Techno-Zine 2021 (Volume 4)

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TECHNO_Z MAGAZIN FÜR TECHNOLOGIE, INNOVATION & COMMUNITY

VORBILDER

PROWORKING

COMMUNITY

Weibliche Role Models

Spielwiese für Innovation

Highlights 2021


TECHNO-Z

FORSCHUNG TECHNOLOGIE ARBEITEN STUDIEREN WOHNEN

LEBEN

TECHNO-Z VERBUND GMBH

ALLE STANDORTE

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11 Science_City Salzburg Schillerstraße 30 5020 Salzburg Tel. +43 662 454888-110 Fax. +43 662 454888-140 office@techno-z.at www.techno-z.at

2 Techno-Z Bischofshofen 2 Werksgelände 24-32 5500 Bischofshofen

4 Techno-Z Mariapfarr 4 Bruckdorf 477 5571 Mariapfarr

3 3 Techno-Z Saalfelden Leogangerstraße 51 5760 Saalfelden

5 5 Techno-Z Urstein (ab 2022)

IMPRESSUM Techno-Zine ist das Magazin des Techno-Z für Kunden und Partner. Techno-Zine erscheint einmal jährlich.

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Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Werner Pfeiffenberger MBA Techno-Z Verbund GmbH Schillerstraße 30 5020 Salzburg Tel. +43 662 45 48 88 110 office@techno-z.at

Redaktion: Mag. Monika Sturmer Konzeption: Dr. Sybille Maier-Ginther Design & Layout: Thomas@Purwitzer.at

Fotos: wenn nicht anders angegeben: © Techno-Z, Konrad Fersterer Druck: Samson Druck Ges.m.b.H.


TECHNO-Z

INHALT

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WEIBLICHE VORBILDER

NEUES AUS DER TECHNO-ZCOMMUNITY

9+13+18+32+42 NEW WORK

16 20 STANDORT BEWIRKT

WALD 4.0

ZAHLEN FAKTEN

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VERANSTALTUNG EDITORIAL

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INTERVIEW

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OUT OF THE BOX

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INNERGEBIRG

SCIENCE CITY ITZLING

K MPASS FORSCHUNG

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MITTAGSPAUSE TECHNO-Z-TEAM

BEHIND THE SCENES

VIELFALT FÖRDERN Es freut mich, der Geschäftsführer eines Unternehmens mit einem überdurchschnittlich hohen Frauenanteil zu sein. Aber darauf alleine kommt es nicht an. Es geht vielmehr um Diversifikation und das Miteinander verschiedenster Persönlichkeiten für eine gemeinsame Sache. Offenheit und Vielfalt setzen sich erfreulicherweise in allen Bereichen der Wirtschaft und Forschung durch. Erfolgreiche Unternehmen wissen die Stärken jedes Teammitglieds, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Alter einzuschätzen und zu fördern. TECHNO_ZINE 2K21

Gerade wegen der Unterschiedlichkeit der Blickwinkel ist man breit aufgestellt und schafft es jeden Tag aufs Neue, den Herausforderungen des Alltags zu begegnen. Diese Ausgabe widmet sich insbesondere Frauen, die durch ihre starke Persönlichkeit das Techno-Z-Netzwerk mittragen und prägen, weil sie einen entscheidenden Beitrag für die Unternehmen an unseren Standorten und damit den Erhalt der regionalen Wirtschaftskraft und der Entwicklung von Innovation leisten. Viel Freude beim Lesen!

Werner Pfeiffenberger Geschäftsführer Techno-Z Verbund GmbH 3


COVERSTORY

ROLE MODELS

Frauen übernehmen Führungspositionen und definieren überholte Rollenbilder neu. Ihr Anteil ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen und zeigt eine beachtliche Tendenz nach oben.

Laut WKO (Dez. 2020) werden 38,3 Prozent der Unternehmen (ohne Personenbetreuerinnen) in Österreich von einer Frau geleitet. Die Zahl der handelsrechtlichen Geschäftsführerinnen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,7 Prozent gestiegen, die Zahl der in Aufsichtsräten vertretenen Frauen um 4,8 Prozent. Laut jüngsten Untersuchungen der Leadership-Experten Jack Zengler und Joseph Folkman werden Frauen von Mitarbeitern als die besseren Führungskräfte bewertet, dieses Ergebnis hat sich während der Corona-Krise nochmals deutlich bestätigt.

Ebenso positiv wie die Zahlen für Österreich ist auch die Entwicklung in Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Techno-Z. Das zeigen beispielsweise die Entscheidungen bei zwei langjährigen Techno-Z-Unternehmen: Der Aufsichtsrat bei Salzburg Research ist seit März unter weiblicher Doppelführung und im BFI Salzburg ist erstmals eine Frau im Führungsteam. Auch das Gründerevent „Startup Salzburg Weekend“ im Mai spiegelte das große Interesse der Frauen an der Selbständigkeit wider. Österreichweit liegt der Anteil der Frauen bei Unternehmensgründungen mittlerweile bei 45,2 Prozent. Trotz dieser Trendwende müssen sich Frauen in Wirtschaft und Wissenschaft ihre Positionen hart erarbeiten und sind in Managementpositionen unterrepräsentiert. EZB-Chefin Christine Lagarde sieht zu wenige Frauen in wichtigen Entscheidungspositionen: „Frauen nicht einzubeziehen und sich nicht auf sie zu verlassen bedeutet, auf etwas zu verzichten, das eindeutig benötigt wird.“ (SN, 21.05.2021)

STARKE FRAUEN ALS VORBILDER Umso wichtiger ist es, zusätzlich zu allen Strategien und initiierten Maßnahmen des Gender Mainstreaming, Role Models aufzuzeigen. Nachfolgend werden deshalb acht Frauen aus unserer Techno-Z-Community vorgestellt, die in ganz unterschiedlichen Bereichen und Branchen Hervorragendes leisten und den Wirtschaftsstandort Salzburg mitprägen.

Alle Interviews mit den vorgestellten Frauen finden Sie in den nächsten Wochen auf unserem Techno-Z-Blog. 4

© Salzburg AG

Vorbilder


war sie viele Jahre im Umwelt- und Energiebereich tätig. Ab 1999 begann ihre Karriere beim AIT, 2009 übernahm sie die Leitung des Centers of Energy, wo sie ihre Forschungsschwerpunkte in die Bereiche ,Energy Infrastructure‘, ,Smart Cities‘ und ,Energieeffizienz in der Industrie‘ setzte. 2018 folgte der Wechsel zu Wien Energie mit der Verantwortung für die Bereiche Telekommunikation, Elektromobilität und neue Geschäftsfelder. Seit Jänner 2021 ist Brigitte Bach Vorständin der Salzburg AG und wird die großen notwendigen Transformationen zu einem Technologieunternehmen und zur Energiewende mitgestalten. Seit März 2021 übt Brigitte Bach die Funktion der Aufsichtsratsvorsitzenden der Salzburg Research Forschungsgesellschaft aus.

Brigitte Bach GESTALTERIN DIGITALER TRANSFORMATIONSPROZESSE Brigitte Bach, Vorständin der Salzburg AG und Aufsichtsratsvorsitzende von Salzburg Research hat bereits während ihrer Gymnasialzeit ihre Leidenschaft für die Themen Astronomie und Astrophysik entwickelt. Nach ihrem Studium der technischen Physik sowie Astronomie

Brigitte Bach über ihre Ziele als Aufsichtsratsvorsitzende bei Salzburg Research: „Eines meiner Ziele ist es, die Rolle von Salzburg Research als Innovations- und Standortinstrument für das Land Salzburg weiter auszubauen: Das bedeutet, strategische Partnerschaften mit relevanten Partnern zu entwickeln, wissenschaftliche Exzellenz zu steigern und rasch in die Umsetzung zu kommen. Insbesondere wird die Kooperation mit der Paris-Lodron-Universität Salzburg ein Schlüsselfaktor zum Erfolg werden.“ Brigitte Bach über ihre wichtigsten KarriereEntscheidungen: „Ich habe immer versucht und es ist mir auch gelungen, das zu machen, was mir Spaß und Freude macht und wo ich etwas bewirken kann. Dabei habe ich recht bald festgestellt, dass meine Stärken im Leadership und Management liegen und ich habe immer sehr gerne und erfolgreich Führungsverantwortung übernommen.“

Ana Sokolova SICHERHEIT IN DER DIGITALISIERUNG Ana Sokolova, Leiterin des Fachbereichs Computerwissenschaften an der Universität Salzburg, wuchs im heutigen Nord-Mazedonien auf. Sie interessierte sich schon bald für das Lösen schwieriger Probleme und studierte Informatik in Skopje. Für das PhD-Studium wechselte sie an die TU Eindhoven in den Niederlanden. 2007 kam sie an die Universität Salzburg, seit 2017 ist sie Assoziierte Professorin und eine von wenigen Wissenschaftlerinnen in einem hochrelevanten Forschungsgebiet: Koalgebren und probabilistische Systeme. Die von Ana Sokolova entwickelten Methoden dienen u.a. zur Verifikation von Systemen. Ana Sokolova über ihr Forschungsgebiet: „Ich entwickle mathematische Theorien TECHNO_ZINE 2K21

und Methoden, um Probleme zu lösen. Das große Thema der formalen Methoden der Informatik sind Beweise, dass etwas korrekt ist. Das Ziel ist, dass wir ganz genau beweisen können, dass Systeme, besonders sicherheitskritische Systeme, ein Programm, ein Zug, ein Flugzeug, funktionieren und es keine Fehler gibt, wie z.B. der Softwarefehler, der 1996 zur Explosion der Ariane Rakete führte.“ Ana Sokolova über Verantwortung: Als Studentin fand ich die Verantwortung, die ein Herzchirurg hat, beängstigend. Heu-

te sind wir als Informatiker für viele kritische Systeme verantwortlich. Es gibt wahnsinnig viele Daten und es gibt sehr viele Bereiche, die man eigentlich verifizieren sollte. Leider gibt es nicht genug fähige Leute, die diese Kunst anwenden können. Das ist ein absolut relevantes Thema in der Informatik.“ 5

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COVERSTORY

VORBILDER

Petra Hallinger PRODUKTION 4.0 FÜR DIE INDUSTRIE Petra Hallinger, Geschäftsführerin von Viper Tube Systems, leitet einen von 400 Industriebetrieben in Salzburg. Die HTL-Absolventin interessierte sich schon als Kind für Technik und stieg 1998, als 20-Jährige, in das vom Vater gegründete Unternehmen ein. 2013 übernahm sie gemeinsam mit ihrem Ehemann die Geschäftsführung. Das Unternehmen produziert im Techno-Z Bischofshofen Metallrohr- und Schlauchleitungen für die Automobilbranche. Sie startete 2020 einen Digitalisierungsprozess und hob damit interne Prozesse auf den Grad 4.0. Das Produktionsangebot für Unternehmen wird zukünftig im Bereich Maschinenbau und Metallverarbeitung erweitert.

Petra Hallinger über Qualitätssicherung: „Wir haben heuer zum dritten Mal den Supplier Award von BRP-Rotax erhalten. Das ist eine große Auszeichnung. Dazu muss man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die die Anforderungen umsetzen können und mitziehen. Wir setzen auch auf digitale Unterstützung bei der Qualitätssicherung. Mit Hilfe von lernenden Kameras wird die Qualität des optischen Mess- und Prüfverfahrens gesteigert.“ Petra Hallinger über das Onboarding neuer Mitarbeiter: „Mit einem guten Team funktioniert das sehr gut. Das läuft bei uns über Schulungen, über eine eLearning App und Wertevermittlung. Wichtig sind uns Teamfähigkeit, dass jeder seinen Wert im Team kennt, Offenheit, Ehrlichkeit und natürlich Fachkompetenz.“

Yvonne Winter URBAN AIR MOBILITY FÜR METROPOLEN Yvonne Winter ist Mitgründerin des Air Mobility-Start-ups FlyNow. Die ausgebildete Industriekauffrau und Diplom-Betriebswirtin kommt aus einer bayerischen Unternehmerfamilie, in der das Thema Entrepreneurship Teil der Familienkultur ist. Nach Berufserfahrung in einem externen Unternehmen stieg Yvonne Winter in den familiengeführten Getränkefachgroßhandel ein. In ihrer Verantwortung lagen die organisatorische Zentralisierung und Umstrukturierung, Human Resources und der IT-Bereich. Erste Start-up-Erfahrung sammelte sie durch den erfolgreichen Aufbau eines Unternehmens für die Entsorgung und das Clearen von bepfandeten Einweggetränken. Danach folgte die erfolgreiche Gründung und Co-Gründung mehrerer Unternehmen in unterschiedlichen Branchen, bis sie 2019 6

mit drei Co-Foundern das Start-up FlyNow im Techno-Z Salzburg gründete: Einmanndrohnen von FlyNow sollen als Flugtaxis den Straßenverkehr zunächst in asiatischen und afrikanischen Großstädten entlasten und den Luftverkehr revolutionieren. Mehr dazu auf Seite 9. Yvonne Winter über ihren Einstieg bei FlyNow: „Ich bin schon immer von der Problemlösungsseite gekommen. So war es auch bei FlyNow. Wir bieten eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle, nachhaltige Lösung, dazu möchte ich beitragen.“ Yvonne Winter über das richtige Alter für Unternehmertum: „Zu jedem Zeitpunkt besteht die Möglichkeit, selbst Unternehmer zu werden. Wenn man sich in der Geschichte die großen Erfindungen oder Entwicklungen anschaut, waren die meisten Erfinder bzw. Gründer erfolgreicher Unternehmen über Vierzig.“


Wiltraud Novak KÜNSTLICHE INTELLIGENZ FÜR DEN WALD Wiltraud Novak, Geschäftsführerin von FMM Forest Mapping Management GmbH führt gemeinsam mit Ihrem Mann das auf forstliche Fernerkundung spezialisierte Unternehmen. FMM zählt europaweit zu den führenden Firmen für Luftbildaufnahmen. Der jüngste Meilenstein in der über 30-jährigen Unternehmensgeschichte ist die Verbindung von Luftbildaufnahmen, digitalem Erfassungssystem und Künstlicher Intelligenz. Damit kann

der Waldbestand genau erfasst und Baumarten aus der Luft bestimmt werden – für langfristige forstwirtschaftliche Analysen und Ertragsrechnungen. Mehr dazu auf S 16. Wiltraud Novak über Künstliche Intelligenz: „Ohne KI wäre es bei unseren großen Datenmengen fast undenkbar, unseren Kunden Luftbilddatenauswertungen in einem schnellen Zeitraum zu liefern. Ich denke auch, dass es in Zukunft durch den Druck des immer mehr, immer schneller und leider auch immer billiger - ohne künstliche Intelligenz nicht mehr funktionieren wird. Aber man muss auch das Positive darin sehen: Es ist dadurch auch vieles in der Entwicklung und Forschung möglich, was bis dato undenkbar war.“ Wiltraud Novak über die Vereinbarkeit von Familie und Geschäftsführung: „Eine gute Organisation und Unterstützung aus dem sozialen Umfeld sind ganz wichtig. Die Familie muss dahinter stehen und am gemeinsamen Strang ziehen. Dann sind natürlich Kinderbetreuungsplätze nötig, hier mein Dank an alle Omas und Opas - ohne sie wäre bei mir gar nichts gegangen.“

Stefanie Slamanig CHANCENGERECHTIGKEIT IN DER GESELLSCHAFT Stefanie Slamanig, stellvertretende Geschäftsführerin des BFI Salzburg studierte in Wien Soziologie, Publizistik und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Masterausbildung konzentrierte sie sich auf Pädagogik, Migration und Integrationsforschung. Der Kontakt zum BFI erfolgte bereits während des Studiums durch mehrere Praktika, 2014 kam sie als Mitarbeiterin ins BFI-Team. Seit März 2021 ist die Prokuristin und Abteilungsleiterin in der Geschäftsführung tätig. In ihren beiden Aufgabenbereichen ,Öffentliche Aufträge‘ und ,Schulische Bildungsangebote für Erwachsene‘ sorgt sie für mehr Chancengerechtigkeit. Stefanie Slamanig über das neue BFI-Geschäftsführungsteam: „Wir kommen alle aus dem BFI und kennen das Unternehmen sehr

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gut. Zu dritt in der Geschäftsführung eröffnen sich mehr Chancen für Austausch. Wir sind näher an den einzelnen Abteilungen dran. Einer allein hat nicht die Zeit, dass er auch bei Innovationen mitwirkt. Jetzt können wir Strategie und Mitwirkung in den produktinnovativen Abteilungen besser verbinden.“ Siehe Seite 19. Stefanie Slamanig über ihre Ziele: „Ein ganz wichtiges Ziel ist für mich, durch unsere Angebote die Chancengerechtigkeit in der Gesellschaft zu fördern. Als Gleichstellungsbeauftragte ist die Chancengleichheit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch intern meine Aufgabe. Vielfalt ist eine Ressource, die man bewusst einsetzen und fördern soll.“

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COVERSTORY

VORBILDER

Romy Sigl COWORKING PIONIERIN & NEW WORK EXPERTIN Romy Sigl, Geschäftsführerin von Coworking Salzburg, studierte an der FH Salzburg Design und Produktmanagement. Nach mehreren Jahren in einer Designagentur machte sie sich 2012 mit der Gründung von Coworking Salzburg im Techno-Z selbständig. Seither spielt sie vor allem in Salzburgs Innovations- und Start-up-Ökosystem eine wichtige Rolle, als Netzwerkerin, als Veranstalterin von Start-up- und Gründungsevents, als Mentorin und Sparringpartnerin für zahlreiche Unternehmensgründerinnen und -Gründer. Mit ihrer Philosophie „Do what you love“ macht sie Menschen Mut zur Potentialentfaltung. Romy Sigl über Unternehmensgründungen: „Aus zehn Jahren Erfahrung weiß ich: Das

Wichtigste ist der Mut, sich mit der eigenen Idee in einem frühen Stadium der Welt zu zeigen, für Feedback, für Kooperationen. Damit verbunden ist Demut, dass eine Idee alleine nichts wert ist, sowie die Ausdauer, die Idee schnell in die Realität umzusetzen ohne Anspruch auf Perfektion.“ Romy Sigl über Mut zum Scheitern: „Wir leben hier in Salzburg in einem so perfekten Umfeld, was alle Lebensstandards betrifft, dass der Mut zum Scheitern einem wichtigen Paradigmenwechsel gleichkommt, den wir uns immer wieder bewusst machen müssen. So können wir Innovationen und Startups den Weg bereiten.“

Em Karisch MUT ZUR GRÜNDUNG UND WACHSTUM IN DER KRISE Em Karisch ist Geschäftsführer_in des ITUnternehmens khaos.solutions. Als gelernte_r Mechatroniker_in brachte Em sich mit elf Jahren selbst das Programmieren bei. Nach über zehn Jahren Erfahrung in IT-Firmen, gründete Em vor einem Jahr, mitten in der Corona-Krise deren eigenes Unternehmen. Mittlerweile beschäftigt Em drei Mitarbeiter_innen und sucht weitere. Deren jüngstes Projekt ist ein Online-BildoptimierungsService, das in Content-Management-Systeme eingebunden wird. Em Karisch über das Ökosystem Coworking Salzburg: „Ohne Coworkingspace hät-

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te ich nicht das erreicht, wo ich jetzt stehe. Ein wesentlicher Impuls zur Selbstständigkeit war das allererste „Do What You Love“Seminar von Romy Sigl. Dieses hat mich in dem bestätigt, was ich unterbewusst ohnehin wollte. Im Coworkingspace schätze ich die sozialen Kontakte außerhalb des eigenen Unternehmens, den Austausch, die gegenseitige Unterstützung und die Kooperationsmöglichkeiten.“ Em Karisch über das „Startup Salzburg Weekend“: „Mit meinem neuen SaaS-Projekt war ich beim Weekend dabei. Das Business Model Canvas ist eine super Methode zur Überprüfung des eigenen Geschäftsmodells. Außerdem habe ich Leute für die Weiterentwicklung gesucht. Das ist gelungen.“


COMMUNITY NEWS

NEUES AUS DER TECHNO-Z-COMMUNITY Worauf Techno-Z-Unternehmen stolz sind, welche Schwerpunkte sie setzen und welche Ziele sie im vergangenen Jahr erreicht haben.

Erster Testflug mit Flugtaxi im Modell Yvonne Winter, FlyNow Aviation

© FlyNow

Staus, Klimawandel und Verkehrskollaps - dank den Flugtaxis der FlyNow Aviation aus Salzburg sollen diese Probleme schon bald merklich Linderung erfahren. Aktuell finden bei FlyNow Flüge mit einem 1:2-Modell statt, um Aerodynamik und Software zu testen und zu validieren. Gegen Jahresende soll ein 1:1-Prototyp fliegen, ab 2023 sollen Vorserien-Modelle den Betrieb Schritt für Schritt in realer Umgebung lernen. In wenigen Jahren können Flugtaxis in großen Ballungszentren ein vertrautes Bild sein. Großes Interesse an der Urban Air Mobility gibt es derzeit in indischen und afrikanischen Metropolregionen. Techno-Z Salzburg | www.flynow-aviation.com

Enterprise Content Management-Experten verzeichnen starkes Wachstum Rückblickend freuen wir uns über ein besonders gutes Jahr: Seit März 2020 konnten wir zahlreiche Projekte abschließen und neue Kunden gewinnen. Damit ist auch unser Prime ForceTeam um 50 Prozent gewachsen. Unsere Kunden unterstützen wir in den unterschiedlichsten Bereichen. Sei es beim Aufbau eines Webauftritts unter Einsatz moderner Content ManagementSystem-Applikationen, im Input- und im Dokumentenmanagement oder bei der Erstellung von Apps. Durch unsere breite Expertise und mit Hilfe der Unterstützung von unseren Partnern

werden wir unserem Ruf als Enterprise Content Management-Experte gerecht. Gemeinsam mit Adobe konstruieren wir Webauftritte, beginnend von Content Management-Systemen über die Assetverwaltung bis hin zu Analytics. Mit unserem Partner Elastic helfen wir unseren Kunden, die Suchfunktionen auf ihren Webseiten zu verbessern oder eine Enterprise Search aufzubauen. Weitere wichtige Technologiepartner sind Docker, MongoDB und Kofax. Mit Niederlassungen im Salzburger Techno-Z, in Wien und in Graz sind zudem die Wege zu unseren Kunden kurz.

© Prime Force

Alina Meissner, Prime Force

Techno-Z Salzburg | www.prime-force.com

Raum für emotionale Intelligenz – Glückliche Menschen haben Erfolg

© ei-Institut/Hannah Seibt

Christian Holzer, ei-Institut

TECHNO_ZINE 2K21

Mutig haben mein langjähriger Kooperationspartner Martin Seibt und ich während des ersten Lockdowns im April 2020 das Institut für emotional intelligente Unternehmensführung gegründet. „Glückliche Menschen haben Erfolg“ ist der Slogan unseres ei-Instituts. Corona war wie eine Lupe, die deutlich machte, wer für Krisen gut vorbereitet war und wer nicht, wer Resilienz aufgebaut hatte und wer erschüttert der Krise gegenüberstand. Sinn- und Potenzialsteuerung auf persönlicher und auf unternehmerischer Ebene ließ die Menschen die Corona-Krise bes-

ser bewältigen. Wirtschaft kann nur auf Innovation treffen, wenn emotionale Intelligenz genug Raum hat. Gemeinsam können innovationsorientierte Unternehmen mit dem ei-Institut diese Räume herstellen und verbessern somit die Marktposition. Veranstaltungstipp: WorkVision BarCamp am 4. und 5. November 2021 im Techno-Z Salzburg, Thema: Verplempern Sie noch Ihre Zeit? Zeit- und Kulturqualität in Unternehmen fördern mutige Innovationen Techno-Z Salzburg | www.ei-institut.at

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NEUES ARBEITEN

NEW WORK

Technik & Innovation

für

Wir haben uns dafür interessiert, was Menschen an den Tagen, an denen sie in einem Büro an einem unserer Standorte arbeiten, brauchen, um sich wohl zu fühlen. Ein Office-Home wollen wir sein. Ein Ort, an dem konzentriertes Arbeiten genauso möglich ist wie Regeneration oder Austausch mit Gleichgesinnten. Wir haben verstanden, dass es nur dann möglich ist, unser volles Potenzial als arbeitender Mensch auszuschöpfen, wenn wir uns befreien von einem starren Zeit-, Flächen- und Hierarchiegerüst. Es sollte darauf ankommen, wie viel am Ende des Tages für einen selbst und die Firma rausschaut, ob man das Gefühl hat, etwas Sinnvolles geschaffen zu haben oder zumindest die Hoffnung, dass es am nächsten Tag sicher besser aussehen wird. Weil man einfach gerne hingeht an diesen Ort, der sich Büro nennt. Braucht es einen fixen Arbeitsplatz? Jein. Studien zeigen, dass Mitarbeiter dann akzeptieren, keinen eigenen, individuell zugewiesenen Arbeitsplatz zu haben, wenn auch alle anderen, von der Poststelle bis hin in die Chefetage dieses Konzept mittragen. Es wird klarerweise immer wieder welche geben, die das Foto von Frau, Kindern und Tante Greti oder den FC-Liefering-Schal

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nicht jeden Tag auf einem anderen Schreibtisch platzieren wollen, aber das ist auch vollkommen in Ordnung so. Wir sind eben verschieden und das sollte Berücksichtigung finden. Das gilt auch für diverse Spielereien. Nicht jeder braucht eine sprechende Wand, einen Roboter, der einem die Post an den Schreibtisch bringt oder eine Schrankenanlage, die einem einen guten Morgen wünscht. Und trotzdem - eine Wutzelpartie mit den Kollegen in belebteren Zonen, eine blickgeschützte Hängematte dort und da im Freien oder eine Kletterwand können Dinge sein, die einem den schnöden Alltag ein wenig erhellen und uns so produktiver machen.

© Wissenspark Urstein

Liegt die Antwort der Arbeitswelt auf Pandemien und Lockdowns wirklich im Home-Office? Wir glauben nicht daran. Die meisten von uns befragten Menschen, die in einem technisch, innovativ inspirierten Umfeld arbeiten, wünschen sich eine weitgehend hybride Arbeitsweise: ein, zwei Tage in der Woche daheim, dafür den Rest der Woche in einem kreativen, auf Kollaboration mit Kollegen ausgerichteten Umfeld - das ist die Idealvorstellung.


Der Arbeitsplatz ist kein Spielplatz? Das gilt nur bedingt! Denn gerade durch das Ausprobieren von Dingen, die uns nicht geläufig sind, die uns fordern, lassen wir die hauseigenen Synapsen mal über den eignen Tellerrand blicken. Neue Verknüpfungen im Gehirn werden geschaffen, wir lernen und entwickeln uns. Insofern darf Spielen sein, weil es die Produktivität nachweislich fördert und ja, den meisten von uns einfach guttut. Nahezu einheitlich ist auch der Tenor zum Thema Videokonferenzen: Für ein einstündiges Meeting mit einem Partner in Wien braucht man nicht mehr unbedingt einen Tagesausflug in Kauf nehmen, das geht in Zukunft auch anders. Das Wichtigste dabei: der gute Ton. Wenn das Gegenüber etwas verzerrt wirkt, nimmt man das noch eher in Kauf, als ein ständiges Piepsen, Rauschen oder den Abbruch der Tonspur. Wichtig ist aber auch, dass die Kamera alle Teilnehmer einfangen kann, denn jemand, der nicht im Bild ist, ist - gefühlt - nicht dabei. Wenn es aber darum geht, komplexe Dinge gemeinsam zu „behirnen“ und Grundlagen für eine künftige Zusammenarbeit zu schaffen, kann die beste Medientechnik den persönlichen Kontakt nicht ersetzen. Dann müssen alle an einen Tisch, wobei wir schon beim nächsten Thema wären. Liebe geht durch den Magen ... und auch durch den Wagen? Auf jeden Fall sind die zwei am emotional behaftetsten Themen an unseren Standorten seit Jahren das Essen und die Parkplätze. Ganz oft wird in Sachen Kulinarik völlig zu Recht Veganes und Regionales eingefordert. Den überaus höchsten Absatz findet dagegen seit Jahren das geliebte Schnitzel. Und auch hier gilt es Rücksicht zu nehmen darauf, dass nicht jeder Mensch und nicht jeder Tag gleich ist. Eine Basisgrundversorgung ist Pflicht, aber Abwechslung macht Freude und so sollten Sie bei Interesse gerne mal einen Blick auf unsere Versorgungstipps auf Seite 38 werfen.

Werner Pfeiffenberger, Geschäftsführer der Techno-Z Verbund GmbH

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NEUES ARBEITEN

NEW WORK

© Felix Kogler

Im Wissenspark Urstein entsteht 2022 ein neuer Techno-Z-Standort, in den alle Erfahrungen hinsichtlich neuer Arbeitsplatzgestaltung einfließen.

NG

KLASSISCHE VERMIETU

Techno-Z Urstein KLASSISCHE VERMIETUNG

MI ET EN MI ET EN

KLASSISCHE VERMIETUNG

PRO-WORKING

Atelier

HAUPTEINGANG

PLAZA

SALZACH

MI ET EN

Wir haben wichtige Akteure im Techno-Z befragt, was sie sich von einem Arbeitsplatz der Zukunft ganz spontan wünschen würden. „Ich hätte gerne einen Großbildschirm, der im Büro so aufgehängt ist, dass mehrere Personen darauf schauen können, ohne dass man die Köpfe vor einem normalen Bildschirm zusammenstecken muss.“ Horst Kremsmair, Geschäftsführer BFI Salzburg BildungsGmbH „Wir hätten gerne einen Aufenthaltsbzw. Freizeitraum zum Chillen und zum persönlichen Austausch.“ Andreas Wimmer, Geschäftsführer Technodat GmbH „Ich würde mir kleinere, verglaste Büroeinheiten wünschen mit der notwendigen Privatsphäre und Ruhe, um konzentriert arbeiten zu können.“ Michael Altenbuchner, Team Leader ADRESYS Adaptive Regelsysteme GmbH

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© kadawittfeld Architektur

MAKERSPACE

TREPPE

PRO-WORKING TRANQUILITY HOF

für den Hub, das Das rote Her z ist Symbol Urstein, mit Empfang, -Z Her zstück des Techno he. zentraler Lounge und Küc

Parkplätze sind - vielleicht zum Leidwesen vieler Verkehrsplaner, die sich an dieser Stelle gerne subtil gefordert fühlen dürfen immer noch der letzte Schrei bei der Standortwahl. E-Tankstellen, Radservice und Co. ergänzen obligat das Angebot. Last but not least fördert ein gutes Raumklima das zwischenmenschliche Klima enorm. Ein gut geführtes altes Haus muss sich auch in dieser Richtung entwickeln und deshalb sind wir offen für gemeinsame Projekte, die Verbesserungen in dieser Hinsicht bringen. Bei einem Altbestand bleiben einem oft nur wenige Möglichkeiten. Aber das ist ein Leichtes im Vergleich zu der Entscheidung für ein HKLS-System in einem Neubau. Es scheint eine eigene Wissenschaft zu sein, das Für und Wider der diversen Systeme hinsichtlich Behaglichkeit, Betriebskosten und Nutzerqualität ab-

KUCHL/EMPFANG

ACTIVITY HOF

IDENTITY HOF

OFFICE HOME

zuwägen. Letztendlich müssen wir bei einer Immobilie aber immer langfristig denken und das bedeutet, dass nachhaltige Lösungen immer ganz vorne stehen sollten. Ein Kunde erzeugt durch seine Server enorm viel Wärme? Warum diese nicht nutzen, um das Haus zu beheizen! Wir schaffen durch Abbrucharbeiten Bauschutt? Bereiten wir diesen auf und nutzen ihn für weitere Projekte. Diese und weitere Ideen werden uns auch in Zukunft immer mehr beschäftigen. Eines können wir versprechen: Wir werden uns auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Menschen, die tagtäglich einen wertvollen Beitrag für unsere Unternehmen leisten, sich bei uns „zuhause“ fühlen, gerne kommen und bleiben. Denn nichts vermag die Wirtschaft und die Region besser zu stärken als das.


COMMUNITY NEWS

NEUES AUS DER TECHNO-Z-COMMUNITY Worauf Techno-Z-Unternehmen stolz sind, welche Schwerpunkte sie setzen und welche Ziele sie im vergangenen Jahr erreicht haben.

COVID-19 und die Auswirkungen auf .AT

© Redox Interactive

Simone Binder, Nic.at

Rebranding zum 7. Geburtstag Rene Baumgartner, Redox Interactive Nach sieben Jahren Redox Game Labs gab es zum Geburtstag am 1. Mai 2021 ein Rebranding mit neuem Logo und überarbeiteter Website für die innovative SpieleSchmiede. Der neue Markenauftritt Redox Interactive fokussiert nicht nur auf den Schwerpunkt Games, sondern umfasst alle drei Unternehmensschwerpunkte: Entertaining Games, Gamified Solutions und Engaging Software. Redox Interactive beschäftigt 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wurde 2014 als Spin-Off der FH Salzburg von AbsolventInnen der Studiengänge MultimediaArt

Das Jahr 2020 bleibt uns definitiv in Erinnerung: Unglaublich, wie sich unser Alltag infolge der Corona-Pandemie von einem Tag auf den anderen verändert und sich unser Leben ins Internet verlagert hat. Dies spiegelt sich auch in den .at-Domain Registrierungen wider. Ein Blick auf die Zahlen zeigt ein enormes Wachstum im Jahresvergleich 2019 und 2020 (+130 Prozent*). Zahlreiche Unternehmen haben die Wichtigkeit einer Onlinepräsenz erkannt: Webshops, inter-

Techno-Z Salzburg | *www.nic.at/de/wissenswertes

und MultimediaTechnology gegründet. Die Entwicklerinnen und Entwickler rund um die beiden Geschäftsführer Rene Baumgartner und Philipp Götz (li. Und re. im Bild) konnten bereits erfolgreich zahlreiche Spiele- und Gamification Projekte für Firmen wie Super RTL, Red Bull oder Nickelodeon umsetzen. Ihre jüngste Veröffentlichung ist ein Spiel für Continental, in dem die 150-jährige Geschichte des Konzerns auf spielerische Art und Weise in einer interaktiven Murmelbahn erlebt werden kann. Techno-Z Salzburg www.redox-interactive.com | marble-adventure.com

Daten-Security ist Topthema Christof Eisl, 3C IT Solutions

Gleich zwei ganz wichtige Punkte zum Thema Datensicherheit werden bei 3c GmbH derzeit forciert beziehungsweise neu angeboten. Ausgelöst durch die Corona-Pandemie ist der Anteil der Home-Office-Arbeitsplätze bei Firmen enorm gestiegen. Damit geht einher, dass Firmendaten im privaten EDV-Bereich verwendet werden und im Firmeninteresse und aufgrund der DSGVO geschützt werden sollen. Mit der neuartigen Endpoint Security „SentinelONE“ werden kriminelle Bedrohungen rechtzeitig erkannt, ver-

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aktive Kontaktmöglichkeiten und online Terminvereinbarungen sind zu einem Must-have in der fortschreitenden Digitalisierung geworden. Spannend sind auch die registrierten Domainnamen: Zu Beginn waren Wörter wie „Corona“ oder „Maske“ besonders beliebt, genauso wie „Shop“. Österreich ist offensichtlich seit Beginn der Pandemie um einige Onlineshops reicher geworden. Und auch 2021 sieht nach einem erfolgreichen Jahr für .at aus.

mieden und beseitigt. Gefährliche Verhaltensweisen werden in Echtzeit sichtbar und die Daten sind somit auch gegen neuartige, fortschrittliche oder gezielte Angriffe bestens geschützt. Zudem ist 3c GmbH nun Kooperationspartner des Datenrettungsdienstes GN Data Recovery Group GmbH. Damit haben wir ein spezialisiertes Unternehmen als Ansprechpartner gewonnen, welches versucht, Daten, die z.B. aufgrund eines Hardwaredefekts nicht mehr verfügbar sind, wiederherzustellen. Techno-Z Bischofshofen | www.three-c.at

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INNERGEBIRG

TECHNO-Z SAALFELDEN

Bildungsinfluencer für den ländlichen Raum Wolfgang Schäffner widmet sein Berufsleben der Bildung im ländlichen Raum. Ohne seinen unermüdlichen Einsatz gäbe es keine „Pinzgauer Universität“. Dass der gebürtige Salzburger in Saalfelden seine Wahlheimat gefunden hat, ist in vielfacher Hinsicht ein Glücksfall.

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„Die Stadt Salzburg war mir damals zu klein, deshalb bin ich nach Saalfelden gegangen“, sagt Wolfgang Schäffner und lacht. Tatsächlich war die Anstellung seiner damaligen Lebensgefährtin am Gymnasium in Saalfelden der Grund für seine Übersiedlung. Für ihn selbst, den promovierten Literaturwissenschaftler, Historiker und Philosophen, gestaltete sich die Jobsuche im Pinzgau nicht so einfach. So machte er die Not zur Tugend, übernahm das Saalfeldener Lernzentrum und baute es zum Studienzentrum Saalfelden aus. Dieses wird im kommenden Jahr das 30-Jahr-Jubiläum feiern. Seit dem Jahr 2000 ist es im Techno-Z Saalfelden beheimatet. Schäffner ist gelungen, was viele anfänglich nicht für möglich gehalten haben: die Etablierung einer universitären Ausbildungseinrichtung mitten im Pinzgau.


MEILENSTEIN FERNSTUDIENZENTRUM Nach dem EU-Beitritt Österreichs im Jahr 1995 erkannte Schäffner die Möglichkeit für die Errichtung eines regionalen Bildungszentrums. Mit der Fernuniversität Hagen und dem Zentrum für Fernstudien an der Johannes Kepler Universität Linz konnte er zwei hochkarätige Partner gewinnen. Die Fernuniversität Hagen ist die größte Universität Deutschlands mit aktuell rund 80.000 Studierenden. Rund 300 Studierende pro Semester werden vom Studienzentrum Saalfelden aus betreut. Sie arbeiten nach dem Konzept des „Blended Learnings“ einer Kombination aus Selbststudium, Videovorlesungen, Präsenzveranstaltungen und Begleitung durch Professoren. „Das Studium ist so toll aufgebaut,“ schwärmt der Leiter des Studienzentrums, „es bietet viele Vorteile. Der größte ist neben dem umfangreichen Angebot an Studien sicher die Flexibilität. Viele machen ihr Studium berufsbegleitend oder als Zweitstudium. Außerdem kostet ein Fernstudium sehr wenig, 1.800 Euro für ein Bachelorstudium ist fast nichts im Vergleich zu anderen Aus- und Weiterbildungen. Ein besonderer Vorteil ist auch, dass man ohne Matura einsteigen kann.“ Seit Kurzem berechtigen auch die österreichischen Meisterabschlüsse zum Studium. Ein weiterer Vorteil.

ERFOLGREICHE MASTERSTUDIEN FÜR EINE NACHHALTIGE ENTWICKLUNG Sehr erfolgreich sind auch die beiden Masterlehrgänge Gastrosophie bzw. Gemeinwohl-Ökonomie. „Da haben wir den Nerv der Zeit getroffen,“ freut sich Schäffner. Die Lehrgänge werden in Kooperation mit der Universität Salzburg und der FH Burgenland angeboten. Bei der Gastrosophie geht es um eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung, um gute, fair produzierte und nachhaltige Lebensmittel. Im Masterlehrgang für Angewandte Gemeinwohl-Ökonomie werden alternative Wege und Modelle wirtschaftlichen Denkens vermittelt. Das Studienzentrum gehört schon seit 2013 zu den rund 2.000 Unternehmen der Gemeinwohl-Bewegung, die das Wohl des Menschen und der Umwelt zum obersten Ziel des Wirtschaftens erheben. „Wir konnten schon einige Erfolge feiern. 2015 hat der europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss die Gemeinwohlbilanz empfohlen - als effektives Instrument für die Verankerung der Sustainable Development Goals in Unternehmen und Gemeinden,“ freut sich Schäffner. Ein weiterer Masterlehrgang startet im Herbst 2021: „Im Lehrgang Crossmediale Marketingkommunikation werden unsere Absolventinnen und Absolventen befähigt, mit einer umfassenden und breit angelegten Ausbildung von PR bis Social Media Führungsaufgaben wahrnehmen zu können,“ erläutert Schäffner die Zielsetzung.

TECHNO_ZINE 2K21

Neben der Fernuniversität und den Masterlehrgängen bilden EU-Projekte den dritten Schwerpunkt des Studienzentrums. Gemeinsam mit internationalen Partnern entwickelt das sechsköpfige Team des Studienzentrums länderübergreifende Angebote. Das jüngste Projekt ist im Bereich Digitalisierung angesiedelt.

KMU FIT MACHEN FÜR DIGITALE ZUKUNFT Während große Unternehmen in der Digitalisierung schon mehrere Schritte voraus sind, hinken kleine Betriebe hinterher. Um kleine und mittlere Unternehmen in ihrem Digitalisierungsprozess zu unterstützen, hat das Studienzentrum das Projekt „DigiCulTS“ gestartet, mit Partnern aus Polen, Griechenland und Spanien sowie der Donauuniversität Krems und der Wirtschaftskammer. Ziel von „DigiCulTS“ ist eine Bewusstseinsbildung für die digitalen Fähigkeiten und Kompetenzen in Unternehmen. KMU sollen über die Herausforderungen, Chancen und Risiken aufmerksam gemacht werden. „Nicht alles was technologisch geht, ist auch gut. Die große digitale Transformation ist von der kulturellen und nicht von der technologischen Veränderung her zu denken“, fordert Schäffner, „wir müssen uns die Frage stellen, was Digitalisierung mit uns macht. Dafür brauchen wir mehr Bewusstsein und Wissen.“ Drei innovative Produkte werden erarbeitet, die den KMU kostenlos zur Verfügung stehen: ein Digital Check für die Erhebung des Status Quo, Online-Kurse für die individuelle Reflexion und eine Online-Datenbank für offenes und freies Lernen. „Aktuell sind wir auf der Suche nach Betrieben, die unsere Entwicklung testen,“ lädt Schäffner ein.

POSITIVE BILDUNGSBILANZ Wolfgang Schäffners langjähriger Einsatz für das Studienzentrum Saalfelden war nicht nur durch Hochs geprägt. „Auch schlaflose Nächte gab es,“ verrät er. Trotzdem blieb der 62-Jährige seiner Mission treu. Am Bücherregal in seinem Büro im Techno-Z Saalfelden steht auch eine kleine Minerva-Büste, ein Geschenk, das er vor Jahren von einem Projektpartner erhielt. Die Göttin der Weisheit und Hüterin des Wissens kann mit der Wirkungsbilanz von Wolfgang Schäffner sehr zufrieden sein.

STUDIENZENTRUM.AT

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INNOVATION

WALD 4.0

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ ERKENNT BAUMARTEN AUS DER LUFT

Laut der Fachzeitschrift „Holzkurier” ist der Preis für einen Kubikmeter Schnittholz zwischen März 2020 und März 2021 um rund 100 Euro gestiegen. Für Waldbesitzer werden daher aktuelle Daten über den Bestand immer wichtiger. Viele Forstbetriebe setzen auf das Know-how der Firma FMM, die mit digitaler Technologie neue Maßstäbe setzt. Wenn auf jemanden die Zuschreibung „Pionier” zutrifft, dann mit Sicherheit auf Hermann Novak. Der 71-Jährige ist seit fast 50 Jahren in der forstlichen Fernerkundung tätig. Gemeinsam mit seiner Frau Wiltraud (64) leitet er die Geschicke der 1989 gegründeten Forest Mapping Management GmbH (FMM). Das Unternehmen ist seit 2006 im Techno-Z Salzburg und zählt europaweit zu den führenden Luftbildfirmen. Durch ständige Weiterentwicklung und Einbindung neuer Technologien konnte FMM einen echten Quantensprung in der Vermessung und Bewertung von Wäldern erzielen: Mit Hilfe von hochauflösenden Luftbildaufnahmen, einem digitalen Erfassungssystem und künstlicher Intelligenz können die verschiedenen Baumarten aus der Luft bestimmt werden.

ENORME DETAILGENAUIGKEIT AUS 5.000 METERN FLUGHÖHE Das Verfahren ist komplex: Die Grundlage für die innovative Fernerkundung bilden Luftbildaufnahmen, die bei Befliegungen mit den beiden FMM-eigenen Flugzeugen Partenavia P68 Observer angefertigt werden. Die P68s mit ihren typischen verglasten Flugzeugnasen fliegen mit modernster Kameratechnologie: Erst im letzten Jahr hat FMM die digitale Luftbildkamera Ultracam Eagle Mark 3 mit einer Auflösung von 450 Megapixel angekauft. „Die Kamera setzt in puncto Detailgenauigkeit völlig neue Maßstäbe”, schwärmt Hermann Novak. „Aus einer Flughöhe von 5.000 Metern kann sie immer noch ein zehn Zentimeter kleines Stück am Boden erfassen - das ist einzigartig.” Die hohe Qualität hat ihren Preis: Die Kamera kostet 795.000 Euro - ohne die dafür notwendige Steuerungs- und Stabilisierungsausrüstung. 16


HOHE VERLÄSSLICHKEIT DER KÜNSTLICHEN INTELLIGENZ

Jede Luftaufnahme enthält allerdings perspektivische Effekte, die zu ungenauen Messungen führen können. „Um eine verzerrungsfreie und maßstabsgetreue Abbildung der Waldoberfläche zu erhalten, benötigen wir sogenannte ‘True Orthofotos’”, erklärt Novak. Mittels Spezialsoftware müssen die Digitalbilder mit Hilfe eines digitalen Geländemodells „entzerrt” werden. Das Modell wird auf Basis von Lasermessungen aus dem Flugzeug erstellt. Die True Orthofotos ermöglichen es nun der Künstlichen Intelligenz (KI) bis zu 15 unterschiedliche Baumarten in den heimischen Wäldern zu erkennen. Grundvoraussetzung dafür ist es jedoch, dass eine qualifizierte Person mit fundiertem forstlichem Fachwissen die KI korrekt „trainiert“ hat. Ob Fichte, Kiefer oder Buche - die KI irrt sich so gut wie nie. „Die Qualität der Daten übertrifft alle unsere Erwartungen”, freut sich Hermann Novak.

WALDBEWERTUNG AUF KNOPFDRUCK

Die genaue Erfassung des Waldbestands ermöglicht es nun Forstbesitzern auf Knopfdruck forstwirtschaftliche Analysen durchzuführen. Hermann Novak erklärt, wie das mit der FMM-Software TimberControl funktioniert: „Durch regelmäßige Befliegungen eines Waldgebiets können unterschiedliche Jahrgänge von True Orthofotos miteinander verglichen werden. TimberControl ermittelt das Baumwachstum und berechnet den erzielten Ertragszuwachs. Entgegen bisheriger Methoden, die vorhandenen Holzmassen mittels Ertragstafeln und Wachstumstabellen zu schätzen bzw. zu prognostizieren, werden die tatsächlichen vorhandenen Massen, basierend auf einer Einzelbaumableitung ermittelt. Nicht zuletzt TECHNO_ZINE 2K21

wegen der hohen Dynamik bei der Holzpreisentwicklung haben diese exakten Daten für den Waldbesitzer eine außerordentlich hohe wirtschaftliche Relevanz.” Kein Wunder, dass die Lösung bei Waldbesitzern bereits großes Interesse hervorruft: Allein im Jahr 2020 hat FMM 40.000 Hektar Wald vermessen. Renommierte Betriebe wie das Bistum Gurk, das Erzbistum Wien, die Stiftung Fürst Liechtenstein, die Leobner Realgemeinschaft und der Forstbetrieb Schenker zählten dabei zu den Kunden.

LEBEN FÜR DEN WALD

Seine Liebe zum Wald prägte Hermann Novak von Kindesbeinen an. Nach der Staatsprüfung zum Förster trat er in die Forstbetriebe Mayr-Melnhof ein. Von Hermann Novak kam auch der Impuls zur Gründung der „Forest Mapping Management GmbH” im Jahr 1989. Seit dem Jahr 2000 ist das Unternehmen im Besitz der Familie Novak und beschäftigt aktuell 16 Mitarbeiter.

GEOINFORMATIK-SCHWERPUNKT VON INTERNATIONALEM RANG

Anfang 2006 erfolgte die Übersiedlung von FMM ins Techno-Z. „Ein wichtiger Grund dafür war die örtliche Nähe zum Zentrum für Geoinformatik um Prof. Josef Strobl und das Netzwerk am Standort”, erklärt Novak. Überhaupt hat sich im Techno-Z in den letzten 17 Jahren ein international stark beachteter Schwerpunkt in Sachen Geoinformatik und Fernerkundung entwickelt. Mit dem Z_GIS, Spatial Services und FMM sind drei international führende Einrichtungen im Techno-Z Salzburg.

WWW.FMM.AT 17


COMMUNITY NEWS

NEUES AUS DER TECHNO-Z-COMMUNITY Worauf Techno-Z-Unternehmer stolz sind, welche Schwerpunkte sie setzen und welche Ziele sie im vergangenen Jahr erreicht haben.

Gesundheit am Arbeitsplatz Matthias Hartl, fit2work

Das kostenlose Beratungsprogramm fit2work unterstützt Personen und Unternehmen dabei, die Gesundheit am Arbeitsplatz zu erhalten oder im Falle von gesundheitlichen Problemen wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Insgesamt gibt es fit2work an rund 50 Standorten in ganz Österreich. Das neu eingerichtete Beratungszentrum im Techno-Z Bischofshofen ist ein weiterer Meilenstein. Aber was sind die Belastungen mit denen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Österreich zu

kämpfen haben? „Die psychischen Belastungen haben spürbar zugenommen. Existenzängste, Erschöpfungszustände, Burnout und finanzielle Engpässe sind seit Corona mehr geworden,“ so Silvia Lechner, Koordinatorin von fit2work Salzburg. Durch die erfolgreiche Kooperation mit dem AMS nehmen Menschen vermehrt das kostenlose Angebot von fit2work in Anspruch: Viele finden in fit2work die passende Anlaufstelle für Entlastung und Unterstützung in der schwersten Gesundheitskrise unserer Generation. Techno-Z Bischofshofen | www.fit2work.at

Werner Sterneder, TAZ Technisches Ausbildungszentrum Mitterberghütten

Seit 2021 unterstützt das TAZ Mitterberghütten in Form der „Arbeitsplatznahen Qualifizierung – AQUA“ arbeitssuchende Menschen und Unternehmen dabei zusammenzufinden. Im Rahmen der Ausbildung können sich Interessent/-innen zu qualifizierten Mitarbeiter/-innen in allen Berufsgruppen ausbilden lassen. Mit der „Arbeitsplatznahen Qualifizierung – AQUA“ hat das TAZ nun die Möglichkeit, das vielfältige

Know-how in der beruflichen Aus- und Weiterbildung auch in andere Berufssparten miteinzubringen. Als langjähriger Kooperationspartner steht das TAZ in engem Kontakt mit Betrieben, dem AMS Salzburg, Berufsschulen und Vereinen. Dieses Netzwerk ermöglicht es, optimal zwischen Unternehmen und Arbeitssuchenden zu vermitteln und die entsprechende Infrastruktur für eine qualitative, praxisnahe Ausbildung zu schaffen. Und das für alle Berufsgruppen im gesamten Bundesland Salzburg.

© TAZ

AQUA bringt Arbeitssuchende und Unternehmen zusammen

Im Bild: AQUA-Leiterin Margareta Schwarzenbacher, Ausbildner Rene Palatin (li.), Werner Sterneder, Geschäftsführer TAZ Techno-Z Bischofshofen | www.taz-mitterberghuetten.at

Regional, neuwertig mit CO2-neutralem Versand

Thomas Mayr, tm-Handelsagentur

Die tm-Handelsagentur bietet Firmen und Privatkunden hochwertige technische Büroausstattung. Zum Sortiment gehören nicht neue, sondern neuwertige Artikel in perfektem Zustand. Die geänderten Arbeitsbedingungen während Corona haben sich positiv auf die Nachfrage ausgewirkt und wir konnten unseren Vertrieb von gebrauchten, hochwertigen Premiumprodukten wie beispielsweise MacBooks, iPhones oder Bose Soundsysteme ausweiten. Darüber hinaus haben wir in nachhaltige Verpackung und Versand investiert und können unseren Kunden seit Ende 2020 einen CO2-neutralen Versand garantieren. Bis Ende 2021 wollen wir die Prozesse in den Bereichen Qualität und Nachhaltigkeiten noch weiter verbessern. Techno-Z Saalfelden | www.tm-handelsagentur.at

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Dreier-Team führt das BFI in die Zukunft Daniela Walkner, BFI Salzburg

© bfi Salzburg

Horst Kremsmair übernahm mit März 2021 die Geschäftsführung des BFI Salzburg. Ihm zur Seite stehen mit Stefanie Slamanig und Franz Fuchs-Weikl zwei Bildungsexpert/innen, die als Stellvertreter/innen maßgeblich an der Weiterentwicklung des BFI Salzburg mitwirken werden. Horst Kremsmair strebt als Geschäftsführer nach Innovation und Flexibilität, er verkörpert durch seine langjährige verantwortungsvolle Tätigkeit u.a. als Abteilungsleiter, Prokurist und stellvertretender Geschäftsführer die Kontinuität und Stabilität des BFI als Bildungseinrichtung der AK Salzburg. „Das BFI steht für mich für Entwicklung, hervorgerufen durch persönliche Wünsche, sowie durch den Wandel der Arbeitswelt und der Wirtschaft. So wie unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die durch das BFI-Bildungsangebot die Möglichkeit erhalten, neue Berufschancen zu ergreifen, werden auch wir uns als Organisation stetig weiterentwickeln,“ zeigt sich Kremsmair Techno-Z Salzburg | www.bfi-sbg.at überzeugt.

Salzachauen: größtes Renaturierungsprojekt Salzburgs Lukas Umgeher, REVITAL Integrative Naturraumplanung Auenerlebnisweg angelegt, der am Ausee vorbei über den Reitbach bis zur Salzach führt. Die Maßnahmen sind ein voller Erfolg, viele neue Tier- und Pflanzenarten haben sich angesiedelt oder sind jetzt deutlich häufiger zu beobachten. Revital Integrative Naturraumplanung hat das EU-kofinanzierte und vom Land Salzburg geleitete Projekt begleitet: von der Planung bis zur Umsetzung.

© REVITAL

Das LIFE-Projekt Salzachauen, das bisher größte Renaturierungsprojekt Salzburgs, steht kurz vor dem Abschluss. In den letzten fünf Jahren wurden in der Weitwörther Au in Nußdorf am Haunsberg Augewässer renaturiert und heimische Auwälder gepflanzt. Naturnahe Wälder werden künftig mehr genutzt und bieten vielen Pflanzen und Tieren einen wertvollen Lebensraum. Für Besucherinnen und Besucher wurde ein attraktiver

Techno-Z Salzburg | www.revital-ib.at | www.salzachauen.at

re.connecting spatially - AGIT 2021 im Hybridmodus

© Z_GIS

Julia Stepan, Geoinformatik Z-GIS Team AGIT

TECHNO_ZINE 2K21

Auch dieses Jahr treffen sich bei der AGIT 2021 von 5.-9. Juli 2021 wieder zahlreiche Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Geoinformatik - zum ersten Mal im hybriden Veranstaltungsmodus. Eine limitierte Anzahl von Besucherinnen und Besuchern kann an den Vorträgen vor Ort teilnehmen, während der Großteil die diesjährige AGIT virtuell verfolgen wird. Wir freuen uns wieder auf eine ganz besondere Konferenz. Unter

dem Schirmbegriff der GI_Week vereinen wir dieses Jahr drei Konferenzen: die AGIT mit Expo, das GI_Forum, und die ISDE. Als Speakerinnen und Speaker konnten wir gewinnen: Antje Kunze von Virtual City Systems, Anita Graser von AIT Austrian Institute of Technology, Pascal Müller, Direktor von Esri R&D Center Zürich und Uwe Schulze von der Universität Frankfurt. Techno-Z Salzburg | agit.at | gi-forum.org | digitalearth2021.org

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STANDORT BEWIRKT

ÖKOSYSTEM - JULIA RAFETSEDER

Vielfalt ist Mehrwert Ihre Projekte und Aufgaben führen Julia Rafetseder immer wieder ins Techno-Z Salzburg: im Rahmen der Science City Itzling-Entwicklung, als Projektleiterin der Wirtschaftsstrategie Stadt Salzburg 2030, als Ansprechpartnerin für Förderungen oder aufgrund von WelcomeEvents für internationale Fachkräfte. Julia Rafetseder ist seit 2012 im Magistrat Salzburg beschäftigt, seit 2017 in der Wirtschaftsabteilung. Ihr berufliches Engagement gilt der Weiterentwicklung der Stadt über Mozart und Festspiele hinaus. Bürgermeister Harald Preuner beauftragte das Wirtschaftsservice Salzburg zusammen mit einem ämterübergreifenden Team, eine neue Wirtschaftsstrategie zu erarbeiten. Sie haben das Projekt geleitet. 2020 wurde es vom Gemeinderat beschlossen. Welche Handlungsfelder sind für Sie die wichtigsten? Julia Rafetseder: Ein wesentliches Handlungsfeld ist die Verbesserung der Angebotsfähigkeit bei Flächen. Wir sind ein teurer Standort aufgrund der attraktiven Lage und wenig verfügbarer Fläche. Deshalb brauchen wir Unternehmen mit hoher Wertschöpfung und geringem Platzbedarf, wie z.B. internationale Headquarter und wissensorientierte Unternehmen. Ziel ist es, solche Unternehmen zu halten und anzuziehen bzw. bei Wachstum oder Produktionsaufbau das Headquarter in der Stadt zu halten. Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld für die Standortentwicklung ist die Gewinnung von Fachkräften bzw. Studierenden. Einerseits geht es um Talent Attraction, andererseits um neue Angebote der Universität für Studierende rund um Salzburg - aber auch darüber hinaus. Kreative junge Menschen sollen auch hierbleiben wollen. Dazu müssen wir die Attraktivität weiter erhöhen. 20

Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld sind Infrastruktur und Versorgung. Welche Betriebe braucht die Stadt in der Stadt und nicht in hundert Kilometern Entfernung? Welche Rolle spielt die Science City Itzling in der Standortentwicklung? Julia Rafetseder: Die Science City ist in der Stadt der Top-Standort für Technologie und Innovation der überregional strahlen soll. In einigen Bereichen ist das schon gelungen. Wir haben hier Universität, Techno-Z, Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Transfereinrichtungen und somit alle Voraussetzungen für eine überregionale Positionierung im Bereich IKT. Außerdem ist in der Stadt nur hier das Campus-Modell realisiert, in dem auch Wohnen am Standort möglich ist. Ihr Aufgabengebiet im Wirtschaftsservice ist die Wirtschaftsförderung. Welche Förderungen gibt es seitens der Stadt für Unternehmen? Julia Rafetseder: Wir bieten Anreizförderungen. Diese haben nicht die große Hebelwirkung wie die Förderungen von Land und Bund, aber wir sind nah dran an den Herausforderungen und können schnell reagieren.

Wie zum Beispiel bei der Zustellserviceförderung. Damit haben wir im Lockdown 200 Betriebe bei deren Kundenbindung unterstützt. Ein weiteres Beispiel ist die Mietförderung für Start-ups. Damit stärken wir den Standort. Neben dem monetären Aspekt haben Unternehmen auch eine Ansprechstelle in der Stadtverwaltung. Für die inhaltliche Betreuung gibt es die Expertinnen und Experten von Startup Salzburg, mit denen wir sehr gut zusammenarbeiten. Weiters fördern wir u.a. Lehrlinge und Betriebsinvestitionen von KMU. Bei Ihnen hat funktioniert, was sich viele für Salzburg wünschen. Sie sind als Studentin nach Salzburg gekommen, haben Politikwissenschaft studiert und sind geblieben. Was war ausschlaggebend für Sie? Julia Rafetseder: Nach meinem Auslandsjahr in Kopenhagen bin ich mit vielen frischen Ideen zurückgekehrt, von denen ich dann einige als ÖH-Vorsitzende umsetzen konnte. Es war mir immer schon ein Anliegen, mehr Urbanität nach Salzburg zu bringen und mich für mehr Gleichberechtigung einzusetzen. Durch meine Tätigkeit war ich an den Wochenenden mehr in Salzburg und habe mich in Land und Stadt verliebt.


Was ist für Sie Urbanität und wo trifft Urbanität auf Salzburg zu? Julia Rafetseder: Die Science City Itzling ist für mich Urbanität. Hier gibt es eine gute Zusammenkunft von Studierenden, von Universität, von Unternehmen, von Menschen mit unterschiedlichem Background, anderen Ideen - das ist eine befruchtende Mischung. Die Vielfalt ist ein Mehrwert. Auch architektonisch. Bei Urbanität spielen für mich internationale Fachkräfte eine wichtige Rolle. Ich finde unterschiedliche Kulturen und Nationalitäten unglaublich bereichernd und spannend, weil man immer wieder andere Sichtweisen und neue Inputs bekommt. Zu meinen Aufgaben gehört auch die Unterstützung internationaler Fachkräfte bei ihrer Ankunft in der Stadt Salzburg. Drei Mal pro Jahr veranstalten wir mit der ITG ein Willkommens-Event für Neo-Salzburgerinnen und -Salzburger, in der wir eine informelle Andockmöglichkeit bieten. Sobald es wieder möglich ist, wollen wir das nächste Treffen in der Science City veranstalten.

STADT SALZBURG IN ZAHLEN Einwohner: 157.163 (05/2021) Fläche: 65,7 km² Unternehmen: 13.486 (2018) davon 89% im Dienstleistungssektor Unternehmensneugründungen: 680 (2020) Unselbständig Beschäftigte: 100.216 (07/2020) Studierende: Universität Salzburg: 17.152 Mozarteum: 2.064 PMU: ca 1.600 (2020/21) Zuzüge / Jahr: ca. 1.000 Personen Gesprochene Sprachen: 80 BIP pro Einwohner: In Österreich an 1. Stelle, EU-weit unter 172 mittelgroßen Vergleichsstädten an 8. Stelle (WIFO 2017) Quellen: WKS, Stadt Salzburg, Statistik Austria, Melderegister, Amt der Sbg LReg TECHNO_ZINE 2K21

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INTERVIEW

© RVS

DIR. MAG. ANDREAS DERNDORFER, MBA, MSC

de r t i m t e t ie b -Z o n h c e Das T es, ll a g r u b z l a S ty i C e Scienc af ts h c ts ir W r e n r e d o m was ein andor t t ss t f a h c s n e iss W d n u benö t ig t. 22


Raiffeisen investiert Seit 2002 ist die Techno-Z Verbund GmbH im Alleineigentum des Raiffeisenverbands Salzburg. Der RVS ist die Landeszentrale der Raiffeisenbankengruppe Salzburg und stellt zusammen mit den 41 unabhängigen Raiffeisenbanken und insgesamt 131 Bankstellen die größte Bankengruppe im Bundesland Salzburg dar. Andreas Derndorfer ist seit 2011 Mitglied der Geschäftsleitung und für den Bereich Unternehmenssteuerung verantwortlich, somit auch für die Entwicklung der fünf Technologiestandorte des Techno-Z Verbunds. Ein Interview über aktuelle Herausforderungen und die Entwicklung der Science City Itzling.

Banken sind momentan mit großen Herausforderungen konfrontiert: BlockchainTechnologie, Digitalisierung, Niedrigzinsen. Wo geht die Entwicklung auch angesichts der wirtschaftlichen und soziokulturellen Langzeitfolgen der Pandemie hin? Wie sehen Sie den Raiffeisenverband Salzburg in zehn Jahren? Andreas Derndorfer: Mit den sogenannten Kryptowährungen hat sich eine gänzlich neue Form des Geldes etabliert, das sich derzeit weitgehend der staatlichen Kontrolle entzieht. Aktuell beschäftigen sich die Währungshüter und Regulatoren, wie etwa die EZB, intensiv mit der Entwicklung von digitalen Zentralbankwährungen. Trotz der zunehmenden Digitalisierung stellt das Bankgeschäft für Österreicherinnen und Österreicher eine nach wie vor sehr persönliche und intime Angelegenheit dar. Deshalb wird die Blockchain-Technologie auch auf lange Sicht nicht das klassische Bankgeschäft ersetzen können. Die anhaltende Niedrigzinsstrategie der EZB belastet nachhaltig Zinsüberschüsse von Banken - insbesondere von jenen mit einem regional ausgerichteten Geschäftsmodell, die Spareinlagen in der Region einsammeln und an Kunden in der Region in Form von Krediten weiterreichen. Aufgrund der makroökonomischen Rahmenbedingungen und den Verwerfungen durch COVID-19 erwarte ich in nächster Zeit auch keine wesentliche Änderung bei der Zinspolitik der EZB. Der Raiffeisenverband Salzburg ist mit den Geschäftsbereichen Bank, Warenbetriebe bzw. Salzburger Lagerhaus sowie umfangreichen Immobilien- und Beteiligungsaktivitäten, wie z.B. dem Techno-Z, breit aufgestellt, sodass es uns in den letzten Jahren auch sehr gut gelungen ist, ausTECHNO_ZINE 2K21

gezeichnete Ergebnisse zu erwirtschaften. Wir sind überzeugt, dass wir auch künftig eine sehr gute Entwicklung haben werden und die führende Position des Raiffeisenverbandes im Bundesland Salzburg noch weiter stärken können. Die Science City Itzling ist ein Stadtteilentwicklungsprojekt, bei dem gerade weitere entscheidende Schritte für die Zukunft gesetzt werden. Was bezweckt der RVS mit seinem Engagement hinsichtlich der Entwicklung der Science City? Wie sehen Sie die Rolle des Techno-Z? Andreas Derndorfer: Das Science City Salzburg-Projekt verfolgen wir schon sehr lange, begonnen Anfang der 2000er-Jahre mit einem kooperativen Planungsworkshop gemeinsam mit der Stadt Salzburg. Diese Ergebnisse wurden erst kürzlich einem Update unterzogen. In diesem wurden die städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten gemeinsam mit der Stadt Salzburg und weiteren relevanten Playern wie z.B. der Universität Salzburg den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Die Entwicklung in Itzling ist für uns wirklich eine Herzensangelegenheit. Ein Großteil unseres Investitionsbudgets der nächsten Jahre fließt in diesen Stadtteil. So zum Beispiel in die Errichtung des Nahversorgungszentrums als Ergänzung der Science City Salzburg und in die Nachverdichtung des Techno-Z hier am Standort. Wir wollen jedenfalls diesen bereits sehr attraktiven Standort für technologiebasierte Unternehmen weiter stärken und würden uns auch sehr freuen, wenn wir für die Universität als Partner noch attraktiver werden. Mit den Investitionen verfolgen wir aber auch das Ziel, uns abseits der Finanzbran-

che noch breiter zu positionieren und zu diversifizieren. Investitionsprojekte wie das Nahversorgungszentrum in Itzling oder die Erweiterung des Techno-Z im Wissenspark Urstein stellen infrastrukturfördernde Maßnahmen dar, von denen die gesamte Region profitiert. Das Techno-Z bietet mit der Science City Salzburg alles, was ein moderner Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort benötigt und ist damit ein wirklich perfekter Standort für Start-up-Unternehmen in Salzburg. Banken engagieren sich in der Gründerund Startup-Szene in Inkubatoren, bei Accelerator-Programmen oder in Startup Challenges. Können Sie sich das für den Raiffeisenverband Salzburg vorstellen? Andreas Derndorfer: Schon lange bevor die Start-up-Szene zum zentralen Trendthema wurde, unterstützte der Raiffeisenverband Salzburg vielversprechende, innovative Jungunternehmer. Eine sehr effektive und auch gut nachgefragte Förderung erfolgt täglich hier am Standort mit dem Techno-Z mit all seinen Angeboten, auch mit der Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Als Inkubatoren sind traditionelle Banken nur sehr bedingt geeignet. Hier sind Business Angels oder Early Stage-Investoren klar im Vorteil, denn diese haben in der Regel ein viel tieferes Verständnis für Technologien, deren Marktfähigkeit und insbesondere deren spätere Skalierbarkeit zur frühen Abschätzung von kommerziell erfolgreichen Ideen. Wenn Unternehmen diese Hürde gemeistert haben und ein konkretes Geschäftsmodell ersichtlich wird, so können auch traditionelle Banken die Unternehmen bei der weiteren Entwicklung begleiten.

WWW.SALZBURG.RAIFFEISEN.AT 23


SCIENCE CITY ITZLING

Mehr Raum für Forschung und Wirtschaft

Das Techno-Z erweitert das Flächenangebot in der Science City Itzling und schafft mehr Platz für Forschungseinrichtungen und technologieorientierte Unternehmen: Insgesamt sind es zusätzliche 8.500 m², die durch die Aufstockung und Erweiterung des Gebäudekomplexes Techno 10–15 zur Verfügung stehen werden, davon 3.500 m² im Techno Top und 5.000 m² im sogenannten Techno Head. Techno Head wird einen markanten baulichen Akzent setzen und der Science City Itzing ein neues Erscheinungsbild geben. Der Ausbau erfolgt nach Plänen des renommierten Grazer Architekturbüros RieglerRiewe Architekten.

TECHNO HEAD

© RieglerRiewe

Der sogenannte Techno Head wird neue Landmark der Science City Itzling. Die hohe städtebauliche und architektonische Qualität des ursprünglichen Entwurfs von Michael Loudon wird durch RieglerRiewe Architekten fortgeführt.

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ERWEITERUNG SCIENCE CITY SALZBURG

Techno Top 2022 – 2023: 3.500 m² vermietbare Fläche, 185 Arbeitsplätze Techno Head: 5.000 m² vermietbare Fläche, 350 Arbeitsplätze

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SCIENCE CITY ITZLING

Bauteil 12 Bauteil 15

Beispiel für mögliche Mietszenarien:

Bauteil 13

Bauteil 10

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Techno Head Bauteil 16

Bauteil 14

BT16: 4 Mieteinheiten

BT15: 2 Mieteinheiten

Bauteil 11 BT13: 4 Mieteinheiten

BT11: 2 Mieteinheiten

BT10: Einzelraumvermietung

Mieteinheit 1

180m²

Mieteinheit 1

190m²

Mieteinheit 1

98m²

Mieteinheit 1

174m²

Mieteinheit 2

125m²

Mieteinheit 2

232m²

Mieteinheit 2

130m²

Mieteinheit 2

171m²

Mieteinheit 3

179m²

Gesamt

422m²

Mieteinheit 3

179m²

Gesamt

Mieteinheit 4

134m²

Mieteinheit 4

146m²

Gesamt

618m²

Gesamt

553m²

345m²

Mieteinheit 1

206,8m²


TECHNO TOP

© RieglerRiewe

Das ursprüngliche Gebäudeensemble (Fertigstellung 1998) ist ein gelungenes Beispiel für zeitlose und qualitativ hochwertige Büroarchitektur. Die Gebäude sind aneinandergereihte Vierkanter mit Arbeitsräumen, die zu Innenhöfen hin orientiert sind. Das ist perfekt für eine flexible Büronutzung, wie sie an einem Technologiestandort gebraucht wird. Die Aufstockung wird um die Innenhöfe herum leicht zurückversetzt, dadurch wird der Lichteinfall nur unwesentlich beeinflusst. Der Aufbau erfolgt in Leichtbauweise überwiegend mit den Materialien Glas und Holz.

ERWEITERUNG SCHAFFT PLATZ FÜR 500 BESCHÄFTIGTE

MIETSZENARIEN Büroflächen ab 100 m², flexible Raumaufteilung. Vor Fertigstellung besteht die Möglichkeit der Mitgestaltung. Hochwertige Ausstattung, vorwiegend mit den Materialien Holz und Glas.

Insgesamt werden durch die Erweiterung des Techno-Z Salzburg 8.500m2 Quadratmeter mehr Fläche zur Verfügung stehen. Umgerechnet auf Arbeitsplätze sind das Flächen für weitere 535 Beschäftigte in der Sciene City Itzling.

WWW.TECHNO-Z.AT TECHNO_ZINE 2K21

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ZAHLEN & FAKTEN

© Felsch

WUSSTEN SIE … An unseren Standorten im Bundesland Salzburg sind rund 1.300 Menschen beschäftigt: in rund 170 Unternehmen, Organisationen und Forschungseinrichtungen. Im April 2021 haben wir erhoben, wie groß jeweils der Anteil an weiblichen und männlichen Beschäftigten an unseren Standorten ist. Mariapfarr ist mit 68 Prozent Frauen unser weiblichstes Techno-Z, gefolgt von Salzburg mit 40 Prozent, Saalfelden mit 38 Prozent und Bischofshofen mit 30 Prozent.

Vermietbare Flächen (m2) Büro & Lagerflächen, Studentenheim & Wohnungen

TECHNO-Z SALZBURG TECHNO-Z BISCHOFSHOFEN

32.500 15.000 115 26 914 288 + 8.500 AB 2023

Unternehmen, Organisationen, Forschungseinrichtungen

Anzahl Beschäftigte

Von den 914 Beschäftigten im Techno-Z Salzburg arbeiten …

WER IST NOCH IM TECHNO-Z SALZBURG UNTERWEGS? Bewohner*innen im Techno-Z Studentenheim Studierende

155 1.550 63 16.000

an den Fachbereichen Computerwissenschaften & Geoinformatik

Kinder in der Betreuungseinrichtung KOKO-Löwenzahn bfi-Kursteilnehmer*innen im Jahr 2020

28

5% 53% 42%

in Serviceeinrichtungen (KOKO, Corner, Polizei, AD)

in Unternehmen (inkl. Coworker)

in Forschung & Bildung (Universität, bfi, Salzburg Research)


TECHNO-Z SAALFELDEN

TECHNO-Z VERBUND GESAMT TECHNO-Z MARIAPFARR

1

3

5

2

© Felsch

4

1.300 2.300 51.100 18 8 167 42 38 1.282 © Felix Kogler

NEU ab 2

39%

Von diesen 1.282 Beschäftigten sind …

weiblich

02 2

61% männlich

TECHNO-Z URSTEIN

vermietbare Flächen:

8.000 m²

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OUT OF THE BOX

STEFAN WEBER

Qualitätssicherung in der Wissenschaft Stefan Weber ist als Aufdecker zahlreicher Plagiatsfälle bekannt. Seit 2020 hat der Publizist und Medienwissenschaftler ein Büro im Techno-Z Salzburg. Zu seinen Geschäftsbereichen zählen die Überprüfung von wissenschaftlichen Arbeiten, die formelle Überprüfung von Gutachten und die Feststellung der Autorschaft.

„Die Überprüfung einer wissenschaftlichen Arbeit dauert nicht länger als fünfzehn Minuten, wenn alles in Ordnung ist,“ sagt Weber. Die Erstanalyse übernimmt eine Plagiatssoftware, anhand derer sich feststellen lässt, ob richtig zitiert wurde. Dafür verwendet der gebürtige Salzburger dieselbe Software, die beispielsweise auch an der FH Salzburg für die Plagiatsprüfung von Bachelor- und Masterarbeiten zum Einsatz kommt. „Wenn ich allerdings etwas finde, dann beginnt der detaillierte Prüfungsprozess, dann muss ich gegenchecken,“ so Weber. Mehr verrät er nicht über seine Methode, die auf langjähriger Erfahrung und Expertise beruht. Die meisten Aufträge erhält er zur Überprüfung von akademischen Arbeiten und akademischen Titeln. „Es geht mir dabei immer um wissenschaftliche Redlichkeit und nicht um Vernaderei, wie manche glauben,“ betont Weber, der an der TU Wien gute wissenschaftliche Praxis lehrt. „Es geht mir darum, akademische Betrüger zu enttarnen, 30

die vorsätzlich und grob fahrlässig handeln. Dann ist es ein Plagiat.“ Davon leben könne er seit 2011, seit dem Fall Guttenberg, bis dahin sei kein Bewusstsein vorhanden gewesen, schildert Weber die Entwicklung seines Unternehmens. Mittlerweile arbeitet Weber mit mehreren Kooperationspartnern in Österreich und Deutschland zusammen. Der erste öffentliche Artikel über Stefan Weber und das Thema Plagiat stammt bereits aus dem Jahr 2005. „Ich wurde selbst plagiiert. Von einem Tübinger Theologen und Informatiker und ich habe es nur durch Zufall entdeckt“, erzählt Weber. Ab diesem Zeitpunkt machte er auf akademischen Betrug öffentlich aufmerksam.

MIT TEXT-PROFILING GHOSTWRITER ENTTARNEN

Schon seit Längerem setzt sich Weber auch mit der Thematik der „Author Verification“ auseinander. Wie kann man enttarnen,

ob ein Ghostwriter die wissenschaftliche Arbeit verfasst hat? Laut Weber bislang am schwierigsten nachzuweisen. „Dafür habe ich eine Matrix entwickelt. Anhand von rund 20 Kriterien überprüfe ich manuell die Autorschaft. Zusätzlich setze ich einen Prototyp einer Software ein, die ein Kollege an der TU Wien entwickelt hat. Damit können Texte auf einen gemeinsamen Autor überprüft werden. Dafür benötige ich einen Text, der sicher vom Verfasser ist und einen, der vorgibt, vom Verfasser zu sein. Wir analysieren die Texte mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz nach Satzlänge, Fachwörtern und Mustern. Ein unglaublich spannendes Gebiet,“ ist Weber begeistert. Die Methoden der Text-Forensik kommen auch bei der Überprüfung von wissenschaftlichen Arbeiten zum Einsatz, wenn die Plagiatssoftware in einer ersten Analyse nichts findet. „Das Plagiat zeigt sich ja in den seltensten Fällen durch eine wortwörtliche Übernahme. Das wissen Studierende. Jeder Satz wird so gut


umgeschrieben, dass absolut nichts angezeigt wird. Da brauch‘ ich dann die menschliche Analyse, die nachweist, dass der Sachverhalt von zwei Arbeiten völlig gleich ist“, erklärt Weber. Diese sogenannten Synonymplagiate zu finden, ist für Weber ein Zukunftsthema für die KI.

VWA SCHAFFT BEWUSSTSEIN FÜR KORREKTES ARBEITEN

Es gibt nur wenige statistische Daten und Untersuchungen zum Thema Plagiat. Die letzte große Umfrage stammt aus dem Jahr 2012. Sebastian Sattler, Soziologe an der Universität Köln, befragte im Rahmen seiner Untersuchung FAIRUSE mehrere tausend Studierende über Fehlverhalten und Betrug beim Erbringen von Studienleistung. 17,9 Prozent gaben an, in den letzten Monaten mindestens einmal bewusst plagiiert zu haben. Beinahe jeder Fünfte. Deshalb findet Weber die Erstellung der Vorwissenschaftlichen Arbeit als Teil TECHNO_ZINE 2K21

der Reifeprüfung eine sehr gute Sache. „Ich halte das Lernen von Zitierregeln in der Oberstufe und die flächendeckende Plagiatskontrolle der Arbeiten für wirklich sinnvoll. Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler früh lernen, wissenschaftlich korrekt zu arbeiten. Diese Arbeitstechnik brauchen sie nicht nur an Hochschulen, sondern auch in anderen Bereichen, damit sie nicht als Diebe oder Betrüger durchs Leben gehen,“ sagt Weber. Auch außerhalb seiner Tätigkeit als Plagiatsprüfer und Gutachter setzt sich der 50-Jährige vehement für einen kulturellen Wandel an den Universitäten und Fachhochschulen ein. Seit 2010 schreibt er in seinem Blog über wissenschaftliche Redlichkeit, bringt das Thema Studierfähigkeit zur Diskussion und engagiert sich für eine verbesserte Qualitätskontrolle an Universitäten und eine klare Kommunikation der Qualitätssicherung in Lehre und Betreuung.

Stefan Weber: Studium Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg, 1996 Promotion, 2006 Habilitation an der Universität Wien Buchautor z.B. Das Google-Copy-Paste-Syndrom (2008), Die Medialisierungsfalle (2008) Roboterjournalismus, Chatbots & Co. (2018) Universitätslektor an der Uni Wien und TU Wien Unternehmen: Plagiatsgutachten.com (seit 2010) Beauftragte Plagiatsprüfungen: rund 800 31


COMMUNITY AWARDS

WIR GRATULIEREN!

Luca Debiasi Fachbereich Computerwissenschaften: Young Investigators Award Luca Debiasi wurde im Bereich Digital World – Digital Life mit dem Young Investigators Award der Universität Salzburg ausgezeichnet. Sein Projekt „Exploiting Image Sensor Data in Biometric Systems and Mobile Applications“ verhalf zur Entwicklung eines Systems, das mittels Sensorrauschen das Erkennen von gemorphten Bildern ermöglicht. Wichtig ist das insbesondere, um die Sicherheit von Gesichtserkennungssystemen zu erhöhen, sowie Angriffe auf diese zu verhindern. Techno-Z Salzburg | informatik.uni-salzburg.at

© AIT/ Rita Skof

Manfred Tscheligi Center for Human-Computer Interaction: IFIP TC13 PIONEER AWARD

Sechs Forscherinnen und Forscher aus Europa und den USA wurden kürzlich mit dem renommierten IFIP TC13 Pioneer Award für weltweit herausragende Beiträge zum Thema Human-Computer Interaction ausgezeichnet. Darunter der Leiter des HCI an der PLUS, Prof. Manfred Tscheligi. Der Pioneer Award würdigt weltweit herausragende Beiträge zur Entwicklung des Fachgebietes. Der Preis ist eine Bestätigung der Forschungsleistung am HCI ,Made in Salzburg‘ und erhöht international den Stellenwert des Themas und stärkt die internationale Positionierung der PLUS. Techno-Z Salzburg | hci.sbg.ac.at

Jama Nateqi, Symptoma: Österreicher des Jahres

Techno-Z Salzburg | symptoma.com

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© Wildbild

Beim alljährlichen Austria Award der Tageszeitung ,Die Presse‘ wurde Jama Nateqi, Gründer und Geschäftsführer von Symptoma, als Österreicher des Jahres 2020 für seine 15-jährige Forschung bei Symptoma ausgezeichnet. Der von ihm und dem Symptoma-Team entwickelte Chatbot ist ein digitaler Gesundheitsassistent, der nach der Eingabe von Symptomen mögliche Ursachen ermittelt – basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) und einer Datenbank von über 20.000 Erkrankungen. Zu Beginn der Coronakrise hat Symptoma im Eiltempo reagiert und die weltweit erste KI-basierte Chatbot-Lösung für das Screening von COVID-19 entwickelt. Schon mehr als 100 Millionen Menschen nutzten die digitale Möglichkeit zur Einschätzung des persönlichen COVID19-Risikos. Doch auch abseits der Corona-Pandemie zählt Symptoma als soziales Unternehmen zu den vielversprechendsten eHealth-Lösungen weltweit.


Sebastian Forster Fachbereich Computerwissenschaften: ERC Starting Grant Sebastian Forster erhielt mit dem ERC Starting Grant für Grundlagenforschung im Bereich Big Data Algorithmen einen der renommiertesten Wissenschaftspreise Europas. Mit seinen Entwicklungen im Bereich der Netzwerkalgorithmen sind ihm schon in den letzten Jahren wesentliche Durchbrüche gelungen. Die Förderung des ERC mit dem über 1,5 Millionen Euro dotierten Preis gibt Forster die Gelegenheit, in den nächsten fünf Jahren das geförderte Projekt „Dynamic Algorithms Against Strong Adversaries“ umzusetzen. Techno-Z Salzburg | informatik.uni-salzburg.at

Techno-Z Salzburg | mintlabs.at

© Salzburg Research

Kulturfondspreis für MINT:labs

Salzburg Research und die Universität Salzburg haben mit den MINT:labs Science City Itzling eine einzigartige Einrichtung zur Wissensvermittlung für Schülerinnen und Schüler geschaffen. Seit nunmehr zwei Jahren bündeln und transportieren die MINT:labs Fachwissen zu den Themen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die Angebote zum „MINTwoch“ finden großen Anklang und wurden mit dem Kulturfondspreis der Stadt Salzburg ausgezeichnet. Im Bild: Siegfried Reich (li.), Geschäftsführer von Salzburg Research und Arne Bathke, Dekan der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg

Viper Tube Systems: Supplier Award

Viele kleine Schritte führen zum Ziel. Kürzlich wurde das Familienunternehmen Viper Tube Systems mit dem begehrten Supplier Award der Firma Rotax ausgezeichnet - für besondere Zuverlässigkeit hinsichtlich Qualität und Liefertreue. „Es freut uns besonders, dass unsere tägliche Leistung auch von unseren Kunden gewürdigt wird,“ so Geschäftsführerin Petra Hallinger zur bereits dritten Auszeichnung in Folge. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, sich ständig weiterzuentwickeln. In den letzten Monaten stand dazu die Zertifizierung nach ISO3834-2, sowie der Einsatz von Kameratechnologien in der Endkontrolle im Fokus der Tätigkeiten von Viper Tube Systems. Techno-Z Bischofshofen | viper-tubes.com

Kommunikationsnetze sind eine wichtige Lebensader unserer Gesellschaft. Damit sie mit dem enormen technologischen Fortschritt schritthalten können, werden sie in Zukunft mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen (ML) betrieben werden. Bei einer internationalen Challenge traten 911 Teams aus 62 Ländern mit ihrem Know-how im Bereich KI und ML im Bereich 5G an. Salzburg Research erreichte im Finale die Silbermedaille und setzte sich damit gegen namhafte Organisationen im Bereich der Telekommunikationsforschung durch. Im Bild: Forschungslinienleiter Intelligent Connectivity Peter Dorfinger

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Techno-Z Salzburg | salzburgresearch.at

© Salzburg Research

Salzburg Research: Internationale Auszeichnung bei ITU Challenge

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FORSCHUNG

CHRISTOPHER FRAUENBERGER

Kfür die digitale MPASS Zukunft Christopher Frauenberger ist seit Oktober 2020 Stiftungsprofessor am Center for Human-Computer Interaction an der Universität Salzburg. Er beschäftigt sich mit Technologieentwicklung und Digitalisierung und stellt dabei auch ethische Fragen. Wohin führt uns Digitalisierung als Gesellschaft? Welche ökologischen Auswirkungen haben digitale Technologien? Ein Gespräch über Chancen und Risiken von Technologie. Was genau ist Ihr Forschungsschwerpunkt an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technologie? Christopher Frauenberger: Mich interessiert ganz grundsätzlich die Rolle von Technologie - wie Menschen mit Technologie interagieren und was Technologie vor allem mit Menschen macht, die vielleicht nicht in den Mainstream hineinpassen. Ich habe mich schon in meiner

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Masterarbeit mit akustischen Interfaces für blinde Menschen beschäftigt. Wie kann man zum Beispiel Informationen auditiv abbilden? Oder was bedeutet Technologie für autistische Kinder? Inwieweit interagiert sie mit unserem Verständnis von Behinderung und wie werden Technologien nicht nur zum Hilfsmittel, sondern auch zum Ausdruck einer Behinderung. Woran forschen Sie aktuell? Christopher Frauenberger: Im Juli startet Diversity Computing Spaces, ein Projekt im Bereich Diversität an Schulen. Dabei geht es um die Frage, wie wir Begegnungsräume schaffen können, in denen sich die unterschiedlichen Gruppen von Schülerinnen und Schülern miteinander verständigen und zwar von Anfang an. Gibt es Möglichkeiten, wodurch Inklusion früh gelernt wird? Dabei geht

es um Alter, Herkunft, Bildungshintergrund, sozioökonomischen Status, um viele Arten, verschieden zu sein. Dazu schauen wir uns vor allem die Zwischenräume in den Schulen an, die Gänge und Schulhöfe, die ja für Schülerinnen und Schüler ganz wichtige soziale Räume sind. Wir werden uns überlegen, ob Technologie eine Rolle spielen kann, um gemeinsam anders sein zu können. Beispielsweise inwieweit interaktive Räume Kinder dabei unterstützen über diese Andersartigkeit nachzudenken. Letztendlich auch über die Prozesse der Exklusion und Inklusion. Gemeinsam mit internationalen Kolleginnen und Kollegen haben Sie Rahmenbedingungen für die digitale Zukunft aufgestellt - einen kollektiven, moralischen Kompass. Worum geht es Ihnen? Christopher Frauenberger: Am Diversity Computing-Projekt sieht man, dass mich Technologie nicht per se als Selbstzweck interessiert, sondern als Technologie, die unsere Gesellschaft mitbestimmt. Unser Dasein ist zu einem guten Stück digital. Daraus ergibt sich eine Verantwortung für alle, die Technologien in die Welt bringen und neue Lösungen entwickeln. Gerade das Beispiel Silicon Valley zeigt, dass Innovation nicht unbedingt immer ein soziales Gemeinwohl im Blick hat oder eine größere gesellschaftliche Entwicklung. In den letzten fünfzehn Jahren haben sich Geschäftsmodelle entwickelt, die ganz


wesentliche Elemente unserer Gesellschaft untergraben. Wir haben als Gesellschaft die Hoheit darüber, wie unser Leben ausschaut, fahrlässig privatisiert. Über ganz wesentliche menschliche Handlungsfelder gibt es kein demokratisches Mitbestimmungsrecht mehr. Politik wird immer mehr über soziale Netzwerke gemacht und es ist nicht einsehbar bzw. kontrollierbar, wer welche Beiträge darauf sieht. Das zerstört eine gemeinsame Öffentlichkeit, die Grundvoraussetzung für eine Demokratie darstellt. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Shoshana Zuboff nennt dieses System Überwachungskapitalismus, darin spielen Umwelt, soziale Gerechtigkeit und Demokratie eine untergeordnete Rolle. Sie weisen auch auf den hohen Energieverbrauch der Technologien hin. Christopher Frauenberger: Man muss sich bewusst sein, dass der Energieverbrauch für das Internet mittlerweile größer ist, als der Energiebedarf von Luftfahrt und Schifffahrt kombiniert. Für das Internet der Dinge wird prognostiziert, dass im Jahr 2030 über 125 Milliarden vernetzte Geräte existieren werden, das sind über 15 pro Mensch. Technologien werden uns helfen müssen, der Klimakrise zu entgegnen. Derzeit bremsen die Effizienzsteigerungen den Anstieg des Energieverbrauchs. Uns geht es um ökologische und gesellschaftliche Verantwortung in der Entwicklung von digitalen Technologien. Diese Dinge müssen wir angehen.

Christopher Frauenberger: Studium Telematik an der TU Graz, 2006 Promotion 2009 D issertation an der Queen Mary University of London 2014 S enior Researcher an der TU Wien, 2019 Habilitation 2019 G astprofessur an der Aarhus University Seit 2020 Professor am Center for H uman-Computer Interaction an der Universität Salzburg TECHNO_ZINE 2K21

In welcher Form soll das geschehen? Christopher Frauenberger: Digitalisierung muss im Dienst der gesamten Gesellschaft gesehen werden. Dafür braucht es Regulierungen und neue Gestaltungsprozesse, aber auch eine zivile Gesellschaft, die das einfordert. Die DSGVO ist trotz ihrer Tücken und Schwächen ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Und im April hat die EU-Kommission weltweit den ersten Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz vorgelegt, der sehr weitreichend ist. Da geht es darum, dass Entscheidungen, die von einer Künstlichen Intelligenz getroffen werden, transparent, offen und nachvollziehbar sind. Politik muss sich in die Technologieentwicklung einmischen. Und umgekehrt muss sich Technologie als politisch begreifen. Jeder Informatiker muss sich bewusst sein, dass er gesellschaftliche Verantwortung trägt und ein politischer Akteur ist, der in der Aushandlung einer technologischen Zukunft eine Position einnimmt, die durchaus recht machtvoll ist, weil er an der Umsetzung arbeitet. Die Informatik ist kein neutrales Werkzeug.

HCI.SBG.AC.AT

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VERANSTALTUNG

CAREER & STARTUP

.. Zum Gluck - mit Ideen & Fakten Das PLUS Career & Startup Center unterstützt Studierende darin mit eigenen Ideen die Karriere zu gestalten. Dafür gibt es im Sommer – nach langer Corona-Pause – wieder eine erste PräsenzVeranstaltung. Für Herbst ist ein größeres Event geplant.

„Endlich können wir für unsere Studierenden wieder eine Veranstaltung organisieren,“ sagt Karin Raab-Oertel. Leiterin des PLUS Career & Startup Centers. Das fünfköpfige Team übersiedelte erst kurz vor Beginn der Corona-Pandemie komplett in die Science City Itzling. „Viele unserer Studierenden haben sich in der Corona-Zeit intensiv mit der eigenen Zukunft auseinandergesetzt“, berichtet Raab-Oertel, „aber die persönliche Vernetzung ist definitiv zu kurz gekommen.“ Zum „PLUS IdeaUp!“ am 5. Juli sind erstmals wieder bis zu 50 Studierende eingeladen, ihre Unternehmensideen persönlich zu präsentieren bzw. sich diese anzuhören. „Es geht uns bei der Veranstaltung darum, dass Studierende in lockerer Atmosphäre zusammenkom36

men und sich über Gründungsideen austauschen können,“ erläutert die ausgebildete Betriebswirtin das Ziel. Idealer Veranstaltungsort dafür ist die Techno-Z-Wiese, die zu diesem Anlass auch einen Speakers-Corner für Ideen erhalten wird. „Wir hoffen natürlich, dass wir mit unserer Veranstaltung auch viele Studierende am Standort Science City ansprechen und ein intensiverer Austausch zwischen Wirtschaft, Forschung und Partnern möglich ist“, so Raab. Der gebürtigen Salzburgerin liegt besonders am Herzen, gemeinsam mit ihrem engagierten Team, Studierende bei der Gestaltung ihres eigenen Lebens zu unterstützen und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen.


Das PLUS Career & Startup Center begleitet Studierende … … bei der Orientierung für den Berufseinstieg … beim Herausfinden der Stärken, Werte und Interessen … bei der persönlichen Schwerpunktsetzung nach dem Studium … b ei der Entwicklung und Begleitung von Ideen und Projekten … auf dem Weg in die Selbständigkeit www.plus.ac.at/cs-center/

Deshalb wird es auch im Herbst ein größeres Event geben, welches Forschung mit individueller Zukunftsgestaltung verbindet. Unter dem Titel „Ohne Hokuspokus – Zum Glück durch Fakten“ werden Forschungsergebnisse aus der Universität Salzburg präsentiert, die dem eigenen Glück dienlich sein können und mit denen die Herausforderungen der Zeit besser zu bewältigen sind. Aufgegriffen werden zunächst Themen aus Sport und Gesundheit, Naturwissenschaften und Kultur. „Wir planen ein OutdoorEvent in der Science City Itzling, das auch via Online-Stream miterlebt werden kann. Zielgruppe sind Studierende und Akteure am Standort Science City,“ verrät Raab. TECHNO_ZINE 2K21

Neben Veranstaltungen zählen Individual-Coachings zum Angebot des PLUS Career & Startup Centers - laut Raab eine der wichtigsten Leistungen im Bereich Karriereentwicklung, Potentialentwicklung und Gründungscoaching. „Zu uns kommen Studierende am häufigsten, wenn der Einstieg in die Arbeitswelt näher rückt und ihnen klar wird, dass es wichtig ist, auch über das eigene Fach hinaus über den Tellerrand zu blicken, um die beruflichen Ziele für sich selbst besser zu definieren.“ 37


SERVICEEINRICHTUNG

MITTAGESSEN

! t i e z l h a M

e s u a p s g a t t i M e i d r ü f n e e d I

Im Techno-Z: ZET im Techno 3 bistro im Techno 12 In der Nachbarschaft: Ristorante De Cesare Foodtrucks: Thunder‘s Truck (Montag) RisotTomas (Dienstag) D‘s Burger (Freitag) In der Itzlinger Hauptstraße: Alpis Restaurant Sa’s Thai Küche Uncle Falafel

RisotTomas

Das Essen auf Rädern hat mittlerweile eine große Fangemeinde. Dienstags steht der schicke Foodruck von RisotTomas bei der Einfahrt in die Science City Itzling. RisotTomas alias Thomas Ensinger kommt seit 2018 jeden Dienstag an unseren Standort und beweist, dass sich Risotto hervorragend als Streetfood eignet. Die Auswahl ist groß: vom Klassiker Alpenrisotto bis zu vegetarischen und saisonalen Risottos. Das Team legt großen Wert auf Regionalität und Qualität, die Zutaten sind fast immer bio. Für Allergiker: Die Risottos sind alle laktose- und glutenfrei. www.risottomas.at

Mmm h h h 38

In nur wenigen Gehminuten ist man vom Techno-Z aus in der Itzlinger Hauptstraße, die sich in den letzten Jahren kulinarisch gemausert hat. Drei Lokale machen aus der Mittagspause eine kulinarische Auszeit.

© Vladimir Gladkov/unsplash

ITZLINGER HAUPTSTRASSE


Thunder‘s Truck Foodtruck

Montags fährt der Thunder’s Truck Foodtruck vor, klar erkennbar am flammenden Fahrzeug. Ob vegetarisch oder mit Fleisch, für die hausgemachten Burger kommen vorwiegend saisonale und regionale Produkte zum Einsatz. @thunderstruck.salzburg

bistro

© Haseeb Jamil/unsplash

Das Bistro im Erdgeschoss von Techno 12 bietet eine große Auswahl an Snacks und Getränken zu günstigen Preisen. Für die Mittagspause stehen die frisch zubereiteten kleinen Salate und Obstsalate, Toast und Würstl hoch im Kurs. Petra Bachler nimmt auch gerne Vorbestellungen entgegen. Darüber hinaus gibt es natürlich die klassischen Zwischenmahlzeiten, wie z.B. frisch gefüllte Weckerl, Leberkäsesemmeln, Joghurts, Muffins, Eis und Süßwaren.

D‘s Burger

NAM NAM

© Onder Ortel/unsplash

Jeden Freitag steht D’s Burger zum Auftakt ins Wochenende vor der Universität und bereitet sie frisch zu - die beliebten runden Klassiker - mit oder ohne Pommes - vom Hamburger bis zum BBQ Burger. Robert Patzer kehrte nach seinem 7-jährigen Aufenthalt in Kalifornien mit vielen Burger-Ideen im Gepäck in seine Heimatstadt Salzburg zurück. Gelernt ist gelernt. www.dsburger.com

In Alpis Restaurant gegenüber der HTL Itzling kommen alle Döner- und Kebap-Freunde auf ihre Kosten. Wer Lust auf Curry hat ist in Sa’s Thai Küche bestens aufgehoben. Rotes oder Grünes Curry angepasst an den europäischen Gaumen oder thailändisch scharf. www.sas-thai-kueche-salzburg.at TECHNO_ZINE 2K21

© Sanket Shah/unsplash

© Janice Lin/unsplash

Betriebsrestaurant und Pizzeria aus einer Hand. Michaela und Ralf Unterrainer betreiben beide Lokale und versorgen ihre Gäste entweder mit drei frisch zubereiteten Mittagsmenüs (im ZET) oder mit einer großen Auswahl an Pizzen und italienischen Gerichten bzw. Tagesgerichten (im DeCesare). Und was wir seit Corona noch mehr schätzen: Beide Restaurants haben einen Gastgarten. www.decesare.at

© Alana Harris/unsplash

ZET & De Cesare

Zugegeben, es ist zu Fuß etwas an der Grenze, aber für alle, die gern orientalisch essen, hat Uncle Falafel ein großes Angebot. Hier kann man sich zwischen Falafel, Salaten, Sandwiches und Burgern in den verschiedensten Zubereitungsarten und Formen entscheiden. www.unclefalafel-salzburg.at

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TECHNO-Z-TEAM

NATASCHA POGATSCHNIG

T EC HNO –Z INF OR M AT ION

Nothing´s impossible!

Die meisten der 1.450 Beschäftigten und Studierenden im Techno-Z kennen Natascha Pogatschnig - entweder persönlich oder telefonisch. Als langjährige Mitarbeiterin der Techno-Z-Information hat sie immer ein offenes Ohr für Anliegen und Fragen der Techno-Z-Kundinnen und Kunden.

Als Jugendliche entschied sich Natascha Pogatschnig zunächst für eine Ausbildung in der Gastronomie. Diese führte sie mit 16 Jahren aus dem Kärntner Lavanttal ins Tiroler Paznauntal nach Ischgl. „Die Zeit im Hotel Sonne war wohl eine der prägendsten für mich!“, sagt sie rückblickend über die ersten Berufsjahre. Hier brachte sie auch manchmal ihr stimmliches Talent zum Einsatz. „Beim Singen und beim Lachen“, sagt sie scherzend. Ihre positive und fröhliche Art ist bis heute ein Markenzeichen geblieben. Die herrliche Tiroler Bergwelt konnte Natascha Pogatschnig jedoch nur für einige Jahre halten. Beim Besuch ihrer Schwester in Salzburg verliebte sie sich in die schöne Mozartstadt - ein Spaziergang an der Salzach gab den Ausschlag. Seither ist Salzburg ihre Wahlheimat. 40

EINSATZGEBIET: TECHNO-Z INFORMATION

„Es war wie ein Ankommen,“ beschreibt die Mutter von zwei erwachsenen Kindern ihren Weg ins Techno-Z im Jahr 2007. „Nach den Wanderjahren in der Gastronomie und im Handel habe ich hier meinen Traumjob gefunden.“ Sie stelle sich gern neuen Herausforderungen und versuche immer mehr als 100 Prozent zu geben. Diese Grundeinstellung besitzt sie seit sie denken kann. Nach einigen Umschulungen und berufsbegleitenden Kursen arbeitete sie sich schnell in ihre neuen Aufgaben ein. An Energie mangelt es der 53-Jährigen ohnehin nie.

Als äußerst abwechslungsreich lässt sich ihr Tätigkeitsbereich wohl am besten beschreiben: Kundenbetreuung, Seminarraum-Vermietung, Backoffice für Vermietung und Facility Management. „Ja, ich hatte schon immer viele unterschiedliche Hüte auf“, lacht sie herzlich, „und es wird nie langweilig.“ In der Praxis bedeutet es, dass alle fünf bis zehn Minuten das Telefon läutet und alles am besten gleichzeitig erledigt werden soll. Eine fortwährende Herausforderung sei es, dabei den Fokus nicht zu verlieren, so Pogatschnig.


Was wir noch wissen wollten: Lieblingsplatz im Techno-Z: Die Dachterrasse von Techno 4. Über das Techno-Z-Gelände zu blicken ist ein wunderbarer Tagesausklang.

HÖCHSTE PRIORITÄT: KUNDENZUFRIEDENHEIT

Zwischen Verwaltungsaufgaben, Telefondienst, Beschilderungen, Parkkartenausgabe und Paketannahmen kümmert sich Natascha auch um die Reservierungen und die Betreuung der Veranstaltungen von Techno-Z-Mietern und externen Kunden. In Nicht-Corona-Zeiten sind das rund 200 Veranstaltungen pro Jahr. TECHNO_ZINE 2K21

Dienstleistung am Kunden ist Natascha Pogatschnigs Mission: „Ich schätze den persönlichen Kontakt zu unseren Mietern sehr und freue mich immer, wenn ich jemandem weiterhelfen kann und dafür positives Feedback bekomme.“ Unter Umständen kann der Kontakt auch mal sportlich sein: Beispielsweise bewies Natascha vollen Einsatz beim 1. Techno-Z VolleyballCup als Mitspielerin.

Das Tolle an meinem Job: Die Abwechslung und der Kundenkontakt. Ich freue mich immer, wenn ich bei Problemen oder Fragen weiterhelfen kann. Das bringt mich zum Strahlen: Zufriedene Techno-Z-Mieter und Ildefonso Es geht nicht ohne: Familie, Freunde und ein gutes harmonisches Arbeitsklima 41


COMMUNITY NEWS

NEUES AUS DER TECHNO-Z-COMMUNITY Worauf Techno-Z-Unternehmer stolz sind, welche Schwerpunkte sie setzen und welche Ziele sie im vergangenen Jahr erreicht haben.

Im Einsatz für Medizin und Bildung Samira Keck und Severin Schwaiger, Austrian Doctors Austrian Doctors betreiben gemeinsam mit Partnerorganisationen Krankenhäuser in den Ländern Kenia, Sierra Leone, Indien, Bangladesch und auf den Philippinen.

Techno-Z Salzburg | austrian-doctors.at

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© Austrian Doctors

Das Jahr 2020 war für uns – wie wohl auch für viele andere – sehr turbulent. Im März mussten unsere Einsatzärztinnen und -ärzte aus den Projekten zurückgeholt werden. Unsere Schulen wurden im Lockdown geschlossen und so gut es ging auf Online-Unterricht umgestellt. Da die Eltern unserer Schülerinnen und Schüler fast ausschließlich als Tagelöhner arbeiten und durch den Lockdown kein Einkommen hatten, begannen wir mit der Verteilung von Lebensmittel- und Hygienepaketen, um das Überleben der Familien zu sichern. Das Bild zeigt die tägliche Essensausgabe im Mathare Slum in Nairobi. Auch unsere Kliniken mussten den Betrieb herunterfahren, da weder die einheimischen Mitarbeiter vor Ort noch die Patienten die Kliniken erreichen konnten. Mitte des Jahres normalisierte sich zumindest in Kenia und Sierra Leone die Lage wieder, Essensprogramme wurden ausgeweitet. Durch Hausbesuche konnten viele chronisch Kranke gut versorgt werden. Auch in den weiteren Standorten konnte in der zweiten Jahreshälfte der Betrieb wiederaufgenommen werden.

© Austrian Doctors

Ehrenamtliche Medizinerinnen und Mediziner aus Österreich unterstützen die Teams vor Ort und versorgen Menschen, die in Slums oder entlegenen Gebieten ohne Zugang zu medizinischer Versorgung sind. Zusätzlich haben wir in den drei Ländern Indien, Bangladesch und Kenia auch Schulen errichtet. Heute erhalten insgesamt rund 3.000 Schülerinnen und Schüler Zugang zu Bildung inklusive warmer Verpflegung.

Wir blicken optimistisch ins laufende Jahr: Nach dem Benefizkonzert der Querschläger am 2. Juli wird es ein weiteres musikalisches Highlight geben: einen Liederabend mit Angelika Kirschschlager am 9. Oktober 2021. Kartenreservierungen bitte unter office@austrian-doctors.at


BEHIND THE SCENES

Glücksplätze & Reiseziele

Sommer, Sonne, See, oder doch lieber in die Berge? Oder ans Meer? Auf dieser Seite verraten unsere Techno-Z-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Lieblingsplätze in der Umgebung von Salzburg oder für welches Ziel sie gerne ihre Koffer packen würden.

1

Sonnenuntergang am Fuschlsee

2

Berchtesgaden / Königsee

3

Mondsee

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Paradiesweg Mattsee

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Latschenalm, Gaissau

6

Lielon, Michaelbeuern

7

Reise um die Welt mit Start bei den Plitvicer Seen

8

Madeira

9

Porec, Kroatien

10

Rojental, Südtirol

11

Stubaitail, Tirol

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Kassandra, Chalkidiki

1. Maresi Stöllinger; 2. Stephanie Gotsch; 3. Michaela Krausneker; 4.Sybille Maier-Ginther; 5.Ferenc Schmalzl; 6.Monika Sturmer; 7. Sandra Zanotti; 8. Kurt Orthner; 9. Natascha Pogatschnig; 10. Werner Pfeiffenberger; 11. Hannes Niederreiter; 12. Stevo Jovanovic Alle Techno-Z Mitarbeiter*innen auf www.techno-z.at/team TECHNO_ZINE 2K21

ren n allen uns e Wir wünsche es ern einen d L Les erinnen un ommer! schönen S

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Techno-Z Verbund GmbH Schillerstraße 30 5020 Salzburg Tel. +43 662 45 48 88 110 office@techno-z.at

www.techno-z.at


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