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BERLIN VALLEY NEWS – RUBRIK
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BERLIN VALLEY NEWS – RUBRIK
Jonas Schoen-Philbert Lust, Gitarre zu lernen und ganz nebenbei noch alles über die theoretischen Hintergründe von Musik zu erfahren? Jonas Schoen-Philbert, Musical Scientist, verspricht, dass das mit der SmartphoneApp von Uberchord klappt. Seite 13
Fotos: Viktor Strasse, Goetz Schleser, CfE TU Berlin, Christoph Petras, Saskia Uppenkamp | Cover-Foto: Max Threlfall
Agnes von Matuschka Die Leiterin des Centre for Entrepreneurship an der TU Berlin hat sich angeschaut, wie weit das Thema E-Learning in den USA, insbesondere am MIT, schon vorangekommen ist. Und sie berichtet von Beispielen der Digitalisierung der Lehre an der TU. Seite 35
Lena Schaumann Die 26-jährige Gründerin von Lumizil stellt ihre Lieblingstools vor, die sie nicht missen möchte. Dabei ist unter anderem eine Lampe, die man mithilfe einer App ganz leicht zum Lautsprecher für Musik oder Podcasts umwandeln kann. Neugierig geworden? Seite 53
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iebe Leserinnen, liebe Leser, es war wieder Zeit zu feiern. Mitte September ist die sechste Ausgabe von the Hundert erschienen, und wie immer gab dieses Ereignis Anlass zu einer rauschenden Party in den neuen Räumen der Embassy Berlin, wo seit Kurzem auch die Redaktion von Berlin Valley News und the Hundert sitzt. Gefeiert haben wir auch die Premiere von Startup-Karaoke. Unseres Wissens gibt es nichts Vergleichbares und wegen des großen Erfolges machen wir daraus gern eine Tradition. Die aktuelle Ausgabe von the Hundert ist ein Fest an sich: Sie feiert einhundert neue Startups und sie feiert zugleich Berlin in einhundert großartigen Aufnahmen. Einen Einblick gibt es hier im Heft. Und, um es vorweg zu nehmen, die nächste Party kündigt sich bereits an: Die Arbeit an the Hundert Volume sieben hat begonnen. Dieser Sommer brachte aber auch Bilder ganz anderer Art: von Menschen, die alles hinter sich lassen und ihr Leben riskieren, um für sich und ihre Kinder eine lebenswerte Zukunft zu erkämpfen. Viele freiwillige Helfer haben versucht, ihnen einen menschlichen Empfang zu bereiten. An vielen Stellen zeigt sich aber auch, dass die zuständigen Stellen hoffnungslos überfordert sind. Menschen, die eine gefährliche Flucht hinter sich haben, mussten auch hier unter freiem Himmel kampieren. Die Bilder lassen niemanden unberührt. Viele Unternehmer fühlen sich herausgefordert, ihre Kreativität und ihren Erfindergeist einzusetzen, um bessere Lösungen für viele Probleme der Flüchtlinge zu finden – auch davon berichten wir in dieser Ausgabe. Unser Special widmet sich dem Thema E-Lear ning – wobei es interessante Verbindungen zwischen beiden Themenschwerpunkten gibt. Denn Sprache und der Zugang zu Bildung sind wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration. Und für beides gibt es in der digitalisierten Welt neue Möglichkeiten abseits der klassischen Bildungswege, die den Flüchtlingen ohnehin oft versperrt sind. Die Bandbreite der digitalen Bildungsangebote ist enorm groß: angefangen
bei Angeboten für Schulen, wobei vielen Lehrern offenbar die Kompetenzen fehlen, sie sinnvoll einzusetzen, über Angebote für Selbstoptimierer, die Sprachen, Gitarre oder Klavier lernen wollen, bis hin zu Plattformen für Do-it-Yourself-Anhänger. Das Gespräch mit Babbel-Chef Markus Witte ist übrigens auch für jene interessant, die sich nicht so sehr für E-Learning interessieren, wohl aber dafür, wie man ein erfolgreiches Startup baut. Babbel ist mit seiner App immerhin Marktführer für Online-Sprachenlernen in Europa und hat nun den US-Markt im Visier. Viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Corinna Visser
CORINNA VISSER ist seit Sommer 2015 Chefredakteurin des Startup-Magazins Berlin Valley News. Ihre Leidenschaft für Startups hat sie in den 16 Jahren als Wirtschaftsredakteurin beim Berliner Tagesspiegel entdeckt. Nun widmet sie sich in ihrer Arbeit voll und ganz jungen Unternehmen und Gründern. berlinvalley.com
VIELEN DANK! OHNE DIE UNTERSTÜTZUNG UNSERER SPONSOREN WÄRE DIESES KOSTENLOSE MAGAZIN NICHT REALISIERBAR. DAFÜR GANZ HERZLICHEN DANK AN:
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I NHALT STARTUP-NEWS HIN UND WEG: PERSONALIEN
13 JOBPROFIL Was macht eigentlich ein Musical Scientist?
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BERLINER STARTUPS: WIR HABEN POTENZIAL ELEVATOR PITCH AUF DEM GRILL: INVESTOREN BEWERTEN STARTUPS FINANZIERUNGEN UND EXITS
22 E-LEARNING-SPECIAL 25 28 32 34 35
REDAKTION Claudia Cohnen-Beck (ccb), Claudia Lunscken (cl), Christoph Strobel (cs), Marisa Strobel (ms), Hannah Vaughan (hv), Justus Zenker (jz) LEKTORAT Julia Meusel STÄNDIGE MITARBEITER Katarzyna Oldziejewska, Massimo Pisati
INTERVIEW: BABBEL WILL MARKTFÜHRER IN DEN USA WERDEN
GRAFISCHE GESTALTUNG Dominik Pfaff (dominik.pfaff@operationbutterfly.com)
DIGITAL LERNEN: BERLINER ANBIETER IM ÜBERBLICK INTERVIEW: WARUM DEUTSCHE SCHULEN BEIM E-LEARNING NACHHOLBEDARF HABEN KOLUMNE: E-LEARNING ANDERSWO KOLUMNE: WIE DIE DGITALSTRATEGIE DER TU BERLIN AUSSIEHT
ÜBERSICHT: STARTUPS, DIE FLÜCHTLINGEN HELFEN SELBSTINTERVIEW: IRA BRINKMANN UND LEO SCHWARZGORN VON WOONDER BÜROBESUCH: IM SPIELEPARADIES BEI WOOGA SOCIAL-MEDIA-CHARTS APP-CHARTS ZAHLEN, DIE BERLIN BEWEGEN LIEBLINGSTOOLS
PRODUKTIONSLEITER Johnnie Clapper (johnnie.clapper@operationbutterfly. com) MITARBEITER GRAFISCHE GESTALTUNG Bianca Rother, Natascha Ungereit FOTOGRAFEN Max Threlfall (info@maxthrelfall.com), maxthrelfallphoto.com Viktor Strasse (vs@viktorstrasse.de) viktorstrasse.de DRUCK Axel Springer SE, Druckhaus Spandau Brunsbütteler Damm 156–172, 13581 Berlin PAPIER 48,8 g/m² SZO AUFLAGE 30.000 Exemplare
STARTUP SAFARY: WIE ES DER SZENE IN GRIECHENLAND GEHT
56 THE HUNDERT: Berlin Startups reaching for the stars
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ANZEIGENLEITER Daniel Andriani (da@berlinvalley.com)
CREATIVE DIRECTOR Balázs Tarsoly (balazs.tarsoly@operationbutterfly.com)
Wie aus Flüchtlingen Akademiker werden
60 62 64 68 69 70
HERAUSGEBER Jan Thomas (jt@berlinvalley.com)
Raus aus der Kreidezeit
36 INTERVIEW: 40 46 48 50 51 52 53 54
CHEFREDAKTEURIN (V. I. S. D. P.) Corinna Visser (vis; cv@berlinvalley.com)
Berlin Valley News erscheint monatlich und kostenlos in der NKF Media GmbH, Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin Telefon: 030 30877474, berlinvalley.com
THE HUNDERT: DIE GROSSE RELEASE-PARTY STUDIE: STARTUP MONITOR EVENTS: VON DER LANGEN NACHT DER STARTUPS BIS ZUM WEAR-IT-FESTIVAL EVENTS: FOTORÜCKSCHAU EVENTS: KALENDER AUSBLICK
Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die in diesem Magazin enthaltenen Angaben werden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Trotzdem sind inhaltliche und sachliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. NKF Media GmbH übernimmt keinerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Fotos: Viktor Strasse, Saskia Uppenkamp
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IMPRESSUM
BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN
Austausch von Freundlichkeiten: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel im Gespräch mit Tesla-Gründer Elon Musk
VERPASSTE CHANCE
Fotos: BMWI/Maurice Weiss, Zalando, IHK Berlin
Elon Musk zu Gast bei Sigmar Gabriel im Bundeswirtschaftsministerium Als würde ein Popstar erwartet: 200 Meter lang war die Schlange vor dem Bundeswirtschaftsministerium. Das Interesse galt dem Star-Unternehmer Elon Musk. Hausherr Sigmar Gabriel hatte den Tesla-Gründer zum Dialog mit dem vielversprechenden Titel „Wirtschaft von morgen“ geladen. Heraus kam eine provinzielle Veranstaltung mit einer überforderten Moderatorin. Nach Impulsvorträgen von Gastgeber und Gast (der von Musk war erstaunlich inhaltsleer) durfte das Publikum Fragen stellen. Direkt antworten durf-
te Musk nicht. Am Ende reichte die Zeit nur für wenige Antworten, etwa auf die Frage, wie man Elektromobilität in Deutschland voranbringen könne: Während Gabriel für staatliche Kaufanreize plädierte, sagte Musk, der Staat solle sich aus dem Automarkt heraushalten. „Mein Wunsch ist eine korrekte Bepreisung von CO2.“ Die klimaschonenden Visionen des US-Amerikaners seien in Deutschland schwer umzusetzen, sagte Gabriel. Damit riskierte man zu viele Arbeitsplätze. Fazit: ein Gipfeltreffen ohne Höhepunkte. bmwi.de
ZALANDO TESTET LIEFERUNG AM SELBEN TAG
EINE MILLIARDE EURO FÜR „ JUNCKER-FONDS“
Zalando verschärft den Wettbewerb mit dem stationären Handel und testet zunächst in Berlin und Köln die Warenzustellung am Tag der Bestellung. In beiden Städten erhalten zufällig ausgewählte Kunden gegen 16 Uhr eine Nachricht, dass ihre Lieferung noch am selben Abend zwischen 19 und 21 Uhr zugestellt werde. Findet die Schnellzustellung Zuspruch, solle die Option fest in das Angebot integriert werden, erklärt der Logistikchef David Schröder im Interview mit der Lebensmittel Zeitung. Zur Beschleunigung der Kaufentscheidung bietet Zalando nun auch die Stilberatung über Whatsapp an. zalando.de
Deutschland hat das erste Projekt im Rahmen des von EU-Präsident Jean-Claude Juncker initiierten Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) gestartet. Die KfW-Bankengruppe und der Europäische Investitionsfonds (EIF) unterzeichneten am 17. September im Bundeswirtschaftsministerium ein Abkommen über ein Volumen von einer Milliarde Euro. Damit sollen mindestens 15.000 Gründungen sowie junge Unternehmen unterstützt werden. Ziel des „Juncker-Fonds“ ist die Mobilisierung zusätzlicher Investition in Höhe von 315 Milliarden Euro innerhalb der nächsten drei Jahre. kfw.de
GROUPON KÜRZT AM BERLINER STANDORT In einem Blogeintrag kündigte Groupon-COO Rich Williams im Rahmen der Restrukturierung die Entlassung von 1100 Mitarbeitern an. Betroffen sind vor allem Standorte außerhalb der USA, die sich für den Rabatt-Dienst als nicht profitabel erwiesen haben. Nach dem Rückzug aus Griechenland und der Türkei steht nun auch der Exit aus Marokko, Panama, den Philippinen, Puerto Rico, Taiwan, Thailand und Uruguay bevor. In Berlin werden nach Informationen von Gründerszene 260 der 550 Jobs gestrichen. Laut Betriebsrat sollen „wesentliche Abteilungen mit speziell auf den deutschen Markt zugeschnittenen Fachkenntnissen abgebaut und in neue zentrale Standorte in Billiglohnländern ausgelagert werden“. Konkret bedeutet dies, dass die komplette Deal Factory jetzt nach Polen und Rumänien verlegt werden soll. Williams übt sich derweil in Durchhalteparolen: „Das sind harte Einschnitte, vor allem weil wir glauben, stärker als je zuvor zu sein.“ groupon.de
„Schickt Eure Kinder an der Volkshochschule lieber in IT-Kurse als in Bauchtanzgruppen.“ Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaf t und Gesellschaf t, beim Festakt zum zehnjährigen Bestehen der Metropolregion Rhein-Neckar. rnz.de
BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN
82,5 MILLIONEN EURO FÜR KREDITECH Auf dem Weg zum IPO hat das Fintech-Startup Kreditech weitere Investitionen in Höhe von 82,5 Millionen Euro erhalten. Angeführt wird die Series-C-Runde von J.C. Flowers. Beteiligt sind auch Peter Thiel und Amadeus Capital Partners. In einer Mitteilung deutete der Anbieter von Mikro- und Ratenkrediten sowie Prepaid-Karten an, in dieser Runde noch die 100-Millionen-Euro-Marke zu knacken. Finanzchef René Griemens teilte mit, der Umsatz habe sich im ersten Halbjahr zum Vorjahr verdreifacht und der Fehlbetrag halbiert. Andererseits muss Kreditech den Weggang wichtiger Mitarbeiter verkraften, darunter Alexander Schneekloth, Head of Online Marketing, Christian Miele, Senior Vice President, sowie der Risikochef Bullo Girma. kreditech.de
BMWI LEGT PLÄNE FÜR BÖRSENGÄNGE VOR
NEUER FONDS VON B-TO-V
Ende September hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Ergebnisse der 2014 gegründeten Arbeitsgruppen des Round Tables „Mehr Börsengänge von jungen Wachstumsunternehmen in Deutschland“ vorgestellt. Die Arbeitsgruppen empfehlen, dass sich der Börsenstandort Deutschland zum Ziel setzen sollte, pro Jahr durchschnittlich 15 bis 20 Börsengänge von Wachstumsunternehmen zu realisieren. Erreicht werden könne dies unter anderem durch eine Taskforce „IPO“ oder das Anbieten von Trainingsmaßnahmen für potenzielle Börsenaspiranten. bmwi.de
B-to-v, die VC-Gesellschaft mit Sitz in St. Gallen und Berlin, hat ihren dritten Fonds aufgelegt. Rund 80 Prozent des Fonds mit einem Gesamtvolumen von 63 Millionen Euro sollen für Startups im D-A-CH-Raum bereitgestellt werden. Der Rest werde weltweit verteilt, so die Gesellschaft. Das Geld stammt von institutionellen sowie privaten Investoren und soll in Early-Stage-Unternehmungen mit einem Fokus auf Fintech, E-Commerce und Marktplätze fließen. Geleitet wird der Fonds von B-to-v-Mitgründer Florian Schweitzer und dem ehemaligen Holtzbrinck-Manager Jochen Gutbrod. b-to-v.com
NICHT-DEUTSCHE GRÜNDEN MEHR
AUSZEICHNUNG FÜR JULIA BÖSCH
Nun ist es amtlich: Was der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in seinem Gründerreport 2015 bereits im Frühjahr schrieb, bestätigt die Berliner Statistik. Im ersten Halbjahr 2015 überstieg die Anzahl der neugegründeten Einzelunternehmen durch nicht-deutsche Gründer mit 51 Prozent knapp die der deutschen. „Egal ob klassische Gründungen oder Startup: Berlin zieht Menschen aus aller Welt an. Sind diese hier erfolgreich, wirken sie wie ein Magnet für weitere Gründer“, sagt Jan Pörksen, Geschäftsführer Existenzgründung und Unternehmensförderung der IHK Berlin. ihk-berlin.de
Outfittery-Gründerin Julia Bösch ist am 15. September mit dem Leading Ladies Award der österreichischen Zeitschrift Madonna ausgezeichnet worden. Bösch, die 2012 den Personal-Shopping-Service mit der Hamburgerin Anna Alex gegründet hatte, wurde für ihre Leistungen im Bereich E-Commerce und Startup geehrt. Zu den weiteren Preisträgerinnen der diesjährigen Verleihung im Palais Niederösterreich in Wien zählten die russische Staatsopern-Sopranistin Aida Garifullina im Bereich Kultur sowie das Model Nadine Leopold, die den Fashion-Award mit nach Hause nehmen konnte. madonna.oe24.at
„Wenn man eine Frau ist, die gerne Handtaschen kauft und deshalb glaubt, man kann einen aufbauen – dann ist das ein Fehler.“ Frank Thelen, Investor und Juror in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“, erklärt im Interview, was Gründer können müssen. stern.de
GRUNER + JAHR LEGT 50-MILLIONEN-EURO-FONDS AUF Kurz vor Ende seiner Tätigkeit bei Gruner + Jahr hat Chief Digital Officer Stan Sugarman die Auflage eines 50-Millionen-Euro-Fonds bekanntgegeben. Mit dem Geld sollen vor allem Startups in den Bereichen Living, Food und Family sowie Werbetechnologie gefördert
werden. Dabei soll rund die Hälfte des sogenannten G + J Fund ausgezahlt werden, die andere stellt der Konzern als Mediavolumen zur Verfügung. Der Fonds läuft als eigenständige Firma. Geschäftsführer wird Nicolas Kirschner, der vorher bei Sevenventures tätig war. guj.de
UPDATES KRAUTREPORTER ZIEHEN PAYWALL HOCH Mit einer strategischen Neuausrichtung startet das Journalisten-Projekt Krautreporter in das zweite Jahr. Zukünftig sollen nur noch die bezahlenden Abonnenten Zugriff auf die Artikel der Plattform haben. Sie haben aber die Möglichkeit, die Inhalte an Nicht-Zahler weiterzuverbreiten. krautreporter.de 6
Mehr Leistung, neue Funktionen, Rück- und Fortschritte
CATERWINGS HEBT BEI ROCKET INTERNET AB Der Berliner Internetkonzern erweitert sein Food-Portfolio mit einem neuen Venture. Caterwings startet im Oktober als B2B-Marktplatz für Caterer. Firmen und Privatpersonen können über die Plattform die passende Verpflegung für Events und Feiern bis zu 500 Personen finden. Los geht‘s in London. caterwings.com
GOOGLE GEHT GEGEN NERVIGE APP-WERBUNG VOR Den Aufruf mobiler Websites nutzen viele Anbieter zur Bewerbung der eigenen App. Zwar kann man die Anzeige wegklicken, sie raubt aber Zeit. Aus diesem Grund hat Google angekündigt, dass alle Websites mit Inhalte verdeckenden App-Bannern ab November nicht mehr als „mobile-friendly“ gelten. google.com
DAWANDA STARTET TUTORIALSERVICE „DIY WITH LOVE“ Europas größter Marktplatz für handgefertigte Produkte hat sein Kerngeschäft durch Anleitungen zum Selbermachen und die dazu benötigten Materialien erweitert. Zum Start von „DIY with Love“ stehen rund 1300 Anleitungen zur Auswahl. Wöchentlich sollen 50 weitere hinzukommen. dawanda.de
Fotos: Edaole, flickr: Guilherme Nicholas (CC BY 2.0)- flickr.com, European Union, Outfittery, Deutsche Messe AG
erfolgreichen Handtaschen-Shop
BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN
AUF NACH NEW YORK Fliegt mit Berlin Valley und dem Startup-Verband zur German NYC Week! Zum zweiten Mal fliegt der Start up-Verband nach New York City. Teilnehmer der Reise vom 19. bis 23. Oktober sind Startup-Unternehmer, Investoren und Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Unter anderem hat auch Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer zugesagt. Auf dem Programm stehen viele informative Treffen mit hochkarätigen Startups, innovativen Unternehmen, Venture capital-Investoren und Niederlassungen deutscher Unternehmen, die den Teilnehmern einen Einblick in das US-Startup-Ökosystem geben. Diesmal ist unter anderem ein Besuch im Büro von Gobutler geplant ebenso wie eine Veranstaltung im Coworking Space von Wework, zu der hochka- Höhepunkt 2014: Eröffnung des German Accelerators mit Minister Sigmar Gabriel rätige Gäste erwartet werden. Beim Workshop „Starting a company in the den Einstieg in den US-Markt holen. Ein beim Frühphasen- und WachstumsUS“ kann man sich wertvollen Rat für weiterer Programmpunkt ist der Besuch finanzierer General Catalyst Partners
(Kayak, Airbnb). Das Programm kann man beim Bundesverband Deutsche Startups erfragen. Die Reise im vergangenen Jahr ist gut angekommen. „Das Format bietet die einzigartige Gelegenheit, einen neuen Spot im Startup-Universum, motivierte Gründer und spannende Geschäftsideen kennenzulernen”, sagte Alexander Hahn, Investment Opportunity Scout bei Alstin. Und das Fazit von Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, lautet: „Ich habe viele Anregungen für Verbesserungen in Deutschland mitnehmen können.“ deutschestartups.org/ news/gnycw
ADE, ANTI-ANGEL-GESETZ Wagniskapital-Besteuerung ist kein Thema mehr Aufatmen in der deutschen Start up-Szene: Das sogenannte Anti-Angel-Gesetz ist vom Tisch. In einem im September veröffentlichten „Eckpunktepapier Wagniskapital“ hat die Bundesregierung angekündigt, dass innovative Unternehmen auch weiterhin von einer Besteuerung von Gewinnen aus Streubesitzbeteiligungen ausgenommen werden sollen. Seit 2012 hat es immer wieder Vorstöße gegeben, eine solche Regelung einzuführen. Im Oktober 2014 etwa brachte der hessische Finanzminister Thomas Schäfer das Thema im Rahmen einer Bundesratsinitiative auf die Tagesordnung. Der Startup-Ver-
band kritisierte anschließend in einem offenen Brief, dass damit „die Finanzierung innovativer wachstumsorientierter Unternehmensgründungen durch Business Angel und andere Frühphaseninvestoren grundlegend in Frage“ gestellt sei. Dessen ungeachtet veröffentlichte das Finanzministerium in diesem Juli einen Gesetzentwurf zur Reform der Investmentbesteuerung, der die Steuerpflicht erneut zur Diskussion gebracht hat. Rund 40 Startups, darunter Rocket Internet, Soundcloud, Delivery Hero, 6Wunderkinder oder Mister Spex, appellierten daraufhin in einem offenen Brief an die Kanzlerin,
Fotos: Uber, Orderbird, Bonial International Group, misterspex.de, Axel Springer SE, Home 24, Philipp Möhring, BVDS
„Wissen Sie, wie das erste Telefonbuch in Berlin genannt wurde? Das Buch der Narren. Das hat sich schnell geändert. Jede Innovation wird immer erstmal in Frage gestellt. Wir müssen uns aber interessieren und ein Leben lang dazulernen.“ Bundeskanzlerin Angela Merkel diskutierte auf der #cnight der CDU die Themen Digitalisierung und Startups. cdu.tv
die geplante Besteuerung von Wagniskapital zu stoppen. Angela Merkel
reagierte und verkündete im Rahmen der Digital-Tage der CDU, dass das
umstrittene Anti-Angel-Gesetz sich „im Tötungsvorgang“ befinde. Am 16. September folgte dann die offizielle Bestätigung durch das Eckpunktepapier. Dort heißt es: „Die Bundesregierung wird in jedem Fall sicherstellen, dass für die Finanzierung von jungen innovativen Unternehmen keine neuen Belastungen entstehen.“ Der Branchenverband Bitkom begrüßt dieses Ergebnis: „Wenn die Bundesregierung hier Wort hält, wird eine völlig überflüssige und schädliche zusätzliche Besteuerung von Startups und Business Angels verhindert“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. bitkom.de
P7S1 BETEILIGEN SICH AN LAKESTAR II
SHOPPINGPORTAL FÜR TOURISTEN AUS CHINA
Prominente Beteiligung für den neuen Lakestar-Fonds: Prosiebensat.1 und Axel Springer investieren im Rahmen ihrer gemeinsamen Digital-Initiative „einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag“ in den Fonds mit einem Gesamtvolumen von 350 Millionen Euro. Man verspreche sich von der Finanzierung attraktive Wachstumsperspektiven, sagte Ralf Schremper, Chief Strategy & Investment Officer der Prosiebensat.1 Media SE. Der von der Investoren-Legende Klaus Hommels gegründete Fonds soll seinen Schwerpunkt auf sogenannte Series-A-Finanzierungen europäischer Startups legen. lakestar.com
Edaole, ein mobiler Shopping-Guide für chinesische Touristen, hat seinen Service in 15 europäischen Metropolen, darunter Berlin, Frankfurt und München, aufgenommen. Das Portal empfiehlt seinen Nutzern ausgewählte Einkaufsmöglichkeiten und stellt Informationen wie Öffnungszeiten und Zahlungsmittel in chinesischer Sprache zur Verfügung. Bei ausgewählten Partnern erhalten die Nutzer Rabatte, Geschenke oder einen besonderen Service. Laut Edaole reisten im vergangenen Jahr mehr als 100 Millionen Chinesen ins Ausland und gaben dabei mehr als 150 Milliarden Euro aus. edaole-business.com 7
DATES
BERLIN VALLEY NEWS – MELDUNGEN
Wo man sich jetzt noch bewerben kann
15.10.
18.10.
31.12.
Startgreen Award Startup4climate, die nach eigenen Angaben weltweit erste nationale Gründerinitiative für die Green Economy, zeichnet grüne Startups und Gründerförderer aus. Gesucht werden Ideen aus dem Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Zu gewinnen gibt es insgesamt 20.000 Euro Preisgeld und wertvolle Sachpreise. start-green.net Telekom Innovation Contest Gesucht werden smarte Ideen aus den Bereichen Smart Data Analytics, Future Communication oder Industrie 4.0. Voraussetzung ist ein funktionierender Prototyp. Der Wettbewerb bietet Zugang zur Innovation Expo in Budapest, wo die Startups die Geschäftsbereiche der Deutschen Telekom treffen. telekom-innovation-contest.com
INTERESSENKONFLIKT BEI BEWERTUNG VON CLARK
EIGENER SENDER: EINHORN STARTET EINHORNY TV
Clark, der selbsternannte „Online-Versicherungsmakler für Digital Natives“, ist vom Berliner Institut ITA in einem Transparenz-Index für Fintech-Unternehmen mit „sehr gut“ bewertet worden. Nun wird Kritik laut, weil die ITA zur Hälfte dem Inkubator Finleap gehört, der wiederum Clark Starthilfe gegeben hatte. Das sei nicht ernst zu nehmen, sagt Dominik Groenen, Gründer von Erste Digital und Massup (beide „mangelhaft“). Ein Index „mit Geschmäckle“, findet Gründerszene. ita-online.info
Nach ihren zahlreichen TV-Auftritten sind die Einhörner offenbar auf den Geschmack gekommen. Das Kreuzberger Startup, das Kondome fair und nachhaltig produziert, hat nun einen eigenen Sender gestartet. In einer ersten Doku-Serie begleitet Einhorny TV das Team bei der Suche nach einem neuen CEO für den Kondom-Hersteller. Neue Folgen gibt’s immer donnerstags um zwölf Uhr. Produziert wird Einhorny TV von dem Berliner Kreativ-Kollektiv Ridemyunicorn. einhorn.my
KÖPFE DES MONATS Raphael und Maxim Nitsche beeindrucken in der „Höhle der Löwen“
Innovators‘ Pitch Ausgelobt von Getstarted, der Startup-Initiative des Digitalverbands Bitkom, sind in diesem Jahr die innovativsten Startups in den drei Märkten Finanzen, Gesundheit und Internet of Things aufgerufen, sich zu präsentieren. Preisgeld: 15.000 Euro. Die Finalisten pitchen am 10. Dezember auf der Hub Conference. innovatorspitch.de
Schüler auf der ganzen Welt nutzen die Rechen-App Math 42 der Brüder Maxim (19, rechts im Bild) und Raphael Nitsche (18). Die App erklärt Begriffe und macht Gleichungen Schritt für Schritt nachvollziehbar. In der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ warben die beiden Gründer nun für die kostenpflichtige Premiumversion. Kosten: zwei Millionen Euro. So viel Geld hatte noch kein Start up vor ihnen in der Sendung gefordert. Obwohl Frank Thelen und Vural Öger bereit waren, den Betrag für 30 Prozent am Unternehmen zu investieren, lehnten die Brüder ab. Mehr als 20 Prozent wollten sie nicht geben. Ein Erfolg war die Sendung dennoch: Seit der Ausstrahlung am 15. September sind die Download-Zahlen noch einmal kräftig gestiegen – auf insgesamt mehr als eine Million Nutzer weltweit. math-42.com
Start Tourism Up! Die Senatsverwaltung für Wirtschaft lobt einen Startup-Preis für innovative Lösungen aus, die Digitalwirtschaft und Tourismus zusammenbringen. Erster Preis: 50.000 Euro. Die besten Ideen profitieren zudem von einem Förderpaket des Kooperationspartners Axel Springer Plug and Play Accelerator. start-tourism-up.de
„Als Gründerin wirst du als Selbstständige behandelt. Damit trägt die Krankenversicherung deinen Mutterschutz nicht. Das ist einfach eine Absurdität des Systems.“ Franziska von Hardenberg, Gründerin von Bloomy Days, über die ungleiche Behandlung von selbstständigen und angestellten Müttern. gruender.wiwo.de 8
DIGITALE TRANSFORMATION SCHAFFT 270.000 JOBS
BONATIVO BRICHT SEINE ZELTE IN LONDON AB
Bei konsequenter Umsetzung der digitalen Transformation hat Berlin die Chance, dass in den nächsten 15 Jahren rund 270.000 neue Jobs geschaffen werden – dies bedeutet, dass die Arbeitslosenquote Berlins erstmalig auf das Bundesniveau sinken kann. Das geht aus einer neuen Studie „Wirtschaftsstandort Berlin – Wachstumsschub durch Digitale Transformation“ der Investitionsbank Berlin (IBB) hervor. Haupttreiber seien die Zukunftsbranchen Energie, Gesundheit, Verkehr, Optik und IKT-Kreativwirtschaft. ibb.de
Mit einer einzelnen Mitteilung auf der englischen Website verabschiedet sich das Londoner Team des Rocket-Ventures Bonativo von seinen Kunden auf der Insel. Man sei Anfang des Jahres in einem sehr kurzen Zeitraum in drei Ländern gestartet, „das war eine größere Herausforderung, als wir anfangs dachten“, heißt es dort. Damit ist der regionale Lieferdienst derzeit nur noch in Berlin und Amsterdam aktiv. Im Oktober kommt Hamburg als weiterer Standort im für das Unternehmen attraktiveren deutschen Markt hinzu. bonativo.co.uk
Fotos: CDU / Dominik Butzmann, Clark, Einhorn Products GmbH, RTL Interactive GmbH, HelloFresh, SeanPavonePhoto - Fotolia.com, Max Threlfall
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B E RBLEI R N LVI N A LVLAE LYL N EY EW N SE W – SM –E LNDEUWNSG E N
PSSST! Noch nicht spruchreif
HELLOFRESH WÄCHST … … und wächst: mehr als 400 Prozent bei Umsatz und Abonnenten Kochen ja, einkaufen nein. Das ist die Bequemlichkeitsformel, die dem Rocket-Venture Hellofresh derzeit enorme Wachstumszahlen beschert. Im ersten Halbjahr 2015 seien die Erlöse um 408 Prozent auf 112,5 Millionen Euro gestiegen, teilte der Kochbox-Lieferant im September mit. Insgesamt seien Lebensmittel für 18,2 Millionen Mahlzeiten ausgeliefert worden und damit 355 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Abonnenten sei um 429 Prozent auf 402.000 gewachsen. Wie viele davon Wiederholungstäter sind, dazu machte das Unternehmen keine Angaben. Auch finanziell scheint sich das Wachstum positiv auszuwirken: Sowohl 2014 als auch im ersten Halbjahr
2015 konnte Hellofresh ein positives bereinigtes EBITDA erzielen, also einen positiven Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – aber vor Marketingkosten. Diese dürften angesichts massiver Gutschein- und Promotion-Aktionen nicht niedrig ausfallen. Dennoch erwarte das Unternehmen auch weiterhin hohe Wachstumsraten und beflügelt damit die Fantasien von einem möglichen Börsengang im Oktober oder November. Seit dem Einstieg des Fondsanbieters Baillie Gifford mit einem Investment in Höhe von 75 Millionen Euro wird das Startup mit 2,6 Milliarden Euro bewertet. Damit hat sich der Firmenwert seit Februar mehr als vervierfacht. hellofresh.de
Der Medienkonzern Axel Springer steht kurz vor der Übernahme des US-Wirtschaftsportals Business Insider, berichtet das Manager Magazin. Preis: 500 Millionen Euro. +++ Nach einem Bericht der Zeitung Livemint zieht Rocket Internet den Verkauf des indischen Zalando-Klons Jabong in Erwägung. +++ Nach einer Audienz von Gründer Maxim Nohroudi bei Felipe VI.: Der spanische König soll in Ally investieren und die Expansion der Nahverkehrs-App in die spanischen Metropolen ermöglichen. +++ Wegen sinkender Umfragewerte: „Wird Angela Merkel neue UN-Generalsekretärin?“, fragt Bild.
„Es ist etwas, wo die Verlage und Journalisten Morgenluft wittern und sagen: Mensch, das könnte uns alle voranbringen.“ Mathias Döpfner, Axel-Springer-CEO, zum Start des neuen Digitalkiosk Blendle. wwwagner.tv
Wir bringen Ihre Gründung ins Rollen. Mit unseren maßgeschneiderten Finanzierungen stehen wir Ihnen beim Aufbau Ihres Unternehmens in Berlin zur Seite. Unsere Berater freuen sich auf ein Gespräch. Sprechen Sie uns an: Telefon: 030 / 2125-4747 E-Mail: gruenden@ibb.de www.ibb.de/gruenden
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CLAUDIA CAROLINA KATARZYNA
CORINNA
HOM E OF
MASSIMO
JAN
SIMONA
ROBERT
FLORIAN
DORON MALGORZATA
HANNAH MAGDALENA DANIEL
MIRIAM
YARON
AWAKENING BERLIN INTRODUCING THE TEAM BEHIND BERLIN VALLEY NEWS AND THE HUNDERT
BERLIN VALLEY NEWS – PERSONALIEN
HIN UND WEG Wer kommt? Wer geht? Wer hat was erreicht?
Diese Personalien bestimmen die Berliner Startup- und Medienszene
uber.com
HOME24 HOLT SICH EHEMALIGEN SPRINGER-CFO Lothar Lanz, bis Ende 2013 Finanzchef beim Medienkonzern Axel Springer, ist neuer Aufsichtsratvorsitzender des Rocket-Möbelhändlers Home24. Das passt zu den Gerüchten über einen bevorstehenden Börsengang. Denn Lanz gilt als IPO-Fachmann: Er brachte 1997 bereits den TV-Sender Prosieben an die Börse. home24.de
THOMAS KÖHL IST NEUER COO BEI ORDERBIRD Mit dem Unternehmensberater Thomas Köhl auf dem neu geschaffenen Posten des Chief Operating Officer will Orderbird die Internationalisierung des iPad-Kassensystems vorantreiben. Außerdem unterstützt Köhl den Vorstandsvorsitzenden Jakob Schreyer bei Investor Relations. orderbird.com
TIM MEYERDIERKS IST NEUER PERSONAL-CHEF BEI BONIAL Bonial, Axel Springers Plattform für digitale Handelswerbung, besetzt mit Tim Meyerdierks den Posten der Personalleitung neu. Kernaufgaben des studierten Soziologen und HR-Experten sind die Weiterentwicklung und Koordination der Personalstrukturen. Seine Vorgängerin Anne Facklam-Kampe verlässt Bonial.
FLORIAN NÖLL BLEIBT VORSITZENDER DES BUNDESVERBANDS DEUTSCHE STARTUPS Der Bundesverband Deutsche Startups hat Florian Nöll wieder zum Vorsitzenden des Verbands gewählt. Die Wahl fiel einstimmig aus. Der Unternehmer hat den Verband 2012 mitgegründet mit der Idee, einen Verein als politisches Sprachrohr der Startups zu etablieren. Als Vorsitzender des Verbands will Nöll Vermittler zwischen Politik und Startups sein. deutschestartups.org
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bonial.com
MISTER SPEX ERNENNT ROBERT MOTZEK ZUM DRITTEN GESCHÄFTSFÜHRER Zusätzlich zu seinen bisherigen Verantwortungsbereichen übernimmt Robert Motzek beim Online-Optiker Mister Spex den dritten Geschäftsführerposten sowie die Leitung des SkandinavienGeschäfts. Mit seinen Erfahrungen im PrivateEquity-Bereich will Motzek das Wachstum des Unternehmens vorantreiben. misterspex.de
PHILIPP MOEHRING INVESTIERT FÜR 500 STARTUPS Der Accelerator 500 Startups aus Mountain View in Kalifornien intensiviert seine Aktivitäten in Europa, der Türkei und Israel. Venture Partner von 500 Startups in Deutschland wird Philipp Moehring. Moehrings derzeitige Arbeit als Europachef von Angellist wird aber seine Haupt tätigkeit bleiben. 500.co
CHRISTIN MARTENS WIRD CHEFREDAKTEURIN BEI BUSINESS INSIDER Christin Martens übernimmt die Leitung des deutschen Ablegers vom US-Wirtschaftsblog Business Insider. Martens neuer Arbeitgeber ist die Springer-Tochter Finanzen.net, unter deren Dach das deutsche Business Insider im vierten Quartal starten soll. Die Wirtschaftsjournalistin ist derzeit stellvertretende Ressortleiterin Politik und Wirtschaft bei Bild.de. axelspringer.de
Fotos: Uber, Orderbird, Bonial International Group, misterspex.de, Axel Springer SE, Home 24, Philipp Möhring, BVDS
UBER MACHT CHRISTIAN FREESE ZUM DEUTSCHLANDCHEF Der Fahrdienstvermittler Uber gibt Gas in Deutschland: Bislang General Manager Berlin nimmt Christian Freese nun den neu geschaffenen Posten des Deutschlandchefs des US-Unternehmens ein. Zuvor war Freese bis Ende 2014 als Principal bei der Unternehmensberatung Roland Berger Strategy tätig.
BERLIN VALLEY NEWS – JOBPROFIL
WAS MACHT EIGENTLICH EIN
MUSICAL SCIENTIST? In der Startup-Welt gibt es viele eigentümliche Jobbezeichnungen. In dieser Ausgabe erklärt Jonas Schoen-Philbert, was seine Aufgabe bei der Gitarren-Lern-App Uberchord ist
JONAS SCHOEN-PHILBERT
EIGENTLICH WÜRDE ER SICH ALS JAZZ-SAXOFONIST BEZEICHNEN. DOCH SEIN NEUGIERIGES WESEN VERSCHLÄGT IHN IN VERSCHIEDENE RICHTUNGEN: ZEITGENÖSSISCHE KLASSIK, SOUL/R ‘N‘ B/HIP HOP, ELECTRONIC, KOMPOSITION, ARRANGEMENT. ALL DAS UNTERRICHTET ER AN ZWEI HOCHSCHULEN UND LÄSST SEINE ERFAHRUNGEN IN DIE ENTWICKLUNG DER APP UBERCHORD EINFLIESSEN.
S
Fotos: Viktor Strasse
tändig höre ich diese Geschichte: „Ich hatte auch mal Klavierunterricht, aber ich bin nicht musikalisch begabt, ich kann nicht mal Noten.“ Notenlesen mit musikalischem Talent gleichzusetzen, ist völliger Unsinn, und ich frage mich: Was ist eigentlich los mit unserer Musikausbildung? Darf es keinen Spaß bringen, ein Instrument zu lernen? Muss das so sein? Oder wie wäre es noch denkbar? An diesem Punkt setzt das Team von Uberchord an. Wir entwickeln eine Smartphone-App, mit der es riesig Spaß macht, Gitarre zu lernen und ganz nebenbei noch alles über die theoretischen Hintergründe von Musik zu erfahren. Die Gitarre ist dabei nur der Anfang. Bemerkenswert ist, dass alles, was der Nutzer spielt, ohne zusätzliche Hardware sofort erkannt wird. Das ermöglicht uns ein sehr hohes Maß an Interaktivität. Eine meiner Aufgaben ist es, eine Didaktik zu entwickeln, die das Gitarrenspiel und die ziemlich komplexe und umfangreiche westliche Musiktheorie auf spielerische Art vermittelt, ohne dabei an Substanz einzubüßen. Als Professor an zwei
Hochschulen kenne ich die Gefahren ganz gut, und zum Glück erinnere ich mich auch noch gut an mein eigenes Studium und die vielen Fragen, die ich mir durch eigene Erfahrungen selbst beantworten musste. Heute sind meine Kollegen und Studenten die kritischsten Tester unserer App. Alle meine Überlegungen müssen so formuliert sein, dass die Programmierer sie umsetzen können, und es gibt einen stetigen Lernprozess: auf der einen Seite über Musik und die Gitarre und auf der anderen Seite, welche Rechenprozesse einer interaktiven App zugrunde liegen. Das Ergebnis ist ein sehr komplexes Stück Hightech gepaart mit komplexer Musiktheorie, das an der Benutzeroberfläche vor allem Spaß bringt und das Lernen ganz ohne Blockaden und Widerstände ermöglicht. Es gibt einen direkten Workflow mit den Firmengründern, bei dem es um die Entwicklung und Umsetzung unserer Visionen geht. Dabei wird im Austausch mit den Programmierern geprüft: Geht das? Oder besser: Wie geht das? Ein weiterer
sehr wichtiger Punkt ist die Zusammenarbeit mit dem Marketing. Die Didaktik fließt in regelmäßige Posts unseres Blogs „Uberchord’s Guide to Music Theory“ ein, bei denen wir anhand der Klickzahlen direkt sehen können, wie sie sich vermitteln. Die Voraussetzungen für meinen Job sind: Kenntnis der Musiktheorie, sehr umfassende praktische musikalische Erfahrung, idealerweise sowohl als Musiker wie auch als Komponist, Songwriter, Arrangeur sowie Lehrerfahrung, Englisch, Writing Skills und ein kreatives Mindset. FIRMENNAME: UBERCHORD GRÜNDUNG: 2014 GRÜNDER: ECKART BURGWEDEL, SIMON BARKOW-OESTERREICHER, MARTIN POLAK, ILONA MASLIOUKOVSKAGIA STANDORT: MITTE MITARBEITER: ZEHN SERVICE: MOBILER UND INTERAKTIVER MUSIK- UND GITARRENLEHRER uberchord.com
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B E R L I N VA L L E Y N E WS – STA RT U P S I M K U R Z P O RT R ÄT
VIORAMA – VIRTUELLES REISEN 3D Über die Viorama-App können Nutzer ihre Fotos und Videos zu 360-Grad-Ansichten von Orten zusammenführen. Steckt man das Smartphone in die zugehörige 3D-Brille, kann man sich mit dem Bildschirm vor Augen real um die eigene Achse drehen, in den Himmel blicken und sich dabei fühlen, als sei man an einem anderen Ort. Auch Originaltöne vom Aufnahmeort werden mit abgespielt. Dies könnte vor allem für die Tourismusbranche interessant werden. Viorama wird von dem EUAccelerator-Programm Europeanpioneers gefördert. viorama.com
WIR HABEN POTENZIAL
KIWI.KI – SCHLÜSSEL NEU GEDACHT Das Team von Kiwi.ki träumt nicht nur von intelligenten Türen, die sich selbstständig öffnen, wenn man sich ihnen nähert. Es hat auch die entsprechenden Schlösser entwickelt – an der Schnittstelle von Smart City und Smart Home. Ein dickes Brett. Aber Partnerschaften mit Post, Allianz und Telekom sowie eine Finanzierungsrunde in Höhe von vier Millionen Euro zeigen, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Eine ganze Reihe weiterer Services rund um den Haushalt könnte noch entwickelt werden.
kiwi.ki
Für das Magazin Horizont hat Berlin Valley News eine Liste der 25 vielversprechendsten jungen deutschen Startups zusammengestellt. Hier stellen wir zehn Berliner Startups jener Liste vor
SHARETHEMEAL – MIT ZWEI KLICKS DEN HUNGER BEENDEN Sharethemeal will nicht weniger, als den Hunger auf der Welt zu beenden. Mit 40 Cent kann man ein Kind an einem Tag ernähren. So viel kostet eine Mahlzeit im Schnitt, hat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen ausgerechnet. Genau diese 40 Cent kann man über die App von Sharethemeal mit zwei Klicks auf dem Smartphone spenden. Innerhalb der ersten sieben Tage nach dem Launch wurde die App bereits 100.000 Mal heruntergeladen, und bis heute wurden mehr als 1,5 Millionen Mahlzeiten geteilt.
EMIO – MIT DEM ROLLER UNTER STROM Im Bereich der Sharing Economy bietet eMio Elektroroller für zwischendurch an. 150 Fahrzeuge der Marke Emco sind bereits in Berlin unterwegs. Die Handy-App verrät, wo das nächste Fahrzeug steht, auch die Freischaltung erfolgt über das Smartphone. Abgerechnet wird nach Zeit oder Kilometern, je nachdem, was günstiger ist. Die Nutzerzahlen bewegen sich wohl im vierstelligen Bereich. Die Idee hat im Frühjahr 2015 den Innovationswettbewerb der Hauptstadtkonferenz Elektromobilität gewonnen. emio-sharing.de
sharethemeal.org
auctionata.de
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Fotos:
AUCTIONATA – SOTHEBY’S WAR GESTERN Auf der Website prangt ein selbstbewusstes Statement: „Mit 35,7 Millionen Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2015 hat die Online-Plattform Auctionata die Marktführerschaft an sich gerissen. Willkommen bei Deutschlands führendem Auktionshaus.“ Auctionata hat das Potenzial zum Game Changer. Die wöchentlichen Online-Versteigerungen finden Zuspruch: mehr als 120 Auktionen in den vergangenen sechs Monaten mit mehr als 30.000 Bietern aus 140 Ländern. Investoren steckten bislang 95,7 Millionen Dollar Risikokapital in das Berliner Unternehmen.
B E R L I N VA L L E Y N E WS – STA RT U P S I M K U R Z P O RT R ÄT
BLINKIST – LESEHÄPPCHEN FÜR WISSBEGIERIGE Die App Blinkist von Blinks Labs passt sich den modernen Lesegewohnheiten auf Smartphones und Tablets an und will auch Vielbeschäftigten in der Schnelllebigkeit ihres Alltags Zugang zu neuem Wissen bieten. Daher produziert das Unternehmen konzentrierte Auszüge, sogenannte Blinks, aus populären Sachbüchern, die sich in zwei Minuten lesen lassen. Als Ergänzung zu den vielen Presseformaten für unterwegs verspricht diese Idee eine zukunftsträchtige Form des Wissenserwerbs. blinkist.com
DUBSMASH – MEHR SPASS IN DER KOMMUNIKATION SMS sind von gestern, ab sofort gilt: Sag es mit einem Video. Dubsmash, die App von Mobile Motion, kombiniert dafür Soundschnipsel aus Filmen oder Songs mit selbstgedrehten Videos. Dazu nimmt man ein Video-Selfie auf, bei dem man die Lippen möglichst synchron zum Ton bewegt. Das fertige Video wird direkt mit Freunden geteilt, zum Beispiel über Whatsapp oder Facebook Messenger. Nach eigenen Angaben haben bereits mehr als 50 Millionen Nutzer Dubsmash-Videos aufgenommen und sie in mehr als 192 Ländern gesendet. dubsmash.com
SPRYKER SYSTEMS – FERTIGHÄUSER FÜR GESCHÄFTSMODELLE Spryker hat ein Softwaresystem entwickelt, das schnell wachsenden digitalen Geschäftsmodellen und ihren unterschiedlichen Anforderungen maximale Produktivität und Gestaltungsfreiheit bietet. Nach dem Baukastenprinzip lassen sich mit den voneinander unabhängigen Komponenten individuelle Online-Handelsplattformen mit hoher Flexibilität realisieren. Anfang Juni schloss Spryker eine Finanzierungsrunde ab, bei der das Unternehmen einen mittleren siebenstelligen Euro-Betrag einwarb.
Fotos: Auctionata, Blinkist, Clue, Dubsmash, eMio, Spryker, Number26, viorama.com, Kiwi.ki, Max Threlfall
spryker.com
NUMBER26 – MOBILE BANKING IN ECHTZEIT Number26 will die Bank der Zukunft bauen. Der Ansatz: Onlinebanking in Echtzeit über das Smartphone. Dass dies auch gelingen könnte, davon hat Number26 bereits eine Reihe prominenter Investoren überzeugt – unter ihnen Peter Thiel, Mitgründer von Paypal und erster Geldgeber von Facebook. Thiels Risikokapitalgesellschaft Valar Ventures führte die Investorengruppe an, die Number26 im April 2015 mit zehn Millionen Euro ausstattete. Bis August hat das Team nach eigenen Angaben bereits 30.000 Konten eingerichtet. number26.de
CLUE – DER MENSTRUATIONSKALENDER FÜRS SMARTPHONE Den weiblichen Zyklus messen über eine App: Was zunächst trivial klingt, könnte den geschickten Einstieg in den lukrativen E-Health-Markt bedeuten. Viel wichtiger noch: Die App kann für Paare, die ein Kind bekommen möchten, eine echte Hilfestellung sein. Die Clue-App von Biowink wurde bisher knapp zwei Millionen Mal heruntergeladen. In der jüngsten Finanzierungsrunde über zwei Millionen Dollar konnte als Investor unter anderem die französische Arnault-Gruppe (LVMH) überzeugt werden. helloclue.com
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B E R L I N VA L L E Y N E WS – N E U E STA RT U P S
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Du im Aufzug. Pling. Tür auf. Dein Trauminvestor tritt ein. Das ist die Chance deines Lebens. Du musst überzeugen – in 30 Sekunden. Nerven behalten: Du schaffst das!
KURZBESCHREIBUNG: Trustami schafft Vertrauen im Internet durch die Erstellung eines individuellen digitalen Ausweises. GRÜNDER: Jonas Repschläger, Thorsten Pröhl, Christoph Röder, Rüdiger Zarnekow GRÜNDUNG: Juni 2015 trustami.com
teamplace.net
PITCH: Mit Teamplace arbeiten Nutzer an Dateien und tauschen diese in großen Gruppen aus. Wir bieten Teams unbegrenzten Speicher für 30 Tage – jedes Mal für jedes neue Projekt. Wir vereinfachen die Teamkommunikation und sichern jede Dateiversion. Mit unserem Abrechnungsmodell – vergesst Pay-per-User – haben wir einen großen Preisvorteil und insgesamt ein einzigartiges Konzept im CloudStorage-Markt. In Berlin als Spin-off im Januar 2015 gegründet, sind wir seit Juni aus der Betaphase und vertreiben Teamplace an die Zielgruppen Agenturen, Freelancer und Endverbraucher in Deutschland. Unsere Ziele für 2016 sind, das Nutzerwachstum international voranzutreiben, einen Investor ins Boot zu holen und – natürlich – Teamarbeit einfacher zu machen als zuvor. 16
KURZBESCHREIBUNG: Selosoda ist das Erfrischungsgetränk aus der sonnengetrockneten Kaffeekirsche – ungesüßt und von Natur aus koffeinhaltig. GRÜNDER: Laura Zumbaum GRÜNDUNG: Juni 2015 selosoda.com
PITCH: In den Schalen der Kaffeekirsche steckt die Aromenvielfalt und der volle Koffeingehalt der Kaffeepflanze. Wir haben daraus Selosoda entwickelt. Das Erfrischungsgetränk hat fast keine Kalorien, so viel Koffein wie zwei Espresso und verzichtet auf künstliche Zusätze oder Süßungsmittel. Der Geschmack erinnert an frische Orangen, herben Wildhonig, süße Melone und milden Tabak. Durch die Nutzung der Kaffeeschalen wird der Ertrag der biologisch und fair angebauten Arabica-Pflanzen um rund 50 Prozent erhöht. 25 Gastronomen in Berlin servieren Selosoda seit diesem Sommer. Online kann bereits national bestellt werden. Der Markteintritt wurde durch eigene Mittel finanziert – nun sind wir auf der Suche nach Kooperationspartnern, um unsere Präsenz in der Gastronomie und im stationären Handel im deutschsprachigen Raum zu sichern. Fotos: selosoda, Trustami, Teamplace
KURZBESCHREIBUNG: Teamplace bietet unbegrenzten Cloud-Speicher und Kollaboration für flexible Projektarbeit. GRÜNDER: Karsten Constantin, Sebastian Hauser, Carsten Mickeleit, Ole Raack, Benjamin Schüler GRÜNDUNG: Januar 2015
PITCH: Trustami hilft Menschen, sich online gegenseitig zu vertrauen. Hierzu erstellen wir einen digitalen Vertrauensausweis, auf dem der Nutzer seine Bewertungen, Kundenmeinungen und öffentlich verfügbaren Informationen unter seiner Kontrolle ein einziges Mal sammeln und dann überall anzeigen kann. Damit kann sich jeder im Internet so zeigen, wie er wirklich ist, nämlich vertrauenswürdig – beispielsweise bei Mitfahrgelegenheiten oder beim Roomsharing. Trustamis Vision von einem vertrauenswürdigen Internet stützt sich auf drei Grundpfeiler: Verlässlichkeit, Transparenz und Datenschutz. Wir suchen momentan weitere Kooperationspartner im Bereich Share Economy oder E-Commerce, um den deutschsprachigen Markt zu erschließen.
Weil Steuerberatung auch einfach geht
felix1.de bietet Steuerberatung für Unternehmer und Privatpersonen. Mit bundesweit über 250 Steuerberatern in Deutschland erhalten felix1.de-Mandanten den persönlichen Steuerberater, der am besten zu ihnen passt. Alle Leistungen sind zum transparenten Festpreis erhältlich und im Vorhinein online abrufbar. Innovative Anwendungen wie das felix1.de-Unternehmerportal und die Mobile-App ermöglichen zudem eine einfache und bequeme Zusammenarbeit.
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B E BR EL R I NL IVNAVL A L EL Y WUEBRRT IUKN G L ENYENWESW–S B–E R
Vier Investoren bewerten vier Berliner Startups, die auf E-Learning setzen
= FINDE ICH UNINTERESSANT = FINDE ICH SEHR INTERESSANT
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NEURONATION bietet Menschen verschiedenen Alters virtuelles Gehirn-Jogging. Ein kognitives Programm mit interaktiven Übungen, das von Wissenschaf tlern entwickelt wurde, soll das Gedächtnis trainieren und die Aufmerksamkeit verbessern. neuronation.de
ALLVERSITY ist eine kostenlose Lernplattform, die sich an Benachteiligte richtet. Neben klassischen Kursen zu Geschichte und Mathematik konzentriert sich das Portal auf Themen wie Gesundheit, Menschenrechte, Landwirtschaft oder Unternehmertum. allversity.org
STUDYDRIVE ist eine Studienplattform, auf der Studierende Lernmaterialien austauschen können. Mit Studycrowd und Studytutors hat das Startup sein Angebot ausgeweitet. Hier werden akademische Fragen beantwortet und private Nachhilfe geboten. studydrive.net
BETTERMARKS bietet ein interaktives virtuelles Lernsystem für Schulmathematik. Damit sollen schulische Leistungen gesteigert werden. Außerdem werden Lehrer durch Multimedia-Anwendungen bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützt. de.bettermarks.com
LUCA MARTINELLI gründete während seines Studiums im Education-Bereich und arbeitet nun seit zwei Jahren für das Venturecapital-Unternehmen B-to-v.
FABIAN LEIPELT ist sowohl Business Analyst bei Westtech Ventures, einem Seed-VC in Berlin, als auch Program Manager bei Project Flying Elephant, Westtechs Inkubator.
b-to-v.com
westtechventures.de
Neuronation folgt mit Gehirntraining einem klaren Trend, der allerdings nicht ganz neu und folglich von starkem nationalen wie internationalen Wettbewerb geprägt ist. Dass sie es geschafft haben, bereits mehr als vier Millionen User weltweit zu akquirieren, finde ich beeindruckend. Auch die Tatsache, dass sie von ersten Institutionen und Versicherungen anerkannt werden, ist ein gutes und wichtiges Signal. Definitiv ein interessantes Startup an der Schnittstelle zwischen Education und Health!
Training fürs Gehirn? Super! Auch die kleinen, grauen Zellen möchten gefordert werden. Die Apps werden nicht gleich promoted, sind aber ein logischer Übungskanal. Über In-App-Käufe und Gruppenpakete wird hier Geld verdient. Zudem kann das Trainingsprogramm von einer Krankenkasse erstattet werden. Ein starkes Argument! Wenn die Vorsorge nachhaltig ist (Burnout, Alzheimer) und auch die Nutzer langfristig Spaß (Gamification) haben, steht hier am Ende ein Win-WinWin für alle Beteiligten.
R a ti n g:
Rating:
Aus persönlicher Sicht ist es ein tolles Vorhaben, Menschen in Entwicklungsländern in wirklich relevanten Themenbereichen aus- beziehungsweise weiterzubilden, und ich bin der festen Überzeugung, dass durch das Angebot kostenloser Bildung viel bewegt werden kann. Für den Erfolg von Allversity wird es wichtig sein, kreative Wege für die Verbreitung der Plattform zu identifizieren, da Zugang zu Computern sowie Internet in diesen Ländern sicherlich eine Hürde darstellt.
Auf den ersten Blick fällt es schwer, das Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen MOOCs zu finden. Die Auswahl der Kurse wirkt allgemein und überschaubar, der Fokus liegt offenbar auf Communities und praktischen Kursen. Aufgrund der angebotenen Kurse und möglichen Zielgruppen scheint eine App ein guter Lernkanal zu sein. Die CC-Lizenz sowie die gGmbH fallen auf und offenbaren ein Social Business – damit für VCs weniger spannend.
R a ti n g:
Rating:
Studydrives Idee hat viel Sinn: Es gibt genug gute Zusammenfassungen von Studenten an jeder Uni, jedoch gehen diese meistens mit der Zeit verloren, weil existierende Lösungen wie Dropbox, Google Drive oder Ähnliches nicht für die Zusammenarbeit mit sehr vielen Parteien über lange Zeit geeignet sind. Die Schwierigkeit bei diesem Modell liegt im Aufbau eines langfristig funktionierenden Geschäftsmodells. Der Ansatz, mit Corporates im Bereich Recruiting zu kooperieren, ist ein guter Ansatz in diese Richtung.
Der Traum eines jeden Studierenden – alles, was man während des Studiums braucht, auf einer Plattform! Das Geschäftsmodell mit Fokus auf Recruiting liegt nah und bei 100.000 angemeldeten Studenten sind auch Unternehmen schnell überzeugt. Kurz- und langfristig sehe ich Herausforderungen, die zukünftigen Semester wieder auf die Plattform zu ziehen und auch für die gewissenhaften zwei Prozent, welche den Content bereitstellen, Anreize zu schaffen. Der Prüfungserfolg ist am Ende der Gradmesser.
R a ti n g:
Rating:
Interaktive Lernunterlagen sind definitiv ein relevanter Baustein des Lernens von Morgen, da so auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Schüler eingegangen werden kann. Die Internationalität mit Angeboten für Asien, Europa und die USA macht einen sehr fortgeschrittenen Eindruck. Die größte Schwierigkeit befindet sich aus meiner Sicht im Vertrieb, welcher einen langen Atem erfordert. Mit der heutigen Investorenstruktur scheint Bettermarks hier jedoch sehr gut aufgestellt zu sein.
Lernen mit interaktiven Mathebüchern klingt spannend: Das digitale Klassenzimmer ist Realität! Das Preismodell deckt sowohl die Klassen in den Schulen als auch Schüler privat ab, denen es im Unterricht nicht schnell genug oder zu schnell geht. Sofortiges Feedback zu Leistungen im Unterricht entlastet die Lehrer und hilft den Schülern. Interessant ist die Frage, wie fortschrittlich Schulen und Lehrer agieren und solch eine Lösung nutzen. Oder sind vor allem Privatpersonen Kunden?! Und was kommt nach Mathe?
R a ti n g:
Rating:
BERLIN VALLEY NEWS – BEWERTUNG
POWERED BY:
Das Thema Finanzierung ist für Startups überlebenswichtig. Die Jungunternehmer müssen präsentieren, was das Zeug hält. Ein Pitch erinnert nicht selten an eine römische Arena oder eben an einen Grill. Die Wendung Gründer-Grillen hat inzwischen einen festen Platz im Investorenvokabular. In unserer Rubrik „Auf dem Grill“ bewerten vier Investoren vier Geschäftsmodelle.
JULIAN PROPSTMEIER ist Venture Architect bei BCG Digital Ventures in Berlin. BCG Digital Ventures ist die Venture-Investment-&-Incubation-Tochter der Boston Consulting Group.
SIMON SCHNEIDER ist Investment Director beim High-Tech Gründerfonds und gehört dort seit 2006 zum Investmentteam mit den Schwerpunkten Software, Internet, Neue Medien und E-Commerce.
Fotos: WestTech Ventures, Julian Propstmeier, Alfred Krauss, b-to-v
bcgdv.com
htgf.de
Mir gefällt die wissenschaftliche Aufmachung und die Positionierung von Neuronation. Als neuer Nutzer der App kann ich die Mechanismen noch nicht richtig beurteilen, gehe aber bei der großen Nutzerzahl und den positiven Bewertungen von vielen wiederkehrenden und zahlenden Kunden aus. Aus VC-Sicht sieht man sich heute sehr starker Konkurrenz in den App-Stores gegenüber.
Das Angebot adressiert den Trend, App-basiert oder webbasiert in unterschiedlichen Bereichen bestimmte Skills zu verbessern. Die Frage bei solchen Geschäftsmodellen aus Investorensicht ist immer die der Skalierbarkeit. Auffällig hier finde ich, dass von der Beschreibung her Neuronation für jedermann einsetzbar sein soll. Mir fehlt dabei die Fokussierung auf ein bestimmtes Segment von Usern. Fraglich ist zudem auch, ob der gewählte Freemium-Ansatz beim Geschäftsmodell den gewünschten Erfolg bringt.
Rating:
R a ti n g:
Ein interessantes und klar gestaltetes Non-ProfitProjekt, das sich an Studenten in Entwicklungsländern richtet. Allerdings scheinen die Studenten auszubleiben. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Kursformate schwer zu übertragen, fehlender Internetzugang bei potenziellen Studenten oder derzeit vielleicht auch die fehlende SmartphoneOptimierung?
Ziel ist es, mit den globalen Herausforderungen auf der Welt besser zurechtzukommen. Die Idee ist gut, an der Umsetzung kann aber noch gearbeitet werden. Insgesamt scheint das Angebot noch ganz am Anfang zu stehen. Es sind überschaubar viele Angebote auf der Plattform verfügbar, und die Website wirkt sehr minimalistisch. Nicht wirklich klar wird der USP der Unternehmung, und aus Investorensicht ist die Frage zu klären, was am Ende den Ausschlag für den Erfolg geben soll.
Rating:
R a ti n g:
Für Studenten sicher ein sehr nützliches Tool. Das Produkt macht einen ordentlichen Eindruck – mir persönlich auf dem Mobile fast zu funktional. Beim Geschäftsmodell wird stark auf Employer-Branding gesetzt – zur weiteren Skalierung wären Umsätze auf Nutzerseite sicher hilfreich.
Sehr einfach und übersichtlich aufgebaute Seite. Der Anmeldeprozess ist unkompliziert und schnell. Was dann auffällt: Hier fehlen wohl noch ein paar User. Interessant ist das Geschäftsmodell: Der User bezahlt nicht für den Service, dafür werben Arbeitgeber auf der Seite, die Praktikanten oder Berufseinsteiger suchen. Gute Kombination, da die Arbeitgeber eine relevante Zielgruppe erreichen. Wenn es Studycrowd gelingt, eine große Reichweite aufzubauen, könnte das eine spannende Geschichte werden.
Rating:
R a ti n g:
Großer Markt, spannendes Produkt mit sehr spannendem Geschäftsmodell. Über die letzten Jahre hat Bettermarks nicht nur die Leistungen der Schüler, sondern auch das eigene Angebot ständig verbessert. Aus Investorensicht sicher etwas spät.
Bettermarks schafft es bei der Websuche nach „Mathe Nachhilfe online“ auf Platz sechs und konkurriert dort mit einer Reihe ähnlicher Anbieter. Während die meisten Wettbewerber Mathe im Domainnamen haben, ist das bei Bettermarks nicht der Fall, was ein kleiner Nachteil sein könnte. Ansonsten ist die Seite sehr gut gemacht und übersichtlich gestaltet. Beim Pricing fällt das deutliche Preisgefälle zwischen Schullizenzen und Privatlizenzen auf. Auf jeden Fall eine sehr spannende Unternehmung.
Rating:
HAUPTPREIS ein Master-Touch GBS von Webergrill
R a ti n g:
VIEL MEHR ALS EINFACH NUR EIN GRILL: DER MASTER-TOUCH GBS VON WEBER Edles Design und unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten – das sind nur zwei der besonderen Eigenschaften des Master-Touch GBS. Die klassische Weber-Kugel ist nicht einfach nur ein Grill: Sie ist die Basis für ein System mit unzähligen Ergänzungsmöglichkeiten und bietet den perfekten Einstieg in die Weber-Grillwelt. Serienmäßig ausgestattet mit dem Systemgrillrost – einem Rost mit einer runden Aussparung in der Mitte für diverse Einsätze – lassen sich auf dem Allrounder unter den Holzkohlegrills ganze Menüs zubereiten. weber.com
TROSTPREIS eine Flasche Gin von Berliner Brandstifter
BERLINER BRANDSTIFTER PREMIUM SPIRITUOSEN Berliner Brandstifter produziert besonders edle Brände mit eigenständigem Berliner Charakter. Sowohl der Kornbrand als auch der Dry Gin werden siebenfach gefiltert und zeichnen sich durch ihren milden und einzigartigen Geschmack aus. Die Zutaten kommen größtenteils aus Berlin und Umgebung. Jede Flasche wird per Hand abgefüllt und nummeriert. Der 43,3 Vol. Gin ist ein besonders floraler und frischer Wacholder Dry Gin mit typischen Berliner Anklängen von Holunderblüten, frischen Gurken, Malvenblüten und Waldmeister. berlinerbrandstifter.com
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REIN UND
RAUS Wer bekommt wie viel? Wer übernimmt wen? Über diese Finanzierungen und Exits redet die Berliner Startup-Szene
15 MILLIONEN EURO FÜR LESARA Der Onlineshop für Mode- und Life styleprodukte Lesara erhält in einer von Northzone angeführten und von Vorwerk Ventures sowie Altinvestoren unterstützten Series-B-Finanzierungsrunde 15 Millionen Euro. Mit dem Geld will Gründer und CEO Roman Kirsch (Mitte) das Sortiment erweitern und international wachsen. lesara.de
TVSMILES EXPANDIERT NACH GROSSBRITANNIEN UND IN DIE USA Mit Gewinnspielen und Quiz will TVsmiles Werbung für Fernsehzuschauer wieder interessant machen. Was in Deutschland bereits funktioniert, soll mit fünf Millionen Euro von bestehenden Investoren sowie Omnes Capital, Ventech, E.ventures, German Startups Group Berlin und Sevenone Media nun auch im Vereinigten Königreich funktionieren. Anschließend ist der Rollout in den USA geplant. tvsmiles.de
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moviepilot.com
MÖLLER VENTURES FINANZIERT VJSUAL Das Erklärvideo-Startup Vjsual von Marcus Schmitt und Björn W. Schäfer erhält eine sechsstellige Summe von Möller Ventures. Das Unternehmen, das schon jetzt in neun Ländern aktiv ist und sich an Startups, Mittelständler und Großunternehmen richtet, will mit der Unterstützung seine Führungsrolle international ausbauen. vjsual.com LABFOLDER BEKOMMT FACHLICHE UNTERSTÜTZUNG Die Entwickler des digitalen Laborbuchs für die Forschung, Labfolder, erhalten einen siebenstelligen Betrag. Das Geld kommt aus dem von Peppermint Venturepartners gemanagten Charité Biomedical Fund sowie von Vogel Ventures und den Business Angels Jan Bohl und Wolfgang Vahrson. Peppermint will Labfolder zusätzlich inhaltlich beim internationalen Ausbau unterstützen. labfolder.com
ATLANTIC LABS STECKT MEHR GELD IN KUKIMI Im vergangenen Jahr startete der Lieferdienst für Diät-Fertiggerichte Kukimi im Company Builder Atlantic Internet (heute Atlantic Labs) von Christophe Maire. Nun will Kukimi expandieren und sein Angebot weiterentwickeln. Möglich macht dies eine millionenschwere Investition des Altinvestors Atlantic Labs zusammen mit den neuen Investoren HTGF, Seedcamp und Lars Dittrich. kukimi.de
RHEINGAU FOUNDERS INVESTIERT IN DATAPINE Statt nur dröge Zahlen zu zeigen, will Datapine seine Kunden in die Lage versetzen, Daten visuell zu präsentieren. Für das Wachstum in Deutschland, Österreich und der Schweiz kann Datapine sein Team dank einer Investition von vier Millionen Euro von Rheingau Founders, KfW, K5 Ventures, Venista Ventures und der German Startups Group Berlin sowie weiteren Business Angels verdoppeln. datapine.com
ZENCAP ERHÄLT REKORDI NVESTMENT Die Online-Kreditplattform Zencap erhält in den kommenden Jahren bis zu 230 Millionen Euro für Kreditprojekte. Geber ist der US-Vermögensverwalter Victory Park Capital, der bereits beim Zencap-Konkurrenten Kreditech mit 173 Millionen Euro an Bord ist. Für Zencap ist die Summe ein Wachstumsbeschleuniger: Mehr als 50 Millionen Euro will das Unternehmen 2015 an Krediten ausgeben. zencap.de
VIASTO WÄCHT DANK IBB Der deutsche Marktführer im Bereich Videointerviewing-Software erhält vom VC Fonds Technologie der IBB, HR Ventures und weiteren Business Angels einen nicht genau bezifferten, hohen sechsstelligen Betrag. Nach dem Markteintritt, den Viasto mithilfe der IBB erfolgreich absolvierte, will sich das Unternehmen jetzt auf sein Wachstum konzentrieren. viasto.com
Fotos:
MOVIEPILOT-MUTTER STEIGT BEIM US-ABLEGER EIN Als Anführer einer 16 Millionen Dollar starken Series-B-Finanzierung beteiligt sich der französische Online-Verlag Webedia, dem bereits das deutsche Moviepilot gehört, nun auch am US-Ableger. Moviepilot will sich in den USA mit dem frischen Kapital auf Videoproduktionen für Social Media konzentrieren und in den Spiele-Bereich vorstoßen.
BERLIN VALLEY NEWS – FINANZIERUNGEN UND EXITS
FINREACH WEITET PRODUKTA NGEBOT AUS Der „Kontowechsel in zehn Minuten“ samt Daueraufträgen und Lastschriften ist das Kerngeschäft von Finreach – noch. Denn dank einer Finanzierung in Höhe von 700.000 Euro aus dem Pro-Fit-Topf der IBB soll das Angebot nun mit neuen Funktionen ausgebaut und neue Produkte entwickelt werden. Außerdem will Finreach die Internationalisierung des Produkts starten. finreach.de
SIEBENSTELLIGES INVESTMENT FÜR MOVINGA Nachdem Movinga in Deutschland bereits zum Marktführer der Online-Umzugsdienstleister aufgestiegen ist, folgt nun der Markteintritt des von Bastian Knutzen und Chris Maslowski gegründeten Startups in Italien, Benelux und Skandinavien. Möglich macht die Expansion eine siebenstellige Finanzierung durch Earlybird Venture Capital, Heilemann Ventures sowie weitere Business Angels. movinga.de
Fotos: Conichi, Förderbar, Movinga, Lesara, Kukimi, Skoove, Take Eat Easy, Kapilendo, Zencap
FUNDING-ERFOLG FÜR WUNDERFLATS Der inzwischen größte Berliner Anbieter verifizierter und möblierter Privatwohnungen für mittelfristige Vermietung kann expandieren. Mit fast einer halben Million Euro von Paul Schwarzenholz, Arthur Mai, Björn Kolbmüller sowie Otto Suwelack und Michael Goldapp stehen zuerst sieben neue Mitarbeiter und und anschließend der Spitzenplatz in weiteren europäischen Städten auf der To-do-Liste. wunderflats.de RESMIO WILL MIT FRISCHEM GELD EXPANDIEREN Das Gastro-Startup Resmio hat sich in einer neuen Finanzierungsrunde einen Millionenbetrag gesichert. Daran beteiligten sich unter anderem die Schlütersche Verlagsgesellschaft, Müller Medien und Heise Media Service. Mit dem Geld will das Berliner Unternehmen, das eine Reservierungssoftware für Gas tronomiebetriebe entwickelt und vertreibt, weiter expandieren. Resmio ist neben Deutschland bereits in acht weiteren Ländern aktiv. resmio.com
APP INS HOTEL
HTGF INVESTIERT IN SKOOVE Für Skoove, die Internetplattform mit interaktiven Klavierkursen, ist nicht nur der Start des vom Alumniprogramm von Microsoft Ventures unterstützten Angebots ein Grund zu feiern, sondern auch die Investition des HTGF. Für Skoove steht nun die Internationalisierung des Angebots im Mittelpunkt (siehe E-Learning-Special S. 31). skoove.com SERIES-A-FINANZIERUNG UND US-START FÜR REMERGE Angeführt von Point Nine Capital und unterstützt vom VC Fonds Technologie Berlin, der IBB Beteiligungsgesellschaft sowie bestehenden Gesellschaftern hat Remerge in einer Series-A-Runde über drei Millionen Dollar eingenommen. Der auf Apps spezialisierte Retargeting-Anbieter will mit dem Kapital die Technologie verbessern und mit einem neuen Standort in San Francisco den USMarkt bedienen. remerge.io
KAPILENDO BAUT INVESTORENKREIS AUS Nicht nur einen neuen Investor, sondern gleich einen neuen Senior Advisor des Vorstands hat sich Kapilendo mit Spiros Margaris an Bord geholt. Der Investment-Experte, Geschäftsführer der Beratungsboutique Margaris Advisory und Vater des Fitech-Supermarkts Moneymeets unterstützt Kapilendo mit Vorschlägen, Visionen und internationalen Erfahrungen. kapilendo.de
ROCKET INVESTIERT IN BELGISCHEN LIEFERDIENST Was ist da passiert? Anfang September sammelte das belgische Startup Take Eat Easy in einer Series-B-Finanzierungsrunde zehn Millionen Euro ein, um die Expansion voranzutreiben. Das Geld kam unter anderem von Rocket Internet. Doch Ende des Monats kündigte der Lieferdienst, der Restaurants mit Fahrradkurieren verbindet, überraschend seinen Rückzug aus Deutschland an.
takeeateasy.de
IBB FÖRDERT CONTENTFUL MIT 1,32 MILLIONEN EURO Für Contentful kann die „Neuerfindung des Content-Management aus der Perspektive eines Softwareentwicklers“ weitergehen: Neben einem Zuschuss in Höhe von 390.000 Euro erhält das Unternehmen 930.000 Euro als zinsbegünstigtes Darlehen aus dem Pro-Fit-Programm der IBB. Mit den Mitteln will Contentful das Entwicklungsteam vergrößern und die Produktentwicklung weiter vorantreiben. contentful.com
STARKE ZWEITE RUNDE FÜR PAPER & TEA Die Tee-Experten von Paper & Tea haben in einer zweiten Finanzierungsrunde einen nicht bezifferten siebenstelligen Betrag eingesammelt. Zu den Investoren des Startups zählen DCM, Hsiao Lun Tai, Lenard Krawinkel sowie der VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin der IBB. Neu hinzugekommen sind unter anderem Howzat Partners. Paper & Tea will mit dem Kapital das Wachstum vorantreiben. paperandtea.com
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as Investment liegt bereits einige Monate zurück. 7,9 Millionen Dollar investierte das Hotelbuchungsportal HRS im Januar in das Berliner Startup Hotel Beacons, das die App Conichi entwickelt hat. Damals war noch nicht einmal das Produkt fertig. Nun ist es soweit: Mitte September endete die Beta-Phase. „Jetzt rollen wir das Produkt in Hotels in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus“, sagt CEO Maximilian Waldmann, der das Unternehmen 2014 gemeinsam mit Frederic Haitz gründete. Daher sei jetzt der richtige Zeitpunkt gewesen, die Finanzierung bekannt zu geben. Bis Ende Oktober soll die Conichi-App in die HRS-App inte griert sein, womit sie dann auf einen Schlag mehr als 20 Millionen potenzielle Nutzer erreicht. Conichi ist nicht die typische Hotel-App, die Zimmer reserviert. Die Anwendung verwendet Beacon-Technologie, um die Gäste mit dem Hotel während des Aufenthalts zu verbinden. In der App können die Gäste zuvor ihre persönlichen Präferenzen hinterlegen. Beim Betreten des Hotels erkennt ein kleiner Sender (Beacon) den Gast und übermittelt die Informationen an die Rezeption. So weiß das Personal, ob etwa Allergien vorliegen oder wann man auschecken will. Gast und Hotel sparen Zeit, da alle Interaktionen mit dem Hotel, wie das Ein- und Auschecken, bargeldlos über das Smartphone abgewickelt werden können. Man muss nie wieder an der Rezeption warten. „Wer sich als Dienstleister von der Konkurrenz abheben möchte, muss dem Gast den Service bieten, den er im digitalen Zeitalter gewohnt ist. Schnell, persönlich und unkompliziert. Genau hier setzen wir an“, sagt Waldmann. Die Kunden erwarteten einfache, schnelle Lösungswege für sämtliche Lebensbereiche. Das gelte auch für die Reisebranche. Obwohl HRS bisher der einzige Investor ist, bleibe Conichi ein eigenständiges Unternehmen – und offen für andere Investoren. Aktuell hat das Unternehmen 25 Mitarbeiter in Berlin. cl
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BERLIN VALLEY NEWS – E-LEARNING-SPECIAL
R AUS AUS DER KREIDEZEIT!
Tablets, Apps und Augmented Reality eröffnen neue Möglichkeiten bei der Vermittlung von Wissen. Lernen soll vor allem einfacher und mobiler werden. Kann sich auch unser Bildungssystem anpassen?
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itten in ihrem Zimmer schwebt plötzlich ein Herz in der Luft. Es pocht. Jedes Blutgefäß ist genau zu erkennen. Sie können um das Organ herumgehen oder es mit einer Handbewegung drehen und von allen Seiten betrachten. Was wie eine Holodeck-Vision aus „Star Trek“ klingt, haben Forscher und Studierende der Case Western Reserve University im US-Bundestaat Ohio in ihrem Labor live erleben können. „Zum ersten Mal habe ich die Aortenklappe im Zusammenspiel mit allen anderen anatomischen Strukturen gesehen. Das ist bei einem echten Herzen gar nicht möglich“, schildert der Student Satyam Ghodasara seinen Eindruck. Möglich macht dies eine neue Hologramm-Brille von Microsoft. Hololens verarbeitet 3D-Simulationen des menschlichen Körpers und blendet die virtuelle Welt in die reale Umgebung ein. Wer die Brille trägt, kann die beiden Welten optisch kaum voneinander unterscheiden. Leere Räume füllen sich mit Datenbildern. In einem Werbevideo von Microsoft steuern Testpersonen die Hologramme mit einem Fingerzeig im Raum und auch Gruppenarbeit ist möglich, wenn mehrere Brillen miteinander verbunden sind. BILDUNG MIT 3D-BRILLE Die Idee dahinter: Lernen wird mithilfe solcher Technologien nicht nur anschaulicher, sondern auch nahezu haptisch und spielerisch. Während Simulationen schon länger im Feld der beruflichen Ausbildung eingesetzt werden – etwa in der Pilotenausbildung –, nimmt Immersive Education, also das Eintauchen von Lehrern und Schülern in eine virtuelle Umgebung, auch in anderen Fachgebieten an Fahrt auf. So trainieren am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf angehende Hals-Nasen-Ohrenärzte mit 3D-Brillen Eingriffe am Mittelohr. „Die Technik entwickelt sich auch dank Anregungen aus der Gaming-Industrie rasant weiter, und die Fachwelt ist deutlich interessierter als noch vor einigen Jahren“, berichtet der Leiter der Arbeitsgruppe Voxel-Man am Universitätsklinikum, Andreas Pommert, in der Zeitung Die Welt. Das US-amerikanische Business-Magazin Forbes zählt sowohl Augmented Reality als auch Wearables zu den großen Trends im Edtech-Markt 2015. Doch werden sie auch das deutsche Bildungswesen verändern? Tablets und Smartphones haben binnen weniger Jahre unsere Lebensgewohnheiten verändert. Wir bestellen unser Essen per App, lesen Bücher auf dem iPad und lernen Sprachen über Anwendungen wie Babbel auf mobilen Endgeräten. Wie
sich Wearables wie die Apple Watch oder Datenbrillen auf unseren Alltag auswirken, wird noch zu beobachten sein. Sicher ist: Die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags hat auch vor den Schulen nicht haltgemacht – oder vor den Schülern, um genauer zu sein. Denn im OECD-Vergleich ist Deutschland noch Schlusslicht, was den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht anbelangt, wie die 2014 veröffentlichte ICILS-Studie belegt. Selbst in Chile und Thailand kommen Computer häufiger zum Einsatz – ein Ergebnis, das auch Julia Behrens von der Bertelsmann Stiftung bestätigen kann. Als Projektleiterin arbeitet sie derzeit an einem „Monitor Digitale Bildung“. „Wir Deutschen stehen definitiv noch am Anfang“, urteilt sie im Hinblick auf den Einsatz von digitalen Medien und erklärt: „Gerade was den Schulsektor angeht, sind wir sehr kritisch und sehr vorsichtig.“ Dadurch, dass die Deutschen weniger innovationsfreudig seien als andere Länder, beuge man natürlich vor, dass Versuche scheitern. „Allerdings nehmen wir uns auch die große Chance, die ich im Bereich Digitalisierung von Lernen sehe“, warnt Behrens. „Ich denke da insbesondere an die Schülerinnen und Schüler, die nicht den besten Start ins Leben hatten. Ich sehe, was digitales Lernen betrifft, großes Potenzial für das Thema Chancengleichheit.“ FÜR EIN PFLICHTFACH INFORMATIK Benachteiligte Schüler sind es auch, die bereits jetzt bei der Medienkompetenz zurückliegen. Ein Drittel der in der ICILS-Studie untersuchten Achtklässler besaß nur „rudimentäre beziehungsweise basale Kenntnisse“ im Umgang mit neuen Technologien, davon viele aus sozial schwachen Familien oder mit Migrationshintergrund. Dabei wünschen sich die Schüler hierzulande mehr digitale Bildung. Einer im Februar veröffentlichten Umfrage des Branchenverbands Bitkom zufolge sind drei Viertel der Schüler der Klassen fünf bis zehn nicht nur für mehr digitale Lehrinhalte, sondern auch für ein verpflichtendes Schulfach Informatik. Für 90 Prozent der Schüler machen Computer und Co. den Unterricht interessanter – eine Aussage, die auch die Lehrer unterstreichen. Durch den Einsatz von Computer und Internet im Unterricht seien die Schüler motivierter, befanden 92 Prozent der befragten Lehrer. Nur fünf Prozent der Lehrenden zeigten sich gegenüber dem Einsatz elektronischer Medien im Unterricht weiterhin skeptisch. Vor drei Jahren war die ablehnende Haltung noch mehr als viermal so hoch. Das ist ein Zeichen, dass allmählich auch in den Schulen Bewegung reinkommt.
GLOSSAR ADAPTIVES LERNEN Der Computer beziehungsweise die Lernsoftware wird zum Lernassistenten. Der Lernende erhält basierend auf seinen Fortschritten Vorschläge für den weiteren Lernprozess. Lehrer können darüber hinaus über die Software die Lernerfolge ihrer Schüler nachvollziehen und diese individuell unterstützen. BLENDED LEARNING Beim Blended Learning wird E-Learning mit Präsenzlehre gemischt. Beispiel: Die Kursteilnehmer treffen sich zur Auftaktveranstaltung, lernen zu Hause online, tauschen sich dabei im Chat oder in Foren aus und sehen sich wieder zur Abschlussprüfung. BYOD Bring Your Own Device: Statt alle Schüler mit Tablets auszustatten, die nach kurzer Zeit veraltet und überholt sind, sollen sie ihre eigenen mobilen Endgeräte im Unterricht zum Lernen einsetzen dürfen. Hierzu bedarf es aber auch eines flächendeckenden und kostenfreien WLAN-Zugangs an Schulen sowie gegebenenfalls den Zugriff auf entsprechende Lernsoftware, woran es derzeit häufig noch scheitert. E-LEARNING Der Begriff bezeichnet das Lernen mit Unterstützung von digitalen Informationstechnologien. IMMERSIVE EDUCATION Mithilfe von Technologien wie Datenbrillen oder 3D-Simulationen tauchen Schüler und Studierende in virtuelle Umgebungen ein. Bei der Augmented Reality, einer Form der Immersive Education, wird die reale Welt um virtuelle Elemente erweitert. LMS Learning-Management-Systeme sind Lernplattformen, über die Lehrer und Schüler miteinander kommunizieren und ihre Lerninhalte organisieren und bearbeiten. MOOC Massive Open Online Courses, kurz MOOCs, sind kostenlose, frei zugängliche Onlinekurse, klassischerweise erstellt von Hochschuldozenten und Professoren. Die kurzen Videos sind zum Teil mit Quizfragen und Hausaufgaben ergänzt. Inzwischen bieten einige Plattformen auch den Erwerb von ECTS-Punkten und Zertifikaten an, wenn während der Kursdauer bestimmte Leistungen erbracht worden sind, sodass diese auch im klassischen Hochschulstudium angerechnet werden können. MOOCs werden unterschieden in: xMOOCs, die sich an herkömmlichen Hochschulkursen orientieren, cMOOCs, bei denen das Lernen über die digitale Vernetzung eines Kurses stattfindet, und Blended MOOCs, bei denen der Onlinekurs durch Präsenzveranstaltungen und Fragestunden ergänzt wird. VIRTUELLER KLASSENRAUM Beim virtuellen Klassenraum, auch Synchronous Learning, wird das Klassenraumkonzept in eine virtuelle Umgebung übertragen. Die Teilnehmer sind gleichzeitig online und können sich direkt untereinander austauschen.
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„E-Learning hat sicherlich nicht die Revolution des Bildungswesen ausgelöst, aber es wird langsam, aber sicher zu einem wichtigen Bestandteil“, beobachtet Michael Kerres, Professor für Mediendidaktik und Wissensmanagement an der Universität Duisburg-Essen. Einen Mehrwert schafften digitale Medien aber nur im Zusammenhang mit einem didaktischen Konzept. „Dafür braucht es aber auch eine Ausbildung der Lehrkräfte. Es braucht eine entsprechende Ausstattung, Contents, Server und Endgeräte bei den Lernenden. Es braucht eine Lernkultur, die mit diesen Medien auch arbeiten möchte. Und nicht zuletzt braucht es eine strategische Überlegung der Schulen und Hochschulen“, zählt Kerres die Herausforderungen auf. NOCH EIN WEITER WEG „In den Schulen hinken wir, was Technologie betrifft, ziemlich stark hinterher. Das ist nicht nur schlecht für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch schlecht für die Startups“, kritisiert Benjamin Wüstenhagen. Der Sprecher der Fachgruppe Edtech des Bundesverbands Deutsche Startups (BVDS) hat 2011 selbst ein Startup im Bildungsbereich mitgegründet: Die K.lab Educmedia betreibt Meinunterricht.de, eine Plattform für Unterrichtsmaterialien. 80.000 Lehrer nutzen nach eigenen Aussagen den Service von Meinunterricht.de. Doch ursprünglich war die Idee eine ganz andere: „Wir wollten ein cooles Produkt entwickeln, mit dem wir Schüler und Lehrer und vielleicht auch Eltern kollaborativ zusammenarbeiten lassen“, erzählt Wüstenhagen. „Aber während wir das Back end gebaut haben, haben wir gemerkt, dass die Idee zwar gut, der Markt aber noch nicht so richtig reif dafür ist.“ Auch aus eigener Erfahrung weiß er: „Selbst wenn die Offenheit seitens der Lehrer und Schulen da ist, fehlt es leider an der nötigen In frastruktur.“ Schulen bräuchten deshalb vor allem eins: schnelles Internet und einen professionellen IT-Support, der Lehrer darin unterstützt, dass alles funktioniert. „Solange das nicht gegeben ist, sind viele digitale Ansätze für die Katz“, mahnt Wüstenhagen. Auch die unzureichenden Schuletats seien problematisch, die wenig Spielraum für den Kauf von digitalen Lösungen ließen. „Es ist wahnsinnig zäh, in die Schulen zu kommen“, weiß auch Sven Ripsas. Der Professor für Entrepreneurship sieht dennoch viel Potenzial im deut-
schen Bildungsmarkt: „In der Branche wird sich wahnsinnig viel verändern“, ist sich Ripsas sicher, der neben seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR Berlin) Leiter des Network for Teaching Entrepreneurship in Deutschland ist. Gleichzeitig warnt er: „Wer mit seinem Edtech-Unternehmen in die Schulen will, braucht einen sehr langen Atem. Da muss man mehr in Jahren als in Monaten rechnen.“ Während in anderen Ländern wie beispielsweise Österreich und Luxemburg ein Ministerium zen tral das nationale Bildungssystem steuert, sind in Deutschland wegen der föderalen Strukturen 16 Bundesländer zuständig. Gründer müssten sich deshalb, wenn sie überregional an die Schulen wollen, nicht nur mit den Schulen und Lehrern inhaltlich austauschen sowie mit den Schulleitern über das Budget sprechen, sondern auch die Kultusminister der einzelnen Bundesländer für sich gewinnen, empfiehlt der Gründungsexperte. Wer dennoch in den Markt wolle, sollte vor allem auf eines achten: „Mach Lernen zu mehr Spaß, zu etwas Visuellem und Interaktivem, und mach es günstiger“, rät Ripsas. Denn: „Wenn ein Startup Bildung teurer macht, wird es nicht erfolgreich sein.“ GRATIS IN DIE KLASSEN Sofatutor ist eines der Startups, das den Sprung ins Klassenzimmer geschafft hat. 2009 als Nachhilfeplattform gestartet, bietet das Edtech-Unternehmen seine eigens produzierten Videos inzwischen auch Lehrern für den Unterricht an – kostenfrei. 13.000 Videos zu 21 Fächern befinden sich mittlerweile in der Datenbank. Allein in den vergangenen drei Jahren sind die Nutzerzahlen von 30.000 auf 105.000 angestiegen. Der Erfolg macht sich bezahlt: In der dritten Finanzierungsrunde stieg auch die Verlagsgruppe Cornelsen ein. Insgesamt 3,5 Millionen Euro kassierte Sofatutor im August vergangenen Jahres an Finanzierung. „Das Unternehmen ist der Beweis dafür, dass man die Schulwelt mit einem starken digitalen Angebot auf eine neue Stufe bringen kann“, lobte der damalige Geschäftsführer der Cornelsen Bildungsholding, Alexander Bob. Viel Aufmerksamkeit und Geld erhielt auch Iversity, eine Plattform für Massive Open Online Courses (MOOCs). Zusammen mit der letzten Finanzierungsrunde vor einem Jahr sammelte das Edtech-Startup aus Bernau insgesamt gut fünf Millionen ein. Dabei war Iversity
ursprünglich mit einem anderem Plan gestartet. 2011 gegründet, wollte das Unternehmen eine Plattform für Blended Learning anbieten, auf der Professoren und Studierende parallel zur Präsenzlehre kommunizieren können. Als 2012 das Phänomen MOOC – die New York Times rief 2012 als das Jahr der MOOCs aus – auftrat, folgte der Strategiewechsel. Im Herbst 2013 startete Iversity mit den ersten sechs von mittlerweile 76 Onlinekursen, die Professoren über Iversitys Plattform gratis anbieten. Der bislang erfolgreichste MOOC – „The Future of Storytelling“ entstand in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam – konnte 90.000 Teilnehmer weltweit verzeichnen. Mit 32 Institutionen arbeitet Iversity derzeit zusammen, darunter die Hertie School of Governance und die WHU – Otto Beisheim School of Management. Bei seinen Gesprächen mit den Universitäten ist Mitgründer Hannes Klöpper aber nicht immer auf offene Ohren gestoßen: „Ich erinnere mich an ein spezifisches Telefonat mit einem Hochschulvertreter, der für das dortige Learning-Management-System zuständig war. Wir haben ihm versucht zu erklären, warum das, was wir machen, schöner und besser ist, woraufhin er dann antwortete: Es kann schon sein, dass wir das besser machen können, aber warum wollte man das?“, erzählt Klöpper. Der Anspruch, etwas stetig besser machen zu wollen, fehle in bestimmten Bereichen, kritisiert der Iversity-Geschäftsführer. Die nur langsame Öffnung des deutschen Bildungssystems zu digitalen Angeboten ist letztlich auf verschiedenen Ebenen problematisch: Zum einen werden deutsche Startups in ihrer Entwicklungsfähigkeit ausgebremst. Dadurch können international ausgerichtete Angebote schneller Fuß fassen und eine marktbeherrschende Stellung einnehmen. Diese meist englischsprachigen Apps ziehen eine Sprachbarriere auf, die zusätzlich verhindert, dass bildungsferne Gesellschaftsgruppen mit den digitalen Lösungen in Berührung kommen. Bildung bleibt weiter einer privilegierten Gruppe vorbehalten – ein Dilemma, für das es nur einen Ausweg gibt: „Bestimmte Personengruppen können das Angebot nicht wahrnehmen, also klappt da eine Schere auf“, sagt Julia Behrens. „Und wenn wir diese Schere nicht weiter aufklappen lassen wollen, sollten wir zusehen, dass wir eigene Innovationen auf die Beine stellen.“ Marisa Strobel
WIR LASSEN
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Wir fördern digitale Startups, die erste Erfolge in regionalen Märkten erzielen konnten. 24
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„HELLO AMERICA“
Fotos: Foto: Max Threlfall
Babbel-Chef Markus Witte über sein Ziel, Marktführer in den USA zu werden, seinen Plan, eine Toaster-App zu bauen, und seinen Wunsch, besser mit Unis zusammenzuarbeiten 25
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siert am Sprachenlernen, aber haben weder Zeit noch Geld, noch Motivation, sich in einen Kurs zu setzen oder hunderte von Euro für ein Multimediaprodukt auszugeben. Deswegen schaffen wir einen neuen Markt.
Markus Witte ist Geschäftsführer der Sprachlern-App Babbel. Sein Hauptinteresse gilt der Zukunft des Lernens. Er hat Kulturwissenschaft studiert und an der Humboldt-Universität sowie der NYU unterrichtet. 1998 kam er zurück nach Berlin und arbeitete bei Native Instruments, bevor er Babbel mit aufbaute.
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Wer sind Eure Wettbewerber? Das kommt darauf an, wie man den Markt zuschneidet. Die großen traditionellen Anbieter wie Rosetta Stone gehören sicher dazu. Aber insgesamt ist es eine wilde Mischung. Der E-Learning-Markt ist sehr fragmentiert. Da hat sich international wenig Marktführerschaft herausgebildet. Für uns heißt es, den Markt, der sich neu formiert, zu beherrschen. Wo liegen die Herausforderungen im US-amerikanischen Markt? Die USA sind ein ganzes Stück fremder, als man denkt. Wir schauen die gleichen Filme, hören die gleiche Musik, die Sprache ist auch keine große Hürde. Kulturell aber sind die Unterschiede größer.
arkus, Ihr habt im Sommer eine Finanzierungsrunde über 22 Millionen Dollar abgeschlossen. Das Geld wollt Ihr vor allem für die Expansion in den USA einsetzen. Was genau habt Ihr vor? Die USA sind für uns einer der wichtigsten Märkte. Es ist der größte Einzelmarkt in der westlichen Welt für Online-Sprachenlernen und hat international eine gewaltige Strahlkraft. Einer unserer Gründer, Thomas Holl, ist mit seiner Familie nach New York gezogen und leitet das Team. Wir bauen ein Marketing-, PR- und Vertriebs-Team auf. Das Ziel ist ganz klar: Wir sind Marktführer in Europa, und wir wollen auch die Marktführerschaft in den USA.
Aber die Amerikaner sind mobilen Diensten gegenüber doch sehr aufgeschlossen. Absolut. Mobile Dienste und mobiles Bezahlen gehen besser, keine Frage. Aber das Thema Sprachenlernen ist nicht ganz so hoch aufgehängt wie in Europa. Hier will wirklich jeder irgendwann mal eine Fremdsprache lernen. In den USA wächst das Bedürfnis stark, aber es ist nicht so selbstverständlich und man hat mehr Angst davor.
Wen fordert Ihr in den USA heraus? Der Markt, den wir adressieren, der entsteht zum Teil erst jetzt. Wir sind nicht disruptiv im klassischen Sinne. Unsere Mission ist nicht, andere arbeitslos zu machen. Unser Modell ist, Leute zum Sprachenlernen zu bringen, die das sonst nicht tun. Über Jahrzehnte ist fürchterlich viel Geld in Multimediaprodukte geflossen, die nie wirklich funktioniert haben. Das ist das einzige, was wir ersetzen. Aber die meisten unserer Kunden hätten sowieso keine CD-ROM gekauft. Sie sind interes-
Braucht Ihr keine Kontakte? Das überschätzt man sehr gerne. Für uns ist wichtig, dass unsere Investoren das Business verstehen, lange Zeit hinter uns stehen, uns helfen, das Geschäft voranzubringen. Die Vorstellung, dass Investoren operative Probleme lösen können, ist in fast allen Fällen falsch. Aber wir sind in einer speziellen Situation. Wir sind seit 2011 profitabel. Wir haben uns immer dann Geld geholt, wenn wir es nicht zum Überleben gebraucht haben, sondern wenn es darum ging, uns neue Horizonte zu eröffnen.
Wenn Ihr den US-Markt erobern wollt, warum habt Ihr dann keinen US-Investor an Bord geholt? Wir sind ja kein Frühphasen-Startup mehr, dem Investoren Tipps geben müssen.
Hat Babbel davon profitiert, eine der ersten Apps auf der Apple Watch gewesen zu sein? Wir waren Launch-Partner der Apple Watch. Deutsche Partner gab es, glaube ich, nur zwei: BMW und uns. Es hilft schon, dass Apple dahintersteht. Wir passen sehr gut in die Produktpalette und auch sehr gut zu dieser Art von Device. Inwiefern? Unsere Versuche mit E-Learning auf der Watch sind auch für Apple spannend: Was kann man in 20 Sekunden kurzen Interaktionen tun? Flüge buchen wohl nicht, Fotos anschauen bin ich mir auch nicht sicher, aber einzelne Vokabeln lernen auf jeden Fall. Und wenn ich dann noch die Location miteinbeziehe und einen Spielefaktor reinbringe, dann ist das eine spannende Sache. Wie viele Nutzer habt Ihr in den USA? Das sagen wir nicht. Das Schöne ist ja, dass wir nicht börsennotiert sind und nicht über unsere Zahlen reden müssen. Verratet Ihr, wie viele Mitarbeiter Ihr inzwischen habt? Das gesamte Team hat derzeit 350 Leute. Ihr seid stark gewachsen. Was muss man dabei beachten? Das kommt darauf an, was für eine Art Firma man ist. Bei uns gibt es keine reinen Exekution-Aufgaben. Es ist nicht so, dass wir vorher wissen, so macht man das und wir brauchen jetzt Soldaten, die das umsetzen. Wir müssen ständig navigieren und herausfinden, was in der nächsten Stufe wichtig ist. Wir brauchen Leute, die mitdenken. Wie wollt Ihr Euer Produkt in Zukunft weiterentwickeln? Am Anfang ging es vor allem darum, ein Produkt zu machen, das funktioniert. Der nächste Schritt war, dem Ganzen ein Look-and-feel zu geben, das cool ist und Spaß macht. Joy of Use ist ein großes Thema. In der letzten Zeit arbeiten wir extrem daran, dem Kunden zu helfen, beim Lernen dabeizubleiben. Wir haben bereits eine durchschnittliche Kundenverbleibzeit von deutlich mehr als zwölf Monaten. Das ist richtig cool im Lernbereich. Aber da geht noch sehr viel mehr.
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Fotos: Max Threlfall
FIRMENNAME: LESSON NINE GRÜNDUNG: 2007 GRÜNDER: MARKUS WITTE, THOMAS HOLL, LORENZ HEINE UND TOINE DIEPSTRATEN MITARBEITER: 350 STANDORT: KREUZBERG SERVICE: SPRACHLERN-APP BABBEL babbel.com
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Wearables sind eine Riesenchance, wenn ich Lernen in den Alltag integrieren will.
Ist das so? Ja. Die Bereitschaft, für Content Geld auszugeben, steigt massiv. Wie? Wir haben eine ähnliche Herausforderung wie Apps im Bereich Fitness. Wie können wir das Lernen in den Tag integrieren? Und natürlich lernen wir wie andere auch von der Games-Industrie. Unser Haupt-Produktmanager kommt von einer Games-Firma. Vorher hat er versucht, die Leute vom Spielen abhängig zu machen, jetzt setzt er sein Talent für etwas Nützliches ein. Und das funktioniert? Ja. Wir arbeiten sehr viel mit diesen Spiel-Konzepten. Das heißt aber nicht, dass wir ein Lernspiel bauen oder bunte Avatare gestalten. Es sind psychologische Mechanismen, die im GamingBereich entwickelt wurden. Da gibt es eine große Zahl von Nutzern, und man kann sehr schön testen, was funktioniert. Daher wissen wir, dass kurze Sessions wichtig sind. Wenn es zu lange dauert, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Leute wiederkommen, relativ klein. Und es gibt Belohnungen. Ich muss immer wieder an der richtigen Stelle die Bestätigung bekommen. Das Gleichgewicht zwischen Herausforderung und Erfolg ist wichtig. Was macht Ihr anders als Rosetta Stone, Lingorilla, Duolingo oder Lengio? Erstens sind wir unser eigener Verlag. Wir produzieren Sprachkurse in der Qualität, Breite, Geschwindigkeit und Effizienz wie niemand anders. Und wir produzieren sie für jede Lernsprache separat. Wir bauen Kurse immer für Sprachpaare. Das heißt, unser Italienisch-Kurs für Deutsche ist ein anderer als unser Italienisch-Kurs für Franzosen. Die Franzosen müssen vieles in der romanischen Sprache nicht lernen, was für uns relativ kosmisch ist.
Warum verkauft Ihr nicht an Schulen? Weil unser Produkt auch nicht für Schüler gebaut ist. Wir müssten es also neu bauen. Unsere Kern-Nutzergruppe ist aber so groß und wächst auch so schnell, dass wir nicht parallel noch etwas für die Schule entwickeln können. Dann würden wir unseren Fokus verlieren. Und Fokus ist für ein Startup alles, solange du so schnell wächst.
Was wünscht Ihr Euch von der Politik? Wenn man sich anschaut, wie Startup-Ökosysteme funktionieren, dann spielen Unis meist eine große Rolle. Aber man braucht nicht nur eine gute Uni, sondern sie muss auch in das System eingebunden sein. Wir haben zwar sehr gute Unis in Berlin, aber die Einbindung in das Startup-System ist total unterentwickelt.
Habt Ihr einen Nachteil gegenüber traditionellen Anbietern, die bereits funktionierende Vertriebsorganisationen haben? Wir Gründer haben vorher in der Musiksoftware industrie gearbeitet. Da haben wir gesehen, dass die großen, alten Player nicht hinterherkommen. Das ist in der Musikindustrie genauso wie bei Verlagen und Hardwareherstellern, die den Wechsel in die digitale Welt nicht schaffen. Das liegt am Geschäftsmodell. Und die Umstellung ist schwierig und teuer. Blockbuster ist daher nicht das Unternehmen, das jetzt den Online-Video-Markt beherrscht. Den hat Netflix aus dem Nichts erobert.
Dabei rühmt sich Berlin für seine Vernetzung von Hochschulen mit der Gründerszene. Die Vernetzung ist zu gering. Wir werden zum Beispiel als Ressource von den Unis nicht genutzt, und das geht anderen Startups genauso. Wir wollen ja was von denen, und dafür würden wir auch etwas geben.
Ihr seid also das Netflix des Sprachenlernens? Ja. Könnt Ihr die Plattform auch für andere Dinge nutzen? Die Versuchung ist immer ziemlich groß. Und das sieht man ja oft bei Gründern, dass sie versuchen, ihr Wissen in neue Unternehmen zu übertragen. Das Risiko ist höher, als man denkt. Außerdem ist Sprache im Markt für privates Lernen der mit Abstand größte Sektor. Klar könnten wir eine Führerschein-App machen. Aber die Zeit stecke ich lieber in ein neues Feature für unser aktuelles Produkt.
Und zweitens? Wir haben ein anderes Business-Modell. Wir sind die einzigen, die im Bereich Online-Sprachenlernen ein profitables Geschäft in Form eines Abo-Modells etabliert haben. Unsere Kunden sind die Lernenden, und an denen sind wir näher dran als alle anderen. Hinzu kommt noch unsere Größe. Klar, es gibt tausende kleine Portale, aber die meisten gehen dann irgendwann in Richtung Geschäftskundenmarkt.
Welche Features könnten das sein? Da sind zum Beispiel die Wearables. Die Technik rückt immer näher an den Körper ran und wird überall verfügbar. Der Trend wird immer stärker werden. Wenn ich Lernen in meinen Alltag integrieren will, ist das eine Riesenchance – genauso wenn mein Kühlschrank im Internet ist. Dann habe ich eine neue Möglichkeit der Interaktion. Mein Kühlschrank könnte mir zum Beispiel sagen, was Milch auf Schwedisch heißt. Es geht darum, viele kleine Kontaktpunkte zu schaffen.
Ist das für Babbel nicht auch interessant? Dafür müssten wir eine große Vertriebsorganisation aufbauen. Klar würde ich gern an Daimler oder Siemens verkaufen, aber wenn die vorhätten, von uns 100.000 Lizenzen zu kaufen, würden sie sofort mit Sonderwünschen kommen. Wir müssten unser Produkt anpassen. Unsere Stärke ist, dass wir ausschließlich für die Nutzer arbeiten. Im Moment sehe ich unsere Aufgabe darum eher darin, unsere Kernmärkte zu adressieren. Da haben wir immer noch große Chancen.
Ihr entwickelt jetzt auch Kühlschrank-Apps? Klar. Wir sehen uns tatsächlich jeden Bereich an, wo ich mit neuen Devices in Kontakt komme. Und wenn der Toaster im Internet ist, machen wir auch eine Toaster-App. In dem Moment, in dem ich ein Display habe, will ich natürlich auch Babbel anbieten. Dazu kommt parallel das Thema Paid Content. Auch das wird immer größer. Das Internet wird immer mehr Teil unseres Lebens und ist kein Spielzeug mehr. Darum sind wir immer mehr bereit, dafür auch Geld zu bezahlen.
Was wollt Ihr? Gut ausgebildete Menschen. Und wir bieten Expertise dafür. Wir können erzählen, wie es ist, in einem Startup zu arbeiten, oder wie man konkrete technische Probleme löst, wie man Content erzeugt, wie man Marketing macht – und das fast in jeder beliebigen Tiefe. Für Studierende ist das total spannend. Man muss sich nur ansehen, wie die großen US-Unis das machen. Stanford zum Beispiel ist eng vernetzt mit den ganzen Tech-Firmen. Die schicken Leute dahin, um Vorträge zu halten. Woran scheitert das in Berlin? Es gibt keinen Dialog. Wir sind immer die Bittsteller, die fragen, ob wir mal mit den Absolventen sprechen dürfen. Ich sage nicht, dass das fürchterlich ist, aber es ist ein Riesenpotenzial, das liegengelassen wird. Hier kann die Politik der Mittler sein. Es geht darum zu verstehen, dass die Integration in das Ökosystem ein Erfolgsfaktor ist. Sind Angebote für Flüchtlinge für Euch ein Thema? Für uns ist das ein wichtiges Thema. Vielfalt ist einer unserer Kernwerte, gehört zu unserer Firmenkultur. Denn Sprachen verbinden Menschen unterschiedlicher Herkunft. Zudem arbeiten bei uns Kollegen aus fast 30 Nationen. Wir sind ein ziemlich menschlicher Haufen und keine TurboKapitalisten, die nur aufs Geld schauen. Darum unterstützen wir diverse Flüchtlingsprojekte mit Freicodes für Babbel und sprechen zusätzlich mit diversen Organisationen, die Flüchtlingen vor Ort Sprachen beibringen. Hier können wir nachhaltig helfen. Babbel-Codes an Flüchtlinge zu verteilen ist ja nur zum Teil sinnvoll, weil wir zum Beispiel Arabisch nicht als Referenzsprache haben und das auch nicht innerhalb von Monaten aus dem Boden stampfen können. Ich glaube, dass in diesem Bereich die Förderung von Präsenzunterricht eine bessere Lösung ist. Das Gespräch führte Corinna Visser. 27
B E R L I NB E VR A L ILN E YV A N LELWE SY –N E -W L ESA–R R NUI N BG R -I K SPECIAL
HEUTE SCHON GELERNT? Berliner Edtech-Startups und ihre digitalen Lernangebote im Überblick
LUDINC E
ie stammen aus einer Familie von mathematischen Genies, wissen aber durch ihre Nachhilfetätigkeit, dass Mathe nicht für alle ein Vergnügen ist. Um den weniger Begabten das Verstehen schwieriger Formeln zu erleichtern, haben Maxim und Raphael Nitsche die Nachhilfe-App Math 42 entwickelt, die seit 2013 im Apple-Store angeboten wird und inzwischen mehr als eine Million Nutzer weltweit hat. Es ist die meistverkaufte Bildungs-App in Deutschland. Die mehrsprachige App richtet sich an Schüler der Klassen fünf bis zwölf. Mathematik ist neben der Muttersprache das wichtigste Schulfach – in jedem Land der
LEHREN
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lattformen zur Unterrichtsvorbereitung gibt es nicht nur für Schüler, sondern auch für Lehrer. Meinuntericht.de etwa verfügt über zahlreiche hochwertige Unterrichtsmaterialien für jedes Fach, Lehrer können online planen und Dateien speichern. Das Ziel von Bettermarks wiederum ist es, Mathelehren und -lernen zu erleichtern. Alle Aufgaben und Korrekturen werden online gemacht. Lehrer können individuelle Fortschritte verfolgen und Aufgaben je nach Bedarf adaptieren.
meinunterricht.de, de.bettermarks.com
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Welt. Aber zwei Drittel aller Schulkinder finden Mathe schwierig. Die jungen Gründer erkannten, dass im Mathe-Unterricht eine Menge schief läuft und dass sich an den Lehrmethoden in den vergangenen Jahren nichts verändert hat. Aus ihrer Erfahrung wussten sie, dass Schüler Mathematik nur dann verstehen, wenn sie Schritt für Schritt erklärt wird. Die App kostet 89 Cent. Um sie weiter zu entwickeln, sind die Brüder auf der Suche nach einer neuen Finanzierung. Ihr Auftritt bei der Sendung „Die Höhle der Löwen“ hat ihnen zwar keinen Investor, aber viel Aufmerksamkeit und viele neue Kunden gebracht. math-42.com
von der Schule ist. Das Team arbeitet an einer Plattform in Englisch, um auf der ganzen Welt verfügbar zu sein. Die Idee von Gründer Jan von Meppen ist, dass Kinder durch Spielen mehr über die Welt und ihre Probleme lernen. Im Mittelpunkt steht dabei nicht der Bildschirm, sondern die Interaktion der Kinder und die Auseinandersetzung mit der Umwelt. 2012 erhielt Ludincs erstes Spiel Professor S. eine Förderung von 50.000 Euro vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter, mit dem Geld für die Weiterenwicklung eingesammelt werden sollte, brach Ludinc im August ab. ludinc.de
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rganisation ist auch ein wichtiger Teil des Lernens. Scolibri ist ein Bildungsnetzwerk, das die Kommunikation und Organisation des Schultags vereinfacht. Aufgabenplaner und Kalender verbessern die Abstimmung zwischen Lehrern, Schülern und Eltern, über den Messenger stehen alle in Kontakt miteinander. Sofatutor wiederum hat die Nachhilfe ins Netz gebracht. Die Plattform, die bereits 2009 online ging, wurde 2015 Testsieger der Studie „Lernportale 2015“ des Deutschen Instituts für Service-Qualität. Beim polnischen Startup Brainly, das gerade ein Büro in Berlin eröffnet hat, geht es um das gemeinsame Lernen. Es ist ein soziales Lernnetzwerk, das in 35 Ländern von Schülern und Studierenden genutzt wird, um sich beim Lernen gegenseitig zu unterstützen. scolibri.com, sofatutor.com, brainly.com
Fotos: Math42, Ludinc, Iversity, Careerfoundry, qLearning
MATH 42 S
s ist nicht einfach ein Computerspiel, sondern ein interaktives „Echtweltspiel“. Die Onlineplattform Ludinc verbindet die reale mit der digitalen Welt. Die Hauptfigur Professor S. lädt Grundschulkinder ein, selbst Teil des Spiels zu werden. Sie treten mit anderen Figuren in Dialog und lösen Probleme. Diese Aufgaben schließen echte Herausforderungen aus dem Alltag mit ein, zum Beispiel: Wie liest man eine Karte oder wie konstruiert man einen Turm? Ludinc entwickelt seit 2009 zusammen mit verschiedenen Berliner Schulen interaktive Unterrichtsmodelle. Daneben baut Ludinc eine Lernwelt auf, die unabhängig
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IVERSITY
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niversitäre Lehre für alle zugänglich zu machen, ist die Mission von Iversity. Seit 2013 bietet das Startup virtuell akademische und karrierefördernde Kurse für Teilnehmer aus ganz Europa an. Hochschullehrende können so über MOOCs ihr Wissen mit etlichen Studierenden teilen. Die Kursauswahl rangiert von Architektur oder Mathematik über Astronomie bis hin zu Marketing und Design Thinking. Die kostenlosen Kurse werden meist auf Deutsch oder Englisch angeboten, doch sie stammen auch aus anderen Ländern wie Spanien, Italien, Russland oder Großbritannien. Mit fast einer Million Kurseinschreibungen zählt Iversity nach eigenen Angaben zu den wichtigsten Anbietern von Onlinekursen in Europa und ist „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“. Kursteilnehmer können anerkannte Qualifikationsnachweise für digital erbrachte Lernleistungen erwerben. Seit Sommer ist das Startup auch im Markt der beruflichen Weiterbildung aktiv. Los ging es mit dem Kurs „Visual Thinking for
Business – Make Your Point”, der von der WHU – Otto Beisheim School of Management angeboten wird. Der didaktische Ansatz von Iversity setzt auf die Interaktion und gegenseitiges Feedback zwischen den Lernenden. Hannes Klöpper, Gründer und Geschäftsführer von Iversity, gibt sich selbstbewusst: „Wir wissen, wie man gute Lehre konzipiert und für große Teilnehmerzahlen skalierbar
macht. Diese Erfahrungen können wir nun für die Ausweitung unseres Angebots auf die berufliche Weiterbildung nutzen.” Mit seinen Partnern, den Hochschulen und Unternehmen, will Iversity weitere Premiumangebote entwickeln, hochwertige Onlinekurse, in denen berufsrelevante Kenntnisse vermittelt werden. Dafür unter anderem sucht Iversity weitere Investoren. iversity.org
TR AINCROWD
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as Kursportal Traincrowd bietet karriereorientierte Kurse und Seminare für Gruppen an, um sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. So können Mitarbeiter aus kleinen Organisationen, Non-Profits und Selbstständige ihr Netzwerk ausbauen und voneinander lernen. Wegen der Gruppenbuchung können die Kurse zu moderaten Preisen angeboten werden. Die Gründer wollen auf diese Art die Professionalisierung im sozialen Sektor fördern. traincrowd.de
OHNE LIMIT
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K ARRIERE
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Fotos:
ass es einen großen Bedarf an Fachkräften im Technologiebereich gibt, ist bekannt, gerade in der Startup-Szene. Careerfoundry will diesen Mangel beheben und bietet Onlinekurse in UX-Design und Webentwicklung für Studierende und Berufstätige an. Künftig kommen noch Kurse zu iOS-Entwicklung und UI-Design hinzu. Die Tech-Kurse, die das Unternehmen selbst konzipiert, erstrecken sich über sechs Monate und kosten 1500 Euro. Jeder Teilnehmer wird einzeln von Mentoren betreut und kann sich mit anderen virtuell austauschen. Der Career Accelerator eignet sich für Anfänger und Berufstätige, um im Tech-Bereich unter- und voranzukommen. Im Sommer erhielt das Unternehmen von Investoren eine hohe sechsstellige Summe. careerfoundry.com
HÖRSA AL
eues Lernen ist der aktuelle Megatrend, auf den auch Berliner Startups aufgesprungen sind. Patience.io hilft bei der Erstellung einer Onlinekurs-Website. Das Prinzip von Quofox beruht darauf, dass alle lernen und jeder etwas kann, weshalb das Kursportal keine inhaltlichen Limits setzt. Allversity richtet sich an Benachteiligte und Weltverbesserer und konzen triert sich auf Themen wie Menschenrechte und Gesundheit. patience.io, quofox.com, allversity.org
U
m der Generation der Digital Natives und den damit einhergehenden Veränderungen der Lernmethoden gerecht zu werden, entstehen viele virtuelle Kursportale. Auch bei der Klausurvorbereitung an den Universitäten ist der Wandel sichtbar. Einige Unternehmen bieten virtuelle Lernhilfen an. qLearning hat eine App entwickelt, die Multiple-Choice-Tests und andere Materialien zur Verfügung stellt, die auf Klausuren spezifisch zugeschnitten sind. Studierende können Materialien auch selbst erstellen und teilen. Ein ähnliches Konzept verfolgt Studydrive (siehe Auf dem Grill Seite 18), auf dessen Plattformen Studierende ihre Materialien untereinander austauschen, akademische Fragen klären und Nachhilfe erhalten können. qlearning.io, studydrive.net 29
B E R L I NB E VR A L ILN E YV A N LELWE SY –N E -W L ESA–R R NUI N BG R -I K SPECIAL
SPR ACHEN
Z
u Hause sitzen und dabei neue Sprachen mit anderen Studenten und mit qualifizierten muttersprachlichen Lehrern lernen? Lingoda bietet die Möglichkeit, sich in virtuellen Klassenräumen interaktiv mit Lehrern und Mitschülern aus aller Welt fremde Sprachen zu erarbeiten. Dabei können sich die Teilnehmer sehen, hören und vor allem miteinander sprechen – wie in einer traditionellen Sprachschule, nur eben online. Im Frühjahr konnten die Gründer Fabian und Felix Wunderlich bei Investoren – darunter die Schweizer Mountain Partners, die Parfümeriekette Douglas und die Familie Oetker – 2,5 Millionen Euro für ihre Online-Sprachschule einsammeln. Die bietet derzeit Kurse in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch an. Mittlerweile ist Lingoda
MAKERIST in mehr als 60 Ländern der Welt vertreten. Die Sprachkurse finden online über Live-Chat oder Skype statt. Ein ähnliches Konzept verfolgt das Startup Fluento, das per Videokonferenz individuelle Spanischkurse mit einem persönlichen Spanischlehrer anbietet. Die Unterrichtsstunden finden live über das Internet statt. Im Zehnerpaket kostet bei Fluento eine private Unterrichtsstunde (45 Minuten) 9,95 Euro. Die Zahl der Online-Sprachschulen und der Sprachlern-Apps, wächst laufend. Ob man nur ein paar Wörter Italienisch für die Ferien lernen will oder aus beruflichen Gründen eine neue Sprache lernen muss – jeder kann ein passendes Angebot finden. Als Marktführer in Europa betrachtet sich das Berliner Startup Babbel (siehe Interview Seite 25). lingoda.de, fluento.com, de.babbel.com
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uch wer praktisch oder kreativ ist, kann online lernen. So kommen Do-it-yourself-Fans auf ihre Kosten. Makerist zum Beispiel ist die Handarbeitsschule im Internet. Im Juni 2013 von Axel Heinz und Amber Riedl gegründet, bietet Makerist in detaillierten Videokursen Anleitungen rund ums Nähen, Stricken, Häkeln und um andere kreative Bereiche. „Jeder kann etwas Schönes aus seinen Händen entstehen lassen“, davon ist das Team überzeugt. Zu jedem Videokurs gibt es Materialboxen, die alles noch einfacher machen. Die Trainer sind ausgebildete Mode- und Textildesigner, die ihr Wissen und modische Kniffe vom Kopieren des Lieblingsstücks über die Maßanfertigung bis zu Lifestyle-Trends an die Nutzer weitergeben. makerist.de
SEMPER
BLINKIST
K
urz gesagt: Blinkist bietet mehr als 1000 SachbuchBestseller an – zusammengefasst in kurzen Texten für unterwegs. Egal ob man nur 15 Minuten oder eine Stunde Zeit hat, Blinkist bietet eine einfache Lösung zum Lesen und Lernen, wo man auch sein mag. Das Team fasst die Kernaussagen der besten Sachbücher in kleine Einheiten zusammen, die dann im Netz,
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auf dem Smartphone, Tablet oder auch auf dem Kindle zur Verfügung stehen. Darunter sind die wichtigsten Bücher aus den Bereichen Führung, Marketing, Unternehmertum und Psychologie. Die Idee hinter der App ist, dass Bücher zu jeder Zeit, an jedem Ort, für jede Person zugänglich sein sollen. Und nie mehr darf zu wenig Zeit ein Grund sein, nicht zu lesen. Wer ein Buch pro Tag lesen will, liest kostenlos. Wer die ganze Bibliothek nutzen will, zahlt ab 49,99 Euro im Jahr. blinkist.com
Fotos: Eugenio Marongiu - Fotolia.com, getsemper, flowkey, flickr: makerist- flickr.com
L
ernen ist am effizientesten, wenn man es in vielen kleinen Einheiten über den Tag verteilt. Das ist die These von Felix Nienstädt und Simon Smend, der beiden Gründer von Semper (früher Unlock Your Brain). Sie haben aus ihrer Überzeugung eine Microlearning-App gemacht, die dem Nutzer drei- bis fünfsekündige Lerneinheiten aus Sprachen und anderen Wissensgebieten anbietet. Die tauchen auf dem Bildschirm auf, zum Beispiel wenn man eine App lädt. Im vergangenen Jahr hat die Uni Potsdam in einer Studie analysiert, ob die Semper-Methode tatsächlich funktioniert. Mehr als drei Millionen Antworten auf mathematische Fragen wurden betrachtet und heraus kam, dass die Nutzer von Semper ihre Leistung einschießlich der Genauigkeit und Geschwindigkeit über einen zweiwöchigen Zeitraum hinweg verdoppeln konnten. getsemper.com
BG R -I K B E R L I NB E VR A L ILN E YV A N LELWE SY –N E -W L ESA–R R NUI N SPECIAL
MUSIK
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eim E-Learning geht es nicht nur um die Vermittlung von Wissen, auch in seinen Hobbys kann man sich neue Fertigkeiten über digitale Lernangebote aneignen. Die Plattform Skoove hat interaktive Online-Klavierkurse entwickelt (noch in der Beta-Phase) und verspricht, dass damit wirklich jeder Klavierspielen lernen könne. „Wir machen das Lernen von Musikinstrumenten einfach und spielerisch“, sagen die beiden Gründer Stephan Schulz und Florian Plenge. Der Nutzer gibt den Takt vor. Skoove hört zu und gibt Feedback. Bereits länger am Markt ist Flowkey, die Gründung
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dern. Seit August ist die App auch für das iPad verfügbar. „Wir erwarten, dass wir durch die mobilen Apps für iPad und schon bald auch für Android-Geräte noch in diesem Jahr die Marke von 100.000 Nutzern übertreffen werden“, sagt Jonas Gößling. Nicht Klavier- sondern Gitarrenun-
terricht gibt es bei Uberchord (siehe Jobprofil Seite 13). Auch hier erkennt die App über das Mikrofon, was der Schüler spielt, korrigiert und empfiehlt Alternativen. Die detaillierten Rückmeldungen helfen dem Nutzer, sein Spiel zu verbessern. skoove.com,
flowkey.com, uberchord.com
SIMILARWEB IST FÜHREND IN DER MARKT- UND WETTBEWERBSANALYSE. KUNDEN ERHALTEN DATENANALYSEN VON DESKTOP-WEBSEITEN, MOBILEN WEBSEITEN UND MOBILEN APPS. DIE SIMILARWEBPLATTFORM VERSCHAFFT PPC, SEO, MEDIENKÄUFERN UND GESCHÄFTSPARTNERN EINEN VORTEIL GEGENÜBER DEN WETTBEWERBERN DURCH WERTVOLLE EINBLICKE IN DEREN MARKETINGSTRATEGIEN.
MONATLICHE BESUCHER
ZEIT/BESUCHER IN MIN
TRAFFIC AUS DEUTSCHLAND IN PROZENT
RANG IN DEUTSCHLAND
6000
6:40
47,78
1.212.203
6.850.000
5:16
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Bettermarks
150.000
1:57
95,33
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Blinkist
220.000
4:35
46,81
37.499
Brainly
720.000
4:44
89,18
14.358
Careerfoundry
110.000
3:58
49,11
63.492
Flowkey
40.000
4:06
28,77
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Fluento
15.000
3:18
30,55
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Iversity
460.000
6:47
19,55
13.885
Lingoda
95.000
27:15
39,49
90.488
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2:33
62,38
2.392.098
130.000
5:32
87,52
6446
1000
0:47
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3.648.064
Meinunterricht.de
45.000
4:01
89,91
37.085
Patience.io
25.000
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47,19
316.920
qLearning
5000
7:47
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52.024
Quofox
1000
3:05
89,72
225.801
Scolibri
2000
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97,22
357.652
Semper
2000
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33,20
241.301
Skoove
3000
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6.281.179
Sofatutor
410.000
4:27
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Studydrive
95.000
4:41
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Traincrowd
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4:15
90,80
460.354
Uberchord
15.000
1:42
53,19
574.139
Allversity Babbel
Ludinc Makerist Math 42
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der drei TU-Berlin-Absolventen Jonas Gößling, Alexander Heesing und Ahmed Hassan. Flowkey ist ein Lernsystem für Klavier und Keyboard, das über das Mikrofon erkennt, welche Töne und Akkorde der Schüler spielt. So lernt man Klavierspielen einfacher und schneller als mit jeder anderen Lernmethode, versprechen die Macher. Mit erfahrenen Lehrern und Pianisten entwickelt, bietet Flowkey eine Anleitung Schritt für Schritt. Auch Anfänger, die keine Noten lesen können, können bereits nach kurzer Zeit ihr erstes Stück spielen. Mittlerweile zählt die Plattform mehr als 40.000 Nutzer aus 120 Län-
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BERLIN VALLEY NEWS – E-LEARNING-SPECIAL
„VIELEN LEHRKR ÄFTEN FEHLT DIE KOMPETENZ“
Die Digitalisierung durchdringt das deutsche Bildungswesen nur langsam. Was die Bundesregierung für mehr digitale Medien im Unterricht tun kann und was nicht, darüber spricht die Bundestagsabgeordnete Saskia Esken im Interview
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rau Esken, Sie sind Berichterstatterin für digitale Bildung der SPD-Bundestagsfraktion. Was genau bedeutet der Begriff digitale Bildung? Digitale Bildung ist eigentlich kein passender Begriff, weil Bildung an sich nicht digital sein kann. Bildung ist ein Prozess, der ganz viel mit Beziehung zu tun hat und ganz bestimmt nichts mit Nullen und Einsen. Aber es ist eben ein Hashtag. Bei dem Begriff geht es um Bildung in einer digitalisierten Welt und die beiden Fragen: Was muss Bildung leisten, um Schüler wie Erwachsene im lebensbegleitenden Lernen zur Teilhabe an einer digitalisierten Welt sowohl in der Gesellschaft als auch in der Arbeitswelt zu befähigen? Die zweite Frage ist: Was kann Digitalisierung tun, um Bildung
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Sie haben gerade eine Reihe an Vorteilen angesprochen, und dennoch ist Deutschland im internationalen Schulvergleich Schlusslicht im Einsatz digitaler Medien. Woran liegt das? Das liegt an ganz unterschiedlichen Zusammenhängen. Zum einen ist der Einsatz digitaler Medien nicht vorgeschrieben. Man könnte also sagen: Macht es zur Pflicht und schreibt es in die Bildungspläne. Aber das ist ein Trugschluss. Wenn wir auf Bundesebene ein Gesetz erlassen oder auf Landesebene ein Bildungsplan gemacht wird, heißt das noch lange nicht, dass sich im Klassenzimmer am Unterrichtsgeschehen etwas ändert. Das hat ganz viel mit Überzeugung, aber auch mit Gewohnheit zu tun. Viele Lehrkräfte setzen aber auch keine digitalen Medien ein, weil ihnen schlichtweg die Kompetenzen fehlen. Deshalb brauchen wir mehr Lehreraus- und -fortbildung. Hinzu kommt, dass die Infrastruktur nicht zuverlässig funktioniert. Warum ist dann Medienerziehung nicht Pflichtfach für angehende Lehrer? Das ist eine Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Tatsächlich hat die Kultusministerkonferenz bereits 1998 einstimmig beschlossen, dass mediendidaktische Inhalte verpflichtend in die Lehrer-
ausbildung eingeführt werden sollen. Das ist jetzt 17 Jahre her, und es ist bis heute in keinem der 16 Bundesländer umgesetzt worden. Das ist schon erschreckend. Die Kultusminister haben einfach keinen Durchgriff auf die Studienordnung von Universitäten. Was muss passieren, damit digitale Bildung an Schulen wirklich flächendeckend stattfindet? Letztlich haben wir keinen Durchgriff, insbesondere nicht als Bundespolitik. Deshalb müssen wir umsetzen, was die Bundesregierung sich im Koalitionsantrag von CDU/CSU und SPD vorgenommen hat: die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie „Digitales Lernen“ gemeinsam mit den Ländern und weiteren beteiligten Akteuren wie Bildungseinrichtungen. Tatsächlich müssen wir uns zusammen an einen Tisch setzen und überlegen, welche Schritte notwendig sind. Dazu gehören verpflichtende Bildungsinhalte in den Bildungsplänen wie Grundlagen der Informatik, aber auch fächerübergreifend muss die Medienkompetenz gefördert werden. Aber ich habe den Eindruck, dass sich in den vergangenen anderthalb, zwei Jahren auch auf Länderebene relativ viel bewegt hat und sich die Bundesländer beispielsweise Gedanken über ihre Bildungspläne oder über Bildungsplattformen machen. Welche weiteren Kernpunkte sind in der Strategie der Bundesregierung enthalten? Die Breitbandanbindung an den Schulen muss ausgebaut werden. WLANs müssen eingerichtet werden – hier müssen die Schulen aber auch rechtssicher sein, dass sie nicht für ihre Schüler mithaften, Stichwort Störerhaftung. Es geht um das Urheberrecht, das derzeit noch eine ziemliche Bremse in Bezug auf Digitalisierung ist. Die Unterrichtsmaterialien der Schulbuchverlage sind überwiegend mit Autorenrechten versehen. Das ist ein Punkt, der vom Bund geregelt werden kann und werden wird. Das Bundesjustizministerium ist dabei, eine Novelle des Urheberrechts herbeizufüh-
Fotos: SPD Parteivorstand / Susie Knoll / Florian Jaenicke, sveta- Fotolia.com
Saskia Esken Die Bundestagsabgeordnete und ausgebildete Informatikerin aus Baden-Württemberg ist Berichterstatterin für digitale Bildung der SPD-Bundestagsfraktion. Esken ist zudem Mitglied der Ausschüsse Digitale Agenda sowie Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
besser zu machen, und wie kann sie zu individueller Förderung im Unterricht beitragen? Konzepte wie Blended Learning oder der Inverted Classroom sind da gute Ansätze, um eigene Zugänge zum Lernstoff zu erlauben. Wenn der Lernerfolg nicht mehr davon abhängig ist, wie oft ich zum Beispiel an der Universität präsent sein kann, eröffnet das Zugänge zu Bildung auch in Lebensphasen, in denen ich mit der Familie beschäftigt bin oder mit der Pflege von Familienangehörigen. Gleiches gilt bei der Weiterbildung: In bestimmten Lebenslagen ist es einfach schwierig, jeden Mittwoch von 17 bis 19 Uhr zu einem Weiterbildungskurs zu gehen. Wenn dieser aber online angeboten wird, dann ist das ganz anders zu bewältigen.
BERLIN VALLEY NEWS – E-LEARNING-SPECIAL
ren. Mir ist es aber auch wichtig, dass mehr und mehr Unterrichtsmaterialien in offenen Lizenzen zur Verfügung stehen, die Lehrer und Lerner dann als Open Educational Resources (OER) nutzen und bearbeiten können. Und es geht um Lehrerausund -fortbildung. Die Konzepte zu Medienbildung müssen an den Schulen selbst entwickelt werden, dafür braucht es aber auch Fortbildungen vor Ort. Es ist immer besser, wenn Politik vor Ort umgesetzt und nicht im Detail auf der höchstmöglichen Ebene vorgegeben wird. Aber kann auf diese Weise ein Qualitätsstandard überhaupt eingehalten werden? Die Qualitätsstandards müssen wir vorgeben, das ja. Aber den Weg dahin, den müssen wir offen lassen, damit auch individuelle Wege gefunden werden können. Denn diese werden einfach besser umgesetzt, wenn dort auch Überzeugung und eigenes Herzblut drinsteckt und wenn man außerschulische Akteure vor Ort einbinden kann. Ab welchem Alter macht der Einsatz von digitalen Medien in der Bildung Sinn? Von Anfang an. Schon heute sehen wir Drei-, Vierjährige, die mit Smartphone und Tablet umgehen. Das werden wir nicht aufhalten können, selbst wenn die Politik den Umgang als gefährdend einstufen würde. Deshalb sollten wir so früh wie möglich dafür sorgen, dass die Kinder und Jugendlichen in der digitalisierten Welt Verantwortung und kritische Distanz entwickeln und die Fähigkeit, ihr eigenes Verhalten dort auch bewusst zu steuern. Ich glaube, dass gerade die Kindertagesstätten und die Grundschulen hier in einer großen
Verantwortung sind, mit den Eltern gemeinsam zu einer Linie in Bezug auf den Medienkonsum zu finden. Sie haben vorhin das Konzept des Inverted Classroom angesprochen. Wie funktioniert das genau? Die Idee des Inverted Classroom ist das Umdrehen des Unterrichtsprinzips: Das, was bisher im Klassenzimmer stattfindet, der Input, wird Teil der Hausaufgaben. Und das, was bisher Hausaufgabe ist, nämlich Übung und Vertiefung und zudem der Transfer von Erlerntem, das findet im Klassenzimmer in der Gemeinschaft statt. Dieses Prinzip halte ich für sehr sinnvoll. Denn gerade bei letzterem brauche ich den Austausch mit anderen. Dadurch, dass die Schüler sich zu Hause Lernvideos als Unterrichtsvorbereitung anschauen, können sich die
Lehrkräfte in den Präsenzstunden ganz auf den Lerneffekt konzentrieren, und es wird verhindert, dass Schüler etwas Falsches üben, weil sie es nicht richtig verstanden haben. Was für eine Art von Unterricht wünschen Sie sich für die Zukunft? Wir haben noch viel zu viel lehrerzentrierten Unterricht. Dabei müssen wir zu einem Unterricht hinkommen, der vom Lernenden gedacht ist, wo die Motivation zum Lernen vom Lernenden ausgeht. Bildung ist ein Prozess der Aneignung der Welt und kein Befüllen von Köpfen mit Wissen, nur ich selbst kann mich bilden. Und ich würde mir wünschen, dass der Impuls zum Lernen mehr und mehr von den Schülern selbst ausgeht. Das Gespräch führte Marisa Strobel.
Hier trifft sich die FinTech-Szene Nach einem Jahr erfolgreicher monatlicher FinTech-Events in Frankfurt geht Between the Towers auf Tour – und stoppt in Berlin. • WANN: Mittwoch, 04.11.2015, 18:30 – 22:00 Uhr • WO: Haus der Commerzbank, Pariser Platz 1, 10117 Berlin
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BERLIN VALLEY NEWS – E-LEARNING-SPECIAL
ZWISCHEN TR ADITION UND DIGITALISIERUNG Ein Erfahrungsbericht aus der Sicht
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ie Entwicklung des E-Learnings ist auch für viele englische Hochschulen ein brennendes Thema. Zahlreiche neue Apps, Programme und Lernplattformen (Learning Management Systems, kurz LMS) sind entstanden, die mehr Kreativität ins Studium bringen, selbstständiges Studieren fördern und wichtige technische Fähigkeiten bei den Studenten entwickeln sollen. Als Sprachstudentin an der University of Cambridge kenne ich solche umfangreichen E-Learning-Angebote jedoch nicht. Es scheint, meine Universität legt großen Wert auf Tradition und ihren Status als eine der renommiertesten Hochschulen der Welt und zeigt wenig Interesse an neuen Lerntechniken. Werden die Studenten deswegen benachteiligt, oder sind Bildungsqualität und Erlebnis ohne E-Learning genauso gut?
Wir benutzen Moodle, eine weitverbreitete Lernplattform auf Open-Source-Basis, um Materialien zu verteilen und die meisten Aufgaben elektronisch zu übermitteln, doch das ist heutzutage nichts Besonderes. Der Austausch zwischen Lehrern und Studenten läuft immer noch über E-Mail. Und die Universität bietet zwar Onlinekurse für die Weiterbildung an, aber weder MOOCs noch ein Online-Studium sind für gegenwärtige Studenten im Programm. Im Vergleich zu den besten Hochschulen Nordamerikas bleibt Cambridge im Bereich E-Learning klar zurück. In den USA sind MOOCs in vielen verschiedenen Fächern oft kostenlos verfügbar sowie auch anerkannte Kurse für Berufstätige. An der Spitze der Entwicklung steht ganz klar die Universität Stanford, sie hat eine eigene Plattform eingerichtet: Education’s Digital Future (EDF). Dort arbeiten Experten daran herauszufinden, wie Menschen am besten digital lernen, was Bildungsgerechtigkeit in der digitalen Welt bedeutet und wer die Regeln auf dem neu entstehenden Markt für digitale Bildungsprodukte machen wird. Ist Cambridge repräsentativ für die Situation des E-Learnings in Großbritannien? Beim Schreiben von Hausarbeiten und bei ihrer Korrektur wird in
den meisten englischen Universitäten kaum noch Papier benutzt. Die Arbeiten werden technisch auf Plagiate überprüft und Studenten besprechen die Arbeit miteinander online. Doch es geht ja nicht nur um individuelle Aufgaben. Auch die allgemeine Organisation des Studiums wird durch Technik vereinfacht. Vom Erstellen des Stundenplans bis zur Planung der Ressourcen, von den Informationen aus den Bibliotheken über die Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs bis zum Veranstaltungskalender: Alle Informationen sind über SMS oder Apps zugänglich. So bleiben die Studenten in Kontakt mit ihrer Universität. In Sachen MOOCs ist die Open University wegweisend gewesen, die erste britische Universität, die ein Fernstudium angeboten hat, und jetzt seit mehr als 40 Jahren am Markt ist. Aber auch bei Präsenz-Universitäten kann man inzwischen online Kurse belegen. Zweifelhaft ist, ob Cambridge es noch weiter hinauszögern kann, E-Learning-Angebote anzubieten machen, ohne dass die Studenten benachteiligt werden. Denn nicht nur im Studium, sondern auch als Vorbereitung auf die Arbeitswelt, wird E-Learning ein immer wichtigeres Element einer zukunftsfähigen Ausbildung.
Fotos: Viktor Strasse
der Cambrigde-Studentin Hannah Vaughan HANNAH VAUGHAN studiert Fremdsprachen an der University of Cambridge und arbeitet gegenwärtig als Teil ihrer Ausbildung als Praktikantin bei Berlin Valley News.
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Fotos:
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BERLIN VALLEY NEWS – E-LEARNING-SPECIAL
DIE KLÜGSTEN VORLESUNGEN W ELT W EIT Agnes von Matuschka über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung an Hochschulen
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Fotos: TU Berlin / cfe, TU Berlin / lehmann
ie sieht das Lernen und Arbeiten an Hochschulen in Zukunft aus? Heute schon lernen Schüler und Studierende über Onlineangebote, die kostenlos zur Verfügung stehen wie Lernvideos bei Youtube, oder über kostenpflichtige Angebote wie zum Beispiel Sprachlernprogramme oder Mathematiklernkurse. In Zukunft werden sogenannte MOOCs (Massive Open Online Courses) die Vermittlung von Grundlagenwissen an Hochschulen übernehmen. So lassen sich Lehrbuchinhalte vermitteln, die unabhängig an jedem Ort gelernt werden können. Zudem können Onlinekurse der besten Professoren weltweit in die eigenen Kurse eingebunden werden. In den USA zum Beispiel am MIT werden viele Grundlagenvorlesungen schon als MOOCs angeboten. An der Universität selbst werden der so erlernte Stoff und die Hausaufgaben dann in Präsenzseminaren diskutiert und das Wissen angewendet. Die Universität wird noch mehr zum Diskussionsfeld und zum Ort, an dem Inhalte konkret angewendet und weiterentwickelt werden, wo Thesen aus verschiedenen Richtung betrachtet und eine lebendige Diskussion entstehen kann. Auch für die Professorinnen und
Professoren ist dies ein großer Gewinn. Denn die Grundlagenvorlesung muss nun nur einmal für eine Aufnahme gehalten werden. MOOCS UND STAPPS AN DER TU BERLIN Ein Beispiel für die Digitalisierung der Lehre an der TU Berlin ist das MOOC-Projekt von Rüdiger Zarnekow aus dem Fachgebiet Informations- und Kommunikationsmanagement. Der Professor stellt seine Vorlesung „Einführung in die Wirtschaftsinformatik“ als Onlinekurs für die Studierenden bereit. Dieser transportiert das Basiswissen. In der eigentlichen Vorlesung – die dann de facto keine Vorlesung mehr ist, sondern vielmehr eine Diskussionsplattform – plant der Professor, den Austausch mit seinen 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern interaktiv zu gestalten: Via Smartphone kann über zu diskutierende Themengebiete abgestimmt werden. Oder er stellt eine Aufgabe mit drei möglichen Antworten zur Debatte und sieht an den Lösungsvorschlägen, wie der durchschnittliche Kenntnisstand des Plenums ist – und das alles in Echtzeit. Die Lehre wird somit gleichzeitig flexibler und spannender für beide Seiten. Im zweiten Schritt plant Zarnekow, seinen Online-
AGNES VON MATUSCHKA leitet gemeinsam mit Jan Kratzer das Centre for Entrepreneurship und arbeitet seit sieben Jahren intensiv am Aufbau gründungsfreundlicher Strukturen und Angebote an der TU Berlin. Sie ist selbst Gründerin und unter anderem Mitglied in der Jury des Academic Enterprise (ACES) Award, des Helmholtz Validierungsfonds und der Green Garage.
kurs als MOOC öffentlich zugänglich zu machen. Sein Tipp an alle Professorinnen und Professoren, die einen MOOC planen: Es lohnt sich die technische Zusammenarbeit mit einem Profi. Inhaltlich sollte man auf Basiswissen setzen, sodass der MOOC nicht ständig aktualisiert werden muss. Ein weiteres Beispiel ist die App Stapps. Diese wurde durch das Projekt Innocampus an der TU Berlin entwickelt. Die App unterstützt die Erstsemesterstudierenden bei der Orientierung auf dem Campus und ermöglicht die Erstellung eines Stundenplans mit Smartphone-Synchronisation. So kann der Studierende selbst das Ineinandergreifen zwischen Studium und Privatleben wählen. Weitere zukünftige Funktionen sind die Einbindung von Abfahrtszeiten vom Campus, die Wartenummernfunktion des Prüfungsamts, aber auch Echtzeitbenachrichtigungen für sich ändernde Veranstaltungstermine. Die App ist kostenfrei und wird ab dem kommenden Wintersemester in der Betaversion der TU Berlin zur Verfügung gestellt. Sie ist so konzipiert, dass sie auch von weiteren Hochschulen genutzt werden kann. So startet im zweiten Quartal 2016 der erste Testlauf an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Das alles sind erste Schritte in die richtige Richtung. Tatsächlich liegen die deutschen Hochschulen noch hinter den US-Universitäten zurück. So gibt es heute auch schon Lösungen, die es unter anderem ermöglichen, Prüfungen online abzunehmen. Die wahren Herausforderungen für die Universitäten werden daher insbesondere die Administration und die rechtliche Lage in Deutschland sein sowie die individuelle Entscheidung jeder Hochschule, hier mitspielen zu wollen. 35
B E R L I N V AB L LE ERYL INNE VWASL L– ESYT ANRETW U SP S– UR N UD B RFILKÜ C H T L I N G E
„FAST DIE HÄLFTE UNSERER STUDENTEN WILL SELBST GRÜNDEN“ Flüchtlinge können nicht studieren. Zwei Berliner wollen das ändern
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Fotos: Viktor Strasse
und haben eine Online-Hochschule gegründet, die Kiron University
B E R L I N VA L L E Y N E WS – STA RT U P S U N D F L Ü C H T L I N G E
Vincent und Markus, wie kommt Ihr auf die Idee, eine eigene Universität zu gründen? Markus: Die Idee ist im vergangenen Jahr auf einem Konvent der Stipendiaten der FriedrichNaumann-Stiftung entstanden. Bei dem Treffen ging es darum, wie man Flüchtlinge nachhaltig, das heißt für mich sozial-unternehmerisch, in die Gesellschaft integrieren kann. Sie haben oft keinen Zugang zu einer physischen Universität. Eine Online-Uni ist eigentlich die einzig mögliche Uni für Flüchtlinge. Wie lange hat es gedauert, die Kiron University aufzubauen? Vincent: Die Entscheidung fiel im Oktober 2014. Damals haben wir in Istanbul Odai kennengelernt, der genau von dem Problem betroffen war. Er musste aus Syrien fliehen, hatte keine finanziellen Ressourcen, keinen legalen Status, keinen Platz an einer Uni. Zwei Jahre hat er in der Türkei gewartet. Er konnte nichts machen, nicht reisen und nicht arbeiten. Die Zeit hätte er sinnvoll nutzen können … Vincent: Genau. Er hat das verkörpert, was wir in der Theorie gesehen haben. Odai ist ein persönlicher Freund geworden und arbeitet heute im Team von Kiron. Weil wir emotional so nah dran waren, konnten wir nicht wegschauen, gerade weil wir vielleicht eine Lösung hatten. Wir haben uns relativ viel Zeit für das Konzept genommen. Wie bekommen die Menschen einen Computer und einen Internetzugang? Wo sollen sie lernen? Was machen wir mit traumatischen Erlebnissen? Was ist mit Sprachbarrieren? Im März haben wir angefangen, die Hochschulen anzusprechen, und versucht, Leute zu überzeugen mitzumachen. Welche Unis waren das? Vincent: Das waren viele. Die Universität Lüneburg und die Hochschule Heilbronn waren die ersten, die mit uns einen Vertrag geschlossen haben. Haben die Unis das gemacht wegen der Digitalisierung oder für die Flüchtlinge? Vincent: Sowohl als auch. Es funktioniert meistens so, dass es einzelne Professoren gibt, die sich engagieren. Die Rektoren sagen häufig ja, weil das Thema Flüchtlinge wichtig ist. Aber auch die Profilierung der Hochschule im Bereich Digitalisierung spielt eine Rolle. Und warum Lüneburg und Heilbronn? Markus: Die waren schneller als die anderen, versuchen selbst, innovative Lehrkonzepte in der Digitalisierung zu etablieren, und haben einfach ein großes Herz. Schneller als die TU Berlin oder die Humboldt-Universität? Vincent: Mit denen sind wir auch im Gespräch. Aber unsere Erfahrung zeigt, je größer die Hochschule, desto schwerer ist es, so weitreichende Entscheidungen zu treffen. Zum Teil haben wir Kooperationen innerhalb von zwei Wochen hinbekommen. Das habe ich nie für möglich gehalten. Was bringt Ihr in die Kooperation ein? Vincent: Wir bringen Innovation. Wir verbinden Prozesse, die schon existieren. Die Hochschulen haben natürlich Programme, aber sie sind immer an das Hochschulgesetz in ihrem Bundesland gebunden. Wir schaffen die nötige Flexibilität. Bei uns können Studenten in ein normales Hochschulprogramm kommen, ohne dass die Hochschule die rechtliche Verantwortung trägt.
dürfen wir für unser Modul anpassen. Und das sind nur einige Beispiele.
Markus Kreßler ist in der Nähe von Frankfurt am Main aufgewachsen. Der 25-Jährige hat Psychologie sowie Gesellschaftsund Wirtschaftskommunikation studiert. Er kam nach Berlin, um sein vorheriges Startup-Projekt, Alltagshelden, umzusetzen.
Gibt es Vorbilder oder ist die Kiron University die erste ihrer Art? Markus: Es gibt keine Vorbilder. Das merkt man, wenn man sich mit Flüchtlingen unterhält. Es gibt Programme, wie man an eine Uni kommen kann, wenn man einen anerkannten Status hat. Bei diesen Programmen muss man aber zur festen Zeit an einem bestimmten Ort sein und die Landessprache sprechen. Das ist für Flüchtlinge nicht möglich. Wie habt Ihr das alles finanziert? Vincent: Wir haben Geld von Freunden und der Familie bekommen, wie das bei Startups üblich ist. Und ich war vorher schon im Startup-Bereich tätig und hatte daraus größere Ersparnisse. Ich habe um die 80.000 Euro investiert. Das ganze Projekt ist aber nur möglich, weil unsere Partner uns zuliefern und weil sehr, sehr viele Freiwillige uns unterstützen. Habt Ihr noch andere Jobs? Vincent: Wir waren letztes Jahr zu einem McKinseyWorkshop und bei einem BCG-Recruiting-Event eingeladen. Da haben wir beide gemerkt, dass das nicht unser Ding ist. Die machen sicherlich auch spannende Sachen, man kann gutes Geld verdienen, aber es ist einfach nicht unser Weg.
Vincent Zimmer ist 25 Jahre alt, kommt aus der Nähe von Rostock und hat zwei Master in Wirtschaftswissenschaften, unter anderem von der London School of Economics. Er hat sich bereits in Kopenhagen, Schanghai und São Paulo unternehmerisch betätigt.
Was bedeutet das? Vincent: Es gibt unglaublich viele rechtliche Hürden. Wenn ich mich im Asylprozess befinde, habe ich zum Beispiel generell keinen Zugang zu Hochschulen. In Berlin besteht zudem ein allgemeines Hochschulverbot für Flüchtlinge. Das umgehen wir. Digitalisierung bedeutet, dass wir über das Denken von Nationalstaaten, von regionalen Grenzen hinauskommen, Bestehendes vernetzen und zusammenarbeiten. Markus: Wir verstehen uns als eine Art System Changer. In den ersten zwei Jahren können Flüchtlinge bei uns ohne die ganzen Papiere einfach die Onlinekurse absolvieren und so Zeit gewinnen, um Sprachkurse zu machen, ihre Hochschulreife nachzuweisen – alles, was sie brauchen, um in das bestehende Universitätssystem zu kommen. Dort machen sie im dritten Jahr ihren Abschluss. Macht Ihr auch die Technik? Vincent: Die Hochschulen haben gar keine Ressourcen, das selbst umzusetzen. Und sie verstehen relativ wenig davon, was technisch möglich ist. Die Onlinekurse der Universitäten haben sehr geringe Abschlussquoten. Das liegt daran, dass die Unterstützungssysteme fehlen. Wir bauen eine Plattform dafür. Wir haben eine automatisierte App und verschiedene Partner für die psychosoziale Betreuung. Für die Sprache haben wir eine Kooperation mit dem Startup Lengio, das interessenbasierte Sprachkurse baut. Deren Algorithmus
Was ist Euer Weg? Markus: Ein klassisches Social Business. Wir wollen Einnahmen erzielen, aber keiner von uns will mit einem Porsche rumfahren. Trotzdem sollen die, die bei uns gute Arbeit leisten, nicht für immer in einer Bar jobben müssen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Wie groß ist das Team? Vincent: Im Kernteam haben wir mittlerweile 46 Leute, die den Großteil ihrer Zeit auf das Projekt verwenden. Und ungefähr 200 Freiwillige. Arbeiten auch Flüchtlinge bei Euch? Markus: Unser Team ist international. Es waren von Anfang an auch Flüchtlinge dabei. Mittlerweile sind es fünf, die fest mitarbeiten. Wer kann an Eurer Universität studieren? Vincent: Zielgruppe sind Flüchtlinge, Asylsuchende und Menschen in Krisenregionen. Wir nehmen jeden in das Programm, der ein staatliches Dokument vorlegen kann, dass er einen flüchtlingsbezogenen Status hat, und studierfähig ist. Was heißt das? Markus: Wir können keine Gesetze ändern. Wir wollen Menschen, die aus unglücklichen Umständen aktuell keine Möglichkeit haben zu studieren, eine Chance geben. Wer keine Hochschulreife hat, kann zwar bei uns studieren, aber nicht im dritten Jahr bei unseren Partnerhochschulen einen Abschluss machen. Unser Vorteil ist aber, dass wir nicht an Hochschulgesetze gebunden sind. Wenn jemand die Voraussetzungen in Berlin nicht erfüllt, erfüllt er sie vielleicht in Mecklenburg oder Bayern, oder es gibt Möglichkeiten bei unseren Partnern im Ausland. Welche Fächer bietet Ihr an? Markus: Aktuell sind es fünf: Ingenieurs-, Computer- und Wirtschaftswissenschaften, Architektur und Intercultural Studies. Im ersten Jahr beginnt man mit einem Studium generale, um sich zu orientieren. 37
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Mit wem arbeitet Ihr in Computerwissenschaften zusammen? Vincent: Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam stellt uns etwa 30 Onlinekurse zur Verfügung. Die haben auch großes Interesse daran, unser Projekt wissenschaftlich zu begleiten: Wie lernen die Menschen? Wie erfolgreich sind sie? An welchem Punkt scheitern sie? Bei uns ist das ganze Studium digital, man kann die Kurse anpassen, je nachdem wie ein Student lernt. Das sind Möglichkeiten, die es in einem Offlinekurs mit klassischen Vorlesungen gar nicht gibt. Ihr seht, ob jemand tatsächlich lernt? Vincent: Wir sehen, wann jemand online ist und wie lange er für einen Kurs braucht. Auch die Notizen sind online. Wir schaffen Erfahrungswerte, die
noch nirgendwo vorliegen. Daran haben auch die Hochschulen Interesse. Wenn wir Kapital bekommen, können wir das immer weiter optimieren. Aktuell läuft Eure Crowdfunding-Kampagne auf Startnext. Das Ziel sind 1,2 Millionen Euro. Wofür ist das Geld? Markus: Über die Kampagne wollen wir den Studenten ein gutes Studium ermöglichen. Wir decken zum Beispiel die Kosten für Sprachkurse, einen Bibliothekszugang oder die Betreuung. Das ist wie ein Stipendium. Wie hoch sind die Kosten pro Student? Vincent: Wir rechnen pro Jahr mit 400 Euro pro Student, also mit 1200 Euro für drei Jahre. Das ist unfassbar wenig. Wie viele Anmeldungen habt Ihr? Vincent: Das Interesse ist riesig, wir haben mehr als 15.000 Anmeldungen allein bei uns. Markus: Und von den Partnern könnte uns allein Brot für die Welt knapp 100.000 Leute schicken. Und wie viele wollt Ihr aufnehmen? Markus: Wir rechnen mit 10.000 bis 20.000 Studenten bis 2016. Anfangen werden wir mit mindestens 1000 und diese Zahl dann schnell steigern. Ihr wollt 20.000 Studenten aufnehmen? Vincent: Man muss wissen, dass generell nur acht Prozent der Teilnehmer Onlinekurse auch tatsächlich abschließen. Selbst in einem traditionellen Studium sind es 40 Prozent, die ausfallen. Das ist traurige Realität. Ich glaube aber, wir werden bei 10.000 abriegeln, weil sonst unsere Server zusammenbrechen. Das wäre natürlich anders, wenn wir eine dauerhafte Finanzierung hätten.
Fatuma Musa engagiert sich für Flüchtlinge in Deutschland. Die 25-Jährige ist in Somalia geboren, in Kenia aufgewachsen und hat unter anderem bei Terre des Hommes gearbeitet, bevor sie fliehen musste. Sie möchte ihre Ausbildung mit einem Studium der Intercultural Studies fortsetzen.
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Braucht Ihr noch Sponsoren? Vincent: Die werden wir im dritten Jahr brauchen, wenn wir um jeden Platz ringen, den wir den Partnerunis abtrotzen müssen. Dann kommt die Frage, wer die Plätze finanziert. Wir hoffen auf die Politik, dass sie generell mehr Mittel zur Verfügung stellt. Wir sprechen auch mit Stiftungen, privaten Spendern und Unternehmen. Das Problem ist: Die wollen alle erst sehen, dass es funktioniert, bevor sie etwas geben. Aus der Sicht der Stiftungen sind wir sehr Startup-mäßig unterwegs. Wir sind
sehr schnell und arbeiten anders als soziale Projekte. Die würden erst einen Förderantrag schreiben, Geld bekommen, Leute einstellen und dann anfangen. So arbeiten wir nicht. Deshalb ist die Crowdfunding-Kampagne so wichtig: Wir können anfangen und ein Proof of Concept liefern. Welche Unternehmen haben Interesse, Euch zu unterstützen? Markus: Alle müssten daran Interesse haben, wenn man bedenkt, dass aus einem Flüchtling, der nicht arbeiten kann, ein Akademiker wird. Das ist ein Supergeschäft für alle Beteiligten! Wir hatten zum Beispiel Gespräche mit Rocket Internet und mit der Telekom. Natürlich haben die Interesse an Ingenieuren und Computer-Science-Leuten. Auch Rocket Internet ist interessiert? Markus: Ja. Denn fast die Hälfte unserer Studenten will selbst etwas gründen. Wir haben deshalb auch eine Gründungsberatung bei uns. Ich denke, darum ist das für Rocket einfach superspannend. Müssen die Studenten in Deutschland sein? Markus: Nein, sie können sich von überall aus einschreiben. Wir werden in den kommenden zwei Jahren um die Welt reisen und jede Uni, die auf diesem Planeten ist, davon überzeugen, unsere Partneruni zu werden. Wir haben Teams in acht Ländern aufgesetzt und sind in Gesprächen mit Unis in der Türkei, den USA und anderen Ländern. Das Schöne an unserem Modell ist ja, dass es skaliert. Wir können das für hundert Studenten bauen, aber wir können es auch für 20.000 bauen. Das ist der Unterschied auch zu den Projekten, die von den Universitäten selbst gemacht werden. Das Gespräch führte Corinna Visser. FIRMENNAME: KIRON UNIVERSITY GRÜNDUNG: 2014 GRÜNDER: MARKUS KRESSLER, VINCENT ZIMMER MITARBEITER: 46 FESTE, 200 FREIWILLIGE STANDORT: KREUZBERG SERVICE: EINE ONLINE-UNIVERSITÄT FÜR FLÜCHTLINGE kiron.university Fotos: Viktor Strasse
Habt Ihr die Studiengänge ausgewählt? Vincent: Wir sind den klassischen Startup-Weg gegangen, haben ein Konzept geschrieben, einen Piloten gemacht und eine Studie, in der wir validiert haben, ob unser Angebot überhaupt auf Interesse stößt. Das Interesse war da, und wir haben die potenziellen Studenten gefragt, was für sie relevant ist. Dabei sind die fünf Fächer herausgekommen.
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STERN DES NORDENS FÜR START-UPS Ein Statusbericht von Jan Brorhilker von der EY Start-up-Initiative über die Gründerszene der Wirtschaftsmetropole Hamburg
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amburg ist Hansestadt, Kulturstadt, Medienstadt und Gründerstadt – eben eine Weltstadt, vielfältig und spektakulär. Die Metropolregion Hamburg gilt darüber hinaus als eine der wettbewerbsfähigsten Regio-nen Deutschlands und Europas. Die norddeutsche Millionenmetropole ist mit einem der größten Häfen ein wichtiges Tor zur Welt. Die Hafenstadt war im vergangenen Jahr mit einer Betriebsdichte von 626 Unternehmen Spitzenreiter in Deutschland. EINE DER HÖCHSTEN GRÜNDUNGSQUOTEN Das Stichwort ist Attraktivität. Hier holt Hamburg auf und ist nach Berlin (2,6 Prozent) aktuell das Bundesland mit der höchsten Gründungsquote (2,4 Prozent). Über die letzten Jahre entwickelte sich in der Stadt an der Elbe eine sehr lebendige, gut vernetzte und beständig wachsende Start-upSzene. Die Gründerlandschaft weist innovative Geschäftsmodelle auf, die ein nicht unerhebliches Risiko tragen. Hamburg kann diesen Start-ups Attraktivität und Sicherheit bieten. Die starke und diversifizierte Wirtschaftsstruktur in Verbindung mit einer sehr hohen Lebensqualität sowie die Eigenschaft als Ballungsraum zogen nach Schätzungen des Hamburg Startup Monitor in den letzten Jahren 250 bis 300 Start-ups in den Norden Deutschlands. Der erfolgreiche Gründerstandort zeichnet sich dabei unter anderem durch ein finanzkräftiges Umfeld, eine Vielzahl hochqualifizierter Fachkräfte und die Nähe zu anderen Unternehmen der Branche aus. Wer mit einem guten Konzept an den Start geht, profitiert von dieser Infrastruktur. Die Investorensuche wird somit erheblich erleichtert. Auch die Politik trägt zur Gestaltung eines attraktiven Umfeldes für junge Unternehmer bei. Erst kürzlich beschloss der Senat, Hamburg durch Maßnahmen, wie eine digitale Hafen- und Verkehrssteuerung, virtuelle Museen oder freies WLAN, zur digitalen Vorzeigemetropole aufsteigen zu lassen. Es gibt allerdings auch Punkte, wie zum Beispiel steigende Mieten und zu wenig Gewerbefläche, mit denen Stadt und Gründerszene zu kämpfen haben.
WER SIND DIE NEUEN? Wer wagt den riskanten Schritt in die Selbstständigkeit? Auch in Hamburg sind Gründer vorwiegend männlich (85 Prozent), meist zwischen 30 und 35 Jahren alt und haben bereits fast immer einen akademischen Abschluss in der Tasche (81 Prozent). Beim Blick auf die verschiedenen Geschäftsmodelle zeigt sich ein starker Fokus auf Bereiche wie E-Commerce, Software und Media. Eine Spezialität der Hansestadt sind allerdings zahlreiche Online-Spieleschmieden wie InnoGames, Bigpoint und Goodgame Studios. WO TRIFFT MAN SICH? Zahlreiche hochkarätige Veranstaltungen tragen zu einem vielversprechenden Start-up-Ökosystem bei, das Gründern den Einstieg erleichtert und Plattformen für Begegnungen mit potenziellen Investoren und Partnern bietet. Es gibt viele Netzwerktreffen, wie Echtzeit Hamburg und OpenCoffee Club, oder auch Start-up-Events, wie die Home Party Hamburg oder die Venture Lounge. Daneben hat man in Hamburg die Chance, mit Business Angels, Inkubatoren und Risikokapitalgebern, wie dem Innovationsstarter Fonds Hamburg, in Kontakt zu treten. Es gibt aber auch spezielle regionale Förderprogramme, die den Einstieg erleichtern. Darüber hinaus sind viele Unternehmen selbst auf der Suche in dem Bestreben, Kontakt zu jungen Gründern aufzunehmen und Innovationen voranzutreiben. EY unterstützt diese junge und hoch motivierte Gründerszene auf vielfältige Weise. Initiativen, wie die EY Start-up Challenge oder die EY Start-upInitiative, bieten im Rahmen von Events, Aktivitäten und EY-Ansprechpartnern von Beginn an Unterstützung in allen Entwicklungsphasen eines Start-ups sowie bei allen relevanten strategischen, steuerlichen, betriebswirtschaf tlichen, rechtlichen und finanziellen Fragen. Beispiele für aktuelle Veranstaltungen in Hamburg sind das NetzwerkEvent Spätschicht (12.9.) und der Startups@Reeperbahn Pitch (23.9.). Fünf Start-ups aus ganz Europa bekommen die Chance, ihr Geschäftsmodell bei einem Pitch vor mehr als 60 Investoren und Investment-Managern zu präsentieren.
Jan Brorhilker ist Hauptansprechpartner der EY Start-up-Initiative für die Region Hamburg und betreut des Weiteren internationale und börsennotierte Mandanten unter anderem im Bereich der IFRS-Rechnungslegung sowie der Restrukturierungs- und Prozessberatung. Kontakt: jan.brorhilker@de.ey.com
EIN ERGEBNIS, DAS SICH SEHEN LASSEN KANN Hamburg ist zu einem sehr dynamischen Wirtschaftszentrum in Deutschland geworden. Viele Start-ups haben sich hier zu etablierten und international tätigen Unternehmen entwickelt. Neben InnoGames, Bigpoint, Goodgame Studios und Kreditech zählen auch Xing, MyTaxi oder Jimdo zu den Erfolgsträgern. Von diesen konnten im aktuellen Jahr beispielsweise Jimdo 25 Millionen und Kreditech 40 Millionen Euro an Finanzierungssummen für sich gewinnen. Und der Strom reißt nicht ab: Neue Startups, wie Protonet, Stuffle, Tinnitracks und Xyrality, schreiben die Erfolgsgeschichte fort. Auch viele der großen US-Player, wie Facebook, Google und Airbnb, die selbst alle einmal als Start-up gestartet sind, haben sich in Deutschland für den Standort Hamburg entschieden – und das nicht ohne Grund. Wir blicken gespannt in die Zukunft und sind der Meinung, dass in Zukunft noch viele Firmen Hamburg mit seinen vielfältigen Angeboten als Tor zur Welt nutzen werden. Weitere Informationen zur EY Start-up-Initiative: start-up-initiative.ey.com
Fotos: EY, Stefan Groenveld
Preisverleihung beim Startups@Reeperbahn Pitch 2014
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REFUGEES WELCOME
Die Flüchtlingskrise lässt niemanden in Deutschland unberührt. Viele Menschen wollen helfen. Auch Unternehmer sind gefordert. Wir stellen hier einige Initiativen vor
G U T E ID E E N G E S U C H T : JE D E R K A N N H E L F E N
sungen ld sein. Auch mit innovativen Lö Es mu ss nicht immer da s große Ge n kann man Flüchtlinge unterstütze
ren Ländern bereits laufende Google sen, aber nicht jeder Flüchtling iemand weiß, was noch auf wie Impact Challenge auch für Deutsch Zugang zu einem. Wir können nun mt kom und tet Deutschland zukommt. Wie hat erei land vorb n helfen, in Kontakt mit ihren lange wird der Flüchtlings- ihne zur rechten Zeit mit seinem Förzu land mat Angehörigen im Hei den wer e hmen viel Wie n? alte anh strom Ad- derwettbewerb. Das Unterne - bleiben“, schreibt das Team von Men e vor dies en, n iativ che Init brau ge Was ützi ? einn men kom lädt gem just. Auch Star tups, die keine Mittel Klar ? ein, mit rs sie neu gen epre brin Entr al was Soci und h n sche allem auc für Spenden haben, hätten doch oft ist aber: Für die vielen Herausfordeihre innovativen Projektideen zur nkön n etze Ressourcen, die sie eins n nde gefu n nge Lösu sen müs rungen Bewältigung gesellschaftlicher Heten, um zu helfen – etwa durch die dies wird t Staa der und , werden rausforderungen einzureichen. Ein Entwicklung einer App oder die BeDas . nen kön en ältig bew in alle t nich Kriterium ist, dass das Projekt digi reitstellung von Infrastr uktur. Untider n krea n Den t. eine r nich ode h auc ttel er smi s mus viele tale Hilf . Tatsächlich gibt es bereits er unternehmergeist ist längst geweckt und ven Ansatz nutzt, um ein bish iten igke Star tups, die ihre Fäh die , Die ekte n. Proj e ebe neu beh n zu tehe lem ents Prob rall Übe gelöstes Methoden einsetzen, um zu helfen. en. ehm Jury r ann e eine lem von Prob den r wer elne n einz sich besten Idee Star tups gehen pragmatisch vor, sie „Jedes Star tup kann helfen, egal wie ausgewählt und der Öffentlichkeit die n, nge Lösu sind schnell, schaffen nt mei ls nfal jede Das ist.“ es groß aus- zur Abstimmung vorgestellt. r oft ohne großen Mitteleinsatz eine st, Adju von Team das a etw Die Teilnahme kann sich lohkommen, nutzen die Möglichkeiten für inform latt ce-P gen telli s-In ines Bus r nen: Die Realisierung der Gew der Digitalisier ung und moderne mit gle Goo tzt s. rstü App unte ile n mob ner-Idee Technologien. Die Kiron UniversiAdjust ist gleich mit gutem Beispiel 10.000 bis 500.000 Euro. Partner ich Bere dem ty ist ein Beispiel aus rt Sma hat und gen gan nge vora der Google Impact Challenge sind E-Learning, weitere Beispiele stellen Euro 00 10.0 von t Wer im nes pho Betterplace.org und das Sozialun en vor. Seit en end folg den auf wir aran die Notunterkunft in Berlin-K ternehmer-Netzwerk Ashoka. Die Natürlich sind nicht nur Star tups 900 n lebe t Dor et. end gesp rst lsho Bewerbungen mit einer ersten Idee aufgerufen, sich zu engagieren, eiin n ione Nat 21 aus tete üch Gefl müssen bis zum 18. Oktober 2015 auch große Konzerne sind es. Bevor der de bäu oge Bür igen mal ehe nem eingereicht werden unter: die aktuelle Krise absehbar war, hat sich vis en hab es hon artp „Sm . kom Tele g.co/Eur eIdee zum Beispiel Google seine in andeernge htli Flüc für l tvol wer sehr als
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Fotos: flickr: Ekvidi – flickr.com, WeConnect, Workeer, Christoph Löffler, Meike Joa, Andronikos Koutroumpelis
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orkeer ist eine vi rtuelle Arbeitsund Ausbildungs börse, auf der Fl üchtlinge ihre Ge su che und Arbeitgeber ihre beza hl te n offenen Stellen können. So wird publizieren der erste Kontak t zwischen beid hergestellt. Die en Seiten Plattform wurde von David Jacob Kühn im Rahmen und Philipp ihrer Abschlussa rbeit für ihr Kom onsdesignstudium munikatigebaut. Im Augu st hat Dilek Kola Senatorin für Ar t, Berliner beit, Frauen und Integration, Wor nanzielle Unters keer die fitützung des Berli ner Senats zuge sprochen. G ES U CH T: Arbeitgeber, die gewillt sind, Flüc htlingen eine Ch ben, Unterstütz ance zu geung in der Qualit ätssicherung, Be Plattform und Be treuung der arbeitung der An fragen w orkeer.de
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econnect Berlin bringt Flü chtlinge mit lokalen Initiativen aus den Bereichen Kochen, Sport, Kunst, Musik und Bildung zusam men, sodass sie sich über ihre gemeinsam en Interessen austauschen und zusamme n ihren Hobbys nachgehen können. Wecon nect versucht, bei der Überwindung von Ba rrieren zu helfen, die durch verschiedene Sprachen, fremde Kulturen oder einfach durch fehlende Informationen entstehen. Die Plattform macht alle wichtigen Information en über relevante Gruppen zugänglich. GE SU CH T: Menschen, die ihre Hobb ys und Interessen teilen wollen
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Heimat e. V., otel Utopia ist ein Projekt des Vereins Prinzip ommen heiwillk nd schla Deut in das geflüchtete Menschen Flüchtlingen das , ehen entst l Hote ßen will. In Berlin soll ein nen Hotelhiede versc den in n Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeite en Gastgetling Flüch aus en werd So und Gastronomiebereichen bietet. nung des Eröff Die n. ange empf Welt ber, die Menschen aus der ganzen nt und gepla 2017 ng Anfa für ist kts deutschlandweit einzigartigen Proje wird als Sozialunternehmen geführt.
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GESU CHT: onomie arbeiten wollen Geflüchtete, die in Berlin wohnen und in der Gastr prinz iphei mat.org/hotel-ut opia
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ucula ist ein Vere in, eine Werkstatt und ein Schulprojekt für und mit Fl üchtlingen in Berli n. Der Verein ist das Dach für Wer kstatt und Bildun bildet darüber hina gsprogramm und us die Plattform fü r einen interdiszip ren Austausch. Die linä„Refugees Compa ny for Crafts and De versteht sich als M sig n“ odellbetrieb, der Fl üchtlinge dabei un stützt, sich selbst ei te rne berufliche Zuku nft aufzubauen. Cu Education bietet sc cu la hulische Angebote wie Deutschunter Alltagshilfen und richt, Rechtsberatung. GE SU CH T: Geflüchtete, die handwerkliche Ba sisqualifikationen Schwerpunkt Möb mit elbau lernen wolle n
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gio, einem uf fünf Etagen wohnen in Neukölln im Refu tmission, Stad iner Berl der Projekt des Sharehaus und ndigen lebe r eine in te chte Geflüchtete und Nichgeflü t, Geluch „Zuf n: Visio Die . Gemeinschaft unter einem Dach Kulaller rer ande enw Welt meinschaft und Erneuerung für äre tsph Priva auch aber turen“ zu bieten. Neben Teilen wird er Zimm nes eige sein r jede großgeschrieben, und somit hat r ohne Bew die nen erler m mit Bad und Kühlschrank. Außerde Prollen idue indiv m eine Deutsch und verpflichten sich zu nte hervorbringen gramm, das alle ihre Fähigkeiten und Tale soll – im Haus und im Kiez.
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Fotos: Verena Bruening, Jean-Paul Pastor Guzmán/Flüchtlinge Willkommen, Refugees on Rails, Sharehaus Refugio, Welcome App/Saxonia Systems AG/Heinrich & Reuter Solutions GmbH, Christoph Löffler, Meike Joa, Andronikos Koutroumpelis, Charlotte Erdmann Fotos:
t einfach ationen möglichs rm fo In e ig ht ic ei Softlüchtlingen w s haben sich zw da – n he ac m . Saxozugänglich zu en vorgenommen sd re D s au en m n die Iniware-Unterneh er Solutions habe ut Re & h ic nr ei H kostenlose nia Systems und ündet und eine gr ge t ep nc Co p Ap e mit vatiative Welcome pp entwickelt, di -A ne ho tp ar Sm ge agen soll, und mehrsprachi akten dazu beitr nt Ko d un n ne atio bessere Inlidierten Inform Migranten eine d un rn be er w ylbe ste Version Flüchtlingen, As öglichen. Die er m er zu nd la ch ts ionen für tegration in Deu April 2015, Vers im nd ta ts en en sd Welcome to Dre ant. Städte sind gepl he sc ut de weitere
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RE FU GE ES ON R AIL S
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ie Initiative Refugees on Rails soll beweisen, dass Flüchtlinge nicht als Last zu sehen sind, sondern unsere Kultur bereichern und unsere Wirtschaft verstärken können. Die Berliner Gründer wollen mit dem Projekt dem Fachkräftemangel im Bereich der Technologie und Informationstechnik in Deutschland entgegenwirken und qualifizierten Flüchtlingen Chancen eröffnen. In der Coding-Schule sollen Flüchtlinge mit Vorkenntnissen von Mentoren und Lehrern weiter ausgebildet und vernetzt werden.
„WIR NENNEN SIE UNSERE FAMILIE“ Wie aus einem Büro ein Schlaf- und Spielzimmer auf Zeit wurde
GESUCHT: Funktionsfähige Laptops, freiwillige Helfer refugeesonrails.org
CHARLOT TE ERDMANN ist Partner bei Solokarpfen Publishing. Seit Anfang der 1990er-Jahre ist die studierte Informatikerin als Journalistin im IT-Bereich unterwegs und war Chefredakt eurin des Magazins Maclife. 2011 erschien ihre Steve-Jobs-Biografie „One More Thing“. solokarpfen.de
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ie Berliner Hilfsor ganisation Cadus, derzeit in Rojava im Norden Syriens aktiv, initiiert nach haltige Projekte in Zusammenarbe it mit den Mensche anderem errichten n vor Ort. Unter sie dort eine mob ile Klinik und leist medizinische Vers en orgung, bilden Sa nitäter und Physio rapeuten aus und thebauen ein psycho traumatherapeutisc Behandlungszentru hes m auf. Das erfahr ene Team besteh Umweltingenieuren t aus , Biologen, Psycho logen und vielen m Um die Gebliebene ehr. n und die von der Fl ucht Zurückkehren noch tatkräftiger den unterstützen zu kö nnen, läuft aktuel Crowdfunding-Kam l eine pagne auf Startnex t. GE SU CH T: Finanzielle Unters tützung
Fotos:
cadu s.org
Charlotte, wie kommt man dazu, eine Flüchtlingsfamilie in seinen Redaktionsräumen aufzunehmen? Als ich den Notruf auf Facebook sah, dass eine sechsköpfige Familie aus Syrien vorübergehend – bis zur Klärung ihres Status – eine Unterkunft braucht, mussten meine Kollegen und ich nicht lange nachdenken. Wo sonst, als in einem nachts unbewohnten Büro, kann man mit vier Kindern – davon eines ein Baby – zur Ruhe kommen? Wir haben kurzerhand das Geschäftsführerzimmer ausgeräumt und es mithilfe weiterer Mitstreiter in ein Schlaf- und Spielzimmer umgewandelt. Wir Geschäftsführer sind auf Zeit ins Großraumbüro umgezogen. Wie hast Du von der Familie erfahren? Auf Facebook gibt es eine von der Initiative Moabit hilft! eingerichtete geschlossene Gruppe, in der nach Schlafplätzen für Flüchtlinge gesucht wird. Dort habe ich den Notruf der Patin der Familie gelesen. Ande-
re aus der Gruppe haben uns dann mit einem Babybett und Matratzen unterstützt. Wie habt Ihr Euch verständigt? Ein ehrenamtlicher Übersetzer war zeitweise da und hat vom Arabischen ins Englische übersetzt. Über ihn und über die deutsche Patin stehen wir noch mit der Familie eng in Verbindung. Ansonsten haben wir uns mit Händen und Füßen, Google Translate und Bildern verständigt. Es hat erstaunlich gut geklappt und die Geschichten, die sie uns erzählten, haben uns alle zum Nachdenken gebracht. Hast Du noch weitere Unterstützung bekommen? Oh ja, das kann man sagen. Unsere Mitarbeiter fanden die Aktion toll, haben Spenden gesammelt, sind einkaufen gegangen, haben auch mal Homeoffice gemacht, damit die Familie ihre Ruhe hat. In unserem Umfeld hat man uns großen Respekt für die Aktion und unser Mitgefühl gezollt. Einige haben auch Geld gespendet oder Essen und Spielsachen vorbeigebracht. Für das Team war es ein Zeichen: Wir können alle helfen. Wo ist die Familie jetzt? Derzeit sind sie in Eisenhüttenstadt untergebracht, müssen aber bald wieder in ein anderes Erstaufnahmelager umziehen. Das älteste Kind der Familie ist schwer krank und muss alle 14 Tage in Berlin eine Bluttransfusion erhalten. Und wie geht es weiter? Das weiß leider keiner so genau. Unsere Familie, wie wir sie liebevoll nennen, soll wieder verlegt werden. Die kleine Tochter muss aber behandelt werden. Die Patin kämpft deshalb darum, dass die Unterbringung krankengerecht und in der Nähe von Berlin ist. Rein rechtlich ist die Familie aber Brandenburg zugewiesen, was die Sache erschwert. Also hoffen wir einfach, dass es trotzdem klappt.
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REFUPRENEUR
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ine Reihe von deutschen Crowdfunding-Experten arbeitet gerade an der Crowdfunding-Plattform Refupreneur, die sich auf Projekte von Flüchtlingen in Deutschland spezialisiert. Damit möchten die Macher Flüchtlingen die Möglichkeit geben, ihr Recht auf freie Entfaltung zu genießen. Auf Refupreneur sollen sich kreative Ideen Geflüchteter wiederfinden, die in ihren Herkunftsländern teilweise selbstständig waren, ein Unternehmen gegründet haben oder eine hervorragende Ausbildung genossen haben. GESUCHT: Unterstützer
refupreneur.eu
EN H C O K D N A R R E L Ü B E R D E N T E L 13 der eur-Wettbewerbs 20 m Rahmen des Funpren r junrlin entwickelten vie Freien Universität Be rrand Startup Über den Telle ge Berliner das Social Rezepte Kochbuch anfing, das kochen. Was mit einem fführte, au n ge tlin ch ern von Flü nd slä nft rku He n de s au kurs, geem integrativen Koch ein zu h sic e elt ick tw en t kommen n. Zwei Mal im Mona lehrt von Flüchtlinge chen in unrliner zusammen, tau Asylbewerber und Be r lecker ein und lernen nicht nu terschiedliche Kulturen en kennen. ch spannende Mensch zu kochen, sondern au
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GE SU CH T: Spenden, Verbreitung, Un terstü
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Fotos: Über den Tellerrand, , Screenshot, Blogger für Flüchtlinge/ Béa Beste & Desi Themsfeldt Fotos:
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ie Politik-, Food- und BuchBlogger Karla Paul, Stevan Paul, Nico Lumma und Paul Huizing rufen mit der Initiative Blo gge r für Flüchtlinge zu Spenden aller Art auf . Dieser Aufruf richtet sic h insbesondere an andere Blogger, Video-Blogger un d Podcaster, die auf ihren Ka nälen auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam ma chen und den Aufruf, sich zu engagieren, verbreiten sollen. Wegen des Erfolgs der Initiative ruft die Gruppe nun auch die Gründerszen e mit Startups für Flüchtlinge auf, zu spenden und Flücht lingen die Eingliederung in den Alltag zu erleichtern.
Fotos:
BERLIN VALLEY NEWS – RUBRIK
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BERLIN VALLEY NEWS – MORGENS VORM SPIEGEL
KEINE ANGST, NEUES ZU BEGINNEN
Ein Selbstinterview mit den Gründern Ira Brinkmann und Leo Schwarzgorn
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as motiviert Euch zum Aufstehen? Ira: Einer der wichtigsten Gründe, für den ich jeden Morgen aufstehe, ist definitiv das eigene Unternehmen. Das Gefühl, den eigenen Traum zu verwirklichen, ist immer wieder aufs Neue motivierend. Klar gibt es auch diese Tage, an denen man mal keine Lust hat, „zur Arbeit“ zu gehen. Generell stehe ich aber viel lieber morgens auf, seit ich weiß, dass die Arbeit, die ich tue, nicht einfach ein Abarbeiten der Entscheidungen anderer ist, sondern dass ich für die eigene Sache kämpfe und das tue, von dem ich absolut überzeugt bin. Leo: Mich motiviert morgens am meisten das Gefühl von Tatkraft. Sein eigenes Unternehmen aufzubauen ist definitiv nicht immer Zuckerschlecken. Die kleinen und großen Erfolge überstrahlen jedoch alle Momente, in denen ich zweifle,
Ira Brinkmann und Leo Schwarzgorn haben mit Woonder einen Marktplatz für ausgewählte Designstücke geschaffen. Vor Woonder gründete Leo Brinkmann Foodpanda, einen Vermittlungsservice für Lieferdienste, und führte das Geschäft. Ira Schwarzgorn studierte Modedesign und war unter anderem bei Joop! Womenswear in der Produktentwicklung tätig. 46
FOTO-LOCATION: Bitch Wedding Gerichtstraße 60, 13347 Berlin bitch-wedding.de
und lassen mich morgens fast immer optimistisch aus dem Bett springen. Ganz besonders motiviert sind wir generell immer an Donnerstagen. Da ist bei uns um die Ecke Markt und die Lunchpause dehnt sich gern mal am Stand unseres Lieblingsitalieners Luigi auf drei Espresso pro Person aus.
wie „Kämpfe stets für die eigene Sache“. Egal ob einfache Weisheit oder tiefsinniges Gespräch, das man nach einem Glas zu viel an der Bar hat: Alle zusammen ergeben am Ende eine ganz persönliche Sicht auf die Dinge, die unsere Entscheidungen trägt.
Stichwort Ideenfindung. Wie war es bei Euch: zündender Einfall oder langwierige Suche? Leo: Natürlich war es wie so oft eine Mischung aus beidem. Zunächst hat man einige zündende Ideen, die allerdings im Anschluss lange diskutiert und geprüft werden. Wie sieht der Markt in diesem Bereich aus, wer sind die Mitbewerber, was kann man besser machen? Ich habe mich mit vielen Branchen beschäftigt, und obwohl es viele spannende Themen gibt, die nur darauf warten, in Angriff genommen zu werden, wollte ich mich in erster Linie mit etwas beschäftigen, das die Menschen glücklich macht und zur gleichen Zeit eine wirkliche Hilfestellung ist. Und mit Woonder glauben wir nun, diese Nische gefunden zu haben.
Warum brauchen wir alle ein bisschen weniger Mainstream und ein bisschen mehr Woonder zu Hause? Leo: Na das ist doch ganz klar: Erstens weil wir doch alle gerne etwas hätten, das nicht jeder Zweite auch bei sich zu Hause rumstehen hat. Zweitens weil wir alle gerne das eine Geschenk verschenken möchten, das genau zum Beschenkten passt. Drittens weil die Produkte bei Woonder von Menschen kommen, die alle im Kleinen die Welt des Massenkonsums und der Fließbandware auf ihre persönliche Weise revolutionieren. Ira: Und viertens weil wir alle ab und an etwas brauchen, das uns den Moment versüßt. Und wenn wir auch noch länger daran Freude haben können, weil der Gegenstand von Hand gefertigt wurde und eine kleine Geschichte mitbringt, ist das doppelt schön. Ganz nach dem Grundsatz: „Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf“ oder eben: Woonder – Pow! your Life.
Spieglein, Spieglein an der Wand ... Welcher Rat hat euch am meisten geprägt? Ira: Als ich damals zum Studium zu Hause auszog, haben meine Eltern mir Hermann Hesses Zitat „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu Leben“ mit auf den Weg gegeben. Nach einigen weiteren Umzügen ist dieser Satz für mich zu meinem Grundsatz geworden beziehungsweise meine eigene Interpretation dessen: Habe keine Angst davor, etwas Neues zu beginnen. Veränderung ist die wohl einzige Konstante unseres Lebens, was es so unglaublich spannend macht. Leo: Bei mir ist es weniger ein bestimmter Rat als vielmehr die Erfahrungen, die ich in den letzten zehn Jahren gemacht habe. Jede Erfahrung prägt, und man schnappt immer mal die ein oder andere Weisheit auf, gern auch mal Plattitüden
FIRMENNAME: WOONDER MARKETPLACE GRÜNDUNG: FEBRUAR 2014 GRÜNDER: LEO SCHWARZGORN, IRA BRINKMANN MITARBEITER: FÜNF STANDORT: PRENZLAUER BERG SERVICE: ONLINEMARKTPLATZ FÜR AUSGEWÄHLTE DESIGNSTÜCKE UND UNIKATE woonder.de
Fotos: Viktor Strasse
Woonder ist ein Marktplatz für individuell gestaltete Produkte.
BBEERRLLIINN VVAALLLLEEYY NNEEW WSS –– ARNUZBERIIGKE
REACHING OUT FOR THE STARS!
Gerade erst gegründet und schon über den Exit nachdenken? Jennifer Henke und Benedikt Schoeps von der Deutschen Bank erläutern, warum
W
Fotos: Deutsche Bank, Fotolia – olly
elche Art von Unternehmen möchte ich gründen? Möchte ich meine Idee vor Ort etablieren, stetig erweitern und gemeinsam mit meinem Unternehmen wachsen? Oder möchte ich meine Idee möglichst schnell auf den Markt bringen, groß werden, Investoren finden und dann den Exit wagen? Das IPO-Umfeld ist seit 2014 besonders stark. Die große Nachfrage nach den Anteilen von Unternehmen wie zum Beispiel Zalando spiegelt das Interesse der Investoren an deutschen und paneuropäischen Wachstumsstorys allgemein wieder. Gründer sollten sich frühzeitig Gedanken darum machen, wohin sie ihr Unternehmen entwickeln möchten. Dabei muss guter Rat nicht immer teuer sein. Viele Banken können Gründer in allen Phasen des Unternehmertums mit ihrer Erfahrung unterstützen. Falls sich ein Gründer nach einigen Jahren für einen Exit entscheidet, gibt es im Wesentlichen zwei Alternativen für seine Strategie. Die erste Option ist ein Verkauf des Unternehmens im Rahmen einer M&A-Transaktion (Mergers & Acquisitions), die sich an strategische Investoren oder in ähnlicher Weise an Finanzinvestoren wenden kann. Während bei strategischen Investoren oft ein Lückenschluss im eigenen Angebot oder die Erschließung neuer Märkte oder Technologien im Vordergrund stehen, sind Finanzinvestoren darauf fokussiert, den Unternehmenswert mittelfristig weiter zu steigern. In den meisten Fällen findet dabei ein Verkauf von 100 Prozent der Anteile statt.
Im Rahmen dieser Advertorial-Serie möchte Ihnen das Team Startups@Berlin der Deutschen Bank einige Gründungsgeschichten vorstellen, Konzepte erläutern und Erfahrungen und Tipps mit Ihnen teilen. In der nächsten Ausgabe geht es darum, wie es nach dem Exit weitergehen kann.
Die zweite Möglichkeit führt über einen IPO. Hier wird das Unternehmen zunächst einer Vielzahl institutioneller Investoren vorgestellt. Nach erfolgreicher Platzierung erfolgt die Handelsaufnahme der Unternehmensanteile an der Börse. Dabei wird allerdings nur ein Teil des Unternehmens veräußert oder es werden lediglich neue Aktien begeben, um das weitere Unternehmenswachstum zu finanzieren. Ein gutes Beispiel für erfolgreiche (Teil-)Verkäufe von Wachstumsunternehmen im Rahmen eines IPOs ist Zalando: Mit einem Gesamtvolumen von 526 Millionen Euro hat der Onlinehändler im letzten Jahr den größten E-Commerce-IPO Europas aufs Parkett gelegt. Die Transaktion war aufgrund ihrer Attraktivität zweistellig überzeichnet, und die finalen Zuschläge konnten auf Basis eines hochkarätigen Orderbuches erteilt werden. Die Deutsche Bank war als Joint Bookrunner an dem IPO beteiligt. „Seit unserer Gründung im Jahr 2008 konnten wir in 15 europäische Länder expandieren. Das Unternehmen wuchs stark, innerhalb von nur fünf Jahren erreichten unsere Umsätze die 2-Milliarden-Euro-Marke. Unsere Anteilseigner hatten lediglich einen langfristigen, sukzessiven Ausstieg ins Auge gefasst und wollten am weiteren Unternehmenswachstum partizipieren; die Zeichen standen bald alle auf Börsengang. Um den IPO bestmöglich über die Bühne zu bringen, ist vor allem die Auswahl der Partner wichtig, also der Banken, die als Bookrunner tätig werden sollen, der Juristen und Unternehmensberater, die während des Prozesses mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagt Rubin Ritter, Vorstandsmitglied bei Zalando. Ein Listing, zum Beispiel an der Frankfurter Börse, dauert je nach Vorbereitungsstand etwa vier bis sechs Monate und verläuft in drei Phasen. In der ersten Phase stehen die Vorbereitung der Marketingunterlagen und des Emissionsprospektes im Vordergrund. Neben dem Emittenten (also dem Unternehmen selbst) sind hier die Banken und Juristen gefragt, die Unternehmenskennzahlen sowie das Markt- und Wettbewerbsumfeld genau zu analysieren und die Stärken des Unternehmens möglichst investorenfreundlich herauszuarbei-
Jennifer Henke und Benedikt Schoeps Jennifer Henke ist Relationship Managerin für German Large Corps bei der Deutschen Bank in Berlin. Benedikt Schoeps ist CFA und Mitglied des Aktienkapitalmarkt-Teams der Bank in Frankfurt am Main. deutsche-bank.de/startups
ten. Dies ist das Rüstzeug für die zweite Phase, in der die Investorengespräche geführt werden. Je mehr hochwertige und potenzialstarke Investoren gefunden und begeistert werden können, desto besser. Hier werden Unternehmen und Banken gemeinsam aktiv. Letztere haben häufig auch selbst ein gutes Netzwerk und vermögende Kunden an der Hand, die mit einer Investition in Startups ihr Anlageportfolio bereichern möchten. Drittens schließlich folgt die Angebotsphase. Beim Bookbuilding tragen Emittenten und Banken die gesamte Investorennachfrage in einem Nachfragebuch zusammen und ermitteln so den IPO-Preis. Nach Schließen des Angebotsbuches kann eine Zuteilung der Aktien auf einzelne Investoren erfolgen. Und dann geht es los! Die Aktien werden erstmalig an der Börse gehandelt, und von jetzt an wird täglich ein Börsenkurs ermittelt. Nach den ersten Quartalsberichten wird schnell deutlich, wie realistisch die Einschätzungen der Analysten im Vorfeld gewesen sind. Für die Zalando-Aktie läuft es gut: Nachdem sie kurz nach dem Public Offering zunächst im Rahmen einer breiteren Marktkorrektur einige Prozentpunkte nachgegeben hatte, erholte sich die Aktie schnell und entwickelte sich konsequent positiv. Ende August (Stand: 31.08.2015) verzeichnet sie ein Kursplus von über 35 Prozent – trotz turbulenter Börsen und nach nicht einmal einem Jahr. Die unterschiedlichen Szenarien zeigen: Ein Börsengang sollte in jedem Fall sehr gründlich durchdacht und geplant werden. Für viele entsprechend gereifte Unternehmen kann der IPO natürlich eine alternative Finanzierungsform darstellen, der meist mehrere vorbörsliche Finanzierungsrunden vorausgehen. 47
B E RB LEIRNL IVNA LVLAELYL ENYE W N ES W– SB –Ü RR O U BB ERSI K UCH
IM SPIELEPAR ADIES Wooga entwickelt farbenfrohe Social und Mobile Games, die Millionen Menschen weltweit nutzen. Das Büro im Prenzlauer Berg ist mindestens genauso bunt und verspielt wie die eigenen Produkte
D
ass Arbeit und Vergnügen Hand in Hand gehen, erkennt man nicht nur am Geschäftskonzept von Wooga, sondern auch an den freundlichen Räumlichkeiten des Spiele entwicklers. Seit der Gründung im Jahr 2009 sitzt das Unternehmen in der ehemaligen Backfabrik in der Saarbrücker Straße. Gemeinsam mit dem Geschäft ist auch die Bürofläche gewachsen. Die 301 Mitarbeiter verteilen sich inzwischen auf mehr als 3700 Quadratmeter und drei Etagen, die ständig im Wandel sind. Gemeinsam mit dem Innenarchitektenduo von Huelleundfuelle entwickelte der Wooga-Gründer und Geschäftsführer Jens Begemann ein Konzept für die Gestaltung der Räume mit dem Ziel, sowohl die farbenfrohen Produkte als auch die ebenso fröhliche Unternehmenskultur zu reflektieren: Die einzelnen Teams, die an unterschiedlichen Projek-
ten arbeiten, sind autark aufgestellt und formieren sich immer wieder neu. Daher ist es wichtig, dass die Räume sehr offen und flexibel gestaltet sind. Kommunikation und Transparenz sind von besonderer Bedeutung. Die große, bequeme Küche bietet genug Platz, damit sich die Mitarbeiter aus 42 Nationen darin treffen und verweilen können. Die großen Meetings finden im Auditorium statt. Zur Einweihung im Jahr 2013 war sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel da. Jeden Morgen kommt das Team im Auditorium zusammen, heißt dort auch Gastredner willkommen und hält Gedenkfeiern für gescheiterte Projekte ab, die an einer Wall of Fame verewigt werden. Ansonsten werden Meetings eher kurz und knackig gehalten. Dazu treffen sich die Mitarbeiter in den liebevoll eingerichteten Besprechungsräumen, wie Prater und Fish Bowl, oder in den klei-
neren Kommunikationsinseln. Auch hier gibt es überall Glaselemente, die für Transparenz sorgen. Es ist erstaunlich ruhig. Ganz bewusst gibt es nur wenige Telefone. Für längere Gespräche können sich die Mitarbeiter in Telefonboxen zurückziehen. Bei dem großen Team in offenen Räumen wird Rücksicht großgeschrieben. In den Pausen kann man sich im Game Room bei einem Videospiel entspannen, an den Sportgeräten trainieren, in den Schlafkojen ein Nickerchen machen oder auf der Dachterrasse frische Luft schnappen. Nicht nur die Architekten haben einen Hang zur Verspieltheit und zum Detail. Wooga geht auch auf die Gestaltungswünsche der Mitarbeiter ein und hat bereits einen Deko-Wettbewerb veranstaltet. Seitdem steht auch in der Küche eine Video spielkonsole für ein Spielchen zwischendurch. cl
Großzügig: Das Auditorium kann auch für externe Veranstaltungen gemietet werden.
48
Fotos:
Möge die Macht mit dir sein: R2-D2 im Star-Wars-Raum
N ES W– SB –Ü RR O U BB ERSI K B E RB LEIRNL IVNA LVLAELYL ENYE W UCH
Treffpunkt: Die Küche ist das Zentrum von Wooga.
Hoch hinaus: Beim Grillen überblickt man den Alex und das Soho Haus.
FIRMENNAME: WOOGA GRÜNDUNG: 2009 GRÜNDER: JENS BEGEMANN, PHILIPP MÖSER MITARBEITER: 301 STANDORT: PRENZLAUER BERG SERVICE: ENTWICKLER VON MOBILE UND SOCIAL GAMES wooga.com
Wall of Fame: Wooga würdigt auch unvollendete Projekte.
Volle Durchsicht: Wooga setzt beim Raumkonzept auf Transparenz, wie hier im Fish Bowl.
Diamond Dash: Bunte Spieledesigns gehören zur Deko.
International: Die Wooga-Mitarbeiter kommen aus 42 Ländern.
Fotos: Viktor Strasse
Gemütlich: Sitzgelegenheiten für die Mittagspause oder Meetings gibt es viele.
49
B E R L I N VA L L E Y N E WS – STAT I ST I K E N
SOCIAL MEDIA CHARTS BERLIN In Zusammenarbeit mit uberMetrics Technologies präsentieren wir die Berliner Social-Media-Charts. uberMetrics Technologies misst nicht nur die aktuellen Social-Media-Rankings, sondern auch wie oft der jeweilige Unternehmensname im Web genannt wird. Dafßr werden alle relevanten Üffentlichen Inhalte aus sozialen Netzwerken, Foren, Blogs und der Online-Presse durchsucht.
powered by UBERMETRICS TECHNOLOGIES BIETET MEDIEN-MONITORING MIT FOKUS AUF ANWENDERFREUNDLICHEN UND DATENSCHUTZKONFORMEN DO-IT-YOURSELF-LĂ–SUNGEN: MEDIENBEOBACHTUNG, PRESSESPIEGEL UND KRISENKOMMUNIKATIONSMANAGEMENT AUF ALLEN MEDIENKANĂ„LEN. ZU DEN INVESTOREN DES TECHNOLOGIEANBIETERS GEHĂ–REN DAS VERSANDHAUS KLINGEL SOWIE DER HIGH-TECH GRĂœNDERFONDS (HTGF). ubermetrics-technologies.com
Erhebungszeitraum: 15. August bis 15. September 2015
DIE GRĂ–SSTEN FACEBOOK-SEITEN STARTUP
FANS 15.09.2015
FANS 15.08.2015
FAN-WACHSTUM
KOMMENTARE
SHARES CONTENT LIKES
14.049.497
13.935.640
113.857
3187
1286
9700
1
GROUPON
2
SOUNDCLOUD
6.182.106
6.121.071
61.035
605
213
6762
3
URLAUBSPIRATEN
4.157.948
4.021.670
136.278
47.027
11.248
238.724
4
ZALANDO
3.307.733
3.246.465
61.268
708
379
19.697
5
ETSY
2.180.730
2.147.366
33.364
89
125
2313
6
DEFSHOP
2.039.033
2.007.147
31.886
13.059
12.498
852.565
7
MOVIEPILOT
2.006.135
2.004.171
1964
74.028
41.278
492.084
8
SECRET ESCAPES
1.762.969
1.696.074
66.895
228
629
11.393
9
WOOGA
1.517.124
1.515.271
1853
627
1641
6067
10
DAWANDA
977.892
937.369
40.523
5948
2126
22.948
11
SMEET COMMUNITY
762.464
760.199
2265
65
44
340
12
GLOSSYBOX
758.610
747.490
11.120
14.722
1068
19.745
13
HELLOFRESH
613.032
534.917
78.115
698
199
2121
14
MYDEALZ
518.236
514.166
4070
8594
1784
13.309
15
SCHUHTEMPEL24
502.889
484.863
18.026
1896
12.129
58.069
Die Facebook-Seiten dieser Startups sind am stärksten gewachsen.
DIE GRĂ–SSTEN TWITTER-ACCOUNTS STARTUP
VIR ALE TWEETS
FOLLOWER
FAVORITEN
FOLLOWING
1.837.538
4222
21.084
67
369
1
SOUNDCLOUD
2
NATIVE INSTRUMENTS
274.453
3
ABLETON
234.362
444
1284
4
EXPLOREB2B
133.026
2581
43.501
5
GRĂœNDERSZENE
97.093
498
2880
6
EYEEM
73.110
3271
1204
7
BETTERPLACE.ORG
47.898
841
2179
8
TAPE.TV
30.303
1286
1578
9
SILICON ALLEE
27.487
503
589
10
THE EUROPEAN
23.889
8170
22.535
11
DELIVEROO
20.319
8093
2424
12
FLUXFM
19.713
2939
98
13
GUTSCHEINE.DE
19.498
148
9729
14
BLINKIST
19.498
78.770
13.330
15
MYDEALZ
16.600
37
99
MELINA SOPHIE @MELINA SOPHIE
lieferando folgt mir. #foodgoals
Diese 15 Berliner Startups betreiben auf Twitter die beliebtesten Accounts. 50
LIEFERANDO
681
6419
LIEFERHELD LIEFERHELD.DE @LIEFERHELD
Genau - Unseren #FutterFreitag mit einem kĂśstlichen 25â‚Ź Gutschein! Ihr seid scharf darauf? Dann wisst ihr was zu tun ist: RT RT RT 835
132
NATIVE INSTRUMENTS NATIVE INSTRUMENTS @NI_NEWS
RT to win 2 TRAKTOR D2s! Random winner picked today! Watch #NATIVESESSIONS Event live nowđ&#x;‘Ş 1107
208
B E R L I N VA L L E Y N E WS – STAT I ST I K E N
APP CHARTS BERLIN
PRIORI DATA IST EIN FÜHRENDER ANBIETER VON APP-STOREANALYSEN. MEHR ALS 300 DER GRÖSSTEN APP-ENTWICKLER, INVESTOREN, WERBEAGENTUREN UND TOPMARKEN NUTZEN DIE PLATTFORM PRIORI DATA PRO, UM IN DER WELT DER MOBILEN APPS BESSERE ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN.
In Zusammenarbeit mit Priori Data präsentieren wir die aktuellen Berliner App-Charts.
Erhebungszeitraum: 15. August bis 15. September 2015
BIG PLAYERS: APPS
BIG PLAYERS: PUBLISHERS
Die Daten basieren auf den globalen iOS-Download-Zahlen.
Die Publisher werden entsprechend ihrer weltweit erreichten Downloads gerankt.
RANG
APP
DOWNLOADS/MONAT
RANG
PUBLISHER
DOWNLOADS/MONAT
1
SOUNDCLOUD
2.094.000
1
SOUNDCLOUD
2.094.000
2
DUBSMASH
1.901.000
2
MOBILE MOTION
1.901.000
3
GROUPON
753.000
3
WOOGA
948.000
4
ETSY
579.000
4
GROUPON
919.000
5
NULL
405.000
5
ETSY
489.000
6
CLUE – PERIOD TRACKER
400.000
6
LESSON NINE
435.000
7
AUDIOBOOKS FROM AUDIBLE
366.000
7
ZALANDO
405.000
8
NIGHTY NIGHT CIRCUS
297.000
8
BIOWINK
400.000
9
BABBEL
295.000
9
AUDIBLE
366.000
10
JELLY SPLASH
250.000
10
FOX & SHEEP
322.000
VERK AUFSSCHLAGER: APPS
VERK AUFSSCHLAGER: PUBLISHERS
Die Apps werden entsprechend ihrer weltweit erreichten Umsätze gerankt.
Die Publishers werden entsprechend ihrer weltweit erreichten Umsätze gerankt.
RANG
APP
KATEGORIE
RANG
PUBLISHER
ERFOLGREICHSTE APP
1
JELLY SPLASH
ARKADE-SPIEL, PUZZLE
1
WOOGA
JELLY SPLASH
2
DIAMOND DASH
ARKADE-SPIEL, ACTION
2
LESSON NINE
BABBEL
3
BABBEL
BILDUNG
3
MEMORADO
MEMORADO – BRAIN GAMES
4
CRAZY KINGS
STRATEGIESPIEL
4
GAMEDUELL
BELOTE.COM – COINCHE & BELOTE
5
MEMORADO – BRAIN GAMES
ESSEN UND TRINKEN
5
FOX & SHEEP
LITTLE FARMERS – TRACTORS, HARVESTERS & FARM ANIMALS FOR KIDS
6
GREEN KITCHEN
BILDUNG
6
AMAZING APPLICATIONS
GREEN KITCHEN
7
BUBBLE ISLAND
ACTIONSPIELE
7
NATIVE INSTRUMENTS
IMASCHINE
8
BELOTE.COM – COINCHE & BELOTE
FAMILIENSPIELE
8
KOMOOT
KOMOOT
9
KOMOOT
GESUNDHEIT UND FITNESS
9
ZATTOO
ZATTOO LIVE TELEVISION
10
IMASCHINE
MUSIK
10
SYNAPTIKON
NEURONATION
UMSATZSTÄRKSTE K ATEGORIEN VON APPS MADE IN BERLIN
3%
STARK WACHSENDE APPS Die Download-Zahlen dieser Apps sind am stärksten gewachsen.
7% Spiele
6%
RANG
APP
PUBLISHER
DOWNLOAD GROWTH
1
MIMI HEARING TEST
MIMI HEARING TECHNOLOGIES
2
REBUY.DE
REBUY RECOMMERCE
3
SNAP BY GROUPON
GROUPON
2703 % 174 % 95 %
Bildung 47 %
Nachrichten Essen und Trinken
37 %
Andere
INTERNATIONAL BELIEBTESTE APPS AUS BERLIN RANG
APP
PUBLISHER
1
BELOTE.COM – COINCHE & BELOTE
GAMEDUELL
2
EVENTBRITE
EVENTBRITE
3
ZENMATE FOR IOS 8
ZENGUARD
DEUTSCHLANDWEIT BELIEBTESTE APPS AUS BERLIN Bist Du auch App-Publisher in Berlin? Wenn Deine Firma im nächsten Monatsreport berücksichtigt werden soll, schreib uns:
RANG
APP
PUBLISHER
berlinappcharts@prioridata.com
1
ZATTOO LIVE TV
ZATTOO
2
DELIVERY HERO
DELIVERY HERO
3
TVSMILES
TVSMILES
51
B E R L I N VA L L E Y N E WS – STAT I ST I K E N
ZAHLEN,
DIE BERLIN BEWEGEN
Nichts reflektiert die Situation der Metropole besser als nackte Zahlen
Die Dächer Berlins bieten
40 5000
eine riesige Fläche von circa
Zur Internationalen Gartenausstellung 2017 soll in
Quadratkilometern
oder
Fußballfeldern – nutzbar zum Bebauen oder Bepflanzen.
15.000 60 6,50 Der Senat will
Leichtbau-Wohnungen
an
Standorten
bauen. Geplante Kaltmiete: Euro
pro Quadratmeter .
9
6
Für ein Brot arbeiten Berliner
, Londoner
Minuten. Das errechneten Ökonomen in der Studie „Preise und Löhne 2015“
71
anhand der Preise, Löhne und Kaufkraft in
Städten.
Marzahn-Hellersdorf eine
Nach dem aktuellen IVD-Preisspiegel zahlen
7,50
Berliner im Durchschnitt Euro Net-
tokaltmiete für eine Woh-
nung mittleren Wohnwerts. Im Vergleich zum Vorjahr
5,7
ist das eine Steigerung um
ist laut dem Bildungsmonitor 2015 in Berlin über-
151.700
Euro
Drittmittel ein und die
Promotionsquote liegt bei
7,4
2855
fehler-
hafte Elterngeldbescheide
erhalten. Vor allem Eltern aus Pankow sind betroffen. Die Nachzahlungen je falsch be-
6,87
rechnetem Monat betragen im Schnitt
52
Auto. Pro
Einwohner sind die meisten
401
Pkw in Steglitz-Zehlendorf gemeldet:
,
An Berliner Schulen
im Schnitt
5
Schüler einen
Computer teilen.
211
Friedrichshain-Kreuzberg:
Senatsverwaltung circa
20.000
Flüchtlinge nach Berlin gekomzum Jahresende doppelt so viel.
1,5
KILOMETER
lange Strecke führt über den Kienberg. Das Projekt kostet den Seilbahnbauer Leitner
14
MILLIONEN Euro.
51.700 37.000
soll sie von den geplanten
Die BVG stockt ihr Personal auf
Wird die Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) neu gebaut,
.
13.500 1000
Mitarbeiter auf. Seit 2011 sind das
Neuanstellungen.
Quadratmetern abspecken auf
.
Weniger Gymnasiasten
11. 12. wiederholen freiwillig die oder
Klasse. Im Schuljahr 14/15 lag Meinungsforscher haben
1383
wahl-
berechtigte Berliner zur
4.
Integrationspolitik befragt. Traurige Bilanz: Jeder
Seit Jahresbeginn sind laut
Die
die wenigsten in
Euro.
men. Nach Schätzungen sind es PROZENT.
Berliner hat ein
Von Januar an haben Familien
durchschnittlich: Professoren werben im Schnitt
3. 1000
PROZENT.
müssen sich
Die Forschungsorientierung
Jeder
Seilbahn Fahrt aufnehmen.
hat eine negative Einstellung
zu Ausländern. Der Anteil liegt
44 12
in Marzahn-Hellersdorf bei , in Charlottenburg
bei
PROZENT.
8,6 13,6
der Anteil laut Bildungsverwaltung bei zuvor
statt
Prozent.
Am Bahnhof Zoo baut die DB Station&Service für
300.000
Euro vormalige Pausenräume um. Für Obdachlose entstehen
4
WCs sowie
6
Duschen.
BERLIN VALLEY NEWS – SERVICE
MEINE
LIEBLINGS-
TOOLS
Profis stellen hier regelmäßig Werkzeuge vor, mit denen sie oft und gern arbeiten. In dieser Ausgabe berichtet Lena Schaumann, Gründerin und Geschäftsführerin von Lumizil, welche Apps ihr den Alltag erleichtern
Lena Schaumann Die 26-jährige Gründerin wuchs in einer Kasseler Unternehmerfamilie auf, die in dritter Generation ein erfolgreiches Möbelhaus führt. Nach abgeschlossenem BWL-Studium führte sie die Familiengeschichte mit dem Lampen-Onlineshop lumizil.de weiter.
SLACK Wir benutzen Slack für die interne Kommunikation. Dort gibt es offene Diskussionen für mehrere Mitarbeiter in Channels. Man kann aber auch Direktnachrichten senden.Außerdem lassen sich mit Dragand-drop Daten und Bilder teilen. Slack integriert andere Tools und deren Benachrichtigungen in einen Workspace – man muss nicht mehr switchen. slack.com
PASSWORD SAFE Eine Passwort-App benutzt fast jeder. Die iOS-App Password Safe finde ich aber außergewöhnlich praktisch, weil man nicht nur Favoriten auswählen, sondern auch über Geo-Favoriten verfügen kann. So erkennt die App, ob ich zu Hause oder im Büro bin, und ich kann einfacher auf die richtigen Passwörter zugreifen. passwordsafe.de
MÖCHTET IHR
Fotos: Goetz Schleser, Hootesuite, Csaba Peterdi - fotolia.com, quaximo - fotolia.com, mouse_md-fotolia.com, patpitchaya - fotolia.com, Halfpoint - fotolia.com
EURE LIEBLINGSTOOLS RUNTASTIC Nach einem Tag am Schreibtisch brauche ich einen Ausgleich – am liebsten beim Joggen. Da ich noch neu in der Stadt bin, kann ich mit Runtastic zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich sehe meine Trainingsroute auf der Karte und kann sie zudem noch auswerten und vergleichen. Da kommt mein Analyse- und Optimierungsdrang voll zur Geltung runtastic.com
HIER PRÄSENTIEREN, SCHREIBT UNS: info@berlinvalley.com
PLAYBULB Die Playbulb ist eine meiner Lieblingslampen in unserem Shop – und eine der smartesten. Sie kann nicht nur in verschiedenen Farben leuchten und somit unterschiedliche Stimmungen erzeugen, sondern hat auch integrierte Bluetooth-Lautsprecher. So macht man seine Lampe mithilfe einer App ganz leicht zum Lautsprecher für Musik oder Podcasts. playbulb.com
DFB Zur WM 2006 hatte mich das Fußballfieber gepackt, und es lässt mich nicht mehr richtig los. Wenn ich mal ein bisschen Freizeit habe und ausspannen möchte, schaue ich in der DFB-App nach den aktuellen Ergebnissen und halte mich auf dem neuesten Stand. dfb.de
HOOTSUITE Wir sind in sozialen Netzwerken vertreten. Da kann man über Postings und Kampagnen schnell den Überblick verlieren. Hootsuite ermöglicht es, alle unsere Social-Media-Kanäle zu verwalten, und gibt einen guten Überblick über uns, die Fans und Follower und auch die Konkurrenz. Wir können Postings planen und blitzschnell auf Kundenfeedback reagieren. hootsuite.com 53
B E R LBIENR VL A I NL LVEAYL N L EEYWN S E–WI N S T– ERRUNBARTIIKO N A L
Griechenland hat ebenfalls eine gefeierte Startup-Szene. Doch die ist in Gefahr
G
riechenland ist berühmt für seine Geschichte, seine Kultur und seine Traditionen und beliebtes Reiseziel für Touristen. Für seine Technologie und die Fähigkeit, globale Unternehmen in diesem Sektor aufzubauen, war Griechenland bisher eher nicht bekannt. Das Land hat zwar dutzende Multimillionäre hervorgebracht, doch die meisten davon sind Reeder oder Bauunternehmer. Der IT-Sektor jedoch war bisher nicht wirklich prominent. In den letzten Jahren aber, als Griechenland durch die Wirtschaftskrise in den Fokus internationaler Medien geriet, erfuhr auch die Tech- und StartupSzene, die sich vor allem in der Hauptstadt Athen angesiedelt hat, immer mehr Aufmerksamkeit. Die Wurzeln der heutigen Szene liegen in der Community der Opencoffee-Meetups. Ihr Durchbruch gelang 2009/2010, als die neugewählte Pasok-Regierung unter Giorgos Papandreou nicht nur ein schmerzvolles Sanierungsprogramm für die griechische Wirtschaft auf den Weg brachte, sondern auch die öffentliche Diskussion über Unternehmertum und Startups als Zukunftsmodell für Griechenland anregte. Bereits 2009 etablierten sich die ersten Seedund Venturecapital-Fonds mit Unterstützung der
Opencoffee-Community, der Piraeus Bank (aktuell Griechenlands größte Bank) und privater Investoren. Ein Schlüsselmoment für die griechische Startup-Community war 2011 die Gründung von Taxibeat, Athens größter Taxi-App. Es war die Zeit, als die Taxifahrer gegen die Deregulierung des Marktes protestierten. Der Erfolg von Taxibeat inspirierte viele andere Gründer. Als Katalysator für das griechische Startup-Ökosystem diente wiederum der Jeremie-Fund im Jahr 2012. Der Fonds speist sich zu 70 Prozent aus Mitteln der Europäischen Union und zu 30 Prozent aus privaten Investitionen. Heute sehen sich innovative Unternehmer in Griechenland mit einer Vielzahl an Problemen konfrontiert: zu wenig Venturecapital, eine überbordende Bürokratie und nur eingeschränkte internationale Erfahrung. Die sich weiter verschärfende Wirtschaftskrise bringt die griechische Startup-Szene an einen Scheideweg, an dem auch ihre Existenz bedroht ist. Die neuesten Kapitalverkehrskontrollen machen es vielen Tech-Unternehmern (vor allem solchen ohne Venturecapital) schwer, Geld zu überweisen oder auch nur für ihre Domain, ihr Hosting oder ihre Suchmaschinenkampagnen zu bezahlen. Dramatisch zuspitzen
Demetrios Pogkas ist Tech-, Wirtschafts- und Datenjournalist in Athen. Seit mehr als drei Jahren zeichnet er die Ereignisse in der griechischen Tech- und Startup-Szene auf. Er ist über Facebook facebook.com/demetrios.pogkas oder Twitter twitter.com/pogkas zu erreichen.
wird sich die Lage, wenn es Griechenland nicht bald gelingt, einen neuen Jeremie-Fonds aufzulegen, um seine Startups auch in Zukunft zu finanzieren. Über den Netzwerk-Effekt hat der Fonds nicht nur die Entwicklung der direkt geförderten Unternehmen, sondern auch die des Unternehmertums in Athen und Griechenland insgesamt unterstützt. Die Investitionsperiode endet 2015 und noch gibt es keine offizielle Ankündigung für eine Neuauflage. Ganz sicher werden die besten Startups und Gründer auch in Zukunft einen Weg finden, ihre Finanzierung zu sichern. Aber ohne neue Fördermöglichkeiten könnte es mit der gefeierten #GRstartupscene früher oder später vorbei sein. Startup Safary Athen: 21. bis 22. November 2015
athens.startupsafary.com
Inspirationsquelle: Der Erfolg der Taxi-App Taxibeat spornte andere griechische Gründer an.
Powered by STARTUP SAFARY IST EIN INTERNATIONALES EVENT-FRANCHISE MIT URSPRUNG IN BERLIN. ES BIETET TAGE DER OFFENEN TÜR FÜR STARTUPÖKOSYSTEME. STARTUPS, INVESTOREN, ACCELERATOR UND COWORKING SPACES ÖFFNEN FÜR DIE TEILNEHMER IHRE PFORTEN. 54
startupsafary.com
Fotos: Taxibeat, blackday - Fotolia.com, Rasulov - Fotolia.com, zakokor - Fotolia.com, Bill - Fotolia.com, refresh(PIX) - Fotolia.com, Workable, Tomas Lacika, flickr: Elizabeth Krumbach Joseph - flickr.com
ATHEN: #GRSTARTUPSCENE AM SCHEIDEWEG
I NL LVEAYL N L EEYWN S T– ERRUNBARTIIKO N A L B E R LBIENR VL A S E–WI N
ABZORBA GAMES 2011 mit einem Business Angel von Start Tech Ventures gestartet, holte sich der Anbieter von sozialen Online-Casinospielen 2012 den CEO Andrew Hughes aus Großbritannien an Bord, um die internationale Geschäftsentwicklung voranzutreiben. Die Partnerschaft mit der mobilen Plattform Tango und das Überschreiten der Marke von drei Millionen Nutzern waren wesentliche Meilensteine, bevor Abzorba Games von Greentube, einer Tochter der österreichischen Glückspielfirma Novomatic, akquiriert wurde. abzorbagames.com
POLLFISH Das Startup hat ein neues Monetarisierungsmodell für App-Entwickler aufgebaut, das Unternehmen den Zugang zu wertvollen Nutzerinformationen und Kundenmeinungen ermöglicht. Die Nutzer beantworten Umfragen, um Guthabenpunkte zu bekommen oder Preise zu gewinnen. Nach Erstfinanzierungsrunden bei griechischen Wagniskapitalgebern und privaten Investoren schloss Pollfish zuletzt eine Finanzierungsrunde über 2,5 Millionen Dollar mit griechischen und internationalen Fonds ab. pollfish.com
E-FOOD 2012 von Serienunternehmern und privaten Investoren gegründet, hat sich E-Food.gr zum dominierenden lokalen Player im boomenden Markt der Online-Lieferservice-Apps entwickelt. Die Zahl der Bestellungen pro Monat stieg von 20.000 Ende 2012 auf 150.000 Ende 2014. Als Rocket Internets Delivery Hero den türkischen Essens-Lieferdienst Yemeksepeti für 589 Millionen Dollar kaufte, kündigte er auch die Übernahme von E-Food.gr an. Heute hat Delivery Hero einen Marktanteil von 50 Prozent in Griechenland. e-food.gr
Fotos:
RESIN.IO Mit einer A-Runden-Finanzierung von drei Millionen Dollar durch den Silicon-Valley-Fonds DFJ Venture und private Investoren im April 2015 macht sich das Startup auf, eine Schlüsselrolle im Internet der Dinge zu spielen. Resin.io verbindet eine Vielzahl von Geräten. Entwickler müssen nur ihren Code eingeben, alles andere erledigt die Plattform. Während Managementteams in Großbritannien und den USA sitzen, arbeitet ein großes Forschungs- und Entwicklerteam weiter von Athen aus. resin.io
BUGSENSE 2011 von zwei Ingenieuren gegründet, konnte das Startup 110.000 Dollar im Silicon Valley einsammeln. Das Produkt: eine FehlertrackingPlattform für App-Entwickler. Der Umsatz entwickelte sich so gut, dass damit die Expansion ins Ausland vorangetrieben werden konnte. 2013 wurde Bugsense vom an der Nasdaq gelisteten Unternehmen Splunk übernommen. Ziel von Splunk war es, seine mobile Präsenz im Bereich Business Intelligence auf dem amerikanischen Markt nach vorne zu bringen. mint.splunk.com
WORKABLE Gehandelt als der nächste Multimillionen-Exit der griechischen Startup-Szene, startete Workable 2012 mit Ex-Topmanagern von Upstream. Bis heute hat der Anbieter einer Online-Recruiting-Software sieben Millionen Dollar von griechischen und israelischen Wagniskapitalgebern eingesammelt. Letztere waren 83North, ehemalige Partner von Greylock, einem der ursprünglichen Linkedin-Investoren. Seit 2014 werden Geschäftsentwicklung und Verkauf von Boston aus geleitet, da die USA der größte Absatzmarkt für das Unternehmen ist. workable.com 55
BERLIN VALLEY NEWS – IN EIGENER SACHE
OUT NOW: DIE NEUE AUSGABE VON THE HUNDERT Mit „Berlin Startups reaching for the Stars 2015“ hat das Team um Katarzyna Oldziejewska ein Heft der Superlative geschaffen. Mit satten 292 Seiten ist die aktuelle Ausgabe fast doppelt so umfangreich wie sonst
DOWNLO
AD THE M FOR FRE AGAZINE E AT THE-HUN D E R T. C O M
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Fotos: Ana Santl, Martin Waltz, Franz Grünewald, Saskia Uppenkamp
D
er Reihe nach: In „Berlin Startups reaching for the Stars 2015“ stellt das Team von the Hundert erneut einhundert herausragende Startups vor, die in den letzten zwei Jahren in Berlin gegründet wurden. Das Magazin wiederholt damit das Konzept der zweiten Ausgabe von the Hundert. In „Berlin Startups reaching for the Stars 2014“ wurden vor gut einem Jahr bereits schon einmal 100 Newcomer der Berliner Startup-Szene vorgestellt. Die damals präsentierten jungen Unternehmen haben sich seither größtenteils prächtig entwickelt und konnten seitdem mehr als 1,3 Milliarden Euro bei Investoren einsammeln. Jüngstes Beispiel ist die 75-Millionen-Dollar-Finanzierungsrunde des Food-Startups Hellofresh durch den schottischen Investor Baillie Gifford. Insgesamt sechs Unternehmen konnten sogar einen Exit realisieren. Doch die Berliner Startup-Szene dreht sich schnell. Statistisch gesehen wurden seit der Erstausgabe von „Berlin Startups reaching for the Stars“ knapp 500 neue Startups in Berlin gegründet. Grund genug also, dem Heft ein umfangreiches Update zu spendieren. Schließlich ist es der selbst auferlegte Anspruch von the Hudert, ein kompetenter und aktueller Navigator durch die Berliner StartupSzene zu sein. Gesagt, getan. In einem mühevollen Screening-Prozess hat das Team von the Hundert fast 400 Vorschläge und Bewerbungen gesichtet und bewertet. Herausgekommen ist eine abwechslungsreiche Mischung verschiedener Branchen, zum Beispiel 3D-Druck (3Yourmind), Medien (Kitchen Stories), Fintech (unter anderem Number26),
B E R L IBNE V RA L ILNL EVYA N L LEEWY SN–E IW NSE –I GREUNBERRI KS A C H E
Zipjets Mitgründer Florian Färber verträumt in den Hackeschen Höfen
Service Partner One am Potsdamer Platz Pubnative genießt die Aussicht in der Monkey Bar.
Evergreen-Food auf der Motzstraße
Einhorn im Berliner Zoo Priori Data gönnt sich eine Pause in der Arminiusmarkthalle.
Roman Kirsch von Lesara spaziert auf der Weserstraße in Neukölln.
Fotos:
Monoqi am Kino International
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BERLIN VALLEY NEWS – IN EIGENER SACHE
Das Team von NKF Media
zusteuern. Damit unterstreicht Müller erneut die Wichtigkeit der Startup-Szene für den Standort Berlin und auch den Status, den the Hundert sich mittlerweile erarbeitet hat. „Berlin Startups reaching for the Stars 2015“ ist das ultimative Nachschlagewerk für die Berliner Startup-Szene und wahrscheinlich die bis dato schönste Ausgabe von the Hundert, ein Sammlerobjekt und das optimale Gastgeschenk für jeden Startup-Enthusiasten überall auf der Welt. Das Magazin erhält man wie immer kostenlos auf zahlreichen Veranstaltungen – siehe: the-hundert.com/print-version. Und natürlich kann man es sich auch kostenlos herunterladen.
MAGAZIN: THE HUNDERT GRÜNDUNG: 2013 STANDORT: BERLIN GESAMTAUFLAGE: 10.000 EXEMPLARE MITARBEITER: VIER AKTUELLE AUSGABE: BERLIN STARTUPS REACHING FOR THE STARS 2015 UMFANG: 292 SEITEN the-hundert.com
Fotos: Franz Grünewald, Saskia Uppenkamp
E-Commerce (Lesara), Service (Helpling), Social Innovation (Sharethemeal), Big Data (Rivalfox), Fashion (Get Amber) und Mobility (Unu). Viele dieser Unternehmen haben ihr Potenzial bereits durch große Finanzierungsrunden unter Beweis gestellt. So konnte Number26 unlängst die SiliconValley-Legende Peter Thiel als Investor gewinnen. Und Helpling konnte vor kurzem die zweite Finanzierungsrunde mit insgesamt 43 Millionen Euro abschließen. Auch visuell hat sich das Magazin neu erfunden. Das Konzept der aktuellen Ausgabe war Street Photography. Den Machern von the Hundert ist es gelungen, mit Franz Grünewald, Ana Santl, Saskia Uppenkamp und Martin Waltz vier renommierte Street-Fotografen zu engagieren, welche die Startups an unterschiedlichen Orten in Berlin in Szene gesetzt haben. Die Vorschläge der Locations kamen zum Teil von den Startups selbst. Die Leser erwartet eine Mischung aus touristischen Highlights und Geheimtipps. So ist die aktuelle Ausgabe nicht nur ein Führer durch die Startup-Szene, sondern zeigt auch einhundert sehenswerte Orte Berlins. Das ist ein Umstand, der insbesondere die vielen internationalen Leser des Magazins freuen dürfte – Berliner Lebensgefühl steht ja derzeit international hoch im Kurs. Für das Team von the Hundert ist die Arbeit mit dem Launch nicht getan. Das 292 Seiten starke Magazin wird nämlich jetzt an Startups, In vestoren, Geschäftsführer und Veranstaltungen in ganz Deutschland versendet und zum ersten Mal auch verstärkt international verteilt. In Kooperation mit dem Bundesverband Deutsche Startups wird the Hundert im Oktober auch in New York präsentiert. So ließ es sich auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller nicht nehmen, das Vorwort zur aktuellen Ausgabe bei-
Einhundert besondere Orte in Berlin
Koawach hellwach am Schlesischen Tor
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Fotos:
Get Amber champagnerschlürfend im Mauerpark
PRÄSENTIERT
HEYSTARTUPS .COM DIE NEUE VIDEOPLATTFORM. EINHUNDERT BERLINER STARTUPS STELLEN IHR BÜRO UND UNTERNEHMEN VOR.
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BERLIN VALLEY NEWS – RUBRIK
Endlich da: di e neue Ausgab e. Gefühlt das En de der Nacht … ;)
) r (Einhorn hilip Siefe P : g n u m m ) Bester Sti erbeboten Günther (W ro d n a S d un
Glücklich, wer ein He
ft ergattern konnte.
Im Gespräch: Jan Thomas und Seriengründer Jan Beckers
Hört zu: Craftrad „Obermockel“ Christoph Blumberg
Beliebt: die Bild
er aus der Fotobo
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Ganz schön du
rstig: maximal
er Andrang an
der Bar
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Fotos: Christoph Petras
Blick ins Magazin: große Freude bei den Teilnehmern
BERLIN VALLEY NEWS – RUBRIK
, s Media y New n NKF o v n Valle m li a r e e T B s d a n ssen: d ndert u Ausgela g von the Hu la er dem V
DIE NACH DEN STERNEN GREIFEN 500 plus Gäste kamen, um bei der Pre-Releaseparty von the Hundert mit dem Team ausgiebig das neue Magazin in der Embassy Berlin zu feiern
A
m 11. September war es wieder soweit. Vier Tage vor dem offiziellen Release der neuen Ausgabe von the Hundert „Berlin Startups Reaching for the Stars“ hatte das NKF-Team zur großen Pre-Release-Party in die (noch leeren) Räumen der Embassy Berlin geladen. Mehr als 500 begeisterte Startup-Vertreter, Investoren und Medienprominenz folgten der Einladung.
Die neue Ausgabe: Herausgeber Jan Thomas stellt sie vor.
Der Ansturm war zeitweise so groß, dass sich Berghain-ähnliche Schlangen vor der Tür bildeten (Sorry nochmal!). War man erst mal drin, konnte man sich über ungezwungenes Networking, freie Getränke und Startup-Karaoke freuen. Danke an alle, die mit uns gefeiert haben, und bis zur nächsten Party im Dezember! jt
n: s) Diskutiere alley New r (Berlin V se is V a n n Cori Berlin) randt (IHK und Tim B
Fotos:
Ab Mitternacht: Karao
ke!
Creative Overload: Balázs Tarsoly und Serena Carloni von Operation Butterfly
The one and only: Candy Behunin (Unu)
Großformat: Auf vier Leinwänden wurden die Fotos aus dem Magazin präsentiert.
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BERLIN VALLEY NEWS – STUDIE
STARTUPS ALS JOBMOTOR Bereits zum dritten Mal legt der Startup-Verband den Deutschen Startup Monitor vor. Auch für die Politik sind interessante Ergebnisse dabei
ZAHL DER GRÜNDERINNEN STEIGT Fast 90 Prozent der befragten Startups sind mit der Geschäftslage ihres Unternehmens zufrieden. Jedes fünfte Startup erzielt einen Umsatz von mehr als einer Million Euro. Auch im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung sind die meisten optimistisch und planen neue Stellen: In den kommenden zwölf Monaten wollen sie im Schnitt 8,3 Mitarbei-
ter einstellen, in Berlin sind es knapp zwölf. Bereits jetzt schaffen sie im Schnitt 17,6 Arbeitsplätze, in Berlin sogar 27,7. Die Ergebnisse des Monitors machten deutlich, dass Startups „nicht mehr aus Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft wegzudenken sind“, ist Florian
Nöll, Vorsitzender des Bundesverbands überzeugt. 87,2 Prozent der Gründer planen, langfristig im Unternehmen zu bleiben, streben also keinen Verkauf oder Börsengang an. Rund 13 Prozent der Gründer sind weiblich, was im Vergleich zum Vorjahr (10,7 Prozent) einen leichten Anstieg bedeutet. Männer sind bei der Gründung im Schnitt 34,9 Jahre, Frauen 35,1 Jahre alt. BUSINESS ANGELS SIND WICHTIG Die befragten Startups haben mehr als eine Milliarde Euro erhalten. Als wichtigste Kapitalquelle bei der Finanzierung nennen die Gründer die eigenen Ersparnisse (79,9 Prozent), gefolgt von der Unterstützung durch Freunde und Familie (32 Prozent). Immerhin jeder Fünfte hat sein Unternehmen unter anderem mit Venturecapital finanziert, jeder Dritte mit der Hilfe von Business Angels. Mithin sind Business Angels die wichtigsten externen Kapitalgeber. „Ohne Business Angels gibt es keine Startups“, sagt Florian Nöll. „Deshalb haben wir uns vehement gegen die geplante steuerliche Mehrbelastung für Business Angels gestellt und sind sehr froh, dass die Bundesregierung statt einem Anti-Angel-Gesetzes nun ein Pro-Angel-Gesetz plant.“ ccb
Fotos: Deutscher Startup Monitor
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tartups in Deutschland sind gut im Geschäft, international aufgestellt und planen in diesem Jahr etwa 50.000 Neueinstellungen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Deutschen Startup Monitors 2015 (DSM) für den bundesweit 1000 Startups befragt wurden. Sie repräsentieren 3000 Gründer mit rund 16.000 Mitarbeitern. Insgesamt gibt es in Deutschland hochgerechnet etwa 6000 Startups, rund ein Drittel von ihnen sitzt in Berlin und beschäftigt rund 56.000 Mitarbeiter. Startups sind nach der Definition des Bundesverbands Deutscher Startups, der die jährliche Studie initiiert hat, jünger als zehn Jahre, sind mit ihrer Technologie oder ihrem Geschäftsmodell innovativ und haben ein signifikantes Mitarbeiter- oder Umsatzwachstum.
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Fotos:
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BERLIN VALLEY NEWS – ANZEIGE
ECHT FAIR – COFFEE UND CLOUD FÜR STARTUPS Wer sich bis Ende 2015 fürs IBM Startup-Programm entscheidet, erhält kostenlos Kaffeeabo und Cloud-Services. Von Christian Ditton
A
m Anfang eines Unternehmens stehen meist eine gute Idee, klare Visionen und – viele, viele Meetings. IBM weiß das, aus diesem Grund unterstützt das internationale IT-Unternehmen seit langem Startups in ihrer Gründungsphase. Derzeit gibt es von IBM außer der IT auch reichlich Kaffee für die langen Meetings. Denn wer sich bis Ende 2015 für das IBM Global Entrepreneur Program (GEP) for Cloud Startups entscheidet, erhält nicht nur maßgeschneiderte Cloud-Services für sein pfiffiges Geschäftsmodell, sondern auch ein dreimonatiges Kaffeeabo von Coffee Circle. Coffee Circle ist ein Startup aus Berlin, das ebenfalls Teil der IBM GEP-Familie ist. Coffee Circle nutzt unterschiedliche Cloud-Services für den Betrieb und die Weiterentwicklung seiner Onlineplattform, über die das Startup fairen Biokaffee aus Äthiopien und anderen Ländern vertreibt. Wer sich jetzt bei IBM für GEP for Cloud Startups anmeldet, erhält alle vier Wochen ein Pfund frisch gerösteten Yirga Santos Espresso. Diese Kaffeesorte ist ein kräftiger, intensiver Espresso mit Schokoladenaromen. Dreiviertel seiner Bohnen sind Arabica, der andere Teil Robusta. Geerntet wird der Kaffee in Äthiopien, Brasilien und Indien. Coffee Circle röstet den Yirga Santos frisch und magenschonend in Berlin. Mit jeder Tasse Kaffee werden eigens von Coffee Circle initiierte Trinkwasserprojekte in den Kaffeeanbauregionen unterstützt. Zudem entsendet Coffee Circle jährlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Äthiopien, um die
dortigen Kaffeeanbauer persönlich zu betreuen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. So wie Coffee Circle eine enge und faire Partnerschaft mit seinen Kaffeepartnern lebt, so arbeitet auch IBM mit den Teilnehmern von GEP for Cloud Startups intensiv zusammen. Junge Unternehmer und Entwickler erhalten von IBM ausgewählte Cloud-Technologien, mit denen das Startup kostenfrei Anwendungen programmieren und ITInfrastrukturen betreiben kann. Denn für die Umsetzung einer Idee in eine reale Anwendungslösung ist außer kreativen Köpfen vor allem die technologische Infrastruktur entscheidend. Der damit verbundene Aufwand kann für junge Existenzgründer oft eine hohe Hürde auf dem Weg zum Markteintritt sein. Die flexible IT aus der IBM Cloud ermöglicht es Startups, nicht nur schnell, sondern auch kostengünstig an moderne IT-Ressourcen zu kommen, die für ihr Geschäftsmodell die Basis bilden. Das faire Angebot von IBM: Registrierte GEP-Teilnehmer erhalten jährlich sogenannte Cloud Credits im Wert von 24.000 US-Dollar. Zusätzlich verlost IBM unter allen eingehenden Registrierungen bis Ende 2015 je ein Upgrade für das sonst unter Auflagen vergebene 120.000-US-Dollar-Jahrespaket an Cloud Credits. Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Was interessierte Jungunternehmer für Gratis-Cloud und -Coffee tun müssen und weitere Informationen, können nachfolgender Homepage entnommen werden: cloudgep.mybluemix.net
IBM GLOBAL ENTREPRENEUR PROGRAM Das IBM Global Entrepreneur Program unterstützt Startups mit Software und Cloud-Services. Kostenlos erhalten die GEP-Teilnehmer von IBM sowohl Beratung und Mentoring als auch Ressourcen wie Produkte, Cloud Credits oder Promotion. Mehr Infos unter: ibm.biz/cloudstartup
ÜBER IBM: Mehr Informationen finden Sie unter ibm.com/de
WEITERE INFORMATIONEN: Christian Ditton Program Assistant IBM Cloud Ecosystem Development Tel.: 07034 15-1660 E-Mail: ditton@de.ibm.com
Fotos: IBM/Ryerson University, Level39
Im Level39, Europas größtem Tech-Accelerator in London, und der im August eröffneten Bluemix Garage in Toronto profitieren Entwickler und Gründer bereits von IBMs Cloud-Lösungen.
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B E R L I N V A L L E Y N E W S – ER VU EBNR TI KS
VON INNOVATION UND ELEFANTEN 160 Startups präsentierten sich auf der Langen Nacht der Startups
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lefantenrunde nennen die Veranstalter die Panel-Diskussion bei der Langen Nacht der Startups. Und das Thema nimmt „Höhle der Löwen“-Investor Frank Thelen auf: Jedes Startup müsse den Tanz mit den Elefanten wagen, also mit großen etablierten Unternehmen zusammenarbeiten, sagt er. Auch Tim Höttges hat Ratschläge für die Gründer: „Berlin muss etwas lernen“, erklärt der Telekom-Chef. „E-Commerce ist nicht die einzige Innovation.“ Philippa Pauen von Home eat Home wiederum berichtet auf dem Panel, wie das ist, wenn man einen Konzern wie Coca-Cola als Investor hat. Sie sagt: „Der Konzern muss dafür sorgen, dass das Startup in ein Stadium kommt, an dem es auch externes Geld einsammeln kann.“ Gut 300 Startups hatten sich beworben, um auf der dritten Langen Nacht der Startups mit dabei zu sein. 160 durften sich dann an den vier Veran-
staltungsorten in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom, im Ludwig Erhard Haus der Industrieund Handelskammer, bei Microsoft und bei Volkswagen präsentieren. Etwa 3000 Gäste kamen, darunter auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Am späten Abend wählten die Besucher das Berliner Startup Medexo zum Publikumsliebling. Medexo steht für „Medizinische Experten Online“ und bietet Patienten die Möglichkeit, sich für ärztliche Diagnosen eine medizinische Zweitmeinung von unabhängigen Spezialisten einzuholen. Das Siegerteam erhielt ein von Huawei und T-Systems gesponsertes Hosting in der Public-Cloud im Wert von 25.000 Euro. Das Fazit von Veranstaltungs initiator Cem Ergün-Müller von den Telekom Innovation Laboratories: „Unsere Erwartungen wurden übertroffen.“ vis
DIE LETZTE RUNDE Auf der Ifa wurden die Preisträger des Gründerwettbewerbs - IKT Innovativ
GRÜNE STARTUPS Gründer präsentieren Klima-Innovationen auf dem Euref-Campus
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89.000 Euro soll der Traum vom Fliegen bei Lilium Aviation kosten. So viel veranschlagt das Münchner Startup für sein neuartiges Flugzeug, den – nach eigenen Angaben – ersten elektrischen, vertikal startenden und landenden Jet der Welt. Der Prototyp fliegt bereits, 2016 steht der erste bemannte Flug auf dem Plan. Lilium Aviation war eines von neun grünen Startups, das vor 150 Gästen beim Demo Day des Climate-KIC Accelerators auf dem Euref-Campus in Berlin pitchte. Der Climate-KIC Accelerator ist Europas größtes Start up-Förderprogramm für Klima-Innovationen. Beim Demo Day wurde die deutsche Vorrunde für die Climate-KIC Venture Competition aus-
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getragen. Die zwei besten Startups erhalten je ein Preisgeld von 20.000 Euro und ein Ticket für das europäische Finale. Den ersten Platz belegte – ebenfalls – ein Münchner Startup: Agrilution hat eine Technologie für Vertical Farming für zuhause entwickelt. Immerhin schaffte es ein Berliner Startup auf den zweiten Platz: Ecoglobe hat eine dezentrale, leitungsunabhängige biologische Abwasserreinigung erfunden, die unsichtbar in Städte integriert werden kann. Den Publikumspreis gewann Coolar mit seinem netzunabhängigen, solarbetriebenen Kühlschrank. Der Preis: eine Reise nach München zum Gründer-Event Bits & Pretzels Ende September. vis
teriumsvertreter Andreas Goerdeler an. Seit der ersten Runde 2010 sind 179 Gründungen durch den Wettbewerb unterstützt worden. Je 30.000 Euro Startkapital erhielten je fünf Hauptpreisträger, für zwölf weitere Preisträger gab es je 6000 Euro. Neben dem Startkapital können die Gewinner auf ein bundesweites Expertennetzwerk zugreifen. Die Gewinner der fünf Hauptpreise waren diesmal: Graphhopper aus München (Software für Navigation), Innsystec aus Aachen (Chipentwicklung), Microw aus Oldenburg (Mi kromontagewerkzeug), Sensape aus Leipzig (interaktive Werbung) und Toposens aus München (3D-Sensorsysteme). vis
Fotos:
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s war schon zur schönen Tradition geworden: Auf der Ifa zeichnete das Bundeswirtschaftsministerium aus dem Unternehmensnachwuchs der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) wieder die Preisträger im Gründerwettbewerb IKT Innovativ aus, doch die zehnte war auch zugleich die letzte Runde. Denn im kommenden Jahr soll der Wettbewerb unter dem Namen Gründerwettbewerb Digitale Technologien als eine Initiative der Digitalen Agenda 2014–2017 neu aufgelegt werden. Frauen sollen stärker motiviert, die Verknüpfung von Old und New Economy verbessert und die Zusammenarbeit mit Investoren intensiviert werden, kündigte Minis-
Fotos: Deutsche Telekom, Climate-KIC Deutschland/Claudia Georgi, BMWi/Wolfgang Borrs
ausgezeichnet. Neuauflage kommt 2016.
BERLIN VALLEY NEWS – EVENTS
GRÜNDEN AUF R ÄDERN Zum fünften Mal rollte der Startupbus Germany vergangenen Monat für drei Tage durch Deutschland, die Schweiz und die Niederlande
Fotos: StartupBus
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enn bis zu 25 Fremde drei Tage lang auf engstem Raum in einem Bus durch drei Länder reisen und dabei auch noch Geschäftskonzepte entwickeln, dann ist vermutlich wieder der Startupbus unterwegs. In Europa durchkreuzten dieses Jahr wieder fünf Busse die europäischen Startup-Hubs und beendeten ihre Tour in Köln auf dem Pirate Summit. So machte sich auch der Startupbus Germany mit insgesamt 18 Mitreisenden von München über Zürich, Stuttgart, Berlin und Amsterdam auf den Weg nach Köln. Mit an Bord waren nicht nur Start up-Begeisterte aus Deutschland. Wie jedes Jahr kamen auch dieses Mal Teilnehmer extra für den mobilen Hackathon nach Deutschland. Kaum im Bus ging es bereits intensiv an die Arbeit. Denn in nur 72 Stunden sollte ein überzeugendes Produkt entstehen. Tagsüber bretterte der Bus über Autobahnen und machte bei diversen Institutionen für Workshops und Pitches halt, nachts kamen die sogenannten Buspreneure in Hotels unter. Doch oft hätten die Teilnehmer eher im Hotel bei stabiler Internetverbindung gearbeitet und im Bus geschlafen, verriet Lucas Wagner, einer der Organisatoren. Denn auf das WLAN im Bus war nicht immer Verlass. „Da muss man kreativ werden und sein Netzwerk einschalten. Wenn das Internet ausfällt, ruft man halt schnell mal bei jemandem an, der sich auskennt oder einem Informationen per Mail schicken kann“, erzählt Wagner.
In Berlin war der Bus bereits zum dritten Mal beim Company Builder Project A Ventures zu Gast. Hier gaben Produktmanager den Buspreneuren in einem Workshop hilfreiches Feedback und Tipps für ihre Geschäftsideen. Außerdem erhielten sie einen Einblick in die Tätigkeiten des Berliner Company Builders. Am 1. September kam das mobile Bootcamp in Köln zum Ende. Beim internen Wettbewerb von Startupbus Europe, bei dem sämtliche Teams aus allen Bussen gegeneinander angetreten waren, gewann das deutsche Startup Warm Hands,
welches Flüchtlinge als Pfleger mit hilfebedürftigen Senioren verbindet. Die fünf führenden der 18 Teams durften anschließend auf dem Pirate Summit beim Pitch „Walk the Plank“ teilnehmen, aber auch die anderen Teilnehmer hatten auf der Tech-Konferenz die Gelegenheit, sich Investoren vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. „Gelegenheiten sind wie Busse, es kommt immer wieder ein neuer”, lautete das Motto der Veranstalter. Wer beim nächsten Mal einsteigen will, der sollte sich beeilen: Die nächste Tour startet am 25. Oktober in Australien. cl
Fotos:
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B E R L I N V A L L E Y N E W S – ER VU EBNR TI KS
Neues wagen: Es diskutierten Gabriele Zedlmayer, Sebastian Bielski und Boris Scu kanec.
Perspektivwechsel: Sve n Greulich und Gregory Heibel von Orrick (v. r.) trugen die Beraterperspektive bei.
ALLES ANDERS
Auf der zweiten Tech Night der Unicredit in Berlin diskutierten die Teilnehmer über den digitalen Wandel
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rik Nielsen ist optimistisch. Der Chefökonom der Unicredit sieht Deutschland gut aufgestellt für die Herausforderungen der Globalisierung und Digitalisierung. Das liege daran, dass es hierzulande eine starke Industrie gebe, sagte Nielsen auf der zweiten Tech Night Berlin der Hypovereinsbank-Unicredit. Für die Produktion würden die damit im Zusammenhang stehenden Dienstleistungen benötigt. Etwa 150 geladene Gäste – Kunden, Investoren und Mitarbeiter der Bank – kamen zur Tech Night in den Metropol Park. Bei der Podiumsdiskussion stellte Gabriele Zedlmayer von Hewlett-Packard klar, dass die Digitalisierung große Veränderungen für die etablierten Unternehmen bedeute. „Wir müssen die Dinge anders machen“, betonte sie. Sebastian Bielski von Delivery Hero wies auf einen der größten Unterschiede zwischen Startups und Konzernen hin: Geschwindigkeit. Delivery Hero habe nur drei Wochen gebraucht, um die jüngste Finanzierung
von 110 Millionen Dollar auf die Beine zu stellen. Boris Scukanec von Unicredit sagte, dass Banken die einzigen Unternehmen ohne Forschungs- und Entwicklungsabteilung seien. Eine Möglichkeit zur Erneuerung der Branche sieht er in Kooperationen mit jungen Fintech-Firmen. Seit zwei Jahren hat die Hypovereinsbank-Unicredit in Charlottenburg ein eigenes Tech-Team, das sich um Unternehmen mit internetbasierten Geschäftsmodellen und VC-Finanzierung kümmert. Ziel des dreiköpfigen Teams: mit den Unternehmen als Banking-Partner zu wachsen. Nicht nur in Berlin sucht die Bank Kontakt zur Startup-Szene: Mit der Frage, „Wie soll die Bank der Zukunft aussehen?“, richtet sich Unicredit an Programmierer, Webdesigner und Fintech-Experten und veranstaltet dazu vom 6. bis zum 8. November einen Appathon in München, Wien und Mailand. Infos zum 24-Stunden-Coding-Wettbewerb gibt es unter: hvb.de/startlab vis
Sind Banken innovativ genug? Sebastian Bielski und Boris Scukanec waren sich da nicht ganz einig.
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Musik mit Textil: die Band Nano Kid
Kam zur Eröffnung: Gesche Joost, Internetbotschafterin der Bundesregierung
NÄHEN UND LÖTEN Auf dem Wear-It-Festival zeigen Textildesigner und Entwickler,
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lles begann vor etwa drei Jahren. Thomas Gnahm und seine Freunde löteten LEDs in ihre Jacken und radelten blinkend durch das nächtliche Berlin. Was hat die Polizei gesagt? „Die wollten wissen, wo man die Jacken kaufen kann“, sagt Thomas Gnahm. Inzwischen kann man den Bausatz dafür kaufen – im Onlineshop des Künstlerkollektivs Trafo Pop, das Thomas Gnahm initiiert hat. Und weil den Designer die Idee der tragbaren Elektronik – der Verschmelzung von Textil und Technik – immer mehr fasziniert hat, hat er auch noch das Wear-It-Festival gegründet, das nun bereits zum zweiten Mal stattfand. Designer, Künstler, Tüftler, Entrepreneure, Wissenschaftler und Politiker kamen in der Alten Teppichfabrik zusammen, um Innovationen aus dem Bereich Wearable Electronics und Fashion Technology zu erleben. Die Schirm-
herrschaft hatte die Designforscherin und Internetbotschafterin Gesche Joost. Auf dem Programm standen Vorträge, Workshops und Diskussionen, dazu gab es eine Ausstellung, die die vielfältigen Möglichkeiten tragbarer Elektronik aufzeigte. Die 14-jährige Myrijam Stoetzer präsentierte einen Rollstuhl, den man mit den Augen steuern kann. Daneben gab es stickende Roboter, faltbare Solarmodule im Origami-Stil, navigierende Gürtel von Wyld, Designermode mit Lichteffekten von Moon Berlin und individuell angepasste Schuhe aus dem 3D-Drucker. Im Workshop von Marie Beuthel und Anne Wohlauf lernten die Teilnehmer reaktive Voodoo-Puppen zu nähen und zu löten. Thomas Gnahms LED-Jacke hat übrigens die Telefonnummer 0176 59902573. Empfängt sie eine SMS mit #rainbow, blinkt sie in allen Farben des Regenbogens. wearit-berlin.com vis
Fotos: HypoVereinsbank/Andrea Kantioler, Michael Wick/WearIT
wie Mode und Technik verschmelzen
Marketing in digitalen Gewässern
BERLIN VALLEY NEWS – RUBRIK
24./25.11.2015 in Berlin
http://project-networks.com/MDM
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© Norman-Posselt/Monotype
© thingscon/Emmanuel Schwarz
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Ganz schön bunt: Berlin sprühte vor Ideen beim Street-Art-Workshop am Vorabend des Festivals der Ideen auf dem Washingtonplatz am Hauptbahnhof.
Vierte Auflage: Mehr als 800 Besucher kamen zu Workshops, Präsentationen, BBQ und Performances beim People in Beta Festival.
GUT GETROFFEN
Kunst gehackt: Parallel zur Berlin Art Week arbeiteten Künstler und Entwickler gemeinsam an kreativen Konzepten beim Construct Creators Hack Lab.
Jeden Monat sieht sich die Berliner Startup-Szene auf Konferenzen, Partys, Hackathons und anderen Events. Eine kleiner Überblick
#CDUdigital: Mehr als 1500 Parteimitglieder aus ganz Deutschland diskutierten und in twitterten mit Bundeskanzler Angela Merkel im Tempodrom über die Digitalisierung.
Zu Gast auf der Ifa: die CDU-Bundestagsabgeordneten Christina Schwarzer und Nadine Schön mit dem BVDS-Vorsitzendem Florian Nöll in der Startup-Halle
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© Gabriele Di Stefano
Interaktiv: Bei HYR & FYR, Europas erstem Open Air Recruiting Game, gab es Street Food, Musik und Traum jobs.
Ganz relaxt: Die Slow Living Conference im Ballsaal-Studio widmete sich ganz dem entspannten Lebensstil in der digitalen Welt. 68
Neuer Coworking Space: Zur Eröffnung des Unicorn Berlin in der Brunnenstraße kamen auch Fans von the Hundert.
Fotos:
Die Berliner Liste: spannende Kunstmesse für aufstrebende Künstler im Rahmen der Berlin Art Week. Für Startups gab’s vergünstigte Tickets.
B E R L I N V A L L E Y N E W S – ER VU EBNR TI KS
KALENDER
ALLE TERMINE WURDEN ZUR VERFÜGUNG GESTELLT VON
Wichtige Events und Konferenzen für Gründer und Startups im Überblick
OK T Fotos: Helios Media GmbH , BY-SA 2.0 by Gregor Fischer, b-to-v Partners AG, Management Forum, HYR & FYR, Rian Davidson, Leanne Pittsford / Lesbians who tech, Deutschland – Land der Ideen/Bernd Brundert, CDU Deutschlands / Jördis Zähring, Frederik Ferschke, Software & Support Media, Stefan Landrock, Pop-Kultur/Ronald Owsnitzki-Tonje Thilesen, BVDS, Berliner Liste/the working smarter group GmbH
2015
05.–07.10. QT WORLD SUMMIT
Die Veranstaltung von und über Qt, der Technologie für plattformübertreifende Entwicklung, bietet Trainings, Vorträge sowie Expertengespräche. @Berlin Congress Center, Berlin
Deutschlands führende Gründermesse
01.10. SCALE15
Bei dieser Konferenz erfahren Händler die Trends, Hintergünde und Wachstumsstrategien mit Blick auf internationale TV-Kampagnen.
03.–04.10. MAKER FAIRE BERLIN
Bei dem familienfreundlichen Festival geht es um Basteln, Bauen, Erfinden, Experimentieren, Lernen, Recyceln und Inspirieren.
@Platoon Kunsthalle, Berlin @Postbahnhof, Berlin
07.10.–08.10. OMCAP
Fachkonferenz unter dem Motto: „Was kommt, was bleibt und wie lassen sich die aktuellen Entwicklungen im Online-Marketing praktisch umsetzen?“ @Quadriga Forum und Kulturbrauerei, Berlin
07.10. DIGITAL SCIENCE MATCH
Beim von Studierenden organisierten Entrepreneurship-Kongress treffen sich Studierende, Gründer und Investoren.
FLUGHAFEN TEMPELHOF HANGAR 7
#deGUT2015
@EBS Universität für Wirtschaft und Recht, Oestrich-Winkel
Deutsche Gründer- und Unternehmertage
28.–30.10. STARTUP SAFARY
Drei Tage lang treffen auf der Startup Safary Gründer auf Investoren und Accelerator. @Berlin
09.–10.11. STRATEGIEGIPFEL B2B E-COMMERCE & OMNICHANNEL
Marketing-Fachmesse für Unternehmen aus dem B2B-Bereich @Grand Hotel Esplanade, Berlin
NOV 2015
09.–10.10. IDEALAB!
09.–10.10. DEGUT
@Café Moskau, Berlin
Startups erhalten Zugang zu den weltweit führenden medizinischen Akademien und Forschern. @Auswärtiges Amt, Berlin
24.10. CROWDBIZ
Crowdbiz ist eine Messe zum Thema Crowdfunding, Crowdinvesting, Crowdlending und Crowdsourcing in Berlin. @Berlin Congress Center, Berlin
02.11.–03.11. CODEMOTION
Die von Entwicklern für Entwickler organisierte Fachkonferenz bietet eine Plattform zum gemeinsamen Austausch.
Auf der David & Goliath Conference diskutieren Gründer, Innovatoren, Investoren und Vertreter etablierter Unternehmen die Trends ausgewählter Branchen.
12.–13.11. BERLIN GAMES FORUM
Das zweitägige Forum vermittelt Trends sowie Entwicklungen für Browser und Mobile Games als Entertainment-Plattform. @Nhow Hotel, Berlin
@Best Western Premier Hotel MOA, Berlin
Studierende, Gründer und Investoren netzwerken etwa bei Workshops oder dem Investor-Speeddating.
@WHU – Otto Beisheim School of Management, Vallendar
12.–13.10. FLINK FORWARD
@Best Western Premier Hotel MOA, Berlin
Bei den Deutschen Gründer- und Unternehmetagen der IBB und ILB knüpfen Förderer, Gründer und Gründungsinteressierte Kontakt. @Flughafen Tempelhof, Berlin
23.10. STARTUPCON
Auf der Konferenz präsentiert das Team von Flink, dem Open-Source-System für schnelle und effiziente Datenanalyse, seine neuen Entwicklungen.
Die Startupcon vernetzt junge Gründer untereinander und mit Vertretern alteingesessener Unternehmen.
24.–25.10. ENTREPRENEUR SHIP SUMMIT
28.10. MARKETING INTELLIGENCE DAY
@Kulturbrauerei, Berlin
1500 Teilnehmer und 150 Referenten liefern eine kreative, bunte Mischung, die Lust aufs Gründen macht. @ Henry-Ford-Bau, Freie Universität, Berlin
@Gürzenich, Köln
Marketingexperten von Unternehmen wie Google, Zalando und Continental diskutieren neueste Entwicklungen und stellen Best Practices vor. @Quadriga Forum, Berlin
04.–06.11. GLOBAL SOCIAL BUSINESS SUMMIT
Das Motto des 7. Global Social Business Summit ist: „Creating a World without Poverty and Unemployment“.
@Kulturbrauerei, Berlin
11.11. DAVID & GOLIATH
@Microsoft, Berlin
08.–09.10. OPEN-XCHANGE SUMMIT
@Best Western Premier Hotel MOA, Berlin
11.–13.10. WORLD HEALTH SUMMIT
23.–24.10. EBSPRENEURSHIP
9.–10. OKTOBER 2015
In sechs Workshops vermitteln Experten tiefgehendes Know-how zu den wichtigsten HTML5-Themen in kompakter Form.
10.–11.10. DNX DIGITALE NOMADEN KONFERENZ
@Betahaus, Berlin
05.–07.10. HTML5 DAYS
Das Programm der AngularJS Days ist sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene AngularJS-Entwickler geeignet.
Die Konferenz von Open-Xchange, Anbieter offener, cloud-basierter Lösungen, bietet Produktvorstellungen, Tech- und Business-Sessions.
Geboten wird ein um fangreiches WorkshopProgramm und noch mehr Gelegenheiten zum Austausch.
05.–07.10. ANGULARJS DAYS
Die Teilnehmer lernen bei Workshops, wie sie JavaScript-basierte Anwendungen planen und umsetzen.
Das Digital Science Match ist eine Plattform zum Austausch von Know-how und zum Recruiting von Nachwuchskräften mit hoher IT-Kompetenz. @Kosmos, Berlin
start
05.–07.10. JAVASCRIPT DAYS
@Flughafen Tempelhof, Berlin
16.–21.11. GRÜNDERWOCHE DEUTSCHLAND
Während der bundesweiten Aktionswoche gibt es über 1000 Workshops, Seminare, Planspiele, Wettbewerbe und viele weitere Veranstaltungen.
24.–25.11. STRATEGIEGIPFEL B2C MARKETING & DIGITAL MARKETING
24.–25.11. #DIGIKON15
@Nhow Hotel, Berlin
Berlin
18.–19.11. DEUTSCHER HANDELSKONGRESS
19.–20.11. MARKETING MANAGEMENT Der zweitägige Jahreskon- KONGRESS gress des deutschen Einzelhandels wird begleitet von der Retail Tech Gallery und Fachvorträgen in der Speakers‘ Corner. @Maritim Hotel, Berlin
Der Fokus liegt auf dem Thema Identitätssuche in Zeiten der digitalen Transformation. @Ellington Hotel, Berlin
Die Digitalisierung kann auch für gesellschaftlichen Auf dem Fachtreffen tauFortschritt wirken, wenn schen sich Entscheider aus sie demokratisch und dem B2C- und Digital-Mar- gesellschaftlich gestaltet keting-Bereich über Trends wird, lautet die Leitidee. aus. @Friedrich-Ebert-Stiftung,
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BERLIN VALLEY NEWS – VORSCHAU
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Die nächste Ausgabe von Berlin Valley News erscheint am 30. Oktober 2015.
ROCKET-SPECIAL: So funktioniert die Berliner Startup-Fabrik
IM INTERVIEW: Rocket-Internet-CTO Christian Hardenberg
Unter anderem mit folgenden Themen:
REISEBERICHT: Was die Startups bei der German NYC Week erleben
IT-GIPFEL: Was kann, was soll das Treffen bringen?
MIT EUCH NOCH BESSER Wir hoffen, Euch hat auch diese Ausgabe von Berlin Valley News gefallen. Es ist unser Bestreben, der vielseitigen Berliner Startup-Szene ein Gesicht und ihr im Berliner Alltag die nötige Sichtbarkeit zu geben. Berlin ist schließlich auf dem Weg, eine der führenden Startup-Metropolen der Welt zu werden. Monatlich informieren wir Euch mit aktuellen News und exklusiven Storys aus der Branche. Damit unser Magazin noch bes70
ser wird, freuen wir uns über Feedback, ganz gleich, ob Motivationsschreiben oder vernichtende Kritik – Hauptsache konstruktiv. Genauso freuen wir uns über Eure Mitarbeit, Ergänzungen, Weiterempfehlungen, Gastbeiträge oder Themenvorschläge. Berlin Valley News ist – wie schon the Hundert – kostenlos. Helft uns bitte, dass es ein Erfolg wird. Gern könnt Ihr unsere FacebookSeite liken oder weiterempfehlen.
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BÜROBESUCH: Die neuen Räume des Coworking Spaces Unicorn Berlin
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