aroline C Das Theatermagazin
März/April 2018 kostenlos
Neu im Spielplan
Der Meister und Margarita Nach Bulgakow von RÅdström Ein Mythos lebt! Zur Uraufführung von »Elvis first!« – ein Gespräch mit Jens Schmidl (Regie) und Teresa Monfared (Ausstattung) S. 4
Ein wilder Plan im Räuberwald. Der TheaterJugendClub bringt mit »Wann gehen die wieder?« ein neues Stück auf die tumult-Bühne S. 7
Mehr als nur ein Job. Caroline Seidel und Carl Georg Will haben das Theater als Ausbildungsort für sich entdeckt S. 9
2 aktuelles Editorial
Neu im Theater-Spielplan Großes Medienecho auf »Der Meister und Margarita« Bulgakows Kultbuch auf unserer Theaterbühne begeisterte Publikum und Presse gleichermaßen.
Liebe Theaterfreunde,
»Dreieinhalb Stunden Vollblut-Theater! Dreieinhalb Stunden Tollhaus, das auch die heutige Welt meinen könnte«, hat Kritiker Frank Quilitzsch (Ostthüringer Zeitung) zur Premiere erlebt. Regisseur Alejandro Quintana entfalte eine »tolldreiste Tragikomödie par excellence«, bei der das 19-köpfige Ensemble« präzise und wie im Rausch« agiere. Das Spiegel-Bühnenbild von Henrike Engel beschreibt Quilitzsch als »raffiniert verkastelt«, das sich abwechselnd in die vielen Spielorte verwandeln kann.
So vielschichtig, unterhaltsam und ernst zugleich sei die Inszenierung, dass sie nicht nur den Rudolstädter Spielplan schmücke, sondern auch an großen Bühnen bestehen könnte, findet Matthias Schmidt auf MDR Kultur. Man erlebe Theater alter Schule und sei erstaunt, wie gut das funktioniere. »Hier wird nicht oppulent dekonstruiert, hier wird realitisch rekonstruiert.« Schmidt lobt ausdrücklich das Ensemble. »Im Grunde müsste man sie alle namtlich erwähnen.« Besonders gefallen habe ihm auch, wie souverän sich Quintana auf dem Grad zwischen Komik und Tragik bewege. Die nächsten Vorstellungen entnehmen Sie bitte dem aktuellen Spielplan!
die dunklen Wintertage liegen hinter uns, Ostern naht – das Fest der Auferstehung. Fast parallel dazu geschieht auf der Theaterbühne eine Wiedergeburt der ganz anderen Art: Am 24. März kehrt Elvis Presley im Stadthaus zurück ins Lebens! Wobei einige seiner Fans beharrlich behaupten, er sei nie tot gewesen ... Woher kommt diese enorme Faszination des King of Rock ’n’ Roll? In unserer Premiere »Elvis first!« versuchen wir, dem Mythos dieses Mannes mit dem legendären Hüftschwung und der markanten Haartolle auf den Grund zu gehen. Auf Ihren eigenen Hüftschwung kommt es beim festlichen Orchesterball »Frühlingsrauschen« am 21. April wieder an, wenn die Thüringer Symphoniker zu einem glanzvollen Abend mit exquisitem Tanzvergnügen einladen. Ebenfalls musikalisch ist unser Ostergruß in diesem Jahr. Erleben Sie am Ostersonntag ein Konzert mit romantischen Frühlingsmelodien. Unser TheaterJugenClub ist in den Startlöchern für seine neue Inszenierung. »Wann gehen die wieder?« beschäftigt sich auf fantasievolle Weise mit der Lebensrealität vieler Kinder: der Patchwork-Familie. Weitere Neuigkeiten im Spielplan sind der Ballett-Klassiker »Romeo Margarita (Anne Kies) fliegt über Moskau. und Julia«, der Psychothriller »Heilig Abend« und das wunderbar poetische Theaterkonzert Unsere Lieblingsorte »Der kleine Mann im Ohr« zu Smetanas Wer keine Mühen scheut, kann auf der berühmter »Moldau«. Schillerhöhe nicht nur der Natur, sondern auch dem Dichter ganz nah sein. Nach einem Das alles erleben Sie auf der Bühne. Was kurzen Aufstieg hat man seine Büste direkt Sie nicht sehen können: die im Hintergrund vor Augen. Dreht man sich um, eröffnet sich rauchenden Köpfe vieler Theatermitarbeiter. einem ein sagenhafter Blick auf Volkstedt Warum? Im März wird der Spielplan für die und das rauschende Wehr. Noch atembekommende Saison festgezurrt, an dem wir in raubender allerdings wird die Aussicht ein mühevoller Kleinstarbeit die letzten Monate »Stockwerk« höher. Malerisch schlängelt sich saßen, bevor er im April in die Öffentlichkeit der Trampelpfad durch die Wiese, am Abgelangt. Seien Sie also gespannt, auf die grund und an den Bäumen vorbei. Und man kommenden Premieren, Konzerte und auf die fragt sich wie einst Schiller: »Bin ich wirklich Vorhaben unserer neuen Spielzeit 2018/19! allein? In deinen Armen, an deinem Herzen wieder, Natur?« - und manchmal ist man’s. Ihr Michael Kliefert Johanna Muschong, Musikdramaturgin Chefdramaturg
Foto: Lisa Stern
Schauspiel
Ein Mythos lebt!
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Zur Uraufführung von »Elvis first!« — ein Gespräch mit Jens Schmidl (Regie) und Teresa Monfared (Ausstattung) Bist Du Elvis-Fan, Jens? Jens Schmidl: Ja klar, einer von den Millionen wahrscheinlich. Aber ich bin kein(!) Mitglied der Elvis-Presley-Gesellschaft, die es seit seinem Tod 1978 bis heute noch gibt. (lacht) Warum ein Theaterabend über diesen »weißen Mann mit der schwarzen Stimme«? J. S.: Mein persönlicher Beweggrund war die Frage, wie kann es sein, dass ich seit vierzig Jahren diese Musik und dieselben zehn Lieder immer wieder anhöre. Dieses Geheimnis möchte ich ergründen. Das geht ganz vielen Leuten so. Es ist ein Phänomen. Die Kraft und der Zauber, die davon ausgehen, sind einfach nicht in Worte zu fassen. Teresa Monfared: Elvis umgibt eine riesige Aura, die bis heute nachwirkt. Ich mag seine lässige Aufsässigkeit. Wenn er zum Beispiel merkt, wenn er seine Hüften bewegt, da kreischen die Mädchen und wenn er die noch mehr bewegt, dann kreischen die noch mehr. Das ist so simpel wie genial und frech. J. S.: Elvis hatte jede Menge bizarrer Abgründe und Neurosen. Das macht ihn bühnentauglich. Wir können diese dunklen Seiten bei ihm eher akzeptieren als bei manch anderem »Vorbild«, denn dahinter steckt eine außergewöhnliche künstlerische Leistung.
Teresa, was für Kostüme und welches Bühnenbild hast Du entwickelt? T. M.: Wir haben eine Gruppe, die haben wir die »Gang« genannt. Das sind unsere Schauspieler, die dann als Elvis-FanGang auf der Bühne sind. Und das Outfit der Gang: Das sind Jeans, das ist Leder. Darüber hinaus gibt es Versatzstücke, ganz kleine Minirequisiten. Ich glaube,
Foto: Lisa Stern Was können wir an dem Theaterabend dass sich Elvis auch eine Rolle geschaferwarten? fen hat über die Anzüge, über die Brille J. S.: Also die Ausgangssituation der und über die verschiedenen Gürtel. Jede Inszenierung ist, dass alle Spieler des seiner Bühnenshows Ensembles sich auf »Frag, wen du willst. Wenn es war auch eine perfekte unterschiedliche Selbstinszenierung. Weise mit der Rock Elvis nicht gegeben hätte, weiß ‘n‘ Roll-Ikone ausich nicht, wo die Popmusik Wie gestaltet sich die einandersetzen. Sie heute wäre. Er war der, mit dem Bühne neben den Kostürekonstruieren das kulturelle Phänomen alles angefangen hat.« Elton John men? T. M.: Das Bühnenbild mit biografischem ist relativ schlicht. Es gibt vor allem Material, mit Äußerungen von ZeitzeuPlatz für Tanz und Musik. Es gibt eine gen, mit Anekdoten und natürlich mit kleine Bühne auf der Bühne. Wir haben dem Singen seiner unsterblich geworsieben Schauspieler und vier Musiker. Da denen Lieder. Es ist eine kleine Wieist gar nicht so viel Platz im Stadthaus derauferstehungsfeier. Ob ihnen auch für ein Bühnenbild. Aber es gibt natürElvis’ markanter Hüftschwung gelingt, werden wir sehen. Ein wirklicher Star ist lich was zu sehen und auch ein bisschen Glamour. schwer zu imitieren.
J.S.: Es glitzert ein wenig, und es ist ›sofafrei‹. Es spielt eine Band live auf der Bühne? J.S.: Ja, das sind hervorragende Musiker aus Berlin. Bass, Kontrabass und Gitarre und dazu Thomas Voigt vom Rudolstädter Theater, der auch für die musikalische Einstudierung der Songs verantwortlich ist. Warum sollte man jetzt in das Stück gehen? J.S.: Neben der vielen wunderbaren Musik, die zu hören sein wird und der widersprüchlichen Biografie geht es auch darum, wie entsteht der Mythos um eine Person. T. M.: Ich glaube, wir haben alle ein Interesse an gefallenen Engeln. Die Faszination an dem Aufstieg und Fall einer Persönlichkeit können wir ja von den alten antiken Dramen bis zu heutigen Reality-Shows beobachten. Elvis’ Leben und seine Rezeption ist da ein besonders populäres Beispiel. Wenn man zum Beispiel absolut kein Elvis Fan ist, was dann? J.S.: Dann wird man vielleicht einer. T. M.: (lacht) Jeder sollte das Recht haben, Elvis-Fan zu werden.
Das Gespräch führten Andrea Marggraf und Michael Kliefert.
Elvis First!
Ein Spiel um Kult und Legende von Jens Schmidl (Uraufführung) Regie: Jens Schmidl Bühne und Kostüme: Teresa Monfared Musikalische Leitung: Thomas Voigt Chreografie: Anne Römeth Es spielen: Laura Bettinger, Ulrike Gronow, Anne Kies, Katrin Strocka; Jochen Ganser, Johannes Geißer, Marcus Ostberg, Markus Seidensticker Musiker: Thomas Hoppe, Moe Jaksch, Dirk Morning, Thomas Voigt PREMIERE: 24.03. / 19.30 Uhr Theater im Stadthaus Nächste Termine: 27.03. + 22.04. / 15 Uhr / 13.04. / 19.30 Uhr / 15.04. / 18 Uhr
4 Schauspiel
Stille Nacht – Terrorverdacht
Daniel Kehlmanns »Heilig Abend« ist ein brandaktueller Psychothriller Daniel Kehlmanns »Heilig Abend« zeigt den Wettlauf zwischen Ermittlern und Terroristen in Echtzeit. 90 Minuten dauert das Stück, und genauso lange bleibt Zeit, um einen möglichen Bombenanschlag zu verhindern. Das garantiert Spannung pur und führt doch zu einer der brisantesten Fragen unserer Zeit: Wieviel von unserer Freiheit sind wir bereit aufzugeben für mehr Sicherheit? Doch zunächst zu einem Experten in solchen Dingen: Edward Snowden. Der Whistleblower und frühere NSAMitarbeiter traf sich im Jahr 2016 mit US-Journalisten im Moskauer Hotel »Metropol«, um Auskunft zu geben über den aktuellen Standard massenhafter geheimdienstlicher Überwachung mittels IT-Technologie.Insider Snowden bestätigte, was im Prinzip jeder weiß: Im Mobilfunkzeitalter haben Geheimdienste über 90 % der Bevölkerung in ihrem Überwachungsraster erfasst. Sie können (auch ohne GPS!) bestimmen, wo wir uns wann befinden und mit wem wir wann Kontakt haben, und es bleibt nicht bei diesen Metadaten. Auch Browserverläufe und Textnachrichten werden ohne Probleme ausgelesen, Anrufe abgehört. Vor laufender Kamera führte Snowden außerdem vor, wie man sein Handy so präparieren kann, dass es nicht als ferngesteuerte Spionagekamera oder Wanze missbraucht werden kann. Der gläserne Bürger, er ist State of the Art; unsere IT-Geräte gehören, verkürzt gesagt, nicht uns, sondern den geheimgehaltenen Exekutivorganen einer Reihe von Staaten. Doch wie effektiv ist eine solche Durchleuchtung aller eigentlich, um terroristische Anschläge zu verhindern? Schließlich soll dieser Zweck ja die tiefgehenden und ausgedehnten Eingriffe in die Rechte der Bürger rechtfertigen. Genau an diesem Punkt schließt Daniel Kehlmanns Stück »Heilig Abend« an. Hier ist es eine Philosophieprofessorin und Spezialistin für antistaatliche Gewalt, die in das Raster der Terrorfahndung gerät. Am 24.12., kurz nach 22 Uhr, bringen Unbekannte ihr Taxi zum Halten. Judith muss mitkommen. In einem kleinen Raum mit einem breiten Spiegel wird sie verhört. Wer jener Mann ist, der ihr gegenübersteht
Brenzlige Situation an Heiligabend: Es soll angeblich eine Bombe hochgehen ... und Fragen stellt, welche Behörde er vertritt, bleibt im Dunkeln. Thomas, so sein Name, lernen wir ihn kennen, weiß eine Menge über Judith: Details aus dem Privatleben und kleinste Einzelheiten ihrer Biographie; er kennt sogar ihre Habilitationsschrift über den Revolutionstheoretiker Frantz Fanon. Thomas glaubt, dass um Mitternacht eine Bombe explodieren wird. Er hat Anhaltspunkte, dass Judith und ihr Ex-Mann an dem Anschlag beteiligt sind: Auf dem Computer der Professorin wurde ein Bekennerschreiben gefunden, von dem diese jedoch behauptet, es handle sich um einen Text für eines ihrer Seminare. Einen Terrorakt muss Thomas unter allen Umständen verhindern, seine Verhörmethoden setzen auf psychische Destabilisierung. Spielt dieses Verhör sich im Rahmen von Recht und Gesetz ab oder in der Grauzone geheimdienstlicher Ermittlungen? Ist Judith wirklich an einem Bombenanschlag beteiligt? Ist sie die geistige Brandstifterin? Hat sie sogar selbst den Sprengsatz gebaut? Thomas, der dank Überwachungstechnologie tief in die Judiths Gedankenwelt eindringen konnte, glaubt, die Terrorverdächtige
einschätzen zu können. Doch sie ändert im letzten Moment ihre Strategie, verhält sich scheinbar paradox und entzieht sich so dem Zugriff der Kontrollinstanzen. Ihre Gedanken kann schließlich niemand lesen, und so bleibt bis zuletzt offen, ob die Bombe hochgehen wird oder nicht. Erst wenn die Uhr auf 00:00 springt, wird Thomas es wissen. Daniel Kehlmann gelang mit »Heilig Abend« ein packender Psychothriller, der in der Frage ›Überwachung versus Bürgerrechte‹ dem Zuschauer ein eigenes Urteil Johannes Frohnsdorf abverlangt.
Heilig Abend
Ein Stück für zwei Schauspieler und eine Uhr von Daniel Kehlmann Regie: Herbert Olschok Ausstattung: Sabine Pommerening Dramaturgie: Johannes Frohnsdorf Es spielen: Manuela Stüßer, Johannes Arpe PREMIERE: 13.04. / 20 Uhr Schminkkasten Nächste Termine: 15. + 22.04. / 18 Uhr
Ballett
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Je weniger man es kriegen kann, desto mehr will man es
Eine große junge Liebe kommt mit dem Ballett »Romeo und Julia« – Choreograf Ivan Alboresi im Interview Für Deine dritte große Choreografie am Theater Nordhausen greifst Du schon zum zweiten Mal auf ein klassisches Ballett, auf ein klassisches Thema, zurück. Findest Du in der Gegenwart nicht genug Stoffe? (lacht): Doch! Aber ich finde, die Konflikte sind in den klassischen Stoffen und in der Gegenwart die gleichen. Sie haben sich nicht verändert, nur ihre Umgebung. Was die Menschen fühlen, das gleicht sich, das ist geblieben. Auch die »West Side Story« ist diese Geschichte, es gibt nur immer wieder eine neue Lesart. Und: Für dieses Sujet habe ich mich entschieden, weil es um mein Lieblingsthema geht, die Suche nach der wahren Liebe. Das ist ein Thema, das uns alle beschäftigt – ein Leben lang. Fühlst Du Dich bei der Arbeit in einem historischen Spannungsfeld, spürst Du Verantwortung für Jahrhunderte, wenn Du ein Drama aus dem 16. Jahrhundert zu Musik aus dem 20. im 21. Jahrhundert auf die Bühne bringst? So habe ich nicht gedacht. Es geht vielmehr darum: Was erzählen wir? Ich möchte eher das Drama spüren, das in der Zeit stattgefunden hat. Ich versuche meine Konzentration darauf zu lenken, wie sich das für die Menschen damals angefühlt haben mag, nicht darauf, ob etwas richtig oder falsch in seiner Zeit gewesen ist. Wenn ich inszeniere, dann muss ich mich fragen: Wie hat sich das damals angefühlt, was sie getan haben? Wenn man damals jemandem ans Handgelenk gefasst hat, dann ist das, wenn du es heute tust, nicht mehr das Gleiche. Um das Gefühl hervorzurufen, musst du etwas anderes machen. Wenn Männer damals eine Frau nur berührt haben, dann war das schon ein Drama, heute ist das anders; wir reagieren auf gleiche Handlungen mit einem anderen Gefühl. Ich muss also neue Handlungen erfinden, um die Brücke zur Vergangenheit zu schlagen. Ist Dir als einem, der in Norditalien aufgewachsen ist, der Stoff aus Verona besonders nahe? Ich komme aus einer Stadt, die nur 54 km von Verona weg ist. Ich habe einfach das Glück gehabt, die größte Liebesgeschichte aller Zeiten dort kennenzuler-
Konstantina Chatzistavrou (Julia), Joseph Caldo (Romeo)
Foto: András Dobi
nen, und ich fand das so faszinierend! Diese große, alles sprengende, junge Liebe ist bereit, für die Liebe zu sterben! Romeo und Julia scheitern nicht an ihrer Liebe, sondern am Umfeld. Aber ihre Liebe hat dieses Umfeld auch gebraucht, um überhaupt so groß zu werden. Es ist bei Romeo und Julia wie bei allen jungen Leuten: Je weniger man etwas kriegen kann, desto mehr will man es!
Tänzer eins. Ich möchte den Tänzern, wenn sie tanzen, das Gefühl geben, dass sie die Rolle sind, dass sie wirklich fühlen, dass sie nicht jemanden spielen. Das Gespräch führte Anja Eisner.
Sieht man die Tänzer in »Romeo und Julia«, meint man bisweilen, die Rollen seien ihnen auf den Leib geschrieben ... Also, als ich wusste, was ich erzählen will, habe ich überlegt, wer passt als Typ zu meinem Konzept, zu meinen Gedanken. Nachdem ich diese Entscheidung für die Besetzung getroffen habe, habe ich angefangen, meine Choreographie zu machen. Erst dabei habe ich angefangen, die Rolle für den Menschen, für den bestimmten Tänzer, zuzuschneiden. Deswegen sind jetzt die Rolle und der
Choreografie: Ivan Alboresi Bühne: Ronald Winter Kostüme: Anja Schulz-Hentrich Es tanzen: Konstantina Chatzistavrou, Giulia Damiano, Gabriela Finardi, Ayako Kikuchi, Martina Pedrini; Joseph Caldo, Samuel Dorn, Joshua Lowe, Ruan Martins, Hugo Mercier, David Nigro
Romeo und Julia
Ballett von Sergej Prokofjew in vier Akten und einem Epilog Kooperation mit dem Theater Nordhausen
PREMIERE: 07.04. / 19.30 Uhr Theater im Stadthaus Nächste Termine: 28.04. / 19.30 Uhr / 08. + 13.05. / 15 Uhr / 19.05. / 19.30 Uhr
6 Konzert
O Fortuna – ein wahrer Glücksgriff
Für Carl Orffs »Carmina Burana« vereinen die Thüringer Symphoniker die Chöre Saalfelds
Mädelchor Saalfeld, Oratorienchor Saalfeld, Thüringer Sängerknaben Bis heute gehören sie zu den berühmtesten und wertvollsten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek: Die Carmina Burana. Die Sammlung von lateinischen und mittelhochdeutschen Liedern und Gedichten aus dem Mittelalter wurde erst im 19. Jahrhundert im oberbayerischen Kloster Benediktbeuren entdeckt. Die bunte Mischung aus Oster- und Weihnachtsgesängen, Kreuzzugs-, Trink-, Spott- und Liebesliedern entstand vermutlich zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert. Beim Stöbern in einem Antiquariatskatalog Anfang der 1930er Jahre wurde der Münchner Dirigent, Komponist und Musikpädagoge Carl Orff auf die Sammlung aufmerksam. Am Gründonnerstag 1934 hielt er das Buch schließlich in Händen. Auf dem Titelblatt das heute sofort mit dem Werk assoziierte Schicksalsrad, über dem die Glücksgöttin Fortuna thront. Orff war sofort beeindruckt: »Worte und Bilder überfielen mich«. Obwohl der Stoff zunächst unübersichtlich gewesen sei, habe er in Gedanken sofort ein Bühnenstück mit Sing- und Tanzchören vor sich gesehen. Orff begann auf der Stelle mit der Arbeit. Nachdem er eine Nacht und einen Tag durchgearbeitet hatte, waren drei Chöre komponiert und ein Brief an Michel Hofmann geschrieben. Orff suchte bei jenem Freund, der außerdem Archivar und Kenner von lateinischen und mit-
telhochdeutschen Texten war, Rat und Hilfe: »Was heißt ›burana‹, bezieht sich das nur auf Benediktbeuern oder heißt das sonst noch was. In keinem Lexikon finde ich was. [...] Es muss eine Chorfantasie werden. Zwei- bis dreichörig, textiert und untextiert. [...] Doppeltextigkeit. Auch Lateinisch und Deutsch untereinander. [...] Haben Sie Lust, mit mir so etwas zusammenzustellen und zu bauen?« Hofmann ließ sich nicht lange bitten. Gemeinsam wählten sie aus den 254 lateinischen, altfranzösischen und mittelhochdeutschen Texten der Benediktbeurer Liederhandschrift aus. »Ich kann mir denken, dass Buranastücke, […] beliebte Unterhaltungsmusik wie der Rosenkavalierwalzer werden könnten«, blickte der Komponist optimistisch in die Zukunft. Und das Schicksal meinte es in der Tat gut mit Orffs »Carmina«. Das bis dato eher ungewöhnliche musikalische Modell aus Liedern, Chören und Tanz forderte am 8. Juni 1937 das Frankfurter Publikum heraus. Es war gewiss ein Wagnis, erinnerte sich Orffs Tochter Godela, die ebenfalls unter den Zuhörern war. »Chorwerk. Und Lateinisch. Mein Gott, im Dritten Reich, das war so unmöglich. Man sprach Deutsch, sonst gar nichts. Und ja, wir warteten und zitterten und warteten und zitterten. Und dann kam das bei der Uraufführung unerhört gut
an.« Bei der zweiten Aufführung hatte das Werk bereits unter der scharfen Kulturpropaganda der Nationalsozialisten zu leiden. Langfristig jedoch ließ sich der Erfolg des monumentalen Werkes nicht aufhalten und das mächtige Rad der Fortuna dreht sich beständig weiter. Anders als noch in Frankfurt wird das Werk heute meist ohne große Szenerie, rein konzertant, dargeboten. Mit der Aufführung des Orffschen Klassikers nutzen wir die komfortablen räumlichen Verhältnisse des Meininger Hofs, der für das Orchester schon längst zur zweiten Heimat geworden ist, um die Chöre Saalfelds auf einer Bühne zu vereinen und Ihnen ein Konzerterlebnis der besonderen Art zu bescheren. Johanna Muschong
6. Sinfoniekonzert
»O Fortuna« - »Carmina burana« von Carl Orff Musikalische Leitung: Oliver Weder Chroleiter: Andreas Marquardt Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt Mädelchor Saalfeld, Thüringer Sängerknaben, Oratorienchor Saalfeld 13. + 14.04. / 19.30 Uhr / 15.04. / 17 Uhr / Meininger Hof
Junges Theater
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ein wilder Plan im Räuberwald Der TheaterJugendClub bringt mit »Wann gehen die wieder?« ein neues Stück auf die tumult-Bühne In 14 Prozent aller Haushalte leben mittlerweile Kinder in Patchwork-Familien. Wie es in einer solchen aussehen kann, zeigt auf wunderbar fantasievolle Weise unser neues Kinderstück »Wann gehen die wieder?« nach einem Bilderbuch von Ute Krause. Bis ins vergangene Jahrhundert hinein führte vor allem der Tod eines Elternteils dazu, dass neue Partner – eventuell mit eigenen Kindern – in die Familie kamen und sich so eine Stieffamilie gründete. Heute spricht man von Patchworkfamilien. Das klingt lustiger, ist es aber nicht immer, denn durch die Trennung der Eltern verändert sich vieles. Plötzlich haben die Kinder zwei Zuhause, zwei Zimmer, zwei Zahnbürsten, doppelte Geburtstagsfeiern, vier Großeltern. Das Stück von Gertrud Pigor nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Ute Krause beschäftigt sich mit genau diesen Pro blemen und zeigt auf, dass komplizierte
Prinzessinnen: Katharina Fritz, Lucy Paries, Antonia Drews, Elisabeth Gräf, Greta Lisa Grünler, Lisa Dupont
Familienkonstellationen auch Chancen bieten: vorausgesetzt TOLERANZ wird groß geschrieben. Die Kinder und Jugendlichen vom TheaterJugendClub verwandeln sich in wilde Räuber, langweilige Prinzessinnen und gefährliche Drachen. Ob ich in dem märchenhaften Familiendrama zum Schluss alle zu einer neuen Patchworkfamilie zusammenschließen werden? Wenn es gelingt und die Streitigkeiten beigelegt sind, wären mit 22 Personen zwei Fußballmannschaften komplett und das Spiel könnte beginnen! Diese einfühlsame und urkomische Patchwork-Familiengeschichte nach dem hinreißenden Bilderbuch von Ute Krause hat Gertrud Pigor für das Theater adaptiert. Sie wird kleinen und großen Zuschauern aus dem Herzen sprechen. Ulrike Lenz
Früher hatten wir keine Koffer. Früher waren wir eine ganz normale Familie. Nur dass Papa und Mama öfter und immer öfter stritten. Und eines Tages ist Papa dann ausgezogen. Doch ohne Räuberpapa war das leben nur halb so schön, und deswegen gingen wir ihn bald besuchen. Eines Tages aber war er nicht mehr allein. Eine Prinzessin mit lauter Prinzessinnenkindern war zu ihm gezogen.
Räuber: Leonie Tomaszewski, Benjamin Tauber, Rabea Pfotenhauer, Josefine Unbehaun, Mara Seipold, Victoria Gräf, Edda Uhlmann, Roslie Röhlig, Fabio Schmidt
Wann gehen die wieder? Stück von Gertrud Pigor nach dem Bilderbuch von Ute Krause (5+) Regie: Ulrike Lenz Bühne: Hans-Joachim Wolf Kostüme: Hermine Wange PREMIERE: 20.04. / 18 Uhr theater tumult Nächste Termine: 21. + 22.04. und 06.05. / 16 Uhr / 07.05. / 10 und 14 Uhr
Die Drachen: Anne Hedtke, Susanne Grandke
Illustration: Ute Krause
8 junges Theater
Hurra, die Tigerente wird 40! »Post für den Tiger« - Kindertheater nach dem bekannten Buch von Janosch
Theaterkonzert Der kleine Mann im Ohr von Herrn Smetana Heisst Fritz. Er macht die jungen Zuschauer mit seinem Heimatfluss Moldau bekannt.
Als der kleine Bär zum Fischen geht, bemerkt der kleine Tiger, der zu Hause geblieben ist, dass er sehr alleine ist und sich sehr einsam fühlt. Er hat deswegen auch keine Lust, Kartoffeln zu schälen, zu fegen oder die Blumen zu gießen. Um dies zu ändern, soll der kleine Bär ihm vom Fluss aus einen Brief schreiben. Da der Bär den Brief zwar schreibt, aber doch abends erst nach Hause mitbringt, muss der Tiger wieder einen einsamen Tag erleben. Deswegen beschließen der Tiger und der Bär, den Brief beim nächsten Mal durch einen Boten zu schicken. Nach einiger Zeit bemerkt der Tiger allerdings, dass Briefe Schreiben und Bekommen nicht mehr ausreicht und deswegen erfinden der Tiger und der Bär auch noch das Telefon, indem sie mit Hilfe der Maulwürfe Schläuche durch den Wald legen lassen. Nur der Elefant kann nicht nach Hause telefonieren, aber wenigstens übernimmt die Brieftaube die Luftpost nach Afrika. Der kleine Tiger und der kleine Bär aber sind sehr zufrieden und freuen sich über ihre Erfindungen und über das Leben, das »ganz unheimlich und schön« ist. Von Janosch sind bislang über 150 Bücher erschienen, die zum Teil in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden. Richtig berühmt wurde Janosch 1978, da nämlich erschien »Oh, wie schön ist Panama«. Das ist nun genau 40 Jahre her. In diesem Kinderbuchklassiker tauchte erstmals auch die Tigerente auf. Deshalb sagen wir »Happy Birthday, Tigerente!« und haben das Eisenacher Schauspielensemble eingeladen, das Stück »Post für den Tiger« im Monat März im theater tumult zu spielen.
Du kannst die Figuren aus dem Kinderbuch selbst ausmalen. Aber du brauchst unbedingt einen gelben Stift, denn der Tiger und die Tigerente sind gelb-schwarz gestreift!
Post für den Tiger Kindertheater nach dem bekannten Buch von Janosch (4+) Textfassung, Regie und Ausstattung: Mareike Zimmermann Termine für Kindergärten 13., 14.,+ 15.03. / jeweils 10 + 12 Uhr / theater tumult Familientermine 18.03. / 15 + 17 Uhr / theater tumult
Wer kennt sie nicht, die berühmte »Moldau«. Smetanas Werk ist der Inbegriff für naturbeschreibende Musik, für Programmmusik, die sich mit dem Flussverlauf der Moldau beschäftigt. Der tschechische Komponist Bedř ich Smetana hat Mitte des 19. Jahrhunderts den Lauf der Moldau von ihren Quellen bis zur Mündung musikalisch beschrieben. Sie entspringt im Böhmerwald und hat zwei Quellen, die warme und die kalte Moldau. Sie durchfließt Gebirgsschluchten und die Ebenen Tschechiens, vorbei an Dörfern und kleinen Städten. Schließlich wälzt sie sich als breiter Strom an der alten Königsburg Vyšehrad vorbei und durch die Stadt Prag. Wenn Thomas Voigt den Taktstock hebt und die Musiker ihren Instrumenten erste Klänge entlocken, klettert Fritz, ein kleiner Mann, ins Ohr des Komponisten, flüstert ihm zauberhafte Melodien in sein Ohr, die unser Orchester dann spielt und die die jungen Zuschauer hören. Susanne Olbrich (von TheaterFusion) und Peter Lutz, die beiden Berliner Puppenspieler, geben dem kleinen Mann Gestalt und Stimme. Dieser kleine Reiseleiter führt die Thüringer Symphoniker und uns durch das Reich der Töne.
FamilienKonzert »Der kleine Mann im Ohr« 18.03. / 15 Uhr Meininger Hof Saalfeld
Vorgestellt
Mehr als nur ein Job
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Caroline Seidel und Carl Georg Will haben das Theater als Ausbildungsort für sich entdeckt
vonstattengehen können. Bei Hausdiensten fallen zudem kleinere Arbeiten wie Transporte oder Reparaturen etc. an, je nachdem, was gerade getan werden muss – kein Arbeitstag gleicht dem anderen. Die Betreuung der Vorstellungen mag Caroline besonders. Es macht ihr Spaß, bei den Aufführungen immer neue Textstellen zu entdecken und – wie jetzt bei »Der Meister und Margarita« den Hauptvorhang zu fahren, was nicht nur Konzentration, sondern auch Feingefühl verlangt. »Für mich ist eigentlich das Schönste daran, dass ich auf der Bühne stehen kann. Ich muss keine Schauspielerin sein und kann trotzdem sowas machen.« Carl Georg hatte für sich das Glück, sogar als Kleinstdarsteller beim »Festkomitee« eine eigene Rolle zu bekommen, was aber nicht die Regel ist.
Carl Georg Will und Caroline Seidel auf der Bühne im Stadthaus Im Land der tausend Möglichkeiten fällt vielen jungen Menschen die Berufswahl schwer. Caroline Seidel (23) und Carl Georg Will (17), beide seit ein paar Monaten als lernende Veranstaltungstechniker am Theater beschäftigt, haben den ersten Schritt hinter sich und sind froh mit ihrer Entscheidung. Denn hier haben sie die Möglichkeit, ihre Interessen zu bündeln, kommen mit vielen Bereichen in Berührung, ob Ton, Licht oder Bühnentechnik. Als Auszubildende* durchlaufen sie jede Station in einem Jahr, können ihre Talente erkennen und herausbilden. Während diese bei Caroline klar bei der Bühnentechnik liegen, hat Carl Georg als Hobby-DJ seine Vorlieben beim Ton. Dabei lag das Theater als Option für beide nicht auf der Hand. Sie stammen aus eher theaterfremden Familien – die eine aus Zittau, der andere aus Geraberg im Thüringer Wald – und kamen
Foto: Lisa Stern
mehr durch Zufall zur Bühne. Einige dieser Zufälle waren etwa eine MusicalProduktion an der Schule, die Mitarbeit bei der freiwilligen Feuerwehr während Aufführungen oder ein RezitationsWettbewerb, der Theaterbegeisterung entfachte. Diese, da sind sich beide einig, ist schon einer der Bausteine für den Job, den sie gerade machen. Welchen Job eigentlich? Nun ja, von Bühnentechnikern werden Bühnenbilder auf- und abgebaut, in LKWs verladen und Vorstellungen betreut, denn die genau eingetakteten Umbauten oder Vorhänge, die bei der Aufführung wie von Zauberhand geschehen, machen sich doch nicht von selbst. Dabei kann es auch gut mal nach 24 Uhr werden oder später. Echte Teamarbeit wird groß geschrieben, damit Umbauten wie eigene Choreografien möglichst unsichtbar, schnell und geräuschlos
Mit den zunehmenden Lehrjahren werden sie immer verantwortungsvollere Aufgaben zugeteilt bekommen und zum Schluss, je nach Möglichkeit, sogar kleine Inszenierungen, die sie selbst technisch betreuen können. Vorher aber müssen sie zeigen, dass sie nicht nur gut anpacken, körperlich arbeiten und zuhören können, sondern flexibel und lernbereit sind sowie Durchhaltevermögen haben. Und natürlich gehören zu den Praxisphasen regelmäßig zwei Wochen Berufsschule in Erfurt, wo die Theorie zur Ausbildung hinzukommt. Friederike Lüdde
*Carl Georg absolviert aufgrund seines Alters derzeit zunächst ein Praktikum zur Einstiegsqualifizierung, bevor er dann mit 18 in die Berufsausbildung wechselt. Interessenten für eine Ausbildung wenden sich bitte an unseren Technischen Direktor Manfred Kolb unter Tel. 03672/4502800 oder per Mail an technischerdirektor@theater-rudolstadt.com
Hinweis der Redaktion: In der Ausgabe der Caroline Januar/Februar 2018 stand in dem Beitrag »Multikulti in der Küche« fälschlicher Weise geschrieben, der Rudolstädter Handwerkerhof sei geschlossen. Diese Ausage bezog sich ausschließlich auf das dortige Café. Der Handwerkerhof an sich ist wie üblich geöffnet.
10 Dies und das Unser Preisrätsel
Fellinis »La Strada«
Der Regisseur Federico Fellini und der Komponist Nino Rota waren ein gefeiertes KünstlerDuo. Die Filmmusik für »La Strada« ist bereits Rotas dritte Arbeit für einen Fellini-Film. Später hat er die Partitur zu einer Ballettsuite für Orchester umgestaltet, die im 5. Sinfoniekonzerte der Thüringer Symphoniker zu hören ist. Fellinis Meisterwerk schildert die Geschichte des fahrenden Gauklers Zampano und des naiven Mädchens Gelsomina. Zampano ist ein grobschlächtiger und roher Kerl. Er »kauft« sich das völlig ungebildete und etwas linkische Mädchen Gelsomina aus tiefster Armut als Assistentin. Fortan zieht sie mit ihm in einem Planwagen über die Marktplätze. Trotz seiner unmenschlichen Behandlung ist sie ihm mit hündischer Treue ergeben. Auch die Bekanntschaft mit dem lebensfrohen Seiltänzer Matto gibt ihr nicht die Kraft, neue Wege zu suchen. Liebe, Hass, Eifersucht, Angst, Gier, Machtgelüste und Mord - in »La Strada« sind die Menschen beherrscht von ungezügelten Urtrieben. So wie man sie auf der Leinwand meisterhaft dargestellt erleben konnte, hört man sie in der Musik Rotas, der die starken Gefühle in kraftvolle Rhythmen und Melodien verwandelt hat. Dabei zieht sich eine Trompetenmelodie leitmotivisch durch die Musik: Es ist jene Melodie, die Matto dem Mädchen auf einer Spielzeugtrompete beigebracht hat. Nun möchten wir von Ihnen wissen, wer im Film die Figur des Zampano verkörpert hat. A) Marcello Mastroianni B) Bud Spencer C:) Anthony Quinn Die Lösung senden Sie uns bitte bis zum 9. April 2018 an Theater Rudolstadt, Anger 1, 07407 Rudolstadt oder per Mail an presse@theater-rudolstadt.de Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir 1 mal 2 Freikarten für einen Besuch in Ihrem Theater Rudolstadt in der Spielzeit 2017/18. (gilt nicht für Gastspiele und Sonderveranstaltungen)
Die Lösung in unserer Januar/Februarausgabe lautet: B) Kommunalka Gewonnen hat Detlef Meyer aus Saalfeld. Wir wünschen viel Freude beim Theaterbesuch. Impressum Herausgeber: Thüringer Landestheater - Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt GmbH Intendant und Geschäftsführer: Steffen Mensching / Spielzeit 2017/2018 Heft Nr. 2-2018 / Redaktion: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dramaturgie / Layout: Hermine Wange / Technische Herstellung: flyeralarm / Satz: Friederike Lüdde
In der Bar mit Sven Fischer Biathlet Sven Fischer war Stargast der 68. Ausgabe von »MMM«
Foto: Friederike Lüdde Was haben Sie heute gemacht? Heute habe ich viel Zeit im Büro verbracht und mich außerdem um die Kinder gekümmert. Nachdem wir heute Nachmittag noch einen Geburtstagsbesuch bei der Großmutter meiner Frau gemacht haben, sind wir anschließend gemeinsam hierher nach Rudolstadt gefahren. Waren Sie schon einmal in Rudolstadt? Ja, mehrfach. Erstmals war ich hier zu einem Benefiz-Fußballspiel. Mittlerweile habe ich auch Freunde hier in Rudolstadt, und man besucht sich von Zeit zu Zeit. Wobei vergessen Sie die Zeit? Das ist eine gute Frage. Oft vergeht die Zeit geschwind, wenn man am Rechner sitzt und viel zu tun hat. Aber vor allem vergesse ich die Zeit in der Natur, wenn ich mit meiner Familie die Ruhe nutzen kann. Wann platzt Ihnen der Kragen? Wenn ich das Gefühl habe, dass in einer Situation völlig ungerecht gehandelt wird, dann kann mir schon der Kragen
platzen. Außerdem kann ich es nicht leiden, wenn Menschen ihre eigenen Ressourcen nicht nutzen. Würden Sie etwas an Ihrem Leben ändern? Ich denke, viele negative Erlebnisse waren notwendig, um gewisse Dinge bewusster wahrnehmen zu können. Es ist einfach ein Lernprozess im Leben, der wichtig für die eigene Entwicklung ist. In meinem Leben gab es auch keine grob fahrlässigen Fehler, die ich gern ungeschehen machen würde, weshalb ich nicht sagen kann, dass ich etwas an meinem Leben hätte ändern wollen. Was würden Sie Kindern heute auf den Weg geben? Jeder Tag ist eine Chance, die man nutzen und nicht verstreichen lassen sollte. Wofür sind Sie dankbar? In meinem Leben hatte ich viel Glück und meine Familie und ich sind gesund. Außerdem leben wir hier in Frieden und müssen bei uns keinen Krieg erleben. Dafür kann ich sehr dankbar sein.
Das Gespräch führte Lisa Stern.
Musikalischer Osterspaziergang Festliches Orchesterkonzert mit romantischen Frühlingsmelodien
Edvard Grieg: Peer-Gynt-Suiten Nr. 1 & 2 Alberto Ginastera: Konzert für Harfe und Orchester op. 25 Georges Bizet: L‘Arlésienne-Suiten Nr. 1 & 2 Cornelia Lootsmann Harfe Oliver Weder Musikalische Leitung 1. April 2018 / 18 Uhr / Theater im Stadthaus
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