Österreichs
Eventmagazin Nr.1 Damit sind Sie
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Welche Dinosaurier gab es in Österreich? Wie klangen sie? Könnte man tatsächlich einen Jurassic Park umsetzen? Und: Gibt es auch heute noch Dinosaurier?
über arrogante Saugroboter und andere KI-Tyrannen
Iron Maiden gastieren am 17. Juli im Ernst-Happel-Stadion, im Gepäck diesmal ausschließlich ältere Stücke! Im Publikum wird auch der größte Maiden-Fan Österreichs stehen ...
CAMERON MACKINTOSHS
SPEKTAKULÄRE NEUPRODUKTION VON ANDREW LLOYD WEBBERS
BUCHTIPPS
Nicht nur DIE ÄRZTE-Schlagzeuger Bela B versüßt uns den nahenden Winter mit einem neuen Roman, eine mit „Fun” betitelte Geschichte über die erfolgreiche (fiktive) Band nbl/nbl. Was es sonst noch zu lesen lohnt, verraten wir euch!
EDITORIAL
Das Wienerlied, eine äußerst bodenständige Gattung, die Wien nebst der international gerühmten Klassik wie kaum eine andere musikalisch geprägt hat, erzählt vom ambivalenten Leben der Wiener Bevölkerung –vom alltäglichen Wirrwarr, den Höhen und Tiefen. Seit seiner Blütezeit im 19. Jahrhundert steht es für ein Wien zwischen Eleganz und Melancholie, einem Schuss Ironie und viel „Schmäh“. Seinen Ursprung hat das Wienerlied in den 1830ern, als die „Schrammeln“ (daher auch das Name des beliebten niederösterreichischen Schrammel.Klang.Festival) die Wiener Lokale unsicher machten. Das Duo Johann und Josef Schrammel, zwei Geigen spielende Brüder, entwickelten einen Stil, der sowohl die Volksmusik als auch Elemente des Walzers und der Polka integrierte. Mit Themen wie „Wein, Weib und Gesang“ wurde das Wienerlied zum Sprachrohr der einfachen Leute und fand in einer Stadt, die am Aufbruch in die Moderne stand, sein Publikum. Die Texte wurden von der sozialen und politischen Realität beeinflusst: Das Wienerlied beschönigte nichts und behandelte mit einer charmanten Leichtigkeit auch die raueren Seiten des Lebens. Doch diese Volksnähe und Authentizität wurden in den folgenden Jahrzehnten zunehmend von einer romantisierten „Wiener Gemütlichkeit“ überlagert, einer sentimentalen Vorstellung von Wien als Stadt der Heurigen, des Weins und der Melancholie: Ich
kann mich noch gut erinnern, dass meine Eltern in den Achtzigern und Neunzigern nur zu gern rare Mußestunden bei den zahlreichen Heurigen in Speising und Mauer genossen, mit Schmalzbrot, Blunzn, Buchtln, ein paar Spritzern (für mich: Himbeerkracherl) und eben begleitet vom Wienerlied. Bereits als Kind riefen diese modernen Bänkelsänger eine gewisse Faszination in mir hervor, war für mich bereits früh das Spannungsfeld zwischen Glückseligkeit und Trübsal schon eine knisternde, aufregende Zwischenwelt – viel mehr noch als die des Urania-Kasperls, weil mich da die böse Hexe viel zu sehr stresste. Doch obwohl das Wienerlied tief in der Kultur der Stadt (und so auch in mir, als Wiener) verankert ist, trägt es heute (auch für mich) einen Anstrich von Nostalgie und wird (zumindest in seiner ursprünglichen Form) oft als „angestaubt“ wahrgenommen. Es wirkt wie ein Relikt aus einer anderen Zeit, einer Stadt, die in ihrer Ironie verharrt und wenig Raum für aktuelle Themen bietet und es somit für jüngere Generationen schwer greifbar macht. Doch es befindet sich im Wandel – wie auch die Stadt selbst. Geblieben ist freilich die „Wiener Seele“, mit einem Hauch aus Traurigkeit und Resignation. Dank Künstler*innen wie Voodoo Jürgens, Nino aus Wien (der „Bob Dylan vom Praterstern”), Ernst Molden, Ursula Strauss, Clara Luzia und Bands wie Wanda oder Die Strottern hat das Wienerlied ein neues, zeitgemäßes Gesicht be-
kommen: Sie greifen typische Elemente des Wienerlieds auf – den Schmäh, die Ironie, die Melancholie – und vermischen sie mit Pop-, Indie- und Rock-Elementen. Statt Akkordeon erklingen E-Gitarren, und die Themen haben sich gewandelt: Die Romantisierung des Wiener Alltags wird gebrochen, die Texte sprechen von Vereinsamung, Exzess und Entfremdung in der modernen Stadt. Das heutige Wienerlied bewegt sich also auf dem schmalen Grat zwischen Tradition und Innovation, die Musiker des „neuen Wienerlieds” schätzen die Wurzeln, stauben das antiquierte Zeitdokument ab und laden die Nostalgie so auf mit Versatzstücken, die den Gedanken einer kosmopolitischen und digitalen Generation anspricht.
Umso gespannter bin ich eingedenk meiner frühkindlichen Heurigenbesuche und Musikprägung auf das neue Projekt, das André Heller gemeinsam mit Ernst Molden und Ursula Strauss ins Leben gerufen hat: „Remassuri“ (dialektal für „Wirrwarr”), das ab 14. März im stadtTheater Walfischgasse an drei bis fünf Tagen in der Woche aufgeführt werden soll, verspricht, eine faszinierende Reise zur Vielfalt wienerischer Musik von einst bis heute zu werden. Ich überlege, ob ich mir eingedenk meines fortgeschrittenen Alters vor der Premiere einen Spritzer anstatt eines Himbeerkracherls genehmigen darf?
Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
[14] Gernot Kulis über arrogante Saugroboter und andere KI-Tyrannen [18] Königreich der Dinosaurier Über die ewige Faszination der Urtiere [22] Big Air Snowboard-Legende Anna Gasser über Adrenalin, Selbstvertrauen und Show [26] Hot Wheels Bigfoot-Fahrerin Rebecca Schnell zähmt ein PS-Ungeheuer [30] Kaya Yanar fühlt sich ein bisschen verloren in dieser Welt [34] Harry G regt sich wieder einmal auf [40] Christina Stürmer über die Gratwanderung zwischen Familie und Bühne [42] Thermenurlaub Entspannungstipps in ganz Österreich für jede*n [46] Buchtipps Bela B, Rocko Schamoni, Tex Brasket & mehr [52] Filmmusik Von „Star Wars” bis hin zu „Harry Potter”
Ed Sheeran. Er ist eines der LivePhänomene unserer Zeit: Kein Wunder also, dass seine Fans über die Jahre immer wieder den Wunsch nach einem Live-Album an ihn herangetragen haben – hat er doch etwa hierzulande gleich mehrmals im Ernst-Happel-Stadion, im Wörthersee Stadion oder am FM4 Frequency die Massen geradezu euphorisiert. Nun wurden sie erhört: Ed Sheeran hat sich hingesetzt und mit großer Sorgfalt Live-Versionen seiner größten Songs ausgewählt, die ausschließlich während seiner „Mathematics World Tour“ aufgenommen wurden. Das Ergebnis heißt „+-=÷× (Tour Collection:Live)“ und wird ab dem 27. Dezember erhältlich sein. n Aktuell stehen noch keine neuen Österreich-Termine von Ed Sheeran fest, aber meldet euch auf oeticket.com für den Ticketalarm an, um umgehend informiert zu werden, sobald es Neuigkeiten gibt!
>> oeticket.com/magazine mit den aktuellsten VeranstaltungsNeuigkeiten, den wichtigsten Alben-Veröffentlichungen, Single- und Videopremieren, Fotos von den geilsten Konzerten in ganz Österreich, Interviews mit Stars und zahlreichen Gewinnspielen!
Linkin Park. Das Nova Rock Festival 2025 steht ganz im Zeichen eines spektakulären Comebacks: Linkin Park kehren zurück und sorgen für eines der Metal-Highlights des Jahres. Die Band war zuletzt 2017 beim Nova Rock zu Gast, und dieses Konzert zählt zu den letzten Shows des verstorbenen Frontmanns Chester Bennington. Für Fans der Band und alle, die 2017 dabei waren, wird das Festival im kommenden Jahr also ein besonders emotionales Ereignis sein. 2025 werden Linkin Park mit ihrer neuen Sängerin Emily Armstrong auf den Pannonia Fields eintreffen und auch Songs ihres neuen Albums „From Zero” live vorstellen: Übrigens ist das neue Album über weite Strecken wirklich, wirklich gut gelungen (Unsere Kritik lest ihr online am Headliner.)! Die Fans erwartet nicht nur ein exklusives Konzert in Österreich, sondern auch der erste Tourstopp der Band in Europa. Ein Festival, das sich kein Metalfan entgehen lassen sollte!
10. Juli bis 16. August 2025
Mag. Roberta Scheifinger
Chefredakteurin und Herausgeberin
Wenn es draußen dunkel ist, wenn man aufsteht, und dunkel ist, wenn man das Büro/die Universität/die Schule verlässt, kann es schon vorkommen, dass sich nicht nur die Temperatur, sondern auch die eigene Laune dem Nullpunkt annähert. Das beste Gegenmittel: Lachen. Erst vor wenigen Wochen wurde erneut der renommierte Österreichische Kabarettpreis verliehen und ist in der Vielfalt des Kabaretts so ein guter Richtungsweiser, welche Programme und Künstler*innen man neben den Altbekannten (Alfred Dorfer, Josef Hader und Konsorten) noch so am Schirm haben sollte. Es wurden diesmal gleich drei Frauen ausgezeichnet, was mich natürlich besonders freut: Den Förderpreis bekam Christina Kiesler für ihr Programm „Nachspielzeit”, in der sie als Fußballerin für Dynama Donau auf der Ersatzbank wartet, eingewechselt zu werden und genug Zeit hat, Gedanken über Patriarchat, Kapitalismus und Klimawandel zu wälzen. Der Hauptpreis ging an Sonja Pikart für „Halb Mensch”, ihr viertes Programm, in dem ebenfalls die Themen Patriarchat und Klimaschutz eine große Rolle spielen. Pikart ist neben Christoph Fritz und Berni Wagner auch Teil des Trios, das für „GHÖST” mit dem Programmpreis ausgezeichnet wurde. Ebenfalls und mit dem Onlinepreis ausgezeichnet wurde Toxische Pommes, die es schafft, wichtige politische und soziale Themen auf humorvolle Art und Weise anzusprechen. Apropos „wichtige politische und soziale Themen”: Mit dem Sonderpreis wurden die „Staatskünstler” Florian Scheuba, Thomas Maurer und Robert Palfrader ausgezeichnet. Wenn Sie also Bedarf haben, wieder einmal zu lachen: Bei oeticket.com werden Sie fündig!
Die aktuelle, 275. Ausgabe unseres Magazins ist die vorerst letzte. Wir melden uns 2025 mit einem Neustart! Gute Unterhaltung wünscht Roberta Scheifinger
Die Gewinnspiele der aktuellen Ausgabe finden Sie auf den Seiten 08–12 und 42–44.
Zu gewinnen gibt es:
• Trooperbeer-Fanpakete und Iron Maiden-Tickets
• ein fettes Merch-Paket von Pull The Plug Patches
• € 50 Webhotels Thermengutscheine
Eine Teilnahme an den Gewinnspielen ist möglich auf oeticket.com/magazine im Beitrag „!ticket Gewinnspiele Dezember 2024“. Hier finden Sie auch Informationen und Teilnahmebedinungen zu unseren Gewinnspielen und Datenschutz. Einsendeschluss ist der 15. Jänner 2025.
André Heller hat sich für sein neues „Wagnis”, wie er es nennt, mit zwei heimischen Koryphäen zusammengetan: Gemeinsam mit Ursula Strauss und Ernst Molden wird ab 14. März an drei bis fünf Tagen in der Woche im ehrwürdigen stadtTheater Walfischgasse zu „Remassuri” (ein altwienerisches Wort für „Wirrwarr”) geladen.
Bei „Remassuri” setzt man unter der musikalischen Leitung von Peter Havlicek und gemeinsam mit den Neuen Wiener Concert Schrammeln, der legendären Pantomimengruppe Mummenschanz, Sänger*innen und Schattenspieler*innen alles daran, eine „faszinierende Reise zur Vielfalt wienerischer Musik” zu unternehmen: Von Schubert über Concertschrammeln zu Dudlern, Johann Strauss und Lehár, von Hermann Leopoldi zu Wienerlied-Klassikern, von Arik Brauer zu Falco und Zeitgenossen.
Dazu Ursula Strauss: „Das Wienerlied, ob alt ob neu, ist Ausdruck der Wiener Seele. Humorvoll, melancholisch, morbid, anklagend, haltlos romantisch und natürlich auch ein ganz ganz klein wenig böse – eine Brücke zur Vergangenheit, zur Zukunft und zueinander.”
Robbie Williams wurde nun zum dritten Mal mit dem Bambi ausgezeichnet, diesmal in der Kategorie „Entertainment”. Bei der Verleihung präsentierte er seinen neuen Song „Forbidden Road”, der Teil des Soundtracks zu seinem Biopic „Better Man” sein wird. Der Film, der am 2. Jänner unter der Regie von Michael Gracey in die Kinos kommt, zeigt das Leben von Williams – dargestellt als CGI-Affe. Am 12. Juli wird Robbie allerdings so wie er leibt und lebt (also ohne Affenkostüm) im Ernst-Happel-Stadion gastieren und garantiert uns schon jetzt eine unvergessliche Sommernacht!
2025 feiern Iron Maiden ihr 50-jähriges Bestehen mit der „Run For Your Lives!”-Tour im Ernst-Happel-Stadion. Der Wiener Edelfan Robert Körner wird wieder dabei sein – wie schon die letzten 30 Jahre quer über den Kontinent.
TEXT: ROBERT FRÖWEIN
Gewisse Dinge im Leben lassen sich nicht rational oder wissenschaftlich fundiert erklären. Warum fahren Fußballfans ihrem Verein Tausende Kilometer weit nach, um an einem Montagabend auswärts in die erwartete Niederlage zu rauschen? Weshalb plant man seinen ganzen Jahresurlaub um die Tourdaten einer Band herum? Weshalb kriegt man einen mittleren Herzinfarkt, wenn man unterwegs gerade kein W-Lan hat, aber dringend Tickets für die nächste Sommertour seiner Lieblingsband kaufen muss? Was die Vernunft nicht zu erklären mag, das erstrahlt eben direkt aus dem Herzen. Ein ausgewiesenes Fantum kann aber auch schöne Blüten treiben und das Leben nachhaltig bereichern. Ein derartiges Erweckungserlebnis hatte der Stammersdorfer Robert Körner im zarten Alter von zwölf Jahren. Sein damaliger Schwager war den Schminkrockern KISS verfallen, kokettierte aber auch mit anderen Bands. Eine davon heißt Iron Maiden, die schon damals größte und wichtigste HeavyMetal-Band aus England.
Das Erweckungserlebnis
„Damals haben wir Kassetten aufgenommen und getauscht. Als ich ins Gymnasium gekommen bin, habe ich einen Typen kennengelernt, der mir
eine Kassette gab. Auf der einen Seite war ,The Number Of The Beast‘, auf der anderen ,Seventh Son Of A Seventh Son’. Da war es um mich geschehen.” Für Körner war der Hörgenuss von Iron Maiden nicht bloß der Anstoß zu einer neuen Lieblingsband, er hat schlichtweg sein Leben verändert – nachhaltig. Der Wiener erlebt das klassische Teenager-Fanleben der 90er-Jahre. Mit dem kargen Taschengeld werden Musikmagazine gekauft, 1995, im Alter von 16 Jahren, folgt in der Wiener Stadthalle das erste Live-Konzert. „Ich habe die Werbung auf den Plakaten gesehen. Damals gab es kein Internet oder einen Ticketalarm.” Aktuell war zu dieser Zeit das in vielen Kreisen wenig geliebte Album „The X Factor“, am Mikrofon stand Blaze Bayley. „Die absolute Hochzeit der Band war in der zweiten Hälfte
Von Pull The Plug Patches verlosen wir ein fettes offiziell lizensiertes Fan-Paket bestehend aus einem Longsleeve, vier kleinen Patches, einem Embroidered Backpatch, einem Rocker Style Logo Patch, zwei Rubber Patches, zwei Embroidered Oversize Patches und zwei Pins zur freien Auswahl unter pulltheplugpatches.com/ collections/iron-maiden.
der 80er-Jahre. Da war ich aber erst zehn Jahre alt und hatte andere Sorgen.“ „The X Factor“ hört Körner auf und ab, während er am PC bei „Doom“ Zombies abschlachtet. Deshalb hat das umstrittene Album bis heute einen besonderen Wert in seinem Leben.
Ein Besuch im Museum
Als uns der leidenschaftliche Rapid-Fan bei sich zu Hause empfängt, fällt uns gleich einmal „das Ladl runter“. Die Wände beim Stiegenaufgang sind tapeziert mit Fotos, unterschriebenen Drum-Fellen und Zeitungsausschnitten über ihn selbst und die Band. In einer beleuchteten Glasvitrine befinden sich besonders wertvolle Stücke, direkt daneben steht der üppige Vinyl- und CD-Schrank, wo sich Platten
eines einzigen Albums in einer respektablen zweistelligen Zahl aneinanderreihen. Die „Piece Of Mind“, erschienen 1983, ist Körners absolutes Lieblingsalbum und steht in Pressungen aus u. a. Spanien, Brasilien und den USA im Regal. Nicht nur seine Freunde und Bekannte nennen den obersten Stock in seinem familiären Daheim ehrfurchtsvoll „Museum“. Ehefrau Tamara und die zwei Kinder kennen den Herrn Papa gar nicht anders. „Meine Frau hat von Anfang an gewusst, worauf sie sich einlässt“, lacht er, „ich habe halt einen gewissen Poscher. Aber bei Fußballfans ist das auch nicht so viel anders.“
Die Staffelübergabe
Die Iron-Maiden-Gene hat er längst familiär weitergegeben. Kurz vor unserem
Treffen kehrte Körner gerade aus Japan zurück. Ein zweiwöchiger Urlaub mit der 18-jährigen Tochter – und natürlich mit Maiden-Konzerten in Tokio, Osaka und Yokohama. „An einem Abend sind wir in Nagoya spazieren gegangen und da begegneten wir Jannik Gers. Natürlich haben wir gleich ein Foto gemacht. In einer 1,5-Millionen-Einwohnerstadt ist uns das passiert – das war ja nicht Mistelbach.“ Zwei Tage später sehen die beiden den Maiden-Gitarristen schon wieder in freier Wildbahn, entscheiden sich aber dafür, nicht um ein weiteres Foto zu fragen. Als treuer Fan will man seinen Helden auch die verdiente Privatsphäre lassen.
Anekdoten für die Ewigkeit
In 29 Jahren Körner-Maiden-Konzert-
Maiden-Superfan Robert Pressungen aus aller Herren Länder, unterschriebene Schlagzeugfelle, ein Bierglas von Dave Murray, Fotos, Poster, Figuren und noch viel mehr: Seine Wohnung gleicht einem Museum, gewidmet den britischen Heavy-Metal-Heroen Iron Maiden.
geschichte haben sich so einige Anekdoten für die Ewigkeit angesammelt. Etwa als Drummer Nicko McBrain beim Signieren von Drum-Fellen erkannte, dass sie ein Nachbau aus Taiwan seien. Oder wie Frontmann Bruce Dickinson Körner und seine Freunde in einem Pub in Stuttgart mit Bierdeckeln bewirft. „Er hat mit uns Kontakt aufgenommen und dann sind wir zusammengesessen. Er hat dann mit seinem kleinen Finger Bierdeckel durchgedrückt. Unglaublich. Das war unvergesslich.“
Ein Dämpfer für die Fans Körner und seine Freunde riefen 2005 eine Website ins Leben und firmierten ab da als inoffizieller österreichischer Maiden-Fanclub. „Auf eigene Kosten, aber ohne Vereinsmeierei“, wie Körner betont, „wir haben uns Mitgliederausweise gebastelt, aber keine Beiträge eingehoben. Der EDV-affine Fan sammelt Daten und Fakten zusammen und erschafft eine Art Online-Enzyklopädie zu Iron Maiden. Die Mitglieder verstreuen sich über die heimischen Landesgrenzen hinaus und das Wachstum scheint unaufhaltsam. Bis im Jahr 2015 der Brief einer Anwaltskanzlei eintrudelt. Man hätte gegen das Namensnennungs- und Urheberrecht verstoßen. Es ging um ein Maiden-Foto von Starfotograf Ross Halfin. 1.250 Euro Entschädigung werden verlangt. Körner zapft das Telefon an, kommt bis zum Maiden-Management durch, aber mehr als die 250 Euro Anwaltskosten lassen sich nicht wegdiskutieren. Die 1.000 Euro Pönale teilen sich die Mitglieder fair auf, dem Fan vergeht aber die Lust, die Webseite in gewohnter Art und Weise weiterzuführen.
„Das war ein ordentlicher Dämpfer. Wir hatten damals ca. 45.000 Scans und Fotos gesammelt. Stell dir vor, jemandem fällt dann ein, uns zu klagen.“ Schweren Herzens wird die Webseite geschlossen, man wechselt in den „rechtsfreien“ Raum auf Facebook und 10 Jahre intensive, leiden-
schaftliche Arbeit waren dahin. An der Liebe zur Band änderte der Vorfall nichts. „Die Musiker können ja nichts dafür. Die Zeit heilt alle Wunden, wie man so schön sagt“, ringt sich Körner ein Lächeln ab, „wir sind jetzt in Österreich ein Kern aus circa 15 Leuten, die sich organisieren, zu Konzerten fahren und intensiv untereinander austauschen.“
Auf der Jagd
In der Sammlerwelt hingegen ist Körner global vernetzt. Nur so ist es ihm möglich, der schier unendlichen Menge an Maiden-Devotionalien immer weitere hinzuzufügen. „Ich kenne Sammler, die können sich alles leisten, aber das macht keinen Spaß. Ich liebe die Jagd und tausche sehr gerne.“ Von seinem Japan-Aufenthalt hat er sich vorausschauend mehrere Shirts mitgenommen, um sie dann gegen andere aus anderen Ländern/von anderen Touren einzutauschen. „Ich kaufe mir auch keine signierten Sachen. Alles, was du bei mir unterschrieben findest, habe ich mir von den Musikern unterzeichnen lassen. Teilweise gibt es auch Fotos davon.“
Warum denn aber genau Iron Maiden und nicht irgendeine andere Band? „Das ist eine gute Frage. ,Piece Of Mind‘ und ,Seventh Son Of A Seventh Son’ haben mich völlig mitgerissen. Iron Maiden machen anspruchsvolle Musik, die trotzdem leicht zu hören ist. Sie kamen zum richtigen Zeitpunkt zu mir – straight in your face!“ Das süchtig machende Sammeln zum bloßen Fantum kam automatisch dazu. „Mit 16 habe ich das erste Mal Geld verdient und bin gleich mal zum Libro, um mir alle Limited-Edition-Picture-CDs zu kaufen. Ich bin grinsend mit zehn Alben rausgegangen und mein ganzes
Geld war weg. In dem Alter hat man noch große Ehrfurcht vor den Eltern, die haben mich natürlich für deppat gehalten, aber für mich war das die Erfüllung.“ Das Sammeln sei früher aber weitaus lustiger gewesen. „Man hat über brasilianische und
japanische Mailorder bestellt. Es war ein richtiges Abenteuer. Das Internet hat der Mystik ein bisschen den Zauber genommen. Ich sammle auch nicht alles. Unterhosen oder Socken von Maiden trage ich nicht. Auch bei den Bieren halte ich mich vornehm zurück.“ Klasse statt Masse ist die Devise. Körner weiß, dass er finanziell nicht mit anderen MaidenSammlern mithalten kann und setzt prinzipiell darauf, ideell wertvolle Stücke zu bekommen.
So hat der Floridsdorfer etwa ein Schweißband von Drummer Nicko McBrain, seinem dezidierten Lieblingsmusiker der Band, gefangen. In Belgrad hat ihm der 72-Jährige einen Drumstick gereicht. „Den zweiten hat er ins Publikum geschmissen. Da gibt es ein YouTube-Video davon – das ist so, wie wenn du einen Stein in die Donau schmeißt.“ Einmal verschwand ganz zufällig ein Bierglas von Dave Murray in seiner Tasche. Im Laufe seines Lebens hat Körner bislang 57 Maiden-Konzerte gesehen und dabei nicht nur Japan, sondern auch ganz Europa bereist. 2025, wenn die „Run For Your Lives!“-Jubiläumstour auch ins Wiener Happel-Stadion kommt, wird der Frühsommer für ihn wieder ganz im Zeichen der eisernen Jungfrauen stehen. Die Karten für Gigs in Budapest, Prag, Madrid, Lissabon und Helsinki liegen schon ausgedruckt im „Museum“. „In Helsinki verbinden wir das gleich mit einem Familienurlaub“ freut sich Körner, der nur beim Sohnemann noch etwas Nachholbedarf sieht, „er ist momentan voll in der Hip-Hop-Schiene, aber das kann sich ja noch ändern.“
Die leidenschaftlichsten Maiden-Fans hat der 46-Jährige bislang in Italien erlebt. „Wenn du da vorne stehst, dann bebt die ganze Erde. Aber alles, was südlich von Österreich liegt, ist wesentlich enthusiastischer.“ Mit den Jahren wird auch die Konzertfrequenz immer größer, was schlichtweg daran liegt, dass auch Me-
tal-Götter wie Iron Maiden ein biologisches Ablaufdatum haben.
Ein würdiges Ende
„Wir reden in unserer Community natürlich viel darüber. Nicko ist mit 72 Drummer und hatte einen Schlaganfall.
Bruce Dickinson hat Krebs überstanden. Mir ist bewusst, dass die Band nicht mehr ewig so touren kann, deshalb versuche ich seit einiger Zeit auch mehr mitzunehmen als früher. Wenn man die Reisen und das Merchandise mitrechnet, ist das natürlich ein ziemlicher Kontoknacker.“ Wie alle Fans hofft Körner vor allem auf ein würdiges Ende, sollte es einmal dazu kommen.
„Nicht so wie bei KISS, wo Paul Stanley schon seit Jahren nicht mehr singen kann und sie trotzdem immer weitermachten.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ In der persönlichen Sympathierangliste will Körner nach Liebling McBrain nicht werten, er weiß aber, dass Dickinson das distanzierteste Bandmitglied ist. „Er mag die Fans, aber
Wir verlosen drei TrooperFanpackages und 2x2 Tickets für
siehe Seite 6.
wenn es nach ihm ginge, würde er sich am liebsten auf die Bühne beamen, singen und wieder wegbeamen. Er ist eher zurückhaltend und mag das Bad in der Menge nicht gerne.“
Körner ist trotz seiner überbordenden Leidenschaft bewusst, dass Iron Maiden auch nur Menschen wie du und ich sind. „Am Ende des Tages sind sie ein großes Unternehmen. Sechs Leute stehen auf der Bühne und machen zwei Stunden pro Tag ihre Arbeit. Rund 150 Per sonen sind angestellt, um das Drum herum in die Wege zu leiten.“ Die Konzert- und Sammelwut wird Kör ner noch weiter begleiten, auch wenn in seinem heiligen Me tal-Stockwerk kaum noch ein Quadratzentimeter Raum für Merchandise ist. Was hier schon steht, kann sich sehen lassen: eine Board-Menükarte aus der „Ed Force One“, die Dick inson jahrelang selbst von Ort zu Ort flog. Ein mit Schreib maschine verfasstes Organi
sationstourbuch für die „Seventh Tour Of A Seventh Tour“ 1988 inklusive Eintrag für das Konzert in der Innsbrucker Olympiahalle. Teufelshörnchen von der „Eddie Rips Up The World“-Tour 2005. Ein originales Tourbuch der „Killers“-Tour 1981 und noch vieles, vieles mehr. Für Körner ist Iron Maiden keine Leidenschaft, die Leiden schafft. Auch wenn man dafür viele Opfer im Leben bringen muss. Und wer weiß, vielleicht steigert sich seine Konzertbilanz sogar noch in den dreistelligen Bereich – Iron Maiden selbst stehen schließlich noch immer voll im Saft.
Iron Maiden gastieren am 17. Juli im Zuge ihrer „Run For Your Lives!”-Tour im Ernst-Happel-
Egal, ob als hinterlistiger, pointierter Anrufer, Parodist oder Stand-up-Comedian: Gernot Kulis sorgt seit bald 25 Jahren für erfrischende Lacher. In seinem neuen Bühnen-Programm „Ich kann nicht anders“ dreht sich alles um die Familie, Freundschaft, arrogante
Saugroboter und andere KITyrannen.
TEXT: HANNES KROPIK, STEFAN BAUMGARTNER
Seinen Traum von der Fußballer-Karriere konnte sich Gernot Kulis nicht erfüllen, obwohl er unter dem legendären Coach Ivica Osim in der Kampfmannschaft des SK Sturm Graz mittrainieren durfte. Dafür zählt der ehemalige Regionalliga-Kicker seit fast 25 Jahren zur Champions League der heimischen Kabarettszene. „Ich kann nicht anders“, das im Februar in Wien Premiere feiern wird, verspricht, das persönlichste Programm des 48-jährigen Kärntners zu werden.
Dein neues Programm heißt „Ich kann nicht anders“ – ein Satz, der treuen Fans bekannt sein dürfte ... Ja, das ist ein Spruch, den ich schon in vergangenen Programmen immer wieder verwendet habe. „Ich kann nicht anders“ bedeutet für mich, dorthin zu gehen, wo etwas los ist, dorthin zu gehen, wo es weh tut. Ich bin ja nicht nur ein Beobachter, der aus der sicheren Distanz kommentiert, sondern wirke in den Geschichten, die ich auf der Bühne erzähle, selbst als Protagonist mit.
Worum geht es in diesen Geschichten? Das neue Programm spiegelt meine Überforderung zwischen den großen globalen Themen und dem Alltag wider. Denn einerseits will ich – wie so viele andere Menschen auch – die Welt retten. Andererseits muss ich schauen, dass mein Sohn seine Handschuhe nicht vergisst, wenn er in die Schule geht. Als Kabarettist kann ich aber zumindest versuchen, mich auf die lustigen Aspekte dieser Diskrepanz zu konzentrieren.
Wie gelingt dir das? Indem ich mir die Zeit gönne, gewisse Geschehnisse mit etwas Abstand neu zu betrachten. Zum Beispiel meine Probleme mit all den KI-gesteuerten Haushaltsgeräten. Das fängt schon damit an, dass man seinem Staubsauger einen Namen geben muss.
Wie hast du deinen Staubsauger getauft? Saugustin (lacht). Je mehr ich mich mit ihm beschäftige, umso mehr Eigenleben entwickelt er aus meiner Sicht. Wenn er nicht richtig saugt, den-
ke ich mir: Ist er vielleicht arrogant geworden, weil ich ihm über seine App eine zu gute Bewertung gegeben habe? Neulich stehe ich im Supermarkt an der Kassa und bekomme eine Nachricht aufs Handy: „Saugustin befindet sich in einer misslichen Lage“ – und ich fange an, mir Sorgen zu machen wie über ein echtes Familienmitglied.
Lassen wir die KI, die Künstliche Intelligenz, zu nah an uns heran? Mir persönlich ist ja eine andere KI, die Kulis-Intelligenz, viel lieber, die kommt in jedem meiner Gags vor. Aber, ja, die Frage ist: Wie weit geht man mit der KI? Wollen wir, dass alles in unserem Leben von einer KI gesteuert wird? Und warum lasse ich mich von der Badezimmerwaage tyrannisieren?
Das lässt du zu? Naja, sie ist schon sehr streng und lamperlt herum, wenn ich ein Kilo über mein Normalgewicht gerate. Aber natürlich ist auch das wieder ein Anlass für mich, eine Pointe zu finden ...
Wie wird sich die KI auf deinen Beruf als Comedian auswirken? Hat die KI Humor? Ich habe keine Angst davor, dass mich die KI ersetzt. Aber ich glaube schon, dass es in Zukunft Unterhaltungsformate geben wird, in denen diese Technik eine große Rolle spielt.
Zum Beispiel Stimmimitation – eine deiner großen Stärken. Es stimmt,
„Stell dir vor, mein Staubsauger hat jetzt künstliche Intelligenz und denkt, er ist Pep Guardiola! Kaum drück ich den Startknopf, analysiert er den Bodenbelag wie ein Taktikbrett, legt sich eine perfekte Reinigungsstrategie zurecht und … was macht er? Saugt nur noch den linken Flügel, weil er meint, der Rest des Raums sei abseits! Und während ich danebensteh’, krieg ich noch ein Update: ‘Staubsauger hat sich in den Standby-Modus verabschiedet, weil das Spiel gelaufen ist.’ Super, als nächstes fordert er noch Prämien für jeden Quadratmeter ...”
Wir haben die ChatGPT gebeten: Stell dir vor, du bist Gernot Kulis und sollst uns eine Pointe erzählen, in dem die Themen Künstliche Intelligenz, Staubsauger und Fußball vorkommen. Wir sehen: Gernot Kulis muss sich nicht davor fürchten, dass ihm die Künstliche Intelligenz den Beruf streitig macht.
Gernot Kulis , geboren 1976 in Sankt Paul im Lavanttal in Kärnten machte nach der Mature seine ersten Radio-Erfahrungen bei Antenne Steiermark, 1999 wechselte er zu Ö3. Dort machte er sich mit dem Professor Kaiser und als Ö3 Callboy einen Namen. Auf der Bühne debütierte Kulis 2011 mit „Kulisionen”, 2017 folgte „Herkulis”, 2021 sein „Best Of 20 Jahre Ö3 Callboy”. 2025 feiert er mit seinem neuen Programm „Ich kann nicht anders” Premiere.
genuss genussschenken! schenken!
FRIENDS
2. Juli 2025 Stift Göttweig
5. Juli 2025 Kitzbühel
KARTEN: oeticket.com
Computer können Stimmen mittlerweile so gut imitieren, dass sie von menschlichen Stimmen kaum mehr zu unterscheiden sind. Der große Vorteil von uns Menschen ist und bleibt aber, dass wir einen eigenständigen Humor haben und der einer Maschine gekünstelt, also nicht originär und damit nicht echt, ist. Allerdings geht die Entwicklung auf allen Gebieten rasend schnell; letztens habe ich einen Fußball-Roboter gesehen, der die gleichen Tricks draufhat wie ein Premier-League-Kicker. Vielleicht müssen wir uns doch auf eine Kabarett-Intelligenz einstellen – und vielleicht müssen wir uns noch besser fokussieren, um immer dieser künstlichen Konkurrenz einen Schritt vorauszubleiben.
Neben der Bühne bist du mit deinem „Professor Kaiser“ und dem Ö3-Callboy über das Medium Radio berühmt geworden. Wie stehst du zu neueren Plattformen wie Instagram oder TikTok? Es ist schön und lässig, dass es neue Unterhaltungsplattformen gibt. Es ist zwar etwas anderes, ob du als Kabarettist ein Publikum zwei Stunden lang in deinen Bann ziehst, oder ob du einen kurzen Sketch filmst. Trotzdem funktionieren die Schmähs da wie dort nach dem gleichen Prinzip.
Nach welchem? Ich bin ja mit dem grenzgenialen Humor von Monty Python aufgewachsen. Deshalb war es eine wunderschöne Erfahrung, als ich 2019 bei Michael Niavarani im GLOBE mit John Cleese auf der Bühne stehen durfte und von ihm eine Torte ins Gesicht geschmiert bekommen habe. Und an diesem Abend hat John Cleese auch erzählt, dass Comedy immer der gleichen Dramaturgie folgt – unabhängig vom Medium oder der Länge der Nummer: Du brauchst eine Geschichte, eine überraschende Wendung und eine Pointe.
Du bist aber auch für deine Improvisationen bekannt. Zugegeben: In manchen Passagen meiner Programme provoziere ich das geradezu. Gerade Standup ist eine Frage der Rhythmik: In manchen Passagen ist mein Erzähltempo so hoch, dass Zwischenrufer praktisch keine Chance haben. An anderen Stellen nehme ich das Tempo aber bewusst heraus und schaue, was passiert. Ich bin aber auf jeden Fall die ganze Zeit hochkonzentriert. Ich bekomme genau mit, was im Zuschauerraum passiert.
In jüngerer Vergangenheit hast du Karl Nehammer gern als „Karl Schmähhammer“ parodiert. Wirst du in „Ich kann nicht anders“ wieder spontan auf tagespolitische Ereignisse eingehen? Politik kommt, wenn Bedarf ist, genauso satirisch vor wie die vielen anderen neuen Themen, mit denen wir Menschen uns täglich auseinandersetzen. Aber hier gilt bei mir: Weniger ist oft mehr. Wer zu mir kommt, kann auf alle Fälle zwei Stunden lang abschalten und durchlachen. Ich kann nicht anders.
n Am 11. Februar premiert Gernot Kulis’ neues Programm „Ich kann nicht anders” in der Kulisse, es folgen Termine in Wien und den Bundesländern. Eine besondere Empfehlung: Das Kabarett-Festival Intermezzo vom 1. bis 12. Juli in der Wiener Staatsoper, neben Kulis gastieren auch Andreas Vitásek, Klaus Eckel, Toxische Pommes, Alfred Dorfer u. a. Vor der Premiere des neuen Programms spielt er noch „Herkulis” Mitte Jänner zweimal in der Kulisse, „Herkulis 2.0” bereits Ende Dezember im Orpheum Wien, Konzerthaus Klagenfurt und Danubium Tulln. Ende Jänner erzählt Gernot Kulis im Wiener Stadtsaal über die besten Ö3-Callboy-Anrufe, Insider-Storys, prominente Komplizen, Pannen und noch nie Gehörtes. Highlights mit hoher Pointendichte sind garantiert.
Bald gastiert die Ausstellung „Königreich der Dinosaurier“ in Wien. Wir baten eine Expertin des Naturhistorischen Museums Wien zum Gespräch über die ewige Faszination dieser Urtiere, welche Dinos es in Österreich gab, über „Jurassic Park“ – und wieso wir nach wie vor von (lebenden!) Dinosaurier umgeben sind. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
Ob auf der großen Leinwand, in Videospielen, als Actionfiguren oder in Form von Ausstellungen: Dinosaurier haben nach wie vor nichts von ihrem Glanz und ihrer Faszination verloren – und das, obwohl sie schon einige Milliarden Jährchen auf dem geschuppten und gefiederten Buckel haben. Mit „Königreich der Dinosaurier“ kommt die bis dato größte und spektakulärste Dino-Ausstellung endlich auch nach Wien: Von 21. Dezember bis 12.
Jänner lädt die Wiener Marx Halle zu einer Reise in die Urzeit ein, als der Organismus Mensch nicht mehr war als ein Gedankenspiel Gottes und stattdessen gigantische, aber auch niedlich-kleine Lebewesen die Erde bevölkerten. „Königreich der Dinosaurier“ ist für alle Altersgruppen unterhaltsam als auch lehrreich zugleich.
Zur Einstimmung baten wir eine Dinosaurier-Expertin zum Gespräch – und fanden sie in Dr. Ursula Göhlich vom Naturhistorischen Museum Wien.
Wie erklären Sie sich die ungebrochene Faszination für Dinosaurier? Viele Menschen fasziniert wohl der Gedanke, dass es Tiere gegeben hat, die über viele Milliarden Jahre hinweg die Erde bevölkert haben und „plötzlich“ verschwunden sind. In der Pop-
kultur werden Dinosaurier oft als gefährliche Raubtiere dargestellt, was wahrscheinlich ebenso eine gewisse Anziehung ausmacht –und die Erleichterung in einem fühlen lässt, dass man mit diesen Tieren nicht gleichzeitig lebt. Interessant ist auch, dass es sehr viele verschiedene Dinosaurier-Arten gegeben hat. Zudem basieren viele mythische Drachen-Geschichten auf Dinosaurier. Vielleicht ist auch der Gedanke, wie die Welt vor der Menschheit ausgesehen hat, für viele Menschen faszinierend.
Welche sind die größten Mythen über Dinos, die sich am hartnäckigsten halten? Viele Leute haben gigantische Tiere im Kopf, wenn sie an Dinosaurier denken. Es gab aber auch viele mittelgroße und viele sehr kleine Arten. Besonders in Kinderbüchern werden zweibeinige fleischfressende Dinosaurier zudem immer noch mit einer aufrechten Haltung dargestellt. Schon seit langem weiß die Forschung aber, dass die meisten eine eher horizontale Körperhaltung hatten, der Kopf war nach vorne gebeugt, der Schwanz ging nach hinten gerade raus und lag nicht am Boden auf. Auch bei den Langhals-Dinosauriern war der Schwanz stets in der Höhe, niemals am Boden. Sehr wichtig ist auch, dass der Begriff „Dinosaurier“ oft falsch ver-
wendet wird. Dinosaurier waren Landtiere. Es gab zwar Flugsaurier oder Fischsaurier, die mehr oder minder zeitgleich lebten, aber diese waren keine Dinosaurier. „Saurier“ ist nichts weiter als ein alter Begriff für „Echse“. Und Echsen sind nichts anderes als Reptilien. Flugsaurier beispielsweise waren also Reptilien. Es braucht ganz spezielle anatomische Merkmale, damit ein Reptil ein Dinosaurier ist.
Wie viele verschiedene Dinosaurier-Arten gab es? Aktuell kennen wir zwischen 700 und 900 Arten, wobei es natürlich viel mehr Arten gab, die wir nur noch nicht entdeckt haben. Jedes Jahr werden zwischen 10 und 20 neue Dinosaurierarten beschrieben. Es ist übrigens ganz normal, dass in der Forschung wissenschaftlich beschriebene Arten und Artnamen wieder für ungültig erklärt werden können, weil sich der Forschungsund Wissensstand ständig weiterentwickelt.
Seitdem es Menschen gibt, kommen immer wieder neue Lebensarten dazu und sterben wieder aus. War das bei den Dinosauriern auch so? Natürlich. Jede Dinosaurierart hat nur zu einer bestimmten Zeit während des Erdmittelalters gelebt, zum Beispiel in der späten Trias-Zeit. Manche von ihnen waren
relativ kurzlebig, haben also nur ein paar wenige Millionen Jahre gelebt. Es gibt keine einzige Dinosaurierart, die während der gesamten Zeit der Dinosaurier gelebt hat. Auch das wird in der Popkultur manchmal falsch vermittelt.
Wie lange gab es Dinosaurier eigentlich?
Die frühesten bekannten Dinosaurier, die man kennt, stammen aus der sogenannten Zeit der späten Trias. Das war ungefähr vor 235 bis 240 Millionen Jahren. Die letzten von uns als klassische Dinosaurier bezeichneten Tiere starben vor 66 Millionen Jahren aus. Das heißt, Dinosaurier haben insgesamt circa 175 Millionen Jahre lang gelebt. Das ist eine irrsinnig lange Zeit. Dagegen ist unsere Menschheitsgeschichte ein Wimpernschlag.
Welche weiteren Aspekte über Dinosaurier sind viel zu wenig bekannt? Dinosaurierfossilien wurden tatsächlich auf der
ganzen Welt gefunden, auf allen Kontinenten, sogar in Grönland und in der Antarktis. Es gibt Funde aus über 50 Ländern weltweit. Ein zweiter Aspekt, den viele nicht wissen: Dinosaurier sind eigentlich gar nicht ausgestorben.
Wie bitte?! Wenn wir vom Aussterben der Dinosaurier sprechen, meinen wir die Giganten, die klassischen Dinosaurier. Es gibt aber tatsächlich eine Gruppe von Dinosauriern, die überlebt hat – und das sind die Vögel. Alle heute lebenden Vögel sind eine Untergruppe der Dinosaurier. Also die
Vögel haben sich nicht nur aus den Dinosauriern entwickelt, sondern wissenschaftlich gesehen sind Vögel Dinosaurier.
Welche anderen Lebewesen haben gleichzeitig mit den Dinosauriern gelebt? Ganz, ganz, ganz viele Tiere. Wie erwähnt gab es Fischsaurier, Flugsaurier, etc. Im Wasser lebten Haie und Knochenfische sowie Schnecken, Muscheln, Krebse und Seeigel. An Land gab es zudem Krokodile, Schild-
Königreich der Dinosaurier
Bei der Ausstellung in der Marx Halle tauchen Sie mit über 50 Giganten der Urzeit auf 8.000 m² ein in die faszinierende Welt vor Millionen von Jahren: Wir bestaunen hier mit dem furchteinflößenden Spinosaurus den gefährlichsten Raubsaurier aller Zeiten, aber begegnen natürlich auch dem legendären Tyrannosaurus rex und auch den imposanten Diplodocus. Nachwuchs-Archäologen üben sich in einer Ausgrabungsstätte im Freilegen von Dinoknochen, fahren einige Runden mit der Dino-Eisenbahn, vergnügen sich in der interaktiven Playzone, streicheln Baby-Dinos und können sogar auf Dinosauriern reiten.
kröten, Schlangen und Eidechsen. Aber auch Insekten und Schnecken. Ab Mitte des Erdmittelalters gab es auch bereits richtige Säugetiere, auch wenn diese noch eher klein waren.
Welche Dinosaurier haben im Gebiet des heutigen Österreichs gelebt? Bei uns gibt es nur ganz wenige vereinzelte Funde. Es wurde bis dato noch kein Dinosaurier-Skelett in Österreich gefunden. Der Grund dafür ist, dass zur Zeit des Erdmittelalters weite Teile Europas, auch die Region die heute Österreich bildet, von einem flachen Meer bedeckt war. Dinosaurier sind aber keine Meerestiere. In Muthmannsdorf in Niederösterreich wurden im 19. Jahrhundert in einem Kohlebergwerk Einzelknochen eines Dinosauriers gefunden, des „Struthiosaurus austriacus “. Dieser Vierbeiner war circa drei Meter lang, ein Pflanzenfresser und gehörte der Gruppe der Ankylosaurier an. Außerdem wurden bei Hieflau in der Steiermark ganz kleine Zähnchen gefunden, die Raubdinosauriern zugeordnet werden.
Der berühmteste Dinosaurier ist aber nach wie vor der Tyrannosaurus rex. Wieso? Das ist historisch begründet. Der „T-rex“ war der erste Raubdinosaurier, den man als fast vollständiges Skelett gefunden hat – und zwar bereits im 19. Jahrhundert. Obendrein war es das erste Raubdino-Skelett, das man in einem Museum ausstellte. Ein weiterer Grund mag sein, dass der „T. rex“ einer der am besten erforschte Dinosaurier ist, weil man ganze 30 recht gut erhaltene Skelette kennt. Skelettfunde bei Dinosauriern sind eigentlich sehr selten, meistens findet man „nur“ Einzelteile. Und dann ist der Tyrannosaurus rex auch noch einer der größten Dinos. Er hat einen überaus wuchtigen Schädel, schaut sehr gefährlich aus. Umso skurriler sind seine kurzen Ärmchen, die irgendwie nicht zum restlichen Körper passen.
Welche Fragen über Dinosaurier sind immer noch offen? Wir sind auf einem guten
Weg, was die Dinosaurier-Forschung betrifft. Wir sind nahe an der Wahrheit dran, lernen immer dazu. Dinosaurier hatten, wie auch heutige Reptilien eine Haut mit Schuppen – was wir aber unter anderem immer noch nicht wissen, ist, welche Farbe die Dinosaurier hatten. Daran forscht man gerade. Wir wissen allerdings auch, dass ganz viele Raubdinosaurier-Arten, auch ein paar wenige Pflanzenfresserarten, daunige Federn hatten – ob am gesamten Körper oder nur in bestimmten Lebensphasen, ist aber noch nicht bekannt. Erforscht ist jedoch, dass die Federn ursprünglich nicht zum Fliegen gedacht waren. Vielleicht waren sie für die Regulation von Körpertemperaturen zuständig, fürs Imponiergehabe, zur gegenseitigen Erkennung oder zur Tarnung. Eine weitere offene Frage ist, welche Geräusche Dinosaurier von sich gegeben haben. So wie im Film „Jurassic Park“ haben sie wahrscheinlich nicht geklungen! Vielleicht haben sie gar nicht gebrüllt, sondern gepfaucht? Gepfiffen? Es gibt aktuell keine Möglichkeit, dies zu untersuchen.
Apropos „Jurassic Park“: Was ist Ihre Meinung als Expertin zur Filmreihe? Beeindruckend ist, wie Steven Spielberg das Bild der Dinosaurier in unseren Köpfen geprägt hat. Ich halte den ersten Film nach wie vor für grandios. Das Team hat hier mit einem tollen US-Paläontologen, den ich auch persönlich kenne, zusammengearbeitet und man ist tatsächlich nahe an der Wahrheit dran, was die Anatomie und Bewegungen der Tiere betrifft – zumindest ausgehend vom damaligen Wissensstand, 1993. In den kommenden Filmen hat man es nicht mehr ganz so genau mit der korrekten Darstellung genommen. Zum Beispiel wurden sehr lange keine Dinosaurier mit Federn gezeigt, obwohl man darüber damals eigentlich schon Bescheid wusste. Hier wurde bewusst der Dramaturgie den Vorrang gegeben. Zudem ist natürlich klar, dass all diese Dinos, die man in dem Park sieht, nicht zugleich gelebt haben. Man hat hier eine Art Best-Of aller
Dinosaurier hergenommen. Und auch gepinselt wird bei Skelett-Ausgrabungen nur sehr selten, da kommt schon eher mal die Hacke oder der Presslufthammer zum Einsatz (lacht)!
Wäre ein echter Jurassic Park tatsächlich umsetzbar? Ganz klar: nein. Wir kennen keine DNA von Dinosauriern. Auch, dass man aus fossilen Mücken, die das Blut aussaugten, DNA gewinnt, funktioniert so nicht. Die einzige DNA, die wir haben, ist von heutigen Vögeln, aber da sind wir weit von der Anatomie der Dinosauriern entfernt. Rein theoretisch, wenn man irgendwann vielleicht eine DNA künstlich herstellen könnte, müsste man diese aber irgendwie in Form von einer Eizelle reproduzieren. Man bräuchte also ein Tier, das ein Ei austrägt. „Jurassic Park“ ist also reine Fiktion.
Wie führte der berühmte Asteroiden-Einschlag zum Aussterben der Dinosaurier? Man weiß mittlerweile, dass der Asteroid in der heutigen Karibik und der heutigen mexikanischen Halbinsel Yucatán eingeschlagen hat. Dort ist immer noch ein Krater erhalten. Man darf es sich aber bitte nicht so vorstellen, dass dieser Meteorit eingeschlagen hat und alle Dinosaurier weltweit gleichzeitig tot umgefallen sind. Vielmehr hat dieses Ereignis eine Kettenreaktion ausgelöst, die über Jahre eine globale Wirkung hatte. Es kam nach der ersten Explosion, die unzählige Partikel in die Atmosphäre schleuderte, zu einer Druckwelle, zu Erdbeben, zu Waldbränden, zu Tsunamis, etcetera. Ein gravierender Faunen- und Florenwechsel war die Folge, viele Pflanzen gingen ein. Danach starben die Pflanzenfresser, danach die Fleischfresser. Parallel zum Asteroiden-Einschlag gab es in Asien starken Vulkanismus, der zusätzlich giftige Gase und Asche in die Atmosphäre geschleudert hat.
n Die Ausstellung über das Königreich der Dinosaurier gastiert zwischen 21. Dezember und 12. Jänner in der Marx Halle.
Mit dem Big-Air-Bewerb im Klagenfurter Stadion wird Anfang 2025 ein neues Highlight im heimischen Sport- und Entertainmentbereich erwachsen. Die Kärntner Snowboard-Legende Anna Gasser ist mit dabei und voll des Lobes über das mutige Projekt. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
Es gehört zum Gebot der Zeit, dass Veranstaltungen weit über sich hinauswachsen müssen. Man muss neue Märkte erschließen, bestehende Zuseher bei Laune halten, potenzielle anlocken und zunehmend vernetzter denken. Europäische Fußballgroßklubs halten Trainingscamps und Freundschaftsspiele in den USA und dem arabischen Raum ab, der Tenniszirkus breitet
sich das ganze Jahr über global aus und selbst im geografisch etwas limitierten Skisport gibt es zunehmend Ideen, mithilfe von technischen Behelfsmitteln oder eigens dafür konstruierten Hallen in Sphären vorzudringen, die mit dem eigentlichen Sport bislang nur ein romantisches Hirngespinst verbanden. Die Verzahnung von Wettbewerb und Unterhaltung stößt zuweilen auf (berechtigte) Kritik, sie birgt aber auch Möglichkeiten, nicht in fade Redundanz zu verfallen oder sich ständig im Kreis zu drehen.
Jetzt versuchen drei junge Herren aus Kärnten mithilfe des ÖSV zum Jahreswechsel eine unterhal -
tungssportliche Revolution zu starten. Im Klagenfurter Wörthersee-Stadion wird erstmals ein Big-Air-SnowboardSpektakel über die Bühne gehen und als neues Mammutprojekt für Aufsehen sorgen. Patrick Riepl, Thomas Morgenfurt und Pierre Fieger wollen mit ihrer Agentur Limited Events die Kärntner Bäume in den Himmel wachsen sehen. Dass sich Bäume im Klagenfurter Stadion gut machen, hat man vor einiger Zeit schon bei einem Kunstprojekt gesehen – jetzt sollen herausragende Schanzen und ein fulminantes Show-Rahmenprogramm für Furore sorgen. Rund 120 Athleten aus aller Herren Länder werden Klagenfurt Anfang Jänner zum Zentrum der Wintersportwelt machen. An der Spitze steht die Villacherin Anna Gasser, die zu den besten Snowboarderinnen der Welt zählt und in ihrer Paradedisziplin Big Air unter anderem zwei Weltmeistertitel und zwei Olympiasiege für sich verbuchen kann. „Für mich hat das Event in Klagenfurt einen immens hohen Stellenwert,
weil es quasi vor meiner Haustür stattfindet“, freut sie sich im Gespräch, „die Rahmenbedingungen schauen wirklich gut aus und es wird eine superspektakuläre Show mit einer richtig guten Stimmung werden.“ Der Heimvorteil bringt für die 33-Jährige gleichermaßen Vorfreude wie Nervosität mit sich. „Man ist schon extranervös, weil man niemanden enttäuschen und zeigen will, was man alles kann. Ich war früher auch am Kreischberg und bei den österreichischen Bewerben am unsichersten. Jetzt ist das halt in Klagenfurt der Fall. Wenn die Leute einen anfeuern und jubeln, hilft das aber ungemein. Im Endeffekt bin ich daheim immer besser gefahren, weil mich die Zuschauer besonders moti-
viert haben.“ Übrigens: Das Big-AirEvent am steirischen Kreischberg findet nur wenige Tage nach Klagenfurt statt, was ein weiteres, untrügliches Zeichen dafür ist, dass Österreich im innovativen Wintersport-Veranstaltungssektor längst an der globalen Spitze angekommen ist.
Ein besonderes Adrenalin-Schmankerl ist, dass die Big-Air-Schanze sogar über das Stadion hinausreichen soll, was auch geübten Athletinnen wie Gasser besonderen Respekt abringt. „Eine gewisse Herausforderung grüßt einen immer. Eine solche künstlich konstruierte Schanze ist viel schwerer zu bewältigen. Alles ist viel schmäler und viel steiler, weil es dann bei den Sprüngen dementsprechend spektakulärer aussieht. Der Schwierigkeitsgrad ist auf solchen Schanzen höher als bei den natürlichen auf den Bergen, wo die Natur die Unterlage vorgibt.“ Rund 45 Meter hoch soll die Rampe sein, was etwa die fulminante Bühne
der deutschen Band Rammstein noch einmal um ein Drittel überragen wird. Für die „Königsdisziplin“ Big Air ist diese umgesetzte Vision viel wert. „So eine Rampe darfst du nur herunterfahren, wenn du dir sicher bist, dass du drüberwillst“, gibt uns Gasser Einblicke in ihre Profession, „man braucht viel Selbstvertrauen und das kriegt man über Routine. Viele Sprünge, viele Wiederholungen. Ich muss mich im Training gar nicht mehr an den schwersten Tricks versuchen, denn wenn ich so viel Selbstvertrauen habe, dass ich weiß, was ich kann, dann traue ich mir sowieso alles zu.“
Die jungen Wilden
Mit 33 Jahren, neun Big-Air-Weltcupsiegen und drei Auszeichnungen zu „Österreichs Sportlerin des Jahres“ zählt Gasser im Snowboard-Sport längst zu den routinierten Athletinnen.
Das verändert naturgemäß den Zugang zum Wettbewerb. „Die jungen Wilden haben sich nicht so oft verletzt wie ich und haben wesentlich weniger erlebt. Das macht schon einen großen Unterschied. Ich habe aber aus jeder Verletzung etwas Wichtiges für mich mitnehmen können. Ich gehöre vielleicht nicht mehr zu den angesprochenen jungen Wilden, aber ich kann aus meiner Erfahrung enorm viel herausziehen, das wichtig ist.“ Den Kopf während der Competition auszuschalten, sei übrigens weniger klug. „Es wird eher dann gefährlich, wenn ich unvorbereitet oder unkonzentriert an die Sache herangehe. Dann gehe ich oft ein zu hohes Risiko ein. Ich achte darauf, Risiken zu minimieren und kalkuliert auf die Piste zu gehen.“ Dass es vermehrt Snowboard-Nachwuchs aus Österreich gibt, freut Gasser jedoch. „Ich war fast meine ganze Karriere lang die einzige Österreicherin, die in Bewerben am Start war. Jetzt kommen drei, vier Athletinnen nach, von denen wir noch viel hören werden. Ich hoffe natürlich, dass ich mit all dem, was ich über die letzten zehn Jahre gelernt habe, etwas weitergeben kann. Ich stehe gerne als Helferin oder Mentorin bereit und freue mich, dass wir mittlerweile zu einem richtigen Team mutiert sind.“ Ein Team, bei dem der Wettbewerb noch im Vordergrund steht. „Schlagen brauchen sie mich noch nicht“, fügt sie verschmitzt an, „während der Events will ich ihnen schon noch zeigen, wie es geht.“ So wie sie junge Sportlerinnen an Snowboard heranführt, will sie es auch mit Zusehern machen. Ein Event wie das Klagenfurter Big Air kommt da genau recht.
Partystimmung
Neben der fulminanten Rampe und dem besonderen Setting ist es das kul-
turelle Programm, das für Partystimmung sorgt. Als Live-Acts werden Culcha Candela, Finch, Bonez MC und DJ-Legende Gabry Ponte die 40.000 prognostizierten Gäste mit Beats und Hits unterhalten.
„Ich finde die Verzahnung von Sport und Unterhaltung großartig, weil man damit auch Leute ins Stadion bekommt, die sich für Snowboard allein vielleicht nicht so interessieren würden“, analysiert die Villacherin, „es ist ja nicht nur ein Sport, sondern eigentlich ein Lifestyle. Das Air & Style hat schon vor Jahrzehnten gezeigt, dass Österreich in solchen Bereichen sehr innovativ sein kann. Mit einer Veranstaltung wie dem Big Air in Klagenfurt kann man eine neue, junge Generation anziehen und einiges ins Rollen bringen.“
Neben der großen Begeisterung, die Gasser als „inoffizielle Schirmherrin“
für das Top-Event aufbringt, findet sie nur bei den musikalischen Acts nicht so ganz rein. „Was das angeht, bin ich definitiv ein bisschen ältere Generation“, lacht sie, „ich finde, dass Snowboarden und Hip-Hop sehr gut zusammenpassen. Travis Scott oder Drake könnte ich mir zukünftig gut auf so einer Bühne vorstellen, aber das sprengt wahrscheinlich den budgetären Rahmen.“ Doch wie man anhand der umgesetzten Vision der drei jungen Kärntner lernt: Groß zu denken schadet nicht.
n Der FIS Freeski & Snowboard Big Air
Weltcup Klagenfurt geht am 4. und 5. Jänner im Wörthersee Stadion über die Bühne. Neben der Schanzen-Action wird auch für ein Live-Programm gesorgt: Mit dabei sind Finch, Gabry Ponte, Bonez MC (DJ Set) und Culcha Candela.
Anna Gasser, geboren 1991 in Villach, ist eine Snowboarderin, die in den Disziplinen Slopestyle und Big Air startet. Sie ist vierfache Gewinnerin der X-Games (Slopestyle 2017, Big Air 2018, Big Air 2019, Big Air 2020) sowie zweifache Weltmeisterin im Big Air 2017/2023 und zweifache Olympiasiegerin 2018/2022 im Big Air.
Die „Glow-N-Fire“-Show der Hot Wheels Monster Trucks verspricht feurige Motorsport-Action. Am Steuer des legendären Bigfoot beweist Rebecca Schnell, dass sich aber selbst die größten PS-Ungeheuer zähmen lassen – mit einem Lächeln im Gesicht.
TEXT: HANNES KROPIK
Mit dem Röhren der aufgedonnerten Motoren, das im Februar 2025 erstmals die Wiener Stadthalle erfüllen wird, werden wilde (Kinder-)Fantasien wahr. Denn eigentlich ist Hot Wheels eine Spielzeugauto-Marke, die Mattel 1968 auf den Markt brachte. Entwickelt von Elliot Handler (dem Ehemann von Ruth Handler, die wenige Jahre zuvor mit den Barbie-Puppen den Grundstein zum Milliardenimperium gelegt hatte) sollten sie eine kreativ überbordende Konkurrenz zu den realistisch nachgebauten Matchbox-Autos sein.
Eine Frau am Steuer Nun sorgen acht real gewordenen Monster Trucks weltweit für Furore und für volle Hallen; sie tragen respekteinflößende Namen wie 5-Alarm, Bone Shaker, Tiger Shark und Skelesaurus. Zu den größten Publikumslieblingen zählt eine amerikanische Vierrad-Legende: Bigfoot, ein seit 50 Jahren immer weiter aufgemotzter Ford Pick-up. Gesteuert – oder besser gesagt: gezähmt – wird dieses PS-Ungeheuer von der US-Amerikanerin Rebecca Schnell, der ersten Frau in einem Hot Wheels Monster Truck.
Und tatsächlich trägt Rebecca Schnells Bigfoot die Bezeichnung „Monster Truck” zu Recht. Allein die technischen Daten und die Dimensionen des Gefährts, das 2012 als 19. Evolutionsstufe dieses Models aufgebaut wurde, sind atemberaubend: Der – natürlich nicht für den Straßenverkehr zugelassene – Wagen ist mehr als fünf Meter lang, dreieinhalb Meter breit und drei Meter hoch, die Reifen überragen mit ihren 168 Zentimeter so manchen Menschen: „Aber egal, wie groß du bist: Neben Bigfoot fühlst du dich immer klein.“
Acht mit Stickstoff aufgeladene Stoßdämpfer sorgen für ein fideles Auf und Ab und mit einem Federweg von mehr als 60 Zentimeter für ein selbstbewusstes Klettern über Hindernisse, die 1.500 Pferdestärken garantieren eine zünftige Stampede unter der Motorhaube. Die Lenkung erinnert grundsätzlich an die eines normalen Trucks, erzählt Rebecca Schnell im Gespräch. Sie hat acht Jahre als Mechanikerin an diesem Monster Truck gearbeitet, ehe sie sich bereit gefühlt hat, selbst das Steuer zu übernehmen: „Der wesentliche Unterschied ist, dass wir ein Lenkrad für die beiden Vor-
Bigfoot Rebecca Schnells Truck ist mit einem leistungsstarken V8-Motor ausgestattet, der üblicherweise über 1.500 PS erzeugt. Die spezifische Konstruktion ermöglicht es dem Bigfoot, extreme Manöver wie „Donuts“ und Sprünge zu bewältigen. Besonders beeindruckend auf den ersten Blick sind natürlich auch die enormen Reifen, die es dem Koloss ermöglichen, über Hindernisse und Schrottautos hinwegzufahren. Die hydraulischen Federungen wurden speziell verstärkt, um den Truck nach großen Sprüngen stabil zu halten und hohe Stoßbelastungen abzufangen.
derräder haben und die Hinterräder zusätzlich über einen Kippschalter steuern.“ Und das ermöglicht eine außergewöhnliche Fortbewegungsart: „Wir können den Truck deshalb in einer Art Krabbengang seitlich vor und zurück manövrieren.“
Alles an diesen Monster Trucks schreit nach Action, nach Abenteuer – aber nicht nach Draufgängertum: „Du musst sehr konzentriert, sehr fokussiert sein.“
Die Show selbst, verrät Rebecca Schnell mit einem frechen Lachen, ist „absolut familientauglich. Aber nehmt euch sicherheitshalber Ohrstöpsel mit, die Motoren unserer Monster fauchen manchmal ein bisschen lauter.“ Um Spannung bis zum Schluss zu garantieren, treten die Fahrer in vier Disziplinen gegeneinander an; neben dem prestigeträchtigen Tagessieg geht es für alle Teilnehmer auch um den Gesamtsieg im Champions Cup: „Mein Ehemann Darren fährt einen der anderen Monster Trucks, den giftgrünen Gunkster. Glaub mir, wir nehmen es sehr ernst, wer am Ende der bessere Fahrer ist!“
Komplette Narrenfreiheit
Auf dem Programm stehen ein Wheelie-Bewerb, bei dem die rund fünf Tonnen schweren und bis zu 110 Stundenkilometer schnellen Gefährte auf den Hinterrädern spektakulär über geparkte Schrottautos brettern, der Weitsprung, eine Freestyle-Challenge „und der Donut-Contest. Der macht mir sogar noch mehr Spaß als der Freestyle-Teil, bei dem man eigentlich komplette Narrenfreiheit hat. Denn diese Donuts verlangen ein paar ganz spezielle Fertigkeiten, damit du das Monster in Rotation versetzen kannst. Und es ist eine irrsinnige Herausforderung, selbst nicht die Orientierung in der Halle zu verlieren, während du dich rasend schnell im Kreis drehst und dir der Rauch der verbrannten Reifen die Sicht verschleiert.“
Rebecca Schnell ist eine herausragende Fahrerin im Monster-Truck-Sport und die erste Frau, die bei der Hot Wheels Monster Trucks Live Tour als Fahrerin auftrat. Ursprünglich aus North Carolina, startete sie ihre Karriere als Crew Chief und wechselte 2019 selbst hinter das Steuer. Seitdem steuert sie den legendären Bigfoot-Truck und ist bekannt für ihre beeindruckenden Stunts und Präzision. Rebecca (zudem ausgebildete Notfallkrankenschwester) sieht ihre Position als Möglichkeit, Barrieren zu durchbrechen und anderen Frauen zu zeigen, dass auch sie erfolgreich in dieser männerdominierten Branche sein können.
Wassermelone oder Kirsche?
Dazu kommt, dass die Piloten nicht nur Helm und Handschuhe, sondern auch feuerfeste Overalls tragen müssen, sagt Rebecca, die vor ihrer Bigfoot-Karriere als Krankenschwester gearbeitet hat: „Natürlich wird es im Cockpit manchmal ein bisschen wärmer, aber ich kann ja notfalls das Helmgebläse einschalten.“ Der intensive Geruch der Treibstoffdämpfe ist aber kein Problem, sagt Rebecca Schnell: „Im Gegenteil, das macht doch erst den Reiz aus.“ Lachender Nachsatz: „Außerdem mischen sie dem Methanol manchmal irgendwelche Duftstoffe bei. Das ist ganz schön witzig, wenn es im Wagen deshalb nach Wassermelone oder Kirsche riecht.“ Ein wesentlicher Punkt für die Fahrer ist natürlich die Sicherheit. „Auch wenn es vielleicht gefährlich aussieht: Uns kann im Cockpit im Prinzip nichts passieren. Wenn sich jemand von uns verletzt, dann eher, wenn wir irgendwelche schweren Taschen oder Kisten wegräumen wollen und sie falsch anheben. Oder wenn wir uns den Kopf anstoßen – diese Autos sind wirklich riesig.“ Bei einer Freestyle-Action, erinnert sich Rebecca, hat ihr Bigfoot einmal einen ungeplanten Vorwärtssalto geschlagen: „Das Publikum hat es geliebt,
weil es diesen Move nie zuvor gesehen hat. Für meine Crew und mich war es allerdings ein bisschen anstrengender, den Truck hinterher wieder zu reparieren!”
Auf Tuchfühlung
Anekdoten wie diese teilt Rebecca liebend gern mit ihren Fans, die – mit Zusatzticket – im Rahmen der Power Smashers Pre-Show die Wettkampfarena besuchen und die Monster Trucks (und deren Piloten) aus unmittelbarer Nähe bewundern und fotografieren können. „Die Leute interessieren sich meistens tatsächlich mehr für meinen Wagen als für mich“, sagt Rebecca Schnell. Eifersüchtig macht sie das aber nicht: „Ich verstehe es vollkommen. Dieser Truck ist es, was meinen Job so cool macht. Ohne ihn hätte ich nicht die Möglichkeit, die Welt zu bereisen. Und deshalb signiere ich, wenn ich um ein Autogramm gebeten werde, zuerst immer im Namen Bigfoots, ich selbst komme immer erst an zweiter Stelle.“
n Hot Wheels Monster Truck Live gastiert mit der neuen Show „Glow-N-Fire” am 1. und 2. Februar in der Wiener Stadthalle D.
HANNES KROPIK
Kaya Yanar, 51, zählt seit mehr als 20 Jahren zu den erfolgreichsten und beliebtesten Comedians im deutschsprachigen Raum. In seinem neuen Programm beschäftigt er sich mit „Klimaklebern, Geflüchteten, Trans-Personen, Gendersternchen, Blackfacing, Rassismus, Sexismus“ und der Frage, welche Witze er überhaupt noch machen darf. Im Jänner feiert „Lost“ Premiere in Deutschland, danach gastiert der Wahl-Schweizer auch in Österreich.
In „Lost“ geht es um große gesellschaftliche Themen wie kulturelle Aneignung und Political Correctness. Und davon ausgehend um die Frage, ob die Welt komplizierter geworden ist oder du bloß simpler. Gab es einen konkreten Anlass in deinem Leben, nach dem du gesagt hast: Ich fühle mich so verloren in dieser Welt – ich muss dazu ein Comedy-Programm schreiben? Es war ein schleichender Prozess. Mit meinen 51 Jahren verstehe ich gewisse Dinge nicht mehr und andere
dafür besser: Während ich an einer Dusche mit 20 Tasten scheitere, wird mir die menschliche Psyche – vor allem meine eigene – immer klarer. Aber, ja, insgesamt fühle ich mich „lost“. Die Welt verändert sich immer schneller.
War das Leben früher einfacher? Klar. Arbeit war Arbeit und Freizeit war Freizeit. Heute kann man nicht mehr abschalten, man ist ständig erreichbar. Es gab Gut und Böse; heute gibt es kein schwarz/weiß mehr, es ist alles eher „50 shades of grey“. Und irgendwann hat man nicht mehr die Lust oder die Kapazität, sich mit all den komplizierten Dingen zu beschäftigen.
Gehörst du mit deinen 51 Jahren schon zur viel kritisierten Gruppe der „alten weißen Männer“? Bin ich denn überhaupt weiß? Oder gehöre ich selbst zu den PoC, den „People of Color“? Ich weiß es nicht. Und vor allem: Es ist mir egal.
Was du in „Lost“ auch ansprichst, ist die
„Wokeness“. Erklär uns doch bitte einmal, was du darunter verstehst. Der Begriff „woke“ ist knapp 100 Jahre alt. Er beschreibt ein „wachsames“ Bewusstsein für mangelnde soziale Gerechtigkeit und Rassismus. Im Zuge der „Black lives matter“-Bewegung wurde der Begriff bei uns in der deutschsprachigen Welt weit verbreitet.
Das ist doch eigentlich etwas Gutes. Sensibilisierung gegen jede Form der Diskriminierung ist begrüßenswert. Und, ja, es ist natürlich gut, dass wir Menschen nicht mehr als „Schwuchteln“, als „Neger“ oder „Kanaken“ bezeichnen. Dennoch sollte es gerade im Rahmen von Comedy erlaubt sein, mit solchen Begriffen zu spielen –aber nicht, um sie wieder zu normalisieren, sondern um sie einzuordnen.
Also kein „... aber das darf man ja heute nicht mehr sagen!“? Selbstverständlich darf man sagen, was man möchte. Man muss dann aber mit den Konsequenzen leben. Die Frage ist: Wie sehen diese Kon-
KayaYanar fühltsich(zumindestinseinemneuenProWeltgramm)etwasverlorenindermodernen Mitmenschen–einZustand,denerwohlmitvielen teilt.IstdieWeltkomplizierauchtergewordenoderderMensch(undsomit Kaya)einfacher?Warfrühertatsächlichalleseinfacher?Oderignoranter?Jedenfalls:DieWeltwirdimmerschneller undkomplexer.
sequenzen aus und sind sie gerechtfertigt? Der Job eines guten Komikers ist definitiv, die Grenzen der Gesellschaft auszuloten und diese auch mal zu überschreiten. Und dann zu akzeptieren, wenn man zurückgepfiffen wird.
Siehst du in der Political Correctness und der Wokeness eine Gefahr für die Freiheit des Kabaretts? Zu oft folgt auf möglicherweise berechtigte Kritik gleich purer Hass. Es wirkt mir so, als ob manche Leute nur auf einen Grund warten, ihrem Ärger ganz einfach freien Lauf zu lassen. Das verängstigt manche Künstler. Sie schränken sich selbst ein und darunter leidet dann die Kunst.
Betrifft dich das auch? Ich habe keine Angst. Aber ich spiele zum Beispiel meine alte Kunstfigur Ranjid nicht mehr. Denn das wäre – je nach Schminke, die ich verwende – Black- beziehungsweise Brownfacing. Ich persönlich sehe zwar kein Problem in dieser Figur, aber ich habe keine Lust, das mit tausenden Menschen auszudiskutieren.
Gibt es diese „cancel culture“ wirklich, die viele Künstlerinnen und Künstler kritisieren? Haben Veranstalter, Medien und
Zuschauer nicht das Recht zu sagen: „Ja, okay, du kannst deine Gags ja bringen –aber ich will dich nicht mehr bei mir auftreten lassen, ich will dich einfach nicht mehr sehen“? Natürlich gibt es die „cancel culture“ – und zwar schon sehr lang. Ich erinnere nur an Ingo Appelt, der vor mehr als 20 Jahren seine TV-Show wegen eines Sketches verloren hat. (Anm.: Pro7 setzte im Herbst 2000 die „Ingo Appelt Show“ ab, weil sie „dem Qualitätsanspruch des Senders“ nicht mehr genügte. Zuvor hatten Studiogäste Kinderpuppen wie Fußbälle auf eine Torwand geschossen). Klar, Zuschauer haben das Recht zu sagen: „Ich will dich nicht mehr sehen“. Aber es ist ein Unterschied, ob man sich kein Ticket kauft oder im TV wegschaltet, oder eine Petition einreicht, um jemanden zu „canceln“. Das ist eine Grenzüberschreitung.
Denken wir größer: Ist diese Entwicklung eine Gefahr für die Demokratie? Es ist wichtig, dass wir Comedians den Finger auf gesellschaftliche Wunden legen. Denn wenn wir das nicht können, kann es keiner mehr. Aber die Gefahr für die Demokratie sehe ich woanders. Denn ein Merkmal der Demokratie ist der Schutz der Menschenrechte, und in Deutschland entscheiden
Während sich die Herrschaften von The Offspring ganze 9 Jahre zwischen den Alben „Days go by“ und „Let the bad times roll“
Zeit gelassen haben, so hat es bis „Supercharged“ nur schlanke 3 Jahre gedauert und der Albumtitel ist diesmal auch wirklich Programm: Die Band feuert aus allen Zylindern! Neben den zahlreichen Liveauftritten haben sie ihre Energien aber auch in 10 neue Songs gesteckt, die von vorne bis hinten Offspringtypischer nicht sein könnten. Das Album bietet einen Querschnitt aus allem, was The Offspring als Band ausmacht: Eine gelungene Mischung aus Highspeed-Punk-
sich Millionen von Wählerinnen und Wählern für die AfD, also eine Partei, die die Menschenrechte eher verachtet.
Zuletzt stand Luke Mockridge im Mittelpunkt eines Shitstorms, weil er in einem Podcast – sagen wir es wertfrei – Gags über Behindertensportler gebracht hat. Fühlst du dich verpflichtet, deinen Kolleginnen und Kollegen solidarisch beizustehen, wenn sie in die Kritik geraten? Ich sehe in Deutschland keine große Solidarität. Im Gegenteil. Schau nur, was Martin Rütter in der Causa Mockridge gemacht hat: virtue signalling (Anm.: eine abwertend gemeinte Zurschaustellung eigener überlegener moralischer Werte). Er stellt sich hin, bedient den öffentlichen Aufschrei, holt sich Likes ab und erklärt, wie Comedy funktioniert – und das ziemlich fehlerhaft. Ich verteidige Luke nicht, ich fand seine Witze in diesem Podcast geschmacklos und unwitzig. Aber ich bin der Meinung: Das regelt der Markt.
n Kaya Yanar präsentiert seine brandneue Comedy-Show „Lost” am 12. und 13. April im GLOBE WIEN, am 13. Juni im CircusKrone-Bau in München, sowie am 12. und 13. Juli im Theater im Park.
rock, Midtempo-Hymnen, einen Hauch Rebellion und vor allem jede Menge Spaß! Auf „Supercharged“ wurde das Rad zwar nicht neu erfunden, das ist bei einer Band wie The Offspring allerdings auch nicht notwendig.
Wir rocken gemeinsam: ROCK ANTENNE Österreich präsentiert die Punkrock-Legenden am 24. Oktober 2025 live in der Linzer TipsArena!
Jetzt neu in Wien auf UKW 104,6 und landesweit über Web, App und DAB+
Nach dem grenzüberschreitenden Erfolg von „Hoamboy“ schickt Markus Stoll seine sympathisch grantelnde Kunstfigur Harry G auf eine neue Odyssee lachhafter Alltagssituationen. Mit „HoamStories“ hält sich der 45-jährige Bayer aber auch selbst den Spiegel vors Gesicht.
TEXT: HANNES KROPIK
Harry G
regt sich heute über die Depression, die viele Bayern nach der Wies’n heimsucht, auf. Der Startschuss zur Karriere als Komiker fiel aber tatsächlich auf dem Münchner Oktoberfest: Sein YouTube-Video zum Wiesn-Start 2013, in dem er sich über die Eigenheiten des Volksfestes und seiner Besucher auslässt, war die Geburtsstunde seiner Kunstfigur Harry G. Bisher gab es drei Kabarettprogramme, ab kommenden Jahr dann die „HoamStories”.
Der bayerische Komiker und Schauspieler Markus Stoll („Der Beischläfer“) setzt sich wieder den Hut auf und schlüpft damit in seine populärste Rolle: Als ewig grantiger Harry G will er in seinem neuen Programm „HoamStories“ eigentlich nur einen Abstecher in die Münchner Innenstadt unternehmen und erlebt eine pointenreiche Odyssee zwischen Tesla-Fahrern mit Bartöl-Flatrate, Apple-Store-Hipstern und Aperol-SpritzScarletts.
Worüber regt sich dein Alter Ego, der Harry, denn jetzt schon wieder so auf? Jetzt gerade, während wir zwei Mitte Oktober miteinander telefonieren, regt er sich über die Leute da draußen auf, die grad in eine Depression verfallen –bloß, weil bei uns in München die „Wies’n“, also das „Oktoberfest“, vorbei ist. Dabei ist es nichts anderes als der Herbst. Wir werden damit schon irgendwie zurechtkommen ...
Bevor du als Harry G die Bühne erobert hast, bist du mit viralen Videos
berühmt geworden, in denen du dich sehr detailreich über verschiedene Dinge – etwa das angesprochene Oktoberfest – aufgeregt hast. Geht es dir persönlich eigentlich besser, wenn du deinem Ärger auf diese Weise Luft gemacht hast? Nein. Aber mir geht es besser, wenn ich das Gefühl habe, dass es anderen auch so geht wie mir. Die schönste Bestätigung für den Harry –und damit für mich – ist, wenn die Leute sagen: „Mensch, Harry, genau so ist es. Danke, dass das endlich mal wer sagt ...“
Du teilst dabei aber verbal ganz ordentlich aus. Hast du nicht Angst, dass du einmal Watschen bekommst? Die Leute merken ja, dass ich das immer mit einem Augenzwinkern mache. Klar, manchmal werde ich darauf angesprochen, dass ich es übertreibe oder aus ihrer Sicht falsch darstelle. Aber der Regelfall ist anders: Selbst Leute, über die ich mich lustig mache, zum Beispiel die Typen, die übers Wochenende zum Skifahren nach Kitzbühel fahren, sagen: „Ja, Harry, genauso sind wir!“ Dazu
möchte ich aber eines sagen ...
Was denn? Dass ich mich niemals über Randgruppen lustig machen würde! Es ist ein Granteln auf Augenhöhe oder vielleicht sogar eher von unten nach oben. Und ich versuche nie, irgendwen fertig zu machen. Ich beobachte nur und mache mir zu meinen Beobachtungen eben meine Gedanken.
Auch dein neues Programm „HoamStories“ ist wieder eine Ansammlung von Alltagsbeobachtungen. Aber kannst du Menschen wirklich noch ungestört beobachten? Man erkennt dich doch mittlerweile überall, oder?
Es gibt immer noch genügend Gelegenheiten, wo ich unbemerkt bleibe, zum Beispiel mit meinen Kindern am Spielplatz. Ich bin kein Stalker. Aber ich kann gar nichts dagegen tun: Wenn ich komische Dinge höre, dann prägen sie sich ein.
Woran erkennst du, dass eine Alltagsbeobachtung das Potenzial zur Kabarettnummer hat? Wenn mir auffällt,
dass es immer wieder irgendwo ein Thema ist. Etwa das Lastenfahrrad. Irgendwann denke ich mir: Okay, scheinbar hat heute jeder so ein Lastenfahrrad –dann könnte der Harry jetzt etwas darüber sagen. Oder diese „me time“ und diese „self care“, die in letzter Zeit so große Themen geworden sind.
Was stört dich – beziehungsweise den Harry – daran? Es geht nicht um diese ganzen neumodischen Strömungen als solches. Aber dass aus allem gleich so eine Wissenschaft gemacht werden muss! Alles ist gleich immer der heilige Gral –und nächstes Jahr ist es wieder etwas ganz anderes.
selbst in diesem Spiegel? Schuldig im Sinne der Anklage: Ich selbst trinke lieber Bier, aber wenn wir bei uns zu Hause eine Party veranstalten, dann bieten wir unseren Gästen unter anderem Aperol Spritz an (lacht). Und ja, klar, wenn ich mit den Kindern am Spielplatz bin, rede ich wahrscheinlich genauso, wie andere Elternteile auch. Manchen Sachen kommst du einfach nicht aus!
Und offenbar gibt es immer wieder genug neue Themen für deine Programme. Ja, freilich. Zum Beispiel die Tesla-Fahrer. Ich habe überhaupt nichts gegen Elektroautos. Aber Tesla-Fahrer sind schon ein eigener Typus von Mensch, so early adopter, denen es schon sehr wichtig ist, dass andere Menschen merken, dass sie einen Tesla fahren und so richtig coole Tech-Typen sind.
Caffè Latte mit Bio-Soja-Milch scheint so ein Ding zu sein. Versteh mich nicht falsch: Gesunde Ernährung ist sehr wichtig. Aber abgesehen davon, dass ich meinen Kaffee sowieso schwarz trinke: Wir reden von einem absoluten Luxusproblem: Die Frage, ob Kuhmilch oder Soja oder irgendein anderer veganer Ersatz erledigt sich binnen weniger Sekunden, sobald die Menschen in echte Krisensituationen geraten. Das haben wir ja während der Corona-Pandemie gesehen: Plötzlich waren ganz andere Themen wichtig für uns.
Auf die „Aperol Scarlets“, über die sich Harry G echauffiert, scheint das nicht mehr zuzutreffen. Denen geht es – zumindest in „HoamStories“ – offenbar nur darum, die richtigen Duftkerzen für ihre Instagram-Stories zu finden. Da geht es mir um diese aufgesetzte Art, mit der sie die Realität ausblenden, und in der Schickeria ihre eigenen Luxusprobleme diskutieren. Aber es geht gar nicht darum, dass mich das persönlich stört. Aber ich halte diesen Menschen gern einen Spiegel vor.
Du bist selbst ein sehr erfolgreicher Künstler – erkennst du dich manchmal
Jetzt könnte man einwerfen: Sag, haben wir denn keine anderen Probleme? Letztendlich ist es ja genau das, was ich tue: Ich weise die Leute mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass wir scheinbar keine anderen Probleme haben. Scheinbar ist es für uns schon das größte Problem, dass wir nicht wissen, wohin wir als Nächstes in den Urlaub hinfahren sollen.
Gibt’s bei all den gesellschaftlichen Kritikpunkten eigentlich auch Themen, die der Harry so richtig gut findet? Also da kann ich jetzt nur von mir selbst sprechen: Mir macht es eine riesige Freude, meine Zeit draußen in der freien Natur, am Berg zu verbringen. In aller Ruhe.
n Harry G gastiert mit „HoamStories” ab Jänner natürlich in Bayern, in Österreich in St. Johann in Tirol, Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck und Kössen.
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Christina Stürmer ist die erste Musikerin im deutschsprachigen Raum, die von MTV eingeladen wurde, die legendären Unplugged-Konzerte zu spielen. Ihre Natürlichkeit hat die Künstlerin behalten. Ein Gespräch über das wahre Glück.
TEXT: ALICIA WEYRICH [DAS VOLLE GESPRÄCH FINDET IHR UNTER FUNK-TANK.AT]
Gerade hat Christina Stürmer einen Teil ihrer MTV Unplugged Tour hinter sich, im kommenden Sommer spielt die 42-Jährige mit ihrer Band in Österreich und Deutschland weitere Konzerte. Der Fokus der zweifachen Mama hat sich in den vergangenen Jahren verschoben. Wie sie ihre Musikkarriere mit dem Mama-Sein vereint und wer sie dabei unterstützt ...
Christina Stürmer wurde 1982 in Linz geboren. Ihre musikalische Karriere begann 2003, als sie in der ORF-Castingshow Starmania mit ihrer Interpretation von „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller den zweiten Platz belegte. Kurz darauf feierte sie mit ihrem ersten eigenen Song „Ich lebe“ ihren nationalen Durchbruch. Seither veröffentlichte sie acht Studioalben, zuletzt „MTV Unplugged in Wien”, das sie im August 2023 im Wiener Volkstheater aufnahm. Seit 2006 ist sie mit ihrem Bandgitarristen Oliver Varga liiert, mit dem sie zwei Töchter hat.
Deine Töchter sind 8 und 3,5 Jahre alt. Wie vereinbarst du Tourleben und Familybusiness? Früher war die Große mit auf Tour, heuer ist Oliver (Oliver Varga, Partner und Bandmitglied, Anm.) zum ersten Mal in 22 Jahren nicht mit uns mit und passt auf unsere Kinder auf. Wir hören und sehen uns dank Videotelefonie täglich, es ist okay für sie, aber sie machen sich einen Kalender zu Hause, wo sie Tag für Tag abschneiden, bis ich wiederkomme. Bei uns hält die gesamte Familie zusammen, da unterstützen auch die Großeltern.
War es für dich schwierig, deine Arbeit und die Anfänge vom Mama-Sein unter einen Hut zu bringen? Ich war zwar nahe am Wasser gebaut und habe nach wie vor viel Respekt davor, was der weibliche Körper alles kann. Aber ich hatte das große Glück, dass sowohl meine Schwangerschaft als auch die Geburten gut verlaufen sind und ich auch nie das große Überforde-
rungsgefühl verspürte. Sicher auch dank meiner Hebamme und meiner guten Veranlagung. Bei meiner ersten Tochter Marina war ich auf Tour, als sie ein dreiviertel Jahr alt war, rückblickend ziehe ich den Hut vor mir selber. Damals habe ich gestillt, das raubt viel Kraft und ich musste vor den Konzerten timen, wann ich stille und abpumpe, das war schon heftig. Mental war da sicher die größte Herausforderung die Öffentlichkeit. Die Leute haben mich via Social Media als Rabenmutter beschimpft. Und wenn Marina beim Papa war, haben die Menschen geschrieben, dass das Kind zur Mutter muss.
Du bist die erste deutschsprachige Musikerin, die zum MTV Unplugged Format eingeladen wurde. Ein Hinweis darauf, wie ungerecht verteilt es zugeht in der Musikbranche. Musstest du mehr abliefern, weil du eine Frau bist? Ich hatte nie das Gefühl, dass ich extra abliefern muss in unserer Gruppe, weil ich zwar lange die einzige Frau war, aber eben auch die Chefin. Jetzt auf Tour ist unsere Pianistin Maria mit, das bereichert die Band und bringt eine neue Energie mit. In der Branche ernte ich viel Respekt, das liegt daran, dass ich das einfach schon seit 22 Jahren mache. Generell sitzen so viele Männer am Hebel im Musikbusiness, das finde ich schwierig. Aber auch hier gibt es Veränderungen, Wanda haben zum Beispiel eine Managerin und bei mir macht das jetzt Barbara Stilke. Auf Tour war es mir wichtig, dass die Vorbands größtenteils weiblich sind und ich so meinen Beitrag dazu leiste. Es gibt genug weibliche Talente. Es muss die Leistung passen, nicht jede Position
muss von einer Frau besetzt werden, aber fähige Frauen gehören gefördert.
Deine Songs behandeln manchmal traurige Themen. Wie erklärst du deinen Töchtern deine Texte? Die kleine Lotta bekommt das noch nicht mit, aber Marina mit 8 schon, die weint immer wieder bei meinen Liedern, zum Beispiel bei „Mama“. Wichtig ist, dass man den Kindern das Gefühl von Sicherheit gibt, mit ihnen darüber spricht und auch vermittelt, dass sie bei uns so sein können, wie sie sind. Es ist gut, die Schleusen zu öffnen. Manchmal weiß man gar nicht, warum man weint, das habe ich oft. Aber mir geht es danach immer besser, es ist eine Art von Reinweinen ...
Du warst schon jung erfolgreich und wirkst nach wie vor bodenständig — wie machst du das? Schwierig zu sagen. Ich glaube, dass alles so stabil in mir ist, weil ich meine Kinder habe, die mir so viel Kraft geben und ich dadurch nie das Gefühl habe, abzuheben. Ich mache wahnsinnig gerne Musik und weiß es zu schätzen, aber das Größte sind meine Töchter. Ich fühle mich seit den Kindern wie eine Burg, die nichts und niemand erschüttern kann, weil mein Körper das alles leisten konnte und leistet als Mama. Ich bin davon überzeugt, dass wir das gut machen als Eltern und als Paar. Das macht mich innerlich so stark.
n Christina Stürmer spielt „MTV Unplugged” am 29. Juni auf der Kasemattenbühne, am 4. Juli in der Arena (Open-Air) und am 20. Juli in der Burgarena Finkenstein.
zu gönnen und in wohlig warme Thermenwelten einzutauchen. Während draußen die Temperaturen sinken, locken Thermalbäder mit entspannenden Wasserwelten und heilsamen Anwendungen; Die Wärme tut nicht nur dem Körper gut, son-
Dresscode: Bademantel. Und schon steht die Zeit still –Thermen sind beileibe kein Seniorenhort mehr, sondern dienen sogar der unermüdlich emsigen Generation als Balance zur Unrast des Alltags.
TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
dern auch der Seele. Gerade im stressigen Jahresendspurt wirkt ein Tag in der Therme wie ein Kurzurlaub: Warmes Thermalwasser lindert Verspannungen, belebt die Muskulatur und stärkt das Immunsystem. Wer im Winter in die Therme geht, investiert nicht nur in Wohlbefinden, sondern schafft auch Erinnerungen. Ein Thermenbesuch ist
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Wenn Sie kein Igel, Murmeltier oder Siebenschläfer sind, steht Ihnen leider kein erholsamer Winterschlaf bevor. Zur Ruhe kommen können Sie aber trotzdem, etwa, wenn Sie sich zumindest für ein paar wenige Stunden mit einem guten Buch und Teebegleitung unter die wärmende Kuscheldecke begeben. Einige Empfehlungen haben wir hier für Sie zusammengetragen.
TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
Bela B Felsenheimer kennt man zuvörderst freilich als Schlagzeuger (und Sänger) der Berliner Punkrock-Band Die Ärzte. Seit der Gründung der Band 1982 steht er (wenn er nicht gerade mit Rocko Schamoni Bergsteigen oder zu einem Geheimkonzert von Prince geht, siehe dazu „Pudels Kern” auf der rechten Seite) gemeinsam mit Farin Urlaub und später Rodrigo González für provokante, humorvolle und tiefgründige Lieder, die nicht nur die deutsche Musiklandschaft maßgeblich mitgestaltet haben, sondern auch gesellschaftliche Missstände anprangern. Mit Hits wie „Junge”, „Schrei nach Liebe” und „Zu spät” ist „die beste Band der Welt” rasch zur Kultband geworden, deren Konzerte regelmäßig abertausende Menschen begeistern –auch in Österreich sind ihnen die Stadthalle, das Happel-Stadion oder Mega-Festivals wie das Nova Rock und das FM4 Frequency nicht fremd.
Doch Bela B’s künstlerisches Schaffen geht weit über die Musik hinaus: Parallel zu seiner Musikerkarriere hat er sich auch als
Schauspieler etabliert und war in verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen, darunter auch Gastrollen in TV-Serien wie „Tatort”. 2019 debütierte er zudem mit „Scharnow” auch noch als Autor. Es ist dies eine (von Kritiker*innen wie auch Leser*innen gleichermaßen gefeierte) Nebenkarriere, die nun am 27. Jänner mit seinem neuen Roman „Fun” seine Fortsetzung findet: Erzählt wird eine Geschichte, die die Höhen und Tiefen des Musikerlebens authentisch und facettenreich darstellt. „Fun” ist nämlich die Verschriftlichung einer Woche im Leben der erfolgreichen, wenngleich fiktiven Band nbl/nbl: Fünf Musiker geben drei Konzerte in einer Stadt in der Provinz. Und nach dieser einen Woche, so verrät uns die Presseaussendung, ist nichts mehr so, wie es vorher war; Auch wenn das vorerst noch etwas schwammig klingt: Bela B wird in seinen 40 Ärzte-Jahren viel Futter für eine Geschichte wie diese erlebt haben ...
n Bela B liest aus seinem neuen Roman am 30. April im Wiener Volkstheater.
Tex Brasket, so erzählt „Dreck und Glitzer”, lebte mehrere Jahre in Berlin auf der Straße, verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit Straßenmusik. Ein Handyvideo davon landet im Internet – und plötzlich steht Brasket im Studio von Slime-Gitarrist Christian Mevs und findet dort endlich: ein Zuhause.
Salman Rushdie geriet ins Fadenkreuz fundamentalistischer islamischer Kräfte, nachdem er 1988 „Die satanischen Verse” veröffentlicht hatte. Im August 2022 wurde er auf öffentlicher Bühne mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt. In „Knife” arbeitet er dieses einschneidende Erlebnis auf.
Rocko Schamoni knüpft in „Pudels Kern” an den biografischen Erzählstrang von „Dorfpunks” an und schildert, wie er 1986 als Jugendlicher nach St. Pauli zog. Dort taucht er in die aufblühende (Post-)Punk-Szene ein und begegnet Künstlern wie den Ärzten, Helge Schneider und den Einstürzenden Neubauten.
Mircea Cartarescu entfaltet in „Theodorus” eine biografische Fantasie über einen Jungen aus der Walachei, der zum grausamen Herrscher Äthiopiens wurde. Auch wenn es Kaiser Theodor II tatsächlich gab: Für bare Münze darf man diese von den sieben Erzengeln geschilderte Geschichte nicht nehmen.
Ingo Scheel hat eine morbide Pop-Kulturgeschichte verfasst: „Schlussakkord” handelt von der verklärten Nekromantik, die entsteht, wenn überlebensgroße Popmusiker zu früh das Zeitliche segnen – man denke etwa an Winehouse, Morrison, Lennon oder Cobain. Besonders schockierend: das Schicksal von GG Allin.
Peter Waldeck lässt in „All der wilde Unfug” den ehemaligen Theaterregisseur Viktor Scherzwieser mit den Schatten seiner Vergangenheit ringen: Sein exzessiver Lebensstil trägt im Alter von 50 Jahren Früchte, ein öffentlicher Skandal zwingt ihn zur Selbstreflexion – in die jedoch auch noch ein Verbrechen grätscht ...
Fab Fox präsentiert nach dem Auftakt am 12. Dezember in der Arena Nova anschließend zwischen 18. Dezember und 12. Jänner in der Marx Halle seine neue Magie-Show „Dream the Impossible”. Fab Fox bringt Magie und Illusion als spektakuläres Erlebnis für alle Sinne auf die Bühne: humorvoller, moderner, kreativer, poetischer, packender als herkömmliche Zauber-Shows ist „Dream the Impossible” eine magische, aber auch berührende Geschichte für die ganze Familie!
André Rieu , der Walzerkönig, kommt am 20. November endlich wieder in die Wiener Stadthalle D! Im Rahmen seiner Welttournee wird der Star-Geiger mit seinem Johann Strauss Orchester erneut nach Wien, in die Stadt der Musik, zurückkehren. Neben zahlreichen Solisten ist auch die junge Ausnahmesängerin Emma Kok wieder mit dabei. „Es macht immer so viel Freude, nach Wien zurückzukommen. Österreich und die Musik von Johann Strauss haben in meinem Leben und meinen Konzerten schon immer eine ganz besondere Rolle gespielt. Die Atmosphäre und das Publikum in Wien sind jedes Mal einfach fantastisch“, so Rieu.
Das LIDO SOUNDS geht nach der unvergesslichen Premiere 2023 und der ebensolchen Fortsetzung im Vorjahr zwischen 27. und 29. Juni am Linzer Urfahrmarkt in die dritte Runde! Die musikalische Untermalung kommt kommendes Jahr von u. a. AnnenMayKantereit, RAF Camora, Ski Aggu, Badmómzjay (Foto), Beatsteaks, Mira Lu Kovacs, Kreiml & Samurai, Dani Lia, Betterov, FIIO, Kasi, Schmusechor und Uche Yara.
Fritz Jergitsch gibt ab Jänner in Wien, Linz, Salzburg und Graz Einblicke hinter die Kulissen des SatireMediums „Tagespresse” und stellt sich u. a. der Frage, ob man in einem Land wie Österreich noch Satire braucht und ob sein eigener Anwalt schon unter Burnout leidet. Dabei gewährt er nicht nur Einblicke in die Redaktion, sondern erzählt auch Anekdoten aus über 10 Jahren Tagespresse. Dazu liest Jergitsch eine Auswahl der besten Artikel.
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Film ist ein audiovisuelles Medium, und als solches sind die akustischen Eindrücke ebenso wichtig wie die visuellen. Und zwar schon seit dem irreführenderweise als „Stummfilmära“ bezeichneten Zeitalter. Denn da musste man zwar auf gesprochenen Dialog und Toneffekte verzichten, dafür kam der – damals live gespielten – Be-
gleitung
durch Musik eine immense Bedeutung zu. Und das ist bis heute so geblieben.
TEXT: MARKUS HÖLLER
Tatsächlich ist kein Film, keine Serie oder sogar Naturdokumentation ohne musikalische Begleitung vorstellbar. Wobei: es existieren auch rare Ausnahmen, bei denen ein Regisseur als Stilmittel bewusst auf jeglichen Einsatz von Musik verzichtete, beispielsweise Klassiker wie Hitchcocks „The Birds“, die bit-
terböse Medienkritik „Network“ oder, aus neuerer Zeit, das Coen-Brüder-Meisterwerk „No Country For Old Men“. Im Großen und Ganzen aber kommt der Filmmusik als essenziellem Bestandteil der Leinwandkunst große, untrennbare Bedeutung zu. Nicht zuletzt auch manifestiert dadurch, dass bei großen Filmpreisen wie
den Oscars die beste Musik eine eigene Kategorie ist, ergänzend auch der beste Song.
Obacht jedoch! Im Normalfall ist die Filmmusik getrennt von Songs zu betrachten, denn der Soundtrack (eine Auswahl an Songs, die bestimmte Szenen, den Anfang oder den Abspann unterlegen) ist nicht
das gleiche wie die eigentliche (instrumentale) Filmmusik, im englischen „Score“ genannt, die oftmals als eine Reihe variierter Themen die Dramaturgie des Films unterstützt. Während also die Filmmusik oft ein oder mehrere unverkennbare Themen über den ganzen Film – oder ein ganzes Franchise – stülpt, können einzelne Songs eine untrennbare Assoziation mit einer bestimmten Szene schaffen. Beispiel: jeder Zemeckis-Kenner wird beim Anspielen des Huey Lewis-Klassikers „The Power Of Love“ unweigerlich an einen DeLorean denken; beim Anhören des „Imperial March“ aus der Feder von John Williams für „Star Wars“ hat man sofort die bedrohliche Silhouette von Darth Vader vor dem geistigen Auge.
John Williams
Apropos John Williams. Der mittlerweile 92jährige, immer noch aktive New Yorker gilt als absoluter Großmeister und lebende Legende der Filmmusik. Mit Schöpfungen wie eben der Musik zu „Star Wars“, aber auch „Jaws“, „Superman“, „Raiders Of The Lost Ark“, „E.T.“, „Jurassic Park“, „Schindler’s List“ oder „Harry Potter“ schuf Williams nicht nur Signaturen zu ein paar der besten Filme aller Zeiten, sondern manifestierte ebenso leicht wiedererkennbare wie meisterhaft orchestrierte Melodien für das kollektive Gedächtnis. Dafür hat er auch völlig verdient in rund 70 Jahren satte 26 Grammys, sieben BAFTAs, drei Emmys, vier Golden Globes und fünf Oscars abgeräumt. Für letztere war
er sogar insgesamt 54 Mal (!) nominiert –als Person nur noch übertroffen von Walt Disney. Die besondere Gabe Williams’ besteht darin, einfache Melodien, nicht unähnlich dem Pop-Appeal großer BeatlesSongs, zu kreieren, die auch musikalische Laien einfach nachpfeifen können. Als klassisch ausgebildeter Multiinstrumentalist, Musiker, Komponist und Dirigent versteht er es aber darüber hinaus, ebendiese Kernmelodien in höchst raffinierte und mitunter komplex arrangierte Meisterwerke für die große Leinwand jegliche Instrumentierung bis hin zum Philharmonieorchester umzusetzen. Dabei dienen diese Stücke trotz aller Brillanz immer nur dem Film und drängen sich nicht in den Vordergrund. Für diese Art der Selbstver-
wirklichung (hat er die nötig?) komponiert er nebenbei anerkannte klassische Konzerte, Fugen, Symphonien, Kammermusik und so weiter. Wie anerkannt diese sind, lässt sich daran ablesen, dass es ihm gestattet ist, die absolute Weltspitze zu seiner Musik zu dirigieren, darunter die Wiener, Berliner und New Yorker Philharmoniker.
Hans Zimmer
Die Liste berühmter anderer FilmmusikLegenden ist lang: Ennio Morricone, Maurice Jarre, Lalo Schifrin, Danny Elfman, Alan Silvestri, Jerry Goldsmith oder John Barry, um nur einige zu nennen, können vielleicht in puncto Output nicht mit Williams mithalten, haben aber ebenso gewichtige popkulturelle Beiträge zum Film vorzuweisen. Und auch entsprechende Auszeichnungen.
Aber vor allem ein in dieser Riege vergleichsweise junger Komponist hat der Filmmusik in Hollywood seit Ende der 80er Jahre seinen Stempel aufgedrückt.
Ein gewisser Hans Zimmer aus Frankfurt am Main, der am Keyboard der New Wave-Band Buggles mit dem Hit „Video Killed The Radio Star“ von 1979 sogar im allerersten auf MTV ausgestrahlten Musikvideo zu sehen ist, verlagerte sich schnell auf Kompositionen für Filme. Mit der Musik, ja eigentlich dem Sound, zu Knüllern wie „Rain Man“, „Black Rain“ oder „Days Of Thunder“ machte er sich in Hollywood schnell einen Namen, der Durchbruch erfolgte dann Mitte der Neunziger an der Seite von Elton John mit „The Lion King“, wofür es auch erstmals einen Oscar gab. Es folgten die 2000er mit weiteren Movie Score-Schwergewichten à la „Gladiator“, „Pearl Harbour“, „Pirates Of The Caribbean“ und natürlich auch Christopher Nolans „Batman“-Trilogie. Nolan scheint ihn überhaupt zu mögen, so wie Steven Spielberg John Williams mag; für „Inception“, „Interstellar“ und „Dunkirk“ durfte Zimmer auch gleich ran. Vor allem
weniger Zimmers Können als Komponist von Melodien, sondern vielmehr sein Talent als Soundbastler mit einem Faible für kaum bekannte Instrumente, dem Einsatz von enormen Dynamikumfang und seine Collage-artigen Variationen sind bei zeitgenössischen Filmschaffenden gefragt. Eben auch bei Dennis Villeneuve, dem er zu „Blade Runner 2049“ und den beiden „Dune“-Neuverfilmungen (zweiter Oscar für letztere) soundtechnisch unter die Arme greifen durfte. Hans Zimmer wurde nach eigenen Angaben unter anderem stark von Ennio Morricone geprägt, sein Stil wiederum beeinflusst heute aufstrebende Filmmusik-Komponisten wie Ludwig Göransson („Venom“, „Tenet“, „Oppenheimer“). The circle of five, quasi. Pun intended. (Na wegen Lion King und dem Quintenzirkel eben ... egal.)
Howard Shore
John Williams und Hans Zimmer also sind mittlerweile richtige Größen, die auch absoluten Film-Noobs die eine oder andere Assoziation entlocken. Ähnlich wie auch Ennio Morricone oder John Barry einen gewissen Popstar-Status über das Genre hinaus genossen. Nicht weniger Klassiker im Schaffen vorzuweisen hat der mittlerweile auch schon 78jährige Kanadier Howard Shore. Eine kleine Gedankenstütze: „The Fly“, „Silence Of The Lambs” und „The Aviator”. Falls der Groschen noch nicht fällt: ebenso sowohl die „Lord Of The Ring“- als auch die „The Hobbit“Trilogien. Darüber hinaus hat er so gut wie alle Filme seines exzentrischen kanadischen Freundes David Cronenberg vertont, ebenso wie insgesamt sechs Werke von Martin Scorsese. Mit insgesamt drei Oscars und Golden Globes sowie vier Grammys ist er auch entsprechend geadelt. Shore mag zwar nicht so ein bekanntes Gesicht wie Williams oder Zimmer sein, in Tinseltown aber kennt man seine Qualitäten sehr gut, entsprechend gesucht ist er nach wie vor.
Post Scriptum
Und falls sich noch wer fragt, warum jetzt der zeitgenössische Film-Superstar Quentin Tarantino hier nicht vorkommt? Nun, weil er zwar die Musik zu seinen Filmen geschmackvoll kuratiert und diese auch ausgesprochen populär ist – tatsächlich sind diese Soundtracks aber auch nur glorifizierte Playlists, hier wurde kein einziger Ton neu komponiert. Ganz im Gegensatz zu seinem Kollegen, dem Horror/Science Fiction-Urgestein und Hans Zimmer-Vorbild John Carpenter, der seine filmischen Meilensteine meist mit selbst komponierter Musik unterlegte. So wie Universal-Talent und Superstar Viggo Mortensen, der das als regelmäßiger Cronenberg-Kollaborateur bei seinen eigenen Projekten mittlerweile auch macht. Beeinflusst von, richtig, Howard Shore. Wie gesagt: Musik und Film sind untrennbar miteinander verbunden!
n Lust auf Filmmusik auf großer Bühne, mit Orchester? Es gibt gleich mehrere Gelegenheiten!
„Der König der Löwen: Live in Concert” gastiert zwischen Jänner und März in zahlreichen österreichischen Städten.
„The Sound of Hans Zimmer & John Williams” gastiert mit Musik von „Der König der Löwen” über „Harry Potter” bis hin zu „Star Wars” am 26. und 27. Februar im Wiener Konzerthaus.
„The Music of Hans Zimmer & others” gastiert zwischen April und August in zahlreichen österreichischen Städten. Gespielt wird Musik von „Fluch der Karibik” bis hin zu „Gladiator”.
„The Magical Music of Harry Potter” gastiert zwischen Jänner und Mai in zahlreichen österreichischen Städten.
„Der Herr der Ringe & Der Hobbit: Das Konzert” gastiert im Mai und im August in Wien, Salzburg, Tulln und Graz.
„Hans Zimmer Live: The Next Level” gastiert am 8. November in der Wiener Stadthalle D.
Live on stage: Orange Skies • Ivery Zug nach Wien • NNOA The Makers • Matho & the Vienna Dancahall Orchestra
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WIEN AM SCHILLERPLATZ
1010 Wien | Nibelungeng. 5
WIEN SOFIENSÄLE
1030 Wien | Marxerg. 17
LINZ ATRIUM CITY CENTER
4020 Linz | Mozartstr. 7-11
WIEN AM MARGARETENPLATZ 1050 Wien | Strobachg. 7-9
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WIEN DC TOWER 1220 Wien | Donau-City-Str. 7
WIEN EXECUTIVE CLUB 1010 Wien | Opernring 13-15
GRAZ THALIA AM OPERNRING 8010 Graz | Girardig. 1c (4. Stock)
WIEN HAUPTBAHNHOF 1100 Wien | Wiedner Gürtel 9
WIEN MEDICAL
1010 Wien | Getreidemarkt 8
11
Insieme & Mario Berger
Dezember Merry Mixmas
19 Dezember gesungen von Karim Khawatmi
Udo Jürgens - Hommage an eine Legende
5
Jänner Sehr Sogar
14 Jänner Höhepunkte
Barbara Balldini
17 Jänner Reunion
Hans Theessink & Blue Groove
ab 21
Jänner Das war 2024
Vorpremiere
26
Lydia Prenner-Kasper
Jänner Haltbar-MILF
Wiener Blond 1
April Bis in der Früh
Birgit Denk & Band 26 April Silberhochzeit - 25 Jahre komplett out
Serdar Somuncu 18
Mai Songs & Stories
Rosa kocht grün 19
Mai pflanzlich, bunt & inspirierend
Beginn 19:30 Uhr
Jetzt haben wir den Salat. Der orangene Giftzwerg hat in den USA schon wieder das Sagen und die FPÖ senkt der Frauenanteil im Nationalrat.
Als ich am 8. November 2016 schlafen ging, konnte ich das Aufwachen kaum erwarten. Die USA waren kurz davor, ihre erste Präsidentin zu wählen und diese ultimative gläserne Decke zu durchbrechen. Der nächste Morgen fühlte sich freilich an wie ein schrecklicher Alptraum. Genug Menschen fanden einen unfähigen Mann immer noch wählbarer als eine fähige Frau, um Hillary Clinton als 45. Staatsoberhaupt der USA zu verhindern.
Später diskutierte ich mit einem Musikmanager darüber, warum in der Musikbranche eigentlich immer noch so überproportional viele Männer das Sagen hatten. Er war der Meinung, dass eine Frau, wenn sie wirklich exzellente Arbeit leiste, durchaus an die
Spitze gelangen könne. Aber das ist der springende Punkt: Echte Gleichberechtigung haben wir erst erreicht, wenn es auch mittelmäßige Frauen an die Spitze von Unternehmen und Ländern schaffen. Und zwar nicht erst, wenn mittelmäßige und unfähige Männer den Karren schon längst an die Wand gefahren haben. Dann passiert es nämlich schon, dass getreu dem Motto „Jetzt ist es auch schon wurscht” einer Frau die heiße Kartoffel überreicht wird. Siehe Theresa May, die den von Männern angezettelten Brexit in Großbritannien umsetzen musste. Oder Marissa Mayer, die den bedeutungslos gewordenen Internetgiganten Yahoo! als CEO auch nicht mehr retten konnte. Was passiert, wenn auch in der jüngeren Geschichte der proportional klei-
Die Kulturszene kennt Astrid Exner von der Plattenfirma über die Konzertlocation bis zur Kunstuni – wo sie seit kurzem arbeitet – aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie war Kommunikationschefin im Kulturzentrum WUK, machte Digitalmarketing beim Majorlabel Sony Music und ist als Jurymitglied für verschiedene Preise und Förderprogramme im Einsatz. Ihr Musikblog Walzerkönig war in den 2010er Jahren die erste Anlaufstelle für lokale Popmusik. Bis 2021 schrieb sie für The Gap die feministische Kolumne Gender Gap. Hier beschäftigt sich Astrid mit Diversität in all ihren Dimensionen.
nere Teil der Weltbevölkerung über den größeren bestimmt, das haben eindrucksvoll Trump und seine Schergen in den USA gezeigt. Weitreichende Verbote von Schwangerschaftsabbrüchen haben dort die Zeit um 50 Jahre zurückgedreht. Umso alarmierender, dass der neu konstituierte Nationalrat in Österreich mit nur noch 36 % wegen der FPÖ einen sinkenden Frauenanteil aufweist.
Die nächste Ausgabe erscheint 2025.
Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Mag. Roberta Scheifinger Anzeigenproduktion: Susanne Franzl Redaktion: Stefan Baumgartner, Astrid Exner, Robert Fröwein, Sebastian Fasthuber, Hannes Kropik, Manuel Simbürger, Alicia Weyrich Fotos: siehe Copyright Cover: Barracuda Music Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Mariahilfer Straße 41–43, 1060 Wien Designkonzept, grafische Produktion: SHE Wirtschaftsmedien-Beteiligungs GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Druck: Walstead Leykam Druck GmbH, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich: € 22,00, Jahresabo Europa: € 44,00. Kündigung
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07.12. Paul Pizzera, Gabi Hiller & Philipp Hansa Weiterer Termin: 09.03.2025 Hawi D‘Ehre – Live!
08.12. Mark Seibert & Streichquartett Sonare A MERRY LITTLE CHRISTMAS
09.12. Michael Nast
10.12. Alex Kristan Termine bis Sommer 2025
„Weil da irgendetwas fehlt“ – Buchtour
50 Shades of Schmäh
11.12. Klaus Eckel Termine bis Sommer 2025 Wer langsam spricht, dem glaubt man nicht
12.12. Hazel Brugger Weitere Termine: 13. & 14.12.2024
Immer noch wach
14.12. Omar Sarsam Oh du Andere
15.12. Simone Kopmajer & Viktor Gernot mit Special Guests We Wish You a Merry Christmas
17.12. Lydia Prenner-Kasper Leise pieselt das Reh
20.12. Andy Lee Lang American Christmas
21.12. Viktor Gernot & His Best Friends
27.12. Wir sind Kaiser Weitere Termine: 28. + 29.12.2024
29.12. Gernot & Stipsits Termine bis Winter 2025
SILVESTER IM GLOBE WIEN
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Lotterbuben
31.12. 11:00 Omar Sarsam
31.12. 16:15 Gernot & Stipsits
31.12. 19:00 Klaus Eckel
VORSCHAU 2025
06.01. Michael Niavarani Termine bis März 2025
Silvester Best Of!
Lotterbuben
Wer langsam spricht, dem glaubt man nicht
VENUS & JUPITER
17.01. Gery Seidl Termine bis April 2025 beziehungsWEISE
18.01. Alexander Stevens & Jacqueline Belle True Crime – Tödliche Liebe
24.01. Peter Filzmaier & Armin Wolf Weiterer Termin: 15.02.2025 DER PROFESSOR UND DER WOLF
01.02. Philipp Fleiter Verbrechen von nebenan – Ohrenzeugentour
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25.02. Russell Howard LIVE 2025
01.03. Martin Frank „Wahrscheinlich liegt’s an mir”
02.03. MUSICAL ROCK Best of Rock Musicals
08.03. Starke Stimmen – Starke Frauen #WEARE – Konzertreihe zum Weltfrauentag
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15.03. Maya Hakvoort Honoring Barbra Streisand
18.03. Omar Sarsam Weiterer Termin: 23.04.2025
27.03. Luka Sulic
STIMMT
LIFE „the new album“
28.03. Molden & Seiler de zwidan zwa
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04.04. Thomas Brezina Lieben, Lachen, anders machen. 05.04. Christoph Strasser Der Weg ist weiter als das Ziel 2.0
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Comedian Rhapsody
Elina Garanca • Alex Kristan • Klaus Eckel • Martina Schwarzmann
Gerhard Polt & Die Well Brüder • Bodo Wartke
Science Busters • Mark Seibert • Gery Seidl
Ernst Molden • Hans Theessink • Ursula Strauss
Peter Filzmaier & Armin Wolf • Martin Frank Günther Groissböck, Christoph Wagner-Trenkwitz & Philharmonia Schrammeln
Michael Mittermeier • Hazel Brugger • Wiener Comedian Harmonists • Benedikt Mitmannsgruber Florian Klenk & Florian Scheuba
Maya Hakvoort Maschek 5/8erl in Ehr’n
Lydia Prenner-Kasper • Gernot Kulis • Norbert Schneider Federspiel • Stefanie Sargnagel & Christiane Rösinger
Malarina • Andreas Vitasek • Grissemann, Rubey, Stachel Solisten der Wiener Philharmoniker