PGH _ Der leuchtende Punkt

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DER LEUCHTENDE PUNKT

Freistil I

theater-vorpommern.de


Der leuchtende Punkt FREISTIL I

Musiktheater zu Caspar David Friedrich

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In jedem Bild gibt es einen leuchtenden Punkt. Der muss allein bleiben. Man kann ihn hinsetzen, wo man will, in eine Wolke, auf eine Wasserspiegelung, auf eine Mütze. Aber wichtig ist, dass diese Lichtstärke dann an keiner anderen Stelle des Bildes wiederkehrt. Caspar David Friedrich

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Ausstattungsleiterin: Eva Humburg / Technischer Direktor: Christof Schaaf / Beleuchtungseinrichtung: Roland Kienow Bühnentechnische Einrichtung: Michael Maluche / Toneinrichtung: Hagen Währ / Leitung Bühnentechnik: Robert Nicolaus, Michael Schmidt / Leitung Beleuchtung: Kirsten Heitmann / Leitung Ton: Daniel Kelm / Leitung Requisite: Alexander Baki-Jewitsch, Christian Porm / Bühne & Werkstätten: Produktionsleiterin: Eva Humburg Tischlerei: Stefan Schaldach, Bernd Dahlmann, Kristin Loleit / Schlosserei: Michael Treichel, Ingolf Burmeister /Malsaal: Anja Miranowitsch, Fernando Casas Garcia, Sven Greiner / Dekoration: Frank Metzner / Kostüm & Werkstätten: Leiter der Kostümabteilung: Peter Plaschek / Gewandmeisterinnen: Ramona Jahl, Annegret Päßler, Carola Bartsch Modisterei: Elke Kricheldorf / Ankleiderinnen: Ute Schröder, Petra Westphal / Maske: Tali Rabea Breuer, Jill Dahm, Antje Kwiatkowski, Kateryna Maliarchuk

Liebe Gäste, wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen aus urheberrechtlichen Gründen untersagt sind. Vielen Dank.

Das Theater Vorpommern wird getragen durch die Hansestadt Stralsund, die Universitäts- und Hansestadt Greifswald und den Landkreis Vorpommern-Rügen.

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Es wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und EU-Angelegenheiten des ­Landes Mecklenburg-Vorpommern.


Am Anfang war die Freiheit – eine überraschend ungewohnte Freiheit, nahezu grenzenlos gestalten zu dürfen, gepaart mit dem inneren Drang, gestalten zu wollen. Das Format, das dieser Freiheit Raum und gleichzeitig Grenzen bietet, heißt „Freistil“. Ein Raum für Experimente im Rahmen des Machbaren. Machbar bedeutet eine Einbindung in den Theaterspielplan, räumliche, zeitliche, personelle und finanzielle Maßgaben. Und doch die vollkommene inhaltliche Freiheit, mit der umzugehen ungewohnt ist – selbst im Theater. Der gemeinsame Wille etwas zu schaffen, erlegt die ersten Regeln auf. Das übergeordnete Thema die nächsten. Die Prämisse, einen Abend zu entwickeln, der im Zusammenhang mit Caspar David Friedrich steht, dem Maler, der in diesem Jahr seinen 250. Geburtstag feiert und vor allem hier an der Küste seine unübersehbaren Spuren in Öl und Kreide hinterlassen hat, markiert den Beginn unserer Überlegungen, die, von diesem (leuchtenden) Punkt ausgehend, bald sowohl das gedachte Museum als auch den Kammermusiksaal verlassen, zur Szene werden und den Bogen ins 21. Jahrhundert schlagen. Immer suchend, tastend, mit kindlicher Neugier ausgestattet, rückt eine Fragestellung in den Vordergrund: Welche Auswirkungen hat das Wechselspiel zwischen Natur und Mensch auf die Kunst? Eine Frage, auf die es keine (einfache) Antwort geben kann, aber allein das Aussprechen der Frage setzt einen Prozess in Gang, der den heutigen Abend zur Folge hat: ein Pasticcio, bei dem wir mit selbstgewählten Versatzstücken aus drei Jahrhunderten arbeiten, erleben, fühlen, verzweifeln, zerlegen, neu zusammensetzen und, selbst über das Ergebnis staunend, präsentieren werden. Betrachten Sie es als einen Anstoß, einen Auftakt zu einer Gedankenreise, die im 19. Jahrhundert beginnt und mit Ende dieses Abends noch lange nicht an ihrem Ziel angekommen ist.

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DER KLEINE LEUCHTENDE PUNKT, von dem alle Kreativität ausgeht, ist die Inspiration, eine Idee, der Leben eingehaucht wird. Ihre praktische MANIFESTATION IST DAS KUNSTWERK. So linear diese Folge von Idee, Inspiration und Schöpfung klingen mag, so viele Spielarten weist sie auf und bemächtigt sich der Beteiligten an dieser Produktion auf unterschiedlichste Art und Weise: Man öffnet sich, BEGIBT SICH IN GEFAHR – einen Moment lang steht alles auf der Kippe – und dann ist alles möglich: Ein BLICK IN DIE EWIGKEIT oder das totale Scheitern. In jedem Fall hat man aber eine Erfahrung gemacht, der man mit Respekt begegnen sollte. Da ist ein Gefühl, ein Druck, der sich aufbaut und raus muss. MAN MUSS SEINE IDEE ÄUßERN – und wenn man einen Weg gefunden hat, sie auszudrücken, breitet sich ein noch stärkeres Gefühl aus: Erfüllung. Voraussetzung für Inspiration ist die völlige FREIHEIT IM KOPF, eine grenzenlose Freiheit, die erlaubt, auch das Ungedachte zu denken. Inspiration hat etwas mit ZÄRTLICHKEIT zu tun. Man muss den Grund bereiten für ein sehr zartes Pflänzchen, das Raum und Zuwendung benötigt, um zu wachsen und zu einem Kunstwerk zu reifen. INSPIRATION IST EINE MOMENTAUFNAHME. Unverhofft trifft sie einen und eröffnet einen Ideenkosmos zu Projekten, an die man bis dahin vielleicht gar nicht gedacht hat. Die Inspiration steht nicht nur am Beginn eines Prozesses. Manchmal ereilt sie einen mittendrin, übernimmt die Führung und LEITET EINEN SANFT ABER UNBEDINGT in eine bislang nicht gedachte Richtung. 6


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1. SCHÖPFUNG CREATION von Gustav Holst (1874 – 1934) DIE STILLE LOTUSBLUME von Clara Schumann (1819 – 1896) 2. ENTFREMDUNG WOHIN MIT DER FREUD’? von Hugo Wolf (1860 – 1903) CHANSON ROMANESQUE von Maurice Ravel (1875 – 1937) DANSE MACABRE von Camille Saint-Saëns (1835 – 1921) 3. ERSCHÖPFUNG URLICHT von Gustav Mahler (1860 – 1911) SONG OF THE FROGS von Gustav Holst 4. VERNICHTUNG MODLITWA (GEBET) von Stanisław Moniuszko (1819 – 1872) 8


„I BURN! I FREEZE!“ AUS „THE RAKE’S PROGRESS“ von Igor Strawinsky (1882 – 1971) 꽃 피는 날 TAG DER ERWACHENDEN BLÜTE von 정환호 Hwan Ho Jung (*1984) 5. HOFFNUNG PYRAMID SONG von Radiohead (gegr. 1985) LET BEAUTY AWAKE von Ralph Vaughan Williams (1872 – 1958) MORGEN von Richard Strauss (1864 – 1949) und dazu BILDER von Caspar David Friedrich (1774 – 1840) sowie TEXTFETZEN von François Rabelais (1522), Adam Müller (1808), Hans Magnus Enzensberger (2013) und Swetlana Alexijewitsch (2016) 9


नासदासीन्नो सदासीत्तदानीन्नासीद्रजो नो व्योमा परो यत्। किमावरीवः कुह कस्य शर्मन्नम्भः किमासीद्गहनङ्गभीरम्॥ न मृत्युरासीदमृतन्न तर्हि न रात्र्या अह्न आसीत्प्रकेतः। आनीदवातं स्वधया तदेकन्तस्माद्धान्यन्न परः किञ्चनास॥ तम आसीत्तमसा गूळ्हमग्रेऽप्रकेतं सलिलं सर्वमा इदम्। तुच्छ्येनाभ्वपिहितं यदासीत्तपसस्तन्महिनाजायतैकम्॥ कामस्तदग्रे समवर्तताधि मनसो रेतः प्रथमं यदासीत् । सतो बन्धुमसति निरविन्दन्हृदि प्रतीष्या कवयो मनीषा॥ तिरश्चीनो विततो रश्मिरेषामधः स्विदासी३दुपरि स्विदासी३त्। रेतोधा आसन्महिमान आसन्त्स्वधा अवस्तात्प्रयतिः परस्तात्॥

Then, Life was not! Non-life was not! No vast expanse of air, Nor vaster realm of sky that lies beyond. Was water there, the deep abyss of ocean? Then, Death was not! Non-death was not! No change of day and night. And, cov’ring all, the gloom was lost in gloom. All was unseen, One universe unknown. Then there was One! One alone! Calm and self-existing: Beyond and apart was naught. Then up rose Desire, Fierce glowing Desire. The seed of spirit, The germ of mind, The source of life.


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सृ ष् टि AT ION S

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Und da war kein Leben! Auch Nicht-Leben war nicht! Keine allumströmende Luft Oder ein Himmel, der sich darüber erstreckte. Gab es Wasser, die Tiefe des Ozeans? Und da war auch kein Tod! Auch Nicht-Tod war nicht! Kein Wechsel von Tag und Nacht. Düsternis bedeckte alles und verlor sich in sich selbst. Alles war unsichtbar, das Universum unbekannt. Und dann war da Einer! Einer ganz alleine! Ruhig und aus sich selbst heraus existierend: Jenseits und neben ihm war nichts. Dann wuchs das Verlangen, Ein heftiges, glühendes Verlangen. Die Saat des Geistes, Der Keim des Verstandes, Die Quelle des Lebens.

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„Als er an diesem Tag endlich die Fenster öffnete, um die warme Luft hereinzulassen und zwischen den Weiden hindurch über den Fluss zu schauen, verfinsterte sich seine Miene. Die Schiffer hatten die Bäume beschnitten, hatten sie allen Grüns beraubt und zu Krüppeln gemacht, deren bizarre Konturen sich vor dem flirrenden Wasser abhoben. Warum konnten sie die Natur nicht in Frieden lassen? Mussten die Menschen wirklich alles beschneiden, zurechtstutzen, verstümmeln, wenn es so wachsen wollte, wie es der innere Trieb verlangte?“ Es ist eine fiktive Schilderung, die Caspar-David-Friedrich-Biograf Boris von Brauchitsch seinem Roman voranstellt, aber weder grund- noch grundlagenlos. Das Begreifen von Natur als ungezähmter, ja erhabener Größe im Sinne einer übermächtigen, eben nicht von Menschenhand kontrollierbaren Macht, ist einer der Schlüssel zum Verständnis von Caspar David Friedrichs Werk. Doch nicht nur dies. Drängender denn je stellt sich heute die Frage nach dem Umgang mit der Natur, denn die Wechselwirkungen zwischen technischem Fortschritt und den damit verbundenen Auswirkungen auf das Weltklima sind unbestreitbar – und das schon seit langem. So hatte bereits 1956 der Philosoph Günther Anders in seinem Werk „Die Antiquiertheit des Menschen“ auf diesen Umstand hingewiesen und bekräftigte seine Mahnung 1979 erneut. „Die drei Hauptthesen: dass wir der Perfektion unserer Produkte nicht gewachsen sind; dass wir mehr herstellen, als wir uns vorstellen und verantworten können; und dass wir glauben, das, was wir können, auch zu dürfen: diese drei Grundthesen sind angesichts der im letzten Vierteljahrhundert offenbar gewordenen Umweltgefahren leider aktueller und brisanter als damals.“ Doch Kassandrarufe werden nicht gerne gehört. Daher schreitet die Konfrontation nahezu ungehindert bis heute fort und schafft Katastrophen, wo Symbiosen angezeigt wären.

„Wenn wir mit Ehrfurcht auf der Erde leben, entscheidet sich die Schönheit, uns zu vertrauen.“ John O’Donohue, irischer Philosoph und Dichter 1956 – 2008 12



„Blöden Menschen ist es nicht begreiflich, dass es auf unserer Erdkugel Antipoden gebe, und dass sie selber Antipoden sind. Sie denken sich den Ort, wo sie stehen, immer als Schwerpunkt des Ganzen.“ Wilhelm Heinrich Wackenroder, 1796 Natürlich nimmt der Mensch bei der Betrachtung seiner Umwelt seine eigene, menschliche Position ein und „macht sich die Erde untertan“, indem er sie bewohnt. Doch innerhalb dieser Wahrnehmung und dem daraus resultierenden Verhalten gibt es Abstufungen, die große Auswirkungen mit sich bringen können. Wie sieht sich also der Mensch in seiner Umwelt? Vom rücksichtslosen Ausbeuter bis hin zum sich in der Welt Verlierenden sind alle Spielarten möglich und vorhanden. Jede einzelne dieser Positionen hat Auswirkungen auf das größere System Umwelt – selbst im Gemälde. Den Personen in Caspar David Friedrichs Landschafts- und Naturbildern wird nicht selten der Boden unter ihren Füßen entzogen. „Caspar David Friedrich nimmt einen neuen Anlauf, um die Macht der Natur zu veranschaulichen, indem er auf die Konfektionierung verzichtet, auf den simplen Effekt … und indem er dem Blick des Betrachters keinen Rückhalt gibt, ihn hineinstößt in die Nebel, die Nacht, die Eiswüste“, bemerkt Boris von Brauchitsch im Angesicht des „Mönchs am Meer“, eines der eigenartigsten und düstersten Bilder des Künstlers. Hier bricht Friedrich massiv mit klassischen Mal- und Sehgewohnheiten und reagiert so mit seinen ganz eigenen Mitteln auf die ihn umgebende Natur.

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„An die Stelle handwerklich-malerischer Konvention, die lediglich Sehgewohnheiten bestätigen würde, setzt Friedrich die eigene Naturbeobachtung, die mehr zu bieten hat als akademisch bewährte Effekte. ... Die Regel forderte spätestens dann Ausnahmen, wenn es die Natur verlangte, denn in der Natur herrschen andere Gesetze als in den Malersälen der Kunstschulen. Der echte Himmel würde sich niemals um Darstellungstraditionen kümmern.“ Ähnlich verhält es sich mit dem Wechselspiel von Natur und Musik. Was die Umwelt an Geräuschen, Klängen, Melodien anbietet, wird zu Musik – ein menschengemachter Vorgang – und spiegelt gleichzeitig die Umwelt wider, die ihrerseits immer neue natürliche wie industrielle Klänge als „Material“ zur Verfügung stellt.

„Wie bildet sich eine Künstlerpersönlichkeit? Steht sie fertig einem Material gegenüber? Vielmehr bildet sie sich im Umgang mit der Musik, die sie kennt, in sich aufnimmt, weiterentwickelt, hinter sich lässt, an deren kompositionstechnischen Problemen sie sich abarbeitet, von der sie sich zu neuen Lösungen, neuen Wegen inspirieren lässt. In Wahrheit sind Künstler und Material eng miteinander verflochten. Künstler und Künstlerinnen sind nicht von vornherein fertig und greifen auf ein Material zu, sondern sie wachsen am und mit dem ‚Material‘. Die Vorstellung eines Zugriffs auf ein ‚Material‘ von außen hat allerdings ihr Modell in der Technik, im Umgang des Menschen mit der Natur. … Das Anthropozän muss eine ‚sanfte Technologie‘ auch in der Kunst der ‚harten Technologie‘ des 20. Jahrhunderts gegenüberstellen, dem ‚Material‘ gleichsam innen in Verbundenheit folgen statt eines beherrschenden Zugriffs von außen – wie es in der abendländischen Tradition schon vor der Moderne Praxis war.“ Wolfgang-Andreas Schultz: Europas zweite Renaissance 15


„Scharf zwar sengte des Mittags Strahl auf dem nackenden Abhang, Wo kein schattender Wipfel Erquickung bot dem Betrachter.“ Ludwig Gotthard Kosegarten, 1804


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Dass Sonnenstrahlen nicht nur lebensspendende, sondern genauso tödliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben, ist keine Neuigkeit. Immer schon war man sich der Sonne als Licht- und Lebensspenderin einerseits und der Gefahren, die übermäßige Sonneneinstrahlung mit sich bringt, bewusst. Dass die Sonne Anfang des 17. Jahrhunderts die Erde als Zentrum unseres Bewusstseins und unserer Galaxie ablöste, versetzte dem anthropozentrischen Weltbild einen empfindlichen Hieb. Doch was früher die Sonne allein zu verantworten hatte, verteilt sich mittlerweile auf ein ganzes System von Einflüssen, die miteinander verflochten sind, sich gegenseitig bedingen. Und mittendrin steht – dem Anthropozän entsprechend – der Mensch. Die immer neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie die exponentiell steigende Gier nach Informationen zu nahezu jedem Thema lassen den einzelnen Menschen im 21. Jahrhundert scheinbar schrumpfen und nun winzig im Angesicht dieses Informations-Tsunami und sich häufender natürlicher Flutwellen erscheinen. Ein Mönch am Meer.

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내 마음에 위로가 되어 잊혀진 기억 초라한 그곳에 작고 하얗게 피어난 꽃처럼 아름다운 날 숨 쉬는 오늘이 아름답게 아름답게 피어나

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Es tröstet mein Herz Wo ich die vergessenen Erinnerungen wieder fühlte An einem schäbigen Ort Wie eine kleine weiß blühende Blume Heute ist der Tag des Aufatmens Und die Blume blüht so wunderschön

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Termine PREMIERE IN STRALSUND am 03. Februar 2024 PREMIERE IN GREIFSWALD am 20. März 2024

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Trailer

folgt in Kürze

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Außerdem im Programm

WILLKOMMEN IM WUNDERLIFT

DER SCHIMMELREITER

GILGAMESCH

LICHT!: Das (interaktive) Spielzeitheft 2023/24

www.theater-vorpommern.de 21


Impressum Herausgeber: Theater Vorpommern GmbH, Stralsund – Greifswald – Putbus, Spielzeit 2023/24 Geschäftsführung: André Kretzschmar

Redaktion: Katja Pfeifer Gestaltung: giraffentoast

Literaturnachweise: Boris von Brauchitsch: Caspar David Friedrich. 2023; John O’Donohue zitiert nach Mike Kauschke: Denn das Erhabene berührt. In: evolve 27/2020; Wilhelm Heinrich Wackenroder: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders, Berlin 1796; Wolfgang-Andreas Schultz: Europas zweite Renaissance. Mensch, Natur und Kunst im Anthropozän. München 2022; Ludwig Gotthard Kosegarten: Inselfahrt oder Aloysius und Agnes. Berlin 1804; Günther Anders: Die Antiquiertheit des Menschen. Bd 1: Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution. München 1979. Bildnachweise: Die Szenenfotos von Peter van Heesen entstanden auf der Hauptprobe am 30.01.2024.


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