Ausblick November 2021

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NOVEMBER 2021

Der Bierbrauer im Klosterkeller Meine Ostschweiz: Kloster Fischingen Seite 4

Flottenerneuerung bei Bus Ostschweiz und Thurbo

Im Heft e m it Broschür ielen gsz 21 Ausf lu S e ite 1 1

51.02

Einblick: Wirtschaftlicher produzieren Seite 24

Das Ostschweizer Magazin für Freizeit und Mobilität der Thurbo Regionalbahn – ein Unternehmen der SBB.

thurbo.ch/ausblick


Inhalt NOVEMBER 2021

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Lichterglanz am See

Fotograf: Achim Mende

Die Schlittenbauer aus dem Thurgau

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Smilestones Miniaturwelt am Rheinfall


Übersicht

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Meine Ostschweiz Der Bierbrauer im Klosterkeller

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Ausflugsziele Broschüre zum Herausnehmen

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Der Bierbrauer im Klosterkeller Impressum «Ausblick» – Das Ostschweizer Magazin für Freizeit und Mobilität der Thurbo Regionalbahn – ein Unternehmen der SBB / Herausgeber: Thurbo AG, Bahnhofstrasse 31, Postfach 2272, 8280 Kreuzlingen 1, Tel. +41 71 554 00 00, thurbo.ch / In Zusammenarbeit mit: BUS Ostschweiz AG, 9450 Altstätten SG, Tel. +41 71 757 30 40, busost.ch; RailAway AG, 6002 Luzern, Tel. +41 51 227 33 81, sbb.ch/railaway / Texte: Ralph Hug, Pressebüro St. Gallen, pressebuero-sg.ch; Cathrin Michael, 8045 Zürich, cathrinmichael.com / Fotos: Chris Mansfield, 9000 St. Gallen, mansfield.ch (Die Fotos entstanden vor der Maskenpflicht) / Konzept und Gestaltung: Agentur Koch, 8500 Frauenfeld, agenturkoch.ch / Druck: pmc, 8618 Oetwil am See, pmcoetwil.ch / Auflage: 150 000 / Verteiler: Haushaltungen, Bahnhöfe und Thurbo Züge / Erscheinungstermine: 1. April und 1. November / Onlineausgabe: thurbo.ch/ausblick

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Nächster Halt Die Schlittenbauer aus dem Thurgau

16 Aktiv Schlittelweg Brambrüesch–Känzeli 18

Seitenblick Lichterglanz am See

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Einblick Flottenerneuerung bei Bus Ostschweiz und Thurbo

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Fahrplanwechsel Mobilität ohne Grenzen

28 Mit Thurbi auf Achse Auf die Füchse, fertig, los! 30

Aussteigen bitte Smilestones Miniatur ­welt am Rheinfall

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Bunt gemischt

34 Wettbewerb


on h c s e i S n H a be es g i h ä j n h e z e i n ma l e i n t Bie p obie ?

Martin Wartmann, Gründer der Pilgrim Brauerei

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Meine Ostschweiz

Der Bierbrauer im Klosterkeller Mitten im Thurgau liegt die erste Kloster­ brauerei der Schweiz, die einige der speziellsten Biere des Landes hervorbringt. Ob es am Kraftort Kloster Fischingen liegt oder am Pioniergeist des Gründers?

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Guter Geschmack hat Tradition

Prost ! Vierzehn Biersorten entstehen in der Pilgrim Brauerei.

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Meine Ostschweiz

Martin Wartmann steht vor dem Sud-Podest mit den zwei Kupferpfannen und fragt: «Haben Sie schon einmal ein zehnjähriges Bier versucht?» Der 74-jährige Unternehmer aus Frauenfeld ist der Gründer der Brauerei Pilgrim und erklärt: «Un­sere ‹Grand-Crus›-Biere reifen jahrelang in den Champagnerflaschen nach, genauso wie schwere Weine. Es ist spannend, wie sich die Aromen durch die Lagerung entwickeln.» Der aromatische Dampf aus der Würzepfanne erfüllt den Sud-Raum, der auch als Verkaufsladen dient. Braumeister David Siegrist vermischt in den Kupferkesseln das Brauwasser aus der Kloster­ quelle mit dem Malz-Schrot. Danach wird es über mehrere Stunden langsam aufgeheizt, gekocht und mit Hopfen gewürzt. Gerade ruht die trübe Würze bei 62 Grad. So haben die Enzyme ge­nug Zeit, um die Stärkemoleküle in Malzzucker zu ver­wandeln, aus dem später der Alkohol entsteht. Vierzehn Biersorten werden in der Pilgrim Brauerei gebraut, vom einfachen Amber über Frucht- und Trappistenbier bis zu den kom­ plexen «Grand Crus» mit Holzfassreifung und 15 % Alko­hol. Gründer hat früher schon «Biergeschichte» geschrieben

Martin Wartmann hat schon das Brauhaus Ster­ nen in Frauenfeld gegründet und ist ein Pionier in der Geschichte des Schweizer Bieres. Bis 1991 waren im Land nur vier Biertypen erlaubt. Als sich Wartmann bereits 1978 mit einem ersten Weissbier beginnen sollte, dann hier, an diedarüber hinwegsetzte, wursem wunderbaren Ort.» Dass er im «Wenn ich nochmals de er von den Kartellgre­ alten Kloster später einen Keller beginnen sollte, mien umgehend ge­b üsst. ent­decken würde, der sich perfekt dann hier, an diesem für die Lage­r ung seiner Spezial­ Er machte jedoch weiter. wunderbaren Ort.» Dank seinem Durch­ h alte­ biere eignet, wusste er damals Martin Wartmann willen gelang es ihm, Mar­noch nicht. ken aufzubauen und später an die Firma Heineken zu Bier lagert in Whiskyfässern verkaufen – unter anderem «Ittinger Klosterbräu». Die Gewölbemauern in jenem Klos­terkeller sind Nach seinem Rücktritt aus dem aktiven Ge­ drei Meter dick und 300 Jahre alt. Im Innern herrschäftsleben spornte ihn ein guter Freund an, schen auch im Sommer kühle Temperaturen und doch noch einmal etwas anzupacken. Während rund 75% Luftfeuchtigkeit – das perfekte Klima, einem Meditationstag entdeckte Wartmann den um Wein in Holzfässern zu lagern, so wie es die Kraftort Kloster Fisch­ingen. «Wenn ich nochmals Benediktinermönche jahrhundertelang gemacht 7


haben. Seit die Bier­brauerei Pilgrim im Kloster zu­ hause ist, reifen hier die Spezialbiere des Hauses in Holzfässern aus französischer Eiche – und zwar nicht in Weinfässern, denn darin würde das Bier wegen der Essigbakterien im Holz zu sauer. Die Pilgrim-Biere sollen voll im Geschmack sein, jedoch nicht säuerlich, darum verwenden die Brauer Holz­ fässer, in denen zuvor hochprozentige Schnäp­se gelagert wurden wie Rum, Whisky, Cognac oder Tequila. Bakterien haben so keine Chance, im Bier können einzigartige Aromen heranreifen und der Alkohol­gehalt steigt bis auf 17,5%, was einzigartig ist in der Brauszene – und das Bier ist so edel, dass die Bier­flaschen später mit einem Champagner­ korken verschlossen wer­­den. «Das beste Getränk der Welt»

Wartmann entnimmt den Fässern mit einer gros­sen Glaspipette eine Probe, füllt sie ins Bier­glas, riecht daran und probiert die honigfarbene Flüs­sigkeit in kleinen Schlücken. Bier ist vielfältig: Es kann sauer sein, bitter, Röstaromen aufweisen oder Süsse. Für Martin Wartmann ist Bier ganz einfach das beste Getränk der Welt. Gut möglich, dass genau dieses Holzfass, aus dem er nun probiert, früher irgendwo auf einer karibischen In­sel stand, bevor es über den Ozean in den Klos­terkeller verschifft wurde. Später wird es in der klostereigenen Schreinerei zu Möbel­ stücken verarbeitet – ein Kreislauf, der zeigt, wie sorgfältig hier mit der Materie gearbeitet wird.

Bier im Kloster Bier spielte als Nahrungsmittel aus Getreide im Klosterleben eine wichtige Rolle und wurde oft anstelle von Wasser getrunken. Klosterbier, aus Getreide oder Brot gekocht, gewürzt mit Wurzeln und Kräutern, sauer vergoren, mit wenig Alko­ hol, war beliebt. Mit der Christianisierung kam das Bierwissen rheinaufwärts bis in die Ost­ schweiz. Elsässer und Bodenseeklöster hatten die ersten Brauereien. Der St. Galler Kloster­plan, gezeichnet 810–816 im Kloster Reichenau, erzählt von drei Brauereien: eine für Bettler und Pilger, eine für Brüder und Mönche und eine für Äbte und Adlige. Um 1100 fand Hopfen den Weg ins Bier. Hopfen stand als Magenbitter und Heil­ pflanze (gut für die Verdauung, beruhigend für die Nerven) in den Klostergärten hoch im Kurs und wurde auch von der Äbtissin Hildegard von Bingen (1097–1198) gelobt. Man nimmt an, dass auch im Kloster Fischingen, wie in fast allen Be­ nediktinerklöstern, für Bettler*innen, Pilger*innen sowie Mönche – und allenfalls auch Non­nen – verschiedene Bier­sorten gebraut wurden. Quelle: pilgrim.ch

Biersorten nach traditionellem Rezept

Gewöhnliche helle Biere gibt es bei Pilgrim nicht. Die besonderen Brau-Rezepte stammen aus dem Fundus der jahrhundertealten Kloster­brauereien. Das Wald­ bier erinnert an die Kräu­terbiere der Brüder und passt mit dem typischen Waldaroma ins Tannzapfenland. Andere Biere werden mit Gewür­zen oder Früchten aromatisiert. In den «Triples» findet man zum Beispiel feine Noten von Koriander, in den «Grand Crus» einen Hauch von exotischem Zitronenpfeffer. Da­neben gibt es für jede Saison ein eigenes Bier, im Winter etwa mit Tonkanuss, die feine Mandel-Vanille-Noten ins Bier bringt. PS: Eine An- und Rückreise mit dem ÖV ist zu empfehlen, um nach der Bierverkostung sicher und entspannt nach Hause zu reisen. pilgrim.ch

Weitere spannende Brauereien aus der Ost­schweiz kennenlernen thurbo.ch/brauereien

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Meine Ostschweiz

Kraftort Kloster Fischingen

Seit dem Jahr 1138 existiert das Benediktinerkloster Fischingen. Damals hat es ein Konstanzer Bischof gegründet, um den Pil­ gerinnen und Pilgern von Konstanz nach Einsiedeln ein Obdach zu bieten. Heute kann man im Kloster bei Meditationen, Tee­ zere­monien und Konzerten Kraft tanken. Und ausserdem fein essen, übernachten und das hauseigene Bier geniessen.

Klosterkirche Bibliothek Seminarhotel

— Benediktinermönche Heute leben noch vier Benediktiner­ mönche im Kloster Fischingen, welche nach den Regeln des heiligen Benedikts leben. Sie beten und ar­b eiten als Seelsorger in der Pfarrei.

— Bibliothek Die frisch sanierte Bibliothek mit Stuckdecke beherbergt nicht nur jede Menge Bücher, sondern bietet auch Platz für klassische Konzerte mit Musi­­ kerinnen und Musikern aus aller Welt.

— Halt die Klappe! Wenn jemand ungehalten auf einen ein­redet, kann einem schon mal ein «Halt die Klappe!» herausrutschen. Der Aus­ druck stammt aus dem Mittel­a lter, als die Klosterbrüder sich täglich in der Kirche einfanden, um zu beten. Dort nahmen sie auf hölzernen Klappstühlen Platz. Diese schnappten nach dem Aufstehen zurück, weshalb die Gläubi­ gen die Sitzklappe immer festhalten mussten. Versäumte das einer von ihnen, machte das in den hohen Kirchen­ räumen und bei der ansonsten eher stillen Angele­gen­h eit einen grossen Lärm. Mit «Halt die Klappe!» kam prompt die Rüge.

— Heilige Idda In der Klosterkirche liegt das Grab der Heiligen Idda. Pilger *­innen, die auf dem Pilger­weg nach San­tiago de Compostela hier einkehren, strecken die Füsse oder Hände in das Grab zur Linderung von Schmerzen, Krank­h eiten und Sorgen.

— Jakobsweg Der Abschnitt Fischingen–Hörnli–Steg ist Teil der Schweizer Jakobswege sowie des Schwabenweges, welcher von Konstanz nach Einsiedeln führt.

— Meditationszentrum Aufgrund eines weltoffenen Be­n edik­ ti­n ermönchs gibt es ein modernes, puristisches Medita­tions­zentrum nach japanischem Vor­bild mit Teezeremo­ nien. Jeden Mittwochabend findet in der Kirche eine kostenlose SchweigeMeditation statt.

Lernbedürfnissen und in der Schrei­n e­ rei, die Möbel aus einheimischem Massivholz herstellt. Diese und andere Geschichten erfährt man auf den Führungen im Kloster Fischingen. Auch kleine Gruppen können sich anmelden.

Anreise Anreise mit Thurbo bis Wil SG oder bis Sirnach, weiter mit der Buslinie 734 bis zur Endstation «Fischingen, Kloster». Oder ab Sirnach das Thurbo MobilityElektroauto mieten.

— Seminarhotel In den dreissig sorgfältig restaurierten ehemaligen Mönchszellen kann man komfortabel übernachten und zur Ruhe kommen. Besonders feine Spei­ sen aus regionalen Zutaten isst man im hauseigenen Restaurant.

— Verein Kloster Fischingen 120 Menschen arbeiten im Kloster, im Restaurant, in der dazugehörigen Schule für Kinder mit speziellen

klosterfischingen.ch

Weitere Impressionen des Klosters thurbo.ch/fischingen

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Willkommen im Freizeitparadies

Deutschland

Singen

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Schaffhausen

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Radolfzell

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Stein am Rhein 17 Thur

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Friedrichshafen Kreuzlingen

Weinfelden

Bodensee

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Bülach Zürich Flughafen

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Winterthur

Limmat

Wil SG

Thur

Bauma

Zürich

Bischofszell

St. Gallen 26

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28 Gossau SG

Wattwil

Rapperswil Sihl

Zug

Kronberg

Säntis NesslauNeu St. Johann

Walensee

Sihl

Österreich

Rhein

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Ziegelbrücke

Arth-Goldau

St. Margrethen

Appenzell

Pfäffikon SZ

Zugersee

Heiden

Sitter

Wetzikon Rüti ZH

Rorschach

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Zürichsee

Bregenz

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Flawil

Töss

Reuss

Lindau

Romanshorn

Frauenfeld

Rhein

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Meersburg

Mainau Konstanz

Hoher Kasten

Feldkirch

Wildhaus Buchs SG Chäserrugg

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Flumserberg Glarus

Liechtenstein

Sargans Bad Ragaz

Verkehrsmittel Bahnen

Seilbahnen

Fähre

Pizol

Landquart

Weisstannen

Ausflüge Vierwaldstättersee Thurbo Freizeittipp Die Nummerierung bezieht sich auf die Seitenzahlen der eingeklebten Broschüre «Ausflug».

Linth

Chur

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Ausflugsziele

Angebote 11

Swiss Science Center Technorama, Winterthur

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Wohlfühlmomente im Thermalbad Zurzach

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Zürcher Unterland entdecken

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Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen

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Smilestones Miniaturwelt am Rheinfall, Neuhausen

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Schlossgut Arenenberg, Salenstein

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Bahnerlebnis Seelinie

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Winterzauber auf der Insel Mainau

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Schloss Laufen am Rheinfall – Winterzauber

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MoMö – Mostindiens Nationalmuseum, Arbon

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21 Bodensee-Planetarium und Sternwarte, Kreuzlingen 22 Säntispark, Abtwil 23 Stiftsbezirk, St. Gallen 24

Brasserie LOK – ein Stück Paris in St. Gallen

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Walter Zoo, Gossau SG

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26 Naturmuseum, St. Gallen 27 Erlebnisfahrt zwischen Natur und Kultur 28 Schokoladen-Erlebnis, Maestraniʼs Chocolarium

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29 Baumwipfelpfad Neckertal, Mogelsberg

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30 Buchserberg – Winterliches Familienparadies 31

Schneeschuh-Arena Dreibündenstein

AUS FLUG

Nachbestellungen Hier war die Broschüre «Ausflug» eingeklebt. Das komplette Kundenmagazin kann hier nachbestellt werden: thurbo.ch/ausblick

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1. Novemb

er 2021–3 1. März 202

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l e i v t k c e t s Da n i r d t u l b Her

Erwin Dreier, Inhaber der 3R AG

Der «echte» Davoser Schlitten entsteht mitten in Sulgen: Wagner*innen bauen ihn von Hand. Ein Handwerk, das man so fast nur noch in der Schweiz findet.

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Nächster Halt

Die Schlittenbauer aus dem Thurgau Die Holzspäne wirbeln durch die Werkstatt, als Erwin Dreier die mit Dampf gebogenen Holzkufen für den Schlitten fräst. «Die beiden Ku­ fen eines Schlittens müssen immer aus demselben Brett gefertigt sein, sonst fährt er nicht gerade», erzählt der Inhaber der 3R AG später vor der Scheune. Der Winter­wind bläst eisig kalt und so geht er schnellen Schrittes in die Dampf­biegerei nebenan. Seit 1930 steht der Betrieb 3R in Sulgen an der Kirchstrasse. Die am Haus angebaute Scheune mit Stall wurde zur Wagnerei umgebaut. 1936 wurde in einem Anbau die Dampfbiegerei eingerichtet und 1970 der heutige Maschinensaal er­stellt. Ein Team von elf Personen arbeitet im Betrieb und stellt Holz­ schlitten, Sitzbänke und neu auch Hochbeete aus (Ost-)Schweizer Holz her. Speziell: Auch ein Wag­ner­ lehrling arbeitet im Betrieb – ein

«Die beiden Ku­fen eines Schlittens müssen immer aus demselben Brett gefertigt sein, sonst fährt er nicht gerade.» Erwin Dreier

seltener Beruf heute, der so nur noch in der Schweiz gelehrt wird. Es gibt schweizweit insgesamt nur noch sechs Wagnerlehrlinge, von denen vier dieses Jahr abgeschlossen haben. Ihr Hand­werk ist heute als Fach­richtung in den Schreiner­ beruf integriert.

Wagner *innen waren ursprünglich auf das Herstellen von Wagen spezialisiert und allen aus Holz gefertigten Teilen wie Rädern, Ach­ sen oder Wagenkästen, aber auch von landwirtschaftlichen Ge­rä­­ten. «Frü­her gab es in jedem Dorf ein bis zwei Wagnereien. Die waren so häufig wie heute Autogara­gen», erzählt Dreier. Ka­ ros­­serie­fir­men seien aus den Wag­ ne­reien entstanden oder Schreine­ reien, die heute Skis, Turn­geräte, Mö­bel oder eben Schlitten herstellen. In der Dampfbiegerei ist es warm und laut. Die Maschine zischt, als sie die Holzlatten in ihre runde Form biegt. Im Februar schneiden die Wagner *innen das Holz in die Form. «Aus den Filetstücken werden Kufen, die dürfen keine Äste oder Holzfehler haben», erklärt Drei­er. Bis zu den Sommerferien biegen sie die Holzlatten und stellen die anderen Teile für den Schlitten 13


her. Im August wird alles montiert, so dass die Auslieferung im Oktober an Sport­geschäfte, Tou­ rismusbetriebe und per Online­shop an private Käufer *innen beginnen kann. Das Besondere am Betrieb 3R ist sein Schwer­ punkt auf die Holzbiegerei und die Herstellung der Schlitten von Anfang bis Ende. Es gibt viele kleinere Betriebe schweizweit, die Schlitten herstellen und die 3R mit Rohlingen beliefern – aber fast niemand mehr biegt selber das Holz. Es gibt zudem keinen anderen Betrieb in der Schweiz,

In 4 Schritten zu mehr Schlittelspass!

1 // D as richtige Gerät wählen Davoser Schlitten sind klassisch, robust und langlebig. Man kann Kinder damit herumziehen oder auch zu zweit den Berg hinunter­ fahren. Der Flizzer oder Swiss Racer ist am beliebtesten. Man sitzt bequem und kann den Schlit­ ten leichter lenken, da man auf den gebogenen Kanten fährt.

der so viele Schlitten herstellt wie 3R. Bis zu 5000 Stück sind es pro Jahr – Schwankungen gehören wetterbedingt dazu. «Den Klimawandel merken wir sehr. Gibts im Unterland keinen Schnee, verkaufen wir viel weniger Schlitten.» Schneereiche Winter wie im Vorjahr machen jedoch Hoffnung. Dreier und sein Team schauen es als Herausforderung an, einen Weg zu finden. «Wir wollen die Tradition weiterführen, so lange man schlitteln kann.» schlitten.ch

2 // Gute Ausrüstung Keine Turnschuhe anziehen, sondern schwere Winterschuhe mit einer guten Schuhsohle. Noch besser sind Bremshilfen mit Spi­ kes, die man sich über die Schuhe zieht und mit denen man besser bremsen kann. Aus Sicherheits­ gründen immer einen Skihelm tragen.

3 // Kurven immer von aussen anfahren Kurz vor der Kurve aufrichten, kräftig bremsen und Füsse wie­ der hochnehmen. In einer Rechts­kurve hält man den Lenkriemen mit der linken Hand und zieht damit die rechte Kufe hoch; das rechte Bein wird angehoben. Damit entlastet man das Becken rechts (Kurveninnenseite) und gibt Druck auf die linke äussere Kufe.

4 // Bremsen Dazu die Füsse flach auf dem Boden und eng neben den Kufen aufsetzen. Je effektiver das Bremsen ist, desto geringer ist die Unfallgefahr und desto weni­ ger Tempo verliert man. Zu schnelles Kurvenfahren bewirkt ein hinteres Wegrutschen der Rodel und damit einen starken Geschwindigkeitsverlust am Ausgang der Kurve. Im schlimms­ ten Fall fliegt man aus der Kurve.

Die schönsten Schlittelpisten der Ostschweiz und weitere Schlittel-Tipps: thurbo.ch/schlitteln

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Nächster Halt

1 Pragash Dambipillai legt die mit Dampf erweichten Rohlinge für die Schlitten­kufen in die Biegemaschine. 2 Die frisch gebogenen Kufen kühlen ab. 3 Die gebogenen Kufenrohlinge sind bereit für die Trocknungskammer. 4 Belul Fazliji montiert beim fertigen Rodel den Sitz. Die Käufer *innen können die Farbe selber bestim­men.

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1

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Informationen zu den Berufen Wagner und Skibauer: wagner-skibauer.ch

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Schlittelweg Brambrüesch– Känzeli

m k 1 , 4 g Bilder: Chur Tourismus / churbergbahnen.ch

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Von Thurbi für Familien em

pfohlen

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ÖV Strecke 4,1 km

Höhendifferenz 436 hm

Schwierigkeit leicht

Start / Ziel: Bahnhof Chur, Linie 1 bis Haltestelle «Chur, Bram­b rüeschbahn  /  Stadthalle»

Tourenbeschrieb

Nur einen Kilometer lang ist der Weg vom Bahnhof Chur bis zur Tal­­ station der modernen Bram­ brüeschbahn. Vom Stadtrand aus geht es zunächst zur Mittelsta­ tion Känzeli und dann mit kleinen Gondeln hinauf auf den Churer Hausberg – stets entlang des Gra­ tes und mit Blick auf die Stadt und das Churer Rheintal. Exakt 1000 Höhenmeter über dem Kantons­ hauptort startet das Schlittel­aben­

teuer, entweder direkt bei der Berg­ station oder alternativ etwas wei­­ter vorne in der Nähe des Ski­lifts. Der Schlit­telweg bietet rasante Ab­ fahrten und schwungvolle Kurven, aber auch gemütlichere Zwi­schen­ strecken. Auf diesen lässt sich die Aussicht in die verschneite Bünd­ ner Bergwelt besonders geniessen: Das ursprüngliche Schan­fig­ger Tal mit seinen Wal­serdörfern liegt den Schlittlern quasi zu Füs­sen, ganz

hinten prangt gut sichtbar das Aroser Weisshorn. Dank gleich­­ mäs­­sigem Gefälle eignet sich der Schlittelweg bestens für Fami­lien. Zum Schluss, vor dem Ziel bei der Mittelstation Känzeli, schweift der Blick nochmals über das Tal und bis tief hinunter nach Chur.

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Aktiv

Ein paar Minuten bergauf gondeln und schon geht es rasant bergab: Die Fahrt vom Churer Hausberg Brambrüesch zum Känzeli führt abwechselnd durch Wälder und über offene Alpen mit prächtiger Aussicht ins Schanfigg und Richtung Arosa-Lenzerheide.


Nie leuchtet Konstanz schöner als im Winter. Und dieses Jahr erst noch nachhaltig.

Lichterglanz am See

Weitere stipps: Ausflug t h u rb o.c

h/fr eize

it

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Herumtollen für die Kleinen

Wie immer ist im Hafen das Weihnachtsschiff stationiert. Auf Deck lockt die bekannte 360-Grad-Panorama-Bar. Und speziell für die Kleinsten gibt es das Weihnachts-WichtelDorf. Dort können sie nach Herzenslust herumtollen und weihnächtliche Spieler­leb­­nisse geniessen. Von Freitag bis Sonntag, 3. bis 5. Dezember, ist ab 14 Uhr der Nikolaus mit Knecht Ruprecht zu Besuch. Wie jedes Jahr macht er mit seinem schneeweissen Bart mächtig Eindruck.

Fotograf: Leo Leister

Nachhaltig

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WeihnachtsmarktHütten

S TA D T M I T K U N S T UND GESCHICHTE

1 — IMPERIA

3 — L E N K- B R U N N E N

Welche Stadt hat schon eine Edelkurtisane als Wahrzeichen? Geschaffen vom Künstler Peter Lenk, feiert das Denkmal im Hafen die schöne Römerin Imperia. Zur Zeit des Konzils 1414–1418 sorgte sie als heim­ liche Herrscherin für Liebe und Sinnlichkeit.

Wozu diese skurrilen Figuren? Künstler Peter Lenk gibt mit seinem Wasserspiel an der Oberen Laube (Bushaltestelle Bürgerbüro) kritische Denk­ anstösse zu Wellness und Mobilität.

Viel Wert legen die Organisatoren dieses Jahr auf Nachhaltigkeit. So wird die Beleuch­ tung komplett auf sparsame LEDs umgestellt, und der Strom ist zu 100 Prozent Ökostrom. Mehr­weggeschirr und Pfand für Tassen sind bereits üblich. Die Hütten sind aus einheimischem Holz mit einem Farban­strich auf natürlicher Basis. Die meisten Pro­ dukte auf dem Markt stammen aus der Region.

4 — KUNSTGRENZE

2 — HUSSENSTEIN

So darf man guten Gewissens durch die Stände flanieren. Und wer mit Thurbo anreist, ist sowieso auf der richtigen Spur. Schneller kommt man kaum in die Konzilstadt, wie z. B. ab St. Gallen mit dem stündlichen Bo­densee-Express in nur 34 Mi­ ­­­­nuten.

Seitenblick

Wenn es dunkel wird, blüht Konstanz richtig auf. Der Weihnachtsmarkt mit seinen 150 Hütten taucht die Stadt vom 25. November bis 22. Dezember 2021 in ein romantisches Lich­ termeer. Mit seinen Düften, Klängen und Leckereien von Lebkuchen über Käsespätzle bis zu den «Dünnele» (Fladen) verströmt er Ad­ventsstimmung und süddeutsche Gemüt­ lic­hkeit.

Reformator Jan Hus aus Böhmen war beim Papst nicht beliebt. Während des Kons­ tanzer Konzils wurde er kurzer­ hand verbrannt. Der Gedenk­ stein im Quartier Paradies (Bushaltestelle Schulthaiss­ strasse) erinnert an diesen Ketzermord vom 6. Juli 1415.

Die 22 Skulpturen am Seeufer zwischen Konstanz und Kreuz­ lingen lösen Grenzen auf und animieren bei einem Spazier­gang zu neuen Perspektiven.

konstanz-info.com

weihnachtsmarkt-am-see.de thurbo.ch/bodensee-express

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e i g r e En n e d a l e g

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Einblick

Flottenerneuerung bei Bus Ostschweiz und Thurbo


Rico Kellenberger hat bei Bus Ostschweiz viel zu tun. Er hält die Flotte des Bus­betriebs in Fahrt.

«Leiter Produktion», so heisst Rico Kellenbergers Funktionsbezeichnung bei Bus Ostschweiz. Da­ zu gehört auch die Beschaffung von neuen Bus­ sen. Mehr als hundert Fahrzeuge sind bisher im Einsatz. Das Hauptnetz befindet sich im Rhein­tal. Aber auch Sargans / Werdenberg, Rorschach, Am­ris­­wil und die Region Wil gehören dazu. Jetzt kommen 41 neue Busse hinzu. «Wir haben zusammen mit unserem Partner Philipp Schädler Anstalt die Ausschreibung in Liechtenstein gewonnen», zeigt sich Kellenberger erfreut. Bus Ostschweiz wird ab 2022 das Busnetz im Fürs­ tentum übernehmen. Das bedeutet viel Arbeit. Neue Fahrzeuge nötig

Zum Bus gehören auch Service und Reparatur. Ein neues Depot in Liechtenstein ist nötig. Zu­dem müssen neue Fahrzeuge angeschafft werden. Es sind überwiegend Dieselbusse, aber auch vier E-Busse. Bus Ostschweiz ist eine Pionierin in der Elektro­mobilität. Als erstes Busunternehmen in der

Schweiz schaffte es einen Elektrobus von Mer­ cedes-Benz an. Und wie läuft er? «Sehr gut», sagt Kellenberger. Die flache Topografie im Rheintal ist ideal. Gewisse Anpassungen brauchte es in der Stromversorgung. Bald werden weitere E-Busse im Rheintal verkehren. Obwohl sie weder einen Motor noch ein Getriebe haben, sind sie in der Anschaffung zurzeit noch teurer als Dieselbusse. Mit Rabatt

Bis 2030 will Bus Ostschweiz den Anteil an E-Bussen markant erhöhen. Dies in Abstimmung mit den Strategien der Besteller. In vier Jahren wird es laut Kellenberger wieder eine Ausschrei­bung für neue Fahrzeuge geben. Dazu kooperiert man mit anderen Busbetrieben in der Schweiz. «Wenn die Bestellung grösser ist, liegen Rabatte drin», weiss der Fachmann. Solche Aufträge erreichen schnell einen zweistelligen Millionen­betrag. busost.ch

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Einblick

Interview mit: Rico Kellenberger Leiter Produktion, Bus Ostschweiz

«Wir produzieren wirtschaftlicher» Ausblick: Rico Kellenberger, wie lange hält ein Bus? Kellenberger: Die normale Lebensdauer eines Dieselbusses beträgt zehn bis vierzehn Jahre. Bei den E-Bussen wissen wir, dass das Batterie­system mindestens fünf Jahre hält. Dann muss es nach heutigem Kenntnisstand ausgewechselt werden.

Die flache Topografie im Rheintal ist ideal für Elektrobusse.

Besorgt Bus Ostschweiz den Service der Fahrzeuge selbst? Kellenberger: Das Meiste schon. Wir haben gut eingerichtete Werk­ stätten. Aber alles können wir nicht selber machen. Unsere Mechaniker sind heute Diagnostiker. Sie kommen

mit dem Laptop statt mit dem Schrau­­b enzieher und sehen schnell, was ausgewechselt werden muss. Was bedeutet die Übernahme des Liechtensteiner Busnetzes für Bus Ostschweiz? Kellenberger: Das ist ein grosser Zuwachs. Wir gewannen den Auftrag, weil wir wirtschaftlicher produzieren können als andere. Weiter erzielten unsere Konzepte die höchste Punkt­ zahl bei der Qualität. Dazu braucht es eine gute Infrastruktur. Einen Teil davon bauen wir jetzt vor Ort im «Ländle» auf. Lange Leerfahrten nach Altstät­ ten ins Depot machen keinen Sinn und sind zu teuer.

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So beschafft Thurbo die neuen Züge

Die Thurbo Flotte wird ab 2025 er­neuert. Ein Grossprojekt.

Leichtbau Züge – wendig, schnell und wartungsfreundlich. Diese Fahrzeuge sind das Mar­ken­zei­ chen von Thurbo. «Die Basis unseres Er­­­­folgs», wie Hochreutener sagt. Und weil es ein bewährter Typ ist, wird er nicht ganz anders aussehen als die gewohnten Modelle. So viel gibt der Be­ reichs­leiter Technik preis: «Der Zug ist ein bisschen schmaler, dafür aber etwas länger.» Die kleine Komposition wird 60 Meter lang sein, die grössere 75 Meter.

Diese Gelenk­triebwagen (GTW) werden erneuert.

Die Ausschreibung Das Projekt läuft unter dem Titel «Beschaf­ fung des einstöckigen Trieb­zugs». Doch

Einen Zug gibts nicht ab Stange. Denn er muss ganz auf die Bedürfnisse des Bahnunternehmens zugeschnitten sein. Bei Thurbo sind die Gelenk­ triebwagen (GTW) aus der Gründerzeit von 2003 in die Jahre ge­kommen. Sie müssen ersetzt werden. Der Bereichs­leiter Technik, Martin Hochreu­ tener, sagt: «2025 wird das erste neue Fahrzeug auf den Schienen fahren.» Dann geht eine lange Planungsarbeit zu Ende. Fünf Jahre dauert der Beschaffungsprozess insgesamt. Viel Arbeit für Fachleute, Techniker, Finanzprofis und Behörden.

Thurbo ist nicht allein: Weil die SBB und die Walliser Regionalbahn RegionAlps ebenfalls neue Züge brauchen, hat man sich für die Aus­schrei­bung zusammengetan und kann so ei­nen Mengenrabatt heraus­holen. Thurbo muss insgesamt 107 neue Züge kaufen, die SBB 155 Triebzüge sowie die Walliser Regional­bahn deren 24. Total also gegen 300 neue Züge. Ein dicker Auftrag! Welcher Anbieter das Rennen nach der definitiven Entscheidung im Herbst 2021 gemacht hat,

Alleinstellungsmerkmal

Eines steht fest: Die neuen Züge werden für Thurbo wieder ein Alleinstellungsmerkmal sein.

erfahren Sie hier: thurbo.ch/neuefahrzeuge

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Einblick

«Es ist ein Milliardenauftrag»

e u e — n 7 10 uge Fahrze

Interview mit: Martin Hochreutener Bereichsleiter Technik bei Thurbo

Ausblick: Martin Hochreutener, Sie sind verantwortlich für die Beschaffung der neuen Gelenk­ züge für Thurbo. Diese werden ab 2025 nach und nach auf dem Netz verkehren. Was ist neu an diesen Zügen? Hochreutener: Wir setzen auf bewährte Fahrzeugmodelle , aber mit An­passungen. So wird es keine Fün­f­er­reihen bei den Sitzen mehr geben. Neu sind auch die Schie­b e­tritte bei allen Türen. Sie gewährleisten eine gute Spaltüber­brückung. Auch werden alle Toiletten behindertengerecht sein. Insgesamt bestellen Sie 107 neue Fahrzeuge. Das sind mehr, als heute auf dem Netz fahren. Hochreutener: Wir müssen die Zahl der Fahrz­e uge leicht erhöhen. Dies wegen des dichteren Fahrplans und der Mehrleis­ tungen für unsere Kundschaft. Was kostet ein solcher Zug? Hochreutener: Bei der Grün­ dung von Thurbo im Jahr 2003

haben wir noch vier Millionen Franken für eine kurze Kompo­ si­­tion bezahlt. Eine lange kostete etwa sechs Millionen. Heute sind die Preise natürlich höher. Da wir die Bestellung mit zwei Partnern abwickeln, ergibt sich ein Auftrag von gegen 300 Zügen. Da bewegt sich das Preis­volu­ men um die zwei Milliarden Franken. Wer bezahlt diese neuen Züge? Hochreutener: Thurbo wird sie bezahlen. Über die Abgel­ tungen finanzieren die Besteller (Bund und Kantone) rund 50% der Kosten. Der Rest wird in­ direkt durch Ticketeinnahmen der Fahrgäste getragen. Wie viele Anbieter wurden in der finalen Ausschreibungsphase berücksichtigt ? Hochreutener: Nach der Präqualifikation haben wir im Detailverfahren drei Anbieter ausgewählt. Global gibt es viele Hersteller, die einen solchen Auftrag ausführen könnten,

darunter nicht nur europäische Firmen, sondern auch solche aus dem asiatischen Raum. Sie können also aus der ganzen Welt auswählen? Hochreutener: Theoretisch schon. Bei der Ausschreibung müssen wir uns streng an geltende Regeln halten. Im Detailver­ fahren geht es darum, dass wir in einem Lastenheft alle techni-

Die neuen Thurbo Züge werden ab 2025 nach und nach auf dem Netz verkehren. schen Anforderungen formulieren, die ein Anbieter kennen und einhalten muss. Schliesslich möchten wir bei der Lieferung keine unangenehmen Überra­ schungen erleben.

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— 7 S e i in L e i D l a n o i t a n r e t wird in 26


Fahrplanwechsel

Mobilität ohne Grenzen Mit der neuen Webseite s-bahn-bodensee.com wird der Zugang zum ÖV rund um den Bodensee viel leichter. «Die S-Bahn Bodensee ist keine Utopie!» Das sagt Werner Fritschi, Bereichsleiter Markt bei der Regionalbahn Thurbo. Er muss es wissen, beschäftigt er sich doch schon seit Jahren intensiv mit dem Bahn­ netz über die Grenzen von Deutschland, Österreich und der Schweiz hinweg. Auch Thurbo wird nun vermehrt ein Teil davon. Ab 12. Dezember 2021 fährt die Regio­nal­bahn erstmals in Kooperation mit der ÖBB über die Grenze bis nach Bregenz (A) und Lindau-Reutin (D). Die Linie S7 wird international. Der neue Durchblick

S-Bahnen mit Taktfahrplan gibt es zwar in allen drei Anrainerstaaten am Boden­ see. Doch jede Bahn schaute bis jetzt für sich. Die Folge: Die Reisenden vermissen einen Überblick über die Angebote. Wer mit der Bahn rund um den Bodensee fahren will, hat Mühe, sich zu orientie­ren. Vertreter von SBB, ÖBB, DB sowie den Verkehrs- und Tarifverbunden haben sich deshalb mit Thurbo zusammenge­-

tan und eine neue Webseite geschaffen: s-bahn-bodensee.com. Der Titel ist Pro­ gramm. «S-Bahn Bodensee» soll zur Marke werden – ein neues Dach für Bahn und Bus sowie für die seeüberquerenden Fähren inkl. Kata­maran. Auch fürs Handy

Das bringt den Passagieren grosse Vor­ teile. Eine umfassende Plattform für den öffentlichen Verkehr am Bodensee verschafft mehr Durchblick und erleichtert die Reiseplanung. Toll: Die neue Webseite ist auch für mobile Geräte optimiert. So kann man auch noch unterwegs die passenden Infos abrufen. An den unterschiedlichen Tarifverbunden ändert sich jedoch vorerst nichts. Eine Vereinheitli­chung ist laut Werner Fritschi noch Zu­kunftsmusik. Aber die Kooperation der Bo­densee-ÖVPartner ist schon mal ein starker Anfang. Einer, der definitiv Lust auf mehr macht. s-bahn-bodensee.com

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I B R U H T T MI E S H C A F U A N D: U RBO L A H T M I NSPASS N FA MILIE FA MILIE / H .C O B TH U R

Möchtest du den schlauen Fuchs jagen? Und erst noch über die Grenze? Dann ist der neue Foxtrail von Kreuzlingen / Konstanz genau das Richtige für dich! Achtung, warm anziehen! Die Fuchsjagd spielt sich draussen ab. Ein paar Stun­den musst du schon rechnen, bis du den Fuchs erwischen kannst. Denn er ist schlau – und ist meist schon wieder weg, wenn du kommst. Die Jagd braucht Grips und einen hellen Kopf. Span­nung und viel Spass sind garantiert!

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Conexus – zwei Länder erleben Wer diesen Foxtrail unter die Füsse nimmt, muss Augen und Ohren offenhalten, um ein über 2000 Jahre altes Relikt zu finden. Bei diesem Relikt soll es sich gemäss Legenden um einen Splitter vom Kreuz Jesu Christi handeln. Die Ver­folger überschreiten die Staats­g renze, entziffern geheime Botschaften und lassen eine Hexe zum Leben erwachen und Puppen tanzen. Auch Schleckmäuler kommen auf diesem Trail auf ihre Kosten.

E, S H C Ü F AUF DIE , LOS! FERTIG

DAS BIETET DER NEUE FOXTRAIL Start ist beim Hauptbahnhof Kreuz­ lingen. Es folgen 16 Posten, 3 davon auf dem Gebiet von Konstanz. Bei jedem Posten gilt es, Codes zu knacken, versteckte Botschaften zu finden und Rätsel zu lösen. Nach und nach kommt man dem flinken Fuchs auf die Spur. Der Trail dauert etwa drei Stunden. Man kann aber auch Pause machen und essen gehen, sich aufwärmen und ausruhen. Wer es gemütlich nimmt, hat einen ganzen Tag lang Spiel und Spass.

SO FUNKTIONIERT FOXTRAIL Du meldest dich mit der Familie oder deinem Team auf der FoxtrailWebseite an. Die Unterlagen erhältst du per E-Mail. Bezahlt werden die Tickets an der nächsten Verkaufsstelle gemäss Buchung. Und schon kann die Jagd losgehen. foxtrail.ch/conexus

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Mit Thurbi auf Achse

Daniela Lüchinger hat diesen Foxtrail auf­ge­gleist. Sie war in Kreuzlingen verantwortlich fürs Stadt­ marketing und ist ein grosser Fox­trail-­Fan. Zwei Jahre dauerte die Planung, zusammen mit Part­ nern aus der Wirtschaft, darunter auch Thurbo. Dann stand der Trail. «Das war mega spannend», sagt sie. Es ist der erste Foxtrail, der über die Grenze reicht.


Smilestones Miniaturwelt am Rheinfall Appenzell, Matterhorn und Jungfraujoch an einem Tag besichtigen? Das geht: in der grössten Indoor-Miniaturwelt der Schweiz.

23  0r0e0n F igu

550 Gebäude, 23 000 Menschenfiguren und 1,3 Ki­ lometer Zugschienen: Der Rundgang in der Minia­ turwelt Smilestones in Neuhausen beginnt mit der Ostschweiz, wo drei Appenzeller ihr Käsegeheimnis nicht verraten, Sänger Baschi ein Konzert in Schaff­ hausen gibt und die Figürchen mit Maske durch den Weihnachtsmarkt spazieren. Vieles in der IndoorMi­ni­atur­welt ist originalgetreu nachgebildet – und man entdeckt einige Details erst beim längeren Be­ trachten. Das schwarze Schaf etwa, das in die andere Richtung blickt oder den Nacktwanderer, der hinter der nächsten Tanne verschwindet.

«Wir sind ganz klar kein Ort nur für Modelleisen­ bahn-Fans, sondern wollen die Besucher*innen auch unterhalten», erzählt Geschäftsführer René Rüedi beim Rundgang. «Viele Erwachsene kamen den Kin­ dern zuliebe und merkten dann: Das ist ja mega cool!», erzählt Rüedi. Spannend sei, dass die Kinder völlig andere Dinge entdecken als die Erwachsenen. Ge­ wisse Suchspiele seien gar so konzipiert, dass sie meist nur die kleineren Besucher*innen aus ihrer Per­spektive sehen. «Ein Gross­vater war mal mit seinem Enkel hier für über sechs Stunden. Die sind et­ wa viermal alles durchgelaufen», erzählt Rüedi. Nach etwa zwei Stunden sei man aber meist gesättigt. Die Ausstellung soll mit verschiedenen Wel­ten erweitert werden. In der zweiten Welt kann man schon jetzt die Schweizer Berge bestaunen mit Eiger, Mönch und Jungfrau – und in unmittelbarer Nähe das Matterhorn. «Geschichte und Geografie nehmen wir nicht ganz so genau, aber vieles ist authentisch», erzählt Rüedi. So steht die «Lindt»Schokoladen­­fabrik zum Beispiel in der Berner Berg­ welt statt am Zü­r ichseeufer und ein «Star Wars»Flugobjekt verfolgt die Patrouille Suisse. Geplant 30


Aussteigen bitte

250 m2 Anlagenfläche

1:87 Weitere stipps: Ausflug t h u rb o.c

h/fr eize

it

beträgt der Massstab

550 Gebäude

sind weitere Welten wie die Bündner Bergwelt oder eine Welt zu Energie und Zukunft. «Das haben wir schon vor Greta so geplant», sagt Rüedi und lacht. Für Zug-Fans:

80% der Schienen sind hinter den Kulissen verlegt. Dort pausieren die Züge und kühlen aus, bis sie wieder zum Einsatz kommen. Oder sie arbeiten sich in einem Gleiswendel Runde für Runde in die Höhe. Man kann Führungen hinter den Kulissen buchen. smilestones.ch

Einen Blick auf die fahrenden

1,3 km Schienen

12 000 Bäume

6,5 m hoch sind die Räume

Züge im Smilestones werfen: thurbo.ch/minizug

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Ausblick abonnieren Das Magazin Ausblick kann kostenlos beim Online-Service «Angebote auf Wunsch» der Post abonniert werden. Ausblick wird zwei Mal jährlich direkt an die von Ihnen angegebene Adresse geliefert.

Fahrplanwechsel

post.ch/angebote-auf-wunsch

12. Dezember 2021 Anpassung bei der Nummerierung folgender Linien: S1 / S8 sowie S3 / S5 Ab dem Fahrplanwechsel wird die S8 (St. Gallen–Schaffhausen) mit der S1 durchgebunden und zur Linie S1. Die gesamte Linie S1 erstreckt sich neu von Wil–St. Gallen–Kreuzlingen bis Schaff­ hausen und umgekehrt.

m i t t ollen s t i pps A us f lu g

Die S3 (St. Gallen–St. Margrethen) wird mit der S5 durchge­bunden und zur Linie S5. Die S5 bedient die gesamte Strecke Weinfelden–Bischofszell Stadt–St. Gallen– St. Margrethen und umgekehrt.

aquaRii

Baden neu erleben Das moderne Familien- und Freizeitbad aquaRii lädt Jung und Alt zu Bewegung und Entspannung ein. Im Jahr 2020 wurde das Bad Oberes Rheintal umgebaut und bietet seither mehr Abenteuer und Erholung denn je. Die Buslinie 301 verkehrt im Viertelstundentakt von Heerbrugg bis Lüchingen, Kesselbrücke. Von dort sind es wenige Schritte bis zum Bad. Es warten ein Hallenbad mit geheiztem Aussenbecken, ein grosszügiges Frei­bad, eine Minigolfanlage und ein vielseitiges Bistro darauf, entdeckt zu werden. aquarii.ch

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bedürfnis nachgekommen. Im Weiteren bieten die Sparbillette eine Mög­lichkeit, auf das veränderte Mobilitätsver­halten infolge der Corona-­K rise zu reagieren und den ÖV aktiv zu lenken.

Ab dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2021 sind die national bekannten Sparbillette während

Sparbillette werden ausserhalb der Haupt­verkehrs­

einer zweijährigen Pilotphase auch auf Strecken

zeiten auf verschiedenen Bus- und Bahnstrecken

innerhalb des Tarifverbundes OSTWIND verfügbar.

angeboten werden. Ziel­gruppe sind preisbewusste

Der Tarif­verbund OSTWIND ist nach dem Tarif­ver­

Kundinnen und Kunden, welche von wenig ausgelas-

bund Passe­­partout, welcher die Sparbillette bereits

teten Verbindun­gen profitieren möchten. Durch die

seit dem 9. Juli 2021 anbietet, der zweite Tarif­­-

Einführung sollen neue Kundinnen und Kunden zur

ver­bund mit Sparbilletten innerhalb eines Verbund­

Nutzung des ÖV animiert werden.

gebiets. Mit der Einführung wird einem Kunden­ Anders als bei den bekannten OSTWIND Zonen­ billetten gelten Sparbillette nur für die exakt ge­­wählte Verbindung und Zeit. Das Prinzip der Spar­­billette ist dasselbe wie bei den seit Jahren

NEU

angebotenen Spar­billetten des nationalen direk­-

Sparbillette im OSTWIND

ten Verkehrs. Die Sparbillette sind persönlich und ausschliesslich über folgende ÖV-Webshops und Ticket-Apps erhältlich: shop.ostwind.ch, sbb.ch und SBB-Mobile-App. Sparbillette sind frühestens 60 Tage und bis spätestens eine Stunde vor Reise­ antritt kontingentiert verfügbar. Wer früh kauft, fährt günstiger und spart bis zu 50 Prozent gegenüber dem Normalpreis.

bis zu

50% sparen

ostwind.ch/sparbillette ostwind.ch/sparbillette

Streckenunterbrüche im Thurbo Gebiet Perfekt informiert sein

Veranstaltungen Thurbo fährt Sie auch im Winter entspannt zu Weihnachtsmärkten und anderen Erlebnissen. thurbo.ch/veranstaltungen

Mit dem neuen E-Mail-Service sind Sie stets auf dem Laufenden, was Bau­­arbeiten betrifft. Wir informieren Sie fünf Tage vor Beginn eines Unterbruchs auf den von Ihnen abonnierten Strecken. thurbo.ch/bauarbeiten

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Bunt gemischt

Sparbillette im OSTWIND 2-jähriger Pilot


Wettbewerb

1, 2 oder 3?

1

Welche der drei Aussagen ist korrekt? 1. Preis

1 Rodel Flizzer im Wert von CHF 359.— Modell Flizzer 105 cm mit freier Farbwahl und Lasergravur nach Wahl oder ein anderer Rodel nach Wahl im Wert von CHF 359.—

Aussage 1 Im Kloster Fischingen leben heute noch vier Benediktinermönche sowie drei Nonnen.

Aussage 2

2. Preis

1 Übernachtung für 2 Personen im Wert von CHF 333.— inkl. Frühstücksbuffet und 3-Gang-Abend­menü sowie Klosterführung mit Blick in den Barriquekeller

3. Preis

1 grosses Bier­­abonnement Classic im Wert von CHF 330.— Während einem Jahr quartalsmässige Lieferung von je 24 Flaschen Pilgrim Kloster Amber direkt nach Hause; total 4 Sendungen mit 96 Flaschen

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4. bis 8. Preis

Je 1 Geschenkkarte der Klubschule Migros im Wert von CHF 100.—

itJetzt m und machen en ! gewinn

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Thurbo fährt mit der Linie S7 ab Mitte Dezember 2021 erstmals über die Grenze bis nach Bregenz (A) und Lindau (D).

Aussage 3 Der Beschaffungs­ prozess der Thurbo Flotte mit 107 neuen Fahrzeugen dauert drei Jahre.

So nehmen Sie am Wettbewerb teil Machen Sie online mit auf thurbo.ch/ausblick oder senden Sie eine frankierte Postkarte mit der richtigen Antwort (1, 2 oder 3) an: Thurbo AG, Wettbewerb «Ausblick», Postfach 2272, 8280 Kreuzlingen 1 Teilnahmeschluss: 28. Februar 2022 Teilnahmebedingungen: thurbo.ch/ausblick Pro Person ist nur eine Teilnahme möglich.

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KREATIVTAGE Arbon, Chur, Lichtensteig, Schaffhausen

Schaffhausen Lichtensteig Chur Arbon

12.– 14. November 2021 20.– 21. November 2021 26.– 28. November 2021 4.– 6. März 2022

18.– 20. Februar 2022 12.– 13. Februar 2022 25.– 27. Februar 2022

Zeichnen und Malen: Aquarellieren, Acryl Fluid Painting, Handlettering Glas: Glasperlen drehen – Basis Stoff: Makramee Knüpftechnik: Wandbehang Fotografie: Fotos mit dem Smartphone, Porträtfotografie Holz, Stein, Papier: Edelweiss schnitzen mit Georg Bärtsch, Marmo­ rieren: Ebru­Technik, Mosaik für Anfänger*innen und Fortgeschrittene – Musik und Literatur: Alphorn, Kreatives Schreiben – Genuss: Ayurveda, Gin­ und Rum­Tastings, Bowls, Macarons, Street Food

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me n e it ne h e n z s u A e Kreativ bis zweitägig 3 b l mit ha o p s : a b C H F 6 h s ge Work kreativ ta klubsch

ule.ch/

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Klubschule Migros Ostschweiz 058 712 44 80, info.li@gmos.ch


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