Berlin Valley Spezial 3 - Startup-Szene Ruhrgebiet 2017

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2 017

STARTUP-SZENE RUHRGEBIET



GRUSSWORT

Liebe Leserin, lieber Leser, das Ruhrgebiet gehört zu den kommenden Startup-Regionen in Deutschland. Das sagen wir ganz selbstbewusst. Weil wir als Metropole Ruhr spüren, wie das Gründerherz kraftvoll schlägt. Der beste Beweis: dieses Heft. Unsere Region mit ihren 53 Städten ist die Stadt der Städte. Sie bietet jungen, innovativen Unternehmen hervorragende Voraussetzungen: Durch ihre Lage im Herzen Europas. Durch ihre Vielzahl an Hochschulen und Forschungs­ einrichtungen. Durch ihre Nähe zur Industrie mit einem starken Mittelstand und einer unvergleichlichen Dichte an inter­ national aufgestellten Hightech-Konzernen. Durch ihren enormen Markt mit mehr als fünf Millionen Menschen. Durch ein reichhaltiges Kulturangebot und – ja – durch viel Grün. Essen trägt aktuell den Titel „Grüne Hauptstadt Europas“. Die Metropole Ruhr darf sich noch nicht das deutsche Startup-Valley nennen. Aber wir arbeiten dran. Ganz in der zupackenden Art der Menschen, die hier leben. Gemeinsam. Dazu ziehen verschiedenste

Institutionen an einem Strang, wie etwa der Initiativkreis Ruhr, pro Ruhrgebiet und die Business Metropole Ruhr GmbH als regionale Wirtschaftsförderung. Wir wollen der wachsenden Startup- Szene des Ruhrgebiets weiteren Schwung geben. Hier bietet sich Gründern mit guten Ideen und intelligenten Geschäftsmodellen die ganze Palette möglicher Unterstützung – vom Ruhrhub, der zentralen Anlaufstelle für Digitalisierung, über maßgeschneiderte Gründungsberatung sowie individuelles Mentoring durch Vorstandschefs etablierter Unternehmen und progressive Veranstaltungsformate wie den Ruhrsummit und die Startupruhr Demo Night bis hin zur Finanzierung durch die Angels der Business Angels Agentur Ruhr und durch den von Investoren aus der Wirtschaft getragenen Gründerfonds Ruhr. Wir sind überzeugt: In keiner an­ de­ ren Region in Deutschland ist der Freiraum zu gestalten so groß wie in der Metropole Ruhr. Dieses Heft zeigt Ihnen einen Auszug der Möglichkeiten. Wir sind sicher, dass Sie viel Spaß und beim Lesen manchen Aha-Effekt haben werden.

Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung Business Metropole Ruhr Dr. Roland Kirchhof, Vorstand Business Angels Agentur Ruhr Dirk Opalka, Geschäftsführer Initiativkreis Ruhr

VIELEN DANK! OHNE DIE UNTERSTÜTZUNG UNSERES SPONSORS WÄRE DIESES KOSTENLOSE MAGAZIN NICHT REALISIERBAR. DAFÜR GANZ HERZLICHEN DANK AN:

berlinvalley.com / 3


I N H A LT

VON VIELEM VIEL Viele Städte, viel Verkehr, viele Herausforderungen und viel Potenzial: Carmen Radeck von Ruhrgründer berichtet, wie die Gründer im Ruhrgebiet den Kohlenstaub der Bergbau-Ära abschütteln.

32 6

GÜNSTIG IN DEN URLAUB Seit 2012 recherchiert Urlaubsguru aus dem Kreis Unna günstige Urlaubsangebote für seine Nutzer. Heute ist das Startup eines der größten im Ruhrgebiet und hat mehr als 6,5 Millionen Facebook-Fans.

RAUM FÜR IDEEN Die Coworking-Bewegung ist nicht aufzuhalten und hat es auch ins Ruhrgebiet geschafft. In fast allen Städten gibt es mittlerweile Spaces, in denen Startups und Kreative an ihren Projekten arbeiten.

4 / berlinvalley.com

Fotos: Urlaubsguru, Rent24, Fotolia/Manninx

38


I N H A LT

STARTUPS 34 7Mind

INHALT

18 Ackerhelden 21 Benyoo 28 Conjoule 29 Die Bewerbungsschreiber 28 Gastrohero 33 Intrapore 20 Kitext 31 Logarithmo 30 Mifitto 19 Motionwerk 22 Pflegix 26 Physec 33 Replex 32 Urlaubsguru 35 Volterion

6 Willkommen im Pott: Carmen Radeck von Ruhrgründer schaut

für uns auf die Startup-Szene im Ruhrgebiet

12 Starthelfer: Diese Organisationen unterstützen Startups 14 „Wir wollen Deutschland digital wettbewerbsfähiger machen“,

sagen die Masterplan-Gründer Daniel Schütt und Stefan Peukert

16 Die Jury: Diese Experten wählten die Startups aus 18 Die Startups: Von 7Mind bis Volterion 24 Vogelperspektive: Das Ökosystem im Überblick 36 „Das Ruhrgebiet kann nicht nur Stahl und Kohle, sondern sehr

viel mehr“, sagt Investor Sascha van Holt

38 Raum für Gründer: Coworking Spaces im Pott 40 Tanzen bei Oma Doris und Cocktails im Bermuda3eck:

Freizeit-Tipps für die Region

44 Bewegend: Im Ruhrgebiet wird die Logistik weiterentwickelt 47 Treffpunkt: Der Ruhrsummit in Dortmund 48 Events: Hier treffen sich Gründer 50 Impressum


RUHRGEBIET

TIEF IM WESTEN VIEL NEUES Es herrscht Aufbruchstimmung im Ruhrgebiet, der fünftgrößten Metropolregion Europas, mit seiner einzigartigen Industriegeschichte. Doch noch ist das Startup-Ökosystem ganz frisch. Eine Standortanalyse von Carmen Radeck

6 / berlinvalley.com


RUHRGEBIET

H

erzlich willkommen im Ruhrgebiet – auch bekannt als Ruhrpott, Revier, Kohlenpott, Ruhrstadt, Metropole Ruhr, Ruhr Valley oder der neuesten Variante: Stadt der Städte. Das Ruhrgebiet hat nicht nur viele Bezeichnungen. Es hat von vielem viel: viele Städte (53), viele Einwohner (5,5 Millionen), viel Verkehr auf vielen Autobahnen, viele Hochschulen (22!) mit vielen Studierenden, viele Probleme (ja  …), viel Potenzial (ja!) und gerade ganz viel Aufbruchstimmung (JA!). Wovon das Ruhrgebiet zugegebenermaßen noch zu wenig hat, ist Gründergeist, große Geschichten erfolgreicher Start­ ups, ein gut ausgebautes und vernetztes Ökosystem. Noch! Denn hier tut sich gerade etwas. Wie gesagt, es herrscht Aufbruchstimmung.

Fotos: luna1904/Fotolia, Presseamt, Stadt Bochum, cardephotography/Fotolia

BOCHUM Einw ohne r 2016: 2 Einw ohne r je km : Durchsch nitts alter : Stud ente n: Arbe itslos enqu ote:

364. 742 2.50 4,10 45 Jahre 57.1 49 10,0 0  %

Aber es hat sich eben auch lange Zeit nichts oder nur sehr wenig getan. Für Startup-begeisterte Ruhrgebietsbewohner zum Kopfschütteln unbegreiflich; denn eigentlich hat die Region, übrigens die fünftgrößte Metropolregion in Europa und die größte in Deutschland – in vieler

DORTMUN

Ei nw oh ne r 20 16: Ei nw oh ne r je 2 km : D urch schn it ts al te r: St ud en te n: Ar be it sl os en qu ot e:

D

586.181 2.088,20 43 Ja hr e 51.680 11,20  %

Hinsicht gute Voraussetzungen: Neben der Hochschuldichte haben Dax-Kon­ zer­ ne wie RWE, Eon oder Thyssen­ krupp genauso ihren Stammsitz im Ruhrgebiet wie zahlreiche mittelständische Industrieunternehmen. 155.000 Unternehmen sorgen hier für einen Jahresumsatz von 330 Milliarden Euro. Was die Infrastruktur betrifft, gilt das Ruhrgebiet als die am besten erschlossene Metropolregion in Europa. Doch warum hat es bisher nicht geklappt, eine ruhrgebietsweite Gründerkultur zu schaffen? Einer der Gründe hierfür ist, dass das Ruhrgebiet eine etwas andere Metropolregion ist als beispielsweise Paris, London oder Berlin. Hier gibt es nicht die eine zentrale Stadt der Region. Die Metropole Ruhr besteht aus mehr als 50 Städten – großen wie kleinen. Und jede dieser Städte hat ihren Bürgermeister und Verwaltungsapparat. An einem großen Metropolen-Strang wird selten gezogen. Jede Stadt sorgt sich zunächst um ihr eigenes Wohl. Doch das Engagement einzelner Städte wie Dortmund zum

Früh er Stah lwerk , heut e Nahe rholu ngsg ebiet : der Phoe nix-S ee in Dort mund

der Sta dt hum : das Pan ora ma Im Pla net ari um Boc

berlinvalley.com / 7


RUHRGEBIET

Der Tetraeder in Bottrop: fast vierhundert Stufen für einen grandiosen Ausblick über das Ruhrgebiet

2 016: Ei n w oh n er 2 je k m : er n oh Ei n w r: te al ts it D urch schn n: St u de n te n qu ot e: A rb ei ts lo se

G 491.231 2 .110,10 4 4 Ja hr e 20.274 1 2,40  %

Beispiel, eine Gründerkultur zu fördern, reicht nicht, um einen solchen Aufschwung in der gesamten Region zu bewirken. Das Kirchturmdenken der einzelnen Städte war und ist einer der Hemmschuhe für die Entwicklung eines übergreifenden Startup-Ökosystems Ruhr, auch wenn es hier und da und immer mal wieder Anzeichen für eine Annäherung, für eine Zusammenarbeit gibt. Beispiele sind die gemeinsame Bewerbung der großen Ruhr­gebietsstädte für einen vom Land geförderten Digital-Hub, der heute als Ruhr Hub seinen Sitz in Essen hat, oder die neue Image-Kampagne „Stadt der Städte“, die sich vor allem an Investoren und Fachkräfte richtet, initiiert von der ruhrgebietsweiten Wirtschaftsförderung Business Metropole Ruhr. Hier geht es vor allem darum, den Koh­ lenstaub der vergangenen Berg­­­­bauära

BOTTROP Einwo hner 2016: 2 Einwo hner je km : Durch schnit tsalte r: Stude nten: Arbeit slosen quote: 8 / berlinvalley.com

117.143 1.164,30 45 Jahre 1.300 7,60 %

Ko ke re i Zo llv er ei n: Au f de m Ge lä nd e fa zu r Ku ltu rh au nd di e of fiz ie pt st ad t Ru hr lle Er öf fn un gs 2010 st at t. fe ie r

abzuschütteln. Der klebt nämlich immer noch hartnäckig am Image, das die Außenwelt vom Ruhrgebiet hat.

DAS RUHRGEBIET BESINNT SICH AUF SEINE KERNKOMPETENZEN: INDUSTRIE, HOCHTECHNOLOGIE UND HARTE ARBEIT Herbert Grönemeyers Ode an seine Geburtsstadt Bochum scheint mit der Eingangszeile „Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt“ größeren Bestand zu haben als all die Bemühungen des Ruhrgebiets, sich von einer neuen Seite zu zeigen. Ob als Kulturhauptstadt 2010 mit deutschlandweit renommierten Theater- und Opernhäusern oder als grüne Vorreiter mit Großprojekten wie der Renaturierung der Emscher, einstmals Kloake des Ruhrgebiets, jetzt

Naherholungsgebiet und weltweites Vor­ zeigeprojekt in Sachen Flussumbauten. Spielt alles keine Rolle, wie unlängst eine Studie des Regionalverbands Ruhr zeigte. Mit Innovation und Lebensqualität wird das Ruhrgebiet immer noch nicht in Verbindung gebracht. Natürlich gibt es

„RuhrGründer – Der Guide für Gründer & Startups im Ruhrgebiet“ beleuchtet anhand von Gründerstorys die rasante Entwicklung der StartupSzene. Eine spannende Lektüre für alle ambitionierten Gründerinnen und Gründer, die ihr Startup im Revier aufbauen wollen. Verlag aus dem Pott, ISBN: 978-3-945322-09-3, 15 Euro. Erscheinungstermin: Oktober 2017

Fotos: mrvisual/Fotolia, stefanbi1974/Fotolia

DUISBUR


RUHRGEBIET

ESSEN Einw ohn er 2016: Einw ohn er je km 2: Durchschnit tsal ter: Stud ente n: Arbe itslo senq uote:

582.624 2.769,90 44 Jahr e 70.741 11,30 %

INVESTITIONEN IN STARTUPS Anzahl der Finanzierungsrunden nach Bundesländern

noch genügend graue und hässliche Ecken. Doch wo gibt’s die nicht? Oder um Ruhrgebiets-Autor Frank Goosen beziehungsweise dessen „Oppa“ zu zitieren: „Woanders is auch scheiße“. Zum schlechten Image trägt zudem die scheinbar unendliche Geschichte des Strukturwandels bei, mit der sich die Region seit Jahrzehnten herumplagt. Dabei hat sich hier inzwischen einiges getan. Nach Versuchen, das Ruhrgebiet in eine Dienst­ leistungsgesellschaft oder Brut­ stätte der Kreativwirtschaft zu verwandeln, besinnt sich die hiesige Wirtschaft zunehmend wieder auf ihre Kernkompetenzen: Industrie, Hochtechnologie und harte Arbeit. Für innovative Hightech-Startups zeigen hier vor allem zwei Branchen besonderes Potenzial, zum einen Logistik, wobei allein schon der Duisburger Hafen als größter Binnenhafen Europas eine wichtige Rolle spielt und auch

116 117

Berlin 44 42

Bayern Hamburg

22 21

BadenWürttemberg

18 22

NordrheinWestfalen

16 12

Hessen

15 12 11 3

Sachsen MecklenburgVorpommern

5 6

RheinlandPfalz

3 6

Niedersachsen

3 2

Brandenburg

3 1

Andere

8 4

Quelle: EY Start-up-Barometer

1. HJ 2017 1. HJ 2016

das Hochschulangebot in diesem Bereich wächst, zum anderen Energie- und Umweltwirtschaft. In Sachen energieeffizienter Industrie nimmt das Ruhrgebiet inzwischen deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein und ist bereits jetzt Standort Nummer eins für Umweltwirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Bei der Gründung von Startups in diesen Bereichen spielen die hiesigen Hochschulen natürlich eine wichtige Rolle. Wurde dort das Thema Gründen bisher eher vernachlässigt, zeigt sich ein Wandel. An der Universität Duisburg-Essen beispielsweise gibt es den neuen und fachübergreifenden Studiengang Innopreneurship. Und auch die Technische Universität Dortmund hat ihr Engagement mit dem Centrum für Entrepreneurship & Transfer weiter gestärkt. Die Aufbruchstimmung jedoch, der eigentliche Nährboden für ein wachsendes Startup-Ökosystem, kommt vor allem direkt von der

GELSENKIRCHEN Ein wo hn er 2016: 2 : Ein wo hn er je km r: lte Du rch sch nit tsa n: Stu de nte : Ar be its los en qu ote

260.368 2.481,10 44 Jah re 17.440 14,10  %


Basis, also den Gründern selbst. Das eigene Ding zu starten, ob direkt nach der Uni oder den ersten Jahren im Konzern, bleibt für immer mehr Gründungsinteressierte nicht nur eine Idee, sondern wird immer öfter auch in die Tat umgesetzt. Dabei kommen erfolgreiche Beispiele nicht unbedingt aus den angesprochenen HightechBranchen, sondern aus unterschiedlichen Bereichen. Seien es die SchnäppchenPortale der Uniq GmbH aus Holzwickede, angefangen mit Urlaubsguru, die innerhalb von fünf Jahren ein Unternehmen mit 180 Mitarbeitern hochgezogen haben.

HERNE Ein wo hn er 2016: Ein wo hn er je km 2: Du rch sch nit tsa lte r: Stu de nte n: Arb eit slo sen qu ote:

DIE ENTWICKLUNG DES ÖKOSYSTEMS IST NOCH SEHR FRISCH

DIE ZEHN GRÖSSTEN UNTERNEHMEN IM RUHRGEBIET (nach Mitarbeiterzahl)

Quelle: eigene Recherchen

Thyssenkrupp

156.000

Unternehmensgruppe Tengelmann Rethmann-Gruppe

72.000 69.000

Aldi Nord

60.000

RWE Hochtief Eon

Die Vernetzung und den Austausch untereinander und zunehmend auch mit dem hiesigen Mittelstand und der Industrie wurden und werden maßgeblich von Seiten junger Unternehmen aus angefacht, sei es das Tabu-Thema Scheitern mit den Fuckup Nights auf die Bühnen des Ruhrgebiets zu bringen oder mit dem Ruhrsummit im vergangenen Jahr erstmals eine große Startup-Konferenz zu organisieren, auf der hochkarätige

59.000 51.500 43.000

Aldi Süd

40.100

Deichmann

38.300

Evonik

155.851 3.030,90 45 Jah re – 12,20  %

Oder Employour aus Bochum, das mit Karriereportalen wie Ausbildung.de, den großen Medienkonzernen zuerst den Rang ablief und 2015 schließlich an Gruner + Jahr verkauft wurde. Oder auch das Duisburger Startup Mifitto, das sowohl mit Software als auch mit Hardware E-Commerce revolutionieren will.

35.000

MÜLHEIM 16: Ei nw oh ne r 20 2 km : je r Ei nw oh ne lte r: sa tt ni ch hs Du rc St ud en te n: uo te: Ar be its lo se nq

169. 278 1. 854, 50 46 Ja hr e 5. 150 8, 10  %

Landschaftspark Duisburg: Industriekultur neu in Szene gesetzt

ma n sic h. rtm un d: Hie r tra ut Alt es Ra tha us Do 10 / berlinvalley.com

Städte-Grafiken (Seiten 6 bis 11): Zahlen von Information und Technik Nordrhein-Westfalen, Geschäftsbereich Statistik, Bochum.de, eigene Recherche

RUHRGEBIET


RUHRGEBIET

Teilnehmer aus der gesamtdeutschen Startup-Szene zu Gast waren. Finanzielle und vernetzende Unterstützung findet dieses Engagement der Gründer verstärkt in der etablierten Wirtschaft.

OBERHAUSEN

Ei nw oh ne r 2016 : Ei nw oh ne r je km 2 : Du rchs ch ni tts al te r: St ud en te n: Ar be its lo se nq uo te:

210.934 2. 736, 20 45 Ja hr e – 11,0 0 %

Fotos: Erik/Fotolia, ArTo/Fotolia, ted007/Fotolia

r & Turtle von Ulrich Genth und Heike Mutte Landm arke in Duisbu rg: die Skulpt ur Tiger

Allen voran agiert dabei der Initiativkreis Ruhr, das Wirtschaftsbündnis aus mehr als 70 Konzernen und Unternehmen der Region, der sich die Stärkung der Gründerkultur auf die Fahnen geschrieben hat. Neben der Unterstützung von Event-Formaten oder Szene-Portalen wie Ruhrgründer hat er in Kooperation mit der NRW Bank mit dem Gründerfonds Ruhr einen Venture-Capital-Fonds für Startups der Region aufgesetzt. Darüber hinaus entstehen seit den vergangenen ein bis zwei Jahren über das ganze Ruhrgebiet verteilt immer mehr Coworking Spaces und Startup-Accelerator für unterschiedliche Branchen. Diese Entwicklungen hin zu einem wachsenden Startup-Ökosystem im Ruhrgebiet sind noch sehr frisch, zu frisch, um zu beurteilen, ob der Wandel wirklich gelingen

WITTEN r 2 016: E in w o h n e 2 r je k m : E in w o h n e n it ts a lt e r: D u rch sch n: Stu d e n te : se n q u o te o sl it e A rb

96.70 0 1.335,60 4 5 Ja h re 2.327 7, 10  %

wird. Aber die Aufbruchstimmung, die Lust, etwas in der Region zu bewegen und sein eigenes Ding zu machen, ist ansteckend. Deswegen noch einmal ein herzliches Willkommen in der wenigstens schon mal gefühlten Startup-Metropole Ruhrgebiet!

Für Ruhr-Start-ups

CARMEN RADECK bloggt auf Ruhrgruender.de über die Gründerszene des Ruhrgebiets. Als Co-Initiatorin des Ruhrsummit und der Daten­bank Startupsruhr.de will sie die Startups der Re­ gion sichtbarer machen. ruhrgruender.de

Für Business Angels

Kapital

Dealflow

Know-how

Matching

Pitches

Investor Readiness

Feedback

Erfahrungsaustausch

Kontakte

Netzwerk

info@baar-ev.de | 0201 89415 34 Semperstraße 51 | 45138 Essen | Metropole Ruhr Die Business Angels Agentur Ruhr e.V. (BAAR) ist das Netzwerk der Angel Investoren der Metropole Ruhr. Hier finden Start-ups ihren Angel mit Kapital und Know-how direkt vor Ort.

www.baar-ev.de


S TA R T H E L F E R

STARTHELFER

Viele Organisationen unterstützen Startups im Ruhrgebiet. Wir stellen einige vor

SCHACHT ONE Stadt: Essen Schacht One unterstützt die Geschäftsbereiche des Private-Equity-Unternehmens Haniel bei ihren digitalen Herausforderungen und arbeitet auch mit Startups zusammen, um die Brücke für Projekte mit ihren Unternehmen zu schaffen. Der Fokus liegt auf B2B-Startups aus den Bereichen Customer Analytics, Platform Business und Data Science. Bisher sind daraus verschiedene Projekte entstanden, darunter Prüfplaner, Schrott-muss-weg.de, Deinschrottplatz.de und Officeguerilla.

schacht.one

WORK DIGITAL Stadt: Dortmund Im Juli startete Work Digital mit fünf Startups in die erste Runde. Die Gründer bekommen kostenlose Plätze im Coworking Space Work Inn in Dortmund und werden von je einem Mentor betreut. Die Startups pitchen im Laufe der drei Monate auf zwei Pitchdays und am Ende auf dem Ruhrsummit. Work Digital arbeitet mit Partnern aus dem Mittelstand zusammen, um Synergien zu schaffen und Partnerschaften zu vermitteln.

kmu-digital.net

IMPACT HUB RUHR Stadt: Essen 16.000 Mitglieder an 90 Standorten weltweit – dieses Netzwerk bietet der Impact Hub Ruhr. Auch in Essen unterstützt die Organisation Start­ ups und bietet seit Mai 2017 einen Coworking Space und verschiedene Event-Formate, in denen Gründer das unternehmerische Handwerkszeug lernen und vertiefen können. Zusätzlich gibt es Hackathons zu Themen wir Education Technology oder Climate Change.

ruhr.pilot.impacthub.net

12 / berlinvalley.com


S TA R T H E L F E R

RUHR-UNIVERSITÄT BOCHUM Stadt: Bochum Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) bietet Startups kostenlose Beratung, Räumlichkeiten und begleitet die Projekte von der Idee bis zur Gründung. Das Angebot richtet sich an Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiter und Alumni der RUB und anderer Universitäten in der Region. Die RUB ist regelmäßig die erfolgreichste Hochschule aus NRW im Programm „Start-up-Hochschul-Ausgründungen“

ruhr-uni-bochum.de

STARBUZZ Stadt: Mülheim Starbuzz fördert Startups, die neue Lösungen für die Bereiche Handel, E-Commerce und Logistik entwickeln. Die erste Runde ist bereits beendet, bis zum 15. November können Startups sich noch für den zweiten Batch bewerben. Der Accelerator bietet Startups ein dreimonatiges Programm, mit dem die Gründer ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln und skalieren können. In diesem Rahmen können die Startups auf das Know-how von etwa 50 Mentoren und 30 Partnerunternehmen zurückgreifen. Die größte Stärke von Starbuzz ist das Netzwerk aus großen Partnerunternehmen wie Aldi Süd, Tengelmann, T-Systems, Eismann oder Fressnapf.

Fotos: Schacht One, Impact Hub Ruhr, Work Inn, RUB, Starbuzz, CET/TU Dortmund

starbuzz.ruhr

CENTRUM FÜR ENTREPRENEURSHIP & TRANSFER Stadt: Dortmund Studierende, Absolventen und Mitarbeiter der TU Dortmund finden im Centrum für Entrepreneurship & Transfer (CET) ein umfassendes Veranstaltungsangebot. Im vergangenen Jahr gab es rund 20 Workshops, eine Summer School und das Startup Weekend Ruhr. Außerdem verleiht das CET jedes Jahr einen Award für die erfolgreichste Gründung der TU Dortmund. Die Mitarbeiter des CET beraten unter anderem bei Fragen zur Finanzierung oder der Verwertung von Patenten und helfen bei der Umsetzung neuer Geschäftsmodelle.

tu-dortmund.de berlinvalley.com / 13


INTERVIEW

MASTERPLAN SEGMENT: BILDUNG SITZ: BOCHUM GRÜNDUNG: 2016 GRÜNDER: DANIEL SCHÜTT UND STEFAN PEUKERT MITARBEITER: 10

masterplan.com Action: Das Team von Masterplan beim Dreh für den Onlinekurs zur Digitalisierung

Daniel Schütt und Stefan Peukert gründen bereits zum zweiten Mal in Bochum. Mit Masterplan wollen sie Unternehmen helfen, ihrem Team die Kompetenzen für die Digitalisierung zu vermitteln Daniel, Stefan, was ist Masterplan? Daniel: Mit Masterplan.com wollen wir Deutschland digital noch wettbewerbsfähiger machen. Wir sind davon überzeugt, dass es neben dem Abbau von Ängsten gegenüber der Digitalisierung und dem Aufbau neuartiger Organisationsstrukturen auf eine grundlegende digitale Bildung aller Mitarbeiter ankommt. Digitale Innovation kann nämlich nicht ausschließlich von außen in ein Unternehmen gebracht werden, sondern muss von innen kommen. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit den besten digitalen Koryphäen den ersten strukturierten E-Learning-Grundkurs für digitale Kompetenzen entwickelt. Was ist der Unterschied zu anderen E-Learning-Plattformen? Daniel: Wir wollen das Thema cool machen. Das Portal funktioniert am Computer, Handy und Tablet, man sam­ melt Punkte und steigt in verschiedene Level auf. Es gibt viel Interaktion. Und wir achten sehr stark auf qualitativ hochwertigen Content. 14 / berlinvalley.com

​ erdet ihr weitere Kurse W produzieren? Stefan: Wir starten jetzt erst mal mit einem umfangreichen Grundkurs und dann kommen noch weiterführende Kurse. Ob es da nur um Digitalisierung geht oder ob wir die Plattform auch für anderen Content öffnen, ist noch völlig offen. Erst mal sehen wir, wie sich Masterplan entwickelt. Wie ist die Idee für Masterplan entstanden? Daniel: Bei Employour hatten wir schnell angefangen, unser Team zu schulen und ihnen digitale Themen zu vermitteln. Wenn man ein Unternehmen digitalisieren will, muss das von innen heraus kommen und jeder Mitarbeiter muss zumindest ein Grundwissen zu digitalen Themen haben. Wir wollen unseren Kunden dabei helfen, die Digitalisierung durch die ganze Organisation zu tragen. Ihr gründet zum zweiten Mal in Bochum. Was gefällt euch hier? Stefan: Wir haben beide in Witten studiert und da lag Bochum für unser erstes Startup nahe. Jetzt kennen wir uns hier gut aus und haben ein großes Netzwerk aus Unternehmen und möglichen Mitarbeitern. Wir brauchten hier einfach keine Eingewöhnungszeit mehr. Durch die hohe Dichte guter Unis finden wir schnell junge, motivierte Kollegen

und da die Infrastruktur im Ruhrgebiet und im Rheinland top ausgebaut ist, können wir Mitarbeiter aus einem sehr großen Umkreis rekrutieren. Es gibt hier außerdem recht wenige Startups, die um digital­affine Leute konkurrieren. Wie schätzt ihr die Gründerszene im Ruhrgebiet ein? Stefan: Sie wächst. Als wir 2011 hier gestartet sind, haben wir kaum etwas von einer Szene wahrgenommen. Jetzt passiert mit Stammtischen, Ruhrsummit, Ruhrhub und anderen Organisationen schon eini­ ges und man hört auch etwas von der Szene um sich herum.

Das Gespräch führte Anna-Lena Kümpel.

DANIEL SCHÜTT UND STEFAN PEUKERT kennen sich vom Studium an der Universität Witten/Herdecke und gründeten das Startup Emloyour in Bochum. Seit dem Exit 2015 arbeiten sie an ihrem neuen Unternehmen Masterplan. masterplan.com

Fotos: Masterplan

„WIR BRAUCHEN KEINE EINGEWÖHNUNGSZEIT“


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„BUNT GEMISCHT UND VIELFÄLTIG“ Im Ruhrgebiet suchen Industrieunternehmen neue Ideen für ihre Zukunft – eine Chance für findige Startups, erklärt EY-Partner Titus Zwirner. Eine lebendige Gründerszene sorgt für Innovationen.

entscheiden sich für Standorte im Ruhrgebiet und gestalten den Wandel mit. Sie entwickeln auch innovative Mobilitäts- und Energiekonzepte für diesen Ballungsraum mit seinen fünf Millionen Menschen.

Titus, das Ruhrgebiet steht für die klassische Industrie. Gibt es überhaupt ein funktionierendes Ökosystem für Start-ups? Ja. In den vergangenen Jahren ist eine spannende Szene gewachsen. Das liegt an der hohen Industriedichte mit großen und mittelständischen Unternehmen. Sie transformieren ihre Geschäftsmodelle, Start-ups liefern dazu oft die Innovationen. Eine perfekte Symbiose. Viele Start-ups entstehen im Ingenieurumfeld. Auch die Digitalisierung kommt nicht zu kurz. Die Szene ist bunt gemischt und vielfältig.

„START-UPS FINDEN IM RUHRGEBIET INTERESSANTE PARTNER, GUT AUSGEBILDETEN NACHWUCHS UND EINEN GROSSEN MARKT“

Wie unterscheidet sich die Startup-Landschaft im Ruhrgebiet von Berlin? Die Firmengründer im Ruhrgebiet sind oft bodenständiger und arbeiten nicht immer auf den großen Exit hin. Sie setzen sich häufig moderate Wachstumsziele. Die Ideen sind nicht auf den schnellen Erfolg getrimmt. Diese Haltung kommt bei Investoren gut an. Wo siehst du Nachholbedarf? Bei der Gründermentalität und der Ausbildung an Fachhochschulen sowie Universitäten. Für gut ausgebildete Menschen im Ruhrgebiet war die Karriere in einem etablierten Unternehmen vielfach der Normalfall. Die Zahl an Gründungen aus den Universitäten ist immer noch zu gering. Ein Start-up wird von vielen Absolventen nicht als erste Option angesehen. Aber: die positive Veränderung ist klar erkennbar. Dazu tragen Lehrstühle für Entrepreneurship bei und die Zahl der Kooperationen zwischen Industrie und Hochschulen nimmt erfreulicherweise zu. Leisten Start-ups einen positiven Beitrag zum Strukturwandel? Ja, definitiv. Sie bringen neues Wissen und Bewegung ins Ruhrgebiet. Was mich positiv stimmt: Die ersten ‚externen‘ Unternehmen

Welchen Tipp gibst du einem Start-up, das sich für das Ruhrgebiet entscheidet? Das Netzwerk ist der Erfolgsfaktor. Neben öffentlichen Initiativen wie Businessplanwettbewerben und Technologiezentren von Universitäten oder der Fraunhofer-Gesellschaft haben sich eine Reihe privater Formate entwickelt. Von den Ruhrpott-Legenden über die StartupNights bis hin zum RuhrSummit finden Events für Start-ups statt. Firmengründer sollten sich dort vernetzen.

TITUS ZWIRNER ist Partner bei EY. Er leitet die Start-up-Initiative von EY in Nordrhein-Westfalen. start-up-initiative.ey.com

Wie begleitet EY junge Gründer? Wir unterstützten Start-ups in allen Phasen. Und, ganz wichtig: ob Steuer-, Rechts- oder Bewertungsexperte – wir können Gründern und Investoren zu fast jeder Fragestellung eine hohe Qualität zu fairen Preisen aus einer Hand anbieten. Wir sehen uns auch als Vermittler zwischen Start-ups auf der einen und Investoren auf der anderen Seite. Wir veranstalten im Ruhrgebiet Events zu Themen wie Smart Cities oder Smart Energy oder Pitching-Events, bei denen Firmengründer ihre Ideen vor Investoren präsentieren können. Hier wird oft die Basis für eine spätere Zusammenarbeit gelegt.

Start-ups im Ruhrgebiet liefern innovative Ideen und gestalten so den Strukturwandel mit.


JURY

DIE JURY Die Statements der Experten-Jury zum Startup-Ökosystem an der Ruhr

Die Liste der Startups aus dem Ruhrgebiet war lang. Wir haben recherchiert, nach Empfehlungen gefragt und Bewerbungen von Startups* gesichtet. Von den mehr als 130 Vorschlägen haben es 68 auf die Shortlist geschafft. Die Entscheidung, welche davon aktuell am spannendsten sind und im Heft porträtiert werden sollen, wollten wir aber nicht alleine treffen.

Deshalb haben wir eine Expertenrunde zusammengestellt, die sich mit Startups ebenso auskennt wie mit dem Ruhrgebiet. Die Startups, die bei der Abstimmung die meisten Punkte erhalten haben, stellen wir in der anschließenden Sonderstrecke vor. Die Reihenfolge wurde allein nach inhaltlichen und gestalterischen Aspekten festgelegt und stellt keine Rangfolge dar.

KAI FIGGE Gründer und Vorstand, G DATA Software AG Das Ruhrgebiet ist ein dichter und spannender Ballungs- und Wirt­ schaftsraum mit vielen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Uni­ versitäten. Früher wurde hier Kohle abgebaut und Stahl gekocht, heute werden richtungsweisende und innovative Ideen geboren, daher ist das Ruhrgebiet ein idealer Standort für Startups. GREGOR BOLDT Bereichsleiter Strategische Kommunikation/Pressesprecher, Business Metropole Ruhr GmbH

KRISTIN MOELLERING Redakteurin Venture Daily, NKF Media GmbH

In der Metropole Ruhr bieten sich Startups so viele Freiheiten, sich auszuprobieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, wie es sie sonst in Deutschland kein zweites Mal gibt. Die Region ist im Aufbruch. Wer eine gute Idee hat, findet hier die Partner, die dabei helfen, sie in die Tat umzusetzen. Wir, die regionale Wirtschaftsförderung Business Metropole Ruhr GmbH, bieten als Dienstleister und Projektentwickler gern unsere Unterstützung an.

Das Startup-Ökosystem Ruhr läuft bisher unter dem Radar. Oft liegt der Fokus auf den deutschen Städten Hamburg, Frankfurt, München und allen voran Berlin. Dabei besitzt die Metropole Ruhr ein einzigartiges Profil: Hier trifft die alte auf die neue Wirtschaft, Industrie auf Digitalisierung – ein dynamisches Experimentierfeld, das viel Raum für Innovation bietet.

DIRK OPALKA Geschäftsführer, Initiativkreis Ruhr GmbH Das Ruhrgebiet hat alles, was ein Startup-Hotspot braucht. Es ist die Hightech-Region der kurzen Wege. Nirgends sonst gibt es so viele Hochschulen, Forschungsinstitute und Weltkonzerne auf so engem Raum. Mit seinem Gründerprogramm hilft der Initiativkreis Ruhr als stärkstes regionales Wirtschaftsbündnis Deutschlands innovativen, wissensgetriebenen und industrieorientierten Firmenstartern auf die Sprünge. Dafür stellen seine Mitgliedsunternehmen ihr Netzwerk, ihr Know-how und über den Gründerfonds Ruhr auch das nötige Risikokapital bereit. 16 / berlinvalley.com


Fotos: Business Angels Netzwerk Deutschland, Michael Neuhaus, Ruhr:Hub, Business Metropole Ruhr, G Data, Initiativkreis Ruhr

JURY

PETRA HARTJES Geschäftsführende Gesellschafterin, s+p VV GmbH Die Städte der Metropole Ruhr fokussieren sich auf Schwerpunkte der Szene, zum Beispiel Dortmund auf Logistik oder Bochum auf Bio- und Nanotechnologie sowie Medizin. Startups finden hier günstige Bedingungen, angefangen von Räumlichkeiten bis hin zu Business Angels zur Finanzierung ihrer Vorhaben. Ich wünsche mir, dass zukünftig das finanzielle Engagement für Startups so selbstverständlich behandelt wird wie das Investieren in Aktien und Fonds.

DR. UTE GÜNTHER Vorstand, Business Angels Agentur Ruhr e. V. (BAAR)

ALEXANDER HÜSING Chefredakteur, deutsche-startups.de Nordrhein-Westfalen bietet Grün­ dern enorm viele Möglich­keiten, und zwar nicht nur Köln oder Düsseldorf, sondern vor allem das Ruhr­gebiet. Der Kohlenpott, meine alte Heimat, erwacht gerade, es entstehen immer mehr Startups. Events wie der Ruhr­ summit, die Startupweek Ruhr und die Startup-Nights vernetzen die Szene. Mit dem Gründerfonds Ruhr gibt es endlich auch einen Investor, der gezielt neue Ideen aus der Region fördert.

Startup Ruhr! Konzentrieren, fokussieren, bündeln, das Ruhrgebiet als Ganzes wahrnehmen. Und darüber reden! Es gibt sie, die großartigen Startups am Standort Ruhr, die Leuchtturmprojekte der Gründerunterstützung. Was fehlt, ist ein Startup-Ökosystem Ruhr, das die kommunalen und teilregionalen Grenzen überwindet, die Stärken und Potenziale der Region als größte Agglomeration Deutschlands mit einem breiten, innovativen Mittelstand in Szene setzt und die Leitmärkte der Region in den Blick nimmt.

CARMEN RADECK Gründerin und Chefredakteurin, RuhrGründer Es herrscht Aufbruchstimmung im Ruhrgebiet! Die Gründerszene wächst und bildet starke Netzwerke. Immer mehr Startup-Begeisterte entwickeln innovative Ideen und wagen es, ihr eigenes Ding zu starten. Wenn alle in der Region jetzt an einem Strang ziehen – Gründer, Industrie, Wirtschaft und Verwaltung – dann werden hier im Revier großartige Dinge entstehen.

SEBASTIAN DEUTSCH Mitgründer, 9elements

* Mindestkriterien für die Startups: + nicht älter als zehn Jahre + gegründet in oder Sitz im Ruhrgebiet + innovatives Geschäftsmodell oder Produkt

Das Ruhrgebiet ist eine völlig unterschätzte Region: Wir haben sehr gute Universitäten mit innovati­ven Absolventen, die Städte bieten eine hohe Lebens­ qualität und bezahlbare Mieten. Als Startup ist man hier nicht eins von tausenden. Vielleicht ist es nicht ganz so einfach, Investoren zu treffen – aber wenn man spannende Projekte verfolgt, dann gibt es auch hier Leute, die einen unterstützen. berlinvalley.com / 17


S TA R T U P S

SEGMENT: URBAN GARDENING SITZ: ESSEN GRÜNDUNG: 2012 GRÜNDER: BIRGER BROCK, TOBIAS PAULERT MITARBEITER: 8

ackerhelden.de

Gärtnern mit Ausblick: Die Hochbeete des Startups aus Essen lassen sich überall dort aufstellen, wo sie gebraucht werden.

ACKERHELDEN

Supermarkt kann jeder – echte Helden ackern selbst!

Mie tgä rte n ens mit tel aus den Ern tef risc h: die Leb

18 / berlinvalley.com

Landwirtschaft sowie regionale und saisonale Ernäh­ rung eröffnen – für die Ackerhelden die drei Muss-Kriterien für eine wirklich nachhaltige Ernährung und ein nachhaltiges Einkaufsverhalten. EINE LÜCKE GEFÜLLT Die Idee der Selbsternte-Mietgärten ist zwar nicht ganz neu. Bisher fehlte aber ein Anbieter, der das Konzept bundesweit nach höchstem Qualitätsstandard umsetzt. Diese Lücke schließen die Ackerhelden. Sie sind der bisher einzige Anbieter, der bundesweit biozertifiziert arbeitet. Neu ist auch ihre Adaption des Mietgarten-Konzepts für den B2B-Markt in Form einer nach Präventionsgesetz förderfähigen Maßnahme für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Hierzu haben die Helden das Kernprodukt um maßgeschneiderte digitale und analoge Ernährungsberatungsmodule ergänzt. Mit dem gemeinnützigen Projekt „Acker­ helden­machen Schule“ stellt das Startup

Set zen auf nac hha ltig e Ern ähr ung : die bei den Grü nde r Tob ias Pau lert und Birg er Bro ck

Gemüsegärten für Schulen und Kitas zur Verfügung und leistet so auch einen wichtigen Beitrag zur Ernährungsbildung von Kindern. Das Jahr 2018 steht unter dem Motto Skalierung: Geplant sind neben einem massiven personellen Wachstum vor allem weitere In­vestitionen.

Fotos: Ackerhelden, Mike Henning

D

ie Ackerhelden vermieten deutschlandweit und in Österreich vorbepflanzte BioGemüsegärten und Bio-Hochbeete an Unternehmen, Städte und Privatkunden und machen mit einer ganzheitlichen Beratung „vom Acker bis in die Küche“ auch Gemüsebau­ anfänger zu kleinen Ökobauern. Mit ihren „schlüsselfertigen“ Gemüse­ gärten wollen die Gründer die Einstiegs­ hürde für Kunden senken und ihnen neue Blickwinkel auf ökologische


S TA R T U P S

MOTIONWERK Seamless Mobility as a Service

G

Fotos: Motionwerk

emeinsam mit Mobilitätsun­ ter­nehmen, Energieversor­gern und wissenschaftlichen Institu­ tionen arbeitet Motionwerk am Auf­ bau eines dezentralen, offenen Mobilitäts­ netz­werks, das alle Module miteinander verbindet und für jeden leicht zugänglich ist. Die Basis bildet die BlockchainTechnologie als Trans­ aktionsplattform. Das erste Produkt des Startups aus Essen ist Share&Charge: ein Blockchainbasiertes Netzwerk für Ladestationen und Elektroautos aller Art, unabhängig von Herstellern oder Stromanbietern. GEGEN DIE REICHWEITEN-ANGST Share&Charge löst zwei Probleme auf einmal: zum einen die Angst von Elektroautofahrern, mit der getankten Menge Strom nicht mehr bis zur nächsten Ladesäule zu kommen, zum anderen die geringe Auslastung von privaten Ladestationen. Denn: In

Deutschland gibt es nur etwa 3700 öffent­ liche, aber mehr als 60.000 pri­ vate Ladestationen für Elektroautos. Diese bisher weitgehend ungenutzte Ladeinfrastruktur wird mit Share&Charge für jeden Elektroautofahrer zugänglich. BLOCKCHAIN-BASIERTE LÖSUNG Über die Share&Charge-App finden Fahrer von Elektroautos unkompliziert Ladestationen in ihrer Nähe. Die getankte Menge an Strom wird durch die Nutzung der Blockchain über einen Chip in der Ladesäule abgerechnet. Die Besitzer der Ladestationen können dabei zwischen verschiedenen Tarifen wählen, zu denen sie die Elektroenergie zur Verfügung stellen wollen. Die Abrechnung erfolgt einfach und transparent durch Share&Charge. Aktuell sind bereits mehr als 1200 Ladesäulen mit der Lösung von Motionwerk nutzbar – und es sollen noch viele weitere hinzukommen.

Unkompliziert aufladen: das Share&Charge-Konto

SEGMENT: SOFTWARE AS A SERVICE SITZ: ESSEN GRÜNDUNG: 2017 GRÜNDER: DIETRICH SÜMMERMANN MITARBEITER: 8 INVESTOREN: INNOGY VENTURES GMBH

motionwerk.com

Transparentes System: Mit der App haben Elektroautofahrer und Besitzer von Ladestationen jederzeit den Überblick über die getankte und verkaufte Menge Strom.

berlinvalley.com / 19


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SEGMENT: IT SITZ: DUISBURG GRÜNDUNG: 2017 GRÜNDER: PATRICK SCHNEIDER, DR. NICOLAI ERBS, KOLJA LUBITZ MITARBEITER: 3 INVESTOREN: EXIST-STIPENDIUM

privalino.de Will die Online-Kommunikation für Kinder sicherer machen: das Gründerteam von Kitext

KITEXT G

rundschulkinder mit eigenem Smartphone sind längst keine Seltenheit mehr. Bei der Kommunikation im Internet begegnen sie allerdings nicht nur Freunden. Sogenannte Cyber-Groomer schreiben Kinder in Chats an und versuchen, sich ihr Vertrauen zu erschleichen. Damit wird es ihnen möglich, an private Informationen und Fotos zu gelangen oder sogar persönliche Treffen zu vereinbaren. Pro Jahr werden nur wenige Tausend solcher Straftaten angezeigt – die Dunkelziffer liegt laut Experten allerdings im Millionenbereich, denn Kinder melden sexuelle Übergriffe in der Online-Kommunikation meist nicht von sich aus. MACHINE LEARNING Da kommt die Software von Kitext ins Spiel. Mit dem Instant Messenger Privalino hat das Duisburger Startup eine Sicherheitstechnologie entwickelt, die Kinder bei der Online-Kommunikation schützt. Im Unterschied zu anderen 20 / berlinvalley.com

Anbietern setzt Privalino dabei weder auf Vollüberwachung des Kindes, noch auf einfache Wortlisten mit verdächtigen Begriffen, sondern auf Machine Learning. Die Software kann damit den Schreibstil eines Chatpartners analysieren und erkennen, ob es sich um einen Pädokriminellen handelt. Besteht ein hinreichender Verdacht, warnt Privalino die Kinder und ihre Eltern.

„WICHTIG IST UNS VOR ALLEM, MÖGLICHST VIELE KINDER ZU SCHÜTZEN“ KINDERSICHERES SMARTPHONE Hinter dem jungen Unternehmen stehen die beiden Informatiker Nicolai Erbs und Kolja Lubitz sowie Medienwissenschaftler Patrick Schneider. Gründer Erbs hat zu

den Themen maschinelle Lernverfahren und Sprachanalyse promoviert. Der Vortrag eines belgischen Professors brachte ihn darauf, die Themen Kindersicherheit im Internet und Machine Learning weiterzuspinnen und schließlich gemeinsam mit seinen Mitgründern professionell umzusetzen. In den kommenden fünf Jahren will das junge Tech-Unternehmen in den internationalen Markt vordringen und weitere Mitarbeiter einstellen. „Wichtig ist uns vor allem, möglichst viele Kinder zu schützen. Im Idealfall haben im Jahr 2021 die meisten Kinder Privalino auf ihrem Smartphone installiert. Und auch die meisten Betreiber von Plattformen mit Chat-Funktion sind sicher für Kinder”, beschreibt Mitgründer Patrick Schneider die Vision des Teams. Um diese Ziele zu erreichen und ein kin­ dersicheres Smart­phone mit Privalino anbieten zu können, streben die Gründer von Kitext eine Kooperation mit einem Telekommunikationsunternehmen an.

Foto: Privalino

Kinder chatten sicher


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BENYOO Betriebliches Gesundheitsmanagement der nächsten Generation

D

Foto: Benyoo

ie digitale Plattform für betriebliches Gesundheitsmanage­ ment (BGM) richtet sich an Unternehmen, die ihre Mitarbeiter als wichtigste Ressource sehen und auf einem hohen Gesundheitslevel ganzheitlich unterstützen wollen – auch über den klassischen Rückenkurs hinaus. GANZHEITLICHER ANSATZ Basierend auf den drei Säulen Bewegung, Ernährung und Psyche entwickelt das Team von Benyoo gemeinsam mit dem Unternehmen individuelle und fachlich hochwertige Inhalte für das BGM ihrer Mitarbeiter, die in Form von redaktionellen Artikeln, Ernährungs- und Trainingsplänen sowie Videos umgesetzt werden. Das Startup aus Mülheim kann dafür auf ein Netzwerk von 120 Gesundheitsexperten

SEGMENT: HEALTHTECH SITZ: MÜLHEIM AN DER RUHR GRÜNDUNG: 2016 GRÜNDER: ANDRE ACHTERMEIER, TOM CONRADS, STEPHAN LUCKA, EVA WOSKO-CONRADS MITARBEITER: 5

benyoo.de zurückgreifen. Auch wer keine digitale Umsetzung wünscht, ist bei Benyoo richtig. Mit zwölf Standorten berät das Team deutschlandweit zu allen Fragen rund um das Thema BGM. Workshops, Fokusgruppen und individuelle Termine mit Experten runden das Angebot ab. In Planung sind neben der Umsetzung weiterer Module das Erschließen neuer Märkte in Österreich und der Schweiz sowie die Entwicklung einer englischsprachigen Version, die dem Startup den Eintritt in die Konzerne erleichtern soll.

Für unterwegs: Hintergrundwissen im Pocket format

Deutsche Bank

Ihr Startup-Team in Rhein-Ruhr Wir begleiten junge, schnell wachsende Unternehmen auf ihrem Weg – ganz persönlich und direkt vor Ort. Unsere Betreuung geht dabei weit über die Beratung in Finanzfragen hinaus: Von der Gründung über die Internationalisierung bis zum Börsengang kennen wir als erfahrene Experten die Chancen und Risiken für Startups ebenso gut wie die Branchen und Technologien. Profitieren Sie in jeder Entwicklungsphase von unserem Know-How und unserem umfangreichen Netzwerk von Unternehmen, Acceleratoren und Investoren. deutsche-bank.de/startups /deutschebankAG #deutschebankAG

Seed. Grow. Expand. Deutsche Bank für Startups

Wir sind für Sie da – in allen Entwicklungsphasen und Märkten Ihres Startups.


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PFLEGIX M

ehr als 2,6 Millionen Pflegebedürftige gibt es in Deutschland, viele davon werden zu Hause betreut. Die Angehörigen brauchen oft Unterstützung. Die Plattform Pflegix vermittelt freiberufliche Helfer für die ambulante Pflege. Geschulte Kräfte können anspruchsvolle Pflegedienstleistungen erbringen, andere erledigen Einkäufe, helfen beim Putzen und unterstützen Senioren, im Alltag aktiv zu bleiben. Zu den Suchenden gehören neben Senioren auch Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt, Familien mit kleineren Kindern und Berufstätige, die sich nicht im vollen Maße um den eigenen Haushalt kümmern können. Pflegix unterstützt sie dabei, die richtigen Helfer zu finden und bindet außerdem alle Zuschuss- und Fördermöglichkeiten ein. So werden die

Leistungen bezahlbarer und teilweise sogar voll erstattet. Die registrierten Helfer arbeiten selbstständig. Be­ zahlung und Umfang der Beschäftigung vereinbaren Auf Erfo lgsk urs: Pfleg ix-Gr ünde Auftraggeber und Auf­ r Andr eas Helg et, Patr ick Schr amo wski und Tim tragnehmer individuell. Ihre Kahr man n Leistungen werden in Form von Ver­ trauenspunkten bewertet, um den Auftraggebern Sicherheit zu geben. Herdecke kennen. Tim hatte sich bereits Über die Plattform sind sie außerdem mit dem Pflegemarkt auseinandergesetzt, bis zu einer Summe von drei Millionen Andreas und Patrick brachten das techniEuro haftpflichtversichert. Pflegix finan- sche Know-how mit. Im vergangenen Jahr ziert sich über eine kleine Provision, haben sich bereits mehr als 7500 Helfer die Auftraggeber bei erfolgreicher Ver­ auf der Plattform angemeldet. Pflegix hat mittlung bezahlen. sein Gebiet auf mehr als 30 Städte ausgeweitet und das Hamburger Unternehmen STARKES WACHSTUM Hellocare übernommen. Aktuell steckt Die Gründer Andreas Helget, Tim das Startup mitten in seiner ersten Kahrmann und Patrick Schramowski Investitionsrunde. Ziel ist es, das Team zu lernten sich am Entrepreneurship vergrößern und die Dienstleistung weiter Zentrum Witten der Universität Witten/ zu professionalisieren.

Unterstützung im Alltag: Die Pflegix-Helfer ergänzen und entlasten institutionelle Pflegedienstleister.

SEGMENT: HEALTHCARE SITZ: WITTEN GRÜNDUNG: 2016 GRÜNDER: ANDREAS HELGET, TIM KAHRMANN, PATRICK SCHRAMOWSKI MITARBEITER: 5

pflegix.de

22 / berlinvalley.com

Foto: Pflegix

Plattform-Ökonomie in der Pflege


Geschenke mit

MĂ„Hwert!

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ÜBERBLICK

Cluster Akteur WIT 7Mind

34

E

Ackerhelden

18

MH

Benyoo

21

GE

C/O Raum für Kooperation

38

E

Camp Essen

38

DO

Centrum für Entrepreneurship & Transfer

12

E Conjoule

28

BO

Crosslantic

36

BO

Die Bewerbungsschreiber

29

DO

Digital Hub Logistics

44

DO

Doks Innovation

44

DO

Gastrohero

28

E

Impact Hub Ruhr

12

E Intrapore

33

DU

Kitext

20

DO Logarithmo

31

BO

Masterplan

14

DU

Mifitto

30

DO

Motionminers

45

E Motionwerk

19

WIT Pflegix

22

BO Physec

26

DO Rent24

38

DU Replex

33

BO

Ruhr-Universität Bochum

12

E

Ruhr Hub

38

E

Schacht One

12

DU

Social Impact Lab

38

MH Starbuzz

12

DO Urlaubsguru

32

DO Volterion

35

DO

Work Digital

12

DO

Work Inn

38

BO Zolitron

DAS

Seite

BOTTROP

OBERHAUSEN

8

MOERS

4

DUISBURG

2 MÜLHEIM AN DE

45

Startup-Hotspots und Anzahl der Erwähnungen im Heft 24 / berlinvalley.com


ÜBERBLICK

STARTUP-ÖKOSYSTEM

Startups, Starthelfer und Coworking: Hier trifft sich die Gründerszene im Ruhrgebiet

HAMM

RECKLINGHAUSEN

HERNE 1 GELSENKIRCHEN

8 ESSEN

11 DORTMUND

6 BOCHUM 2

WITTEN

ER RUHR

HAGEN

berlinvalley.com / 25


S TA R T U P S

PHYSEC IT-Sicherheit für das Internet der Dinge und der Wertschöpfungskette nur selten akzeptiert und daher meist schwache Sicherheitskonzepte eingesetzt.

SICHERHEIT VERSUS KOMPLEXITÄT Auf die Frage, wie man höchstmögliche Sicherheit in die eingebetteten Systeme bekommt, haben die Hersteller derzeit die Wahl zwischen einfachen aber unsicheren Sicherheitskonzepten wie vorverteilten kryptographischen Schlüsseln (pre-shared-keys) oder sicheren aber komplexitätserhöhenden Sicherheitskonzepten (public-key-infrastructure). In der Praxis werden die höheren Komplexitäten in der Produktion

Physec hat sich auf angewandte Kryptographie im Internet der Dinge spezialisiert und kombiniert die Einfachheit der pre-shared-keys mit der hohen Sicherheit der public-key-infrastructure in einem ganzheitlichen Konzept. Ihr Produkt, der IoTree bietet höchste Sicherheit für IoT-Geräte, von der authentischen Schlüsseletablierung bis zum Geräte- und Schlüsselmanagement und ermöglicht so eine einfache und sichere Digitalisierung von Produkten

SCHNELLE, SICHERE UND EINFACHE DIGITALISIERUNG VON PRODUKTEN UND PROZESSEN

Die IoT-Kryptographen: Heiko Koepke und Christian Zenger, Gründer und Geschäftsführer von Physec

26 / berlinvalley.com

und Prozessen. Die Lösung ist branchenunabhängig und sorgt für schnell, sicher und unkompliziert digitalisierte Geschäftsmodelle und Datenerfassung. NÄHE ZUR WISSENSCHAFT Das Startup ist ein Spin-off des europaweit führenden Horst Görtz Instituts für IT-Sicherheit in Bochum. Die herausragenden Forschungsergebnisse von Christian Zenger legten hier den Grundstein für das Unternehmen. Die Gründer profitieren auch weiterhin von der Nähe zum Studiengang IT-Sicherheit.

SEGMENT: INTERNET OF THINGS SITZ: BOCHUM GRÜNDUNG: 2014 GRÜNDER: DR. HEIKO KOEPKE, DR.-ING. CHRISTIAN ZENGER MITARBEITER: 20

physec.de

Fotos: Physec

D

as Internet der Dinge verknüpft die digitale Welt mit der physischen. Dabei steht die Frage nach der Sicherheit immer wieder im Zentrum, insbesondere bei der Nutzung der Technologie in Unternehmen. Die Schlüsseletablierung und das Schlüsselmanagement sind die größten Probleme bei IoT-Geräten und immer wieder verantwortlich für erfolgreiche Angriffe.


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EUROPAS GRÖSSTER HIGHTECH-INKUBATOR Start up with professional support at TechnologieZentrumDortmund! Das TechnologieZentrumDortmund, kurz TZDO, ist mit seinen Kom­pe­tenzzentren für IT, Logistik, Produktionstechnologie, Mikrostrukturtechnik oder auch Biomedizin als Europas größter Inkubator eine prominente Startposition für innovative Gründungen. Mit mehr als 10.000 Beschäftigten in den 350 Unternehmen auf dem Wissenschafts- und Technologiecampus Dortmund in direkter Nachbarschaft zu Hochschulen und Instituten wird Zukunft geschrieben.

Forschungsinstitute sind der Nährboden für innovative Unternehmensideen. In Kombination mit der hervorragenden technologischen Infrastruktur – von Büround Reinraumflächen bis hin zu bedarfsgerechter Geräteausstattung im TZDO und seinen Kompetenzzentren – werden Hightech-Startups auch durch gezieltes Coaching, Einbindung in Branchencluster und Finanzierungssupport in ein florierendes Gründerökosystem eingebettet.

Technologieorientierten Existenzgrün­ dern bietet das TZDO umfangreiche Unterstützung bei der Umsetzung ih­ rer Geschäftsideen. Die ansässigen Unter­ nehmen können sich auf ihr eigent­ l iches Geschäftsfeld und ihre Kernkompetenzen konzentrieren, da ih­ nen das gesamte Infrastruktur-, Serviceund Beratungspotenzial des TZDO zur Verfügung steht.

“IF YOU’VE GOT AN IDEA, START TODAY. THERE’S NO BETTER TIME THAN NOW TO GET GOING!”

MEHR ALS NUR „RAUM“ – LEBENDIGES NETZWERK Zudem profitieren die Unternehmen im TZDO von der Nähe zu Wissenschaft und Forschung. Die Dortmunder Hochschulen und die benachbarten

As one of Europe’s largest incubators the TechnologieZentrumDortmund (TZDO) is in pole position for innovative startups with its competence centers for IT, logistics, production technologies, microstructure technologies as well as biomedicine. More

Wissenschafts- und Technologiecampus Dortmund.

Kevin Systrom, founder of Instagram

than 10,000 employees in 350 companies on the Science and Technology Campus Dortmund work in close proximity to universities and institutes. It is here that the future is being written. Tech entrepreneurs are offered extensive support in order to implement their business idea. Here the companies can focus on their core competencies while they benefit from the combined advantages of infrastructure, services and business support provided by the TZDO. ROOM TO GROW – WINGS TO FLY Companies at the TZDO can take advan­ tage of the neighboring science and research centers. The universities and research institutions are a breeding ground for innovative business ideas. In combination with an excellent infrastructure – from offices and clean room areas to the right technical equipment in the TZDO and its competency centers – high tech startups are integrated into a flourishing founders’ ecosystem through selective coaching, integration into branch clusters and financial support. tzdo.de


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CONJOULE Energie von nebenan SEGMENT: ENERGIE SITZ: ESSEN GRÜNDUNG: 2017 GRÜNDER: SAM WARBURTON MITARBEITER: 8 INVESTOREN: INNOGY VENTURE CAPITAL, TEPCO

conjoule.com

Vernetzt: Über die digitale Platt form können Verbraucher ganz einfach Solarstrom aus der Nachbarschaft kaufen.

G

astrohero ist die Adresse im Internet für professionelle Gastronomietechnik. Das Startup aus Holzwickede bietet B2BKunden aus Gastronomie und Hotellerie, Vereinen und Großküchen ein ausgewähltes Sortiment qualitativ hochwertiger Gastronomiegeräte zu günstigen Preisen. Gastrohero verbindet die Vorteile des E-Commerce mit denen des Fachhandels: hohe Warenverfügbarkeit, intensive Beratung und zuverlässiger, schneller Service. Der Firmensitz liegt logistisch vorteilhaft direkt am Dortmunder Flughafen. Die bisher größte Herausforderung für die Gründer? Die Überzeugungsarbeit, die ein Onlinehändler bei großen Marken immer noch leisten muss, wenn es um das Thema Zusammenarbeit geht. Das hindert die Gastronomiehelden aber nicht daran, weiterhin auf ihr Ziel hinzuarbeiten: nachhaltig zu wachsen und Europas führender Versandhändler für Gastronomiebedarf zu werden. 28 / berlinvalley.com

GASTROHERO Gastronomiebedarf heldenhaft günstig SEGMENT: E-COMMERCE SITZ: HOLZWICKEDE GRÜNDUNG: 2013 GRÜNDER: MARK BAUKMANN, JENS SCHÜTTE, ANDREAS KORSUS MITARBEITER: 130 INVESTOREN: GENUI   gastro-hero.de

Küchenhelden: die Gründer Mark Baukmann, Jens Schütte und Andreas Korsus

Fotos: Conjoule, Christoph Meinschäfer

I

ch weiß, dass mein Haus den Großteil der Sonnenenergie nicht nutzt. Wohin geht der Rest? Warum kann ich die überschüssige Energie nicht mit meinen Nachbarn teilen? Auf diese Fragen von Hausbesitzern mit Solaranlagen liefert Conjoule eine Antwort. Die dezentrale Energieplattform, die auf der Blockchain-Technologie aufbaut, verbindet private Energieproduzenten mit lokalen Stromverbrauchern. Über Conjoule können Verbraucher erneuerbare Energie aus der Nachbarschaft einkaufen oder als Photovoltaik-Anlagenbesitzer an Unternehmen und öffentliche Ein­ richtungen in ihrer Umgebung verkaufen – ganz ohne Zwischenhändler. Hinter dem Startup aus Essen steht ein Expertenteam des Innogy Innovation Hubs, das sich mit dem Energiemarkt auskennt und die Zugangshürden für private Marktteilnehmer abbauen will. Seit Oktober 2016 läuft ein Pilotprojekt in Essen-Kettwig und Mülheim.


S TA R T U P S

DIE BEWERBUNGSSCHREIBER Kein Kopfzerbrechen mehr bei Anschreiben, Lebenslauf und Co.

Profis in puncto Bewerbungsunterlagen: die Gründer Stefan Gerth und Holger Manzke

B

Fotos: Webschmiede GmbH

ewerbungen zu schreiben zählt für die wenigsten Menschen zu den Lieblingstätigkeiten. Die inhaltliche und optische Gestaltung bereitet nicht selten Kopfzerbrechen. Diese Erfahrung machten auch Stefan Gerth und Holger Manzke, als sie sich während ihres Studiums für ein Auslandssemester bewerben wollten. Nachdem sie häufiger auch von Freunden und Kommilitonen um Unterstützung gebeten wurden, merkten sie: Damit lässt sich Geld verdienen. Schnell wurde aus der Idee, neben dem Studium etwas dazuzuverdienen, ein geschäftsfähiges Konzept. INHALT UND DESIGN Die Bewerbungsschreiber ersparen ihren Kunden mühevolle Recherche und Schreibarbeit und erstellen individuelle, aussagekräftige Unterlagen. „Wir erfinden dabei nichts, dichten nichts hinzu und verbiegen auch keine Wahrheiten. Wir rücken die fachliche und persönliche Qualifikation ins rechte Licht und bringen das Kundenprofil mit dem Stellenprofil überein“, erklärt Mitgründer Stefan Gerth. Jeder Kunde bekommt einen persönlichen Ansprechpartner an die Seite gestellt. „Passende Partner zusammenbringen“ – das ist das Motto, das über allen Aktivitäten steht. Die Zielgruppe ist

SEGMENT: ONLINE-DIENSTLEISTUNGEN SITZ: BOCHUM GRÜNDUNG: 2012 GRÜNDER: STEFAN GERTH, HOLGER MANZKE MITARBEITER: 40

die-bewerbungsschreiber.de

groß: vom Schüler bis zum Top-Manager. Der Großteil ihrer Kunden steht allerdings als Absolvent vor dem Berufseinstieg oder als Fachkraft vor dem ersten Jobwechsel. Über den Schreibservice hi­ naus bietet das Startup zusätzliche Dienstleistungen rund um die Themen Be­ werbung und Karriere an. Den Vorsprung vor ihren Wettbewerbern sehen die Gründer in ihrem breiten Produktportfolio und ihrer Stärke im Design. Künftig wollen sie ihr An­ gebot auch auf die Arbeitgeberseite erwei­ tern – mit innova­ tiven Pro­ dukten und Informa­ tions­angeboten für angestaubte Prozesse in der Personalauswahl.

Individuell und passgenau: Die Bewerbungsschreiber nehmen ihren Kunden die Arbeit ab und erstellen komplette Bewerbungsunterlagen.

berlinvalley.com / 29


S TA R T U P S

MIFITTO Immer den passenden Schuh finden – im Onlineshop und Fachhandel

SEGMENT: RETAIL SERVICES SITZ: DUISBURG GRÜNDUNG: 2012 GRÜNDER: THOMAS HARMES, DOMINIC KÖHLER, DOMINIK LESSEL MITARBEITER: 10 INVESTOREN: FRAUNHOFER VENTURE, ECC

mifitto.com Sind mittlerweile Experten für Schuhgrößen: die Gründer und Geschäftsführer Thomas Harmes und Dominic Köhler

Die App ist das digitale Pendant zum Fußscanner. Mit ihr kann sich jeder Nutzer sekundenschnell von zu Hause aus die richtige Schuhgröße ausrechnen lassen: Profil anlegen, den Fuß auf ein weißes Blatt Papier stellen, abfotografieren und heraus kommt eine individuelle Mifitto-ID, die in Onlineshops oder Partnergeschäften von Mifitto verwendet werden kann.

APP, SCANNER UND CT Ausgangspunkt ist ein 3D-Fußabbild, das die exakten Maße wiedergibt. Mifitto arbeitet dabei mit drei Komponenten: der Mifitto-App, dem 3D-Fußscanner und einem Computertomografen (CT). Der 3D-Fußscanner kommt im stationären Handel zum Einsatz. Er vermisst die Füße der Kunden exakt. Der Verkäufer muss nicht lange suchen, der Kunde erfährt ein ganz neues Einkaufserlebnis und erhält einen persönlichen Datensatz, den er auch im Online-Store als Beratungsunterstützung nutzen kann.

Das Herzstück des Unternehmens ist der derzeit einzige Industrie-Compu­ ter­ tomograf, der automatisiert im Sekunden­ takt bis zu 10.000 Paar Schuhe täglich im Schuh-Innenraum analysiert und exakte Volumen-Daten erfasst. Die dadurch ermittelten herstellerunabhängigen Schuhgrößen er­ mö­ g­ lichen erstmals eine exakte und passgenaue Größenberatung für alle Schuhwarengruppen im Online-Handel. Mit mehr als zwei Millionen Paar vermessener Schuhe und mehr als einer Million Fuß-Messdaten verfügt Mifitto schon

30 / berlinvalley.com

MEHR ALS ZWEI MILLIONEN PAAR VERMESSENE SCHUHE, MEHR ALS EINE MILLION FUSS-MESSDATEN

heute über die weltweit größte hersteller­­ unabhängige und echte Produktbild- sowie Produkt- und Kundenmaß-Datenbank. Starke Partner wie das European Clearing Center (ECC), ermöglichen dem Startup den Zugang zu Handel und Herstellern. Mifitto wiederum liefert dem Branchennetzwerk harmonisierte Daten und verknüpft strategisch alle Marktteilnehmer – eine Win-WinSituation für alle Beteiligten.

Exaktes Messergebnis: der 3D-Fußscanner von Mifitto

Fotos: Mifitto

D

as größte Problem beim Schuhkauf ist es, die wirklich passende Größe zu finden – egal ob im Geschäft oder im Online Store. Im E-Commerce sind nicht passende Artikel der häufigste Grund für Retouren. Und auch der Händler vor Ort ist bis zu 30 Prozent seiner Zeit im Beratungsprozess damit beschäftigt, den jeweiligen Schuh in der richtigen Größe zu finden. Thomas Harmes, einer der Gründer von Mifitto, kennt dieses Problem aus eigener langjähriger Erfahrung im Sport­ fachhandel. Das muss einfacher gehen, dachte er. Gemeinsam mit seinen Mitgründern Dominic Köhler und Dominik Lessel, dem IT-Experten in der Runde, entwickelte er eine Lösung, die für Online-Stores und stationäre Läden gleichermaßen anwendbar ist.


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Foto: Logarithmo

E

tablierte Unternehmen sehen sich schnellen Innovationszyklen durch Startups oder neuen branchenfremden Wettbewerbern ausgesetzt. Den Mitarbeitern fehlt häufig der Überblick, welche digitale Lösung für das aktuelle Problem die geeignetste wäre. Auf der anderen Seite entstehen an Universitäten in Zusammenarbeit mit der Industrie datengetriebene Lösungen, die jedoch häufig in der Schublade verstauben. Die Logarithmo-Gründer kennen das Problem aus ihrer eigenen Forschung. Das brachte sie auf die Idee, mathematische Lösungen per Knopfdruck in nachhaltige und einfach anwendbare Web-Applikationen zu überführen. Ihr Cloud-basierter B2B-Appstore bietet digitale Lösungen für datengetriebene Anwendungen wie Optimierungen, Prog­ nosen und Advanced Analytics, insbesondere für den Energie- und Logistikbereich. Verfahren aus der Forschung lassen sich so mit geringem Aufwand kommerzialisieren und in die Software von Unternehmen integrieren.

LOGARITHMO Der cloudbasierte B2B-Appstore

SEGMENT: SOFTWARE AS A SERVICE  SITZ: DORTMUND GRÜNDUNG: 2016 GRÜNDER: FELIX FRIEMANN, SEBASTIAN RUTHE,  SVEN CHRISTIAN MÜLLER  MITARBEITER: > 10  logarithmo.de

Machen Anwendungen aus der Wissenschaft für die Industrie nutzbar: die Gründer von Logarithmo


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Aus eigener Kraft gewachsen: das Urlaubsguru-Team

URLAUBSGURU Für wenig Geld rund um die Welt – zwei Ruhrpott-Jungs schicken ihre Kunden günstig in den Urlaub verbunden, dass ein Umzug für sie nicht in Frage kam. Besonders gefällt ihnen die Malocher-Mentalität der Menschen: ehrlich, offen, loyal und engagiert.

ECHTE POTT-PFLANZEN Es ist kein Zufall, dass Holzwickede im Kreis Unna die Heimat der Urlaubsgurus ist. Beide Gründer sind hier aufgewachsen. Sie fühlen sich dem Ruhrgebiet so

Als eines von wenigen großen Startups ist Urlaubsguru hier einzigartig und zieht so viele Talente aus der Region an. Weitere Standortvorteile sind die günstigen Mieten und die gute Infrastruktur.

32 / berlinvalley.com

BEIDE GRÜNDER SIND HIER AUFGEWACHSEN UND FÜHLEN SICH DEM RUHRGEBIET SO VERBUNDEN, DASS EIN UMZUG NIE IN FRAGE KAM

SEGMENT: REISE SITZ: HOLZWICKEDE GRÜNDUNG: 2012 GRÜNDER: DANIEL KRAHN, DANIEL MARX MITARBEITER: 180

urlaubsguru.de

AUS EIGENER KRAFT Urlaubsguru ist heute – fünf Jahre nach der Gründung – in elf Ländern aktiv, hat jeden Monat 22 Millionen Seitenzugriffe und 6,5 Millionen Facebook-Fans. Seit April 2017 gibt es den UrlaubsguruStore, in dem Mitarbeiter bei der Bu­ chung unterstützen. Dieses Wachstum haben die Gründer ohne fremdes Kapital geschafft. Und sie wollen auch in Zukunft weiter wachsen und die Bedürfnisse ihrer Kunden noch besser erfüllen.

Foto: Uniq

V

iel Urlaub für wenig Geld – das ist die Aufgabe von Urlaubsguru. Mitgründer Daniel Krahn hatte schon immer ein Talent dafür, günstige Urlaubsangebote im Netz zu recherchieren. Irgendwann baten ihn Freunde und Bekannte darum, ihnen bei der Suche zu helfen. Bei einem Grillabend kamen er und sein Freund Daniel Marx auf die Idee, die Angebote ins Netz zu stellen. Urlaubsguru war geboren. Seit der Gründung 2012 ist das Startup stark gewachsen. Mit 180 Mitarbeitern arbeiten die Gründer an ihrer Vision, die wichtigste unabhängige Reise-Website Deutschlands zu werden.


S TA R T U P S

I

REPLEX

T-Infrastrukturen werden durch die Digitalisierung und die Nut­ zung neuer Technologien immer komplexer. Mangelnde Transparenz und hohe Kosten durch das Betreiben ungenutzter Ressourcen sind die Folge. Zugleich steigt auch das Risiko für IT-Ausfälle durch Überbelastung. IN ECHTZEIT Replex visualisiert und optimiert die ITInfrastruktur in Echtzeit. Das Tool zen­ tralisiert kritische Informationen über alle Ebenen der Infrastruktur und erstellt auf dieser Basis Handlungsempfehlungen für ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis. Ungenutzte Ressourcen und potenzielle Gefahrenquellen können so rechtzeitig identifiziert, Kosten und Geschäftsrisiken minimiert werden. Die Gründer haben zehn Jahre lang in der Hosting-Industrie gearbeitet und kennen die Schnelllebigkeit der IT-Infrastruktur. Die erfolglose Suche nach einer alternativen Softwarelösung zur Inventarisierung der Systemkomponenten brachte sie dazu, selbst ein geeignetes Tool zu entwickeln.

SEGMENT: IT SITZ: DUISBURG GRÜNDUNG: 2016 GRÜNDER: PATRICK GRUHN, DENNIS JACOBFEUERBORN, PATRICK KIRCHHOFF, COSTANTINO LATTARULO, CHRISTIAN FALK MITARBEITER: 14 replex.io

Die IT-Experten: das Gründerteam von Replex

INTRAPORE Innovative In-situ-Boden- und Grundwassersanierung

I

Foto: Intrapore

m 21. Jahrhundert ist die Ver­ fügbarkeit von sauberem Wass­ er eine globale Heraus­ forderung. Intrapore arbeitet daran, neue Grund­ wasser-Sanierungsverfahren zu ent­ wickeln und weltweit einsetzbar zu machen. INNOVATIVE METHODIK Das 2015 von Branchenexperten und Geowissenschaftlern gegründete Cleantech-Unternehmen bietet maßgeschneiderte und effektive In-situLösungen für kontaminierte Standorte. Der Fokus liegt dabei auf anspruchsvollen Schadstoffen und schwierigen Einsatzgebieten, in denen konventionelle Verfahren nicht weiterkommen.

SEGMENT: CLEANTECH SITZ: ESSEN GRÜNDUNG: 2015 GRÜNDER: JULIAN BOSCH, JOHANNES BRUNS MITARBEITER: 12

intrapore.com Das Startup aus Essen ist das weltweit erste Unternehmen, das sich auf die Entwicklung, Vermarktung und Anwendung von Nanoremediation spezialisiert hat: die Nutzung von reaktiven Nano- und Mikropartikeln (NMP) zur Grundwassersanierung. Diese stellen einen deutlichen Fortschritt in der In-situDekontamination dar. Der Partikelmix und das Injektionsmedium werden genau auf den jeweiligen Standort angepasst. Durch die minimal-invasive Vorgehensweise müssen Betriebsabläufe nicht unterbrochen werden, die Grundwasserhydraulik wird nur gering beeinflusst, Schadstoffe sind im gesamten Untergrund erreichbar. Die Wirksamkeit der Maßnahmen ist über On-site-Sensorik in Echtzeit kontrollierbar.

Foto: Intrapore

Foto: Spinlab 2017

Die zentrale Lösung für die IT-Infrastruktur

Saubere Lösung: die Nanoremediation von Intrapore berlinvalley.com / 33


S TA R T U P S

Entspannt: die beiden Gründer Manuel Ronnefeldt (l.) und Jonas Leve (r.) mit dem Zen-Trainer Paul J. Kohtes

Die Achtsamkeits-App für jeden Tag

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nzählige wissenschaftliche Studien belegen die positiven Effekte von Meditation und Achtsamkeit auf Gesundheit, Gelassenheit, Konzentration und Glücksempfinden. Dennoch fällt es vielen Menschen schwer, im immer schneller und unübersichtlicher werdenden Alltag Momente der Ruhe zu finden. Deshalb haben die 7MindGründer eine App entwickelt, die es jedem leicht machen soll, mehr Achtsamkeit in den Alltag zu bringen – ganz egal, wie dieser gerade aussieht. SIEBEN MINUTEN MEDITATION Schon wenige Minuten Meditation am Tag bringen mehr Ruhe, Gelassenheit. Der kostenlose Grundlagenkurs bietet sieben Meditationen, die auf jeweils sieben Minuten angelegt und damit flexibel in den Tag inte­ grierbar sind – sieben Minuten kann sich jeder freischaufeln. Wer anschließend tiefer in die Themen einsteigen will, kann mit dem flexiblen kostenpflichtigen Abo spezielle Kurse für tieferen Schlaf, mehr Gelassenheit 34 / berlinvalley.com

SEGMENT: HEALTHTECH SITZ: BERLIN (GEGRÜNDET IN WITTEN) GRÜNDUNG: 2014 GRÜNDER: JONAS LEVE, MANUEL RONNEFELDT MITARBEITER: 15

7mind.de

zusammen, Experte für Mind-BodyMedizin und Professor für Integrierte Gesundheitsversorgung und -förderung an der Universität Witten/ Herdecke.

Einfach und flexibel: der Grundlagenkurs von 7Mind

Jahren Erfahrung in der Zen-Meditation. Gemeinsam begannen sie mit der Konzeption der App. Kohtes Stimme ist es auch, die durch die Meditationen in der App führt. Wissenschaftliche Fundiertheit ist den Gründern wichtig. Deshalb arbeiten sie zusätzlich eng mit Tobias Esch

INTERNATIONALISIERUNG Seinem Gründungsort bleibt das Team von 7Mind eng verbunden, auch wenn der Firmensitz mittlerweile in Berlin liegt: Anfang 2016 zog es die Gründer in die Bundeshauptstadt. Ein Grund dafür waren die besseren Förder­ möglichkeiten, ein anderer das große internationale Netzwerk, das es ihnen leichter macht, die passenden Mitarbeiter für die Weiterentwicklung der App zu finden – insbesondere mit Blick auf die anstehende Internationalisierung im französischen Markt. Das langfristige Ziel: Meditation zu einem ganz selbstverständlichen Be­ standteil des Alltags zu machen – ganz unesoterisch und so wie es Fitness und Sport für viele heute schon sind.

Fotos: 7Mind

7MIND

oder bessere Stressbewältigung dazubuchen. Auf die Idee zur Entwicklung einer Meditations-App kamen Jonas Leve und Manuel Ronnefeldt während ihrer Studentenzeit an der Universität Witten/ Herdecke. Bei den Vorbereitungen eines Kongresses lernten sie Paul J. Kohtes kennen, Gründer einer der erfolgreichsten PR-Agenturen Europas und Führungskräftecoach mit mehr als 30


S TA R T U P S

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ie weltweite Energiewende kann nur erfolgreich sein, wenn erneuerbare Energie auch in industriellem Maßstab billig gespeichert werden kann. Dafür sind preiswerte und sichere Batterien für große Energiemengen erforderlich. Das Problem: Lithium-IonenBatterien sind für Groß-Speicher ungeeignet. Redox-Flow-Batterien eignen sich zwar sehr gut, sind aber noch zu teuer. Hier setzt Volterion an. Das Dortmunder Startup produziert Redox-Flow-Stacks, die Kernkomponente von Redox-FlowBatterien für große Energiespeicher. Durch neue Materialien, ein innovatives Stack-Design und vollautomatisierte Massenfertigung gelingt es Volterion, die Herstellungskosten dieser Stacks um 60 Prozent zu reduzieren. Damit sinken auch die Herstellungskosten von Groß-Speichern um die Hälfte. Das Spin-off des Fraunhofer Instituts Umsicht in Oberhausen ist der einzige reine Stack-Hersteller weltweit, der sich auf die vollautomatisierte Massenfertigung von Redox-Flow-Stacks spezialisiert hat.

VOLTERION Foto: Volterion

Große Energiespeicher für die Energiewende SEGMENT: CLEANTECH SITZ: DORTMUND GRÜNDUNG: 2016 GRÜNDER: THORSTEN SEIPP, SASCHA BERTHOLD, THOMAS GEBAUER, PROF. CHRISTIAN DÖTSCH, JENS BURFEIND MITARBEITER: 14 INVESTOREN: HIGH-TECH GRÜNDERFONDS, SEEDCAPITAL DORTMUND, FRAUNHOFER VENTURE, BUSINESS ANGELS

volterion.com Innovative Kostensenker: die Gründer und Geschäftsführer Thorsten Seipp, Sascha Berthold und Thomas Gebauer

„Kein Kind darf ausgebeutet werden, nirgendwo!“ © Egbert Krupp

Andrea Sawatzki, Schauspielerin, Autorin und ChildFund Patin seit 1996.

Gemeinsam stark im Kampf gegen Ausbeutung, Gewalt und Kinderhandel in Indien. Danke für Ihre Unterstützung!

 www.childfund.de/kinderarbeit

CAMBODIA CA A


INTERVIEW

CROSSLANTIC CAPITAL GRÜNDUNG: MITTE 2017 GRÜNDER: SASCHA VAN HOLT MITARBEITER: 6 STANDORT: BOCHUM SERVICE: UNABHÄNGIGER GROWTH-CAPITAL-INVESTOR

crosslantic.com

Sascha van Holt: „Wir investieren überall, wo es gute Unternehmen gibt.“

Sascha van Holt, Gründer von Crosslantic Capital, über seinen Fonds, die Investoren und die Stimmung im Ruhrgebiet

aber immer nur dann, wenn wir diesen Unternehmen helfen können, in der DACH-Region zu wachsen.

Sascha, was ist die Investment­ strategie von Crosslantic Capital? Wir investieren in schnell wachsende Unternehmen. Unser Fokus liegt dabei auf Konsumgütern und technologiebasierten Services. Wir verstehen Vertrieb und Marketing besser als viele andere. Wir wissen, wie man Markenbekanntheit schafft, und sind auch in der Lage, diese Prozesse quantitativ zu verarbeiten und zu messen. Darüber hinaus investieren wir auch in Technologien, die anderen Unternehmen helfen, ihre Produkte besser zu verkaufen und zu vermarkten.

„WIR INVESTIEREN GERN ÜBER MEHRERE RUNDEN“

Gibt es einen regionalen Fokus? Unser Fokus liegt auf Wachstum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir investieren auch in europäische Unternehmen außerhalb der DACH-Region und in den USA und Israel, 36 / berlinvalley.com

Wieso sitzt ihr in Bochum? Ich bin hier geboren und auch in meiner Zeit bei Prosiebensat1 am Wochenende immer zurückgeflogen. Das Ruhrgebiet ist ein sehr guter Ort, um zu leben, zu arbeiten und auch um Unternehmen aufzubauen. Zudem sitzen wir auch in New York. Warum kann man im Ruhrgebiet gut Unternehmen aufbauen? Das Ruhrgebiet und Nordrhein-Westfalen insgesamt sind eine sehr dynamische

Investiert ihr hier auch? Wir investieren überall, wo es gute Unternehmen gibt. In unserem Portfolio – was früher Sevenventures war und jetzt Crosslantic I ist – gibt es einige Unternehmen aus der Rhein-Ruhr-Region. Wir haben zum Beispiel mit Babymarkt in Dortmund ein Unternehmen, das sich hervorragend entwickelt und Marktführer in seinem Bereich wird. Und wir haben noch einige Firmen in Düsseldorf. Grundsätzlich ist es nicht wichtig, dass man dort sitzt, wo man investiert. Es ist aber wichtig, dass man ein gewisses Umfeld um sich hat. Im Ruhrgebiet finden wir alles, was wir brauchen: Hier sind Dax-Unternehmen, die womöglich ExitKanäle für unsere Ventures sind, und eben viele junge, gut ausgebildete Leute. Es gibt nur wenige Investoren, die im Ruhrgebiet sitzen … Tatsächlich sitzen hier nicht viele VCs, aber einige schon: allen voran Tengelmann Ventures in Mülheim, die

Fotos: Max Threlfall

„ES FEHLT EIN TICK SELBSTBEWUSSTSEIN“

Region mit vielen gut ausgebildeten jungen Leuten. Wir haben viele Universitäten auf engem Raum. Die Unternehmen, die sich hier niederlassen, finden die Talente, die sie brauchen. Dazu sind die Kosten für Personal und Miete viel geringer als in anderen Hubs in Deutschland. Diese Mischung aus Kompetenz und niedriger Kostenstruktur ist sehr attraktiv für junge Leute und damit auch für uns.


INTERVIEW

einer der aktivsten und größten VentureInvestoren in Deutschland sind. Dann zum Beispiel Niko Pohlmann mit Tripos, einem Family Office in Werne, das auch in B2CStartups investiert, oder Vorwerk Ventures in Wuppertal. Für uns ist aber weniger ein Kriterium, wo andere Investoren sitzen, sondern wo wir erfolgreich unser Geschäft machen können. In welchem Stadium befindet sich das Startup-Ökosystem Ruhrpott? Ganz klar in einem frühen Stadium, wenn man es zum Beispiel mit Berlin vergleicht. Aber wenn man betrachtet, was alles zu einem Ökosystem gehört, dann sind es auf der einen Seite die harten Faktoren wie Kostenniveau, Zahl der Universitäten oder Zahl der Dax-Konzerne. Und in all diesen harten Faktoren ist das Ruhrgebiet besser als Berlin. Auf der anderen Seite trägt aber auch die Lifestyle-Komponente dazu bei, dass sich viele Unternehmen hier gern ansiedeln und gute Leute finden. Es gibt im Ruhrgebiet zahllose kulturelle Angebote und eine aktive junge Kreativszene. Die weichen Faktoren entwickeln sich sehr schnell. Hier hat das Ruhrgebiet deutliches Potenzial aufzuholen.

Wir wissen natürlich sehr genau, wie man es einsetzt. Darüber hinaus sind wir anders als andere VentureInvestoren etwas später unterwegs und scheuen uns nicht, in eher mittelständische Unternehmen zu investieren, die aber digitale Wachstumschancen haben. Das heißt, wir investieren weniger in experimentelle Geschäftsmodelle als vielmehr in Unternehmen mit solider Umsatzbasis, um diese dann mit einem Ausbau der Digitalstrategie und unserer Hilfe auf eine neue Wachstumsebene zu heben. Wie könnt ihr helfen? Wir haben gute Beziehungen zu sehr vielen Medienhäusern in Europa. Unser zentraler Mehrwert ist technologisch unterstütztes Sales und Marketing. Wir haben Unternehmen im Portfolio, die diese Dienstleistung anbieten und verstehen den Bereich darum sehr gut. Die Tickets liegen bei zwei Millionen bis 20 Millionen Euro pro Unternehmen und wir investieren auch gern über mehrere Runden.

Wer sind eure Fonds-Investoren? Wir haben verschiedene Limited Partner: unter anderem Lexington Partners, ein großer US-Finanzinvestor, der mehr als Welchen Mehrwert bietet ihr? Wir haben zum Beispiel eine Medien­­ 30 Milliarden Dollar verwaltet, und die partnerschaft mit der Pro­ siebensat1-­ Prosiebensat1-Gruppe, die ihr Portfolio Gruppe, über die wir unseren in den Fonds eingebracht hat. Wir sind Port­f olio­f irmen ein Bruttomediavolumen in unseren Entscheidungen von den von 100 Millionen Euro zur Verfügung Investoren komplett unabhängig, wie bei stellen können, wenn sie es brauchen. anderen Fonds auch.

SASCHA VAN HOLT Der gebürtige Bochumer baute nach einigen Jahren im Private Equity den Invest­ mentarm der Prosiebensat1-Gruppe auf und gründete 2017 Crosslanic Capital.

Was fehlt im Pott noch zum Glück? Es fehlt ein Tick Selbstbewusstsein, dass das hier eine spannende und aufstrebende Region ist, und ein bisschen Abschied von der Nostalgie. Es ist zwar sehr schön, dass wir hier viel alte Industriekultur haben. Das darf die Leute aber nicht davon abhalten, nach vorne zu schauen. Das ist der zündende Funke, der noch fehlt, um das Ruhrgebiet nicht nur zu einer weltweit starken Industrie-, sondern auch IT-Region zu machen. Das Ruhrgebiet kann nicht nur Stahl und Kohle, sondern sehr viel mehr.

Das Gespräch führte Corinna Visser.

30 MILLIONEN EURO FÜR RUHR-STARTUPS Erster gemeinsam von Industrieunternehmen und Banken finanzierter Frühphasenfonds der Rhein-Ruhr-Region Seit Kurzem steht jungen, innovativen Technologierfirmen aus dem Ruhrgebiet eine neue Finanzierungsquelle zur Verfügung: der mit 30 Millionen Euro (First Closing im Juni 2017) ausgestattete Gründerfonds Ruhr. Es ist der erste gemeinsam von Banken und Industrieunternehmen finanzierte privatwirtschaftliche Frühphasenfonds im Ruhrgebiet. Ziel des Fonds ist es, innovative Startups in der herausfordernden Anfangsphase finanziell und beratend zu unterstützen und ihnen Zugang zum Investorennetzwerk und den etablierten Unternehmen der Region zu verschaffen. Initiatoren sind der Initiativkreis Ruhr und die NRW Bank. Elf Investoren haben sich beteiligt: Neben der NRW  Bank, die auch das Fondsmanagement

verantwortet, sind es unter anderem Evonik, Innogy und Thyssenkrupp. „In Nordrhein-Westfalen soll jede gute Idee die passende Finanzierung erhalten – das ist unser Ziel als Förderbank“, sagt Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW  Bank und Gründungsbeauftragter des Initiativkreises Ruhr. „Mit dem Gründerfonds Ruhr haben wir eine Lücke in der Finanzierungslandschaft des Ruhrgebiets geschlossen.“ Im Fokus des Gründerfonds Ruhr stehen innovative, technologieorientierte Unternehmen mit starkem Wachstumspotenzial aus den Bereichen Chemie und neue Werkstoffe, Energie und Industrie, Life Sciences und Gesundheit, Logistik und Handel sowie digitale Wirtschaft. gruenderfonds-ruhr.com

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COWORKING

RAUM FÜR GRÜNDER

1.

Wo es Startups und Kreative gibt, lassen Coworking Spaces nicht lange auf sich warten. Wir stellen einige Angebote im Ruhrgebiet vor

2.

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COWORKING

1. CAMP ESSEN EIN PLATZ FÜR AUSTAUSCH Die Essener Gesellschaft hat das Camp Essen gegründet. Dort bekommen Gründungsinteressierte, Startups und Vertreter von etablierten Unternehmen den notwendigen Raum, sich fit für die Zukunft zu machen. In Workshops lernen gestandene Unternehmer, die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung konkret zu nutzen. camp-essen.de 2. RENT24 INTERNATIONALE COMMUNITY 17 Coworking Spaces in acht Städten hat Rent24 bereits aufgebaut. Darunter auch Spaces in Chicago, Berlin und Tel Aviv. Gründer Robert 3.

Bukvic sagt, er sehe in Dortmund großes Potenzial: „Wir möchten das Ruhrgebiet als Startup-Metropole auch weiterhin aktiv fördern und in Dortmund digitales Business stärken.“ rent24.com 3. C/O RAUM RAUM FÜR KOOPERATION Das C/O liegt mitten im Kreativquartier Gelsenkirchen-Ückendorf. Es ist ein Ort, an dem kreative Menschen – Selbstständige, Künstler und Unterneh­mer – zu­sammen­arbeiten, um gemeinsam mehr zu erreichen. C/O bietet seinen Mitgliedern eine Coworking-Umgebung mit umfangreichem Service und einer vielfältigen Community. co-raum.de

4.

4. RUHR HUB DAS ZENTRUM Der Ruhr Hub in Essen ist das Zuhause verschiedener Startups. Die offen gestalteten Arbeitsplätze im Coworking-Bereich fördern den gegenseitigen Austausch und schaffen eine freundliche Atmosphäre. Auf mehr als 500 Quadratmetern werden den Mitgliedern Arbeits­ plätze, Meetingräume und Telefonkabinen zur Verfügung gestellt. hub.ruhr 5. WORK INN DIE COMMUNITY Das Workinn stellt mit vier Coworking Spaces in Dortmund die größte Community im Ruhrgebiet. Die knapp 200 Mitglieder bestimmen den Charakter des Spaces und haben die Wahl, ob das

Fotos: C/O Raum, EWG, rent24, Ruhr Hub, Social Impact, Work Inn

monatliche Budget des jeweiligen Standorts für Freibier, Obst oder 5.

Ähnliches aus­gegeben werden soll. Rund ein Drittel der Mitglieder sind Startups und Gründer. workinn.de 6. SOCIAL IMPACT LAB HOTSPOT FÜR SOZIALES Das Social Impact Lab ist der Hotspot für Social Entrepreneur­ship. Im schönen Duisburg-Ruhrort bietet eine dreistöckige Gründerzeit-Villa jede Menge Platz zum Coworking. Hier werden Social Entrepreneurs dabei unterstützt, ihre Idee zur Lösung eines sozialen Problems in ein nachhaltiges Unternehmen zu überführen. duisburg.socialimpactlab.eu

6.

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FREIZEIT

Lichtburg Essen: Mit 1250 Plätzen besitzt sie den größten Kinosaal Deutschlands.

da s ch er lo ck t 0. 00 0 Be su k. eh r al s 60 ec M a3 l: ta ud To rm Bo ch um al in da s Be M us ik fe st iv vi er tä gi ge

Bildunterschrift max. 120 Zeichen

JENSEITS VON CHICHI Ausgeh- und Amüsiertipps für arbeitsmüde Vielarbeiter

Im Augenwinkel des Denkens findet sich oft, das wissen Startup-Gründer, der Anfang einer guten Idee. Deshalb startet dieser Rundflug über Action und Ausgehen im Ruhrgebiet auch im Knut’s im Wittener Wiesenviertel. Das Knut’s ist Bar und Restaurant mit herrlichem HinterhofBiergarten. Drin alte Sofas und Sessel, Kunst und Bizarres an den Wänden, Kaffeehaus charmant wie hip und heutig. Zu Essen gibt es voll Instagramfähige Speisen von vegan bis Grill. Die hauseigene Bühne bietet Platz für Konzerte und Theater, ein heller Coworking Space plus Repair-Café ist nebenan. Und um die Ecke – auf dem vom Knut’s gegründeten Tummelmarkt – kaufen und quatschen Anwohner, Besucher und Studenten alle paar Wochen bei Streetfood, Straßenmusik und Handgemachtem. „Witten First!“, weil es ein klasse Beispiel für „gelungen anders“ plus DIY im Ruhrgebiet ist. Alle Orte hier sind nur stellvertretend für die enorme Zahl toller Bars, Cafés 40 / berlinvalley.com

und Restaurants, grandioser Clubs und Kulturorte im Ruhrgebiet genannt. Fünf Millionen Menschen in 53 Städten, da wäre jede Best-of-Liste vermessen. ROCKEN IN DORTMUND Derzeit bauen die Hip-Hopper von Die Fantastischen Vier eine Halle auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände Phoenix West aufwändig zum Club- und Konzertort um; im November ist Eröffnung mit Mando Diao, danach Fritz Kalkbrenner und Wanda. Rocken, Tanzen! Arbeitsmüde Vielarbeiter bekommen auch in kleinen Clubs die Beats, die sie brauchen: Zum Beispiel bei Oma Doris, einst Tanzcafé mit Tischtelefonen, heute verspiegelte Decke über der Tanzfläche, dazu erstklassige House- und Elektrosounds. Tanzen geht auch auf der obersten Etage des 70 Meter hohen Brauereiturms direkt neben dem Hauptbahnhof, seit 2010 Kunstund Kreativzentrum Dortmunder U: Hier legen jedes Wochenende DJs auf – mit spektakulärem Ausblick über die ganze

Stadt. Oder ins Schauspiel Dortmund, dem innovativsten Theater in NRW. Intendant und Ex-Punk Kay Voges baut Videos, Live-Coding, Bands und digitale Visuals mit in die Stücke ein oder organisiert Kongresse zur digitalen Revolution – und heimst dafür reihenweise Preise ein. Essen und Trinken jenseits von Currywurst und Pils gibt es im koreanischen Restaurant Namu, wo auch – wer vorher nichts von dieser Küche wusste – hernach als Fan wieder geht. Wenn Dienstag oder Samstag ist, sollte man unbedingt auf einen Meter in den Schlips. Zwei Tage, drei Getränke, nur Wasser, Pils und Wacholder (Gin) – auf Wunsch ein Meter davon – in einer Kneipe im perfekten 1950er-Jahre Stil. Jetzt auch mit Kegelbahn im Keller. Etwas raus aus der Stadt, bei Hohoffs 800° The Farmhouse gibt’s in ländlicher Atmosphäre unfassbar große, saftige, geniale Steaks in USQualität aus dem Spezialofen. Wartezeit für Reservierungen: manchmal mehrere Wochen!


FREIZEIT

D as Kn ut ’s in W it te n: al te So fa s un d Se ss el Ku ns t un d , Bi za rr es an de n W än de n

Fotos: Lichtburg/Armin Thiemer, Schauspiel Dortmund/Birgit Hupfeld, Studio Stellwerk/Waldemar Riedel, Bochum Total 2010 UG

„D ie Sch wa rze Flo tte“: ein e Ins zen ier ung von Kay Vog es im Sch aus pie l Do rtm und

COCKTAILS IN BOCHUM Die Stadt ist um einiges kleiner als Dortmund – zu ihrem Vorteil. Nir­ gendwo liegen nämlich so viele gute Orte zum Ausgehen auf so engem Raum beieinander: Vom berühmten Bermuda3eck, einem Gewusel aus Bars und Restaurants, Kinos und Kneipen, bis zum hübsch räudigen Rottstraßenviertel mit Theater, Galerien und Bars, dem neuen Musikzentrum, dessen Eingang eine alte Kirche ist. Ein möglicher Feierabend beginnt wohl in der Goldkante, Bar und Szenetreff, wo auf engem Raum DJAbend, Lesung oder Miniflohmarkt neue Ideen und überraschende Gäste aufeinandertreffen. Danach den Hunger mit einem Pastrami-Sandwich im Matzen stillen, ein jüdisches Restaurant neben Synagoge und Planetarium. Oder ins Livingroom, dem Esstempel mit internationalem Look und dem Feinsten von Fleisch und Fisch. Weiter in eine der besten von unzähligen Bars im Bermuda3eck: Cava trinken in der Badalona Bar und

dazu Tapas vom offenen Grill. Und jetzt Musik: zum Beispiel in der wiedereröffnete Rotunde, einem alten Bahnhof, wo Record-Release-Partys, Clubnächte, Lesungen oder Konzerte laufen. KINO IN ESSEN Die Autobahn führt in Essen mitten durch die Stadt, an der Abfahrt zum Zentrum Hochhäuser alter Industrieriesen und kriselnder Konzerne. Ruhrpott als betongewordenes Klischee. Aber das Leben geht weiter, es gibt in der Stadt Hochschulen und Kunstakademien, Ausgeh- und Amüsierperlen, die aus dem War-einmal ein lebenswertes Heute machen. Etwa das vielleicht schönste, auf jeden Fall größte Kino Deutschlands, die Lichtburg. Eröffnet 1928 und vor ein paar Jahren aufwändig renoviert. Hier sitzt man auf mondänen, roten Polstersitzen vor der haushohen Leinwand und kann Tarantino-Filme nicht nur digital, sondern auch auf 70-Millimeter-Film sehen, bei Deutschlandpremieren Stars treffen

oder Filmorchester zu Stummfilmklassikern spielen hören. Rüber auf die Rü, die Rüttenscheider Straße, gleich neben dem weltweit bekannten Museum Folkwang. Dort reihen sich klasse Cafés und Bars zum Abhängen und Genießen aneinander. In der heimeligen Zweibar bekommen wir perfekten Kaffee, gutes Essen und Cocktails. Oder ein Stück weiter ins Tatort, ein Lokal mit feinen, marktfrischen und saisonal wechselnden Gerichten. Der Koch hat in Sternehäusern gelernt und setzt Ideen jenseits von Saucenschlacht oder Chichi um. Rüber in die Fcuk Yoga Bar. Der Name mag verwirren, das Angebot ist simpel: die besten Cocktails der Region von einem mehrfach preisgekrönten Mixer in einer wunderbaren Shabby-Schick-Bar. Buddha-Figuren, weiße Couchmöbel, dazu ein Himmelbett und Cocktails wie Corny Motherfcuker oder Le Gurk als exquisite Eigenkreationen. Danach ins Hotel Shanghai: schrille Leute, hohe Partybereitschaft und Exzess zu diversen Musikreihen irgendwo zwischen Techno und Trash. Hier legen Größen wie DJ Koze oder Ellen Allien auf. Grimmige Pandas starren von den Wänden und über der Tanzfläche schweben hunderte Origami-Papiervögel. Mehr Berlin mitten im Ruhrgebiet geht nicht. Der Fleckenteppich Ruhr hat viele, sehr viele Hotspots von internationalem Flair und spitzen Qualität im Gewebe. Man könnte hier ewig weiter listen, aber irgendwo muss man ja anfangen zu trinken und zu tanzen.

CHRISTIAN CARAVANTE ist Autor, Redakteur, Social-­ Media-Manager, Dozent und arbeitet für Kultur- und Gastrozeitschriften sowie Auftraggeber aus der Kulturbranche. caravanteXT.de

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LOGISTIK

Erfolgreich: die Finalisten des ersten Digital Logistics Awards

„ES WIRD WEITER MENSCHEN IN DER LOGISTIK GEBEN“ Matthias, was ist eure Aufgabe im Digital Hub Logistics? Der Hub entwickelt ein neues Konzept zur Zusammenarbeit mit Logistik-Unter­ nehmen. Wir arbeiten mit Startups und mit Teams aus etablierten Unternehmen, die bei uns innovative Konzepte entwickeln können. 2017 haben wir zum ersten Mal den Digital Logistics Award vergeben. Was ist bei euch anders als bei anderen Hubs? Zu unserem Netzwerk gehören unter 44 / berlinvalley.com

anderem zwei Fraunhofer-Institute, die TU Dortmund und das Effizienzcluster Logistik. Unseren Standort haben wir nahe dieser Institutionen gewählt, weil wir hier in verschiedenen Laboren arbeiten und Piloten entwickeln können. Es gibt Testumgebungen für neue Technologien wie 3D-Druck, Drohnen, Virtual Reality oder fahrerlose Transportsysteme. Das ist sehr techie und die Unternehmen, mit denen wir arbeiten, haben auch den Anspruch, etwas technik-lastiges zu entwickeln.

Welche Entwicklungen sind in der Branche gerade spannend? Das sind eben diese Technologien, mit denen wir arbeiten. Drohnen können für die Inventur eingesetzt werden, Sensoren liefert Daten für Optimierung und VR oder AR werden zum Beispiel eingesetzt, um Mitarbeiter schneller in neue Prozesse einzuführen. Und auch die Logistik entwickelt sich in Richtung PlattformÖkonomie. Es ist gut möglich, dass die größten Logistik-Unternehmen bald keine eigenen Fahrzeuge mehr besitzen.

Fotos: Digital Hub Logistics, Doks Innovation

Matthias Parlings vom Digital Hub Logistics in Dortmund über die Zukunft der Branche und warum das Ruhrgebiet dabei eine führende Rolle spielt


LOGISTIK

„WIR SIND HIER FÜHREND, WAS DIE LOGISTIKTECHNOLOGIE ANGEHT“ Wie sieht es mit Robotern aus, die vollautomatisch arbeiten? Es wird weiter Menschen in der Logistik geben. Es geht viel mehr darum, dass die Technik den Menschen bei seiner Arbeit unterstützt. Roboter helfen beispielsweise dabei, schwere Lasten zu heben, oder Sensoren beobachten, wie ergonomisch sich jemand bei seiner Arbeit bewegt.

Wie stark ist das Ruhrgebiet in der Logistik-Branche? Wir sind führend, was die LogistikTechnologie angeht. Das hat auch viel mit dem Fraunhofer-Institut zu tun, das es hier seit 35 Jahren gibt. Warum gibt es so viele Logistik-Unternehmen? Das Ruhrgebiet liegt verkehrsgünstig – sowohl für Deutschland als auch für ganz Europa. Duisburg hat den größten Binnenhafen Europas und die Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut. Konzerne wie Ikea oder Amazon haben deshalb große Lager hier. Außerdem haben wir sowohl eine hohe Bevölkerungsdichte als auch traditionell eine große industrielle Basis, was beides sehr große Anforderungen an die Logistik stellt.

MATTHIAS PARLINGS vertritt im Team des Digital Hub Logistics das Fraunhofer-­ Institut für Materialfluss und Logistik, wo er wissenschaftlicher Mitarbeiter ist. Seit Anfang 2016 hat er zudem die Projektleitung für das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Dortmund.

Das Interview führte Anna-Lena Kümpel.

LOGISTIK IM FLUG DOKS INNOVATION

Die Drohne Inventairy überwacht, was in einem Lager passiert. Verschiedene Sensoren und Scanner sammeln Daten und analysieren beispielsweise die Verpackungsqualität, die Temperatur und beschädigte Waren. Die Software visualisiert den gesamten Arbeitsprozess. Das Startup Doks Innovation hat die Drohne entwickelt und will den Prototyp zur Serienreife bringen. doks-innovation.com

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LOGISTIK

MÜLL-DATEN ZOLITRON

Zolitron will die Abfall-Logistik verbessern. Mit der Z-Node hat das Startup ein Modul entwickelt, das Daten darüber sammelt, wann ein Müll-Container voll ist. Die Zolitron-Software erkennt Muster in der Müllentsorgung und kann so Voraussagen machen. Anhand dieser Daten können Abfall-Dienstleister ihre Routen effizienter planen und damit bis zu 40 Prozent an CO2 sparen. Die Z-Node hebt sich von anderen Sensoren ab, weil sie energieautark arbeitet – sie übermittelt die Daten energiesparend und generiert Strom aus Licht. zolitron.com

EFFIZIENT MIT SENSOREN Bisher werden Arbeitsprozesse in der Logistik noch mit Kuli und Klemmbrett analysiert. Motionminers will diese Analysen digitalisieren. Ein Sensor, der wie ein FitnessTracker getragen wird, beobachtet, welche Wege Mitarbeiter gehen und ob sie ergonomisch heben. Sensoren in der Umgebung nehmen Daten wie Lautstärke oder Temperatur auf. Die Software des Startups verarbeitet diese Daten und erkennt Muster. So können Arbeitgeber besser auf eine gesunde Umgebung für ihr Team achten und Prozesse effizienter gestalten. motionminers.com

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Fotos: Zolitron, Digital Hub Logistics

MOTIONMINERS


EVENTS

DAS GROSSE TREFFEN Startups, Investoren und Corporates – mit 2500 Teilnehmern ist der Ruhrsummit die größte Startup-Konferenz in der Region Eröffnung 2016 in Essen: die Organisatoren Carmen Radeck von den Ruhrgründern, Thomas Lange vom Initiativkreis Ruhr und Oliver Weimann von der 360 Online Performance Group

Fotos: Initiativkreis Ruhr

„Das Interesse der Corporates aus dem Ruhrgebiet an Startups wächst“, sagt Oliver Weimann, Organisator des Ruhrsummit. „Es wird händeringend nach Wegen gesucht, mit Startups zusammenzuarbeiten und von ihnen zu profitieren.“ Eine Möglichkeit, direkt Kontakt zur Szene zu bekommen, ist der Ruhrsummit, die größte Startup-Konferenz im Ruhrgebiet. 2016 fand sie in Essen statt, am 19. und 20. Oktober dieses Jahres in Dortmund und 2018 wird der Veranstaltungsort wohl Duisburg oder Bochum sein. 1200 TEILNEHMER PRO TAG „Unser Ziel war es, ein Event in einer Größenordnung zu organisieren, dass coole Speaker hierher kommen“, erklärt Oliver Weimann. „Wir wollen das Spotlight der Szene auf das Ruhrgebiet lenken. Der Fokus liegt dabei auf B2B.“ Es gebe zwar immer mehr Startup-Events in der Region, die auch gut besucht seien. Aber es fehle ein Highlight und dieses Vakuum soll der Ruhrsummit füllen. Die Initiatoren des Summits sind die 360 Online Performance Group, die Plattform Ruhrgründer und der Initiativkreis Ruhr, dem mehr als 70 Unternehmen und Institutionen der Region angehören. Organisiert wird das Event durch die Agentur Isee Events.

In diesem Jahr haben die Veranstalter das komplette Dortmunder U für den Ruhrsummit gebucht: „Wir erwarten mehr als 75 Speaker und an den beiden Tagen jeweils mehr als 1200 Teilnehmer“, sagt Weimann. Teilnehmer sind allen voran Startups. „Wir machen die Konferenz für die Startups und wollen ihnen als Speaker internationale Experten und erfolgreiche Gründer bieten“, kündigt Weimann an.

„WIR WOLLEN DAS SPOTLIGHT DER SZENE AUF DAS RUHRGEBIET LENKEN“ Auf dem Programm stehen unter anderen: die Investoren Frank Thelen (Freigeist Capital) und Fabian Heilemann (Earlybird), die Gründer Dirk Müller-Remus (Auticon, Diversicon), Jana Tepe (Tandemploy) und Titus Dittmann (Titus Skateboard Shop und Skate-aid). Außerdem sind Inves­ toren und Unternehmensvertreter vor Ort. „Hier heben wir uns von anderen Ver­ anstaltungen ab, weil wir ein individualisiertes Matchmaking organisieren“, erklärt Weimann. Für das Matchmaking registrieren sich die Startups vorab, sodass

Investoren und Corporates sich gezielt aussuchen können, wen sie kennenlernen wollen. „Im vergangenen Jahr hatten wir knapp 300 Matches, woraus einige konkrete Investments, Kooperationen und Pilotprojekte entstanden sind.“ EIN HIGHLIGHT FÜR DIE SZENE Ein weiterer Teilnehmerkreis sind Stu­ denten und Universitätsvertreter sowie Startup-Begeisterte und Multiplikatoren. „Wir wollen alle ansprechen, die sich für die Szene interessieren, denn wir wollen eine Veranstaltung, auf der es vibriert“, sagt Weimann. Neben Konferenz und Matchmaking stehen auch Startup-Pitches auf dem Programm. Als Sub-Events gibt es zudem den Impactsummit, auf dem sich Social Startups vorstellen können, und den Internationalsummit, wo Startups aus mehr als 30 Ländern von Südkorea über Russland, Israel und Südafrika bis Chile vertreten sind. „Unsere Vision ist nicht unbedingt, dass wir noch größer werden“, erklärt Oliver Weimann. „Aber wir wollen ein Highlight für die Startups vor Ort sein. Es geht da­rum Mehrwert für die Leute hier zu schaffen und dafür werden wir uns auch in Zukunft spannende neue Formate ausdenken.“

Corinna Visser berlinvalley.com / 47


EVENTS

TERMINE UND EVENTS

KOKS DIGITAL

FUCKUP NIGHTS RUHRGEBIET

BOCHUM, AUGUST 2018

WIRD BEK ANNTGEGEBEN

Koks Digital ist die Konferenz für digitales Marketing im Ruhrgebiet. Ziel der Konferenz ist es, Wissen zu vernetzen und die Entwicklung von digitalem Marketing sowie digitalen Geschäftsmodellen abzubilden.

Fuckup Nights ist eine globale Bewegung, um das Scheitern von Startups öffentlich zu teilen. Jeder Speaker hat sieben Minuten Zeit, seine Geschichte zu erzählen. Anschließend gibt es eine Frage-Antwort-Session sowie Zeit zum Netzwerken.

koks.digital

fun-ruhr.de

STARTUP MITTLERES RUHRGEBIET

GRÜNDER-FORUM NRW

BOCHUM, 14. MÄRZ 2018

WIRD BEK ANNTGEGEBEN

Die Gründungsmesse verbindet junge Gründer und Gründungswillige mit Fachleuten und dem regionalen Netzwerk Startup Mittleres Ruhrgebiet. Zusätzlich stehen Coaching-Zone-Experten für eine 20-minütige Kurzbera­­tung zur Verfügung.

Das Gründer-Forum NRW ist Teil der Initiative Gründerland NRW, in der sich Initiativkreis Ruhr, Landesregierung, Wirt­ schaft und Wissenschaft dafür einsetzen, technologie- und wissensbasierte Firmengründer zu unterstützen. Das dritte Gründer-Forum NRW fand im März 2017 in Essen statt.

gruendungsmesse.ruhr

i-r.de

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Fotos: Koks.Digital/Charlotte Stolp, Gründer Forum NRW, Fuckup Nights Ruhrgebiet, Startup Demo Night, StartUP Mittleres Ruhrgebiet, VFL Founder Camp, Oliver Sopalla

Hier trifft sich die Gründerszene


EVENTS

VFL FOUNDER-CAMP

STARTUP RUHR DEMO NIGHT

BOCHUM, MAI 2018

WIRD BEK ANNTGEGEBEN

Das Founder-Camp legt im Rahmen der jährlichen Partner­ messe VfL Netzwerk-Erlebnisse einen Schwerpunkt auf den Bereich Startup und Gründerszene. Ziel ist es, Existenzgründer und den VfL Bochum noch näher zusammenzubringen.

Anfassen und ausprobieren ist das Motto der Startup Ruhr Demo Night. Die Startups stellen sich an eigenen Ständen vor und präsentieren Produkte aus den unterschiedlichsten Bereichen, die Besuchern vor Ort direkt testen können.

vfl-foundercamp.de

start-up-ruhr.de

U N T E R N E H M E N S P O R T R ÄT

STARTUP MIT IHK ESSEN! Als Partner der regionalen Wirtschaft setzt die IHK zu Essen auf Stärkung der Gründerszene in der Ruhr-­R egion. Sie unterstützt aktiv den Auf bau der regionalen Plattformen wie ruhr :HUB, Camp.Essen und STARBUZZ-Accelerator in Mülheim an der Ruhr. „Wir sind dabei, die Ruhr-Region mit gebündelten Kräften als Topstandort für digitale und wissensbasierte Gründungen mit überregionaler Strahlkraft zu entwickeln“, erklärt Eugenia Dottai, IHK-Startup-Beraterin. Ein zentraler Baustein sind die regionalen Plattformen als Drehscheibe für Koope­ rationen zwischen Startups, Mittelstand und Industrie. Neben dem Matching sollen Gründer auch durch Bera­ t ungs­­ programme in der Auf bau- und Wachstumsphase gestärkt werden – wichtige Schritte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen. Unser Service für Startups in der Region:

Startklar! Wir beraten zu Entwicklung des Geschäfts­ modells, Gründung, Finanzierung, Marketing u. v. m. Konfliktfrei! Wir bieten Einstiegsberatungen zu Steuer- und

Rechtsfragen.

International! Wir stehen in allen Phasen des Auslands­geschäfts

als Ansprechpartner zur Verfügung. Vernetzt! Wir verbinden mit dem weltweiten Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) – an mehr als 130 Standorten in mehr als 90 Ländern vertreten. 23 AHKs bieten spezielle Angebote für Startups. Geschützt! Wir bieten Patent- und Markenberatung zum Schutz Ihres Know-hows. Informiert! Wir organisieren Veranstaltungen und Events u. a. Gründungsforum, Start.up! Germany Tour, RuhrSummit/ InternationalSummit, Workshops etc.

KONTAKT ZU UNS EUGENIA DOTTAI

MARC MECKLE

(Unternehmensförderung) eugenia.dottai@essen.ihk.de Tel.: +49 201 1892-238

(International) marc.meckle@essen.ihk.de Tel.: +49 201 1892-240

essen.ihk24.de facebook.com/ihkessen


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WIR BEDANKEN UNS BEI UNSEREN PARTNERN

CHEFREDAKTEURIN (V. I. S. D. P.) Corinna Visser (vis; cv@berlinvalley.com) HERAUSGEBER NKF Media GmbH Gustav-Meyer-Allee 25, 13355 Berlin Telefon: 030 46777251, nkf.media ANSPRECHPARTNER ANZEIGEN Sebastian Schäfer (sch@nkf.media) Marek Noel (mn@nkf.media) Thomas Eichhorn (te@nkf.media) ANZEIGENKOORDINATION Jessyca Groß (jg@nkf.media) MEDIENPARTNERSCHAFTEN Antonio Maiocchi (am@nkf.media)

Business Angels Agentur Ruhr e. V. (BAAR), das Netzwerk der Angel-Investoren in der Metropole Ruhr. Hier finden innovative Startups Kapital, Know-how und Kontakte, Privatinvestoren spannende Deals, Syndizierungspartner und Erfahrungsaustausch. baar-ev.de

Die Business Metropole Ruhr GmbH (BMR) ist die regionale Wirtschaftsförderung für das gesamte Ruhrgebiet. Sie entwickelt und vermarktet den Wirtschaftsstandort Metropole Ruhr und bündelt die wirtschaftlichen Interessen der 53 Städte der Region. business.metropoleruhr.de

Der Initiativkreis Ruhr ist das stärkste regionale Wirtschaftsbündnis Deutschlands. Seine Mitglieder stehen für einen Gesamtumsatz von 630 Milliarden Euro. Mit Projekten in Wirtschaft, Bildung und Kultur fördert er die Entwicklung des Ruhrgebiets. i-r.de

WEITERE UNTERSTÜTZER

50 / berlinvalley.com

CHEFIN VOM DIENST Daniela Rattunde REDAKTION Anna-Lena Kümpel, Ronnie Pregitzer, Daniela Rattunde Die Startup-Porträts wurden auf Basis von Materialien gestaltet, die die Unternehmen dem Verlag zur Verfügung gestellt haben. CREATIVE SUPERVISION Balázs Tarsoly (balazs.tarsoly@operationbutterfly.com) ART DIRECTOR Bianka Schurina (bianka.schurina@operationbutterfly.com) DRUCK Möller Druck und Verlag GmbH Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde OT Blumberg PAPIER Umschlag: hfr. halbmatt gestr. 170 g/m2 Innenteil: hfr. halbmatt gestr. 100 g/m2 AUFLAGE 40.000 Exemplare

Die vorliegende Publikation ist eine Sonderausgabe des Startup-Magazins Berlin Valley. Berlin Valley erscheint kostenlos in der NKF Media GmbH, GustavMeyer-Allee 25, 13355 Berlin, Telefon: 030 46777251, nkf.media Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlags. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die in diesem Magazin enthaltenen Angaben werden nach bestem Wissen erstellt und mit großer Sorgfalt auf ihre Richtigkeit überprüft. Trotzdem sind inhaltliche und sachliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. NKF Media GmbH übernimmt keinerlei Garantie und Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen. Alle Angaben sind ohne Gewähr.


WIR SIND NKF #StartupEnthusiasts

Wir sind begeistert von der Zukunft und glauben daran, dass Startups die Welt zu einem besseren Ort machen — für alle Menschen. Diese Unternehmen verdienen eine große Bühne mit Scheinwerferlicht, damit sie ihre Geschichten erzählen können. Mit unseren Produkten geben wir Einblicke in die faszinierende Welt von Startups und helfen dabei diese zu verstehen. Ob Print, digitaler Service, Event oder Plattform — wir gestalten progressive Produkte entlang aktueller Technologie für jeden zugänglich.

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