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!ticket Österreichs Eventmagazin Nr.1
musik show 2 0 1 8 sport theater kabarett
APR
Ausgabe 219
2,90 €
Damit sind Sie live dabei!
DR. MARK BENECKE
Österreichische Post AG / MZ 15Z040254 M, CTS Eventim Austria GmbH, Heumühlgasse 11, 1040 Wien
Über Krabbelviecher und Leichname
game of thrones Komponist Ramin Djawadi über das Lied von Eis und Feuer
holadiaho! HEIDI – DAS MUSICAL Michael Schanzes Musical feiert im Oktober Weltpremiere in Wien, prominent besetzt mit Maya Hakvoort als Fräulein Rottenmeier, Uwe Kröger als Alm-Öhi und Alfons Haider als Bankier Sesemann.
BUCH & LIEDTEXTE ORIGINALCHOREOGRAPHIE & WIENER FASSUNG
Graphic designed by Dewynters, London | Photo/Artwork © Preiml/Sava 2010
MICHAEL KUNZE MUSIK JIM STEINMAN ORIGINALREGIE ROMAN POLANSKI REGIE WIENER FASSUNG CORNELIUS BALTUS DENNIS CALLAHAN BÜHNENBILD / KOSTÜME / MAKE-UP / MASKE / PERÜCKEN WIENER FASSUNG KENTAUR MUSICAL SUPERVISION / ARRANGEMENTS MICHAEL REED
RAINHARD FENDRICH
REGIE Andreas Gergen
BUCH Titus Hoffmann Christian Struppeck
AB HERBST 2018
© THE BODYGUARD (UK) LTD. Designed by DEWYNTERS
DAS MUSICAL MIT DEN HITS VON
Foto VBW © Oliver Gast 2018
BASIEREND AUF DEM FILM VON TURNER ENTERTAINMENT CO. „THE FEARLESS VAMPIRE KILLERS“, PRODUZIERT MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG VON WARNER BROS. THEATRE VENTURES INC. VON REGISSEUR ROMAN POLANSKI, DREHBUCH GÉRARD BRACH UND ROMAN POLANSKI
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KRAFTWERK Zukunftsmusik von gestern: Kraftwerk sind das gelebte Gegengefühl zu Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll.
22 Ein bisschen Spaß muss sein.
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m Zweifel für die Kunst-, Presse- und Meinungsfreiheit – und trotzdem: Wenn endlich einer einen guten Witz macht, dann nimmt ihn wahlweise die eine oder die andere halbe Welt derb übel. Dabei gilt das Credo des bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik, Kurt Tucholsky, eigentlich auch heute noch: „Die Satire muss übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird. Was darf die Satire? Alles.“ Sie ist eine kritische und belustigende Betrachtung von Geisteseinstellungen, Verhaltensweisen oder Ereignissen, häufig werden dabei Personen, die sich nach der persönlichen Meinung des Satirikers falsch verhalten haben, mit Ironie, Übertreibung und Spott der Lächerlichkeit preisgegeben. Außerdem soll Satire zur Reflexion animieren und so nicht nur belustigen, sondern auch Informationscharakter haben – etwas, das etwa Hagen
Rether („Liebe“), Florian Scheuba („Folgen Sie mir auffällig“) und Nico Semsrott („Freude ist nur ein Mangel an Information 3.0“) in Perfektion zelebrieren. Dem entgegen steht natürlich das Persönlichkeitsrecht, welches besagt, dass jeder selbst darüber bestimmen darf, wie er sich in der Öffentlichkeit darstellt – es ist eine Gratwanderung zwischen Beleidigung und Satire, die etwa Jan Böhmermann vorletztes Frühjahr mit seiner gegen den türkischen Präsidenten Erdogan gerichteten Schmähkritik meisterlich beschritt. Und manchmal ist’s auch eine haarscharfe Grenzüberschreitung in einen Graustufenbereich – etwa wenn das satirische Monatsmagazin Titanic frohlockt, mit Sebastian Kurz endlich Baby-Hitler töten zu können. Oder als es im Zuge des letzten Schulmassakers in Florida, das blöderweise zeitgleich mit Olympia passierte, frug: „Ist das noch Biathlon?“ Natürlich wollte insofern auch unser Vizekanzler, immer-
EDITORIAL hin nebenbei Bürgerkanzler und in diesem Behufe zu keinem Zeitpunkt spaßbefreit, Anfeindungen (id est: Sachkritik) seiner Person gegenüber nicht übel zollen, sondern lieber mit dem hemdsärmeligen Stilmittel der Satire kontern. Dass ihn die Öffentlichkeit in dem Sinne missverstand, dass er dabei ZiB-Anchor Dr. Armin Wolf im Speziellen und die Zunft der Journalisten im Allgemeinen diffamierte, ist halt blöd gelaufen. Satire ist zwar frei, aber sie ist kein Freibrief: Letztlich müssen – wie auch bei Böhmermann oder Titanic – die Gerichte entscheiden, ob Straches Faschingsdienstagslaune noch im Spektrum der Kunst changierte, das Volk hingegen sich fragen, ob ein verhinderter Satiriker an dieser Position wirklich wohl tut. Nicht auszudenken, wenn der Witzekanzler im Zuge eines Staatstreffens plötzlich „Deine Mutter“-Witze feilbietet. Stefan Baumgartner (Chefredakteur)
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IN DIESER AUSGABE [14] Game Of Thrones Music is coming [18] Dr. Mark Benecke geht über Leichen [21] Donaufestival Klangvolle Gegenwart [22] Kraftwerk Zukunftsmusik von gestern [24] Judas Priest Über Humor im Heavy Metal [28] Tocotronic Politisches & Privates [34] Donaubühne Ambros, Opus & Ostbahn gehen baden [42] Formel 1 Berger über das „quo vadis?“-Dilemma Record Store Day Am 21. April klingeln wieder die Kassen: Der Record Store Day geht in die nächste Runde. In diesem Jahr gibt es unter anderem limitierte Besonderheiten von David Bowie, Madonna, The Who, The Cure, Prince, ABBA, The Rolling Stones, Taylor Swift und Ennio Morricone. Auch die Musikkassette hat beim Record Store Day längst ein neues Zuhause gefunden. AC/CD präsentieren „Back In Black“ als 1:1 Neuauflage der damaligen MC, und auch Wu-Tang Clan bringen ihr „Enter The Wu-Tang (36 Chambers)“ Album auf durchsichtiger Kassette raus. Mehr Infos (auch für Österreich) auf recordstoredaygermany.de!
LIFESTYLE 30 Festival-Fashion Lässig, cool, chic und beguem zugleich: Das ist unser Anspruch!
HEIMAT 32 Kreisky Die heimische Kultband strotzt auf „Blitz“ geradezu vor flotten Pop-Arrangements
LOCATION 37 Wiener Stadthalle Die Wiener Kult-Location feiert den 60. Geburtstag, beileibe nicht leise!
KULTOUR Ed Sheeran Ein unter Artenschutz stehender Vogel muss für ein Konzert des britischen Popstars Ed Sheeran im Ruhrgebiet umziehen: Einem von der Stadt Essen genehmigten Artenschutzkonzept zufolge soll die im Gras brütende Feldlerche bis zum Sommer ihre Nistplätze auf dem Flughafen Essen/Mülheim vorübergehend räumen. Glücklicherweise sind Probleme wie diese für die beiden ausverkauften Österreichtermine im Happel-Stadion nicht zu erwarten.
LIVE IS LIFE 45 Kraftklub Antonia und ein TShirt, das dreckig werden darf, und starke Schienbeine …
MEDIA 46 Kino, Musik und Spiele Mit Godsmack, Kylie Minogue, Die Fantastischen Vier u. v. m.
PLUG&PLAY 48 Equipment PA und Monitorboxen, Kabel, Instrumente und ihre Verstärkung ...
Fotos: Boettcher, Fotolia, ORF/Mahir Jahmal, Greg Williams; llustration: baes
Eurovision Song Contest Seit 9. März kennt man „Nobody But You“, so der Titel der eingängigen, R’n’B-geprägten Popnummer von Cesár Sampson, der bekanntlich heuer Österreich beim Song Contest vertreten soll. Mit dem aufwendig produzierten Song wird der 34-jährige Linzer im ersten Halbfinale des 63. Eurovision Song Contest (ESC) antreten. Die Erstversion des Songs stammte von Sampson und dem ESC-Erfolgsproduzenten Sebastian Arman, der unter anderem für den Vorjahrszweitplatzierten Kristian Kostow aus Bulgarien die Nummer „Beautiful Mess“ mitverfasst hatte. Für die Finalisierung zeichnete dann Sampsons Produzentenkollektiv Symphonix verantwortlich, das ebenfalls bereits viel für den ESC gearbeitet hat: Einer von ihnen war bei Conchita Wurst im Team. Entsprechend zuversichtlich zeigte sich Sampson, zumindest ins Finale am 12. Mai aufzusteigen. Noch einen Schritt weiter ging ESC-Teamleiter Stefan Zechner: „Wir wollen gewinnen – man geht nicht in einen Contest, um Dritter zu werden.“
38 Der Mörder … ist immer der Gärtner! Ist dem wirklich so? Gehen wir auf Verbrecherjagd!
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SHOWHIGHLIGHTS IN ÖSTERREICH
n LIVE erlebe
DER GENTLEMAN DES DEUTSCHEN SCHLAGERS
DAS MAGISCHE ZIRKUS-EREIGNIS VOM KONTINENT DES STAUNENS Show Factory & Semmel Concerts präsentieren
DIE TOURNEE ZUM NEUEN ALBUM DIE
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!ticket highlights
SCHEINWERFERLICHT Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteurin und Herausgeberin
Der April bringt Abwechslung – nicht nur beim Wetter, sondern auch mit vielen ungewöhnlichen und spannenden Event-Highlights. Mit einem Naturereignis beginnt der Monat gleich, wird mit Thomas Brezina als Moderator immerhin die preisgekrönte BBC-Naturdokumentation „Planet Erde“ fortgesetzt, live begleitet von einem achtzigköpfigen Sinfonieorchester mit der Musik von Hans Zimmer, Jacob Shea und Jasha Klebe. 13 – wir können wohl alle ein Lied über dieses magische, von Krisen gebeutelte erste „Wechselalter“ singen. Das gleichnamige Musical von Jason Robert Brown erzählt mit viel Humor und Sensibilität von den Turbulenzen, die dieses Übergangsalter mit sich bringt. Umgesetzt wird „13“ am 5. April im Wiener Gasometer von der langjährigen österreichischen Musical-Talenteschmiede der Performing Academy. Seit mittlerweile 23 Jahren erfreut uns die Wildstyle & Tattoo Messe mit einer geballten Ladung an Körperkunst und Kunstkörpern, dieses Jahr in Wien erstmals in der Wiener Stadthalle E, zudem auch in Innsbruck und Salzburg!
• Highlights April • Highlights April • Highlights April • Highlights April • Thirty Seconds To Mars Die Leto-Brüder zelebrieren mit Band „A Day in the Life of America“ 17., Wiener Stadthalle (D)
Bob Dylan in Salzburg und Wien
Afrika! Afrika! Spektakulär, phantasievoll, traumverloren, intensiv und exzentrisch 12. bis 29., Wiener Stadthalle (F) Soy Luna Ein weiteres Phänomen aus dem Disney-Channel, jetzt auch live! 5. und 6., Wiener Stadthalle (D)
Hair Esoterik, Räucherstäbchen, LSD und freie Liebe: ein neues Lebensgefühl 3. bis 8., in ganz Österreich
Editors Ein Mix aus Post-Punk, Synth-Balladen, und düsterem Stadion-Rock 18., Gasometer
Michael Niavarani Nias neues Kabarett „Homo Idioticus“ ist eine „Kulturgeschichte des Trottels“ 29. und 30., Gasometer
Im freien Fall Eine kabarettistische Simpl-Revue von Niavarani & Albert Schmidleitner 2. bis 30., Kabarett Simpl
The Baseballs Der 10. Geburtstag wird gefeiert. Nicht abgehoben, sondern ziemlich cool … 13., Gasometer
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Fotos: Jairo Zavala (Calexico), Barracuda Music (Interpol), Claxon Telltale (Bob Dylan)
Imagine Dragons Selten kann die Kombination aus Klang & Show solche Faszination ausüben 15., Wiener Stadthalle (D)
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Calexico
The Thread That Keeps Us Seit 1996 überwinden Calexico mit ihren gleichermaßen amerikanischen und mexikanischen Wurzeln musikalische und geografische Grenzen. Auch der Name fügt sich in das Gesamtbild wie ein Puzzleteil: Calexico, ein kalifornisches Dorf an der Grenze zu Mexiko, ist gleichsam zwischen zwei unterschiedlichen Welten und Einflüssen gefangen. Die Band verschmilzt den staubigen Sound des amerikanischen Südwestens mit den Soundtracks von Italo-Western, mexikanischen Mariachi-Motiven, Vintage-Surfmusik, Cool Jazz, Indie, Pop/Rock und Latin-Einflüssen. 19. Juli, Arena Turn On The Bright Lights Bereits das 2002er-Debüt „Turn On The Bright Lights“ hatte bei Kritikern in Europa und den USA ein schweres Erdbeben der Euphorie ausgelöst. Dabei setzte die Band aus New York von Anbeginn an nicht auf Rock ’n’ Roll, sondern auf die Stilmerkmale des Post-Punk und präsentierten sich in ihren dunklen Anzügen konsequent mit einer gewissen kühlen Noblesse … Musste das für letzten August in der Arena geplante Konzert aufgrund schwerer Unwetter bereits kurz nach Beginn abgebrochen werden, wird nun fortgesetzt, was man begonnen hat!
Interpol 25. Juni, Arena Open Air
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Der Heidi-Mythos Heidi, das bekannteste Bergmädel der Welt, is back – und zwar als mitreißendes Musical mit berührenden Songs von Michael Schanze! Was aber macht den Mythos rund um das Schweizer Waisenkind, das sich in der Natur am wohlsten fühlt und das Herz unbeirrt am rechten Fleck hat, eigentlich aus? Ein Analyseversuch einer Legende. TEXT: MANUEL SIMBÜRGER
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b’s traurig ist oder nicht, muss an dieser Stelle jeder selbst für sich entscheiden: Mit dem Namen Heidi verbindet man seit geraumer Zeit allem voran Topmodels, ein Piepsstimmchen sowie die (angeblich) ur-deutscheste aller Eigenschaften, nämlich den Ehrgeiz. Dazu ein strenger Papa im Hintergrund. An Seal denkt man auch, unter Umständen. Und vielleicht an eine lange blonde Haarmähne, die einfach jedem Wetter standhält. Das war aber nicht immer so. Denn lange bevor es Heidi Klum gab, assoziierte man mit dem Namen allen voran Bergidylle, Glückseligkeit und rote Wangerl. Statt dem geschäftstüchtigen Papa gibt’s bei dieser Heidi-Version den liebevollen Opa, umso strenger ist dafür aber Fräulein Rottenmeier, eine konservative Jungfer im höheren Alter. Nicht Seal, sondern der Ziegenpeter verdreht dieser Heidi den Kopf, die auch nicht mit langen blonden Haaren über den Laufsteg schwebt, sondern mit einem kessen schwarzen Kurzhaarschnitt vergnügt über saftige Wiesenfelder tollt. Und anders als Model-Heidi duftet die Alm-Heidi sogar nach herrlichen Alpenkräutern.
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Foto: Wolfgang Werner Entertainment
Die Schweizer ham’s erfunden Auch wenn sich die ursprüngliche Heidi ihren Ruhm mittlerweile mit ihrer glamourösen Namensvetterin ein bisserl teilen muss, ist die Begeisterung rund um das bekannteste Bergmädchen der Welt bis heute ungebrochen: 1880 aus der Feder der Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri (1827–1901) entsprungen, die das Waisenkind zur Heldin ihrer Romane „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ und „Heidi kann brauchen, was es gelernt hat“ machte, löste Heidi innerhalb kürzester Zeit ihren Landsmann Wilhelm Tell als berühmtesten Landes-Repräsentanten ab. Mehr als 50 Millionen Mal verkauften sich die beiden Romane, in insgesamt mehr als 50 Sprachen wurden sie übersetzt. Glaubt man Experten, sind Heidis Abenteuer nicht nur eines der meistgelesenen Kinderbücher weltweit, sondern auch die dritterfolgreichsten Literaturwerke aller Zeiten – nur geschlagen von Miguel de Cervantes’ „Don Quijote“. Und der Bibel. Weltstar Heidi In der Schweiz ist Heidi schon längst zur Marke geworden: Ihr Konterfei ziert Joghurtbecher und T-Shirts, Spielzeuge und natürlich ReisebüroWerbeplakate. Zur „Heidialp“ pilgern jährlich Tausende von Heidi-Gläubigern, unter denen sich erstaunlich viele Japaner befinden. Die nämlich haben einen besonderen Narren am kleinen Bünd-
Das Leading-Team Heidi mag ein kleines Mädchen sein, groß ist jedoch die Besetzung: Uwe Kröger gibt den Alm-Öhi, Maya Hakvoort Fräulein Rottenmeier und Alfons Haider Herrn Sesemann.
ner Mädchen gefressen: Heidi-Mangas gibt’s zuhauf, Heidi-Ausstellungen verbuchen Millionenumsätze. Nicht zuletzt trug die japanische Cartoonserie aus dem Jahr 1974 maßgeblich zum internationalen Heidi-Erfolg bei. „Die Japaner finden sich in Heidi wegen derer Wertschätzung für die Natur, aber auch für Ordnung und Disziplin“, erklärt der Genfer Autor Jean-Michel Wissmer in einem Interview mit dem Newsportal swissinfo.ch den HeidiKult in Japan. Aber auch andere Länder auf der ganzen Welt haben in der eigentlich durch und durch schweizerischen Geschichte ihre eigene Kultur wiedergefunden: So lieben beispielsweise die Amerikaner Heidi besonders für ihren Optimismus und ihren Patriotismus, betont Wissmer. Dass es Heidi gar nicht wirklich gab, tut der Faszination dabei keinen Abbruch – im Gegenteil: Das Bergmäd-
chen ist mittlerweile so sehr zum internationalen Allgemeingut geworden, hat seine Schöpferin derart in den Schatten gestellt, dass der Autor dieser Zeilen bei seiner Recherchearbeit mehrfach gefragt wurde: „Gab’s die Heidi nun wirklich oder nicht?“ Ein echter Mythos eben. Ewige Unschuld vom Lande Heidi macht es einem aber auch äußerst einfach, sie zu mögen. Zum einen: Heidi bleibt ewig jung, ähnlich wie andere weibliche Ikonen wie Pippi Langstrumpf (so etwas wie Heidis schwedisches Pendant), Marilyn Monroe oder gar Sisi. Und abgesehen davon, dass Heidis Schicksal als Vollwaise uns zutiefst berührt: Das Mädel packt mit an, ist klug, mitfühlend, genügsam, bodenständig und nachdenklich zugleich. Heidi steht für Authentizität, Gesundheit, Glückseligkeit und Wahrhaftigkeit. Egal ob in Form von Comics, Serien, Kino oder Theater: Heidi bleibt in ihrem Wesenskern, dem durch und
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durch Positiven und Unschuldigen, stets gleich. Auch rund 180 Jahre nach ihrer Geburt schreckt man vor einer „Modernisierung“ des Charakters zurück, bleibt dem Mythos beinahe gebetsartig treu. Heidi ist dabei die Personifizierung des Sprichwortes „Auf da Alm, da gibt’s koa Sünd!“: In ihrer heilen Welt werden Nächstenliebe, Freundschaft, Vertrauen, Tradition, Heimat, Heimweh und Naturverbundenheit großgeschrieben. Allesamt zeitlose Themen, die nicht zuletzt auch das Musikgenre des Schlagers und der Volksmusik seit Jahrzehnten auf unvergleichlichem Erfolgskurs halten. Je abstrakter die Welt um uns herum wird, desto mehr sehnen wir uns nach Klarheit und Stabilität. Und obwohl Spyri vor Schwarz-WeißMalerei nicht zurückschreckt, spielt sie gekonnt mit bekannten Kontrasten, die verhindern, dass Heidis Abenteuer zum realitätsfernen Märchen wird: Dem Landstellt sie das Stadtleben entgegen, der Tradition die Moderne, das Arme dem Reichen, der Kinder- die Erwachsenenwelt. Heidi löst diese Gegensätze zwar nicht auf, das will sie auch gar nicht, wird aber zur herzlichen Versöhnungsfigur, mit deren Hilfe wir uns sogar dem Thema der heimatlichen Entwurzelung, immerhin eine der menschlichen Urängste, sanft und angstbefreit annähern können. Zu Hause ist es am schönsten Heidis innere Schönheit spiegelt sich auch in ihrer Umgebung wider: herrliche
Gletscher, beruhigendes Tannenrauschen, klare Bergseen, endlose Blumenwiesen und ewiger (!) Sonnenschein werden bei Spyris zur Metapher eines harmonischen Seelenfriedens. Diese makellose Schönheit der Alp trägt wesentlich zur anhaltenden Heidi-Faszination bei – davon ist auch die 2013 verstorbene Schweizer Schriftstellerin Regine Schindler überzeugt, die auf zalp.ch zum „Mythos Heidi“ schreibt: „Schöner als jede Wirklichkeit wird Heidis Heimat zum unerreichbaren Wunschbild!“ Ein Wunschbild, das man uns heute mehr denn je versucht zu verkaufen: die Natur als einer der letzten Zufluchtsorte, in denen Körper und Seele gleichermaßen Gesundheit finden. Hier war Heidi, obwohl ansonsten durch und durch ein Kind ihrer Zeit, ihren Mitmenschen weit voraus: „Das Mädchen [symbolisiert] Empfindsamkeit für die Natur, als noch niemand davon sprach“, so Autor Wissmer gegenüber swissinfo.ch. Sogar Klara, Heidis im Rollstuhl sitzende Freundin aus Frankfurt, wird erst geheilt, als sie Heidi auf die Alm folgt. Nur in der Freiheit der Bergwelt, weit weg vom pulsierend-verführerischen und zugleich einengenden Städteduktus, hat sie die innere Kraft dazu gefunden. Spyri verleiht der Natur damit gar etwas Religiöses: Die Gelähmte kann wieder gehen. Böse Stadt – gutes Landleben: Wenn wir ehrlich sind, spukt dieser Gedanke in vielen Köpfen auch heute noch herum. Heidi singt Aktuell ist die Schweizer Nationalheldin wieder präsenter denn je, vor allem in
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Wien: Im Oktober 2018 feiert in der Bundeshauptstadt „Heidi – Das Musical“ Weltpremiere. Kein Geringerer als TVUrgestein Michael Schanze („1, 2 oder 3“) zeichnet für die Bühnenversion von Heidis bewegendem Leben verantwortlich. Was man erwarten darf, wenn das bekannteste Naturmädel der Welt beseelt über ihr Leben und die Freiheit in den Schweizer Alpen, über Freundschaft, Vertrauen und Einsamkeit singt? Auf jeden Fall eine Inszenierung, die ganz und gar auf die gesamte Familie zugeschnitten ist und an manchen Stellen auch zu Tränen rühren wird. Um Spyris Bergidylle authentisch auf die Bühne zu übertragen, legt sich Regisseur und Bühnenbildner Manfred Waba ordentlich ins Zeug, wie er der BVZ bereits verriet: Das „Dörfli“ wird es genauso geben wie wunderschöne Landschaftsbilder, 3D-Projektionen für filmische Sequenzen und echte Ziegen. Bei den Tanzeinlagen passt man sich der Geschichte an und unterhält das Publikum mit Traditionellem, aber doch Abwechslungsreichem wie Ballett, Stepptanz und Schuhplattler – inklusive echter Blasmusikkappelle! „Es wird sehr poetisch und ist auf Stimmungseffekte ausgelegt, ähnlich wie bei Aida, nur in kleinerem Stil“, verspricht Wada. Ganz groß dafür die Besetzung: Uwe Kröger als Alm-Öhi, Maya Hakvoort als Fräulein Rottenmeier und Alfons Haider als Herr Sesemann. Dagegen sieht sogar Topmodel-Heidi ganz schön blass aus … n „Heidi – Das Musical“ spielt es zwischen 10. und 14. Oktober im MuseumsQuartier Wien (Halle E). Für die Veranstaltung sind auf oeticket.com FanTickets verfügbar, außerdem ticketPLUS+ Dinner im Restaurant Motto, für Gäste aus den Bundesländern ticketPLUS+ Hotel im Fleming’s Conference Hotel Wien (4*).
PRG LIVE ENTERTAINMENT AWARD
Frankfurt/Main, Festhalle, 9. April 2018
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Die großen Spielstätten – Partner des PRG LEA
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!ticket highlights
Tom Jones Live Die 50-jährige Karriere des Ausnahmekünstlers ist einzigartig und bemerkenswert. Jones hat ein vielseitiges Interesse an jeder Art von Musik. Neben seinen Mainstream-Hits wie „It’s Not Unusual“, „Kiss“, „Delilah“ oder „What’s New Pussycat“, „I’ll Never Fall In Love Again” und “If I Only Knew”, gilt seine wahre Vorliebe aber dem Rhythm, Soul und Blues …
Mit Special Guests In den letzten Jahren haben die Kopenhagener ihre Fanbase immer gesteigert und gerade Österreich zählt zu den Hochburgen ihres fetzigen „Elvis Metal“. Und auch dieses Jahr wird der sexy Hüftschwung live in Österreich zelebriert, nicht nur am Nova Rock Festival am 16. Juni, sondern kurz davor auch im Westen des Landes … 13. Juni, Messe Dornbirn
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26. Juni, Steinbruch St. Margarethen
Fotos: Barracuda Music (Volbeat), Alma Hanslik (Hellavista), Universal Music (Tom Jones), Harri Mannsberger (Michael Seida), Thommy Ten & Amélie van Tass (Thommy Ten & Amélie van Tass)
Volbeat
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Michael Seida
IT’S ONLY WOERZ
Mit Sessions Band und „Rat Pack“ Sänger, Songwriter, Tänzer, Entertainer und Produzent: Michael Seida ist Österreichs vielseitigster Künstler, der sich mit unbändiger Leidenschaft dem Rock, Folk, Pop und dem Swing verschrieben hat. Seine Konzerte, begleitet von Top-Musikern, begeistern, der Entertainer vermag es wie kein Zweiter in Österreich, sein Publikum zu einem Teil des Geschehens werden zu lassen. Die bleibende Erinnerung ist jedem gewiss – gerade auch, wenn er „auf unsa Sproch“ Frank, Dean und Sammy zu Wort kommen lässt … u. a. am 13. April, Metropol und 4. Mai, Eventcenter Leobersdorf Robolution CD Release Ihre einzigartige Version des groovigen Thrash Metal präsentierte die aus der Asche von Freund Hein emporgestiegene Truppe bereits erfolgreich bei zahlreichen Konzerten, nun gibt’s den irgendwo zwischen Pantera und Annihilator geschulten Wahnsinn auch auf Albumformat: Das Label-Debüt „Robolution“ erschien am 23. März! Bei der CD-Präsentation einen Monat später werden die Hollabrunner von Void Creation, Fearancy und Our Eternal Chains unterstützt.
Hellavista
30. April, Viper Room Einfach zauberhaft! Auch heuer wurden die niederösterreichischen Mentalmagier für den „Academy Of Magical Arts Award“ in der Kategorie „Bester Bühnenact“ nominiert. Am 22. März geben „The Clairvoyants“, wie unsere Lokalmatadoren im Ausland (etwa in Las Vegas) heißen, eine SignTime auf oeticket.com, im Sommer folgt ihr OpenAir-Tourneefinale in Österreich – und das in „einfach zauberhaften“ Locations.
Thommy Ten & Amélie van Tass im August in Linz, Grafenegg und Graz
Klick gehabt! Es erheischte mich vor ein paar Wochen die Nachricht, dass ein gewisser Sir Elton Hercules John, seine vermeintlich letzte Tournee spielen, und sich danach in den Ruhestand begeben werde. Durch diese Nachricht alarmiert wollte ich sofort zwei Tickets besorgen, um ihn ein drittes- und vermutlich letztes Mal live zu sehen. Klick, klick, hin zu oeticket.com … und siehe da, der Kartenverkauf begann erst einige Tage später „um 10 Uhr“. Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich mir die Startzeit der Ticketausgabe adipös und mit mehreren Rufzeichen versehen in den analogen Kalender eingetragen. Kein zweites Mal sollte mir passieren, was mir Jahre zuvor passiert ist: Reunion der damals schon legendären Eagles, im Mai ‘94 in Kalifornien. Angekündigt waren vorerst sechs Konzerte nahe meinem (damaligen) Lebensmittelpunkt L.A., im Irvine Meadows, Laguna Hills. 10 Minuten nach Start der vorgegebenen Zeit habe ich beim örtlichen Ticketbüro angerufen und landete in einer nervigen Dauerwarteschleife, auf der eine Stimme drohte „dranzubleiben, da ein neuerlicher Anruf“ – sie wissen schon. Nach 20 Minuten schnappte das Band auf den lapidaren Hinweis, dass alle, ich wiederhole, ALLE Konzerte der Eagles bereits ausverkauft seien. Thanx for calling. Sekundengenau habe ich diesmal, schweißgebadet vor Sorge, zu spät zu sein, das Mauserl geklickt und bin nun stolzer Besitzer von EltonJohn-Karten für … 2019. Sicherheitshalber.
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Valar Morgh Bis Ende 2019 heißt es ausharren, bis „Game Of Thrones“ nicht nur Kontinuation findet, sondern auch zum epochalen Endkampf zwischen Mensch und Weißem Wanderer bläst. Ein Intermezzo liefert die ÖsterreichPremiere der „Live Concert Experience“. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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erien sind das neue Kino – und das Maß aller Dinge ist zurzeit wohl „Game Of Thrones“: Das auf den Büchern von George R. R. Martin basierende Sex-und-Gewalt-Epos ist dominierender Teil der zeitgenössischen Popkultur, tagtäglich stolpert man über Serienreferenzen und selbst im Feuilleton ist der Kampf um den Eisernen Thron mit Relevanz verhaftet. Doch nicht nur die Geschichte selbst und der Kult um die einzelnen Darsteller (allen voran Emilia Clarke als Daenerys Targaryen und Kit Harington als Jon Snow), auch die ikonische musikalische Untermaltung der Serie trägt ihr Nötiges zur Vogue bei. Ein Gespräch mit Komponist Ramin Djawadi.
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hulis Die Titelmelodie von „Game Of Thrones“ – die als Reise durch die Königreiche der Serie angelegt ist – darf wohl ohne Umschweife als eine der prominentesten Melodien der Serien-Neuzeit gewertet werden. Losgelöst von „Game Of Thrones“: Was erzählt im Optimalfall die Introduktion, was leistet sie? Die Anforderung und demnach Intention einer Titelmelodie ist es immer, die Stimmung einer Show einzufangen und gewissermaßen einleitende Worte zu sprechen. Die Musik sollte dich aber auch in den Raum locken, wenn du sie von nebenan hörst.
Fotos: Barracuda Music, Warner Bros.
Wie lange dauert in Ihren Augen ein guter Serien-Vorspann? Das kann man so nicht beantworten. Die Aufgabe einer Titelmelodie ist ja wie gesagt, in die Geschichte einzuführen und Stimmung aufzubauen: Wie lange man dazu braucht, lässt sich nicht generalisieren. Beim gesprochenen Wort ist die Äußerung zumeist klar: Inhalt, Tonfall und Körpersprache sprechen unmissverständlich, was man kommunizieren möchte. Welche Mittel stehen der Musik zur Verfügung, um etwas auszusagen? Musik kommuniziert im Unterbewusstsein und evoziert Gefühle ohne Worte. Sie vermag es, den Hörer etwa in einen romantischen, abenteuerlustigen oder aufgeregten Gemütszustand zu versetzen. Dass die musikalischen Themen der Häuser Stark und Targaryen perfekt zueinander passen, ist kein Zufall, oder?
Das ist sehr aufmerksam beobachtet und demzufolge auch absolut richtig. In Staffel 7 haben Jon Snow und Daenerys Targaryen sogar ein eigenes Thema namens „Truth“ bekommen. Warum, das wissen Fans der Serie ja bereits … Nicht nur die einzelnen Familien, auch die prominentesten Figuren haben ein eigenes Thema: Daenerys ist Ihr persönlicher Lieblingscharakter der Serie. Wäre es denkbar, ihr von der Serie losgelöst ein komplettes Konzeptwerk zu widmen? Natürlich. Das wäre aber für viele der Charaktere möglich, nicht nur für den von Daenerys. Gerade in „Game Of Thrones“ geben die Charaktere genug her, um auch eine – ihre – eigene Geschichte erzählen zu können. Mit den Serien der Neuzeit und Streaming-Angeboten kam auch eine neue Sichtweise auf: das Binge-Watching. Gereicht das den Titelmelodien auf Dauer zum Nachteil? Ich glaube, wenn du wirklich Fan einer Serie bist, lässt du auch immer die Sequenz der Titelmelodie auf dich wirken. Immerhin gehört die zur Show dazu. Sind Serien die neuen – besseren – Filme? Ich will da keine qualitative Wertung vollziehen. Aber das Tolle an Serien ist, dass du mehr Zeit und Raum hast, Charaktere zu entwickeln, ihnen über die Episoden hinweg immer mehr an Tiefe zu verpassen – auch auf musikalischer Ebene. Ihrer Titelmelodie zu „Game Of Thrones“ wurde in den letzten Jahren in vielerlei Weise Tribut gezollt, man hört „Game Of Thrones“ auf Taschenrechnern oder am „Floppotron“, es gibt Versionen im Metal-, Western- oder A-cap-
pella-Stil. Und auch bei Serien wie „Southpark“ und „The Simpsons“ fand Ihre Melodie Einzug. Für mich als Künstler ist es natürlich ein schönes Gefühl und gewissermaßen auch eine Ehre wenn dein Ingenium Kreise zieht und auch andere Künstler sich von deiner Idee zu etwas inspirieren lassen. Schauspieler wie Daniel Radcliffe oder Elijah Wood werden wohl auf ewig mit ihren bis dato prominentesten Rollen als Harry Potter beziehungsweise Frodo Beutlin in Verbindung gebracht werden. Denken Sie, schwingt auch bei Ihnen ein Damoklesschwert – das von „Game Of Thrones“ – mit, oder läuft man als Komponist nicht so leicht Gefahr, von einem Film, einer Serie – und sei sie noch so popkulturell bedeutsam – vereinnahmt zu werden? Ich glaube, für mich ist „Game Of Thrones“ eher eine Chance, ein Sprungbrett, in Zukunft für andere und nicht minder fantastische Shows zu arbeiten. Welchen Einfluss haben Ihre iranischen Wurzeln auf Ihre Musiken? Obwohl ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin, hat iranische Musik einen großen Einfluss auf mich. Ich glaube, das hört man durchaus auch raus. Sie haben auch einige Videospiele vertont, darunter „Medal Of Honor“ gemeinsam mit Mike Shinoda von Linkin Park: Gibt es im interaktiven Unterhaltungssektor andere Anforderungen an die Musik? Der größte Unterschied zur Filmmusik ist, dass sich bei Videospielen der Erzählverlauf stets ändert, weil der Spieler aktiv ins Geschehen eingreift. Demnach muss sich die Musik immer auf eine momentane Sequenz beziehen und ist weniger statisch.
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„Game Of Thrones“ lebt einerseits von Plot-Twists, andererseits von sehr bildhaften Szenen. Inwieweit brechen Sie Handlungsstränge auch musikalisch? Und schreibt es sich für extrovertierte Momente wie Morde und Vergewaltigungen leichter eine musikalische Untermalung? „Game Of Thrones“ ist generell eine sehr komplexe Show, die von einer breiten Palette an Emotionen, diversen Handlungssträngen mit unterschiedlichsten Stimmungen – von dramatischen Mordund Totschlagsszenarien bis hin zu sehr delikaten, intimen Liebesszenen – und sehr vielschichtigen Charakteren lebt. Es ist eine Herausforderung, da auch musikalisch immer die richtige Note zu treffen, aber eine Herausforderung, die ich generell sehr schätze – nicht nur in den extrovertierten Momenten, die Sie angesprochen haben. Ein Film lebt von Haupt- und Nebendarstellern, sowie von Komparsen. Gibt es im Klangspektrum auch Hierarchien? In der Musik ist es nicht anders: Oft haben musikalische Themen, das eigentliche „Hauptmotiv“, auch Untermotive, die unterstützend eingreifen und für musikalische Tiefe sorgen. Erst das Zusammenspiel von ihnen sorgt für ein stimmungsvolles Gesamtgefühl, wie auch die Hauptdarsteller – und seien sie noch so prominent und dominant – ohne Nebendarsteller und Komparsen etwas blass wirken würden.
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GEWINN SPIEL Wir verlosen zwei Komplettboxen der Serie (Staffel 1 bis 7) inklusive einer hochwertigen Drachenfigur. Dieses Produkt und zahlreiche mehr sind auch im Handel zu erwerben. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com!
Gibt es Titelmelodien aus Film und Fernsehen, die Sie für besonders bedeutsam in der Film(musik)-geschichte sehen? John Williams ist definitiv einer meiner absoluten Lieblinge, „Star Wars“ sticht in seinem Œuvre besonders hervor. Aber auch die Musik zu „The Magnificent Seven“ von James Horner würde ich als ein Meisterwerk bezeichnen. Eines der prominentesten Themen ist das zu John Carpenters „Halloween“ – laut manchen Kritikern jedoch „relativ anspruchslos“. Ist, wenn es um die Filmmusik geht, manchmal tatsächlich weniger mehr? Es ist wichtig, den für den Film richtigen Ton zu treffen und ihm somit auch eine musikalische Identität zu verpassen – und je nach Charakter der filmischen Vorlage kann dies nun ein hochkomplexes Stück oder ein simples Arrangement sein. Michael Haneke setzt Filmmusik höchst spärlich ein, widerspricht sie seinem „realistischen“ Konzept vom Filmema-
chen – einfach, weil Musik auch in der Realität nicht ständig passiert. Wieso ist Filmmusik dennoch unabdingbar? Es hängt davon ab, was die Szene verlangt. Manchmal ist beispielsweise musikalischer Bombast oder überkandidelte Lautstärke dienlich, manchmal ist aber auch die Stille das mächtigste Werkzeug, das die jeweilige Szene dienlich untermalt. Sehen Sie in der Wirkungsmächtigkeit der Musik, die extra für einen Film oder eine Serie neu geschrieben wird, und der Musik aus bestehenden, gegebenenfalls bereits bekannten Stücken, rein prinzipiell einen Unterschied? Definitiv. Bekannte Musiken schaffen gänzlich andere Emotionen, allein, weil sie von sich aus schon mit ureigenen, oft auch persönlichen Emotionen verknüpft sind, die zudem bei jedem Menschen anders aufgeladen sein können: Oft assoziieren Menschen verschiedene Regungen mit bestehenden Werken, sodass es ein sehr effektives Tool für den jeweiligen Film sein kann. Auch bei der Serie „Westworld“ fußt Ihre Arbeit auf prominenten Künstlern, darunter The Rolling Stones, Soundgarden, Nine Inch Nails und Radiohead: Wonach passiert hier die Auswahl der Vorlagen und was verdeutlichen Sie mit dem Verweis auf bestehende Populärmusik?
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Die Musik wählt Jonathan Nolan, der die Idee zu „Westworld“ hatte, aus. In diesem speziellen Fall schaffen die zeitgenössischen Lieder einen sehr scharfen Kontrapunkt zum Setting des Wilden Westens, weil sie bewusst unzeitgemäß wirken und so besonders hervorstechen. Nachdem wir noch etwa 700 Mal schlafen müssen, bis es mit „Game Of Thrones“ weitergeht: Welche Überbrückungsserien könnten Sie empfehlen? Ich glaube, die beste Überbrückung bis zur Fortführung der Serie ist die „Game Of Thrones Concert Experience“, die ja auch in Wien haltmacht: Was gibt es Besseres, als die Wartezeit mit einem Durchleben der vergangenen sieben Staffeln zu verbringen, noch dazu, wenn die Musik live von einem Orchester aufgeführt wird? Die „Game Of Thrones Concert Experience“ ist jedoch nicht die Erste ihrer Art: Seit wenigen Jahren ist es en vogue, Filme (und Serien) „live mit orchestraler Begleitung auf großer Leinwand“ aufzuführen, ähnlich den Stummfilmen mit Live-Pianisten. Was halten Sie prinzipiell von solchen Veranstaltungen? Für mich persönlich ist das aufregend, gerade weil ich so mit dem Publikum erstmals direkt in Kontakt treten kann und hautnah die Reaktionen mitbekomme. Etwas, das mir natürlich abgeht, wenn Serien oder Filme zu Hause im Privaten gesehen werden. Auf diese Erfahrung bin ich schon sehr gespannt. Die achte und damit letzte „Game Of Thrones“-Staffel wird erst für Ende 2019 erwartet, doch ein nicht sonders überraschendes Detail verriet uns Francesca Orsi, Seniorvizepräsidentin des verantwortenden Senders HBO, bereits jetzt: Wir dürfen uns auf reihenweise Serientote einstellen, und das, obwohl bereits
im bisherigen Erzählverlauf eine Vielzahl an Köpfen – manche nicht nur sprichwörtlich – gerollt sind. Erst kürzlich, so heißt es, seien die verbliebenen Darsteller zur gemeinsamen Drehbuchbesprechung zusammengetroffen, kein Cast-Mitglied hat das Drehbuch vorher gekannt: Immerhin ist die Romanvorlage „A Song of Ice and Fire“ von George R. R. Martin noch nicht so weit wie die Serie gediehen. Die Überraschung dürfte gelungen sein, denn laut Orsi stürzt eine Figur nach der anderen in den Tod. Der Cast zeigte sich trotzdem vom Finale, das natürlich noch streng unter Verschluss gehalten wird, begeistert: Nachdem das Script fertiggelesen war, habe es mehrminütige Standing Ovations für die Erfinder David Benioff und D.B. Weiss gegeben. „Es war aufregend“, sagte Orsi, die bei vielen der anwesenden Schauspielern sogar Tränen in den Augen sah. Die Vermutung liegt nahe, dass es den Fans der Show ähnlich gehen wird, denn kein Charakter ist davor gefeit, elendiglich zugrunde zu gehen – nicht einmal Daenerys Targaryen oder Jon Snow, der ja die Erfahrung bereits einmal machen durfte, jedoch vom Toten- wieder ins Reich der Lebenden geholt wurde … Doch das Massensterben, das Mitte 2020 im Serienfinale und -ende gipfeln wird, bedeutet nicht ein vollständiges Auslöschen des „Game Of Thrones“-Universums: Drei bis fünf Spin-offs sind geplant. Klar, eine Cashcow wie diese lässt man nicht so einfach sterben – aber sich auch etwas kosten: Laut Orsi werden „50 Millionen pro Staffel nicht ausreichen. Wir planen Großes.“ Und wir sind gespannt! n Die „Game Of Thrones Concert Experience“ findet am 19. Mai in der Wiener Stadthalle (D) statt. Komponist Ramin Djawadi wird mit Orchester und Chor und von Visuals unterstützt die Musik aller sieben Staffeln aufführen.
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Dr. Benecke geht üb Ist Dr. Benecke am Werk, ist es meist zu spät: Er ist Deutschlands berühmtester Kriminalbiologe, Spezialist für forensische Entomologie. Ihm gelingt es aber auch wie keinem Zweiten, sein Fachwissen virtuos dem lebenden Laien zu vermitteln. TEXT: STEFAN BAUMGARTNER
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Ein überwiegendes Gros an Serienmördern ist männlich – gibt es hierfür für Sie eine Erklärung? Frauen „töten“ wohl eher sozial, indem sie eine Person vollkommen unmöglich machen und damit „ausschalten“. Das mag an unterschiedlicher Muskelkraft oder irgendwelchen Gender-Dingen liegen. Es gibt genügend Serientaten, die nicht Morde sein müssen, aber mörderische soziale Folgen für die Betroffenen haben.
Wenn man wie Sie täglich mit Leichen und demnach auch mit ihren Verursachern zu tun hat – was macht gerade Serientäter aus: Nature oder nuture? Beides. Charakter-Anlagen sind erstens oft genetisch, das zeigt sich in Studien mit getrennt aufgewachsenen Zwillingen. Zweitens sind sie durch frühkindliche Einflüsse bewirkt („Gehirnreifung“), und drittens dann durch die Chancen und Entscheidungen des erwachseneren Lebens. Das Zusammenspiel ergibt das Ergebnis.
Dass Menschen Menschen essen, gilt als verpönt. Wie weit unterscheidet sich das vom Labsal an anderem toten Getier tatsächlich? Einen Reiz, menschliche Artgenossen zu essen, sehe ich nur zwischen stark bindungsgestörten Menschen, die das Gedankenbild, jemanden „zum Fressen gern haben“ etwas zu wörtlich nehmen. Sonst nicht. Chemisch gibt es natürlich keinen nennenswerten Unterschied zwischen Menschen-, Schweine- und Rindergewebe. Ein Schnitzel ist eine Leichenscheibe mit Leichenknochen, Gulasch sind Leichenmuskelwürfelchen, Wurst ist oft reichlich Leichenfett in Leichendarm. Sozial gesehen ist es aber ein Riesen-Unterschied. Menschen lieben halt künstli-
Gibt es das perfekt exerzierte, unlösbare Gewaltverbrechen? Nein. Es gibt immer Menschen, die sich für superschlau halten, aber das heißt nicht, dass sie es auch sind.
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che, unlogische Grenzen, die ihnen das Leben einfacher machen. Gulasch sind Leichenmuskelwürfelchen, Koteletts sind Leichenknochen mit Leichenfleisch, Schinken ist Mumiengewebe: Was würde passieren, wenn man das ähnlich wie bei Zigarettenschachteln auf die Fleischverpackung schreiben würde? Solange nicht „Menschenfleisch“ drauf steht, interessiert es wohl nur wenige. Im Krieg ist es auch recht egal, wen man erschießt, solange man auf der Seite der „Guten“ ist. Menschen sind sehr stark darin, die Wahrheit auszublenden. Du kannst auf Schachteln und Plakate drucken, was du willst – wenn da nicht der Prozess der Einsicht vorher eingesetzt hat, passiert nichts. Ihre Arbeit dient letztlich auch einem für das menschliche Zusammenleben relevanten Zweck: Dem der Gerechtigkeit und der Richtbarkeit. Sie glauben jedoch nicht an die Existenz einer „Gerechtigkeit“. Was ist somit Ihre ureigene, persönliche Motivation? Ich mag Klarheit und Wahrheit, so wie ich auch jeden Tag das Klo und die Badewanne putze und die Socken alle ordentlich auf-
Foto: K.A.S. Sandra
ine von Insekten übersäte Leiche: Für die meisten blanker Horror, für Dr. Mark Benecke lediglich Arbeitsalltag. Das Thema „Tod“ begleitet den Forensiker jahraus jahrein, Krabbelviecher und eine Vielzahl an anderen winzig kleinen Spuren und Indizien erwecken den Leichnam vor seinen Augen wieder zum Leben: Wenn man genau hinschaut, erzählen auch Tote eine Geschichte. Man kann bekanntlich nicht nicht kommunizieren.
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Leichen In Skandinavien, wo es Geldüberschüsse und lange eine liberale Politik gab, wird massenhaft Geld in Prävention und Aufklärung gesteckt – und das funktioniert super. Am Ende ist Vorbeugung immer menschlicher und kostet weniger Geld als die Jagd nach VerbrecherInnen.
räume. Ansonsten ist es mir zu kompliziert. Wenn das einem großen Zusammenhang dient, ist es gut. Meine Motivation ist aber einfach Ordnung und Prüfbarkeit. Das ist vielleicht ein Charakterzug. Ließen sich Verbrechen vermeiden? Selbstverständlich. Die kontrollierte Arbeit mit entlassenen Sexualstraftätern senkt das Rückfallrisiko um zehn Prozent auf grob fünf Prozent. Die „Prozente“ sind echte Menschen, die nicht Opfer und nicht Täter geworden sind. Die Programme „Nicht Täter werden“ und weitere in Deutschland beugen sogar wirksam schon der ersten Tat vor. Gesundheitsprävention ist auch wichtig, gerade mit Blick auf psychische Krankheiten. Außerdem würde es unter anderem wegen Amokläufen an Schulen helfen, über Narzissmus zu reden, statt sich auf Mobbing einzuschießen, denn kein einziger Schulattentäter war Mobbingopfer. Man muss diese Probleme offen ansprechen, und das in einer Form, die sinnvoll und konstruktiv ist – also ohne Hetze oder Weltanschauung. Dazu die Fähigkeit zu diplomatischen Prozessen, sodass man die andere Seite wirklich versteht.
Sie sprechen Datenmassen eine immer größere Relevanz zu. Wie kritisch stehen Sie dahingehend der ständigen Überwachung des Menschen entgegen? Datensammlung hat nichts mit Überwachung zu tun: Ein Rezeptbuch ist auch eine Datensammlung. Überwachung führen Menschen durch, die Daten verknüpfen. Um zu verhindern, dass das missbraucht wird, geht man am besten wie bei Betriebssystemen von Rechnern vor: Einfach die Software offenlegen, dann gibt es auch keine Viren, denn viele Menschen schauen dauernd auf den Code. So ist es auch mit Datensammlungen: Sie müssen offengelegt und kontrolliert werden. Der US-Profiler Robert Ressler hat einmal gesagt, es gebe einen bestimmten Menschenschlag, der sei sehr gut in dem, was er macht, doch er könne nur „Chirurg, Kriegsheld, Fleischer oder Serienmörder werden“. (lacht) Er meinte natürlich Psychopathen. Robert Ressler hatte eine Neigung zu Bonmots, ich würde das nicht überbewerten. Ich hatte beispielsweise mal einen Fall zusammen mit ihm in Ciudad Juárez: Sehr viele tote jüngere Frauen. Abends beim Bier hat er mir gesagt: „Mark, wir werden uns wohl nicht mehr wiedersehen“ – er war sehr alt –, „aber hier noch mein Rat
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für dich: Schreibe niemals einen schriftlichen Antrag. Andernfalls könnte er abgelehnt werden.“ So war er halt. Ein Körnchen Wahrheit steckt natürlich drin: Um das Herz eines Babys zu operieren, muss man schon sehr konzentriert und gefühlsarm sein, sonst heult man wohl die ganze Zeit. Gerade Rechtsmediziner und forensische Analytiker in Film und Serie sind oft sehr eigenwillige Charaktere. Wie weit trifft das die Realität? In Filmen sind meist viele Jobs – von ErmittlerIn über RechtsmedizinerIn bis hin zum Biologen und zur Biologin – in einer Figur zusammengezogen. Das ist natürlich Quatsch. Sie konnten in Russland Hitlers Schädelfragment untersuchen. Wie können Sie sich von dem Stück sicher sein, dass es sich tatsächlich um seinen Schädel handelt – und dass er nicht nach wie vor in Argentinien, in der Antarktis oder wie einige Verschwörungstheoretiker vermuten im Erdinneren lebt? Wir haben die Röntgenbilder des Kopfes von Hitler, damit auch das seiner Zähne aus dem Jahr 1944, als Hitler noch lebte, mit seinen Zähnen in Moskau verglichen. Da die Zähne sehr viel Metall enthielten, waren sie leicht zu identifizieren.
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Menschen so sehr an Mord und TotSchädelvermessungen waren bei den Nazis en vogue. Was kann man tatsächlich schlag, dem Ekel zum Trotz? Vermutlich, dass sie gespürt haben, dass in einem Schädel lesen? Stimmte die Theosie nicht unsterblich sind. rie der Rassenkunde, könnten Sie ja eigentlich herausfinden, ob Hitler tatsächAls rationaler Mensch glauben Sie nicht lich jüdische Gene in sich trug, oder? Ja, Hitlers Vorfahren sind vermutlich an ein Leben nach dem Tod. Können nordafrikanische Juden, das haben Kol- Sie dennoch verstehen, wieso bei einer legInnen aus der DNA seiner Verwand- Vielzahl an Menschen der Glaube die ten herausgerechnet. Schädelvermessun- Wissenschaft oft übertönt? Menschen glauben an höhere gen sind aber natürlich Nonsens, Gerechtigkeit, dass der da die zugeschriebenen ChaSchornsteinfeger Glück rakter-Züge nie doppelt verbringt, dass Öl das Wasblindet nachzuweisen waser besänftigt, dass Verren. Menschliche Rassen Wir verlosen zwei Tickets für den 6. Juni („Hitlers Schädel“) wandte aus dem Himgibt es nicht. Das erkennt im Rabenhof. Mehr Informamel auf sie schauen, dass man am leichtesten, wenn tionen und Teilnahmebedingungen siehe Hexen nicht über geöffnete man gedanklich zu Fuß über ticketmagazin.com! Scheren steigen können und den Erdball spaziert: Es gibt nur dass ihr Fussballverein wirklich der leichte Unterschiede von Tag zu Tag der Wanderung, keinerlei scharfe Trennun- beste ist. Solange es niemanden stört und gen der äußeren Merkmale. Heutzutage bedrängt, kann jede/r glauben, was sie ist es eh Schmarrn, weil sich alle geogra- oder er will, warum auch immer. fisch gehäuft zufällig auftretenden Gene nebst ihrer TrägerInnen bunt mit ande- Was soll bei Ihnen am Grabstein stehen? Mahlzeit. ren mischen.
GEWINN SPIEL
Menschen lesen gerne Krimis, sehen gerne Krimiserien oder Filme wie „Sieben“ oder „Das Schweigen der Lämmer“ – und kommen auch gerne zu Ihnen in Ihre Vorträge. Was fasziniert
n Das volle Gespräch lesen Sie online auf ticketmagazin.com. Dr. Mark Benecke trägt im Juni im Rabenhof und in der Bühne im Hof über Hitler und andere Leichen vor.
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Klangvolle Gegenwart Das niederösterreichische donaufestival wird seinem Ruf als Experimentierfeld extravaganter Sounds und abenteuerlicher Ästhetik erneut mehr als gerecht. TEXT: HANNES KROPIK
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Foto: one beat pr
chwer zu sagen, was Susan Dietrich Schneider vulgo The Space Lady so besonders liebenswert macht. Ihre entrückte Stimme und ihr Uralt-Synthesizer, mit denen sie Klassiker wie „Major Tom“, „Strawberry Fields“ oder „Born to be Wild“ auf psychedelische Trips in fremde Galaxien befördert? Ihre Alltagsfrisur und Straßenklamotten, die sie zum Gegenpol perfekt durchgestylter Pop-Ikonen machen? Oder doch der Plastik-Wikingerhelm am Kopf? Jedenfalls gilt die 70jährige US-Künstlerin als wichtige Vertreterin der sogenannten Outsider-Music, die sich um nichts weniger schert als um kommerziellen Erfolg. Und gerade deshalb könnte ihr Auftritt am 29. April in Krems eines der großen Highlights des diesjährigen donaufestivals werden.
Bildnis der Gegenwart Thomas Edlinger stellt als künstlerischer Leiter ein Programm auf verschiedene Kremser Bühnen, das die Vielfalt „außergewöhnlicher, spannender und herausfordernder Gegenwartsmusik einigermaßen abbildet“. Deshalb reicht der Bogen von amerikanischen Lärmvibrationen (Lightning Bolt, 27. April) über schwebende Songs mit orientalischen Wurzeln (Nadah El Shazly, 5. Mai) hin zu hypermoderner, queerer Tanzmusik aus Südafrika (FAKA, 4. Mai). Gespannt sein darf man auch auf den Auftritt von Producer-Genie Daniel Lanois (U2, Bob
The Space Lady Primitiver Futurismus: So nennt die kalifornische Künstlerin Susan Dietrich Schneider ihre Musik.
wie Lanark Artefax (27. April) oder Mouse on Mars (5. Mai) ebenso wie weltentrückte Kompositionen wie jene von Godspeed You! Black Emporer (27. April) oder dem Berliner Elektronik-Urgestein Manuel Göttsching, der seinen einstündigen Proto-Techno-Track „E2-E4“ aus dem Jahr 1984 am 5. Mai in voller Länge aufführen wird.
Dylan, Peter Gabriel). Der Kanadier, selbst ein begnadeter Pedal-Steel-Gitarrist, kracht am 29. April mit seinen dahingleitenden Sounds auf die irren Highspeed-Beats von Aaron Funk vulgo Venetian Snares. Endlose Weiten Das Leitmotiv der donaufestivals 2018 lautet „endlose Gegenwart“, wie Thomas Edlinger im !ticket-Interview erläutert: „Das Motto bezieht sich auf die Erfahrung eines Jetzt!, das keine Zukunft mehr zu kennen scheint und zugleich von einer Vergangenheit heimgesucht wird, die nicht mehr abgeschlossen wird.“ Dazu passen extrem komprimierte oder zerklüftete Klanglandschaften von Acts
Großes Fragezeichen Wem all die genannten Namen wenig bis gar nichts sagen: Keine Sorge, in Krems seid ihr dennoch am richtigen Ort. Denn das 1988 gegründete Festival richtet sich an Menschen, die offen sind für neue Erfahrungen. „Wir wollen alle ansprechen, die wissen oder ahnen, dass es etwas anderes gibt als das, was herrscht“, sagt Thomas Edlinger, „alle, die sich auf künstlerische Vorschläge einlassen wollen, die sie uneins mit sich selbst machen und einen Bruch mit der Normativität des Faktischen in Szene setzen. Also potenziell: alle, die an Möglichkeiten glauben.“ n Tickets für das donaufestival (27. April bis 6. Mai, verschiedene Locations in Krems) gibt es auf oeticket.com
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Dezibel im U Zukunftsmusik von gestern: Kraftwerk sind das gelebte Gegengefühl zu Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll. Eine Bestandsaufnahme nach gut 50 Jahren Elektronikgeschichte. TEXT: EMANUEL RUDAS
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Hochdekoriert Während für so manche der Begriff „deutsche Popmusik“ heute wohl eher mit Helene Fischer verbunden wird, stehen jenseits des großen Teichs die kühlen Synthesizer-Klänge Kraftwerks für Music made in Germany. 2014 ging ein Ehren-Grammy für das Lebenswerk nach Düsseldorf; die New York Times bemerkte einmal, das Quartett entspräche den "Beatles der elektronischen Tanzmusik". Künstler aller Genres, von Jay-Z über Coldplay bis Rammstein, coverten und sampelten sich durch den Katalog von Kraftwerk. David Bo-
wie, Pink Floyd oder New Order führten ganze Phasen ihres Schaffens auf den Einfluss der Synthiepop-Pioniere zurück. Avicii, David Guetta und andere Elektroniker würden wohl ohne Profession dastehen, hätte es Alben wie „Die Mensch-Maschine“ nicht gegeben. Manche behaupten gar, Kraftwerk hätten nebenher den Hip-Hop auch gleich miterfunden. Vom Rad auf die Autobahn Angefangen hat die elektronische Popmusik – darin sind sich zumindest die meisten einig – im Düsseldorf der Sech-
Foto: Boettcher
alf Hütter ist ein 71jähriger Herr aus Düsseldorf, der gerne Kuchen isst und Social Media für „banal“ oder „Nonsens“ hält. Zu seinen Interessen zählt vorwiegend der Radsport, er ist Vegetarier und hat – so die einhellige Lehrmeinung der Popwelt – den Techno erfunden. Hütter ist das letzte noch aktive Gründungsmitglied von Kraftwerk.
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Ultraschall zigerjahre. Ralf Hütter trifft Florian Schneider, beide fühlen sich verbunden durch ihre Abneigung gegenüber Jazz und zeitgenössischer Popmusik. Die organisch schwitzenden Leiber des Rock ’n’ Roll mit seiner Selbsterfahrungsmentalität sollen einem maschinellen und unpersönlichen Musikbild weichen. 1968 gründen die beiden ein Projekt namens „Organisation“, zwei Jahre später wird daraus „Kraftwerk“. Die ersten drei Alben werden mit den führenden Köpfen des Krautrock aufgenommen – und klingen auch dementsprechend. Bis heute blendet die Band in ihren Anthologie-Veröffentlichungen und auch auf der Bühne diese Phase weitgehend aus. Erst mit dem 1973 erschienen Album „Autobahn“ vollziehen Kraftwerk die Wende zum Elektropop. Welterfolg mit Kling Klang Elektropop. Das bedeutete damals nicht nur Innovation, sondern zugleich auch Instrumentenkosten in der Höhe von Kleinwagenanschaffungen. Die Auswahl an Synthesizern ist begrenzt, Hütter und Konsorten basteln in ihrem „Kling Klang Studio“ minutiös an repetitiven Musikfragmenten mit reduzierten Texten und erreichen damit ein Weltpublikum. Kraftwerk touren quer über alle Kontinente und spielen bis in die Achtziger einen Klassiker nach dem anderen ein. Nach dem 1986er-Album „Electric Café“ wird es langsam still; mit Wolfgang Flür und später Karl Bar-
tos steigen prägende Mitglieder aus, Hütter und Schneider widmen sich im Vorruhestand vermehrt dem Herzenshobby Radsport. Erst 1999 meldet sich die Band mit brandneuem Material zurück: für die Weltausstellung 2000 in Hannover erscheint ein Jingle. In typischer Manier ist dabei lediglich eine Vocoder-Stimme zu hören, die in sechs Sprachen „Expo 2000“ wiederholt – a cappella. Das kolportierte Honorar, rund 400.000 D-Mark, wird zum Politikum. Zukunftseuphorie Fraglich, was man sich denn eigentlich erwartet hatte. Die Texte von Hütter & Co waren schließlich bereits in den Siebzigern keine heißen Anwärter auf den Bachmannpreis. Bis heute bestechen sie aber mit charmant-naivem Vertrauen in Technologie: „Wir sind auf alles programmiert / Und was du willst wird ausgeführt“ („Die Roboter“, 1978). Oder auch: „Am Heimcomputer sitz ich hier und programmier’ die Zukunft mir“ („Heimcomputer“, 1981). Für viele sind Kraftwerk damit Geschichtsschreiber ihres Zeitgeists, schließlich spiegelt sich hier der blinde Glaube an eine positive Zukunft wider, in der PCs, Hightech und Atomenergie alle Sorgen überflüssig machen. Wie schnell sich das änderte! „Radio-Aktivität – wenn’s um uns’re Zukunft geht“ sang Ralf Hütter 1975 noch euphorisch, um nach den Katastrophen von Harrisburg und Tschernobyl die Neuauflage
des Songs 1991 zu einem „Stop Radioactivity“ umzudichten. Bis heute wird diese Version auf der Bühne gespielt. Comeback 2003 gibt es dann doch wieder ein Album – „Tour De France Soundtracks“ (Obacht, noch mehr Fahrrad!). Spürbare Entwicklung hat man tunlichst vermieden, auch auf lyrische Experimente lässt man sich nicht ein. In den vergangenen 15 Jahren widmete man sich nicht nur dem lukrativen Geschäft mit teuren Gesamteditionen, Re-ReMasters oder Luxus-Fanartikeln (Fahrräder!), sondern begab sich wieder vermehrt auf Tournee. Wie seit jeher steht der Vierer dabei beinahe regungslos vor undurchsichtigen Konsolen, während die mittlerweile in 3D-Optik restaurierten Visuals über den Köpfen von Hütter und seiner Ersatztruppe schwirren. Wenn dann schließlich bei „Die Roboter“ statt der Musiker mechanisch bewegte Puppen auf der Bühne stehen, dann hat der Witz seinen Höhepunkt erreicht. Endgültig keine menschlichen Beteiligten mehr: das gelebte Gegengefühl zu Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll. Ein echtes und wertvolles Stück Musikgeschichte. Oder wie es im Song „Techno Pop“ heißt: „Elektroklänge überall, Dezibel im Ultraschall“. n Kraftwerk konzertieren am 22. Juli im Steinbruch St. Margarethen. FanTickets sind ebenso wie ticketPLUS+ Bus bei oeticket.com verfügbar.
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Heavy-Metal-Knoc
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Künstler, an Credibility und Authentizität einzubüßen. Auch bekennende Spaßvögel wie der Kanadier Devin Townsend oder die norwegischen Black-Metal-Legenden Abbath (Immortal) und Fenriz (Darkthrone) hatten viele ernsthafte Karrierejahre hinter sich gebracht, bis sie ihrem Schalk im Nacken freien Lauf ließen. „Natürlich sagen mir viele Leute, dass ich das nicht machen könne, weil ich der verdammte Metal God bin“, lacht Halford, „aber mein Gott. Ich bin ein Typ, der vor seinem Haus selbst den Rasen mäht und drinnen den Staubsauger anwirft. Ich bin schwer davon überzeugt, dass eine gewisse Dosis Humor und Spaß nicht nur ehrlich ist, sondern
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schmunzelt wird, sind die Web-Auftritte des 66-jährigen Briten jedenfalls eine augenzwinkernde Wohltat. „Natürlich finden die einen das witzig, während sich andere maßlos darüber ärgern“, erklärt uns Halford im Gespräch, „aber du musst einfach eine gewisse Dosis Humor finden, weil du sonst durchdrehst. Der Rock ’n’ Roll hat bekanntermaßen ein sehr dunkles Gesicht, das sich nur allzu oft um Alkohol, Drogen oder psychische Probleme dreht. Wenn ich also auf Facebook etwas Lustiges poste, dann sage ich damit nur, dass wir genauso Menschen sind wie alle anderen.“ Humor im Metal ist immer noch ein seltenes Gut – zur sehr ängstigen sich Bands und
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umor? Ja darf er denn das? Ausgerechnet der „Metal-God“ himself, der Mann, der dem Heavy Metal mit seiner unnachahmlichen Schneidbrett-Stimme und dem martialischen Leder-Äußeren das stählerne Image verpasste, ergeht sich im reifen Pensionsalter in humoriger Selbstironie. So posiert Judas-PriestFrontmann Rob Halford auf diversen Social-Media-Plattformen mit Virtual-Reality-Brille im gepunkteten Wohnzimmersessel, spielt mit frivoler Tigerhaube den Weihnachtsmann oder feiert 32 Jahre Alkoholabstinenz mit einem futuristisch-bunten „Space-Cat“-Shirt. In einem Genre, in dem meist lieber hinter vorgehaltener Hand ge-
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Nach fast 50 Jahren Bandgeschichte knallen die britischen HeavyMetal-Legenden Judas Priest mit „Firepower“ ein spätes Referenzwerk auf den Tisch. Sänger Rob Halford verriet uns, wie wichtig die richtige Dosis Humor für eine gute Metalplatte ist. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
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ockout Fotos: Mark Weiss, Justin Borucki
Künstler und Fans auch näher zueinander bringt.“ Und schließlich: Humor hält ja auch jung. Jungbrunnen Der Metal als verbindendes Element ist für Judas Priest nichts Neues. Die bereits 1969 gegründete Working-Class-Band aus dem industriellen Birmingham ist in ihrer langen Karriere zwar des Öfteren abgebogen und hat dabei mehr oder weniger viel Risiko auf sich genommen, blieb in ihrer eigenen Hemisphäre aber stets ehrlich und authentisch. Nur so ist es möglich, dass das brandneue Studioalbum „Firepower“ als juveniles Statement nicht altern wollender Vollblutmusiker durchgeht. Für so manchen PriestLunatic ist das 19. Studioalbum gar das beste seit dem 1990er-Referenzwerk „Painkiller“, das in erlauchten Kreisen als Opus Magnum der Heavy-Metal-Welt gilt. „Was mich dabei so stolz macht, ist die Tatsache, dass die meisten Bands ihre besten
Judas Priest Sie sind neben Black Sabbath, Led Zeppelin und Iron Maiden die britische Legende schlechthin: Judas Priest. Dazu gehören natürlich Leder, Nieten, Motorräder – aber auch: Humor.
Alben in ihren frühen Tagen herausbringen. Judas Priest waren aber stets eine Band, die ihren Platz in der Szene neu definiert hat. Wir hatten in den 70er-Jahren zwischen ,Sad Wings Of Destiny‘ zu ,Sin After Sin‘ einen großen Sprung, haben uns in den Achtzigern fast mit jedem Album neu erfunden und sind mit ,Turbo‘ etwas aus der Spur geraten, haben aber trotzdem immer überlebt. Irgendwie ist es uns gelungen, trotz all der Aufs und Abs den Status von heute zu erreichen.“ Für die kompositorische Frischzellenkur auf dem neuen Werk ist der auch schon seit sieben Jahren in der Band befindliche „Youngster“ Richie Faulkner zuständig, dessen messerRob Halford Mit Leder, Nieten und scharfe Gitarrenriffs Motorrädern ist der „Metalgod“ zwar Heavy Metal par excellence, im soziastets zeitgemäß aus len Netzwerk zeigt er sich aber auch mit einer guten Portion an Humor … den Boxen donnern. Und nachbieten. Egal, ob du mit deinen dem der an ParWir verlosen drei CDs und eine LP von „Firepower“ inklusive Plakaten. Freunden im Auto unterwegs kinson erkrankte Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe bist, abends bei ein paar Bieren Glenn Tipton künfticketmagazin.com! entspannst oder daheim im tig nicht mehr auf der Wohnzimmer die Anlage aufdrehst – Bühne stehen wird, wird es soll Spaß machen. Auch wenn wir unsere Faulkners Rolle in der Band in ZuMusik ernst nehmen, sind wir selbst alles kunft wohl noch wichtiger werden. andere als ernsthafte Typen.“ An Selbstvertrauen mangelt es Halford nicht Mit Ernst bei der Sache „Für das letzte Album ,Redeemer Of Souls‘ – und so klingt seine Vorfreude auf das haben wir mehr als 100 Shows gespielt und Livespielen des neuen Materials auch nicht sind über 100.000 Kilometer gereist. Da wir nach Karriereende. „Ich bin mir ziemlich nicht mehr die Jüngsten sind, willst du dann sicher, dass man später mal in der Rückschau erst einmal nach Hause und nichts mehr der Meinung sein wird, dass ,Firepower‘ eivon der Musik hören. Aber die Infektion nes der besten Priest-Alben der Geschichte Heavy Metal hat sich so tief in uns ausge- ist. Von den Songs über die Riffs bis hin zur breitet, dass wir schnell in den Songwri- Produktion ist das quasi der Gipfel einer tingprozess gekommen sind. Du musst im- Band, die jetzt seit 1969 unterwegs ist und mer für den besten Metal kämpfen, den du schon so viel erlebt hat. Wenn wir wollen, erschaffen kannst“, blickt Halford auf den hauen wir euch immer noch nieder – HeavyEntstehungsprozess von„Firepower“ zurück. Metal-Knockout.“ Und auch wenn sich Songs wie „Rising From Ruins“ oder „Flame Thrower“ durch- n Judas Priest spielen mit Accept und aus kritisch mit aktuellen Ereignissen in der Battle Beast im Vorprogramm am 28. Welt befassen, wird die Seriosität auch in Juli in der Wiener Stadthalle (D). Fandiesem Bereich nicht allzu hoch angesetzt. Tickets sind ebenso wie ticketPLUS+ Bus „Wir wollen in erster Linie eine tolle Zeit bei oeticket.com erhältlich.
GEWINN SPIEL
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!ticket highlights
Dancer Against Cancer Frühlingsball Im April findet zum 12. Mal der Frühlingsball zugunsten der Österreichischen Krebshilfe Wien statt. Die Gäste erwartet ein unvergesslicher Abend unter dem Motto „Für eine Welt ohne Krebs“ mit einer fulminanten Eröffnung, dem Prominententanzturnier unter den gestrengen Augen der Prominentenjury, sieben Tanzflächen mit Liveorchestern, Big Bands, DJs, Disco, Latino Lounge und als Höhepunkt die Überreichung des MyAid Award by Terra Nigra an einen internationalen Stargast. 14. April, Hofburg Vienna und erstmals am 26. Mai, Palais Kaufmännischer Verein Linz
Mit Gery Seidl, Klaus Eckel und Viktor Gernot Im Juni startet das berühmte CasaNova aus der Wiener Dorotheergasse erstmals mit „CasaNova on Tour“, der Zielort ist Zell am See im wunderschönen Salzburger Land! Dort freuen wir uns auf Gery Seidl („Sonntagskinder“), Klaus Eckel („Zuerst die gute Nachricht“, Foto) und Viktor Gernot – diesen gleich zwei Mal: Im Sommer mit seinem 30. Jubiläum, im Winter mit „X-Mas is here“. laufend, Porsche Congress Zell am See
You Should Be Happy Ursprünglich eine Coverband mit einem Hang zu Power-Pop und klassischem Rock & Roll, begann die Gruppe bald eigene Songs zu schreiben. Ihr früherer Sound erinnert an die Ursprünge der Replacements als Punkband: melodisch, rotzig und ein wenig trashig. Doch ihre Musik hat sich im Laufe der Jahre nicht nur verbessert, sondern wurde auch radiotauglicher. So landete die Band mit den akustischen Balladen „Name“ und „Iris“ zwei große Welthits, gefolgt von einer Reihe von Top-Ten-Singles. Inzwischen als Duo unterwegs, hört ihr aktuelles Werk auf den Namen „You Should Be Happy“.
Goo Goo Dolls
14. August, Arena Wien Mit „Special Guests“ „Clutch are a sound and hearty bunch of fellows that everybody should pay attention to now” sagte dereinst Lemmy Kilmister selig von Motörhead. Und ja, Lemmy knows best – das haben wir schon immer alle gewusst und daher freut es auch uns persönlich sehr, dass das Warten ein Ende hat – zumindest fast. Clutch – seit 1993 Neil Fallon (Vocals/Guitar), Tim Sult (Guitar), Dan Maines (Bass) and Jean-Paul Gaster (Drums/Percussion) – haben ihr neues Album in den letzten Wochen und Monaten zusammen mit Vance Powell im Sputnik Sound Studio in Nashville produziert und werden selbiges Ende des Jahres auf ihrem eigenen Label Weathermaker veröffentlichen und auch in Wien vorstellen …
Clutch
8. Dezember, Arena
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Fotos: GEPA Pictures (ÖFB), Andreas Tischler (Dancer Against Cancer), Volker Weihbold (Klaus Eckel), Barracuda Music (Goo Goo Dolls, Clutch)
CasaNova
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ÖFB Frauen-Nationalteam Unterstützen Sie das Frauen-Nationalteam! Das Frauen-Nationalteam bestreitet die kommenden beiden Heimspiele im Rahmen der Qualifikation für den FIFA Women’s World Cup 2019 in Frankreich in der BSFZArena. Sowohl die Begegnung gegen Serbien (5. April) als auch das Topspiel der Gruppe 7 gegen Tabellenführer Spanien (10. April) gehen in Maria Enzersdorf über die Bühne. Anstoß ist jeweils um 20:30 Uhr. Für das WM-Quali-Doppel wird erstmals auch ein Abo angeboten, das zum Eintritt zu beiden Spielen berechtigt und 20 Euro kostet, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre bezahlen 10 Euro. Einzeltickets zu beiden Spielen sind um 12 beziehungsweise 6 Euro erhältlich. Die VIP-Einzelkarte kostet 100 Euro. Das Team freut sich auf Ihre Unterstützung!
bold (Klaus Eckel), Barracuda Music (Goo Goo Dolls, Clutch)
5. und 10. April, BSFZ Arena Südtstadt Maria Enzersdorf
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„Man muss Wide Das neue Album der deutschen Indie-Legende Tocotronic, „Die Unendlichkeit“, ist ein sehr persönliches geworden. Sänger und Songschreiber Dirk von Lowtzow hofft im Interview trotzdem, dass sich dabei das Politische und Private mischen und die biografischen Episoden dadurch an Aktualität gewinnen werden. TEXT: ROUVEN AHL
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Als ich einmal Blut geleckt hatte, bin ich den Weg da sehr, sehr gerne gegangen. Ich empfand es als eine sehr intensive Erfahrung, die Stücke zu schreiben. Ich habe sehr viele Stücke geschrieben, da der Erinnerungsprozess sehr viel angetriggert hat. Insofern kann ich nicht sagen, dass es Überwindung gekostet hat. Aber ich hatte im Nachhinein etwas Angst vor meinem eigenen Mut und dachte: „Oh Gott, oh Gott, hoffentlich gebe ich jetzt nicht zu viel von mir preis.“
Das neue Album ist eine Art musikalische Biografie geworden – wie kam es dazu? Es gab auch schon Songs mit autobiografischem Hintergrund auf dem letzten Album. Und irgendwie hat das für mich eine Tür zu etwas geöffnet, womit ich nicht gerechnet hätte, nämlich dass ich plötzlich Lust bekommen habe, über mein eigenes Leben und bis in die Zukunft Songs zu schreiben. Ich habe das zunächst für mich im Geheimen gemacht, nannte es auch scherzhaft „mein Geheimprojekt“. Irgendwann habe ich die Songs den anderen vorgespielt und sie fanden es interessant, das als Band zu verfolgen.
Nach welchen Kriterien wurden die einzelnen Geschichten ausgewählt?
War es für dich eine Überwindung, so persönliche Texte zu schreiben? Du hast Privates bislang ja eher aus der Öffentlichkeit herausgehalten.
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Unser Bassist Jan Müller hat mich während des Arbeitsprozesses als eine Art Lektor begleitet. Also jemand, der mich korrigiert, zensiert und auch auf Unstimmigkeiten hingewiesen hat. Am Ende hatten wir dann 24 Songs, aus denen wir 12 ausgewählt haben: Jene Songs, bei denen wir das Gefühl hatten, die kommen der Wahrheit am nächsten und die funktionieren auch für die Band am besten. Nach diesen Kriterien haben wir dann innerhalb der Band gemeinsam ausgewählt.
Foto: Universal Music
irk von Lowtzow fühlt sich offensichtlich wohl mit seiner Entscheidung, auf dem neuen Album seine eigene Vergangenheit zu verarbeiten und „Die Unendlichkeit“ somit zu seiner Biografie zu machen. Mancher hätte bei einer Band wie Tocotronic eher mit einem lauteren und politischen Album gerechnet. Und dem ist vielleicht aller Introspektive zum Trotz zumindest auch so …
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erstand leisten“ „Unwiederbringlich“ setzt sich mit dem Tod einer dir nahestehenden Person auseinander. Beschäftigt man sich bei der Aufarbeitung der Vergangenheit auch mehr mit der eigenen Sterblichkeit? Das ist etwas kompliziert zu beantworten. Als dieser Todesfall meines allerwichtigsten und engsten Jungendfreundes, der als erster Tourmanager auch für die Band sehr wichtig war, passierte, war das mit Mitte 20 natürlich ein Schock. Diese Episode zu erzählen war uns als Band sehr wichtig. Insofern finde ich das sehr schön von dir erkannt, dass der Tod auf dem Album auch eine große Bedeutung hat, und ich finde das auch ganz wichtig, dass wenn man über das eigene Leben nachdenkt, man auch über die eigene Sterblichkeit nachdenkt – ganz klar! Viele haben sich wahrscheinlich gerade aufgrund der Veränderungen in der
politischen Landschaft ein etwas expressiveres Album erwartet – wolltet ihr dem absichtlich nicht entsprechen? Die ersten Songskizzen waren ja schon im Herbst 2015 da, und von diesem Zeitpunkt an hat sich die politische Landschaft doch sehr stark verändert. Ich habe trotzdem die Hoffnung, dass bei aller Introspektion dennoch etwas über unsere Gegenwart erzählt wird. Ich hoffe einfach, dass dabei die Grenzen zwischen Privatem und Politischem verwischt werden – aber als wir mitten in den Arbeiten waren, war es schwer möglich, auf politische Entwicklungen zu reagieren. Aber ich glaube, dass es unbewusst schon mit eingeflossen ist. Der Song „Hey Du“ verfügt über eine hohe Aktualität, und zwar in dem Sinne, dass jemand aufgrund seiner Andersartigkeit schlecht behandelt oder beschimpft wird. Ich finde es immer schön, wenn sich solche Interpretationen aufdrängen, da ich
beim Schreiben nicht direkt daran gedacht habe. Das Stück handelt primär von meinen Erfahrungen als Jugendlicher in der Kleinstadt und den homophoben Beleidigungen, denen man ausgesetzt war. Aber es bekommt vor dem Hintergrund des aktuellen Hasses gegen das Andersartige eine ganz andere Bedeutung. Das hoffe ich zumindest. Ihr spielt im Sommer erneut auch in der Arena. Habt ihr zu dem Venue mittlerweile eine Beziehung aufgebaut? Ja klar! Wir haben schon sehr früh in Wien gespielt, dabei eigentlich fast immer in der Arena. Gerade in den heutigen Zeiten in Österreich ist das ein ganz wichtiger Ort, weil – so wie ich es einschätze – die Arena ein sehr linker subkultureller Ort ist, und ich hoffe sehr, dass er uns auch unter der neuen rechtsnationalen Regierung erhalten bleibt. Man hat schon Angst, ob gerade an Orten wie der Arena oder dem Radiosender FM4 eine politische Einflussnahme stattfinden wird. Man muss auf jeden Fall Widerstand leisten! n Tocotronic spielen am 13. April im republic (Support: Ilgen-Nur), am 28. Juli im Open-Air-Areal der Arena. Für die Veranstaltung sind FanTickets verfügbar.
GEWINN SPIEL Wir verlosen drei CDs „Die Unendlichkeit“. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com!
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Mehr Zack !ticket heimat
Die heimische Kultband Kreisky meldet sich mit der neuen Platte „Blitz“ zurück – und die strotzt geradezu vor herrlichem Wahnsinn und flotten Pop-Arrangements. Und ist nur ein bisschen gemein. TEXT: AMINA BEGANOVIC
Angeblitzt Das neue Kreisky-Album zeigt sich deutlich greller und poppiger als seine Vorgänger.
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geeignet gewesen als Österreichs „aufsässige Wut-Rocker“? Ein Image, das sich Kreisky in der Vergangenheit sukzessive aufgebaut haben – auch wenn die sympathischen Herren bei Weitem nicht so wütend sind, wie ihnen gerne nachgesagt wird. Frontmann Franz Adrian Wenzl sieht es gelassen: „Wir haben ein bissl die Signature der ‚WutRocker‘. Einige in der Band würden sich das ganz wegwünschen, aber dieses ‚Grantig-Image‘ haben wir uns halt erarbeitet. Ein Unique-Selling-Point, könnte man sa-
Kreisky-Fans können sich im April folgende Termine rot im Kalender anstreichen: 12. im ppc Graz, 13. im p.m.k. Innsbruck, 14. in der Stattwerkstatt Linz und 19. im Wiener WUK. Rainhard Fendrich wiederum lädt im April zu Benefizkonzerten zugunsten der Volkshilfe Österreich: Am 3. im Congress Salzburg, am 4. im Orpheum Graz und am 5. ins MQ Wien (Halle E). Apropos: Folkshilfe spielen am 13. im Schutzhaus. Viech bitten am 6. in die Remise Bludenz, am 13. in die Sargfabrik Wien und am 20. ins Orpheum Graz. Mynth machen auf ihrer Album-Releasetour am 7. im Posthof Linz und am 14. im Rockhouse Salzburg Halt. Hip-Hop aus Oberösterreich hört man am 13. im WUK mit den TTR Allstars, „Columbo schauen“ kann man mit Wanda am 14. in der Olympiahalle Innsbruck. Krautschädl spielen am 20. im Kulturhaus Röda, am 21. im KIKAS Aigen und am 27. im Schutzhaus zur Zukunft.
Fotos: Ingo Pertramer Hersteller
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s war etwas ruhiger um sie geworden, vier Jahre sind seit der Veröffentlichung ihres letzten Studioalbums „Blick auf die Alpen“ vergangen.Vor Kurzem konnten sich die Fans aber über ein Wiedersehen freuen, und zwar auf den Brettern, die die Welt bedeuten: Im Rabenhof brachten Kreisky gemeinsam mit Schriftstellerin Sybille Berg das sarkastisch-schroffe Stück „Viel gut essen“ auf die Bühne. Die Kritiker überschlugen sich vor Lobesworten – wer wäre für diese Kollaboration auch besser
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MUNDPROPAGANDA
Fotos: Ingo Pertramer, Hersteller
gen. Es wäre natürlich doof, wenn sich wer davon abschrecken lässt, aber jeder, der Ohren zum Hören hat, kann sich eh selbst ein Bild machen – über unser ‚emotional breiteres Spektrum‘.“ Dieses Spektrum kommt auf ihrem neuen Album „Blitz“ (Wohnzimmer Records), das parallel zum Theaterprojekt entstanden ist, besonders gut hervor: Die neuen Songs präsentieren sich bemerkenswert flott und tanzbar, zwar mit den gewohnt vielschichtigen, mitunter sarkastisch-bösen Texten, wie man es vom Kreisky-Stil gewohnt ist, aber weitaus poppiger und heller (man könnte fast schon „fröhlich“ dazu sagen!) als die Vorgängerwerke. Es sei das fünfte und „bisher beste“ Kreisky-Album, heißt es im Pressetext dazu selbstbewusst. „Das findet man natürlich immer!“, lacht Wenzl.„Es kommt drauf an, worauf man den Schwerpunkt legt, aber ich finde schon, dass wir einige Parameter diesmal am besten erwischt haben. Es ist sicher unsere frischeste Platte, weniger düster-episch, mit einem richtigen Zug!“ Schimpfen vs. Leichtigkeit Schnell entstanden sei dieses Album, „aus dem Ärmel geschüttelt“ – dafür umso „zackiger“. Mit ein wenig „Scheiß drauf“-Attitüde, wie Wenzl meint, was den Comeback-Gedanken aber nicht mindert. „Was für mich ein bissl den Comeback-Charakter ausmacht, ist, dass die Welt eben eine andere ist. Wir hatten in unseren Liedern immer diese Figuren, die schimpfen – jetzt leben wir in einer Welt, in der der Schimpfende auf einmal politisch bestimmend ist. Das ist etwas, mit dem wir umgehen lernen mussten. Dass wir das Theaterstück und das Album gleichzeitig gemacht haben, gab uns die Möglichkeit, Wege dafür zu finden, die Texte von Sybille Berg gehen genau auf solche Dinge ein. Auf der anderen Seite wollten wir das Album sehr ‚leicht‘ machen, eine poppige Platte, die Spaß macht.“ Diese neue Ausrichtung ist ihnen durchaus gelungen, man merkt es etwa an der Kürze der Songs, die zudem allesamt selbst pro-
duziert wurden. Der typische Kreisky-Sound ist aber nicht abhandengekommen, was man bei Singles wie „Die Veteranen der vertanen Chance“ oder „Ein Depp des 20. Jahrhunderts“ sehr gut hören kann: Instrumental poppige Nummern mit betrübenden Texten – Kontraste, mit denen Kreisky nach wie vor gerne spielen. Und ein bissl gemein darf es auch sein. „Es ist nicht so, dass ich mir denke: ‚Jetzt muss ich einen giftigen Text schreiben‘, sondern die Band hat ja eine spezielle Art von Musik: Die ist zackig, und da gibt es eben eine Art von Singen und Performen, die dazu passt – straight nach vorne, ins G’sicht. Und das braucht die entsprechenden Texte.“ Bandintern gab es bei Kreisky ebenso Veränderungen: Gregor Tischberger hat zwar noch den Bass am Album eingespielt, wird die Band künftig aber nicht mehr als aktives Mitglied begleiten; Helmuth Brossmann, der Kreisky schon früher live unterstützt hat, wird ab sofort mit Wenzl, Gitarrist Martin Max Offenhuber und Schlagzeuger Klaus Mitter die Bühnen unsicher machen. „Wir wollten einfach wieder mehr machen, sind aber beruflich und familiär alle sehr eingespannt. Für den Gregor ist sich das so nicht mehr ausgegangen, wobei er immer wieder eingesprungen ist. Wir haben das ganz gut und einvernehmlich gelöst. Ein mögliches Wunsch-Zukunftsszenario wäre, dass wir irgendwann mal zu fünft spielen. Gregor macht momentan viel im Sound-Produktionsbereich für andere Bands und ich denke, dass er uns in dieser Funktion erhalten bleibt. Wir werden auch die nächste Platte sicher mit ihm gestalten“, meint Wenzl, der sich auf die kommenden Live-Shows mit dem neuen Songmaterial bereits sehr freut. „Ich glaub, es wird heuer unser ,konzertdichtestes‘ Jahr. Dadurch, dass wir im Rabenhof ja sehr theatralisch unterwegs waren, wird sich das bestimmt auch auf die Art der Shows auswirken – sehr konzertant eben! Und es wird einen bunten Mix geben, mit neuen, aber natürlich auch vielen bekannten Nummern.“
Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (ab) Wir verlosen drei Stück der CD inkl. Sticker. Mehr Informationen und Teilnahmebedingungen siehe ticketmagazin.com!
LIVE Rammelhof – Ene Mene Mu Von Faschismus bis Frauenfeindlichkeit: Rammelhof zeigen mit handfestem Mundartrock den Mittelfinger.
LIVE Steaming Satellites – Back From Space Die Satelliten landen wieder auf der Erde, mit poppig-elektronischem Sound und famosem Songwriting.
LIVE Rian – Rian Pop voller Gefühl: Der junge Musikautodidakt legt nach der Erfolgssingle „Belong To You“ sein Debüt vor.
LIVE Saint Chameleon – Mockingbird Alternative-Pop mit Einflüssen aus Swing, Latin und Blues – ein ungewöhnlicher Mix made in Graz!
Boogie Hammer – Piledriver Kratzig-rauer Rock ‘n’ Roll, als wäre er vor Jahrzehnten in den USA entstanden. Kommt aber aus Wien und gefällt!
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Die Bühne in Hans Söllner, Wolfgang Ambros, Opus und Kurt Ostbahn sind heuer die Stars der Donaubühne Tulln, einige Gigs gibt’s sogar bei freiem Eintritt. TEXT: ALEXANDER HAIDE empfiehlt
K
urt Ostbahn gehört zu den regelmäßigen Gästen (wie auch heuer), Christina Stürmer, Wolfgang Ambros und die EAV ebenso: Es war übrigens anno 1992, als der bereits erwähnte Kurt Ostbahn als erster auf dem damaligen Bühnenschiff konzertierte, das 1999 durch eine fixe Stage in der Donau ersetzt wurde. Internationale Stars wie Mick Hucknall (Simply Red), Status Quo, Bobby McFerrin, Unheilig und Roger Hodgson (Supertramp) spielen ebenfalls gerne auf der Donaubühne Tulln. Fest verankert
Kurt Ostbahn Die heimische Koryphäe, die dieses Jahr den Siebziger begeht, ist nur eines der Highlights auf der Donaubühne …
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ist sie auch heuer wieder Treffpunkt einiger spannender Live-Acts im Sommer, darunter auch das Gastspiel von Hans Söllner & Bayaman’Sissdem am 13. Juli: Auch im 39. Jahr seiner Karriere wird
der Rebell aus Bayern nicht müde, dem Staat im breitesten bayerischen Reggae die Leviten zu lesen und ans Bein zu pinkeln. Auftakt Mit zwei Open Airs feiert man den Ferien- und damit gleichzeitig auch den Saisonbeginn, und damit jeder dabei sein kann, finden sowohl das Konzert von Electric Youth & The Boston Show Band (am 30. Juni) und der Stadtkapelle & B(P)ig Bands (7. Juli) bei freiem Eintritt statt. Heimspiele Fixpunkt im jährlichen Programm der Donaubühne Tulln sind die zahlreichen Gastspiele österreichischer Musiker. Den Auftakt bestreiten am 14. Juli Andy Baum und Christian Becker samt Band, eine Woche später geben sich am 21.
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n der Donau Juli Tini Kainrath & Günter MO Mokesch ein Stelldichein. Ebenso wie das Theater Piccolo (am 22. Juli) sind die Shows von Baum und Mokesch kostenfrei zu besuchen. Viktor Gernot packt am 28. Juli gemeinsam mit der Richard Oesterreicher Bigband die Klassiker des Swing, Jazz und Great American Songbooks aus und interpretiert die großen Hits von Frank Sinatra, Tony Bennett und Michael Bublé & Co. Unter dem Titel „My Bigband Dreams“ unterstreicht der Kabarettist sein Können in der Zweitkarriere als Sänger. Verharren wir noch einen Moment beim Kabarett: Christoph Seiler kommt am 11. Juli ohne seinen Sangeskollegen Speer, bringt er doch sein neues Programm „#wastdueigentlichweribin!“ auf die Donaubühne. „Wäre mein Humor ein Mensch, würde ich mit diesem Menschen nichts zu tun haben wollen. Weiters distanziere ich mich grundsätzlich von mir selbst“, meint er zum neuen Angriff auf die Lachmuskeln.
Der August ist ebenfalls gespickt mit sehens- und hörenswerten Dauerbrennern, geballte Austro-Power im Doppelpack hat sich gleich für den 4. angesagt: Den Beginn des Konzertabends bestreiten Wolfgang Ambros & die No. 1 vom Wienerwald mit einer Zeitreise und Werkschau der Hits aus mehr als 45 Jahren. Nach dem Ambros-Set hat sich Norbert Schneider mit seiner Band und seiner Hommage an den unvergesslichen Georg Danzer, dem mit Gold ausgezeichneten Album „Neuaufnahme“, angesagt. Zwei Mal „Klassenausflug 2018“ hat Kurt Ostbahn, der Grand Seigneur des Mundart-Rock für den 24. und 26. August angesetzt. Zwischen den beiden Ostbahn-Konzerten – der Kurt braucht im fortgeschrittenen Alter einen Tag Pause, um danach wieder voll bei Kräften und Stimme zu sein – nutzen Opus & Freunde die Donaubühne. Gemeinsam mit Lemo, STS-Drittel Schiffkowitz und Boris Bukowski steht einem legen-
dären Austro-Abend nichts im Wege. Von „Live is Life“ über „Flying High“ bis zu „Eleven“ gibt es ein „Best of“ von Opus zu hören, zu denen sich der junge Sänger Lemo („Der Himmel über Wien“) gesellt. Doch damit nicht genug: Von „Überdosis G’fühl“ bis zu „Fürstenfeld“ bringen Opus gemeinsam mit Schiffkowitz auch einige STS-Gassenhauer zu Gehör, und Boris Bukowski hat ebenfalls nicht nur „Kokain“ im Gepäck. Schöner könnte es gar nicht zu Ende gehen: Am 1. September sorgen The Solomons beim traditionellen, krönenden Saison-Finale mit Coverversionen aus sechs Jahrzehnten Pop-Geschichte für den passenden Soundtrack zum obligaten Riesenfeuerwerk. Bei freiem Eintritt lässt sich so der Nachthimmel über der Donaubühne Tulln perfekt genießen und das Ferienende (fast) vergessen … n Tickets für die Donaubühne Tulln sind unter oeticket.com erhältlich.
DER DONAUBÜHNEN-MACHER: ERICH SCHINDLECKER
Foto: Markus Thums
Erich Schindlecker ist einer der bedeutendsten Kulturmanager Niederösterreichs. Er kümmert sich um Acts wie die Comedy Hirten, Helge Schneider und Kurt Ostbahn und zeichnet seit mehr als 15 Jahren für das Programm und den Betrieb der Donaubühne verantwortlich: „Die Donaubühne ist ein wunderbares ,Open-Air- Wohnzimmer‘. Bei Sonnenuntergang und lauem Lüftchen lauscht das Publikum den Klängen der Lieblingsmusiker und trinkt ein Gläschen frischen Grünen Veltliner oder ein Kracherl – je nachdem.“
gerjahren. Damals durfte ich als Kind mit meiner Band Six Cool Cats dort auftreten. Schon damals habe ich eine tiefe Zuneigung zum noch sehr kleinen Bühnenschiff – es war eher ein Floß – entwickelt. Die Bühne, wie wir sie heute kennen, wurde 1999 eröffnet. Seit dem Jahr 2002 zeichnet meine Agentur, die e&a PR Ges.m.b.H., für den Spielbetrieb verantwortlich.
Was sind die Besonderheiten bei einem Bühnenschiff im Gegensatz zu einer normalen Open-Air-Bühne? Was ist deine Rolle seit der Gründung der Besonders ist die Atmosphäre – auch für die KünstDonaubühne 1992? ler. Es passiert nicht selten, dass internationale MuDie „alte“ Donaubühne gab es schon in den Achtzi- siker, die auf Tournee sind und bei uns gastieren,
das eher als Urlaub wahrnehmen. Da springt man schon einmal am Nachmittag vom Steg aus in die Donau. Manchmal arrangieren wir auch Fahrten mit dem Wasserskiclub Tulln. Jamie Cullum hat beispielsweise Fotos auf seinem Facebookaccount gepostet, die ihn beim Wasserskifahren in Tulln auf der Donau zeigen. Ist es schwierig, internationalen Acts die Location Donaubühne zu erklären? Zum Glück kennt man uns international schon ganz gut und es eilt uns ein gewisser Ruf voraus, eine nette und professionelle Location zu sein. Und unsere Website donaubuehne.at vermittelt auch schöne Einblicke.
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04.06.2018, Wien Haltestellen: NÖ, OÖ, STMK, BGLD, SZBG
27.07.2018, Grundlsee Haltestellen: BGLD, KTN, NÖ, OÖ, STMK, SZBG, T, VLBG, W
29.06.2018, Burg Clam Haltestellen: BGLD, KTN, NÖ, OÖ, SZBG, STMK, T, W
12.08.2018, Spielberg Haltestellen: BGLD, KTN, NÖ, OÖ, SZBG, STMK, T, VLBG, W
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11.07.2018, Wien Haltestellen: BGLD, KTN, NÖ, OÖ, STMK, SZBG
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17.05. bis 19.05.2018, Graz/Linz/Wien Haltestellen: KTN, STMK, NÖ, OÖ, BGLD
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Alt, aber nicht leise Für Generationen von Fans ist die Wiener Stadthalle seit 1958 der Nabel der Unterhaltungswelt, für Superstars von Frank Sinatra bis Justin Bieber die bevorzugte Bühne Österreichs. TEXT: ALEXANDER HAIDE
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etallica, Bob Dylan, Katy Perry, Lenny Kravitz, Anastacia, Roger Waters, Ringo Starr und Judas Priest, auch Hansi Hinterseer, Mario Barth, André Rieu und viele mehr vertrauen heuer der größten Location für Events und Konzerte, die Österreich zu bieten hat: Beeindruckende 65 Millionen Besucher sind in sechs Jahrzehnten zu mehr als 15.000 internationalen Shows in den 15. Wiener Gemeindebezirk gepilgert, um ihre Idole zu sehen, und dieses Jahr werden es dank der zuvor genannten Künstler wohl wieder um einige mehr. Seit jeher ist die Wiener Stadthalle aber nicht bloß die beste Adresse der Stadt für internationale Top-Konzerte, sondern für Entertainment jeglicher Art. In den insgesamt sieben Hallen (von denen die „Halle D“ mit ihren bis zu 16.000 Besuchern die größte und bekannteste ist) finden Shows wie „Afrika! Afrika!“ und „Holiday On Ice“ genauso statt wie Sportevents wie das hochklassige ATP-Tennisturnier „Erste Bank Open“,„Masters Of Dirt“, Kongresse und Messen.
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Foto: Gisela Erlacher
13. April: Hansi Hinterseer 15. April: Imagine Dragons 16. April: Bob Dylan 17. April: Thirty Seconds To Mars 02. Mai: Steffen Henssler „Tischt auf“ 16. Mai: Roger Waters 18. Mai: Bülent Ceylan „Lassmalache“
info Telefon: 01/98100-0 Web: stadthalle.com 1150 Wien, Roland-Rainer-Platz 1
Die Hallen D und F Hier ist schon fast jeder konzert-, show-, musical- oder kabarettbegeisterte Österreicher gewesen: In den beiden größeren Hallen der Stadthalle, den Hallen D und F.
Den Grundstein zum nachhaltigen Erfolg legte dereinst Star-Architekt Roland Rainer, der eine Multifunktionshalle konzipierte, die seit ehedem immer wieder modernisiert und ausgebaut wurde. „Dank herausragender Architektur, sechs Mehrzweckhallen und moderner Technik bietet die Wiener Stadthalle Events aller Größenordnungen und Genres eine perfekte Bühne“, unterstreicht Dr. Kurt Gollowitzer, Geschäftsführer der Wiener Stadthalle. Ihre bisher größte Bewährungsprobe bestand die Stadthalle im Mai 2015 als Schauplatz des Eurovision Song Contest mit Bravour, bei dem jeder verfügbare Platz genutzt wurde: Von der Show-Bühne in der großen Halle D bis zur Halle E, in der normalerweise etwa Flohmärkte stattfinden.
Geburtstag Im Jubeljahr 2018 – am 21. Juni feiert die Stadthalle ihren 60. Geburtstag – freut sich Geschäftsführer Wolfgang Fischer auf viele Höhepunkte, bei denen das Motto „Made in Austria“ ganz groß geschrieben wird. Am 7. und 8. Mai trifft sich die erste Riege der Austro-Kabarettisten zur dritten Ausgabe des „Kabarettgipfels“. Das „echte“ Geburtstagsfest findet mit der bombastischen Show „Best of Austria Meets Classic“ am 21. Juni statt: Die österreichische Szene – von der EAV bis hin zu Pizzera & Jaus – versammelt sich unter der Leitung von Christian Kolonovits, um mit einem Symphonieorchester aufzuspielen. Happy Birthday!
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!ticket kultour
Der Mörder … … ist immer der Gärtner! Ist dem wirklich so? Das können Sie nun selbst herausfinden, indem Sie selbst auf Verbrecherjagd gehen. TEXT: PAUL M. DELAVOS
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martin walkers revanche Zum mittlerweile zehnten Mal lässt der gebürtige Schotte Martin Walker in „Revanche“ Bruno Chef de Police in der südfranzösischen Region Périgord ermitteln. Das besondere an den Kriminalromanen von Martin Walker ist, dass neben der Aufklärung des Verbrechens auch die regionale Kulinarik und Landschaft geschildert werden. Kein Wunder also, dass es mittlerweile auch „Brunos Kochbuch – Rezepte und Geschichten aus dem Périgord“ gibt. Nun kommt Walker für eine Lesung sowohl ins Cinema Paradiso Baden (8. Mai) als auch ins Cinema Paradiso St. Pölten (9. Mai). An seiner Seite ist Schauspieler Alexander Kuchar, es wechseln sich deutsche und englische Lesepassagen ab.
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Kärntner Dinner & Krimi Mittendrin statt nur dabei: Erleben Sie einen faszinierenden Abend mit einem hervorragenden Menü und spannender Theater-Unterhaltung!
Restaurants, begrüßt die Gäste, wird jedoch ständig vom Küchengehilfen Franzi und dem Serviermädchen Monika unterbrochen, bis er endlich begreift, dass der Chefkoch Maitre Jean Paul nicht da ist und auch gar nicht mehr kommt – und es daher nichts zu essen gibt (Für die Veranstaltungsbesucher natürlich sehr wohl, nämlich ein 4-Gänge-Menü im 5-Sterne-Hauben-Restaurant!). MS Traumschiff Eine Besonderheit in Kärnten ist die Möglichkeit, am Schiff – auf der MS Ossiach oder der MS Landskron – zu ermitteln, passenderweise während der Dreharbeiten zu einem Remake von „Das Traumschiff“: Der pleitegegangene Regisseur Lukas Licht will sich mit dem Remake finanziell sanieren. Doch das
Schauspielerteam der ersten Staffel wird von den Schatten der Vergangenheit eingeholt und dann stirbt auch noch eine Schauspielerin. Der Fall erscheint für Kommissarin Wanda Wahrheit einfach zu lösen, doch dann wird sie selbst mit hineingezogen …
Fotos: Kärnter Dinner & Krimi, Haymon Verlag, Mörder Dinner
n Kärnten kann nun jeder zum Detektiv werden. Vorausgesetzt, man geht gemeinsam mit anderen Gästen und dem Team von Dinner & Krimi auf die Verbrecherjagd. Passend dazu wird während der Geschehnisse und Ermittlungen ein ausgesuchtes VierGang-Menü serviert, denn ein gestärkter Geist ermittelt bekanntlich leichter. Jeweils fünf SchauspielerInnen sorgen gemeinsam mit einem Spielleiter für nervenaufreibende Unterhaltung und sicherlich auch so manche Gänsehaut bei den Gästen. Diese werden ganz nach Wunsch stärker oder auch nur sehr dezent in das Geschehen miteingebunden. Das Highlight der Sommer-Saison ist die Premiere des neuen Stücks „Der Tod des Maitre“, die outdoor am Berg in der Herzl-Hütte Hochrindl am 3. August stattfinden wird: Daniel Diner, Chef de Service des noblen Hauben-
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OPERNKRIMI VON TATJANA KRUSE „Schampus, Küsschen, Räuberjagd“ ist ein rabenschwarzer Pauline-Miller-Krimi.
MÖRDER DINNER Anfänglich sieht alles nach einem ganz normalen Abend aus, an dem Sie ein mehrgängiges Menü und nette Unterhaltung genießen. Doch irgendwann stellen Sie fest, dass nicht alles ist, wie es scheint, und schon sind Sie mittendrin in einem Kriminalfall: Fünf verschiedene Storys an unterschiedlichen Orten stehen derzeit auf dem Spielplan. Auch hier kann man mitspielen und mitermitteln – muss aber nicht. Eine Besonderheit ist das Programm „LadyKILLERS – Sie singen, sie spielen, sie morden!“: Sie sind eingeladen für den Tourstart des bekannten Rockstars Johnny. Allerdings erkennen Sie rasch, dass irgendwie nicht alles nach Plan verläuft. Vor allem drei Ladys verhalten sich auffällig … Und doch wird es todsicher ein einzigartiger Abend für Sie, begleitet von Live-Gesang und einem exquisiten 5-Gang-Dinner!
Im April u. a. im Schloss Spitz, im Mai im Schloss Raggendorf und im Wiener Arcotel Wimberger, im Juni auf Schloss Rosenburg und im September u. a. im Arcotel Wimberger.
Fotos: Kärnter Dinner & Krimi, Haymon Verlag, Mörder Dinner
Wieder einmal wird die schillernde Operndiva Pauline Miller in einen Kriminalfall verwickelt. Nach Auftritten bei den Salzburger Festspielen und in Bregenz ist sie nun in Bayreuth engagiert. Doch anstatt für ihre Rolle der Isolde in Richard Wagners „Tristan und Isolde“ zu proben, heftet sie sich auf die Fersen eines Juwelendiebs. Tatjana Kruse schafft es, einen spannenden Kriminalfall zu konstruieren, aber auch das Opernmilieu mit allen Eigenheiten unterhaltsam zu schildern und starke Charaktere zu zeichnen. Perfekte Lektüre sowohl für Opern- als auch für Krimifans. Erschienen im Haymon Verlag, 2017.
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Jahre-, ja jahrzehntelang wurde man milde belächelt oder für notorisch weltfremd erklärt, wenn man für mehr Musik aus Österreich im Radio plädierte. Es gäbe einfach nicht genug gute Künstler/innen hierzulande, hieß es dann, man mache ja keine Hits, sondern spiele sie nur – und überhaupt: Das Publikum möchte nicht mit heimischen Klängen belästigt werden. Das hätten streng wissenschaftliche Tests und Publikumsbefragungen ergeben. Anno 2018 ist alles anders. Österreichische Musik boomt! Sechs Alben heimischer Acts unter den Top 10 des Vorjahres, ausverkaufte Hallen von Wanda über Seiler & Speer und Pizzera & Jaus bis zum Nockalm Quintett, zudem eine merkbare Professionalisierung und ein gesteigertes Selbstbewusstsein auch in der alternativen Szene. Zugleich ist der ORF als mit Abstand größter Durchlauferhitzer für heimische Populärkultur politisch und gesellschaftlich unter Druck geraten – nicht zuletzt im Umfeld der (gescheiterten) Schweizer Initiative zur Abschaffung von TV-Zwangsgebühren. Plötzlich ist das Bekenntnis zu Inhalten „made in Austria“, Public Value und zum Kulturauftrag wieder ein Kernstück der eigenen Existenzgrundlage. Gut so! Um abseits von Gesetzen und Quoten die Kultur dieses Landes widerzuspiegeln und im Idealfall zu beflügeln, dafür sollte der Instinkt der Programmmacher doch reichen. Walter Gröbchen
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Michael Jackson Tribute Show 14. und 15. September, VAZ St. Pöten und Gasometer Wien Seasons Mit dem musikalischen Circus-Theaterstück erweckt ein internationales Ensemble aus den Reihen des renommierten Grazer Festivals La Strada die Zeit des Barock wieder zum Leben. Inspiriert von den Gemälden des flämischen Künstlers Pieter Bruegel bringt Regisseur Adrian Schvarzstein Szenen des Alltags und der zwischenmenschlichen Beziehungen betont feinfühlig und zugleich witzig-charmant auf die Bühne. Live-Musik, leichtfüßige AkrobatInnen und verträumte Bühnenbilder verbinden sich zu einem pulsierenden Gesamtkunstwerk.
La Strada Graz 22. April, Festspielhaus St. Pölten
Elegant Nun ist schon einige Zeit vergangen, seitdem die Gesangskapelle Hermann erstmals ausgezogen ist, um die Welt mit ihrem betörenden Mundartgesang zu einem glücklicheren Ort zu machen. Und während sich die Gesangskapelle oftmals um Kopf und Kragen sang, blieben im Publikum die wenigsten Augen trocken. Mit geradezu stolz vor sich hergetragener Schüchternheit werden die ganz und gar nicht harmlosen Texte geträllert und niemand dabei verschont.
Gesangskapelle Hermann 4. Mai, Wiener Musikverein
Fotos: Entertainment Agency (Michael Jackson Tribute), Nikola Miilatovic (La Strada Graz), Nikolaus Ostermann (Gesangskapelle Hermann)
MONKEY BUSINESS
Eine Show zu Ehren des King Of Pop Erleben Sie noch einmal die Musik des King of Pop live! Künstler aus ganz Europa präsentieren die größten Hits von Michael und den Jackson 5 (The Jacksons) in einer 2-stündigen Live-Show. Erleben Sie noch einmal die großartige Musik des größten Entertainers aller Zeiten. Beeindruckende Tanzchoreografien, eine tolle Live Band, aufwendig für die Show gefertigte Kostüme, OriginalSounds, Effekte, Videosequenzen, Bilder und eine tolle Lichtshow machen die Show zu einem akustischen und optischen Erlebnis.
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Kultur
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Quo vadis, F Die Formel 1 hat Aufholbedarf. In puncto Spannung und Emotion wurde sie in den letzten Jahren von anderen Motorsportbewerben überholt, doch das neue Besitzerkonsortium Liberty Media arbeitet an der Trendwende. Ex-Superstar und Insider Gerhard Berger erläutert den Ist-Zustand des Königssports. TEXT: ROBERT FRÖWEIN
No Risk, no Fun Damals, Mitte der 90er-Jahre, war die Formel 1 noch purer Rennsport mit
wechselnden Favoritenrollen, harten Rad-an-Rad-Duellen und riskanten Überholmanövern. Zumindest sagen mir das Erinnerung und romantischnostalgische Verklärung – recht geben mir diverse Experten und Sportreporter, denen heute hie und da selbst ein leichtes Gähnen aus dem Gaumen rutscht. Als damals die große Dominanz von Michael Schumacher begann und er sämtliche Bestleistungen des Sports richtiggehend pulverisierte, ließ die Spannung merklich nach. Fernando Alonso, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel feierten wiederholt souveräne Triumphe, ihre Runden vorwiegend einsam im Kreis drehend. Ein Dreikampf wie 2007, als sich Kimi Räikkönen um nur einen Punkt gegenüber Hamilton und Alonso durchsetzte, gilt in der Neuzeit als Novum. So radikal wie manche GP-Fans sieht Gerhard Berger die Lage nicht. „Es gab schon immer ein Team, das sich für eine gewisse Periode einen technischen Vorteil erarbeiten konnte. So funktioniert Wettbewerb. Vor Mercedes war es Red Bull, davor Ferrari mit Michael
Schumacher und davor Williams und McLaren. 2017 war es aber alles andere als langweilig, denn Lewis Hamilton und Sebastian Vettel haben sich lange einen harten Zweikampf geliefert.“ Exkurs: die Legende Gerhard Berger Berger konnte zwischen 1986 und 1997 210 GP-Starts, 10 Siege, 12 Pole-Positions und zwei dritte Plätze in den Endklassements von 1988 und 1994 im Ferrari verbuchen. Er ist nach Niki Lauda Österreichs erfolgreichste Formel-1-Legende, die auch danach dem Sport treu blieb. Bevor er Chef der DTM (Deutsche Tourenwagen-Masters) wurde, sammelte der Tiroler nach seiner aktiven Karriere Erfahrungen in der Konzernwelt von BMW, der F1-Teamwelt von Toro Rosso und der Verbandswelt der FIA. „Der Motorsport hat mir viel gegeben und ich möchte ihm etwas zurückgeben.“ Staub im Getriebe? Die glorreichen Tage der Formel 1 scheinen der Vergangenheit anzugehören. In zu vielen Bereichen hat es der jahr-
Fotos: Mark Thompson / Getty Images, GEPA pictures / Christian Walgram
D
as natürliche Interesse am ImKreis-Fahren wurde mir in die Wiege gelegt – auch wenn die Passivsportliebe später vom geteerten Asphalt zur aufgepumpten Lederwuchtel wanderte. Schon der hochverehrte Herr Vater verbrachte seine Sturmund-Drang-Jahre nicht wie andere damit, im Italienurlaub eine Chianti-Flasche nach der anderen zu süffeln, sondern lieber mit ein paar weiteren Motorsportverrückten die GP-Strecke von Monza zu Fuß abzugehen. Dieser Art aufgewachsen, bleiben auch meine unschuldigen Kindheitsjahre bis heute in wohliger Erinnerung. Sonntag, 14 Uhr, Rennstart. Irgendwo zwischen Südafrika, Großbritannien und den USA. Ich schlug nicht nur schon in der Volksschule sämtliche Altersgenossen beim Rennfahrer-Quartett, sondern lernte mit den zweiwöchentlichen TV-Reisen auch die Welt kennen. Freizeit, Sport und (Lebens)Schule in einem.
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Formel 1 Fotos: Mark Thompson / Getty Images, GEPA pictures / Christian Walgram
zehntelange Alleinherrscher Bernie Ecclestone verabsäumt, die einstige Königsklasse des Motorsports würdig ins digitale Zeitalter zu transferieren. Im September kaufte das US-Unternehmen Liberty Media die Formula One Group für knapp vier Milliarden Euro, Ecclestone wurde wenige Monate später von Chase Carey an der Spitze des GP-Zirkus abgelöst.
Staubsaugen im Getriebe Seitdem kamen einige Steine ins Rollen. Nach 23 Jahren gibt es ein neues Logo, die Grid Girls wurden abgeschafft, der Kalender soll auf 25 Rennen pro Saison gestreckt werden, anstatt eines Alleinherrschers regiert nun ein Konsortium an unterschiedlichen Experten, für die aktuelle Saison wurden die Startzeiten verändert und vor allem versucht man die junge Generation wieder für den Sport zu begeistern. Unter anderem mit einem hauseigenen Live-Stream und einer Digitalisierungsoffensive. Spät wurde nun doch erkannt, dass man die Millennials nicht mehr nur mit linearem Fernsehen, sondern mit Interaktion und verstärktem Augenmerk auf Social Media für den Sport begeistern kann.
Berger sieht die Konkurrenz in diesen Belangen längst voraus. „Es geht nicht darum, die Show gegen die Technik abzuwiegen. Vielmehr sollte dem Fan ein einmaliges Motorsporterlebnis geboten werden: spektakulärer Sport auf und attraktive Angebote abseits der Rennstrecke. Fahrerlagerzutritt, ein Rundgang durch die Boxengasse, eine PitviewArea mit direktem Blick auf die Boxengaragen, Fan-Village, Konzerte etc. – die DTM etwa ist der Formel 1 heute in Sachen Fanerlebnis weit voraus.“ Die Faszination Formel 1 ist für Motorsportfans dennoch ungebrochen, das zeigten nicht zuletzt die wieder gestie-
genen Live-Zuschauerzahlen in der Vorsaison. Wie jeder andere Sport ist aber auch der Grand-Prix-Zirkus abhängig von Spannung und Emotionen. Vom Vorwurf, der Sport wäre über die letzten Jahre hinweg totreglementiert
Rundenfahren Im Kreis. Immer im Kreis. Ist das noch spannend? Hier: Der Zirkus 2017 in Spielberg, in Führung ist gerade Carlos Sainz im (55) Scuderia Toro Rosso STR12.
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Spontane Partystimmung jederzeit mit dem knackigen
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In der neuen PiCK UP! minis MiX Box sind außer den bekannten minis CHOCO und CHOCO & MILK jetzt die neuen Sorten BLACK ’N WHITE und TRIPLE CHOC am Start - alle in fünffacher Ausführung. Und alle in einer coolen Box, die man einfach hinstellen und aufklappen kann – fertig ist der knackige Vielfalt-Mix zum Teilen. Die Box ist auch perfekt als Mitbringsel für die nächste Geburtstagsparty, den bevorstehenden Mädelsabend, das Gaming Get-together oder den gemütlichen Fernsehabend mit Freunden. Geteilte Freude ist da doppelte Freude, oder sogar vierfache.
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Gerhard Berger Die Formel-1-Legende (hier 2017 in Spielberg) weiß: „Die DTM etwa ist der Formel 1 heute in Sachen Fanerlebnis weit voraus.“ Bekanntlich geht aber ein Aufholmanöver schnell …
worden, hält Berger herzlich wenig. „Der Sport braucht Regeln, das ist keine Frage. Andererseits muss genügend Freiraum für harten, freien Wettkampf bestehen.“ So bringt etwa der viel kritisierte neue Kopfschutz Halo neun Kilogramm Zusatzgewicht auf die Boliden, für die aktuelle Saison ist ein Mindestgewicht von 733 Kilo pro Auto vorgesehen. „Wären die Autos leichter, dann wären sie schneller und somit schwieriger zu fahren. Die Formel 1 ist immer noch die Königsklasse des Automobilsports und das muss so bleiben. Der Fan muss erleben, wie die besten Fahrer den Ritt auf der Kanonenkugel vollführen.“ Technik vor Artistik? Mein Vater würde nach gut 50 Jahren als Fan und treuer Verfolger des Sports sagen, dass es ihm an Würze fehlt. Dass die Piloten in ihren engen Cockpits nur mehr auf Knöpfe drücken und die fahrerische Artistik der frühen Tage einem Überfluss an Elektronik weichen muss-
te. Berger sieht das anders. „Eine solche Auffassung ist schlichtweg falsch. Die physische Beanspruchung für die Fahrer angesichts der Kräfte in schnellen Kurven und beim Bremsen sind extrem groß. Sie trainieren sich die Muskeln nicht zum Spaß an. Hinzu kommen hohe psychische Belastungen. Bei Radan-Rad-Duellen bei Tempo 300 muss man einen kühlen Kopf bewahren. Nicht zuletzt wird von den Fahrern ein hohes technisches Verständnis gefordert, ansonsten könnten sie gemeinsam mit ihren Ingenieuren das Auto gar nicht abstimmen.“ Wie alles im Leben unterliegt auch der Rennsport einem Wandel der Zeit. Ob die Richtung stimmt, wird sich in den nächsten Jahren weisen. n Bei oeticket.com erhalten Sie die Tickets für den F1 Grand Prix von Österreich am 29. Juni am Red Bull Ring , sowie ticketPLUS+ Bus. Auch für die DTM und die ADAC GT Masters in Spielberg erhalten Sie Ihre Tickets bei oeticket.com.
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Randale mit Kraftklub Man nehme: Ein T-Shirt, das dreckig werden darf, ein paar Lyrics-Übungsstunden, starke Schienbeine, gute Schuhe und viel Durchhaltevermögen …
A
m letzten Freitag im Februar hat es uns mal wieder in den Gasometer verschlagen. Der Grund dafür? Quality-Time mit meinen Lieblings-Jungs von Kraftklub. Eine meiner Lieblingsbands, „seit ich cool bin“. Es war bereits mein fünfter Kraftklub-Konzertbesuch und verdammt, die werden einfach nicht schlechter! Den Anfang des Abends übernahm die Band Blond, die übri-
Fotos: Antonia T. Schulz
Wenn es euch mal schlecht gehen sollte, nehmt euch zwei Stunden Zeit, ab auf YouTube und gebt „Red Bull Soundclash 2012 K.I.Z vs. Kraftklub ein“ – Augen zu und genießen, ihr könnt mir dann später danken!
Tipp!
gens so cool waren, dass sie später am Abend noch einmal mit Kraftklub auf der Bühne aufgetaucht sind. Mit „Hallo Nacht“ starteten dann auch schon Felix und Co. – und die ersten lagen bereits am Boden. Ihr müsst wissen: Kraftklub ist nichts für schwache Nerven und schon gar nichts für Menschen, die an Platzangst leiden. Ein Moshpit nach dem anderen gehört bei Kraftklub-Konzerten zum Tages- beziehungsweise Nachtprogramm und
Antonia T. Schulz, Studentin der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, Bloggerin (www.mutausbrueche.at) und nicht zuletzt oeticket.com-Kundin, besucht für !ticket jeden Monat ein Konzert und berichtet darüber. Dieses Mal war sie am 23. Februar im Gasometer bei Kraftklub.
wenn man an so einem Abend daher noch nie am Boden gelegen ist, kann man auch kein richtiger Kraftklubfan sein, wage ich mal zu behaupten! Es gibt ja Bands, die einfach nie mit dem Publikum quatschen und langweilig ihre Show runterspielen, aber Kraftklub hat die Interaktion mit dem Publikum einfach perfektioniert und legt immer eine gute Bühnenshow hin, in die die Massen eingebunden werden. Am liebsten mag ich natürlich noch immer die Klassiker „Ich will nicht nach Berlin“, „Eure Mädchen“ und „Randale“. Normalerweise würde ich mich ja eher als zurückhaltenden Menschen bezeichnen, aber bei Kraftklub zucke ich immer komplett aus. Den Abschluss des Abends machte „Songs für Liam“, und auch wenn ich jetzt schon so oft Gast hier war, ich würde mir Kraftklub noch zehn Mal anschauen – einfach jedes Mal ein Highlight, trust me!
Kunden, die zu Kraftklub gingen, kauften auch Tickets für Madsen am 4. und 5. Mai in der Arena und im Rockhouse, für die Beatsteaks am 6. Juni in der Arena Wien (Open Air) und am 3. Juli in der Music Hall Innsbruck und für Bilderbuch, u. a. 2019 vor Schloss Schönbrunn. Tickets für alle Veranstaltungen finden Sie auf oeticket.com!
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MUNDPROPAGANDA Hören Sie mal rein! Die folgenden Veröffentlichungen sollten in keinem gut sortierten Plattenschrank fehlen. Oder? (sb)
LIVE Revolverheld – Zimmer mit Blick Der Deutschpop öffnet sich klanglich, klingt dadurch noch gefälliger als je zuvor: Klingt nach Sommer und Liebhaben.
Don Airey – One Of A Kind So öde das Cover, so stimulierend indessen die Musik des Purple-Organisten, der seiner Hauptband beinah den Rang abläuft.
Spielwiese „Shadow of the Colossus“ ist eine kolossale Wiedergeburt eines Klassikers. TEXT: JOACHIM SCHMIDA Shadow Of The Colossus Sony Interactive Entertainment für PlayStation 4
PLUS
„Du bist ein absoluter Süchtler“, meint Adam Sandler zu Don Cheadle in „Reign Over Me“, während sich beide in „Shadow of the Colossus“ verlieren. Gut zwei Jahre zuvor erschien der japanische Kult-Titel für die PS2. Und auch mehr als 10 Jahre später ist das schmerzliche Epos über den Jüngling Wander ein einzigartiger Meilenstein in der Videospielgeschichte. Wir treten darin zusammen mit unserem Pferd Agro eine schicksalhafte Reise an, in der wir mehrere Kolosse besiegen müssen, um das Leben eines Mädchens zu retten. Dank der akribischen Arbeit, die ins Remake für die PS4 gesteckt wurde, hat man keine Sekunde den Eindruck, es mit einem so alten Game zu tun zu haben. Optisch, atmosphärisch und emotional spielt „Shadow of the Colossus“ – wieder (!) – in einer eigenen Liga. MINUS Hie und da hakt die Steuerung – eine Schwäche, die von damals noch nicht ganz ausgemerzt wurde. Außerdem ist das Gefühl nach wie vor ziemlich befremdend, wenn wir kaum feindselige Giganten zu Boden bringen – aber das liegt ja auch an der Intention der Grundgeschichte selbst. FAZIT „Shadow of the Colossus“ ist mitunter eines der besten Spiele aller Zeiten, die Neuauflage mit Sicherheit eines der besten Remakes überhaupt.
We Are Scientists – Megaplex Irgendwo zwischen eindringlichem Indie und pornorösen Popgesten, die die Frage aufwerfen: Kann man beim Tanzen f...en?
Moonbootica – Future Mit #5 gelang den Hanseaten eine dauerelektrisierte Trance, raffinierte, wenngleich pumpende Zeitgeistschwingungen. Funkt!
Hollywood Burns – Invaders Episch, spukhaft und aufwühlend: Willkommen im Synth-Dungeon, der mit einem Frösteln in bizarre Retrowelten lockt.
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Assassin’s Creed Rogue Remastered Der damalige PS3-Hit vervollständigte die Nordamerika-Saga – inklusive der Seefahrerkomponenten aus Black Flag.
Sea of Thieves Auch bei Microsofts Multiplayer-Piratenspiel stechen wir in See. Das Abenteuer punktet durch sein aberwitziges Spielerlebnis.
Far Cry 5 Nun führt die erfolgreichen Reihe ins fiktive US-Städtchen Hope County, wo wir auf Hassprediger Joseph Seed und seine „Redneck-Apostel“ treffen.
Fotos: Hersteller
HEISSE NEUERSCHEINUNGEN
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!ticket media KYLIE MINOGUE
Golden Befragen Sie einen beliebigen Musiker zum Thema Herzschmerz, und Sie werden als evidenten Kurort das Studio, die Musik als Rosskur anempfohlen bekommen. Und nicht wenige von jenen würden bestätigen, dass Nashville gleichermaßen Heimat wie auch Betty-Ford-Klinik des gebrochenen Herzes ist. Nicht minder bei Kylie Minogue, die erst kürzlich eine naturgemäß in der Öffentlichkeit ausgetragene Auflösung ihrer Verlobung mit Joshua Sasse zu
DIE FANTASTISCHEN VIER
LIVE
Captain Fantastic Der Volksmund weiß: „§1 Der Kapitän hat immer Recht. §2 Sollte der Kapitän einmal nicht Recht haben, tritt automatisch §1 in Kraft.“ Nun sind rechthaberische Menschen ein Graus, nicht jedoch, wenn sie wie bei den Fantas ungezwungen mit Wortspielen und Pointen charmant-pfiffig brillieren, anstatt genreüblich provokativ die Cojones auf den Tisch zu knallen. Dicke und überaus freshe Bässe nebst vier Gastfeatures sorgen zudem für Langlebigkeit statt Langeweile: fucking fantastisch. (sb)
beklagen hatte, sich hierauf in die Kreisstadt der Country-Musik einwies und in einem Dutzend Mandalas selbst therapierte. Für fachärztliches Zutun sorgten unter anderem Amy Wadge (Ed Sheeran), Nathan Chapman (Taylor Swift), Richard Stannard (Spice Girls) und The Invisible Men (Iggy Azalea). Das Resultat: Kylie spielt mit neuen Tropen wie Autos, Eskapismus und Sterblichkeit, lässt sie fließend in etablierte wie Küsschen und Glitzer gleiten, changiert zwischen „I’ll need a lifetime to repair“ und „I wanna go out dancing“. Eine vollständige Stilkorrektur ist’s also nicht, Kylie als der vielleicht letzte relevante weibliche Popstar der „alten“ Riege, zeigt gerade in Songs wie „Raining Glitter“, dass Disco und Country formidabel harmonieren können – wohlgemerkt jedoch nicht alleweil, etwa wenn bei „Sincerly Yours“ die Swift-Anleihen zu stark durchscheinen. Doch über allen Stücken thront Kylies (nicht selten putzig zitterndes) Geschick, in einem Genre, das stets mit einem Lächeln leidet, ihr Mojo Anmut und Kokette zu zeigen. (sb)
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GODSMACK
When Legends Rise Die Vorzeichen stehen schlecht, wenn eine Band wie Godsmack ankündigt, ihren Sound neu erfinden zu wollen – und zudem hoffentlich nur mit einem Augenzwinkern selbstreferenziell von „Legenden“ titelt. Gottlob ist die Modifizierung marginal, insbesondere Sullys markanter Gesang ist unverändert, dafür ist der gewoht breitbeinige, satte Rock luftlos, Ohrwürmer werden zu -würmchen, der ehemals fette Groove wirkt unspektakulär. Die Genese ist amtlich – in die Hose gegangen. (sb)
JACK WHITE
Boarding House Reach Der Generalität bekannt ist White vor allem als Schöpfer des Überriffs von „Seven Nation Army“, und gilt fürderhin als einer, der vermutlich aus Kaugummi, Zwirn und Büroklammer ein Bravourstück zu konzipieren vermag. Nun kehrt er mit kompromissloser Sperrigkeit und frischer, u. a. bei The Ghost Of A Saber Tooth Tiger gefischten Crew wieder und kredenzt mit chirurgischer Präzision exquisit überdrehte Vielfalt für musikalisch vollmundige Querdenker, stets im Spektrum des Retromodus changierend. (sb)
STONE TEMPLE PILOTS
Stone Temple Pilots Die bisherigen Sänger Weiland und interimsmäßig Bennington verschieden, trachten die Pilots daran, fortan mit dem X-Factor-Kandidaten Jeff Gutt devotional der Vergangenheit Tribut zu zollen. Doch genau das Verbeugen vor der eigenen Historie gerät zur Krux: Wenngleich im Grunde und gerade auch im Gesang vielversprechend, wirkt man gerade mit fortschreitender Spieldauer lediglich bemüht und repetitiv. „Gutt“ gemeint ist (noch) nicht gut genug, Potential ist doch vorhanden. (sb)
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!ticket plug&play
Plug&Play-Tipps Es gibt einladende Neuheiten: ein bandfreundliches, multifunktionelles PA-System, feine Monitorboxen für das Homestudio, besonders hochwertige Kabel, ausgesuchte Instrumente und die dazu passende Verstärkung. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt, die ebenso gut klingt, wie sie aussieht! TEXT: AMANDA PENISTON-BIRD
Der Randall Satan Signature-Amp von Gitarrist Ola Engl (Feared, The Haunted) ist ein Klassiker in der Metalwelt, nun folgt die Fortsetzung mit einer 50-W-Version. In Sachen Gain, Ton und Flexibilität ist der „kleine“ Satan 5 seinem großen Vorgänger ebenbürtig. Der 2-Kanal-Verstärker ist mit drei 12AX7-Röhren in der Vorstufe und zwei 6L6-Röhren in der Endstufe bestückt. Auf der Amp-Rückseite sind verschiedene Biasing-Optionen für die Endstufenröhren einstellbar. Der Sound lässt sich höllisch gut einstellen. Der Amp hat getrennte Ton-Regler und (Kill-)Boost, Master-Volume sowie Regler für Presence und Depth. Die Effektschleife bietet Send- und Return-Optionen. Ein Fußschalter für Kanal und Boost, mit zwei Tasten und LED-Anzeigen, gehört zum Lieferumfang. www.randallamplifiers.com
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Bose Professional S1 Pro Multi-Position PA-System Das All-in-one-System „Bose S1 Pro“ ist PA-System, Bühnenmonitor, Übungsverstärker und Bluetooth-Lautsprecher in einem und damit perfekt für Sänger, DJs, Musiker und universelle Verwendungszwecke. Das robuste, transportfreundliche System wiegt nur 6,8 Kilo, hat einen Tragegriff und passt in die Gepäckablage im Flugzeug. Optional ist ein Transportrucksack mit Kabel- und Zubehörfach verfügbar. Der S1 Pro ist für vier Aufstellpositionen ausgelegt – geneigt, erhöht, auf Stativ oder als Bodenmonitor. Eingebaute Sensoren erkennen eine Positionsänderung und lösen automatisch die passende EQ-Einstellung für optimalen Klang aus. Der integrierte 3-Kanal-Mischer bietet ToneMatch, Hall- und EQ-Einstellungen auf zwei Kanälen (XLR-/6,35-mm-Kombianschlüsse) und einem weiteren Kanal für kabelgebundene (3,5 mm) oder kabellose Bluetooth-Musikquellen, zum Beispiel für Streaming von Backing-Tracks. Über den symmetrischen Line-Ausgang lassen sich weitere Systeme anschließen. Das S1 Pro Multi-Position PA System kostet 599 Euro, der optionale Lithium-IonenAkku 99 Euro (UVP). pro.bose.com
Fotos: Hersteller
Randall Satan 5
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Dean Markley Blue Steel Die neuen Dean Markley Kabel werden in einem speziellen Verfahren mit Flüssigstickstoff behandelt, um die molekulare Struktur zu verändern. Jeder Ton über den gesamten Frequenzgang klingt dadurch hell, lebendig und transparent. Im Vergleichstest mit anderen Kabeln ist der Unterschied hörbar. Die Blue Steel Kabel sind extrem robust, der Hersteller gewährt eine lebenslange Garantie. Die Serie ist für analoge und digitale Set-ups geeignet. Verfügbar sind Instrumentenkabel mit geradem oder abgewinkeltem Stecker in den gängigen Längen, Patchkabel in einer praktischen 3er-Packung sowie Lautsprecherkabel in 2 Meter Länge. www.deanmarkley.com
ADAM Audio T-Series Studio-Monitore
Fotos: Hersteller
Viele Hersteller nutzen technische Neuerungen, die ursprünglich exklusiv für die Flaggschiffmodelle der Profiliga entwickelt wurden, später in erschwinglicheren Serien. Die T-Serie von Adam Audio hat einen solchen Werdegang. Die Serie umfasst die beiden Nahfeld-Monitore T5V und T7V, sie sind jeweils mit einem 5"- bzw. 7"Tieftöner bestückt. Die aktiven 2-Weg-Boxen zeichnen sich durch ihr gleichmäßiges und präzises Abstrahlverhalten, einen breiten Frequenzgang, geringe Verzerrung, DSP-Innovationen für die Übergangsfrequenzen und Class-D-Verstärker aus. Die T-Serie ist eine attraktive Lösung für budget- und qualitätsbewusste Musiker und Homestudios. www.adam-audio.com
Pearl Igniter Snare Drum YouTube-Star Casey Cooper („COOP3RDRUMM3R“) hat 1,5 Millionen Subscriber. Pearl hat in Zusammenarbeit mit dem coolen Drummer der neuen Generation eine feine Snare entwickelt, „The Igniter“ soll den Sound jedes Drumkits auf Anhieb verbessern. Der Ahornkessel der 14"× 5" Snare-Drum liefert einen mächtigen Sound mit einer beachtlichen Projektion. Eine Signature-Performance von Casey Cooper war die Inspiration für die Custom-Grafik aus Flammen und Streifen. Die roten Unterlagscheiben der CL-Spannböckchen unterstreichen den einzigartigen Charakter des Instruments. Mitgeliefert wird ein De-luxeCasey-Cooper-Poster, auf dem Snare-Drum-Grundlagen veranschaulicht werden. Einfach Sticks in die Hand nehmen und loslegen! www.pearleurope.com
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Ready Player One
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www.ray-magazin.at
Steven Spielberg, fleißig wie noch nie: Kurz nach „Die Verlegerin“ kommt nun sein Science-Fiction-Abenteuer „Ready Player One“ ins Kino. TEXT: ANDREAS UNGERBÖCK
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eady Player One“ ist dem geneigten Science-Fiction-Fan seit 2010 bekannt, als der gleichnamige Roman des US-amerikanischen Autors Ernest Cline die Bestseller-Listen stürmte. Nicht nur hatte der damals 38jährige Cline sein Buch wie ein Videogame angelegt, mit Prolog und drei „Levels“, er war auch erzählerisch smart genug, gleich an eine mögliche Verfilmung des Stoffes zu denken – so wie etwa auch der legendäre Bestseller-Autor John Grisham das seit Jahr und Tag macht.
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wand Leben einhauchen können? Wie man hört, gibt es die eine oder andere „Anpassung“, die Spielberg vorgenommen hat (so wird etwa der Iron Giant aus Brad Birds gleichnamigem Film von 1999 an Stelle des japanischen Sixties-Serienhelden Ultraman vorkommen), ansonsten dürfte der Film aber recht genau der literarischen Vorlage folgen. Idylle in, nicht bei Oasis Die Geschichte spielt in einer postapokalyptischen Welt Mitte des 21. Jahrhunderts, die zwischen der großen Masse von armen, sozial benachteiligten Menschen und einer schmalen Schicht von Superreichen aufgeteilt ist. Gleichzeitig gibt es eine simulierte, geradezu idyllische Parallelwelt namens OASIS, in der das Leben bei weitem angenehmer
ist. Als deren Gründer James Halliday, ein fanatischer Liebhaber der Popkultur der Achtziger, stirbt, beginnt eine als gigantisches, sehr herausforderndes Videospiel aufgezogene Jagd nach seinem Privat- und Firmenvermögen, das er der- oder denjenigem vermacht hat, der/die ein von ihm sorgfältig verstecktes „Easter Egg“ in OASIS findet. Gespielt wird Halliday von Steven Spielbergs neuem Lieblings-Akteur Mark Rylance. Den jugendlichen Helden Wade Watts, der sich auf die fieberhafte Suche macht, um dem Slum, in dem er mit seiner Mutter lebt, zu entkommen, spielt Tye Sheridan, der mit seinen Rollen in Terrence Malicks „The Tree of Life“ und in Jeff Nichols’ „Mud“ bekannt wurde. Dass dieser Film ein Knüller – jedenfalls für alle SciFi- und Fantasy-Fans – wird, dürfte außer Frage stehen.
Foto: Warner Bros.
Das Kind Spielberg Der Erfolg seines Unterfangens gibt Cline jedenfalls recht, denn kein Geringerer als der Meister aller Film-Klassen, Steven Spielberg, konnte sich für den Stoff begeistern und legt nun seine Verfilmung vor, die – da muss man kein Prophet sein – alle Stücke spielen wird. Wer die seit über vier Jahrzehnten auf unveränderlich hohem Niveau ablaufende Karriere Spielbergs auch nur mit einem Auge verfolgt hat, der weiß, dass der mittlerweile 71-Jährige neben seinen großen ernsthaften Filmen (wie „Schindlers Liste“, „Im Reich der Sonne“, „Lincoln“ oder eben „Die Verlegerin“) nichts lieber tut, als dem Kind in sich selbst jeden filmischen Wunsch zu erfüllen. Wer also, wenn nicht der Mastermind hinter zahlreichen SciFiund Fantasy-Klassikern, sollte dieser schon beim Lesen höchst packenden und unterhaltsamen Story auf der Lein-
Popkulturelle Referenzen gibt es in Spielbergs Film zahlreiche, unter anderem an „Der Gigant aus dem All“, „Overwatch“, „Duke Nukem“, „Freddy Krueger“, „Akira“, „Tron“, „Mad Max“, „Das A-Team“ und wie im obigen Bild zu sehen: „Zurück in die Zukunft“.
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Foto: Š Thomas Zeidler
Radio hĂśren & gewinnen!
Mit 88.6 zu Bon Jovi nach Kanada
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Mist und Liebe Vor kurzem habe ich im Dreck gelebt. Da war überall Dreck. Und ich war mittendrin in diesem Dreck. Ich war auf Urlaub in Asien. Zwei Soldaten nahmen mich in eine Bar mit, in der junge nackte Mädchen auf der Theke tanzten. Wir tranken eine Flasche Whisky leer, und als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ich auf einer Müllhalde. Ich hatte nur noch meine Unterhose mit den kleinen pornographischen Zeichnungen an, die mir eine Freundin zum Geburtstag geschenkt hatte. Alles andere hatte man mir abgenommen. Meinen Pass,
SEX SELLS Georg Biron
meine Kreditkarte, mein Geld. Die schöne Uhr. Und wahrscheinlich hatten die Kinder, die auf der Müllhalde lebten, meine Schuhe gestohlen, die Socken und die Hose, Hemd und Jacke. Hardcore-Unterhose Nur diese idiotische Unterhose hatte ich noch. Eine Frau kam näher. Ich konnte sehen, dass sie ein zerrissenes Kleid anhatte. Sie sah furchtbar aus, starrte auf die Unterhose und lachte. Sie war Mitte zwanzig, aber sie hatte keinen einzigen Zahn im Mund und sah
älter aus. Hätte sie eine reine Haut und Zähne im Mund gehabt, dann wäre sie eine schöne Frau gewesen, aber so sah sie aus wie der Abfall, nach dem sie hier suchte. Sie nahm mich bei der Hand und zog mich weg. Überall lagen Glasscherben, sie bohrten sich in meine Füße. Die Frau wohnte in einem Abflussrohr und versorgte meine Wunden. Dann bewies sie mir, was ich ohnehin schon wusste: Die Lust auf Sex überwindet jede Vorsicht. Und sie spielte dabei Mundharmonika …
Gewinnspiele in dieser Ausgabe finden Sie auf den Seiten 14–17, 18–20, 24–25, 28–29 und 32–33. Mehr Informationen & Teilnahmebedingungen auf ticketmagazin.com. Sie können über das Gewinnspielformular auf ticketmagazin.com („!ticket Gewinnspiele April 2018“) oder per E-Mail (gewinn@ticketmagazin.com) mitspielen. Einsendeschluss ist der 15. April 2018.
Das nächste !ticket erscheint am 27. April 2018.
LASTNEWS
Noch dieses Jahr wird ein neues Album von Pearl Jam erscheinen: Mit „Can’t Deny Me“ gibt es bereits einen ersten Höreindruck von Eddie Vedder und Co. Auch Mike Shinoda (Linkin Park) steht mit einem neuen Album in den Startlöchern. Am 18. Oktober heißen wir Per Gessle mit „allen Roxette-Hits“ in der Wiener Stadthalle willkommen, noch ein Jahr warten müssen hingegen Fans von Herbert Grönemeyer: Er wird kommendes Jahr im März ebenfalls in der Wiener Stadthalle gastieren.
impressum
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Lektorat: Gunther Natter Fotos: Filmverleiher, Plattenfirmen, Fotoagenturen, Veranstalter, siehe Copyright Cover: Wolfgang Werner Entertainment Medieninhaber, Eigentümer, Redaktionsanschrift: CTS Eventim Austria GmbH, !ticket Eventmagazin, Heumühlgasse 11, 1040 Wien Designkonzept, grafische Produktion: QMM Quality Multi Media GmbH, Mariahilfer Straße 88a/II/2a, 1070 Wien Artdirektion: Mag. Gottfried Halmschlager Grafik Lifestyle: Julia Wiesmayer Druck: NP Druck Gesellschaft m.b.H., Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten Abonnements: !ticket Österreichs Eventmagazin Nr. 1 erscheint 10 x jährlich. Jahresabo Österreich:
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Herausgeberin, Chefredakteurin: Mag. Roberta Scheifinger Chefredakteur & Chef vom Dienst: Stefan Baumgartner Anzeigen: Mag. Thomas Keuschnigg, Mag. Roberta Scheifinger, Christian Schmid Anzeigenproduktion & Verrechnung: Susanne Franzl Redaktion/Kolumnisten: Rouven Ahl (ra), Stefan Baumgartner (sb), Amina Beganovic (ab), Georg Biron, Josefina Danzinger, Paul M. Delavos B.A. (pmd), Robert Fröwein (rf), Walter Gröbchen, Alexander Haide (ah), Amanda PenistonBird (apb), Emanuel Rudas (er), Mag. Joachim Schmida (js), Antonia T. Schulz (as), Mag. Manuel Simbürger (ms), Andreas Ungerböck (au), Andy Woerz Cartoons: Bertram Haid (BAES Cartoons)
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