände, Plattformen

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Die großmaßstäblichen Hybride, die heute realisiert werden, bilden eigenständige Strukturen im Stadtgefüge, die einen hohen Wirkungsgrad erreichen. Ihnen vorhergehende theoretische Projekte sind Utopien wie Sky City 1000 von Takenaka Corporation und das Hyperbuilding von OMA . Im Jahr 1989 sorgte das Projekt Sky City 100003 von Takenaka Corporation in Tokyo für Aufruhe. In dem 100 Meter hohen Gebäude sollten 35 000 Bewohner und 100 000 Arbeiter Platz finden, um dem Bevölkerungswachstum zu begegnen und dem Mangel an grünen Flächen in der Stadt entgegenzuwirken. Auf 14 gestapelten 'Space Platforms' befinden sich neben Wohn- , Büro- und Gewerbeflächen, Schulen und Theater. Der hochtechnisierte Komplex kann mit Aufzügen mit Hochgeschwindigkeit vom Ergeschoss bis zur Spitze in weniger als zwei Minuten durchfahren werden. Jedes Plateau ist wiederum durch eine Bahn horizontal erschlossen. Das 'Hyperbuilding' ist eine Studie aus dem Jahr 1996 und weniger technisiert. Der fiktive Standort ist Bangkok, eine Metropole, die auf Grund ihres hohen Verkehrsaufkommens, der willkürlichen städtebaulichen Entwicklung und der politischen Lage als 'a city of crisis' und 'a city on the edge of the tolerable'04 beschrieben wird. Der Komplex ist ein Wohnund Arbeitsort für 120.000 Menschen. Die Dichte steht im Kontrast zu der unberührten Umgebung. Nach OMA, ist das Hyperbuilding trotzdem in die umgebende Dynamik eingebunden. Der Komplex nimmt derartige Ausmaße an, dass er als Metapher einer Stadt oder eines Viertels innerhalb einer Stadt gesehen werden kann. Die Türme stellen Straßen dar, die horizontalen Elemente sind Parks, Volumina funktionieren wie Bezirke und die Diagonalen sind die Boulevards der Stadt.

01 Hyperbuildig, OMA 02 Sky City 1000, Takenaka Corporation

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LITERATUR

| vgl. Van der Ley, Sabrina/ Richter, Markus: Visionäre Stadtentwürfe der sechziger Jahre reflektiert von

zeitgenössischen Künstlern, Hatje Cantz, Ostfildern, 2008, S.10.

| vgl. Cedirc Price: Fun Palace, URL: http://www.interactivearchitecture.org/fun-palace-cedric-price.html, Stand:

29.04.2012. 03

| vgl. Takenaka Corporation: Sky City 1000, URL:http://urbantitan.com/10-coolest-future-city-concepts/, Stand:

22.04.2012. 04

| vgl. OMA: Hyperbuilding, http://oma.eu/projects/1996/hyperbuilding, Stand: 22.04.2012.

BILDER Seite 184

| Fun Palace baunetzwoche_276_2012 Seite 185

| Centre Pompidou URL: http://kellypahl.files.wordpress.com/2011/10/mp1.jpg, Satnd: 05.05.2012. Seite 186

| Fun Palace aus Helikopter URL: http://slcl.ca/blog/wp-content/uploads/2010/03/Screen-shot-2010-02-24-at-10.13.50-AM.png, Stand: 05.05.2012. Seite 188

| Hyperbuilding URL: http://www.linternaute.com/actualite/grand-projet/photo/les-projets-fous-des-architectes/le-building-concentre. shtml, Stand: 07.05.2012. Seite 189

| Sky City 1000 URL: http://accessscience.com/content.aspx?id=YB109992, Stand: 07.05.2012.

NACHWEISE UTOPIEN IN DER REALITÄT 190

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ENTWICKLUNG 1:1000 bis 1:200

Auf den folgenden Seiten wird der Entwurfsprozess in Auszügen dokumentiert. Die anfänglichen Studien im städtebaulichen Maßstab 1:1000 werden in Ausschnittsmodellen im Maßstab 1:200 konkretisiert. In Schnitten und Grundrissen werden Proportionen verglichen und angepasst.

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Skizzen im Grundriss

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Dabei wird erörtert in welcher Weise das Szenario auf bestehende Strukturen reagiert um als starke Intervention zu wirken. Dabei galt es das Gleichgewicht zu finden zwischen der Unterbrechung der ursprünglichen Stadtstruktur und der gleichzeitigen Verwebung mit dem Stadtraum.

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Die Skizzen und Modelle zeigen desweiteren die Auseinandersetzung mit der Fragestellung des Inkontakttreten des schwebenden BaukĂśrpers mit dem geschichtstrĂ¤chtigen Ort.

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Im Schnitt

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01 Homenaje a Kandinsky | Hommage an Kandinsky 1965 02 Homenaje a Goethe III | Hommage an Goethe III 1977 03+04 Txoko Azke (Articulation libre) 1968 05+06+07 Iru Burni (Trois fers). 1966

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Die gezeigten Skulpturen Chillidas ber체hren trotz ihrer skulpturalen Massivit채t minimal den Untergrund. Der entstehende Eindruck der Fragilit채t beeinflusst den Entwurfsprozess.

01 01 Hierros de tremblor No.1 | Bebendes Eisen Nr.1

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Anish Kapoor bezeichnet seine Skulpturen als 'NonObjects'. Die spiegelnden Objekte nehmen ein verzerrtes Bild ihrer Umgebung an. Sie entmaterialisieren sich somit und entziehen sich dem Kontext.

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Die Installation 'Fiber' von Aoki Jun besteht aus Nylonfäden, die durch die Schichtung und Beleuchtung eine nicht greifbare Tiefe bilden. In den Studien zu Fassaden verfolgen wir das Thema der Instabilität von Grenzen.

01 The Bean, Anish Kapoor 02 Fiber, Aoki Jun

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Um die Wirkung der Leichtigkeit des schwebenden Baukörpers zu verstärken wird die Unteransicht des Hybrids mit poliertem Edelstahl versehen . Trotz der Selbstständigkeit von Form und Material des Baukörpers werden die Farben und Bewegungen der Umgebung Teil des Raumes, seine Masse tritt in den Hintergrund.

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Modelle, Kunsthalle Bielefeld: Sou Fujimoto. Futurospektive Architektur (03. Juni - 02. September 2012)

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Altstadtkern Nicosia 1:2500

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Aktuelle Stadtstruktur; die Pufferzone entspricht dem Zustand vor der Teilung Zyperns

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Modellstudien im MaĂ&#x;stab 1:1000

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Gegen체berstellung von unterschiedlichen Ans채tzen

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GRE|TUR hybrid

Die Pufferzone im Kern Nicosias haben wir als ein Vakuum erlebt. Diese soll wie vorher beschrieben, durch das Szenario einer Bebauung wieder die Rolle des Ortes für kulturellen Austausch übernehmen. Ein attraktives Zentrum kann Auswirkungen auf die gesamte Stadtentwicklung nehmen, die sich aufgrund der physischen Trennung und der damit fehlenden Orientierung, stark in die Peripherie zersiedelt.

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Blick aus der Fußgängerzone

Die beiden Teile der Stadt weisen zahlreiche grundsätzliche Gemeinsamkeiten auf. Allerdings haben sie sich

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Ein hybrider Bau hat das Potenzial den verschiedenen Interessen der Zyprioten zu begegnen. Die Diversität des Angebots richtet sich an unterschiedliche Nutzer, sodass an diesem Ort zufällige Begegnungen initialisiert werden.

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Visualisierung

städtebaulich nicht gleichmäßig entwickelt. Darum ist der Entwurfsansatz für ein verbindendes Glied am Übergang der Fußgängerzone, ein Sonderbau in Form und Material. Der Komplex soll als Landmark die Umgebung nachhaltig beleben. Während an dieser bedeutenden Stelle die städtebauliche Kontinuität unterbrochen wird, soll sie im übrigen Verlauf der Greenline wieder hergestellt werden.

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Folglich wird der Hybrid als schwebender Baukörper ausgebildet, der wie aufgesetzt, baulich kaum den geschichtsträchtigen Ort berührt. Zur weiteren Stärkung des Motivs wird der vorkommende Sandstein der umgebenden Bauten als Bodenmaterial verwendet und die ihn berührenden Bauteile transparent gehalten.

Lageplan 1:5000

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Für das weitere Konzept soll ein sensibler Umgang mit dem geschichtsträchtigen Ort gefunden werden. Der städtebauliche Ansatz soll das Geschehene nicht überlagern oder auslöschen, sondern einen Weg finden, den heute in Ruinen liegenden Stadtteil mit dem neuen Kapitel zu verweben. Dafür soll die Leere des Raumes am Fußgängerübergang weiter erfahrbar sein.

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KITA 550 QM

BÜRO 1814 QM

RESTAURANT 590 QM

MEDIATHEK 4415 QM

03 Für das schwebende Volumen ist als Hauptfunktion eine Mediathek vorgesehen, die als ‚urban lounge‘ fungiert. Die Kultureinrichtung wird durch acht Büroeinheiten, sowie eine Kita und ein Restaurant ergänzt. Die Unteransicht des Volumens ist mit poliertem Edelstahl verkleidet und spiegelt verfremdet die warmen Farben der

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01 Die Öffnungen im Volumen sind an der ursprünglichen

03 Issey Miyake in der Fondation Cartier

Stadtstruktur angelehnt.

'Erste Szenerie: Issey Miyakes Kreationen, mobil im Innenraum. Dann die Tribüne der Gäste als ahnungslose

02 Zonierung der Nutzungen

Statisten der Inszenierung. Dann das Gebäude selbst, das all das reflektiert (...) - wodurch sich das Gebäude schließlich unsichtbar macht.'

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Umgebung und die Bewegung der Besucher wider. Der Raum unter dem Baukörper ist bei dem Klima mit meist hohen Temperaturen ein schattiger, durchlüfteter Ort. Somit wird ein urbaner Treffpunkt für die Besucher der Mediathek, für Geschäftsleute, Gruppen der Kita, Touristen und Familien geschaffen. Er kann ebenfalls als Marktplatz dienen. Die unterschiedlichen Funktionen garantieren eine ständige

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Aktivität, da die verschiedenen Nutzungseinheiten zu unterschiedlichen und sich überlagernden Tageszeiten frequentiert werden.

Struktur wird somit als abstrakten Lichtabdruck erfahrbar. Über diese Öffnungen erfährt der Fußgänger eine Vorahnung der Diversität der koexistierenden Funktionen.

Der schwebende Körper wird durch Öffnungen im Inneren belichtet, die an den Verläufen der ursprünglichen Straßen und Hinterhöfe angelehnt sind. Die ehemalige urbane

Getragen von wenigen Wandscheiben ist der Raum unter dem Baukörper weitestgehend frei. Als einziger umbauter Raum ist das gemeinsame Hauptfoyer der Mediathek

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01 statisches Konzept 02 lineare und vertikale Erschließung 03 Als Vorankündigung kann von dem Platz und dem Foyer aus ein Blick in das Innere des Komplexes geworfen werden. 04 Über die Rolltreppe wird die Mediathek wie durch ein

Die vertikalen Öffnungen in der Mediathek erlauben aus dem

Nadelöhr erschlossen.

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und des Restaurants transparent in Glas konzipiert. Es übernimmt die Funktion des Ausleihbereichs, einem Bookshop und Café zugleich. Als Sitzmöglichkeiten dienen die weit verteilten Möbel des Cafés und aus dem Boden wachsende Solids.

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+ 16,275 m

S. 230 | 31

S. 228 | 29

S. 232 | 33

S. 234 | 35

S. 236 | 37

S. 238 | 39

S. 240 | 41

S. 242 | 43

+ 12,425 m

S. 244 | 45

S. 246 | 47

S. 248 | 49

S. 250 | 51

+ 8,575 m

S. 252 | 53

Grundrisse 1:1000

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Grundrisse auf den folgenden Seiten Platzniveau und in Volumen Geschoss 1 bis 3

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Foyer einen diagonalen Blick in das Innere. Die Nutzungen des Cafés und der Mediathek lösen sich vertikal auf und gehen ineinander über. Dadurch kündigt sich die Mediathek bereits auf Platzniveau an. Von der Weite des Platzes aus kommend, lädt die Rolltreppe die Besucher ein, wie durch ein Nadelöhr, in das Volumen zu gelangen und an den schon vorher sichtbaren Aktivität teilzunehmen.

S. 256 | 57

S. 258 | 59

Über die Rolltreppe wird der dreigeschossige Veranstaltungsbereich erschlossen. Dieser dient als innerer Verteiler und kann für externe Aktivitäten genutzt werden. An diesen schließt sich ein Auditorium mit 130 Plätzen, sowie ein Lesesaal. Von diesem Bereich aus, sind ebenfalls Toiletten und weitere Serviceräume zu erreichen.

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S. 254 | 55

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Grundriss auf Platzniveau 1:100

Ausleihe und CafĂŠ

Bookshop

Auditorium

Grundriss 1. Geschoss 1:100

Foyer

Auditorium

Kleing端ter Restaurant Medienaufzug

B端ro

Lesesaal

Grundriss 2. Geschoss 1:100

Lesesaal

Kleing端ter Restaurant Medienaufzug

B端ro

Grundriss 3. Geschoss 1:100

Personalbereich Mediathek

K端che

Lager

Kleing端ter Restaurant Medienaufzug

Spülküche Personalraum Kindergarten wc

Küche

Lager

Kühlraum Restaurant

Außenbereich

Personalraum

Waschraum

Gruppenraum

Ruheraum

offener Spielhof K端che

Gruppenraum

Personalraum Gruppenraum

Garderobe

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01 Neben den verglasten, aber dennoch ruhigen Bereichen der Säle ist die Mediathek ein kontinuierlicher Raum der durch Lichthöfe zoniert ist. Die unregelmäßigen, an die Stadtstruktur angelehnten Öffnungen und die ansonsten orthogonalen Organisation erzeugen Wege, spannen Plätze auf und schaffen Nischen. Es entstehen unterschiedliche Situationen mit

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01 'Wenn ich durch drei Glasscheiben hindurch einen Baum betrachte, weiß ich nie, ob ich einen Baum durchscheinen sehe oder das Spiegelbild eines Baumes, und wenn zufällig zwei Bäume nebeneinander auf einer verglasten Fläche erscheinen, weiß ich nie, ob es einen zweiten Baum gibt oder ob es überhaupt einen realen baum gibt. Diee Form der Illusion ist beabsichtigt.'

02 Diagonale Blickbeziehungen zwischen unterschiedlichen Funktionen 03 kurze Wege verknüpft das Volumen mit dem Platz 04 Der Medienaufzug der Mediathek und die Belieferung des Restaurants geschieht über das zentrale Foyer

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variierendem Grad an Öffentlichkeit. Für kleine Gruppen oder Gruppenarbeiten gibt es abgetrennte Räume.

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03 01 Lage L채ngsschnitt 02 L채ngsschnitt M 1:1000 03 L채ngsschnitt M 1:200

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03 01 Lage Querschnitt 1 02 Querschnitt 1 M 1:1000 03 Querschnitt 1 M 1:200

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03 01 Lage Querschnitt 2 02 Querschnitt 2 M 1:1000 03 Querschnitt 2 M 1:200

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03 Ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes ist die Wahrnehmbarkeit der Diversität und Komplexität. Die verschiedenen Nutzungen grenzen an gemeinsame Lichtöffnungen und Erschließungskerne, wodurch untereinander Bezüge hergestellt werden. Der Blick des Nutzers schweift durch mehrere Höfe hindurch und endet

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01 Lage Querschnitt 3 02 Querschnitt 3 M 1:1000 03 Querschnitt 3 M 1:200

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schließlich in einer anderen Funktionseinheit. Die Erschließung der Ebenen der Mediathek erfolgt über lineare Treppen im äußeren Bereich. Im inneren Bereich der Mediathek, sowie der weiteren Nutzungen, befinden sich die Schwerter der Tragstruktur und die notwendigen Treppenkerne.

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Die notwendigen Treppen verlaufen im Außenbereich unter dem Volumen als offene Treppen weiter. Im Inneren der Kerne zieht sich das Edelstahl der Unteransicht in das Innere des Komplexes hinein. Über diese kurzen Wege ist die Mediathek an mehreren Stellen mit dem Platz verbunden. Im Unterschied zu Bibliotheken im herkömmlichen Sinne, soll sie ohne Grenzen

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Blick Richtung Auditorium

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den Stadtraum erweitern. Das heißt, der traditionelle Kontrollbereich entfällt. Die Mediathek ist eng mit dem sie umgebenden Stadtraum und den weiteren Nutzungen des Komplexes verknüpft.

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Das Restaurant befindet sich im obersten Geschoss an der zentralen Stelle über der Ledra und wird über das Hauptfoyer erschlossen. Der Besucher kann einen Blick entlang der Straßen über die Stadt in beide Richtungen genießen, und durch den Einschnitt das Geschehen unter dem Gebäude beobachten. Im ersten und zweiten Geschoss des Volumens befinden

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Blick Richtung Auditorium

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sich insgesamt acht Büroeinheiten von ca. 200 qm Bruttogeschossfläche. Jeweils zwei Büros auf einer Etage werden über einen Aufzug und ein Treppenhaus erschlossen. Der Ausstieg des Aufzuges befindet sich unmittelbar im Eingangsbereich des jeweiligen Büros. Zwischen den Büroeinheiten sorgen Einschnitte für zusätzliche Belichtung des Inneren.

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01 Sprengisometrie 02 Über den zentralen, außenliegenden Hof wird die Kita betreten.

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Um die Attraktivität des Stadtzentrums auch für junge Familien zu steigern, befindet sich auf der obersten Ebene des Hybrids eine Kita. Die Kita wird vom Platzniveau direkt über einen Lift erschlossen. Es wid zunächst der etwa 170 qm große, ovale Spielhof der Kita erreicht. Nach einigen Metern im Freien betritt man das Foyer.

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03 01 Ansicht Nord 02 Ansicht M 1:1000 03 Ansicht M 1:200

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03 01 Ansicht S端d 02 Ansicht M 1:1000 03 Ansicht M 1:200

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03 01 Ansicht Ost 02 Ansicht M 1:1000 03 Ansicht M 1:200

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03 01 Ansicht West 02 Ansicht M 1:1000 03 Ansicht M 1:200

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Die Gruppenräume sind um den zentralen Hof angeordnet, der Treffpunkt für alle Kinder ist. Die Fassaden der Gruppenräume können zum Innenhof hin vollkommen geöffnet werden, wodurch Hof, Foyer und Gruppenräume zu einer freien Einheit verschmelzen. Gegenüber des Haupteingangs befindet sich eine große Belichtungsöffnung, die den Blick in einen der

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Blick aus dem Lesesaal in das Foyer

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Gruppenräume und in die Gemeinschaftsküche freigibt. Durch die hohe Transparenz im Inneren entstehen vielschichtige Blickbeziehungen. Der Raum löst sich durch mehrschichtige Reflexionen und Durchdringungen des Tageslichts auf.

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Die Fassade, die das gesamte Volumen umgibt, soll einen Effekt des Verschwimmens, der Abstrahierung und somit der Entmaterialisierung im Kontext der Grenzsituation zum Thema haben. Gleichzeitig besteht aufgrund des warmen Klimas der Anspruch an die Fassade energetisch zur Kühlung des

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01 Verglasung, Profilstärke 20 mm 02 Stahlstützen, weiß 03 Stahltreppen, weiß 04 Bodenbelag, polierter Estrich, anthrazit, ebenfalls Treppenauftritte 05 tragende Wandscheiben, Beton hell

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Komplexes beizutragen. Über eine doppelte Fassade wird durch den Kamineffekt eine Luftzirkulation erzeugt. Die Instabilität der Fassade soll durch eine Mehrschichtigkeit erreicht werden. Im Zwischenraum der Glasscheiben befinden sich zwei zueinander verschobene, weiße gerasterte Metallgewebe mit unterschiedlicher Weite.

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Tragsystem

auf Stahlbetonscheiben aufliegendes Stahltragwerk, davon abgehängt: Pedelstützen, Stahl Durchm. 18 cm abgehängte Geschossdecken als räumliches Fachwerk, begehbar, Stahl ebenfalls Technikgeschoss alle frei liegenden Stahlteile sind mit

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Brandschutzanstrich versehen.

davon abgehängt: Pendelstützen, Stahl Durchm. 18 cm abgehängte GeschossdeckenFassade als räumliches Fachwerk, unsegmentierte Zweite-Haut-Fassade Fassadenzwischenraum 100 cm Stahl Fassade dient als Wärempuffer im Winter und Abfuhr der

Wärmegewinne durch Hinterlüftung im Sommer

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1 äußere Verglasung: ESG alle frei liegenden Stahlteile sind mit Brandschutzanstrich 2 innere Verglasung: Isolierverglasung 3 Punkthalterung Edelstahl Durchm. 125 mm versehen. 4 Edelstahlstab Durchm. 35 mm

Fassade 8

5 Metallraster, 5 mm 6 Stahlschwert 7 Lüftungsgitter, Stahl, verzinkt 8 Sonnenschutz, Metallgewebe, elektronisch ansteuerbar 9 Brandschutzverkleidung 10 Wartungsgang 600 mm 11 Lüftungsgitter

unsegmentierte Zweite-Haut-Fassade Fassadenzwischenraum 100 cm Fassade dient als Wärmepuffer im Winter und Abfuhr der Wärmegewinne durch Hinterlüftung Bodenaufbau im Sommer

bar

Tragsystem auf Stahlbetonscheiben aufliegendes Stahltragwerk, begehbar, ebenfalls Technikgeschoss

40 mm Estrich, Oberfläche poliert 10 mm Trägerplatte 100 mm Aufständerung, trittschallgedämmt

10 7 6

4 3

1 äußere Verglasung: ESG Aufbeton 105 mm Trapezblech 400 mm Tragwerk: räumliches Stahlfachwerk 2 innere Verglasung: Isolierverglasung 10 mm Verkleidung 3 Punkthalterung Edelstahl Durchm. 125 mm 4 Edelstahlstab Durchm. 35 mm 5 Metallraster, 5 mm 6 Stahlschwert 7 Heizungskonvektor, Stahl, verzinkt 8 Sonnenschutz, Metallgewebe, elektronisch ansteuerbar 9 Gipskarton 10 mm auf Aluminium-Unterkonstruktion 10 Wartungsgang 600 mm 11 Lüftungsklappen 12 Edelstahlplatten, poliert 13 Lüftungskanäle 14 Verbindung des räumliche Stahltragwerks der Decke mit den Pendelstützen, elastomerisch gelagert Bodenaufbau

Unteransicht des Volumens poliertes Edelstahl, abgehängt

40 mm Estrich, Oberfläche poliert 10 mm Trägerplatte 100 mm Aufständerung, trittschallgedämmt Aufbeton 105 mm Trapezblech 400 mm Tragwerk: räumliches Stahlfachwerk 10 mm Verkleidung Gipskarton Unteransicht des Volumens poliertes Edelstahl, abgehängt 11

12 M 1:50 M1:100

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CYP Es entsteht ein Moiré Effekt der die Fassadenebene weichzeichnet. Der Übergang von Innen- und Außenraum wird tief und instabil. Als Sonnenschutz kann ein Metallgewebe auf der inneren Seite, im Zwischenraum der Doppelfassade befindlich, heruntergefahren werden.

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01 Casten Nicolai, Moiré Schatten

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REFLEXION

Während unserer Recherche auf Zypern haben wir einen umfassenden Eindruck des aktuellen Umgangs mit der Grenzproblematik erhalten. Sowohl staatlich geförderte als auch private Organisationen verschiedenster Disziplinen setzten sich für eine Lösung des Zypernkonflikts ein. Diese arbeiten überwiegend im

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auch herausgestellt, dass abgeschlossene Eingriffe, wie der grenzübergreifende Bodenbelag der Ledra-Straße durchaus Wirkung zeigen.

Vorfeld haben sowohl UNFICYP als auch Nicosia Masterplan Interesse an Ideen für eine architektonischen Bespielung der Pufferzone signalisiert.

Ergänzend zu bestehenden Bemühungen ist es unser Ziel das Szenario einer Umstrukturierung des Altstadtkern Nicosias in die aktuelle Diskussion einzubringen. Bereits im

So ist in einem nächsten Schritt ein englischsprachiges ‘abstract‘ zu verfassen. Zudem soll eine Plattform zur Präsentation unserer Arbeit auf Zypern gefunden werden.

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politisch-gesellschaftlichen oder sozio-kulturellem Bereich. Einzig das bereits 1979 gegründete, bikommunal wirkende ‚Nicosia-Masterplan-Team‘ stellt sich baulichen und planerischen Herausforderungen. In Gesprächen mit Teammitgliedern hat sich gezeigt, dass Entscheidungsprozesse oftmals einen langen Zeitraum beanspruchen und architektonische Eingriffe enorme Vorlaufphasen benötigen. Es hat sich aber

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| Fiber, Aoki Jun URL: http://www.aokijun.com/ja/works/044, Stand: 05.07.2012.

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NACHWEISE

| Bodenbelag URL: http://www.mks-funke.de/newsletter/22.06.2010/polierter_Industrieboden.JPG, Stand: 18.08.2012.

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| Betontextur URL: http://www.wohnkork.at/files/item.IMAGE//055b2a3df8be0a9e3048e10de5df48b39751f7b1.jpg, Stand: 18.08.2012.

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LITERATURVERZEICHNIS

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