Ausblick April 2022

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APRIL 2022

Kaiserliche Hochblüte am Untersee Meine Ostschweiz: Hortense – eine Frau von Welt Seite 4

20 Jahre Thurbo Einblick: Die Ostschweizer Regionalbahn feiert Jubiläum Seite 22

Im Heft e m it Broschür zielen ug s 20 Ausf l

51.03

S e ite 1 1

Das Ostschweizer Magazin für Freizeit und Mobilität der Thurbo Regionalbahn – ein Unternehmen der SBB.

thurbo.ch/ausblick


Inhalt APRIL 2022

Fotografin: Christiane Setz

20 Bregenz – Perle am Bodensee

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20 Jahre Thurbo

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Sein Käse erobert die Welt


Übersicht

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Kaiserliche Hochblüte am Untersee Impressum «Ausblick» – Das Ostschweizer Magazin für Freizeit und Mobilität der Thurbo Regionalbahn – ein Unternehmen der SBB / Herausgeber: Thurbo AG, Bahnhofstrasse 31, Postfach 2272, 8280 Kreuzlingen 1, Tel. +41 71 554 00 00, thurbo.ch / In Zusammenarbeit mit: BUS Ostschweiz AG, 9450 Altstätten SG, Tel. +41 71 757 30 40, busost.ch; RailAway AG, 6002 Luzern, Tel. +41 51 227 33 81, sbb.ch/railaway / Texte: Ralph Hug, Pressebüro St. Gallen, pressebuero-sg.ch; Cathrin Michael, 8045 Zürich, cathrinmichael.com; Fabienne Tschumper / Fotos: Chris Mansfield, 9000 St. Gallen, mansfield.ch / Konzept und Gestaltung: Agentur Koch, 8500 Frauenfeld, agenturkoch.ch / Druck: pmc, 8618 Oetwil am See, pmcoetwil.ch / Auflage: 125 000 / Verteiler: Haushaltungen, Bahnhöfe und Thurbo Züge / Erscheinungstermine: 1. April und 1. November / Onlineausgabe: thurbo.ch/ausblick

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Meine Ostschweiz Kaiserliche Hochblüte am Untersee

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Nächster Halt Erleben, wie Whisky entsteht

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Ausflugsziele Broschüre zum Herausnehmen

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Aussteigen bitte S29: Die grüne Linie vom Weinland an den Rhein

16 Aktiv Blütenmeer in Mostindien 18 Hin und her Pendlerkolumne 20

Seitenblick Bregenz – Perle am Bodensee

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Einblick 20 Jahre Thurbo

28 Mit Thurbi auf Achse Schiff, ahoi! 30

Kulinarik Sein Käse erobert die Welt

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Bunt gemischt

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Wettbewerb


Die Mutter von Frankreichs Kaiser Napoleon III. hauchte dem Seerücken am Bodensee tüchtig Leben ein: ein Blick in das Leben von Hortense de Beauharnais.

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Meine Ostschweiz

Kaiserliche Hochblüte am Untersee 5


Hortense – Eine Frau von Welt

Die weinrote Rohseide des Überkleides schmiegt sich luftig um ihre Arme, und der goldene Rock streichelt den Rasen des Schlossgartens Arenen­ berg. Wäre es zu Beginn des 19. Jahrhunderts, wäre diese Dame die Herrin des Schlosses: Hortense de Beauharnais. Heute schlüpft Chris­ tina Egli in die Kleidung, wie sie Hortense getra­ gen haben könnte. Egli arbeitet seit fast zwanzig Jahren im Napoleonmuseum Arenenberg und ist heute stellvertretende Museumsdirektorin. «Hor­ tense war eine Frau ihrer Zeit: Sie hatte sich von ihrem Mann getrennt, war alleinerziehend und hatte es doch geschafft, dass ihr Sohn Kaiser Frankreichs wurde.» Ein kurzer Blick in die Geschichte: Hortense un­ terstützt General Napoleon Bonaparte, den ihre Mutter nach dem Tod ihres Mannes geheiratet hat. Weil dieser 1815 jedoch eine Niederlage erlei­ det, wird Hortense aus Frankeich verbannt. Sie reist zuerst durch Italien und Deutschland, kauft 1816 das Anwesen Seeheim bei Konstanz und 1817 das Schloss Arenenberg in Salenstein. «Sie hat nach all ihren Erlebnissen in Frankreich die Ruhe am Bodensee gesucht und war trotzdem sehr gesellig», erzählt Egli, die mehrere Bücher über Hortense verfasst hat. «Viele bekannte Gäste aus aller Welt haben sie am Untersee be­ sucht.» Franz Liszt, der österreichisch-ungari­ sche Komponist und Pianist, reiste auf den Arenenberg zu Hortense. Und mit dem französi­ schen Schriftsteller Alexandre Dumas sang sie eine ihrer Romanzen. Man kann sich die illustre Künstlertruppe gut vorstellen beim Verweilen auf dem Kiesplatz neben dem Schloss, die Augen auf die Insel Reichenau gerichtet und in der Hand ein Glas des schlosseigenen Weissweines.

l l o v t O Ei n e l a n o i t int e n a st Kun Christina Egli stellvertretende Museumsdirektorin

Das kulturelle Leben am Bodensee explodiert

Hortense zeichnet, malt und spielt Theater. Ihre Vorleserin schreibt, dass 1815 rein gar nichts los gewesen sei in der Bodenseeregion, doch seit­ dem Königin Hortense hierherkomme, sei das kulturelle Leben regelrecht explodiert: Es gebe plötzlich Geschäfte in Konstanz, wo man alles erhalte, was man wolle, und Dampfschiffe trans­ portierten hunderte Gäste über den See. «Die

Napoleonmuseum Im Schloss Arenenberg spaziert man auf den Spuren Hortenses: Das ganze Haus sieht immer noch aus wie damals. Nach dem Tod von Kaiser Napoleon III. hat seine Frau Eugénie das Schloss dem Kanton Thurgau geschenkt. Das Napoleon­ museum kuratiert jährlich neue Sonderausstellun­ gen. Nebenan gibts einen Shop und ein Bistro mit Gerichten aus regionalen Zutaten. napoleonmuseum.tg.ch

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Meine Ostschweiz Schloss Arenenberg in Salenstein

Tatsache, dass Hortense hier war, hat gereicht, dass Freunde und Familie hier Grundstücke kauften», erzählt Egli. «Hortense hat das Leben, die Wirtschaft und die Kultur enorm gepuscht in der Bodenseeregion.»

Napoleonmuseum

Hortense bringt Wasser zum Fliessen

Hortense de Beauharnais ist eine aktive Frau: Sie wandert zum Wildkirchli in Appenzell, fährt nach Baden zum Kuren und begleitet ihren Sohn auf den zugefrorenen Untersee, wo der künftige Kaiser Frankreichs, Napoleon III., Schlittschuh­ laufen lernt. Hortense interessiert sich auch für Technik: Im Schloss Arenenberg zeichnet sie nicht nur die wunderschöne Treppe, sondern lässt auch alle Zimmer mit Kordeln verkabeln. Wenn man daran zieht, sehen die Zofen in der Eingangshalle augenblicklich, wer sie gerufen hat. Sie installiert zudem kleine Lavabos auf drei Stockwerken: Die Quelle dafür kommt vom Hügel oberhalb des Hauses. So war dies eines der ers­ ten Häuser mit fliessendem Wasser. Hortense, die Frau, die ein grosses Stück Kultur an den Untersee gebracht hat, stirbt mit 54 Jahren in ih­ rem eigenen Schloss an Krebs.

S1 bis Bahnhof Mannenbach–Salenstein anschliessend Fussweg (ca. 20 Min.) S1 bis Bahnhof Ermatingen, dann Postauto Nr. 833 Haltestelle: Arenenberg, Schloss S14 bis Bahnhof Tägerwilen Dorf anschliessend mit Mobility-Auto

Lohnende Ausflugs­ziele rund um den Arenenberg thurbo.ch/hortense

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Erleben, wie Whisky entsteht

Weitere stipps: Ausflug t h u rb o.c

h/fr eize

it

Im Juli 2021 wurde eine Weltneuheit ein­geführt: die Eröffnung des Fasslagers 4.0. Mehr dazu gibts im Video. thurbo.ch/macardo

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Nächster Halt

Wer wissen will, wie Edelbrände entstehen, kann sich in der einzigartigen Destillerie Macardo im thurgauischen Amlikon informieren.

wie Gastgeberin Martina Bössow betont. Von «Macardo» aus – so heisst die Des­ tillerie – hat man einen weiten Blick in die Landschaft.

Martina Bössow Inhaberin

Noch heute ist auf der Fassade sichtbar, in welchem Jahr das Gebäude entstand: 1904. Doch längst hat die ehemalige Käserei in Amli­kon-Bissegg TG ausge­ dient. Heute werden dort edle Tropfen gebrannt. Dank Martina und Andreas Bössow. Das Ehe­paar hat die Liegen­ schaft umgebaut und stilvoll erweitert. Ent­stan­den ist ein einzigartiger EventKom­plex mit Destil­lerie, Shop, Seminar­ räumen, Cocktail Bar, Ci­gar Lounge und sogar einem B&B mit zehn Zim­mern und zwei Appartements, wo man übernach­ ten kann. «Mit Blick auf den Alpstein»,

Macardo hat sich herumgesprochen. Immer wieder werden dort Hochzeiten, Feste und Geburtstage gefeiert. Genies­ ser:innen treffen sich zu einem Glas Whisky und einer Zigarre. Besonders at­ traktiv: Interessierte Grup­ pen­können sich nach Voranmeldung in die Geheim­ nisse des Brennens einweihen lassen – samt De­gustation natürlich. Die Anlagen sind hochmodern. Beson­ ders stolz ist Martina Bössow auf das Fass­lager: «Eine Inno­vation von uns, entwickelt in Zu­ sammen­­arbeit mit der Tech­nischen Hoch­­­ schule Winterthur.» In den Fässern reifen nicht nur Whisky, sondern auch Brandy und Rum. Und natürlich auch Edelbrände aus Thurgauer Früchten und mit einhei­ mischen Zutaten. Die Destillerie ist mit dem Bus bestens erschlossen, sodass man für eine Degu­ station das Auto getrost zu Hause lässt. Die Fahrt mit dem Postauto von Wein­ felden oder Frauenfeld dauert nur gut zehn Minuten, und die Haltestelle liegt direkt vor der Tür. macardo.ch

Mit Thurbo bis Frauenfeld oder Weinfelden, weiter mit Postauto Nr. 838 Haltestelle: Fimmelsberg, Kreuz

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Willkommen im Freizeitparadies

Deutschland

Singen

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Schaffhausen 14

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Radolfzell

13 Stein am Rhein

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Thur

Friedrichshafen

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Kreuzlingen

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Weinfelden

Bodensee

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Bülach Zürich Flughafen

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Winterthur

Limmat

Wil SG

Thur

Bauma

Zürich

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NesslauNeu St. Johann

Pfäffikon SZ Walensee

Ziegelbrücke

Sihl

Buchs SG Chäserrugg

Glarus Seilbahnen

Feldkirch

Liechtenstein

Sargans Bad Ragaz

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Fähre

Hoher Kasten

Wildhaus

Flumserberg

Verkehrsmittel

Pizol

Landquart

Weisstannen

Ausflüge Vierwaldstättersee

Österreich

Rhein

Säntis

Rapperswil

Bahnen

St. Margrethen

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Kronberg

Rüti ZH

Zugersee

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Appenzell

Wattwil

Zürichsee

Heiden

23 Gossau SG

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Wetzikon

Arth-Goldau

St. Gallen

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Rorschach

Sitter

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Zug

Bregenz

Bischofszell

Flawil

Töss

Sihl

Lindau

Romanshorn

Frauenfeld

Rhein

Reuss

Meersburg

Mainau Konstanz

Thurbo Freizeittipp Die Nummerierung bezieht sich auf die Seitenzahlen der eingeklebten Broschüre «Ausflug».

Linth

Chur

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Ausflugsziele

Angebote |

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Smilestones Miniaturwelt am Rheinfall, Neuhausen

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Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen

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Schifffahrt auf dem Rhein

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Rheinfall Neuhausen

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Swiss Science Center Technorama, Winterthur

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Traumhafte Dampfzüge im Zürcher Oberland

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Bodensee-Planetarium und Sternwarte, Kreuzlingen

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Der Arenenberg. Einfach kaiserlich.

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Aussichtsreiche E-Bike-Rundtour ab Romanshorn

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Schweizerische Bodensee-Schifffahrt

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21 Insel Mainau (D) – 1 Tag Ferien 22 MoMö – Mostindiens Nationalmuseum, Arbon

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23 Maestrani’s Chocolarium, Flawil 24

Naturmuseum, St. Gallen

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Walter Zoo, Gossau SG

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26 Bahnkreuzfahrt 27 Erlebnisrundfahrt mit Witzweg 29 Baumwipfelpfad Neckertal, Mogelsberg

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30 Dreibünden­s tein Erlebnis

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31 Post ab! – Erlebnis Weisstannental

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AUS FLUG

Nachbestellungen Hier war die Broschüre «Ausflug» eingeklebt. Das komplette Kundenmagazin kann hier nachbestellt werden: thurbo.ch/ausblick

SBB RailAway Kombi-Angebote bis zu 20% Rabatt

1. April –

31. Oktobe

r 2022

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Diese Strecke verbindet Stadt, Land und Wasser. Die perfekte Sommer-Linie zum Wandern, Entdecken, Baden und Kaffee trinken.

S29: Die grüne Linie vom Weinland an den Rhein

Orte zum Aussteigen gibts an dieser Linie zwischen Winterthur und Stein am Rhein genug. Alles, was man für den perfekten Sommertag braucht, sind Turnschuhe, eine Wasserflasche und eventuell die Badehose. Ab in den Zug und auf Entdeckungsreise!

Los ge h t s!

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Aussteigen bitte

1 — Flanieren in Winterthur

Hier bummelt man durch die Altstadt, kauft sich ein Buch oder einen feinen Cappuccino und kann von einer Sitzbank aus dem geschäftigen, aber nie hektischen Treiben der Stadt zusehen. Win­ terthur punktet mit der grössten zusammen­ hängenden Fussgängerzone der Schweiz und eignet sich als idealer Ausgangsort für eine klei­ ne Entdeckungstour.

2 — Sonnenblumen fotografieren in Seuzach

Schon bald, wenn die S29 Winterthur hinter sich lässt, wird es grün und ländlich. Die Felder von Seuzach leuchten in sommerlichem Gelb: Die grossen Sonnenblumenfelder sind ein schönes Sujet für Fotoliebhaber:innen. Zehn Gehminuten vom Bahnhof Seuzach entfernt liegt die beliebte Badi «Weiher» mit verschiedenen Becken, einer lässigen Rutsche und einem Bistro. Die Bahnlinie fährt direkt an diesem Schwimmbad vorbei.

3 — Farbige Enten im Vogelschutzgebiet

Nach Seuzach taucht links das Natur- und Vo­ gelschutzgebiet «Entenweiher» auf. In dieser idyllischen Oase kann man in aller Ruhe die Enten und Vögel beobachten und den mitgebrachten Znüni geniessen. Auf dem Gelände gibt es ver­ schiedene Weiher, Schilfflächen und einen selte­ nen Erlenbruch: einen permanent nassen und sumpfigen Erlenwald. Das zieht heimische, aber auch fremde farben­ prächtige Enten und Gänse sowie Wildenten und andere Vögel an. Zudem hat es eine Voliere mit wunderschönen Vögeln und Zierhühnern. Dieser Ort ist ideal für Familien und nur einen kleinen Spaziergang von Seuzach entfernt.

Kirchturm von Dinhard

4 — Berühmter Kirchturm von Dinhard

Die Reise geht weiter. Schon von weitem erkennt man den markanten Kirchturm von Dinhard. Die Kirche wurde erstmals im 8. Jahrhundert nach Christus erwähnt. Im Jahr 1385 wurde sie der heiligen Petronella geweiht. Neben der Kirche liegt ein Gedenkstein, der an einen berühmten Dinharder Bürger erinnert: Jakob Wiesendanger Ceporin hat an den grossen europäischen Uni­ versitäten die biblischen Ursprachen Griechisch und Hebräisch studiert. So gut, dass ihn der Reformator Ulrich Zwingli im Jahr 1522 als Gelehrten nach Zürich berief.

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Thurbrücke bei Ossingen

5 — Zmittagspause am Gurisee

6 — Hoch hinaus auf der Thurbrücke

Von Dinhard aus erreicht man nach einer kurzen Wanderung den Gurisee. Dieser kleine Waldsee liegt mitten in einem Naturschutzgebiet. Hung­ rige können hier eine Bratwurst oder einen Mais­ kolben an der gepflegten Grillstelle essen.

Nach Thalheim-Altikon überquert die S29 die denkmalgeschützte Thurbrücke, die letztes Jahr renoviert wurde. Die markante Fachwerkbrücke ist 332 Meter lang sowie 36 Meter hoch und stammt aus dem Jahr 1876. Sie ist ein bedeuten­ des Denkmal alter Eisenbaukunst und gehört zu den ersten Eisenbahnbrücken Europas, die von schmiedeeisernen Pfeilern gestützt wird. Ein im­ posantes Gefühl, wenn man in luftiger Höhe da­ rüberfährt! Man kann von Ossingen in etwa 20 Minuten zur Brücke wandern und es sich bei einem Picknick am Flussbett darunter gemütlich machen. Oder man läuft direkt über die Brücke und folgt dem Wanderweg, welcher den Schienen entlang führt, mit imposanter Aussicht auf die Thur. Die Brücke hat es sogar ins Schweizer Fernsehen geschafft: Sie ist in der dritten Folge der vierten Staffel der Krimireihe «Der Bestatter» zu sehen.

Gurisee

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8 — Apéro geniessen im Weinland

Bereits bei der Anreise nach Stammheim sieht man aus den Panoramafenstern die Hopfen wach­sen, denn Bierliebhaber:innen kommen im Stammertal auf ihre Kosten. Bei der Brauerei Hopfentropfen kann man die Braustube besu­ chen, sich in der Besenbeiz verköstigen oder auf eigene Faust den Hopfenlehrpfad erforschen.

7 — Badepause im Husemersee

Nächster Halt: Ossingen. Von hier führt eine halb­ stündige Wanderung zum schönen Huse­mersee. Er liegt ebenfalls in einem Natur­schutz­gebiet. Am Westende gibt es eine Liegewiese, einen Badesteg und Feuerstellen. Ideal für einen ge­ mütlichen Nachmittag! Ab ins kühle Nass!

Weinreben wachsen hier ebenso gut wie Hopfen­ kulturen. Durch Rebberge wandern, gehört mit­ unter zum Schönsten im Sommer. Von Stamm­ heim führt eine rund 6,5 Kilometer lange Rund­wan­derung vorbei an 600-jährigen Riegelhäu­ sern, der über tausendjährigen Galluskappelle und 40 Hektaren Reben. Am Stammerberg wach­ sen 30 Sorten, vor allem aber Blauburgunder- und Riesling-Silvaner-Trauben. Jedes Jahr werden hier 220 000 Liter Wein produziert.

9 — Znacht am Rhein

Stein am Rhein

Von Thurbi für Familien empfohlen

Liliput-Dampflok für die Kleinen In Stein am Rhein erreicht man am Rande

Die Reise endet beim Bahnhof Stein am Rhein. Wenn man durch die Gassen der gut erhal­­tenen Altstadt schlendert, die farbigen Häuser­fassaden beim Rathausplatz und schmucken Fachwer­k­ häuser sieht, wähnt man sich im Mit­telalter. Viele Beizen in der Altstadt und am Wasser so­ wie die coole Espi-Badi direkt am Rhein laden zum Ausklingen des Tages bei einem feinen Znacht ein. In Stein am Rhein hat man zudem Anschluss an die Schifffahrt oder an die Thurbo Seelinie (S1). Die S1 und S29, zwei Bahnlinien mit unbegrenzt vielen Mög­lichkeiten, um einen schönen Sommer zu erleben.

der Altstadt die Liliputbahn, die besonders kleine Bähnler:innen erfreut: Circa zehn Minuten dauert die Fahrt mit der kohlege-

Das Video zeigt einen kleinen Vor­

feuerten Modell-Dampflok oder der histori-

geschmack, was die Entdecker:innen

schen E-Lok Krokodil dem Rhein entlang.

entlang der S29 alles erwartet thurbo.ch/grünelinie

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Aussteigen bitte

Badesteg am Husemersee


Blütenmeer in Mostindien

Fotograf: Christian Perret

Boden s ee

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In Altna

Wanderzeit

2 h 45 min

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Strecke

11 km

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Auf-/Abstieg

160 m / 30 m

Höhepunkte 1

Badeplatz

mit Sandstrand

sowie längster Steg am Bodensee (270 m)

und schliesslich nach Siegershau­ sen: ein Dorf mit einem inte­res­ santen Detail! Jeder zehnte Schwei­ zer Raclettekäse stammt von Strähl Käse in Siegershausen. Im seit 1954 unveränderten «Fabriklädeli» kön­ nen die Spezia­litäten direkt ab dem Käsekeller eingekauft werden. Die­ ses «Lädeli» befindet sich gleich ge­ genüber dem Bahnhof. Anreise: S1 bis Bahnnof Altnau Rückreise: S14 ab Bahnhof Siegershausen

Fotograf: Chris Müller

Tourenbeschrieb

Die Etappe 16 des Rundwander­we­ ges startet beim Bahnhof in Altnau und führt zuerst hinauf ins Dorf­ zentrum. Anschlies­send wer­den wei­­­­­te Felder durchquert und orts­ typische Obstan­lagen pas­siert. Al­ lein in Altnau stehen rund 300 000 Apfelbäume. Es folgen das Dorf Herren­hof, ein Waldstück und der Emmerzer Weiher, welcher in Pri­ vat­besitz ist. Je nach Jahreszeit lässt sich durch die Büsche trotzdem ein Blick auf den idyllischen Weiher werfen. Weiter gehts durch Felder und Wald­stücke nach Illighausen

Aktiv

Der 200 Kilometer lange, gut ausgeschilderte Thurgauer Rundwanderweg führt an den schönsten Plätzen, 25 kleinen Seen und fast ebenso vielen Burgen und Schlössern vorbei.

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Feierlenhof mit Besenbeiz

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«Fabriklädeli» Strähl Käse

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Pendlerkolumne

Fabienne Tschumper 25 Jahre, Hebamme, aktive Pendlerin

Zuggeflüster

Herzlich willkommen zur Pendlerkolumne «Hin und her». Wir thematisieren den manchmal verrückten, anstrengenden und aufregenden Alltag der Pendler:innen. Im öffentlichen Verkehr werden jeden Tag aufs Neue Freundschaften geschlossen, Geschichten erzählt, Anschlüsse verpasst, Spiele gespielt, Streitgespräche aus­ getragen, zu laute Telefonate geführt, es wird gelacht und vieles mehr.

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W

ährend meiner Zeit als Hebammen­ stu­dentin pendelte ich zusammen mit einigen Frauen von der Ostschweiz nach Winterthur. Dabei hatten wir einige Begeg­ nungen mit Menschen, welche danach viel (für einige zu viel) über unsere Arbeit sowie unsere Ausbildung erfuhren. Zu­dem muss­ ten wir das Gelernte und Erlebte verarbeiten und taten dies, nicht immer in einem leisen Tonfall, meistens im Zug auf dem Nach­ hauseweg. Deshalb geschah es öfters, dass wir nicht nur uns, sondern den halben Wagen unterhielten. Häufig bemerkten wir dies erst sehr spät, wenn uns schliesslich auffiel, dass abgesehen von uns niemand mehr sprach. Ich bin mir sicher, dass einige Leute unsere Unterhaltungen als spannend und lehrreich em­pfunden haben. Immer wieder geschah es, dass besonders ältere Menschen uns von ihren Kin­dern und Enkelkindern erzählten.

An eine lustige Situation ziemlich zu Beginn unseres Studiums kann ich mich besonders gut erinnern. Kurz nach unserem ersten Praktikum fuhren wir im Zug nach Hause und erzählten uns von unseren Erlebnissen. Ich berichtete, dass ich nun bereits neun Geburten begleitet hätte. Dies habe ich als «I ha imfall ez scho nün Geburte gha» kund­ getan. Dem Mann, welcher im Abteil nebenan sass und bestimmt nur den letzten Teil der Konversation gehört hatte, war die Ver­ wirrung und auch eine leichte Brüskierung ins Gesicht geschrieben. Verständlich beim Gedan­ken, dass eine knapp 20-jährige Frau bereits ihr neuntes Kind bekommen hat. Falls Sie auch einmal im ÖV junge Leute, pri­ mär Frauen, über ihre x-te Geburt oder Ähn­ liches sprechen hören, keine Angst, es sind bestimmt angehende Hebammen.

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Hin und her

Mein Name ist Fabienne, ich bin 25 Jahre alt und im Toggenburg aufgewachsen. In den letzten Jahren habe ich als aktive Pendlerin schon viele schöne sowie auch aufregende und negative Erleb­nisse im ÖV erlebt. Vor zwei Jahren habe ich mein Studium beendet und arbeite in St. Gallen mit viel Leiden­schaft als Hebamme. Auch heute nutze ich regelmässig Bahn und Bus. Einerseits für die Arbeit, andererseits in meiner Freizeit für Ver­anstaltungen, zum Sport und um mich mit Freunden zu treffen.


Noch nie war ein Ausflug in Vorarlbergs pulsierende Hauptstadt so einfach wie jetzt.

Bregenz – Perle am Bodensee Thurbo machts möglich mit der ersten Drei­ länder-S-Bahn in der Bodenseeregion: Seit letz­ tem Dezember fährt die S7 ab Romanshorn via Rorschach und St. Margrethen nach Bregenz (und weiter nach Lindau-Reutin), dies im Zwei­ stundentakt jeweils samstags und sonntags. Ideal für einen Ausflug in Vorarlbergs Landes­ hauptstadt, welche viel zu bieten hat. Alles an ei­ nem Tag zu erleben ist kaum möglich. Doch egal, ob Spaziergang, Kulturgenuss oder Altstadt­ bummel – die S7 fährt jedes Wochenende über die Grenze. Kulturell aufgerüstet

Bregenz ist nicht nur bekannt für seine Festspiele, sondern hat auch mächtig aufgerüstet mit Kultur. Allen voran das Museum für zeitgenössische Kunst des Schweizer Stararchitekten Peter Zumthor. Gleich nebenan lockt das Vorarlberg Museum für Volkskunde. Seine ungewöhnlich strahlende Fassade gilt als Markenzeichen der Vorarlberger Baukunst – für einmal aus Beton statt Holz. Die Bregenzer Kulturmeile befindet sich mitten in der Stadt, nur wenige Minuten vom See entfernt. Fussgängerfreundlicher gehts nicht. Ein kurioses Haus

Als Kontrast dazu dient die historische Oberstadt mit ihren pittoresken Fachwerkhäusern, bemal­ ten Fassaden und stillen Winkeln. Es geht direkt zurück ins Mittelalter. Nicht nur das alte Rathaus

mit seinem prachtvollen Fachwerk lässt staunen. Be­achtenswert ist auch ein Kuriosum: die schmal­ste Hausfassade Europas, gerade mal 57 cm breit, an der Kirchstrasse 29. Die Oberstadt lässt sich bequem in einem ge­mütlichen Spaziergang von circa einer Stunde entdecken. Plausch am Wasser

Am Ufer wirds gemütlich. Lustwandeln auf der Seepromenade mit ihren Beach Bars und «Jause­ stationen» gehört zu den Vorlieben der Stadt­ bevölkerung. Besonders wenn die Sonne scheint. Bei Badewetter muss man aber in die «Mili», das älteste Holzseebad auf Stelzen am Bodensee. Seit 1825 erfreut es Badende – heute zeitgemäss mit Sprungbrett und Slackline ausgerüstet. Ur­ sprünglich war das stilvolle Traditionsbad Mili­ tärper­sonen vorbehalten. Daher auch die Kurz­ be­zeichnung «Mili». Oder doch lieber Böötli fahren ohne zu treten? Die Bregenzer Mietboote fahren mit Aussen­bor­ der, Schifferpatent nicht nötig. Bregenz macht seinen Gästen das Leben leicht.

Die neue Webseite s-bahn-bodensee.com gibt Aus­­kunft darüber, mit welchem ÖVTicket man am besten nach Bregenz reist. Weitere Informationen: thurbo.ch/S7

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t h u rb o.c

h/fr eize

Seitenblick

Weitere stipps: Ausflug

it

Fischersteg in Bregenz

Fotografin: Christiane Setz

Gasse in der Oberstadt

Tipp Sonnuntergang «Pipeline»: So heisst die geteerte Seepromenade vom Bregenzer Hafen bis zum Strandbad Lochau.

A b auf e ! d n ä f P n e d

Beim Holzsteg kann man die wohl schönsten Sonnenuntergänge am Bodensee erleben. Warum also nicht einmal ein bisschen verweilen und den frühen Abend so richtig geniessen? Die letzte S7 ab Bregenz fährt um 22.00 Uhr zurück in die Ostschweiz.

Alles Sehenswerte zur Stadt findet sich auf visitbregenz.com

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Thurb feier Seit über 20 Jahren – einsteigen, mitfahren und geniessen! thurbo.ch/20jahre 22


bo rt

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Einblick


Munter, unternehmungslustig und kein bisschen müde – das ist Thurbo zwei Jahrzehnte nach Betriebsbeginn. Blick zurück auf eine Ostschweizer Bahn, die immer wieder Geschichte schreibt.

Thurbo 20 Jahre jung nicht nur ein zuverlässiger Trans­ port von A nach B, sondern auch ein schönes Erlebnis sein. Das wurde möglich dank der neuen Gelenktriebwagen (GTW) aus dem Hause Stadler Rail. Mit ihren Pa­no­ ramafenstern, dem bequemen Ein­­ stieg und den bunten Kopf­polstern vermittelt Thurbo den Fahrgästen stets ein gutes Gefühl. Mehr und mehr wuchs Thurbo zu einer be­ liebten Freizeit- und Aus­flugsbahn heran.

Am 15. Dezember 2002 war es so weit: Der erste Thurbo Zug stand am Start. Dazu eine doppelte Pre­ miere, denn es war zugleich der erste Nachtzug des neuen Bahn­ unternehmens in der Ost­schweiz. Er fuhr um 0.37 Uhr von Konstanz nach Winterthur. Alles klappte. In den folgenden Jahren schrieb Thurbo Bahngeschichte. Gut geöltes Netzwerk

Thurbo war eine Gründung der Mittelthurgaubahn und der SBB. Heute ist sie eine eigenständige Tochter der SBB mit Beteiligung des Kantons Thurgau. Thurbo sollte als Re­gio­nal­bahn das ganze Gebiet zwischen Thur und Bo­ densee erschliessen. Man tat dies be­ schei­ den, aber beharrlich. So sagte der erste Thurbo Ge­schäfts­ führer Ernst Boos: «Es ist nicht wichtig, gross zu sein, sondern ein gutes Netz­werk zu haben.» Sonst funktioniert es nicht.

Zugfahren als Erlebnis

Sympathisch im Auftritt, dyna­ misch in der Haltung und ehrgei­ zig im Ziel: So behauptet sich Thurbo im Markt. Und wurde bald zum Liebling der Fahrgäste. Un­ zählige Pendlerinnen und Aus­ flügler schätzen seither die Fahrt mit Panorama-Aussichten auf die tolle Ostschweizer Landschaft. Von Beginn weg hatte Thurbo richtig erkannt: Die Fahrt im Zug soll

Tolle Preise zu gewinnen! Zum 20-Jahre-Jubiläum verlost Thurbo attraktive Preise. Infor­mationen gibts auf thurbo.ch/20jahre

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Einblick Meilensteine in 20 Jahren Thurbo September 2001

SBB und Mittelthurgaubahn grün­den zusammen die Thurbo AG. Der Name stammt aus einem Pub­ likumswettbewerb, eine Kom­­bi­na­­ tion aus Thur oder Thurgau und Bodensee. Ernst Boos wird erster Thurbo Geschäftsführer.

Dezember 2002

Thurbo nimmt den Regional­bahnBetrieb auf. Der erste Zug ist ein Wochenend-Nachtzug am 15. De­ zember 2002 um 0.37 Uhr auf der Strecke Konstanz–Weinfelden– Winterthur.

August 2005

Die Zukunft planen

Nah «bi de Lüüt»

Dieses Jahr ist Thurbo 20 Jahre jung. Und kein bisschen mü­de. Das ganze Team (bestehend aus Zugund Lokpersonal sowie Verwal­ tung) sorgt für einen reibungs­ losen Be­trieb und plant auch die Zukunft. Denn eine Bahn, die still­ steht, ist keine Bahn mehr. In den letzten zwei Jahrzehnten hat Thur­ bo das An­ge­bot Zug um Zug aus­ gebaut. Heute reicht das Strecken­ netz bis nach Chur und Bad Zur­­ zach, ins deutsche Waldshut und nach Bre­genz sowie Lindau. Der integrale Halb­stundentakt ist so gut wie realisiert, die meisten Bahn­ höfe und Haltestellen sind modernisiert. Und bereits ist die nächste Thurbo Zug-Generation in Sicht. Kurz gesagt: Thurbo hat vorgemacht, wie man durch ein organisches, nachhaltiges Wachs­ tum Grenzen überwinden kann.

Thurbo sei eine sehr innovative Tochter der SBB, heisst es weither­ um. Doch was ist das Geheimnis dieses Er­folgs? Eines wurde schon erwähnt: clever arbeiten und doch bescheiden bleiben. Den Dienst an der Kund­schaft hochhalten. Mit den Menschen arbeiten statt über sie ver­fügen. Und schliesslich gut haus­h alten. Denn eine Regional­ bahn lebt von den Kantonen, wel­ che die Leistungen bestellen. «Nah am Markt und nah bei den Leuten sein», so hat Werner Fritschi, Be­ reichsleiter Markt, die erfolgreiche Thurbo Geschäftsphilosophie um­ schrieben. Und Unternehmens­lei­ terin Claudia Bossert sagt: «Unsere familiäre Firmenkultur ist ein Schlüs­sel zum Erfolg.»

Thurbo schliesst einen Zu­s am­ men­arbeitsvertrag mit Bus Ostschweiz AG (RheintalBus und WilMobil) ab und verstärkt die Kooperation mit regionalen Busunternehmen.

Juni 2019

Die Thurbo eigene Infrastruk­­t ur Kreuzlingen–Weinfelden– Wil SG wird rückwirkend per 1. Ja­n uar 2019 in die SBB Infra­ struk­tur integ­riert. Thurbo ist von nun an ein reines Eisenbahn­ver­ kehrs­unternehmen.

Dezember 2021

Thurbo fährt erstmals in Ko­ope­­ ra­tion mit der ÖBB über die Gren­ ze bis nach Bregenz (A) und Lindau-Reutin (D). Die Linie S7 wird international.

Weitere Meilensteine finden Sie online thurbo.ch/meilensteine

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Thurbo zur Stunde Null: «Wie eine Familie»

Erinnern Sie sich an den ersten Thurbo Zug? Oettli: Das war ein Nachtzug. Wir fuhren am 15. Dezember 2002 um 00.37 Uhr ab Konstanz nach Win­ter­ thur und wieder zurück nach Kreuz­ lingen. Es war der erste Nacht­­zug in der Schweiz überhaupt. Ein Ereignis! Fritschi: Alles klappte problemlos. Die einzige Schwie­ rig­ keit war, ge­ nügend Strom für die Live-Musik an Bord zu haben. In Frauenfeld gabs sogar ein Feuer­werk für uns. Dieser Start fiel aber nicht vom Himmel ... Hochreutener: Nein, wir waren ein Jahr lang an den Vor­ b ereitungs­ arbeiten dran. Zum Bei­spiel mussten wir neues Personal anstellen und Züge anmieten, da wir nicht genügend eigene hatten.

Fünf Mitarbeiter:innen der ersten Stunde erinnern sich an den Thurbo Start im Jahr 2002.

Sennhauser: Der fahrplanmässige Be­ trieb musste gewährleistet sein. Das brauchte sehr viel Vorbereitung.

Im Interview mit (v.l.n.r.): Martin Hochreutener (1) (Bereichsleiter Technik), Gisela Bürge (2) (Leiterin Führungsunterstützung), Werner Fritschi (3) (Bereichsleiter Markt), Raymond Oettli (4) (Fachspezialist Planung), Urs Sennhauser (5) (Bereichsleiter Betrieb).

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Sennhauser: Aber wir waren alle zuversichtlich. Jeder von uns war beruflich schon lange dabei. Jetzt mussten wir einfach noch ein bisschen mehr Züge fahren lassen.

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Hatten Sie von Anfang an das Gefühl, ein gutes Team zu sein? Oettli: Teils kannten wir uns schon von der Mittelthurgau­bahn her. Die täglichen Auf­ gaben brachten es dann mit sich, dass wir schnell als Team zusammenwuchsen.

Bald war zu hören: «Ich gehe Thurbo fahren», statt nur «Zug fahren».

Fritschi: Emotional haben wir uns sehr gut verstanden. Wir sind so etwas wie eine Familie, damals wie heute. Jeder ist für den anderen da. Das beflügelt uns.

Bürge: Es war extrem viel los damals. Wir verspürten alle eine grosse Auf­ bruch­ stimmung.

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Hochreutener: Ich staune heute noch, was wir damals alles bewältigten. Unser Ar­b eits­wille war enorm! Die junge Thurbo war ehrgeizig und wollte bald auch im Ausland fahren ... Oettli: Aha, der ALEX (Allgäu-Express)! Einmal standen wir mit unserer neuen und leisen Diesel­lok in München. Da kam ein echter Urbayer und fragte, ob dieses Ding denn wirklich fahre ... Es war halt keine schwere Diesellok (lacht). Der Gelenktriebwagen (GTW) von Stadler Rail wurde zum Markenzeichen von Thurbo. War das geplant? Hochreutener: Es hat sich so ergeben. Das war unser eigenes Fahrzeug, es kam überall gut an. Bald war zu hören: «Ich gehe Thurbo fahren», statt nur «Zug fahren».

Bürge: Es gab viele positive Kom­mentare, vor allem wegen dem ebenerdigen Ein­ stieg und dem grosszügigen Platz für Velos und Kinderwagen. Thurbo war immer nah am Markt, nicht wahr? Fritschi: Ja, das war und ist unser Ziel: nah bei den Leuten zu sein. So be­dienten wir bald Seenachts­feste und Gross­­a n­l ässe. Es hiess dann: Wer eine Fest­h ütte und eine Reitschule aufstellt, hat auch einen Thurbo Nachtzug ... Hätten Sie gedacht, dass Thurbo in den 20 Jahren einen derartigen Aufschwung erleben würde? Oettli: Nein, es ging ja auch Schritt um Schritt vorwärts. Unsere Partner sahen, dass wir Erfolg hatten. So kamen auch mehr Bestellungen für neue Li­nien. Wir konnten stetig wachsen. Fritschi: Wir haben uns ganz auf den Re­ gio­nal­verkehr fokussiert. Das ist unsere Er­folgsge­schichte. Ihre Wünsche für die nächsten 20 Jahre Thurbo? Hochreutener: Dass wir weiterhin zuverlässig Leis­tungen erbringen können. Bürge: Dass wir unseren speziellen «Thur­b o Spirit» bewahren können. Sennhauser: Thurbo soll weiterhin innovativ sein und die Zu­kunft anpacken. Oettli: ... aber auch «Pfupf» haben und hie und da etwas Unkon­ventionelles wagen. Fritschi: Thurbo wird dynamisch sein, solange wir eigenständig bleiben und ge­ wisse Freiheiten geniessen. Re­­ gional­ verkehr wird in der Region gemacht und nicht weit weg in einer Zentrale.

Lesen Sie das ganze Gespräch online thurbo.ch/stundenull

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Einblick

Waren Sie nicht supernervös? Man startet ja nicht alle Tage eine neue Bahn. Bürge: Wir haben schon ein bisschen gebibbert, da wir nicht wussten, ob alles klappen würde.


I B R U H T T MI E S H C A F U A N D: U RBO L A H T M I NSPASS N FA MILIE FA MILIE / H .C O B TH U R

Thurbi und Trixli lösen den Anker und stechen in hohe See. Ganz so grosse Wellen wie im Meer gibts hier zwar nicht, aber sie erleben trotzdem viele Abenteuer. Kommst du mit? «Ahoi!» haben die alten Seemänner und Seefrauen früher gerufen, wenn sich zwei Schiffe begegneten. Und auch Thurbi ruft aufgeregt «ahoi!», als er Trixli am Hafen trifft. Heute rei­ sen die beiden über verschiedene Gewässer. Die Fahrt von Schaffhausen bis nach Kreuzlingen ist ein Paradies für neu­ gierige Entdecker:innen. Mal schauen, ob wir im Natur­ schutzgebiet «Petri» Schwäne entdecken oder sogar einen Fischreiher bei der Bibermühle. Wenn wir bei Diessenhofen unter der niedrigen Holzbrücke durchfahren, müssen wir alle den Kopf einziehen – nicht nur wir Kleinen, sondern so­ gar der Kapitän. Schau, dass du die Brücke zuerst entdeckst und warne die anderen, o.k.? Leinen los! 28


Mit Thurbi auf Achse

HÖRSPIELSPASS Hör dir die zwei Folgen (3 und 5) an und komm mit auf die Schifffahrt. thurbo.ch/hoerspiel

Streichelstopp in Kreuzlingen Im Seeburgpark in Kreuzlingen steigen wir vom Schiff und streicheln im Park Ziegen, Schafe und Esel. Schaffst du es, dass ein Tier ganz nahe zu dir hinkommt? Mein Geheimtipp: Bleib ganz ruhig und beweg dich langsam, dann klappt es vielleicht. Danach hüpfen wir gemeinsam auf dem Abenteuerspielplatz her­ um. Wenn du auf den Aussichtsturm kletterst, siehst du ganz weit bis ans andere Seeufer. Falls wir einen ganzen Ausflugstag eingeplant haben, können wir von Kreuzlingen Hafen mit einem grösseren Schiff in den Bodensee stechen und z. B. bis nach Ro­ mans­horn fahren.

, F F I H SC ! I O H A Wasser, Wellen, ahoi! Und schon sind wir wieder auf dem Wasser und erkunden das Leben an Bord. Stehst du am liebsten zuvorderst und spürst den Wind in deinen Haaren? Oder suchst du dir lieber zu­ hinterst einen Platz und schaust den Wellen zu, die das Schiff macht? Mit etwas Glück darfst du vielleicht den oder die Kapitän:in im Steuer­ haus besuchen. Das wäre ein toller Schluss­ punkt von unserer Reise, oder? Wir freuen uns schon sehr auf das nächste Abenteuer mit dir.

Bis bald, Thurbi und Trixli

TIPP Wenn du die Ostwind Tageskarte Plus wählst, ist die Schifffahrt bereits inklusive. So kannst du kreuz und quer mit Schiff und Zug durchs Thurbo Land reisen.

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Vom Toggenburg nach New York

Sein Käse erobert die Welt 30


Kulinarik

Willi Schmid wollte eigentlich Bauer werden. Als Käser entdeckte er sein Talent und zählt heute zu den Besten auf der Welt.

– e lu B y e s r e J ! r e r h ü f r e V r ein ech t e Es ist ein Spätsommertag beim Besuch in der Städtlichäsi im sankt-gallischen Lichtensteig. Die Hügel im Toggenburg leuchten in tiefem Dunkel­ grün, und Nebelschwaden hinterlassen einen feuchten Dunst auf den saftigen Wiesen. Hier wachsen die Kräuter und Gräser, die Willi Schmid später in der Milch herausschmecken wird. Diese bezieht Willi Schmid von Bauern, die alle im Umkreis von zehn Kilometern leben. «Ich sage ih­ nen genau, was sie ihren Tieren zu fressen geben sollen», sagt der Käser, während er im Keller ei­ nen Laib Kuhmilchkäse mit Salzlake schmiert. Bis zu 50 verschiedene Pflanzensorten wachsen hier pro Quadratmeter. «Das gibt eine aromati­ sche Milch und die schmeckt man nachher im Käse», fügt er hinzu. Er wollte eigentlich den hei­ mischen Bauernhof übernehmen, das haben dann aber seine älteren zwei Brüder gemacht. So machte er eine Käserlehre und später die Meister­ prüfung. 2006 hat er sich selbständig gemacht mit seiner Käserei, samt Laden und modernem Degusta­ tions­ raum. «Nun bin ich halt ein Käser mit Bauern­herz», sagt er und lacht. Er produziert 30 Käse­sorten aus Kuh-, Schaf-, Ziegen- und Büffelmilch. Am meisten fasziniert ihn der Weichkäse. Im Piemont hat er viel darüber ge­ lernt, als er den Käser:innen dort bei der Arbeit zuschauen durfte. Die Milch für seine Weichkäse stammt von schattigen Weiden, dort gedeihen

mehr Kräuter. Auf der Sonnenseite hingegen gibt es mehr Gräser, was besser zu Halbhartkäse passt und in ihm Röstaromen und sogar Vanillenoten hervorbringen kann. «Der komplexe Geschmack im Käse ist für mich das Allerwichtigste», sagt Schmid. «Ich will darin alle Aromen der Milch her­ ausschmecken, keines soll dabei dominieren und der Abgang ist genauso wichtig wie beim Wein.» Seine Käse wurden mehrfach mit dem «Swiss Cheese Award» und sein «Jersey Blue» mit dem «World’s Best Jersey Cheese» prämiert. Spitzen­ köche wie Andreas Caminada oder Daniel Humm in New York gehören zu seinen treuesten Kunden. Willi Schmid scheint das wenig zu beeindrucken. «So lange ich Kundschaft habe, die meinen Käse kaufen will, mache ich weiter.» Sein Sohn Nicola hat soeben die Käserlehre bestanden. Die Ge­ schichte geht weiter. willischmid.ch

S2 und S9 bis Bahnhof Lichtensteig

Trailer zum Kinofilm über den international erfolgreichen Käser Willi Schmid thurbo.ch/käse

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Hafenfest Romanshorn 9. / 10. April 2022 Der Hafen Romanshorn verwandelt sich in eine festliche Bühne. Ein attraktives Rahmenprogramm garantiert abwechslungsreiche Tage für Gross und Klein. Das Thurbo Maskottchen «Thurbi» freut sich schon auf ein Wiedersehen! thurbo.ch/hafenfest

Veranstaltungen Thurbo fährt Sie direkt zu diesen Veranstaltungen:

I B R U H T N EU E E L E I P S R HÖ

thurbo.ch/veranstaltungen In diesem Jahr werden vier neue Folgen der Thurbi Hörspiele veröffentlicht. Zusammen mit seinem Gspänli, dem «Gleismüsli» Trixli , erlebt Thurbi spannende und lustige Abenteuer. thurbo.ch/hoerspiel

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175 Jahre

Bunt gemischt

Schweizer Bahnen Grosses Festwochenende in der Ostschweiz am 11. / 12. Juni 2022

Der öffentliche Verkehr feiert 175 Jahre Eisen­ bahnverkehr in der Schweiz. In unterschied­

Wiler Abendtaxi On-Demand

lichen Regionen werden an fünf verschiedenen Wochenenden Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Das grosse Festwochen­e nde der Re­ gion «Süd-Ost» findet am 11. und 12. Juni 2022 an folgenden Orten statt: Landquart, Herisau

In Wil startete am 1. März 2022 das On-

und St. Margrethen (mit den zwei Satelliten

Demand-Projekt namens SALÜ. Das Wiler

Altstätten und Romanshorn).

Abendtaxi wurde durch SALÜ abgelöst. Die Fahrgäste können via App ihre ge-

175-jahre.ch

wünschte Fahrt buchen und gelangen so auch zu später Stunde nach Hause. salue-mobile.ch

RTB Rheintal Bus

125 Jahre

Im Jahr 2022 feiert RTB Rheintal Bus ihr 125-jähriges Jubiläum. Dafür ist am 11. und

Thurbo Ausflugstipps Unsere Freizeit-Plattform er­-

12. Juni 2022 ein Jubi­läumsanlass in Alt­ stätten geplant, an welchem auch das neue Design von RTB Rheintal Bus sowie der BUS Ost­schweiz AG präsentiert wird. rtb.ch/125jahre

scheint ab April 2022 in einem neuen Design. Nebst Wan­derungen und Velotouren finden sich weitere spannende Aus­f lugs­ziele im Thurbo Gebiet. thurbo.ch/freizeit

20 Jahre

Tarifverbund Ostwind Der Tarifverbund OSTWIND feiert im Jahr 2022 sein 20-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wird mit verschiedenen kommunikativen Massnahmen über das ganze Jahr begleitet.

t Fü a lle si sm ei b a d t i a w

ostwind.ch/20jahre

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Wettbewerb

1, 2 oder 3?

Welche der drei Aussagen ist korrekt?

1. Preis Ein E-Bike nach freier Wahl von Tour de Suisse im Wert von CHF 4999.– Dieses Tiefeinsteiger-Modell ist sowohl für Damen wie auch Herren geeignet.

1

Aussage 1 Napoleon III. war Hortenses ältester Sohn.

Aussage 2

itJetzt m und machen en ! gewinn

20 Preise Je ein Gutschein im Wert von CHF 100.– für das Theater St. Gallen. (Einlösbar für Musical, Oper, Theater, Sinfonieorchester etc.)

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Thurbo feiert in diesem Jahr den 20. Geburtstag.

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Aussage 3 Bereits seit fünf Jahren fährt die S7 bis nach Lindau-Reutin.

So nehmen Sie am Wettbewerb teil Machen Sie online mit auf thurbo.ch/ausblick oder senden Sie eine frankierte Postkarte mit der richtigen Antwort (1, 2 oder 3) an: Thurbo AG, Wettbewerb «Ausblick», Postfach 2272, 8280 Kreuzlingen 1 Teilnahmeschluss: 30. September 2022 Teilnahmebedingungen: thurbo.ch/ausblick Pro Person ist nur eine Teilnahme möglich.

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Konfigurieren Sie Ihr Traumvelo: tds-velo.ch

CHARISMA CROSS VELOS AUS DER SCHWEIZ Alles rund ums Velo unter einem Dach. Unsere Manufaktur in Kreuzlingen beherbergt Entwicklung, Lackiererei, Montage, Lager und Vertrieb. Im Showroom mit angeschlossenem Velocafé beraten wir Sie kompetent und gerne. Zusätzlich bieten wir Ihnen eine Test- und Rent a Bike-Mietstation. Neu: Termine nur nach Vereinbarung unter tds-velo.ch/termin Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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