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grenz |wertig Strategien fĂŒr ein sicheres Zuhause

Bachelorthesis

grenz|wertig. Strategien fĂŒr ein sicheres Zuhause

Verfasserin

Eva-Maria Lemken

Betreut durch Prof. Kazu Blumfeld Hanada AA. Dipl.

msa | mĂŒnster school of architecture

MĂŒnster, August 2022 (Nachtrag Kolloquium)

Copyright

Die Inhalte der Bachelorthesis sind urheberrechtlich geschĂŒtzt. Die Inhalte dĂŒrfen weder ganz noch teilweise ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Urhebers vervielfĂ€ltigt und/ oder veröffentlicht oder in einem Informationssystem gespeichert werden.

Sich

Abstract EinfĂŒhrung
Zuhause fĂŒhlen
GefĂŒhl von Zuhause
und Heimat
auf Zeit: Residence and Children Centre
sichern Raum als Territorium Anspruch auf Territorien Verletzung von Territorien Das Recht auf Raum Territorien und gebauter Raum: Moriyama-House Grenzen setzen Grenzen und Wahrnehmung Grenzen und Kommunikation Begrenzen Entgrenzen Raum im Raum im Raum: House N Zwischenraum ZwischenrĂ€ume aktivieren: House in Takaya Schwellenraum Grenzen auflösen Heilende Aussichten: Maggie‘s Gartnavel Grenzen neu lernen Verspielte Grenzen: Forest Kindergarten ResĂŒmee Entwurf: TraumapĂ€dagogisches Wohnen 3 5 9 13 15 17 19 23 25 35 41 45 49 55 59 61 65 67 71 73 77 79 81 85 89 91 93 Inhaltsverzeichnis
Das
Zuhause
Zuhause
Raum
I. II. III. IV.

Abstract

Wohnen ist ein GrundbedĂŒrfnis des Menschen. Doch das Zuhause ist nicht fĂŒr alle Menschen ein physischer, sozialer und sozialpsychologischer Schutzort. Die Bedrohung und der Verlust von diesem Ort durch Gewalt und Katastrophen ist ein weltweites Problem. Hierbei erleiden viele Menschen Traumata, welche sich auch auf die zukĂŒnftige Wahrnehmung von Zuhause auswirkt. In dieser Arbeit wird die folgende Frage gestellt: Wie verĂ€ndert sich die Raumwahrnehmung bei negativen Erfahrungen bezogen auf das Zuhause, wie beispielsweise bei Gewalt im sozialen Nahraum? Und wie kann als Reaktion darauf Wohnraum geschaffen werden, welcher das GefĂŒhl von einem sicheren Zuhause unterstĂŒtzt?

Um einen Lösungsansatz fĂŒr diese Fragestellung zu entwickeln wird zunĂ€chst untersucht was Zuhause fĂŒr den Menschen bedeutet. Hierbei ist das Zuhause nicht nur ein Ort, sondern vielmehr ein GefĂŒhl von Sicherheit und Verbundenheit. Zwischenmenschliche Erfahrungen und Erinnerungen spielen eine ausschlaggebende Rolle bei der Wahrnehmung von Zuhause und Raum. FĂŒr ein rĂ€umliches VerstĂ€ndnis wird folgend Raum als Territorium und dessen Grenzen unter soziologischer und architektonischer Sichtweise untersucht. Zur UnterstĂŒtzung der unterschiedlichen Theorien von RaumverstĂ€ndnis und Grenzwahrnehmung werden einige ausgewĂ€hlte Projekte hinsichtlich der architektonischen Strategien analysiert.

Die Auseinandersetzung mit diesen unterschiedlichen Themen zeigt, dass eine Balance unabhĂ€ngig von Ort und Zeit zwischen einerseits respektierter PrivatsphĂ€re und andererseits einer gemeinschaftlicher Lebensweise zu einem neuen VerstĂ€ndnis von Raum fĂŒhren kann. Im Anschluss an die Arbeit wird eine Strategie entwickelt um Kindern und Jugendlichen, welche ihr Zuhause verloren haben, ein neues und sicheres Zuhause zu geben. Hierbei kann der Wohnraum flexibel, und im Hinblick auf die unterschiedlichen BedĂŒrfnisse der Kinder von diesen angeeignet werden. Es entsteht im Ganzen ein Konzept welches die Auseinandersetzung mit eigenen BedĂŒrfnissen der Bewohner:innen herausfordert, Gemeinschaft stĂ€rkt und PrivatsphĂ€re achtet. Dadurch entsteht ein Ort, welcher auf kĂŒrzere oder lĂ€ngere Zeit bezogen werden kann, und dessen Raum zur Überwindung von Traumata und Ängsten UnterstĂŒtzung bietet und darĂŒber hinaus die SelbststĂ€ndigkeit und das damit verbundene Selbstvertrauen der Kinder und Jugendlichen fördert.

3 Abstract |

ENTWURF: TRAUMAPÄDAGOGISCHES WOHNEN

Wohngruppe _Typ I
6 4 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Konzept Wohngruppe

Die Wohngruppe als in sich geschlossenste Wohnungstyp bietet Raum fĂŒr sechs Kinder und Jugendliche. Diese werden zu jeder Zeit pĂ€dagogisch betreut.

Der Tagesablauf und das Leben in der Gruppe wird gemeinsam mit den Betreuern gestaltet und von diesen begleitet. Hierbei nehmen diese eine unterstĂŒtzende Rolle ein. Die Kinder sollen SelbststĂ€ndigkeit durch Hilfestellung erlangen.

119
Wohngruppe _Typ I |
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Axonometrie Wohngruppe

In dem Erdgeschoss befinden sich von der gesamten Wohngruppe gemeinschaftlich genutzte RĂ€ume. Der Grundriss ist geprĂ€gt durch einen warmen Zwischenraum, welcher um die einzelnen festen Raumelement fließt. Die festen Strukturen bieten Raum zum Kochen (16m2), fĂŒr Hobbys (18m2) und zur Ruhe (16m2). Außerdem ist im Erdgeschoss das BĂŒro der Betreuer :innen (11m2) mit direktem Zugang in deren Schlafbereich im Obergeschoss, ein innerer Garten (7m2) und FunktionsrĂ€ume wie Garderobe (7m2) und GĂ€ste WC (3m2). Die RĂ€ume sind offen gestaltet und könne durch SchiebewĂ€nde flexibel an unterschiedliche Raumsituationen angepasst werden. Alle RĂ€ume haben einen Bezug zu dem inneren Garten. Der Zwischenraum kann von den Kindern und Jugendlichen angeeignet und fĂŒr unterschiedliche AktivitĂ€ten genutzt werden. Trotz dem offenen Grundriss wird die Bewegung durch WĂ€nde und Massen entschleunigt. Das Obergeschoss schafft im Gegensatz zu dem Erdgeschoss RĂŒckzug und Privatheit. Jedes Kind hat sein eigenes Zimmer, welches es selbst einrichten und gestalten kann. Zu jedem Zimmer (12m2) ordnet sich ein geteilter privater Außenbereich zu. Durch diesen wird der Blick nach Außen durch die zweite, außen liegende Haut geleitet. Es entsteht eine Distanz zur Außenwelt, welche eine beschĂŒtzende AtmosphĂ€re bildet.

121
Wohngruppe _Typ I |
1 5 0 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
B-B A-A VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Erdgeschoss Wohngruppe 1:200
123 Wohngruppe _Typ I |
Obergeschoss Wohngruppe 1:200
1 5 0
Schnitt A-A Wohngruppe 1:200
125 Wohngruppe _Typ I |
Schnitt B-B Wohngruppe 1:200

Durch unterschiedlich gestaltete ZwischenrĂ€ume entsteht Raum fĂŒr Gemeinschaft und Partizipation. Die Grenze von Außen und Innen ist fließend und somit wird eine freundliche und helle AtmosphĂ€re geschaffen.

127 Wohngruppe _Typ I |

Unterschiedliche SichtbezĂŒge und Raumproportionen schaffen unterschiedlich gemeinschaftliche und private RĂ€ume. Hier entstehen unteranderem auch Orte zum privateren Austausch.

129
Wohngruppe _Typ I |

Durch Schiebeelemente entstehen unterschiedliche Momente der Kommunikation. Die Kinder und Jugendlichen können den Raum selbst beeinflussen. Somit entstehen immer wieder erneut Situationen der Auseinandersetzung mit anderen sowie mit anderen.

131
Wohngruppe _Typ I |

In den privaten Zimmern können die Kinder und Jugendlichen zur Ruhe kommen. Hier wird der Blick nach Außen durch eine zweite außen liegende Haut geleitet, welche wie eine zweite Hautschicht zur Außenwelt wirkt.

133 Wohngruppe _Typ I |
Jugendwohngemeinschaft _Typ II
Konzept
3 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Jugendwohngemeinschaft

Die Jugendwohngemeinschaft bietet Raum fĂŒr drei Jugendliche. Diese werden stationĂ€r, allerdings nur nach Absprache betreut. Der Tagesablauf und das Leben in der Gruppe wird alleine von den Jugendlichen gestaltet und von diesen begleitet. Hierbei nehmen die Betreuer:innen eine beratende Rolle ein. Die Jugendlichen sind gefordert ihr Leben selbst zu gestalten und bekommen UnterstĂŒtzung in allen Fragen der LebensfĂŒhrung, Schule, Ausbildung und der Entwicklung einer eigenen Lebensperspektive.

141
Jugendwohngemeinschaft _Typ II |
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Axonometrie Jugendwohngemeinschaft

Im Erdgeschoss der Jugendwohngruppe befinden sich die GemeinschaftsrĂ€ume. Der Grundriss ist geprĂ€gt durch einen warmen Zwischenraum, welcher den Eingangsbereich darstellt. Die festen Strukturen bieten Raum zum Kochen, und zum Wohnen. Die RĂ€ume sind offen gestaltet und könne durch SchiebewĂ€nde flexibel an unterschiedliche Raumsituationen angepasst werden. Alle RĂ€ume haben einen Bezug zu dem Innenhof, welcher mit weiteren Wohneinheiten geteilt wird. Er schafft einen privateren Gemeinschaftsraum. Dieser schafft einen Ort der Kommunikation und kann von den Kindern und Jugendlichen angeeignet und fĂŒr unterschiedliche AktivitĂ€ten genutzt werden. Die RĂ€ume fließen in den Außenraum und lassen sich großflĂ€chig zu diesem Öffnen. Auch bei der Wohngemeinschaft schafft das Obergeschoss im Gegensatz zu dem Erdgeschoss RĂŒckzug und Privatheit. Auch hier hat jedes Kind sein eigenes Zimmer, welches es selbst einrichten und gestalten kann, sowie einen geteilten privaten Außenbereich.

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Jugendwohngemeinschaft _Typ II |
1 5 0 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION Erdgeschoss Jugendwohngemeinschaft 1:200
145 Jugendwohngemeinschaft _Typ II | Obergeschoss Jugendwohngemeinschaft 1:200
1 5 0 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION Schnitt C-C Jugendwohngemeinschaft 1:200
147 Jugendwohngemeinschaft _Typ II |
Schnitt D-D Jugendwohngemeinschaft 1:200
149 Jugendwohngemeinschaft _Typ II |

SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen _Typ III

1 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Konzept SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen

Das SozialpÀdagogisch Betreute Wohnen besteht aus Einzelappartements. Diese werden stationÀr, allerdings nur nach Absprache betreut. Hier sind die Jugendlichen weitestgehend auf sich selbstgestellt.

Der Tagesablauf und das Leben wird weitestgehend alleine von den Jugendlichen gestaltet. Es ist fĂŒr viele der letzte Schritt zur SelbststĂ€ndigkeit. Auch hierbei nehmen die Betreuer:innen eine beratende Rolle ein. Wie auch in der Jugendwohngemeinschaft bekommen die Jugendlichen UnterstĂŒtzung.

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SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen _Typ III |

Axonometrie

VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen

Das Erdgeschoss ist in einen kleinen Eingangsbereich, einen Wohnraum sowie ein GĂ€ste WC gegliedert. Die Erschließung liegt in einem kalten Zwischenraum, welchen sich zwei Wohneinheiten teilen. Der RĂ€um öffnet sich in Richtung gemeinschaftlich genutzten Innenhof. So wie bei der Jugendwohngemeinschaft schafft dieser einen privateren Gemeinschaftsraum, welcher ein Wohneinheiten ĂŒbergreifendes Zusammenleben ermöglicht. Trotz den Einzelappartements wird somit das GefĂŒhl von Gemeinschaft gestĂ€rkt. Das Obergeschoss schafft einen in sich gekehrten Raum. Anders als bei den anderen Wohnformen ist der Außenbereich hier nicht geteilt. Allerdings lĂ€sst dieser durch eingeschrĂ€nkte BlickbezĂŒge und die NĂ€he zu dem Nachbarn einen Bezug herstellen.

155 SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen _Typ III |

Erdgeschoss SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen 1:200

1 5 0
157 SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen _Typ III | Obergeschoss SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen 1:200
1 5 0
Schnitt E-E SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen 1:200
159 SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen _Typ III |
Schnitt F-F SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen 1:200
161 SozialpÀdagogisch Betreutes Wohnen _Typ III |
165 Zusammenspiel | Lageplan Zusammenspiel 1:500 0 3 10 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
167 Zusammenspiel |
0 3 10
Erdgeschoss Grundriss Zusammenspiel 1:500
VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
169 Zusammenspiel |
2 0 8 VECTORWORKS EDUCATIONAL VERSION
Erdgeschoss Grundriss Zusammenspiel 1:300

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