aroline C Das Theatermagazin
Januar/Februar 2019 kostenlos
Neu im spielplan
ein sommernachtstraum Ballett nach Shakespeare Ich wollte doch nur ... Kaf kas »Der
Prozess« verfolgt Dramaturgin Karolin Berg bis in ihren Einkaufswagen S. 4
Ans Tageslicht geholt Inka-Drama von Luigi Cherubini nach 235 Jahren in Vergessenheit als Musiktheater im Meininger Hof S. 5
Musikalische Doppelbegabungen. »Nordlichter« und »Dichterliebe« – zwei große Solistinnen präsentieren Werke von Sibelius und Chopin S. 7
2 aktuelles Editorial
Neu im Theater-Spielplan »Der Menschenfeind« und »Reise, Reise, Ringelnatz« Kurzweiliger »Der Menschenfeind«
Liebe Musik- und Theaterfreunde, Im Januar 1989 ahnte kaum jemand in Ost oder West, wie das Jahr zu Ende gehen würde. Probstzella war ein stiller Grenzbahnhof, Trabis und Wartburgs galten als Geldanlagen, für die man sich schon als Kleinkind anmeldete, in der Heizperiode war die Luft von Braunkohlequalm gesättigt, es gab Orangen aus Kuba, die gaben leider kaum Saft, Arbeitslosigkeit war ein Thema aus dem Staatsbürgerkundeunterricht, so spannend wie die dritte Seite der Zentralorgan genannten Zeitung Neues Deutschland. Kurz, neben den USA und der UdSSR war Unsere Republik die dritte Weltmacht mit U. Einige Monate später fiel die Mauer und das ganze System brach zusammen. Dass diese Ereignisse noch immer erwähnenswert sind, liegt auch daran, dass die Folgen der deutschen Teilung (und Einigung) noch immer nicht überwunden wurden. Wenn wir heute Kaf kas »Prozess« zur Aufführung bringen, dann auch, um an gesellschaftliche Verhältnisse zu erinnern, in denen der Staat als willkürlicher Entscheider auftritt und das Recht nur als Phrase existiert. Wer heute die System-Frage stellt, sollte um die möglichen Konsequenzen wissen. Was ersetzt die mangelhafte Demokratie? Die kleinen Leute in Coline Serreaus Stück »Hase, Hase« strecken sich jeden Monat, um über die Runden zu kommen. Irgendwann führt die Unzufriedenheit der Massen zu Widerstand und Chaos. Die öffentliche Ordnung muss mit Gewalt wiederhergestellt werden. Das Militär regiert, ein Polizeistaat. Da »Hase, Hase« eine Komödie ist, siegt am Ende das Gute und alles löst sich in Wohlgefallen auf. Leider bietet das Leben nicht immer ein solches Happy End. Ich wünsche Ihnen und uns ein friedliches neues Jahr. Steffen Mensching Intendant
Mit »herzlichem Applaus« goutierte das Publikum die kurzweilige Premiere von »Der Menschenfeind«, wie Ulrike Merkel in der OTZ schreibt. Bettina Rehms Inszenierung lebe vom »spannenden Gegensatz«, welchen »alte gereimte Dichtkunst« und »heutige Vorortung« in der pinken Wellnessoase von Célimène erzeuge − »dort trift sich tatsächlich die Mittelschicht«. Zudem genoss Merkel die »kleinen Effekte« wie den Nebeldampf, der aus der Saunatür kommt … ein »schöner Zauber der Illusion«. Johannes Geißer ist ein »glaubwürdiger Alceste«, Anne Kies eine »liebenswerte Célimène«, Oliver Baesler »begeisterte als koksender Dandy Clitandre«
Vielseitiger Abend »Reise, Reise, Ringelnatz« im Schminkkasten Das kunstvolle Spiel von Ringelnatz mit der Sprache bringen drei Rudolstädter Schauspieler dem Publikum nahe: mal »parodierend und karikierend oder ohne jeglichen Sinn, mitunter auch bissig und mit fröhlicher Anarchie«, wie bei Ulrike Kern in der OTZ zu lesen ist. Nach dem »kurzweiligen« Theaterabend kenne man den humorvollen Poeten ein Stück besser. »Danke für diese Erfahrung den vier tollen Darstellern und dem Inszenierungsteam.«
Die nächsten Vorstellungen entnehmen Sie bitte dem aktuellen Spielplan!
Sie ringen um den richtigen Lebensentwurf: Alceste und Célimène.
Unsere Lieblingsorte in Rudolstadt, Saalfeld und Umgebung Auf dem Erlebnispfad im Hain genieße ich die Ruhe im Wald und lasse die Seele baumeln. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf die Dächer der Stadt. Entlang des Pfades stehen Schilder, auf denen die Eule »Hainrich« Geschichten über die Orte und den Wald erzählt. Auch wenn man sie schon hundertmal gelesen hat, tut man es dennoch immer wieder.
René Stoof, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Foto: Lisa Stern
Ballett
Ein Sommernachtstraum im Winter
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Shakespeares großer Klassiker als temporeiches, kurzweiliges Ballett von Ivan Alboresi Eine überzeugende Aufführung auch dank passender Musik und einem Bühnenbild, das neue Perspektiven zulässt — so kündigt sich das neueste Ballett des Nordhäuser Companie-Chefs an. Für seine Interpretation des Shakespeare-Komödienklassikers greift Ivan Alboresi auf die berühmte Vertonung von Felix Mendelssohn Bartholdy zurück sowie auf weitere Kompositionen des großen Romantikers und Werke von Philip Glass. Jedem seiner Tänzer gönnt er dabei ein eigenes Solo.
Wie viele Mythen erzählen, öffnen sich an manchen Tagen die Tore zu anderen Welten. In Shakespeares »Sommernachtstraum« herrschen im Zauberwald drei Nächte lang gewitzte Kobolde, Elfen und Feen. Die Menschen geraten aus geordneten Bahnen in das Reich der Fantasie und Träume. Es regiert vor allem Mit suggestiver Kraft: Alboresis getanzte Traumwelt im Wald. Foto: András Dobi eine Macht: der Eros! Wie auch das Schauspiel beginnt das Ballett in Athen am Hof des Herzogs, wo Ein Sommernachtstraum eine Doppelhochzeit ansteht: Während den Wald. Es beginnt ein Drama der Ballett von Ivan Alboresi Theseus erwiderten und nach William Shakespeare die Ama- »Mein Ballett soll keine Show sein, das kann kitschig unerwiderten In Kooperation mit dem Theater Nordhausen zonenGefühle, das werden; es geht mir immer um die Geschichte, dem königin auch eine TrupChoreografie: Ivan Alboresi muss alles dienen. Ich versuche, immer wieder einen pe von HandHippoBühne: Wolfgang Kurima Rauschning lyta zum Kostüme: Anja Schulz-Hentrich werkern erfasst, Weg zu finden, um mit meinen Figuren etwas zu Altar die zur großen erzählen. Das Gezeigte soll immer eine bestimmte führen Es tanzen: Dominic Bisson, Konstantina ChatziHochzeit ein stavrou, Gabriela Finardi, Andrea Giuseppe, wird, soll Authentizität behalten.« Ivan Alboresi antikes Drama Zinnato Keiko, Hannah Law, Joshua Lowe, Hermia, aufführen will. Okawa Ruan Martins, David Nigro, Martina dem Willen ihres Vaters folgend, DemeWild, abgründig und humorvoll zeigt Pedrini, Eleonora Peperoni, Nils Röhner trius heiraten. Doch sie liebt Lysander. Shakespeare in seinem »SommernachtsUnd da ist noch eine Frau: Helena. Sie traum« alle Facetten der Liebe auf, ihre PREMIERE: 05.01. / 19.30 Uhr liebt Demetrius, wird aber von ihm Unbedingtheit, Tollheit, aber auch ihre Theater im Stadthaus verschmäht, denn er begehrt neuerdings Kurzsichtigkeit und Albernheit. Nächste Termine: 12. + 18.01. / 19.30 Uhr / Hermia. Die Liebestollen fliehen in Friederike Lüdde 20. + 29.01. 01. / 15 Uhr / 01.02. / 19.30 Uhr
Foto: András Dobi Ivan Alboresi, Ballettdirektor des Ballett TN LOS! am Theater Nordhausen, absolvierte eine
Tanzausbildung (Klassisch, Modern sowie Jazz) an der Accademia del Teatro Nuovo di Torino und an der John Cranko Akademie in Stuttgart. Seine Engagements als Tänzer führten ihn u. a. an die Theater in Wiesbaden, Ulm und St. Gallen. 2001 bis 2014 war er festes Mitglied der Ballettcompagnie des Mainfranken Theaters Würzburg. Er arbeitete mit den Choreografen Heinz Spoerli, Youri Vámos, Ben van Cauwenbergh, Anna Vita, Birgit Scherzer, Roberto Scafati, Ralf Rossa und Gonzalo Galguera. Im Schauspiel wurde er ebenfalls besetzt. Er schuf eigene Ballette und choreografierte im Musiktheater, darunter für »Tod in Venedig«, »Die
Fledermaus«, »Orfeo ed Euridice« und »Die Zauberflöte«. 2006 debütierte Ivan Alboresi als Regisseur mit dem Stück »Der Mensch, das Tier und die Tugend« von Luigi Pirandello. Seine Arbeit als Choreograf und Regisseur, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, führte ihn u. a. an die Oper Nizza, das Theater Erfurt, das Mittelsächsische Theater Freiberg/Döbeln und das Theater Hof. Nach dem Doppelabend »Die Seele erzählt nicht, sie tanzt« (2017) und »Romeo und Julia« (2018) am Theater Rudolstadt, choreografiert er 2019 »Ein Sommernachtstraum«.
4 Schauspiel
Ich wollte doch nur ... Kafkas »Der Prozess« verfolgt Dramaturgin Karolin Berg bis zum Einkaufswagen Ja, ich gebe es zu. Ich habe heute meine Unschuld verloren. Im Supermarkt. Wieder einmal. Es tut mir ja auch leid – ehrlich. Ja, ich weiß, dieses Duschgel … beinhaltet Mikroplastik – es landet trotzdem irgendwie in meinem Einkaufswagen, es riecht nun mal gut. Die Avocado hat eine miserable Umweltbilanz, herrje ich esse sie gerne im Salat, zumindest einmal im Monat, das wird ja mal erlaubt sein. Oh, die Fleischwaren sind gerade im Sonderangebot, na von welchen glücklichen Schweinen die stammen, will ich gar nicht so genau wissen, also was soll´s. Mit vollen Einkaufsbeuteln komme ich in meine Wohnung. Mein erster Blickfang: Auf meinem Schreibtisch türmen sich die Bücher und Artikel über Kafka und »Der Prozess«. Gefühlt tausende von Interpretationen seiner Erzählung, die sich in religiöse, autobiografische, systemkritische, psychoanalytische, bürokratie-satirische Richtungen verirren. In Franz Kafkas »Der Prozess« wird Josef K. am Morgen seines 30. Geburtstages verhaftet. Jemand musste ihn verleumdet haben, ohne, dass er etwas Böses getan hätte. Ist Josef K. auch einfach nur einkaufen gegangen? Passieren ihm auch diese kleinen alltäglichen Fehltritte, wie mir? Oder steckt etwas Größeres dahinter? An wem oder was hat er sich schuldig gemacht? Ob schuldig oder nicht, einmal in der Maschinerie des Prozesses gefangen, wird die eigentliche Frage nach der Schuldursache für Josef K. immer unbedeutender. Das Verfahren selbst, aus dem er anscheinend nicht mehr unbeschadet herauskommt, dominiert sein Leben. Ein Freispruch ist für Josef K. aussichtslos. Für ihn bleiben, wie er erfährt, nur zwei Möglichkeiten: Bei einer sogenannten »scheinbaren Freisprechung« kann er sich nie sicher sein, ob der Prozess nicht von einer höheren Instanz wieder aufgerollt wird, das Prozedere von vorne begänne. Nie könnte er damit abschließen, immer der Bedrohung ausgesetzt, wieder erneut verhaftet zu werden. An meinem Schreibtisch sitzend, die Einkäufe sind mittlerweile im Kühlschrank verschwunden, lese ich diese Stelle im Roman, da kommt mir die Analogie einer schweren Krankheit in den Sinn,
Ist die Welt noch durchschaubar? – Oliver Baesler spielt Josef K. die einen Menschen »gefangen«, »in Haft nimmt«. Der »scheinbare Freispruch« erscheint wie ein Krebsgeschwür, das man zwar vorläufig besiegt, doch es kommt Jahre, Monate später zurück, um dann tödlich zuzuschlagen. Krebszellen, die sich irgendwo im Körper versteckt hatten und Metastasen bilden. Auch in Josef K.s Leben breitet sich das Gerichtswesen parasitär aus. Überall trifft er auf Menschen, die in irgendeiner Weise mit dem Gericht, das ihn bedroht, verbunden sind. Die zweite Möglichkeit ist die sogenannte »Verschleppung« des Verfahrens. Dies bedeutet für Josef K. seinen Prozess, als einen Dauerzustand, stetig auf der niedrigsten Stufe zu halten, damit es nicht irgendwann zu einer Verurteilung kommen kann. Die Verschleppung kommt mir wie eine chronische Krankheit vor. Heilung gibt es nicht. Der einzig adäquate Umgang mit ihr: so gut es geht in Schach halten, Symptome lindern. Was gelingen kann oder eben nicht. Könnte mir mit dem Kauf der Avocado dasselbe passieren wie Josef K.? Wir erfahren als Leser nie, weswegen er verhaftet wurde und was das für ein dubioses Gericht ist, das ihn anklagt. Was ist also schlimmer: Schuld aus Unwissenheit oder Schuld aus vollem Wissen heraus? Sind nicht vielleicht doch die Anderen am Ende Schuld? Kann ich die Schuld nicht auf die Politik oder die Lebensmittelindustrie abwälzen?
Foto: Lisa Stern
Der Kafka-Leser gerät wie Josef K. in ein undurchschaubares Labyrinth. Wir verharren mit ihm auf der Schwelle des Uneindeutigen. In der Rudolstädter Inszenierung ist K. in einem Kosmos gefangen, der Kanten, Risse, Abgründe hat, in dem sich permanent die Maßstäbe und Perspektiven verschieben, sodass die Fragen nach der Schuld des Ichs und der Macht der Anderen kaum noch zu unterscheiden sind. Karolin Berg
Von noch mehr Unergründlichem, Unheimlichem und mitunter Komischem von und über Franz Kafka erzählen wir in der Blauen Stunde am 19. Januar, um 20 Uhr im Schminkkasten.
Der Prozess
Nach dem gleichnamigen Romanfragment von Franz Kafka Regie: Mario Holetzeck Bühne und Kostüme: Gundula Martin Choreografische Mitarbeit: Gundula Peuthert Videoprojektion: Anke Tornow Dramaturgie: Karolin Berg, Michael Kliefert Es spielen: Johannes Arpe, Oliver Baesler, Ulrike Gronow, Jochen Ganser, Benjamin Petschke, Marie Luise Stahl, Manuela Stüßer PREMIERE: 26.01. / 19.30 Uhr Theater im Stadthaus Nächste Termine: 02.02., 19.30 Uhr / 21.02. / 18 Uhr / 22.02. / 11 + 19.30 Uhr
Musiktheater
Ans Tageslicht geholt
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Inka-Drama von Luigi Cherubini nach 235 Jahren in Vergessenheit als Deutsche Erstaufführung im Meininger Hof
woraufhin Enrico ins einstürzende Gemäuer eindringt und Idalide rettet. Die Flucht des Paares aus dem Inkareich misslingt: Idalide wird wegen des Bruchs ihres Gelöbnisses zum Tode verurteilt. Kann der Spanier die Geliebte vor der Hinrichtung bewahren? »Im Kern geht es um die Frage: Kann eine Liebe, die das Gesetz verletzt, bestehen?«, erläutert Weder. »Gibt es ein Recht auf eine solche Liebe oder müssen die Protagonisten untergehen? Das ist eine Frage, die in vielen Kulturkreisen auftaucht und die uns sicher nahegehen wird.« In einer vollszenischen Eigenproduktion Kostümentwürfe von Gretl Kautzsch bringt das Theater Rudolstadt Cherubinis »Idalide« nach 235 Jahren zurück auf die Bühne. »Von dieser Oper gibt es Welches Werk kommt in das Opernrepertoire, noch gar kein modernes Notenmaterial. welches nicht? Da spielt nicht nur die MusikEs wird also extra für uns hergestellt«, qualität eine Rolle, auch wechselnde Moden erklärt Oliver Weder, Musikalischer Leiund das Glück der Überlieferungsgeschichte ter der Produktion. »Die Rezitative, also sind wichtig für den durchschlagenden Erfolg die Dialoge, die mit auf der Opernbühne. Denn einiges, was Instrumentenbegleiwir dort heute bewundern, wurde von den tung die Handlung Zeitgenossen ausgezischt. Nach dem Fall des vorwärts bringen, Eisernen Vorhangs sind nun in Osteuropa wie- gibt es leider nicht der viele Handschriften zugänglich, die nach mehr. Wir haben uns dem Zweiten Weltkrieg als verschollen galten. nicht für eine RekonDazu gehören auch Opernmanuskripte des struktion, sondern Florentiners Luigi Cherubini (1760-1842) . für eine zeitgenössische Übersetzung der Das Libretto seiner Oper »Idalide« ist italienischen Texte konfliktgeladen: Die gleichnamige entschieden.« Auch Protagonistin ist eine jungfräuliche das Bühnenbild und Priesterin der Sonne im Inkareich zur die Kostüme – beides Zeit der spanischen Eroberung. Ein stammt von der neuSpanier namens Enrico verliebt sich in sie – eine Liebesbeziehung, die nicht sein en Ausstattungsleidarf. Doch eine Naturkatastrophe ändert terin Gretl Kautzsch und ist eigens für alles: Ein Erdbeben zerstört den Tempel,
diese Aufführungen entworfen worden – sind farbenprächtig und im Kern zeitlos. Aus diesen Bausteinen wird der Petersburger Regisseur Viktor Vysotzki sein modernes Regiekonzept realisieren. All dies hätte dem Komponisten gefallen, denn Cherubini war ein Experimentator. Im revolutionären Paris fand er das richtige Umfeld dafür. Und hatte Erfolg. Beethoven betrachtete ihn als einen der bedeutendsten Opernkomponisten seiner Zeit. Verschiedene Traditionen verschmolz der Italiener auf geniale Weise in seinen Opern miteinander und fand so neue Konzeptionen und Strukturen, betont die Herausgeberin der Notenausgabe, Professorin Helen Geyer. Für diese Inszenierung wurde eigens ein junges hochkarätiges Sängerinnenensemble gecastet. In der Hauptrolle ist die junge Sopranistin Katharina Borsch zu erleben, in der Spielzeit 2016/17 Mitglied im Jungen Ensemble des Musiktheaters im Revier, Gelsenkirchen. Die Partie ihres Geliebten Enrico wurde ursprünglich von einem Kastratensopran gesungen. Als Hosenrolle übernimmt sie Lena Spohn. In weiteren Partien treten auf: Daria Kalinina, Martha Luise Jordan und Josefine Göhmann. Letztere gehörte in der vergangenen Spielzeit noch dem Opernstudio der Opéra de Lyon an und war Finalistin mehrerer bedeutender Wettbewerbe. Carlo Mertens
Idalide oder Die Jungfrau der Sonne
Oper von Luigi Cherubini (Wiederaufführung seit 1784) In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung: Oliver Weder Inszenierung: Viktor Vysotzki Bühne und Kostüme: Gretl Kautzsch Dramaturgie: Carlo Mertens Studienleitung: Gerd Amelung Es spielen: Katharina Borsch, Jochen Ganser, Josefine Göhmann, Martha Luise Jordan, Daria Kalinina, Lena Spohn PREMIERE: 16.02. / 19.30 Uhr Meininger Hof Saalfeld Nächste Termine: 17. + 19.02., 15 Uhr / 15. + 16.03. / 19.30 Uhr
6 Schauspiel
Ist das kunst oder kann das Weg? Begegnen wir dem Kunstwerk, begegnen wir uns selbst! Über Lebensdramen in Sachs Stück »Das Original« Mit 50 bis 60 Milliarden US-Dollar weltweitem Jahresumsatz ist der Kunstmarkt ein nicht zu vernachlässigender Wirtschaftszweig. Die Nachfrage nach Werken namhafter Künstler ist extrem hoch.
macht Kunst eigentlich aus? Worin besteht ihr Wert? »Das Original«, ein Zweipersonenstück des US-Amerikaners Stephen Sachs, geht solchen Fragen nach. Lionel Ein echtes Kunstwerk lebt. Eine Nachahmung Percy, Die schwindelerregenden Preise sind ist tot. Eine Zeitlang lässt man sich täuschen. ein hochAnreiz, auch mit unAber wenn man damit lebt, tagein, tagaus, dekogesetzlichen Mitteln lernt man die Leblosigkeit hassen. rierter von dem Boom zu Kunsprofitieren. Schättexperte aus New York kommt in eine zungsweise vierzig Prozent aller Werke kalifornische Trailersiedlung, um ein auf dem Kunstmarkt sind Fälschungen. Gemälde zu begutachten, das sich im BeUm nur drei Beispiele zu nennen: Ende April vorigen Jahres wurde bekannt, dass sitz einer arbeitslosen Barfrau befindet. Maude ist sich absolut sicher, dass das im französischen Étienne-Terrus-Muabstrakte Spritz- und Tropfbild von Jackseum über 50 Prozent der ausgestellten son Pollock stammt. Gleich auf den erWerke Fake sind. 2009 erwiesen sich in sten Blick kommt Lionel zu einem Urteil, Frankfurt/Main ganze eintausend angebdoch damit ist das letzte Wort noch lange liche Giacometti-Skulpturen als unecht. nicht gesprochen. Der Pollock – ob echt Und 2010 entpuppte sich die Sammlung oder nicht – zeigt eine verstörend ambiJägers als Korpus nachempfundener valente Wirkung. Abstoßend und grotesk Werke im Stile berühmter Künstler der hässlich, versetzt er beide Protagonisten Moderne. Ihr tatsächlicher Schöpfer: der in inneren Aufruhr, beschwört ihre Kölner Maler Wolfgang Beltracchi. unbewältigten Lebensdramen herauf. Die Zahlen und Fakten beschämen Die Begegnung mit einem Kunstwerk Auktionshäuser, Museen und die Kunstexperten, deren Anspruch es ist, echt von wird zur Begegnung mit sich selbst, die zwischen sentimentalen, schmerzvollen unecht unterscheiden zu können. Aber und heiteren Momenten schwankt. wirft die Masse getürkter Meisterwerke Johannes Frohnsdorf nicht grundlegende Fragen auf? Was
… Selten spanne ich die Leinwand vor dem Malen auf. Ich befestige sie lieber an der harten Wand oder auf dem Boden. Ich brauche den Widerstand einer harten Oberfläche … so kann ich mich um das Bild herum bewegen, von allen vier Seiten her arbeiten und buchstäblich im Bild sein ... Wenn ich im Bild drin bin, ist mir nicht bewusst, was ich tue. Erst nach einer gewissen Zeit des ‚Kennenlernens‘ sehe ich, was ich da eigentlich mache. Ich habe keine Angst vor Änderungen … weil das Bild ja ein Eigenleben hat. Diesem Eigenleben versuche ich zum Ausdruck zu verhelfen. Nur wenn ich den Kontakt zum Bild verliere, wird das Ergebnis verworren. Ansonsten arbeite ich in einem Zustand reiner Harmonie, einer Übereinstimmung zwischen Geben und Nehmen … Jackson Pollock (1912-1956)
Das original
Stück von Stephen Sachs Deutsch von Karen Witthuhn Regie: Markus Fennert Bühne und Kostüme: Sarah Antonia Rung Es spielen: Ute Schmidt, Matthias Winde PREMIERE: 02.02. / 20 Uhr Schminkkasten Nächste Termine: 09.02. / 20 Uhr / 23.02. / 16 Uhr
Thomas rühmann zu Gast »Richtige Lieder« präsentiert Eigenkompositionen von Frontmann und Band
Foto: Katrin Loeser-Schenderlein Endlich ist der Schauspieler Thomas Rühmann, bekannt u. a. aus der Serie »In aller Freundschaft« mit seiner Band
wieder in Rudolstadt zu Gast. Nach den »Falschen Liedern« sind es nun »Richtige Lieder«, denen er sich widmet.
»Die wirre Welt und mittendrin Du.«, so kündigt Rühman sie an. »Mutig, verzagt, geliebt, verstört, entschlossen. Viel Poesie, noch mehr Leben, trockener Humor. Lieddichtung. Klangkunst.« Die Lieder versprechen eine musikalische Vielfalt zwischen Indierock und Liedform. Thomas Rühmann & Band machen diesmal die Musik selbst. Alle erfinden, komponieren und arrangieren. Befreundete Dichter liefern die Songtexte. Fünf Musiker. Leidenschaftlich und virtuos.
27.01.19 / 18 Uhr / Theater im Stadthaus
Konzert
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Musikalische Doppelbegabungen »Nordlichter« und »Dichterliebe« — zwei große Solistinnen präsentieren Werke von Sibelius und Chopin sein, eine international gefragte Konzertsolistin. Sie studierte unter anderem bei Julia Fischer in München. 2017 trat die junge Armenierin in China (Wuhan) und Italien solistisch auf und war 2018 bei den Dresdner Musikfestspielen engagiert. Der elegisch-melancholische Ton von Sibelius’ Violinkonzert findet sich auch in der Sinfonie Nr. 6, genannt »Pathétique« von Tschaikowski. Es ist das letzte Werk des russischen Komponisten. Tschaikowski verarbeitet zahllose Zitate, die im Zusammenhang von Tod und Trauer stehen, beispielsweise eine Melodie aus der orthodoxen Totenmesse oder das jahrhundertealte, absteigende Lamentomotiv.
Anush Nikogosyan
Foto: Narek Harutyunyan
Um Doppelbegabungen geht es im vierten und fünften Sinfoniekonzert der Thüringer Sinfoniker. Musik oder Malerei, Dichtung oder Musik? Diese Frage stellten sich zwei der Komponisten der Sinfoniekonzerte einen Großteil ihres Lebens: Mikalojus Konstantinas Čiurlionis und Robert Schumann. Kurz vor dem ersten Weltkrieg brodelte es in der europäischen Musikszene – selbst in der nördlichen Peripherie, wie Finnland und Litauen. Neue, gattungsübergreifende Konzepte wurden entwickelt: Malerei und Musik sollten zu einer Einheit verschmelzen. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Richtung war der Litauer Čiurlionis. Seine im 4. Sinfoniekonzert der Thüringer Symphoniker erklingende sinfonische Dichtung »Im Walde« ist durch eigene Gemälde inspiriert. Um die Jahrhundertwende entstand auch Sibelius’ Violinkonzert. Da der finnische Komponist selbst Violine studiert hatte, konnte er das gesamte damalige Konzertrepertoire überblicken. Die Violinistin in Saalfeld wird – nicht zum ersten Mal – Anush Nikogosyan
der Komponist, seine Begeisterung über den Kölner Dom wider, an dem gerade die Bauarbeiten wieder aufgenommen worden waren. Das Klavierkonzert in f-Moll von Frédéric Chopin bildet zu Schumanns Sinfonie einen reizvollen Kontrast. Als Solistin konnte Olga Scheps gewonnen werden, deren Spiel man anmerkt, wie viel Freude ihr die virtuosen Ornamente Chopins bereiten. Carlo Mertens
Das fünfte Sinfoniekonzert trägt zwar den Titel »Dichterliebe«, doch auch das Thema Heimat spielt in allen Kompositionen eine Rolle. Der Philosoph und Komponist Theodor W. Adorno orchestrierte im Exil sechs Stücke aus Schumanns »Album für die Jugend« und fasste so sein Heimweh nach Deutschland in Töne. Schumann wiederum lernte Deutschland von einer ganz anderen Seite kennen, als er 1850 mit seiner Familie von Dresden nach Düsseldorf zog. Die »Rheinische Sinfonie« entstand innerhalb kürzester Zeit und spiegelt, so
Bei Sony-Music unter Vertrag: Pianistin Olga Scheps
4. Sinfoniekonzert
»Nordlichter« - Werke von Čiurlionis, Sibelius und Tschaikowski Violine: Anush Nikogosyan Musikalische Leitung: Oliver Weder 18. + 19.01. / jeweils 19:30 / Meininger Hof Saalfeld
5. Sinfoniekonzert
»Dichterliebe« - Werke von Adorno, Chopin und Schumann Klavier: Olga Scheps Musikalische Leitung: Oliver Weder 08. + 09.02. / jeweils 19:30 / Meininger Hof Saalfeld
Foto: Uwe Arens
8 junges Theater
aus der reihe tanzen Gleich drei neue Inszenierungen für junges Publikum bringt der Monat Februar ins Haus
Unsere drei Stücke für Kinder und Jugendliche im Februar handeln von kriminellen Jungs, von vier Verliebten, die sich auf die Flucht begeben und von revoltierenden Teenagern, die die Welt verbessern wollen.
Heute ist ein guter Tag
Stück von Ann-Christin Focke Eine Inszenierung des TheaterJugendClubs (13+)
Rose und Regen, Schwert und Wunde
William Shakespeares »Ein Sommernachtstraum« in einer Bearbeitung von Beat Fäh / Deutsch von Erich Fried (14+) Es geht um ein Thema: die junge Liebe und ihre Irrungen und Wirrungen. Hermia ist in Lysander verliebt und soll Demetrius heiraten. Helena liebt Demetrius, der aber liebt Hermia. Im Wald treffen sie auf Puck, der seine Zauberkräfte nutzt und die Karten neu mischt. Wer liebt wen warum so heftig plötzlich doch nicht mehr? ... Die Liebe ist ein seltsames Spiel, das hier zum Glück nur eine Nacht dauert und vielleicht auch nur ein Traum war. 1989 in München uraufgeführt, gehört Beat Fähs Bearbeitung von Shakespeares »Ein Sommernachtstraum« für fünf Schauspieler mittlerweile zu den Klassikern des Jugendtheaters. Mit der Inszenierung stellt sich die neue Leiterin des Jungen Schauspiels Eisenach Christine Hofer uns als Regisseurin vor.
Foto: Ulrike Lenz Eigentlich sind auch sie brav, angepasst und Teil der alles vereinnahmenden Konsumwelt. Um sich ihre Wünsche erfüllen zu können, haben Ana, Marie, Rosa und Victoria einen Job als Promoterinnen für einen neuen Hollywood-Film. Aber sie sind überzeugt, dass mehr in ihnen steckt, und hoffen, dass sie die Welt verändern können. Aus der spontanen Idee, das Filmpremierenpublikum mit schockierenden Bildern von hungernden Kindern und einer verseuchten Umwelt zu konfrontieren und damit eine Wende der Verhältnisse in der Welt herbeizuführen, wird ein konkreter Plan. Als drei von ihnen verhaftet sind, bauen sie ganz auf Victoria, denn die haben sie noch nicht geschnappt. Über allem schwebt die Frage: Ist die Welt noch zu retten? Und wenn ja: Wie? Regie: Ulrike Lenz Bühne: Hans-Joachim Wolf Kostüme: Gretl Kautzsch Es spielen: Lisa Marie Dupont, Victoria Gräf, Greta Lisa Grünler, Julia Kochelaba, Lucy Paries, Rabea Pfotenhauer, Rosali Rölig, Maria Seipold, Edda Uhlmann, Joana Wolframm, Benjamin Tauber TERMINE: Premiere: 21.02. / 17 Uhr / theater tumult Weitere Vorstellungen: 22.02. / 12 + 17 Uhr / 20.03. / 12 + 17 Uhr / 02.05. / 17 Uhr
»Ich meinte nur, mein Herz sei Eurem so verbunden, dass nur EIN Herz in beiden wird gefunden.« Gastspiel des Landestheaters Eisenach Regie: Christine Hofer Bühne und Kostüme: Dirk Seesemann
Hermia and Lysander Night´s Dream by John Simmons (1823 – 1876)
Es spielen: Alexander Beisel, Friederike Fink, Kristin Heil, Roman Kimmich, Michael Johannes Mayer
TERMINE: 27.02. / 11 Uhr / 28.02. / 11 + 18 Uhr / 01.03. / 11 Uhr / Theater im Stadthaus
Max und Moritz
Eine Bubengeschichte in sieben Streichen (5+) Objekttheater mit dem Originaltext von Wilhelm Busch Die Bildergeschichte des deutschen humoristischen Dichters und Zeichners Wilhelm Busch wurde Ende Oktober 1865 erstveröffentlicht. In den Winterferien gastiert das Landestheater Eisenach mit »Max und Moritz« in Rudolstadt, und die beiden schwererziehbaren Jungs machen das theater tumult unsicher.
Regie & Ausstattung: Franz Josef Witting Es spielen: Dieter Bolte und Stephan Rumphorst TERMINE FÜR GRUNDSCHULEN: 12., 13., 14., 15.02. / jeweils 10 Uhr FÜR FAMILIEN: 17.02. / 15 Uhr / theater tumult Foto: Filip Lasut
Vorgestellt
Nach Mitternacht im Einsatz
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Im Anschluss an eine Aufführung geht die Arbeit für die Bühnentechnik weiter
John Ludwig (Auszubildender), Jürgen Fattinger (Bühnenmeister) und Mario Schütze (Bühnenhandwerker) gehören zur Technikmannschaft Foto: Friederike Lüdde genau jener Mannschaft, die bereits zuWenn der Schlussapplaus im Theater Ruvor die ganze Aufführung betreute, also dolstadt verklungen ist, verlassen zuerst die auf leisen Sohlen Umbauten während Zuschauer vergnügt das Haus. Nach dem Abder Inszenierung erledigte oder etwa die schminken folgen auch die Schauspieler, dann Vorhänge für den Applaus öffnete oder die Maskenbildnerinnen, die Requisite, die schloss. Beleuchter. Wer am längsten im Haus bleibt, das sind am Ende Pförtner und Techniker. Still Erst wenn die Kollegen von der Requisite wird es auf der Bühne nämlich noch lange und die Beleuchter ihre Sachen von der nicht. Bühne geräumt haben, legen die Männer von der Technik – eine Frau ist auch Was die wenigsten Menschen im Puin der Abteilung – mit Akkuschrauber blikum wissen: Nach einer Vorstellung »bewaffnet« los. Dann werden alle Teile wird meist das komplette Bühnenbild abgebaut, nach eingespieltem Ablauf von auseinander genommen, von der Bühne
geschafft und nach genauem Plan in die LKW-Container verräumt. Bei einer Aufführung wie »Schtonk!« mit aufwendigen Konstruktionen, einer Gangway und zwei Spieletagen sind das locker mal anderthalb Stunden. Das sei definitiv anstrengend, so der stellvertretende Leiter der Bühnentechnik, Jürgen Fattinger. Denn gerade, weil gegen 23 Uhr die Leistungskurve absolut im Keller ist, ist höchste Vorsicht geboten. Je heller das Licht am Ende des Tunnels, der Feierabend in Sicht, umso größer die Gefahr, hastig zu werden. »Es bringt nichts, sich Arbeit einsparen zu wollen, indem Bühnenteile zum Beispiel nicht komplett auseinander gebaut werden. Das funktioniert nicht.« Die Rechnung dafür kommt dann vielleicht beim Transport, wenn Dinge dadurch kaputtgehen. Also: Konzentration bis zum letzten Handgriff. Ist das Theater Rudolstadt mit seinen Inszenierungen zu Gast in Eisenach oder Nordhausen, sind die Technikmannschaften oft sogar weit nach Mitternacht zurück, manchmal gegen zwei Uhr oder drei Uhr nachts. Wenn das letzte Teil verladen, ins Lager geschafft, die Bühne komplett leer, gesäubert und für den Folgetag vorbereitet ist, heißt es auch für die Techniker und für den Pförtner: Der Letzte macht das Licht aus. Friederike Lüdde
BILDERRÄTSEL
Zu welchem Bild passt welche Figur aus der Lausbubengeschichte? Ordne folgende Figuren dem richtigen Bild zu: Witwe Bolte / Meister Böck / Meister Bäcker
Bild A ……………………………………………..
Bild B ………………………………………........
Bild C ………………………………………………
10 Dies und das Unser Preisrätsel
Berühmte Unbekannte
Der italienische Opernkomponist Luigi Cherubini erlebt seit knapp zehn Jahren eine Renaissance auf deutschen Bühnen. 1760 als zehntes von zwölf Kindern in Florenz geboren, feierte er 30-jährig erste Erfolge, u. a. mit seiner »Lodoiska« und später mit seiner »Medea«, das heute bekannteste Werk des Italieners, der stilistisch zwischen Mozart und Grande Opéra angesiedelt ist. Keine Geringere als Maria Callas gelang 1953 mit ihrer Interpretation ein Triumph. In seiner Oper »Idalide« aus dem Jahr 1784 widmete er sich einem beliebten Stoff der damaligen Zeit — das sentimentale Inka-Drama provozierte sage und schreibe sieben Libretti und elf Vertonungen! Doch da ihm die bedeutenden Opernhäuser verschlossen blieben, wandte sich Cherubini wieder verstärkt der Kirchenmusik zu, die er als Kind bereits komponierte. Für sein Requiem in c-Moll anlässlich des Jahrestags der Hinrichtung des französischen Königs Ludwig XIV. erntete er die Bewunderung seiner Kollegen Beethoven, Schumann und Brahms, die ihn darüber hinaus als bedeutenden Komponisten schätzten. Dennoch ist Cherubini heutzutage wenig bekannt. Mit der Wiederaufführung seiner Oper »Idalide« nach rund 230 Jahren holen wir ihn nun wieder etwas weiter ins Bewusstsein der Musikwelt. Welcher Komponist ließ Cherubinis Requiem zu seiner Beerdigung spielen? A B C
Robert Schumann Johannes Brahms Ludwig van Beethoven
Die Lösung senden Sie uns bitte bis zum 11. Februar 2019 per Mail an: presse@theater-rudolstadt.de Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 1 mal 2 Freikarten für einen Besuch in Ihrem Theater Rudolstadt in der Spielzeit 2018/19. (gilt
In der Theater-Bar mit Linda Feller
Stargast beim »Heiteren Beruferaten« Nr. 74
Country-Musikern Linda Feller heizte dem Publikum ein Waren Sie schon einmal in Rudolstadt? Ja, schon mehrmals. Nach mittlerweile 34 Bühnenjahren war ich auch schön öfters im beschaulichen Rudolstadt. Wobei vergessen Sie die Zeit? Oh, das fällt mir sehr schwer. Ich glaube leider nie. Es wäre gut, wenn ich das könnte. Da ich so viel unterwegs bin, komme ich selten zur Ruhe. Wann platzt Ihnen der Kragen? Lügen macht mich total wild. Wenn jemand unwissend handelt und deswegen etwas schiefgeht, ist das nicht schlimm. Aber wenn mich jemand bewusst anlügt, platzt mir der Kragen. Was lieben Sie an ihrem Beruf? Besonders liebe ich das Autogrammeschreiben nach meinen Konzerten. Ich fühle mich sehr geehrt, wenn Leute vor einem Konzert anstehen und sich dann nochmals in eine Schlange stel-
Foto: Lisa Stern
len, um ein Autogramm zu ergattern. Ich liebe den direkten Kontakt mit meinen Fans. Was war Ihre letzte gute Tat? Am Montag war ich in Bad Segeberg. Dort hatte ich einen Auftritt, bei dem ich mit vielen tollen Kollegen, wie u.a. Carlo von Tiedemann, dem Politiker Wolfgang Bosbach und Gunther Emmerlich, Spenden für das ambulante Kinderhospiz »Die Muschel« gesammelt habe. Haben Sie ein Vorbild? Ein konkretes Vorbild habe ich nicht. Ich habe aber sehr viel Respekt vor Menschen, die schwer arbeiten müssen, z. B. in der Pflege. In meinem Beruf bin ich ja viel auf der Autobahn unterwegs. Dort sehe ich oft die Straßenbauer, die einen verdammt harten Job haben. Größten Respekt habe ich auch vor alleinerziehenden Müttern. Das Gespräch führte René Stoof
nicht für Gastspiele und Sonderveranstaltungen) Den Gewinner veröffentlichen wir in der folgenden Ausgabe der Theaterzeitung mit Namen sowie Wohnort. Datenschutzhinweise zum Gewinnspiel: https://theaterrudolstadt.de/datenschutz/
Die Lösung in unserer November/DezemberAusgabe lautet: A) Der verdorbene Wüstling Gewonnen hat Herr Donnerhacke aus Jena. Wir wünschen viel Freude beim Theaterbesuch! Impressum Herausgeber: Thüringer Landestheater - Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt GmbH Intendant und Geschäftsführer: Steffen Mensching / Spielzeit 2018/2019 Heft Nr. 1-2019 / Redaktion: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie / Layout: Hermine Wange / Technische Herstellung: wirmachen-druck.de / Satz: Friederike Lüdde Informationen zum Datenschutz unter www.theater-rudolstadt.de
Marcus Ostberg (rechts) gab den Mann auf dem Mond Neil Armstrong
Foto: Lisa Stern
Auch im Jahr 2019 erwarten Sie viele kulturelle Anzeige 11 und sportliche Highlights !
15. bis 17.03. ST. PATRICKS WEEKEND verschiedene Orte
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