THEMA THEATERMAGAZIN NOVEMBER 2017
MUSIKTHEATER
Monsterblume frisst bösen Zahnarzt Ulrich Wiggers inszeniert »Der kleine Horrorladen«
SCHAUSPIEL
Jack oder John oder Ernst? Proben zu Oscar Wildes Komödie »Bunbury«
JUNGES THEATER
Das Weihnachtsmärchen 2017 »Hexe Baba Jaga im Zauberwald«
KONZERT
»Am Ende der Welt« 3. Sinfoniekonzert im Rahmen von IMPULS
EXTRAS
Ein »Rosenheim-Cop« singt und liest Mozart Gastspiel Max Müller
MUSIKTHEATER
SCHAUSPIEL
Angst vorm Zahnarzt?
Ich spiele Jack oder John also Ernst
Mit dem Musical »Der kleine Horrorladen« hält das Theater Magdeburg die passende Konfrontationstherapie für Sie bereit!
Die Schauspieler Amadeus Köhli und Christoph Förster im Interview über ihre Rollen in »Bunbury«
PREMIERE
PREMIERE
Der kleine Horrorladen
Bunbury
Little Shop of Horrors Musical in zwei Akten Musik von Alan Menken Buch und Liedtexte von Howard Ashman Nach dem Film von Roger Corman mit dem Drehbuch von Charles Griffith Deutsch von Michael Kunze
von Oscar Wilde Deutsch von Elfriede Jelinek und Katrin Rausch Regie Matthias Fontheim Bühne/Kostüme Stefan Heyne Dramaturgie David Schliesing Mit Iris Albrecht, Pia-Micaela Barucki, Maike Schroeter, Susi Wirth, Uwe Fischer, Christoph Förster, Amadeus Köhli, Oliver Niemeier
Musikalische Leitung Damian Omansen Regie Ulrich Wiggers Bühne/Kostüme Leif-Erik Heine Choreografie Kati Heidebrecht Dramaturgie Thomas Schmidt-Ehrenberg Mit Jan Rekeszus/Christian Miebach, Milica Jovanović/Johanna Spantzel, Karsten Kenzel, Markus Liske, Nina Baukus, Mariyama Ebel, Rubini Zöllner, Peter Wittig Ballett Magdeburg Statisterie des Theaters Magdeburg Damian Omansen & Band Premiere Sa. 11. 11. 2017, 19.30 Uhr Opernhaus/Bühne Premierenfieber So. 29. 10. 2017, 11.00 Uhr Opernhaus/Wagnerfoyer Vorstellungen Do. 23. 11./Sa. 2. 12./ Mi. 20. 12. 2017/Fr. 5. 1./So. 14. 1./Fr. 2. 2./Fr. 9. 2./ Sa. 31. 3./Di. 1. 5./Mi. 9. 5. 2018
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Figurinen »Zahnarzt« und »Soulgirl Nina«
Sie haben Angst vor dem Zahnarztbesuch? Dann sehen Sie sich das Musical »Der kleine Horrorladen« am Theater Magdeburg an. Hier ist ein Zahnarzt im Spiel, der seinen Sadismus zu seinem Berufskapital erklärt hat: Zitternde Patienten sind für ihn das höchste Glück. Ein Musicalbesuch als Konfrontationstherapie für schwache Nerven! Regisseur Ulrich Wiggers, der das Magdeburger Musicalpublikum bereits 2014 mit einer mitreißenden Inszenierung der »Rocky Horror Show« auf dem Domplatz beschenkte, widmet sich erneut einem schrägen und abgedrehten Stück. Und wieder sind es außerirdische Mächte, die es nicht gut mit den Menschen meinen. Mit »Der kleine Horrorladen« knüpften der Komponist Alan Menken und sein Texter Howard Ashman an den Film »Kleiner Laden voller Schrecken« aus dem Jahr 1960 an – ein einfach produziertes B-Movie, das als eine der erfolgreichsten Billigproduktionen Hollywoods in die Geschichte
Auswärtsspiele Lucia Cervoni, bis zum Sommer fest im Opernensemble, jetzt freischaffend tätig, gastierte zunächst im Juni und Juli an der Welsh National Opera in Cardiff als Octavian in Richard Strauss’ »Rosenkavalier«, in der Inszenierung von Olivia Fuchs, die 2014 in Magdeburg herausgekommen war. Im Sommer war sie außerdem an der Søholm Opera in Dänemark zu Gast, wo sie u.a. in »Hänsel und Gretel« zu erleben war. Noch ein klein wenig nördlicher sang Jonathan Winell im Juli beim berühmten Savonlinna Opera
Amadeus Köhli als Mayo in »Hello. It’s me Democracy«
einging. Die beiden Amerikaner machten aus der Oscar Wildes 1895 uraufgeführte Komödie »Bunbury« grotesken Horrorkomödie eine turbulente und schrä- erzählt von dem Wahnsinn auslösenden Spiel mit ge Bühnenshow, deren Protagonisten sich in einem falschen Identitäten – voller rascher und witziger Spannungsfeld aus Naivität und Zynismus bewegen. Wendungen, mit unglaublichen Zufällen, RealitätsEine sonderbare Pflanze, die nicht von dieser Welt flüchtlingen und »very britischen« Figuren, die das zu sein scheint, bringt das zuvor darniederliegende Korsett viktorianischer Etikette sprengen. Amadeus Geschäft eines kleinen New Yorker Blumenladens Köhli und Christoph Förster spielen ab dem 2. Deunvermittelt in Schwung. Doch der vermeintliche zember in der Inszenierung von Matthias Fontheim Glücksbringer entpuppt sich als fleischfressendes die beiden Lebemänner John und Algernon, die für Ungetüm, dem nicht nur der Besitzer des Ladens zum sich jeweils ein Alter Ego erfinden, um den engen Opfer fällt. Seymour, der als Entdecker der Pflanze Konventionen ihres Alltags entfliehen zu können. plötzlich zum Medienstar wird, verliert den Boden Das Gespräch führte David Schliesing. unter den Füßen. Den gewalttätigen Liebhaber seiner angebeteten Kollegin Audrey – ein Zahnarzt, der am Wen spielt ihr in »Bunbury«? eigenen Lachgas erstickt – verfüttert er pragmatisch Amadeus Köhli: Ich spiele Jack oder John also Ernst. an die Pflanze. Erst als auch die geliebte Audrey Ich finde das Dandyhafte, das es bei Wilde gibt, und dem botanischen Monstrum zum Opfer fällt, erkennt die darin mitschwingende Falschheit sehr aufregend. Seymour seinen Fehler. Dieses Spiel mit den gesellschaftlichen Erwartungen macht die Figur ungeheuer spannend. Und natürlich der Wahnsinn, den Ernst, der eigentlich John heißt, und am Ende doch Ernst ist, verursacht und der bei allen Figuren Chaos und Irritationen auslöst. Das ist Festival in Finnland den Pedrillo in Mozarts »Entfüh- verdammt komisch und die Probenarbeit wird sicher rung aus dem Serail«, gastierte zudem in Detmold von vielen Lachkrämpfen begleitet werden. und wird im Januar 2018 auch an der Staatsoper Christoph Förster: Ich spiele Algernon Moncrieff Berlin zu hören sein. Nach Österreich ging es Ende (spricht es sehr britisch aus). Zu Beginn des Stückes September für Irma Mihelič: Sie war am Tiroler sind Ernst, also Jack, und Algernon, eng befreundet Landestheater Innsbruck zu Gast und sprang dort als und am Ende sogar miteinander verwandt. Das Stück Amor in Glucks »Orphée et Euridice« ein. Nicht so ist eine Verwechslungskomödie im besten Sinne. weit hatte es Julie Martin du Theil: In Halle probte Dieses Doppelbödige und dieses permanente Switsie für die IMPULS-Produktion »Spiel im Sand«, die chen zwischen »wer bin ich in dieser Sekunde, wer Ende Oktober auch in Magdeburg begeisterte. in der nächsten«, ist natürlich eine große Freude für jeden Schauspieler.
Christoph Förster als Eteokles in »Antigone und Ödipus«
Finden wir das Phänomen der Realitätsflucht, der Erfindung eines Alter Egos, auch in unserer Gegenwart? AK: Auf jeden Fall. Das macht sich am ehesten im Digitalen bemerkbar, dieser Umgang mit Zweitrealitäten. Im World Wide Web kann man Dinge ausleben, die man im Alltag, im Kontakt mit anderen Menschen, real nicht ausleben kann. CF: Wir als Schauspieler erschaffen uns ja ständig ein zweites Ich in der Arbeit. Es gibt noch zahlreiche gesellschaftliche Tabus, die bestimmte Neigungen in aller Öffentlichkeit auszuleben, ausschließen. Diesem Ausleben muss dann versteckt Raum gegeben werden, wie zum Beispiel dem Thema der Homosexualität. Gesellschaftliche Schranken erzwingen mitunter Scheinidentitäten. Das macht das Stück so vielschichtig.
Premiere Sa. 2. 12. 2017, 19.30 Uhr Schauspielhaus/Bühne Vorstellungen Sa. 9. 12./So. 17. 12./Mo. 25. 12./ So. 31. 12. 2017 Weitere Termine entnehmen Sie bitte dem Monatsspielplan.
Wenn ihr euch ein Alter Ego erschaffen dürftet, wer wäre das? AK: Wie Christoph schon erwähnt hat, ist es unser Beruf, andere Ichs zu erschaffen. Und natürlich lebt meine Rollenarbeit auch durch das, was ich ausleben möchte oder schon immer mal ausleben wollte. Das reicht eigentlich vollkommen. CF: Ja, ich glaube, dass man als Schauspieler in seinem Privatleben ganz froh ist, man selbst zu sein. Mir fallen da eher Berühmtheiten ein wie Christian Streich, der Trainer vom SC Freiburg. Der wäre ich gern mal. Ich mag diese Art explosiv zu sein, die er an den Tag legen kann. Aber eigentlich bin ich ziemlich gern einfach ich selbst.
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UA | WA
UA
19.30–21.00
18.30 Bühne
19.30–20.40 Foyer
11.00 Foyer
21.30 Kantine
19.30–21.00 Studio
19.30–21.30 Bühne
19.30–22.20 Bühne
11.00–12.15 Studio
19.30–21.00 Foyer
19.30–21.00 Studio
22.30 Foyer
19.30–21.00 Studio
19.30–22.50 Bühne (19.00 Einblick) SWM-Card
19.30 Studio Gastspiel
19.30–20.40 Foyer
12.00
22.30 Foyer
19.30–21.00 Studio
19.30 Bühne (19.00 Einblick) Netter Preis
19.30–20.30 Studio (19.00 Einblick)
Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Mo.– Sa. 10.00 –19.30 Uhr
Ein Stück mit Musik von Marc Neikrug
Hinter den Rosen
Vorführung und Preisverleihung | Eine Veranstaltung der Offenen Kanäle in Sachsen-Anhalt
23. Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt
»Tangonacht«
Nachtklub
von Jan Koslowski
Hello. It’s me Democracy UA
von Thomas Bernhard
Vor dem Ruhestand
Ein Stück mit Musik von Marc Neikrug
Hinter den Rosen
Schauspiel nach Astrid Lindgren | Ab 8 J.
Pippi Langstrumpf
von Daniel Mezger
Balkanmusik
»Bunbury« Öffentliche Probe mit Einführung im Foyer
Soiree
von Lot Vekemans
Gift. Eine Ehegeschichte
mit Werken von Franz Schubert
2. Kammerkonzert
»Kantinenquiz #5«
Nachtklub
von Yasmina Reza
»Kunst«
von Alan Ayckbourn
Schöne Bescherungen
von William Shakespeare
Romeo und Julia
von Sergej Gößner | Ab 13 J.
Mongos UA
Ein Jacques-Brel-Liederabend
Mein Lieb, mein Leid
von Klim
Das Mädchen mit den Streichhölzern DSE
»Theatersport« | Die Improshow
Nachtklub
von Jan Koslowski
Hello. It’s me Democracy UA
Trilogie der Verfluchten von Sophokles und Aischylos
Antigone und Ödipus
»Männerkarrieren, Tatnähe und weibliche Verstrickungen im Nationalsozialismus« Szenische Lesung | Eine Veranstaltung der Landeszentrale für politische Bildung
Die Frau an seiner Seite
von Lot Vekemans
Gift. Eine Ehegeschichte
Schauspiel nach Astrid Lindgren | Ab 8 J.
Pippi Langstrumpf
Ein Jacques-Brel-Liederabend
Mein Lieb, mein Leid
von Sergej Gößner | Ab 13 J.
Mongos UA
von Sergej Gößner | Ab 13 J.
Mongos UA
von Sergej Gößner | Ab 13 J.
Mongos UA
Ein Forum für Ideen Eine Veranstaltung von Sunrise e.V.
TEDxMagdeburg
»Legit Love« | Die Queer-Party im Schauspielhaus
Nachtklub
von Yasmina Reza
»Kunst«
von Alan Ayckbourn
Schöne Bescherungen
von Klim
Das Mädchen mit den Streichhölzern DSE | WA
von Alan Ayckbourn
Schöne Bescherungen WA
KASSE IM OPERNHAUS
Do
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19.30–20.30 Studio (19.00 Einblick)
So Bühne
Sa
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19.30 Bühne
Do Studio
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11.00 Bühne
19.30–21.00 Foyer
11.00–12.15 Studio
19.30–20.45 Studio
11.00–12.15 Studio
12.00 Bühne
22.00 Foyer
19.30–21.00 Studio
19.30–21.30 Bühne
19.30–21.00 Studio
19.30–21.30 Bühne
Oper / Operette / Ballett 12 – 31 € (erm. 8 – 22 €) Musical 17 – 37 € (erm. 13 – 28 €)
Oper von Antonín Dvořák
Rusalka
Weihnachtsmärchen 2017 von Marcus Mislin | Ab 5 J.
Hexe Baba Jaga im Zauberwald
Weihnachtsmärchen 2017 von Marcus Mislin | Ab 5 J.
Hexe Baba Jaga im Zauberwald
Ballett für Kinder von Adam Reist | Ab 8 J.
Der Zauberlehrling
»Hänsel und Gretel« von Frank Rudhardt nach Humperdinck | Ab 6 J. Treffpunkt: Kassenhalle
Musikgeschichten WA
Weihnachtsmärchen 2017 von Marcus Mislin | Ab 5 J.
Hexe Baba Jaga im Zauberwald
Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky
Der Nussknacker UA | WA
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SCHAUSPIELHAUS
SCHAUSPIELHAUS
KARTENPREISE
19.30–22.45 Bühne (19.00 Einblick)
11.30 Bühne
9.30 Bühne
11.00–12.10 Podium
11.00–11.45 Orchestersaal
9.30 Bühne
19.30–21.55 Bühne
Hexe Baba Jaga im Zauberwald PREMIERE 11.00 Bühne
Weihnachtsmärchen 2017 von Marcus Mislin | Ab 5 J.
Oper von Giuseppe Verdi
Aida
»Einmal träumen« | Eine Produktion von »Die Pipers«
Theaterjugendclub
Musical von Alan Menken
Der kleine Horrorladen
Der Förderverein Theater Magdeburg lädt ein: Schauspiel und Oper – wie geht das zusammen? »Dantons Tod« auf der Opernbühne
ThemaTisch ...
»So ein Zirkus!« von Jan Koetsier | Ab 5 J. Treffpunkt: Kassenhalle
Musikgeschichten
Ballett für Kinder von Adam Reist | Ab 8 J.
Der Zauberlehrling
Operette von Emmerich Kálmán
Die Csárdásfürstin
WA
mit Werken von Wim Henderickx, Thomas Buchholz und Béla Bartók
3. Sinfoniekonzert
mit Werken von Wim Henderickx, Thomas Buchholz und Béla Bartók
3. Sinfoniekonzert
Die Kochshow im Opernhaus Zu Gast bei Stadtmanager Georg Bandarau: Irma Mihelič und Annegret Oster
Magdeburger Allerlei
»Klassik für Knirpse« | Ab 1 J.
Musikgeschichten PREMIERE
Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Aaron Copland bis Philip Glass
America Noir UA
»Einmal träumen« | Eine Produktion von »Die Pipers«
Theaterjugendclub
Musical von Alan Menken Anschließend Premierenfeier
Der kleine Horrorladen PREMIERE
Oper von Giuseppe Verdi Anschließend Nachgespräch
Aida
»Ewig Dein Mozart« Max Müller singt und liest Mozart
Max Müller
Kammeroper von Grigori Frid | ab 13 J.
Das Tagebuch der Anne Frank
»Stadtkind«
Ute Lemper
Mit der Magdeburgischen Phiharmonie Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem
Oratorienkonzert
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NOVEMBER
Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Adolphe Adam, Léo Delibes u. a.
Le Corsaire UA
19.30 Bühne (19.00 Einblick) Abo: WE
Podium
19.30
Bühne
19.30
19.30 Café Rossini
11.00 Orchestersaal zlMidS
18.30–19.40 Podium
18.00–20.30 Bühne SWM-Card
19.30 Bühne (18.45 Einblick) Abo: SF
19.30 Bühne (18.45 Einblick) Abo: SD
19.30 Café Rossini
16.00 Podium
16.00–17.25 Bühne (15.30 Einblick) Abo: SO
19.30 Podium
19.30 Bühne Abo: MP
19.30 Bühne (19.00 Einblick) Sparkassentag
18.00 Bühne Gastspiel
16.00–17.10 Podium
19.30 Bühne Gastspiel
17.00 Leipzig Taborkirche
19.30–22.05 Bühne (19.00 Einblick)
OPERNHAUS
OPERNHAUS 2017
»Die Csárdásfürstin«
»Gift. Eine Ehegeschichte«
»Mein Lied, mein Leid«
»Balkanmusik«
»America Noir«
»Hinter den Rosen«
»Das Mädchen mit den Streichhölzern«
»Schöne Bescherungen«
»Le Corsaire«
JUNGES THEATER
KONZERT
Eine Prise russischer Seele Am Rande der Welt Die THEMA traf die berühmte Hexe Baba Jaga aus dem Zauberwald zum exklusiven Interview.
3. Sinfoniekonzert
PREMIERE
Hexe Baba Jaga im Zauberwald Weihnachtsmärchen 2017 von Marcus Mislin Ab 5 Jahren Regie Marcus Mislin Bühne Elisabeth Pedross Kostüme Helena Barcikowski Dramaturgie Laura Busch Mit Marie Ulbricht, Léa Wegmann, Cornelius Gebert, Cem Göktas, Zlatko Maltar, Lukas Paul Mundas Premiere So. 26. 11. 2017, 11.00 Uhr Opernhaus/Bühne Weitere Vorstellungen Mo. 27. 11./Do. 30. 11./ Fr. 1. 12./Mo. 4. 12./Di. 5. 12./Mi. 6. 12./ Do. 7. 12./Fr. 8. 12./Sa. 9. 12./Mo. 11. 12./ Di. 12. 12./Mi. 13. 12./Do. 14. 12./Fr. 15. 12./ Sa. 16. 12./Mo. 18. 12./Di. 19. 12./Mi. 20. 12./ Fr. 22. 12./Mi. 27. 12. 2017 (zlM)
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Die November-Konzerte der Magdeburgischen Philharmonie loten Grenzbereiche der Musik aus: in der intimen Kammermusik Schuberts, in der Kombination zweier Orchester, im breiten Klangfarbenspektrum von Schlagzeug bis hin zu Celesta und in der Verbindung von Bildhauerei und Musik.
Das IMPULS-Festival für Neue Musik Sachsen-Anhalt geht in die 10. Runde – und die Magdeburgische Philharmonie feiert mit! Dafür steigen Festival-Intendant Hans Rotman und Generalmusikdirektor Kimbo Ishii gemeinsam in den Dirigier-Ring: Rotman eröffnet den Abend mit der 1. Sinfonie des Belgiers Wim Henderickx, die eine Brücke zwischen West und Ost schlägt. Als Inspirationsquelle zu diesem Werk dienten die gewaltigen Kunstobjekte des in Indien geborenen und in London lebenden Bildhauers Sir Anish Kapoor. Ishii dirigiert nach der Pause mit Bartóks »Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta« einen wahren Klassiker des 20. Jahrhunderts, der sogar in die Populärkultur Eingang gefunden hat: Architekten regten seine überlappenden Formen zu neuen Baukonzepten an, Hip-Hopper sampelten Ausschnitte für eigene Songs, Filmkomponisten verwendeten Teile
Kostümskizze »Hexe Baba Jaga«
Kostümskizze »Toma, der Hund«
Laura Busch: Guten Tag, Frau Jaga. Schön, dass Sie Zeit für mich haben. Haben Sie eine weite Reise hinter sich? Baba Jaga: Danke, nennen Sie mich ruhig Baba Jaga Kostjanaja Noga. Mit dem Mörser reist man aus dem sibirischen Zauberwald bis hierher nicht wirklich bequem, das können Sie sich ja denken. Und der alte Kasten ist auch nicht mehr das, was er mal war, schließlich reise ich schon seit 700 Jahren damit. LB: 700? Ich hoffe, ich trete Ihnen damit nicht zu nahe, aber wie alt sind Sie denn? BJ: Im Dezember werde ich 765. LB: Faszinierend. Verraten Sie mir Ihr Geheimnis? BJ: Ach, wissen Sie, ich achte sehr auf die Ernährung. Viel russische Rote Beete, Karotten – die machen einen frischen Teint. Und ab und zu brate ich mir ein paar Kinderohren. Das war ein Scherz! WorkLife-Balance ist das Schlagwort, junge Frau. Andere für sich arbeiten lassen, böse Machenschaften nur noch in Maßen, Stressabbau durch Schadenfreude, solche Dinge. Wozu hat man schließlich Ehemänner und Stieftöchter? LB: Soll das heißen, Sie lassen Ihre Stieftochter für sich arbeiten? BJ: Ja, natürlich. Dieses unnütze Ding würde ja sonst nur auf dumme Ideen kommen und in einer Tour von Selbstverwirklichung, Emanzipation oder Feminismus quatschen. Davon halte ich nichts! LB: Interessant. Und so unzeitgemäß wie ihr Outfit … Sie sind also gerade wieder frisch liiert? BJ: Ja, nach meiner letzten Ehe habe ich erst einmal Zeit für mich gebraucht, hab mit meiner Tochter Marfuschka in meiner Hütte auf Hühnerbeinen im Wald gelebt. Aber schon bald hat uns irgendwas gefehlt.
Wenn ich niemanden herumkommandieren kann, werde ich schnell unglücklich. So zog es mich wieder auf die Piste. Seit kurzem lebe ich nun bei meinem neuen Mann und seiner Tochter im Zauberwald. Aber wissen Sie, was der neulich zu mir sagte? Dass meine Tochter Marfuschka auch mal mit im Haushalt helfen könnte. Frechheit! Meine Tochter putzt nicht! Nein, sie heiratet einen reichen Mann! LB: Das heißt, Sie waren schon erfolgreich bei Ihrer Suche nach einem Schwiegersohn? BJ: Oh ja! Iwan, wohlhabend, gutaussehend, ein bisschen dumm vielleicht, aber das macht nichts. LB: Ist das nicht alles irgendwie Klischee? Ihre Geschichte habe ich doch schon 100 Mal gehört. Und Ihre Bösartigkeit hat Sie noch nie sehr weit gebracht. Ich habe mich über Ihren katastrophalen Lebensweg informiert. BJ: Dann stecken Sie ihre röchelnde Hakennase doch gefälligst in ein anderes Leben! Ich bin als Figur in vielen Märchen verewigt, natürlich ist mein ganzes Leben ein Klischee. Ich bestreite ja nicht, dass ich nicht immer die Liebenswürdigste bin, aber ein bisschen Unvoreingenommenheit würde ich mir von meinen Mitmenschen schon wünschen. Schließlich muss ich ja auch mein Geld verdienen und als böse Hexe ist mein Ruf in Stein gemeißelt. Aber ohne mich gäbe Das 2. Kammerkonzert ist den Werken Franz Schuberts es nie ein Happy End, denken Sie mal darüber nach! gewidmet. Das »Notturno«, ein einzelnes Adagio, LB: Und Väterchen Frost ist sicher gar nicht erfreut, entstand im Zusammenhang mit den zwei großen Streichtrios, die Schubert im Jahr vor seinem Tod Sie jetzt in seiner Nachbarschaft zu haben? BJ: Väterchen Fischstäbchen in seinem Protziglu soll komponierte. Freunde Schuberts erinnerten sich später, mal schön die Füße stillhalten und mir nicht in die dass ihn die Lieder der sogenannten RammpfahlarQuere kommen. Wir haben eh noch ein Hühnchen zu beiter in Oberösterreich zum zweiten Thema dieses rupfen … Auf ein Zauberkräftemessen lass ich es gern Satzes inspiriert haben. Auch im Klaviertrio in B-Dur ankommen: Der Zauberwald gehört schon bald mir! klingen Lieder an, diesmal Schuberts eigene. Das Trio
2. Kammerkonzert
3. Sinfoniekonzert für berühmte Filme wie Spike Jonzes’ »Being John Malkovich« oder Stanley Kubricks »The Shining«. Im Stück vor der Pause treffen die beiden Maestros dann sogar direkt aufeinander: »Les Danses Imaginaires« – »Die imaginären Tänze« – des in Halle lebenden Komponisten Thomas Buchholz stellen eine virtuose Hommage an den französischen Klangfarbenzauberer Olivier Messiaen dar. Besonders plastisch wird dieses Werk durch ein Fernorchester, das dem Hauptorchester gegenübergestellt ist. Beide Klangkörper brauchen natürlich ihren eigenen Dirigenten, sodass Kimbo Ishii das Dirigentenpult vorn übernimmt, während Hans Rotman das Fernorchester leitet. Da ist von allen Seiten Standhaftigkeit gefordert – ganz nach dem niederländischen Festivalmotto »Volharding«, das auch mit »Dranbleiben« übersetzt werden kann.
Wim Henderickx Sinfonie Nr. 1 »At the Edge of the World« Thomas Buchholz »Les Danses Imaginaires« für zwei Orchester und Zuspielband Béla Bartók Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta Magdeburgische Philharmonie GMD Kimbo Ishii, Hans Rotman Dirigenten Do. 16. 11. 2017, 19.30 Uhr Fr. 17. 11. 2017, 19.30 Uhr Opernhaus/Bühne In Kooperation mit IMPULS – Festival für Neue Musik Sachsen-Anhalt
2. Kammerkonzert Franz Schuberth Notturno für Klavier, Violine und Violoncello Es-Dur D 897
Anish Kapoor, »Dismemberment«
gehört zu den beliebtesten Kammermusikwerken Schuberts, von dem Robert Schumann sagte, dass »ein Blick auf das Trio« genüge, »und das erbärmliche Menschentreiben flieht zurück und die Welt glänzt wieder frisch«. Abgerundet wird das Programm durch drei Lieder für Bassstimme, »Grenzen der Menschheit«, »Prometheus« und »Der Wanderer«, die sich mit dem menschlichen Schicksal beschäftigen.
Lieder »Grenzen der Menschheit« D 716 »Prometheus« D 674 »Der Wanderer« D 489 Klaviertrio Nr. 1 B-Dur op. 99 Johannes Stermann Bass Barbara Hentschel Violine Nikolaus Gädeke Violoncello Jovan Mitic Klavier So. 19. 11. 2017, 11.00 Uhr Schauspielhaus/Foyer
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EXTRAS
Kunstgenuss auf zweifache Art Ein »Rosenheim-Cop« singt Mozart Als bayerischer Polizeiobermeister »Michi Mohr« in der ZDF-Erfolgsserie »Die Rosenheim-Cops« ist Max Müller längst Kult. Nun kommt der Fernsehstar aus Bayern erstmals nach Magdeburg und beweist, dass sein Herz genauso an der Musik hängt, studierte er doch in Wien auch Gesang. Sein Operndebüt als lyrischer Bariton in der Kirchenoper »Franziskus« im »Carinthischen Sommer« ließ die Fachwelt und die Kritiker aufhorchen. In seinem Programm »Ewig Dein Mozart«, das er auch schon im Wiener Musikvereinssaal sang, kombiniert er Briefe des Komponisten mit ausgewählten Liedern, die er mit köstlichem Witz liest und mit emotionalem Tiefgang interpretiert. Der Bariton und Schauspieler liest dabei aus den
berühmten »Bäsle-Briefen«, aber auch aus Mozarts nachdenklichen Schreiben an seinen Vater und seine Schwester. Zu hören sind außerdem Mozarts wunderbare Lieder »Das Veilchen«, »Das Kinderspiel« oder »Komm, lieber Mai« sowie Werke für Klavier. So versucht der Abend durch Text und Musik, dem Phänomen Wolfgang Amadeus Mozart ein wenig näher zu kommen. Ein kammermusikalisches Komponistenportrait fernab von »Wolferl«, Armengrab und der berühmten Mozart-Kugel. Dafür entsteht aber das Bild einer vielschichtigen, tiefgründigen und amüsanten Persönlichkeit. So. 5. 11. 2017, 18.00 Uhr, Opernhaus/Bühne
Max Müller
Magdeburger Allerlei: Kochkunst im Opernhaus Was wäre die Kunst ohne das Kochen? Viele Künstler sind passionierte Köche und lassen ihrer Kreativität auch am heimischen Herd freien Lauf. Und während gedünstet, gefettet, gebraten und gebacken wird, lässt sich herrlich über das Theater sinnieren. Für Stadtmanager Georg Bandarau ein guter Grund, auch in dieser Spielzeit wieder die Opernhaus-Küche zu öffnen und beim »Magdeburger Allerlei« einen Blick in die Kochtöpfe und Seelen seiner Gäste zu werfen. Für die November-Ausgabe der Reihe hat er sich dieses Mal zwei Damen eingeladen: Sopranistin Irma Mihelič, hat sich bereits mit vielen Rollen in die Herzen des Magdeburger Publikums gesungen.
Das Last-Minute-Ticket für Schüler und Studenten
9€
für Oper, Operette, Ballett und Konzert nach Verfügbarkeit in allen Platzkategorien.* Für alle Schüler und Studenten bis 28 Jahre ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn. *Gilt nicht bei Premieren, Gastspielen, Musicals und Sonderveranstaltungen.
Ab November ist die Sängerin wieder als Komtesse Stasi in der Operette »Die Csárdásfürstin« zu erleben. Welches Rezept die gebürtige Slowenin aus ihrer Heimat mitbringt oder ob sie doch lieber ihr privates Kochbuch aufschlägt, bleibt noch eine Überraschung. Kochlöffelschwingend ist auch Annegret Oster, die Leiterin des ZDF-Studios Sachsen-Anhalt, zu erleben, die nun das Mikrofon gegen Pfanne und Kochtopf eintauscht. Auch hier bleibt es noch ein Geheimnis, was die Fernsehjournalistin, die seit 2014 das Magdeburger Studio leitet, an feinen Spezialitäten serviert. Di. 14. 11. 2017, 19.30 Uhr, Opernhaus/Café
KARTENPREISE Oper / Operette / Ballett 12 – 31 € (erm. 8 – 22 €) Musical 17 – 37 € (erm. 13 – 28 €) Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 15 – 30 € (erm. 10 – 19 €) Schauspiel Bühne 20 € (erm. 10 €) Schauspiel Studio 17 € (erm. 9 €) Schauspiel Foyer / Kammerkonzert / Junges Theater 15 € (erm. 8 €) SWM-Card 10 % Rabatt Sparkassentag 20 % Rabatt Netter Preis im Opernhaus jede Karte 18 €, im Schauspielhaus jede Karte 13 € Folgen Sie uns auch auf
KASSE IM OPERNHAUS Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Mo.– Sa. 10.00 –19.30 Uhr An allen Vorstellungstagen bis 18.30 Uhr, danach nur Vorstellungskasse, kein Abo- oder Vorverkauf.
KASSE IM SCHAUSPIELHAUS Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg Vorstellungskasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Abo- oder Vorverkauf im Opernhaus. Tel.: (0391) 40 490 490, E-Mail: kasse@theater-magdeburg.de Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. www.theater-magdeburg.de
Bildnachweise Nilz Böhme (Titelbild »Antigone und Ödipus«), Leif-Erik Heine (S. 2 Kostümskizzen), Friedberg/Fotolia (S. 2, Koffer), Nilz Böhme (Amadeus Köhli, Christoph Förster S. 3), Nilz Böhme (S. 4 »Le Corsaire«), Andreas Lander (S. 4 »Schöne Bescherungen«), Andreas Lander (S. 4 »Das Mädchen mit den Streichhölzern«), Andreas Lander (S. 5 »Hinter den Rosen«), Andreas Lander (S. 5 »America Noir«), Christiane Hercher (S. 5 »Balkanmusik«), Nilz Böhme (S. 5 »Mein Lied, mein Leid«), Christiane Hercher (S. 5 »Gift. Eine Ehegeschichte«), Andreas Lander (S. 5 »Die Csárdásfürstin«), Helena Barcikowski (S. 6 Kostümskizzen), Andym5885 (S. 7 »Dismemberment«), Agentur Rehling (S. 8, Max Müller) Impressum Hrsg: Theater Magdeburg Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg | Generalintendantin: Karen Stone | Redaktion: Dr. Christine Villinger | Texte: Dramaturgie, Marketing/Kommunikation | Konzeption und Layout: Claudia Heynen. Druck und Reproduktion: Media Print Barleben GmbH | THEMA Theaterzeitung – eine Beilage der Tageszeitung »Volksstimme« vom 27. 10. 2017