aroline C Das Theatermagazin
September/Oktober 2018 kostenlos
Neu im Spielplan
Schtonk! Eine Filmkomödie von Helmut Dietl und Ulrich Limmer Enthusiasmus als Wellenbewegung. Anlässlich 225 Jahre Theater Rudolstadt – Interview mit Heidemarie Förster-Stahl S. 3
Der große Coup oder ein großer Bluff? »Schtonk!« – Oscarnominierte Filmkomödie über vermeintliche Hitler-Tagebücher als Theaterstück S. 4
Pompöser Auftakt. Starpianist Lukáš Vondráček erneut im Sinfoniekonzert zu Gast S. 5
2 aktuelles Editorial
Neu im Theater-Spielplan »Iphigenie auf Tauris« — ein hochemotionaler Klassiker
Liebe Theaterfreunde, 2018 häufen sich die historischen Jubiläen nur so: 100 Jahre Ende des Ersten Weltkrieges, 400 Jahre Prager Fenstersturz, 200. Geburtstag von Karl Marx, 100. Geburtstage von Alexander Solschenizyn, Leonard Bernstein, Nelson Mandela, Ingmar Bergman ... und das ist nur die Spitze des Eisberges … Falls Sie vor lauter Gedenk- und Jubeltagen inzwischen null Durchblick haben – hier wäre ein wirklich wichtiges Datum: Vor 225 Jahren wurde der erste Theaterbau auf dem Rudolstädter Anger errichtet; seit dem 26. Juli 1793 gibt es hierzulande Theateraufführungen, die jeder besuchen darf: ein Meilenstein in der reichen Musik- und Theatergeschichte unserer Stadt! Schiller dichtete zwar: »dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze«, wir finden aber, 225 Jahre sind Anlass hochleben zu lassen, was berühmte Weltstars, fahrende Schauspiel- und Operntruppen, stehende Landesensembles und sitzende Hof kapellen seitdem alles so auf Rudolstädter Podien vollbracht haben. Genau das wollen wir beim diesjährigen Theaterfest unter dem Motto »Geschichte wird gemacht, es geht voran!« tun. Wobei uns natürlich auch der Wunsch antreibt, diese stolze Rudolstädter Tradition noch sehr lange fortzuführen. Und damit aus Wunsch Wirklichkeit wird, können wir vor allem eins machen: Theater, das Sie begeistert. Schauen Sie sich am besten gleich um in der neuen Caroline. Es erwarten Sie die ersten Premieren und Konzerte der nächsten 225 Jahre. Wir sehen uns beim Theaterfest am 9. September! Ihr Johannes Frohnsdorf Schauspieldramaturg
Großartig sei die Inszenierung von »Iphigenie auf Tauris«. So kommentiert Ulrike Kern die Premiere für die Ostthüringer Zeitung. Sie hebt hervor, dass die schauspielerische Leistung darin bestehe, »die inneren Konflikte der Hauptfigur in Monologen und Dialogen widerzuspiegeln. Und das gelingt in Rudolstadt, insbesondere Marie Luise Stahl als Iphigenie, großartig«. Die moderne Inszenierung von Regisseurin Maya Fanke transportiere sehr gelungen diesen zeitlosen Stoff, der »ebenso heute, in einer Zeit, wo man nach einem Miteinander der verschiedenen Kulturen sucht«, von großer Aktualität sei.
dieser ist Iphigenie, gespielt von Marie Luise Stahl, »mehr irdenes Mädchen als hohe Frau, mehr angstvoll hoffende als souverän Verkündende«. Das Bühnenbild aus Glas (Maria-Isabel Graf ) sei wie Vitrinen eines Literaturmuseums, welche die Darsteller verließen, um den Text der Gegenwart, der Wirklichkeit auszusetzen. Als die Schlüsselszene des Abends, die Frage unserer Zeit, beschreibt Goldberg den Abschied Iphigenies von König Thoas, der ihr die ausgestreckte Hand nicht erwidern kann. »So tonnenschwer kann es sein, Respekt zu lernen und Toleranz, so schwer, zu tun, was man begriffen hat. Und so lebenswichtig.«
Eine Inszenierung, der zur Premiere »heftig applaudiert« wurde, hat Kritiker Henryk Goldberg (Freies Wort) erlebt. In
Die nächsten Vorstellungen entnehmen Sie bitte dem aktuellen Spielplan!
Zum Abschied reicht Iphigenie Thoas die Hand - die Geste bleibt unerwidert. Unsere Lieblingsorte in Rudolstadt, Saalfeld und Umgebung Die Verschmelzung von Natur und Technik, der Zerfall und sein Wiederaufblühen, oder anders, ein Zeichen für die Stärke und den unablässigen Willen zum Leben lässt sich hier spüren. »Hier« ist zu rechter Hand am Wegesrand zu finden, nachdem man die Himmelsleiter bestiegen hat und wieder gen Heidecksburg scharwenzelt. Vorbei an Wald und den Rücken der gut betuchten Bürger dieser kleinen Stadt finden sich Kontraste und Schönheiten zu Hauf, Augen auf! Oliver Baesler, Schauspieler
Foto: Lisa Stern
Theaterfest
Enthusiasmus als Wellenbewegung
3
Heidemarie Förster-Stahl, ehemalige Leiterin des Liebhabertheaters Großkochberg, über Theater und Publikum Vor rund 225 Jahren ließ der Fürst auf dem Anger ein »Komödienhaus« errichten. Warum braucht die Stadt ein Haus mit einem eigenen Schauspielensemble und Orchester? Ich bin natürlich ein glühender Verteidiger der Institution Theater. Ich fand immer: Wie soll man in einer Stadt leben, in der es kein Theater gibt? Auch weil ich denke, dass das außerhalb der Vorstellungen auf der Bühne viel ausmacht. Als ich vor vier Jahren erste Vorstellungen in Rudolstadt sah, hatte ich das Gefühl, die Zuschauer zeigen ihre Sympathien sehr offen. Sie versuchen ihre Schauspieler zu tragen. Haben wir ein besonders Publikum? Ja, das würde ich schon sagen. Aber das ist auch eine Wellenbewegung. Besonders gut war das Verhältnis in den Fünfzigerjahren. Auch wenn man im Rückblick sagen muss, wenn man heute sehen würde, was einem damals geboten wurde, dann würden einem die Haare zu Berge stehen. Aber wir fanden das damals alles herrlich. Es war ein recht grauer Alltag. Das Leben war beschwerlich. Da waren Theateraufführungen natürlich der Lichtblick, Theaterleute für uns eine Sensation. Die Stars im Kino waren weit weg und unerreichbar. Aber die Theaterleute waren in der Stadt. Wir waren natürlich Provinz. Aber das hatte was! Wie allgemein verbreitet war denn diese Verbundenheit mit den Theaterleuten? Heute ist es ja ein stabiler Kreis, aber doch eine Minderheit, die sich aktiv für Kultur interessiert. Damals gehörte es dazu, dass man ins Theater ging. Die Lehrer zum Beispiel hatten alle ein Abonnement, nicht nur, wer Deutsch, Geschichte, Latein unterrichtete. Auch diejenigen in den Naturwissenschaften. Es war Tradition; und wir hatten schon ein sehr bürgerliches Publikum, mit einem stockkonservativen Geschmack. Man spielte hauptsächlich Verdi, Puccini, Mozart natürlich – und, was heute sehr vernachlässigt wird: Spielopern. Lortzing, Nicolai, Flotow. Das Schauspiel war nicht ganz so auf die Vergangenheit konzentriert. Es gab aber auch Phasen, in denen die konservativen Erwartungen bewusst gebrochen wurden…
225 Jahre
Das Rudolstädter Komödienhaus im 19. Jahrhundert — Ölgemälde von L. R. Großmannn (um 1900) Das ging irgendwann in den Sechzigerjahren los: Da kam die Idee auf, man müsse dieses alte Publikum aus dem Theater vertreiben und neues rein bringen. Also, das Vertreiben des Alten ging schnell … Es gab keine Blumen mehr für die Darsteller, keine Porträts der Darsteller in der Werbung. Das Publikum wollte aber ja seine Lieblinge sehen und nicht immer nur über den Inhalt der Stücke aufgeklärt werden oder die großen Welträtsel lösen ... Dann kam die Ära Klaus Fiedler. Fiedler war kühn und revolutionär. Man machte sogenannte Spektakel, wollte junge Leute ins Theater locken, und das ist der Fiedler-Truppe nicht schlecht gelungen. Man muss eben auch ein Ohr dafür haben: Was wollen die Leute, was tut ihnen gut? Und das bewundere ich an Mensching. Der macht
das genial. Der kommt wirklich mit den Rudolstädtern klar. Wenn Sie zurückdenken, wie sich das Theater künstlerisch entwickelt hat in all den Jahren. Welche Aufführungen gab es, die Ihnen besonders in Erinnerung sind? Theater ist ja kurzlebig. Man entflammt kurz, und dann geht die Zeit darüber hinweg. Aber ich war überrascht von »Staatsfeind Kohlhaas«. Mir hat auch der »Faust« sehr gefallen. Und dieser Tage habe ich mir die schöne »Faust«-CD mit der Musik von Lassen wieder angehört. Was würden Sie sich für die Zukunft des Theaters wünschen? Dass die momentan stabile Situation bleibt. Das Gespräch führte Johannes Frohnsdorf
grosses Theaterfest
»Geschichte wird gemacht, es geht voran!« Wir feiern 225 Jahre Theater Rudolstadt! Es erwarten Sie: Spielerische, musikalische Programme / Platzkonzert der Thüringer Symphoniker / Quizshow / Kaffeekonzert / Kinderspielstraße / Kostüme zum Verkleiden / Gewinnspiele / Cocktails, Kuchen ... Unsere Stargäste: berühmte Gestalten aus 225 Jahre Theater Rudolstadt BEGINN: So. 09.09. / 15 Uhr / Platz der OdF ZUM ABSCHLUSS: »Rampenfieber« / 19.30 Uhr / Theater im Stadthaus
4 Schauspiel
Der groSSe Coup oder ein groSSer Bluff? »Schtonk!« – Oscarnominierte deutsche Filmkomödie über vermeintliche Hitler-Tagebücher als Theaterstück Oktober 1982: Bundeskanzler Helmut Kohl ruft in seiner Regierungserklärung »die geistigmoralische Wende« aus und fordert zum Widerstand gegen den »linken Zeitgeist« auf. Ein halbes Jahr später und irgendwie passend zur Lage im Land erschüttert der größte Presseskandal der Nachkriegsgeschichte die Bundesrepublik. Was war geschehen? Die Geschichte mutet zunächst an wie ein verspäteter Aprilscherz. Am 25. April 1983 präsentiert der »Stern« der staunenden Weltöffentlichkeit seinen Sensationsfund: die Hitler-Tagebücher. Über 18 Monate hinweg sollen im Wochenmagazin die Notizen des Diktators erscheinen. Die Hamburger Illustrierte proklamiert vollmundig: »Von heute an müssen große Teile der deutschen Geschichte neu geschrieben werden.« Nur eine Woche später entpuppen sich die banalen Kritzeleien des »Führers« als Fälschung eines Militaria-Händlers und Kunstmalers mit Namen Konrad Kujau. Wie konnte es zu diesem journalistischen Super-GAU kommen? Warum versagten alle Kontrollmechanismen? Glaubten die Macher einfach so blauäugig an ihren »Jahrhundertfund«? Oder trieb die offenkundig perfide Sehnsucht nach Nazi-Devotionalien und Hitler-Kult sogar die Sache irreparabel voran? Die abenteuerliche Geschichte rund um die vermeintlichen Hitlertagebücher handelt von Machtgelüsten, Karrieren, von Blindheit und vor allem der Raffgier nach dem großen Geld. Es ist eine Schmierenkomödie sondergleichen: Wenn sie nicht Wirklichkeit wäre, ein Drehbuchautor könnte stolz sein, sie erfunden zu haben. Aber hätte ihm jemand seine ulkige Satire überhaupt abgekauft? »Einfach zum Kotzen, mit so einer Nazi-Scheiße Schabernack zu treiben!«, hätte er sich vielleicht anhören dürfen. Selbst 35 Jahre nach der Presseblamage des »Stern« ist man immer noch fassungslos, wie einerseits die abwegigsten Fantasien zu diesem Thema damals von der Realität grotesk überboten wurden, anderseits steht der Vorgang beispielhaft für unsere Gegenwart: die Wirklichkeit mutiert zum gefälschten Film und ist permanent käuflich!
Kunstfälscher Knobel (Marcus Ostberg) lässt Reporter Willié baden gehen .... Helmut Dietl, der renommierte Filmund Fernsehregisseur, 2015 verstorben, war der Erste, der erkannt hat, welch komödientaugliches Potential in dem Mediendebakel steckt. »Ein Geschenk des Himmels« nannte er den Stoff, bei dem einem das Lachen schier im Halse stecken bleibt. »Zum Fürchten komisch!« Seine Verfilmung kam unter dem Titel »Schtonk!« 1992 in die Kinos. Der Streifen, bei dem die Crème de la Crème der deutschen Schauspielergarde mitwirkte, wurde ein Sensationserfolg. Zusammen mit dem Drehbuchautor Ulrich Limmer war dem Regisseur die vielleicht schärfste und massenwirksamste deutsche Filmkomödie der Nachkriegszeit gelungen. Sogar ein Oscar für den besten fremdsprachigen Film lag 1993 in der Luft. Der Titel »Schtonk!« ist so markant wie genial. Er entstammt dem Film »Der große Diktator« (1940). Darin persifliert Charlie Chaplin den Habitus Hitlers und wettert in deutsch-englischem Kauderwelsch bei einer Rede: »Demokratsie Schtonk! Liberty Schtonk! Free Sprekken Schtonk!«. Helmut Dietl sarkastisch: »Schtonk klingt wie eine Verkürzung der deutschen Sprache auf ihren kleinsten hässlichen Nenner.« Das Theater Rudolstadt ist die erste Bühne, die diese Filmkomödie über den deutschen Ungeist, über Lügen und wie ein Hype gemacht wird nach der
Foto: Lisa Stern
Uraufführung in Esslingen zeigt. Der Historiker Sönke Neitzel sagte: »Ich kenne keine Satire, die den Umgang der Bundesrepublik, vor allem der Medien, mit dem Zweiten Weltkrieg und der Zeit des Nationalsozialismus derart gelungen auf die Schippe nimmt.« Die aber ebenso den Nerv unserer skandalsüchtigen Zeit trifft, wäre hinzuzufügen. Schließlich müssen all die in den Umlauf gebrachten Lügen auch geglaubt werden. Und von wem, wenn nicht von uns? Auch wir sind Schtonk! In diesem Sinne – herzlich willkommen in der neuen Spielzeit! Michael Kliefert
Schtonk!
Filmkomödie von Helmut Dietl und Ulrich Limmer / eingerichtet für die Bühne von M. Grube Regie: Reiner Heise / Bühne: Manfred Gruber / Kostüme: Alexandra Bentele / Dramaturgie: Michael Kliefert Es spielen: Johannes Arpe, Oliver Baesler, Horst Damm, Rayk Gaida, Jochen Ganser, Ulrike Gronow, Wolfgang Kaiser, Marcus Ostberg, Benjamin Petschke, Ute Schmidt, Markus Seidensticker, Marie Luise Stahl, Matthias Winde PREMIERE: 22.09. / 19.30 Uhr Theater im Stadthaus Nächste Termine: 25.09.,15 Uhr / 06. + 26.10., 19.30 Uhr / 21.10., 15 Uhr
Schauspiel
5
Vergessener Star der Wiener Kleinkunst Der »Liederabend Schnucki, ach Schnucki« feiert Herman Leopoldi und seine Lieder und Interpret humoristischer Lieder behaupten konnte. Nach dem Krieg kehrte er zurück in seine Heimatstadt Wien. Der Abend »Schnucki, ach Schnucki!« feiert Leopoldis einfallsreiche und eingängige Melodien, die zum Großteil heute kaum mehr bekannt sind. Wie die Liedtexte von Robert Gilbert, Peter Herz oder Fritz Löhner-Beda sind sie mal ausgelassen und albern, mal spöttisch-ironisch, mal weinselig und wehmütig. Leopoldis heute bekanntestes Lied, »Schnucki, ach Schnucki« und sein Buchenwälder Marsch deuten zusammen an, welche Gegensätze die Lebensgeschichte Hermann Leopoldis vereint. Johannes Frohnsdorf
Zwischen den beiden Weltkriegen schossen in Wien die Kabaretts wie Pilze aus dem Boden. Die Etablissements hießen »Simpl«, »Hölle«, »Femina«, »Zum Krokodil«, »Nachtfalter«, etc. Ihr Metier waren bunte Abende mit Liedern, Sketchen, Girls und Literatur. Die Gäste tranken, aßen, rauchten, während sie sich über das Dargebotene amüsierten. Eines dieser Varietétheater war das »Leopoldi-Wiesenthal«, in dem der Klavierhumorist Hermann Leopoldi jeden Abend vor ausverkauften Plätzen seine Schlager und Parodien vortrug.
Foto: Lisa Stern Das »Leopoldi-Wiesenthal« hielt sich nur etwa vier Jahre. Der Aufstieg des Hermann Leopoldi allerdings ging von hieraus erst los. Tourneen und Schallplattenaufnahmen machten ihn im gesamten deutschsprachigen Raum zu einem gefeierten Kabarettisten. Der »Anschluss« Österreichs unterbrach den Erfolg von einem Tag auf den anderen. Leopoldi überlebte eine neunmonatige Inhaftierung in Konzentrationslagern und emigrierte schließlich in die USA, wo er sich als Schlagerkomponist, Pianist
Schnucki, ach Schnucki
Hermann Leopoldi - ein Klavierkabarettist und seine Lieder Buch und Regie: Johannes Frohnsdorf Bühne und Kostüme: Gretl Kautzsch Dramaturgie: Michael Kliefert Es singen und spielen: Annika Rioux, Markus Seidensticker, Jens-Uwe Günther (Klavier) PREMIERE: 20.10. / 20 Uhr Schminkkasten Nächster Termine: 27.10. / 20 Uhr
Der Mann, das unterdrückte geschlecht? Esther Vilars Kult-Buch aus den 70ern - von John von Düffel treffsicher ins Heute geholt Als die argentinisch-deutsche Schriftstellerin Esther Vilar 1973 ihr Buch »Der dressierte Mann« veröffentlichte, brachte das die Feministen zur Weißglut. Ihre provokative
Foto: Lisa Stern
These, »nicht die Frauen, sondern die Männer sind das unterdrückte Geschlecht«, löste viele Kontroversen aus. Bastian und Helen sind ein glückliches Paar. Doch dann bekommt Helen einen Chefposten und plötzlich zehnmal so viel Gehalt wie er. Das ist für Bastians männliches Ego zu viel. Eigentlich wollte er Helen einen Antrag machen und jetzt? Wie kann Man(n) in so einer Situation noch ans Heiraten denken? Da platzen die zwei Mütter der beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, herein. Gemeinsam entwickeln die drei Frauen einen Plan, wie sie Bastian die Heiratspläne doch noch schmackhaft machen können, denn um die Beziehung zu retten, ist jedes Mittel erlaubt. In seiner Komödie dreht John von Düffel den Spieß der Emanzipation
gleich mehrmals herum. Er lässt eine 68er-Feministin und ein schnurrendes Luxusweibchen aufeinander los, die die Rollenbilder ihrer beiden Kinder gehörig aufmischen.
Der dressierte Mann
Komödie von John von Düffel nach dem gleichnamigen Bestseller von Esther Vilar Regie: Nicole Felden Bühne und Kostüme: Natalie Krautkrämer Dramaturgie: Karolin Berg Es spielen: Laura Bettinger, Verena Blankenburg, Johannes Geißer, Manuela Stüßer PREMIERE: 28.09. / 20 Uhr Schminkkasten Nächste Termine: 29.09. / 6. + 13.10. / 20 Uhr
6 Musiktheater und Konzert
Partygesellschaft lässt grüssen Bei Johann Strauß' »Die Fledermaus« gibt es nach dem Rausch ein böses Erwachen
da sind sich diesmal alle einig. Eine Gesellschaft voll Doppelmoral, die Ablenkung in Rausch und Verschwendung sucht, zeigt Johann Strauß in seiner gefeierten Operette. Der Börsenkrach von 1873, der auf eine Zeit des Wirtschaftsbooms kam, lag nur wenige Monate zurück. Niemand war nach Amüsement zumute, doch der »Fledermaus« mit ihren Melodien wie »O je, o je, wie rührt mich dies« oder »Trinke, Liebchen, trinke schnell« konnte und kann bis heute keiner widerstehen.
Die Fledermaus
Operette in drei Akten von Johann Strauß Text von Carl Haffner und Richard Genée Eine Gesellschaft wie im Rausch auf der Feier des Prinzen Orlowsky Ein privater Racheakt von Dr. Falke an seinem Freund Gabriel von Eisenstein ist Ausgangspunkt für das wilde Verwechslungsspiel in der Operette »Die Fledermaus«, die Johann Strauß auf dem Gipfel seines Ruhms 1874 in Wien mit großem Erfolg uraufführte. Auf einer Party des Prinzen Orlowsky, bei der Champagner in Massen fließt, gibt sich keiner als der zu erkennen, der er wirklich ist. Und so bemerkt Eisenstein
Foto: András Dobi
nicht, dass sich unter den Gästen auch seine Frau Rosalinde und ihr Stubenmädchen Adele befinden. Es folgt eine Nacht voller Überraschungen, erfundener Identitäten, ganz im Sinne eines erotischen »Bäumchen-wechsel-dich«-Spiels. Und am Ende erwacht die ganze Festgesellschaft nicht nur in Katerstimmung, sondern auch im Gefängnis. Wer war schuld? Natürlich nur der Champagner,
Musikalische Leitung: Oliver Weder Szenische Einrichtung: Gernot Kranner Kostüme: Elisabeth Stolze-Bley Kooperation mit dem Theater Nordhausen Es singen: Anna Baranowska, Hans Burkia, Philipp Franke, Zinzi Frohwein, Yavor Genchev, David Johnson, Marian Kalus, Thomas Kohl, Carolin Schumann, Kyounghan Seo sowie der Opernchor des Theaters Nordhausen PREMIERE: 13.10. / 19.30 Uhr Meininger Hof Saalfeld Nächster Termin: 21.10. / 18 Uhr
Ein Echter Star und andere Wunder Musik aus der Zeit der Klassik mit Mozart, Haydn und Telemann im 1. Schlosskonzert Wer hätte nicht gerne das große Genie Wolfgang Amadeus Mozart als Lehrer gehabt? Eine der Glücklichen war die gefeierte Pianistin Barbara von Ployer. Sie war es auch, die das Klavierkonzert G-Dur KV 453 im Juni 1784 bei einer Akademie in der Döblinger Sommerwohnung ihres Vaters aufführte. Doch es gab noch einen anderen »Star« unter Mozarts Schülern, einen echten: Das äußerst gelehrige Vögelchen, ein Haustier, konnte zu Mozarts großer Verwunderung schon bald das Rondothema aus dem G-Dur Klavierkonzert nachträllern. Einen besseren Beweis für die Eingängigkeit und Kantabilität seiner Themen könnte es kaum geben. Als Solisten haben wir den Pianisten Andreas Frölich eingeladen, der nicht nur ein versierter Mozart-Interpret, sondern
den Thüringer Symphonikern auch ein treuer Gast ist. Ein weiteres musikalisches Wunder offenbart sich in unserem 1. Schlosskonzert-Programm der neuen Spielzeit in Form von Haydns Sinfonie D-Dur Nr. 96, die den Beinamen »Miracle« (Das Wunder) trägt. Die erste der Londoner Sinfonien hat ihre Bezeichnung angeblich einer besonderen Geschichte zu verdanken. Bei der Uraufführung von Haydns Sinfonie Nr. 96 in den »Hanover Square Rooms« in London im Jahr 1791 soll der Kronleuchter von der Decke gefallen sein. Da das begeisterte Publikum im Parkett jedoch in Richtung Bühne geströmt war, um Haydn aus der Nähe zu sehen und zu bejubeln, sei wie durch ein Wunder niemand verletzt worden, so heißt es. Tatsächlich hat sich dieser Vor-
fall jedoch einige Jahre später während einer ganz anderen Sinfonie ereignet. Dennoch schreibt ihn die Legende der Nr. 96 zu, und der Beiname ist ihr bis heute geblieben. Dass im Rokokosaal der Heidecksburg prächtige Kronleuchter hängen, sollte Sie dabei keinesfalls beunruhigen, sondern während Haydns feierlicher Musik allenfalls zu deren ausgiebiger Bewunderung einladen. Johanna Muschong
1. Schlosskonzert
Werke von C. P. E. Bach, Mozart und Haydn Klavier: Andreas Frölich Musikalische Leitung: Oliver Weder 31.08. / Schlosskapelle Saalfeld 01.09. / Rokokosaal Heidecksburg Beginn jeweils 19.30 Uhr
Konzert
GigantenTreffen
Beethoven und Rossini stehen sich im 2. Sinfoniekonzert gegenüber
7
Pompöser auftakt Starpianist Lukáš Vondráček erneut im Sinfoniekonzert zu Gast
1792 kehrte der 22-jährige Beethoven seiner Geburtsstadt Bonn den Rücken und ließ sich endgültig in Wien, dem damals vielleicht wichtigsten Musikzentrum der Welt, nieder. Schon bald begann er sich dort als Komponist zu profilieren. Mit seiner siebten und der achten Sinfonie, die 1813 in Wien uraufgeführt wurden, feierte er große Erfolge. Dass die Achte dabei viel weniger gefeiert wurde als die übrigen Werke, soll Beethoven aus vor allem einem Grund geärgert haben: »Weil sie viel besser ist.« Einige Jahre später packte die Hauptstadt des Habsburgerreiches jedoch ein Rossini-Fieber, das mit der Ankunft des großen Operngenies in Wien 1822 seinen Höhepunkt erreichte. Und Beethoven musste mit ihm fortan um das Wiener Publikum konkurrieren. Die beiden Musik-Giganten hatten allerdings noch mehr gemeinsam als ihr geniales Kompositionstalent, nämlich ihre Vorliebe für gutes Essen. Dass Beethoven sich gerne selbst um die »Kocherey« kümmerte und was er zu Tisch bevorzugte, geht aus einer Schrift des Bonner Vereins Beethovenhaus (»Die gute Kocherey – aus Beethovens Speiseplänen«) hervor. Auch Rossini kreierte mit großer Freude und Kreativität neue Rezepturen. Bevor er sich aus dem Musikleben zurückzog, um sich voll und ganz seiner zweiten Leidenschaft zu widmen, schuf er innerhalb kürzester Zeit knapp 40 Opern. »La Cenerentola« und »Der Barbier von Sevilla« gehören bis heute zu seinen meist gespielten. Die deutsch-italienische Mezzosopranistin Anna-Doris Capitelli, die seit der Spielzeit 2017/2018 an der Mailänder Scala engagiert ist, präsentiert sich mit Arien des italienischen Opernvielschreibers. Johanna Muschong
2. Sinfoniekonzert
»Gigantentreffen in Wien« Werke von Beethoven, Rossini, Mascagni und Bellini Mezzosopran: Anna-Doris Capitelli Musikalische Leitung: Giuseppe Lanzetta 26. + 27.10. / Meininger Hof Saalfeld Beginn jeweils 19.30 Uhr
Vom Wunderkind zum Virtuosen: Lukáš Vondráček Als Mitglied des »Mächtigen Häufleins« gehörte Alexander Borodin zu den bekanntesten und einflussreichsten russischen Komponisten seiner Generation. Sogar ein russisches Flussfahrtschiff ist nach ihm benannt. Zu seiner Profession kam der Russe auf Umwegen: Zunächst begann er eine medizinische Laufbahn in St. Petersburg, bevor er sich zu einem Musikstudium entschied und Karriere machte. Hierzulande weniger bekannt ist der Komponist Vasili Kalinnikow. Von seinem Vater, einem Polizeibeamten und begeisterten Hobbymusiker, wurde er mit Musik vertraut gemacht. Um sich finanziell über Wasser zu halten, spielte Kalinnikow als Geiger, Fagottist und Pauker in verschiedenen Orchestern und arbeitete sogar als Notenkopist. Bis sein Talent von keinem Geringeren als Sergej Rachmaninow entdeckt wurde, der ihn fortan förderte und sich bei seinem Verleger für die Veröffentlichung von Kalinnikows Werken einsetzte. Auch Rachmaninow hat sein musikalisches Talent in die Wiege gelegt bekommen. Schon der Großvater war Musiker, der Vater Armee-Offizier und leidenschaftlicher Amateurpianist. Rachmaninow, der nach seiner Zeit als Dirigent am russischen Bolschoi-Theater eine Zeit lang als Klaviervirtuose in Dresden lebte, schuf mit seinen Klavierkonzerten absolute Meilensteine der Musikgeschichte. Obwohl das dritte Klavierkonzert wegen seiner extremen pianistischen Anforderungen oft als »Elefantenkonzert«
Foto: Irene Kim
apostrophiert wird, blieb Rachmaninow auch hier seinem Motto treu: »Die Musik muss aus dem Herzen kommen und zu Herzen gehen«. Solist in diesem Auftaktkonzert ist der tschechische Ausnahmepianist Lukáš Vondráček, der das Saalfelder und Rudolstädter Publikum in der letzten Spielzeit mit einem Beethoven-Konzert begeisterte.
Lukáš Vondráček, der unumstrittene Gewinner des Königin-Elisabeth-Wettbewerbs Brüssel 2016, gab sein erstes Konzert bereits im Alter von vier Jahren. Nach seinem Debüt als 15-Jähriger 2002 mit der Tschechischen Philharmonie begann seine internationale Karriere. Mittlerweile arbeitet er mit Dirigenten wie Paavo Järvi, Christoph Eschenbach und anderen, trat mit dem Philadelphia Orchestra, den St. Petersburger Philharmonikern, dem New Jersey Symphony Orchestra auf und spielte Solo-Rezitale u. a. im Mariinski-Theater und am Gewandhaus Leipzig. Seine erste CD, ein Solo-Album für Octavia Records, wurde 2004 veröffentlicht. Lukáš Vondráčeks aktuelle CD mit Werken von Johannes Brahms ist im Herbst 2013 beim ORF Label Johanna Muschong erschienen.
1. Sinfoniekonzert
»Auftakt in Moll« Werke von Borodin, Kalinnikow und Rachmaninow Klavier: Lukáš Vondráček Musikalische Leitung: Oliver Weder 28. + 29.09. / Meininger Hof Saalfeld Beginn jeweils 19.30 Uhr
8 junges Theater
Kann man düfte Sammeln? Sabine Ziesers »Duftsammlerin« erkundet in einem Kinderstück die Welt mit der Nase
Das Landestheater Eisenach gastiert in den Herbstferien mit ihrem ersten Stück dieser Spielzeit wieder in Rudolstadt – im theater tumult. Mit dem Mädchen Tishina entdecken wir die Welt der Düfte, reisen in längst vergangene Zeiten und zu unbekannten Orten. Farina Violetta Giesmann spielt in der Regie und Ausstattung von Stephan Rumphorst.
»… du wirst es riechen!« Ihre Großmutter hat immer zu ihr gesagt: »Tishina, wenn du etwas wirklich wissen willst, steck deine Nase hinein und du wirst es riechen.« Und so steckt die junge Tishina ihre Nase in alles hinein! Stets wissbegierig, die ganze große Welt zu erschnuppern. Das Kindertheaterstück »Die Duftsammlerin« von Sabine Zieser befasst sich mit der Betrachtung der Welt aus der Perspektive des Riechens und erzählt gleichzeitig von der innigen Beziehung einer Enkelin zu ihrer Großmutter. Es richtet sich an Kinder zwischen 5 und 10 Jahren, regt aber auch Erwachsene dazu an, sich bewusster auf die eigenen Sinne einzulassen. Tishina hat von ihrer Großmutter etwas ganz Besonderes geerbt: eine sehr feine Nase. Die Großmutter lehrte ihr auch, damit richtig umzugehen. Daher weiß Tishina, dass man die Welt viel intensiver erfahren kann, wenn man auf seine Nase achtet. Viele Gerüche erinnern sie an
Situationen mit der geliebten Großmutter, die verstorben ist. Die Welt der Düfte hilft ihr bei der Trauerarbeit und erleichtert die Zuwendung zum Leben.
Wer kennt die Sprüche?
über jemanden die Nase rümpfen… blass um die Nase sein… die Nase voll haben… eine lange Nase machen… jemandem etwas unter die Nase reiben… jemanden an der Nase herumführen… jemandem auf der Nase herumtanzen… jemanden vor die Nase gesetzt bekommen … seine Nase überall reinstecken… sich an die eigene Nase fassen…
Mein eigenes Gewürzmemory Die Gewürzbeutelchen (z.B. aus Tempotaschentüchern in die Dosen (man kann auch leere Joghurtbecher verwenden) stecken, so dass jeweils eine blaue und eine rosarote Dose ein Gewürzpaar bilden. Um kontrollieren zu können, ob die beim Spielen gefundenen Paare auch wirklich ein Paar sind, ist es ratsam, die Paare auf der Unterseite mit derselben Zahl zu markieren. Der Schnüffelspaß kann losgehen! Wer die meisten Geruchspärchen erkennt, hat gewonnen.
Die Duftsammerlin Kinderstück von Sabine Zieser (5+) Gastspiel des Landestheaters Eisenach Regie & Ausstattung: Stephan Rumphorst Es spielt: Violetta Giesmann Termine für Kindergärten 04., 05. + 08.10. / jeweils 9 + 10.30 Uhr / theater tumult für Familien 07.10. / 16 Uhr / theater tumult
Mitmachkonzerte für die kleinsten Auf musikalische Entdeckungsreise mit den Tieren des Waldes Im Kinderliederkonzert der neuen Saison begegnen wir nicht nur Tieren im Wald, sondern auch einem Familienmitglied der Figur aus dem letzten Kinderliederkonzert.
Katrin Strocka als Violetta Morgenstern
Klangfee Violetta Morgenstern bittet ihre Cousine — die Hexe Isabella Tannengrün — aus der Ferne um einen Gefallen: Sie soll ihre Geige wieder spielfähig machen. Das Instrument wurde einst mit viel Liebe und aus dem Holz der Bäume des Waldes hergestellt, in dem Isabella Tannengrün zu Hause ist. Diese begibt sich für Violetta auf die Spur der Notenblätter, um die Geige mit neuen Melodien aus ihrem Wald wieder zum Klingen zu bringen.
Kinderliederkonzerte
Das wundersame Notenblatt - die Tiere des Waldes und ihre Melodien (3+) Gesang und Moderation: Katrin Strocka Musikalische Leitung: Thomas Voigt Mit Musikern der Thüringer Symphoniker Termine in der Musikschule Saalfeld für Kindergärten: 18./19. + 20.09. / jeweils 9 + 10.30 Uhr für Familien: 22.09. / 16 Uhr Nächste Termine im Schminkkasten für Kindergärten: 21.09. / 9 + 10.30 Uhr für Familien: 21.09. / 15 + 16.30 Uhr
Vorgestellt
9
Baustelle abgeschlossen: Theaterwebsite Nach zehn Jahren verändert sich das Gesicht des Theaters im World Wide Web der Interaktion oder von Kommentaren ähnlich der Like-Buttons ... Wenn ich mich recht entsinne, gab es da vor Jahren schon Testballons an anderen Häusern ... die nicht sehr erfolgreich waren. Deshalb sind wir da auch etwas vorsichtig. Aber ich bin der Meinung, es fehlt bisher vielleicht auch nur der richtige Weg. Oft wird auch als Gegenargument angebracht, der Schritt, sich über etwas zu beschweren sei viel schneller getan als sich positiv zu äußern. Das stimmt zwar im Alltag, aber nicht überall im Netz. Man muss sich nur mal die vorwiegend positiven Bewertungen der Theater auf Google ansehen.
Anna Ihle und Jens Dietze – Gestalterin und Programmierer der neuen Website Mit Beginn der Intendanz von Steffen Mensching 2008 ging die bisherige Website des Theaters online — zum Auftakt der neuen Spielzeit zeigt sie sich nun online mit einem frischen Gesicht. Über das Projekt sprach Karolin Berg mit Friederike Lüdde, Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Das Große Haus ist eine Baustelle, die Ersatzspielstätte im Stadthaus ist ein Provisorium ... warum eine neue Website, gerade jetzt? Nun, die Frage könnte eigentlich auch heißen - warum erst jetzt? Die heutige Gesellschaft bewegt sich sehr viel im Netz, man ist gewisse Standards gewöhnt, beispielsweise, dass sich eine Seite auch für Mobilgeräte eignet, Bilder groß dargestellt werden, das Design heutig ist ... Dies alles war bei unserer alten nicht oder nicht mehr der Fall. Auch muss sich ein Theater immer mal wieder neu erfinden dürfen. Was den genauen Zeitpunkt angeht - man sucht immer nach dem bestmöglichen. Gerade wird das Haus saniert, es verändert sich äußerlich stark. Mit der neuen Website haben wir die Möglichkeit, diesen Prozess besser zu begleiten, ihn sichtbar zu machen, und werden uns bestimmt auch bei einer Neueröffnung anpassen können. Der Theaterumbau wird auf der Seite sichtbar ...? Ja, genau. Die Startseite ist so flexibel gestaltet, dass wir Bildmaterial und Text-
bausteine nach Bedarf einstellen können. Es gibt nicht wie früher nur das eine Bild einer nächsten Veranstaltung, sondern Bilder, die auch losgelöst davon funktionieren. Das klingt jetzt sehr technisch, meint aber letztendlich, dass wir einfach mehr aus dem Leben am Theater, also von uns, zeigen möchten. Und ich hoffe, dass das klappt. Welchen Stellenwert hat eine neue Website? Letztens gab es eine kleine Besucherumfrage zum Informationsverhalten unserer Zuschauer. Es bestätigte sich, dass sie neben dem Spielzeitheft das zweitwichtigste Medium ist. Und ich denke, da ist noch Potential nach oben. Gerade auch hinsichtlich des OnlineKartenvorverkaufs, der zwar derzeit noch Zukunftsmusik ist, uns aber stärker jüngere Zielgruppen erschließen wird. Anfang Mai war ich zudem auf einer Tagung in Berlin von nachtkritik.de zum Thema »Theater im Netz« – dort wurde angesichts veränderter Bedingungen im Bereich Social-Media empfohlen, man müsse seine Fans auf die eigene Website holen. Es kündigt sich quasi eine Zurückbewegung an. Das bestätigte natürlich unser Vorhaben. Wie soll das funktionieren? Ich glaube, das geht nur, wenn die Lebendigkeit der sozialen Netzwerke auch auf den Webseiten Einzug findet. Mein Traum wären mehr Möglichkeiten
Was kann die neue Website, was muss sie können? In erster Linie klar und übersichtlich Informationen anbieten. Die meisten Nutzer möchten sich über den Spielplan informieren oder darüber, wo man an Karten kommt. Darüber hinaus verstehen wir sie als Einladung, tiefer in die Theaterwelt einzutauchen, indem man sich von Bildern und anderen Angeboten leiten lässt. Uns macht sie jedenfalls schon große Freude und ich hoffe, es geht unserem Publikum genauso.
das ist neu • • • • • • •
Insgesamt gibt es in einem heutigen, sehr farbenfrohen Design wesentlich größere Bilder, Schriften und klare Übersichten Startseite: gut strukturierter Überblick mit großzügigen Bildern, der zum Herumstöbern animiert und Lust auf mehr macht Abonnement: Übersichtsseite mit allen Spielterminen auf einen Blick Monatsspielpläne: praktische Filterfunktionen und noch mehr Infos zu Abo, Stückdauer etc. MMM - Was bin ich? - Alle Bildergalerien, Interviews und Zusatzinfos finden Sie ab sofort gebündelt auf einer Seite Mediathek: Bildergalerie, Magazin, Trailer oder Radiosendung - alles auf einen Blick Sie möchten uns Feedback geben? Darüber freuen wir uns! Wenden Sie sich bitte per Mail an presse@theaterrudolstadt.de oder postalisch an: Theater Rudolstadt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Anger 1, 07407 Rudolstadt
10 Dies und das Unser Preisrätsel
Alles nur ein Fake!
Konrad Kujau erlangte mit seinen gefälschten »Hitlertagebüchern« zweifelhaften Ruhm und kassierte dafür drei Jahre Gefängnis. Durch die Verfilmung dieser Skandalgeschichte mit dem Titel »Schtonk!« wurde seine Popularität weiter gesteigert. Auch nach der Haftentlassung blieb er seinem Ruf als gewiefter Fälscher treu. Er eröffnete ein eigenes Atelier, in dem er seine »original Kujau-Fälschungen« offiziell verkaufte. Schon als Volks-und Oberschüler in seiner sächsischen Heimat besserte Kujau sein Taschengeld mit Karikaturen in der »Frösi«, der »Jungen Welt« oder dem »Eulenspiegel« auf. Als besonders einträglich erwies sich jedoch der Verkauf von Autogrammkarten mit täuschend echt nachgemachten Unterschriften damaliger DDR-Politiker. Wenn sich nun für die humorvolle Satire »Schtonk!« der Vorhang im Theater Rudolstadt hebt, gibt er auch einen kleinen Blick frei auf den talentierten Hochstapler Konrad Kujau alias Fritz Knobel.
Wir gratulieren Markus Seidensticker zum »Caroline«-Theaterpreis 2018
Foto: Lisa Stern
Neue Gesichter am Theater
In welcher sächsischen Kleinstadt wurde Konrad Kujau geboren? A Riesa B Kamenz C Löbau Die Lösung senden Sie uns bitte bis zum 12. Oktober 2018 an Theater Rudolstadt, Anger 1, 07407 Rudolstadt oder per Mail an presse@theater-rudolstadt.de Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 1 mal 2 Freikarten für einen Besuch in Ihrem Theater Rudolstadt in der Spielzeit 2018/19. (gilt nicht für Gastspiele und Sonderveranstaltungen)
Den Gewinnernamen veröffentlichen wir in der folgenden Ausgabe der Theaterzeitung. Die Lösung in unserer Mai/Juni/Juli-Ausgabe lautet: A) Notung Gewonnen hat Gisela Neumeyer aus Rudolstadt. Wir wünschen viel Freude beim Theaterbesuch.
Impressum Herausgeber: Thüringer Landestheater - Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt GmbH Intendant und Geschäftsführer: Steffen Mensching / Spielzeit 2017/2018 Heft Nr. 2-2018 / Redaktion: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie / Layout: Hermine Wange / Technische Herstellung: flyeralarm / Satz: Friederike Lüdde
Gretl Friederike Kautzsch
Karolin Berg
Ich arbeite am Theater als …. Ausstattungsleiterin Mich fasziniert am Theater …. mit jedem Stück immer wieder neuen Lebensfragen nachzugehen, Geschichte und Gegenwart im Bühnenbild und Kostümbild zu synchronisieren, die kreative Abwechslung, und dass es oft nötig ist, das Rad neu zu erfinden. Den Sommer über war ich … am Gardasee, in München (bei meiner Familie) und in Stendal. In meinem Kühlschrank darf nicht fehlen … Butter (-:, zum schmieren des Motors Am liebsten höre ich … Bach, Mozart, Amy Mann, Avett Brothers, Swing, Acid Jazz... Mir ist am Leben wichtig … meine Tochter, Freiheit, mich zu entwickeln, meinen Platz zu finden, für andere da zu sein, ein liebevolles Miteinander, in die Natur zu gehen, Musik, Lesen, Filme, ein im politischen und moralischen Sinn verantwortungsbewusster Mensch zu sein.
Ich arbeite am Theater als ... Dramaturgin. Mich fasziniert am Theater … Die Unmittelbarkeit zwischen den Beteiligten einer Aufführung. Die Vielfalt der Spielarten und die Probenprozesse, die immer wieder überraschende Wendungen nehmen können. Den Sommer über war ich … in Schweden. Erst IKEA – dann Stockholm. In meinem Kühlschrank darf nicht fehlen … Obst, Hauptsache Obst, egal, ob gekühlt oder ungekühlt. Am liebsten höre ich … zu. Nachts gerne auch hin und wieder mal nichts. Ansonsten eine gute Mischung aus ansteckendem Lachen, spannenden Geschichten und merkwürdigen Geräuschen. Mir ist am Leben wichtig … das Leben selbst.