!ticket April 2021

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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1

musik show 2 0 2 1 sport theater kabarett

APRIL

Ausgabe 241

2,90 €

Damit sind Sie live dabei!

Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Mariahilferstraße 41–43, 1060 Wien; Preis: € 2,90

Neue Bucherscheinungen von Austrofred, Manuel Rubey, Michael Mittermeier, Reinhold Bilgeri & Michael Niavarani

Capital Bra feuert den Pizzaofen auf 300 Grad!

KÖRPERWELTEN

am puls der zeit Noch bis Ende April zeigt die Ausstellung „KÖRPERWELTEN – Am Puls der Zeit“ in Salzburg den menschlichen Körper in vielen Facetten, sowohl seine Verwundbarkeit, als auch sein Potenzial.


88.6 Rot-Weiss-Rock Stage

Österreichs 88.6 Headliner gesucht! Du hast eine Band mit einer Auswahl an eigenen Songs, Live-Erfahrung und einen Social Media-Auftritt? Dann lass es uns hören und sehen, denn für den 88.6 Headliner 2021 haben wir unter anderem folgendes zu bieten: Featuring und Airplay auf radio 88.6 vor einer Viertel Million Hörern, Management, Booking, Vertrieb & PR-Betreuung durch FFS Boo-Kings (u. a. Seiler & Speer und Black Inhale), Albumproduktion durch Daniel Fellner (u. a. Harakiri for the Sky, Seiler & Speer), Band-Coaching mit Franz Pleterski (Warner Music Austria) und vieles mehr.

Foto: iStock/Yuliia Zatula

Jetzt mitmachen auf radio886.at! Mit freundlicher Unterstützung von:


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Kultur brauchen wir nicht. Aber …

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ür die März-Ausgabe des Kulturmagazins BÜHNE hat der Schriftsteller Michael Köhlmeier einen „Freibrief“ verfasst. Köhlmeier, bekannt für seine pointierten, scharfen und zumeist nonkonformistischen Gedanken, widerspricht hierin seinem Berufsstand zum Trotz einer Vielzahl Kulturschaffender, wenn er der Kultur die in den letzten Krisenmonaten so oft beinah flehend artikulierte Systemrelevanz abspricht. „Kultur“, so schreibt er, „brauchen wir nicht, Kultur wollen wir.“ Allerdings fährt er fort: „Nicht was wir brauchen begründet unsere Würde, sondern was wir über das Brauchen hinaus wollen.“ Damit trifft er einen wunden Punkt, ist allerdings zeitgleich der Dringlichkeit jedweder Kulturausprägung näher als andere Verfechter: Kein noch so prominenter Theaterdirektor, kein noch so eloquenter Kabarettist und erst recht kein hitziger Musiker werden Entscheidungsträger, die von BWL- oder Jus-Kaderschmieden gedrillt und geformt wurden, dieses nebulöse, breite Konstrukt der „Kultur“ als unumgängliches Lebenselixier näherbringen können – schlichtweg, weil sie allein den betriebswirtschaftlichen Standpunkt im Auge haben und der ist, abgesehen von sin-

gulären Prominentenaufläufen in der Hochkultur, als Einzelfälle tatsächlich vernachlässigbar. Man mag es kaum glauben, wenn man sich die dereinst zahlreich oft zum Bersten gefüllten Hallen in Österreich in Erinnerung ruft: Nur die wenigsten Künstler können sich von ihrer Berufung fette Autos und Villen leisten, und selbst die größten heimischen Fädenzieher hinter der Bühne leben zwar abgesichert, aber fernab von Luxus. Ja, manchmal scheint es sogar merkwürdig, wenn es sich ein Künstler antut, monatelang an seinen Musik-, Theater- oder Kabarettstücken zu schreiben, die dann vor wenigen Hundert Leuten aufgeführt werden. Nicht minder merkwürdig mag es scheinen, wenn Veranstalter Künstler buchen, bei denen sich im besten Fall ein Nullsummenspiel ausgeht. Jedoch ist dies nur an der Oberfläche befremdlich, denn die Lebensfreude, die aus solchen Momenten sowohl beim Künstler wie auch beim Besucher erwächst, folgt eben nicht ausschließlich betriebswirtschaftlichen Faktoren: Die Augen zu schließen und zu tanzen, das ist etwa wie ein Kuss – davon kriegt man nie genug, über seine messbare Wertigkeit wird aber jeder von uns im Bekanntenkreis vermutlich zahlreiche, stark divergierende Bezifferungen erhalten. Wenn ich einmal

EDITORIAL

aus meinem Nähkästchen plaudern darf: Meine kulturellen Zuwendungen, die im Wesentlichen aus Konzertbesuchen und Plattenkäufen bestehen, befinden sich allmonatlich im ebenbürtigen Zweikampf mit den gewöhnlichen Lebenserhaltungskosten, weil in meiner Welt Kultur deutlich über etwa Ernährung rangiert. Andererseits tut es jedem Künstler mehr in der Seele als am Konto gut, wenn er vor Publikum wie mir auftreten darf. Aber: Erklären Sie dieses objektiv natürlich etwas schräge Bild einmal einem Finanzminister. Erst wenn sich dergestalt nüchterne Zahlenmenschen davon lösen, Kultur in ihre Einzelteile aufzudröseln, sondern selbige als unabdingbare Gesamtheit inklusive der Popkultur wahrnehmen, dann kann man ihnen vielleicht auch den gigantischen Wirtschaftsfaktor begreiflich machen: Denn in seiner gerade hierzulande beinahe überbordenden Fülle ist die immense monetäre Wertschöpfung unterm Strich sehr wohl gegeben – aber auch über die direkte, nüchterne Kosten-Nutzen-Rechnung in engem Zusammenhang mit etwa Tourismus und Gastro hinaus, ist Kultur wie auch die Liebe der Überfluss, nach dem jeder Mensch auf seinem Weg zum Glück strebt. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)

IMPRESSUM Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Tamara Gosch, MA, Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion: Stefan Baumgartner Lektorat: Gunther Natter Fotos: siehe Copyright Cover: KÖRPERWELTEN, www.koerperwelten.de Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Walstead NP Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung

jeweils acht Wochen vor Ablauf der Bezugsfrist nur schriftlich eingeschrieben oder per E-Mail an abo@ticketmagazin.com. Einzelpreis: € 2,90 Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht, es besteht kein Recht auf Veröffentlichung. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachträgliche Honorarforderungen für nicht veröffentlichte Fotocredits werden nicht anerkannt. Alle Inhalte vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Die Offenlegung lt. Mediengesetz finden Sie auf www.ticketmagazin.com/impressum. Sie finden uns online auf Facebook und Twitter, sowie unter www.ticketmagazin.com. Tickets für über 75.000 Events finden Sie auf oeticket.com und in der oeticket-App!

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, NP Druck, UW-Nr. 808

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Es war einmal Die Lernforschung hat bewiesen, dass das, was emotional präsentiert wird, schneller erlernt wird und besser erinnerbar bleibt. Deswegen setzen Schulbücher heute auf Effekte und Geschichten. Auch die Ausstellung „Körperwelten“ versucht, uns eine Geschichte mit auf den Weg zu geben: die unseres Lebens. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

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Gar nicht! Es geht bei unserer Arbeit ja im Grunde auch nicht um den Tod, sondern um das Leben! Nicht umsonst steht in vielen Anatomischen Instituten der Spruch: „Hic gaudet mors succurrere vitae“ – „Hier freut sich der Tod, dem Leben zur Hilfe zu eilen“. Will heißen, dass die toten Körper uns helfen, das Leben besser zu verstehen. Von daher versuche ich in den Ausstellungen auch immer eine übergeordnete Sichtweise auf das Menschsein zu schaffen, und nicht nur auf die Leiblichkeit.

etritt man die Ausstellungsräume, wähnt man sich wie in einer Zwischenwelt – irgendwo zwischen Seziersaal und Kunstmuseum. Dass man sich dabei nicht in die Unterwelt hinabgezogen fühlt, obwohl einem tote Menschen ganz oder in Einzelteilen präsentiert werden, ist dem Feingefühl von Anatom Dr. Gunther von Hagens und seiner Ehefrau und Kuratorin Dr. Angelina Whalley, unserer Gesprächspartnerin, geschuldet. Denn obwohl der Tod omnipräsent ist, geht es in „Körperwelten“ doch um das Leben: Das lebensnahe in-Szene-Setzen nähert den Toten so sehr dem Lebendigen an, dass der Betrachter in ihm seine eigene Leiblichkeit erkennen und sich mit ihm identifizieren kann. „Körperwelten“ reiht sich somit zentral in eine Zeit der Neubewertung des Körpers ein, die mit einer hohen Wertschätzung – Stichwort: gesunde Ernährung und vitaler Lebenswandel – einhergeht, und ist somit die Antwort auf die nicht mehr zeitgerechte christliche Körpernegation, als der Körper noch als vergänglicher „Madensack“ (Martin Luther) für die Seele verstanden wurde. Denn: Der Körper an sich ist schon ein Wunder der Schöpfung.

Sie bedienen künstlerisch unterhaltsam als Wissenschaftler auch Laien. Wo ziehen Sie die Grenze zum Morbiden? Da wir ein Laienpublikum ansprechen wollen, müssen die Plastinate auch eine Qualität über ihre wissenschaftliche Aussage hinaus haben. Sie müssen ästhetisch anzuschauen sein, dürfen nicht abschrecken, sondern den Menschen so faszinieren, dass er geneigt ist, sich selbst in diesen Exponaten wiederzuerkennen. Unsere Grenzen sind dann ganz klar dort, wo wir den Körper entmenschlicht darstellen oder entwürdigen – eine untere Extremität etwa als Golfschläger oder eine Harnblase als Vase umfunktionieren würden.

Ist es für sie nicht deprimierend, ständig mit Toten konfrontiert zu sein?

Bestimmt der Verfall der „Mechanik“ des Körpers über die Lebenszyklen hinweg

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das Ablaufdatum – oder ist es eine „natürliche Uhr“, die tickt? Es ist wohl eine Kombination aus beidem: Die Altersforschung ist noch lange nicht abgeschlossen. Was man bisher weiß ist, dass sich Zellen nicht beliebig oft teilen und erneuern können und dass es damit tatsächlich eine biologische Uhr gibt, die tickt. Aber die Lebensdauer ist natürlich auch davon abhängig, wie man mit seinem Körper über die Jahre umgegangen ist. Sie haben den menschlichen Körper bereits bis in seine Einzelteile zerlegt, auf den Sitz der Seele sind Sie jedoch noch nicht gestoßen. Warum glauben manche Menschen dennoch hartnäckig daran? Ihre Frage postuliert, dass eine Seele etwas Dinghaftes wäre. Vielleicht ist die Seele ja auch flüssig, und wir haben sie deswegen noch nicht entdeckt (lacht)? Die Idee, dass es eine Seele gibt, und damit auch ein Leben nach dem weltlichen, hat etwas sehr Tröstliches. Ich glaube, dass die kultur- und religionsübergreifende Idee einer Seele und einem Leben nach dem Tod Ausdruck der Sehnsucht nach etwas Bedeutsamem und Unvergänglichem ist.


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Foto: KÖRPERWELTEN, www.koerperwelten.de; Das Interview wurde bereits 2017 im Zuge von „Zyklus des Lebens“ in Graz geführt.

al ... das Leben Wie weit sehen Sie Religion und Wissenschaft als sich gegeneinander ausspielende Kontrahenten? Ich habe viele Besucher erlebt, die im Anschluss an „Körperwelten“ erzählten, dass für sie der Körper so wunderbar gemacht scheint, dass die Ausstellung für sie der beste Gottesbeweis sei. In der Renaissance sah man das interessanterweise ähnlich: in dieser Zeit erachtete man die Anatomie als Fenster in Gottes Werk, die zu jener Zeit üblichen anatomischen Theater fanden daher teil-

weise auch in Kirchen statt. Andere Körperweltenbesucher bestaunen in der Ausstellung wiederum das Werk einer Millionen Jahre währenden Evolution. Die Ausstellung ist bewusst deutungsoffen und wertneutral gehalten, so dass sich jeder darin mit seiner persönlichen Weltanschauung wiederfinden kann.

n„Körperwelten“ in der Salzburger Messehalle 4 ist nur noch bis 25. April von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr, Samstag, Sonntag und am Feiertag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet.

Körperwelten „Am Puls der Zeit“ zeigt noch bis Ende April im Messezentrum Salzburg den menschlichen Körper in vielen Facetten, veranschaulicht seine Verwundbarkeit und sein Potenzial gleichermaßen. Über Erläuterungen zur Ernährung, Bewegung oder Stärkung des Immunsystems hinaus zeigt die Ausstellung, wie heute ein gesundes, langes Leben gelingen kann.

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Helge Schneider Wenn das Virus und seine Mutanten besiegt sind, wird Helge Schneider wieder richtig aufdrehen, am 23. Oktober im Linzer Brucknerhaus und 1. und 2. April (2022) in der Wiener Stadthalle F – und zwar mit seiner Band The Helges. Denn: Während die Anderen schon mit einem Bein im Wohnzimmer vor dem Fernsehapparat sich eine Flasche Bier zurechtrücken, um Fußball oder Donna Leon zu gucken, räumt der „rubinrote Höllenstrolch“ seine Garage aus und seine Orgel in den Anhänger. Helge kennt Rente nämlich trotz der 65 Lenze nicht!

wellenklaenge 2021 Das Lunzer Festival hat als diesjähriges Jahresthema „Streben & Sterben“ erkoren und rückt daher zwei Aspekte besonders ins Licht, die uns alle betreffen. Einerseits das Streben nach etwas im Außen, die Bewegung hin zu etwas, das Emporstrecken und Wachsen. Auf der anderen Seite den Abschluss eines jeden Zyklus, den Rückzug nach innen und im finalen Akt das Sterben. Umgesetzt wird das Thema musikalisch zwischen 16. und 31. Juli von illustren KünstlerInnen wie Millycent, Die Knoedel, Christian Muthspiel und My Ugly Clementine (Foto).

Helene Fischer Der hellste Stern am deutsch-sprachigen Eventhimmel strahlt 2022 über Bad Hofgastein: Helene Fischer gastiert mit ihrem Feuerwerk der Emotionen am 8. April bei der Talstation!

TECHNIKTIPP

Sonos Roam Der Speaker überzeugt mit überragendem Sound und kompakter Größe. Der neue Sonos Roam ist ein portabler Smart Speaker, der zuhause und unterwegs beeindruckenden Sound liefert. Der Roam ist zuhause per WLAN mit dem Sonos-System verbunden und streamt unterwegs automatisch via Bluetooth. Der kraftvolle, vielseitige Sound übertrifft alle Erwartungen an einen Speaker dieser Größe (500 Gramm!). Die mühelose Einrichtung und Steuerung sowie neue intelligente Funktionen machen es einfacher denn je, Musik und mehr an jedem Ort zu genießen. UVP: 179 Euro.

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Fotos: Sonos (Sonos), Hanna Fasching (wellenklaenge), meine Supermaus (Helge Schneider), Roger Deckker (Amy Macdonald), Kristian Schuller (Helene Fischer)

Amy Macdonald Mit ihrem aktuellen Album „The Human Demands“ kehrt die Schottin zu ihren anfänglichen Indie-Wurzeln zurück und gastiert am 11. März auch im Wiener Gasometer!


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Austrofred Die fitten Jahre sind vorbei

Kabarettisten, Sängern und Theaterschauspielern ist seit einem Jahr gewissermaßen ein Berufsverbot aufgebrummt worden. Einige von ihnen nutzten die aufgetane Leerstelle, um ein Buch zu schreiben und das Leben vielleicht auch ein Eck neu zu bewerten. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

Manuel Rubey Fotos: Ingo Pertramer (Austrofred), Schultz & Schirm (Niavarani), Kiepenheuer & Witsch (Mittermeier), Amalthea (Bilgeri), Molden & Harald Eisenberger (Rubey)

Dann ist morgen Bereits vor Corona wollte Manuel Rubey ein Buch über die Entschleunigung schreiben, den positiven Mehrwert einer Entschlackung. Dann kam Corona und damit eine Zwangsreduktion vielleicht nicht auf das Nötigste, aber zumindest auf das Geringste. In vielen Lebensbereichen geht einem der abrupte Entzug erstmal auf den Popsch, aber wenn man genauer hinsieht, ist eine „fokussierte Verlangsamung“ generell gar nicht mal so unklug. Denn wenn uns Corona geringstenfalls etwas Produktives mit auf den Weg geben kann: Manchmal sollte man sein Leben auch ganz bewusst hinterfragen und Altlasten, Unrat oder Unnützes dorthin verfrachten, wo es seinen Platz hat: im Müll. Rubey präsentiert sein Buch am 13. April im Cinema Paradiso und spielt „Goldfisch“ laufend in ganz Österreich.

Manche stellen sich das Journalisten-Dasein glamourös vor: Man trifft auf Superstars und darf sie über Gott und die Welt ausfragen. Nur leider sieht man sich allzu oft mit gehaltlosem PR-Blabla konfrontiert. Nicht so bei Austrofred: Er stellt sich (wie Nick Cave in seinen „Red Hand Files“) in seinem neuen Buch Fragen seiner Myriaden an Groupies Fans, etwa über die Auswirkungen von Fleischkonsum auf die Erektion. Austrofred liest zwischen Mai und November in Wien, Graz, Wels & Steyr und spielt mit Kreisky im Herbst, etwa in Salzburg.

Reinhold Bilgeri Die Liebe im leisen Land Vor gut 15 Jahren hat Bilgeri sein Romandebüt „Der Atem des Himmels“ vorgelegt, in seinem zweiten Buch steht nun die Covid-19-Pandemie und eine transkontinentale Ehe im Fokus: Inmitten des Lockdowns erkennt ein Paar, dass plötzlich nichts mehr ist, wie es vorher war – auch ihre Beziehung nicht. Denn: Der Ausnahmezustand macht bereits bestehende Verwerfungen deutlicher. Bilgeri liest im Mai in Baden und St. Pölten und spielt mit Band gemeinsam mit Opus und Minisex am 20. August in Wiesen.

Michael Niavarani

Michael Mittermeier

liest Nestroy

Ich glaube, ich hatte es schon Gibt es gute Coronawitze? Vermutlich nicht. Zu frisch ist die Wunde, die die Pandemie in uns aufgerissen hat – und ganz ehrlich: Hamsterkäufe versprühen einen ähnlich humoristischen Charme wie Späßchen über den weiblichen Schuhtick oder die vermeintliche Blödheit von Blondinen. Es gibt aber vielleicht auch deswegen keine guten Coronawitze, weil Witze üblicherweise eine Überhöhung des Alltags sind, die Farce, die uns gerade überrollt, aber nicht mehr toppbar ist: Wäre es Theater und keine bittere Realität, könnte man über die Tollpatschigkeit zahlreicher lenkenden Akteuere schon lachen. Glücklicherweise erzählt Mittermeier aber auch keine Witze, sondern gibt sich als menschlicher, dabei pointierter Beobachter in dieser so wirren Zeit. Mittermeier zeigt diesen Juni ein „Live Special“ in Wien, Tulln & Klagenfurt, 2022 tourt er mit „13“ durch Österreich.

Als ich noch die Schulbank drücken musste, ging stets ein entnervtes Raunen durch die Klasse, als der Deutschprofessor verkündete, man werde sich nun einem Theaterstück widmen. Zugegeben, die Ablehnung war geringer als bei Kurvendiskussionen, aber bei Halbwüchsigen steht Literatur ohnehin schon nicht sonders hoch im Kurs, Bühnendichtung noch viel weniger als Belletristik. Nestroy jedoch, speziell mit seinem „Lumpazivagabundus“, vermochte da rasch die Kurve zu kratzen: Witz und immerwährende Aktualität sei Dank. Ähnliches erlebte einige Jahrzehnte vor mir auch Michael Niavarani, dereinst desinteressierter Gymnasiast, dem die erblühende Liebe zu Nestroy das Fundament für seine spätere Bühnenkarriere legte. Niavarani spricht mit Harald Schmidt am 22. August im Theater im Park, ebda. gibt es ab Mai auch die Simpl-Revue „Krone der Erschöpfung“.

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RUMFESTIVAL/GINMARKT

Early Bird Im September gastiert erneut die Spirituosenmesse in Ottakring.

Carnage Das neue Album von Nick Cave erschien am 25. Februar, auf CD und Vinyl wird „Carnage“ am 28. Mai veröffentlicht. Über den Zeitraum von mehreren Wochen während des Lockdowns entstanden, präsentieren Nick Cave & Warren Ellis ihr neues Gemeinschaftsalbum: „Carnage“. Cave beschreibt das Gemeinschaftswerk auch als „eine brutale, aber wunderschöne Aufnahme, eingebettet in eine gemeinschaftliche Katastrophe“. Obwohl die beiden schon viele Soundtracks zusammen komponiert und aufgenommen haben, und Ellis zudem seit geraumer Zeit Mitglied von The Bad Seeds ist, handelt es sich bei „Carnage“ um den ersten Longplayer, den sie auch offiziell als Duo eingespielt haben.

THE OFFSPRING

Let The Bad Times Roll 10 Jahre nach ihrem letzten Album veröffentlichen die Punker am 16. April „Let The Bad Times Roll“.

Let The Bad Times Roll. Sie zählen zu den Veteranen und Wegbereitern der südkalifornischen Punkrock-Szene. Während ihre vielen Klassiker („Pretty Fly (For a White

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Guy)“, „Self Esteem“ und viele mehr) in Kino- und TV-Produktionen, Videospielen & Co. nach wie vor häufig zu hören sind, haben The Offspring – Sänger Dexter Holland, Gitarrist Noodles, Schlagzeuger Pete Parada und Neuzugang Todd Morse am Bass – zuletzt wieder deutlich mehr Zeit im Studio verbracht: Natürlich durchzieht der klassische Punk-Spirit auch ihre neuesten Stücke, wenn The Offspring den Blick auf die jüngsten Entwicklungen richten und ihre eigene Sichtweise vertonen, ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen.

GETRÄNKETIPP

Ceder’s Pernod Ricard erweitert sein Portfolio um das alkoholfreies Destillat CEDER’S. Hinter den einzigartigen CEDER‘S Produkten steht das Ehepaar Craig Hutchinson aus Südafrika und Maria Sehlström aus Schweden. Inspiriert durch ihre Heimatländer kombinierten die beiden Kräuter aus einem Tal in den südafrikanischen Cederberg Mountains mit naturbelassenem, schwedischem Wasser. Erhältlich ist CEDER’S in drei verschiedenen Varianten: CEDER’S Classic, CEDER’S Crisp und CEDER’S Wild. CEDER’S ist vegan, zuckerfrei und glutenfrei und erhältlich bei Metro sowie weisshaus.at!

Fotos: Ines Altschach (Ewig Frost), Joel Ryan (Nick Cave & Warren Ellis), Daveed Benito (The Offspring), Universal Music (Lana Del Rey), Alexander Felten (Rumfestival/Ginmarkt), Pernod Ricard (Ceder’s), Hersteller

NICK CAVE & WARREN ELLIS

Das Vienna Rumfestival und der Ginmarkt Wien gehen am 24. und 25. September in die nächste Runde. Bereits zum 6. Mal findet die größte Rummesse Mitteleuropas parallel mit dem 5. Ginmarkt Wien in der Ottakringer Brauerei statt. Pro Messe und Veranstaltungstag können Gäste zwischen dem Nachmittags- oder Abend-Zeitfenster, zu denen eine limitierte Personenanzahl zugelassen wird, wählen. Damit wird sichergestellt, dass Mindestabstände eingehalten werden können.


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EWIG FROST

Ain’t No Saint. Das brennende Verlangen nach purem Rock’n’Roll treibt die Wiener Speed Metal Punks Ewig Frost aus der Hölle empor, um von Österreich aus die Bühnen dieser Welt zu erstürmen. Einflüsse großartiger Szeneikonen wie Motörhead und Discharge, Celtic Frost und Venom bis hin zu Darkthrone und Carpathian Forest fusionieren unter Einwirkung der geballten Energie des PowerTrios zu einem explosiven Cocktail aus Metal, Punk und Rock’n’Roll. Seit 2003 liefern sie den perfekten Soundtrack, um mit Vollgas durch die postapokalyptische Wüste zu rasen, während einem das Ende der Welt im Nacken sitzt. Stück für Stück perfektionierten sie ihren rauen, mit BluesLicks durchzogenen Sound, der ihre endzeitlichen Visionen lautstark manifestiert. Mehr noch als auf den Vorgängern wird bei „Ain’t No Saint“ deutlich, wie viel Sprit durch die

Adern von Bandkopf Niitro fließt. Dabei lässt er seiner Lust an der Vielfalt der Musik freien Lauf, integriert sogar Blechbläser und setzt textlich voll auf den Wiener Charme und dazugehörigen morbiden Humor – man höre „In da Not (frisst da Teife de Fliagn)“ und „De Gier (is a Luada)“. Die musikalische Mischung aus D-Beat, Rock’n’Roll, Boogie, Thrash Metal, Blues und Black Metal ergeht sich textlich in Themen wie Gier, Liebe, Abhängigkeit, Verlangen, Vorurteile, Politik und soziale Klassen. Unterstützung bekommt Niitro dabei nicht nur von den Mostviertlern Franz Fuexe, sondern auch von anderen heimischen und internationalen Bands wie u. a. Midnight, Boogie Hammer, Throes, Roadwolf, sowie Reverend Backflash.

LANA DEL REY

Chemtrails Nach „Norman Fucking Rockwell“ (2019) erschien Ende März mit „Chemtrails Over The Country Club“ das neue Album von Lana Del Rey. Eigentlich hätte „Chemtrails“, Lana Del Reys siebtes Album, bereits letztes Jahr erscheinen sollen – doch, so hieß es, entschlüsselten die Lieder ihre Botschaften noch nicht so feinfühlig und präzise wie gewollt. Es fehle ein letztes Stück, um alle losen Enden des Albums zusammenzuführen, „Dealer“ sollte es heißen und brüllen. Nun ist ein halbes Jahr vergangen, das Schlüsselstück ist doch nicht am Album gelandet – vermutlich gut so, denn wenngleich das Album dem grandiosen Vorgänger vielleicht nicht gänzlich das Wasser reichen kann, so brilliert es doch ohne aufgesetzten Glamour, unaufgeregt, introspektiv, mit schwermütiger Melancholie. „Chemtrails“ hat verglichen mit „Rockwell“ keine Schlagkraft, nein – zeigt Lana Del Rey aber dafür unheimlich verletzlich, ehrlich und emotional. Manchmal liegt im schnörkellosen Minimalismus die Kraft. Wir sind gespannt, von welcher Seite sie sich dann mit ihrem nächsten neuen Album zeigt: „Rock Candy Sweet“ erscheint bereits am 1. Juni!

SNACKTIPP

Ein Hurra auf das knackfrische Original von LEIBNIZ! Hand aufs Herz: Wann haben wir jemals genussvoller genascht als in unserer Kindheit? Schon unsere Mütter verwöhnten uns mit dem LEIBNIZ Butterkeks beim Spielen, Herumtollen oder Familienausflügen. Hohe Qualität, ausgewählte Zutaten und Vertrauen, dafür steht der LEIBNIZ Butterkeks seit nunmehr 130 Jahren. So lange begleitet uns der ikonische LEIBNIZ Butterkeks mit seinen 52 Zähnen schon. Auch in Österreich ist er seit Generationen überaus beliebt. Und auch heute besticht der Butterkeks durch seine Unnachahmlichkeit, den feinen Buttergeschmack und die Knackfrische, wenn der LEIBNIZ Butterkeks zwischen den Zähnen bricht. Mittlerweile bietet LEIBNIZ eine große Produktvielfalt. So sorgt der LEIBNIZ Haferkeks beim Naschen für eine Extraportion zart knusprigen Hafergenuss, während die Vollkornvariante ballaststoffreich und knackfrisch daherkommt. All diejenigen, die lieber weniger süß knuspern, wählen den LEIBNIZ Butterkeks mit 30 Prozent weniger Zucker als der Original Butterkeks und Kakaofans kommen mit dem Kakaokeks voll auf ihre Genusskosten.

Mehr Informationen unter www.leibniz.at

Bilder: ©Bahlsen

Ain’t No Saint

Die Wiener Speed Metal Punks Ewig Frost legen mit „Ain’t No Saint“ ihr viertes Album vor.


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Mit Corona standen plötzlich Preppen und damit TK-Produkte hoch im Kurs. Capital Bra sorgte da mit seiner neuen GangstarellaPizzalinie für krasse Abwechslung im Kühlregal und legt nun mit den Sorten „Thunfisch“ und „Sucuk“ nach.

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TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

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Foto: Elena Langenbach

ür den vergangenen 11. Mai hatte der deutsche Rap-Gott Capital Bra, der übrigens ukrainische und russische, nicht jedoch italienische Wurzeln hat, einen großen Release angekündigt – kein Album, sondern eine eigene Pizza. Nicht ganz unklug, stehen in Zeiten von Corona ja Preppen und demnach auch Tiefkühlprodukte hoch im Kurs. Bushidos Ex-Zögling war also ins Food-Game eingestiegen, ein Blick in die Einkaufswägen im Nahversorger „mit dem Börserl“ (denn anderswo gibt es die Gangstarella nicht) ließ letzten Sommer zur österreichischen Einführung und auch jetzt, ein halbes Jahr danach, im Gegensatz zu Deutschland von keinem Hype sprechen, vielleicht auch weil die Pizza – Salami für Carnivoren, Veggie für alle anderen – mit knapp fünf Euro nicht gerade günstig ausgefallen ist. Aber: Im Gegensatz zum nicht so lässigen Mitbewerb bietet Capital Bra auch ein bisserl mehr. 300 Grad Die Verpackung ist cool: Die Boxen der Gangstarella kommen daher, als hätte Capital „Luigi“ Bra sie direkt aus einem hippen, authentischen Pizza-Joint in New York zu mir nach Hause geliefert. Natürlich: Dem ist nicht so, die Pizzen wurden tatsächlich von der nicht sonders hippen Freiberger AG in Berlin hergestellt. Der Deckel zeigt einen etwas bekifft wirkenden Capi in der allseits bekannten Chef’s Kiss-Pose. Auch die Zubereitungsempfehlung, damit die „Pizza ballert“, hat er gefühlt selbst formuliert: „Heiz deinen Ofen ein! Bra, nicht vergessen: Folie entfernen. Eiskalte Pizza auf mittleren Rost legen. 10-12 Minuten backen, dann gib dir Bra!“ Übrigens: Wie bei jeder anderen TK-Pizza reichen selbstverständlich auch hier 225 statt „300 Grad“ voll aus. Diese Kochanleitung behirnt selbst der größte Fetzenschädel, auch wenn er sich nach einer der aktuell höchstgradig illegalen Donaukanalparties mit ordentlicher Schräglage am Heimweg befindet und an

Ya Salam Ein „Snack“ ist die Gangstarella aber genau genommen nicht, sondern tatsächlich „ein bisserl mehr“: Während eine TK-Pizza im Schnitt 900 Kalorien verbucht, bringen es sowohl die bereits bekannten Geschmacksrichtungen „Salami“ und „Vegetarisch“, aber auch die Neuankömmlinge „Sucuk“ und „Thunfisch“ auf deutlich über 1.000 Kalorien. Allerdings habe ich mir als Mann sagen lassen, dass mir (ganz gleich in welcher Jahreszeit wir uns auch gerade befinden) ein Bikini ohnehin nicht sonders gut steht, und da sich aus der galoppierenden Verbreitung der Wohlstandsbäuche zudem das salonfähige Sprichwort „Ein Mann ohne Bauch ist ein Krüppel!“ entwickelt hat, darf das Fett als Geschmacksträger in aller Seelenruhe seine Wirkung tun. Zugegeben: Die Gemüsepizza (mit Paprika, Spinat, Tomaten, Zucchini, Hanfsauce) habe ich damals nicht einmal eines Blickes gewürdigt – im Gegensatz zu meiner Provenienz bin ich in Pizzafragen ein bornierter Bauer, eine Pizza ohne Land- oder Meeresgetier ist keine, da können wir schon eher über Ananas reden. Zumal nicht einmal die Hanfsauce als Pro-Argument herangezogen werden kann: Um ähnlich bekifft wie Capi auf der Schachtel zu werden, müsste man wohl den Karton samt Plastik rauchen.

die Erlösung: Da Abwechslung bekanntlich nicht nur im Schlafzimmer, sondern auch in der Küche das halbe Leben ist, legt Capi nun seinen Fave „Thunfisch“ und die Halal-zertifizierte „Sucuk“-Variante nach. Beide Pizzen wurden sowohl nüchtern als auch mit Damenspitzerl, nicht nur frisch und heiß, sondern auch kalt verkostet – denn nur, wenn eine Pizza auf sämtlichen Ebenen funktioniert (aka „ballert“), darf man eine kulinarische Empfehlung aussprechen, sagt zumindest mein „Schule des Lebens“-Diplom. Das Fazit: Die neuen Gangstarellas riechen auch ohne drölfzig Promille im Gesicht gut, sehen sehr ansehnlich aus und machen – wie die Verpackung verspricht – auf Crunch, sind innen aber baba soft. Der Belag ist nicht nur geschmacklich ausgezeichnet, sondern auch augenscheinlich frisch und von hoher Qualität, zudem in Hülle und Fülle vorhanden, die Käsesorten sind gut verschmolzen und so geschmacksintensiv, dass man die diversen Sorten tatsächlich rausschmeckt. Zwar bin ich kein großer Fan von american style, aber: Der etwas dickere Boden fettet nicht durch und im Gegensatz zum Mitbewerb wirkt die Gangstarella dank des reichhaltigen, dabei aber nicht übertriebenen Belags nicht wie eine Mogelpackung. Allerdings: Obwohl Capi für den Belag und dessen Schmackhaftigkeit bei allen verkosteten Variationen definitiv ein High-5 verdient hat, empfiehlt es sich, etwa Tabasco, Schafskäse, frische Zwiebeln oder Oliven als Add-on ebenfalls zu bunkern, denn als erweiterter Bausatz schmecken die Gangstarellas nochmal besser und man wähnt sich beim Nachwürzen wie ein ernsthafter Sternekoch, der mühelos bei „Grill den Henssler“ oder „Kitchen Impossible“ Paroli bieten kann.

High Five Nun, ein gutes halbes Jahr und viele, viele verschiedene Pizzaanbieter später endlich

n Konzert statt Kochkurs: Capi gastiert am 25. Mai in der Wiener Stadthalle D, im August open air in Graz, Linz und Klagenfurt.

den zahlreich geschlossenen Würstelbuden, Kebabständen und Schachterlwirten verzweifelt und bereits apokalyptische Gedanken erwachen, dass man jetzt, nach dem schönen Suff, fix verhungert. Sofern man jedoch im Vorfeld unbenebelt vorgesorgt hat – dies empfiehlt sich ja nicht nur in Pandemie-Zeiten – wartet im heimischen Tiefkühler bereits der erlösende Snack.

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Bitte warten Nicht nur bei der Corona-Hotline oder bei Mobil- und Internetbetreibern, auch beim Festivalsommer scheint die Warteschleife etwas länger als erhofft zu dauern: Das Nova Rock ist das erste Festival, das erneut um ein Jahr verschieben muss. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER

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ichtlich frustriert zeigt sich Ewald Tatar, seines Zeichens Kopf der größten Konzertveranstalter Österreichs, Barracuda Music, und damit auch Kopf hinter dem Nova Rock Festival in der aktuellen Pressemitteilung: „Seit Wochen und Monaten warten wir auf beziehungsweise fordern wir Entscheidungen der österreichischen Bundesregierung, uns mitzuteilen, ob nun Festivals und Großveranstaltungen im Juni 2021 stattfinden können oder eben nicht. Denn einerseits wäre es die Aufgabe der Regierung, gerade diese Entscheidungen zu treffen, doch andererseits erhärtet sich täglich die Vermutung, dass man solche Hiobsbotschaften dann lieber jemandem anderen überlässt, nämlich uns. Unsere Bitten und Aufforderungen wurden bis dato gänzlich ignoriert. Ein Armutszeugnis, das jeden weiteren Kommentar überflüssig macht.“ Die erneute Verschiebung kommt für medienaffine Festivalbesucher freilich nicht gänzlich überraschend: Bereits im Jänner wurde das amerikanische Coachella-Festival abgesagt, Anfang März folgte Europa mit etwa dem Primavera, dem Hurricane sowie den Zwillingsfestivals Rock am Ring und Rock im Park – und nun eben auch dem Nova Rock. Trotz zögerlichem Anlaufen der Impfungen scheint es also, dass Corona einen weiteren Festivalsommer verhindert – oder zumindest stark de-

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zimiert. Die größte Krux ist dabei allerdings nicht das Virus mitsamt der Mutationen selbst, sondern vielmehr tatsächlich das von Tatar angesprochene Problem: Obwohl wir bereits ein Jahr durch die Krise schlittern, beweist die Bundesregierung aufs Neue, dass sie für den Kulturbereich kein Konzept hat und viel mehr von Ereignissen getrieben ist, anstatt sich auf unterschiedliche Situationen rechtzeitig, überlegt

und professionell vorzubereiten, vielmehr noch in der Pop- als in der Hochkultur. Diese Ignoranz, wie Tatar im Interview mit dem Kurier exponiert, ist schlichtweg enttäuschend. n Das Nova Rock findet nun vom 9. bis 12. Juni 2022 in Nickelsdorf statt. Über weitere Änderungen den Festivalsommer betreffend informieren wir online unter ticketmagazin.com.

ALIVE BY OETICKET.COM: #2 MUNDART Gemäß dem Motto „Live spürt man mehr“ bietet oeticket.com mit der gemeinsam mit der Erste Bank und Sparkasse ins Leben gerufene Konzertreihe ALIVE heimischen NachwuchsMusikern eine Bühne. Während im Oktober Dua Plicity, Pure Chlorine und Dives unter dem Motto „newnormal“ im WUK gastieren konnten, musste die davor ursprünglich für März angesetzte „Mundart“-Edition Corona-bedingt verschoben werden – und findet nun am 26. Mai in der Szene Wien statt. An diesem Abend wird ein sprachlicher Brückenschlag gewagt: Sowohl bei Schwanara als auch bei Christina Kosik & die Gangband und bei Gnackwatschn steht die Mundart, ihr ureigener Regiolekt im Fokus. Das multikulturelle Quartett Schwanara – immerhin funktionieren hier ein Oberösterreicher, ein Niederösterreicher, ein Wiener und ein Bur-

genländer in perfekter Symbiose – präsentierte erst im März ihre neue Single: Mit „Nie anders“ hat die Band einen Song für die Ewigkeit geschrieben, ist es immerhin eine Liebeserklärung an Bassist Mani und seine Frau Lena, die sich letztes Jahr das Ja-Wort gaben ... Eine neue Single gibt es auch von Christina Kosik und ihrer durchgeknallten Gangband: Der neue, ebenfalls im März erschienene Song der BosnerInnen aus Oberösterreich heißt „Akku“ und ist ebenfalls eine Liebeserklärung – hier jedoch an die Freundschaft und das Biertrinken, beides nicht weniger beständig als eine gut funktionierende Ehe ... Keine Neuigkeiten gibt es zwar von Seiten der Steirer Gnackwatschn zu vermelden, aber immerhin geben sie uns auch mitten in Corona ein Lebensmotto mit auf den Weg: „Die Wöt wird si weiterdrahn“.


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Sommerparty zur Sonnenwende Für die Sommerparty zu Gunsten von „Licht ins Dunkel“ am 2. Juni im Heurigen Musser haben u. a. Nataly Fechter (Foto), Big John Whitfield, Willi Dussmann und mehr zugesagt!

Dagny Bereits mit ihrer ersten Single „Backbeat“ (2015) hat die Norwegerin gezeigt, dass sie ein unglaubliches Talent für zeitgemäße Popsongs hat und damit selbst Superstars wie Steve Aoki oder Katy Perry begeistert. Ihr zweiteiliges Debütalbum erschien vergangenes Jahr und spiegelt ihren unglaublichen Reifungsprozess wider. Live kann man sich davon am 26. Jänner im B72 überzeugen.

Alice Phoebe Lou Auf ihrem aktuellen Album „Glow“ greift die Südafrikanerin, die mittlerweile in Berlin lebt, ein Thema auf, das auf dem Vorgänger sowie ihrem Debütalbum bisher weniger zentral war: die Liebe. „Ich habe in diesem Jahr angefangen, Dinge sehr intensiv zu fühlen“, erzählt sie. Dieses Gefühl bringt sie uns am 8. November in die Arena.

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Austropop-Nacht Der Sportklub Lugus Tulbing lädt am 19. Juni zur Austropop-Nacht mit Die 3 ins VAZ Tulbing: Unterstützt wird ein junger Fußballverein, der sich vor allem in der Jugendarbeit engagiert.

The Driver Era Die Brüder Rocky und Ross Lynch (bekannt aus „My Friend Dahmer“ und „The Chilling Adventures of Sabrina“) gastieren am 7. Februar mit ihren massiven Chillpop-Hooks im WUK.

Fotos: Andrew Cotterill (Roachford), Donaukultur (Austropop-Nacht, Sommerparty zur Sonnenwende), Sandrine And Michael (Dagny), Arcadia Live (Alice Phoebe Lou)

Roachford Roachford hat sich über Jahrzehnte hinweg zu einem der überzeugendsten und beständigsten Rock- und Soul-Künstler Großbritanniens entwickelt. Er veröffentlichte bislang 10 Studioalben, als gefragter Songwriter arbeite er für Größen wie Michael Jackson und Joss. 2020 nahm Roachford sein neues Album „Twice in a Lifetime“ auf und kommt mit selbigem im Gepäck diesen November nach Österreich und gastiert am 28. im Orpheum Graz, am 29. im Wiener Metropol und am 30. im Salzburger Rockhouse.


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