Berlin Valley News 11 - Dezember 2015

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COWORKING SPACES

TEL AVIV

GESCHENKTIPPS

AUSBLICK 2016

DAS KOSTENLOSE MONATSMAGAZIN FÜR DEUTSCHLANDS GRÜNDERME TROPOLE DEZ 2015/JAN 2016

FÜR MENSCHEN MIT IDEEN

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BERLIN VALLEY NEWS – EDITORIAL

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CHRISTIAN NAGEL Der Mitgründer und Partner vom Wagniskapitalgeber Earlybird sitzt in den Aufsichtsräten verschiedener Berliner Startups. Berlin Valley hat der Mann mit dem Einblick einen fundierten Ausblick auf das Jahr 2016 gegeben. Seite 50

Fotos: Max Threlfall, Saskia Uppenkamp, ABOSCH, Datapine, privat | Cover-Foto: Max Threlfall

MARTIN BLUMENAU Was Drivenow mit Schokolade zu tun hat und welche Tools neben dem eigenen Programm beim Softwareunternehmen Datapine zum Einsatz kommen, berichtet Gründer Martin Blumenau in unserer Rubrik „Lieblingstools“. Seite 61

FLORIAN GOTTSCHALLER Der Gründer des Finanzdienstleisters Spendit war mit dem Startup-Bundesverband in Tel Aviv. Sein Souvenir ist ein spannender Reisebericht über die Startup-Szene Israels, der „Nation of Risk Takers“. Seite 62

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iebe Leserin, lieber Leser, fällt es Ihnen auch schwer, die Vorweihnachtszeit zu genießen, weil Sie das Gefühl haben, noch so viel erledigen zu müssen? Seine Zeit richtig einzuteilen, sich Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu nehmen, sich zu fokussieren – das muss ein Startup-Unternehmer vor allen Dingen können. Wir haben Gründer und Investoren zum gemütlichen Plätzchenbacken eingeladen, weil dies nicht nur eine schöne Tradition in der Adventszeit ist, sondern auch weil man sich dabei gut unterhalten kann – darüber, wie es einem gelingen kann, die richtige Balance zwischen Unternehmen, Freunden und Familie zu finden, zum Beispiel. Knusprige Kokos-Schoko-Kipferl und MandelBusserl sind an unserem Backabend entstanden. Wir haben die Plätzchen zu einer Flüchtlingseinrichtung der Caritas gebracht, weil wir den Menschen dort mit etwas Selbstgemachtem zeigen wollten, dass sie hier willkommen sind – auch wenn es nur eine kleine Geste ist. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Viel wirkungsvoller helfen kann man aber, wenn man nicht auf gute Taten allein angewiesen ist, sondern ein innovatives Geschäftsmodell entwickelt, um ein gesellschaftliches Problem zu lösen. Womöglich haben Sie gar nicht gewusst, wie viele Social Startups derzeit entstehen und welche Wirkungen sie entfalten. Wir stellen vor, wie soziale Unternehmer ticken und warum man auch als Social Entrepreneur gutes Geld verdienen kann. Über soziales Unternehmertum haben wir unter anderen mit Betterplace-Gründer Till Behnke gesprochen, der gerade mit Nebenan.de startet. Falls auch Sie vorhaben, (wieder) ein Unternehmen zu gründen, egal ob nonprofit oder for-profit, dann haben wir für Sie einen Überblick über die verschiendenen und immer zahlreicher werdenden Coworking Spaces in der Stadt vorbereitet. Gerade am Anfang ist es wichtig, die Kosten im Blick zu haben – und sich ein Netzwerk aufzubauen. Schließlich wagen wir in dieser Ausgabe auch einen Ausblick auf das kommende Jahr. Dazu

eingeladen.

haben wir Investoren und Startups befragt, was sie von 2016 erwarten. Das Thema Flüchtlinge jedenfalls wird uns weiter beschäftigen. Mehr als ein Drittel von ihnen sind Kinder, sie leiden besonders am Verlust ihres Zuhauses. Wir wollen helfen, ihre Lage zu verbessern. Mit unserer Spendenaktion unterstützen wir das Deutsche Kinderhilfswerk. Bitte spenden auch Sie – ganz einfach online auf unserer Web­site. Viele Berliner Startups haben uns tolle Produkte zur Verfügung gestellt, die wir als Dankeschön verlosen. Dafür danken wir herzlich! Wir wünschen allen ein friedliches Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr. Corinna Visser

CORINNA VISSER ist seit Sommer 2015 Chefredakteurin des Startup-Magazins Berlin Valley News. Ihre Leidenschaft für Startups hat sie in den 16 Jahren als Wirtschaftsredakteurin beim Berliner Tagesspiegel entdeckt. Nun widmet sie sich in ihrer Arbeit voll und ganz jungen Unternehmen und Gründern. berlinvalley.com

VIELEN DANK! OHNE DIE UNTERSTÜTZUNG UNSERER SPONSOREN WÄRE DIESES KOSTENLOSE MAGAZIN NICHT REALISIERBAR. DAFÜR GANZ HERZLICHEN DANK AN:

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MELDUNGEN AUS DER STARTUP-SZENE HIN UND WEG: PERSONALIEN WIR SIND DIE NEUEN: STARTUPS IM KURZPORTRÄT ELEVATOR PITCH AUF DEM GRILL: INVESTOREN BEWERTEN STARTUPS REIN UND RAUS: EXITS UND FINANZIERUNGEN KOLUMNE: FLORIAN NÖLL ÜBER DIE HALTUNG VON TELEKOM-CHEF HÖTTGES ZUR NETZNEUTRALITÄT KOLUMNE: AGNES VON MATUSCHKA ÜBER ALUMNI-NETZWERKE

SOCIAL-STARTUP-SPEZIAL MEHR FÜR ALLE: SO TICKEN SOZIALUNTERNEHMER INTERVIEW: BETTERPLACE-GRÜNDER TILL BEHNKE ÜBER SEIN NEUES PROJEKT NEBENAN.DE GEGRÜNDET FÜR DEN GUTEN ZWECK: BERLINER SOCIAL STARTUPS INTERVIEW: DIE COFFEE-CIRCLE-GRÜNDER ÜBER NACHHALTIGE AUFBAUHILFE MORGENS VORM SPIEGEL: SELBSTINTERVIEW MIT PHOTOCIRCLE WIE DATA SCIENCE HELFERN HELFEN KANN WUNSCHZETTEL: GESCHENKIDEEN VON BERLINER STARTUPS GRÜNDER BACKEN: SO VERBRINGEN SIE WEIHNACHTEN TOMBOLA: SPENDEN FÜR DAS DEUTSCHE KINDERHILFSWERK BÜROBESUCH: WORK IN PROGRESS BEI GLOSSYBOX INTERVIEW: EVENTURES-PARTNER LUIS HANEMANN BLICKT VORAUS AUF 2016 STARTUP-UMFRAGE: GUTE VORSÄTZE FÜR DAS NEUE JAHR KOLUMNE: EARLYBIRD-PARTNER CHRISTIAN NAGEL ÜBER TRENDS SERVICE: COWORKING SPACES IN BERLIN SOCIAL-MEDIA-CHARTS APP-CHARTS ZAHLEN, DIE BERLIN BEWEGEN LIEBLINGSTOOLS VON DATAPINE-GRÜNDER MARTIN BLUMENAU REISEBERICHT: SPENDIT-GRÜNDER FLORIAN GOTTSCHALLER ÜBER TEL AVIV RÜCKSCHAU: NOAH, DAVID AND GOLIATH, FALLING WALLS, STARTUPBOOTCAMP DEMO DAY, APP ANNIE, GREEN ALLEY AWARD EVENTKALENDER AUSBLICK

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Druck: Axel Springer SE, Druckhaus Spandau , Brunsbütteler Damm 156–172, 13581 Berlin Papier: 48,8 g/m² SZO Auflage: 25.000 Exemplare Berlin Valley News erscheint monatlich und kostenlos in der NKF Media GmbH, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin, Telefon: 030 46777250, www.nkf.media Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die in diesem Magazin enthaltenen Angaben werden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Trotzdem sind inhaltliche und sachliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Die NKF Media GmbH übernimmt keinerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr.

Fotos: Panono, Max Threlfall, Roof Up, Bianca Moschkowski

Chefredakteurin (V. I. S. D. P.): Corinna Visser (vis; cv@berlinvalley.com) Herausgeber: Jan Thomas (jt@berlinvalley.com) Ansprechpartner Anzeigen: Maik Möbius (mm@berlinvalley.com), Sebastian Schäfer (sch@berlinvalley.com) Chefin vom Dienst: Marisa Strobel (ms; ms@berlinvalley.com) Redaktion: Lilo Brißlinger (lb), Nils Hilbert (nh), Claudia Lunscken (cl), Justus Zenker (jz) Lektorat: Julia Meusel Ständige Mitarbeiter: Katarzyna Oldziejewska, Massimo Pisati Creative Director Balázs Tarsoly (balazs.tarsoly@operationbutterfly.com) Grafische Gestaltung: Natascha Ungereit (natascha.ungereit@operationbutterfly.com), Dominik Pfaff (dominik.pfaff@operationbutterfly.com) Mitarbeit Grafische Gestaltung: Bianca Moschkowski (bianca.moschkowski@operationbutterfly.com) Produktionsleiter: Johnnie Clapper (johnnie.clapper@operationbutterfly.com) Fotografen: Max Threlfall (info@maxthrelfall.com, maxthrelfallphoto.com), Hannes M. Meier (hallo@hannesmeier.com, hannesmeier.com)


BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN

So soll der neue Zalando-Campus aussehen: „Das Gebäude spiegelt das Flair Berlins als kreative und innovative Hauptstadt wider“, findet das Unternehmen.

ZALANDO WÄCHST UND WÄCHST Der Online-Modehändler will drei Milliarden Euro umsetzen und noch mehr Mitarbeiter einstellen Die Samwer-Brüder haben den jüngsten Kursanstieg bei Zalando genutzt und sich erneut von Anteilen am Online-Modehändler getrennt. In einer Mitteilung an die Börse ließ Zalando wissen, dass Global Founders, die Investmentgesellschaft der Samwers, ihren Anteil auf 9,92 Prozent reduziert hat. Die Samwers hätten um den 20. November herum einen Anteil von rund zwei Prozent an Zalando über den Markt verkauft und dürften damit einen dreistelligen Millionenbetrag erlöst haben, berichtet Reuters. Zalando ist an der Börse derzeit

rund acht Milliarden Euro wert. Das Unternehmen will im Geschäftsjahr 2015 knapp drei Milliarden Euro umsetzen und zum Jahresende rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigen. Das teilte Zalando anlässlich der Quartalszahlen mit. Der Online-Händler steigerte den Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 42,2 Prozent auf 713,1 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank jedoch auf minus 23,5 Millionen Euro – nach plus 3,8 Millionen Euro im dritten Quartal 2014. „Wir wollen für das Gesamtjahr eine

attraktive Kombination aus schnellem Wachstum und klarer Profitabilität erreichen, die ihresgleichen sucht und auch in Zukunft der richtige Weg für uns sein wird“, sagte Vorstand Rubin Ritter. 2018 soll ein neuer Büro-Campus in Friedrichshain eröffnen – mit Platz für etwa 5000 Mitarbeiter. Zentraler Bau wird ein siebenstöckiges Gebäude auf dem Anschutz-Gelände sein, in dem Zalando insgesamt 42.000 Quadratmeter Bürofläche anmietet. Der Spatenstich für die neue Unternehmenszentrale: zweites Quartal 2016. zalando.de

„Wenn die digitale Transformation der Wirtschaft gelingt,

Fotos: Steffen Welsch, Zalando/ Henn Architekten, Carship, 2015

500 MILLIONEN DOLLAR FLOSSEN NACH DEUTSCHLAND

Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) war im dritten Quartal 2015 der aktivste VC in Europa, gefolgt von Index Ventures, Business Growth Fund und Balderton Capital. Das haben die Analysten von CB Insights ermittelt. Nach deren Berechnung flossen in den Monaten Juli bis September bei 51 Deals insgesamt mehr als 500 Millionen Dollar an Risikokapital nach Deutschland. Zum Vergleich: Mehr als eine Milliarde Dollar floss in dieser Zeit bei 90 Deals nach Großbritannien. Berlin zog die meisten Investitionen an (23 Deals, 294 Millionen Dollar), gefolgt von Hamburg (vier Deals, 96 Millionen Dollar) und München (vier Deals, 52 Millionen Dollar). cbinsights.com

ZWEI BERLINERINNEN UNTER DEN BBC-TOP-100-FRAUEN

Zum dritten Mal kürte der britische TV-Sender BBC 100 Frauen aus Politik, Unterhaltung und Wirtschaft, die uns alle inspirieren können. Auf der Liste stehen 30 weibliche Entrepreneure, die jünger als 30 Jahre sind. In diesem Jahr sind auch zwei Berlinerinnen dabei: Jana Tepe (links) und Antonia Albert – beide Gründerinnen von Start­ ups. Auf den ersten Blick sind Tepes Tandemploy und Alberts Careship zwei sehr unterschiedliche Unternehmungen: Hier sollen althergebrachte Führungsmodelle durch ein Tandem-Modell ersetzt, dort soziale Dienste koordiniert werden. Gemeinsam ist beiden Ideen: Sie setzten ein Zeichen für das Mit- und Füreinander. bbc.co.uk

können in Berlin in den nächsten 15 Jahren 270.000 Arbeitsplätze entstehen.“ Matthias von Bismarck-Osten, Generalbevollmächtigter der IBB, beim Startup-Frühstück mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller. morgenpost.de

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BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN

DIE POLITIK ALS VORBILD Im Rahmen der Konferenz Wirtschaft 4.0 – Chancen für Deutschland, die die Unionsfraktion am 4. November im Reichstagsgebäude veranstaltete, ging es in Vorbereitung auf den IT-Gipfel unter anderem um die Startup-Politik: Die Bundeskanzlerin traf während einer Podiumsdiskussion auf Catharina van Delden, Gründerin von Innosabi, einem Anbieter von Crowdsourcing- und Open-Innovation-Software. Zudem ist sie Präsidiumsmitglied im Bitkom und gilt dort als Stimme der Startups. Gemeinsam mit Michael Hüther, Direktor des IW Köln, wurde darüber gesprochen, was nötig sei, um ein Silicon Valley auch in Deutschland möglich zu machen. „Im politischen Betrieb haben wir sehr viele, die old fashioned sind“, gab Merkel in der Diskussion zu. Van Delden wünschte sich, dass die Politik ein Vorbild sei und selbst mehr mit jungen Unternehmen zusammenarbeite, anstatt dies nur von den Unternehmen zu fordern. „Im Prozess öffentlicher Beschaffungen durchaus denkbar“, sagte Merkel. Es sei „eben die Zeit, wo die Kinder auch den Lehrern mal was erklären“, ergänzte Merkel während der Veranstaltung. Van Delden hob außerdem den Mangel an qualifizierten Entwicklern in Deutschland hervor. lb

„Ich glaube, es wird einiges an Vinyl und Schallplattenspielern unter den Weihnachtsbäumen liegen.“ Ralf Kleber, seit 1999 Deutschland-Chef von Amazon, spricht im Interview über veränderte Kauftrends und die Zukunft des Internets. rp-online.de

STARTUP IM RÜCKEN: SWISSCOM STELLT SICH BREITER AUF Die Schweizer Telefongesellschaft Swisscom hat die Mehrheit beim Startup Mila übernommen. In der Dienstleistungs-Community dreht sich alles um die Hilfe bei technischen Problemen: Suchen, Buchen, Bewerten. Manuel Grenacher hat Mila im Jahr 2013 gegründet. Er wird als Präsident des Verwaltungsrates bei Mila bleiben. CEO wird Christian Viatte, bisher Head of Service Experience & Innovation bei Swisscom. Das Unternehmen kündigte an, dass Serviceleistungen „beim Kunden vor Ort sowie die Swisscom Friends auf der Plattform von Mila zusammengebracht und mit zusätzlichen akkreditierten Elektro- und IT-Partnern als Leistungserbringer ergänzt“ werden. mila.com

EATFIRST LIEFERT MIT NEUEM GESCHÄFTSMODELL Nach Pause im Sommer: Ab sofort liefert Eatfirst wieder seine nach eigenen Aussagen „hochwertigen Gerichte“. Statt mittags gibt es nur noch abends Essen. Die Auswahl an Gerichten ist größer. Diese werden aber nur noch kalt zum Selbstaufwärmen geliefert. eatfirst.de 6

ALIBABA EXPANDIERT NACH EUROPA

Die Deutsche Bank hat ihr Innovation Lab in den Hackeschen Höfen in Mitte eröffnet. „Wir werden den Fintechs jetzt verstärkt Konkurrenz machen“, kündigte Co-Chef Jürgen Fitschen in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin Bilanz an. Gleichzeitig will er Gründer aber auch unterstützen: „Wir verstehen uns als Brückenbauer, wir wollen dabei helfen, dass aus Erfindern und Gründern auch erfolgreiche Unternehmer werden“, sagte er weiter. Dafür habe die Bank spezialisierte Teams, die Startups begleiten, damit die Ideen der Gründer optimal entwickelt werden. deutsche-bank.de

Der chinesische Online-Händler Alibaba kommt nach Europa. Ziel sei es, als „Tor nach China“ zu agieren, teilte das Unternehmen mit, das Niederlassungen in München und Paris eröffnen will. Es gehe darum, europäischen Firmen zu zeigen, welche Chancen der chinesische Markt ihnen biete, sagte Michael Evans, Präsident der Alibaba Group. Deutschland-Geschäftsführer wird Terry von Bibra, der zuletzt Chief Retail Officer Omnichannel bei Karstadt war und zuvor Leiter des Online-Marketings bei Amazon in Europa und Managing Director von Yahoo Deutschland. alibabagroup.com

BABBEL-KURSE FÜR FLÜCHTLINGE

EINE NEUE CHEFIN FÜR GLOSSYBOX

Babbel will Flüchtlinge mit einer App beim Deutschlernen unterstützen. Dazu stellt das Unternehmen verschiedenen Flüchtlingsinitiativen Deutschkure im Wert von einer Million Euro zur Verfügung. Zu den Partnern gehört auch die Online-Universität Kiron. Alle Teilnehmer bekommen studienbegleitend einen Zugang zu den Sprachkursen. Jeder Partner stelle sicher, dass die Babbel-Zugänge direkt bei den Flüchtlingen ankommen und dass sie Unterstützung bei der Handhabung der App erhalten, verspricht das Unternehmen. babbel.com

Charles von Abercron, Gründer und Geschäftsführer von Glossybox, tritt Ende Dezember nach fünf Jahren auf eigenen Wunsch als CEO des Unternehmens ab. Er bleibt Glossybox aber als Berater vertraglich verbunden. Neue Geschäftsführerin wird Caren Genthner-Kappesz. Sie startete ihre Karriere als Beraterin bei Boston Consulting, gründete dann eine eigene Beratung. Nach Stationen bei Ebay und Brands4friends führte sie zuletzt ein E-Commerce-Unternehmen in Südafrika. Noch verrät Abercron nicht, was seine neuen Pläne sind. glossybox.de

Mehr Leistung, neue Funktionen, Fort- und Rückschritte

BOOK A TIGER FÜR DEN MITTELSTAND Die Plattform Book A Tiger erweitert ihr Geschäftsmodell und vermittelt „nach einer längeren Optimierungsphase“ Putzkräfte jetzt auch an kleine und mittelständische Firmen. Mit 1000 Geschäftskunden zum Start will man auch im B2B-Reinigungsmarkt angreifen. bookatiger.com

NUMBER26 FÜHRT DISPOKREDIT EIN Seit Anfang Dezember bietet Number26 gemeinsam mit der Wirecard Bank seinen Kunden in Deutschland einen flexiblen Dispositionskredit an. Damit erweitert das Berliner Fintech-Startup sein Angebot um den ersten Kernbereich traditioneller Banken. number26.de

SELOSODA SETZT JETZT AUCH AUF TEE Koffein steckt nicht nur in den Kaffeebohnen, sondern auch in den Schalen der Kaffeekirsche. Laura Zumbaum hat daraus eine Limonade kreiert. Und weil Tee ebenfalls wach macht, gibt es jetzt auch Tee. Cascara nennt er sich und kommt in vier Sorten daher. selosoda.com

Fotos: Mindspace, Max Threlfall, CDU/CSU-Bundestagsfraktion Steven Rösler

UPDATES

DEUTSCHE BANK WILL GRÜNDERN HELFEN


BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN

SIEBEN AUF EINEN STREICH Auf der Demo Night stellt sich die vierte Klasse des Microsoft Ventures Accelerators vor Marketing Officer Chris Capossela, der zugab, dass Microsoft viel von Start­ ups lernen könne: Geschwindigkeit, Beweglichkeit, Kundenfokus. Sieben Accelerator hat Microsoft weltweit, 9000 Startups bewerben sich jährlich, zwei Prozent davon werden genommen. 417 Startups haben das Programm inzwischen abgeschlossen. Zu den Absolventen in Berlin gehört Larissa Lielacher mit ihrem Startup Flockpit, das Social-Media-Daten für den Finanzmarkt auswertet. Die Daten sind auch von Maschinen lesbar, denn 85 Prozent des Börsenhandels laufen inzwischen computergestützt. Die Österreicherin hat in Irland gegründet, will nun aber in Berlin bleiben. Die übrigen Absolventen: Neuroflash, Preparo, Synergist, Hipventory und Buddyguard. vis

Normalerweise zieht es europäische Startups in die USA. Bei Berk Birand ist es umgekehrt: Er ist mit seinem Startup Predictiv Industries aus New York nach Berlin gekommen, um hier am Accelerator-Programm von Microsoft teilzunehmen. „Die deutsche Regierung treibt das Thema Industrie 4.0 voran, hier muss ich niemandem erklären, was das ist“, sagt Berk. Und obendrein findet er hier viele Kunden für sein Produkt, eine Datenanalyseplattform für die Industrie. Sie sagt zum Beispiel Maschinenausfälle voraus, die man dann verhindern kann. Predictiv Industries ist eines von insgesamt sieben Startups der vierten Klasse des Microsoft Ventures Accelerators, die Anfang Dezember mit der Demo Night das Programm beendete. Mit dabei war auch Microsofts Chief

NEUE GRÜNDERZEIT Die Startup-Themen auf dem IT-Gipfel: Zugang zu Risikokapital und Vernetzung mit der Old Economy Für Diskussionsstoff war gesorgt: Wenige Tage vor Beginn des neunten IT-Gipfels hatte die EU-Kommission ihre umstrittene Regelung zur Netzneutralität verabschiedet. „Die Beschlüsse zur Netzneutralität sind etwas, was hinterfragt werden muss“, stellte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller in seiner Willkommensrede klar. Zum ersten Mal war Berlin Gastgeber des IT-Gipfels und präsentierte sich unter dem Motto „Smart.Digital.Capital“ als Europas Hotspot der IT- und Digitalwirtschaft. Sicher war es dem Ort zu verdanken, dass der diesjährige IT-Gipfel so politisch wie nie war. Fast die Hälfte aller

Bundesminister nahm am 18. und 19. November an den Panels teil. Außerdem wurde „die Breite unserer Arbeit um die Anwenderindustrie sowie die Kreativ- und Kulturwissenschaft erweitert“, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede. Die Themen der Arbeitsgruppen: digitale Transforma­tion und Industrie 4.0, intelligente Netze und Mobilität, digitale Souveränität, Sicherheit und Vertrauen sowie das Arbeiten in der digitalen Welt. Ein Schwerpunkt war digi­tale Innovation. „Dazu gehört auch die Frage, wie wir Startups besser unterstützen und vernetzen können – sowohl untereinander als auch mit etablierten

„Wir haben mit einigen VCs gesprochen, die sich sofort ins Flugzeug gesetzt haben und nach Berlin gekommen sind. Das war vor einigen Jahren

Fotos: Microsoft, Bitkom

noch unvorstellbar.“ Christian Henschel, Gründer von Adjust, über die jüngste Finanzierungsrunde von 15 Millionen Euro für das Mobile-Advertising-Unternehmen aus Berlin. mobilbranche.de

Unternehmen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Er erklärte, künftig regelmäßig Startup Nights im Bundeswirtschaftsministerium veranstalten zu wollen. In der abschließenden Berliner Erklärung heißt es, man wolle eine „Neue Gründerzeit“ in Deutschland anstoßen. „Gründen, Wachsen und Internationalisieren muss so einfach wie möglich werden. Dazu gehört auch ein erleichterter Zugang zu Risikokapital in der Wachstums­ phase.“ In diesem Zusammenhang konnte Gabriel sich eine Spitze nicht verkneifen: „Wenn beim nächsten Mal eine Investorenkonferenz für Startups in Berlin ist, wäre es schön,

wenn auch die Dax-Konzerne da wären und nicht nur amerikanische Wagniskapitalgeber.“ nh

IM ZWEITEN VERSUCH AN DER BÖRSE

FRISCHES GELD FÜR EDITION F

Die German Startups Group ist seit dem 11. November an der Börse. Im zweiten Anlauf hat das Vorhaben geklappt, nachdem der erste Versuch im Juli an mangelndem Interesse und dem schlechten Marktumfeld scheiterte. Nun werden die Aktien im Entry Standard notiert. Die Papiere stammen nach Angaben des Unternehmens aus einer „erfolgreich als Privatplatzierung durchgeführten Kapitalerhöhung bei ausgewählten Investoren“. Die Altaktionäre veräußerten im Rahmen der Transaktion keine Anteilsscheine und haben sich verpfichtet, 96 Prozent ihrer Aktien für mindestens sechs Monate zu halten. german-startups.com

Die Business-Lifestyle-Plattform für Frauen, Edition F, hat in einer Seed-Runde einen mittleren sechsstelligen Betrag eingesammelt. Die Bewertung der Gründung von Nora-Vanessa Wohlert und Susann Hoffmann liege damit bei knapp vier Millionen Euro. Unter den Geldgebern sind ein Altgesellschafter sowie drei neue Investoren, darunter die TLGG-Gründer Christoph Bornschein und Fränzi Kühne sowie Highland Pine Investment. Die Plattform erreicht derzeit 350.000 Unique User im Monat. Mit dem Geld will das Edition-F-Team vor allem die Jobbörse, das Sales-Team sowie die Community ausbauen. editionf.com 7


BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN

DATES Wo man sich jetzt noch

bewerben kann

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Start Tourism Up! Die Senatsverwaltung für Wirtschaft prämiert innovative Lösungen, die Digitalwirtschaft und Tourismus zusammenbringen. Erster Preis: 50.000 Euro. Kooperationspartner und Förderer ist der Axel Springer Plug and Play Accelerator. start-tourism-up.de Welcome new TV Brands Sky Media ruft Startups auf, sich mit einer ausgefallenen Idee für die Inszenierung ihrer Marke bei der „smart beach tour 2016“ zu bewerben. Der Sieger erhält ein Mediavolumen von 100.000 Euro auf den Plattformen der Beach-Volleyball-Serie. sky.de

GLISPA EXPANDIERT IN BERLIN

Trotz Demo „gegen Orgasmuslimitierung“ in Berlin: Einhorn darf seine Kondome laut einem Urteil nicht mehr als Multi-Orgasmus-Produkt bewerben. Die Firma hatte sich die Welt einfach zu schön gerechnet: Ein Kondom, das macht einen Orgasmus für ihn plus zwei für sie. Das Gericht rechnete anders und verbietet fortan die Angabe „entspricht bis zu 21 Orgasmen“ auf einer Verpackung mit sieben Kondomen. Der Slogan könne zum Mehrfachgebrauch verleiten, so die Begründung. einhorn.my

Der Mobile-Marketing-Spezialist Glispa festigt seinen Standort Berlin. Die neue Unternehmenszentrale im ehemaligen Abspannwerk in Prenzlauer Berg (früher Standort von Zalando) wird zum Innovations-Campus ausgebaut. Glispa will an dem Ort eine Community für innovative Tech-Unternehmen aufbauen. Im neuen Hauptsitz sollen in den kommenden Jahren mehrere hundert Arbeitsplätze neu geschaffen werden. (Bürobesuch in der nächsten Ausgabe von Berlin Valley.) glispa.com

ERIC SCHMIDT GIBT EINEN TIPP Der Alphabet-Chairman als Gastredner an der TU Berlin Der ein oder andere Professor hat sich wahrscheinlich neidvoll die Augen gerieben. Ein bis auf den letzten Platz gefülltes Audimax an der Technischen Universität Berlin – und trotzdem hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Das gelingt nicht vielen. Am 2. November hatte die TU einen ganz besonderen Gast: Eric Schmidt, Executive Chairman von Alphabet (zuvor Google). Schmidt ist derzeit ziemlich präsent in Berlin. Und das ist gut so. Der Manager ist ein messerscharfer Vordenker, der Themen sieht und einordnet, die für den normalen Zuhörer weit weg oder abstrakt erscheinen. So ist das selbstfahrende Auto für ihn nur eine Frage der Zeit. Großartig – seine Spitzen gegen die Verwaltung, die „nur Aktenberge von A nach B legen“. Speziell Startups sieht er in der Patentschlacht großer Konzerne als benachteiligt. Und sein Tipp an jedes Startup: keine Zeit verlieren und sofort internationalisieren. jt

Businessplan-Wettbewerb (BPW) Um die Jurorenwertung beim BPW Berlin-Brandenburg in Anspruch nehmen zu können, müssen die Gründerteams ihren Wettbewerbsbeitrag fristgerecht einreichen. Erster von drei Online-Abgabeterminen ist der 12. Januar 2016. b-p-w.de Innospace Masters Der Ideenwettbewerb der Raumfahrtbranche sucht nach neuen Verfahren und Methoden von Branchen außerhalb der Raumfahrt, um bereits bei der Entwicklung neuer Satellitengenerationen deren spätere Produktintegrität zu steigern. innospace-masters.de

„Wenn Sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben Sie einen scheißdigitalen Prozess.“ Thorsten Dirks, Chef von Telefónica Deutschland, auf dem Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung. sz-wirtschaftsgipfel.de

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EINHORN-URTEIL: KEIN MULTI-ORGASMUS-PRODUKT

MICROSOFT NUTZT DEUTSCHE RECHENZENTREN

HOLTZBRINCK INVESTIERT IN COOKIES

Microsoft will den Kunden seiner Cloud-Lösungen künftig anbieten, ihre Daten in Deutschland und nicht in den USA zu speichern. Dafür wird der Softwarekonzern zwei Rechenzentren der Telekom in Frankfurt am Main und in Magdeburg nutzen. Das kündigte Microsoft-Chef Satya Nadella in Berlin an. Firmen könnten sich künftig entscheiden, ob sie globale Lösungen oder Services aus deutschen Rechenzentren nutzen wollten. microsoft.com

Holtzbrinck Ventures und andere namhafte Investoren statten das Berliner Payment-Startup Cookies mit 1,5 Millionen Euro aus. Die Gründer Lamine Cheloufi und Garry Krugljakow (früher Number26) bauen eine App, mit der man Geld senden und empfangen kann. Zu den Investoren gehören StudiVZ-Gründer Ehssan Dariani sowie Chad Fowler, Benedikt Lehnert und Steen Kiedel von Wunderlist. cookies-app.com

Fotos: Glossybox, Microsoft, Glispa, einhorn.my, Franz Grünewald, TU Berlin/Phil Dera

21.12.


BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN

PSSST! Noch nicht spruchreif

HELLOFRESH ZÖGERT

Fotos: Hello Fresh

Doch kein Börsengang in diesem Jahr - dafür wird Jamie Oliver Partner Kaum angesagt, schon wieder abgesagt: Der Lebensmittel-Lieferdienst Hellofresh aus dem Hause Rocket Internet geht nun doch nicht mehr in diesem Jahr an die Börse. Investoren seien angesichts des Marktumfeldes skeptisch gewesen, hieß es immer wieder zur Begründung. Doch der wich­tigste Grund war wohl, dass die Investoren die hohe Preisvorstellung von Rocket-Internet-Chef Oliver Samwer nicht erfüllen wollten. Nach Aussage eines Insiders, der Einsicht in den unveröffentlichten Börsenprospekt hatte, strebte Samwer einen Unternehmenswert oberhalb von 3,3 Milliarden Euro an, berichtet die Wirtschaftswoche. Bei der letzten Finanzierungsrunde des Kochboxenversenders

Ende September lag die Bewertung bei rund 2,6 Milliarden Euro. Auch das halten viele Beobachter bereits für sehr ambitioniert. Rocket Internet hält gut die Hälfte der Anteile an dem Unternehmen. Auch wenn es mit dem Gang aufs Parkett nicht klappt, so hat Hellofresh doch einen illustren neuen Partner für die Vermarktung seiner Kochboxen gefunden: den britischen Fernsehkoch Jamie Oliver. Er liefert ab Januar Rezepte für das Berliner Startup, die „auf die verschiedenen kulinarischen Vorlieben der Hellofresh-Kunden abgestimmt“ werden. Die Kooperation wird in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Öster­ reich, Belgien und in den USA umgesetzt. hellofresh.de

Springers Web-TV-Projekt Zuio wird wahrscheinlich seinen Betrieb einstellen. Die Mitarbeiter haben jedenfalls bereits die Kündigung erhalten. +++ Kommt das neue iPhone 7 ohne analogen Standard-Kopfhöreranschluss? Nach Informationen von Apple Insider sollen Kunden beim neuen Modell eine Verbindung zum Smartphone entweder über den Lightning-Anschluss oder über Bluetooth herstellen können. +++ Die Memoiren der Spiele-Entwicklerin Zoë Quinn sollen als Grundlage für einen Film über Gamergate dienen. Als mögliche Besetzung für die Protagonistin wird Scarlett Johansson gehandelt, berichtet Heise +++

„Es gibt sehr viele Startups hier – nicht alle davon hätten notwendigerweise entstehen sollen.“ Yair Snir, Europa-Chef der M&A-Abteilung von Microsoft, im Gespräch mit der Welt am Sonntag. welt.de

Where the hell is Brandenburg?

www.ilb.de/start-up


BERLIN VALLEY NEWS – PERSONALIEN

HIN UND WEG Wer kommt? Wer geht? Wer hat was erreicht?

Diese Personalien bestimmen die Berliner Startup- und Medienszene

COLIN DARBYSHIRE IST NEUER CSO VON SIMPLESURANCE Seit Anfang Dezember ist Colin Darbyshire neuer Sales-Chef beim Versicherungsportal Simplesurance. Zuletzt verantwortete der gebürtige Brite beim Rocket-Investment Delivery Hero als Director of Global Sales sämtliche Vertriebsprozesse in mehr als 32 Ländern. Darbyshire ist Nachfolger von Alen Cerovina.

BEACONINSIDE ENGAGIERT STEPHAN UHRENBACHER UND MARIO SCHWEGLER Der Beacon-Experte Beaconinside hat zwei Neuzugänge im Beirat. Der Qype- und Flio-Gründer Stephan Uhrenbacher (links) bringt Erfahrungen in Hinblick auf standortbezogene Dienste mit. Mario Schwegler ist CEO der Boost Group, einem Anbieter von Kundenbindungslösungen, und war bis 2012 Geschäftsführer von Arvato Loyalty & Promotion.

BONIAL BERUFT STEPHAN MUSIKANT IN DIE GESCHÄFTSFÜHRUNG Die Marken Kaufda und Meinprospekt verantwortet seit November Stephan Musikant als neuer Geschäftsführer für Deutschland. Der ehemalige Ciao-Geschäftsführer und Microsoft-Manager blickt auf mehr als 16 Jahre Führungserfahrung zurück. Zuletzt war der diplomierte Wirtschaftsingenieur als CEO für Yatego tätig. bonial.com

KREDITECH-GRÜNDER WIRD CEO Statt vom Chefsessel überwacht Kreditechs bisheriger CEO Sebastian Diemer die Unternehmensstrategie nun vom Board aus. CEO des Fintechs wird der Gründer und CTO Alexander Graubner-Müller. Wie Deutsche Start­ ups aus Investorenkreisen erfahren habe, sei der Abgang Diemers Führungsstil geschuldet. kreditech.com

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beaconinside.com

AUPEO WECHSELT DAS FÜHRUNGSTEAM Nach sieben Jahren verlässt CEO Holger Weiss (Mitte) Aupeo. Er steht dem Strea­ ming-Dienstleister weiterhin beratend zur Seite. Sein Nachfolger wird der bisherige Technikchef David Taylor (links). Managing Director Armin Fendrich (rechts), Ex-SalesChef, kehrt nach einer Auszeit als neuer Chief Revenue Officer zurück. aupeo.com

CEO VON FIDOR-TECS WIRD SENIOR ADVISOR BEI KAPILENDO Ab sofort unterstützt Frank Schwab als Investor und Senior Advisor des Vorstands das Wachstum und die Strategie von Kapilendo. Der frühere CEO und Vorstandssprecher von Fidor Tecs wird sich um den Ausbau der strategischen Partnerschaften sowie die technologische Weiterentwicklung der Plattform kümmern. kapilendo.de

KIM JABAL WIRD FINANZCHEFIN BEI WEEBLY Die Webhosting-Plattform Weebly hat das Management-Team mit Kim Jabal als Chief Financial Officer erweitert. Jabal war mehrere Jahre in ähnlicher Position bei Google, zuletzt arbeitete sie als CFO für Path. Für Weebly sind Jabals Sachkenntnisse von großer Bedeutung, um in den nächsten Jahren das Wachstum voranzutreiben. weebly.com

FLORIAN NÖLL WILL INS ABGEORDNETENHAUS Derzeit kümmert sich Florian Nöll in seiner Rolle als Vorstand des BVDS um Startup-Interessen. Anfang November ernannte die CDU Berlin-Mitte Nöll zum Kandidaten für die Abgeordnetenhauswahl im kommenden Jahr. Sein Ziel: Startups und Digitalisierung in der Berliner Landespolitik zum Pflichtprogramm machen. cdumitte.de

Fotos: Simplesurance GmbH, Kapilendo, BVDS, Kreditech, Weebly, Bonial.com, Beaconinside, Aupeo

simplesurance-group.com



B E R L I N VA L L E Y N E WS – N E U E STA RT U P S

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cottonbudbaby.com

WIR SIND DIE NEUEN Berlin ist Top-Standort für Gründer in Deutschland und auf dem besten Weg, Nummer eins in Europa zu werden. Täglich entstehen neue Ideen und Startups in der Hauptstadt. Berlin Valley News stellt einige von ihnen vor

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WANDERLUST MIT NEUEN BEKANNTSCHAFTEN Für all diejenigen, die das Fernweh ergriffen hat, aber nicht allein reisen möchten, hat Heyholiday eine Lösung entwickelt. Das Startup versteht sich als soziales Netzwerk für Reisende, das zusätzlich alle Möglichkeiten der Reiseplanung bietet. Auf der Plattform kann man entweder selbst eine Reise anlegen oder sich einer Reise anschließen. Wenn sich eine Gruppe gefunden hat, kann man auf der Plattform die Details planen und direkt die Kosten teilen, was bei Gruppenplanungen sonst schnell chaotisch wird. heyholiday.com

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DAS AIRBNB FÜR ARBEITSPLÄTZE Im digitalen Zeitalter verliert das traditionelle Büro an Wichtigkeit. Immer mehr Berufstätige brauchen dank technischer Entwicklungen nur ihren Laptop und eine gute Internetverbindung. Für diese mobilen, digitalen Nomaden hat Deskworks ein Werkzeug entwickelt, mit dem sie temporäre Arbeitsplätze finden können. Über die App können sie einen Platz, der ihren Anforderungen entspricht, zu einem Pauschalpreis buchen und sich dorthin navigieren lassen. Ziel ist es, das moderne Arbeitsleben zu vereinfachen. desk.works

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E-LEARNING FÜR AZUBIS Jeder vierte Azubi bricht seine Ausbildung ab. Um diese hohe Abbrecherquote zu senken, hat Veedu eine E-Learning-Plattform entwickelt, die fachliche Inhalte für kaufmännische Ausbildungen visuell, spielerisch und mit persönlicher Betreuung vermittelt. Das Onlinekurs-Konzept bietet ausbildungsbegleitende interaktive Videos, die durch animierte Grafiken, Texte und Präsentationen unterstützt werden, um komplexe Sachverhalte unterhaltsam darzustellen. So soll auch das Leistungsniveau verbessert werden. veedu.de

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Fotos: Inka Recke, Maridav/Shutterstock.com, DESK.WORKS, G-Stockstudio/Shutterstock.com, Kietsy, Evgeniyboroda - Fotolia.com, LunchVegaz, Yurolaitsalbert – Fotolia.com, Am – Fotolia.com, Veedu

KLEIDUNGSVERLEIH FÜR NEUGEBORENE Babys wachsen schnell. Gerade in den ersten sechs Monaten ist die Kleidung – kaum gekauft – schon wieder zu klein. Wer nicht permanent die Geschäfte nach schönen Stücken durchsuchen möchte, sollte sich Cottonbudbaby anschauen. Der Baby-Erstausstattungsverleih vermietet Kleiderpakete ab 59 Euro monatlich, die alles beinhalten, was ein Baby an Kleidung braucht. Die 17 bis 21 Kleidungsstücke aus Biobaumwolle werden gegen die nächste Kleidergröße ausgetauscht, sobald das Kind wieder gewachsen ist.


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B E R L I N VA L L E Y N E WS – N E U E STA RT U P S

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DER DIGITALISIERTE FERNBUSVERKEHR Das Buchen eines Fernbusses europaweit so einfach zu machen wie eine Flugbuchung, ist das Ziel des Software-as-a-Service-Unternehmens Wemovo. Das Startup versteht sich als Vermittler zwischen Fernbusunternehmen und Reisemittlern. Über das Reservierungssystem können Fernbusbetreiber Anfragen von Reisemittlern schneller und bequemer bearbeiten. Diese können wiederum leichter erkennen, wo und wie viele Tickets es zu welchem Preis gibt, und so ihren Kunden mehr Auswahl anbieten. wemovo.com

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ONLINE-DATING, ABER OFFLINE Flirtbekanntschaften entstehen zunehmend online. Doch nur selten kommen durch die gängigen Datingportale wirklich spannende Treffen zustande, so die Beobachtung der Gründer von Datepack. Der Lösungsansatz des Startups: Über eine Plattform für Event-Dating suchen sich Singles Veranstaltungen heraus und wählen aus einer Liste mit Personen, die dasselbe Event gewählt haben, die passende Begleitung aus. Ob sich so der Traumpartner finden lässt, sei dahingestellt. Zumindest ist das Abendprogramm dann schon geklärt. datepack.de

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WISSEN, WAS IN DER UMGEBUNG GESCHIEHT Um mit seinem Kiez noch mehr verbunden zu sein, kann man nun über die lokale Kommunikations-App Kietsy erfahren, was in der Gegend los ist. Nutzer in der Umgebung können zu unterschiedlichen Themen Posts erstellen, die von anderen Nutzern bewertet werden können und in einem lokalen Feed erscheinen. Auch passende öffentliche Inhalte von Twitter, Instagram und anderen Netzwerken erscheinen im Feed. Auf diese Weise möchten die Gründer die urbane Informationsstruktur transparenter und nutzerfreundlicher gestalten.

kietsy.com

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CROWDSOURCING FÜR FINANZDATEN Fundamentale Finanzdaten online zu finden, ist leichter gesagt als getan. Um dem virtuellen Informations-Wirrwarr den Kampf anzusagen, bietet Simfin die Möglichkeit an, solche Unternehmensdaten öffentlich zu teilen. Über die Crowdsourcing-Plattform soll es insbesondere Privatinvestoren ermöglicht werden, schneller Daten aus Unternehmensberichten abzurufen. Über gegenseitige Bewertungen von Nutzern soll sichergestellt werden, dass die Informationen verlässlich sind. simfin.com

KOLLABORATIVES KONSUMIEREN „Aus deins und meins wird eins.“ Nach diesem Motto entstand Kokonsum, ein Startup, das sich als soziales Netzwerk zum gemeinschaftlichen Konsumieren versteht. Um Ressourcen zu schonen, Geld zu sparen und Überfluss zu stoppen, werden auf dieser Plattform Gebrauchsgegenstände zum Teilen angeboten und gefunden. Von der Bohrmaschine über Hüpfburgen bis hin zu Räumlichkeiten – all das kann auf dem virtuellen Marktplatz kostenlos inseriert werden.

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share.kokonsum.eu

VEGANE FERTIGGERICHTE AUS ALLER WELT Als gesunde und vegane Alternative zum Fastfood bietet Lunch Vegaz 30 Gerichte aus aller Welt. Von jedem Kontinent werden fünf Gerichte gekocht und in umweltfreundlichen Menüschalen aus Zuckerrohrfasern vakuumverpackt. So werden Restaurants, Bürogemeinschaften, Festivals und Messen, aber auch Supermärkte beliefert. Auch spezielle Lunch-Vegaz-Automaten stehen in Schulen, Universitäten, Bürokomplexen und weiteren Orten und sind über die App und die Website zu finden.

lunchvegaz.de

Texte: Claudia Lunscken

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B E R L I N VA L L E Y N E WS – N E U E STA RT U P S

ELEVATOR PITCH

IHR WOLLT

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Du im Aufzug. Pling. Tür auf. Dein Trauminvestor tritt ein. Das ist die Chance Deines Lebens. Du musst überzeugen – in 30 Sekunden. Nerven behalten: Du schaffst das!

SERVICE: Mittels Fernbussen stellt Sennder Pakete in Europa schneller, günstiger und grüner zu. GRÜNDER: David Nothacker, Nicolas Stephan GRÜNDUNG: Juli 2015 sennder.com

liqid.de

PITCH: Deutschland ist ein Entwicklungsland, wenn es um Kapitalmarktanlagen von Privatanlegern geht. Anleger lassen ihr Vermögen bei Nullzinsen auf Sparkonten verkümmern, statt in reale Werte wie Aktien anzulegen. Es fehlt an Vertrauen in Finanzdienstleister und einem einfachen Einstieg in das Thema Anlage. Hier öffnet Liqid die Tür zu einer neuen Ära. Wir bieten Kunden ab 100.000 Euro einen intuitiven, digitalen Zugang zu Strategien, Opportunitäten und Konditionen, die bisher Hochvermögenden vorbehalten waren. Mit wissenschaftlich fundierten Prozessen und in exklusiver Partnerschaft mit HQ Trust, dem Multi-family Office der Familie Harald Quandt, das zu den erfolgreichsten Verwaltern großer Vermögen in Europa zählt. Schon jetzt mit ausgewählten Pilotkunden – und ab dem zweiten Quartal 2016 für alle im Netz.

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SERVICE: Nannuoshan ist ein China-Teehaus, das Verkostung und Verkauf hochwertiger Tees bietet. GRÜNDER: Gabriele Messina, Michela Filippini GRÜNDUNG: Oktober 2014 nannuoshan.org

PITCH: Nannuoshan ist Teekultur made in China, mit Ausnahme der Macher: Wir sind Italiener! Unsere Kunden erleben Teezeremonien und können Tee kaufen oder ein Tee-Event buchen. Zur Wahl stehen 50 handverlesene Fair-TradeTees, die das Team in China einkauft und ohne Zwischenhändler vergleichbar günstig importiert. Dazu reisen wir in die entlegenen Teeprovinzen und treffen Teebauern, deren Ernte sonst nicht in den Export gelangt, weil sie den teeliebenden Chinesen vorbehalten ist. Durch gewachsenes gegenseitiges Vertrauen hat sich Nannuoshan als Anbieter hochwertigen Tees mit einem monatlichen Verkaufsumsatz von 10.000 Euro etabliert und eröffnete 2015 mit Eigenkapital ein Teehaus mit Teesalon in Berlin-Mitte. Wir suchen Partner mit Genuss-Profil, die an Tee-Kooperationen und Events interessiert sind.

Fotos: Sennder GmbH/Anja Bertuch, LIQID Investments GmbH, Nannuoshan/Anja Läufer

SERVICE: Liqid bietet Zugang zu einer Vermögensverwaltung, die bisher Hochvermögenden vorbehalten war. GRÜNDER: Christian Schneider-Sickert, Kyros Khadjavi, Arne Zeising, Jonas Tebbe, Paul Becker GRÜNDUNG: Februar 2015

PITCH: Sennder wird das Logistikunternehmen des 21. Jahrhunderts. Durch die Ausnutzung freier Transportkapazitäten vor allem in Fernbussen sowie von Taxis und Kurieren innerhalb von Städten soll der Paketversand günstiger, schneller und grüner werden. Dadurch können Same-Day-Zustellungen genauso realisiert werden wie ein grenzüberschreitender Versand zu deutlich günstigeren Konditionen als bisher. Profitieren werden Geschäfts- wie auch Privatkunden, die selbst entweder ihre Pakete günstig an Sammelstationen beziehungsweise Paketshops abholen oder sich diese bequem durch einen Last-Mile-Anbieter liefern lassen. Sennder.com ist in der derzeitigen Phase eine Vermittlungsplattform für Menschen mit Transportgesuchen sowie Kurieren, die auf ihrem Weg durch Mitnahmen Geld dazuverdienen.


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BERLIN VALLEY NEWS – BEWERTUNG

Vier Investoren bewerten vier Startups der Reisebranche

= FINDE ICH UNINTERESSANT = FINDE ICH SEHR INTERESSANT

4,25

HOMETOGO ist eine Metasuchmaschine, die Ferienhäuser und Ferienwohnungen in mehr als 200 Ländern vergleicht und günstige Preise bietet – aufgrund direkter Weiterleitung an die Partner. hometogo.de

1,75

BEACH-INSPECTOR ist eine Plattform, die Informationen und Bewertungen zu Stränden gibt unter Berück­sichtigung verschiedener Indikatoren. Das Unternehmen arbeitet live vor Ort, saisonübergreifend, multimedial. beach-inspector.com

2,25

TRAVELCIRCUS ist eine Plattform, die rabattierte Reise­ pakete bietet. Die Pakete beinhalten Luxus­ hotels, Wellness-Services, Events und Gourmetrestaurants und helfen den Partnern, ihre Auslastung zu erhöhen. travelcircus.de

2,25

PAULCAMPER ist eine Vermittlungsplattform für privates Camper Sharing. Hier können Wohnmobile mit Vermietversicherung ge- und vermietet werden. Vermieter können so ihre laufenden Kosten reduzieren. paulcamper.com

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HOLGER WITTE ist Director Investor Relations bei Project A Ventures. Er war Investment Manager bei Bauer, Berater (unter anderem bei BCG) und hat einen MBA der Columbia University.

RAINER MAERKLE ist seit zwölf Jahren VC, seit 2008 bei Holtzbrinck Ventures und arbeitet(e) unter anderem an Investments wie Zalando, Hellofresh, Quandoo, Outfittery, Stylight und Scalable.

project-a.com

holtzbrinck-ventures.com

Als das Trivago für Ferienhäuser aggregiert Hometogo die Angebote verschiedener Anbieter. Das Modell hat in anderen Travel-Bereichen schon sehr gut funktioniert. Aber sind die Anbieter langfristig bereit, für Traffic in rele­vantem Umfang zu bezahlen, um die hohen Customer Acquisition Costs im Travel-Bereich zu decken? ­Haben die großen Portale das Thema nicht auch auf der Agenda? Kann Hometogo auch Airbnb als Partner ­gewinnen? Und ist es aus CRM-Sicht nicht sinnvoller, den Kunden zu „ownen“ statt nur „rauszulinken“?

Auf der Suche nach einer Ferienwohnung landet man bisher bei vielen kleinen Anbietern sowie natürlich Homeaway und Airbnb. Ein fragmentierter Markt, der nach einem Aggregator schreit – Hometogo trifft da einen klaren Bedarf. Die großen Fragen sind, ob sie es schaffen, das Angebot in der Breite und Tiefe wirklich relevant aufzubauen und dann perspektivisch auch jede Transaktion monetarisieren zu können, oder ob diese bei dem Anbieter ohne Vergütung von Hometogo abgeschlossen werden.

R a ti n g:

Rating:

Der Content hat hohe Qualität und sticht andere Portale damit aus, die auf einen Crowdsourcing-Ansatz setzen. Die Content-Produktion und -Aktualisierung dürfte ­aber aufwendig und teuer sein. Es bleibt abzu­warten, ob der bessere Content ausreicht, um sich gegen die großen Buchungsplattformen durchzusetzen. Die Frage ist: Is it a feature or is it a business? Aber vielleicht ist das auch nicht das Ziel von Beach-Inspector. Sie könnten sich auch als Content-Provider für die besteh­enden Plattformen positionieren.

Wir sehen immer wieder Modelle, die den Reisemarkt von einer anderen Perspektive aus aufbauen. Auf Beach-­Inspector sucht man den passenden Strand als zentrales Kriterium für die Urlaubswahl. Ich finde den Ansatz sinnvoll, vor allem da er mit Unique Content – den Beach-Inspector-Videos – arbeitet. Spannend wird auch hier sein, ob Konsumenten über Beach-Inspector direkt die Buchung machen. Je nachdem wird sich die Firma Marketing im hart umkämpften Reisemarkt leisten können oder nicht.

R a ti n g:

Rating:

Der Markt für kuratierte Angebote für Kurzreisen ist ziemlich voll. Travelcircus scheint sich (zurzeit) lediglich auf Hotels und keine weitergehenden Packages zu fokussieren. Ich bin daher nicht sicher, ob der zusätz­liche Service-Level für Kunden bereits hoch genug ist, um sich gegenüber den bestehenden Hotelbuchungsportalen zu differenzieren. Ein Schnell-Check hat zudem ergeben, dass die Preise nicht immer günstiger sind als zum Beispiel bei Booking.com (wobei es durchaus auch interessante Schnäppchen gibt).

Auch Travelcircus geht auf bestimmte Szenarien von (Kurz-)Urlauben für Urlauber aus und dreht da etwas die Perspektive. Allerdings finde ich diese persönlich nicht so spannend und recht generisch. Städtereisen, thematische Kurzurlaube und anderes werden doch von den großen und breiten Portalen auch schon aufgegriffen. Ob das reicht, sich im harten Wettbewerb um Nutzer auf Marketing-Seite durchzusetzen?

R a ti n g:

Rating:

Das Airbnb für private Wohnmobile in Deutschland. Grundsätzlich sind Marktplätze hochinteressant – wenn sie denn funktionieren, und wäre da nicht das Henne-Ei-Problem. In diesem Fall erscheint mir der Markt aber zu begrenzt und lokal. Zudem haben ähnliche Modelle für Autos (des Deutschen liebstes Kind) bislang nicht abgehoben. Ich bin nicht sicher, ob das für Wohnmobile anders aussehen wird. Das Modell ist für mich kein VC-Case. Da glaube ich eher an Buchungsplattformen wie Campanda oder Camperdays.

Private Wohnmobile stehen einen Großteil des Jahres ungenutzt herum, warum sie also in Zeiten der Share Economy nicht über ein C2C-Portal vermieten? Der Ansatz ist ja nicht ganz neu, das haben Portale wie Erento und Co. bereits versucht, wenn auch nicht so fokussiert. Ich bin mir nicht sicher, ob der Preisvorteil gegenüber professionellen Vermietern und Aggregatoren (wie Campanda) die Nachteile aufwiegt, und bin da eher zurückhaltend.

R a ti n g:

Rating:


POWERED BY:

Das Thema Finanzierung ist für Startups überlebenswichtig. Die Jungunternehmer müssen präsentieren, was das Zeug hält. Ein Pitch erinnert nicht selten an eine römische Arena oder eben an einen Grill. Die Wendung Gründer-Grillen hat inzwischen einen festen Platz im Investorenvokabular. In unserer Rubrik „Auf dem Grill“ bewerten vier Investoren vier Geschäftsmodelle.

ALJOSCHA KAPLAN ist Gründer und Managing Director von GMPVC German Media Pool, einem der führenden unabhängigen Media-for-EquityFonds in Deutschland.

MATHIAS OCKENFELS ist Principal bei Point Nine, einem Venturecapital-Fonds aus Berlin mit Fokus auf Early-StageInvestments in den Bereichen SaaS und digitale Marktplätze in Europa und Nordamerika.

Fotos: Point Nine Management, Project A Ventures, HV, GMPVC German Media Pool

gmpvc.com

HAUPTPREIS ein Master-Touch GBS von Webergrill

pointninecap.com

Die Metasuchmaschine Hometogo macht die Preise für alle Ferienunterkünfte, egal ob Hotel, Shared Flat oder Ferienwohnung vergleichbar. Pluspunkte: Starkes Team mit viel Erfahrung im Reisemarkt trifft auf ein skalierbares Affiliate-Modell. Die übersichtlich aufgebaute Seite und die intuitive Suche nach Unterkünften machen Spaß und funktionieren gut. Allerdings ist das Modell durch andere Aggregatoren duplizierbar, und das Margenpotenzial in der Reisebranche steht durch solche Anbieter unter Druck.

Tolles Team mit äußerst relevanter Erfahrung in diesem Bereich. Da es sich um eine Metasuchmaschine handelt, lässt sich das Geschäftsmodell im Wesentlichen unter dem Begriff Traffic Arbitrage zusammenfassen, das heißt Traffic günstig einkaufen oder generieren und teuer weiterverkaufen. Daher gibt es eventuell Zweifel an der Nachhaltigkeit des Modells (Abhängigkeit von SEO und somit Google). Des Weiteren ist der Bereich bereits recht wettbewerbsintensiv, dafür ist die Marktgröße aber auch sehr attraktiv.

Rating:

R a ti n g:

Die Seite ist schön umgesetzt, werde ich zu meinem nächsten Strandurlaub noch einmal konsultieren. Allerdings ist das Modell aus Monetarisierungs-Sicht schwierig. Der Kunde interessiert sich zwar für die Strandqualität, bezahlt aber an anderer Stelle, nämlich bei der Hotelbuchung. Diese findet allerdings oft schon vor der Strandinspektion statt, und dafür sind andere Anbieter deutlich stärker positioniert. Vielleicht mehr ein Feature (zum Beispiel für Tripadvisor) als ein eigenständiges Produkt?

Eher ein Nischenthema und gleichzeitig in (indirekter) Konkurrenz zu großen Travel- oder Urlaubsportalen. Interessante Herangehensweise an das Thema Online-Travel über sehr gezielten und proprietären Content. Das Business-Modell ist als bloßes Lead-generating-Thema aber wohl nicht attraktiv genug, um ein entsprechend großes Geschäft nachhaltig aufzubauen. Ich würde aber gerne einmal als BeachInspector volontieren.

Rating:

R a ti n g:

Das Angebot ist aus Kundensicht interessant und durch ähnliche Modelle am Markt bereits etabliert. Insgesamt überzeugt mich allerdings die Usability der Seite noch nicht ganz. So irritiert auf den ersten Blick, dass die Suchmaske mich nach meinem Wohnort und nicht nach meinem Reiseziel fragt. Die eigentliche Schwierigkeit liegt meines Erachtens aber in dem harten Wettbewerb in der Reisebranche allgemein und speziell mit Platzhirsch Secretescapes.

Interessante Herangehensweise aufgrund des Fokus auf Reiseerlebnisse, die ausschließlich im Paket bezieh­ ungsweise Bundle angeboten werden. Dadurch dürfte die Margen-Struktur attraktiver sein als bei anderen Online-Reiseanbietern unter anderem aufgrund mangelnder Vergleichbarkeit für den Endkunden, was aber wiederum auch eine der Kehrseiten sein dürfte. Es bleibt abzuwarten, wie nachhaltig dieser USP tatsächlich ist.

Rating:

R a ti n g:

Paulcamper macht Camper Sharing in Deutschland möglich und hat auch schon eine Vielzahl an Wohnmobilen deutschlandweit im Angebot. Die Seite ist gut gemacht, vermittelt einen persönlichen Touch, auch der (sehr wichtige) Versicherungsschutz scheint geklärt zu sein. Geld verdienen sie mit einer Provision auf den Mietpreis. Die Preisspanne ist von circa 60 bis 100 Euro und mehr pro Nacht im Vergleich zum Wettbewerb recht hoch. Insgesamt nette Nische, die Massentauglichkeit muss noch bewiesen werden.

Die Sharing Economy hält Einzug in allen Bereichen. In diesem Segment hat es Sinn, da die meisten Wohnmobile durch ihre Besitzer nur selten oder unre­ gelmäßig benutzt werden, und man so die Auslastung und Effizienz steigern kann. Aus Camper-Sicht durchaus interessant, allerdings bin ich nicht überzeugt davon, dass sich alleine darauf ein valides und entsprechend großes Geschäft aufbauen lässt. Das Modell von Campanda etwa scheint aus Markt- und Investorenperspektive attraktiver zu sein.

Rating:

R a ti n g:

VIEL MEHR ALS EINFACH NUR EIN GRILL: DER MASTER-TOUCH GBS VON WEBER Edles Design und unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten – das sind nur zwei der besonderen Eigenschaften des Master-Touch GBS. Die klassische Weber-Kugel ist nicht einfach nur ein Grill: Sie ist die Basis für ein System mit unzähligen Ergänzungsmöglichkeiten und bietet den perfekten Einstieg in die Weber-­ Grillwelt. Serienmäßig ausgestattet mit dem Systemgrillrost – einem Rost mit einer runden Aussparung in der Mitte für diverse Einsätze – lassen sich auf dem Allrounder unter den Holzkohlegrills ganze Menüs zubereiten. weber.com

TROSTPREIS eine Flasche Gin von Berliner Brandstifter

BERLINER BRANDSTIFTER PREMIUM SPIRITUOSEN Berliner Brandstifter produziert besonders edle Brände mit eigenständigem Berliner­ Charakter. Sowohl der Kornbrand als auch der Dry Gin werden siebenfach gefiltert und zeichnen sich durch ihren milden und einzigartigen Geschmack aus. Die Zutaten kommen größtenteils aus Berlin und Umgebung. Jede Flasche wird per Hand abgefüllt und nummeriert. Der 43,3 Vol. Gin ist ein besonders floraler und frischer Wacholder Dry Gin mit typischen Berliner Anklängen von Holunderblüten, frischen Gurken, Malvenblüten und Waldmeister. berlinerbrandstifter.com

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REIN UND

RAUS Wer bekommt wie viel? Wer übernimmt wen? Über diese Finanzierungen und Exits redet die Berliner Startup-Szene GAMEWHEEL STARTET MIT EINER MILLION EURO Unternehmen, die im Rahmen von Marketing-Kampagnen Minispiele suchen, werden im Portfolio von Evgeni Kouris und Christian Bittler fündig. Den Start des Portals sowie die bereits geplante Erweiterung sichert ihnen eine Investition in Höhe von einer Million Euro von Crown Ocean Capital und dem HTML5-Spieleentwickler Famobi. MODOMOTO BEKOMMT IBB-FÖRDERUNG Der Männermode-Onlineshop Modomoto.de kann sich dank der Förderung aus dem Programm Pro Fit der Investitionsbank Berlin weiterentwickeln. Im Mittelpunkt steht eine verbesserte Stilauswahl sowie Verbesserungen des Kundenservice. Zur Höhe der Förderung machte die Unternehmstochter der Curated Shopping GmbH keine Angaben.

gamewheel.com

modomoto.de

PARTECH VENTURES ERHÄLT 75 MILLIONEN EURO Die Wachstumssparte des transatlantischen Venturecapitalists Partech Ventures hat sich 75 Millionen Euro von der KfW, Bpifrance und der EIB Group gesichert. Partech Growth bietet zwischen zehn und 50 Millionen Euro für wachstumsstarke Technologie- und Digitalunternehmen, die bereits bedeutende Umsätze erzielt haben. Im vergangenen Monat hatte Partech seinen Fokus auf deutsche Startups verstärkt. partechventures.com

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47 MILLIONEN EURO STARKE SEEDRUNDE FÜR GETYOURGUIDE Der Ausflüge-Marktplatz hat in einer von KKR geführten Serie-C-Runde 47 Millionen Euro erhalten. Zu den Geldgebern zählen auch Nokia Growth Partners sowie die Altinvestoren Spark Capital, Highland Capital Partners und Sunstone Capital. Das Unternehmen will damit vor allem das Wachstum vorantreiben. getyourguide.com

MOBILE EVENT GUIDE GEHT AN WESTTECH VENTURES Für eine unbekannte Summe hat Westtech Ventures alle Anteile von Mobile Event Guide übernommen. Das von Felix Swoboda, Nick Thomas und Marc Schuba 2009 gegründete Startup hat den Anspruch, herkömmliche Veranstaltungshefte zu digitalisieren. Neben den Eigentümern waren Carsten Maschmeyer, der HTGF und T-Venture beteiligt.

BIGREP SCHAFFT SERIE-A-RUNDE MIT SIEBEN MILLIONEN EURO Der größte, serienmäßig verfügbare 3D-Drucker der Welt kann weiterentwickelt werden. Sieben Millionen Euro erhält Bigrep von Koehler und B-to-v zusammen mit allen Altgesellschaftern, darunter die KfW Bankengruppe und der ERP-Startfonds. Geplant ist der Ausbau der globalen Marktpräsenz, verstärkte Internationalisierung sowie der Ausbau des Vertriebs.

DREAMCHEAPER BEKOMMT UNTERSTÜTZUNG Hotel buchen und nachträglich Geld sparen: Genau das ist das Modell von Dreamcheaper, das von der Ersparnis 20 Prozent erhält. Einzige Voraussetzung ist eine kostenlose Stornierungsmöglichkeit sowie die Buchungsbestätigung per E-Mail. Holtzbrinck Ventures und Global Founders Capital unterstützen das Startup künftig mit einem nicht öffentlich genannten Betrag.

TU-AUSGRÜNDUNG SICOYA ERHÄLT 3,5 MILLIONEN EURO Die Sicoya GmbH, die Silizium-Chips mit integrierten photonischen oder mikroelektronischen Schaltkreisen entwickelt und vertreibt, hat ihre erste Finanzierungsrunde über 3,5 Millionen Euro mit der Venturecapital-Gesellschaft Target Partners abgeschlossen. Mit dem Geld will Sicoya die Produktentwicklung vorantreiben und den globalen Vertrieb ausbauen.

mobileeventguide.de

1,25 MILLIONEN EURO FÜR MEDEXO Eine ärztliche Zweitmeinung bietet Medexo von Jan-Christoph Loh und Tim Niemeyer – in Deutschland mit Unterstützung der Krankenkassen, weltweit auf Deutsch und Englisch für Selbstzahler. Mit 1,25 Millionen Euro von Philipp Graf von Hardenberg, dem thailändischen Sport- und Gesundheitsunternehmen Thanyapura sowie Rüdiger Will und Klaus Tschütscher will Medexo jetzt auch international durchstarten. medexo.de

dreamcheaper.com

bigrep.com

sicoya.de


BERLIN VALLEY NEWS – FINANZIERUNGEN UND EXITS

KLAMBT BETEILIGT SICH BEI INSENIO Der erst Anfang des Jahres gegründete Online-Händler für Inkontinenz-Produkte, Insenio, hat einen Seed-Investor: Für eine nicht genannte Investitionssumme steigt die Mediengruppe Klambt bei Insenio ein. Mit der Beteiligung will Klambt das eigene Digitalportfolio ausbauen. Insenio will die Finanzspritze vor allem in den Ausbau stecken. insenio.de

ERFOLGREICHE SEED-RUNDE FÜR BASSLET Kann ein Armband mit Vibrationen Bässe spürbar machen? Ja, sagt Basslet und bekommt von namhaften Investoren recht. An der Seed-Runde beteiligte sich Horizons Ventures von Li Ka-shing, dem reichsten Mann Asiens, sowie die Schweizer Managementgesellschaft Talos. Die Höhe der Investitionssumme ist geheim.

FOOD EXPRESS MELDET INSOLVENZ AN Statt Pizza und Pasta liefert Food Express Gourmetgerichte. Trotz des starken Umsatzwachstums hat das Unternehmen Insolvenz angemeldet in der Hoffnung, einen Investor zu finden. Erst Anfang des Jahres hatte Delivery Hero für einen zweistelligen Millionenbetrag 16 Prozent der Food-Express-Mutter Mylorry übernommen. foodexpress.com

basslet.de

DOXTER ÜBERNIMMT ARZTBUCHEN24.DE Die von Docmatch betriebene Ärztevermittlung Arztbuchen24.de gehört seit Anfang November zur ebenfalls aus Berlin stammenden Doxter GmbH. Die neue Mutter, die Webdienste für Heilberufler und Patienten bietet, ergänzt mit Arztbuchen24.de das eigene Produktangebot und verspricht, die Plattform weiter auszubauen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. arztbuchen24.de

NESTPICK ERHÄLT ELF MILLIONEN DOLLAR Das Wohnungsvermietungs-Startup Nestpick hat von Rocket Internet, Mangrove Capital Partners und Enern elf Millionen Dollar erhalten. Das von Fabian Dudek gegründete Unternehmen ist laut Rockets Group Managing Director Alexander Kudlich „das einzige Unternehmen, das einen ganzen Markt digitalisiert“. Mit dem Investment soll die Plattform weiter ausgebaut werden.

Fotos: Modomoto, Medexo, Bigrep, Screenshot, Basslet, Deliveroo, Bike Citizen

nestpick.com

BYEBUY SICHERT SICH EINE MILLION EURO Mieten statt Kaufen, Leihen statt Besitzen: Die Share Economy ist ein Geschäftsmodell, wie das Startup Byebuy zeigt, das „Netflix und Spotify für Technik-Gadgets“. Von der Commerzbank-Tochter Main Incubator als Leadinvestor sowie von Global Founders Capital, Schindler & Schindler und Seedcamp erhält der Technik-Vermieter eine Million Euro. Geplant ist damit der Geschäftseintritt in die USA. saybyebuy.de

1,5 MILLIONEN EURO FÜR DESKBOOKERS Die Plattform für flexible Arbeitsplätze und Tagungsräume, Deskbookers, erhält in einer Erstfinanzierungsrunde 1,5 Millionen Euro von Point Nine Capital sowie von Privat­ investoren. Damit will das 2013 in Amsterdam gegründete Startup seine Stellung weiter ausbauen. deskbookers.com

BJOOLI SAMMELT KAPITAL BEIM HTGF Ersatzteile für Oldtimer sind nur schwer erhältlich – und das, obwohl der Markt in Europa drei Milliarden Euro schwer ist. Der Onlinemarktplatz Bjooli will den Kauf von Ersatzteilen vereinfachen. Den Start von Bjooli wiederum erleichtern der High-Tech Gründerfonds und mehrere Business Angels. Bjooli will mit der Finanzspritze expandieren und Partnerschaften schließen.

100 MILLIONEN EURO STARKE SERIE-D-RUNDE FÜR DELIVEROO Von DST Global und Greenoaks Capital angeführt und von Accel, Hummingbird Ventures und Index Ventures sowie Altinvestoren unterstützt, hat Deliveroo eine 100-Millionen-Euro-Finanzierung erfolgreich abgeschlossen. Hierzulande will Deliveroo damit in Düsseldorf, Frankfurt und Köln starten, international stehen Asien, Australien und der Nahe Osten auf dem Plan.

deliveroo.de

bjooli.com

INTERHYP-GRÜNDER INVESTIEREN IN SAVEDO Nach mehreren Investitionen von Finleap, Point Nine Capital, DvH Ventures, Cherry Ventures und diversen Business Angels hat Savedo es geschafft, HW Capital von seiner Geschäftsidee zu überzeugen. Robert Haselsteiner und Marcus Wolsdorf unterstützen den Finanzmarktplatz mit einer nicht öffentlich genannten Summe sowie ihrem Fintech-Knowhow. Christian Tiessen, Mitgründer von Savedo, will das Geschäft „noch schneller, kunden- und zielorientierter“ ausbauen. savedo.de

EUROPEAN SPACE AGENCY FÖRDERT APP BIKE CITIZENS Auf der Suche nach Lösungen für die Mobilität in wachsenden Städten investiert die ESA 1,1 Millionen Euro in Geschäftsideen auf der Basis von Raumfahrt-Technologien und -diensten. Zusammen mit der österreichischen Forschungseinrichtung FGM-AMOR versucht die in Graz und Berlin ansässige Bikecityguide Apps GmbH, ein Tool zu entwickeln, das die Analyse von aufgezeichneten Fahrraddaten ermöglicht. bikecitizens.net

ZWEITER EXIT FÜR DAILYDEAL

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abian und Ferry Heilemann veräußern Dailydeal erneut. Schon einmal haben die Brüder ihr Unternehmen verkauft – 2011 an Google. Damals stand für große Technologieunternehmen wie Google das Thema Local Commerce im Fokus. Für den Internetkonzern war Dailydeal – zusammen mit mehreren weiteren europäischen Unternehmen – ein Mittel zum Zweck, um schnell auf dem Offline-Markt Fuß zu fassen. Im Zuge eines Strategiewechsels beim Thema Gutscheine und Coupons verlor Google aber das Interesse, und so kauften die Gründer Dailydeal 2013 zurück. Jetzt folgt der zweite Exit-Versuch, jedoch unter anderen Vorzeichen. „Bei Google zählte Dailydeal nicht zu den Kernprodukten. Wir waren eines von vielen“, erklärt Ferry Heilemann. „Das ist bei Menschdanke eine komplett andere Situation, weil das Portfolio eine starke Ausrichtung auf das Thema Rabatte und Coupons hat. Da passt Dailydeal mit seinen lokalen Angeboten sehr gut rein.“ Der neue Käufer, die Menschdanke GmbH, betreibt bereits die Portale Gutscheinpony, Schnäppchenfuchs und Tripdoo. Die Zielgruppe sei zwar nicht komplett deckungsgleich, habe laut Ferry aber eine „hohe demografische Überlappung“. Mit Dailydeal erhält das Unternehmen nicht nur ein viertes Standbein, sondern auch neue Mitarbeiter. In den kommenden Monaten soll das bestehende Dailydeal-Team bei Menschdanke integriert werden. „Wir haben hier einen Deal unter zwei inhabergeführten Unternehmen gemacht, und wir blicken auf eine gemeinsame längere Vertrauensbeziehung zurück. Deshalb sind wir sicher, dass Dailydeal dort gut aufgehoben ist“, freut sich Ferry. Ende des Jahres scheiden die beiden Gründer aus dem Unternehmen aus. „Für meinen Bruder und mich endet nun nach sechs Jahren das Kapitel Dailydeal. Wir werden aber auch im kommenden Jahr der Firma verbunden bleiben und beratend zur Seite stehen“, ergänzt Fabian. Für 2016 planen die Brüder den Ausbau des Investmentgeschäfts der Heilemann Ventures. Auch eine noch in Vorbereitung befindliche Neugründung steht auf der To-do-Liste. jz

dailydeal.de

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BERLIN VALLEY NEWS – KOLUMNE

HÖTTGES WIRD ZUM DR. EVIL DER STARTUPS will die Telekom bei Startups für schnelleres Internet kassieren

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olfgang Schäuble könnte Ende Oktober einmal durchgeatmet haben. Über Nacht hat er die Rolle als Dr. Evil der Startup-Szene abgegeben, die er sich mit seinem Entwurf für ein Anti-Angel-Gesetz in der Sommerpause redlich verdient hatte. Sein Nachfolger: Telekom-Chef Timotheus Höttges. Höttges behauptet, dass die nun verabschiedete Einschränkung der Netzneutralität die „Zukunftsgarantie“ eines „freien, offenen und diskriminierungsfreien“ Internets sei. Das gleicht der Behauptung, die Abholzung der Wälder sei die Voraussetzung für eine freie Forstwirtschaft. Was mich besorgt, sind jedoch nicht die rheto­ rischen Fähigkeiten des Telekom-Chefs. Was mich besorgt, ist die Zukunft realer deutscher Unternehmen. Hier geht es nicht um Worte, hier geht es um Arbeitsplätze, die in Deutschland entstehen oder nicht entstehen, Innovationen, die hier reifen können oder nicht reifen können. STARTUPS AUF DER LANDSTRASSE Deutsche Startups, das bemängeln wir schon lange, haben im internationalen Vergleich schlechtere Ausgangsbedingungen. Sie haben weniger Kapital, größere bürokratische Hürden, und nun sollen sie – die vom Internet abhängen mehr als

alle anderen – auch noch für Internetleistungen zahlen. Jede Einschränkung des Zugangs zur Datenautobahn hat direkten Einfluss auf Entstehung und Wachstum junger Unternehmen und damit auch auf die Innovationsfähigkeit Deutschlands. Während für große und etablierte Firmen gegen Gebühr die linke Fahrspur reserviert wird, schieben sich Startups in Zukunft über die Landstraße. Es ist naiv zu glauben, dass dies ohne Wirkung bleibt. Manche Startups werden nur ausgebremst, andere werden im internationalen Wettbewerb nicht bestehen können oder – zumindest in Deutschland – gar nicht erst gegründet. Die Telekom ist selbst sehr aktiv darin, die Innovationen der Startups für sich nutzbar zu machen. Hat etwa ein mangelnder Erfolg dieses Bestrebens zu dem Schluss geführt, sich nun auf anderem Wege an den Startups zu bereichern: als digitaler Wegelagerer? Wie das funktioniert, wenn es keine Regeln gibt, hat die Telekom mit Spotify bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Im Rahmen der 2012 gestarteten Kooperation wird das Spotify-Datenaufkommen dem Inklusivvolumen des Tarifs nicht angerechnet – im bereits nichtneutralen Mobilfunknetz kein Problem. Trotzdem gibt es einen offenen Wettbewerb mit zahlreichen Startups

BERLIN VALLEY NEWS – ANZEIGE

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Florian Nöll hat seit seiner Schulzeit mehrmals gegründet und ist Vorsitzender des Startup-Verbandes. Vom Handelsblatt als Gründungsroutinier tituliert ist Florian Nöll einer der führenden Experten für Startups sowie Dolmetscher zwischen Unternehmensgründern und der Politik. deutschestartups.org

im Musikstreaming-Markt, oder? Die gleiche Entwicklung steht nun allen Startups bevor: Wir werden zu Startups von Höttges’ Gnaden. Im besten Fall wird der Telekom-Chef nur zum Auktionator, der dem Meistbietenden den Weg zum Kunden freiräumt. Vielleicht tritt er aber auch in die Fußstapfen von Gaius Iulius Caesar, der mit einer einfachen Bewegung des Daumens über Wohl und Wehe von Startups entscheidet. Die Freundschaft zwischen Telekom und Startup-Szene musste zuletzt schon Belastungen ertragen. Mit der Neuformierung von T-Venture mit der Verlagerung des Investmentfokusses in die USA konnte man hadern. Aber eine Telekom, die nur noch in den USA in Startups investiert und in Deutschland bei diesen abkassiert, provoziert den offenen Bruch. Herr Höttges, wir sollten reden!

Fotos: BVDS

Kaum schafft das EU-Parlament die Netzneutralität de facto ab,


BERLIN VALLEY NEWS – KOLUMNE

Vorbilder: Die Wanderausstellung „Profil zeigen“ präsentiert erfolgreiche Gründer der TU Berlin.

BUSINESS ANGELS AUS DER ALMA MATER Agnes von Matuschka über die Rolle von Alumni an der TU Berlin

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lle sind sich einig, dass die neuen Gründergenerationen aus der Hochschule vor allem durch Kontakte und viel Erfahrungswissen unter anderen von erfahrenen Gründerinnen und Gründern profitieren. Die passenden Mentoren und Kontakte zu finden, ist jedoch nicht immer einfach, zumal diese Personen häufig noch Verantwortung tragen und zeitlich stark eingebunden sind. Auf der anderen Seite geben die erfolgreichen Gründer gern ihren Erfahrungsschatz weiter und suchen nach Möglichkeiten, Kontakte zur nächsten Generation von Gründern zu knüpfen, um innovative Ideen zu fördern oder Geld zu investieren. An vielen Hochschulen gibt es deshalb Netzwerke von Ehemaligen,

den sogenannten Alumni, die oftmals noch eng mit der Hochschule verbunden sind. Dabei sind Unternehmen mit größeren personellen Ressourcen (mehr als fünf Mitarbeitern) eher bereit und in der Lage, Unterstützung zu leisten als kleine Firmen, wie die TU-Gründungsbefragung von 2012 belegt. Das Centre for Entrepreneurship (CfE) der TU Berlin kann auf eine Vielzahl von Ausgründungen verweisen. Weit mehr als 800 Unternehmen sind dem Alumniprogramm der TU Berlin bekannt, und es werden täglich mehr. Aus diesem Fundus schöpft der Startup Incubator ein unermessliches Potenzial an Gründergeist und Gründungsförderung. Unterstützer sind dabei zum einem bekannte und etablierte Unterneh-

Fotos: TU Berlin

Starthilfe: Alumni unterstützen den Gründer-Nachwuchs als Mentoren und Berater.

men wie Teles oder Ableton, deren Gründungsgeschichte schon ein paar Jahrzehnte zurückliegt, und zum anderen die jungen Gründerinnen und Gründer aus den Reihen der TU Berlin, die den Startup Incubator am CfE durchlebt haben. Die besondere Verbundenheit der ehemaligen Gründerinnen und Gründer einer Hochschule zeigt sich durch die Bereitschaft, als Mentor oder Berater mit wertvollem Wissen und Erfahrungsschatz zur Seite zu stehen, mit diesen zu kooperieren oder diese sogar finanziell zu unterstützen. Das CfE hat unterschiedliche Formate entwickelt, um ein Matching zwischen Alumni und Startups zu beflügeln. Ob der Funke überspringt, entscheidet letztendlich über eine mögliche Zusammenarbeit. In einer Wanderausstellung mit dazugehörigem Katalog porträtieren wir erfolgreiche Gründer der TU Berlin. Einen besonders engagierten Alumni möchte ich gerne vorstellen: Jan Bohl. Der ehemalige TU-Student ist seit Juni 2000 Vorstand, COO und CFO der Ableton AG. Die Software Ableton Live sowie das HardwareInstrument Push des Berliner Unternehmens werden im elektronischen Musikbereich für Liveauftritte sowie zum Produzieren von Musik verwendet. Inzwischen gehört Ableton weltweit zu den Marktführern in diesem Segment. An der TU Berlin erwarb Jan Bohl ein betriebswirtschaftliches Doppeldiplom, das zusammen mit der ESCP Europe in Paris vergeben wird. Anschließend war er vier Jahre als Unternehmensberater angestellt. Kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase ging er zu Ableton. Zu diesem Zeitpunkt existierte das Startup ein halbes Jahr. Bohl reizte die einzigartige Kombination aus Musikindustrie und innovativer

AGNES VON MATUSCHKA leitet gemeinsam mit Jan Kratzer das Centre for Entrepreneurship und arbeitet seit sieben Jahren intensiv am Aufbau gründungsfreundlicher Strukturen und Angebote an der TU Berlin. Sie ist selbst Gründerin und unter anderem Mitglied in der Jury des Academic Enterprise (ACES) Award, des Helmholtz Validierungsfonds und der Green Garage.

Technologie. Nach wie vor schätzt er das Arbeiten in der kreativen Umgebung: Fast zwei Drittel seiner Kollegen, gerade im Kunden-Support, legen abends als DJs in Clubs auf. Bohl bringt die kaufmännischen Kompetenzen in das Team ein und sieht in der Teamstruktur von Ableton auch das Erfolgsgeheimnis. Das Team ist es auch, worauf Bohl heute als Business Angel achtet: Er investiert in Menschen, nicht in Ideen. Seit 2006 engagiert er sich für junge Gründungen und hat dabei auch die Ausgründungen aus der TU Berlin im Blick. So fiel ihm auf der Netzwerkveranstaltung Alumni Angel Abend 2010 das TU-Startup Newsletter2go auf. Ziel des Alumni Angel Abend ist es, den Austausch zwischen Startups, Business Angels, Alumni und etablierten Unternehmen zu fördern. Im Fall von Newsletter2go und Jan Bohl hat das wunderbar geklappt: Er investierte in das TU-Team. 21


B E R L I N VA L L E Y N E WS – S O C I A L STA RT U P S

MEHR FÜR ALLE Warum Sozialunternehmer keine Träumer sind

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er heute über Sozialunternehmer lächelt, könnte morgen weg vom Fenster sein. Jedenfalls könnte das etablierten Unternehmen passieren, wenn man der Argumentation von Felix Oldenburg folgt. Der 39-Jährige ist Deutschland- und Europa-Chef des Sozialunternehmer-Netzwerks Ashoka. „Es gibt eine ganze Klasse von Innovationen, die Milliardenmärkte ausgelöst haben, bei denen die Unternehmer nicht angetreten sind, um viel Geld zu verdienen, sondern um ein gesellschaftliches Problem zu lösen“, sagt Oldenburg. Dies verändere das gesamte Wettbewerbsumfeld – und das bekommen eben auch die etablierten Firmen zu spüren. Den Begriff des Social Entrepreneurs hat Ashoka-Gründer Bill Drayton vor 30 Jahren geprägt: Er beschreibt Menschen, die gesellschaftliche Pro­ bleme mit innovativen unternehmerischen Ansätzen lösen wollen. Sie sammeln keine Spenden. Sie wollen mit ihrer Geschäftsidee erfolgreich sein, aber nicht um reich zu werden. Die Gewinne investieren sie wieder in das Projekt, damit es wächst

gen hat. Oder Casey Fenton, der mit Couchsurfing Übernachtungsangebote für Menschen geschaffen hat, die sich kein Hotel leisten konnten. Oder die Erfinder der ersten Carsharing-Angebote . Couchsurfing und Carsharing wiederum haben mit Airbnb und Uber inzwischen zwei profitorientierte Nachahmer gefunden, die sehr deutlich machen, welches zerstörerische Potenzial Innovationen von Sozialunternehmen auf etablierte Unternehmen haben können. Aus den „Changemaker“ seien unbeabsichtigt Wegbereiter von Milliardenmärkten geworden, sagt Oldenburg. AUS KUNDEN WERDEN MITMACHER Bisher habe es ausgesehen, als ob Sozialunternehmer von der Wirtschaft lernen müssten. Nun ist es anscheinend umgekehrt. Drei Gründe nennt der Ashoka-Deutschland-Chef dafür. Erstens geben Sozialfirmen den Menschen neue Rollen: aus Konsumenten werden Mitanbieter. So übernimmt der Leser bei Wikipedia die Rolle des Autoren, beim Carsharing werden Autobesitzer Mobilitätsanbie-

mehr für alle statt nur mehr für sich selbst“, sagt Oldenburg. Und sie haben auch nichts dagegen, dass ihre Idee von anderen kopiert wird, denn ihnen ist ja daran gelegen, dass sie sich möglichst schnell und weit verbreitet. „So lassen sich Märkte viel eher skalieren.“ Drittens verbinden Sozialunternehmer immer öfter ihre Non-Profit- mit einer For-Profit-Organisation. Die gemeinnützige Einrichtung wird durch eine kommerzielle Schwesterorganisation ergänzt. „Die Grenze zwischen beiden Organisationsformen macht für diese Klasse von Unternehmen keinen Sinn mehr“, meint Oldenburg. So müssen sich die Sozialunternehmer nicht mehr entscheiden, ob sie ihr Wachstum mit Spenden oder über Investitionen finanzieren wollen. Sie können beides nutzen. Zum einen sieht Oldenburg die etablierten Unter-

Jedes Unternehmen könnte handeln wie ein Sozialunternehmen.

und möglichst viele Nachahmer findet. Oldenburg hat einige Beispiele für seine These parat. Den Wikipedia-Gründer Jimmy Wales etwa, der das Wissen der Welt allen Menschen zugänglich machen wollte – und mit seiner freien Online-Lösung den Lexikon-Verlagen ihre Geschäftsbasis entzo22

ter und bei Couchsurfing Mieter Hoteliers. Beim Crowdfunding kann jeder Investor werden. Das Internet gibt immer mehr Menschen die Möglichkeit, aktiver Teil der Wertschöpfungskette zu werden. Zweitens fällt es Sozialunternehmern leichter, Mitstreiter für ihre Ideen zu finden. „Sie versprechen

FELIX OLDENBURG sammelte berufliche Erfahrungen als Internet-Unternehmer und McKinseyBerater und ist einer der Pioniere für Social Entrepreneurship in Europa. Seit 2009 leitet er Ashoka Deutschland und war unter anderem für die Gründung der Finanzierungsagentur Fase verantwortlich. Oldenburg hat Philosophie (in Bonn, Tübingen, Oxford) und Politikmanagement (in Georgetown) studiert.


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nehmen durch die Innovationen sozialer Unternehmen bedroht, aber sie könnten die Kraft auch nutzen. „Jedes Unternehmen könnte handeln wie ein Sozialunternehmen“, sagt er. So könnte sich bei Unternehmen die Fragestellung ändern: Wie viel Kapital brauche ich, um eine Idee groß zu machen? wandelt sich zum Beispiel in: Wie viele Menschen, die mitmachen, brauche ich dafür? Das Bild, das Oldenburg von einem Sozialunternehmer zeichnet, hat jedenfalls wenig mit einem Träumer zu tun. Im Gegenteil, für viele etablierte Unternehmen können erfolgreiche Social Businesses durchaus zum Albtraum werden, etwa für Banken, wenn sich künftig alle Kunden untereinander Geld leihen (Peer-to-peer Lending), oder für große Energieversorger, wenn immer mehr Kunden ihren Strom selbst erzeugen. Eine gemeinsame Studie von Ashoka und der Unternehmensberatung McKinsey kommt zu dem Ergebnis, dass die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens, einer Branche oder eines Landes immer mehr davon abhängt, ob und wie soziale Innovatoren und Social Entrepreneurs als entscheidende Treiber für Innovationen und neue Geschäftsmodelle erkannt, unterstützt und eingebunden werden. IDEEN FÜR FLÜCHTLINGE Die EU hat 2011 eine Initiative für soziales Unternehmertum gestartet. Ziel der Social Business Initiative ist es, die Entwicklung von Sozialunternehmen als Schlüsselakteure sozialer Innovationen zu unterstützen. Der Plan umfasst eine Reihe von Maßnahmen aus drei Themenbereichen: den Zugang zu Finanzmitteln für soziale Unternehmen zu erleichtern, die Sichtbarkeit des sozialen Unternehmertums zu erhöhen und das rechtliche Umfeld für soziale Unternehmen freundlicher zu gestalten. Norbert Kunz gehört der Expertenkommission der EU zur Social Business Initiative an. Er war schon Sozialunternehmer, als das Internet noch keine Rolle in der Wirtschaft gespielt hat. Seit einigen Jahren baut der Geschäftsführer von Social Impact eine Infrastruktur für soziale Innovationen auf und unterstützt Social Startups. Das jüngste Projekt: „Ankommer. Perspektive Deutschland“, ein acht-

GLOSSAR

NORBERT KUNZ ist Geschäftsführer der gemeinnützigen Social Impact GmbH. Seit mehr als 20 Jahren berät und unterstützt der Ashoka Fellow Existenzgründer und soziale Organisationen bei der Entwicklung von innovativen und nachhaltigen Geschäftsmodellen. Er ist auch Mitgründer des Deutschen Mikrofinanzinstituts und der Stattauto Carsharing AG.

„Als wir 2011 mit dem Inkubator für soziale Ideen gestartet sind, haben uns viele gesagt, dafür gebe es zu wenig Interesse. Und wir waren selbst skeptisch.“ Nun starten vier Teams alle drei Monate, und pro Platz kommen acht bis zehn Bewerbungen. „Ob alle, die in Berlin gründen, tatsächlich Unternehmer sind, bezweifle ich“, sagt Kunz. Viele wollten einfach mit einer schönen Idee viel Geld verdienen – und schnell verkaufen. „Die Leute, die hier im Social Impact Lab gründen, wollen ein Unternehmen etablieren“, erläutert er. Er hat einen Wertewandel beobachtet. Persönliches Engagement und unternehmerisches Leben, beides sei für die jungen Leute wichtig. „Und sie wollen gut davon leben können“, sagt der 56-Jährige. Das sei legitim. „Wir achten darauf: Wirtschaftlich nachhaltig ist eine Sache nur, wenn man gut davon leben kann.“ Was ist Deine Innovation? Warum ist das nachhaltig? Was motiviert Dich? Diese Fragen muss beantworten, wer ein Stipendium im Social Impact Lab bekommen will. „Sechs von zehn Gründern sind in ihrer Biografie selbst betroffen von dem Problem,

Wirtschaftlich nachhaltig ist eine Sache nur,

Illustration: Bianca Moschkowski | Fotos: Christian Klant, Hannes M. Meier

wenn man gut davon leben kann. monatiges Stipendium für sozial-innovative Ideen und Projekte, die geflüchteten Menschen eine soziale und ökonomische Perspektive geben. Zum Stipendium gehören Coaching, Fachberatung, Workshops und ein Coworking-Arbeitsplatz im Gegenwert von 12.500 Euro. „190 Bewerbungen für zwölf Plätze sind eingegangen“, berichtet Kunz. Und weil so viele gute Ideen dabei waren, starteten im November sogar 14 statt der geplanten zwölf Teams in dem Programm. Insgesamt hat das Social Impact Lab derzeit an seinen Standorten in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Duisburg und Potsdam 60 Projekte in der Betreuung. Das Team des Social Impact Labs beobachtet einen regelrechten Hype. „Viele Menschen in Deutschland fühlen sich von der Flüchtlingskatastrophe angesprochen und wollen einen Beitrag zur Lösung leisten“, berichtet Kunz. Auch abgesehen von den aktuellen Ereignissen ist der Andrang groß.

das sie lösen wollen“, sagt Kunz. Eine andere Gemeinsamkeit: „eine gewisse materielle Sicherheit“. Sie können es sich erlauben, acht Monate ins Labor zu gehen, nicht nur, weil ihre Familie sie unterstützt und sie Ersparnisse haben. „Hier sitzen High Potentials“, hat Kunz beobachtet. „Sie finden auch anderswo einen hoch qualifizierten Job.“ Die meisten müssen sich keinen anderen Job suchen: Von den rund 150 Teams, die seit 2011 im Lab waren, haben nur gut 20 ihr Geschäft eingestellt. Bereits im ersten Jahr haben die Unternehmen fünf bis sechs Mitarbeiter. „Hier werden Arbeitsplätze geschaffen“, das ist Kunz wichtig und, dass soziale Innovation kein Widerspruch zu technischen und geschäftlichen Innovationen sei. An einem arbeitet er noch: „Wenn es gelingt, dass Sozialunternehmer einen höheren Anerkennungswert erreichen, als wenn sie ein Internetunternehmen gründen, dann finden es alle cool.“ Corinna Visser

ASHOKA Ashoka ist ein weltweites Netzwerk, das Gründer verbindet und unterstützt, die neue Lösungen für gesellschaftliche Probleme finden. Jeder kann ein „Changemaker“ sein, sagt der ehemalige McKinsey-Berater Bill Drayton, der die Organisation 1980 gründete. Heute ist Ashoka in mehr als 80 Ländern aktiv und fördert gut 3000 Sozialunternehmer als Ashoka Fellows. Seit 2003 gibt es Ashoka auch in Deutschland an den Standorten München, Berlin und Hamburg. Die gemeinnützige GmbH finanziert sich ausschließlich aus privaten Spenden und Zuwendungen von Unternehmen und Stiftungen und betreut derzeit 51 Ashoka Fellows. germany.ashoka.org

SOCIAL IMPACT LAB Die gemeinnützige Social Impact GmbH baut seit 2011 Social Impact Labs auf, in denen Gründungsprogramme für Sozialunternehmer angeboten werden. Die Social Startups erhalten Stipendien, die bis zu acht Monate professionelle Beratung, Coaching, Workshops und Coworking-Arbeitsplätze umfassen. Es gibt auch Gründungsprogramme für spezielle Zielgruppen wie Migranten, junge Arbeitslose oder behinderte Menschen. Das erste Lab entstand in Berlin, inzwischen gibt es weitere Labs in Hamburg, Frankfurt, Leipzig, Duisburg und Potsdam. Förderer sind unter anderem das Softwareunternehmen SAP, die KfW Stiftung und die Deutsche Bank Stiftung. socialimpact.eu

THINKFARM BERLIN Die Thinkfarm ist eine sozial-ökologische Bürogemeinschaft in Berlin-Kreuzberg, in der sich Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen begegnen, um den gesellschaftlichen Wandel zu gestalten. Entstanden ist der Coworking Space im Sommer 2014 auf Initiative des Netzwerks Wachstumswende und der nachhaltigen Medienagentur Sinnwerkstatt in Partnerschaft mit weiteren kleinen Organisationen und Einzelpersonen. Hier können sich Initiativen, Unternehmen, Selbstständige und Wissenschaftler vernetzen und gemeinsam an ihren Projekten arbeiten. Der Coworking Space in einem alten Fabrikgebäude bietet auf rund 455 Quadratmetern knapp 60 Arbeitsplätze. berlin.thinkfarm.de

SOCIAL REPORTING STANDARD Der SRS ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem unter anderem Ashoka, Bonventure, Schwab Foundation, die Universität Hamburg und die TU München beteiligt sind. Es unterstützt gemeinnützige Organisationen, Social Entrepreneurs und Social Businesses dabei, nachvollziehbar über ihre Erfolge und Wirkungen zu berichten. Dazu erfasst der SRS systematisch alle relevanten Organisations- und Finanzinformationen und liefert mit einer einheitlichen Sprache und einer leicht nachvollziehbaren Systematik eine Grundlage für die Berichterstattung. socialreporting-standard.de

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„ICH DEFINIERE ERFOLG NICHT ÜBER GELD“ NAME: NEBENAN.DE/GOOD HOOD GMBH GRÜNDUNG: 2015 GRÜNDER: CHRISTIAN VOLLMANN, TILL BEHNKE, MATTHES SCHEINHARDT, INA BRUNK, MICHAEL VOLLMANN UND SVEN TANTAU MITARBEITER: ZWÖLF STANDORT: PRENZLAUER BERG SERVICE: KOSTENLOSE LOKALE PLATTFORM ZUM AUSTAUSCH UNTER NACHBARN nebenan.de

Betterplace-Gründer Till Behnke über die Motivation von Sozialunternehmern, die Gründe, warum sie nicht schlechter verdienen sollten als andere, und sein neues Projekt Nebenan.de

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ill, warum wird man Unternehmer, ohne reich werden zu wollen? Ich bin überzeugt, dass alle guten Unternehmer gar nicht primär davon motiviert sind, viel Geld zu verdienen. Sie wollen etwas Neues schaffen, etwas besser machen oder werden vom Wettbewerbsgedanken angetrieben. In der Vergangenheit gab es nur die Möglichkeit, das in einem normalen Unternehmen zu tun. Aber viele Unternehmen kann man als Sozialunternehmen betrachten, weil sie die Gesellschaft vorangebracht haben. Der, der das Auto erfunden hat, wo vorher nur Kutschen waren, hat für einen Fortschritt gesorgt, der am Ende allen zugutekommt. Und er war bestimmt nicht davon getrieben, eine schnelle Mark zu machen. Er wollte eine Idee in die Welt tragen. In der Berliner Startup-Szene sind natürlich auch einige Leute unterwegs, die einfach nur schnell etwas hochziehen und verkaufen wollen. Sie messen Erfolg mit Geld und sind wahnsinnig uninspirierend. Was motiviert Dich? Egal was ich mache, ich will es gut machen. Ich definiere Erfolg nicht über Geld, sondern über die Frage, ob ich damit viele Menschen erreiche. Bei Betterplace war der Antrieb, dass Spenden für mich nicht funktioniert hat. Warum nicht? Weil von 100 Euro nur 75 Euro bei den Betroffenen angekommen sind, weil ich nicht miterleben konnte, was mein kleiner Beitrag bewirkt. Seit es das Internet gibt, kann ich sehen, dass man mit 24

1000 mal zehn Euro Berge versetzen kann. Und ich kann verfolgen, was mit dem Geld passiert. Jemand lädt ein Bild hoch, und alle sind informiert. Jeder hat nur zehn Euro gegeben, aber er ist Teil von etwas Größerem. Super!

Kleinen, der ein soziales Projekt macht. Das ist für mich der viel direktere Weg. Die Welt sollte aber sowohl über Einflussnahme in der Politik verändert werden als auch übers Einfach-in-die-Handnehmen-und-machen.

Deine Motivation ist also, etwas Großes zu schaffen. Erstens muss mich eine Sache packen, wobei mich noch nie etwas gepackt hat, das nur unterhaltsam und nicht sinnstiftend ist. Zweitens packen mich selten Sachen, die nur dem Einzelnen einen Vorteil bringen, so etwas wie ein Schnäppchen-Portal zum Beispiel. Das kann faszinierend und groß werden, aber nur der Einzelne hat einen Vorteil davon.

Und Betterplace ist „einfach machen“? Ja, mit Betterplace helfen wir kleinen und großen Projekten, an Geld und Mitstreiter zu kommen. Wir arbeiten natürlich auf einer Metaebene. Wir sitzen vor dem Computer und bauen eine Plattform. Aber die ermöglicht es, dass tausende Projekte umgesetzt werden. Das ist ein gutes Gefühl. Ich kann in Prozessen denken und so ein System bauen, damit die Transaktionskosten sinken. Dafür bin ich nicht so gut mit Bohrmaschinen.

Du willst lieber die Welt verbessern? Ja. Ich habe ein tiefes Gerechtigkeitsempfinden. Ich bin überzeugt von unserem Sozialstaat. Aber ich finde, dass er schlecht organisiert ist. Dabei ist Betterplace eher meins als Change.org. Du kannst entweder die Politik beeinflussen, um von oben die Dinge zu verbessern, oder du hilfst jedem

Du bist aus dem operativen Geschäft bei Betterplace ausgeschieden und sitzt jetzt im Aufsichtsrat. Warum? Weil ich das sieben Jahre Vollzeit und mit Vollgas gemacht habe. Non-Profit- oder For-Profit-Firma, das ist der gleiche Ritt durch alle Schwierigkeiten. Es ist wahnsinnig gut gelaufen, aber irgendwann kommt der Moment, einen Nachfolger zu finden. Ich brenne nach wie vor für Betterplace, aber es ist gut, dass ich jetzt nicht mehr im Tagesgeschäft für alles zuständig und verantwortlich bin. In jedem Startup sagen irgendwann die Investoren: ‚Okay, jetzt brauchen wir keine Gründer mehr, die eine große Vision haben, sondern wir brauchen Manager, die die Prozesse optimieren und das Ganze professionalisieren.‘ Das ist eine ganz gesunde Entwicklung.


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Warum habt Ihr Betterplace als Sozialunternehmen gegründet und nicht als Stiftung oder Verein? Dafür gibt es viele Gründe. Eine Stiftung hat zum Beispiel den Nachteil, dass du nicht wie ein Unternehmen agieren kannst. Du hast eine Stiftungsaufsicht und einen Stifter, der immer im Vordergrund steht. Du kannst die Teilhabe von Gesellschaftern dort nicht abbilden. Sozialunternehmen sind dagegen völlig normale Unternehmen und müssen es auch sein. Das Ziel ist, einen sozialen Zweck zu verwirklichen, dabei aber nicht von Fördergeldern zu leben, sondern Menschen einen Mehrwert zu bieten, die dafür auch Geld bezahlen. Es gibt also immer ein Geschäftsmodell. Der Unterschied ist, dass in der gemeinnützigen GmbH am Schluss keine Gewinne ausgeschüttet werden können. Was passiert mit dem Gewinn? Er wird zu 100 Prozent in den gemeinnützigen Zweck der Gesellschaft reinvestiert. Das ist rechtlich vorgeschrieben. Die gemeinnützige GmbH darf keinen Gewinn machen, aber die Leute dort dürfen doch Geld verdienen? Ja, sie bekommen ein Gehalt. Gibt es Restriktionen, dass man zum Beispiel als Geschäftsführer keine Millionen verdienen darf ? Es gibt keine definierte Obergrenze. Es ist Auslegungssache und es kann sein, dass die Finanzaufsicht, die die Gemeinnützigkeit jedes Jahr neu beurteilen muss, da Grenzen setzt. Bei Betterplace haben wir früher uns selbst und allen anderen nur ein kleines Gehalt gezahlt, weil wir ein Startup waren und auch ein Sozialunternehmen. In den USA ist die Sicht darauf eine ganz andere. Die Gründerin von Globalgiving hat mir einmal gesagt, sie verstehe, dass wir schlechte Gehälter bezahlen, weil wir noch ein junges Unternehmen sind oder durch schwere Zeiten gehen. Aber eigentlich sollte doch derjenige, der seine ganze Zeit einsetzt, um etwas Gutes für die Gesellschaft zu machen, das dickste Auto als Belohnung fahren. Darum geht es, um das dickste Auto? Nein, das kickt mich nicht. Und am Geld messe ich den Erfolg auch nicht. Aber dass ich meine Familie gut ernähren und auch in den Urlaub fahren kann und so weiter, darum geht es schon. Daher orientieren wir uns bei Betterplace bei den Gehältern inzwischen an ganz normalen Unternehmen. Wichtig ist, dass kein Gehalt aus den Spenden bezahlt wird. Bei Betterplace landen 100 Prozent der Spenden auf dem Zielkonto. Kreditkartengebühren, den Versand von Spendenquittungen, Miete, Mitarbeiter – das bezahlen wir alles aus dem Geschäftsmodell. Wir lizensieren unsere Software. Darüber erzielen wir genügend Einnahmen, um alle Mitarbeiter zu bezahlen.

Fotos: Max Threlfall

Warum gründet man dann eine gemeinnützige GmbH und nicht einfach ein normales Unternehmen? Bei Betterplace war die Antwort eindeutig: weil es eine Spendenplattform ist. Für die Spender wäre es ein komisches Gefühl, Geld an eine For-ProfitGesellschaft zu geben. Das finde ich nachvollziehbar. Aber sonst gibt es eigentlich keinen faktischen Grund, der gegen eine normale GmbH spricht. Ist Dein neues Projekt darum keine gemeinnützige Gesellschaft? Ja genau. Christian Vollmann, der aus der klassischen Startup-Welt kommt, treibt das Nachbarschaftsthema seit Jahren um. Er wollte von mir

wissen, ob er Nebenan.de als Non-Profit- oder For-Profit-Unternehmen gründen sollte. Ihm war klar, dass das kein Startup ist wie die, die er in der Vergangenheit gemacht hat. Jeder soll sehen, dass die gesellschaftliche Wirkung im Vordergrund steht. Was ist die Wirkung? Es gibt drei soziale Säulen, die uns Menschen tragen: Beruf und Arbeitsumfeld, Familie und Freunde, die meist über ganz Deutschland verstreut sind, und Nachbarschaft. Aber wir haben immer weniger Kontakt zu den Menschen in unserem Haus, unserer Straße oder unserem Viertel. Wir vernachlässigen das in ihnen liegende Potenzial – selbst auf dem Dorf ist das so. Fakt ist aber, dass beim Blick auf die großen gesellschaftlichen Themen wie demografischer Wandel, Anonymisierung der Gesellschaft und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen mehr Nachbarschaft eine – wenn nicht die größte – Hilfe sein kann. Was tragt Ihr dazu bei? Mit Nebenan.de kann wieder mehr Nähe in den Nachbarschaften entstehen, damit sich Nachbarn mit gleichen Interessen oder ergänzenden Fähigkeiten finden und sich gegenseitig unterstützen. Es geht nicht darum, mit jedem Nachbarn befreundet zu sein. Aber die Nähe erzeugt eine ganz

bestimmte Wirkung. Es geht wieder um ein Mit­ ein­ander, und davon kann jeder in jeder Lebenslage profitieren. Hyperlokales Matchmaking sozusagen: Eine 68-jährige, pensionierte Mathelehrerin kann ihre Kenntnisse einem Zwölfjährigen Nachbarsjungen vermitteln. Ein alleinstehender Mann, der seine zwei Katzen über Weihnachten nicht in eine anonyme Betreuung geben möchte, findet plötzlich eine junge Familie eine Straße weiter, die sich liebevoll um die Tiere kümmern wird. Das könnte ich auch über Facebook organisieren. Warum brauche ich eine neue Lösung dafür? Das liegt daran, dass wir jeweils an einem begrenzten Ort agieren. Jeder, der da wohnt, gehört dazu, kann mitlesen und reinrufen. Inhalte in unseren Nachbarschaften auf Nebenan.de sind geschützt und können von außen nicht gesehen werden. Wir möchten eine vertrauensvolle Umgebung schaffen, in der sich auch Nachbarn, die sich bisher nicht kannten oder neu sind, begegnen

Till Behnke

wurde 1979 in Heidelberg geboren. Nach dem Abitur spielte er in Kapstadt professionell Rugby. Er studierte Wirtschaftsinformatik in Berlin und arbeitete bei Daimler Financial Services. 2007 gründete er die Spendenplattform Betterplace.org mit Joana Breidenbach und 2014 das Nachbarschaftsnetzwerk Nebenan.de mit Christian Vollmann.

können. Auf Facebook findest du keinen, der sagt: ‚Ich habe meinen Geldbeutel an dieser Straßenkreuzung verloren.‘ Selbst wenn es Nachbarschaftsgruppen auf Facebook gibt, funktionieren sie eben nicht so. Auf der anderen Seite gibt es bereits Anbieter für Wohnungsvermittlung oder Re-

staurantempfehlung, aber es macht einen Riesenunterschied, ob die Leute, die seit zehn Jahren dort wohnen, ein Restaurant empfehlen, oder ob das ein Tourist macht. Die Relevanz kommt durch die Nähe und die Echtheit der Menschen. Und warum macht Ihr Nebenan.de nicht als gemeinnützige GmbH? Ich würde heute fast jedes soziale Unternehmen als normale GmbH gründen, weil ich eine möglichst große Wirkung erzielen will. In der Rechtsform der GmbH habe ich die größte Chance, genügend Kapital einzusammeln, um das wirklich groß zu machen und die Wirkung zu skalieren. Das heißt, für Nebenan.de habt Ihr schon eine Finanzierung bekommen? Zunächst haben wir den Start aus eigener Tasche finanziert. Jetzt haben wir Geld und weitere Mitstreiter aufgenommen, aber vereinbart, die Details der Runde nicht zu kommunizieren.*

* Nach Informationen der Redaktion gehören zu den Investoren von Good Hood Klaus Hommels (Lakestar) und Business Angels wie Home24-Mitgründer Philipp Kreibohm sowie Joana Breidenbach und Moritz Eckert von Betterplace. Lakestar hält demnach rund 18 Prozent der Anteile, Christian Vollmann 36 Prozent und Till Behnke 17 Prozent.

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Und dafür reicht das Geld? Ja. Ihr habt Investoren gewonnen, ohne ein Geschäftsmodell zu haben? Unsere Priorität ist, dieses Nachbarschaftsnetzwerk für die Nachbarn wirklich relevant zu machen. Wir müssen nicht sofort unsere Kosten decken. Und die Investoren verzichten auf Rendite? Sie haben investiert, ohne dass jetzt schon klar ist, wie und wann genau wir Umsatz machen werden.

Und wo könnte das potenzielle Geschäftsmodell liegen? Ich nehme mal als Beispiel den Rudolfkiez in Friedrichshain. Da gibt es 1100 Haushalte, und wir haben dort inzwischen schon mehr als 200 Nutzer, die tauschen, leihen und schenken ganz eifrig. Zum Teil fragen die Anwohner schon danach, warum das Restaurant an der Ecke sich nicht anmelden und seine Mittagskarte online stellen darf. Aktuell können nur Privatpersonen etwas posten. In dem Moment, in dem man lokale Einzelhändler und Dienstleister auf die Plattform holt, kann Geld fließen: die Modedesignerin, die auf ihre neue Kollektion hinweisen will und auf Knopfdruck hunderte Haushalte in ihrem direkten Einzugsgebiet erreicht, oder die Physiotherapiepraxis. Das hat für beide einen großen Wert. Wo erreicht man mit klassischer Werbung genau diese Nähe? Wie das bezahlt wird, haben wir noch nicht konzipiert. Aber wir wollen das Gebührenmodell einfach halten.

Nebenan.de ist ein Werkzeug, um direkt im echten Leben etwas zu verändern.

Aber eine Rendite ist vorgesehen, oder ist sie ausgeschlossen? Eine gesunde Rendite ist angestrebt. Die gesellschaftliche Wirkung hat aber Priorität. Wie weit seid Ihr? Wir haben für den Anfang nur einzelne Nachbarschaften ausgewählt. Die geschlossene Beta-Phase ist jetzt beendet. Seit Ende November kann jeder in Deutschland mit seiner Nachbarschaft starten. Dazu muss er mindestens zehn Leute finden, die sagen: ‚Wir wollen, dass es das hier gibt.‘

Die ersten dürfen die Plattform kostenlos nutzen und irgendwann müssen sie dafür bezahlen? Für private Nutzer ist und bleibt die Plattform kostenfrei. Wir haben das in unseren Fragen und Antworten genau erklärt. Irgendwann soll sich die Plattform über die Einbindung von Einzelhandel und Dienstleistungen refinanzieren. Wir haben auch erklärt, warum wir eine normale GmbH sind und tatsächlich irgendwann Überschüsse machen und auch Gewinne an unsere Investoren ausschütten wollen. Aber meine tiefste Überzeugung ist, dass das im Sinne der Sache ist. Wir treten an, um das ganz groß zu machen. Ich möchte nicht nur der Feinkostladen sein. Ihr habt in Berlin angefangen, wo Ihr selbst wohnt. Wie kommt die Idee in den Rest der Republik? Es gibt schon Nachbarschaften in Frankfurt am Main, München, Hamburg, Nürnberg, in der Nähe von Köln und in Krabbenkamp in Schleswig-Holstein, die jetzt im Test laufen. Insgesamt sind es 30 Nachbarschaften. Jeder, der will, kann eine Nachbarschaft eröffnen und auf Nebenan.de zum Leben erwecken. Wie groß ist der ideale Kiez? Es gibt eine absolute kritische Masse. Ab 100 aktiven Nutzern fängt das Matchmaking an. Leute bieten etwas an oder suchen etwas, und das Ganze klappt am Ende auch. Und es gibt eine relative kritische Masse, die wird bei etwa zehn Prozent der Haushalte erreicht. Die absolute kritische Masse ist einfacher herzustellen, wenn man die Nachbarschaft sehr groß macht, während eine Durchdringung von zehn Prozent umso einfacher ist, je kleiner der Kiez ist. Etwa zwei- bis dreitausend Haushalte ist die optimale Größe, denke ich. Am Ende ist aber entscheidend, wie jede einzelne Nachbarschaft gewachsen ist und wie sich die Menschen mit ihrer Nachbarschaft

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identifizieren. Der Berliner Wrangelkiez ist sehr groß, aber den kann und sollte man nicht unterteilen. Wie viele Nutzer habt Ihr bereits? Es sind jetzt schon einige tausend Aktive. Und wen sprecht Ihr vor allem an? Eine Zielgruppe sind auf jeden Fall junge Rentner, die haben am ehesten Zeit und Lust, uns zu verbreiten, und wären oftmals gerne mehr ins Nachbarschaftsleben integriert. Und dann natürlich junge Eltern, die an allem rund um den Alltag mit Kindern interessiert sind. Und Studenten, weil sie schnell Online-Tools adaptieren. Was ist das Ziel für 2016? Der deutschlandweite Rollout. Wir wollen im kommenden Jahr tausend Nachbarschaften in Deutschland haben. Wir wissen inzwischen, wie die Dynamik funktioniert und wie wir schnell auf 50 oder 100 Nutzer pro Nachbarschaft kommen. Dann kommt der Netzwerkeffekt hinzu. Genau. Irgendwann entsteht eine Eigendynamik, sodass wir keine Energie mehr von außen zuführen müssen. Es würde nicht skalieren, wenn wir jeden Kiez von hier aus dauerhaft befeuern müssten. Aber am Anfang helfen wir, zum Beispiel wenn einer ein Nachbarschaftsfest organisieren will. Dann zahlt Ihr das Bier. Dann zahlen wir auch mal das Bier, genau. Oder wir mieten Bierbänke und Tische. Wir merken, dass in den Nachbarschaften, wo Leute Events organisieren, plötzlich die Registrierungen ansteigen. Das Secret Ingredient ist also, auch offline präsent zu sein? Ich kann mir kein anderes Online-Tool vorstellen, das so direkt und so nah Einfluss auf das echte Leben hat. Facebook ist toll, ich bin global vernetzt, aber alles virtualisiert sich. Ich verbringe mehr Zeit damit, Fotos online zu teilen und anzugucken, als wirklich da zu sein. Nebenan.de ist ein Werkzeug, um direkt im echten Leben etwas zu verändern, die auf dem Spielplatz verlorene Mütze wiederzufinden oder jemand zu finden, der mal mit dem Hund spazieren geht. Das sind alles die Dinge, die jetzt schon passieren. Es gibt nicht nur die eine Sache. Unterm Strich erhöht es die Lebensqualität für die gesamte Nachbarschaft. Das Gespräch führte Corinna Visser. Fotos: Max Threlfall

Wie sieht Euer Geschäftsmodell aus? Unsere Investoren glauben wie wir an beides: die gesellschaftliche Wirkung und das wirtschaftliche Potenzial. Unser Geschäftsmodell wird den Nutzern einen echten Mehrwert bieten. Wie es genau aussehen wird, steht in den ersten beiden Jahren nicht im Vordergrund.


BERLIN VALLEY NEWS – ANZEIGE

Foto: Per Zennström Foto: Per Zennström

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Das Team vom AOK International Service am Berliner Alexanderplatz Das Team vom AOK International Service am Berliner Alexanderplatz

Foto: AOK Nordost Foto: AOK Nordost

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GEGRÜNDET FÜR DEN GUTEN ZWECK Berliner Sozialunternehmen und -projekte im Porträt

TEACHSURFING – REISEN UND TEILEN Egal wohin man reist, sein Wissen nimmt man immer mit. Gretta Hohl und Miganoush Magarian haben mit ihrer Plattform eine Möglichkeit geschaffen, von diesem Wissen etwas abzugeben. Teachsurfing verbindet Reisende mit Gemeinden, Schulen und NGOs auf der ganzen Welt, in denen ihre Fertigkeiten gebraucht werden. Dabei geht es um berufliche Qualifikationen ebenso wie Hobbys oder kulturelles Wissen. Entstanden ist die Idee der informellen Wissensvermittlung der beiden ehemaligen SAP-Entwicklerinnen beim One Young World Summit 2012. Gründer: Gretta Hohl, Miganoush Magarian teachsurfing.org

WHEELMAP – AUF RÄDERN ÜBERALL HIN Treppen und enge Eingänge blockieren Rollstuhlfahrer im Alltag. Um gesellschaftliche Teilhabe zu erleichtern, hat das Team von Sozialhelden eine Plattform entwickelt, die rollstuhlgerechte Orte anzeigt. Auf einer interaktiven Karte kann jeder eintragen, wie zugänglich ein Ort ist. Markiert wird mit einem Ampelsystem, auch Fotos können die Nutzer hochladen. Die Karte gibt es als App oder im Netz und ist in 22 Sprachen verfügbar. Seit dem 3. Dezember ruft das Team um Raul Krauthausen dazu auf, zahlreiche neue Markierungen auf der Wheelmap zu sammeln. Die Kampagne Mapmyday ist in Zusammenarbeit mit der WHO und anderen entstanden. Gründer: Raul Krauthausen, Jan Mörsch wheelmap.org

ONE WEEK STUDENT – PROBIEREN ZU STUDIEREN Das Abitur naht – und was dann? Viele Schüler wissen nicht, ob und was sie studieren sollen. Statt sich beraten zu lassen, kann man es einfach ausprobieren und einen Studenten eine Woche lang begleiten. Das ist die Idee von One Week Student. Die Plattform bringt Schüler mit Studenten zusammen, die ihre Erfahrungen teilen wollen. Mehr als 5000 sind schon angemeldet. Auch Firmen und Ministerien interessieren sich für das Projekt, das vor allem auch bildungsfernen jungen Menschen wertvolle Einblicke gibt. Gründer: Svanja Kleemann oneweekstudent.de

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QUARTIERMEISTER – BIER FÜR DEINEN KIEZ Ihre Vision ist eine gerechtere Wirtschaft, die für den Menschen da ist. Mit dem Bierverkauf fördern die Gründer regionale, soziale Projekte. Unabhängigkeit, Transparenz und Mitbestimmung werden dabei großgeschrieben. Online oder über den Verein kann jeder mitentscheiden, wohin die Gewinne fließen sollen. Das Bier gibt es mittlerweile an mehr als 200 Orten in Berlin und darüber hinaus in Leipzig, Dresden und München. Auch beim Getränk wird auf eine sozialverträgliche Herstellung geachtet, und selbst ein Biobier gibt es mittlerweile im Sortiment. Gründer: Sebastian Jacob UGLY FRUITS – HÄSSLICH UND LECKER Jeden Tag werden in Deutschland tonnenweise Lebensmittel weggeworfen, nicht weil sie ungenießbar wären oder schlecht schmeckten, sondern weil sie nicht schön aussehen. Bauern vernichten bis zu 40 Prozent ihrer Ernte wegen optischer Mängel. Der Handel nimmt sie nicht, weil er sie für unverkäuflich hält. Ugly Fruits holt Früchte und Gemüse aus Bioanbau direkt bei den Landwirten ab und bringt sie zum Beispiel in Kindergärten, Schulen und zu Smoothie-Herstellern und plant Aktionen zur Lebensmittelrettung. Gründer: Frederic Goldkorn, Stefan Kukla

quartiermeister.org

Fotos: Melanie Wehnert | SOZIALHELDEN e.V., Coolar, Werbeagentur Lauthals, Boost, Teachsurfing, Oneweekstudent, Quartiermeister

uglyfruits.eu

COOLAR – KÜHLEN OHNE STROM Nicht nur der Mangel an Ärzten macht es in Entwicklungsländern schwer, Menschen medizinisch zu versorgen. Oft fehlt es an Möglichkeiten, Medizin oder Impfungen angemessen zu lagern oder zu transportieren. Coolar ist ein Kühlschrank, der mit Sonnenenergie betrieben wird. Betriebskosten für Strom oder Batterien entfallen dadurch, und es entsteht praktisch kein CO2. Der Kühlschrank ist aus unproblematischen Materialien gefertigt und muss daher nicht im Sondermüll entsorgt werden. Mit dieser Erfindung will das Team um Wirtschaftsingenieurin Julia Römer einen Beitrag für die medizinische Infrastruktur in Ländern mit instabiler Energieversorgung leisten. Gründer: Julia Römer coolar.co

BOOST – DEIN EINKAUF IST MEHRWERT Laut Prognose des Adobe Digital Index werden 60 Prozent des Weihnachtgeschäftes in diesem Jahr online umgesetzt. Warum sollten davon nicht auch die profitieren, die sich keine Weihnachtsgeschenke leisten können? Durch jede Online-Bestellung, die über Boost abgewickelt wird, entsteht eine Spende, die den Käufer keinen Cent kostet. Gezahlt wird diese durch die Partnerunternehmen: mehr als 500 Online-Marktplätze, darunter Amazon, Lieferando, Dawanda und die Deutsche Bahn. Der Käufer kann nach der Bestellung selbst entscheiden, in welches Projekt die Spendenprämie aus seiner Bestellung fließen soll. Gründer: Bejamin Vahle, Frank Eckert boost-project.com

Texte: Corinna Visser, Lilo Brißlinger 29


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NAME: COFFEE CIRCLE (CIRCLE PRODUCTS GMBH) GRÜNDUNG: 2010 GRÜNDER: ROBERT RUDNICK, MARTIN ELWERT, MORITZ WALDSTEIN-WARTENBERG MITARBEITER: 24 STANDORT: WEDDING SERVICE: KAFFEE AUS NACHHALTIGEM ANBAU coffeecircle.com

„DIE LEUTE K AUFEN NICHTS, NUR WEIL MAN SOZIAL IST“ Coffee Circle verbindet Qualitätskaffee mit sozialer Wirkung. Im Interview sprechen die Gründer Martin Elwert und Robert Rudnick über die Anfänge, ihre Learnings und Herausforderungen für Social Entrepreneurs

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artin und Robert, Ihr habt bei einer Unternehmensberatung gearbeitet. Wie kam es zu Eurer Entscheidung, ein soziales Unternehmen zu gründen und Kaffee zu verkaufen? Martin: Uns war klar, dass wir irgendwann etwas Eigenes machen wollen. Moritz, unser Mitgründer, nahm sich 2009 eine Auszeit, um seinem Bruder bei einem gemeinnützigen Projekt in Äthiopien zu unterstützen, bei dem es um den Bau eines Colleges für Waisenmädchen ging, und ich bin mitgefahren. Vor Ort fiel mir dann ein Artikel in die Hände, dass die Zölle auf gerösteten Kaffee in Europa wegfallen. Das war die Initialzündung, sich überhaupt mit Kaffee zu beschäftigen. Dass es idiotisch ist, den Kaffee bereits in Äthiopien zu rösten, das haben wir erst hinterher herausgefunden. Robert: Aufgrund der Erfahrungen in Äthiopien war von Anfang an klar, dass wir unser Geschäftsmodell mit einer sozialen Wirkung verknüpfen wollen. Der Bedarf in Äthiopien ist einfach sehr groß. Ein weiteres Bewegmotiv war, wie mit Kaffee gehandelt wird, nämlich anonym und marktgetrieben über die Börse. Dabei geht das auch anders. Wir haben dann sehr viel recherchiert und jede einzelne Studie hat geschrien: ‚Macht das nicht!‘ Es war am Ende eine Bauchentscheidung, es trotzdem zu tun. Ward Ihr schon vor Coffee Circle kaffeeverrückt? Robert: Da Filterkaffee so schlecht geschmeckt hat, habe ich vor Coffee Circle nur Espresso getrunken und den auch nur im Restaurant. Ansonsten war ich Teetrinker. Für mich war es wirklich der Kaffee, den Martin und Moritz aus Äthiopien mitgebracht haben. Der schmeckte so gut, dass ich wirklich an das Geschäftsmodell geglaubt habe.

Ein Euro pro Kilogramm verkauften Kaffee geht an soziale Projekte vor Ort. Wie seid Ihr auf dieses Modell gekommen? Martin: Wir haben uns zunächst die Siegel angeschaut und dann bewusst dagegen entschieden. Dieses Kreislaufmodell, das wir uns ausgedacht haben, ist ja mehr als nur: Ein Euro pro Kilogramm fließt in irgendein Projekt. Die Idee dahinter ist, mit dem Geld einen möglichst großen Nutzen zu schaffen, und zwar direkt vor Ort bei den Kaffeebauern. Dadurch wollen wir die Motivation der Kaffeebauern zusätzlich steigern, beim Anbau auf Qualität zu setzen. Inwiefern? Robert: Wir hätten sagen können: Wir geben den Euro pro Kilogramm an eine Entwicklungshilfeorganisation, die das Geld zwar auch in Äthiopien, aber in irgendeiner Region investiert. Uns fehlte dabei aber der ökonomische Anreiz. Wir wollten den Kaffeebauern vermitteln: Wenn ich etwas tue, dann kommt da auch was bei raus, und zwar mehr als nur ein guter Preis für den Kaffee.

Meistens ist es sauberes Wasser, vor allem wenn man mit den Frauen spricht. Und wenn man mit den Männern spricht? Robert: Da kommt es vor, dass eher Mopeds gebraucht werden. Das liegt daran, dass Frauen für das Wasserholen zuständig sind. Deshalb sprechen wir neben dem Kooperativen-Beirat, der meist nur aus Männern besteht, auch mit Lehrern und Frauen. Und das zweite sind eben Schulen, von denen es zu wenige gibt. Was waren Eure Learnings bei den Projekten? Martin: Das erste Projekt war ein Brunnen, den wir neben eine Schule haben bauen lassen. Der Gedanke war: Die Schüler brauchen sauberes Wasser, dann kommen sie auch gern zur Schule. Und die Eltern schicken sie zur Schule, weil sie anschließend

Martin: Es gibt zwei Szenarien: Entweder eine Hilfsorganisation setzt dir eine Schule hin, weil du so arm bist, oder aber es wird eine Schule gebaut, von der die Menschen sagen können, dass sie sie sich selbst erarbeitet haben. Das sind grundsätzlich verschiedene Ansätze. Es ist einfach würdevoll, sich etwas zu verdienen. Wer entscheidet, welche Projekte umgesetzt werden? Robert: Wir setzen uns für jedes neue Projekt mit den Bewohnern zusammen und sprechen darüber, was die größten Probleme in der Community sind. Endlich Strom: Solarzellen für eine Gesundheitsstation

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Wasser mitbringen. Der Brunnen versiegte aber nach einem halben Jahr. Wir haben dann herausgefunden, dass der Wasserexperte der Regierung, den wir dafür beauftragt hatten, gar nicht wusste, was er tat. Trial and Error war also schon dabei. Was ist aus den bisherigen Projekten geworden? Martin: Die Schule, die wir vor zwei Jahren gebaut haben, war ursprünglich als Grundschule angelegt. Die Leute vor Ort setzen sich dafür ein, dass die Regierung mehr Lehrer zur Verfügung stellt. Dadurch geht sie inzwischen bis zur siebten Klasse. Die ersten Schüler gehen nun in weiterführende Schulen in die Städte. Daran zeigt sich der Impact unserer Projekte. Euer aktuelles Projekt macht Ihr gemeinsam mit der Welthungerhilfe. Wie kam es dazu? Robert: Wir wollen künftig 45.000 Menschen mit sauberem Wasser versorgen. Für diese Dimension brauchten wir einen Partner. Die Welthungerhilfe hat uns ein eigenes Team zur Verfügung gestellt, das vor Ort nur an unserem Projekt arbeitet. Das ist schon toll! Ihr zahlt faire Preise an die Kaffeebauern, führt Geld vom Umsatz ab, und gleichzeitig darf das Produkt nicht zu teuer für den Kunden sein. War der Start für Euch dadurch schwieriger? Martin: Ein Euro pro Kilogramm ist recht viel, vor allem am Anfang, und wir haben ihn auch wirklich von Anfang an bezahlt. Es gibt viele Modelle, die sagen: Wir geben einen Prozentsatz vom Gewinn ab. Aber in den ersten Jahren machst du ja keinen. Wir sind erst jetzt, nach fünf Jahren, profitabel geworden und haben trotzdem schon 150.000 Euro in Projekte gesteckt. Coffee Circle wirbt mit nachhaltig angebautem Kaffee und fairen Bedingungen. Entsprechende Siegel wie Fairtrade habt Ihr nicht. Warum nicht? Martin: Wir haben in zwei, drei Kooperativen ein Biosiegel eingeführt und die Initialkosten dafür bezahlt. Die Hoffnung war, dass die internationalen Premium-Kaffeekäufer dieses Biosiegel wertschätzen und ebenfalls dafür bezahlen. Der Anbau hat sich dadurch nicht geändert, der war bereits biologisch. Wir waren aber die einzigen, die für die Zertifizierung bezahlt haben. Die amerikanischen Einkäufer von Spezialitätenkaffee legen auf solche Siegel keinen Wert. Daraufhin haben die Kaffeebauern ihren Kaffee nicht wieder zertifizieren lassen.

Fotos: Max Threlfall, Coffee Circle

Wie groß ist der Druck, seine Produkte mit einem Fair-Trade- oder Bio-Siegel zu versehen? Martin: Bio-Supermärkte nehmen uns wegen der fehlenden Siegel nicht in ihr Sortiment auf,

obwohl unser Kaffee bio ist. Auch auf Messen sind wir nicht zugelassen worden, weil wir kein Fair-Trade-Siegel haben. Das ist eine Denke der 80er- und 90er-Jahre. Das Dilemma an einem solchen Siegel ist, dass es eigentlich versuchen müsste, sich abzuschaffen, indem es faire Bedingungen implementiert. Aber die Krux ist ja, dass die sich natürlich nicht abschaffen wollen, weil es ja auch ein Geschäftsmodell ist. Was sagen die Siegel über die Qualität aus? Martin: Nichts, da die Qualität des Produktes bei den Siegeln nicht im Vordergrund steht. Die Prämien werden bezahlt, weil die Kriterien dafür eingehalten werden, und nicht, weil der Kaffee gut schmeckt. Hat eine Kooperative beispielsweise 100 Tonnen Kaffee, von denen 30 Prozent eine richtig gute Qualität haben, ist klar: Der gute Kaffee geht an denjenigen, der viel zahlt, aber keine Zertifizierung will. Und der Rest geht an diejenigen, die für ein Fair-Trade-Siegel bezahlen wollen.

In Ilketunjo stattete Coffee Circle 2011 eine Schule aus.

Wann war der Moment, als Ihr gemerkt habt, dass Euer Geschäftsmodell aufgeht? Robert: Ich weiß nicht, ob man sagen kann, dass das Geschäftsmodell, wie wir uns das ursprünglich ausgedacht hatten, aufgegangen ist. Wir wissen eigentlich jetzt erst, was wir tun. Das liegt daran, dass wir mehr Komponenten haben als beispielsweise E-Commerce-Plattformen, die einfach nur online verkaufen. Wir sind dagegen voll integriert und rösten ab nächstem Jahr den Kaffee bei uns im Haus. Der Vorteil ist, dass wir dadurch nicht so leicht ersetzbar sind wie ein gewöhnlicher Online-Handel. Was würdet Ihr anderen Gründern empfehlen, die überlegen, ein Social Business aufzuziehen? Martin: Als allererstes muss man sich davon lösen, dass die Leute einen kaufen, nur weil man sozial ist. Diese Fehlwahrnehmung sehe ich bei fast allen So-

Martin Elwert und Robert Rudnick haben sich während ihrer Zeit bei der Unternehmensberatung Roland Berger kennengelernt. Martin kümmert sich bei Coffee Circle um die Finanzen und Entwicklungsprojekte, während Robert Kommunikation und Marketing verantwortet.

cial Entrepreneurs. Die Welt schenkt einem nichts. Es ist sehr wichtig, gute Werte und eine sehr gute Story zu haben. Wenn der Sozialaspekt in der Story drin ist, hilft das der Vermarktung. Aber es feit einen nicht davor, dass der Kunde nicht doch zum günstigen Kaffee greift. Deshalb muss man sich bewusst sein, dass es noch viel härter wird, ob es jetzt um die Vermarktung des Produktes geht oder die Finanzierung. Welcher VC findet es schon geil, dass man einen Euro pro Kilogramm vom Umsatz abgibt? Ihr habt trotzdem ein gutes halbes Jahr nach Eurem Start Tengelmann Ventures für Euch gewonnen. Robert: Die fanden unseren Ansatz gut. Die Familie Haub machte uns glaubhaft, dass sie einen längeren Atem hat als Fonds und nicht nach drei Jahren um einen Exit ringt. Strebt Ihr einen Exit an? Robert: Der Markt für Spezialitätenkaffee hat sich erst über die letzten Jahre entwickelt. In den USA, die uns ein paar Jahre voraus sind, hat es jetzt erste Exits gegeben. Unsere Chance steht also nicht schlecht, diesen Markt in Europa zu besetzen und einen Exit hinzulegen. Aber ich denke immer gern in Exits für unsere Gesellschafter, nicht für uns Gründer. Ich kann mir vorstellen, das noch sehr lange zu machen. Allein in Deutschland ist der Markt vier Milliarden Euro schwer. Die Großen können aber diese Qualität von Kaffee nicht. Wobei die meisten Kaffeetrinker in Deutschland an den bitteren Geschmack des Kaffees gewöhnt sind. Martin: Ja, aber das ändert sich. Kaffee ist noch ein Eckprodukt im Supermarkt. Die Preissensibilität bei Kaffee ist höher als bei Butter oder Zucker. Kein Wunder, dass wir bei Kaffee eine ganz miese Qualität haben. Der bittere Geschmack ist ja keineswegs normal, sondern Resultat billiger Röstung und minderwertiger Kaffeebohnen. Wenn der Kunde denkt, für sechs Euro pro Pfund bekomme er den besten Kaffee der Welt und der bittere Geschmack sei normal, dann hat der Kaffeeanbieter ein Glaubwürdigkeitsproblem, wenn er sagt: ‚Das ist gar kein Spitzenprodukt, guter Kaffee kostet nämlich doch 15 Euro das Pfund.‘ Wie wird der Kaffeemarkt in Zukunft aussehen? Martin: Die Leute lernen allmählich, dass Kaffee unterschiedlich schmeckt, je nach Anbaugebiet und Röstung. Kaffee hat doppelt so viele Aromen wie Wein, und von dem gab es vor 40 Jahren auch nicht diese Riesenauswahl im Supermarkt wie heute. Das Gespräch führte Marisa Strobel.

Nah dran: Die Mitarbeiter von Coffee Circle besuchen regelmäßig die Kaffee-Kooperativen. 31


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FOTO-LOCATION: Das Cosmo Hotel Berlin-Mitte verbindet lässigen Luxus mit persönlichem Service. Spittelmarkt 13, 10117 Berlin cosmo-hotel.de

VON TO-DO-LISTEN UND WELTSCHMERZ Beim virtuellen Fotomarktplatz Photocircle fließen bei einem Einkauf 50 Prozent des Preises in Hilfsprojekte. Ein Selbstinterview mit Thomas Heinrich und Katrin Strohmaier

Thomas Heinrich und Katrin Strohmaier Nach dem BWL-Studium arbeitete der Gründer Thomas kurz bei einer Unternehmensberatung. Davon unerfüllt begab er sich auf eine Reise nach Südostasien, wo er auf die Idee für Photocircle kam. Katrin verantwortet die Kommunikation von Photocircle. Sie hat in Berlin und London studiert und ihre Brötchen im Lauf der Jahre mit Journalismus und bei NGOs verdient.

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as motiviert Dich, am Morgen aufzustehen? Thomas: Ich brauche keine Motivation, ich habe einen drei Jahre alten Sohn und eine zwei Monate alte Tochter! Abgesehen davon freue ich mich aber wirklich jeden Tag darauf, an Photocircle zu arbeiten. Ich habe das Glück, mit den angenehmsten und besten Mitarbeitern zusammenzusein und etwas zu tun, das alle Beteiligten glücklich macht. Katrin: Kaffee! Und weil ich den zusammen mit den neuesten Nachrichten konsumiere, fühle ich mich danach tatsächlich sehr inspiriert, meinem Job „mit Sinn“ nachzugehen. Das ist für mich ein positiver Ausgleich zu den meist leider doch überwiegend negativen Neuigkeiten, die der junge Tag dann schon so bereithält. 32

Wer inspiriert Dich? Thomas: Mich inspirieren Menschen, die sich trotz schwieriger Umstände ihre Lebensfreude bewahren. Ich habe nach dem Studium ein Volontariat bei einer kleinen NGO in Guatemala gemacht, die wir nun auch über Photocircle unterstützen. Viele Menschen dort leben in bitterster Armut, und dennoch scheinen die meisten eine positivere Einstellung zum Leben zu haben. Katrin: Ich finde solche Biografien am inspirierendsten, die von Etappensiegen über strukturelle Ungerechtigkeiten erzählen – wie die unserer Fotografin Rada Akbar: Als junge Künstlerin in Afghanistan gefährdet sie regelmäßig ihr Leben, nur weil sie beharrlich das tut, woran sie glaubt. Solche Persönlichkeiten erinnern mich in Momenten kleinlichen Selbstmitleids daran, wie einfach ich es im Leben habe. Worüber ärgerst Du Dich am meisten? Thomas: Darüber, dass immer noch Leute bei Lumas kaufen … Nein, aber im Ernst: Unsere Drucke und Motive sind mindestens genauso gut, wir sind günstiger und bieten einen sozialen Mehrwert. Nur wissen das eben noch nicht genügend Menschen! Katrin: Wahrscheinlich über mich selbst. Zumindest bin ich bei mir selbst am nachtragendsten. Das hat natürlich aus Business-Perspektive seine positiven Aspekte, da ich sehr penibel bin, um nicht zu viele Kriege mit mir selbst austragen zu müssen, wenn ich etwas versemmele. Welche Fehler kannst Du verzeihen? Thomas: Normalerweise macht doch niemand absichtlich oder gerne Fehler, weshalb man sie auch

prinzipiell verzeihen können sollte. Wo mir das Verzeihen schwerfällt, ist, wenn Fehler aus Gleichgültigkeit resultieren. Ansonsten ist Arroganz für mich ein Charakterzug, den ich wirklich nicht ausstehen kann. Katrin: Eigentlich alle, sofern ich eine aufrichtige Entschuldigung bekomme. Am schwersten fällt mir das aber fieserweise bei solchen Ausrutschern anderer, bei denen ich meine eigenen Fehlbarkeiten wiedererkenne. Was möchtest Du noch lernen? Thomas: Privat würde ich gern endlich mal Surfen lernen. In der Arbeitswelt wäre ich gerne organisierter und strukturierter. Ich lasse mich zu oft ablenken und treiben, sodass meine To-do-Liste manchmal auf der Strecke bleibt. Katrin: Richtig gut Arabisch zu sprechen und zu entspannen. Aus professioneller Sicht möchte ich gern ein bisschen mehr über die Dinge lernen, die mich nicht gerade in Ekstase versetzen – zum Beispiel Projektanträge schreiben! Worauf kannst Du nicht verzichten? Thomas: Als Gründer ist man immer mit dem Kopf am Rödeln. Man brütet ständig über neuen Ideen, durchlebt Höhen, Tiefen, Existenzängste. Das zehrt an den Kräften, auch wenn die Arbeit noch so viel Spaß und Erfüllung bringt. Man braucht daher unbedingt einen Ausgleich. Für mich sind das Sport, vor allem Fußball und Basketball, und meine beiden Kinder. Katrin: Kaffee? Und gutes Essen. Der Gedanke an ein leckeres scharfes Curry, ein paar chinesische Teigtaschen oder eine ordentliche Portion Hummus am Abend rettet mich auch schon mal über einen nicht ganz so zufriedenstellenden Tag. NAME: PHOTOCIRCLE (CIRCLE CONCEPTS GMBH) GRÜNDUNG: JULI 2012 GRÜNDER: THOMAS HEINRICH, FRANCESCO LADDOMADA MITARBEITER: VIER STANDORT: SCHÖNEBERG SERVICE: ONLINE-GALERIE FÜR FOTOKUNST photocircle.net

Fotos: Max Threlfall

Was tust Du als Erstes? Thomas: Kaffee trinken und Sportnachrichten lesen. Dann schreibe und beantworte ich erst mal E-Mails und mache mich an die To-do-Liste. Katrin: Nach Frühstück und Nachrichtenkonsum Duschen und laut Musikhören. Da ich mich irgendwo in diesem Prozedere meist ein wenig verliere, besteht die nächste Phase an fast jedem Morgen aus Rennen oder Wie-wild-in-die-Pedale-treten.


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WIE DATEN HELFERN HELFEN Data Science for Social Good unterstützt gemeinnützige Projekte

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pätestens seit Amazon, Google und Facebook ist bekannt, dass die Big-Data-Analyse ein lukratives Geschäft ist. Längst sind Unternehmen durch die Auswertung gesammelter Daten in der Lage, Internet-Nutzern Empfehlungen zu geben, die auf deren Interessen basieren, riesigen Rechenzentren und schlauen Algorithmen sei Dank. Big Data lässt sich aber nicht nur für kommerzielle Zwecke nutzen: Wie mit frei verfügbaren Daten und wenigen Ressourcen sozialen Organisationen geholfen werden kann, zeigen Initiativen wie Data Science for Social Good Berlin, kurz DSSG Berlin, oder Correlaid. Das Problem gemeinnütziger Organisationen ist häufig das gleiche: chronischer Geldmangel. Was sich zumindest innerhalb der Organisation mit engagierten Freiwilligen kompensieren lässt, wird spätestens bei Projekten, die konkretes Fachwissen erfordern, zum Problem. Hier setzen Unternehmen wie Proboneo an: Statt Geldspenden stellen Freiwillige ihr Fachwissen zur Verfügung.

Fotos: DSSG Berlin, Datakind

ANTWORTEN IN DATENSÄTZEN Ein Bereich der Pro-Bono-Arbeit ist die Erstellung von Datenanalyse-Modellen sowie die anschließende Auswertung. Die Initiative DSSG Berlin liefert solche Antworten mithilfe von Big Data im Rahmen sogenannter Data Dives an einem Wochenende. Bei der Premierenveranstaltung vom 23. bis zum 25. Oktober halfen die freiwilligen Data Scientists dem Sozialunternehmen Streetfootballworld, das weltweit Straßenfußball-Initiativen miteinander vernetzt. Die Helfer strukturierten anhand von Texterkennung und automatischer Themenkategorisierung die Antworten eines Fragebogens von Streetfootballworld. Ein voller Erfolg sei auch die Wirkungsanalyse

für Jambo Bukoba gewesen, berichtet DSSG-Berlin-Initiator Daniel Kirsch. Die Initiative kämpft für bessere Bildung, Gesundheit und Chancengleichheit für Kinder in Tansania. Dank offener Daten sowie Daten von Jambo Bukoba konnte DSSG Berlin helfen, die Effizienz des Programms sichtbar zu machen und Argumente für eine Fortsetzung zu liefern. WENIG VERSTÄNDNIS FÜR DATA SCIENCE Schon jetzt plant DSSG Berlin unter ehrenamtlicher Führung von Daniel Kirsch den nächsten Data Dive – eine Herausforderung, wie Kirsch erklärt: „Der Data Dive selbst ist nicht so aufwendig, die Vorbereitung schon.“ Interessenten hat Kirsch ausreichend. Ihnen fehle aber häufig die Kompetenz, ihr Problem aus Data-Science-Sicht einschätzen zu können. Dadurch müssten sich Kirsch und sein Team jedes potenzielle Projekt vorab genau anschauen und prüfen, ob die dazugehörigen Aufgaben auch im Rahmen eines Data Dives umsetzbar sind. Sei das der Fall, gelte es, die Daten mit Blick auf Format und Datenschutz vorab aufzuarbeiten. „Die ganze Vorbereitung dauert etwa drei Monate”, sagt Kirsch. „Wenn alles gut läuft, könnte es sein, dass wir in vier bis fünf Monaten den nächsten Data Dive veranstalten. Ich gehe aber eher vom Oktober nächsten Jahres aus.“ Ein weiteres Problem, dem sich die Wissenschaftler stellen müssen, ist das Image von Big Data und Data Science in Deutschland. „Der Vorteil in den USA ist der angelsächsische Umgang mit Daten und Datensicherheit. Die gehen pragmatischer vor und haben eine viel enthusiastischere Sicht auf das Thema”, erklärt der studierte Mathematiker. „Hierzulande hat das Thema in den Medien einen negativen Unterton. Das erfordert ein anderes Vorgehen.“ ARMUT ANHAND DER DÄCHER FESTSTELLEN Ein anschauliches Beispiel für eine gemeinnützige Datenanalyse liefert Givedirectly, eine New Yorker NGO, die Armut mit direkten Spenden bekämpft. Um die Regionen mit extrem armer Bevölkerung zu identifizieren, holte sich die Organisation Hilfe bei den Pro-Bono-Statistikern Datakind. Je mehr Strohdächer in der Region, desto höher die Armut, besagte die These. Mit existierenden Satellitenaufnahmen und selbstlernenden Algorithmen analysierte Datakind in 507 Dörfern in Kenia und Uganda das Verhältnis von Stroh- und Metalldächern. Das sparte Givedirectly gut 100 Personentage und knapp 4000 Euro.

Extrem arm: Für Givedirectly ortete Datakind Strohdächer.

Premiere: Erster Data Dive von DSSG Berlin

EINFLUSS AUF DAS SOZIALKAPITAL Correlaid aus Konstanz zeigt, dass die freiwillige Unterstützung nicht nur gemeinnützigen Initiativen, sondern auch den Helfenden einen Vorteil bietet. Das derzeit von zwölf Ehrenamtlichen geführte junge Unternehmen setzt auf Studierende, die anhand existierender Probleme je nach verfügbarer Zeit ihr Wissen anwenden und sich dabei in Datenanalyse üben können. Im Pilotprojekt wertet das Team eine Mitgliederbefragung des Pfadfinder- und Pfadfinderinnenbund Nord (PBN) aus, um die Mitgliederstruktur zu verstehen. Ziel ist es, den Einfluss der Pfadfinder auf das Sozialkapital der Jugendlichen zu identifizieren, das über den Zusammenhalt der Gruppe entscheidet. jz 33


BERLIN VALLEY NEWS – WUNSCHZETTEL

EINPACKE ALTERNATIVER STROMANBIETER

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chwächelt der Handy-Akku unterwegs, springt der USB-Solarlader Clicc ein: Das Gerät ist klein wie eine Streichholzschachtel und spendet eine Stunde zusätzliche Sprechzeit für ein Smartphone. Zusätzlich hat das Ladegerät ein integriertes, ultrahelles LED-Licht, das eine kleine Taschenlampe ersetzt. Preis: ab 34,90 Euro. clicc.de

BESTE FREUNDE

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ie Avakai-Holzfiguren haben es in sich: Was wie traditionelles Holzspielzeug aussieht, steckt voll moderner Kommunikationstechnik. Die Figuren kommunizieren miteinander und übermitteln haptische, Audio- und visuelle Signale. So lernen Kinder spielerisch den Umgang mit mobiler Technik. Wer die Figuren bis zum 10. Dezember bestellt, erhält an Weihnachten zunächst eine kleine Überraschung; die paarweise Auslieferung der Figuren erfolgt erstmalig im März. Preis: 109 Euro. vaikai.com

MISCHMASCHINE

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ür Freizeit-DJs genau das Richtige: Das kleine Zwei-Kanal-Mischpult für die Hosentasche kommt ohne eigene Stromversorgung aus. Es gibt Anschlüsse für zwei MP3-Player, eine Lautsprecher­anlage und Kopfhörer. Bei den Designs zeigen die Macher, welche Stadt den Takt vorgibt: Die Ausführungen heißen „Berliner Luft“ oder „Warschauer Straße“. Die ­Pokketmixxer werden auf der Insel Eiswerder in Berlin handgefertigt. Preis: 89,95 Euro. pokketmixer.com

K ANNSTE KNICKEN

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ür Hobbybastler mit Design-Vorliebe bietet Papertrophy das perfekte Geschenk: Tiere aus Papier zum Selberbauen. Neben den vorgefalzten Zuschnitten braucht es lediglich handelsüblichen Kleber und Geduld. Damit die dreidimensionalen Löwen, Pinguine, Gorillas oder auch Dinosaurier – teilweise in Lebensgröße – auch jedem gelingen, liegt jeder Sendung ein Übungsbogen bei. Preis: ab 19 Euro. papertrophy.com

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BERLIN VALLEY NEWS – WUNSCHZETTEL

EN, BITTE! Geschenke, Geschenke! Die Berliner Startups liefern den Stoff, aus dem Wunschzettel sind. Hier sind unsere Tipps fürs Fest

BOTS FÜR KIDS

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it den Baukästen Tinkerbots können Kinder moderne Roboter-Technik testen und dabei die Zusammenhänge zwischen Energie, Mechanik und Sensorik erlernen. Gesteuert werden die Konstrukte über eine App. Laut Hersteller können die Kleinen nichts falsch machen: Alles, was man baut, funktioniert. Auch klassische Lego-Bauteile lassen sich mit Adaptern verwenden. Preis: ab 169,95 Euro. tinkerbots.net

ITALIENISCHE MASSARBEIT

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chuhe nach Maß: Der Berliner Online-Schuhhandel Scarosso arbeitet direkt und ohne Zwischenhändler mit traditionellen Schuhmanufakturen in Italien zusammen. So können die Macher die handgefertigten Schuhe zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. Auch individuelle Gestaltungen sind mit dem Online-Konfigurator auf der Website möglich. Wer die Schuhe ganz traditionell probieren will, kann sich im Laden in der Oranienburger Straße 1–3 einen Überblick verschaffen. Preis: ab 179 Euro. scarosso.com

KR ANEBERGER MIT STIL

E MINI-ME

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Fotos: Vaikai, Pokketmixer, Paprcuts, Clicc, Holger Hoffmann, Soul Bottles, Tinker Bots, Scarosso, Twinkind, Brlo, Belsonno, Amorelie

otobuch war gestern: Mithilfe des 3D-Drucks von Twinkind könnt Ihr Euch selbst verschenken. Nach einem hochauflösenden Rundum-Scan im Berliner Studio in der Auguststraße in Mitte werden die detailgetreuen Mini-Klone innerhalb von zwei Wochen geliefert. Preis: ab 99 Euro. twinkind.com

igentlich gibt es keinen Grund, abgefülltes Wasser zu kaufen. In der Regel ist Leitungswasser in Deutschland nicht nur gesünder, sondern hat auch eine bessere Ökobilanz. Für die Abfüllung daheim liefert Soulproducts stilvolle Glasflaschen und bedruckt sie mit Designs junger Künstler. Was die Unternehmer bewegt? „Wir wollen mit euch gemeinsam feiern, wie schön es ist, jederzeit Leitungswasser trinken zu können und unabhängig von den großen Mineralwasserfirmen zu sein“, heißt es auf der Website. Na dann, Prost! Preis: 24,90 Euro.

soulbottles.co

KUSCHELIGE SENDEPAUSE

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ie vielfältig designten Papierschnitte von Paprcuts.de aus dem federleichten und hauchdünnen Vliesstoff Tyvek verarbeitet das junge Unternehmen per Hand zu schlanken, reiß- und wasserfesten Accessoires. Ein zwölfmonatiges Rückgaberecht garantiert die Langlebigkeit der Produkte, darunter Portemonnaies, Tabakbeutel und Kosmetiktaschen. Sehr praktisch sind auch die in zwei Größen erhältlichen Handyhüllen: Die sind innen mit Filz bezogen, der das Display nicht nur schützt, sondern auch poliert. Preis: ab 12,99 Euro. paprcuts.de Texte: Lilo Brißlinger 35


BERLIN VALLEY NEWS – WUNSCHZETTEL

NUR NICHT SO SCHÜCHTERN

WÄRMT INNEN UND AUSSEN

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ür alle, die es lieber herb als süß mögen: Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft gibt es Brło Craft Beer als Sixpack mit drei selbstgebrauten Biersorten im Holzstiegerl. Das Ganze kommt im Paket zusammen mit einem warmen Hoodie für die kalten Tage. Zwei Designs stehen zur Auswahl. Preis: 65 Euro. brlo.de

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em Winterspeck mit Erotik an den Leib zu rücken, ist vielleicht die schönste Ablenkung vom Feiertagsstress. Unterstützung kommt in Form einer hübsch verpackten Weihnachtsbox von Amorelie. Die ausgewählten Produkte versprechen vor allem eins: sinnliche Weihnachten zu zweit – oder auch allein. Preis: 79,90 Euro. amorelie.de

KOMM KUSCHELN

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ine gute Nacht ist die beste Voraussetzung ür einen guten Tag“, lautet das Credo von Belsonno. Das Berliner Unternehmen liefert das passende Zubehör: individuell angefertigte Bettwäsche. Maße, Stoff und Farbe können ebenso frei gewählt werden wie der Verschluss. Auf Wunsch markiert Ihr mit Euren Initialen oder einer Stickerei Euren persönlichen Kuschelbereich. Preis: ab 80 Euro. belsonno.de


B E R L I N VA L L E Y N E WS – P L ÄT Z C H E N A B E N D

GRÜNDER BACKEN

Wir haben Gründer und Investoren zum Berlin-Valley-Plätzchenabend eingeladen

Fotos: Max Threlfall

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CHANYU XU, Gründerin von Eating with the Chefs, ist in einer Gastronomenfamilie groß geworden. „Meine Eltern waren immer im Restaurant, auch und vor allem an den Feiertagen.“ Seit sie sich zur Ruhe gesetzt haben, feiert die vierköpfige Familie Weihnachten daheim in Kassel. Ein paar Tage hat sich Xu dafür freigenommen, dann geht es zurück an die Arbeit. „Abschalten ist schwierig, in der Startup-Welt kann es jederzeit zum Notfall kommen“, sagt die junge Seriengründerin.

u Weihnachten werden nach schöner alter Tradition in vielen Familien Plätzchen gebacken. Doch dafür braucht man Zeit. Die fehlt im hektischen Alltag oft, vor allem wenn man gerade ein Unternehmen gegründet hat oder als Investor Startups betreut. Wir haben Gründer und Investoren eingeladen, sich die Zeit zu nehmen. Beim Backen haben wir ein wenig über die Bedeutung von Weihnachten gesprochen und darüber, wie es gelingt, genug Zeit für Familie und Freunde zu reservieren. Die gemeinsam gebackenen Plätzchen haben wir einer Flüchtlingseinrichtung der Caritas gespendet. Wir bedanken uns herzlich bei Eating with the Chefs, die uns bei der Organisation unterstützt haben, und bei Marley Spoon, die uns ihre schöne Küche, das Werkzeug, die Rezepte und ihr Know-how zur Verfügung gestellt haben. Der Abend hat viel Freude gemacht und wird zur Nachahmung wärmstens empfohlen.

Für JÖRG RHEINBOLDT, den Chef des Plug and Play Accelerator, und seine Familie ist Weihnachten eine Zeit des Zusammenseins. „Da ich am 24. Geburtstag habe, sind die Feierlichkeiten etwas geballt.“ Mittags wird Geburtstag gefeiert und dann geht’s mit Weihnachten weiter. „Wir genießen die Tage, an denen unsere europäischen und amerikanischen Freunde alle mal einen Gang runterschalten“, sagt er. „Ein wichtiger Teil des Plans für die Feiertage ist, keinen Plan zu haben.“

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B E R L I N VA L L E Y N E WS – P L ÄT Z C H E N A B E N D

LIZ VON WAGENHOFF verbringt über Weihnachten ein paar Tage mit ihrer Familie in der Natur Nordhessens. „Es gibt kein Internet, das werden andere Tage, auf die ich mich schon freue“, sagt die Art-Direktorin von Einhorn Products. „Danach kann man die Welt mit neuen Augen sehen.“ Unterm Jahr die richtige Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, findet sie nicht schwer: „Ich mag alles, was ich arbeite, herzensgerne.“

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PHILIPP HARTMANN, Gründer und Partner bei Rheingau Founders, fährt über die Feiertage zum Kitesurfen. „Weihnachten ist der Schlusspunkt des Jahres, da fällt der Druck ab. Vorher muss alles in den Büchern stehen, damit wir entspannt ins neue Jahr starten können.“ Firmengründen, findet er übrigens, sei dem Kitesurfen ganz ähnlich: „Man muss die richtige Welle erwischen.“


B E R L I N VA L L E Y N E WS – P L ÄT Z C H E N A B E N D

Fotos: Max Threlfall

PHILIP SIEFER, Gründer von Einhorn Products, freut sich, dass er zum vierten Mal Patenonkel wird, und sagt, als Gründer lerne man zu priorisieren: „Weihnachten ist das Fest der Kinder.“ Unterm Jahr hält er sich über die Ereignisse in der Familie über eine Whatsapp-Gruppe auf dem Laufenden. Für Freunde und Familie nimmt er sich Zeit. Denn: „Für alles, was wichtig ist, ist immer Zeit da.“

TILL NEATBY, Gründer von Marley Spoon und Gastgeber an diesem Abend, mag es zu Weihnachten traditionell mit Kerzen am Baum, leckerem Essen und der Familie. Rituale sind ihm wichtig, auch im beruflichen Alltag: „Ich verlasse das Büro meist um halb sieben, um noch etwas Zeit mit meiner Tochter zu haben und sie ins Bett zu bringen. Danach koche ich meist gemeinsam mit meiner Frau und genieße den Abend mit ihr.“

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BERLIN VALLEY NEWS – SPENDENAKTION

DIE GROSSE STARTUP-T MBOLA Berlin Valley News sammelt zu Weihnachten Spenden für das Deutsche Kinderhilfswerk, das sich um Flüchtlingskinder kümmert. Als Dankeschön verlosen wir tolle Produkte, die Berliner Startups zur Verfügung stellen. Herzlichen Dank an die Startups und an alle Spender!

PANONO CAMERA

PANONO hat uns eine der brandneuen Kameras zur Verfügung gestellt. Mit nur einem Klick erstellt die Panono Camera ein Kugel-Panorama, 360 mal 360 Grad. Dazu wirfst Du sie senkrecht in die Luft – am höchsten Punkt lösen die 36 Einzelkameras automatisch aus. In der Panono Cloud werden die 36 Teilaufnahmen zu einem nahtlosen Kugel-Panorama mit einer Gesamtauflösung von 108 Megapixeln zusammengefügt.

JEDER DRITTE FLÜCHTLING IN DEUTSCHLAND IST EIN KIND. DIESE KINDER BRAUCHEN UNSERE HILFE! DESHALB BITTEN WIR UM SPENDEN FÜR DAS DEUTSCHE KINDERHILFSWERK, DAS GEFLÜCHTETE KINDER UNTERSTÜTZT. UNTER ALLEN TEILNEHMERN DER SPENDENAKTION VERLOSEN WIR ALS DANKESCHÖN DIE HIER GEZEIGTEN PRODUKTE VON BERLINER STARTUPS. DAS TEILNAHMEFORMULAR FINDET IHR AUF UNSERER WEBSITE. TEILNAHMESCHLUSS IST DER 31. DEZEMBER. berlinvalley.com

PREMIUM-ROTWEIN-SET Das erfahrene Team von WINE IN BLACK hat ein Premium-Rotwein-Set zusammengestellt, das höchsten Ansprüchen genügt: Zum Set gehören eine Flasche L’Aventure ‚Estate Cuvée‘ Paso Robles 2010 (97 von 100 Punkten von Robert Parker), eine Flasche Ca’ Rome’ Barolo ‚Vigna Ceretta‘ 2011 (97 von 100 Punkten von James Suckling) und eine Flasche Terroir al Límit Cariñena ‚Dits del Terra‘ 2011 (95 von 100 Punkten von Robert Parker). Zum Wohl!

1× 40


BERLIN VALLEY NEWS – SPENDENAKTION

EINE ANZEIGE IN BERLIN VALLEY NEWS Bekommt Euer Startup genug Aufmerksamkeit? Eine Anzeige kann helfen. BERLIN VALLEY NEWS ist das führende Start­upMagazin für Unternehmer und Entscheider. Es erscheint monatlich mit 25.000 Exemplaren und wird kostenlos bei Events in Berlin und Deutschland verteilt und direkt an mehr als 3000 Startups, Coworking Spaces und Cafés versandt. Mehr als 6000 Abonnenten beziehen Berlin Valley News online. Wir vergeben zwei mal eine halbe Anzeigenseite.

EXIT GAME MISSION

Fotos: Panono, Wine in Black, Safterei, Kochzauber, EXITBerlin, Zipjet, Eatfirst, Berliner Berg, Meine kleine Farm, Koawach, Coffee Circle, Nannuoshan/ Anja Läufer

Was ist das wichtigste an einem Startup? Das Team. Darum ist Team Building auch eine zentrale Aufgabe. EXIT bietet das ultimative Live-Escape-Game in Berlin als ganz besonderes Teamerlebnis an. Taucht ein in eine Welt voller Rätsel und Geheimnisse! Nur im Team könnt Ihr die Mission erfüllen – und aus dem fensterlosen Bunker entkommen. Ihr bekommt einen Gutschein und könnt Euch eine der vier Missionen aussuchen.

SAUBERE WÄSCHE Für manche Menschen ist Bügeln eine Meditation. Für andere ist es einfach nur lästig und zeitraubend. Für diese Leute bietet ZIPJET eine komfortable Lösung: Die Wäsche wird zu Hause abgeholt und gewaschen, getrocknet und gebügelt zurückgebracht. Bequemer geht es nicht. Mit einem von drei Gutscheinen im Wert von je 35 Euro könnt Ihr den Service ausprobieren.

KOCHBOX

Wer keine Zeit zum Einkaufen hat und dennoch nicht auf selbstgekochtes und gesundes Essen verzichten will, kann sich die Kochboxen von KOCHZAUBER direkt nach Hause liefern lassen – Rezept und Anleitung inklusive. Die Zubereitung dauert nur 30 Minuten. Kochzauber spendiert drei Gutscheine für Original-Kochboxen. Guten Appetit!

DINNER FÜR VIER

Lust auf ein gutes Essen von einem Spitzenkoch, aber keine Lust, aus dem Haus zu gehen? EATFIRST ist ein Online-Restaurant mit internationaler Küche. Um Frische, Nährstoffe und Geschmack zu erhalten, werden die Gerichte gekühlt geliefert. Du musst sie nur in wenigen Minuten erhitzen. Eatfirst gibt ein Abendessen für vier Personen im Wert von 100 Euro aus. 41


BERLIN VALLEY NEWS – SPENDENAKTION

CRAFT BEER 3×

SAFTBOX

Neuer Geschmack im Glas: Die BERLINER BERG BRAUEREI ist eine handwerkliche Brauerei in Neukölln, die die deutsche Brautradition mit den Ideen und der Kreativität der US-amerikanischen Craft-Beer-Bewegung verbinden und so etwas Neues schaffen will: Lager, Pale Ale und bald auch Berliner Weiße. Zu gewinnen gibt es drei Kisten Lager. Prost!

Eine reife Leistung: Roh, natürlich, kaltgepresst und ohne Zusätze, fruchtig erfrischend oder intensiv grün – das Herstellungsverfahren der SAFTEREI schafft es, einen Korb Obst und Gemüse in eine Flasche zu füllen. Die veganen und zu 100 Prozent naturbelassenen Säfte werden vom Körper optimal verwertet. Für zwei Gewinner gibt es je eine Saftbox mit allen Sorten.

2× 10 ×

TEEVERKOSTUNG

Das richtige für eine kleine Auszeit: NANNUOSHAN bietet ein einzigartiges Sortiment hochwertiger chinesischer Tees, das direkt bei Chinas Teebauern gekauft wird. Im neu eröffneten Teesalon in Mitte kann der Besucher die Welt des Tees entdecken. Nannuoshan stellt fünf Gutscheine für je zwei Personen für eine Teeverkostung im Teesalon inklusive Lieblingstee zum Mitnehmen zur Verfügung.

KAFFEE UND TASSE

Kaffee genießen ohne schlechtes Gewissen? COFFEE CIRCLE glaubt daran, dass Du wissen möchtest, wie Dein Biokaffee angebaut, geerntet und schließlich geröstet wurde. Denn all dies beeinflusst den Geschmack und Säuregehalt des Kaffees. Unter den Teilnehmern verlost Coffee Circle zwei Sets mit Kaffee und Tasse.

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SCHMALZ

Die Wurst von MEINE KLEINE FARM ist „Meat on a Mission“: Denn wer auf anonymes Massenfleisch verzichtet und nur ab und zu Fleisch mit Gesicht von glücklichen Schweinen kauft, schafft gutes Karma – für sich und die Tiere. Meine kleine Farm spendiert zehn Gläser Schmalz.

TRINKSCHOKOLADE „Die Welt braucht Dich wach.“ Das behauptet KOAWACH. Zum Aufwachen empfiehlt das Team seine Trinkschokolade mit Guarana und feinen Gewürzen. Alles wird produziert von Biobauern aus Lateinamerika und wird direkt und fair gehandelt. Für unsere Spendenaktion stellt Koawach drei Probiersets mit verschiedenen Sorten zur Verfügung.

Texte: Corinna Visser


Deutsche Bank

Wie kommen Start-ups weltweit ins Spiel? Gute Ideen brauchen starke Partner. Wir unterstützen junge Wachstumsunternehmen mit kompetenter Beratung und fokussierten Bankdienstleistungen, damit sie sich ganz auf ihre Geschäftsidee konzentrieren können. In Deutschland und weltweit. So wie bei der Onefootball GmbH, bei der aus möglich wirklich wurde. www.deutsche-bank.de/startups

Onefootball GmbH, mit 20 Millionen App-Downloads erfolgreichste mobile Fußballplattform – und seit ihrer Gründung Kunde der Deutschen Bank.


BERLIN VALLEY NEWS – BÜROBESUCH

WORK IN PROGRESS Die Räume von Glossybox mit Blick auf die Spree spiegeln das Erscheinungsbild der Beauty-Box wider: Das Büro ist elegant, feminin und modern zugleich

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eil ihm die Wände zu pink waren, verschob Charles von Abercron den Einzug ins Büro um knapp zwei Wochen. Der Gründer von Glossybox übernahm bei der Einrichtung der Kreuzberger Räume die Rolle des Innenarchitekten. Seine Vision: ein modernes, angenehmes Arbeitsklima zu schaffen, das zwar zum Thema passt, in dem man aber nicht von Pink und Blumen erschlagen wird. Das hufeisenförmige Büro an der Spree, das im November 2014 bezogen wurde, spiegelt den Charakter von Glossybox wider. Zum einen kamen die Boxen selbst als Dekoration zum Einsatz, zum anderen ist wie beim Aufbau des erfolgreichen Geschäftsmodells auch in der Gestaltung viel aus eigener Kraft entstanden. Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei die Mitarbeiter.

Als Glossybox in der Finanzkrise 2013 kurz vor dem Aus stand, habe die Firma es nur dank der richtigen Mitarbeiter geschafft, sich wieder aufzurappeln, erinnert sich Sachar Klein, Leiter der globalen Kommunikation von Glossybox. Die Mitarbeiter sind neben den Kunden ein zentrales Element für den Erfolg des Unternehmens. Bei der Bürogestaltung wird deshalb besonders darauf geachtet, dass sich die 81 Mitarbeiter am stetig wandelnden Berliner Standort wohlfühlen. Dafür sorgen unter anderem die gemütlichen Sofaecken, die zum informellen Austausch zwischendurch einladen. Auf 1300 Quadratmetern bietet das großzügig gestaltete Büro dem internationalen Team aus 14 Nationen viel Raum für Ideen – und Bewegung. So kommt es schon mal vor, dass Mitarbeiter mit

Freiraum: Neben Arbeitsflächen bleibt Platz für Yoga-Übungen und zum Rollerfahren.

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einem Roller von einem Ende des Büros zum anderen fahren, um sich mit Kollegen auszutauschen. Ungeachtet der räumlichen Weite wird bei Glossybox viel Wert auf gute Zusammenarbeit gelegt. Im Büro herrscht eine familiäre Atmosphäre, die bei gemeinsamen Essen, Feiern sowie wöchentlichen Yoga- und Englischstunden gefördert wird. Alle Mitarbeiter sind außerdem mit ihrem Porträt auf einer großen Fotowand zu finden. Das elegante Büro mit Meetingräumen, die nach visionären Modeschöpfern wie Yves Saint-Laurent oder Coco Chanel benannt sind, wird bald noch schöner. In den kommenden Monaten soll ein Innenarchitekt an Bord kommen, der sich um ein Makeover des Kosmetikversands kümmern wird. Schließlich ist Glossybox wie die eigenen Kunden: immer offen für Neues. cl

Ikone: Yves Saint-Laurent ziert einen Meetingraum.


BERLIN VALLEY NEWS – BÜROBESUCH

Update: Der Bildschirm informiert über Neuigkeiten.

Wertgeschätzt: Jeder Mitarbeiter findet sich an dieser Wand wieder.

Gemütlich: Die Sofas dienen für kurze Besprechungen ebenso wie für ein Päuschen.

Spreeblick: Das Büro liegt direkt am Wasser.

NAME: GLOSSYBOX (BEAUTY TREND GMBH) GRÜNDUNG: 2011 GRÜNDER: CHARLES VON ABERCRON, JANNA SCHMIDT-HOLTZ MITARBEITER: 81 IN BERLIN, 160 WELTWEIT STANDORT: KREUZBERG SERVICE: BEAUTY-BOXEN MIT ABO-MODELL glossybox.de Weiträumig: Hier gibt es Arbeitsplätze und lauschige Ecken.

Wenn‘s länger dauert: Maniküre bei der Telefonkonferenz

Fotos: Max Threlfall

Hübsch: Die Sondereditionen der Glossybox

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„FINTECH WIRD EINE EXTREM WICHTIGE ROLLE SPIELEN“ Eventures-Partner Luis Hanemann über die Top-Ereignisse 2015 und die Trends für das neue Jahr Und welcher Großkonzern hat das Thema auch verstanden? Ich habe kürzlich Paul Achleitner, den Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, auf einer Veranstaltung gehört. Da hatte ich den Eindruck, die haben noch nicht den großen Durchblick. Sie haben zwar etwas angekündigt, aber es wird noch dauern, bis da etwas kommt. Wer das Thema gut macht, sind beispielsweise Handelsunternehmen, unter anderem einer unserer Geldgeber, die Otto Group. In den Medien sehe ich neben Axel Springer wenige Verlage, die die richtigen Schlüsse aus der Digitalisierung gezogen haben. Luis Hanemann ist seit Beginn des Jahres 2015 Partner bei der VC-Gesellschaft Eventures in Berlin. Zuvor hat der 31-Jährige vier Jahre für Rocket Internet gearbeitet, zuletzt als Chief Marketing Officer. Daneben gründete er 2012 die Online-Marketing-Agentur Trust Agents. Luis hat an der TU Berlin BWL studiert und seine Diplomarbeit über Social Businesses geschrieben.

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uis, ein kurzer Blick zurück, was hat Dich 2015 überrascht? Ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Großkonzerne das Thema Digitalisierung und Startups jetzt ernst nehmen. Man bekommt inzwischen als VC oder als Startup relativ schnell Gesprächstermine – und das auch gleich auf Vorstandsebene. 2015 war das Jahr des Durchbruchs. Es ist gut für uns Investoren, weil wir hier mögliche weitere Geldgeber finden, und natürlich ist es gut für das ganze Startup-Ökosystem.

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Was war sonst noch wichtig für die VC- und Startup-Szene? Für mich ganz klar, dass Berlin jetzt unangefochten zu den Top zwei Standorten in Europa gehört. Ich würde nicht sagen, wir sind Nummer eins, weil London extrem wichtig ist. Aber in einigen Vergleichen liegt Berlin vorn, etwa in der Frage, wie viel Geld in diesem Jahr investiert wurde. Das hat viel mit Rocket Internet und den großen Investments zu tun, aber daneben hat sich noch viel mehr entwickelt, sodass Berlin sich nicht verstecken muss. Berlin ist in der VC-Branche kein Geheimtipp mehr und steht auch im Fokus ausländischer Investoren. Was ist 2015 schiefgelaufen? Ich hätte mir gewünscht, dass die Beschlüsse zur Vorratsdatenspeicherung und zur Netzneutralität so nicht gefallen wären. Es heißt zwar, es gibt keine Diskriminierung, aber zwei Absätze später steht, dass Premiumdienste bevorzugt werden können. Als Bürger halte ich es für wichtig, dass alle freien Zugang ins Netz haben, und als VC ist mir wichtig, dass ein junges Startup keinen Wettbewerbsnachteil hat, wenn es mit einem großen Player konkurriert.

Wie sieht das Investitionsklima für 2016 aus? Ich denke, es wird zu einer Wertberichtigung bei den Einhörnern, also bei den Startups mit Milliardenbewertung, kommen. Wir erwarten nicht, dass hier eine Blase platzt, aber dass es zu einer vernünftigen Anpassung kommt. Das hat auch schon angefangen. Wo zum Beispiel? Beim Bezahldienst Square zum Beispiel, der von den Investoren mit sechs Milliarden Dollar bewertet wurde und für drei Milliarden Dollar an die Börse gegangen ist. Insgesamt glaube ich, dass das Investitionsklima gut bleibt. Aber es wird schwieriger für Business-Modelle, die kein Geld generieren. So sollte es ja auch sein. Das klingt banal, aber teilweise gab es in der VCWelt die Auffassung, solange es viele Besucher oder Nutzer gibt, wird sich die Monetarisierung irgendwann lösen. Das gilt jetzt nicht mehr? Jetzt wollen sie verstärkt Business-Modelle mit Umsätzen sehen, von Gewinnen ist da noch nicht zwangsläufig die Rede. Aber der Druck wächst, weil man weiß, dass sich das Investitionsklima irgendwann verschlechtern wird. Ich glaube, das wird noch nicht Anfang 2016 sein, aber vielleicht NAME: EVENTURES GRÜNDUNG: 1998 GRÜNDER: THOMAS GIESELMANN, MATHIAS SCHILLING MITARBEITER: CIRCA 30 STANDORT: BERLIN-MITTE SERVICE: RISIKOKAPITAL FÜR GRÜNDER AUS DEN BEREICHEN INTERNET UND SOFTWARE


BERLIN VALLEY NEWS – AUSBLICK

auch nicht, an Orte zu gehen, die nicht zu den Startup-Hotspots gehören. Wir sind kurz davor, in Porto in Portugal ein Investment abzuschließen bei einem Startup, das eine extrem spannende App-Technologie entwickelt. Gibt es auch Trends im Bereich Finanzierung? Ja, ich finde es zum Beispiel bemerkenswert, dass das Volumen des Crowdfunding in den USA ähnlich hoch ist, wie das des gesamten VC-Marktes. Überhaupt kommt immer mehr ‚artfremdes Kapital‘ in den Markt, etwa von Hedgefonds und Private Equity, die früher nie in Startups investiert hätten. Warum jetzt? Weil die Zinsen niedrig sind und aus Mangel an Alternativen. Für einige hat das ja auch gut funktioniert. gegen Ende des Jahres, abhängig davon, wie stark diese Wertberichtigungen sein werden. Spielt die Terrorgefahr für die Investoren eine Rolle? Weniger. Startups im Security-Bereich profitieren natürlich eher davon. Aber sonst spielt das in unserer Branche kaum eine Rolle. Welche technischen Trends siehst Du? Fintech wird weiterhin eine extrem wichtige Rolle spielen. Wir haben relativ viele Investments dort – unter anderem in Tandem, eine Bank in UK, die 2016 launchen wird, und Azimo, einen Service, der Geldtransfer deutlich günstiger macht. Es gibt einen starken Bedarf der Konsumenten nach nutzerfreundlichen Lösungen auch im Versicherungsbereich, wie zum Beispiel der Zuspruch zu Friendsurance zeigt. Für Fintech braucht man einen langen Atem. Wie lange wird es dauern, bis der Durchbruch kommt? Das geht einher mit der Frage, wie lange die Start­ ups finanziert sind. Derzeit sind die klassischen Banken vor allem mit einem Thema beschäftigt: Regulierung. Doch irgendwann werden sie beginnen, in die neuen Services zu investieren und Fintechs zu übernehmen. Das wird innerhalb der kommenden fünf Jahre passieren. Die Direktbanken fangen schon an, sich anzupassen. Was sind andere große Themen? Property Tech wird groß werden, also alles rund um Immobilien. Es geht um die ganze Wertschöpfungskette, der eine will den Makler ersetzen, der andere kümmert sich um die Einrichtung der neuen Wohnung. Da werden wir viele Startups sehen im kommenden Jahr.

Sensoren explodiert gerade. Das sehen wir an den Pitches: Immer mehr Unternehmen statten Maschinen mit Sensoren aus. Das ist ein Teilbereich des Internets der Dinge, der im Moment enorm an Fahrt gewinnt. Bei Digital Health muss sich jetzt zeigen, dass die Anbieter mehr können als Schritte zählen und Fitnessarmbänder. Aber wenn man die Ankündigungen der Krankenkassen hört in Richtung Datenschutz, sehe ich nicht, dass da nächstes Jahr der Durchbruch kommt. Wie erkennt Ihr Trends? Wir haben zwei verschiedene Herangehensweisen. Die eine ist technologiegestützt. Wir haben ein Tool, das den gesamten Startup-Markt analysiert. Was wird da genau beobachtet? Das Tool hat etwa 100 verschiedene Datenquellen. Da werden wöchentlich 5000 Startups eingespeist, am Ende kommen 20 bis 30 Startups he­ raus, die wir uns in der Woche ansehen. Wir sind ein Team von weltweit weniger als 30 Leuten, anders könnten wir 5000 Startups nicht bewältigen. Der andere Weg ist der klassische: Wir gehen auf Veranstaltungen, treffen Gründer und lassen uns Intros machen zu spannenden neuen Gründern. Besteht da nicht die Gefahr, dass man sich zu sehr in den immer gleichen Kreisen bewegt und nichts Neues mitbekommt? Ich sehe dieses Risiko bei uns und anderen Investoren auch, dem kann man erstens durch den Technologieansatz entgegentreten. Wir sprechen proaktiv interessante Startups an, auch wenn sie uns niemand empfohlen hat. Das hilft, das Risiko zu minimieren. Und wir scheuen uns zweitens

Welche Rolle spielt das Bauchgefühl bei der Entscheidung über ein Investment? Am Ende spielt es noch eine große Rolle. Die Technologie unterstützt uns bei der Selektion, aber die Entscheidung treffen wir als Menschen beziehungsweise als Team. Wir haben einmal die Woche eine Zeit, in der wir zusammenkommen, entweder persönlich oder über Video Call, und dann sprechen wir über die Firmen und auch über unsere Bauchgefühle und treffen unsere Entscheidung. Wie wird eine Entscheidung getroffen? Am Ende entscheiden die Partner, aber jeder im Team kann zu der Entscheidung beitragen. Ist das eine Mehrheitsentscheidung? Wenn ein Partner von einer Sache komplett überzeugt ist, dann ist es seine Aufgabe, die anderen zu überzeugen. Aber im Zweifel sagt man dann als VC eher nein, falls es zu keinem Konsens kommt. Was hast Du Dir für 2016 vorgenommen? Ich habe mir vorgenommen, eine bessere Balance zu finden zwischen meinen Aufenthalten in Berlin und meinen Reisen. In den letzten fünf Wochen war ich in fünf verschiedenen Ländern: Polen, Schweden, Großbritannien, Frankreich und Portugal. Und dann werden wir die Eventures-Plattform weiterentwickeln, über die wir unseren Portfo­lio­ unternehmen zum Beispiel Marketingunterstützung und nützliche Tools bereitstellen. Darin unterscheiden wir uns von anderen VCs, wir nennen es den Eventures-Effekt. Und wir ziehen in ein neues Büro am Checkpoint Charlie, das wollen wir mit Leben füllen. Das ist unser Bekenntnis zum Standort Berlin. Das Gespräch führte Corinna Visser.

Fotos: Max Threlfall

Was ist der Treiber dieser Entwicklung? Die Größe des Marktes und seine Ineffizienzen sowie die Bereitschaft der Kunden, so etwas jetzt auch digital zu machen. Bei den Maklern ist es natürlich auch die geänderte Gesetzeslage. Würden wir über 2017 sprechen, dann würde ich sagen, dass sich auch im Bereich Law Tech viel tut, also bei der Digitalisierung der Rechtsthemen. Eines der ersten Startups hier ist Flightright, doch da kommen viele weitere Startups mit Potenzial. Allerdings sehe ich da eher kleinere und weniger globale Player. Gibt es weitere Trends? Alles was mit Sensoren zu tun hat: von Digital Health bis zum Maschinenbau. Der Einsatz von 47


BERLIN VALLEY NEWS – AUSBLICK

AUSBLICK 2016:

„SEXYNESS REICHT NICHT MEHR“ Prognosen und gute Vorsätze – wir haben uns umgehört, was Berliner Gründer vom kommenden Jahr erwarten

Frage

1

Was kommt 2016 auf die Startup-Szene zu?

2

Was habt Ihr Euch für 2016 vorgenommen?

PATRICK BUNK GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER, UBERMETRICS

SEBASTIAN STRICKER GRÜNDER, SHARETHEMEAL

1. Gute Intentionen in der Gesetzgebung führen häufig zu unbeabsichtigten Folgen. Daher wünschen wir uns möglichst wenig neue Gesetze, die uns wieder neue Rechtsunsicherheiten bescheren.

1. 2016 wird ein spannendes Jahr für die ganze Startup-Szene. Ich gehe davon aus, dass das Interesse der Investoren steigt und mehr Kapital verfügbar sein wird. Aber auch die Politik dürfte die dynamische Entwicklung zunehmend aufmerksam verfolgen.

1. Schwer zu sagen, gerade was neue Technologien angeht. Aber hoffentlich kippt das Anti-­ Angel-Gesetz. Die Zukunft können wir aber nicht vorhersagen, wir sind ja keine Magier, sondern Einhörner!

2. Wir wollen so vielen Kindern wie möglich helfen. Seit dem 12. November können Smartphone-Nutzer auf der ganzen Welt unsere App Sharethemeal herunterladen. Noch nie war es so einfach, etwas Gutes zu tun. Denn es reicht ein Klick in der App, und jeder Handybesitzer kann durch Sharethemeal ein hungerndes Kind mit einer Mahlzeit unterstützen. Das ist eine enorme Chance im Kampf gegen den Hunger auf der Welt.

2. Die Weltherrschaft. Haha. Naja, nicht ganz. Natürlich wollen wir wachsen und am besten kauft ganz Deutschland nur noch Einhorn-Kondome. Wenn es gut läuft, wollen wir in die USA expandieren. Aber das kann man jetzt alles noch nicht sagen. Und wir wollen natürlich mit unserem Fairstainability-Programm vorankommen. Im Vordergrund steht hier die Plantage. Hier starten wir nächstes Jahr die ersten Projekte.

2. Wir werden weiter hart arbeiten, um mindestens so schnell zu wachsen wie dieses Jahr, und die internationale Expansion vorantreiben.

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Frage

PHILIP SIEFER CHIEF EXECUTIVE UNICORN UND GRÜNDER, EINHORN PRODUCTS


BERLIN VALLEY NEWS – AUSBLICK

MARKUS WITTE GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER, BABBEL 1. Das mit der Zukunft ist natürlich immer so eine Sache … Ich sehe aber durchaus ein Thema, das 2016 sehr akut wird: Trotz aller Fundings wird es für viele Berliner Startups immer schwerer, talentierte Menschen für ihr Unternehmen zu gewinnen und zu halten: gerade dann, wenn kein funktionierendes Business-Modell vorliegt, es an Nachhaltigkeit und Vision im Produkt fehlt, oder schlimmstenfalls kein eindeutiger Use Case in Sicht ist. Sexyness reicht dann leider auch nicht mehr. 2. Unser Produkt steht auch 2016 klar im Fokus. Sprachenlernen stetig besser zu machen, ist ja bekanntermaßen unsere Vision. Darüber hi­naus geht es für uns weiterhin um internationales Wachstum. In unseren traditionellen europäischen Märkten werden wir unsere Präsenz noch stärker ausbauen und auch in den USA die nächste Stufe einleiten. Darüber hinaus erschließen wir stetig neue Märkte wie beispielsweise Australien oder Kanada.

DAS TEAM VON ECOSIA 1. Zum einen werden 2016 mobile Geräte die Nutzung von Desktops noch weiter einholen. Das ist natürlich auch für Ecosia wichtig, denn die Suchmaschine gibt es auch als App. Ein anderer inte­ ressanter Trend ist, was auf Englisch bereits gängig als „search beyond search“ beschrieben wird. Gerade in den letzten Jahren sind alternative Suchmaschinen entstanden – wie Duckduckgo, Benefind oder Ixquick –, die sich jeweils auf unterschiedliche Angebote konzentrieren. So spezialisiert sich beispielsweise Qwant auf das Geschäft mit E-Commerce und Umsätze aus dem B2B-Bereich. „Search beyond search“ bedeutet allerdings auch, dass andere Apps wie Facebook oder Pinterest derzeit an Tests für eine eigene, interne Suchmaschine arbeiten. Somit können Nutzer von diesen Plattformen aus Suchaufträge, die thematisch im Rahmen dieser Apps verwendet werden, direkt dort ausführen, anstatt extra auf Ecosia, Google oder eine andere Plattform wechseln zu müssen. Auch das muss ganz ernst beobachtet werden.

2. Ecosia hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 mindestens eine Milliarde Bäume zu pflanzen. Wenn wir das tatsächlich schaffen wollen, müssen wir sehr viel mehr Leute davon überzeugen, Ecosia zu nutzen. Für das Team heißt das konkret, dass wir uns hauptsächlich folgende Ziele gesetzt haben: unser Produkt – die Website – verbessern. Das Konzept von Ecosia (mit einer Suchmaschine Bäume zu pflanzen) überzeugt vor allem aufgrund seiner Simplizität. Der Nutzer muss lediglich eine Suche bei Ecosia eingeben und kann so kostenlos für die Umwelt spenden. Seit Mitte 2014 hat Ecosia nun eine Partnerschaft mit Bing, sodass die Suche nun um 34 Prozent schneller ist als zuvor, was natürlich die User Experience dramatisch verbessert hat. Nun arbeiten wir auch an einem noch schöneren Webdesign, sodass unsere Nutzer das Konzept von Ecosia sowie die Geschichten von unserem Baumpflanzprojekt in Burkina Faso schneller verstehen und finden. Außerdem möchten wir 2016 mehr Organisationen –​ private wie öffentliche – davon überzeugen, mit ihren täglichen, häufigen Suchen gratis Bäume zu pflanzen!

Fotos: Max Threlfall, Liz von Wagenhoff, Babbel, Ecosia, Mister Spex

DIRK GRABER GRÜNDER UND GESCHÄFTSFÜHRER, MISTER SPEX 1. Mittlerweile ist es für Gründer und Startups in Deutschland einfacher, Aufmerksamkeit zu erlangen und Investoren zu finden. Neue Netzwerke wie das Deutsche Börse Venture Network helfen, den Austausch in der Szene zu fördern und den Kontakt zu namhaften internationalen Geldgebern herzustellen. Das sind wichtige Entwicklungen, um den Gründungsstandort Deutschland für Unternehmer weiterhin attraktiv zu gestalten und Hürden bei der Gründung zu minimieren.

2. Unsere Vision ist und bleibt: „To become Europe’s favourite way and place to buy eyewear.“ Dafür werden wir weiter stark wachsen, auch international – sowohl in den Märkten, in denen wir bereits aktiv sind, als auch in neuen Ländern. Wir investieren deshalb vor allem in unsere Logistik und in den Ausbau unseres Partnerprogramms mit stationären Optikern. In jedem Fall freuen wir uns sehr auf ein weiteres spannendes Jahr mit Mister Spex!

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BERLIN VALLEY NEWS – AUSBLICK

DAS DEUTSCHE STARTUP-ÖKOSYSTEM IST AUF DEM RICHTIGEN WEG Aktuelle Trends und ein Ausblick auf 2016 von Christian Nagel

Christian Nagel ist Mitgründer und Partner von Earlybird mit mehr als 20 Jahren unternehmerischer und Investitionserfahrung. Er gehört derzeit den Aufsichtsräten verschiedener Berliner Startups an, darunter Auctionata, Number26, Smava, Ubitricity und Versus. Zuvor war der Wirtschaftsingenieur und promovierte Betriebswirt Berater bei McKinsey. earlybird.com

I

m Vergleich zu den USA ist Europa mit etwa einem Sechstel des Investmentvolumens noch sehr viel kleiner aufgestellt. Doch wir sehen, dass der Trend in die richtige Richtung geht, und Europa langsam aufholt. Statistiken von CB Insights zeigen, dass das Investmentvolumen seit 2011 in Europa im Durchschnitt um 30 Prozent gewachsen ist, während es in den USA nur 23 Prozent sind. Auch US-Fonds haben immer mehr Interesse daran, ihr Geld mit europäischen Startups zu verdienen. Seit 2011 nehmen solche Investments jährlich durchschnittlich um 29 Prozent zu, wobei dieser Trend erst in den letzten zwei Jahren deutlich stärker geworden ist. In unserem Portfolio haben wir Beteiligungen von Sequoia, Valar, Redpoint, Thrive, Union Square in Unternehmen wie 6Wunderkinder, EyeEm, Number26, Onefootball, Simscale. Es ist zu erwarten, dass wir davon in den nächsten Jahren noch sehr viel mehr sehen werden. Doch es gibt immer noch zu wenig Kapital für Wachstumsrunden nach der Series A. 2014 wurde in den USA fünfmal soviel Geld in Wachstumsrunden investiert, als es für Early-Stage-Runden der Fall war – in Europa war es nur zweieinhalbmal so viel. Außerdem zeigen Statistiken der National Venture Capital Association, dass US-Unternehmen 2014 im Vergleich zu 2001 durchschnittlich doppelt so viel Zeit bis zu einem IPO brauchten. Das ist ein sehr gesunder Trend für die Firmen, doch es zeigt, dass mehr Geld benötigt wird, um ein Unternehmen erfolgreich zum Börsengang führen zu können. Vor diesem Hintergrund setzt auch Earlybird einen neuen Growth Fund auf.

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ES ENTSTEHEN MEHR UNICORNS Stark beeinflusst durch den Zusammenbruch des Neuen Marktes im April 2000, führt der bisherige Mangel an großen Exits zu unterdurchschnittlichen, bisweilen sogar negativen Renditen von europäischen VC-Fonds. Die Anzahl an neuen europäischen Unicorns (Startups mit Unternehmensbewertungen von mehr als einer Milliarde Dollar) hat sich von insgesamt drei in der Dekade von 2000 bis 2010 auf 41 im Zeitraum von 2010 bis heute erhöht. Die Samwer-IPOs von Zalando und Rocket Internet im letzten Jahr hatten eine ausgezeichnete Vorbildfunktion. Sie haben gezeigt, dass Unicorns und IPO-Listings auch in Deutschland möglich sind, trotz viel öffentlicher Kritik. Um den Glauben an das Ökosystem zu vervollständigen, ist es nun wichtig, dass weitere Listings von wahrnehmbarer Größenordnung stattfinden. BERLIN WIRD DIGITALHAUPTSTADT EUROPAS Berlins besonderer Charme und die vermeintlich niedrigen Lebenshaltungskosten ziehen Unternehmer aus der ganzen Welt an. Sehr viel wertvoller für Unternehmen sind jedoch die weltweit einzigartigen Kernkompetenzen, die sich durch die innovativen Cluster in Berlin etabliert haben und welche die Stadt allmählich als Digitalhauptstadt Europas manifestieren. Eine der Kernkompetenzen ist der schnelle internationale Rollout von Geschäftsmodellen, für die besonders Rocket Internet eine zentrale Rolle eingenommen hat. Mittlerweile gibt es nicht nur Mitarbeiter mit internationalen Sprachkenntnissen und Netzwerken, sondern auch solche, die schon einmal erfolgreich Produkte in anderen Ländern eingeführt haben. Da Innovation weltweit tendenziell zum gleichen Zeitpunkt stattfindet, ist diese Expertise ausschlaggebend, um sich als globaler Marktführer durchsetzen zu können. Die zweite Kernkompetenz ist die weltweit einmalige Ballung von Know-how im Bereich Online-Marketing. Durch den Wissensaustausch ist es Unternehmen möglich, innovative Lösungen hervorzubringen, die für Startups aus anderen Ökosystemen schwer zu replizieren sind. Doch das Ökosystem muss unterstützt werden. Während sich die deutsche Regierung ausruht, werden andere Länder aktiv. Die britische Regierung hat sich derweil, unter anderem durch die Tech-City-Initia-

tive und die Reise von David Cameron nach Asien mitsamt führenden Fintech-Unternehmen, aktiv dazu bekannt, Großbritannien als Fintech-Zentrum der Welt etablieren zu wollen. Solche Initiativen fehlen nach wie vor in Deutschland. An Hand von Beispielen aus unserem Portfolio beobachten wir für 2016 eine Reihe von Themen, die ein besonders großes Disruptionspotenzial mit sich bringen. VERTIKALISIERUNG VON MARKTPLÄTZEN Wir sind von einer zunehmenden Vertikalisierung von Internet-Anwendungen überzeugt. Die Kontrolle der einzelnen Wertschöpfungsstufen ermöglicht es den Unternehmen, einen besseren, schnelleren und kostengünstigeren Service als deren Vorgänger anzubieten. Erfolgsmodelle aus unserem Portfolio wie Auctionata, Bonagora, Cash­ board, Movinga, Videdressing und Smava teilen diese Charakteristik. FINTECH-UNTERNEHMEN GREIFEN AN Mit besseren Angeboten, größerer Transparenz und auch effizienterem Kundenservice greifen Fintech-Unternehmen fast alle Geschäftsbereiche der Banken an. Firmen wie Number26, Smava und Cashboard versuchen, die bisherigen Grundfunktionen der Banken wie die Bezahlung, die Kreditvergabe und die Geldanlage komplett zu übernehmen. Auch bei Versicherungen drängen immer mehr Geschäftsmodelle mit stärkeren Analytics und nutzerfreundlicherem Design in den Markt und ermöglichen so geringere Kosten und mehr Transparenz für den Kunden. In den USA ist Oscar nur ein Beispiel dafür, wie Versicherungen nach den Bedürfnissen der Kunden neu ausgerichtet werden. INTERNET OF THINGS WIRD WICHTIGER Das Internet of Things bleibt ein wichtiges Thema für 2016. Es wird erwartet, dass sich die Anzahl der vernetzten Geräte auf der Welt bis 2020 mindestens verdreifachen wird. Die Innovationen verändern grundlegend, wie wir kommunizieren, uns fortbewegen und Energie verbrauchen. Der Sektor war bisher sehr stark durch Hardware-basierte Konzepte geprägt, die für Venturecapital weniger interessant sind. Zunehmend sehen wir allerdings interessante Hardware-freie Innovationen, wie die Machine-to-Machine-Communication-Lösung von Azeti. Weitere Möglichkeiten sehen wir in intelligenten Hardware-Software-Kombinationen, bei denen die Softwareplattform das Business-Modell prägt. Ein gutes Beispiel dafür ist Enevo, das Mülltonnen intelligent macht. FAZIT Viele Zeichen sprechen dafür, dass das europäische Startup-Ökosystem seinen Pfad beibehalten wird und sich kontinuierlich verbessert. Wir erwarten mehr Unternehmertum und mehr Innovation als je zuvor und werden daran arbeiten, diesen Trend zu unterstützen.

Fotos: ABOSCH

DAS ÖKOSYSTEM GEWINNT AN REIFE Das Silicon Valley hat Zugriff auf ein über 50 Jahre angesammeltes Know-how. In Europa haben wir ein sehr viel jüngeres Ökosystem, in dem unerfahrene Unternehmer und VCs lange zu viele Fehler machten. Doch auch unser Ökosystem wird älter und gewinnt an Reife. Im ersten Earlybird-Fonds von 1998 hatten nur sieben Prozent der Gründer unserer Portfoliounternehmen vorherige Gründer­ erfahrung. Heute bringen zwei Drittel aller Unternehmen, in die wir investieren, solche Erfahrungen mit.


BERLIN VALLEY NEWS – SERVICE

UNTER UNS Mehr als 100 Coworking Spaces sind in den vergangenen Jahren in Berlin entstanden. Sie verbinden Arbeitsplätze mit Büroinfrastruktur und bieten darüber hinaus die Chance, sich mit anderen zu vernetzen und das Business kontrolliert auszubauen. Unsere Empfehlungen für drei unterschiedliche Gründerszenarien WESERLAND EINZELGRÜNDER Du bist Einzelunternehmer und stößt zu Hause an Deine Grenzen? Was Dir fehlt, ist Arbeitsatmosphäre, die Möglichkeit zum Austausch oder ein Netzwerk, um Deine Idee endlich auf die nächste Ebene zu bringen. Diese fünf Coworking Spaces holen Dich raus aus Deinem Trott und machen Dich zum produktiven Büromenschen.

RAUMSTATION

SPACE

STANDORT TARIF*

GRÖSSE

LEISTUNG

COMMUNITY

RESIDENTS/ ALUMNI

FAZIT

Weserland coworking.weser.land

Neukölln

Tagesticket: 10 € Monatsticket: 100 €

160 qm

Inklusive: Flex Desk, Kaffee, Gemeinschaftsküche, 24/7-Zugang, Telefonraum, Internet, Drucker. Kein Meetingraum

Gemeinsames Kochen, Plätzchenbacken etc.

Drinksyndikat, Little Dudes

Konzentriertes Arbeiten in familiärer Atmosphäre

Unicorn unicorn.berlin

Mitte

Tagesticket: 19 € Halbtagesticket: 12 €

700 qm

Inklusive: Internet, Drucker, Schließfach Exklusive: Meetingraum (15 €/h)

Regelmäßige Startup-Events, Gourmet-Café

Project Flying Elephant

Gesund durch den Arbeitsalltag

Raumstation raumstation-berlin.net

Moabit

Probetag: gratis Probewoche: 60 € Monatsticket (halbtags): 175 €

600 qm

Inklusive: Geteilter Fix Desk, Internet, Drucker, Fax, 24/7-Zugang, 2 h im Meetingraum, Gemeinschaftsküchen

Weihnachtsfeier, Sommerfest, Frühstück zweimal im Monat

Eris Industries, Devpool

Für flexible Routinemenschen

Fritz46 fritz46.de

Moabit

Probetag: 14,99 € 10er-Ticket (unbefristet): 85 €

340 qm

Inklusive: 24/7-Zugang, Drucker, Küche, Internet Exklusive: Kaffee-Flat (14,99 €), Briefkastenservice (24,99 €), Schließfach (9,99 €), Telefon (24,99 €), VDSL (9,99 €), Meetingraum (15 €/h und Person)

Events vom Wallyard Hostel, Yoga im Büro

Moonlander, Reiseuhu

Für alle, die einen besonders flexiblen Arbeitsplatz benötigen

Roof Up roof-up.com

Schöneberg

Tagesticket: 7 € Wochenticket: 29 € Monatsticket: 99 €

300 qm

Inklusive: Flex Desk, Kaffee, Internet, Drucker, Schließfach, Tee und Kaffee, Rabatte auf Dienstleistungen wie Sportmitgliedschaften oder Logo-Design Exklusive: Postempfang (39 €/Monat bzw. 49 €/ Monat mit Weiterleitung), Meetingraum (10 €/h)

Themenspezifische Events wie Digital Health oder 3D Mapping

Mealy App, Onbill

Für experimentierfreudige Sparfüchse, die sich mit dem Space mitentwickeln wollen

* Weitere Arbeitsplatzangebote können den Websites der Coworking Spaces entnommen werden.

FRITZ46

Fotos: Jacqueline Schulz // meistermädchen.de, Viktor Strasse, Linus Lintner Fotografie, Roof Up, raumstar*architekten

UNICORN ROOF UP

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BERLIN VALLEY NEWS – SERVICE

TABLE OF VISIONS

THUNDERBOLT COLLECTIVE

KLEINE TEAMS Als kleines Team, etwa als Gründerduo, bist Du es leid, Dich immer im Café zu treffen. Wenn aus dem Businessplan etwas werden soll, braucht es jetzt eine feste Arbeitsumgebung, eine Adresse und vor allem den Zugriff auf Ressourcen und ein Netzwerk von Menschen, die die gleiche Luft atmen wie Du und Deine Partner. Diese fünf Angebote helfen Dir beim Aufbau professioneller Strukturen.

SPACE

STANDORT

TARIF*

GRÖSSE LEISTUNG

COMMUNITY

RESIDENTS/ ALUMNI

FAZIT

Rainmaking Loft rainmakingloft.com

Kreuzberg

215 € pro Person 750 € pro 4er-Tisch

2000 qm

Inklusive: Fix Desk, Internet, 24/7-Zugang, Internet, Drucker, Postempfang, Schließfach, Telefonzelle, Küche mit Tee und Kaffee, Dusche, Rabatte im hauseigenen Café

Partys, Workshops, Podiumsdiskussionen, Fuck Up Nights u. a.

Startup Safary, Startupbootcamp

Der günstige Allrounder für Workaholics

Thunderbolt Collective thunderbolt-collective. com

Kreuzberg

400 € pro Person

600 qm

Inklusive: Fix Desk, Internet, Postadresse, Hightech-Meetingräume, Süßigkeiten, Kaffee, Getränke, Gaming Area, Wohnzimmer mit Kamin, Entspannungsraum

Gemeinschaftsräume, Weihnachtsfeier

Redgecko, AJ&Smart

Repräsentativer Arbeitsplatz für festere Strukturen

Table of Visions coworkinghalleamwasser.com

Mitte

219 € pro Person Probetag: 14,99 €

220 qm

Inklusive: Fix Desk, Internet, 24/7-Zugang, Meeting­ raum, Postempfang, Drucker, Schließfächer, Kaffee, Geschäftsadresse

Tischtennis-Turniere, Barbecues, regelmäßige Startup-Events

Fridayatsix, Berlin Ventures

All-Inclusive-Paket mit engem Netzwerk

Skalitzer33 skalitzer33.de

Kreuzberg

158 € pro Person

700 qm

Inklusive: Fix Desk mit Stauraum, Drucker, Fax, Internet Exklusive: Schließfach, Postempfang, Firmenschild (25 €/Monat), Meetingraum (20 €/h)

Weihnachtsfeiern, Barbecues u. a.

Beach-Inspector, Datapine

Familiäres Arbeitsklima für kleinere Teams

Factory factoryberlin.com

Mitte

400 € pro Person

1000 qm

Inklusive: Internet, Drucker, Snacks, Getränke, 6 h in Meetingräumen, Postservice, Teeküche, Entspannungsraum, Telefonzellen

Meet-Ups, Partys, Yoga, Beratungsstunden mit Venture­ capitalists, Montagsbrunch, Drinks am Freitag

Capnamic Ventures, Yelp

Für wachsende Startups in Gesellschaft von Soundcloud, Google, Twitter und Co.

* Weitere Arbeitsplatzangebote können den Websites der Coworking Spaces entnommen werden.

FACTORY

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SKALITZER33

Fotos: Stefan Deutsch, Table of Visions, Skalitzer33, Max Threlfall, Ahoy Berlin, Klaas Fahr, Danique van Kesteren, Franz Brück, Giacomo Morelli / St. Oberholz, RedGecko GmbH

RAINMAKING LOFT


BERLIN VALLEY NEWS – SERVICE

AGORA COLLECTIVE

ST. OBERHOLZ

BETAHAUS

GROSSE TEAMS So langsam nimmt Dein Business Fahrt auf. Noch ein, zwei Hebel in Bewegung setzen und Du startest durch. Gut, wenn Du dann Geschäftsräume hast, die sich flexibel erweitern lassen, und Du wichtige Kunden und Geschäftspartner in einer repräsentativen Umgebung empfangen kannst. Diese fünf Coworking Spaces bieten die Möglichkeit, vor Ort zu wachsen.

SPACE

STANDORT TARIF*

GRÖSSE LEISTUNG

COMMUNITY

RESIDENTS/ ALUMNI

FAZIT

Betahaus betahaus.com

Kreuzberg

299 € pro Person

3600 qm

Inklusive: Eigener Raum, Mailbox, 10 h im Meeting­ raum, Schließfach, 24/7-Zugang Exklusive: Kaffee-Flat, Holzwerkstatt, E-Lab

Kurse (Rabatte), Frühstück am Donnerstag, Betabeer einmal im Monat, diverse Events, Office Hours zu diversen Themen

Coffee Circle, Edition F

Rundum-Service mit großem Netzwerk und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Proto­ typenwerkstatt

Ahoy Berlin ahoyberlin.com

Wedding

300 € pro Person

3000 qm

Inklusive: Internet, Drucker, 24/7 Zugang, Gemeinschaftsküche, Lounge, Gaming-Raum, Meetingräume, Postempfang, Schließfach, Geschäftsadresse

Monatliches Community-Lunch und -Frühstück, IBM Office Hours

Eventbrite, IBM Innovation Space

Allumfassendes Angebot für Teams, die auch mal spielen wollen

Mobilesuite mobilesuite.de

Prenzlauer Berg

399 € pro Person

800 qm

Inklusive: Eigener Raum für bis zu 4 Personen (individuelle Optionen für größere Teams), 24/7-Zugang, Geschäftsadresse, Internet, Drucker, Fax, 2 h im Meetingraum + 50 % Rabatt Exklusive: Telefondienst für 9,90 €

Weihnachtsfeiern etc., Veranstaltungen von Ebay, MeetUps, Frühstück am Donnerstag

Pinterest, Yieldify

Coworking Space und persönlicher Assistent zugleich

St. Oberholz sanktoberholz.de/ coworking

Mitte

von 790 € bis 1290 € pro Raum

550 qm**, 600 qm***

Inklusive: Eigener Raum (bis zu 8 Personen) mit Firmenschild, 12 h im Meetingraum, Gemeinschaftsküche, Postempfang Exklusive: Schließfach je 15 €/Monat

Weiterbildungs- und Networking-Events

Soundcloud, Brands4friends

Der Klassiker und Sammelpunkt der Startup-Szene

Agora Collective agoracollective.org

Neukölln

773 € für 6-Personen-Raum 2500 € für gesamte Etage für bis zu 25 Personen

300 qm

Inklusive: Eigener Raum/eigene Etage, Drucker, Internet, 24/7-Zugang, Meetingräume, Postempfang, Küche, Silent Room, Entspannungsraum

Wöchentlich Frühstück oder Abendessen, Workshops, Kurse, Ausstellungen, Meet-Ups, Konzerte, Café u. a.

Karibuberlin, Jolocom

Besonders interessant für Kreative und Kunstinteressierte

* Weitere Arbeitsplatzangebote können den Websites der Coworking Spaces entnommen werden. ** Zehdenicker Straße *** Rosenthaler Straße

MOBILESUITE

AHOY BERLIN

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BERLIN VALLEY NEWS – SERVICE

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AGORA COLLECTIVE Mittelweg 50 12053 Berlin

agoracollective.org 2

3

B+OFFICE Dudenstraße 10 10965 Berlin bplusoffice.de

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BETAHAUS Prinzessinnenstraße 19/20 10969 Berlin betahaus.com

5

COUP COWORKING Adalbertstraße 8 10999 Berlin co-up.de

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COWORKING NEUKÖLLN Kienitzer Straße 98 12049 Berlin they-call-it-coworking-neukoelln.de CREATIVE MEDIA LAB Alexanderstraße 7 10178 Berlin creativemedialab.de

8

CREATIVE OFFICE Finowstraße 5 10247 Berlin creative-office.org

9

D36 Dresdener Straße 36 10178 Berlin d36-berlin.com

10

11

12

ESDIP BERLIN Grünberger Straße 48 10245 Berlin esdipberlin.com FACTORY Rheinsberger Straße 76/77 10115 Berlin factoryberlin.com

TABLE OF VISIONS Brunnenstraße 181 10119 Berlin coworking-halleamwasser.com

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HOUSE OF CLOUDS Wiclefstraße 16/17 10551 Berlin houseofclouds.de

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2006 wurde der erste Coworking Space in San Francisco eröffnet. Für Europa ist Berlin ein wichtiger Motor bei der Entwicklung dieser Zentren für Gründer und Kreative. Unsere Karte zeigt die wichtigsten Coworking Spaces der Hauptstadt

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HANSAVIERTEL

BER

TIERGARTEN 21

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IMPACT HUB BERLIN Friedrichstraße 246 10969 Berlin berlin.impacthub.net KULTURSCHÖPFER Grünberger Straße 13 10243 Berlin kulturschoepfer.de/co-working-space-1 LAUNCH/CO Rudolfstraße 14 10245 Berlin launchco.com MITOSIS Weserstraße 12045 Berlin mitosiscoworking.org MOBILESUITE Pappelallee 78/79 10437 Berlin mobilesuite.de NEST Görlitzer Straße 52 10997 Berlin cafenest.de/coworking

13

MITTE

MOABIT

FRITZ46 Lübecker Straße 46 10559 Berlin fritz46.de

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AHOY BERLIN Wattstraße 11 13355 Berlin ahoyberlin.com

COWORKING CITY

KREUZBERG SCHÖNEBERG BERGMANNKIEZ 25 3


BERLIN VALLEY NEWS – SERVICE

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PRENZLAUER BERG

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LIN

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FRIEDRICHSHAIN 16

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SP

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© Cartogis, Berlin

NEUKÖLLN 40

6

1

OFFX Am Park 4 10785 Berlin offx.net/co-working PULSRAUM Kottbusser Damm 25/26 10967 Berlin coworking.pulsraum.de RAINMAKING LOFT Charlottenstraße 2 10969 Berlin rainmakingloft.com RAUMSTATION Stendaler Straße 4 10559 Berlin raumstation-berlin.net ROOF UP Akazienstraße 3 10823 Berlin roof-up.com SALON RENATE Weichselstraße 65 12043 Berlin salonrenate.com SKALITZER33 Skalitzer Straße 33 10999 Berlin skalitzer33.de SOCIAL IMPACT LAB Muskauer Straße 24 10997 Berlin berlin.socialimpactlab.eu ST. OBERHOLZ Rosenthaler Straße 72 a 10119 Berlin sanktoberholz.de/coworking ST. OBERHOLZ Zehdenicker Straße 1 10119 Berlin sanktoberholz.de/coworking SUPERMARKT Mehringplatz 9 10969 Berlin supermarkt-berlin.net TANTERENATE Waldemarstraße 37 a 10999 Berlin tanterenate.de THINKFARM BERLIN Oranienstraße 183 10999 Berlin berlin.thinkfarm.de THUNDERBOLT COLLECTIVE Paul-Lincke-Ufer 20–22 10999 Berlin thunderbolt-collective.com ÜBERLIN Böckhstraße 26 Berlin 10967 uberlin.co.uk/category/coworking Unicorn Brunnenstraße 173 10115 Berlin unicorn.berlin United Urbanites Pappelallee 24 10437 Berlin united-urbanites.com WELANCE Waldemarstraße 37 a 10999 Berlin welance.de WESERLAND Weserstraße 21 12045 Berlin coworking.weser.land Wostel Hobrechtstraße 66 12047 Berlin wostel.de

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BERLIN VALLEY NEWS – ANZEIGE

WO TR ÄUME WAHR WERDEN Im econopark in der Wolfener Straße entstehen Hightech und Kulinarisches Tür an Tür

D

ie Wirtschaft in Berlin boomt, und das ist auch deutlich in Berlin-Marzahn zu spüren. Wo einst nur Plattenbauten und Co. das Gebiet prägten, zeigt der Bezirk inzwischen ein neues Gesicht. Seit der Wende hat sich viel getan. Kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch die global agierenden Player wissen inzwischen den Standort Marzahn zu schätzen. MIT DER S-BAHN ENTSPANNT GEGEN DEN STROM Viele Firmen siedeln aus den Berliner Innenstadtbezirken an den Stadtrand. Es ist die geballte Ladung von Know-how, optimalen Verkehrsanbindungen und günstigen Mietpreisen, welche Unternehmerherzen höher schlagen lassen. Ein Raumwunder, das Träume Wirklichkeit werden lässt, ist der econopark Wolfener Straße. Moderne und flexibel nutzbare Flächen mit direktem S-Bahn-Anschluss. Hier im econopark Wolfener Straße haben sich viele technologische und weltweit agierende Unternehmen wie zum Beispiel Fugro oder Swissbit über Jahre kontinuierlich vergrößert. Einige Mieter können mit Blick

aus dem Fenster sogar dem Fernsehturm zuwinken, was die Nähe zum 20 Minuten entfernten Stadtzentrum am Alexanderplatz bestätigt. GRÜNER STROM Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz muss man sich hier nicht verstecken. So wurde erst 2014 eine großflächige Photovoltaikanlage auf den Dächern installiert. Der damit produzierte grüne Strom kann von den Mietern günstig über die GSG Berlin bezogen werden. Ein ausgebautes Glasfasernetz und viele weitere Serviceleistungen erhöhen die Attraktivität des Standortes. FLEXIBLE ANMIETUNG Durch das variable Vermietungskonzept können Firmen jederzeit zusätzliche Flächen für ihr Büro, ihre Produktion, den Online-Handel und ihr Lager anmieten. Der Vorteil liegt auf der Hand! Das soziale Umfeld und die bestehenden Netzwerke vor Ort bleiben erhalten.

NAME: GSG BERLIN ORT: ECONOPARK WOLFENER STRASSE NUTZUNG: BÜROLOFTS, PRODUKTION, LAGER EINHEITEN: CIRCA 570 GEWERBEEINHEITEN FLÄCHEN: 50–700 QUADRATMETER STANDORT: MARZAHN SERVICES: GLASFASER-HOFNETZ, KANTINENRESTAURANT, KONFERENZRÄUME, HAUSMEISTER, BONUSCARD U. V. M www.gsg.de/wolfener

STANDORT: econopark Wolfener Straße 32–34 und 36, 12681 Berlin

THE TINY CAKE BOUTIQUE Torten, Cakes und Cookies – nicht einfach gebacken, sondern mit viel Liebe und handwerklichem Können designt. thetinycakeboutique.com

BEANAIR Die Firma Beanair verwendet bei ihren Produkten die neuesten Entwicklungen der Sensortechnologie – speziell bei der kabellosen Übertragung. Diese WirelessSensornetzwerke (WSN) eignen sich besonders für die Zustandsüberwachung und die Fehlerdiagnose im Prozessmonitoring, Gebäudemanagement, Structural-­HealthMonitoring sowie in der Luft- und Raumfahrt, der Umweltüberwachung und als Embedded System. beanair.com 56


BERLIN VALLEY NEWS – ANZEIGE

PROVIANT FRUCHTMANUFAKTUR Zuvor in Kreuzberg mixt Proviant Berlin nach Expansion des Unternehmens die leckeren Smoothies aus reinen Biozutaten heute in Marzahn. Highlight zur Weihnachtszeit: die Zimtbeere. proviant-limo.de

GÜNSTIG STARTEN Was in anderen Bezirken weitergeträumt werden muss, kann hier bereits ab 2,50 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete zur Wirklichkeit werden. Expansion am gleichen Ort – kein Problem!

ES IST NOCH PLATZ IM CIC Gründer aus dem Bereich der sauberen Technologien finden hier ideale Bedingungen vor. Sie können im Cleantech Innovation Center mit einem Schreibtisch (für 99 Euro pro Monat) und angeschlossenem Werkstattbereich beginnen und bei späterem Erfolg ihr Business in größere Flächen des econoparks ausweiten.

CIC – CLEANTECH INNOVATION CENTER Diese Startups sind schon hier: Eröffnung des CIC am 24.09.2014

Indielux UG, indielux.com Skypoint-e, skypoint-e.com Euro-K GmbH, euro-k.de Subvise UG, subvise.com Shoutr Labs UG, shoutrlabs.com Bundesverband Deutsche Startups e. V., deutschestartups.org

MedicPart Plus GmbH, zitx.de

Fotos: GSG Berlin, Bader/sandwichpicker.com

Infos zum CIC: cleantech-innovationcenter.de

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B E R L I N VA L L E Y N E WS – STAT I ST I K E N

SOCIAL MEDIA CHARTS BERLIN In Zusammenarbeit mit uberMetrics Technologies präsentieren wir die Berliner Social-Media-Charts. uberMetrics Technologies misst nicht nur die aktuellen Social-Media-Rankings, sondern auch wie oft der jeweilige Unternehmensname im Web genannt wird. Dafür werden alle relevanten öffentlichen Inhalte aus sozialen Netzwerken, Foren, Blogs und der Online-Presse durchsucht.

powered by UBERMETRICS TECHNOLOGIES BIETET MEDIEN-MONITORING MIT FOKUS AUF ANWENDERFREUNDLICHEN UND DATENSCHUTZKONFORMEN DO-IT-YOURSELF-LÖSUNGEN: MEDIENBEOBACHTUNG, PRESSESPIEGEL UND KRISENKOMMUNIKATIONSMANAGEMENT AUF ALLEN MEDIENKANÄLEN. ZU DEN INVESTOREN DES TECHNOLOGIEANBIETERS GEHÖREN DAS VERSANDHAUS KLINGEL SOWIE DER HIGH-TECH GRÜNDERFONDS (HTGF). ubermetrics-technologies.com

Erhebungszeitraum: 16. Oktober bis 15. November

DIE GRÖSSTEN FACEBOOK-SEITEN STARTUP

FANS 15.11.2015

FANS 16.10.2015

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GROUPON

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SOUNDCLOUD

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6.054.403

67.661

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URLAUBSPIRATEN

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110.187

40.907

13.170

269.662

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ZALANDO

3.247.738

3.196.457

51.281

1284

503

38.884

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ETSY

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2.117.804

30.311

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2265

12.779

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DEFSHOP

2.007.690

1.974.283

33.407

14.392

11.623

1.087.968

7

MOVIEPILOT

2.006.715

2.004.750

1965

88.894

50.859

567.072

8

SECRET ESCAPES

1.697.567

1.590.078

107.489

201

654

8726

9

WOOGA

1.518.560

1.517.096

1464

706

1524

5674

10

DAWANDA

937.867

902.646

35.221

1644

2517

30.890

11

SMEET COMMUNITY

764.199

762.426

1773

131

33

507

12

GLOSSYBOX

747.764

734.165

13.599

16.450

1935

27.262

13

HELLOFRESH

534.917

475.006

59.911

1573

382

4227

14

MYDEALZ

514.184

505.000

9184

9327

1986

14.987

15

SCHUHTEMPEL24

484.890

479.941

4949

1081

5728

29.718

Die Facebook-Seiten dieser Startups sind am stärksten gewachsen.

DIE GRÖSSTEN TWITTER-ACCOUNTS STARTUP

VIR ALE TWEETS

FOLLOWER

FAVORITEN

FOLLOWING

ETSY

2.652.981

4365

33.273

2

SOUNDCLOUD

1.798.699

4231

21.119

3

NATIVE INSTRUMENTS

268.943

47

363

4

ABLETON

231.383

434

1280

5

EXPLOREB2B

133.298

2582

43.602

6

GRÜNDERSZENE

95.095

475

2880

7

EYEEM

73.171

3008

1130

8

BETTERPLACE.ORG

43.104

802

2173

9

SILICON ALLEE

26.591

473

553

10

TAPE.TV

26.334

1249

1573

11

THE EUROPEAN

23.845

8175

22.664

12

FLUXFM

19.595

2781

90

13

GUTSCHEINE.DE

19.575

148

9744

14

BLINKIST

19.105

76.271

13.072

15

DELIVEROO

17.093

7478

2381

1

Diese 15 Berliner Startups betreiben auf Twitter die beliebtesten Accounts. 58

HELLOFRESH ZALMI DUCHMAN @ZALMID

Loss-making online meal delivery firm HelloFresh plans to go public http://read.bi/20biv3t via @bi_contributors 3102

2965

HOME24 VIRAL BUZZ NEWS @VIRALBUZZNEWS

Rocket Internet’s Home24 Acquires Fashion For Dwelling... 3552

2856

LIEFERHELD LIEFERHELD.DE @LIEFERHELD

Futter frei heißt es auch am heutigen #FutterFreitag wieder also RT was das Zeug hält, wenn ihr Bock auf einen 25€ Gutschein habt! 805

163


B E R L I N VA L L E Y N E WS – STAT I ST I K E N

APP CHARTS BERLIN

powered by PRIORI DATA IST EIN FÜHRENDER ANBIETER VON APP-STOREANALYSEN. MEHR ALS 300 DER GRÖSSTEN APP-ENTWICKLER, INVESTOREN, WERBEAGENTUREN UND TOPMARKEN NUTZEN DIE PLATTFORM PRIORI DATA PRO, UM IN DER WELT DER MOBILEN APPS BESSERE ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN.

In Zusammenarbeit mit Priori Data präsentieren wir die aktuellen Berliner App-Charts.

prioridata.com | @prioridata twitter.com/prioridata

Erhebungszeitraum: 16. Oktober bis 15. November

BIG PLAYERS: APPS

BIG PLAYERS: PUBLISHERS

Die Daten basieren auf den globalen iOS-Download-Zahlen.

Die Publisher werden entsprechend ihrer weltweit erreichten Downloads gerankt.

RANG

APP

DOWNLOADS

RANG

PUBLISHER

1

SOUNDCLOUD

2

DUBSMASH

3

GROUPON – DEALS, COUPONS & SHOPPING

4

AUDIOBOOKS FROM AUDIBLE

5 6

DOWNLOADS

1.663.000

1

SOUNDCLOUD

1.663.000

1.324.000

2

MOBILE MOTION

1.324.000

804.000

3

GROUPON

942.000

375.000

4

WOOGA

940.000

CLUE – PERIOD TRACKER

366.000

5

LESSON NINE

419.000

KITCHEN STORIES

350.000

6

ETSY

404.000

7

ETSY – SHOP HANDMADE, VINTAGE & CREATIVE GOODS

346.000

7

AUDIBLE

375.000

8

ZALANDO – FASHION & SHOPPING

337.000

8

BIOWINK

366.000

9

BABBEL

264.000

9

ZALANDO

337.000

10

JELLY SPLASH

258.000

10

EVENTBRITE

261.000

VERK AUFSSCHLAGER: APPS

VERK AUFSSCHLAGER: PUBLISHERS

Die Apps werden entsprechend ihrer weltweit erreichten Umsätze gerankt.

Die Publishers werden entsprechend ihrer weltweit erreichten Umsätze gerankt.

RANG

APP

KATEGORIE

RANG

PUBLISHER

ERFOLGREICHSTE APP

1

PEARL‘S PERIL

ABENTEUERSPIEL

1

WOOGA

PEARL‘S PERIL

2

JELLY SPLASH

ARKADE-SPIEL, PUZZLE

2

LESSON NINE

BABBEL

3

DIAMOND DASH

ARKADE-SPIEL

3

FOX & SHEEP

LITTLE BUILDERS

4

BABBEL

BILDUNG

4

NATIVE INSTRUMENTS

IMASCHINE 2

5

CRAZY KINGS

STRATEGIESPIEL

5

GAMEDUELL

BELOTE.COM – COINCHE & BELOTE

6

IMASCHINE 2

MUSIK

6

MEMORADO

MEMORADO – BRAIN GAMES

7

BABBEL

BILDUNG

7

AMAZING APPLICATIONS

GREEN KITCHEN

8

MEMORADO – BRAIN GAMES

BILDUNG

8

SYNAPTIKON

NEURONATION

9

BELOTE.COM – COINCHE & BELOTE

FAMILIENSPIEL

9

BLINKS LABS

BLINKIST

10

IMASCHINE

MUSIK

10

6WUNDERKINDER

WUNDERLIST

UMSATZSTÄRKSTE K ATEGORIEN VON APPS MADE IN BERLIN

STARK WACHSENDE APPS Die Download-Zahlen dieser Apps sind am stärksten gewachsen.

7,34 % 4,40 %

Spiele

5,66 %

RANG

APP

PUBLISHER

DOWNLOADZUWACHS

1

SHARETHEMEAL

UNITED NATIONS

2

PREISJÄGER

MYDEALZ

323.99 %

3

DAWANDA

DAWANDA

214.99 %

1454.85 %

Bildung 55,84 %

Musik Nachrichten

26,76 %

Andere

INTERNATIONAL BELIEBTESTE APPS AUS BERLIN RANG

APP

PUBLISHER

1

ZUKO MONSTERS

LUNATIC DONKEY

2

EVENTBRITE

EVENTBRITE

3

ETSY – SHOP HANDMADE, VINTAGE & CREATIVE GOODS

ETSY

DEUTSCHLANDWEIT BELIEBTESTE APPS AUS BERLIN Bist Du auch App-Publisher in Berlin? Wenn Deine Firma im nächsten Monatsreport berücksichtigt werden soll, schreib uns:

RANG

APP

PUBLISHER

berlinappcharts@prioridata.com

1

ZATTOO LIVE TV

ZATTOO EUROPA

2

DELIVERY HERO

DELIVERY HERO HOLDING

3

TVSMILES

TVSMILES

59


B E R L I N VA L L E Y N E WS – STAT I ST I K E N

ZAHLEN,

DIE BERLIN BEWEGEN

Nichts reflektiert die Situation der Metropole besser als nackte Zahlen

Eine Kinderkrippen-Fach-

6,6 4,4

kraft betreut in Berlin im

Seit seiner Eröffnung am

13.09.01

Durchschnitt

Kleinkinder, der Bundesdurchschnitt liegt bei .

Mit Kapital in Höhe von

100.000

Euro finanziert der Senat die

25

7

Das Bauvolumen in der Hauptstadt hat sich im Ver-

3,7

vergangenen Jahr betrug es

Arbeiten an, nun wurde der Bahnhof Gleisdreieck fertiggestellt. Der Ausbau ist das

ist das Land Berlin mit

35

projekt der BVG und hat insgesamt

890

Millionen Euro gekostet.

Quadratkilometern.

Marke Berliner Bank auf. Das betrifft

600

Mitarbeiter und

300.0000

so jährlich

1 3 10

21 1,0 244 2,4

Schüler

das Abi­tur mit einem Schnitt von

, 2014 waren

es

.

Der Gesamtschnitt

verbesserte sich auf .

60

wurde die Marke von

10

Millionen erreicht.

Die Technik der Schwimmbäder müsste überholt werden. Annette Siering von den

Vergleich zur manuellen Arbeit mit Rechen oder Besen reinigen die Geräte

haltungsstau in Höhe von mehr Berlins größter Weihnachts-

- bis

-

200

markt steht in Spandau.

Million Euro. Im

Er zählt rund

Stände, die sich über die

gesamte Spandauer Altstadt verteilen.

mal mehr Fläche in der gleichen Zeit .

3000

als

93

Millionen Euro.

800 136.000

Hotels bieten

Betten in Berlin. In Planung

Derzeit leben in Berlin

nur

Besucher. Mitte November

spricht von einem Instand-

Durch Laubbläser vermeidet die

Kunden.

Im Jahr 2000 machten

700.000

Berliner Bäderbetrieben

BSR Schimmelbildung und spart

Die Deutsche Bank gibt die

Museum jährlich

einer Fläche von insgesamt

besuchen an der TU Sprachkurse und Studienkollegs.

Milliarden Euro.

Größter Grundeigentümer

bislang größte Sanierungs-

erste Flüchtlingsklasse Berlins: Geflüchtete

gleich zu 2012 verdoppelt: Im

Jahre dauerten die

zählt das Jüdische

140 100

Nach

min-

an

für die kommenden Jahre:

Drehtagen

verschiedenen

derjährige Flüchtlinge ohne

Orten sind die Aufnahmen für

Eltern oder Verwandte.

die Serie „Homeland“ zu Ende gegangen. Die kulinarische

400.000

weitere mit etwa

Liter Kaffe und

2014 entstanden nur

.

Essensportionen.

Betten.

Damit der Neptunbrunnen an seine ursprüngliche Position vor

10

das Stadtschloss verlegt wird,

Pan­cakes,

Wohnungen.

250.000

14.000 5700 16.800

Bilanz:

In Berlin fehlen etwa

31 16.000

hat der Bund

Millionen Euro bewilligt. Der Senat lehnt dieses Projekt bisher allerdings ab.


BERLIN VALLEY NEWS – SERVICE

MEINE

LIEBLINGS-

TOOLS

DRIVENOW Neben Schokolade die coolste Erfindung überhaupt! Ein Auto in Berlin lohnt sich eigentlich nicht, erst recht nicht, seit es Drivenow gibt. Irgendwie steht immer ein Drivenow-Wagen in der Nähe, und man kommt schnell und bequem von A nach B – ohne Fixkosten und Tanken. Eine superpraktische App, wenn man geschäftlich oder privat unterwegs ist.

de.drive-now.com

Profis stellen hier regelmäßig Werkzeuge vor, mit denen sie oft und gern arbeiten. In dieser Ausgabe verrät der DatapineGründer Martin Blumenau, welche Apps ihm den Alltag erleichtern

STREAK Ein Supertool, um den HR-Prozess zu managen und vor allem schlank und übersichtlich zu halten. Ideal für Startups, die in starken Wachstumsphasen viele Positionen gleichzeitig besetzen und es sich nicht leisten können, Top-Bewerber zu übersehen. Auf einen Blick sieht man alle Bewerber, die Kommunikation mit ihnen, in welcher Phase der Bewerbung sie sich gerade befinden sowie deren Testergebnisse. streak.com

MÖCHTET IHR EURE LIEBLINGSTOOLS HIER PRÄSENTIEREN? JIRA Jira ist eine flexible und skalierbare Lösung, um verschiedenste Prozesse und Projekte abzubilden. Ob Bewerbermanagement, Task Distribution oder – wie in unserem Fall – IT-Prozessmanagement, Jira lässt sich für fast jeden Zweck einsetzen, gerade wenn es darum geht, agil zu arbeiten und Prozesse transparent zu gestalten sowie unter Kontrolle zu behalten. Für ein Softwareunternehmen ist das eine geniale Sache mit enorm hohem Mehrwert.

Martin Blumenau Der 28-Jährige hat zusammen mit Jakob Rehermann (30 Jahre) 2012 das Softwareunternehmen Datapine gegründet. Gemeinsam haben sie eine BusinessIntelligence-Lösung entwickelt, die intuitiv, leistungsstark und flexibel ist. datapine.com

DANN SCHREIBT UNS: info@berlinvalley.com

DATAPINE Natürlich nutzen wir auch unser eigenes Tool; es gehört fest zum Tagesablauf. Von überall aus kurz die Zahlen und KPIs checken – in Echtzeit und ohne Aufwand. Schon morgens beim Zähneputzen kann man die Zahlen vom Vortag checken und die wichtigsten Insights dem Team zugänglich machen. So sind alle auf dem neuesten Stand, und Meetings können faktenbasiert, kurz und knackig durchgeführt werden. datapine.com

Fotos: Telekom, Ra2 studios – Fotolia.com, Vege – Fotolia.com, DriveNow, Nerf/Hasbro, Datapine

atlassian.com/software/jira

SALESFORCE Salesforce bietet eine webbasierte Lösung für das Kundenmanagement – ein Supertool, um Kunden oder Prozesse zu strukturieren. Man sieht genau, in welcher Phase sich der Kunde befindet, und kann ihn entsprechend unterstützen. Auch Aufgaben und Follow-ups können hinterlegt werden. So kann man sicher sein, immer alles im Blick zu haben. salesforce.com

NERF GUN Zwar kein Tool im direkten Sinne, aber durchaus wichtig, um auch mal für die nötige Lockerheit zu sorgen. Bei uns hat jeder eine Nerf Gun auf dem Schreibtisch. Die Nerf Guns bringen Abwechslung in unseren stressigen Alltag. Übrigens kann man damit einem Kollegen auch mal einen kleinen Motivationsschuss versetzten oder Leuten, die mal wieder zu laut telefonieren, einen Warnschuss geben. nerf.hasbro.com

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B E R L I N VA L L E Y N E WS – I N T E R N AT I O N A L

Blick vom Rothsc hild Boulevard: Grandiose Aussich t bis zum Meer

Gemütlich: Die Nap Rooms von Mindspace Coworking

mit Erfahrungsaustausch l Ta Seriengründer Yuval

NATION OF RISK TAKERS

Florian Gottschaller, Gründer von Spendit, reiste Mitte November mit dem Bundesverband Deutsche Startups nach Tel Aviv. Ein Reisebericht

I

srael liegt nur knapp dreieinhalb Flugstunden von Deutschland entfernt, aber gefühlt lag das Land für mich bislang weiter weg. Kein Wunder, denn das Motto von israelischen Startups ist: „Big is beautiful.“ Der Heimatmarkt mit 8,9 Millionen Einwohnern (von der Größe zwischen Niedersachsen und Baden-Württemberg) ist für diese Ambition zu klein, deshalb nehmen sie in der Regel den US-amerikanischen Markt ins Visier. Eine vom Bundesverband Deutsche Startups (BVDS) organisierte fünftägige Tel-Aviv-Reise Mitte November war für mich ein willkommener Anlass, das Ökosystem genauer unter die Lupe zu nehmen. Israel ist eine relativ junge Volkswirtschaft, die kontinuierlich unter Waffen steht und über keine natürlichen Rohstoffvorkommen verfügt. Circa 3400 Startups gibt es hier. Zum Vergleich: In Deutschland sind es Schätzungen des BVDS zufolge 6000. „Start-up Nation“ – das ist der Titel eines lesenswerten Buches, in dem das Phänomen untersucht wird, dass es bislang 89 israelische Startups geschafft haben, an der Nasdaq gelistet zu werden. Darunter befinden sich einige Unicorns, wie zum Beispiel Ironsource, Infinidat, Simplivity und Taboola. Wie kommt es zu dem Erfolg und wie unterscheidet sich Tel Aviv von Berlin? 1. ENTREPRENEURS’ EDUCATION Ein Hauptgrund für die hohe Tech- und Gründungsaffinität ist der für alle jungen Israelis vorgeschriebene Militärdienst. Dabei kommen viele der zukünftigen Gründer im Alter von 18 Jahren in Kontakt mit komplexen Problemstellungen und Technologien und sammeln erste Führungserfahrung. Der gemeinsame Militärdienst ist auch ein Netzwerk fürs Leben. In Israel nennen sie es „one degree of separation“: An jeden Gesprächspartner in Israel kommt man über einen gemeinsamen Kontakt heran. 2. VERY HANDS-ON Businesspläne? Unnötig. Diese Antwort haben wir von allen Gründern und Gesprächspartnern

bekommen. 70-Prozent-Lösungen genügen, um an den Markt zu gehen, die Produkte zu testen und Kunden-Feedback zu sammeln. Die beiden Gründer unserer Food-Experience-Tour im sehr sehenswerten Sarona Market haben sich dementsprechend auch nicht mit den Details eines perfekt durchgeplanten Produkts aufgehalten, dafür aber: „Feedback please!“ und „Rome and London – coming soon!“ 3. THINK BIGGER Der lokale Markt mit 8,9 Millionen Einwohnern ist zu klein, die USA haben israelische Gründer immer und sehr erfolgreich im Blick. Viele der in die USA verkauften Firmen bleiben Israel anschließend in Form von Forschungszentren von Google, Facebook, Intel und Co. erhalten. 4. YOU SUCK Israelis haben eine sehr offene und direkte Art zu kommunizieren. Selbst im Militärdienst werden Vorgesetzte beim Vornamen angesprochen und können auf Fehler hingewiesen werden. So haben wir auch alle unsere Gesprächspartner erlebt: offen, neugierig und interessiert an unseren Einschätzungen. Einer der spannendsten war Yossi ­Vardi: Serienunternehmer, Ex-Minister, Mitgründer der DLD und Godfather des israelischen Startup-Ökosystems. In den 1990er-Jahren hat er seinen Sohn mit einem kleinen Investment bei einem aussichtslosen Projekt unterstützt: ICQ, das sie 18 Monate später für 420 Millionen Dollar an

Florian Gottschaller ist Gründer von Spendit. Das Unternehmen entwickelt digitale Employer-Benefit-Produkte, die bereits mehr als 300 Unternehmenskunden in Deutschland nutzen. spendit.de

AOL verkauft haben. Er sei der mit Abstand erfolgreichste Angel-Investor in Israel – und der schlechteste, wie er über sich selbst sagt. Denn in seinem Portfolio von 86 Startup-Investments seien neben 24 Exits auch 28 Komplettausfälle. Der wichtigste Erfolgsfaktor? Glück. 5. NATION OF RISK TAKERS Israel hat keine ausgeprägte Industrie und keinen Mittelstand. Aber es gibt genügend erfolgreiche Gründer-Beispiele, die als Vorbild für junge Leute dienen. „Start-up Nation“ ist in Israel auch Teil des Lebensgefühls und dadurch ein aufregendes, selbsterhaltendes und sehenswertes System. illi Cegla im gründer G n e ri e S : h on der KfW Austausc nk Reize v ra F it m Gespräch

Die Organis atoren: Kat hrin Zibis und Christia n Tegge (2. u. 3. v. l.)

Gut gelaunt: Die BVDS-Gruppe im Büro von Mindspace Coworking

Unterwegs mit Dafna Kariv: Die Professorin für Entrepre62 neurship zeigt den Campus des College of Management

Fotos: privat

Der Coworking-Empfang in der ehemaligen Börse von Tel Aviv


BERLIN VALLEY NEWS – ANZEIGE

Das Team von Goodpatch Berlin: Qiao Lin, Jan Bisson, Simon Stellwag, Julia Becker, Shoko Tanaka und Boris Milkowski (von links)

UI DESIGN FÜRS HERZ

Für App-Entwickler Goodpatch steht fest: Das User Interface (UI) macht den Unterschied. Fünf Regeln, die es zu beachten gilt

D

as User Interface ist das, was der Nutzer anfasst, und über das er in Sekundenschnelle entscheidet, ob ihm eine App gefällt oder nicht. Seit der Gründung 2011 hat Goodpatch mehr als 30 schöne und vor allem nützliche digitale Produkte gebaut – dabei haben sie einiges gelernt.

REGEL 1: DESIGN IST ALLES Design ist kein Am-Ende-Hübsch-Machen. Design ist das Verständnis, für wen ein Produkt sein soll, wie es genau funktioniert und vor allem wie es sich anfühlt.

REGEL 5: GOOD SOFTWARE IS NEVER DONE Der Launch ist immer nur der Anfang, jetzt geht es mit der Arbeit erst richtig los. Wenn es gut läuft, will man mehr bauen. Für den Kunden muss man also auch nach dem Release noch da sein.

REGEL 2: EIN TEAM MIT DEM KUNDEN Klassische Kunden-Agentur-Beziehungen passen nicht mehr zu dem, wie heute moderne Software gebaut wird. Man muss enger zusammenrücken, am besten mit im Office sitzen. Das Zauberwort heißt: effektive Kommunikation.

BIG IN JAPAN Gegründet wurde Goodpatch 2011 von dem Japaner Naofumi Tsuchiya in Tokio. Dort gilt Goodpatch längst als Nummer eins des UI Designs. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen mehr als 70 Designer und Entwickler. Goodpatch ist ein Hybrid-Modell: Das Agenturgeschäft finanziert den Bau von eigenen Produkten. Das Unternehmen sieht sich am liebsten in der Rolle des Umsetzungspartners mit Fokus auf das UI Design und Front-End. Die bislang erfolgreichste Eigenproduktion ist das Prototyping-Tool Prott, welches die Kommunikation zwischen Designer und Entwickler vereinfacht. Das Berliner Studio in der Neuen Schönhauser Straße wurde im Mai 2015 bezogen. In der Hauptstadt arbeitet Goodpatch unter anderem mit den Digital-Health-Unternehmen Mimi Hearing und Vimeda.

REGEL 3: MLP IST DAS NEUE MVP Es ist besser, ein Produkt zu bauen, das einige wenige wirklich lieben, statt eines, das viele okay finden. Goodpatch nennt den ersten Release „Minimal Lovable Product“. REGEL 4: GOOD DESIGN = GOOD BUSINESS Nach einem Redesign haben so manche Kunden Millionenbeträge von VCs gesammelt (Money Forward), Millionen von Usern erreicht (MERY) oder – wie Gunosy, eine japanische News-App – sogar den Börsengang vollzogen.

DESIGNED BY GOODPATCH VIMEDA: BLUTTESTS FÜR SELBSTOPTIMIERER

vimeda.de

MIMI HEARING TEST (JAPANISCHE VERSION): SMARTPHONE-BASIERTER HÖRTEST

Unter anderem Nummer eins im japanischen App Store in der Kategorie Health mimi.io

PROTT: PROTOTYPING-TOOL FÜR DESIGN-TEAMS

Fotos: Guido Knook

Ihr Ansprechpartner: BORIS MILKOWSKI Design Lead und Geschäftsführer der Goodpatch GmbH boris@goodpatch.com Telefonnummer: 030 5484-7783 goodpatch.com

Ausgezeichnet mit dem Good Design Award 2015 prottapp.com

63


BERLIN VALLEY NEWS – EVENTS

er: Marco Zufriedener Gastgeb

Rodzynek von Noah

Seven Ventures Pitch Day: Auf der Suche nach dem „Venture of Europe“

Advisors

KLASSENTREFFEN IN LONDON Business as usual: Die Noah ruft, und alle kommen

D

ie Noah Conference ist ein echtes Phänomen. Seit nunmehr sieben Jahren ist die beliebte Investoren-Konferenz alljährlicher Dreh- und Angelpunkt der europäischen Startup-Szene, ein Klassentreffen allererster Güte. Nahezu jeder europäische Investor von Rang gibt sich hier ein verlässliches Stelldichein. Unzählige Top-Startups entsenden ihre Gründer oder ihr Management – „C-level Internet executives and corporate and financial Internet investors“, wie die Noah-Macher ihre Zielgruppe nennen. Die Noah London 2015 fand am 12. und 13. November statt. Wie in jedem Jahr war das Old Billingsgate der Ort des Geschehens – die Event-Location, in der üblicherweise auch die Techcrunch Europe Conference stattfindet. Getreu dem Noah-Motto „Connecting leading European Internet companies from all stages to the relevant leading investors“ ist die Noah natürlich vor allem ein Networking-Event. Zwar findet der interessierte Zuschauer auf insgesamt drei Bühnen eine konstante Programmberieselung, doch handelt es sich – bis auf wenige Ausnahmen – eher um unterhaltsame Nebenschauplätze. Primär geht es bei der Noah um Konversation und Netzwerkpflege.

Historischer Treffpunkt: Das Old Billingsgate

Dennoch: Das Programm der Noah als unwichtig abzutun, würde dem gebotenen Niveau auf den Bühnen nicht gerecht. Auch hier geben sich die wichtigsten Akteure der europäischen Startupund Investorenszene die Klinke in die Hand, in diesem Jahr unter anderen Klaus Hommels (Lakestar), Miguel McKelvey (Wework) oder Niklas Zennström (Atomico). Weitere Highlights im Programm: Das CRM-Startup Pipedrive unterschrieb auf der Bühnen einen 750.000-Euro-Deal mit Noah Advisors (dem Investment-Arm der Noah-Konferenz). Außerdem hat Sevenventures wieder „The Venture of Europe“ gekürt – eine kurzweilige Pitching-Show im Stil von „The Voice of Germany“. Darüber hinaus gab es unendlich viele Präsentationen, die in thematischen Tracks (Food, Marketplaces und so weiter) gebündelt wurden. Die Startup-Stage im Untergeschoss war leider konstant weniger gut besucht. Und: Anders als üblich wurde Oliver Samwer in diesem Jahr nur in einer Videokonferenz zugeschaltet. Alles in allem ist dem Team rund um Noah-Initiator Marco Rodzynek auch in diesem Jahr wieder eine fehlerfreie Veranstaltung auf gewohnt hohem Niveau geglückt. Wir freuen uns jetzt schon auf die Berlin-Edition Anfang Juni 2016. jt

eiem Him g unter fr Networkin regenfrei Kalt, aber

VC-Prominenz: Klaus Hommels von Lakestar

mel:

In Tanzlaune: Abends feierten Gründer und Investoren auf der Noah-Party.

64

Im Gespräch: Chanyu Xu von Eating with the Chefs

Gute Kontakte: Die Noah ist ein hervorragendes Networking-Event.

Fotos: Carolin Weinkopf

Der Ausblick Spektakuläre Kulisse: auf die Themse vom Old Billingsgate


BERLIN VALLEY NEWS – EVENTS

Trendthema Fintech: Da s Panel „Zukunft des Finanz- und Bankwesens“

Gute Fragen ans Podium, hier von Eran Davidson

BLICK IN DIE ZUKUNFT

Auf der diesjährigen David and Goliath diskutierten Experten die Trends von morgen

A

m 11. November hieß es wieder Showtime für David and Goliath. Die Unternehmerkonferenz fand zum dritten Mal statt, in diesem Jahr erstmals im Humboldt Carré. Initiator der Konferenz ist der Schweizer Investorenverbund B-to-v Partners (ehemals Brainstoventures). Aus diesem Grund war es auch an dem Gründer von B-to-v, Florian Schweitzer, die ganztägige Veranstaltung zu eröffnen. Anschließend gab es mehrere Panels, die sich allesamt um die Zukunft einzelner Branchen drehten, darunter „die Zukunft

Zukunft von En trepreneursh ip: Ludwig En von Rocket In sthaler ternet moder ierte das Pane l.

nture) und r (Creathor Ve le öh K c ri d Cé ) im Dialog (Ubermetrics k un B k ic tr Pa as (NKF) mit Jan Thom

Das Team von Berlin Valley News im

der Medien und des Journalismus“, „die Zukunft des Finanz- und Bankwesens“ sowie „die Zukunft von Unternehmertum, Innovation und Kapitalzugang“. Alle Panels waren erstklassig mit je circa vier Teilnehmern besetzt. Sie wurden aufgelockert mit verschiedenen spannenden Impulsvorträgen und Statements. Die Moderation des Events lag bei Klaus Max Smolka von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die zeitgleich auch Co-Organisator der Veranstaltung war. jt

Gespräch

Abschlussvortrag von SharethemealGründer Sebastian Stricker

Fast bis auf den letzten Platz gefüllt

GLOBALE EXPANSION App Annie eröffnet Berliner Niederlassung

Fotos: Torsten Roman, App Annie

D

ie App-Analysefirma App Annie eröffnet einen neuen Standort in Berlin. Das auf Nutzerakquise, Monetisierung und Wettbewerbsanalyse spezialisierte Tool gehört mit drei Millionen Besuchern pro Monat zu den Branchenführern. Hauptsitz des Unternehmens ist in San Francisco, weitere Standorte sind unter anderem in New York, Vancouver, Paris, Moskau und Tokio. Im Rahmen der Standorteröffnung lud App Annie Anfang November Nutzer, Branchenexperten und Medienvertreter zur Kick-off-Veranstaltung Decode Berlin in die Schinkelsche Bauakademie in Berlin-Mitte. Neben Neuigkeiten aus der Welt der

Apps gab es mehrere interessante Interviews, unter anderen mit Stefan Keuchel, dem Head of Communication bei Mytaxi, Irene Noriega, Mobile Managerin bei Zalando, und Tilman Buchner, Chief Mobile Officer der Prosiebensat.1 Group. Durch den gelungenen Abend führte Felicitas Hackmann von Venturevillage.

App-Annie-Mitgründe

Die Standorteröffnung in Berlin erfolgt im Zuge der globalen Expansion. App Annie erhielt Anfang des Jahres eine Kapitalspritze in Höhe von 55 Millionen Dollar – unter anderem von Institutional Venture Partners (IVP) und Sequoia Capital. jt

r und CEO Bertrand Sch

r Tolles Ambiente in de demie ka ua Ba en ch els Schink

mitt

65


BERLIN VALLEY NEWS – EVENTS

MOBILITÄTS-STARTUPS ZWISCHEN OLDTIMERN

Beim Startupbootcamp Demo Day behaupten sich acht Startups vor Investoren

N

ach drei intensiven Monaten im Accelerator des Startupbootcamps präsentierten am 19. November acht Startups aus aller Welt ihre Lösungen im Bereich Smart Transportation and Energy. Zahlreiche VCs, Angels und Investoren lauschten den Pitches und Resultaten der Workshops, Betreuung und Pivots der vergangenen Monate. So hat das Startup Seeusoon aus Madrid eine Reiseplattform erstellt, die es vereinfacht, Gruppenreisen mit Menschen aus unterschiedlichen Ecken der Welt zu buchen. Stickables wiederum hat einen schnurlosen Parksensor entwickelt, der mit App beim Einparken hilft.

Hauptredner des Abends war Dirk Ahlborn, CEO von Jumpstarter und Hyperloop Transportation Technologies. Hyperloop ist ein von Elon Musk initiiertes Transportsystem, das Personen in Hochgeschwindigkeit befördern soll. Ahlborn sprach in seiner Rede über die Visionen Musks und darüber, wie das Team sie in die Tat umzusetzen will. Die Veranstaltung fand thematisch passend in der Classic Remise statt, einem restaurierten Straßenbahndepot, in dem sich ein Werkstattbetrieb für Oldtimer befindet. So konnten die Gäste zwischen Liebhaberfahrzeugen netzwerken und an einer Oldtimer-Tour teilnehmen. cl

„DIE NATUR KENNT KEINEN MÜLL“

Der Green Alley Award für Circular Economy wurde dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen

S

echs Finalisten aus vier Ländern hatten sich aus mehr als hundert Bewerbern durchgesetzt. Ihre Ideen könnten vielfältiger nicht sein: etwa eine Recyclingmaschine für LCD-Bildschirme (Votechnik), Baustoffe aus Getreideabfällen (Adaptavate), interaktive Mülleimer (Binee), Tierfutter aus Fliegenlarven (Entocycle), Indoor-Gewächshäuser für den Privathaushalt (Infarm) oder Designertische aus ausgedienten Solarpanels (Solstrøm Furniture). Doch was alle eint, ist der Gedanke der Zirkulation von Rohstoffen, ganz im Sinne des inspirierenden Auftaktvortrages von Terracycle-Gründer Tom Szaky: „Die Natur kennt keinen Müll.“ Müll sei eine menschliche Erfindung. Während sich die Jury nach den Pitches zur Auswertung zurückzog, diskutierten Vertreter von Fairphone, Foodloop, Einhorn Products und Nextcycle über nachhaltige Businessmodelle in der realen Welt. Interessant waren die ver-

schiedenen Sichtweisen auf die Konkurrenz: „Alle herkömmlichen Kondomhersteller sind unsere Konkurrenten“, sagte Waldemar Zeiler von Einhorn in der Diskussion, wohingegen Miquel Ballester Salvà sein Fairphone als konkurrenzlos betrachtete. Denn seine Käufer seien andere als die herkömmlicher Smartphones: „Es gibt kein nachhaltiges Produkt, sondern nur nachhaltige Systeme.“ An diesem Abend hätte man leicht auf die Idee kommen können, dass nicht mehr viel fehlt, um die Menschheit zum Umdenken zu bewegen. Doch dass diese Szene sich in einem Elfenbeinturm befindet – besonders in Berlin –, darüber waren sich alle einig. „Um mich wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen, verbringe ich schon mal eine Stunde vor Primark am Alex“, bekannte Zeiler. Der diesjährige Preis ging schließlich an Adaptavate aus London (Bild). Neben einem Preisgeld erhält das Team für sechs Monate freien Coworking Space in Berlin. lb

WELCHE MAUERN FALLEN ALS NÄCHSTES? Auf der Falling Walls Venture präsentierten

D

ie internationale Wissenschaftskonferenz Falling Walls findet jährlich am Tag des Mauerfalls statt. Unter dem Motto „Welche Mauern fallen als nächstes?“ stellen Spitzenwissenschaftler vor, welche Durchbrüche in Naturwissenschaften und Technologie bevorstehen. Neben der eigentlichen Konferenz gibt es auch Formate für Nachwuchswissenschaftler, darunter die Falling Walls Venture. Vertreter von 22 jungen Unternehmen aus neun Ländern versuchten in diesem Rahmen, die Jurymitglieder vom Potenzial ihrer Entwicklungen in den Kategorien Mobilität, Energie und Gesundheit zu überzeugen. Darunter waren Anwendungen für Diabetes- und Krebs-

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patienten, eine Alternative zu Augen-Laser-OPs und neue Formen der Energiegewinnung durch Algen oder andere Biomasse. „Die meisten Konferenzen, auf die ich gehe, handeln von Tinder und Dating, aber hier sehen wir Unternehmen, die echte, globale Probleme lösen wollen. Das ist sehr aufregend“, erklärte Moderator Magith Noohukhan (Bild). Für die meisten Unternehmen ist die Phase der technischen Entwicklung bereits getan. Nun geht es um die Finanzierung der Übertragung vom Labor in die reale Welt. Besonders beeindruckend war die Präsentation von Lilium: Der vertikal abhebende Privatjet in der Größe eines Pkw soll im Januar 2018 auf den Markt kommen. lb

Fotos: Alex Farcet, Green Alley, Gordonwelters.com

Nachwuchswissenschaftler ihre bahnbrechenden Ideen


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© thingscon/Emmanuel Schwarz

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Diskutiert: Auf dem Strate giegipfel Marketing & Digital Marke ting befassten sich die Manager mit der Zuk unft des Metiers.

Innovationen verstehen: Bei David and Goliath fragten sich Unternehmer, was Grundlage, Treiber und Ergebnis einer Innovation sind.

Illustrator und Tausendsassa: Chip Kidd sprach auf der Konferenz Beyond Tellerrand über die Entwickungen im Webdesign.

GUT GETROFFEN Jeden Monat sieht sich die Berliner Startup-Szene auf Konferenzen, Partys, Hackathons und anderen Events. Eine kleiner Überblick

Barcamp: Chancen und Hürden des elektronischen Handels wurden beim Medialawcamp ausgelotet.

Zeig, was du hast: Micaela Schäfer and Sophia Wollersheim ziehen bei der Eröffnungsfeier des neuen Berliner Friseursalons Flaconi Neo wenig subtil die Blicke auf sich.

Klart ex der F t: Auf der okus Data in die -Nat Finte ivessem ch. K Jahr auf B onferenz ig Da l ta, Io ag T und

In Feierlaune: Gewinner und Jury des Inven tion, dem Gründerpreis der deutschen Familienuntern ehmen

Enger vernetzen: Beim Immobilien­ scout24 Accelerator wurde diskutiert, wie Kooperationen zwischen Berlin und dem Silicon Valley gelingen können. 68

Öffentliche Gelder: Die Investitionsbank des Landes Brandenburg lud zum Brandenburger Eigenkapitaltag.

Fotos:

Startschuss: Karolina Attspodina eröffnete den Targetsummit, bei dem sich alles um Marketing, Werbe- und Analysemöglichkeiten bei mobilen Apps drehte.


BERLIN VALLEY NEWS – EVENTS

KALENDER

ALLE TERMINE WURDEN ZUR VERFÜGUNG GESTELLT VON

Wichtige Events und Konferenzen für Gründer und Startups im Überblick

D EZ Fotos: HeliosFotos: MediaTargetSummit, GmbH , BY-SA Daniel 2.0 by Gregor Fischer, b-to-v Partners AG, Management Forum,Dataconomy HYR & FYR,Media Rian Davidson, Leanne Pittsford / Lesbians whoCelenza tech, Deutschland – Land der Networks Ideen/Bernd Brundert, CDURoman, Deutschlands / Jördis Zähring, Frederik Rauber, you is now / immobilienscout, ILB (Leo Seidel), GmbH, Anne Kreuz, Claudius Pflug, Lara Photography, Project GmbH, Thorsten Wereable Technologies, Valley inFerschke, Berlin Software & Support Media, Stefan Landrock, Pop-Kultur/Ronald Owsnitzki-Tonje Thilesen, BVDS, Berliner Liste/the working smarter group GmbH

2015

09.12. STARTUP CONNECT BERLIN FORUM

09.12. PROSIEBENSAT.1 ACCELERATOR Ziel des Forums ist die Ver- DEMO DAY netzung von Entrepreneuren, Investoren und Vertretern gesellschaftlicher Institutionen.

@Industrie- und Handelskammer, Berlin

10.12. 12MIN.ME

10.12. TWILIO Das Event bietet drei kom- WINTER-PARTY

Fünf Startups pitchen in der sechsten Förderrunde mit anschließender Diskussion der Konzepte. @Prosiebensat.1 Accelerator, Berlin

Beim dreitägigen Trainings­event mit JavaEnterprise-­Experten gibt es 24 Workshops mit 16 Experten und Diskussionsrunden.

10.12. HUB CONFERENCE

Zum Trendkongress der Bitkom kommen internationale Akteure aus der Wirtschaft. Sie präsentieren disruptive Trends und neue Technologien. @Station, Berlin

@Marriot Mitte, Berlin

14.12. 15.12 THE CROWD EFFECT GET STARTED GRÜNDERFRÜHSTÜCK Die Infrastruktursparte der Companisto lädt zum

Die Twilio-Crew will feiern – mit Burgern und Glühwein. Ab 19 Uhr steigt die Party im Stil eines Weihnachtsmarktes. @Bar Babette, Berlin

Deutschen Bahn bietet mit ihrem dritten Hackathon Gelegenheit zur Vernetzung und zur Diskussion. Thema ist diesmal Open Data.

17.–19.01. DLD

20.01. FASHIONTECH

26.–27.01. WT CONFERENCE

@Mindbox, Berlin

ersten Crowd Effect. Bei Sauerkraut und Würstchen gibt‘s Antworten rund um das Crowdfunding. Teilnahme: pro Startup maximal zwei Personen. @Hubraum, Berlin

10.12. SPEAKER BOOTCAMP

Beim Pitching-Workshop vermitteln Coaches Grundlagen und Best Practices des Vortragens und geben Feedback auf Präsentationen. Kosten: 249 Euro. @The Factory, Berlin

11.–12.12. DBHACKATHON

pakte und prägnante Vorträge zu unterschiedlichen Themen: Die Experten haben jeweils zwölf Minuten, um ihr Thema auf den Punkt zu bringen. @The Factory, Berlin

09.–11.12. MICROSERVICES SUMMIT

Wie können Startups dazu beitragen, Geflüchtete zu integrieren? Drei Experten sprechen über „Initiativen und Möglichkeiten der Beschäftigung“.

JAN 2016

@Basecamp, Berlin

26.–27.01. ONLINE HANDEL

26.–27.01. PAYMENT WORLD

Nach erfolgreicher Bewerbung bietet die Digital-Life-Design den Teilnehmern 150 Vorträge von Meinungsführern, Gründern und Unternehmern. Preis: 2950 Euro.

Die Konferenz zur Zukunft der Mode im Rahmen der Fashionweek bietet eine Plattform rund um Ideen, Geschäftskonzepte und Fragen zu Herstellung, Marketing und Verkauf.

Zum zehnjährigen Jubiläum der B2B-Konferenz Wearable Technologies reisen die Hersteller von Wearables mit ihren neuesten Gadgets an.

Zum zwölften Mal treffen sich mehr als 300 Vertreter von E-Commerce-Unternehmen. Mit auf dem Program: die Verleihung des Online Handels Awards.

Auf dem Kongress werden Fragen des Instant Payments ebenso diskutiert wie Regulationsmechanismen der EU.

28.01. DATA MARKETING DAY

28.–29.01. FUTUREPUBLISH

30.–31.01. INTERNET MARKETING KONGRESS

02.–03.02. APPDAYS

11.–21.02. BERLINALE

@HVB Forum, München

Die Teilnehmer erfahren, wie Daten gelesen und verknüpft werden, um aus Big Data ein Big Business zu machen. @Süddeutscher Verlag, München

@Kühlhaus, Berlin

Bei dem Kongress geht es um die wirtschaftliche Zukunft des Publizierens: um innovative Marketingund Verkaufsstrategien in der Buchbranche. @Urania, Berlin

@Van der Valk Airporthotel, @Van der Valk Airporthotel, Düsseldorf Düsseldorf

@ICM, München

Die Teilnehmer des IKM, der zum sechsten Mal stattfindet, sind eingeladen zu netzwerken und sich über Trends zu informieren. @wird bekanntge-

FE B

2016

geben, Berlin

Die Location -Konferenz steht unter dem Motto „Location Bridging Online and Offline Worlds“. Themen sind neue Technologien, In-Store-Konzepte und Automatisierung. @MTC, München

22.–25.02. 11.02. FUTURE CONGRESS CCW

11.02. PPC MASTERS

Künstler aus aller Welt kommen nach Berlin, um eine differenzierte Kinolandschaft zu erleben. Zudem lockt „der goldene Bär“. @verschiedene Locations, Berlin

22.–25.02. MOBILE WORLD CONGRESS

Die Konferenz ist Treffpunkt für Online-Marketer, die sich mit dem Einkauf großer Klick-Volumen auf Plattformen wie Google und Facebook beschäftigen.

Der Kongress richtet sich an Entscheider mittelständischer und großer Unternehmen mit Interesse an IT-Trends. Motto: „Business 4.0 Digitalisierung für den Mittelstand“.

Bei dem Event für Kundenservice, -kommunikation und Call Center werden Know-how, Trends, aktuelle Strategien und technische Lösungen zum Kundendialog vorgestellt.

Besucher erwarten eine Messe und eine Konferenz rund um die mobile Lebenswelt im 21. Jahrhundert.

@Estrel, Berlin

@Fira Gran Via und Fira Montjuïc, Barcelona

26.02. 29.02–04.03. ONLINE MARKETING RECONF ROCKSTARS Die Reconf (Requirements

07.–13.03. CAMPIXX WEEK

10.03. E-DAY

10.03. VALLEY IN BERLIN

@Spreegalerie, Berlin

@Darmstadtium, Darmstadt

Beim zweitägige Event für Online-Marketing-Macher gibt es Vorträge, Entertainment und Party. Auch Buzzfeed-Gründer Jonah Peretti war bereits Speaker.

Engineering Conference) behandelt das Thema Anforderungsmanagement – sowohl das klassische als auch das agile.

@Messe, Hamburg

@Dolce, Unterschleißheim bei München

14.–18.03. CEBIT

15.–16.03. MOBILETECHCON

Die internationale Leitmesse zeigt Lösungen aus der Informations- und Kommunikationstechnik für die Arbeits- und Lebenswelt. @Messe, Hannover

Die Konferenz für mobile Technologien und Innovationen im deutschsprachigen Raum bringt Experten zusammen zu Themen wie Mobile Design oder Cross Platform Development. @Holiday Inn, München

MÄR 2016

17.–18.03. SMX

Bei der Search Marketing Expo dreht sich alles um die Themen SEO, SEA und Online-Marketing. Es gibt zehn Thementracks, sechs Workshops und mehr als 80 Referenten. @ICM, München

Die Marketing-Veranstaltung bietet eine Mischung aus Barcamp, Konferenz, Netzwerken und Unterhaltung. @Hotel Müggelsee, Berlin

Tengelman Ventures will Online-Händler, Startups und Investoren mit klassischen Händlern vernetzen. Teilnahme: nach erfolgreicher Bewerbung. @Tengelmann Ventures, Mühlheim an der Ruhr

Der Accelerator You Is Now von Immobilienscout24 bringt erneut Gründer mit Investoren und Visionären aus dem Silicon Valley zusammen. @You Is Now Startup Accelerator, Berlin

21.–22.03. DIGITAL INNOVA­ TORS‘ SUMMIT

Digitalen Medien gehört die Zukunft. Wie diese im B2B- und B2C-Bereich aussieht, diskutieren die Teilnehmer auf dem Kongress.

@Deutsche Telekom, Berli

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BERLIN VALLEY NEWS – AUSBLICK

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VON TEL AVIV NACH BERLIN: Die Pläne von Mindspace-CEO Dan Zakai

Die nächste Ausgabe von Berlin Valley News erscheint am 29. Januar 2016.

JOBPROFIL: Das macht ein Technical Artist bei Viorama

Unter anderem mit folgenden Themen:

BÜROBESUCH: Zu Gast bei Glispa im Abspannwerk

GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ: Interview mit Machtfit-Gründer Philippe Bopp

Wir hoffen, Euch hat auch diese Ausgabe von Berlin Valley News gefallen. Es ist unser Bestreben, der vielseitigen Berliner Startup-Szene ein Gesicht und ihr im Berliner Alltag die nötige Sichtbarkeit zu geben. Berlin ist schließlich auf dem Weg, eine der führenden Startup-Metropolen der Welt zu werden. Monatlich informieren wir Euch mit aktuellen News und exklusiven Storys aus der Branche. Damit unser Magazin noch bes70

ser wird, freuen wir uns über Feedback, ganz gleich, ob Motivationsschreiben oder vernichtende Kritik – Hauptsache konstruktiv. Genauso freuen wir uns über Eure Mitarbeit, Ergänzungen, Weiterempfehlungen, Gastbeiträge oder Themenvorschläge. Berlin Valley News ist – wie schon the Hundert – kostenlos. Helft uns bitte, dass es ein Erfolg wird. Gern könnt Ihr unsere FacebookSeite liken oder weiterempfehlen.

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Fotos: Glispa, Max Threlfall, Halfpoint-Fotolia.com/machtfit, Mindspace

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